Union

Das Magazin der CDU Deutschlands

Roman Herzog Erwartungen an die Große Koalition

Ausblick So wird das Wahljahr 2014

Peter Tauber Der neue Generalsekretär www .cdu.de · ISSN 1865-8873 Dezember 2013/Januar 2014 · · 4/2013-1/2014 Ausgab e Regierungsprogramm www.volkswagen.de Passat Variant BlueTDI Golf TDI BlueMotion mit Ø 5,3-4,7 l/100 km mit Ø 3,2 l/100 km bis zu 1 400 km bis zu 1 500 km

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riant BlueTDI in l/100 km: 6,5-5,8 (innerorts) / 4,6-4,0 (außerorts) / 5,3-4,7 (kombiniert), CO 2- Emissionen in g/km: 139-123 (kombiniert). Kraftstoffverbrauch Golf TDI BlueMotion in l/100

km: 3,8 (innerorts) / 3,0 (außerorts) / 3,2 (kombiniert), CO 2-Emissionen in g/km: 85 (kom- biniert). Kraftstoffverbrauch Jetta Hybrid in l/100 km: 4,4 (innerorts) / 3,9 (außerorts) / 4,1

(kombiniert), CO2-Emissionen in g/km: 95 (kombiniert). Kraftstoffverbrauch eco up! kg/100 3 km (in m /100 km): 3,6 (5,5) (innerorts) / 2,5 (3,8) (außerorts) / 2,9 (4,4) (kombiniert), CO 2- Emissionen in g/km: 79 (kombiniert). Kraftstoffverbrauch XL1 in l/100 km: 0,9 (kombiniert),

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VW_eco-range_210x267.indd 1 15.08.13 13:24 Regierungsprogramm

Inhalt

4 12 24 26

18 20

Portrait Debatte Reportage

4 8 Twitter-Interview mit 12 Große Koalition Neuer Mann für die CDU Gemeinsam für Deutschland

20 Roman Herzog: 24 Wahlkampf vor Ort Meldungen „Gemeinsame Leistungen“ Mit Bürgernähe in den

8 · XXL-Plakat wird zur Tasche 29 Interview mit Herbert Reul: 26 Ausblick · Deutschland boomt weiter Zukunftsprojekt Europa So wird das Wahljahr 2014

9 · Merkel trifft Sternsinger 30 CDU.TV-Fragebogen mit · Wahlkampf, ausgezeichnet! Michael Schierack Fraktion 10 · Neue Datenschützerin 18 · Kommunen entlastet „Wir werden unsere Versprechen halten“ · Patientenbeauftragter · Verlosung mit Mandoki

Impressum

Herausgeber: Bundesgeschäftsstelle der CDU Deutschlands, Klingelhöferstraße 8, 10785 Berlin – Chefredaktion: Oliver Röseler (v.i.S.d.P.) – Projektleitung: Sidney Pfannstiel (bsp) Redaktion: Marcus Schick (ms), Jens-Uwe Kerl (juk) – Redaktionskontakt: [email protected] · Verlag, Druck und Anzeigen: Union Betriebs-GmbH (UBG), Egermannstraße 2, 53359 Rheinbach, Telefon 02226 802-0, Telefax 02226 802-111, www.ubgnet.de, Geschäfts führer Rudolf Ley · UNION erscheint viermal im Jahr als kostenloses E-Magazin. Die Printausgabe kann zum Preis von 2,50 Euro pro Heft abonniert werden. · Abo nnen tenverwaltung: Union Betriebs-GmbH, Egermannstraße 2, 53359 Rheinbach, Telefon 02226 802-122, Telefax 02226 802-111, E-Mail: [email protected]

Bildnachweise: CDU · Laurence Chaperon · Laurin Schmidt · Henning Schacht · entelechie/Fotolia.com · dpa/picture-alliance · Bundesregierung/Bergmann Titelbild: Tobias Koch

Dezember 2013/Januar 2014 Union 3 Peter Tauber Neuer Mann im Adenauer-Haus

„Peter wer?“ fragten Medien im Dezember letzten Jahres provokant, als bekannt wurde, dass Peter Tauber neuer CDU-Generalsekretär werden sollte. Dass der Name des 39-jährigen Hessen nicht jedem Parteimitglied auf Anhieb geläufi g war, überrascht selbst ihn nicht. Es spornt ihn an. Portrait

ie Berufung erreichte Peter Tauber aus hei- seine nun schon 20-jährige politische Laufbahn: Von (l.) Momente aus dem Dterem Himmel: Bundeskanzlerin Angela 1993 bis 2007 war er Stadtverordneter im hessischen politischen Leben Peter Merkel lud ihn zu einem Gespräch ins Kanzleramt Wächtersbach. 2003 wurde er Landeschef der JU Taubers: mit jungen ein. Dass es inmitten der Adventszeit „nicht ums Hessen, 2005 Abgeordneter des Kreistags des Main- Leuten im Dialog zum Weihnachtswichteln“ gehen würde, sei ihm von An- Kinzig-Kreises, 2008 gewähltes Mitglied im Landes- Thema Netzpolitik beginn an klar gewesen. Nach „einer guten Stunde“ vorstand der CDU Hessen. Bei der Bundestagswahl verließ er Merkels Büro im siebten Stock des Kanz- 2009 holte er den Wahlkreis 180 (Hanau) direkt und (r.) Im Gespräch mit leramts wieder, um dem CDU-Präsidium am darauf- 2013 den neu zugeschnittenen Wahlkreis 175 (Main- Facebook-Gründer folgenden Sonntag als neuer Generalsekretär vorge- Kinzig II, Wetterau, Schotten) mit 48,8 Prozent sogar Mark Zuckerberg schlagen zu werden. „Ich hab mit vielem gerechnet, mit fast absoluter Mehrheit. aber sicher nicht mit dieser großen Aufgabe“, sagte Peter Tauber gilt vielen als Inbegriff des digitalen er im Interview mit CDU.TV. Politikers: Er nutzt den Kurznachrichtendienst „Twit- Tauber wurde am 22. August 1974 in Frankfurt ter“ und schreibt gerne SMS, denn Informations- am Main geboren. Seine Leidenschaft für Politik wege sollten seiner Ansicht nach kurz und schnell entdeckte er schon früh; die Vollendung der deut- sein. Sein Facebook-Profil pflegt er in Eigenregie. schen Einheit bewegte ihn sehr. Auch zeichnete ihn Die von ihm erdachten und mitangeregten Online- sein Kämpferherz aus: 1991, in dem Jahr, in dem die Projekte – wie den Verein zur Förderung einer bür- CDU in Hessen nach den ersten vier Regierungsjah- gerlichen und verantwortungsvollen Netzpolitik ren wieder auf die Oppositionsbänke zurückkehren namens „cnetz“ oder sein Klartext-Blog „Schwarzer musste, trat er als Schüler der Jungen Union und Peter“ – sind in der politischen Online-Community ein Jahr später der CDU bei. „Man muss auch klar längst Klassiker. zeigen, wo man steht – Wegducken war nie mein Doch Peter Tauber hat weit mehr Facetten. Denn Ding“, sagte er dazu. Nach dem Abitur in Gelnhau- er ist jemand, der seinen Blog schließt mit einem sen studierte Tauber in Frankfurt Geschichte, Ger- Zitat aus den Römerbriefen des Paulus, „und weil manistik und Politikwissenschaft. Zeitgleich startete ich Zitate liebe und nicht jeder von Euch bibelfest

Dezember 2013/Januar 2014 Union 5 Portrait Die Energie der Zukunft entsteht hier. EnBW Baltic 1 ist der erste kommerzielle Offshore-Windpark Deutschlands. Echte Pionierleistungen entstehen oft fern der Heimat. Erneuerbare Energien aus Baden- Württemberg – jetzt auch in der Ostsee. Damit regenerativer Strom nicht nur in aller Munde, sein mag“, schiebt er auch gleich ein passendes von deutsche politische Kraft im Europaparlament – das (l.) Mit Bürgern aus sondern auch verfügbar ist. Wir arbeiten für neue Lösungen: www.enbw.com seinem Wahlkreis Obi-Wan Kenobi aus den Star-Wars-Filmen hinter- soll natürlich so bleiben“, sagte Tauber. In zehn Bun- her: „Sucht Euch also eines aus.“ Natürlich soll seine desländern wird am selben Tag kommunal gewählt, (m.) Ernennung als eine Art Brückenschlag zwischen der im Herbst folgen drei Landtagswahlen. Und auch stellt Tauber der analogen und der digitalen CDU-Welt verstanden 2017 hat schon heute Bedeutung für Peter Tauber: Hauptstadtpresse vor werden. Tauber aber lebt nicht nur digital, er kann „Wir haben bei der Bundestagswahl in so gut wie auch analog: „Mein Wertefundament ergibt sich da- allen Bevölkerungsgruppen die Mehrheit der Wäh- (r.) Amtsübergabe im raus, dass ich gläubiger Christ bin, Historiker und ler erreicht. Diesem Ziel sollten wir uns für 2017 ver- Adenauer-Haus: Reserveoffizier. Das christliche Menschenbild, das pflichtet fühlen, damit wir auch in der Zukunft eine Der bisherige Gene- Wissen um die wichtige Aufgabe, die wir als Partei erfolgreiche Volkspartei sind.“ ralsekretär Hermann für unser Land wahrnehmen, und die Bereitschaft Doch bis dahin ist noch eine lange Wegstecke zu- Gröhe begrüßt mit zu dienen sind mir wichtig“, schreibt er auf seiner rückzulegen. Die Große Koalition nimmt gerade erst Angela Merkel seinen Webseite. an Fahrt auf. „Zum Start versucht jeder noch einmal, Nachfolger im Amt Als er zur Welt kam, gewann die Nationalmann- Claims abzustecken“, meint Tauber und ergänzt, das schaft im eigenen Land die Fußballweltmeister- sei ganz normal. Wer den Auftrag der neuen Bun- schaft. Wen wundert es da, dass ihm der Sport desregierung aus den Augen verlöre, dem empfiehlt wichtig ist. 2007 wurde der leidenschaftliche Tauber einen Blick in den Koalitionsvertrag: „Da Langstreckenläufer mit einer Arbeit über die ide- steht alles drin – getragen von dem Grundgedanken, ologische Funktionalisierung des Sports im Deut- dass die Grundlagen für unseren Wohlstand und den schen Kaiserreich promoviert. Er fährt gern mit dem Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft gesichert Union Online Mountainbike, ist Fan (und Mitglied!) von Kickers und ausgebaut werden.“ Er könne sich nicht vorstel- Offenbach. „Beim Laufen oder Radfahren bekommt len, dass jemand aus den Reihen der Koalitionsfrak- man den Kopf frei und kommt manchmal auf die tionen davon abweichen wollte. Twitter: besten Ideen“, sagt er. Der neue Generalsekretär hat seine neue Auf- @petertauber Auf den neuen CDU-Generalsekretär warten gabe mit viel Tatkraft, Zuversicht und auch einer Blog: gleich vom Start weg große Herausforderungen: ordentlichen Portion Neugierde begonnen. Zu sei- blog.petertauber.de Im April soll auf einem Parteitag das Programm für nem persönlichem Ziel im neuen Amt sagt er: „Ich Verein: die Europawahl am 25. Mai verabschiedet werden; möchte dazu beitragen, dass die CDU als moderne c-netz.de das Konrad-Adenauer-Haus arbeitet intensiv an der und offene Volkspartei der Mitte für viele Menschen Wahlkampagne. „Bisher war die Union immer stärkste attraktiv bleibt.“ (bsp) K

6 Union Dezember 2013/Januar 2014

EA_Anz_215x267_AltEner_Baltic_V2300_rz.indd 1 18.10.13 12:16 Titel Die Energie der Zukunft entsteht hier. EnBW Baltic 1 ist der erste kommerzielle Offshore-Windpark Deutschlands. Echte Pionierleistungen entstehen oft fern der Heimat. Erneuerbare Energien aus Baden- Württemberg – jetzt auch in der Ostsee. Damit regenerativer Strom nicht nur in aller Munde, sondern auch verfügbar ist. Wir arbeiten für neue Lösungen: www.enbw.com

Dezember 2013/Januar 2014 Union 7

EA_Anz_215x267_AltEner_Baltic_V2300_rz.indd 1 18.10.13 12:16 Meldungen Meldungen

Arbeitsmarkt Deutschland boomt weiter

Auf dem deutschen Arbeitsmarkt gibt es immer neue Rekordwerte. 2013 hatte Deutschland so viele Erwerbstätige wie nie zuvor. Die Zahlen zum deutschen Ar- beitsmarkt überzeugen auch zu Beginn des Jahres 2014 weiter: Zum siebten Mal in Folge ist die Zahl der Erwerbstätigen im vergangenen Jahr weiter angestiegen. Die Zahl stieg um 233 000 gegenüber dem Vorjahr. Mehr als 41,8 Millionen Menschen Wahlkampf zum Umhängen hatten im Jahresdurchschnitt 2013 XXL-Plakat wird zur Tasche einen Arbeitsplatz – der höchste Stand seit der Wiedervereinigung. Ein einzigartiges Produkt mit politischer Symbolik in limitierter Aufl age: Besonders erfreulich ist, dass Tausende haben es live, Millionen im Fernsehen, im Internet oder in Zei- die sozialversicherungspfl ichtige tungen und Zeitschriften gesehen – das CDU-Megaposter zur Bundes- Beschäftigung überdurchschnittlich tagswahl 2013. Rund 2000 Unterstützerfotos wurden in einem sogenann- gewachsen ist. Gleichzeitig lag die ten Multipicture zur bekannten „Merkel-Raute“ zusammengesetzt. Drei Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt Wochen lang hing das Plakat am Berliner Haupt- 2013 mit 2,95 Millionen auf dem zweit - bahnhof. In einer limitierten Aufl age wurden niedrigsten Stand seit 1991. aus diesem Riesenposter 1100 Umhängeta- Die sehr guten Zahlen auf dem schen mit Trägern aus Original-Autogurt Arbeitsmarkt bestätigen die Politik gefertigt. Jede einzelne ein Unikat! der CDU. Durch richtige Entschei- Unser Tipp: Sichern Sie sich Ihre Tasche dungen haben die CDU-geführten jetzt. Bundesregierungen gute Rahmenbe- dingungen geschaffen. Die Menschen Zu bestellen direkt im CDU-Shop unter in Deutschland können zuversicht- www.cdu-shop.de lich in das Jahr 2014 blicken.

SAAR THÜRINGEN THÜRINGEN Januar Landesvertreterversammlung Februar Februar Vertreterversammlung zur 7. und 8. Februar, Klausurta- für die Aufstellung der Landes- gung des Bundesvorstands Aufstellung der Landeslisten liste zur Europawahl 2014 in 27. 7. in Erfurt 14. zur Landtags- und Europa- Merzig wahl 2014 in Sömmerda

SACHSEN-ANHALT HESSEN BERLIN Januar Neujahrsempfang des LV CDU Februar 10.00 Uhr, Landesparteitag Februar 17.00 Uhr, Vertreterver- Sachsen-Anhalt, des KV CDU zur Aufstellung der Lan- sammlung zur Aufstellung 29. Saalekreis und der MIT Halle/ 8. desliste zur Europawahl in 21. der Landesliste zur Europa- Saalekreis in Merseburg Stadtallendorf wahl im KAH

8 Union Dezember 2013/Januar 2014 Meldungen Meldungen

Politikaward 2013 Wahlkampf, ausgezeichnet!

Der unter Fachleuten geschätzte ‚Politikaward‘ der Zeitschrift „politik&kommunikation“ für Ar- beiten aus dem Bereich der poli- tischen Kommunikation gewann die CDU Deutschlands in der Ka- tegorie „Beste Kampagne von politischen Institutionen“ – für die Bundestagswahl 2013. Werb- lich betreut wurde der Wahl- kampf von der Berliner Agentur Blumberry. Und international er- hielt die CDU für ihre Idee „spre- chendes Merkel-Plakat“ den Christus mansionem benedicat Epica-Award in Silber der Kate- Bundeskanzlerin empfängt Sternsinger gorie Mobile Kommunikation.

Über 100 Sternsinger aus den 27 deutschen Bistümern haben Bundeskanzlerin Angela Merkel im Kanzleramt besucht. Trotz ihres Beckenringbruchs nach einem Skiunfall begrüßte die CDU-Vorsitzende die Jungen und Mädchen wie jedes Jahr persönlich an ihrem Arbeitsplatz. Die Kinder und Jugendlichen brachten als „Heilige Drei Könige“ verkleidet der Kanzlerin den Segen „Christus mansionem benedicat“ (Christus segne dieses Haus). Der Segensspruch wird weltweit in katholischen Gemeinden an die Haustüren geschrieben, dann abgekürzt als 20 C+M+B 14. Angela Merkel bedankte sich für den Segen, sie hoffe, dass er sie „bei der Arbeit leiten“ werde. Sie dankte den jungen Menschen für ihr Engagement und betonte, dass sie das Anliegen der Aktion „von Herzen gerne unterstütze“. Das Sternsingen (v.l.) CDU-Bundesgeschäftsführer Klaus Schüler, Projektleiterin Antje Besser (Agentur Blumberry), sei eine „segensreiche Tätigkeit für die Welt“. Im Mittelpunkt der diesjährigen Bereichsleiter Marketing Oliver Röseler (CDU) und „Aktion Dreikönigssingen“ standen Flüchtlingskinder weltweit. Blumberry-Chef Lutz Meyer bei der Preisübergabe.

März MECKLENBURG- April SACHSEN-ANHALT April HAMBURG VORPOMMERN 15. Landesausschuss der 18.00 Uhr, Landesausschuss 17.00 Uhr, Politischer CDU Sachsen-Anhalt mit Schwerpunkt Kommu- 5. Aschermittwoch in Demmin 4. in Bernburg 16. nalwahl

März HAMBURG April BERLIN April NIEDERSACHSEN 10.00 Uhr, Landesparteitag 26. Parteitag der CDU 10.00 –17.30 Uhr, Europa- mit Wahl des Landesvor- Deutschlands in der Messe kongress und anschließend 22. stands 5. Berlin 25. Landesausschuss

Dezember 2013/Januar 2014 Union 9 Meldungen

Voßhoff Laumann Neue Datenschützerin Patientenbeauftragter

Bereits Ende des vergangenen Die Bundesregierung hat Karl- Jahres hatte der Bundestag Josef Laumann zum Patienten- Andrea Voßhoff zur Bundesda- beauftragten und zum Bevoll- tenschutzbeauftragten gewählt. mächtigten für Pfl ege im Range Nun überreichte Bundesinnen- eines Staatssekretärs berufen. Liebing minister Thomas de Maizière Laumann, seit 2005 Vorsitzen- ihr die Ernennungsurkunde. Die Kommunen entlastet der der Christlich-Demokra- 55-jährige CDU-Politikerin ist „Wir feiern den Abschluss der tischen Arbeitnehmerschaft damit Nachfolgerin von Peter größten Kommunalentlastung Schaar – die fünfjährige Amts- in der Geschichte der Bundes- zeit darf nur einmal verlängert republik Deutschland“, erklärt werden. , Vorsitzender der Kommunalpolitischen Ver- einigung der CDU und CSU. Der Bund hat die Kosten für die Grundsicherung im Alter und bei dauerhafter Erwerbsminderung (CDA): „Ich habe großen Respekt seit 2011 schrittweise übernom- vor den vielen Menschen, die men und die Kommunen damit sich täglich mit hoher Fachlich- jedes Jahr stärker entlastet. keit und ethischem Anspruch Ihnen stehen so nochmals rund für kranke und pfl egebedürftige 1,1 Milliarden Euro zusätzlich Menschen in unserem Land ein- zur Verfügung. setzen.“

Verlosung Hier gibt es Musik zu gewinnen!

Zur MediaNight brachte er Star-Geiger David Garrett mit ins Konrad-Adenauer-Haus und zur Bundestagswahl lieferte er den CDU-Wahlkampf- song – „An jedem neuen Tag“. Für seine neueste Idee versammelte Musik-Produzent Leslie Man- doki viele Weltstars zu einem außergewöhnlichen Konzertereignis. Mit der dabei entstandenen Doppel-CD und Doppel-DVD „Man- doki Soulmates BUDABEST“ stürmte er in die Top Ten. Die UNION verlost jeweils fünf handsignierte Exemplare der CDU verlost „BUDABEST“-DVD und CD-Box. Schreiben Sie uns einfach, 10 handsignierte welchen Datenträger Sie bevorzugen. E-Mail mit „Betreff: Exemplare der CD/DVD BUDABEST“ bis 28.02.14 an [email protected] oder postalisch an CDU Deutschlands, Redaktion Union Magazin, „BudaBest“ Klingelhöferstr. 8, 10785 Berlin. Bei mehr Einsendungen als Preisen entscheidet das Los.

10 Union Dezember 2013/Januar 2014 Regierungsprogramm

Union Twitter-Interview Carsten Linnemann für die MIT der CDU/CSU Carsten Linnemann gehört seit 2009 dem Deutschen Bundestag an. Er ist direkt gewählter Abgeordneter für den Wahlkreis Paderborn, holte bei der Bundestagswahl im September 59,1 Prozent der Erststimmen. Seit Oktober ist er Chef der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU. Auf unsere Fragen ant- wortet er im Twitter-Format – also mit maximal 140 Zeichen.

Tweets an Carsten Linnemann Tweets @MIT_bund Hallo Herr Linnemann, Sie und die MIT sind neu bei Twitter. Was können Ihre Follower von Ihnen erwarten? Einblicke ins politische @Berlin, Infos zum #Mittelstand und so manche persönliche Nachricht. Kurzum: Informatives, Spannendes und Witziges.

Reichen Ihrer Meinung nach 140 Zeichen für eine politische Botschaft? Klar! Echte Botschaften können nur entstehen, wenn man die Dinge auf den Punkt bringt.

Welches ist das spannendste Twitter-Profi l, das Sie selbst im Abo haben? Generell interessieren mich am meisten die News von MdB-Kollegen und Journalisten. Einen Favoriten habe ich aber nicht.

Glückwunsch zum MIT-Vorsitz. Manche Firma eines MIT-Mitglieds dürfte älter sein als Sie selbst. Ist das eine besondere Herausforderung? Mittelstandspolitik ist immer eine Herausforderung, aber sicher keine Frage des Alters.

Stichwort Koalitionsvertrag: Sind Sie mit den Ergebnissen „Ihrer“ Arbeitsgruppe Arbeit/Soziales zufrieden? Schlimmeres wurde verhindert. Positiv: klares Bekenntnis zum Meisterbrief und Erhalt der sachgrundlosen Befristung.

Was ist Ihnen als MIT-Bundesvorsitzender wichtig? Die Stimme des Mittelstands muss wieder mehr Gehör fi nden. Dazu ist die Anbindung ans Parlament notwendig. Die letzten drei Twitter-Interviews Ihre Heimatstadt Paderborn ist schön, weil … … die Menschen manchmal stur, aber immer herzlich sind. Ich mag zudem die Mischung @jensspahn von Moderne & Tradition und natürlich unser #Libori Kristina Schröder @schroeder_k Welches ist Ihr Lebensmotto? Oft kommen die Dinge anders als erwartet. Doch in der Regel hat es seinen Sinn, so wie Günther Krings es kommt. @guenterkrings

Dezember 2013/Januar 2014 Union 11 Gratulation nach Amtseid: Angela Merkel nimmt die Glückwünsche von Bundestagspräsident entgegen.

Gemeinsam für Deutschland

Deutschlands Zukunft gestalten – das hat sich Angela Merkel als Regierungschefi n für die CDU-geführte Bundesregierung zur Aufgabe gemacht. Die Große Koalition hat dazu ihre Arbeit aufgenommen.

12 Union Dezember 2013/Januar 2014 Reportage

ch schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des programms seien in den Koalitionsvertrag einge- Ideutschen Volkes widmen, seinen Nutzen meh- flossen. Und das Ergebnis könne sich sehen lassen, ren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und sagte Merkel. Die Bundeskanzlerin erklärte, sie sehe die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, in ihm „ein gutes Fundament, um dafür zu arbeiten, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtig- dass unser Land erfolgreich bleibt. Mit dem vorlie- keit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott genden Koalitionsvertrag von Union und SPD kann helfe.“ Als Bundeskanzlerin Angela Merkel nach ihrer sichergestellt werden, dass es den Menschen 2017 Wahl am 17. Dezember vor dem Deutschen Bundestag noch einmal besser gehen wird.“ die Eidesformel nach Artikel 56 des Grundgesetzes Die Zustimmung der Delegierten fiel entspre- sprach, hatte die bisher längste Regierungsbildung chend eindeutig aus: 165 von 167 stimmten den aus- in der Geschichte der Bundesrepublik einen erfolg- gehandelten Ergebnissen zu, zwei enthielten sich. reichen Abschluss gefunden. Gut drei Monate hatte Dass es am Ende mit einem eindeutigen Ja von CDU, es gedauert, bis Mitte Dezember nach CDU und CSU CSU und SPD große Zustimmung durch alle Regie- schließlich auch mehr als Dreiviertel aller SPD-Mit- rungspartner gab, sei eine gute Grundlage für die glieder ihre Zustimmung zum Koalitionsvertrag für Arbeit der Großen Koalition, so die Bundeskanzlerin. die 18. Legislaturperiode gaben. Neue Zuschnitte im Kabinett Die Handschrift der Union Wie viel Arbeit Anfang 2014 vor den Koalitionspart- Vorangegangen war ein Verhandlungsmarathon, bei nern liegt, machte Angela Merkel gleich nach der dem Angela Merkel von allen Beteiligten „Gründ- Regierungsbildung deutlich: „Wir stehen vor großen lichkeit vor Schnelligkeit“ eingefordert hatte. He- Herausforderungen“, sagte sie bei der Vorstellung rausgekommen ist ein 185 Seiten umfassender Ver- ihres Kabinetts. Bei der Besetzung der Ministerpos- trag, der in „wesentlichen Teilen die Handschrift der ten für die CDU hatte sie mit einigen neuen Zuord- CDU“ trägt, wie der frühere CDU-Generalsekretär nungen aufgewartet. Hermann Gröhe feststellte: „Wir wollen damit die Allen voran wurde der Wechsel der bisherigen Ar- Grundlagen für unseren Wohlstand und den Zusam- beitsministerin an die Spitze menhalt in unserem Land sichern und wir freuen des Verteidigungsministeriums mit großer medialer uns, dass nun die gemeinsame Regierungsarbeit Aufmerksamkeit verfolgt. Thomas de Maizière, bis- zügig beginnen kann.“ heriger Verteidigungsminister, kehrte in das Innen- Unmittelbar nach Abschluss der Koalitionsver- ministerium zurück, das er schon von 2005 bis 2009 handlungen hatte Bundeskanzlerin Merkel vor den leitete. Hermann Gröhe übernahm das Gesund- Delegierten des CDU-Bundesausschusses – dem heitsministerium, das die Bundeskanzlerin als ein kleinen Parteitag der CDU – dargelegt, dass der „Schlüsselministerium in Zeiten des demografischen Vertragsentwurf das Ergebnis der Bundestagswahl Wandels“ beschrieb. Johanna Wanka wird weiterhin deutlich widerspiegeln würde: Mit dem historischen das Bildungsministerium leiten. Votum von 41,5 Prozent der Wählerstimmen – „dem Das Finanzministerium bleibt in den bewährten höchsten Stimmenzuwachs einer Partei seit 1953“, Händen von Wolfgang Schäuble. Seit 2009 hatte wie Merkel bemerkte – und eindrucksvollen 236 er in diesem Amt den kontinuierlichen Abbau der von 299 Direktmandaten konnten CDU und CSU Neuverschuldung vorangetrieben. Sein Ziel wird aus einer starken Position heraus verhandeln. Alle sein, ab 2015 einen Bundeshaushalt ganz ohne zentralen Punkte des gemeinsamen Regierungs- neue Schulden aufzustellen. Kanzleramtsminister

Dezember 2013/Januar 2014 Union 13 Reportage

Unter den Augen der über- großen Statue Willy Brandts gehen Horst Seehofer, Angela Merkel und durch die noch leeren Pressereihen im Willy-Brandt-Haus

Das offizielle Foto zeigt (v.l.) Sigmar Gabriel, Angela Merkel und Horst Seehofer bei der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages

Ronald Pofalla schied auf eigenen Wunsch aus dem mit bis zu 400 Soldaten dazu beitragen soll, An- Bundeskabinett aus. Seine Aufgaben übernahm der griffe aus Syrien gegen den Nato-Partner Türkei zu bisherige Umweltminister . Die Bun- verhindern. Zwei Patriot-Raketenabwehrstaffeln deskanzlerin dankte Pofalla, der von 2005 bis 2009 wird die Bundeswehr für ein weiteres Jahr an der auch Generalsekretär der CDU war, für die jahre- türkisch-syrischen Grenze stationieren. Auch die lange, vertrauensvolle Zusammenarbeit: „Er war mir Mission „Active Endeavour” soll in eingeschränkter eine ganz wichtige Stütze im Kanzleramt. Nur weil Form fortgesetzt werden. Sie dient der Bekämpfung wir ein so tolles Team waren, konnten wir all das Er- von Terrorismus im Mittelmeerraum. Deutschland reichte leisten.“ wird sich auch künftig an den ständigen maritimen Verbänden der NATO und an Flügen der „Awacs“ Neue Regierung nimmt Arbeit auf beteiligen. Die neue CDU-geführte Bundesregierung Am 8. Januar nahm das neue Kabinett offiziell seine will zudem prüfen, ob und welche gesetzgebe- Arbeit auf. Schon bei der ersten Sitzung wurden rischen Maßnahmen getroffen werden können, wichtige Entscheidungen getroffen. So beschloss um möglichen Missbrauch von Sozialleistungen das neue Kabinett, dass die Bundeswehr weiterhin zu vermeiden – vor allem durch Armutsmigra-

14 Union Dezember 2013/Januar 2014 Reportage

(l.) Die Mitglieder des neuen Bundeskabinetts trafen am 17. Dezember 2013 zum ersten Mal zusammen

(l.u.) Einstimmig: Bei nur zwei Enthaltungen stimmen die Delegierten des Bundesausschusses für den Koalitionsvertrag

(r.u.) Eindruck von der sogenannten „großen Runde“ zu den Koalitionsverhandlungen, aufgenommen in der Bayerischen Landesvertretung

tion aus anderen EU-Staaten. Hierzu wurde ein tionsvertrages und sind gleichsam das deutliche ressortübergreifender Staatssekretärsausschuss CDU-Markenzeichen innerhalb der Großen Koali- eingerichtet. Das Gremium soll bis Juni 2014 Er- tion. gebnisse vorlegen. Hintergrund ist die seit dem 1. Januar 2014 geltende Arbeitnehmerfreizügigkeit Gesunde Finanzen für künftige für Arbeitnehmer aus Rumänien und Bulgarien. Generationen Der Zuzug von Menschen aus diesen Ländern wird in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert. Auch hat- Das tragende Fundament der neuen Bundesregie- ten sich große Kommunen zu Wort gemeldet, die rung bildet dabei eine solide Haushaltsführung. Für sich schon jetzt durch den verstärkten Zuzug von die CDU heißt das: null Euro neue Schulden ab 2015. Armutszuwanderern vor finanzielle Herausforde- Diesem Ziel bleibt die Union auch in der Großen rungen gestellt sehen. Koalition verpflichtet. Das klare Nein zu weiterer Auch in der weiteren Regierungsarbeit ste- Neuverschuldung versteht die Bundeskanzlerin als hen zentrale CDU-Positionen im Mittelpunkt: Die ein „Ja zur Verantwortung für zukünftige Generati- Themen solide Finanzen, sicherer Wohlstand und onen“. In diesem Sinne, betonte Merkel, verfolge die soziale Sicherheit bilden die Eckpfeiler des Koali- CDU auch das anspruchsvolle Ziel, das sie nie aus

Dezember 2013/Januar 2014 Union 15 dem Auge verloren habe, seit sie in Regierungsver- Mindestlohn Ja – aber über die antwortung steht: das Erreichen von Vollbeschäfti- Tarifpartner gung. „Jeder soll die Chance auf einen guten Arbeits- platz haben“, sagte sie. Einen notwendigen Kompromiss mussten CDU und „Was brauchen wir auf dem Arbeitsmarkt?“ – diese CSU bei der Einführung eines gesetzlichen Mindest- Frage habe die Koalitionsverhandlungen maßgeblich lohns von 8,50 Euro zum 1. Januar 2015 eingehen. Den mitgeprägt, berichtete der frühere CDU-General- hatte die SPD ihrerseits zur Bedingung für eine ge- sekretär Hermann Gröhe. So dürften Arbeitsplätze meinsame Koalition gemacht. CDU und CSU konn- schon gar nicht etwa durch „falsche Regularien“ ver- ten aber eine wichtige Einschränkung durchsetzen: nichtet oder verhindert werden. Das gelte auch für „Die Höhe des Mindestlohns wird künftig von einer die europäischen Krisenabwendungsmechanismen. Kommission der Tarifpartner festgelegt“, unterstrich „Es wird keine Eurobonds geben und keine gemein- Gröhe, „und nicht von der Politik.“ Dies stärke die samen Schuldentilgungsfonds“, betonte Gröhe. Die Verantwortung der Tarifpartner und ermögliche es, beschlossene Politik der Wirtschaftsförderung sei Besonderheiten bei Branchen und Regionen gerecht nötig – auch für den erfolgreichen Kampf gegen die zu werden. „Ich glaube, der Kompromiss, den wir ge- Jugendarbeitslosigkeit in den Ländern der EU. funden haben, ist tragbar“, stellte auch Angela Mer-

Dafür steht die CDU in der Großen Koalition

10 Punkte für Deutschlands Zukunft

16 Union Dezember 2013/Januar 2014 Reportage

kel fest. Das betreffe unter anderem Fristen und Ta- Deutschland auch Europa aus der Schuldenkrise he- rifverträge. Leiharbeitsverhältnisse sollen nur noch rauszuführen. Auf erste Erfolge können wir aufbauen. „vorübergehend“ sein – maximal 18 Monate. „Equal Diesen Weg setzen wir fort.“ Der Grundsatz der CDU Pay gibt es künftig nach neun Monaten“, so Merkel. gelte weiterhin: „Solidarität und Eigenverantwortung gehören zusammen.“ Ja zu Europa Richtige Weichenstellungen machen Angesichts der notwendigen Debatten um Euro-Sta- Deutschland zukunftsfähig bilität und notwendige Reformen in zahlreichen Euro- Staaten wird die Bedeutung der EU für Deutschland Für Bundeskanzlerin Angela Merkel steht fest: „Durch besonders hervorgehoben. Ein starkes Deutschland richtige Investitionen in Bildung und Forschung, Kom- und ein stabiles Europa: Für die Union gehört dies un- munen und Infrastruktur schaffen wir auch Investiti- trennbar zusammen. „Unsere Wirtschaft und unsere onen in die Zukunft der jungen Menschen in unserem Währung sind eng mit der Entwicklung Europas ver- Land.“ All dies in verantwortungsvolles Regierungs- bunden“, fasste Gröhe dies zusammen. „In den nächs- handeln umzusetzen, darin sieht die Bundeskanzlerin ten vier Jahren kommt es deshalb darauf an, nach den klaren Wählerauftrag. (ms, juk) K

Dezember 2013/Januar 2014 Union 17 CDU/CSU-Fraktionschef Volker Kauder Wir werden unsere Versprechen halten

„Die Zeit steht nicht still. Auch in diesem Jahr geht es für unser Land um viel. Wir müssen sicherstellen, dass wir bei Wachstum und Beschäftigung weiter zulegen können. Die Prognosen sind recht günstig“, meint Volker Kauder in einem Exklusivbeitrag für UNION.

18 Union Dezember 2013/Januar 2014 Fraktion

ie Politik muss aber die Rahmenbedin- gestellt gewesen. Darum haben wir in den Koaliti- Dgungen für Wachstum und Beschäftigung so onsverhandlungen so energisch gegen Steuererhö- gestalten, dass aus den Voraussagen Realität wird hungen gekämpft. und Deutschland die wirtschaftsstärkste Nation in Ganz oben auf der Prioritätenliste dieses Jahres Europa bleibt – nicht nur 2014, sondern am besten steht ferner die Begrenzung der Steigerung der En- für die kommenden Jahre gleich mit. Denn nur auf ergiepreise. Hier muss es für Verbraucher und Un- einem hohen Wachstums- und Beschäftigungsni- ternehmen zu einer schnellen Entscheidung kom- veau haben wir die Chance, dass wir auch im welt- men. Der neue Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel weiten Wettbewerb, der sich ständig verschärft, ist gefordert. Aber auch die gesamte Koalition. Die weiter so erfolgreich bestehen können. Fraktion wird sich hier stark engagieren. Aus un- Von diesem Leitgedanken werden wir uns in der seren Reihen ist schon in der Vergangenheit oft vor Union in den nächsten Monaten auch in der Großen den Folgen des Preisanstiegs gewarnt worden. Kos- Koalition tragen lassen. Regierung und Fraktionen tenbremsen sind leider im Bundesrat gescheitert. von Union und SPD werden jetzt mit ihrer Arbeit Drittes großes Projekt im kommenden Jahr wird mit aller Kraft beginnen. Die Weichen dafür, dass die weitere Stabilisierung Europas sein. Nur in einem Deutschland seinen erfolgreichen Weg fortsetzen gesunden Europa wird es Deutschland langfristig kann, haben wir aber schon in den Koalitionsver- gut gehen. Dazu gehört, dass die südeuropäischen handlungen gelegt. Länder ihre Schuldenkrise überwinden. Ein wei- Das betrifft die inhaltlichen Abmachungen mit terer Schwerpunkt ist die weitere Regulierung des den Sozialdemokraten, aber auch die Zusammen- Bankensektors. Europa muss ferner klären, ob wir setzung des Bundeskabinetts. Am wichtigsten: An- noch mehr Zentralisierung etwa zur weiteren Koor- gela Merkel ist wieder Bundeskanzlerin. Damit ist dinierung der Wirtschaftspolitik brauchen. Die Ver- garantiert, dass Deutschland auch in Zukunft mit lagerung von Kompetenzen ist aber wahrlich kein Vernunft, Augenmaß und Intelligenz regiert wird. Allheilmittel. Mit Wolfgang Schäuble stellt die Union erneut den Im Bundeskabinett hat die Union wichtige Schlüs- Finanzminister. Zusammen mit unserer Fraktion selressorts übernommen, in denen Zukunftsthemen wird er dafür sorgen, dass es in diesem Jahr erstmals gestaltet werden können. Diese sind: Die Verbes- seit Jahrzehnten wieder einen strukturell ausgegli- serung der Infrastruktur in allen Bereichen, die In- chenen Haushalt geben wird. Das Geld wird auch tensivierung von Forschung und Bildung sowie eine angesichts immer neuer Rekordeinnahmen zusam- Antwort auf die Überalterung der Gesellschaft. In all mengehalten werden. diesen Zukunfts- und Innovationsthemen werden in Das ist wichtig, um der Wirtschaft und auch den den nächsten Jahren Unions-Politiker im Kabinett Arbeitnehmern den Spielraum für Investitionen zu Verantwortung tragen. Und ein Letztes: Die verbes- lassen, sei es in moderne Maschinen, sei es zur Re- serte Mütterente wird kommen. Wir halten unsere alisierung von privaten Träumen. Wenn es zu Steu- Versprechen. Wir können mit Zuversicht das Jahr ererhöhungen gekommen wäre, wäre dies in Frage 2014 anpacken. K

Dezember 2013/Januar 2014 Union 19 Seit zehn Jahren steht Roman Herzog an der Spitze seines gleichna- migen Instituts, das sich als Plattform für freies Nach-, Vor- und Quer- denken versteht (www. romanherzoginstitut.de).

20 Union Dezember 2013/Januar 2014 Debatte

Alt-Bundespräsident Roman Herzog Es müssen gemeinsame Leistungen erbracht werden

In seiner Berliner Grundsatzrede forderte Roman Herzog 1997: „Durch Deutschland muss ein Ruck gehen“. Für UNION schreibt er exklusiv, was er in den kommenden Jahren von der Großen Koalition in Deutschland erwartet.

as Jahr 2013 ist vorüber und mit ihm eine kann in unserem Falle – nach den heftigen Ausein- Dstattliche Reihe von politischen Überra- andersetzungen, die es zwischen den Koalitionären schungen. Nicht die geringste davon war, dass nach noch jüngst gegeben hat und besonders nach dem der Septemberwahl eine Große Koalition zuerst Wiederaufbrechen längst überwunden geglaubter nötig wurde und dann, fast in letzter Minute, auch ideologischer Gräben – mitunter sehr schwierig wer- noch zustande kam. den. Es ist nicht nur sinnloses Nachplappern medi- Nun schreiben wir 2014 und die Koalition muss aler Gefahrenmeldungen, wenn einem die Leute auf nun ziemlich rasch Leistungen zeigen. Vor allem der Straße sagen, sie befürchteten, dass sich die bei- muss sie beweisen, dass sie leistungsfähig, ja dass den Regierungsparteien „gegenseitig ausbremsen“ sie leistungswillig ist. und dass infolgedessen künftig „überhaupt nichts Ganz sicher kann man sich dessen nicht sein. Na- mehr geschieht“. türlich haben Große Koalitionen einen Vorteil: Sie Auch das ist übrigens nur die eine Seite der Me- können ihre Beschlüsse auch gegen Abweichler aus daille. Den Führungsgremien der beiden Parteien den eigenen Reihen durchsetzen. Aber zuerst müs- wird klar sein, dass in den kommenden vier Jahren sen solche Beschlüsse zustande kommen, und das auch entschieden wird, wer in Deutschland ab 2017

Dezember 2013/Januar 2014 Union 21 Debatte

Union Zur Person

Bundespräsident a. D. Prof. Dr. Roman Herzog begeht am 5. April 2014 seinen 80. Geburtstag. Der gebürtige Landshuter schloss seine Schulzeit mit einem Abitur-Durchschnitt von 1,0 ab, stu- dierte im Anschluss in München Rechtswissen- schaften. In den 1960er- und 70er-Jahren lehrte er als Professor für Staatsrecht und Politik an der regiert – und zwar ohne den anderen. Bei der SPD FU Berlin und in Speyer. 1970 trat er in die CDU ist das mit Händen zu greifen, aber auch die Unions- ein. Von 1978 bis 1983 war er Bundesvorsitzen- parteien werden sich dieser Erkenntnis nicht ver- der des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/ schließen können. Also müssen gemeinsame Leis- CSU, von 1983 bis 1994 zunächst Vize-, später tungen erbracht werden, besonders solche, die in Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Von anderen Koalitionen entweder nicht möglich waren 1994 bis 1999 war er der siebte Bundespräsident oder je nach Situation nicht hätten erbracht wer- der Bundesrepublik Deutschland. Seit dem Ende den können. Die Felder, die dafür in Frage kommen, seiner Amtszeit ist er wissenschaftlich und publi- brauchen hier nicht aufgezählt zu werden. Sie kön- zistisch tätig. Im Jahr 2000 leitete er den Konvent nen in jedem Leitartikel zur neuen Koalition nach- zur Erarbeitung der EU-Grundrechte-Charta und gelesen werden. legte die Empfehlungen der Herzog-Kommission Das alles wird nach Kompromissen, auch ein- für die zukünftige Parteienfinanzierung vor. Seit schneidenden, verlangen, auch in fundamentalen dem 3. Oktober 2003 leitet er den „Konvent für Fragen, und dementsprechend oft wird der Vorwurf Deutschland“, dessen Hauptthema die Verbesse- der „Sozialdemokratisierung“ der Union zu hören rung der Reformfähigkeit Deutschlands ist. sein. Wirklich zutreffen dürfen solche Vorwürfe natür- lich nicht, und wenn sie nicht zutreffen, muss man ologische Übertreibungen beiseite zu lassen und auf ihnen auch in aller Klarheit widersprechen. An dieser die realen Bedürfnisse der Menschen zu schauen. Klarheit des Redens fehlt es mir in der politischen Es ist eine uralte Erfahrung, dass es im menschli- chen Leben nichts gibt, was hundertprozentig richtig Es wird Kompromisse ist. Misslich ist nur, dass weder unser Denken noch „ unsere Sprachen noch unsere Schriftkultur dieser auch in fundamentalsten Fragen Binsenwahrheit Rechnung tragen können. Das hat gerade in der Politik seine Folgen: Eine Sache mag geben müssen noch so gut recherchiert und durchdacht sein, sie wird immer auch zwiespältige Lösungen erzeugen, Debatte oft“ – und beileibe nicht nur in der Union und um jeden Klarheitskern wird sich ein Ring von oder bei „den Politikern“ insgesamt. Das mag etwas Irrtümern, Fehleinschätzungen und Übertreibungen kleinlich erscheinen. Aber Marktwirtschaft ist nun bilden, in dem ideologische Deduktionen versagen einmal etwas anderes als Soziale Marktwirtschaft ei- oder gar zu Unheil führen. Das trifft alle Seiten, auch nerseits und Kapitalismus andererseits. Warenkorb in der Politik, und es ist gut für das Gemeinwesen, und Warenkorb können untereinander höchst ver- wenn hier von Zeit zu Zeit für einen Kehraus ge- schiedene Dinge sein. Wenn es gegen die Energie- sorgt wird. Eine Große Koalition, die ihre Aufgaben riesen geht, muss die Öffentlichkeit auch hören, wer verantwortungsvoll wahrnimmt, kann dazu helfen. eigentlich die Aktionäre sind – Kommunen oder Ka- Nach beiden Seiten! K pitalisten? Eine bildungspolitische Debatte hat kei- nen Sinn, wenn man die Wissensexplosionen unserer Zeit weglässt usw., usw. Noch einmal: Klarheit muss Roman Herzog sein, und die wichtigste Klarheit ist immer noch, ide- Heilbronn im Januar 2014

22 Union Dezember 2013/Januar 2014 3317_Konzernmotiv_215x267_Union_Magazin_215x267 19.12.1351 11:13 Seite 1

Regierungsprogramm

Leben erforschen Träume verwirklichen

Auf unserem Planeten gibt es sieben Milliarden Menschen und täglich werden es ca. 220.000 mehr. Wie kann man immer mehr Menschen besser ernähren, ohne dabei die Natur zurück- zudrängen? Wie kann man die Gesundheit aller verbes - sern und Krankheiten vorbeugen? Wie kann man neuartige Materialien entwickeln und dabei Ressourcen schonen? Bayer forscht, um diese Fragen besser beantworten zu können. In seinen Bereichen HealthCare, CropScience und MaterialScience. Bereiche, in denen das Unternehmen bereits heute Spitzenpositionen einnimmt und die für die Zukunft der Menschheit immer wichtiger werden. www.bayer.de

Dezember 2013/Januar 2014 Union 23 Wahlkampf vor Ort Mit Bürgernähe in den Bundestag

Bei der Bundestagswahl erzielte die Union das beste Ergebnis seit fast 20 Jahren. Wesentlichen Anteil am Erfolg hatten dabei die Kandidaten aus den Wahlkreisen. Ein Besuch beim neuen Bundestagsabgeordneten Uwe Feiler aus .

onntag, 22. September 2013, 22.00 Uhr: Im ARD und ZDF, andere Bildschirme die Ergebnisse SBerliner Konrad-Adenauer-Haus ist die Wahl- aus dem Wahlkreis 58 Oberhavel und Osthavelland. party in vollem Gang. Die Union feiert mit 41,5 Pro- Wo die CDU-Anhänger auch hinsehen: Es sieht gut zent den Wahlsieg von CDU und CSU. Dabei holte aus. Denn ihr Bundestagskandidat Uwe Feiler fährt die Union 236 Wahlkreise direkt, stellte vier Fünftel in nahezu allen Stimmbezirken zweistellige Zu- der 299 Wahlkreissieger – ein vergleichbares Ergeb- wachsraten ein. Am Ende erreicht er 37,5 Prozent nis gelang ihr zuletzt 1957 unter Konrad Adenauer. der Stimmen. Die SPD-Kandidatin, die zuvor das Zur gleichen Zeit knapp 50 Kilometer nördlich in Direktmandat sicher hatte, verfehlte mit 28 Prozent Oranienburg: In die „Turm-Erlebniscity“ hat CDU- das Ziel deutlich. Kandidat Uwe Feiler zur Wahlparty eingeladen. Mo- Uwe Feiler ist ein Kämpfertyp. Das war er schon nitore zeigen die aktuellen Hochrechnungen von als aktiver Fußballer. Der gebürtige Niedersachse

24 Union Dezember 2013/Januar 2014 Reportage

(l.) Finanzwirt Uwe Feiler, Jahrgang 1965, holte bei der Bundestagswahl den Wahlkreis 58 (m.) Mit Mitarbeitern im neu bezogenen Bundestagsbüro (r.) Erste Tuchfühlung mit Kollegen im Plenum des Deutschen Bundestags

kam vor rund 22 Jahren nach Brandenburg, über- ter komme“, sagt er. „Es sind am Ende die vielen klei- nahm mit seinem Vater den großväterlichen Hof nen Schritte, die zum großen Ziel führen.“ in Spaatz, wo seither Spargel angebaut wird. Das Ein persönliches Highlight wurde für Feiler der Havelland erlebte er von Anfang an in dem „span- gemeinsame Wahlkampfauftritt am 7. September nenden Kontrast einer unmittelbaren Nachbarschaft mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Oranienburg. zur Metropole Berlin einerseits und sehr ländlicher „Ihre Persönlichkeit hat dem starken Auftritt der Strukturen weiter draußen“. Hatte Feiler sich zu- CDU vor Ort noch einmal einen kräftigen Schub ge- nächst gesellschaftlich vor allem über Sport- und geben“, fasst er das Ereignis zusammen. Schützenvereine engagiert, wuchs auch sein Inte- Als er zur konstituierenden Sitzung am 22. Ok- resse an Politik. „Richtig etwas bewegen“ könne man tober erstmals als Bundestagsabgeordneter den nur auf der politischen Ebene. 2005 trat er der CDU Plenarsaal im Reichstag betrat, war das „ein biss- bei. Seither ist Feiler ein „homo politicus“ durch und chen wie bei der Einschulung – nur ohne Schultüte“, durch. sagt er. Die nächsten Tage als frisch gebackener Da der Bundestagswahlkreis 58 Oberhavel- Bundestagsabgeordneter waren dann geprägt von Havelland II zu den flächenmäßig großen im Bun- Einweisungen, Schulungen, Fraktions- und Parla- desgebiet zählt, dabei sogar die Bundeshauptstadt mentssitzungen, bis es schließlich am 17. Dezember Berlin übertrifft, wird Bürgernähe zu einer logis- zum vorläufigen Höhepunkt kam, der Wahl Angela tischen Herausforderung. Feiler war dazu in der Merkels zur neuen Bundeskanzlerin. Hochphase des Wahlkampfs ständig „on the road“: Uwe Feiler ist in der „großen Politik“ angekom- Mit seinem Wahlkampfmobil – einem umgebauten men. Als Finanzwirt liegt ihm ein effizientes und Verkaufstransporter, wie ihn früher Bäcker und Le- einfacher aufgebautes Steuersystem besonders am bensmittelhändler auf dem Land hatten – tourte er Herzen – „da hätte ich ein paar gute Ideen“. Zum Jah- Tausende Kilometer durchs Havelland. resende machte er sich wieder auf den Weg, durch Dass diese Fahrten und vielen Begegnungen mit Havelland und Oberhavel. Zunächst standen Antritts- Union Online den Menschen möglich wurden, war allerdings alles besuche bei Landräten und Bürgermeistern auf dem andere als selbstverständlich. Ein halbes Jahr vor Programm. Die wichtigste Frage für ihn lautet dabei: seiner Nominierung zum Kandidaten hatte Feiler „Was kann ich tun, wo kann ich helfen?“ Dabei ist er Mehr Informationen einen dramatischen Unfall. Bei Waldarbeiten wurde ganz Volksvertreter, und Wahlkämpfer. „Nach der zu Uwe Feiler finden er unter einer umgestürzten Eiche begraben und Wahl ist vor der Wahl“, sagt er. 2014 will er mit der Sie unter lebensgefährlich verletzt. „In der Genesungsphase CDU wieder guten Grund zu feiern haben. Dann steht www.uwe-feiler.de habe ich gemerkt, dass ich mit Ungeduld nicht wei- in Brandenburg die Landtagswahl an. (ms) K

Dezember 2013/Januar 2014 Union 25 Die Europäische Union

505 Mio. Einwohner

375 Mio. Wahlberechtigte

Ausblick Das bringt das Wahljahr 2014

Auch in diesem Jahr sind die Menschen wieder zur Wahl aufgerufen – in zehn Bundesländern auf kommunaler Ebene und bei drei Landtags- wahlen. Bei der Wahl zum Europaparlament sind es gleich 375 Millionen wahlberechtige Europäer, die von ihrem demokratischen Recht Gebrauch machen können.

26 Union Dezember 2013/Januar 2014 Reportage

uf drei Kalendertage ist die europaweite „Ich bin mir sicher, dass die CDU am Ende dieses AWahl zum Europäischen Parlament 2014 Prozesses zu Recht als die Partei wahrgenommen angesetzt – in Deutschland findet sie am 25. Mai werden wird, die für ein geeintes Europa in Frieden statt. In diesem Jahr wird sie von einem besonderen und Freiheit steht“, sagt Tauber. Deshalb sei er zu- Umstand begleitet: Genau einhundert Jahre nach versichtlich, dass „wir das am 25. Mai packen“. Beginn des 1. Weltkrieges ist es den Bürgern eines in Frieden vereinten Europas möglich, zum achten Mal Kommunalpartei Nummer 1 ein gemeinsames Parlament zu wählen. Allein diese Erkenntnis sollte die Bedeutung der diesjährigen Doch nicht nur für Europa wird 2014 gewählt – zeit- Wahl unterstreichen können. gleich mit den Europawahlen wird in zehn Bun- Für CDU-Generalsekretär Peter Tauber hat denn desländern zu Kommunalwahlen aufgerufen: in auch die Überzeugungsarbeit für die Europawahl Baden-Württemberg, Brandenburg, Mecklenburg- einen besonderen Stellenwert: „Unser Ziel muss Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland- sein, dass die CDU als die Europapartei wahrgenom- Pfalz, im Saarland, in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thü- men wird“, sagt er in einem Interview mit CDU.TV. ringen und im Stadtstaat Hamburg. Hier werden „Die Menschen haben gemerkt, wie wichtig Europa u. a. Orts-, Gemeinde- und Stadträte, Kreistage und geworden ist, in ihrem Leben, im Alltag. Die Union zahlreiche Oberbürgermeister und Landräte direkt schafft es dabei, deutsche Interessen in Europa zu gewählt. vertreten“, fügt er hinzu. „Die CDU ist die Kommunalpartei in Deutsch- land. Unsere Position wollen wir festigen“, betont Mitgliederbeteiligung am Europawahl- Peter Tauber. Wie sein Vorgänger Hermann Gröhe programm setzt er dabei auf kommunale Verantwortlichkeit und bürgernahe Politik: „Es ist unsere Überzeugung, Die CDU als Mitmachpartei geht zur Europawahl in dass die Verantwortlichen vor Ort die richtigen Lö- eine weitere Runde: Nach der großen Beteiligung sungen für das Wohl ihrer Städte, ihrer Gemeinden an der Erarbeitung des Wahlprogramms zur Bun- und Kreise finden. Die neue CDU-geführte Bundes- destagswahl soll es auch zur Europawahl die Mög- regierung wird deshalb den kommunalfreundlichen lichkeit geben, das Wahlprogramm der CDU tat- Kurs der letzten Jahre fortsetzen.“ kräftig mitzugestalten. Alle Mitglieder werden dazu aufgerufen, im Mitgliedernetz CDUplus ihre Ideen Wichtige Landtagswahlen im Osten und Änderungsvorschläge zum Antrag des Bundes- vorstandes einzubringen. Dieser wird in der ersten Im Sommer und Herbst des Jahres stehen dann drei Februarhälfte vorgestellt, dann geht es los. Rund Landtagswahlen an. Am 31. August werden die Bür- Union Online einen Monat später, am 7. März, ist dann Antrags- gerinnen und Bürger in Sachsen aufgerufen, ihre schluss. Am 5. April wird es in Berlin einen eintä- Landesregierung zu wählen. Dort will Ministerprä- gigen Bundesparteitag geben, auf dem der Antrag sident Stanislaw Tillich seine erfolgreiche Politik Weitere Informationen mitsamt den Änderungsanträgen beraten und als fortsetzen. Seit 2008 ist er Landeschef und kann zur Europawahl unter Wahlprogramm verabschiedet wird. Danach wird die angesichts der guten Bilanz seiner Regierung auf www.europarl.de CDU für den Europawahlkampf gerüstet sein. eine Wiederwahl hoffen. Am 14. September wird der

Dezember 2013/Januar 2014 Union 27 Reportage

4,04 Mio. Einwohner Sachsen Ministerpräsident Stanislaw Tillich (Landtagswahl am 31.08.14)

Thüringen 2,16 Mio. Ministerpräsidentin Einwohner Christine Lieberknecht (Landtagswahl am 14.09.14)

2,44 Mio. Einwohner Brandenburg CDU-Spitzenkandidat Michael Schierack (Landtagswahl am 14.09.14)

Landtag im bisher rot-roten Brandenburg gewählt. CDU-Bundesgeschäftsführer Klaus Schüler sieht Die CDU tritt dort mit ihrem neuen Landesvorsit- die CDU-Bundesgeschäftsstelle gut aufgestellt, um zenden Michael Schierack an (siehe hierzu auch den als Servicezentrale den wahlkämpfenden Verbänden CDU.TV-Fragebogen auf Seite 30). Die Wahlen in zur Seite zu stehen: „Wir wollen das hohe Qualitäts- Thüringen, wo Ministerpräsidentin Christine Lieber- niveau des zurückliegenden Wahlkampfs auf die vor knecht seit 2009 die Regierung führt, fi nden zeit- uns liegenden Wahlen übertragen. Dazu werden wir gleich am 14. September statt. den Wahlkämpfern Leitfäden, Ideen, Argumente und ausreichend Material an die Hand geben“, sagt Service-Center er. Die Europawahl sei in der Struktur einer Bundes- Konrad-Adenauer-Haus tagswahl ähnlich: „Zunächst werden wir gemeinsam und intensiv an unserem Wahlprogramm für Europa Im Jahr eins nach der letzten Bundestagswahl steht arbeiten und es dann mit einem programmatischen die Volkspartei CDU wieder vor großen Herausfor- Parteitag verabschieden.“ Nach der Osterpause, so derungen. Die Wahlkämpfer werden mit interessier- Schüler weiter, wolle man „im Adenauer-Haus alles ten Bürgern sowohl regionale Fragen als auch euro- daransetzen, dass die CDU bestimmende Kraft vor papolitische Herausforderungen diskutieren. Dabei Ort in den Gemeinden und auch im Europäischen gilt es, für jeden politischen Bereich die richtigen Parlament bleibt“. Das Wahljahr wirft seine Schatten Argumente bereitzuhalten. voraus; spannend wird es allemal. (juk, bsp) K

28 Union Dezember 2013/Januar 2014 Regierungsprogramm

Interview mit Herbert Reul Zukunftsprojekt Europa

Auch rund 60 Jahre nach den ersten gemeinschaftlichen Grundpfeilern ist Europas Stabilität keineswegs selbstverständlich. Deshalb wäre eine Sensibilisierung der Europäer für das freiheitliche und grenzenlose Zusam- menleben wichtig, meint Herbert Reul, Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament. Mit ihm sprach Claudia von Brauchitsch.

Herr Reul, am 25. Mai findet die Europawahl statt. Merkel und die CDU und so klappt das inzwischen Warum ist diese Wahl so wichtig für Deutschland? auch in Europa. Weil es darauf ankommt, ob Europa sich in die Rich- tung eines wirtschaftsfreundlichen Raums mit guten Was wünschen Sie sich persönlich für die Wahl am Zukunftschancen gerade auch für junge Leute ent- 25. Mai? wickelt oder aber ob wir uns untereinander zerstrei- Ich wünsche mir, dass möglichst viele Leute mitma- ten und damit wirkungslos werden. chen. Die Aufgabe der Politik ist es, zu vermitteln, wie wichtig Europa für die Menschen ist. Unsere Mit welchen Themen will und kann Deutschland Politik findet nicht irgendwo weit weg in Brüssel bei dieser Wahl punkten? statt. Sie ist allgegenwärtig. „Europa ist meine Zu- Zu den wichtigsten Themen für unser Land zählen kunft, die ich mitgestalte“ – so muss Europa von der starke Standort für die Wirtschaft und die In- seinen Bürgern verstanden werden. Und deshalb dustrie, mit guten Bedingungen für Energie und mit ist es wichtig, die CDU zu wählen. Denn wir sind die großem Engagement in Forschung und Innovation. Europapartei. Damit können wir Europa helfen, aus dem weltwei- ten Wettbewerb erstarkt hervorzugehen. Vor rund 60 Jahren wurden die Grundpfeiler Euro- pas gesetzt. Wie sieht Ihrer Meinung nach Europa Müssten Ihrer Meinung nach beim Thema Staaten- im Jahr 2074 aus? Union Online verschuldung andere Reglements greifen? Ich bin kein Prophet, ich weiß es nicht. Aber ich wün- Ich bin ganz sicher, dass der Weg unter dem Motto sche mir, dass Europa zusammensteht. Ich hoffe, dass „Wir spendieren Euch die nächste Sause“ nicht der es wirtschaftlich noch stärker geworden sein wird und Das gesamte Interview richtige ist. Vielmehr muss sich jeder seiner Verant- ich wünsche mir, dass Europa ein Ort sein wird, an sehen Sie in der Online- wortung in der Staatengemeinschaft bewusst wer- dem Menschen in Freiheit und Wohlstand miteinan- Ausgabe der UNION den. In der Not bekommt er dann Hilfe von denen, der leben und ihre Zukunft selbst gestalten können und unter www.cdu.tv die ausreichend stark sind. So machen das Angela und nicht vom Staat bevormundet werden. K

Dezember 2013/Januar 2014 Union 29 CDU.TV-Fragebogen Michael Schierack

Was fasziniert Sie an Politik? Politik ist für mich faszinierend, weil sie immer für die Bürger da ist. Seit jeher gehe ich gerne auf Menschen zu, rede mit ihnen oder versuche ihre Probleme zu lösen. Plus an Was war Ihr politisches Schlüsselerlebnis? Effizienz Ich bin in der DDR groß geworden. Als die Mauer fiel, war ich 23 Jahre alt. Ich stand damals als Student voller Freude auf der Mauer. Es war für mich ein prägendes Erlebnis, das mir gezeigt hat, was für eine positive, verändernde Kraft von Menschen ausgehen kann. Selbst heute noch bekomme ich Gänsehaut, wenn ich davon rede.

Wer ist Ihr politisches Vorbild? Mein Großvater und mein Vater sind für mich Vorbilder. Mein Opa war Mitglied in der Zentrumspartei und ging während der Nazidiktatur in die innere Opposition. 1945 gründete er die Union in Kamenz/ Sachsen, 1950 trat er wieder aus, weil die SED die CDU als Blockpartei verein- nahmt hatte. Er verstarb 1973, ohne die von ihm so erhoffte Wiederver- Plus an einigung Deutschlands zu erleben. Mein Vater wurde 1990 in Cottbus CDU-Mitglied der ersten Stunde. Beide haben mir gezeigt, dass man für Klimaschutz seine Überzeugungen einstehen muss, auch wenn es mal schwierig ist.

Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Die Menschen sind nicht unfehlbar. Schnell kommt es im Alltag bewusst oder unbewusst zu Fehlern. Wichtig ist mir, dass dann ehrliche Reue gezeigt wird. Dann ist fast alles zu entschuldigen.

Was würden Sie mit drei freien Tagen am Stück anfangen? Den ersten Tag würde ich ordentlich ausschlafen. Am zweiten Tag würde ich die vielen Fotos sortieren, die in den letzten Jahren entstan- den sind. Am dritten Tag bin ich dann für meine Familie da, mit der ich so viel Zeit wie möglich verbringe. Mit meiner Frau und meinen beiden kleinen Kindern würden wir etwas Schönes unternehmen, vielleicht Das Plus technologieoffener Energiepolitik: einen ganzen Tag ins Schwimmbad gehen. Mehr Modernisierungen im Gebäudebestand Ihr Lieblingsbuch? Union Zur Person Wenn die Zeit reicht, schlage ich bei den alten Philosophen Griechen- lands nach oder auch bei den Klassikern des 19. Jahrhunderts, wie Nietz- Schnelles Erreichen der Energieeinsparziele braucht Vielfalt Prof. Dr. Michael Schierack wurde 1966 in Forst sche oder Schopenhauer. Das zeigt mir, dass die Welt nicht neu erfun- (Lausitz) geboren. Nach dem Abitur (mit Ausbil- den wird, sondern schon da war, als ich groß geworden bin. Deutschlands Gebäudebestand ist so vielfältig wie seine Bewohner. Die Möglichkeiten und dung zum Elektromonteur) studierte er Human- Lösungen zum Energiesparen und für mehr Klimaschutz sind individuell verschieden. Es gilt medizin, promovierte 1997 und ist, nach leitender Ihr Lieblingsfilm? jetzt, die Einsparpotenziale bei allen Energieträgern mit vorhandenen Technologien zu nutzen. Tätigkeit in einer Klinik, seit 2005 niedergelas- „Einer flog übers Kuckucksnest“. Der kleine Kosmos und die Absurdi- Nur so kann Energieeffi zienz maximiert und zugleich Sozialverträglichkeit gewährleistet werden. sener Arzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in täten des Alltags dort faszinieren mich. Cottbus. 2003 rückte er in den Landesvorstand Bereits auf gutem Weg: Der Heizölverbrauch der rund 6 Millionen Ölheizungen in Deutsch- land hat sich in den letzten 20 Jahren halbiert – insbesondere durch modernisierte Heiztechnik. der CDU Brandenburg auf und erhielt 2009 sein Ihr Wunsch für die Zukunft? Die Einführung des schwefelarmen Heizöls war dabei eine wesentliche Voraussetzung zur Landtagsmandat. Seit November 2012 ist er CDU- Wer Kinder hat, denkt täglich an sie. Deshalb wünsche ich für meine Kin- Nutzung der besonders effi zienten Öl-Brennwerttechnik. Nahezu jede zweite Neuinstallation Landesvorsitzender. Er ist verheiratet und hat der, dass sie unbeschwert groß werden und sich beruflich verwirklichen wird heute zudem mit Solarthermie kombiniert. zwei Kinder. können. Und mein politischer Wunsch ist, Rot-Rot 2014 in Brandenburg abzulösen und Verantwortung zu übernehmen. K Mehr Informationen und Beispiele für vorbildliche energetische Sanierungen 30 Union Dezember 2013/Januar 2014 aus der IWO-Aktion Energie-Gewinner unter www.iwo.de/standpunkte. Regierungsprogramm

Plus an Effizienz

Plus an Klimaschutz

Das Plus technologieoffener Energiepolitik: Mehr Modernisierungen im Gebäudebestand

Schnelles Erreichen der Energieeinsparziele braucht Vielfalt Deutschlands Gebäudebestand ist so vielfältig wie seine Bewohner. Die Möglichkeiten und Lösungen zum Energiesparen und für mehr Klimaschutz sind individuell verschieden. Es gilt jetzt, die Einsparpotenziale bei allen Energieträgern mit vorhandenen Technologien zu nutzen. Nur so kann Energieeffi zienz maximiert und zugleich Sozialverträglichkeit gewährleistet werden.

Bereits auf gutem Weg: Der Heizölverbrauch der rund 6 Millionen Ölheizungen in Deutsch- land hat sich in den letzten 20 Jahren halbiert – insbesondere durch modernisierte Heiztechnik. Die Einführung des schwefelarmen Heizöls war dabei eine wesentliche Voraussetzung zur Nutzung der besonders effi zienten Öl-Brennwerttechnik. Nahezu jede zweite Neuinstallation wird heute zudem mit Solarthermie kombiniert.

Mehr Informationen und Beispiele für vorbildliche energetische Sanierungen Dezember 2013/Januar 2014 Union 31 aus der IWO-Aktion Energie-Gewinner unter www.iwo.de/standpunkte.