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Sträucher und Wildrosen der Schwäbischen Alb

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Kurzbeschreibung Entdecken Sie von den 85 heimischen Straucharten, die von Natur aus auf der Schwäbischen Alb vorkommen, 70 in der Eninger Wildsträuchersammlung, darunter bemerkenswerte 18 Wildrosenarten. Sie veranschaulichen den interessierten Besu- chern die Schönheit und die Vielfalt unserer heimischen Gehölze.

Berberitze

Die verschiedenen Arten sind den Lebens- räumen Waldrand, Gewässerbereich, Fel- sen und Steinriegel zugeordnet. Um den Zusammenhang zwischen der A- ckerkultur mit dem Lebensraum Steinriegel aufzuzeigen werden kleine Ackerflächen in Anlehnung an die Dreifelderwirtschaft be- stellt. Hier in diesem „Feldflorareservat“ sollen verschwundene Ackerwildkräuter wieder ihre Heimat finden. Die Sträuchersammlung dient auch dem Er- halt seltener gebietsheimischer Arten und zusätzlich der Gewinnung von Vermeh- rungsgut für Wildsträucher aus heimischer Herkunft.

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Pflanzenherkunft Um die heimische Herkunft der Gehölze zu gewähr- leisten, wurde das Pflanzenmaterial entweder direkt aus den Naturstandorten gewonnen oder von der Forst- verwaltung aus möglichst gesicherten gebietsheimi- schen Beständen bezogen.

Wildrosen Zur Hauptblüte der Wildrosen im Juni zeigen diese sich verschwenderisch in ihrer ganzen Schönheit. Ein Be- such in dieser Zeit ist daher besonders anzuraten. Die natürlichen Vor- kommen der Wild- rosen reichen vom Halbschatten des Laubwaldes bis zu den sonnenexponierten Felsköpfen. In der Hundsrose Regel suchen Rosen jedoch Licht und Wärme und finden sich daher be- vorzugt an den sonnigen Waldrändern und in den lichten Hecken der Steinriegel.

Waldrand Waldränder sind ein prägendes Element auf der Albhochflä- che. Hier im Wechselspiel von Sonne und Schatten finden Straucharten Zuflucht, die im Inneren des Waldes „ausge- dunkelt“ oder aus der offenen Flur durch Landnutzung ver- drängt worden sind.

Pfaffenhütchen

W. Rall Baumschulen e. K. Sulzwiesenstr. 1 72800 Eningen Tel.: 0 71 21-98-85-98-0, Fax: 0 71 21-98 85 98-85 www.w-rall.de

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Wildsträuchersammlung und Feldflorareservat Eninger Weide

D. Handel Baumschulen GmbH Emil-Handel-Weg 1 72541 Tel.: 0 71 23-1 69 59-0; Fax. -1 69 59-50 www.baumschule-handel.de

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Felsen Wildsträuchersammlung Felsen sind neben den wenigen noch intakten Hochmooren die ein- zigen ursprünglichen Lebensräume unseres Landes, die vom Men- schen kaum verändert worden sind. Rotblättrige Rose Hier haben sich be- sondere Pflanzengesellschaften ausgebildet. Auf den extrem trocken-heißen Standorten und flachgründigen Böden tritt der Baum- bewuchs zurück und lässt trockenheit- verträglichen lichtliebenden Sträuchern Raum. Nur wenige Arten sind auf den

extremen Standort spezialisiert, wie und Feldflorareservat Eninger Felsenmispel, Felsenbirne und Rotblättrige Rose.

Gewässerbereich Gewässer und Feuchtgebiete sind auf der verkarsteten Schwäbischen Alb selten zu finden. Jedoch durchziehen einige Flüs- schen wie Lauter und Lone das Gebiet zur Donau hin. Am Nordabfall der Alb schneiden Flüsse wie Echaz und Erms tiefe Täler ein. Auf der Hochfläche gibt es sogar Wiesenmoore zum Beispiel das nahe gelegene „Upfinger Ried“ und in manchem Dorf, so in Bernloch und Zainingen, ist noch eine „Hüle“ erhalten. In den Mantelgesellschaften dieser Gewässer und Feuchtgebiete finden eine ganze Reihe von Weiden und anderen Straucharten ihren

natürlichen Standort. Weide

Karl Schlegel KG Göffinger Straße 40 88499 Riedlingen Tel: 0 73 71- 93 18-0 Fax: -93 18-10 www.karl-schlegel.de

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Dreifelderwirtschaft Trotz ihrer Höhenlage und des rauen Klimas wurde auf der Albhochfläche schon seit dem frühen Mittelalter aus- gedehnter Ackerbau betrie- ben. Aus der Erfahrung, dass eine jährlich wechselnde Fruchtfolge der Felder ihre Bodenfruchtbarkeit bewahrt, hat sich schon seit dem Mit- telalter die so genannte Drei- felderwirtschaft entwickelt. Auf kleinen Ackerflächen wird sie in der Sträucher- sammlung wieder so betrie- ben, wie sie bis Ende des 18. Jahrhunderts auf der Schwäbischen Alb noch weit verbreitet war. Ackerrittersporn Die Felder werden ohne künstliche Düngung und Herbizide bestellt und sollen sich mit Samen verschwundener Ackerwildkräuter angereichert allmählich zum „Feldflorareservat“ mit einer artenreichen Begleitflora entwickeln.

Steinriegel In direktem Zusammenhang mit dem Ackerbau ent- standen die Steinriegel. Die bei der Bearbeitung oder durch Erosion nach oben kommenden Steine wurden abgelesen und als Lesesteinhaufen am Rande der Felder aufgeschichtet. Dieser wurde dann allmählich von Sträuchern besiedelt. Steinriegel sind mit ihrem Be- wuchs ein wichtiges Element in der Kulturlandschaft der Albhochfläche. In der ausgeräumten Flur bieten sie ein Refugium für zahlreiche Pflanzen und Tiere.

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Entstehung Die Anlage ist im Rahmen des „Domänenprogramms“, einem Ökologieprogramm für staatliche landwirt- schaftliche Betriebe, in den Jahren 1986-1991 auf einem ca. 1 ha großen Flurstück des Land- und Hauptgestüts, Außenstelle St. Johann, eingerichtet worden. Konzeption und Planung wurden vom staatlichen Forstamt und Studenten der FH Nürtingen, Fachbereich Landespflege, ausgearbeitet. Die wissen- schaftliche Beratung hatten hierbei Prof. Gerhard Schlenker, OStudDir. Willy Karl und Dr. Christian Eberhard. Ausführung, Pflege und Weiterentwicklung liegt bei dem Forstrevier Eningen. Die Finanzierung erfolgt mit Geldern der staatlichen Liegenschaftsver- waltung.

Lage Die öffentlich zugängliche Wildsträuchersammlung mit Feldflorareservat Eninger Weide befindet sich auf der Albhochfläche in unmittelbarer Nähe des Erholungs- gebietes „Eninger Weide“. Sie liegt zwischen Eningen und St. Johann neben der Landesstraße L 380 direkt an der Abzweigung der Zufahrt zum „Schafhaus“. Ein geräumiger Wander- parkplatz mit schattenspendenden Bäumen ist ange- schlossen. In kurzer Entfernung findet sich auch eine Haltestelle der Buslinie 7644 (RAB) Reutlingen – St. Johann.

Würtingen Erholungsgebiet Eninger Weide

St. Johann Landschaftserlebnispfad St. Johann

Bushaltestelle Forsthof

Wildsträuchersammlung und Feldflorareservat

Eningen Landschaftserlebnispfad Schafhaus

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Weitere Angebote zu sanftem Tourismus finden Sie unter: www.reiseziel-natur.de

Weitere interessante Produkte unter: Albwacholder www.albwacholder.de Initiative: Gebietseigene autochtone Pflanzen in der Region Reutlingen www.bvdl-bw.de Kernholzprodukte www.kerniges-holz.de Beerenprodukte www.lichtensteiner.de (Säfte, Marmeladen)

Produkte aus heimischem Getreide unter: www.albkorn.de www.albdinkel.de

Die Wildsträuchersammlung ist Bestandteil des „Landschaftserlebnispfades Eninger Weide“

Das Informationssystem in der Sträucher- sammlung Eninger Weide wurde gefördert durch:

PLENUM im Kreis Reutlingen www.plenum-rt.de

Schwäbischer Albverein Gemeinde Eningen Ortsgruppe Eningen

Konzeption und Ausführung: Dipl. Ing (FH) Petra Rauser [email protected] Dieter Dobler, LNV-AK Reutlingen [email protected] Herbert Hanner, Forstrevier Eningen [email protected]