Aunst Und Rchitektur in Karlsruhe
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»Karlsruhe – eine andere Kunstgeschichte«, so lautete das Motto eines Kollo- quiums, zu dem das Institut für Kunstgeschichte der Universität Karlsruhe im Juli 2005 anlässlich des 60. Geburtstages von Norbert Schneider eingeladen hatte. Freunde, Kolleginnen und Kollegen, insbesondere aus den Karlsruher Kunst- und Kulturinstitutionen, diskutierten Aspekte der Kunst-, Architektur- und Kultur- geschichte der Stadt jenseits der bekannten Klischees. Sie nahmen das Stadtbild neu in den Blick, stellten neue oder bislang unbeachtete Kunstwerke aus den unst und Karlsruher Museen vor, befassten sich mit Karlsruher Künstlerinnen und Künst- lern, deren Werke bisher im Schatten standen und diskutierten die Rolle von K Institutionen und die Auswirkungen von kunst- und kulturpolitische Ereignissen, geschichtlichen Entwicklungen und politischen Entscheidungen auf das künst- lerische und kulturelle Leben in Karlsruhe. In den Beiträgen, die im vorliegenden rchitektur Band zu einer Festschrift für Norbert Schneider zusammengefasst sind, wird das Bild einer »anderen«, nur wenig bekannten, für die kulturelle und politische A Identität Karlsruhes aber signifikanten Kunstgeschichte sichtbar. in Karlsruhe Kunst und Architektur in Karlsruhe Kunst und Architektur in Karlsruhe 1 2 Kunst und Architektur in Karlsruhe Festschrift für Norbert Schneider 3 Herausgegeben von Katharina Büttner und Martin Papenbrock Der Druck dieses Bandes wurde unterstützt durch Hubert Burda Stiftung Karlsruher Universitätsgesellschaft Fakultät für Architektur Freundeskreis des Instituts für Kunstgeschichte Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar Gestaltung: www.Christoph-Engel.de 4 Universitätsverlag Karlsruhe c/o Universitätsbibliothek Straße am Forum 2 D–76131 Karlsruhe www.uvka.de Dieses Werk ist unter folgender Creative Commons-Lizenz lizensiert: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/de/ © 2006 Universitätsverlag Karlsruhe Print on Demand ISBN-13: 978-3-86644-050-0 ISBN-10: 3-86644-050-2 9 Vorwort 11 KLAUS GARBER Laudatio auf Norbert Schneider 23 ULRICH SCHULZE Stadtplanung in Karlsruhe – Paradigmenwechsel? 45 KATHARINA BÜTTNER Marie Ellenrieder (1791-1863) Bildfindungen einer badischen Nazarenerin 59 KLAUS SCHRENK ›L’Association mensuelle‹ und der Kampf um die Pressefreiheit zu Beginn der Julimonarchie in Frankreich 71 HARALD SIEBENMORGEN Symbolistisches ›modernes Genre‹ Der Jahreszeitenzyklus des Karlsruher Glasmalers Hans Drinneberg 5 79 HANSGEORG SCHMIDT-BERGMANN ›abgetrennt von den übrigen Ausstellungsräumen‹ – Die verdrängte Avantgarde: Gustav Landauer, Carl Einstein und Rainer Maria Gerhardt 91 MARLENE ANGERMEYER-DEUBNER Willi Müller-Hufschmid Außenseiter zwischen Verismus und Neuer Sachlichkeit 103 ANNEGRET JÜRGENS-KIRCHHOFF Künstlerinnen der Neuen Sachlichkeit in Karlsruhe Fridel Dethleffs-Edelmann (1899-1982) und Hanna Nagel (1907-1975) 115 ERIKA RÖDIGER-DIRUF Landschaftsmalerei zwischen Neuer Sachlichkeit und Nationalsozialismus 129 JUTTA HELD HAP Grieshaber und Georg Meistermann an der Karlsruher Akademie der Bildenden Künste Zur Modernisierungspolitik in Baden-Württemberg 143 KIRSTEN CLAUDIA VOIGT Demokratie ist lustig Skizzen zu einer Typologie des Komischen im Werk von Joseph Beuys 155 ERNST SEIDL Gattungsprobleme? Anmerkungen zur architektonischen Plastik im Karlsruher Stadtraum 169 CLAUDIA POHL »Ich bin das Instrument, das einen Ausdruck findet.« Der ›Platz der Grundrechte‹ in Karlsruhe von Jochen Gerz 179 MARTIN PAPENBROCK Der Lehrstuhl für Kunstgeschichte in Karlsruhe Ein Rückblick 193 Norbert Schneider – Biographie und Bibliographie 6 7 8 Vorwort »Karlsruhe – eine andere Kunstgeschichte«, so lautete das Motto eines Kolloqui- ums, zu dem das Institut für Kunstgeschichte der Universität Karlsruhe im Juli 2005 anlässlich des 60. Geburtstages von Norbert Schneider eingeladen hatte. Freunde, Kolleginnen und Kollegen, insbesondere aus den Karlsruher Kunst- und Kulturinstitutionen, diskutierten Aspekte der Kunst-, Architektur- und Kultur- geschichte der Stadt jenseits der bekannten Klischees. Sie nahmen das Stadtbild neu in den Blick, stellten neue oder bislang unbeachtete Kunstwerke aus den Karlsruher Museen vor, befassten sich mit Karlsruher Künstlerinnen und Künst- lern, deren Werke bisher im Schatten standen, und diskutierten die Rolle von Institutionen und die Auswirkungen von kunst- und kulturpolitische Ereignissen, geschichtlichen Entwicklungen und politischen Entscheidungen auf das künst- lerische und kulturelle Leben in Karlsruhe. In den Beiträgen, die im vorliegenden Band zu einer Festschrift für Norbert Schneider zusammengefasst sind, wird das Bild einer »anderen«, nur wenig bekannten, für die kulturelle und politische Iden- tität Karlsruhes aber signifikanten Kunstgeschichte sichtbar. Der Erfolg des Kolloquiums und das Zustandekommen des Bandes verdanken sich vor allem der Bereitschaft der Freunde, Kolleginnen und Kollegen, ihre For- schungen zum Anlass des Geburtstages von Norbert Schneider zur Diskussion zu stellen, aber auch der finanziellen Förderung durch die Hubert Burda Stiftung, die Karlsruher Universitätsgesellschaft, die Fakultät für Architektur und den Freun- 9 deskreis des Instituts für Kunstgeschichte der Universität Karlsruhe und nicht zu- letzt dem Engagement der Studierenden und der Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter des Instituts für Kunstgeschichte der Universität Karlsruhe, die entscheidend zum Gelingen beigetragen haben. Karlsruhe, im Sommer 2006 10 KLAUS GARBER Laudatio auf Norbert Schneider Freudig bewegt, aber zugleich auch beklommen trete ich vor Sie. Es gilt einen Freund zu ehren. Was gäbe es Schöneres? Aber dafür sollte man in wissenschaft- lichen Kontexten auch als Fachmann gerüstet sein. Das bin ich nicht. So war ich spontan geneigt, als die freundliche Anfrage mich erreichte, um Verständnis für eine Absage zu bitten. Auf eine merkwürdige Weise rebellierte es aber zugleich in mir gegen den Entschluss. Ich fand keine Ruhe und wurde von dem Gefühl umge- trieben, eine nicht wiederkehrende Chance zu versäumen. Dieses Gefühl hat sich durchgesetzt. Es spricht also der Freund, nicht der Fachmann. Mit dieser Situati- on müssen Sie Vorlieb nehmen. Ich sage dies weniger mit Blick auf den Jubilar als auf die Gäste dieses Kollo- quiums zu seinen Ehren. Denn den Freund gedenke ich anzusprechen. Und da wird mir der Stoff so schnell nicht ausgehen. Erlauben Sie also einen längeren persönlichen Eingang. Und persönlich, das meint nun sogleich ein Doppeltes. Die Gattin des Jubilars kann nicht aus dem Spiel bleiben. Aber auch die Familie des Sprechenden vermag nicht ausgeblendet zu werden. Meine Frau, die Kongresse eher meidet, ist heute anwesend. Das hat seine Gründe, die in meine kleine Rede mit einfließen. Und noch die Kinder werden gelegentlich in Erscheinung treten. Also eine Laudatio gegen alle Usancen. Ich habe es avisiert und werde nun keinen Versuch unternehmen, das zu kaschieren. Die Familien kennen sich über Osnabrück. Und das seit dem Dienstantritt von 11 Jutta Held und mir an der eben gegründeten Universität in der Mitte der siebziger Jahre. Wir brauchten nur auf einer der ungezählten Sitzungen den Mund aufzu- tun und sogleich war klar, dass wir die gleiche Sprache sprachen. Der Kontakt war also spontan hergestellt und währt nun dreißig Jahre. Unser Jubilar war selbstver- ständlich von Anfang an dabei. Aber eben auf eine Weise, die nicht wenig zu dem Entschluss für meinen heutigen Auftritt beigetragen hat. Er wirkte in Münster, in Bielefeld, in Dortmund, in Karlsruhe, nicht oder nur am Rande in Osnabrück. In den zehn aufregenden Osnabrücker Gründerjahren standen bei jedem Treff der Familien Osnabrücker Belange im Vordergrund, Jutta Held und Klaus Gar- ber bestimmten das Gesprächsgeschehen. Mehr als einmal ist meine Frau nach solchen Begegnungen mit der Klage herübergekommen, dass Norbert mal wieder zurückgestanden hätte. »Sprich mal mit ihm in Ruhe«, so lautete dann der kluge Rat, »der ist unheimlich beschlagen, kennt sich toll aus, kommt aber überhaupt gar nicht zum Zuge, weil Du immer ganz auf Jutta konzentriert bist.« Damit war ein Sachverhalt ausgesprochen, an dem es wenig zu deuteln und zu beschönigen gab. Er hatte die unangenehme Eigenschaft, als trefflich benannter nicht mehr aus dem Bewusstsein zu verschwinden, ohne dass sich freilich an dem Konstatierten viel änderte. Wir waren einfach in unsere tausend Geschichten ver- wickelt. An ihnen nahm der Ehemann rührend Anteil, von seinen beruflichen Be- wandtnissen aber war nicht oder nur am Rande die Rede. Es herrschte also eine der Situation geschuldete ausgesprochene Schieflage. Und da half es auch nichts, dass unsere Kinder wie für Jutta so eben auch für Norbert je länger desto intensiver ihr Herz entdeckten. Sie freuten sich stets mächtig auf ihr Kommen, das wissen beide und heute also vor allem auch Norbert. Ging es dann aber von dem Persönlichen und Geselligen wieder hinüber ins Fachliche und insonderheit den hochschulpoli- tischen Alltag, dann erneuerte sich die angedeutete Konstellation rasch. Nun, das ist Vergangenheit. Wir beide haben zeitversetzt um ein paar Jahre die Hochschule verlassen. Noch vor meinem Ausscheiden aber vollzog sich ein ande- rer Einschnitt: Die Übersiedlung der beiden von Osnabrück nach Karlsruhe. Die Entscheidung erfolgte für uns abrupt und ohne dass wir vorher darüber gespro- chen hätten. Eine denkbar unglückliche Phase der Hochschule und insbesondere