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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Natur und Mensch - Jahresmitteilungen der naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg e.V.

Jahr/Year: 2013

Band/Volume: 2013

Autor(en)/Author(s): Schirmer Wolfgang

Artikel/Article: Moenodanuvius — Flussweg quer durch Franken 89-146 © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

ISSN 0077-6025 Jahresmitteilungen 2013 Seite Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Natur und Mensch Nürnberg 2014 89-146 Marientorgraben 8,90402 Nürnberg

Wolfgang Schirmer

Moenodanuvius — Flussweg quer durch Franken

Die alten Täler im kalkigen Malm erhalten und können verschiedene Zeitsta­ ruhn ewig gemeißelt in Stein. dien des Flusses repräsentieren. In der stark I m tonigen Sand des Keupers, des Lias, gehobenen Oberlaufregion sind vorwiegend und Doggers da brechen sie ein. Talformen mit fluviatilen Resten von Talbo­ Dort zerfließen die Hänge, densedimenten erhalten. In der Unterlauf­ die Triften und Höhn, region sind infolge zeitweiser Absenkung da bleibt kaum ein altes Tal bestehn. zusätzlich fluviatile Sedimentstapel von eini­ W. Schirmer gen Zehner Metern Mächtigkeit überliefert. Hierin bildet der Impakt des Riesmeteorits Zusammenfassung mit 14,6 Ma die beste Zeitmarke. Die Sedi­ mentstapel beherbergen in der -For­ Der Moenodanuvius ist ein Fluss, der - wie mation bedeutende mittelmiozäne Faunen. sein lateinischer Name besagen will - vom Quellgebiet des Mains im Mittelgebirge zum Abstract Paratethys-Becken zog, das heute von der Moenodanuvius - Tertiary river course Donau entwässert wird. Sein zentraler Lauf crossing ist auf 220 km Länge verfolgbar. Seine typische Gesteinsfracht sind Radiolarite des The Moenodanuvius means a river that - Frankenwaldes. Theoretisch konnte er seit after its latin name - runs from the source später Oberkreide existieren. Belegt ist er area of the River in the western part of seit der Eozän/Oligozän-Grenze als Sedi­ the Bohemian Massif to the Paratethys Basin mentanteil in Molasseablagerungen. Sein in the northern Alpine Foreland, which is längster Lauf existierte wahrscheinlich für nowadays drained by the (Fig. 1). Its eine gewisse Zeit im Mittelmiozän, als er central branch can be followed up to 220 km über den Graupensandfluss via Schweizer length. Its typical facies indicator is radio­ Mittelland zum Rhone-Graben entwässerte. larite from the Frankenwald (Fig. 2). Theo­ Nach Hebung des Westalpen-Schwarzwald- retically the river may have existed since late Gebietes sollte er in seiner letzten Phase, im Upper Cretaceous time. Its first sedimento- Pliozän, der Altmühl-Donau zugeflossen sein, logical traces have been preserved within ehe der Ur-Main von Westen her den größten molasse deposits of the Paratethys since the Teil des Moenodanuvius-Laufes zum Rhein Eocene-Oligocene boundary. During a cer­ hin lenkte. Der Name „Ur-Main“ sollte der tain time span of the Middle Miocene, its Frühphase des vom Rhein nach Osten sich longest course should have existed as a tri­ rücktastenden Mains Vorbehalten bleiben. butary of the Graupensand River that drained the Paratethys Basin towards west via Der Moenodanuvius mit all seinen Zuflüssen Switzerland to the Rhone Graben (Figs. 8 wird lithologisch als Moenodanuvius-Grup- and 9). During Pliocene, uplift of the Western pe bezeichnet. Die einzelnen erhaltenen Alps and the Schwarzwald region caused an Talabschnitte sind faziell sehr unterschiedlich eastern drainage of the Paratethys Basin. © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

V 1 " * *ÿ. . -v. i Nürnberg-Formation Quartär seit ?2,6 ? Rheinanschluss des Frankenwald-Moenodanuvius = tiefstes Oberpliozän 3,5 Main Hebung der Südl. Frankenalb. Flussumkehr von Süd- Pliozän ?5-4 Abfluss nach Nord-Abfluss Kasendorfer Albnordrand-Hebung ? ? Bergnershof-Formation Pliozän ?5 Ussel-Formation ?Oberstes Miozän -Pliozän ?6-5 Donau in der Südl. Frankenalb ?6-5 Monheim-Formation Serravallium und Tortonium ?12-7 Prä-Nürnberg-Formation ?Mittel/Ober-Miozän Roth-Formation Mittel-Miozän (MN4a-MN5) ab 14,6 Ries-Impact Mittel-Miozän 14,6 Grimmelfingen-Formation (Graupensandrinne) Mittel-Miozän (MN4a) 14,6 Altisheim-Formation ? Unter/Mittel-Miozän vor 14,6 Hag-Subformation, Lindersberg-Subformation ?Mittel-Miozän - Pliozän Nebelberg-Subformation, Froschweiher-Subformation ?Unter-Miozän oder älter ?jüngste Oberkreide- Blütental-Subformation, Raitenberg-Subformation Untermiozän ? jüngste Oberkreide -älteres Eschlipp-Formation Tertiär Espich-Formation ?jüngste Oberkreide -Tertiär ?75-3

Tab. 1: Die stratigrafischen Ereignisse der Moenodanuvius-Gruppe: Abfluss zur Paratethys = grün, Abfluss zur Donau = blau, Abfluss zum Rhein = rot. Tab. 1: Stratigraphy of the Moenodanuvius Group. Discharge to the Paratethys = n, discharge to the Danube River = blue, discharge to the River = red.

Thus, the Moenodanuvius became a tributary Lithologically, the Moenodanuvius system of the Danube. Later, the extension of the together with its tributaries is called Rhenish Primeval Main River towards east Moenodanuvius Group. Each valley section, cut into the upper river catchment of the so far preserved, shows different fluviatile Moenodanuvius. Consequently, a great deal facies and may also be attributed to different of the Moenodanuvius catchment became periods of the long life of the Moenodanuvius. part of the River Rhine catchment - what is In its upper drainage area the river remnants nowadays the River Main basin (Tab. 1). due to strong uplift exhibit mostly incised valley forms with thalwegs and bottom The name „Ur-Main“ (Primeval Main) sediments of the former river (Figs. 4 and 5). should only be used for the enlarging In contrast, in the lower drainage area due to catchment of the Main River - and not for subsiding periods sedimentary stacks of rivers that in former times drained the some decameters in thickness are preserved recent Main source area towards the in addition to incised valley forms with few Paratethys Basin; this river is called sandy gravel relics. The sedimentary stack of Moenodanuvius. Unfortunately, in litera­ the Roth Formation embraces rich fauna ture two „Ur-Main“ names were used for remnants of Middle Miocene age, and different rivers draining to the Rhine as well moreover provides an exact time marker by as to the Paratethys Basin (see Fig. 3). the Ries meteor impact at 14.6 Ma (Tab.l). © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

frankenwalof fvAü n ch b e rg e r

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Abb. 1: Karte der tertiärzeitlichen Moenodanuvius-Gruppe. Ihre erhaltenen Einzelglieder sind als Formationen ausgewiesen. B = Blütental-Subformation, N = Nebelberg-Subformation. Hintergrundkarte: Ausschnitt der Geologischen Karte von Bayern (Bayerisches Landesamt für Umwelt). Fig. 1: Map of the Tertiary River Moenodanuvius Group and its different remnants separated as lithological Fo rmations. B = Blütental Subformation, N = Nebelberg Subformation. Background map: Detail of the Geological Map of (Bayerisches Landesamt für Umwelt). © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

Prolog 1. Kurze Vorstellung der Moenodanuvius- Gruppe Mit dem kleinen Text „Moenodanuvius - ein uralter Fluß auf der Frankenalb“ im Jahre Die Moenodanuvius-Gruppe stellt ein Fluss­ 1984 beschrieb ich vor nunmehr 30 Jahren system dar (Abb. 1), das im nördlichsten Falle die Beobachtung, dass die scheinbar lose im Mittelgebirge wurzelt und durch die über die Nördliche Frankenalb verteilten Süddeutsche Großscholle nach Süden zur Frankenwald-Gerölle sich längs einem Strang Paratethys oder seinen fluviatilen Nachfolge­ aufreihen, der die Obermain- und Wiesentalb becken abfließt. Zwei Quellarme der Moeno­ durchquert. Dabei liegen die Gerolle stellen­ danuvius-Gruppe, zentraler Moenodanuvius weise sogar noch in einer kartierbaren Tal­ und Ur-Altmühl, sammeln sich in Südfranken form. Ich nannte diesen neuen Flusslauf östlich des Rieses und münden zwischen Moenodanuvius, weil ich beim Studium des Donauwörth und Kelheim in das Paratethys- Namens „Urmain“ ein kaum entwirrbares Becken (Molasse-Becken). Von ihren Seiten­ Namens-Durcheinander vorfand (das in armen ist der westlichste die Ur-Altmühl, der Ziffer 2 genauer dargelegt wird). östlichste der Velden-Talzug im - Nachdem an diesem selben Fluss-Strang des Gebiet. Moenodanuvius derzeit neben mir noch zwei Keiner der Flussarme der Moenodanuvius- fleißig und erfolgreich forschende Leute Gruppe ist vollständig erhalten. Sie blieben nur wirken, Gottfried H ofbauer und G ünther in Teilabschnitten, in Einzeltalzügen über­ Berger , und beide jüngst in den Schriften- liefert. Diese unterscheiden sich in Höhenlage, Reihen der Naturhistorischen Gesellschaft Anzahl ihrer Terrassen, Fazies und Erhaltung. Nürnberg veröffentlichten, will ich mich in der­ Daher bietet es sich an, die einzelnen selben Reihe anschließen, um einiges zum kartierbaren Talzüge als Formationen dar­ Moenodanuvius vorzutragen und zu erklären. zustellen. Solch eine Formation besteht aus Eine kurze mündliche Erläuterung gab ich einem Talzug und seinem Sedimentinhalt. schon auf der von Günther Berger so in­ Beim Talzug ist manchmal die eingesenkte teressant geführten Exkursion am 20.10.2012 ab. Talform erhalten, beim Sedimentinhalt im

Ka st en i Berichtes über Funde von Lydit oder Kie­ Radiolarit - Lydit selschiefer. Die Vorkommen des Radiolarits Radiolarit ist ein Tiefseegestein, arm an im oberfränkischen Grundgebirge sind in mineralischem Detritus und reich an Abb. 2 eingetragen. Sie dienten als Lieferan­ organischem, vor allem an Radiolarien. Er ten für die fluviatilen Radiolaritgerölle auf wird im Mittelgebirge auch Kieselschiefer dem heutigen Deckgebirge, die für Ober- genannt. Schwarzer Radiolarit heißt auch franken ebenfalls in Abb. 2 eingetragen sind. Lydit. Nur gibt es alle Farbübergänge von schwarzen nach grauen und grünen, brau­ Im Bereich, wo alpine Schotter sich mit nen und roten Radiolariten, oft am selben Mittelgebirgsschotter mischen, wird in der Gesteinsstück oder Geröll. Der schwarze Literatur immer von Lydit (Mittelgebirge) Radiolarit gibt weder stratigrafische noch und Radiolarit (Alpen) gesprochen. Dort, räumliche Herkunft an. Ich verwende in wo von Lydit berichtet wird, weiß man diesem Text daher Radiolarit auch für Lydit nicht, ob sie wirklich alle schwarz sind, und und Kieselschiefer. Lydit und Kieselschiefer fragt sich, wo bleiben dann die helleren und schreibe ich aber im Falle eines zitierten bunten. © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

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heutige Wasserscheide des Mains gegen Naab, Eger und Sächsische Saale quartäre Radiolarit-Quarzschotter im Deckgebirge, mit Transportrichtung

•••• => tertiäre Radiolarit-Quarzschotter der Moenodanuvius-Gruppe ins Rotliegend umgelagerte Radiolarite des Grundgebirges (nördlich Kronach)

ins Unterkarbon umgelagerte Radiolarite des Grundgebirges silurische und devonische Radiolarite des Grundgebirges

Abb. 2: Karte der Radiolarit-Vorkommen im Grundgebirge (graublau) und deren fluviatile Verbreitung ins Deckgebirgsvorland (ocker) von Oberfranken (verändert nach Schirmer 1986: 15). Fig. 2: Map of the occurrence of radiolarite in the Variscan basement (grey-blue) and their fluvial distribution into its foreland (ocre) within (modified after Sch irm er 1986:15). © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at geringsten Falle nur Geröllstreu. Der zentrale unvollständig darstellte oder auch auf an­ Moenodanuvius zwischen Espich und heutiger deren Wegen erreichte, aber letztlich dann Donau hat eine Visitenkarte, den Radiolarit, beim heutigen ankommt. Die Ur-Fluss-Ge- dessen Gerolle seinen Laufweg sehr getreu schichte sollte also bei der heutigen Ge­ markieren (Abb. 2) (vgl. Kasten 1). schichte des gleichnamigen Flusses enden.

Das theoretische Alter der Moenodanuvius- Weniger sinnvoll ist es, von Urfluss A zu Gruppe reicht von später Oberkreide durchs sprechen, wenn ein Fluss B einmal irgendwo Tertiär. Altersmäßig ist es nach unten durch an dem Flussgebiet A teilhat, er (B) dann die oberkretazischen marinen Kreidevor­ aber ganz andere Wege einschlägt. stöße von der Regensburger Bucht gegen Nord-Nordwesten und durch die sandige Letzten Endes läuft diese Vorstellung darauf Verschüttung der Hessenreuth-Formation hinaus, dass sich die Urfluss-Benennung nach vom östlichen Grundgebirge her begrenzt. dem Unterlauf des heutigen Flusses orientiert. Nach oben hin endet es spätestens mit dem Auf die Donau angewandt, ist der Alpenrhein Eingriff des rheinischen Flusssystems in den keine Ur-Donau, nur weil er eine gewisse Zeit Oberlauf des Moenodanuvius-Systems, also zur Donau entwässerte; denn letztlich mündete dem ostgerichteten Zugriff des Urmains bis seine Geschichte in der Rheingeschichte. Auf zur Ausbildung des Main-Systems. den Main angewandt, ist der Urmain nur der, dessen Geschichte letztlich im heutigen Main Ähnlich alt wie die Moenodanuvius-Gruppe endet, der dem Rhein zufließt. sind weitere zur Paratethys abfließende Flusssysteme, wie das der Ur-Naab, der Ur- 2.2 Ein einsamer Urmain WÖrnitz, der Ur-Brenz usw. Norbert Krebs (1919: 331) benutzt meines 2. Der Urmain-Wirrwarr Wissens als erster den Namen Urmain, und zwar für einen Main, der an der Keuperstufe Dieses Kapitel über die vielseitige Verwen­ zwischen Steigerwald und Hassbergen dung des Namens „Urmain“ erhebt keinen wurzelt und nach Westen gegen Schweinfurt Anspruch auf Vollständigkeit. Sicherlich gibt entwässert (Abb. 3). Das geschah zu einer es noch weitere Urmain-Namensnennungen, Zeit, da über dem dortigen Keuper noch die hier nicht erfasst sind. Es will nur den Zeugenberge mit jurassischem Schichten­ Gedankengang, der zum Moenodanuvius dach lagen. Die Entwässerung von der führte, erläutern. Man könnte alsbald beim Quellregion des heutigen Mains über folgenden Lesen im Wirrwarr ertrinken. Um -Altmühl zur Donau nennt er zu differenzieren, erscheinen im Text die Bamberger Main (S. 332). Diesen Talweg Flussnamen des rheinischen Urmains un­ der Entwässerung hatte bekanntlich als terstrichen, die des südgerichteten Ab­ erster Melchior Neumayr (1885: 68) vor­ flusses normal; die die Nordalb querenden geschlagen. Aber der Name, den Krebs südgerichteten Abflüsse erscheinen kursiv. wählt, ist nicht glücklich; er belegt damit Abb. 3 dient als Orientierungshilfe. zwei alte, und sehr unterschiedliche Fluss­ wege zugleich mit dem Namen Main. 2.1 Urfluss 2.3 Zwei Urmaine Ein Ur-Fluss ist ein Fluss, der den heutigen Fluss, nach welchem er benannt ist, einst nur Genau diesen Bamberger Main von K r e b s © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

Thüringer Urmain Rutte 1965

Urmain Krebs 1919

Urmain ^ n Krumbeck 1925 1920

schaffenbu Urmain Main (Urmai Moenodanuvius Tillmanns Büdel 1957 Schirmer 1984 1980

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Abb. 3: Urmain-Bezeichnungen für den rheinischen Urmain und den Südabfluss zur Paratethys. Die Abbildung ist keine vollständige Darstellung der Flussgeschichte von Urmain und Moenodanuvius, sondern dient nur zur Veranschaulichung einiger im Urmain-Wirrwarr-Kapitel (Ziff. 2) aufgeführter Namen. Dargestellt sind jeweils nur die Ersteinführungen neuer Flussnamen. Fig. 3: River names discussed in chapter 2, especially the naming of two rivers as „Urmain" (Primeval Main): the westward (Rhenish) draining „Urmain“, which is the real Ur-Main, as well as the southward (Paratethysian) draining „Urmain“, which is the Moenodanuvius River. © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at bezeichnet Lo th a r Kr u m bec k (1920: 472) M a tth ä u s Sc h u st er hält am 22. Oktober ebenfalls als Urmain. Beide Arbeiten - zu 1924 einen Vortrag bei der Naturhistorischen Krum becks Entlastung gesagt - überkreuzen Gesellschaft in Nürnberg über die Landschaft sich zeitlich scheinbar, denn Kru m beck um den Main. Er verwendet darin einen bespricht in dieser Ur-Arbeit zu seinem Urmain im Sinne Kru m beck s, der von Urmain eine Arbeit von Krebs & L eh m a n n Lichtenfels über Bamberg donauwärts zieht von 1914 über die Rezat-Altmühl-Ge- (Sc h u st er 1925: 4). Allerdings erwähnt er schichte. Kru m beck hatte also sicher nicht weder Krebs noch Kr u m b e c k . E s bleibt also vor, die KREßssche Arbeit von 1919 zu unklar, ob er den „Urmain“ noch einmal neu übergehen, sondern er kannte sie noch nicht. erfunden hat, oder die beiden genannten Vorgänger-Autoren überging. Er erwähnt Nun war es passiert, dass es bis in unsere S. 11 aber Wagn er (1923) und seine „Ur­ jüngsten Jahre zwei „Urmaine“ gab: einen, regnitz und -“, aber hat keine Skrupel, der diesen Namen wirklich verdiente, der diesen Fluss um- oder neuzubenennen. Als sich zum heutigen Main entwickelte, und Nebenfluss empfängt Sch u ster s Urmain einen, der die Idee mit sich führt, die eine Urnassach von Hassfurt her. Die Quellregion müsse namensgebend sein. Wasserscheide zur rheinischen Ur-Wern zieht er dicht östlich Schweinfurt. Mit Ur- Zugegeben, es ist nicht einfach, für den Süd­ Wern (Abb. 3) bezeichnet er auch einen abfluss in der Regnitz/Rednitz-Rinne nach Fluss mit dem Namensschild seiner Quelle Süden einen Namen zu wählen, der der für den späteren Nachfolgefluss Main, denn Mündung dieses Flusses entspricht. Man er schreibt, dass ihr „Unterlauf von der hätte Ur-Schwäbische Rezat wählen müssen. Aschaffenburger Gegend an aufwärts... Aber verglichen mit dem Ur-Rhein und der ungefähr dem heutigen Mainlaufe ent­ Ur-Donau, die beide einem mächtigen Delta sprochen haben mag.“ Nahezu absurd, dass zufließen, klingt das kümmerlich, zudem er den Vorläufer des Mains nach einem wegen der Länge des Namens noch um­ seiner Nebenflüsse benennt und nicht nach ständlich. Doch hätte man sich ja korrigieren ihm selbst. Da sitzt die Idee der Na­ können nach Aufdeckung der doppeldeutigen mengebung durch die Quelle im Kopfe. Die Namensverwendung. Urwern wurde nach Sc h u s t e r später mit der Umkehr des südgerichteten Urmains G eorg W agn er (1923: 41, 44, 49) benennt über einen „Wern-Main“ - der durch das den NEUMAYRschen Flussweg vom Ende des Werntal geflossen sein soll - (S. 12) zum Obermains durchs Regnitztal zur Altmühl Main. Diese Wern-Main-Idee, den Main als Ur-Regnitz-Ur-Rednitz-Ur-Rezat. Er durch das Werntal laufen zu lassen, erwies erwähnt weder Krebs noch Kr u m bec k und sich später als unhaltbar (B e s c h o r e n deren kürzliche Namensgebungen, sieht sich 1955: 12). also neu in diesem Metier. Nun haben wir in fünf Jahren schon drei 1927 bekräftigt Kr u m bec k (1927a: 184) Namen für die NEUMAYRsche Talstrecke seinen Urmain von 1920. Dass er damit Bamberg-: Bamberger Main, immer noch die Flussstrecke Bamberg- Urmain und Urregnitz. Das sind die Namen Regnitz-Donau meint, geht klar aus S. 186 „Urmain“ nach der Quelle, „Urregnitz“ nach und 219 hervor. Einen zum Rhein hin dem Unterlauf (wenn auch in verkehrter gerichteten ersten Main nennt Kru m beck Laufrichtung) und „Bamberger“ nach einem (S. 186) Altmain, eine erste nach der Ort am Wege. Anzapfung durch den Main nordgerichtete © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

Regnitz nennt er Altregnitz (S. 264). verwenden Bauberger et al. (1969:174) den Krum beck zitiert in seiner Arbeit beide Begriff „Alt-Obermain“ für den NEUMAYR­ Vorgänger, Krebs (1919) und Sc h u st er schen Talzug Obermain-Treuchtlingen, also (1925), geht aber auf deren abweichende für den KRUMBECKschen Urmain. Flussbenennungen nicht ein: Er setzt kom­ 1971 (S. 55) benennt Ru t t e seinen Thüringer mentarlos seine Benennungen dagegen. Urmain von 1965 - in Analogie zu dem rheinhessischen Arvernensis-Schotter von K r u m b e c k ist sich auch schon des Trans­ Ba r tz (1950: 202) - als Arvernensis- portes der Gerolle aus dem oberfränkischen Schotter nach dem fossilen rüsseltragenden Grundgebirge über die Nordalb hinweg Mastodon Anancus arvernensis (C r o iz et & bewusst (S. 262), da solche Gerolle an der Jo ber t 1928). Dieser unterfränkische Ar­ unteren Regnitz fehlen. Hier ist also eine vernensis-Schotter soll den Oberlauf der erste Erkenntnis des Moenodanuvius fixiert. Altmühl verkörpern, also nach Südosten ab­ Aber sein Urmain bleibt noch in der fließen. Zeitlich setzt Ru t t e diese Arver- NEUMAYRschen Bahn, auf der Talstrecke nensiszeit ins Ende Jungpliozän bis unteres Bamberg-Treuchtlingen - und das noch lan­ Villafranca, also bis in den Beginn des ge; der Wechsel des Urmains auf die Alb Quartärs. 1981 und 1987 überträgt er die hinauf wird erst viel später erfolgen. „Arvernensis-Entwässerung“ als Südent­ wässerung auf ganz Nordbayern. Sie schließt So wechselt der Urmain nun hin und her, ist (1981: 218) auch den NEUMAYRschen Talzug einmal rheinisch-, dann wieder südgerichtet. Bamberg-Treuchtlingen mit ein. Ich hielt Zwei Beispiele: Joachim Bartz (1936, 1937) (Sc h ir m er 2007: 177) diesen Namen für die benutzt im Sinne von Krebs (1919) den Begriff Südabflüsse in Nordbayern als ungeeignet, „Ur-Main“ als rheinischen Urmain mit Ein­ da das moenodanubische Flusssystem zeit­ zugsgebiet westlich der „Grabfeld-Steiger- lich viel länger (seit später Oberkreide durchs waidwasserscheide“. Für den Talzug Bamberg- Tertiär hindurch) als die kurze Arvernensis- Treuchtlingen benutzt er den Begriff „Ur- Zeit existiert. Regnitz“ im SinneW agners (1923). Leonhard Rückert (1941: 121) verwendet wiederum Nun habe ich im Bericht einige Jahre über­ gemäß Krumbeck (1927a) für den Talzug sprungen, um die Arvernensis-Schotter als Bamberg-Treuchtlingen den Namen „Urmain“. Ganzes zu besprechen, die ansonsten keine Erwähnung mehr finden, und kehre zurück Bald kommt aber Bewegung in diesen Dop­ zum Jahr 1977. In diesem Jahr werden die pelsinn des Wortes Urmain. Jetzt kommt die ersten einer Serie von Geologischen Karten Phase, in der man beide Urmaine durch 1:25 000 des damaligen Bayerischen Geo­ Adjektive unterscheidet, wie es schon Krebs logischen Landesamtes aus dem Unter­ (1919) mit dem Bamberger Urmain vorgab: maingebiet publiziert, die Blätter Karlstadt Erw in Ru t t e (1957:117) spricht von einem und Remlingen. Schwarzmeier (1977: 16) „oberfränkischen und unterfränkischen übernimmt darin den rheinisch gerichteten Urmain“,J u liu s Bü d el (1957: 32) von einem Urmain Büdels (1957), den Aschaffenburger Aschaffenburger Main als einem Urmain, Urmain, und stellt ihn dem südgerichteten der bei Stadtprozelten entspringt (Abb. 3); Bamberger Urmain gegenüber. Ob er wiederum Ru t t e (1965: 65) von einem letzteren Namen von Krebs (1919) über­ Thüringer Ur-Main, der über Ostheim vor nimmt, sagt er nicht. Diese beiden Bezeich­ der Rhön und das Becken der Fränkischen nungen, Aschaffenburger und Bamberger Saale zum Maingebiet fließt. Daneben Urmain, bleiben dann die üblichen in © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at etlichen Kartenerläuterungen des Baye­ einen Urmain gegeben, der vom südlichen rischen Geologischen Landesamtes und wer­ Maindreieck „durch die Iphöfer Pforte nach den zum Beispiel auch von Freudenberger Osten zur Rednitz entwässerte“.K rebs muss (seit 2000) verwendet. er missverstanden haben, denn dieser er­ läutert - wie unter Ziff. 2.1 dargestellt - 2.4 Drei Urmaine seinen „Urmain“ als Westabfluss. Büdel (1957: 32) beschreibt tatsächlich, dass ein 1977 ist darüber hinaus ein entscheidendes nord-süd-gerichteter Würzburger und Jahr. Es erscheinen jetzt Arbeiten aus der Schweinfurter Main nach Südosten abbie­ Kölner Schule Br u n n a c k er s , der schon gend die Iphöfer Pforte zur Regnitz durch­ 1967 und 1973 über den Südabfluss der laufen habe; aber er bezeichnet ihn nicht als Regnitz veröffentlicht hat. So wie 1920 Urmain. Da liegt also ein Irrtum vor. - Kru m beck einen zweiten „Urmain“ begrün­ Nebenbei, E m m er t widerlegt im selben Text det hat, zum rheinischen westgerichteten diesen BÜDELschen Mainlauf durch die den südgerichteten, so begründet W o l f ­ Iphöfer Pforte (1975: 143f). gang Tillm a n n s (1977: 102) einen dritten Urmain. Es ist dies der Fluss, der über die 2.6 Der Moenodanuvius Nördliche Frankenalb zieht, und den Kru m beck (1927a: 262) als Grundgebirgs- 1982 fand ich, dass die wenigen Streuschotter, abfluss bereits vermutet, wie oben berichtet. die nach Kru m beck und T illm a n n s aus Grund dafür sind einige Streuschottervor­ einer höher gelegenen, heute nicht mehr kommen auf der Albhochfläche, die Kru m ­ erhaltenen Terrasse herabprojiziert seien, bec k dort vermeldet. Beide Autoren sehen viel reicher vorhanden sind und auf der den Lieferantenfluss dieser Hochschotter in Nordalb einem wohlerhaltenen Talzug ange­ einem höheren, heute nicht mehr erhaltenen hören. Dieser ist samt seinen Schotterresten Talniveau, aus dem sie herabprojiziert sind. gut auskartierbar (Sc h ir m er 1984a-c, Räumlich kennt T illm a n n s neben diesem 1985a-c, 1986, 1991). Ich sah keinen Sinn Urmain der Nordalb noch den zweiten dahinter, diesen wohl ausgebildeten relik- Urmain, der über „den Obermain...durch tischen Fluss in den bereits bestehenden den Rezat-Rednitz-Talzug nach Süden“ zieht Urmain-Wirrwarr einzureihen und mich (104), also den KRUMBECKschen von 1920. dem Ringen anzuschließen, welcher Fluss Bei T illm a n n s ist der Urmain, der über die nun die wahre Berechtigung hätte, Urmain Nordalb zieht, der ältere, der später seinen genannt zu werden - zumal uns die Sprache Lauf dann in den Urmain um die Alb herum ja doch Möglichkeiten genug bietet, damit in den NEUMAYR-KRUMBECKschen Lauf wir nicht unterschiedliche Objekte mit verlegt. T illm a n n s bildet 1980 (S. 203) die denselben Namen belegen müssen. beiden südgerichteten Urmaine in Karten­ darstellung ab (vgl. Abb. 3). In einer weiteren Neben der Möglichkeit, einen Fluss nach Kölner Dissertation bekräftigt U lr ic h G. dem Unterlauf zu benennen, wie es beim M ü ller (1981: 114-117) diese beiden süd­ KREBSschen rheinischen Urmain geschah, gerichteten Urmain-Darstellungen. und der Möglichkeit, ihn nach der vermeint­ lichen Quelle zu benennen, wie es beim 2.5 Beinahe noch ein vierter Urmain KRUMBECKschen südgerichteten Urmain im Bamberg-Treuchtlinger Talzug geschah, U lr ic h E m m er t (1975: 139) erläutert, es wählte ich den Weg des Flusses, der von habe nach Krebs (1919) und Bü d el (1957) einem heutigen Talraum, dem heutigen © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

Main, zu einem anderen Talraum, dem der Lyditen in den cenomanen marinen Mörns- heutigen Donau, zieht - den Main-Donau- heimer Bryozoensandstein bei Fluss, kurz Moenodanuvius. den Begriff Frankenalbfluss. Davon ist un­ ten noch die Rede (Ziff. 3.1). Neben dem Moenodanuvius bleiben die anderen beiden Urmaine, der KREBSsche 2.8 Entwirrung und der KRUMBECKsche, ja unberührt - un­ geachtet der Tatsache, ob es den Kru m - Namen sind nicht geschützt. Aber das wis­ BECKSchen Urmain in dieser Form überhaupt senschaftliche Gesetz des Prioritätsschutzes, je gab. Denn Kru m beck meldet ja selbst des Schutzes der Erstnennung, ist sinnvoll. schon Bedenken wegen der fehlenden Da ist der Name Urmain im Sinne vonK rebs Grundgebirgsschotter zwischen Bamberg (1919) als Westabfluss doppelt sinnvoll, und an (siehe oben 2.3). Das ist einmal weil er eine Erstnennung ist, zum aber eine Forschungs- und keine Namens­ andern, weil es der Fluss ist, dessen Ge­ angelegenheit. Immerhin existiert dieser schichte im heutigen Main endet. Was den KRUMBECKsche Urmain als Name und lebte Südabfluss Frankens betrifft, gebührte der und lebt noch fleißig fort. Ur-Regnitz von W agn er (1923) noch erste Priorität. Aber sie hat nun einmal mit dem 2.7 Immer wieder neue Namen für das­ Flusslauf vom Frankenwald über die Nörd­ selbe Flusssystem liche Frankenalb bis Forchheim absolut nichts zu tun. Dieser Flusslauf ist sicher ein 2010 nennen A ndreas Pet er ek & B er n t ungewöhnlicher Fall in der Flussgeschichte Schröder (S. 311) den Moenodanuvius - ein Fluss, der die verschiedensten heutigen Palaeo-Main - ein unglücklicher Name. Täler begleitet und kreuzt, ein Fluss zur Palaeo-Main heißt Alter Main, Altmain. Je­ Paratethys, der dann in ihrem trocken­ der abgeschnittene Mäander in der jungen laufenden Becken mal nach Westen, mal Mainaue würde im Englischen als Paläo- nach Osten entwässert. Daher steht ihm Main bezeichnet werden, so wie er in unseren auch ein eigener Name zu. Das Angebot steht Flurkarten als Alter Main oder Altmain be­ seit 1984: Moenodanuvius. zeichnet wird. Ähnlich unglücklich gewählt sind daher auch die oben bereits genannten 3. Bestandsaufnahme der Moenodanuvius - Namengebungen „Altmain“ vonK ru m beck Gruppe (1927a: 186) bzw. „Alt-Obermain“ von Bauberg er et al. (1969). Der Moenodanuvius ist in einzelnen Talzü­ gen erhalten. Diese Talzüge zeigen vor allem Seit 2001 publizieren Mitarbeiter der Natur­ unterschiedliche Höhen, oft auch unter­ historischen Gesellschaft Nürnberg - sehr schiedliche Fazies und, nach starker Verwit­ erfolgreich - über die Flussgeschichte des terung und Abtragung, sehr unterschiedliche Regnitz-Rednitz-Rezat-Talzuges: G ottfried Erhaltungszustände. Daher werden im Fol­ H o fba uer verwendet dabei 2011 (S. 112) genden die einzelnen zusammengehörig den Begriff Süd-Rezat für die südgerichtete erhaltenen Flussabschnitte mit ihrem Talzug Schwäbische Rezat, und 2013 (S. 121) den und Sedimentinhalt als Formationen benannt Begriff Süd-Regnitz für das nach Süden und kurz Umrissen (Abb. 4 und 5, Tab. 1). verlaufende System im Rednitz-Regnitz- Talzug. G ü n t h er Ber g er (2010: 89) wählt Es sei noch vorweggeschickt: Der Moeno­ für einen eventuellen Flusstransport von danuvius ist mit seinen Sedimenten aber © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at trotz seines Alters von vielen Millionen Jah­ dige untercenomane Wellheim-Formation ren streckenweise in gesamten, viele Kilo­ (N ieb u h r 2009) ablagert. Dazu gehört auch meter langen Talzügen überliefert. Innerhalb der Mörnsheimer Bryozoensandstein, der dieser Talzüge gibt es durchlaufend kartier­ nur in einzelnen Blöcken existiert. In einem bare Talböden. Manchmal sind auch nur von solchen fand G. Ber g er (2011) am Hum­ Bergrücken zu Bergrücken verfolgbare melberg südlich Solnhofen Lyditgerölle von Terrassenreste erhalten. Er überliefert sich 0,5-1,5 cm 0. sowohl durch lehmige, geröllführende Fluss­ sedimente als auch durch Einzelgeröllstreu. Etwa zeitgleich sind auch Lydite, die Trus­ Seine erhaltenen Zeugnisse müssen von h eim (1936: 61) an der Basis der cenomanen Talzug zu Talzug nicht gleich alt sein. Es sind Regensburg-Formation (W il m s e n , N ie ­ aber Zeugnisse ein und desselben Fluss­ bu h r & P ü r n er 2009:19) gefunden hat, und systems, die alte, festliegende Laufwege die als aus der Schutzfels-Formation umge­ bezeugen. Sie stammen aber zum Teil aus lagert gelten. unterschiedlichen Zeitabschnitten dieses sicher etliche Millionen Jahre existierenden Vom Cenoman bis ins Coniac stößt das Flusssystems. Oberkreidemeer vom Regensburger Raum aus über die südliche Oberpfalz zur Nörd­ Die Intention dieses Textes ist es, den ge­ lichen Frankenalb vor. Diese Transgression samten Moenodanuvius in seinen erhaltenen benutzt einen Weg, der heute noch die große Talzügen knapp und auf Grund heutiger tektonische Tiefenlinie Nordbayerns dar­ Sicht darzustellen. Es gäbe zu allen Talzügen stellt, die Frankenalb-Furche (vgl. v. Fr e y ­ sehr viel Historisches und viele andere berg 1969). Jede Transgression benutzt Meinungen zu erörtern. Das brauchte eigene zuerst die Tiefenlinien des Landes und folgt aufwendige Arbeiten für jeden Talzug, deren damit vornehmlich den Flusstälern. Es ist jeder sehr befund- und literaturreich ist. also anzunehmen, dass die Entwässerung von der späten Unterkreide an Flusstäler der Ausgenommen von der Gesamtdarstellung Frankenalb-Furche benutzte. So sollte der ist hier die Ur-Altmühl und ihre möglichen moenodanubische Abfluss in der Kreide Einzel-Formationen. wenigstens bis zum Coniac erst einmal den Südostweg gegen Regensburg bzw. gegen die 3.1 Moenodanubische Morgenröte in die Frankenalb-Furche vorstoßende Mee­ resbucht benutzt haben (Sc h ir m e r 1985b: Zur Zeit der Unterkreide erfolgte durch 93-94). Hebung des Grundgebirges der Böhmischen Masse eine fluviatile sandige Verschüttung G. Berger (2011) nimmt für die Lydite im im östlichen Nordbayern einschließlich der Mörnsheimer Bryozoensandstein den bereits Südalb. Es handelt sich um Quarzsande mit bekannten Weg des Moenodanuvius, wie er in Gerollen bis zu 5 cm 0 und Kaolintone der Abb. 1 dargestellt ist, an und damit die Lie­ Schutzfels-Formation (N ieb u h r & P ü rn er ferung des Lydits auf dem kürzesten Weg aus 2009:15). Auch Lydite treten darin durchaus dem Frankenwald. Es ist höchst unwahr­ häufig auf (T ru sh eim 1936: 34, O sc h m a n n scheinlich, dass der Moenodanuvius damals, 1958: 62, Ru t t e 1962: 88). im Unter-Cenoman, quer über die Frankenalb- Auf die terrestrische Schutzfels-Formation Furche nach Süden ziehen konnte. Viel wahr­ folgt am Beginn der Oberkreide ein M ee­ scheinlicher ist es, dass er zur Cenomanzeit die resvorstoß, der im Raum Eichstätt die san- tektonisch angelegte Furche benutzte und

WSSpi © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at zugleich den Weg vorzeichnete, den das Ober­ bisher Läufe in Einzelabschnitten, die im kreidemeer in Nordbayern nahm. Folgenden beschrieben werden.

Der genaue Ursprungsort der Lydite aus der 3.2 Espich-Formation mit Espich-Talzug Unterkreide des Regensburger und Eich- im Frankenwald-Vorland stätter Raumes ist nicht bekannt. Es kommen die Vorkommen des Frankenwaldes, die­ Definition: Talzug im Frankenwald-Vorland jenigen südöstlich der Münchberger Gneis­ auf dem Bindlacher Höhenzug zwischen masse und diejenigen um den Steinwald in Unterrodach und Untersteinach aus Lehm Frage. Die Lydite im Eichstätter Raum und Geröll des Frankenwaldes. könnten viel eher aus der vom Osten ge­ Ableitung des Namens: von der Flur Espich schütteten Schutzfels-Formation in den 1 km westlich Untersteinach, in der das Mörnsheimer Bryozoensandstein umgela- Typusprofil liegt. gert oder im Cenoman aus dem Regens- Erstbeschreibung: Eine erste Erwähnung burg-Kelheimer Raum durch küstenparal­ finden seine Gerolle bei G ü m b el (1877, lelen Versatz dorthin transportiert worden 1879: 611). Em m er t (1953: 37) benennt die sein. Ablagerungen nach dem Haupt-Schotter­ vorkommen als Espich-Terrasse. Im vorlie­ Im Verlaufe des Meeresvorstoßes der Ober­ genden Text werden sie als Espich-Formation kreide in die Alb (Cenoman-Coniac) hob der Moenodanuvius-Gruppe beschrieben. sich das östlich und nordöstlich angrenzende Chronostratigrafie: ?jüngste Oberkreide bis Grundgebirge längs der Fränkischen Linie Tertiär kräftiger heraus. Die Oberpfälzer Senke wur­ Synonyme: Untersteinacher Schotter, Sei- de bis über die gesamte Nördliche Frankenalb belsdorfer Schotter (Kru m beck 1927a: 193), hinweg fluviátil mit Sand, untergeordnet Espich-Niveau (Kö rber 1962: 127), Fran- Kies und Pelit der Hessenreuth-Formation kenwald-Vorland-Schotter (Sch irm er 1985a: verschüttet. Bis 500 m mächtig liegen sie 95), Frankenwald-Vorland-Moenodanuvius noch am Ostrand vor der Fränkischen Linie (Sc h ir m er 2012a: 27) im Hessenreuther Forst (N ieb u h r et al. Beschreibung: 2009). Darin sind auch Lydite enthalten.1 Sie Es ist der bisher oberste bekannte Talzug im ist natürlich seit später Kreide wieder we­ Oberlauf des Moenodanuvius. Der Talzug ist sentlich abgetragen worden. Aber auf dieser 14 km lang erhalten und erstreckt sich auf sandigen, vom Grundgebirge nach Südwes­ einem Muschelkalk-Rücken, der parallel zur ten sich abdachenden fluviatilen Aufschüt­ Fränkischen Linie in etwa 3 km Entfernung tung konnte sich das Flussnetz neu formieren. von ihr zieht, getrennt durch eine Keu­ Das dürfte die Zeit für die Entstehung des persenke, hier Oberfränkische Randsenke heute überlieferten Bildes des Moenoda- genannt. Im NW wird er von der Rodach bei nuvius sein, also späte Kreidezeit. Unterrodach gequert und begrenzt, im Süd­ Von all den Flüssen, die seit der Heraus­ osten von der Schorgast bei Untersteinach. hebung Nordbayerns Ende Malm existiert Dieser Rücken ist Teil eines 48 km langen haben müssen, ist kein Lauf überliefert, nur namenlosen Muschelkalkrückens, der von eben einige Gerolle oder typische Mineral­ der Rodach bis südöstlich Weidenberg reicht, spektren eines Hinterlandes. Erst vom hier Bindlacher Höhenzug genannt. Der Flusssystem des Moenodanuvius kennen wir Talzug ist in Bezug auf das Grundgebirge ein

In der Nordalb ist die Verschüttung heute örtlich noch bis 20 m mächtig erhalten (Meyer 1972: 50). © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at subsequenter Talzug, der ehemals von kon­ unter der heutigen Oberfläche. sequenten Bächen aus dem Grundgebirge Mächtigkeit: wenigstens 7 m. genährt wurde. Typusprofile: Baggerschürfe im Espich durch Lithologie: Dr e x l e r (1980). Die fluviatile Sedimentauflage auf dem Verbreitung: im unmittelbaren Frankenwald- Bindlacher Höhenzug vor dem Frankenwald Vorland auf dem Rücken des Bindlacher besteht aus wenigstens 7 m mächtigem Höhenzuges von Unterrodach/Rodach bis lehmigen Schotter und reinem Lehm. Aus­ Untersteinach. Der Talzug beginnt heute mit führlichere Beschreibungen liefern besonders dem Rodach-Tal. Vielleicht stellte dieses Tal Krum beck 1927a, W urm 1931, Em m ert einen wichtigen Oberlauf des Moenoda- 1953, Körber 1962, Dr e x ler 1980, M ü ller nuvius dar. Das heutige Südostende des 1981 und Sch irm er 2012a. Sch irm er (2012a: Espich-Talzuges muss vom Espich aus nach 31) erhält in der Flur Espich aus statistisch Südwesten in den Verlauf des heutigen aufgesammelter Geröllstreu von 404 Gerollen Weißen Mains eingebogen sein. Das erkannte > 20 mm 0 ein Spektrum von 73% Radiolarit, schon Kö rber (1962:127). Denn in der Fort­ 23% Quarz, 3% paläozoischem Quarzit und setzung der NW-SE verlaufenden Espich- 1% mesozoischem Sandstein und Quarzit Talrinne führt der Bindlacher Höhenzug (vorwiegend aus dem Buntsandstein). Da­ keine Radiolarit-Schotter mehr. neben treten sehr selten Eisenkiesel, Diabas, Alterseinstufung: Eine direkte Datierung der Grauwacke und Limonit auf. Der Schotter Formation gibt es nicht. Was die Entstehung besteht also zu 99% aus Silica-Gesteinen (vgl. und das Alter dieses Talstücks anbetrifft, so Sch irm er 2012b). M ü ller (1981: 93) leitet gibt es dazu wenige Fakten: die Radiolarite chemisch-mineralogisch aus 1. Das fluviatile Sediment liegt allein auf dem unmittelbar angrenzenden Frankenwald dem Kalksteinrücken des schmalen Mu­ ab. Drexler (1980) beschreibt zwei bis 6,8 m schelkalkstreifens des Bindlacher Höhen­ tiefe Baggerschürfe vom Espich, die gelblich zuges. Es greift seitlich nicht auf Bunt­ braunen lehmigen Schotter erschlossen, der sandstein über (Buntsandsteinhorst), der von sehr schlecht bis besser geschichtet den Kalksteinzug im Westen begrenzt, und wechselt. Er enthält auch verwitterte Gerolle, nicht auf den Keuper im Osten, dessen wenig Sandanteil, hohen Silt- und Tonanteil weiche Gesteine die morphologische Senke mit 50-55% Kaolinitgehalt. Ferner haben zwischen dem Muschelkalkrücken und der unterschiedliche Verwitterungsbedingungen Fränkischen Linie verursachen (Oberfrän­ Anteil am Gesamtsediment. Aber es gibt auch kische Randsenke). Die alleinige Lage der mächtige Lagen von fast geröllfreiem tonigen fluviatilen Sedimente auf dem Kalkrücken Silt. Aus der Profilbeschreibung gehen lässt den Schluss zu, dass eben der Kalk­ mehrere Schüttungsrhythmen hervor und rücken einst ein Tal bildete, das die Fluss­ lassen sich auch fossile Böden vermuten. sedimente auffing und beherbergte. Es muss Verbreitete steinarme Lehmlagen bezeugen also eine Reliefumkehr stattgefunden haben auch die Kartierungen von W urm (1931) und - das Tal wurde zum Höhenrücken, was G udden (1955). schon Kr u m bec k (1927a: 195) erwägt. Ein Untergeordnete Einheiten: Sie gibt es sicher Tal im Kalksteinzug ist nur zu einer im Sedimentstapel. Aber sie lassen sich aus Klimaperiode möglich, in der Kalkstein den zwei Baggerschurfprofilen von D r e x ler stärker verwittert als die begleitenden (1980) nicht ablesen. silikatischen Gesteine. Das ist im tropisch­ Liegendgrenze-. Muschelkalk (Mittlere Trias). subtropischen Klima optimal möglich. Hangendgrenze: unterschiedlich tiefe Erosion Solches herrschte wenigstens vom Alttertiär © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

(Paläogen) bis zum Mittelmiozän (ca. 14 Ma schwer entwirrbare Geschichte der langen vor heute). moenodanubischen Zeit beinhaltet. 2. Das Sediment ist stark tonig und enthält viele schlecht sortierte, angewitterte Klastika 3.3 Die Maintal-Lücke des Frankenwälder Grundgebirges - also Sedimente einer tropisch-subtropischen Das heutige Maintal reißt eine Erosionslücke Verwitterungsdecke des Frankenwaldes. in die alten Südabflüsse vom Frankenwald. In Eine solche entstand von später Oberkreide dieser Lücke verbirgt sich einerseits die bis ins Mittelmiozän. Der Westrand der ehemalige Fortsetzung des lehmig-steinigen Böhmischen Masse - mit dem Frankenwald Espich-Talzuges, andererseits der Zulieferant - war vermutlich bis Ende der Jurazeit von des Wüstenstein-Talzuges, der das Franken- marinen Sedimenten bedeckt. Als er sich in wald-Material auf die Alb trug. Unter- und Oberkreide heraushob (Pet er ek et al. 2010), musste diese Sedimentdecke erst Diese Lücke ist nicht nur durch den Einriss einmal abgetragen werden, ehe die Grund- des Maintals, sondern auch durch die gebirgsgesteine wieder entblößt waren. Das Hebung des Nordrandes der Fränkischen war spätestens in der späten Oberkreide der Alb bei -Welschenkahl bedingt Fall, denn da lässt sich weiter südöstlich im (Kasendorfer Albnordrand in Abb. 4 und 5). Flessenreuther Forst nach kräftiger Hebung Die Hebung hat das Tal des Moenodanuvius des Grundgebirges dessen Abtragungsschutt dort so hoch herausgehoben, dass alle Tal­ 500 m mächtig vorfinden (N ieb u h r et al. spuren erodiert sind. 2009). Also spätestens von da ab herrscht tiefgründige Verwitterung auf dem Grund­ Die Enden beider Talzüge, des Espich- und gebirge selbst, die dann zum Abtrag bereit­ des Wüstenstein-Talzuges, liegen 22 km stand. auseinander. Diese Enden müssen nun nicht 3. In der südbayerischen Paratethys, dem zwangsläufig verbunden werden. Aber es alpinen Molassebecken, erscheinen Mittel- spricht vieles dafür: gebirgs-Radiolarite erstmals im Oligozän (s. 1. Alle hochliegenden Geröllstreu-Funde in der Ziff. 3.11). möglichen Fortsetzung des Espich-Talzuges Das theoretische Alter der Espich-Formation sind radiolaritfrei oder sehr radiolaritarm, mit könnte also von der jüngsten Oberkreide bis Ausnahme des Wüstenstein-Talzuges. zum Pliozän reichen. 2. Die Austrittsrichtung des Espich-Talzuges Laufzusammenhänge-. Eigentlich müsste der und die Eintrittsrichtung des Wüstenstein- Espich-Talzug konstanter oberer Gesteins- Talzuges weisen aufeinander zu, richtungs­ Lieferant aller unterhalb folgenden Forma­ mäßig und höhenmäßig, locken also zur Ver­ tionen des zentralen Moenodanuvius-Astes bindung. durch verschiedene Klimate und Zeiten 3. Die primären Haupt-Vorkommen von gewesen sein. Er müsste also Sedimente der Radiolarit-Gestein liegen im Frankenwald gesamten moenodanubischen Zeitspanne (Abb. 2) und konnten nur über den Espich- enthalten mit allen ihren Akkumulations- Talzug als Geröll abtransportiert werden. zyklen und Erosionszyklen oder fluviatilen Das heißt, eine andere Zufuhr-Richtung für Ruhephasen. Es ist durchaus möglich, dass das Geröll-Spektrum des Wüstenstein-Tal- ihre bis 7 m dicke alte, scheinbar wirr zuges gibt es überhaupt nicht. sortierte Talfüllung mit Hinweisen auf ver­ schiedene mehrere Schüttungszyklen und Die Maintal-Lücke des Moenodanuvius wur­ Klimazyklen eine sedimentologisch nur de durch ein jüngeres Flusssystem aus- © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

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2 Ich entschied mich für die Schreibweise „Aufsess" anstatt „Aufseß" © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

Abb. 6: Wüstenstein-Formation mit älterer Blütental-Terrasse (hellgelb) und jüngerer Nebelberg-Terrasse (orange) im Bereich der heutigen oberen und Aufsess. Eingetragen sind Terrassenreste a. mit Geröllstreu (dunkelgelb), b. mit nicht erkennbarer Geröllstreu (wenn sie mit Wald oder Wiesengelände bestanden sind) (gelbgrün), ferner Einzelgerölle ohne Bindung an Terrassenflächen. — Die beiden Terrassen des Moenodanuvius zeigen die Verengung der alten Täler dort, wo sie aus der rekonstruierten Kreidesandbedeckung mit weitem Tal in die Weißjura- Karbonatgesteine mit engem Tal eintreten. Der Abstand der rekonstruierbaren Moenodanuvius-zeitlichen Kreidesandbedeckung zur heutigen beträgt nur 1-1,5 km (aus Schirmer 2008: 38). Fig. 6: Wüstenstein Formation with an older Blütental Terrace (light yellow) and a younger Nebelberg Terrace (orange) crossing the recent rivers Wiesent and Aufsess. They are verified by terrace remnants a. with pebble scatter (dark yellow), b. only morphologically (yellow green), and by scattered pebbles beyond terrace plains. — Both terrace courses are narrowing where they leave the present Upper Cretaceous sand cover (green) or the reconstructed sand cover (dashed green line) to enter the Upper Jurassic carbonate rocks (blue) (from Schirm er 2008: 38). © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

ro C'J *- 73). : : c 1984 chirmer (S tektonische Aufwölbung des Talzuges

J © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at dorf 25 m über der heutigen Aufsess, ca. 10 m 31, 2012a: 27, 2014: 17. Detailkartierungen tiefer als die Blütental-Terrasse. Die beiden der Blütental- und Nebelberg-Terrassen zwi­ Terrassen-Züge sind eher durch die laterale schen Drosendorf und Aufsess: Sch irm er Trennung auszuscheiden als durch die Höhe 1985b: 26, 2008: 38, 2014: 18, Abb. 6 dieses (Sc h i r m e r 2008: 38). Die oben genannte Gra­ Textes. bung Drosendorf liegt in ihr. Name: nach dem Alterseinstufung: Eine direkte Datierung der „Nebelberg“ südöstlich Drosendorf (Abb. 6). Formation gibt es nicht. Sieht man die Ent­ stehung des Laufes des Moenodanuvius Hag-Subformation bzw. Hag-Terrasse (Neu­ durch die oberkretazische sandige Verschüt­ benennung): Name: nach der Flur „Hag“ am tung bedingt, so könnte die älteste Talanlage Südostrand von Wüstenstein. Es ist dies der in die späte Oberkreide fallen. Die Wüs­ einzige Fundpunkt dieser Terrasse bisher. Sie tenstein-Formation ist relativ jünger als die liegt bei ca. 407-412 m üb. NN, 15 m unter Oberkreide-Sedimente auf der Nordalb, der Nebelberg-Terrasse und 45 m über dem denen sie aufliegt. Andererseits war die dortigen Flussspiegel der Aufsess. Kreide aber schon reichlich wieder abge­ tragen, ehe der Wüstenstein-Fluss die Alb Nankendorf-Subformation bzw. Nanken- überlief (Sc h ir m er 1984 c: 70, und Abb. 6 dorf-Terrasse (Neubenennung, entsprechend dieses Textes). Die Wüstenstein-Formation dem Nankendorf-Moenodanuvius als Fluss selbst zeigt aber noch eine synsedimentäre bei Sc h ir m er 2012a: 27): Auch hier handelt und nachträgliche tektonische Verbiegung es sich um ein einzelnes Schotterfeld 800 m (Abb. 7), die ein gewisses hohes Alter der südlich Nankendorf. Es liegt auf gut aus­ Formation bedingt (Sc h ir m er 1984 c: 7 2 - geprägter Terrassenverebnung in 417-418 m 74). Auch die Subformationen sind deutlich Höhe üb. NN, 65 m über dem Flussspiegel durch tektonische Ereignisse voneinander der Wiesent. Die Nankendorf-Subformation getrennt: die Nebelberg-Terrasse von der führt Quarz, Radiolarit und Hornstein Blütental-Terrasse durch Einmuldung, die (Sch irm er 1991: 237). Name: nach dem Hag-Terrasse durch Hebung. Die Einzel­ Ortsteil Nankendorf der Stadt Waischenfeld terrassen trennen also große Zeitspannen. an der Wiesent. Die Altersangaben in Tab. 1 sind rein tentativ. Laufzusammenhänge: Kru m beck (1927a: Liegendgrenze: Weißer Jura und Oberkreide. 184 und 192) nennt seine Geröllfunde auf Hangendgrenze: unterschiedlich tiefe Erosion der Nordalb, die an Trogtäler über den unter der heutigen Oberfläche. heutigen Talläufen gebunden sind, „Urtal- Mächtigkeit: bis max. 1,1 m ergraben, soli- bodenschotter“ Geröllstreu auf den Hoch­ fluktiv verwürgt (Sc h ir m er 1985b: 29). flächen ohne Talbindung bezeichnet er als Typuslokalität: Alter Berg bei Drosendorf „Hochflächenschotter“ Beide zusammen mit Grabungsprofil (S c h ir m e r 1985b): fasst er als „Hochschotter“ zusammen. Er R 444410, H 553220. sieht sämtliche Gerolle der Hochschotter der Verbreitung: Nördliche Frankenalb im heu­ Wüstenstein-Formation als durch einen tigen Wiesentflussgebiet. Der nördlichste, höher über der heutigen Albhochfläche ge­ am weitesten talauf gelegene Fundpunkt der legenen Fluss antransportiert, aus dem die Wüstenstein-Formation ist ein Schurfschacht Gerolle später in die heutige sekundäre Posi­ bei Zedersitz (Kru m beck 1927a: 198), der tion umgelagert wurden (S. 200). Erst Sc h ir ­ weiteste talab gelegene Fundpunkt liegt m er (1984a) sieht in den gefundenen geröll­ östlich Streitberg (unpubliziert). Kartendar­ führenden Flussläufen eine direkte fluviatile stellungen: Übersicht in Sc h ir m er 1984a: Zufuhr aus dem Grundgebirge. Blütental-, © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

Nebelberg- und Hag-Terrasse werden als lipp und vom Kautschenberg westlich davon. Kulmbacher Moenodanuvius bezeichnet, Sc h ir m er (2007: 170-171, 177) beschreibt um ihre Herkunftsrichtung im Unterschied beide Vorkommen als einen Trogtalzug zu anderen Läufen im Westen und Osten der (Bamberger Moenodanuvius) und benennt Alb zu kennzeichnen (Sc h ir m e r 2007: 17). (dieser Text) den Schotterzug als Eschlipp- Die Laufverlegung von der Blütental- Formation der Moenodanuvius-Gruppe. Terrasse zur Nebelberg-Terrasse - zwei Chronostratigrafie: ?späte Oberkreide bis äl­ Arme, die nur auf kürzere Strecke von ca. teres Tertiär 12 km divergieren - muss tektonisch durch Synonym: Eschlipper Schotter (Krum beck weiteres Einsinken der Hollfelder Mulde 1927a: 200) verursacht sein (Sc h ir m e r 1984 c: 72). Die Beschreibung: Der Eschlipp-Talzug liegt in Hag-Terrasse, die bereits unterhalb des 495 bis 490 m üb. NN. Seine Bergflanken Trogtals im Engtal liegt, muss ebenfalls deut­ überragen ihn um 20-50 m. Er ist insgesamt lich jünger sein. mit einer Lücke auf 5 km Länge erhalten und erreicht bei Eschlipp eine Breite bis 1,6 km. Die Rolle der Nankendorf-Terrasse ist noch Lithologie: Beschreibungen der Eschlipp- unklar. Für die Lieferung über einen Fluss Formation gibt es von Kru m beck (1927a: aus dem Bayreuther Gebiet (ehemals Bay- 200-201) für die Gerolle, von Krisl (1994) reuther Moenodanuvius, Sc h ir m er 2007: für eine Karsttasche am Kautschenberg, und 171) fand sich nach langem Suchen im Ge­ von Sc h ir m er (2007: 177, Details unpubli- lände bisher kein Hintergrund, weshalb ziert). Innerhalb eines morphologischen ich es beim Nankendorf-Moenodanuvius Trogtals, das den Kautschenberg und die (Sc h ir m er 2012a: 27) beließ. Eine zeitweilige Eschlipper Hochfläche nördlich der Langen Belieferung von Hollfeld her durch Ver­ Meile quert, sind Karsttaschen mit Schotter­ lagerung des zentralen Moenodanuvius- füllung bis in 1,5 m Tiefe erschlossen. Der Laufes ist wegen der Terrassentreppe längs Schotter besteht aus gelbbraunem, mittel­ der Aufsess, die bis ins Engtal hineinreicht, sandig-lehmigem Grobkies aus Quarz, Meta­ nicht einfach vorstellbar. quarzit, Hornstein des Weißen Juras, Bohn- erz und Quarzit der Oberkreide. Er wechselt 3.5 Eschlipp-Formation mit dem Eschlipp- seitlich mit geröllführender dunkelbrauner Talzug auf der Nordalb Terra fusca. In der Terra fusca unter der heutigen Oberfläche sind die Gerolle als Definition: Allochthoner Schotterzug auf dünne Streu über die gesamte Talung ausge­ dem Westrand der Nördlichen Frankenalb breitet. Das größte Fremdgeröll erreicht am am Nordrand der Langen Meile bei Eschlipp Kautschenberg 3,6 cm 0 (Quarz), auf der mit bevorzugter Quarz-Geröllstreu und Eschlipper Hochfläche 8,7 cm 0 (Quarz). Quarz-Schotter in Dohnen (Bamberger Moenodanuvius). Der alte Talboden ist also durch nachträgliche Ableitung des Namens-, nach dem Dorf Karbonatauflösung etwas erniedrigt, sicher Eschlipp, Ortsteil der Stadt . aber so wenig tief, dass seine Sedimentfüllung Eschlipp liegt im Talboden des Bamberger in den Karsttaschen noch erhalten ist Moenodanuvius. (Sc h ir m er 2007:171). Erstbeschreibung-. Kru m beck (1927a: 200- 201) gibt erste Beschreibung einzelner Liegendgrenze-. Oberkreide-Sedimente in den Gerolle als Eschlipper Schotter (Hochflä­ Karsttaschen, ansonsten Feuerstein-Forma­ chenschotter) von der Hochfläche bei Esch­ tion, Ebermannstadt-Formation (Weißjura, © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

Oxfordium, Kimmeridgium). Wüstenstein-Formation der Nordalb und Hangendgrenze: unterschiedlich tiefe Erosion dem der Nürnberg-Formation im Nürnberger unter der heutigen Oberfläche. Talzug. Die Verbindung erscheint durch die Mächtigkeit: maximal 1,5 m erhalten (Profil Wiesent und die Regnitz erodiert. Eschlipp). Typusprofil: Profil Eschlipp am Rand des Ihr auffallendstes Merkmal ist jedoch der Steinbruches Drügendorf (unpubliziert). Höhenunterschied beider vorhandener moe- Verbreitung: Schotterzug auf dem Westrand nodanubischer Talenden: Das erhaltene der Nördlichen Frankenalb am Kautschen- Unterende der Nebelberg-Terrasse östlich berg und am Nordrand der Langen Meile bei Streitberg liegt auf 412 m üb. NN. Das er­ Eschlipp. Lage bei S c h i r m e r (2009: 14-16, haltene Nordende der Schotter der Greuther 2012a: 27). Terrasse innerhalb der Nürnberg-Formation Alterseinstufung: Eine direkte Datierung der liegt bei rund 310 m üb. NN. In Höhe der Eschlipp-Formation gibt es nicht. Relativ ist Greuther Terrasse liegt auch das obermiozäne sie jünger als die Oberkreide-Sedimente auf Süßwasserkalkstein-Vorkommen der Käs­ der Nordalb, denen sie aufliegt. Andererseits wasserschlucht (K r u m b e c k 1927b), dessen war die Kreide aber schon reichlich wieder Höhe von 350 m üb. NN H o f b a u e r (2003: abgetragen, ehe der Eschlipp-Fluss die Alb 257) ins Regnitztal projiziert mit 310 m üb. überlief. Von der Höhe 495 m üb. NN her ist NN berechnet. Zwischen diesem Süßwas- sie älter als die Nebelberg-Terrasse, vielleicht serkalkstein-Niveau und dem Unterende der ähnlich der Blütental-Terrasse. Ihre höchste Nebelberg-Terrasse klaffen 100 Höhenmeter. talstratigrafische Lage innerhalb des moeno- Diese Differenz wird etwas kleiner, wenn danubischen Talsystems und ihre Lage rund man die Nebelberg-Terrasse mit ihrem Ein­ 200 m über dem heutigen Wiesenttal ver­ tauchwert, den sie in der Alb hat, über die weisen die Eschlipp-Formation in den Lücke von 24 km verlängert; und wenn man ältesten Teil des moenodanubischen Systems, auch die tiefere Hag-Terrasse dorthin ver­ für das insgesamt die Zeitspanne späte Ober­ längert, dann kommt man auf 400 bzw. kreide bis Miozän zur Verfügung steht. 380 m üb. NN. Verbleibt immer noch eine Laufzusammenhänge: Der Talzug der Esch­ Höhendifferenz zum Süßwasserkalkstein lipp-Formation kommt von Nord-Nordwest, von 70 m. Die Eschlipp-Terrasse liegt bei schätzungsweise vom Raum Bamberg (daher derartiger Verlängerung etwa 175 m höher Bamberger Moenodanuvius), und zieht in als der Süßwasserkalkstein. südöstliche Richtung gegen Ebermannstadt, sollte dort auf den Lauf einer ältesten Dies sind die Fakten. Die Möglichkeiten der Wüstenstein-Formation getroffen sein. Für Überbrückung dieser Tallücke werden unten seine Herkunft wäre das Grundgebirge vom (Ziff. 4.3) diskutiert. westlichen radiolaritfreien Frankenwald bis Thüringer Wald denkbar. 3.7 Velden-Formation mit dem Velden- Talzug im Pegnitz-Gebiet 3.6 Die Forchheimer Tallücke Definition: Allochthone Quarz-Schotter im Diese Tallücke von 24 km Länge trennt die Pegnitztal, die von 4 0 -9 0 m über Fluss im Oberlaufregion des Moenodanuvius von oberen Fluss-Abschnitt zwischen Pegnitz seiner Unterlaufregion. Sie verkörpert die und Vorra auftreten. Sie setzen sich deutlich Lücke des theoretischen Verbindungsweges von den jüngeren autochthonen Limonit­ zwischen den fundbelegten Talzügen der betonten Schottern der Pegnitz ab, und wei- © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at sen auf veränderte Laufzusammenhänge hin. der Kreide (L ö w e n g a r t 1924b: 31-52, Ableitung des Namens : Velden ist eine Stadt T i l l m a n n & T r e i b s 1967: 118, y. an der Pegnitz im Landkreis Nürnberger F r e y b e r g 1961: 105). M ü l l e r (1981: 51) Land, in deren Areal best erschlossene beschreibt vom Schusterberg nördlich Schotterlager der Velden-Formation liegen. Pegnitz zusätzlich Kieselschiefer und wei­ Erstbeschreibung. S e e f e l d n e r (1914: 277) tere (< 1 cm 0 ) von der Höhe 440,1 m erkennt in der Position der Velden-Formation nordöstlich Velden. Eine Geröllanalyse der einen „alten Talboden“,L ö w e n g a r t (1924a: Fraktion 2-5 cm 0 vom Schusterberg er­ 374, 1924b: 63) findet den „Alten Talboden“ gibt bei M ü l l e r (1981: Anhang) 42% geröllbedeckt und beschreibt ihn ausführlich. Quarz, 2% Kieselschiefer, 38% Hornstein, S c h i r m e r (dieser Text) beschreibt den 18% Limonitsandstein. Schotterzug als Velden-Formation der Moe- Untergeordnete Einheiten: Nach T i l l m a n n nodanuvius-Gruppe. & T r e i b s (1967: 120) und T r e i b s (1975: 85) Chronostratigrafie: ?jüngste Oberkreide bis lassen sich drei morphologisch unterschied­ Miozän lich hoch gelegene Terrassen ausgliedern, die Synonyme: Alte Talböden (S e e f e l d n e r hier neu benannt sind: 1914: 277, L ö w e n g a r t 1924a: 374, 1924b: 31), Urpegnitzschotter (K r u m b e c k 1927a: Raitenberg-Subformation bzw. Raitenberg- 204)3, non Urpegnitz sensu L ö w e n g a r t Terrasse: 90-95 m über der Pegnitz (Urpeg­ (1924b: 67)4, Urpegnitzschotter I—III (T i l l ­ nitzschotter I nach T i l l m a n n & T r e i b s ). m a n n & T r e i b s 1967: 120). Darin Radiolarit am Schusterberg (M ü l l e r Beschreibung: Die wichtigsten Beschrei­ 1981: 51). Name: nach einem Ortsteil der bungen der Velden-Formation stammen Stadt Velden mit großem Geröllfeld 500 m von L ö w e n g a r t (1924a und b), K r u m ­ östlich von Raitenberg. b e c k (1927a), v. F r e y b e r g 1941 und 1961, S p ö c i c e r (1952), T i l l m a n n & T r e i b s Froschweiher-Subformation bzw. Frosch­ (1967), M ü l l e r (1981) und P f e f f e r weiher-Terrasse5: 70-57 m über der Pegnitz (1986). (Urpegnitzschotter II nach T i l l m a n n & Lithologie: Geröllstreu aus Quarz bis T r e i b s ). Darin Radiolarite < 1 cm 0 am locus 15 cm 0, Karneol, Chalcedon des Keupers, typicus. Name: Nach dem Naturdenkmal Hornstein des W eißen Juras, Quarzit bzw. Froschweiher bei der Höhe 440,1 nordöstlich quarzitischem Sandstein vom Typ der von Velden mit reicher Geröllstreu. oberkretazischen „Kallmünzer“, selten Limonitsandstein des Braunen Juras und Lindersberg-Subformation bzw. Linders-

3 Eigentlich hätte ich die Velden-Formation aus Gründen bei Fürnried (S. 377), die er 1924b: 67 zu seiner Ur- der Priorität gerne Ur-Pegnitz-Formation genannt. Pegnitz stellt, die er dem Naab-System angliedert. Doch da der Name in der Literatur für zwei Krumbeck geht aber auf diese Fürnrieder Schotter verschiedene Talgenerationen und Talverläufe nicht ein. Ich stelle sie nicht zur Velden-Formation. verwendet wird, ist die Weiterverwendung ungeeignet. Diese Schotterrelikte werden im Anhang zur Velden- Löwengart (1924b: 65, 67) verwendet ihn für ein Formation behandelt. älteres Flusssystem als die Velden-Formation, 5 Ich hätte die Subformation gerne als Ankatal- Krumbeck (1927a: 204) für die Velden-Formation. Subformation sensu Ankatal-Stufe (Spöcker 1952: 21) 4 Krumbeck kennt in seiner Arbeit von 1927a (S. 25, bezeichnet, zumal Tillmann & T reibs (1967: 120) Fußnote 1) nur den Vorabdruck der LöwENGARTSchen schreiben, dieses mittlere Schotter-Niveau sei die Dissertation (1924a), nicht die ausführliche Tübinger Ankatal-Stufe nach Spöcker . Jedoch aus Spöckers Dissertation (Löwengart 1924b). Im Vorabdruck Taf. 8 geht eindeutig hervor, dass er alle drei Schotter- seiner Dissertation 1924a benutzt Löwengart den Niveaus der Velden-Formation — selbst an ihren neuen Begriff Ur-Pegnitz noch nicht, aber er erwähnt Schotter Loci typici — in seine Ankatal-Stufe einschließt. © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at berg'Terrasse: 42-39 m über der Pegnitz, Zeitlich nach der Formation folgen noch bis zu (Urpegnitzschotter III nach T i l l m a n n & vier eingetiefte quartäre Pegnitz-Terrassen, die T r e i b s ). Name: nach dem gleichnamigen überwiegend Hornstein und Limonit führen schotterbedeckten Berg (420 m üb. NN) (L ö w e n g a r t 1924b: 62, S p ö c k e r 1952, v. 300 m südöstlich Rothenbruck. F r e y b e r g 1961: 107-108 und T i l l m a n n & T r e i b s 1967:122). Als mögliches Alter kommt liegendgrenze: Weißer Jura und Oberkreide. also jüngste Oberkreide, eher älteres Tertiär Hangendgrenze: unterschiedlich tiefe Erosion bis Miozän in Frage. unter der heutigen Oberfläche. Laufzusammenhänge: M ü l l e r (1981: 109) Mächtigkeit: Die drei Subformationen ver­ kann die wenigen gefundenen Kieselschiefer- teilen sich über einen Höhenunterschied der Gerölle chemisch-mineralogisch vom Fran­ drei Terrassen von 55 m. kenwald ableiten. Da das Gesamtspektrum Typlokalität: Typlokalitäten für die Velden- überwiegend quarzbetont ist und die Formation seien die der Raitenberg-Sub­ Frankenwald-Schotter in der Wüstenstein- formation und Froschweiher-Subformation; Formation der Nordalb radiolaritreicher für die Raitenberg-Subformation das Geröll­ sind, denkt M ü l l e r an ein ein- oder feld 500 m östlich von Raitenberg; für die mehrmaliges Umlagern des Geröllmaterials Froschweiher-Subformation die Höhe 440,1 m in die Velden-Formation. beim Froschweiher 1 km nordöstlich Velden; Noch ehe man von den Kieselschiefern in der für die Lindersberg-Subformation das Ge­ Velden-Formation wusste, leitete man die röllfeld am Lindersberg 300 m südöstlich Schotter mit alleiniger Fernkomponente Quarz Rothenbruck. vom Fichtelgebirge ab (R e c k 1913: 2166 Verbreitung: Hauptverbreitung von Buchau K r u m b e c k 1927a: 205, 211) oder von seinem nördlich Pegnitz bis Michelfeld und - nach unmittelbaren Deckgebirgsvorland (L ö w e n ­ einer Lücke im Veldensteiner Forst - wieder g a r t 1924a: 37 6 ,1924b: 65, 97, Abb. I S.95). v o n Neuhaus bis Vorra (Kartierung: K r u m ­ b e c k 1927a: Taf. 4, S p ö c k e r 1952: Taf. 8, GK Seit der Zeit der Raitenberg-Subformation 25 6235 Pegnitz, 6335 Auerbach, 6334 sei die Pegnitz am Pegnitz-Knie nach Betzenstein, 6434 Hersbruck, P f e f f e r 1986: L ö w e n g a r t (1924b: 98) und K r u m b e c k Beilage). (1927a: 211) bereits westwärts geflossen. Alterseinstufung: Eine direkte Datierung der Formation gibt es nicht. Relativ ist sie jünger Der aus dem oberfränkischen Oberland als Oberkreide, der sie aufliegt. Sieht man die kommende Velden-Fluss verlor seinen Ober­ Entstehung des Laufs des Velden-Flusses auf lauf, wahrscheinlich an das Naab-Gebiet. Die der oberkretazischen sandigen Verschüttung verbleibende Pegnitz verlor dann ihren entstanden, so könnte die älteste Talanlage in Oberlauf, den heutigen südgerichteten Ast die späte Oberkreide fallen. Ihr Lauf könnte des obersten Roten Mains, noch an das möglicherweise ein Teilerbe der Ur-Pegnitz Rheingebiet, nach P e t e r e k et al. (2009: 72) (L ö w e n g a r t 1924b) sein, die unten im im Zeitraum Spätriss/Frühwürm. Anhang an die Velden-Formation behandelt wird. Wie in der Wüstenstein-Formation, so Anhang: Extra-Pegnitz-Schotter zeigt auch die Velden-Formation eine nachträgliche tektonische Verbiegung, die ein Streuschotter nördlich außerhalb des Oberen gewisses hohes Alter der Formation nahelegt. Pegnitz-Laufes:

6 R e c k leitet die Fichtelgebirgsherkunft allein aus der N-S-Fließrichtung der Pegnitz ab. © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

In nördlicher Verlängerung der obersten 3.8 Nürnberg-Formation mit dem Nürn­ Pegnitz liegen in der Talung des Roten Mains berger Talzug bei Creußen dünne Quarz-Streuschotter, und zwar bei Gottsfeld westlich Creußen Definition-. Konzentrationen sandiger Schot­ und nördlich von Neuhof östlich Creußen ter und Streuschotter mit allochthonen (F ü r s t 1956: 30). M ü l l e r (1981: 48) gibt Gerollen in der Talung der Regnitz, Rednitz, von Neuhof ein Schotterspektrum: 16% Schwäbischen Rezat und Altmühl zwischen Quarz, 81% Limonitsandstein, 3% Horn­ und Dietfurt bei Treuchtlingen. stein. Ableitung des Namens: nach der Stadt Nürnberg, die inmitten des Verbreitungs­ Streuschotter südlich außerhalb des Oberen gebietes der Nürnberg-Formation liegt und Pegnitz-Laufes: in dessen Stadtgebiet auch etliche namen­ In Fortsetzung der Velden-Formation vom gebende Orte für Schottergruppen oder Pegnitz-Knie bei Hohenstadt nach Südosten -lagen liegen, wie Reichelsdorf und Greuth. werden auf der Houbirg bei Happurg und bei Erstbeschreibung: Die Gerolle einschließlich Heldmannsberg (K r u m b e c k 1927a: 212- Lydit werden erstmals bei v o n G ü m b e l 213, Taf. 3) und Fürnried (L ö w e n g a r t (1891:254 und 430) erwähnt. Die Benennung 1924b: 66-67) Quarzschotter in Höhen von als Nürnberg-Formation der Moenodanuvi- 470-500 m beschrieben. In der Geologischen us-Gruppe erfolgt durch S c h i r m e r (dieser Karte 1:25 000 Blatt Alfeld (M e y e r 1983) Text). sind all diese Schotter nicht verzeichnet. Chronostratigrafie: Quartär (Känozoikum) L ö w e n g a r t sieht diese Schotter als deutlich Synonyme: Obere Serie (K r e b s & L e h m a n n älter als die Velden-Formation an und 1914), Rezat-Rednitz-Deckenschotter (K r u m ­ schreibt sie einer Urpegnitz zu, die naab­ b e c k 1927a: 81), Reichelsdorfer Schotter tributär gewesen sei. (K r u m b e c k 1927a: 78), Grobschotterterrassen (R ü c k e r t 1933:380), Hochgelegene Schotter Diese Urpegnitz sieht L ö w e n g a r t auch (K . B e r g e r 1967: 30), Grobschotterdecken als theoretischen Lauf hoch über dem Tal (T i l l m a n n s 1977: 67). der Velden-Formation. Die Quarzschotter Beschreibung: Zwischen Erlangen und der Velden-Formation stammen nach ihm Treuchtlingen liegen in der Talung der möglicherweise aus diesem heute ver­ heutigen Regnitz, Rednitz und Schwäbischen schwundenen Urpegnitzlauf durch Um­ Rezat bis hinauf auf die Schulter zu den lagerung. angrenzenden Sandsteinkeuper-Höhen ver­ streute Schotterkonzentrationen und Ge­ Vom Pegnitz-Knie bei Hohenstadt aus sei rolle. Sie reichen von 25 m bis 100 m über dann nach L ö w e n g a r t (1924b: 97) die Ur- Flussspiegel. Der Schotterzug ist 82 km lang. Pegnitz über die Schotter bei Fürnried Sein nördlichster Punkt ist der Bühl süd­ südöstlich über die Lauterach zur Vils und östlich (H o f b a u e r 2003: 250). Naab nach Süden geflossen. Ähnliches T i l l m a n n s (1977: Beilage 6) verzeichnet erwägt auch K r u m b e c k (1927a: 213). 80 ausgewertete Geröllentnahmestellen zwischen Erlangen und Dietfurt bei Dieser mögliche danubische Unterlauf ab Treuchtlingen, dem südlichsten Punkt des dem Pegnitz-Knie wäre erst an den Moeno- Nürnberger Talzuges. danuvius im Nürnberger Raum verloren Lithologie: Die Gerolle werden ausführlicher gegangen, schließlich aber über die Regnitz von K r u m b e c k (1927a) R ü c k e r t (1933), an das Rheingebiet. B r u n n a c k e r (1967), T i l l m a n n s (1977) © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at und Hofbauer (2012, 2013) dargestellt. Es Granat, Zirkon, Turmalin, Rutil und Stau- handelt sich (einschließlich eigener Auf­ rolith und eine kleinere Fernkomponente sammlungen) im Wesentlichen um Silica- (max. 15%) des Grundgebirges aus Epidot­ Gerolle. Quarz stammt aus dem Grund­ gruppe, Hornblende, Disthen, Andalusit und gebirge wie Deckgebirge. Eindeutige Fern­ Sillimanit (Tillm an n s 1977). komponenten aus dem Grundgebirge sind Liegendgrenze: diskordant über Sandstein­ Radiolarite mit Lydit und Lyditbreccie, keuper, Exter-Formation und Jura. Metamorphite, u.a. Metaquarzite, verkiesel- Hangendgrenze : unterschiedlich tiefe Erosion ter Glimmerschiefer, Eklogit, Granatamphi- unter der heutigen Oberfläche. bolit und Hornblendeschiefer. Lokalkompo­ Typusprofile: Schotteransammlungen um nenten sind Karneol, Kieselholz des Keupers, Nürnberg-Greuth, Rittersbach und Pleinfeld Chalcedon des Keupers, verkieselter Keuper­ (s. Taf. 4 bei Brunnacker 1967). sandstein, Hornstein des Malms, Kiesel­ Verbreitung: längs eines Zuges parallel zur kalkstein des Malms, Quarzite des Keupers Regnitz-Rednitz-Rezat-Achse zwischen Er­ und Lias, feinkörniger Quarzit der Kreide langen-Baiersdorf und Dietfurt bei Treucht- (sog. Lebersteine) und Limonit oder Limo­ lingen. Kartierungen bei L ö w e n g a r t nitsandstein. (1924b: 80), in den GK 25 6331 Röttenbach, Untergeordnete Einheiten-. 6332 Herzogenaurach, 6531 Fürth, 6532 Rückert (1933) gliedert die Schotter, die Nürnberg, 6631 Roßtal, 6632 Schwabach, sich über vertikale Höhen bis zu 80 m ver­ 6732 Roth, 6831 , 6832 , 6931 teilen, in Grobschotterterrassen, die er von Weißenburg i. Bay., 7031 Treuchtlingen, und oben nach unten (391f.) Pleinfelder Terrasse, bei B runnacker (1967: Taf. 4). Büchenbacher Terrasse und Greuther Ter­ Alterseinstufung: Die Schotter der Nürnberg- rasse nennt. B runnacker (1967: 95) Formation liegen morphologisch höher und untergliedert die Büchenbacher Terrasse in tiefer als die Rinne der mittelmiozänen Roth- eine Obere und Untere. T illm an n s (1977: Formation. Über der Roth-Formation fehlen 71) sieht anstatt morphologischer Terrassen bis zu 100 m mächtige sandig-lehmige Fluss­ eher „schotterführende Verebnungen“ und sedimente des Moenodanuvius aus einem spricht daher von Pleinfelder Schottergruppe Sedimentstapel, den ich Prä-Nürnberg- usw. Man könnte also gliedern in: Formation nenne. Ihr Alter reicht von der Pleinfelder Schottergruppe Roth-Formation bis unter die Monheim- Obere Büchenbacher Schottergruppe Formation (vielleicht von 15-11 Ma). Von Untere Büchenbacher Schottergruppe ihr dürfte autochthon nichts mehr bekannt Greuther Schottergruppe. sein. Sie füllte das moenodanubische Tal bis unter die Monheim-Formation auf. Nach Die Quarzgehalte werden in allen Gruppen Ende der Monheim-Formation ist sie bis auf zwischen 50->90% angegeben, dann folgen die heute erhaltene Roth-Formation hinab Lyditgehalte bis 25%. Lokalmaterial wechselt weitgehend abgetragen worden. Aus ihr natürlicherweise von Ort zu Ort stark. Im wurden bei der fluviatilen Tieferlegung post- Durchschnitt liegen die Quarzgehalte der Monheim-zeitlich immer wieder Gerolle Schottergruppen Pleinfeld und Büchenbach vererbt und als viele fluviatile Basislagen in bei 72-77% , die Lyditgehalte bei 4-7% . Das das heutige Landschafts-Niveau hinabpro­ Lokalmaterial ist in der Greuther Schotter­ jiziert (vgl. Kasten 2). Das ist die Nürnberg- gruppe am höchsten. Die Schwerminerale Formation. Ob sie überhaupt noch auto­ zeigen nach T illm an n s (1977: 77) für alle chthon abgelagerte Flusssedimente des Prä- Gruppen nur starke Lokalkomponenten aus Nürnberg-Stapels enthält, ist also fraglich. © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

K a s t e n 2 Denn wie sollten sich solche bei der fluviatilen Abtragung teils noch zur Donau, Herabprojizierte und vererbte Gerolle, teils zur Rednitz und der quartären Hang- Schotter und Gesteine abtragung erhalten haben? So ist die Nürn­ Von terrestrischen oder marinen Sedi­ berg-Formation ein Abtragungs-Relikt aus menten, die einst höher lagen als die vererbten fluviatilen Talboden-Basislagen - heutige Oberfläche, können bei deren eine Relikt-Formation. Ihre Schotter sind Auflösung und Abtrag widerstandsfähige sicherlich in jüngere fluviatile Prozesse Komponenten Zurückbleiben. Sie können mehr oder weniger mit einbezogen worden. mehr oder weniger vertikal auf die heutige Der letzte Umlagerungszeitpunkt dieser Oberfläche herabprojiziert werden oder Reliktgesteine gilt als ihr Sedimentalter. Das auch mancherlei horizontale Umlagerung sollte schon quartärzeitlich sein, und da erfahren haben. Man kennt von ihnen könnten die tieferen Schottergruppen manchmal das Quellgestein, nicht aber durchaus jünger als die höheren sein. Diese den topografischen Entstehungsort. Deutung läuft, wenn auch auf anderem Wege, grob auf die von K r u m b e c k (1927a: Vererbte Flussschotter 264) hinaus. Vererbung von Flussgeröllen oder Gestein Laufzusammenhänge: Inwieweit die herab­ ist ein Spezialfall der Herabprojektion. projizierten Schotter der Nürnberg-Forma­ Man kennt genau die vererbende Quelle tion in fluviatile Prozesse der Rezat-Rednitz- sowohl nach ihrer Natur als auch ihrer Regnitz einbezogen wurden, ist Thema der topografischen Lage (Abb. 8). (?jungpliozän-) quartären Flussgeschichte des rheinischen Nordabflusses. Das Eingraben eines Flusses erfolgt durch Landhebung oder Absenkung des Vor­ Der Moenodanuvius hat im Nürnberger Talzug fluters. Ein Fluss, der seine eigenen Auf­ viele autochthone Nebenflüsse. Zum Teil er­ schüttungen durchgräbt, nimmt dabei forscht sie derzeit G o t t f r i e d H o f b a u e r . Auf aktiv einen gewissen Teil seiner höheren sie wird hier nicht näher eingegangen. In Abb. 1 Aufschüttungsfracht mit nach unten in ist von ihnen der Brunner Schotter bzw. die die neue hinein (primäres fluviátiles Erbe). Brunn-Formation dargestellt, die H o f b a u e r Ein weiterer Teil gleitet durch nachträg­ (2007) schon genauer publiziert hat. liche Erosion am Flussgehänge in die tiefere Aufschüttung hinein (sekundäres 3.9 Roth-Formation mit dem Rother Tal­ fluviátiles Erbe). zug im Rednitz-Rezat-Becken Vererbte Flusssedimente sind fluviatile Definition: Fluviátil verfüllte Rinne, unter Sedimente, die von einem höheren Niveau anderem mit Süßwasserkalkstein, die auf an ein tieferes vererbt werden. Diese 40 km Länge von Schwabach nach Treucht- Vererbung kann an viele Talgenerationen lingen zieht. Die Verfüllung erfolgte syn- bis weitergegeben werden. Sie dünnt natür­ postriesisch (MN 4a bis MN 5 Basis) licherweise von Generation zu Generation Ableitung des Namens: nach der Stadt Roth aus. Was sich dabei anreichert, sind die bei Nürnberg im nördlichen Teil des Tal­ Basisblocklagen, da große Komponenten zuges. eher zum Zurückbleiben neigen. Erstbeschreibung: v. M e y e r (1826): Fauna, v. G ü m b e l (1888: 40) als See, K. B e r g e r Nun gibt es Bedingungen für geringere (1973): als See mit longitudinaler Tiefenlinie © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at und größere Vererbungsneigung: Klima und Vererbung: Im eiszeitlichen Klima, während dessen der solifluktive und Hangrelief und Vererbung: In steilem deluviale Hangabtrag groß ist, ist die Hangrelief, wo der Fluss sich auf schmälerer Vererbung von fluviatilem Talmaterial bei Talbreite eintieft, durchgräbt er natürli­ der Taltieferlegung auch größer. Allerdings cherweise weniger Fläche des alten Tal­ ist die Frischzufuhr von Gesteinsabtrag aus bodens. Also ist der Erbanteil des höheren dem Einzugsgebiet so wesentlich erhöht, Talbodens geringer. In flachem Hangrelief, dass das vererbte Material anteilmäßig wo der Fluss weitauspendelnd (Mäander­ verschwindet. In einer Stabilitätszeit, wie fluss) oder verflochten (Breitbettfluss bzw. Klima mit hoher Vegetationsdichte, also Flechtwerkfluss) sich eingräbt, nimmt er vor allem in tropisch-subtropischem Klima, natürlicherweise mehr Erbgut von der alten ist die Frischzufuhr von Gestein aus dem Talfläche mit. Einzugsgebiet normalerweise so gering, dass die fluviatile Vererbungsrate eine Gesteinshärte und Vererbung: Ein Hang­ größere Bedeutung erlangt. relief wird häufig durch hartes und weiches Gestein gesteuert. In hartem Gestein, in Flussgefälle (Talgefälle) und Vererbung: das der Fluss sich schmal linear eingräbt, Bei steilem Talgefälle ist die Vererbungsrate nimmt der Fluss also weniger Erbgut mit; in von höherem Talboden zu tieferem gering, weichem Gestein, in dem er sich na­ da die Durchspülung des Materials im Tal türlicherweise weiter ausbreitet, nimmt er größer ist. Bei geringer Talneigung ist die mehr Erbgut mit. Dazu kommt noch, dass Vererbungsrate hoch, da die Kraft zum in weichem Gestein der Hangabtrag, also Abtransport fehlt (> besonders Fall Rednitz- das sekundäre fluviatile Erbe, größer ist. Regnitz).

Abb. 8: Schema der Geröllvererbung von älteren zu jüngeren Flüssen Fig. 8: Scheme of gravel transmission from older to younger rivers © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at westlich des heutigen Rezat-Rednitz-Tales, Höhenabstand Rinnenbasis in der Bohrung G. B e r g e r (2010: 27) als fluviatile Rinnen­ Dietfurt zu obersten Süßwasser-Ablage­ füllung, W. S c h i r m e r (dieser Text) als Roth- rungen der unmittelbaren Umgebung min­ Formation der Moenodanuvius-Gruppe. destens 60 m Mächtigkeit an. Chronostratigrafie: Mittelmiozän (Neogen, Typusprofil: Bühl bei Georgensgmünd (G. Känozoikum), ab 14,6 Ma (MN 4a-M N 5). Berger 2010), samt nahe gelegener Bohrung Synonyme-. Tertiärkalke von Georgensgmünd Hauslach: (TK 25 6831 Spalt) (K. Berger (v. G ü m b e l 1888: 38), Obermiozäne Süß- 1973: 242), Bohrung Pleinfeld (TK 25 6831 wasserkalke der Sylvana- Stufe (BOGL 1936: Spalt) (K. Berger 1969:139). 118). Verbreitung: Fluviatile Rinnenfüllung zwi­ Beschreibung-. Die Roth-Formation stellt eine schen Roth und Treuchtlingen und in 40 km lange, ca. 200 m breite und 40 m tiefe Nebentälern (G. B e r g e r 2010: 28), Kar­ fluviatile Rinnenfüllung dar (G. B e r g e r tierung der Süßwasserkalkabsätze in diesem 2010: 28). Ihre Basis liegt in der Bohrung Bereich: S c h m i d t -K a l e r (1993: Abb. 4). Hauslach bei 361,5 m (K . B e r g e r 1973: 239), Alterseinstufung: Die Süßwasserkalksteine steigt zur Bohrung Pleinfeld auf 365 m an (K. führen nach G. B e r g e r (2010) eine reiche B e r g e r 1969: 141), erreicht an der Säugetierfauna, die er nach der Mammalier- Wasserscheide in der Bohrung Karlsgraben Neogen-Skala (MN) an die Basis MN 5 stellt. den höchsten Wert von 380 m (S c h m i d t - Neben den Säugetieren treten noch Pflanzen, K a l e r 1976: 113) und fällt südwärts wieder Schnecken, Gliederfüßer, Insekten, Amphi­ leicht ab auf ca. 370 m in der Bohrung bien, Reptilien und Vögel auf (G. B e r g e r Dietfurt (B a d e r & S c h m i d t -K a l e r 1977: 2010, 2013). Nach Vergleich mit der Grau­ 406). pensandrinne sieht G. B e r g e r (2010) die Lithologie: Über einer basalen (40 cm) Ge­ Verfüllung der Roth-Rinne von MN4a bis rölllage mit Quarzgeröllen folgt ein Wechsel MN 5 Basis. Nach B ü c h n e r et al. (2003) ist aus Sand und Ton. Zuoberst mischt sich der tiefere Teil der Graupensandrinne Süßwasserkalkstein in Brocken ein, im hö­ zeitgleich mit dem Ries-Impakt (14,6 Ma). heren Teil gelegentlich mit kompaktem Kalk­ stein. Die Bohrung Pleinfeld enthielt 3,7 m Die Basis MN 5 ist nach S t e i n i n g e r et al. (8,6%) kompakten Kalkstein, weitere 11,3 m (2000) 17,0 Ma alt. So gibt G. B e r g e r (2010: (24,5%) kalkbrockigen Tonstein; die Bohrung 19) 17,1 Ma, bzw. auf S.159 17 Ma für die Hauslach enthielt nur 7,20 m (17%) kalk­ Basisnähe MN5 an. Das fällt ins obere brockigen Tonstein (K. B e r g e r 1973). In Untermiozän. Nach der korrigierten MN- Randbereichen der Füllung hegen Kies­ Zeitskala von A u g u s t ! et al. (2001: 250) liegt schnüre und einzelne Gerolle, u.a. Lydit- die Basis MN 5 bei 16,0 Ma. So kommt gerölle, die G. B e r g e r (2010) als von älteren vermutlich H o f b a u e r (2013: 128) auf 16- Sedimenten in die Rinne umgelagerte Ge­ 15,5 Ma für tiefes MN 5. Das fällt in den rolle ansieht. Grenzbereich Unter-/Mittelmiozän. Nach Liegendgrenze-, diskordant über Sandstein­ der Datierung durch B ü c h n e r et al. (2010) keuper, Oberem Keuper und Lias. fällt die Füllung in das höhere Mittel-Miozän Hangendgrenze-, unterschiedlich tiefe Erosion beginnend mit dem Ries-Impakt bei 14,6 unter der heutigen Oberfläche. Ma. Damit wird die vonB e r g e r beschriebene Mächtigkeit 40 m (K . B e r g e r 1973, B a d e r Fauna und Flora postriesisch. Dieser Datie­ & S c h m i d t -K a l e r 1977: 40), maximal 46 m rung wird im vorliegenden Text gefolgt. (Bohrung Pleinfeld) (K . B e r g e r 1969). Laufzusammenhänge: Bereits G ü m b e l S c h m i d t -K a l e r (1976: 69) gibt für den (1888: 40, 1891: 27) sieht die Entstehung © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at dieser Süßwasserkalksteine durch den Auf­ Formation der Moenodanuvius-Gruppe in stau eines großen Wasserbeckens. R e c k diesem Text. (1913: 202) denkt an einen Stausee aus Chronostratigrafie: ? Unter/Mittel-Miozän tektonischen Gründen oder Gründen der Synonym: Altisheimer Sande (G a l l 1971: Erosionsunterschiede entlang dem Flusslauf. 315). Karbonatlieferant für das Sediment waren Laufzusammenhänge: B i r z e r (1969:14 und nahe mit Malmkalkstein bedeckte Erhe­ Taf. 1) entdeckte als Erster an Hand zahl­ bungen (W a g n e r 1923: 42) C. D o r n (1939: reicher Bohrungen, dass die Fortsetzung des 87) ordnete die Sedimente einem Rezatsee Moenodanuvius von Treuchtlingen aus nicht auf Grund der Gefällsumkehr zu. B i r z e r - wie vorher gedacht - durchs Altmühltal (1969: 16) schrieb sie einem Rezat-Altmühl- verlief, sondern geradewegs in südlicher See zu, der vor den Auswurfmassen des Ries- Richtung weiter zur Donau, wo sie ab dem Impaktes (14,6 Ma) gestaut worden war. K. Hungerbachtal südlich Dietfurt durch den B e r g e r (1973) erkennt an der Aufreihung Auswurf des Ries-Impaktes verschüttet der Süßwasserkalkstein-Vorkommen, dass wurde. Er konstruierte den Verlauf aus den die Tiefenlinie des Sees bis zu 2 km westlich Geologischen Karten unter Umgehung der Rezat/Rednitz verläuft, mit seitlichen präriesischer anstehender Gesteine und aus Armen ins Tal der Fränkischen Rezat, des einer Bohrung in Monheim. Brombachs und des Arbaches. G. B e r g e r (2010: 27) kartiert diesen Sedimentzug als B a d e r & S c h m i d t -K a l e r (1977, Karte Bei­ einen 40 km langen als Rinne eingetieften lage 1), H o m i l i u s & S c h m i d t -K a l e r (1979, Lauf des Moenodanuvius. Dieser Lauf Profil 1) und B a d e r & F i s c h e r (1987, Taf. verbindet die seit 1834 durch v. M e y e r 12) ermittelten den genauen Verlauf der bekannten und später reichlich vermehrten begrabenen moenodanubischen Talrinne Süßwasserkalkvorkommen im obersten Tal­ durch geoelektrische und refraktionsseismi­ abschnitt der Rednitz, der Schwäbischen sche Querprofile, sowie durch Bohrungen. Rezat und einem kleinen Talabschnitt der Sie windet sich, wiederum vom Hunger­ Altmühl um Bubenheim und Treuchtlingen. bachtal südlich Dietfurt aus, über Rehlingen, Weilheim, Otting, Monheim, Baierfeld, Ha­ 3.10 Altisheim-Formation mit dem fenreut, bis sie westlich Altisheim aus der Altisheimer Talzug im östlichen Vorries Überschüttung in drei sich aufspaltenden Armen ins heutige Donautal austritt. Definition-. Fluviatile Talrinnenfüllung des Moenodanuvius, die durch Ries-Trümmer- Danach beträgt die moenodanubische Tal­ massen zur Zeit des Riesimpaktes überdeckt länge von Dietfurt bis zur Donau 37 km. Die und von ihnen völlig begraben worden ist. Rinnenbasis liegt ganz im Jura, bis Otting im Die vorher angelegte Talrinne wird hier Oberen Braunjura, dann im Weißjura. Sie Altisheimer Talrinne genannt. fällt von 370 m südlich Dietfurt bis auf 330 m Ableitung des Namens-, nach der Gemeinde üb. NN an der Donau bei Altisheim. Heutiges Altisheim, Markt Kaisheim im Landkreis Gefälle: 1,1 %o. Dabei verläuft nach B a d e r & Donau-Ries in Schwaben. F i s c h e r (1987: 137) der heutige Rinnenbo­ Erstbeschreibung: G a l l (1971: 315) führte den von Dietfurt bis Otting etwa eben, um den Begriff „Altisheimer Sande“ für die dann mit 4% o bis zur Donau abzusinken. lyditführenden Sedimente (des Moenoda­ nuvius) ein, die am Südende der begrabenen Lithologie: Die maximal 200 m eingetiefte Talrinne anstehen. Benennung als Altisheim- Rinne ist nach bisherigen Bohrungen und © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at geophysikalischen Befunden nur mit Ries­ Geröllen bis 10 cm 0, zuweilen Mittel- bis trümmermassen verfüllt. In einer Bohrung Grobsand, selten Fein- bis Mittelkies: 485 bei Monheim erreichten sie bis auf den Gerolle der Fraktion > 4 mm enthalten 86,0% Weißjura hinab 139,5 m Mächtigkeit (B i r z e r Quarz, 5,6% Lydit, 21,0% Hornstein, 5,4% 1969: 8). B a d e r & S c h m i d t -K a l e r (1977: Quarzit und Sandstein. G a l l sieht die 409) schätzen aus Sondierungen bei Ha­ mindestens 150 m mächtigen Sedimente fenreut bis 200 m Mächtigkeit. Doch wurde (S. 295) als nördlichen Zubringer der das moenodanubische Tal durch die Ries­ Graupensandrinne an.7 L e m c k e (1988: 20) trümmermassen höher aufgefüllt als es vor­ sieht diese Sandmasse infolge der Ries- her eingetieft war. Katastrophe als möglicherweise parauto- chthon an. S c h m i d t -K a l e r (1994) veran- Fluviatile Sedimente der Altisheim-Forma- lasste zwei Forschungsbohrungen (Altisheim tion aus der Rinne sind bisher vom Nordende 1 und 2), die viel Ton und Silt, nach unten und Südende der Verschüttung durch Ries- zunehmend Feinsand-, dann Mittelsand- trümmermassen bekannt. Vom Nordende, und basal auch Grobsand- und Feinkies- dem Steinbruch Dietfurt, beschreibt Einschaltungen zeigten. Der Schwermine­ S c h m i d t -K a l e r (1994: 225f.) ca. 100 m ralgehalt zeigt bei G a l l und S c h m i d t - über dem Rinnenboden eine kleine Rinnen­ K a l e r ein Zirkon-Rutil-Turmalin-Spektrum. füllung von 10-20 m Breite, 6-15 m Tiefe. Nach S c h m i d t -K a l e r deuten darüber hin­ Die Füllung besteht basal aus Grobsand mit aus wechselnder Granatgehalt und Mixed- kleinen Gerollen aus schwarzem Lydit, hell­ Layer-Minerale im Tonmineral-Spektrum grauem, durchädertem Kieselgestein, grau­ auf einen Einfluss der Oberen Süßwasser­ em Quarzit des Paläozoikums, Hornstein molasse. Dennoch bezeugt vorherrschender und verkieseltem Kalkstein des Malms - also Kaolinitgehalt moenodanubische Schüttung. typischer moenodanubischer Silica-Schotter. Nach oben schließen sich Grobsand, Mittel­ Liegendgrenze-. Weißer Jura. sand und rote und grüne Tone an, ehe die Hangendgrenze-. Riestrümmermassen. Füllung durch Ries-Trümmermassen 6 m Mächtigkeit: mindestens 111m. mächtig überlagert wird. S c h m i d t -K a l e r Typusprofile: Bohrung Altisheim 1 und 2 sieht die hochgelegene Rinnenfüllung zum (S c h m i d t -K a l e r 1994: 229-230). Beginn der Zeit entstanden, als der Moeno- Verbreitung: entlang dem von Riestrümmer­ danuvius die Altisheimer Rinne anlegte. massen begrabenen Altisheimer Tal von Dietfurt bei Treuchtlingen bis zur Donau bei Vom Südende der Altisheimer Rinne be­ Altisheim. schreibt G a l l (1971: 314-316) in 410-460 m üb. NN - das sind 80-130 m über der Alterseinstufung: Die Rinnenfüllung muss Rinnenbasis - seine „Altisheimer Sande“ in eine gewisse Zeit vor dem Ries-Impakt (14,6 einem kleinen Areal 1-2 km nördlich der Ma) entstanden sein. Diese Zeit beinhaltet Donau zwischen Altisheim und Schäfstall, die Zeit der Verfüllung der Altisheimer Rin­ genau dort, wo der vom Riesauswurf ne und ihrer Wiederausräumung. Als einen begrabene moenodanubische Talzug an der „nördlichen Zubringer der Graupensand­ Donau endet. Es ist hellgelblich-ockerfar­ rinne“ sieht G a l l (1971: 316) beide Rinnen, bener glimmerarmer Feinsand mit Sandton- die Altisheimer und Graupensandrinne, als

7 Nach Gall & M üller (1977: 70) wurden sie „wahr- zugeführt wurden. Das übernahm Lemcke (1985: 17 scheinlich...in mitteloligozäner" Zeit abgelagert. Sie und 1988: 20), doch nicht Schmidt -Kaler (siehe im wären damit die ältesten Lydite, die dem Molassetrog Folgenden). © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at zeitgleich an. Wegen der Überdeckung der ab spätestens Oligozän mit Radiolarit, erlebte. fluviatilen Rinnenfüllung durch Riestrüm­ mermassen sieht S c h m i d t -K a l e r (1994: 3.12 Der Graupensand-Talzug mit der 237) die Rinnenbildung als „kurz vor dem Grimmelflngen-Formation am Nordrand Riesereignis“ erfolgt an. des Paratethys-Beckens

Allerdings wurde die Altisheimer Rinne in Am Nordrand des Molassebeckens liegt Bohrungen und geophysikalisch weitgehend nur eine fluviatile Rinne, die von Kelheim nach von Riestrümmermassen verfüllt vorgefunden. Südwesten über Donauwörth nach Schaff- So musste die Altisheimer Rinne erst einmal hausen zieht - die Graupensandrinne, be­ erosiv angelegt, dann fluviátil verfüllt werden nannt nach graupengroßen Quarzen nächst (Altisheim-Formation), und zwar bis 110 m ihrer Basis (Moos 1925, K i d e r l e n 1931). Höhe bei Altisheim und bis 100 m Höhe bei H a r z h a u s e r & R ö g l (2005: 43) lassen Dietfurt. Diese Verfüllung musste großenteils diese Rinne von westlich St. Pölten im wieder ausgeräumt werden, damit die Ries­ Mostviertel zwischen Wien und Linz aus trümmermassen vor 14,6 Ma die weitgehend bereits nach Westen ziehen. Diese Rinne leergeräumte Rinne vorfinden konnten. enthält auch Lydite, die erstmals K i d e r l e n (1931: 300) erkannte. Die Rinnenfüllung 3.11 Moenodanubischer Abfluss in die (Grimmelfingen-Formation nach B ü c h n e r Paratethys (Molassebecken) et al. 2003) dieses 8-13 km breiten und bis 80 m tiefen Tals enthält bis 25 m mächtige Seit Unteroligozän bis ins Untermiozän tritt grobkörnige bis feinkiesige fluviatile „Grau­ im nördlichen schwäbisch-bayerischen Mo­ pensande“ Deren gut verrundete Quarze lassebecken häufiger ein stabiles Schwer­ erreichen meist unter 1 cm 0, im Basal­ mineralspektrum aus Zirkon, Rutil und Tur­ bereich mehr. Zu ihnen gesellen sich auch malin auf, das aus dem moenodanubischen weißgeäderte Lydite. Nach oben gehen die Einzugsgebiet abgeleitet wird (L e m c k e 1985: Graupensande in Feinsande über (D o p p l e r 16-17). Daraus werden eine Reihe von Ab­ 2011:307). Die Natur dieser Grimmelfingen- flüssen des Moenodanuvius von Altisheim Formation wird von D o p p l e r (1989: 104) aus ins Molassebecken gefolgert, die im als Graupensandfluss bezeichnet. Über ihr tiefsten Rupelium (ca. 34 Ma) südwestlich liegen bis 22 m tonig-mergelige brackige gegen -Memmingen zogen, im Kirchberg-Schichten; darüber decken rund höheren Rupelium (ca. 30 Ma) wenig süd­ 35 m Obere Süßwassermolasse die Rinne völlig östlich, bis sie dort die Meeresküste der ein (R eichenbacher et al. 1998: 133, Paratethys erreichten (L e m c k e 1985:14-17). ZÖ BELEIN 1995). Früheste Lydite werden in Karstschlotten im südöstlichen Riesvorland mit oligozänen Die Graupensandrinne ist ein erster fluviatiler Wirbeltierresten gefunden (B a d e r & Nachfolgefluss der abziehenden Paratethys F i s c h e r 1987: 136), später in der unter- am Ende der Zeit der Oberen Meeresmolasse. miozänen Oberen Meeresmolasse zwischen Sie sammelt vor allem die von Nord nach Süd Donauwörth und Ulm (K i d e r l e n 1931: ziehende Entwässerung der süddeutschen 301), wenig spätere aus der mittelmiozänen Schichtstufenlandschaft zu einem großen Grimmelfingen-Formation (s. Ziff. 3.12). Fluss. Kid erlen (1931: 307) betrachtet Diese Sedimente bedeuten, dass die Un­ diesen Zufluss, also das Moenodanuvius- terlaufregion des Moenodanuvius schon vor System, als „Oberlauf der Graupensandrinne“, der Altisheim-Formation Sedimentdurchlauf, Do ppler (1989: Abb. 12) als Hauptfluss der © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

Graupensandrinne. Dabei ist die Natur der T r eib s (1950: 24) verwendet bereits „Mon- Graupensandrinne selbst, ob rein fluviatil heimer Höhensand“. Beschreibung als Mon­ oder ästuariner Arm, noch umstritten heim-Formation in diesem Beitrag. (Z ö b e l e i n 1995, S a c h 2006). Chronostratigrafie: Serravallium und Tor- tonium Das Alter dieses Graupensandflusses wird Synonym: Monheimer Höhensand mit Mittelmiozän datiert. Es wurde aus Lithologie: Genauere Beschreibungen stam­ 40Ar/39Ar-Datierung an Glaspartikeln von men von Deh m 1932: 150, G a ll & M üller Ries-Suevit sowohl aus dem Ries selbst als 1970: 114-116, G a ll 1971: 311-314, T il l ­ auch aus der Graupensandrinne erhalten m a n n s 1983 und Sc h m id t -K a ler 1997: (B ü c h n e r et al. 2003). Demnach muss die Gelblich-ockerfarbene oder rostbraune Graupensandrinne zur Zeit des Ries-Im­ Fein-, Mittel- bis Grobsande, häufig Fein- paktes - 14,6 Ma nach B ü c h n e r et al. 2010 bis Grobkies (bis 3 cm 0). Parallel-, schräg - aktiv gewesen sein. bis kreuzgeschichtet. Gradierung einzelner Schüttungen mit aufwärtiger Kornverfeine­ K i d e r l e n (1931: 303) lässt die Rinne bei rung. Gelegentlich bis 1 m mächtige Ton­ Schaffhausen ins Molassemeer münden, linsen, feinsandig, hellgrün bis ockergelb, L e m c k e (1985: 14) lässt sie in die Westschweiz Tongerölle bis 0,5 m 0 . In der Kiesfraktion abziehen, und Z ö b e l e i n (1995: 92) von Quarz, Radiolarit (in der Literatur als Lydit Regensburg-Kelheim bis gegen das Rhonegebiet bezeichnet) aller Färbungen von schwarz, ziehen. Die Abscherung des Schweizer Fal­ braun, grün, zu hellgrau und weiß, z.T. mit tenjuras war gerade um die Wende spätes sichtbaren Radiolarien, Hornstein, Kiesel­ Untermiozän/frühes Mittelmiozän erfolgt kalkstein, Quarzit und Sandstein. Das Sedi­ (L a u b s c h e r 2008: 24), so dass der fluviatile ment ist völlig karbonatfrei, die Sand­ Abzug zwischen südlicher Molasse-Schüttung fraktion glimmerarm und feldspatführend. und Faltenjura erfolgen konnte (Abb. 9). Selten Feldspäte bis 1 cm 0 . G a ll (1971: 311) gibt eine Siebung aus 805 Gerollen > 4 Diese längste Flussstrecke des Moenoda- mm 0 : 80,8% Quarz, 8,7% Lydit, 8,2% nuvius mit Graupensandfluss würde dann Hornstein, 2,2% Quarzit und Sandstein, vom Nordwestende der Espich-Formation 0,1% Feldspat. - Zahlreiche Limonitbänder an etwa 1700 km betragen, wobei das gehen auf Paläoböden zurück, Ortstein­ Auslaufen des Flusses ins Rhonegebiet Spiel­ bildung auf Podsolierung (T illm a n n s raum freilässt (vgl. S i s s i n g h 2001). 1977: 94). An der Basis liegen z. T. braun­ graue Tone (Sc h m id t -K a ler 1974: 103). 3.13 Monheim-Formation im östlichen Vorries Der Schwermineralbestand (G all 1971: 313, Sc h m id t -Ka ler 1974: 103, T illm a n n s Definition: Fluviatile Sande mit Gerollen, die 1983) zeigt eine Zirkon-Rutil-Turmalin- in der Südlichen Frankenalb über den Ries- Assoziation mit Dominanz des Zirkons, die Auswurfmassen liegen und durch Nord­ sich vom Süddeutschen Schichtstufenland schüttung dorthin gelangten. ableiten lässt. Kleinere Andalusit-Anteile Ableitung des Namens: nach der Stadt Mon­ weisen auf die Böhmische Masse hin. - Der heim im Landkreis Donau-Ries, Schwaben. Tonmineralbestand zeigt eine Kaolinit-Illit- Erstbeschreibung: v. G ü m b e l (1889: 27). Bei Wechselschichten-Vergesellschaftung, die D e h m (1932: 150) erstmalige Nennung des auf starke Verwitterungsbedingungen hin­ Namens „Höhensande von Monheim“. weist (Sc h m id t -Ka ler 1974: 104). © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

Bresse- Graben

Unteres Rhone- Becken ■

WSch 2014

Abb. 9: Moenodanuvius und Graupensandfluss. Die mögliche Verlängerung des Flussweges des Moenodanuvius durch den Graupensandfluss bis zum Rhone-Graben (nach Angaben von Zöbelein 1995 und Sissin g h 2001). Fig. 9: Moenodanuvius River and Graupensand River. The possible fluvial prolongation of the Moenodanuvius River via Graupensand River to the Rhone Graben (according to Zöbelein 1995 and Sissingh 2001).

Liegendgrenze: postriesische Obere Süß­ Ka ler 1974: 103). wassermolasse (Sc h m id t -K a ler 1974:103), Verbreitung-. Hauptverbreitung (Haupterhal­ Ries-Trümmermassen des Ries-Impakts. tung) in einem 15 km langen Nord-Süd-Zug Hangendgrenze-, unterschiedlich tiefe Erosion von Weilheim NW Monheim bis Hafenreut unter der heutigen Oberfläche. S Monheim, reliktisch bis Treuchtlingen und Mächtigkeit: bis 30 m erhalten (Sc h m id t - Eichstätt (Kartierung in G a ll & M üller Kaler 1997: 74); diese reicht bis 550 m ü. 1970: 119, Ga ll 1971: 321, T illm a n n s NN (Sc h m id t -K a ler 1993: 8). 1983: 100 und 101). Typusprofile : Sandgruben um Monheim und Rothenberg (zuletzt Sc h m id t -K a ler 1997), Alterseinstufung-, nach einem Zahnfund Kernbohrung Monheim-Stickelberg (Schmidt - von Dinothérium aff. giganteum Ka u p in © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at das Obersarmatium bis Unterpontium m a n n s (1977: 37) gibt Analysenwerte von (G a ll & M ü l l e r 1970: 124), was in der 53-74% Quarz, 13-47% Lydit, hellem STD (2002) dem Serravallium und Tor- Keupersandstein um 6%. tonium mit einem Spielraum von 12-7 Ma Liegendgrenze: auf Alblehm und Ries-Trüm­ entspricht. mermassen. Laufzusammenhänge: Nach Süden verzahnt Hangendgrenze : unterschiedlich tiefe Erosion sich die Monheim-Formation mit der post- unter der heutigen Oberfläche. riesischen Hangendserie der Oberen Süß­ Mächtigkeit: bis 6 m erschlossen (Sc h m id t - wassermolasse (G a ll 1971: 313). Ka ler 1997: 75). Typusregion: Usseltal, Gailachtal, Stippachtal 3.14 Ussel-Formation im östlichen Vorries (GK 25 7131 Monheim und 7231 Gen- und auf der Altmühlalb derkingen). Verbreitung: Albhochfläche der Südlichen Definition: Wenige Einzelschotter-Konzen- Frankenalb zwischen Monheim und Ren- trationen im Bereich des Ussel- und Gai- nertshofen bis etwa 545 m NN. Für Blatt lachtals im östlichen Vorries und auf der Monheim siehe Abb. 45 in Sc h m id t -K aler östlich anschließenden Altmühlalb. (1997:74). Möglicherweise gehören zu dieser Ableitung des Namens : Von dem Flusse Formation noch die „Hochflächenschotter“, Ussel, einem nördlichen Zufluss der Donau die Tillm a n n s (1977: 38) nach Osten auf westlich Neuburg. den Höhen um die Altmühl-Donau aus­ Erstbeschreibung: Kr u m bec k (1927a: 232) scheidet. als Usseltal-Schotter, als Ussel-Formation in Alterseinstufung: Sie muss jünger als die diesem Text8. Monheim-Formation sein. Sie stammt aus Synonym: Usseltal-Schotter (Kru m beck der Zeit des danubischen Ostabflusses: ? 1927a: 232). Jüngstes Miozän-Pliozän. Chronostratigrafie: ?Oberstes Miozän-Plio­ Laufzusammenhänge: Da die Monheim- zän (?6-5 Ma) Formation nach Süden entwässert und die Beschreibung-. Lage der Schotter in 480- Schotter der Ussel-Formation in ihre Auf­ 545 m NN, überragt im Norden von bis 30 m lagefläche eingeschnitten sind, sollte beide höheren Höhenzügen. eine Zeitlücke trennen (T illm a n n s 1977: Lithologie: Beschreibungen der Schotter 101), in der das Westregime der Paratethys stammen von Kr u m bec k (1927a: 232), zum Ostregime wechselte, also die Donau Deh m (1932: 153-155, T illm a n n s (1977) entstand. T illm a n n s nimmt die Mündung und Sc h m id t -Ka ler (1997: 74-76). Die der moenodanubischen Ussel-Formation Schotter liegen in fein- bis grobkörnigen bis mit der Altmühl-Donau im Bereich des Well- 6 m dicken Sanden. Die Gerolle bestehen aus heimer Talzuges an. Gangquarz, schwarzen, reich geäderten bis 13 cm langen Lyditen, gelbbraunem feinst- 3.15 Bergnershof-Formation mit dem körnigen, fast dichten und sehr festen Bergnershof-Talzug in der Altmühlalb Quarzitsandstein (ähnlich dem Leberstein der Nürnberg-Formation), Tripel-artig ver­ Definition: Trogtalzug, der entlang der Alt­ wittertem Kreidequarzit, Aptychen-führen- mühl und ab Dollnstein entlang der Altmühl- den Kieselplatten und Hornstein. T il l ­ Donau ein verwitterungsstabiles Schotter-

Der Begriff „Usseltal“ wird bereits als Usseltal- Stratigrafie verwendet (vgl. Zeiss 2012: 254). Schichten, später Usseltal-Formation in der Weißjura- © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

Spektrum aufweist, in dem auch ab der Liegendgrenze: Weißjura, Oberkreide und Vereinigung mit der Donau der Mittelgebirgs - Alblehm. Radiolarit (Lydit) den alpinen Radiolarit Hangendgrenze: unterschiedlich tiefe Erosion überwiegt. unter der heutigen Oberfläche. Ableitung des Namens-. Vom Gehöft Berg- Mächtigkeit: Im Trogtal Schotterverbreitung nershof östlich Treuchtlingen. von 90 bis 110 m Höhe über Tal. Übergeordnete Einheit Moenodanuvius- Typlokalität: Bergnershof östlich Treucht­ Gruppe. lingen als vermittelnder Standort zwischen Erstbeschreibung-. K r u m b e c k (1927a: 222). dem nord-süd-ziehenden und dem west-ost- Als Bergnershofer Terrasse benannt durch ziehenden Moenodanuviuslauf. R ü c k e r t (1933: 390), als Bergnershof-For- Verbreitung: Im Altmühltal zwischen Berg­ mation der Moenodanuvius-Gruppe in die­ nershof und Kipfenberg auf 41 km Länge. sem Text. Alterseinstufung: Jünger als die Hochflächen­ Chronostratigrafie: Pliozän (?5 Ma) schotter der Ussel-Formation, älter als die Synonyme-. Solnhofener Schotter (K r u m b e c k Engtal-Schotter (Talschotter i. S. K r u m ­ 1927a: 43), Bergnershofer Terrasse (R ü c k e r t b e c k s 1927a und T i l l m a n n s ' 1977: 3 8 ) . 1933: 390), Hochschotter 90-110 m über Da die Ussel-Formation ihrerseits in die Tal der Altmühl-Donau (T i l l m a n n s 1977: mio-pliozäne Monheim-Formation einge- 101). schnitten ist, sollte die Bergnershof-For- Beschreibung-. Trogtal längs der Altmühl- mation mit ihrem stark verwitterungs- Donau zwischen Bergnershof und Kapfen­ ausgelesenen Schotterspektrum zum Plio­ berg, 90-110 m über dem Tal. Bei Dollnstein zän gehören. T i l l m a n n s (1977: 107 stößt auf dieses Trogtal dasjenige der Donau und Beil. 6) stellt sie ins Mittelpliozän, vom Wellheimer Trockental her. vermutlich da die nächst jüngere Schot­ tergruppe, die oberste Schottergruppe Lithologie: Der Schotter besteht am locus der Talschotter im Engtal (60-90 m über typicus aus: 81% Quarz, 13% Lydit, 6% Tal-Schottergruppe), als reiner Donau­ Hornstein (T i l l m a n n s 1977: 136). Nach schotter noch keinen Kalkstein führt. der Vereinigung von Altmühl-Donau und Laufzusammenhänge: Die Bergnershof-For- Moenodanuvius kommen zum Schotter­ mation vereinigt sich nach 14 km Trog­ spektrum u. a. alpine Radiolarite. Bei talstrecke bei Dollnstein mit der Donau zur Rebdorf westlich Eichstätt lautet dann ein Altmühl-Donau. Ihre Trogtal-Terrasse setzt Spektrum dieser Terrasse: 84% Quarz, 8% nach weiteren 27 km Laufweg bei Kipfenberg Sandstein, 4% Hornstein, 3,5% Lydit und 1% aus, ist also weiter talabwärts erodiert. Sie alpiner Radiolarit (T i l l m a n n s 1977: 140). muss natürlich talabwärts weiterführen und Lydit bleibt in diesem Terrassenabschnitt erscheint in der Hochschottergruppe „Alt- weitaus häufiger als alpiner Radiolarit Donau mit Alt-Mainschotter“ bei Regensburg (T i l l m a n n s 1977: 39). Im Schwermine­ wieder (B a u b e r g e r et al. 1969:177). ralspektrum mischen sich ab Dollnstein zum Spektrum der stabilen Schwerminerale Die Bergnershof-Terrasse zieht nach die­ des Moenodanuvius mit Zirkon, Turmalin, ser Definition ins Donautal hinein. Damit Rutil das alpine Spektrum instabiler soll nicht ausgesagt werden, dass die Schwerminerale mit Epidot, Granat und Donau ein Nebenfluss des Moeno­ Hornblende, und metamorpher Minerale, danuvius sei. Das Größenverhältnis der wie Staurolith, Disthen und Andalusit beiden Flüsse ist ohnehin nicht rekon­ (T i l l m a n n s 1977: 48f.). struierbar. Die Bergnershof-Formation ist © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at ja entlang der Altmühl-Donau auch nur folgen können, liegt an deren bevorzugter bis Kipfenberg erhalten. Weiter unterhalb Überlieferung. Sie sind häufigster Abtra­ gegen Regensburg erhält sie neue For­ gungsrückstand. Pelit und Sand sind dort mations-Namen. Wen es stört, dass ein ausgespült, wo die Flusssedimente in und dieselbe Formation entlang beider ITochlage erhalten sind. Die meist dünneren Flüsse läuft, der mag den Anteil des Kieslagen darin sind dann im Flussbett Talzuges an der Altmühl-Donau als hinabprojiziert, dazu im Karst noch in Rebdorf-Subformation oder auch als Karstschlotten dicht unter dem Flussbett Rebdorf-Formation bezeichnen. Von dort konserviert worden (Eschlipp-, Wüsten­ wurde sie von T i l l m a n n s gut beschrieben stein- und Velden-Formation). Die hohen (1977: 140). Pelitanteile am Flusssediment sind Abspül­ produkte der tiefgründigen Verwitte­ 4. Die Moenodanuvius-Gruppe: rungsdecken der ausgehenden Kreide- und Ergebnisse und Fragen Tertiärzeit. Der Moenodanuvius war also ein sehr schlammiger Fluss. 4.1 Moenodanuvius-Gesamtlauf Was die Erhaltung der einzelnen Tal­ Vom Gesamtlauf des Moenodanuvius sind strecken der Moenodanuvius-Gruppe anbe­ 220 km einschließlich der Lücken erhalten. trifft, so trägt das Gesteinsunterlager wesent­ Das ist die Strecke des zentralen Moeno­ lichen Anteil an der Art und Fazies der danuvius vom Nordwest-Ende der Espich- erhaltenen Formationen. Bester Konservator Terrasse bis zur Einmündung des Moeno­ sind die Karbonatgesteins-Unterlager - im danuvius in den Graupensandfluss (Abb. 4, 5 Muschelkalk für die Espich-Formation, in und 9). Natürlich hatte der zentrale Moeno­ der Nördlichen Frankenalb für die Eschlipp-, danuvius oberhalb des Espich-Talzuges zu­ Wüstenstein- und Velden-Formation, und in sätzlich noch oberste Quellbäche im Fran­ der Südlichen Frankenalb für die Monheim-, kenwald. Falls der Eschlipp-Talzug aus dem Ussel- und Bergnershof-Formation. Der Thüringer Wald kommt, wäre dieser auch zarte geologische Farbhintergund der Abb. 1 noch ein sehr langer Zulieferant. Auch das zeigt den Muschelkalk rötlich, den Weißjura längste Einzugsgebiet der Ur-Altmühl könn­ hellblau. Die Roth-Formation im sandig- te eine lange Strecke aufweisen. tonigen Keuper ist wegen ihrer schmalen Was an seinen Sedimenten im Gesamtlauf eingetieften Rinne mit Süßwasserkalkstein- besonders auffällt, ist der Reichtum an Schutz erhalten, die Altisheim-Formation Pelit. Schon der Espich-Talzug hat mächtige wegen ihrer schützenden Decke aus Ries­ reine Pelit-Lagen und pelitreiche Schot­ trümmermassen. Nach Norden blieb die termatrix. Natürlich gibt es Sandanteile, die Roth-Formation im Sandsteinkeuper-Gebiet auf der Nördlichen Frankenalb schon aus nicht erhalten. Die Prä-Nürnberg-Formation, den Oberkreide-Sedimenten, talabwärts die über der Roth-Formation gelegen haben dann im Kontakt mit Mittlerem und musste, wurde völlig abgetragen bis auf Unterem Jura und Keuper dazu kamen. vererbte Geröllrelikte (Nürnberg-Formation). Schotteranteile treten zurück oder sind nur lagenweise vorhanden. Dicht gepackte 4.2 Die Oberlaufregion Flussschotter, wie man sie in Quartär­ sedimenten kennt, fehlen überhaupt. Dass Wenn es einen geeigneten Zeitpunkt für die wir die Läufe und Talstrecken des Moeno­ Neuformierung des Südabflusses in Nord­ danuvius dennoch so gut an Gerollen ver­ bayern gab, dann war es die oberkreide- © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at zeitliche Verschüttung Ostfrankens und der zum konsequenten Frankenwaldabfluss). Oberpfalz (Hessenreuth-Formation). Auf Das entspricht auch dem heutigen tekto­ dieser sandigen Aufschüttungsfläche der nischen Gefälle des Muschelkalkzuges, des Oberkreidezeit dürften die Flussstränge des Bindlacher Höhenzuges. Moenodanuvius ihren Weg formiert haben. Dort, wo ein Moenodanuvius-Lauf die san­ Dass aus der damaligen Muschelkalkrinne, dige Oberkreidelandschaft durchpendelte, der Espich-Rinne, heute ein Höhenzug wur­ konnte er sich, sobald er die Kreidesand­ de, liegt an der Veränderung des Klimas von auflage durchschnitten hatte, und sofern er tropisch-subtropischer Zeit in später Ober­ Weißjura-Kalkstein darunter antraf, epige­ kreide und Tertiär zu einer deutlichen Ab­ netisch in den karbonatischen, harten Alb- kühlung seit etwa in die Mitte des Jungtertiärs, lcörper einsägen und war dann festgelegt, in seit 14 Ma. Galt vorher Karbonatlösung vor manchen Laufstrecken bis zu seinen heutigen Abtrag silikatischer Gesteine, so gilt nun Nachfolgeflüssen. Das ist besonders an der Abtrag toniger Gesteine und Gesteine mit Aufsess und Wiesent augenfällig. Ton-Sand-Wechsel und Verschonung der Karbonatgesteine. So wurde aus Tieflage in Das gilt auch für den Velden-Fluss in der warmer Zeit Hochlage im kühleren Klima, heutigen Pegnitztalung. Auch er benötigte aus der moenodanubischen Espich-Rinne der die Verschüttungsrampe vom Grundgebirge Bindlacher Höhenzug. Nur die Flussbett­ über das oberfränkisch-oberpfälzische auflage der Rinne auf dem Höhenzug zeugt Bruchschollenland hinweg, dessen fluviatile noch von ihrer Flussfunktion. Wege heute - entsprechend der tektonischen Vorzeichnung - im Naabgebiet südostwärts, Das Gesagte gilt im Wesentlichen auch für im Maingebiet nordwestwärts ziehen. Senk­ die Erhaltung der moenodanubischen Fluss­ recht dazu nach Südwesten verliefen die läufe auf dem Kalkstein und Dolomit der Stränge des Moenodanuvius und des Velden- Nördlichen Frankenalb, also für die Velden- Flusses. Formation im Pegnitz-Gebiet und für die Wüstenstein- und Eschlipp-Formation im Für beide Quellstränge, den des radio- Wiesentgebiet. laritreichen Moenodanuvius und den des Diese Espich-Rinne im Muschelkalk muss quarzreichen Velden-Flusses, kann man eine Lücke gehabt haben, aus der der annehmen, dass sie etwa in ähnlichem Moenodanuvius bei Untersteinach nach SW Zeitrahmen entstanden sind, da sie damals entwich, wiederum in die konsequente den gleichen paläo-landschaftlichen Bedin­ Richtung. Denn in der Fortsetzung der gungen unterlagen. Südostrichtung zu Füßen der Münchberger Hochfläche (Münchberger Gneismasse) lie­ Der Espich-Talzug gen nur Quarz-Gerölle auf dem Bindlacher Unmittelbar zu Füßen des Frankenwaldes lag Höhenzug, Radiolarite fehlen. Selbst wenn also in tropisch-subtropischer Zeit die man annimmt, dass die Münchberger morphologische Lösungsrinne des Muschel­ Gneismasse durch ihre zuliefernden Bäche kalkzuges, in der sich die Bäche, die vom nur Quarz liefern konnte, so hätte sich der damals wahrscheinlich wenig höheren Fran­ Radiolaritanteil der Espich-Rinne bei einem kenwald nach SW abflossen, sammelten. Die Abfluss weiter nach Südosten wenigstens Espich-Rinne zog vermutlich nach Südosten verdünnen müssen, dürfte aber nicht ganz ab, also genau senkrecht zu den Bächen, die verschwinden. Der Moenodanuvius, der auf aus dem Frankenwald austraten (subsequent der Nordalb ankommt, hat ja auch noch © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at einen ansehnlichen Radiolarit-Anteil. rassenzüge schneiden den Muldenbau. Nach S c h i r m e r (1984 c: 68) begann die Ein­ Die Maintal-Lücke muldung schon seit Ende Malm, nach Die beiden Talzüge der Espich- und Wü­ G u d d e n (1987: 26) spätestens in der vor- stenstein-Formation sehen eigentlich im erzischen Unterkreide. Längsschnitt (Abb. 4) nicht unharmonisch aus. Genauso gewichtig wie die Lücke, die das 2. Syn-moenodanubische tektonische Be­ Maintal in den Lauf des Moenodanuvius wegungen: Der Wüstenstein-Talzug des gegraben hat, ist die Erhebung des Kasen- Moenodanuvius besteht an der Aufsess aus dorfer Albnordrandes, die sich zwischen den drei Terrassen, Blütental-Terrasse und Ne­ beiden moenodanubischen Talzügen her­ belberg-Terrasse und Hag-Terrasse. Alle ha­ aushebt. ben etwa 15 m vertikalen Abstand von­ Die Verbindung beider Talzüge wird schon von einander. Das bedeutet Hebung der Nordalb K r u m b e c k (1927a: 203) erwogen und ist bei während moenodanubischer Zeit oder S c h i r m e r (1986:15; vgl. Abb. 2 dieses Textes) Absenkung des Vorfluters. Diese Hebung angedeutet. Ob die Aufbiegung des Kasen- muss sich im Laufe der moenodanubischen dorfer Albnordrandes oder der Urmain- Terrassenzeit verstärkt haben; denn die Rückgriff die beiden Talzüge des Moeno­ höheren Terrassen liegen noch als Trogtal- danuvius getrennt hat, bleibt unklar. Im Längs­ Terrassen vor, die Hag-Terrasse liegt bereits schnitt (Abb. 4 und 5) ist für die Aufragung des im Engtal. Bei ihr hatte der Moenodanuvius Kasendorfer Albnordrandes nur die tiefste keine Zeit mehr, in die Breite zu erodieren Einmuldung in der Albstirn bei Welschenkahl und zu lösen. Das Verhältnis von Hebung zu oberhalb Kasendorf ausgewählt. Talformung ist also bei den höheren Ter­ rassen noch zu Gunsten der Talformung Der Wüstenstein-Talzug ausgefallen, bei der tiefsten zu Gunsten der Seine Schotter sind an Ort und Stelle ab­ Hebung. Das lässt auf Hebungsbeschleu­ gelagert worden und in gut überlieferten Tal­ nigung schließen. formen als Täler oder Terrassenleisten über­ liefert. Da der Moenodanuvius am Kopf der Holl­ felder Mulde von der Blütental-Terrasse zur Er kennzeichnet drei tektonische Stadien: Nebelberg-Terrasse muldeneinwärts wan­ 1. Vor-moenodanubische Verbiegung: Die dert, lässt sich folgern, dass während Erhaltung des Talzuges ist an die Karbo­ moenodanubischer Zeit neben der Hebung natgesteine des Weißen Juras gebunden. Das sich auch die Frankenalb-Furche vertieft, Südwestende der Erhaltung des Talzuges eingemuldet hat (S c h i r m e r 1984 c: 6 8 -6 9 ). endet mit dem muldenförmigen Aufsteigen des Braunen Juras aus dem Talgrund in die 3. Nach-moenodanubische tektonische Be­ Region des moenodanubischen Talbodens. wegung: Der Talzug der Nebelberg-Terrasse Das erkennt schon S e e f e l d n e r (1914: 278). zeigt von Drosendorf bis Neuhaus eine sich Die Täler werden beim Austritt aus dem aufwölbende Verbiegung (S c h i r m e r 1984c: Weißen Jura in den Braunen Jura breiter. Das 72) (Abb. 7 dieses Textes). Die tektonische Engtal mit seinen alten Terrassenleisten wird Bewegung setzt sich also nach-moeno- dadurch zerstört. Das zeigt aber auch, dass danubisch fort. Noch wirkungsvoller zeigt die Haupteinmuldung der Nördlichen Fran­ sich das nach-moenodanubische Aufkippen kenalb lange vor dem erhaltenen Lauf des des Randes der Frankenalbmulde am Ka­ Moenodanuvius stattfand. Denn die Ter­ sendorfer Albnordrand. Es war so stark, dass © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

Talform und Inhalt der Wüstenstein-For- so festlag wie im heute überlieferten Bild mation vollständig erodiert wurden. Auch das (vgl. Erläuterung der fluviatilen Schotter- nach-moenodanubische Einsinken der Holl­ Vererbung im Kasten 2). felder Mulde als Graben oder Halbgraben oder tektonische Mulde ist deutlich: Die Auf­ Der Eschlipp-Talzug sess als Nachfolgefluss im Bett des Moeno- Er ist unter allen Talzügen fast der auf­ danuvius drängt deutlich nach Osten zum regendste, da er als geköpftes Tal 250 m über Muldentiefsten hin (Schirm er 1984c: 72-73). dem Regnitztal liegt. Diese Differenz zum Ein gewisser relativer Altershinweis wird heutigen Vorfluter ist höher als bei allen noch dadurch gegeben, dass die sandige anderen Taltorsi des Moenodanuvius. Durch Oberkreidedecke (Hessenreuth-Formation) die Beschränkung der Schotter auf die noch schon sehr weit abgetragen war, so dass sich vorhandene deutliche Talform handelt es der Moenodanuvius in der Zeit der Blütental- sich um primär abgelagerte Flussschotter, Terrasse und Nebelberg-Terrasse ein deut­ keinesfalls um herabprojizierte Schotter, wie liches morphologisches Tal in das Karbo­ Kru m beck (1927a: 203) und Krisl (1994: natgestein des Weißen Juras eingraben 190) sie erklären. Ein genetischer Zusam­ konnte (Sc h ir m er 1984c: 7 0 -7 1 ). menhang mit moenodanubischer Schotter­ streu oder Talresten der Südalb ist nicht Der Velden-Talzug im Pegnitz-Gebiet begründbar. Für dieses Tal ist die Ausbreitung Der Velden-Talzug zeigt zum Wüstensteiner der Malmtafel zur Zeit des Eschlipper Talzug deutliche Parallelen: Er ist ebenfalls Talzuges interessant. Sehr weit kann sie nicht nur im Karbonatgestein erhalten. Er hat auch nach Westen und Nordwesten gereicht ha­ drei Terrassen bzw. Subformationen. Die ben. Der Talzug schneidet bereits in das unterste, die Lindersberg-Terrasse, ist, obere Oxfordium ein. Bei der damals schon ähnlich der Hag-Terrasse im Wüstensteiner weitgehend fortgeschrittenen Haupteinmul- Talzug, nur auf 0,5 km Länge in zwei kleinen dung der Alb - in morphologischer Tieflage Vorkommen erhalten. Das liegt daran, dass innerhalb der Landschaft Nordbayerns - diese Terrassen bereits tiefer im Engtal sollte der Eschlipper Fluss etwas talauf liegen, so dass sie weitgehend ausgeräumt bereits aus dem Dogger gekommen sein. wurden. Auch bei ihm, dem Velden-Talzug, ist vor- und nach-moenodanubische Dislo­ Herabprojizierte Schotter auf der Nörd­ kation nachzuweisen. lichen Frankenalb Sch r ö d er veröffentlicht 1968, dass die Schwierigkeit bereitet die Herleitung der Abtragung der Kreidedecke der Nordalb erst wenigen Radiolarite im Velden-Talzug. Sie pliozän bis endpliozän erfolgte. Der Verlauf werden nach M ü l l e r (1981: 109) aus dem des Moenodanuvius zeigt jedoch, dass er Frankenwald abgeleitet. Diese Bestimmung schon viel früher eine weithin abgedeckte hält er aber für unsicher (S. 97). Sei es Karstoberfläche durchlief (Sc h ir m er 1984c: dennoch so, so würde die hier dargestellte 70, 1985b, 1991: 240). Das in der Kreide- Rekonstruktion der vorhandenen Moeno­ Sanddecke weite Tal verengt sich mitten auf danuvius-Läufe kaum eine Möglichkeit dafür der Alb im Karbonatgestein auf ca. 200 m anbieten, die Lyditstränge zum heutigen Breite (Abb. 6). Alles das wurde ausführlich Pegnitztal zu leiten. So könnten die wenigen vorgelegt. Bei Sch r ö d er (1996) und Radiolarite aus älteren und höheren Läufen Pet e r e k & S ch r ö d er (2010) bleibt die alles vererbt sein, als der Frankenwald-Abfluss auf übergreifende Kreidesanddecke weiterhin der sandigen Oberkreide-Ebene noch nicht bestehen; es wird auf die ihnen bekannten © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

Arbeiten abweichender Befunde kein Bezug führung des Gefälles des Wüstensteiner genommen. P e t e r e k (2008: 22) nimmt Talzuges entlang der Wiesent, so verbleiben schließlich darauf Bezug und löst das immer noch 80 m Höhendifferenz. Nun Problem auf die Weise, dass er den muss allerdings zur Zeit des Süßwasser­ Moenodanuvius auf der noch vorhandenen kalksteins auch das Wiesenttal fast so tief wie Kreidedecke fließen lässt. Nach deren heute eingeschnitten gewesen sein. In jedem „endtertiärer“ Abtragung seien die Gerolle in Falle stößt man moenodanuvius-abwärts im ihre heutige Position hinabprojiziert worden. Bereich der Wiesentmündung auf die große Auch H o f b a u e r (2013: 137) erwägt wieder moenodanubische Talrinne, die weiter un­ die Herabprojektion der Schotter des Wü­ terhalb im Roth-Talzug erfasst ist, und die stensteiner Talzuges. Woher kämen dann sich im Mittleren Miozän rückschreitend aber die eingesenkten Talformen des talaufwärts bemerkbar gemacht haben muss Moenodanuvius, woher die beschotterten - also mit Sicherheit auch im Wiesenttal im Terrassenleisten am Talhang des moeno- Wüstenstein-Talzug. In diesem Talzug exis­ danubischen Taleinschnitts? P e t e r e k und tiert noch die tiefere moenodanubische H o f b a u e r kehren mit dieser Lösung an­ Hag-Terrasse als jüngster Beweis der Tal­ nähernd zur alten Vorstellung K r u m b e c k s benutzung durch den Moenodanuvius. Sollte (1927a: 200) zurück, der die Schotter aus der Fluss im Mittelmiozän noch existiert einem verschwundenen, ehemals viel höher haben, so könnte die Hag-Terrasse eine liegenden Fluss über die heutige Albober- Verbindung anbieten, oder er grub sich unter fläche verstreut herabprojiziert sieht. Die die Hag-Terrasse noch tiefer ein, um das Idee K r u m b e c k s aber fußt auf der Tatsache, Süßwasserkalkstein-Niveau zu erreichen. dass er nur wenige, scheinbar regellos ver­ streute Schotter auf der Albhochfläche fand. In jedem Falle ist die Forchheimer Tallücke Solche aus unbekannter Quelle herabpro­ der kritischste Bereich der gesamten Rekon­ jizierten Einzelschotterrelikte können auf struktion des Verlaufs des Moenodanuvius. der Nordalb auch existieren, aber nicht im Die Oberlaufregion oberhalb dieser Tallücke Verlaufe des nun gut bekannten Fluss- und talauf bis zur Espich-Terrasse erscheint in Talsystems des Moenodanuvius. sich stimmig, ebenso die Unterlaufregion unterhalb von Erlangen bis zur Donau. Für 4.3 Die Forchheimer Tallücke die Rekonstruktion der Oberlaufregion in Abb. 5 habe ich den Moenodanuvius-Tal- Die Höhendifferenz von 110 m zwischen kilometer 0 fiktiv bei 490 m belassen und dem Ende des Wüstenstein-Talzuges östlich den Moenodanuvius mit einem Gefälle von Streitberg in 421 m üb. NN und der 0,8%o angesetzt. Für die Rekonstruktion der Höhenkote9 310 m im Moenodanuvius-Tal Unterlaufregion, unterhalb der Forchheimer bei Erlangen, die durch den Süßwasser­ Tallücke, habe ich die schwarz umrandete kalkstein der Käswasserschlucht gegeben ist Höhenmarke bei Erlangen von 310 m als (H o f b a u e r 2003: 257), erscheint unüber­ Fixpunkt belassen, um den Höhenunter­ brückbar und zeigt auch, dass der Wüsten­ schied von 110 m zum Wüstensteiner Tal- stein-Talzug von seiner Anlage her deutlich Unterende nicht zu verändern; denn diesen älter als der Süßwasserkalkstein ist. Über­ gilt es ja zu deuten. Es ist ja unwahrscheinlich, brückt man die Lücke von etwa 30 km dass sich auf die 30 km Entfernung zwischen horizontaler Distanz unter gleicher Fort­ beiden Punkten tektonisch Wesentliches

9 in Abb. 4 und 5 brauner Punkt mit schwarzem Kreis umgeben.

130 © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at verändert hat. Sodann habe ich die Ober­ wärts gerichteten Rücktransport durch die grenze der Monheim-Formation so gelegt, Rezat-Rednitz-Regnitz.H o f b a u e r (2003:249) dass der Flusslauf mit einem Gefälle von hat diese Details im einzelnen rekapituliert. 0,55%o flussaufwärts noch zum tieferen Ergänzungen erfolgten durch G. B e r g e r Bereich des Wiesenttales resp. Wüsten­ (2010: 159 f.) und H o f b a u e r (2013: 131 f.). steiner Taleinschnittes weist. Von der Obergrenze der Monheim-Formation er­ In Ziff. 3.8 wurde dargelegt, dass praktisch gibt sich dann nach den Mächtigkeits­ die gesamte Nürnberg-Formation vererbten angaben (siehe Ziffer 3) im Raum Dietfurt Reliktschotter darstellt und keine Anteile am die Basis der Moenodanuvius-Rinne, die ja ehemaligen Südtransport mehr präsentiert. von der Donau bis zur Bohrung Hauslach Lieferant sollte einmal der oberste Teil der gut bekannt ist. Überdies zeigt sich, dass Altisheim-Formation sein, deren Oberende sich der mittlere Bereich in beiden Ab­ bei Treuchtlingen etwas höher als das bildungen 4 und 5, der zwischen Erlangen überlieferte Oberende der Roth-Formation und Treuchtlingen, auch gut zum Längs­ liegt. Vor allem aber sollten über der Altis­ schnitt von H o fb a u e r (2013:142) fügt. heim-Formation moenodanubische Sedi­ mente der Prä-Nürnberg-Formation Liefe­ In der Forchheimer Lücke habe ich dann die rant sein, die die Sedimentlücke bis hinauf Basis der Moenodanuvius-Rinne zur Höhe zur Monheim-Formation und ihrer nörd­ 310 m bei Erlangen flussauf verlängert. Von lichen Fortsetzung füllen muss. Deren flu- dort aus weist sie gegen die Hag-Terrasse viatile Ausräumung hat den Schottersatz oder ein etwas tieferes Niveau hin. Damit angereichert, der nun als Nürnberg-Forma­ erhält die Forchheimer Tallücke eine mög­ tion den Rezat-Rednitz-Regnitz-Talzug be­ liche Überbrückung. gleitet. H o f b a u e r (2013: 131) nimmt solche Vorgänge zumindest für die Greuther Ter­ 4.4 Die Unterlaufregion rasse an. Im Süden kommt auch ein gewisser Abtragsanteil des ausgeräumten Sediment­ Der Nürnberger Talzug stapels dem Altmühltal zu. Die bisher besprochenen Talzüge des Moe- nodanuvius neigen sich alle nach Süden, wie Der Nürnberger Talzug hat ja als Charak­ man es von einem Fluss, der Frankenwald- teristikum, dass er - im Gegensatz zum Gerölle südwärts transportiert, erwartet. Wüstensteiner Talzug und Altisheimer Tal­ Das Auffallendste an der Nürnberg-Forma­ zug, die im Weißen Jura liegen - im tion ist, dass sie, durch Gesteinsmaterial des Sandsteinkeuper und ein wenig im Schwar­ Frankenwaldes und der Münchberger Hoch­ zen und Braunen Jura liegt. Da erhebt sich fläche charakterisiert, diesen Südabfluss die Frage, lag der Nürnberger Talzug einst­ beweist, aber heute mit dem Rezat-Rednitz- mals oben in Weißem Jura, ehe er sich tiefer Regnitz-Tal nach Norden geneigt ist. Den eingrub? Das könnte zum Beispiel zu Zeiten Südabfluss dieses Talzuges hat ja bereits des Eschlipp-Niveaus gewesen sein. Im N e u m a y r (1885:68) gefordert. Doch scheint Mittelmiozän war das Niveau jedenfalls K r e b s (1914: 578) der Erste zu sein, der schon dem heutigen ähnlich - das zeigt die daraus Hebung im Bereich der Südalb fol­ tief liegende Basis der Roth-Rinne. Aber da gert. Am schwersten fällt allen Bearbeitern säumten die Roth-Rinne immerhin noch der Gerolle, deren Rolle einzuordnen, ent­ Weißjura-Auslieger, die den Kalk für die weder in einen moenodanubischen Süd­ Süßwasserkalksteine lieferten; darauf macht transport oder in einen sekundären nord­ schon W a g n e r (1923: 42) aufmerksam. © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

Fluviatile Sediment-Vererbung im Nürn­ ckischen Kirchberg-Schichten (Zone MN berger Talzug des Moenodanuvius 4b), ehe die Rinne von der Oberen Süß­ Bei der reichen Vererbung der Schotter der wassermolasse eingedeckt wird (Zone MN Nürnberg-Formation fallen verschiedene der 5) (R eichenbacher et al. 1998). Das hat G. im Kasten 2 aufgeführten Kriterien zusam­ B e r g e r (2010: 164) veranlasst, die Ver­ men und verstärken sich gegenseitig: geringe füllungshistorie der Rother Rinne, deren bis sehr geringe Talbodenneigung infolge der karbonatischen oberen Teil er auf Basis MN sich hebenden Südalb und infolge der Zeit 5 datiert hat, mit der Verfüllungsgeschichte der Abflussumkehr von südwärts nach der Graupensandrinne gleichzusetzen. So nordwärts. Dazu kommen weiche Schichten weit so gut. Da nun B ü c h n e r et al. (2003: des Keupers, die breite Talungen verursachen. 6) durch 40Ar/39Ar-Datierung das Alter des Das alles bedingt langsamen Abtransport Ries-Impakts und die Füllung der Graupen­ von pelitischem und feinsandigem Material sandrinne altersmäßig gleichsetzen, müss­ und hohe Rückstandsrate von gröberem ten eigentlich konsequenterweise die ab­ Material. Dieses gröbere Material ist das soluten Alter der MN-Zonen auch ver­ vererbte moeondanubische Material und schoben werden. Das würde bedeuten, dass gröberes Lokalmaterial, wie Kreidequarzit die Roth-Rinne des Moenodanuvius und die (u. a. Leberstein) und Hornstein. Im Eiszeit­ Graupensandrinne beide gleichermaßen alter hat an den Hängen das Bodenfließen während des Ries-Impaktes verfüllt wurden. dieses gröbere Material Richtung Vorfluter - Damit wäre die Fauna der Roth-Formation etwas kumuliert, also zum Rezat-Rednitz- synriesisch bis wenig post-riesisch. Aber Regnitz-Tal hin; das Material konnte aber im damit würde der Stau des Moenodanuvius Tal infolge des geringen Talgefälles nicht vor den Ries-Trümmer-Massen wieder weiter transportiert werden und sammelte aktuell. sich an geeigneten Stellen zu Schotterbänken Das ließe eine ganz neue Landschaftsge­ an. Dasselbe geschah ja auch mit dem Sand. schichte zu: Der entscheidende Umstand, Nicht einmal der konnte ausreichend ab­ warum die 40 m hohe Rinne völlig aufgefüllt transportiert werden und häufte sich im wurde, kann theoretisch folgende Ursachen Rezat-Rednitz-Regnitz-Tal an. Daher rührt haben: unter anderem der Name „Sandachse“, der • Der Meeresspiegel im Graupensandästuar alte Name „Weißenburg am Sand“, „Roth am stieg an (die nachfolgenden Kirchberg- Sand“ oder die Landschaft „Auf dem Sand“, Schichten sind ja brackisch) und zwingt die sich westlich Georgensgmünd und Roth die Flüsse, im Unterlauf zu akkumulieren. in die Täler der , des Listenbachs und • Das Mündungsgebiet des Moenodanuvius Steinbachs ausdehnt. Hier führen kleine hob sich tektonisch etwas, und zwingt den flach geneigte Täler mächtige fluviatile Sand­ Fluss, im Unterlauf zu akkumulieren. Das massen (vgl. Sc h ir m er 2013), die dann im wäre allerdings eine ungewöhnlich heftige Eiszeitklima von Westwinden in den Ostteil tektonische Bewegung. Eigentlich kennt des Talzuges verweht wurden. man dafür nur Geschwindigkeiten wie ein bis wenige mm pro Jahr, die der Fluss Rother Talzug, Altisheimer Talzug und erosiv ausgleichen kann. Graupensandrinne • Der Ries-Impakt blockierte die Altisheimer Die Grimmelfingen-Formation als Basis­ Moenodanuvius-Rinne und zwang den füllung der Graupensandrinne wird säuge­ Moenodanuvius oberhalb zur weiteren tierstratigrafisch der Zone MN 4a zugestellt. oder gänzlichen Verfüllung seiner Roth- Darüber legen sich in die Rinne die bra- Rinne. Das würde auch erklären, warum © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

die Altisheimer Rinne des Moenodanuvius dynamik im Moenodanuvius gesteuert. Da­ so flusssedimentleer vorgefunden wird. rüber ist nichts berichtet.

Letztere Lösung wäre eine in Richtung des Monheim-Formation, Ussel-Formation von B i r z e r postulierten Rezat-Altmühl- und Bergnershof-Formation Sees. Es muss kein See gewesen sein. Wenn Die Monheim-Formation ist im Sediment­ der Moenodanuvius rechtzeitig einen Über­ stapel der Unterlaufregion die höchste ra- lauf gefunden hat, dann kann er langsam diolaritführende Ablagerung. Sie bedingt, dort überlaufen, und das Wasser kann im zusammen mit der Ussel-Formation und Rother Moenodanuvius und im Unterlauf Bergnershof-Formation, die Anwesenheit seiner Seitenbäche mit Süßwasserkalkbildung und die Akkumulationshöhe der Prä-Nürn- stagnieren bis dahinrieseln, wie es G. B e r g e r berg-Formation. Unabhängig von einer Dis­ (2010: 152) beschreibt. kussion über primäre oder sekundäre Be­ lieferung mit Radiolaritmaterial (siehe unten Eine weitere Konsequenz dieser Datierung Ziff. 5.4) erfordert die Monheim-Formation ist die Tatsache, dass die Roth-Rinne dann fluviatile Nordlieferung von flussaufwärts, zwei Verfüllungen erlebt haben muss: Eine von nördlich ihres erhaltenen Verbreitungs­ erste zur Zeit der Verfüllung mit der Altis- gebietes auf der Südalb. Dieser nördlich heim-Formation; zu dieser Zeit hatte die angrenzende Raum aber präsentiert heute Rinne von Roth bis Altisheim noch durch­ die in Ziff. 3.8 besagte fluviatile Sediment­ gehende Verbindung und musste hoch hin­ lücke von ca. 100 m über der Roth-For- auf verfüllt worden sein - höher als bei der mation. zweiten, heute überlieferten Verfüllung (vgl. Abb. 5). Dann sollte die Rinne wieder stark Die Monheim-Formation ist auch die letzte ausgeräumt worden sein bis auf randliche bekannte Formation mit vermutlich Süd- Reste bei Dietfurt und bei Altisheim, die west-Abfluss ins Paratethys-Becken. Sie ver­ erhaltenen Zeugen der Altisheim-Formation. zahnt sich an ihrem Südrand mit west­ Es folgte der Riesimpakt mit Trümmer- transportierter Oberer Süßwassermolasse massen-Verfüllung der Rinne zwischen Diet­ (D o p p l e r & S c h w e r d 1996: 164-165), die furt und Altisheim, und mit Überdeckung dort wegen erfolgter West-Ost-Kippung der und Konservierung der Reste der Altisheim- Albtafel (B a d e r & F i s c h e r 1987: 137) weit Formation. Sodann erfolgte der Aufstau in nach Norden ausläuft. der Roth-Rinne oberhalb der Ries-Trüm- mermassen-Blockade. Die heutige Erhaltung Die Ussel-Formation ist bereits in den Sta­ dieses Aufstaus in der Roth-Rinne hat die pel eingeschnitten und erscheint auch erst­ Höhe des ersten Aufstaus zur Zeit der mals mit ihrem Abfluss nach Osten ge­ Altisheim-Formation nicht mehr erreicht. richtet. Also spielte sich zwischen beiden Die Höhe der heutigen Roth-Verfüllung Formationen die Umformung der Abfluss­ könnte natürlich auch nachträglich durch richtung im Molassebecken und das west- Abtrag reduziert worden sein. Sie hat ja das wärtige Rückgreifen der Donau von Öster­ schützende Dach, das die Altisheim-Ver- reich bis in den Mündungsbereich des füllung trägt, nicht erhalten. Moenodanuvius ab. Den Vorgang der präriesischen Auffüllung In der Bergnershof-Formation zeichnet sich der Altisheim-Formation müsste eigentlich dann der Altmühl-Donau-Lauf bereits deut­ auch die Graupensandrinne erlebt haben; lich ab (T i l l m a n n s 1977:101). denn durch sie als Vorfluter wird ja die Fluss­ © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

5. Abriss der Geschichte der lassen sich die typischen Schwermineral­ Moenodanuvius-Gruppe spektren des fränkischen Moenodanuvius seit der Grenze vom Eozän zum Oligozän 5.1 Eckdaten zum Moenodanuvius (ca. 35 Ma) nachweisen. Die Mündung nach Süden wird jeweils über den in Abb. 1 Zum Leben erweckt hat den Moenodanuvius dargestellten Fluss angenommen. Das also samt seinem Flusssystem die Heraushebung ist die Frühzeit des Systems der Moeno- des mitteleuropäischen Landes aus dem danuvius-Gruppe. Epikontinentalmeer der Jurazeit. Die Hebung Für die Spätzeit des Moenodanuvius gibt es der Böhmischen Masse mit dem Thüringer drei neuralgische Punkte im System, die sein Wald im Norden hat in der späten Ober­ Ende herbeiführen konnten (vgl. Abb. 4 kreidezeit diesen Fluss auf sandverschüttetem und 5). Flussabwärts gehend ist der erste Lande zu einem Flusssystem heranreifen neuralgische Punkt die Maintal-Lücke. Das lassen, das heute in Spuren überliefert ist. Es Vordringen des rheinischen Urmain-Ober- floss nach Süden zur Paratethys, dem Mee­ laufes nach Osten bis zur Ausbildung des resarm, der zwischen den auftauchenden heutigen Main-Systems musste den Armen Alpen und dem mitteleuropäischen Kon­ des Oberen Moenodanuvius den Zugriff auf tinent durch den Alpennordschub immer die Frankenwald-Gesteine abschneiden. Der schmäler wurde. Schließlich wurde der zweite neuralgische Punkt ist der sich he­ Meeresarm zum Land mit Abfluss nach bende Kasendorfer Albnordrand, der eben­ Osten, dann nach Westen und schließlich falls die Frankenwälder Gesteinszufuhr ab­ wieder nach Osten, je nachdem ob die drosseln konnte. Der dritte kritische Punkt Voralpensenke im ostalpinen Bereich stär­ ist die sich hebende Südliche Frankenalb, die kere Hebung erfuhr oder im westalpinen letztlich die talkippende Wandlung vom süd­ Bereich. Der letzte fluviatile Abzug ging und gerichteten Moenodanuvius zum heutigen geht als Donau nach Osten. Der vorletzte zog nordgerichteten Rezat-Rednitz-Regnitz-System als Graupensandfluss nach Westen (Abb. 9 verursachte. Welcher dieser drei neuralgischen und 10). Punkte letztlich das Ende des Moenodanuvius herauf beschwor, wissen wir noch nicht. Es gibt in der Geschichte des Moenodanuvius nur ein einziges chronostratigrafisches Alter: 5.2 Die moenodanubische Oberlaufregion den Ries-Impakt mit seinen Auswurfmassen (vgl. Tab.l) bei 14,6 Ma (B ü c h n e r 2010), und ein bio­ stratigrafisches Alter: die Fauna aus dem Die Espich-Formation zu Füßen des Fran­ Süßwasserkalkstein der Roth-Formation von kenwaldes ist von ihrer Lage her mög­ der MN5-Basis der Mammalier-Neogen- licherweise spät-oberkretazisch, wenigstens Skala (MN) (G. B e r g e r 2010). Alle anderen höheren tertiären Alters, da ihre Radiolarite Alterseinschätzungen können nur in relativer nach der Einbettung tiefe umlaufende Ver­ Abfolge zu aufeinander folgenden Gesteins­ witterungsrinden zeigen. Räumlich scheint einheiten oder tektonischen und land­ sie von ihrer heutigen Lage in idealer Weise schaftsgeschichtlichen Ereignissen gegeben auf die Wüstenstein-Formation hin auszu­ werden (vgl. Abb. 4, 5 und Tab. 1). laufen, sofern hier nicht tektonischer Zufall ein Idealbild geschaffen hat. Die Espich- Gute Alter auf lithostratigrafischer Basis gibt Terrasse wird zu allen Zeiten der Wüsten­ es noch dort, wo der Moenodanuvius seine stein-Formation aktiv gewesen sein. Was in Fracht dem Molassebecken zuführte. Dort der moenodanubischen Ober- und auch © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

Unterlaufregion terrassiert oder gestapelt tal haben höchste Wahrscheinlichkeit, gänz­ vorliegt, sollte in der Espich-Formation ge­ lich ausgeräumt worden zu sein. Vielleicht stapelt oder verschachtelt enthalten sein. Die gab es also noch tiefer eingegrabene Ab­ Nordalb hat sich eben gehoben oder schneller lagerungen des Moenodanuvius. gehoben, während der Espich-Talzug noch weiterhin als Materialfänger fungierte. Zum relativen Alter der Wüstenstein-For­ mation lässt sich noch sagen, dass sich nach Die Alb war, mit Ende Malm beginnend, ihr der Kasendorfer Albnordrand um schon eingemuldet. Zur tektonischen Mulde wenigstens 40 m heraushob. Die Nordalb hat gesellte sich die morphologische Mulde durch sich also noch weiter eingemuldet und Karbonatlösung. Eine der ältesten erhaltenen gehoben, sowohl im Bereich des Wüsten­ fluviatilen Formationen ist die Eschlipp-For- steiner wie auch des Velden-Talzuges. mation. Zum Eschlipp-Tal als geköpftes Tal an hohem Albrand lässt sich bisher kein Pen­ 5.3 Die moenodanubische Unterlaufregion dant finden. Es war aktiv, als die oberkre­ tazischen Sande der Hessenreuth-Formation Aus der Oberlaufregion des Moenodanuvius am Westrand der Alb schon abgeräumt gelangt man um Forchheim in die schwierige waren. Das kann frühestens in der späten Verbindung zur Unterlaufregion. Oberkreidezeit vor ca. 75 Ma gewesen sein. Das Einsinken der jeweils jüngsten Terrasse Zur Zeit der Wüstenstein-Formation waren der Wüstenstein- wie auch der Velden- die Sande der Hessenreuth-Formation nur Formation ins Engtal gibt einen Hinweis auf noch im Zentrum der Albmulde vorhanden, eine mögliche Verbindung (Abb. 5) zum sonst bereits abgetragen. Im Verlaufe der ältesten lyditführenden Sediment in der Bildung der Wüstenstein-Formation hob Rinne des Moenodanuvius-Unterlaufes, der sich die Nordalb als Ganzes heraus, so dass Altisheim-Formation. Dieses Tal grub sich die drei vorhandenen Terrassen (Blütental, im Unterlauf besonders tief ein als Reaktion Nebelberg und Hag) vom Trogtalstadium auf das endgültig zurückweichende Meer der zum Engtalstadium wechselten. Der Fluss, Paratethys, das Meer der Oberen Meeres­ der also zur Oberkreidezeit einmal frei auf molasse aus dem Untermiozän. Offenbar der Sandfläche pendelte, grub sich bei hatte sich mit dem Alpenvorschub das Hebung im Karbonatgestein ein 300 bis gesamte Molasseland und die angrenzende 400 m breites Trogtal und senkte sich bei Südalb kräftig angehoben. Das geschah aber weiterer Hebung in ein Engtal ein, das heute immerhin langsam genug, so dass sich der zum Teil noch als Aufsess- und Wiesenttal Moenodanuvius noch antezedent eingraben überliefert ist. Ein paralleles Schicksal erlebte konnte. die Velden-Formation an der Pegnitz mit ebenfalls der jüngsten Terrasse im Engtal, so Eigentlich sind es zwei Rinnenbildungs­ dass man beide Formationen wohl als etwa phasen, die hier den Unterlauf des Moeno­ gleich alt ansehen kann. danuvius prägen: eine erste mit 110 m mächtiger Auffüllung der sandig-tonigen Es ist ja unwahrscheinlich, dass die jüngsten Altisheim-Formation, und eine zweite, die im Engtal spärlich erhaltenen Terrassen im diese eben angehäufte Altisheim-Formation Oberlauf des Moenodanuvius zugleich die wieder ausräumte, bevor das weitgehend letzte Lebenszeit des Flusses markieren. geleerte Tal von Riestrümmermassen verfüllt Tiefere Terrassen im karbonat-felsigen Eng­ wurde. Der erste Rinnenboden liegt nahe der © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

Donau nach Bohrungen bei 348 m, der zusammen, die die Steuerung im Vor­ zweite bei 330 m. Das bedeutet für die fluterbereich verursachen kann. gesamte Rinne flussauf, dass beide Rinnen Beide besprochenen Rinnen münden im kaum unterschieden werden können. In Abb. Gebiet der Donau im meerverlassenen 4 und 5 habe ich den tieferen Rinnenboden Molassebecken in die mächtige Rinne des als den an der Flussbasis durchlaufenden Graupensandflusses aus. Dieser folgte dem gewählt und den Ansatz des höheren zurückweichenden Meer nach Südwesten Rinnenbodens nahe der Donau eingetragen, über das Schweizer Mittelland und Genf ins wo er erbohrt wurde. Bei diesen Verfüllungs­ Rhonetal (Abb. 9). Die zugehörige Tie­ und Ausräumungsvorgängen von über fenerosion der im Moenodanuvius fluss­ 100 Metern muss man also mit bewegter aufwärts rückschreitenden Rinne ist die Landschaftsgeschichte rechnen. Der An­ tiefste Rinne im Unteren Moenodanuvius, lass, diesen komplizierten Vorgang anzu­ die Altisheim-Rother Rinne. Möglicher­ nehmen (vgl. B a d e r & F i s c h e r 1987, weise hat sie flussauf noch das untere S c h m i d t -K a l e r 1994: 236), ist dadurch Wiesenttal erreicht. gegeben, dass die Altisheim-Formation Zur Zeit der ersten Verfüllung der Rother im größten Teil der Rinne nach Boh­ und der Graupensandrinne, vor 14,6 Ma, rungen und geophysikalischen Sondie­ erfolgte der Meteoreinschlag, der den Ries­ rungen scheinbar weitgehend ausgeräumt kessel schuf und die zweite Altisheimer Rin­ wurde, ehe sie mit Ries-Auswurfmassen ne mit Riestrümmermassen auffüllte. Ries­ verfüllt wurde. Die Ries-Trümmermassen glasalter der basalen Füllung der Graupen­ fanden also einerseits eine weitgehend sandrinne und die der Riesumgebung sind geleerte Rinne vor, andererseits füllt genau zeitgleich. Nach R eichenbacher et unterhalb der Riestrümmer-Einfüllung al. 1998 ist das die Säugetier-Zone MN 4a. die Altisheim-Formation Teile der Rinne Nach B e r g e r (2010) datiert die Füllung noch hoch auf. derselben Rinne am Moenodanuvius, die Sind diese Prämissen gültig, so gilt die Roth-Formation, in ihrem oberen Teil in die doppelte Rinnenausräumung natürlich auch Säuger-Zone MN 5 Basis. So besitzen wir für die Rother Rinne talaufwärts der Ries- also vom System Roth-Formation-Grau- trümmermassen-Verfüllung. Der Füllung pensandrinne die einzigen zuverlässigen dieser Rinne, der Roth-Formation, dürfte Alter für das Flusssystem des Moeno­ bei den spärlichen Bohrungen und kleinen danuvius. Aufschlüssen schwerlich abzulesen sein, Diese Roth-Formation kann sich natürlich was an ihr ältere und jüngere Rinnenfüllung im Altisheimer Talzug nicht fortsetzen, da ist. Die Fazies beider Rinnenfüllungen der Altisheimer Talzug durch die Ries- stammt ja vom selben Fluss, ist also auch Trümmermassen für immer blockiert ist. ähnlich, und ihr zeitlicher Unterschied ist Die alte See-Idee seit G ü m b e l (1888) könnte nicht so sehr groß. Die Ursache für diese wieder aufleben. Doch B e r g e r (2010) kann bewegte Geschichte kann nur im Verfül­ durch reiche Fauna den See nicht nach­ lungsverhalten des Vorfluters im Para­ vollziehen. Also fand der Moenodanuvius tethysbecken liegen: Verfüllung oder He­ nach Auffüllung seiner tiefen Rinne einen bung bedeutet Aufstau flussaufwärts; Sen­ Überlauf, eine Umleitung, etwa im Osten der kung und Sedimentausraum bedeutet Ero­ Ries-Trümmermassen, um wieder zur Grau­ sion flussaufwärts. Dieses Geschehen fällt pensandrinne zu gelangen. mit einer Zeit erheblicher und rascher Es beginnt jetzt nach datenreicher Zeit um Meeresspiegelfluktuation (H a q et al. 1988) 14 Ma ohnehin ein nebelerfülltes moeno- © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

Abb. 10: Das Paratethys-Becken um 11,5-7 Ma. Eine Urdonau floss zum brackigen Pannon-See, und der Moenodanuvius-Graupensandfluss zum Rhone-Graben (Harzhauser et al. 2005: 69). Fig. 10: Paratethys basin around 11.5-7 Ma. A Primeval Danube is discharging eastward into the brackish Lake Pannon, and the Moenodanuvius-Graupensand River westward into the Rhone Basin (Harzhauser et al. 2005: 69). danubisches Zeitalter. Gibt es den Moeno- erhalten ist. Ein Sedimentstapel aber be­ danuvius noch? B e r g e r (2010: 165) meint, deutet Senkung. Die Südalb und ihr Mo­ seine Zeit sei mit der Rinnenverfüllung lassevorland müssen sich nach dem Mittel­ verstrichen. Hat der Main den Moenoda- miozän abgesenkt haben. Das zwang den nuvius bei schon durchschnitten, Moenodanuvius zur Aufschüttung von ca. oder der Kasendorfer Albrand seine Barriere 80 m über die Obergrenze der Altisheim- schon hochgehoben? Aus dem Moenoda- Formation, 100 m über die erhaltene Grenze nuvius-Oberlauf gibt es keine Informationen der Roth-Formation. Diese Aufschüttung ist mehr, jedoch aus seinem Unterlauf. uns talaufwärts von der Riestrümmer-Barre nicht mehr erhalten.10 Es ist die theoretische Über der Altisheim- und Roth-Formation Prä-Nürnberg-Formation, die oben mit der baut sich ein Sedimentstapel auf, dessen Monheim-Formation endet. Aus diesem Oberende nur auf den Riestrümmermassen moenodanubischen Stapel sind nach Abtrag

Hofbauer (2013: 144) sieht im Restschutt entlang des dieser „jungmiozänen Landschaftsverschüttung“. Regnitztalzuges und seiner Seitentäler ein Zeugnis © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at der meisten Sande und Tone die Gerolle ist. Bei einer Zerschneidung von 50 m unter nach unten vererbt worden und liegen als das höchste Niveau entsteht eine reiche Nürnberg-Formation auf erodiertem Un­ Quarz-Lydit-Formation, die Bergnershof- tergrund. Formation, die von Treuchtlingen aus Die genannte Senkung im Südalb/Donau- entlang der Altmühl-Donau talab zieht. Bereich hat sowohl den südabfließenden Dieser Schotter ist noch frei von Kalk- Moenodanuvius zur Aufschüttung von we­ geröllen, ein Alpen-Moenodanuvius-Misch- nigstens 100 m gezwungen als auch dazu schotter. Offensichtlich hat der Moeno­ geführt, dass die beckenaxiale fluviatile danuvius das Donau-Zeitalter gerade noch Obere Süßwassermolasse von Osten her auf erlebt. Dann verschwinden seine Spuren. die Südalb übergreifen konnte (L e m c k e War es der Taldurchschnitt des Urmains, die 1988: 53). Ihre feinen Sande (Flinz im Kasendorfer Albrand-Barriere oder die Volksmund) greifen über die Riestrüm­ Südalb-Hebung, die ihn zum Schweigen mermassen und verzahnen sich dort mit brachte? moenodanubischen Sanden der Monheim- Die Südalb-Hebung (vielleicht vor 5-4 Ma) Formation, die auch Quarz und Lydit führen. erfolgte natürlich unabhängig vom Kampf Diese wird ins Torton eingestuft (insgesamt zwischen Moenodanuvius und Urmain zwischen 12-7 Ma vor heute). Damit ist das um den Frankenwaldzugriff im Norden. höchste Sedimentationsniveau im moeno­ Nach H o f b a u e r (2013: 143) hob sich die danubischen Unterlauf erreicht. Das dürfte Südalb im Vergleich zur Urnaab um etwa die letzte Phase des moenodanubischen 200 m. Nach der geschätzten Rekonstruktion Abflusses zur Rhone sein. in der vorliegenden Abb. 5 hob sie sich relativ im Vergleich zur Oberlaufregion des Zur selben Zeit (11,5-7 Ma) ergießt sich Moenodanuvius um wenigstens 240 m; das bereits die Urdonau im Osten des Paratethys- wird entsprechend mehr, wenn man das Beckens etwa vom heutigen bayerisch- gewählte Talgefälle in Abb. 5 vergrößert. Ob österreichen Grenzgebiet ostwärts in den diese Hebung mit fluviatiler Laufumkehr Pannon-See und bildet dort die Hollabrunn- noch den ganzen Moenodanuvius betraf Mistelbach-Formation (S t e i n i n g e r & W e s ­ oder nur noch seinen vom Frankenwälder s e l y 2000, H a r z h a u s e r et al. 2005: 69) Einzugsgebiet abgetrennten Unterlauf, ist (Abb. 10). unbekannt. Ende Obermiozän/Pliozän setzt dann eine Mit der Südalbhebung und Flussumkehr West-Ost-Kippung von den Westalpen und nach Norden begann auch die Ausräumung Schwarzwald bis Bayern ein. Das Donau­ der Prä-Nürnberg-Formation mit der Kon­ zeitalter, das ja in der österreichischen zentration herabprojizierter Schotter zur Paratethys schon begonnen hatte, greift Nürnberg-Formation. Die Regnitz kann an jetzt in den westlichen Teil des nordalpinen der Schotterbewegung keinen allzu großen Paratethys-Beckens hinein. Der Moeno­ Anteil haben, sonst fände man Radiolarite im danuvius wird donautributär. Die Donau Talzug Forchheim-Bamberg. Diese setzen richtet sich, weiterhin vom Alpenschutt aber regnitzabwärts gerade dort aus - näm­ nach Norden gedrängt, langsam das Alt- lich beim Bühl bei Baiersdorf - , wo der mühl-Donau-Tal ein. Landhebung erzeugt Moenodanuvius aus seinem Trichter der bei erster Zerschneidung der Südalb- Albdurchquerung austritt, dem heutigen hochfläche das Einschneiden der lydit- Wiesent-Trichter. Wenn also die Regnitz führenden Ussel-Formation in die Südalb, Schotter des Moenodanuvius rückverlagert die nur mit geringer Verbreitung erhalten hat, dann nur sehr sacht und kurzstreckig. © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

Sie war eben nach der Flussumkehr ein lang­ Frankens ansieht, den später K r u m b e c k sam und auf geringem Gefälle transpor­ „Urmain“ nannte, und den nochT i l l m a n n s tierender Fluss. (1980) weiterverfolgt.

5.4 Gedanken zum Ende des Wenn der Moenodanuvius noch die Berg- Moenodanuvius nershof-Formation im Altmühl-Donau-Tal aktiv beliefern durfte, würde sich das auch Es gibt auch andere Gedankenwege für die zeitlich in etwa zur Radiolarit-Ankunft im Geschichte des Moenodanuvius. Zum Bei­ tieferen Ober-Pliozän des Hanauer Beckens spiel könnten die Schotter vielleicht schon fügen, wo Radiolarite in der so genannten ab der Monheim-Formation umgelagerte Limnisch-fluviatilen Wechselfolge auftreten Schotter aus der mächtigen Prä-Nürnberg- (M a r t i n i & R a d t k e 2011: 253) - sofern sie Formation darstellen. Wenn man die mäch­ wirklich oberfränkischer Herkunft sind. tigen Ansammlungen herabprojizierter Schotter der Nürnberg-Formation betrachtet Der Moenodanuvius hätte danach eine stol­ - etwa die der Greuther Terrasse (vgl. zuletzt ze Geschichte: 70 Millionen Jahre Zufluss H o f b a u e r 2013:131) so könnten über der zur Paratethys, davon die letzten 10 Millionen Roth-Formation Sande und Schotter mit Jahre zum Rhone-Graben, 2-3 Millionen moenodanubischen Gerollen gelagert sein, Jahre als Tributär der Donau und 3,5 die Lieferant für die Monheim-Formation, Millionen Jahre als Main-Fluss zum Rhein. Ussel-Formation und Bergnershof-Forma- tion waren. Was von dem Schottermaterial Dank nicht nach Süden abgeführt wurde, wurde Den Herren E l m a r B ü c h n e r , G e r h a r d dann als heute noch vorhandene Nürnberg- D o p p l e r , M a t h i a s H a r z h a u s e r und Formation herabprojiziert. Dann wäre der F r e d R ö g l danke ich herzlich für Diskussion Moenodanuvius schon prä-Monheim-zeit- und Literaturhinweise und -Zusendung, lich versiegt. Diese Vorstellung beinhaltet die Herrn H a r z h a u s e r auch für die Abb. 10. Schwierigkeit, dass die Frankenwald-Kom- Meine Frau U r s u l a hat mich bei den ponenten ja talabwärts in geeignetes Niveau zahlreichen Geländebegehungen und der gekommen sein müssen, um umgelagert Schottersuche stets begleitet, so dass immer werden zu können. Wohl können die Ussel- vier Augen die Flächen absuchen konnten. Schotter umgelagertes Material beinhalten (vgl. G a l l & M ü l l e r 1976: 127), aber ihre Literatur Größe und ihr Lyditanteil übersteigen die Agust I, Cabrera, L., Garces, M., Krijgsman , W., der Monheim-Formation, und der regel­ O ms, O. & P ares, J.M. (2001): A calibrated mammal mäßige, longitudinal aushaltende Lyditanteil scale for the Neogene of Western Europe. State of der Bergnershof-Terrasse bestärkt die Idee the art. - Earth-Science Reviews 52: 247-260. primärer Zulieferung ebenfalls. Bader , K. & Fischer , K. (1987): Das präriesische Relief in den Malmkalken im südöstlichen Riesvorland Die Radiolarit-Leere im Talzug Bamberg- (Riestrümmermassengebiet). - Geologische Blätter Forchheim führt auch dazu, die Idee zu für Nordost-Bayern, 37 (3-4): 123-142; Erlangen. verwerfen, dass bei Hebung des Kasendorfer Bader , K. & Schmidt -Kaler, H. (1977): Der Verlauf Albrandes der Moenodanuvius westlich um einer präriesichen Erosionsrinne im östlichen die Nordalb herum über Lichtenfels-Bam- Riesvorland zwischen Treuchtlingen und Donau­ berg nach Süden ausweichen konnte auf dem wörth. - Geologica Bavaria, 75: 401-410, Beil. 1; Weg, den N e u m a y r schon als Südabzug München. © Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.; download www.zobodat.at

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