Vorarlbergs Moscheegemeinden Die Organisationen Und Ihre Entwicklung

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Vorarlbergs Moscheegemeinden Die Organisationen Und Ihre Entwicklung Vorarlbergs Moscheegemeinden Die Organisationen und ihre Entwicklung Ein Forschungsbericht von okay.zusammen leben/Projektstelle für Zuwanderung und Integration Im Auftrag der Vorarlberger Landesregierung Dornbirn, März 2019 Impressum: Medieninhaber und Gesamtredaktion: okay.zusammen leben/Projektstelle für Zuwanderung und Integration (Verein Aktion Mitarbeit) Herausgeberin: Eva Grabherr Konzept: Eva Grabherr, Simon Burtscher-Mathis, Tamer Akkurt, Thomas Schmidinger Autorin/Autoren: Eva Grabherr, Simon Burtscher-Mathis, Thomas Schmidinger, Tamer Akkurt Fachberatung islamische Theologie: Univ.-Prof. Dr. Zekirija Sejdini, Leiter des Instituts für Islamische Theologie und Religionspädagogik der Universität Innsbruck Korrektur: KORRELEKTOR – Übersetzungsbüro und Lektorat, Wien Dornbirn, Version 27. März 2019 © bei der Autorin und den Autoren sowie beim Medieninhaber www.okay-line.at Inhaltsverzeichnis 1 Beauftragung, Kontext und Aufbau der Studie .......................................................... 5 2 Die aktuelle Demografie der muslimischen Bevölkerung Vorarlbergs .................. 10 2.1 Religionszugehörigkeit, Herkunftsländer und Altersstruktur der muslimischen Bevölkerung Vorarlbergs .......................................................... 10 2.2 Die Religionsbekenntnisse der Vorarlberger Schülerinnen und Schüler ....... 16 2.3 In Moscheevereinen organisierte Musliminnen und Muslime und Zahlen zur Nutzung der Moscheen ................................................................................. 17 3 Der Islam als Religion von Migrantengemeinden und die organisatorische Landschaft dieser Religion in Vorarlberg ................................................................. 21 3.1 Der Islam als Religion von Migrantengemeinden – Grunddynamiken der Herausbildung einer neuen religiösen Landschaft ........................................... 21 3.2 Die organisatorische Landschaft des Islam in Vorarlberg ............................... 25 4 Die Moscheegemeinden der Verbände des türkischen und bosniakischen Islam in Vorarlberg ...................................................................................................... 33 4.1 ATİB (Avusturya Türkiye İslam Birliği, Türkisch-Islamische Union in Österreich) ............................................................................................................ 37 Der Verband ........................................................................................................... 37 Die Vorarlberger Moscheegemeinden des Verbandes ATİB ................................. 42 Moscheevereine der ATİB in Vorarlberg auf Facebook ......................................... 62 4.2 VIKZ (İslam Kültür Merkezleri Birliği, Verband Islamischer Kulturzentren) ....................................................................................................... 64 Der Verband ........................................................................................................... 64 Die Vorarlberger Moscheegemeinden des Verbandes VIKZ ................................. 67 4.3 AİF (Avusturya İslam Federasyonu, Österreichische Islamische Föderation) ............................................................................................................ 88 Der Verband ........................................................................................................... 88 Die Vorarlberger Moscheegemeinden des Verbandes AİF .................................... 93 Moscheevereine der AİF in Vorarlberg auf Facebook .......................................... 118 4.4 ATF (Avusturya Türk Federasyon, Österreichische Türkische Föderation) .......................................................................................................... 120 Der Verband ......................................................................................................... 120 Die Vorarlberger Moscheegemeinden des Verbandes ATF ................................. 123 Moscheevereine der ATF in Vorarlberg auf Facebook ......................................... 140 4.5 IZBA (Islamska Zajednica Bošnjaka u Austriji, Verband der bosniakischen islamischen Vereine in Österreich) ........................................ 144 Der Verband ......................................................................................................... 144 Die Vorarlberger Moscheegemeinden des Verbandes der bosniakischen islamischen Vereine in Österreich ........................................................................ 146 5 Moscheegemeinden von Einzelvereinen ohne Verbandsstruktur in Vorarlberg .................................................................................................................. 162 5.1 Takwa, Lauterach .............................................................................................. 163 5.2 Imam-Hüseyin-Moschee, Hard .......................................................................... 164 5.3 Ummet-Moschee, Feldkirch .............................................................................. 169 5.4 Arabisch-kaukasische Moschee, Bregenz ...................................................... 170 5.5 Selimiye-Merkez-Moschee, Bregenz ................................................................ 172 6 Zusammenschau der Forschungsergebnisse, Analyse und erste Stoßrichtungen für Empfehlungen .......................................................................... 175 Anhänge: Adressenliste Moscheevereine und islamische Gebetsräume ........................................ 202 Facebook-Quellen Vorarlberger Moscheevereine und islamischer Verbände ................. 206 Fragebogen und Leitfaden für die Befragung der Moscheegemeinden ........................... 209 Verwendete Literatur ........................................................................................................ 217 Autorin/Autoren ................................................................................................................ 221 Beauftragung, Kontext und Aufbau der Studie 1 Beauftragung, Kontext und Aufbau der Studie Eva Grabherr Beauftragung Der hier vorliegende Forschungsbericht über Vorarlbergs Moscheegemeinden und den Stand ihrer Entwicklung wurde von der Vorarlberger Landesregierung beauftragt. Die Initiative dazu kam aus dem Vorarlberger Landtag. Er ersuchte die Landesregierung im Dezember 2017 um die Beauftragung einer Studie über „alle Moscheevereine und Koranschulen in Vorarlberg und deren Aktivitäten“ sowie eine Beschreibung und Analyse von deren Beitrag „für den Integrationsprozess von Musliminnen und Muslimen in 1 Vorarlberg“. Kontext der Studie Vorarlberg steht mit einer Studienbeauftragung zu diesem Thema nicht alleine. Man könnte die Jahre 2017 und 2018 als „die“ Jahre der regionalen Islamstudien bezeichnen. Die Studie „Islam in Liechtenstein“ wurde im September 2017 veröffentlicht. Ebenfalls im September dieses Jahres erschien der ÖIF-Forschungsbericht „Die Rolle der Moschee im Integrationsprozess“, der sich mit einer kleinen Auswahl von Wiener Moscheen beschäftigt. Das Policy-Paper „Islam in Bayern“ ist mit April 2018 datiert. Dasselbe Erscheinungsdatum trägt eine umfassende Darstellung zu den Religionsgemeinschaften in Niederösterreich mit ausführlichen Kapiteln zum sunnitischen Islam und zum Alevitismus. Im selben Jahr erschien auch die Studie „Islamisches Gemeindeleben in Berlin“.2 Diese Titel sind nur eine Auswahl. Die Reihe ließe sich noch fortsetzen. Die Forschungsarbeiten sind inhaltlich unterschiedlich angelegt. Was sie eint, ist ihre regionale Ausrichtung und eine Beauftragung durch Städte, Bundesländer oder nationale Akteure und Agenturen. Sie sind also, wenn auch von wissenschaftlichen Stellen verfasst, von der Politik beauftragt. Die Beauftragung solcher Studien ist Ausdruck eines gesteigerten öffentlichen Interesses an Prozessen, die wir hier kurz und ohne es an dieser Stelle besonders vertiefen zu wollen als Prozesse der Etablierung der religiösen Strukturen von muslimischen Gruppierungen in diesen Ländern bezeichnen möchten. Diese Etablierung folgt der 1 Beilage 121/2017 zu den Sitzungsberichten des XXX. Vorarlberger Landtag, Bregenz 6.12.2017, Punkt 2. 2 Marxer, 2017. Heinisch / Memedi et al, 2017. Rohe et al, 2018. Fürlinger, 2018. Spielhaus et al, 2018. 5 Beauftragung, Kontext und Aufbau der Studie Niederlassung von Musliminnen und Muslimen in Europa in den letzten Jahrzehnten infolge der Migration in die sich entwickelnden Industriestaaten. Der überwiegende Teil kam als Arbeitsmigrantinnen und –migranten; ein kleinerer Teil über Fluchtmigration. Mittlerweile setzt sich die muslimische Bevölkerung Europas bereits aus ersten, zweiten und dritten Generationen von Zugewanderten zusammen. Mit den sozialen Eingliederungsprozessen der Gläubigen dieser für Europa neuen Religionsgemeinschaft in die Aufnahmegesellschaften und der Etablierung der Organisationen dieser Gemeinschaft sind viele konkrete Fragen auf rechtlicher und gesellschaftlicher Ebene verbunden; und es sind – das wissen wir aus der Soziologie sowie der Migrations- und Integrationsgeschichtsschreibung – mit solchen Prozessen auch gesellschaftliche Konflikte verbunden.3 Die Soziologin Nilüfer Göle (École des hautes études en sciences sociales in Paris), eine aufmerksame wissenschaftliche Beobachterin der Entwicklung „muslimischer Präsenz“ in der Landschaft Europas seit vielen Jahren, meint, was die europäischen Staaten im Zusammenhang mit der Etablierung des Islam in ihren Ländern gemeinsam hätten, sei der Versuch, diese gesellschaftlichen Transformationsprozesse mitbestimmen
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