Inhalt Vorwort 1. Einführung 2. Geschmücktes Landgut Basedow 2.1. Lenné und Stühler in der Mecklenburgischen Schweiz 2.2. Geschichte der Alleen im „Geschmückten Landgut Basedow” 3. Alleen im „Geschmückten Landgut Basedow“ als Kultur- und Naturgut 4. Alleenschutz in -Vorpommern 4.1. Gesetzliche Grundlagen des Alleenschutzes in Mecklenburg-Vorpommern 4.2. Lindenallee Basedow-Gessin – eine Allee in Gefahr 4.3. Gessiner Alleentage - Eine Idee entsteht 4.4. Entwicklung von regionalen Alleenentwicklungsprogrammen Prof. Dr. Hans Ulrich Kibbel 5. Die Arbeitsgemeinschaft “Parklandschaft Basedow“ – ARGE 6. Die Drei-Schwestern-Allee 6.1 Pflanzung in der Drei-Schwestern-Allee 6.2 Jungbaumpflege – zwingende Notwendigkeit für einen vorsorgenden Alleenschutz Zarah Kuhlmann, Dipl.agr. Ing. Katharina Brückmann 6.3 Auszüge aus der Erfassung holzbewohnender Käfer in der Drei-Schwestern-Allee bei Gessin Dipl.-Biologe Holger Ringel 7. Denkmalschutz und Naturschutz – Synergie oder Konfrontation 8. Förderverein „Geschmücktes Landgut Basedow“ 8.1. Ausblick in die Zukunft 9. Übersicht Historischer Alleen im „Geschmückten Landgut Basedow“ 9.1. Lindenallee Kreisstraße DM 09 zwischen Abzweig L 20 - Basedow - Gessin - 9.2. Drei-Schwestern-Allee 9.3. Der äußere Parkweg - Drive 9.4. Spitzpappelallee am Drive 9.5. Allee zwischen Seedorf und Basedow-Höhe 9.6.1. Kastanienallee Basedow-Höhe - Dahmer Kanal 9.6.2. Eschenallee Basedow-Höhe - Dahmer Kanal 9.7. Kastanienallee Basedow-Seedorf 9.8. Kastanienallee Stöckersoll – Neuhäuser 9.9. Platanenallee an der Schlosszufahrt 9.10. Lindenallee Basedow-Stöckersoll 9.11. Eichenallee Stöckersoll-Liepen 9.12. Apfelbaumallee Stöckersoll-Teerofen 9.13. Dreireihige Allee Basedow-Dorfstraße 9.14. Balkonweg 10. Dokumentation zur Geschichte „Geschmücktes Landgut Basedow“ in Form einer Zeittabelle 11. Literaturangabe 12. Ich werde Alleenpate 2 Vorwort

Als ich mich entschloss, am Beispiel des „Geschmückten Landgutes Basedow“ die Bedeutung von Alleenpatenschaften, Bürgerinitiativen und ehrenamtlicher Verein- sarbeit für den Erhalt und die Entwicklung unserer Alleen und Baumreihen in einer Broschüre zu veröffentlichen, wusste ich noch nicht, welch großer Fundus an Schrift- stücken und historischem Bildmaterial mir zur Verfügung stehen würde. Erst 2010 hat die Arbeitsgemeinschaft „Parklandschaft Basedow“ unter Feder- führung des Garten- und Landschaftsarchitekten Stefan Pulkenat ein Konzept zum Erhalt und zur Wiederherstellung der Parklandschaft Basedow fertig gestellt. Er und die Familie Strobel haben mir für die Erarbeitung dieser Broschüre ihre gesamten Unterlagen zur Verfügung gestellt und standen mir während meiner Arbeit sehr hilfreich zur Seite. Den ersten Kontakt zu dieser reizvollen Landschaft bekam ich 2006 durch Baum- freunde, die sich in Sorge um eine Allee an den BUND wandten. An der Spitze dieser Gruppe von Baumfreunden, die später eine Alleenpatenschaft über diese Allee übernahmen, stand Prof. Dr. Hans Ulrich Kibbel. Seitdem ist er für mich zu einem zuverlässigen und sehr engagierten Ansprechpartner geworden. Ein großer Teil dieser Broschüre ist der Drei-Schwestern-Allee in Gessin gewidmet. Gessin ist eng mit dem Namen Bernd Kleist verbunden, dem Gründer des Vereins „Mittelhof Gessin e.V.“ Unter dem Dach dieses Vereins werden verschiedene Pro- jekte verwirklicht, die das gemeinsame Leben in diesem Dorf außergewöhnlich attraktiv machen, darunter auch ein Vorhaben der „Interessengemeinschaft Alleen- freunde“. Bernd Kleist und seine Mitstreiter hatten sich 2007 die große Aufgabe gestellt, die Drei-Schwestern-Allee zu pflegen und ihre Lücken neu zu bepflanzen. Sie haben es geschafft, viele freiwillige Helfer und Spender zu finden und die Be- hörden für diese Idee zu begeistern, so dass diese Arbeit 2010 mit der letzten Pflan- zung abgeschlossen werden konnte. Diese Leistung im ehrenamtlichen Alleenschutz ist beispielgebend und war für mich der Auslöser für die Erstellung der vorliegenden Broschüre. Der Förderverein „Geschmücktes Landgut Basedow“ wurde 2002 gegründet. Seit März 2010 steht Karl-Heinz Fogger an der Spitze dieses Vereins. Durch seinen Einsatz konnte in den letzten Jahren bei der Umsetzung der Denkmalpflegerischen Konzeption schon viel erreicht werden. Die interessanten Touren im Park und die informativen Gespräche haben meinen Blick auf die gesamte Parklandschaft ge- schärft. Mir wurden die vielschichtigen Probleme, die sich bei der Umsetzung der Projekte immer wieder ergeben, deutlicher. Umso größer ist mein Respekt vor dem unermüdlichen Tatendrang, der Herrn Fogger auszeichnet. Es ist für alle engagierten Menschen vor Ort ein großes Glück, an der Umsetzung der Konzeption „Erhalt und Wiederherstellung der Parklandschaft Basedow“ aktiv teilzunehmen und sie Stück für Stück mitzuerleben. Sie alle schreiben so an der Basedower und Gessiner Geschichte mit. Bei all den Genannten möchte ich mich ganz herzlich für die große, in vielen Fällen jahrelange, Unterstützung, die vielen freundschaftlichen Begegnungen und Gespräche und die großzügige Überlassung von Unterlagen bedanken.

Katharina Brückmann Projektleiterin Baum- und Alleenschutz BUND Mecklenburg-Vorpommern 1. Alleen sind Teil unserer Kulturlandschaft und für viele Menschen 3 ein schöner und unverzichtbarer Teil der Natur.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit noch ca. 4400 km Alleen. Davon fin- den sich besonders viele schöne Alleen unterschiedlicher Baumarten im Umfeld von Basedow im Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See. Die Erneuerung der historischen und unter Denkmalschutz stehenden Baumreihen und Alleen des „Geschmückten Landgutes Basedow” im Landkreis ist zu einem großen Teil dem ehrenamtlichen Engagement der Alleenfreunde in Gessin und Basedow zu verdanken. In dieser Broschüre soll der Werdegang von der Idee bis zur erfolgreichen Pflege und Lückenbepflanzung von geschützten Alleen doku- mentiert werden und so einer breiten Öffentlichkeit als Anregung und Information für weitere Projekte dieser Art dienen.

Wichtige Rahmenbedingungen des Alleenschutzes werden in Mecklenburg-Vorpom- mern, wie in den anderen Bundesländern auch, durch Gesetze und Verordnungen geregelt. Für die aus den unterschiedlichen Interessenlagen erwachsenden Konflikte gibt es trotzdem keine Patentlösungen. Hier helfen nur das Aufeinanderzugehen und die gemeinsame Suche nach Kompromissen, die für alle tragbar sind. Dabei wachsen die Erfolgsaussichten in dem Maße, wie die Teilnehmer die Sichtweisen ihrer Gesprächspartner kennen. Diese Broschüre soll dazu beitragen, voneinander zu lernen. Sie bietet nicht nur die Möglichkeit, die Schönheit und Vielfalt der Al- leen innerhalb des „Geschmückten Landgutes Basedow“ zu erleben, sondern auch Einblicke in die Notwendigkeit und Chancen des Alleenschutzes zu gewinnen und vielleicht selbst zu einem aktiven „Alleenfreund“ zu werden. Das „Geschmückte Landgut Basedow“ 4 2. Geschmücktes Landgut Basedow 2.1. Lenné und Stühler in der Mecklenburgischen Schweiz

Peter Joseph Lenné (1789-1866) hat uns in Mecklenburg-Vorpommern seine Gar- tenkunst in Schwerin, in Remplin, und Boizenburg und auch in den „äs- thetisch aufgeschmückten“ Garten- und Parkanlagen von Ludwigslust und Basedow hinterlassen. Durch seinen Vater, leitender Hofgärtner von Schloss Brühl nahe Bonn, inspiriert, eignete sich Lenné zeitig umfassende Kenntnisse der wissenschaftlichen Botanik an und lernte durch Arbeits- und Studienaufenthalte in Süddeutschland, Frankreich, Österreich und in der Schweiz die Gestaltung von Parkanlagen im englischen Stil kennen. 1816, als Gartengeselle bei Friedrich Wilhelm III angestellt, begann Lenné be- reits mit der Planung und Gestaltung der Parkanlagen um Berlin und Postdam, wie Klein-Glienicke und Sanssouci, die sehr viel Aufsehen erregten. 1824 wurde Lenné zum Königlichen Gar- tendirektor befördert. Weitere Studien-re- isen führten ihn 1822 nach England und 1844 sowie 1847 nach Italien, bevor er 1853 zum General-Gartendirektor er- nannt wurde. In all seinen Plänen spielten die Alleen als Gestaltungselement eine herausragende Bedeutung. 1835-1850 entstand in Basedow im Auftrag der mecklenburgischen Land- adelsfamilie von Hahn ein etwa 200 ha großer englischer Landschaftspark nach den Plänen von Peter Joseph Lenné. Die heutige Größe des Denkmalschutzgebie- tes „Ornamented Farm Basedow“ beträgt ca. 560 ha (PULKENAT 2010, S. 8). Für den Bau des Marstalls und den Um- Direktorialkarte M. 1:4.850, bau des Schlosses wurde Friedrich August Stüler (1800-1865) engagiert, ein Städ- Carte von dem hochlandlichem teplaner, mit dem Lenné auch vor allem in Postdam zusammenarbeite. Gute Basedow, Amt Verordnung Sieben dieser ursprünglich von Lenné entworfenen Pläne, Zeichnungen und Entwür- herzoglicher Directori. Com- fe zur Gestaltung des Landschaftsparks Basedow sind erhalten und in der Plankam- misszion aufgenommen und mer der Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam – Sanssouci aufbewahrt. Sie be- verfertiget anno 1757 von Aug. legen den Entwicklungsweg Basedows vom Gutsdorf zum „Geschmückten Landgut“ Husung, Nachzeichnung von ver- mit künstlerisch überzeugender Gestaltung. größertem Ausschnitt Vergleiche zwischen Lennés Entwurf und der tatsächlich ausgeführten Anlage der Wege zeigen, dass die Wege in der weitläufigen Parkanlage zu einem großen Teil exakt nach Plan angelegt wurden. Am deutlichsten wird das in dem sehr gut erhaltenen äußeren Parkweg, dem so genannten Drive. Nach Osten, Norden und Westen bildet er die Begrenzung der inneren Parkfläche (PULKENAT, HAHN von BURGSDORFF, S. 26 - 30). 2.2. Bedeutung und Geschichte des „Geschmückten Landgutes Basedow” 5

Basedow und seine unmittelbare Umgebung gehören zu einer der am besten er- Inzwischen haben die Bäume in haltenen Anlagen im Stil einer ‘Ornamented Farm’ in Deutschland. Mit dieser Art der Kulturlandschaft Basedow der Landschaftsgestaltung, dem „Geschmückten Landgut“, wurde der Versuch un- ein hohes Alter erreicht. Alleen ternommen, das „Schöne mit dem Nützlichen“ zu verbinden, also Landschaftsver- weisen teilweise lange Lücken schönerung mit gleichzeitiger landwirtschaftlicher Nutzung in Einklang zu bringen. auf, im Park stürzen Jahr für HINZ (1939, S.8) schreibt: „Zweifellos ist hier der aus England kommende, auch Jahr alte Baumriesen um und mit vom Fürsten Pückler begeistert aufgenommene Gedanke des geschmückten Land- ihrem Fehlen wird die einstige gutes (...) wirksam gewesen. Das erreichte Bild ist heute, etwa 100 Jahre nach Struktur und Schönheit der Len- der Pflanzung, von überraschender Schönheit. Es beweist von neuem, dass eine néschen Anlage immer schwerer harmonisch gestaltete Landschaft in der Nutzung bleiben kann, ja soll, um wirklich erfassbar. Wasserläufe, Brücken, echt und lebensnah zu sein. Im Basedower Park ist auch nicht ein Quadratmeter aus Wege und andere Elemente der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung genommen, die entweder als Wiesen- und der Parklandschaft sind in ho- Weiden- oder als Dauerwaldnutzung erfolgt. Diese Parkanlage gilt es zu bewahren hem Maße sanierungsbedürftig und als kulturelles Erbe der Nachwelt zu erhalten.“ oder müssen wiederhergestellt Die Kultur- und Parklandschaft in Basedow wurde ab 1890 vernachlässigt und ver- werden. Sichtbezüge sind ver- fiel nach dem Ende des 2. Weltkrieges mehr und mehr. Erst seit der 2. Hälfte der loren gegangen. Unpassende 80iger Jahre, als der damalige Student der Landschaftsarchitektur Stefan Pulkenat Zäune und Bauten sowie park- – selbst Basedower – die Lennéschen Originalpläne des Parks im Potsdamer Plan- fremde Gehölze beeinträchtigen archiv entdeckte und sie zur Grundlage einer Studienarbeit mit dem Ziel einer Wie- das Erscheinungsbild der Park- derherstellung machte, erfolgen umfangreiche Rekonstruktionsarbeiten unter seiner landschaft (PULKENAT 2010, Anleitung. Die schwierigen Eigentumsverhältnisse erschweren auch heute noch eine S. 4). kontinuierliche Arbeit in dieser bedeutenden Parkanlage. Dies ist ein Typoblindtext. An Der Landschaftspark Basedow ist in der Denkmalliste des Landkreises Mecklenbur- ihm kann man sehen, ob alle gische Seenplatte mit der Nummer 148 „Landschaftspark mit Ruine und Gedenk- Buchstaben da sind und wie sie stele Graf Hahn“ enthalten und somit gemäß § 2 des Denkmalschutzgesetzes des aussehen. Manchmal benutzt Landes Mecklenburg-Vorpommern großräumig geschützt. man Worte wie Hamburgefonts, 6 3. Die Alleen im „Geschmückten Landgut Basedow“, ein Kultur- und Naturgut Allee – eine Straße, beidseitig mit Bäumen bestanden.

Für die Feier zu Lennés fün- Der Begriff „allée“ kommt aus dem Französischen (aller) und wird im „Dictionnaire fzigjährigem Dienstjubiläum des deux Nations“ von 1762 wie folgt beschrieben: „Allée: ein Gang, ein Hin- und (kurz vorher, am 23.Januar Hergang, ein Spaziergang, Lustgang in einem Garten oder anderswo.“ 1866, starb Peter Joseph Lenné) Im 18. Jahrhundert setzt sich der Begriff auch in Deutschland für die Bezeichnung wurde ein goldener Lorbeerkranz der Wege und Straßen durch, die mit Bäumen eingefasst sind. angefertigt. Dieser Lorbeerkranz Im 17. und 18. Jahrhundert (Barock) wurden Alleen zunächst als baumbestandene hatte 50 Blätter, auf denen die Wege in Park- und Schlossanlagen und als Zufahrten zu Herrenhäusern gepflanzt. bedeutendsten Anlagen Len- Ziel war es, die irdische Weltordnung zu betonen, das heißt, den Landesherren nés eingraviert . Unter oder Grundbesitzer in den Mittelpunkt zu stellen. diesen 50 Anlagen sind vier aus Seit dem 19. Jahrhundert führen die Alleen aus den Städten und Dörfern hinaus Mecklenburg-Vorpommern zu und säumen in der freien Landschaft viele Wege und Straßen. Als Wegbepflanzung finden: Ludwigslust, Schwerin, waren die Alleen ein wichtiges Element der „Verkehrssicherheit“. Sie dienten der Neustrelitz und auch Basedow Wegmarkierung, dem Schutz gegen das Abrutschen in den Weggraben, der Si- (HINZ 1939).Viele der auf dem cherung landwirtschaftlicher Flächen und von Böschungskanten. Lorbeerkranz aufgeführten Anla- Die Basedower Alleen als Kulturgut gen sind heute nicht mehr, nur in Resten oder in umgestalteter In Basedow hatte Lenné die Möglichkeit, nicht nur einen Park anzulegen, sondern Form erhalten. Im Gegensatz ein ganzes Dorf umzubauen, neue Gebäude nach landschaftsgestalterischen Gesi- dazu ist die Anlage in Basedow chtspunkten einzuordnen und die umgebende Landschaft in die Verschönerungs- noch in einem guten Zustand, maßnahmen mit einzubeziehen. Der Charakter der Anlage wird als ornamented wodurch ihre Bedeutung wesen- farm (Geschmücktes Landgut) bezeichnet. tlich steigt. Die gesamte Basedower Parklandschaft ist weitläufig und wird von Wiesen und Weiden geprägt. Die Bäume tragen wesentlich zur Struktur und Gliederung dieses Landschaftsparks bei. Als Alleen und Baumreihen unterstützen sie die Raumbildung, begleiten und betonen Wege und verbinden das Dorf Basedow mit seiner Umgebung. Die Anlage der Wege, die Verwendung des Wassers, die Geländemodellierung, die Gestaltung der Blickachsen sowie die Einbeziehung der Gebäude lassen die Lennésche Anlage in Basedow zu einem Kunstwerk und zu seiner bedeutendsten Anlage in Mecklenburg werden (PULKENAT 2010, S. 97 und 156).

Luftbild Schloss Basedow Einfahrt zum Schloss, Postkarte von 1918 Die Basedower Alleen als Naturgut 7

Doch nicht nur als Kulturgut verdienen die Alleen eine große Beachtung, sondern auch wegen ihrer Bedeu- tung für die Umwelt. Der Park Basedow liegt vollständig innerhalb des rund 3.460 ha großen Fauna-Flora-Habitat-Gebietes ‘Mal- chiner See und Umgebung‘, mit einer Vielzahl von bedeutsamen Fauna-Flora-Habitat-Lebensraumtypen und Arten. Eine solche Art ist der Eremit (Osmoderma eremita), eine prioritäre Art, für die nach dem Bundes- naturschutzgesetz und der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie strenge Schutzvorschriften bestehen. So besitzen die Altbäume, die einzeln, als Gruppen, als Baumreihen oder Alleen in der Basedower Parkland- schaft vorkommen, nicht nur als Gartenelemente eine hohe Bedeutung. Sie haben auch aus naturschutzfachli- cher Sicht eine hohe Wertigkeit. Das hohe Alter der Parkbäume bedingt vielfach einen größeren Totholzanteil und Faulstellen im Stamm- und Stammfußbereich. In einigen Altbäumen entsteht Mulm, der einen potenziellen Lebensraum für den Eremiten darstellt. Für diese xylobionte Käferart sind Vorkommen in der Basedower Kul- turlandschaft nachgewiesen. Alleen verbinden Biotope miteinander, sind Leitlinien vom Schlaf- zum Nahrungshabitat, sind Lebensraum und Nahrungsquelle vieler Tierarten. Nicht nur der Lennépark, sondern die gesamte Basedower Kulturlandschaft ist Teil eines weiteren, sehr großräumigen Schutzgebietes, des EU-Vogelschutzgebietes „Landschaftsschutzgebiet Mecklenburgische Schweiz, Recknitz- und Trebeltal“, dessen Ziel es ist, die Lebensraumbedingungen, wie Brutplätze, Nah- rungsflächen, Balzplätze und Schlafplätze der heimischen sowie der Rast- und Zugvögel zu erhalten und zu optimieren. Die Parklandschaft Basedow stellt innerhalb der Achse Malchiner See - Kummerower See einen Biotopverbundraum von überregionaler Bedeutung dar. Der Erste Gutachtliche Landschaftsrahmenplan der Region „Mecklenburgische Seenplatte“ (LUNG M-V 1997) weist die Parklandschaft Basedow als „Bereich mit besonderer Bedeutung für den Naturhaushalt“ aus. Die Schutzbedürftigkeit der Arten und Lebensräume in diesem Bereich wird als „hoch bis sehr hoch“ eingestuft. Basedow mit seiner Parklandschaft ist als Ort mit bedeutenden Alleen und Baumreihen verzeichnet. Die Schutzwürdigkeit des Landschaftsbildes wird ebenfalls mit „sehr hoch“ bewertet. Zugleich gilt dieses Gebiet als „Bereich mit herausgehobener Bedeutung für die landschaftsgebundene Erholung“.

Parklandschaft Basedow Überlagerung Luftbild 2005 mit Bestand; Alleen verbin- den Biotope miteinander, sind Leitlinien vom Schlaf- zum Nahrungshabitat, sind Lebensraum und Nahrungsquelle vieler Tierarten. 8

(PULKENAT1984)

4. Alleenschutz in Mecklenburg-Vorpommern 4.1. Gesetzliche Grundlagen des Alleenschutzes in Mecklenburg-Vorpommern

Seit dem 1. März 2010 ist der gesetzliche Schutz der „Geschützten Landschaftsbe- standteile“ im Bundesnaturschutzgesetz § 29 verankert. „Der Schutz kann sich …. auf den gesamten Bestand an Alleen, einseitigen Baumreihen, Bäumen, Hecken oder andere Landschaftsbestandteile erstrecken“. Ebenfalls seit dem 1. März 2010 regelt das Naturschutzausführungsgesetz 9 Mecklenburg-Vorpommern im § 19 den gesetzlichen Schutz von Alleen und Baum- reihen in Mecklenburg-Vorpommern. Nach Absatz 1 sind „Alleen und einseitige Baumreihen an öffentlichen und privaten Verkehrsflächen und Feldwegen gesetzlich geschützt. Die Beseitigung von Alleen oder einseitigen Baumreihen, ihre Zerstörung, Beschädigung oder nachhaltige Veränderung sind verboten.“

Für den BUND unverständlich und auch unbefriedigend ist die Regelung des gesetz- lichen Schutzes von Alleen und Baumreihen in denkmalgeschützten Parkanlagen. Für diese Flächen wurde der strenge Schutz der Alleen und Baumreihen im gleichen Absatz aufgehoben. Es heißt dort: „Dies gilt nicht für die Pflege und Rekultivierung vorhandener Garten- und Parkanlagen entsprechend dem Denkmalschutzrecht.“

Dagegen wird der Schutz von Einzelbäumen nach dem Naturschutzausführungsge- setz Mecklenburg-Vorpommern in § 18 so geregelt, dass ein gesetzlicher Mindest- schutz auch in denkmalgeschützten Parkanlagen für Bäume mit einem Stammumfang von mindestens 100 Zentimetern, gemessen in einer Höhe von 1,30 Metern über dem Erdboden, besteht. Dies gilt nach Absatz 6 nur dann nicht, wenn zwischen der unteren Naturschutzbehörde und der zuständigen Denkmalschutzbehörde ein- vernehmlich ein Konzept zur Pflege, Erhaltung und Entwicklung des Parkbaumbe- stands erstellt wurde. Das Denkmalschutzgesetz Mecklenburg-Vorpommern verpflichtet in § 6 Absatz 1 Eigentümer, Besitzer und Unterhaltungspflichtige von Denkmalen, diese im Rahmen des Zumutbaren denkmalgerecht instand zu setzen, zu erhalten und pfleglich zu behandeln. Allerdings wird in dem Gesetz in keiner Position formuliert, wie Land- schaftspflege und wie Entscheidungen zum Umgang mit Bäumen und jeglichem Aufwuchs zu erfolgen haben.

Das heißt aber nicht, dass es sich bei den denkmalgeschützten Parkanlagen um Flächen ohne gesetzlichen Schutz handelt, denn das Landesrecht kann sich nicht über das Bundesrecht oder gesetzliche Bestim- mungen der Europäischen Union hinweg- setzen.

Nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) § 1 „Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege“ gilt: „Natur und Landschaft sind auf Grund ihres ei- genen Wertes und als Grundlage für Le- ben und Gesundheit des Menschen im besiedelten und unbesiedelten Bereich so zu schützen, dass die biologische Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erho- lungswert von Natur und Landschaft auf Dauer auch für folgende Generationen gesichert sind. Das schließt Pflege, Ent- wicklung und die Wiederherstellung von Auch in Parkanlagen sind Bäume und Gehölzstrukturen geschützt und dürfen nicht mehr als nach Natur und Landschaft mit ein.“ den Umständen unvermeidbar beeinträchtigt werden. 10 Im § 2 wird als allgemeiner Grundsatz formuliert, dass jeder nach seinen Möglich- keiten zur Verwirklichung der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege beitragen und sich so verhalten soll, dass Natur und Landschaft nicht mehr als nach den Umständen unvermeidbar beeinträchtigt werden.

Dieser Schutz bezieht sich auch auf Parkanlagen, großflächige Grünanlagen und Grünzüge, Wälder und Waldränder, Bäume und Gehölzstrukturen. Unabhängig vom Standort und der Art des Baumes muss bei jedem Baum vor einer beabsichtigten Fällung untersucht werden, ob er als Brut- oder Nistplatz geschützter Arten dient. Ist das der Fall, muss ein Antrag bei der unteren Naturschutzbehörde gestellt werden und nur diese Behörde kann eine Fällgenehmigung erteilen. Das gilt auch dann, wenn die Fällung aus Gründen der Verkehrssicherheit erfolgen soll. Vor jedem Baumschnitt Zwar sind Maßnahmen zur Abwehr einer gegenwärtigen Gefahr für Leib und Le- oder einer beabsich-tigten ben oder Sachen von bedeutendem Wert von den Verboten des § 18 Naturschutz- Fällung muss untersucht ausführungsgesetz Mecklenburg-Vorpommern ausgenommen, aber eine Geneh- werden, ob das Gehölz migungspflicht kann sich auch aus anderen naturschutzfachlichen Vorschriften ein Brut- oder Nistplatz ge- ergeben, die unberührt bleiben (BRELOER 2010). schützter Arten ist.

4.2. Lindenallee Basedow-Gessin – eine Allee in Gefahr

Kreisstraße DM 9, eine Am 2. Januar 2006 reichte der Landkreis Demmin einen Antrag auf Ausnahme Lindenallee zwischen vom gesetzlichen Alleenschutz für die Fällung von 146 Alleebäumen, darunter 90 Basedow und Gielow alte Linden und 56 Nachpflanzungen verschiedener Baumarten an der Kreisstraße DM 9, ein. Begründet wurde der Antrag mit dem grundhaften Ausbau der Kreis- straße auf eine Breite von mindestens 5,50 m. Nach einer Besichtigung dieser Allee war der BUND M-V entschlossen, den Antrag auf die Fällung dieser Allee abzulehnen und alle zur Verfügung stehenden, wenn nötig auch rechtlichen Mit- tel, zu nutzen, um diese Allee zu erhalten. Uns war bewusst, dass wir für den Er- halt dieser Allee nicht nur Fakten für eine naturschutzfachlich fundierte Begründung brauchten, sondern dass in einem solchen Fall ganz besonders das Engagement ortsansässiger Bürger nötig war. Wir informierten den Gründer und Vorsitzenden des Vereins „Mittelhof Gessin e.V.“, Bernd Kleist. Genauso wie wir lehnte er den 11 Antrag entschieden ab. Zunächst bat er Prof. Dr. Hans Ulrich Kibbel und das Büro des Landschaftarchitekten Stefan Pulkenat, alle ortsansässig, um Unterstützung. Gemeinsam konnten Fakten zusammengetragen werden, die belegten, dass ein Ausbau entsprechend der vorgelegten Planung nicht erforderlich ist und dass die geplante Fällung somit einem Gesetzesverstoß gleichkommt. Der BUND M-V lehnte den Antrag mit einer Stellungnahme vom 2. Februar 2006 ab. Mit Schreiben vom 30. Mai 2006 lehnte auch die untere Naturschutzbehörde des Landkreises Dem- min die Fällung der Alleebäume aus rechtlichen Gründen ab. Dieses Bauvorhaben hat den Einwohnern von Gessin und Basedow gezeigt, dass Erhalt und Schutz ihrer Umgebung nicht selbstverständlich sind. Für viele war die Rettungsaktion der Allee Basedow - Gielow der Einstieg in ein größeres persönliches Engagement für die Wiederherstellung der Basedower Parklandschaft. 12 4.3. Gessiner Alleentage - Eine Idee entsteht

Am Donnerstag, dem 11. Mai 2006, gründeten Bürger aus Gessin unter dem Dach des Mittelhofvereins die Interessengemeinschaft “Alleenfreunde”. An diesem Tag wurden gleich zwei Vorhaben beschlossen. Gemeinsam mit dem BUND Mecklenburg-Vorpommern wollten die „Alleenfreunde“ eine Alleenpaten- schaft über die Allee Basedow - Gielow übernehmen und sie wollten sich der Drei- Schwestern-Allee von Gessin nach Stöckersoll annehmen. Die Allee sollte saniert und mit fehlenden Gehölzen ergänzt werden.

Die feierliche Übergabe der Al- Die Alleenfreunde aus Gessin waren entschlossen, die große Aufgabe „Sanierung leenpatenschaft an den Mittel- der Drei-Schwestern-Allee“ anzupacken. Außerdem wollten die zukünftigen Paten hof Gessin e.V. – „Interessenge- erfahren, wie die weitere Planung für die Kreisstraße DM 9 aussieht, wie es weiter meinschaft Alleenfreunde“ fand geht mit ihrer Lindenallee. Für den ersten „Gessiner Alleentag“, der am 23. Mai am 23. Mai 2006 statt. 2007 stattfand, gab es eine große Einladungsliste mit allen Entscheidungsträgern, wusste man doch, ohne eine Einigung würden die Vorhaben nicht gelingen. Man wollte die Sanierung der Drei-Schwestern-Allee zu einem Modellprojekt für die Alleenentwicklung in dieser Region entwickeln und zeigen, dass wichtige Fragen, die die Alleenentwicklung betreffen, durch gegenseitige Information und Konsulta- tion vorbereitet werden können. Das gilt sowohl für das Pflanzen von Alleen als auch für deren Schutz und Pflege. Ein gemeinsames Planen spart Zeit und hilft, Kon- flikte zu vermeiden sowie insgesamt effizienter und bürgerfreundlicher zu werden. Missverständnisse und Spannungen, die bei der Lösung aktueller Aufgaben und Probleme zwischen den Akteuren unterschiedlicher Verantwortungsbereiche auftreten, sind in der Regel nicht gewollt. Nach einer sehr lebhaften und informativen Diskussion sagten alle Beteiligten für die Sanierung der Drei-Schwestern-Allee ihre Unterstützung zu. Der Erhalt dieser Allee wurde als notwendig angesehen, nicht zuletzt, weil sie zum „Geschmückten 13 Landgut Basedow“ gehört und es nur noch wenige Robinienalleen in unserem Bun- desland gibt. Zum nächsten sehr strittigen Thema, der Lindenallee zwischen Basedow und Gielow, informierte der Leiter des Tiefbauamtes darüber, dass an dieser Straße in den kommenden 10 bis 15 Jahren keine Bauarbeiten stattfinden würden. Gründe dafür wären nicht nur die zu schützende Lindenallee sondern auch Probleme beim Landkauf für die notwendige Ausbaubreite der Straße. Von der oberen Denkmalschutzbehörde kam der Hinweis, dass Ergänzungspflan- zungen für die aus Sicherheitsgründen gefällten Bäume erforderlich seien. Diese seien standortgenau und in der Rhythmik der bestehenden Bäume zu pflanzen. Es wurde vorgeschlagen, die Pflanzung aus Mitteln für Ausgleichsmaßnahmen und Anmerkung aus dem Alleenfonds zu finanzieren. Außerdem sollte die Allee von Basedow bis Der Landkreis Demmin bildet zum Heidenholz vor Gielow als Einheit betrachtet werden. seit dem 4. September 2011 Die Linden dieser Allee repräsentieren eine ganz besondere Baumart, eine klein- zusammen mit den Kreisen blättrige deutsche Linde, die in den Baumschulen kaum noch erhältlich ist. Um die Mecklenburg-Strelitz und Müritz Lücken möglichst mit dieser Lindenart bepflanzen zu können, sollte versucht werden, den Großkreis Mecklenburgi- eine Baumschule zu finden, die dieses genetische Material entweder hat oder bereit sche Seenplatte. Der ehemalige ist, Bäume für diese Allee heranzuziehen. Landkreis Mecklenburg-Strelitz Zum Thema „Regionale Alleenentwicklung“ innerhalb des „Geschmückten Gutes hatte 2011 ein Alleenentwick- Basedow“ wurde entschieden, dass kurzfristig die Eichenallee zwischen Stöckersoll lungskonzept fertig gestellt, und Liepen (Nr. 11) und die von Stöckersoll zu der Kiesgrube führende Apfelbaum- finanziert aus Mitteln der Al- allee (Nr. 12) gepflegt und nachgepflanzt werden sollen. Die Alleenfreunde be- leenfonds, des EFRE und vom schlossen, ein Faltblatt und eine Internetseite über die „Kulturhistorisch bedeutsamen Straßenbauamt Neustrelitz. Am Alleen“ des Parks zu entwickeln um so Interessenten zu begeistern und Touristen zu 9. Februar 2012 beschloss der informieren. Der Flyer kann ausgedruckt werden unter: Ausschuss Bau und Umwelt des www.dreischwesternallee.gessin.de/aktuelles/flyer/index.html Großkreises einstimmig, auf der nächsten Kreistagssitzung einen Alle Beteiligten einigten sich, einen Antrag für das Erstellen eines Alleenentwick- Antrag auf Weiterführung und lungskonzeptes für den Landkreis Demmin an den Kreistag zu stellen. Aktualisierung dieses Konzeptes Die Mitglieder der „Interessengemeinschaft verständigten sich, zweimal jährlich auf und Ausdehnung auf den ge- einem „Gessiner Alleentag“ über Erreichtes zu berichten und die nächsten Schritte samten Kreis Mecklenburgische- zu beraten (KIBBEL 2007) Seenplatte zu stellen.

4.4. Entwicklung von regionalen Alleenentwicklungsprogrammen 1) Hans Ulrich Kibbel, Basedow, OT Immensoll

Nachfolgend zur Diskussion gestellte Überlegungen erwuchsen im Wesentlichen aus Erfahrungen und Einsichten einer zweijährigen Mitwirkung in der IG Alleen- freunde im Mittelhof Gessin e. V.. Zu folgenden Fragestellungen wurden Antworten gesucht: 1. Warum regionale Alleenentwicklungsprogramme? 2. Welche inhaltlichen und organisatorischen Schwerpunkte sind zu beachten? 3. Wie lassen sich Mitstreiter und Unterstützer gewinnen?

Warum regionale Alleenentwicklungsprogramme? 1) Kurzfassung eines Vortrags auf der Tagung des Landesverbandes Mecklenburg- Die Frage beantwortet sich aus der Erfahrung, dass oftmals Initiativen zum Erhalt Vorpommern des BUND zum Thema „Alleen in Mecklenburg-Vorpommern - Altbaumschutz einer Allee erst angesichts einer akuten Gefährdung nachsorgend gestartet werden. und Neuanpflanzungen“ am 19.11.2008 im Zeitdruck und eingeschränkte Handlungsspielräume machen es dann schwer, eine Bürgerhaus Güstrow 14 sachlich vertretbare und finanzierbare Lösung zu finden sowie Konfrontationen zwischen den in der Regel vielen, am Entscheidungsprozess beteiligten Partnern zu vermeiden. Erfahrun- gen zeigen, dass derartige Konflikte vor Ort vermeidbar sind, wenn für zu definierende Re- gionen realisierbare und regelmäßig zu aktualisierende Alleenentwicklungsprogramme mit allen Entscheidungsträgern unter möglichst weit gehender Einbeziehung der Bewohner dieser Regionen erarbeitet und mit übergeordneten Planungen abgestimmt werden. Für die Durch- setzung solcher Konzepte vorsorgenden regionalen Alleenschutzes bedarf es dann eines ko- operativ zusammenarbeitenden Netzes von verantwortlichen Dienststellen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Da die Arbeit mit regionalen Alleenentwicklungsprogrammen keine Pflichtaufgabe ist, wird die erforderliche inhaltliche und organisatorische Arbeit in der Regel wohl weitgehend auf freiwillige zivilgesellschaftliche Aktivitäten ange-wiesen sein. Welche inhaltlichen und organisatorischen Schwerpunkte sind zu beachten? Das Landesnaturschutzgesetz von 2002 von Mecklenburg-Vorpommern gibt den Rahmen für Al- leenentwicklungsprogramme vor – den Schutz, die Pflege und die Entwicklung von Alleen. Die Planung beginnt mit der Abgrenzung und Beschreibung der jeweiligen Region. Auswahlkri- terien gibt es dafür nicht. Zu bedenken ist in jedem Fall, dass Ökosysteme, Habitat-Verbunde und Kulturlandschaften nicht zerschnitten werden und nach Möglichkeit Zuständigkeitsbereiche von Kreisverwaltungen und Fachämtern nicht überschritten sowie Anforderungen eines nachhaltigen Tourismus berücksichtigt werden. Von grundlegender Bedeutung ist, wie die Perspektive der Region bewertet wird. Oft werden dabei nur die demographische und wirtschaftliche Entwicklung unter Berücksichtigung von Trends vergangener Jahrzehnte gesehen und mögliche Szenarien nachhaltiger Entwicklung nicht bedacht. Alleenschutz darf sich aber nicht auf den Erhalt eines Ist-Zustandes beschränken, sondern muss auch die Voraussetzungen einer zukunftsfähigen Entwicklung der Alleen schaffen. Unverzichtbar dafür ist die Abstimmung zu Fragen des Straßenbaus und gegebenenfalls des Aus- baus vorhandener Wasserstraßen. Wichtige rahmensetzende Bedingungen ergeben sich häufig auch aus den Planungen des Denk- malschutzes. Hier ist zu fragen, ob Denkmalschutz nur die detailgetreue Wiederherstellung und den Erhalt von in vergangenen Jahrhunderten geschaffenen Anlagen sichern muss und nicht viel mehr auch die Erwartungen und das Lebensgefühl heute wie künftig lebender Menschen bedacht werden sollten. So wurden Alleen in Parks einmal als Wege für Reiter und Kutschfahrten angelegt. Heute suchen hier Spaziergänger Entspannung und eine lebendige Kulturlandschaft. Nicht zuletzt gilt es auch, bei den Planungen die regionale Geschichte, Traditionen, Werte und Gebräuche, aber auch die Erwartungen von Einheimischen wie von Touristen angemessen zu berücksichtigen. Für alle Planungen ist zu bedenken, dass man sich dabei nicht mehr ausschließlich auf Erfahrun- gen vergangener Jahrzehnte stützen darf. Die zu erwartenden Folgen der Energiekrise und des KIimawandels und auch die schwer wiegenden Folgen zunehmender Industrialisierung der Landschaftwirtschaft für die Biodiversität führen zu neuen Fragestellungen, verlangen Denken in größeren Zeiträumen. Wie werden die uns heute vertrauten Baumarten auf den Klimawandel re- agieren? Welche anderen Baumarten wären für Ersatz- und Neupflanzungen von Alleen geeignet, die die nächsten 150 Jahre überleben (z. B. die südosteuropäische Flaumeiche für die Stieleiche)? Sollten auch wirtschaftliche Überlegungen die Auswahl der Baumarten mit bestimmen und die Entwicklung von Hecken zugelassen werden? Darüber hinaus ist die partnerschaftliche Zusam- menarbeit mit Touristikexperten in Politik und Wirtschaft unverzichtbar, um optimale Lösungen für Wünschenswertes und Machbares zu finden. Zunehmende Aufmerksamkeit verdient die sorgfältige Planung der Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel, Identifikation mit dem Alleenschutz zu stärken, Umweltbewusstsein zu wecken undUmwelt - bildung zu vermitteln. Auffällig ist, dass der Alleenschutz häufig nur als ein spezielles Anliegen des Naturschutzes gesehen wird. Alleenschutz als ein wichtiges Aufgabenfeld zukunftsfähiger Entwicklung wird in seiner Wirkung begrenzt bleiben, wenn das gesell-schaftliche Umfeld nicht für das Leitbild der Nachhaltigkeit steht. Wie lassen sich Mitstreiter und Unterstützer gewinnen und motivieren? 15

Dem Alleenschutz wie dem Umwelt-schutz insgesamt fehlen immer noch die notwendige gesellschaftliche Akzeptanz sowie eine starke Lobby und damit auch Mitstreiter. Knapp und Grundner stellten zu Recht fest: „Trotz wachsender Rückbe-sinnung auf den Wert der Alleen erfolgt nach wie vor schleichender Mord an den Alleen, Bäume werden umgesägt, oft ver- zichtet man auf Nachpflanzungen, Bäume leiden unter Stress durch Abgase, Streusalz und Landwirtschaft mit Bodenverdichtung, Gift und Gülle.“

Erfolgreich war die Sympathiekampagne „Deutsche Alleen – durch nichts zu er- setzen“ des Bundesministeriums für Um- welt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), mit der betont emotional für den Alleenschutz geworben wurde. Ein richti- ger Ansatzpunkt, denn zu Bäumen haben die Menschen entwicklungsbedingt einen besonders starken emotionalen Bezug. Dies gilt generell für alle Fragen des Um- weltschutzes, das heißt, „wer die Men- schen gewinnen will, muss ihre Herzen erreichen und sie unterhalten“ (Johann Peter Hebel 1811). Bloße moralische Ap- pelle werden nicht mehr als die Verteilung von Speisekarten bei einer Hungersnot bewirken (Freud, S.). Motivieren für den Alleenschutz gelingt weder mit „Ecotain- ment“, noch mit Katastrophenmeldungen und Angstkommunikation. Es geht darum, mit überzeugender Sachkenntnis, mit positiven Alleen schützen, Bildern und mit realistischen Entwicklungsstra-tegien für die Alleen von heute und morgen zu aber wie? werben, damit Mitstreiter für die Lösung der Aufgaben zu gewinnen und ihre Motivation zu erhalten. Dies erfordert ein sachkundiges Vorgehen und auch Weiterbildung, deren Bedeu- tung nicht immer gesehen wird.

Praktische Erfahrungen bei der Arbeit der IG Alleenfreunde im Mittelhof Gessin e. V. und der Zusammenarbeit mit der Landesgeschäftsstelle Mecklenburg-Vorpommern des BUND zeigen, 1. dass ein regionales Alleenentwicklungsprogramm die Arbeit in vieler Hinsicht wirksam unterstützen kann, 2. dass professionelle Öffentlichkeitsarbeit für den Schutz der Alleen unverzichtbar ist und deshalb besonderer Aufmerksamkeit bedarf, 3. dass es für vielfältige und interessante Angebote zur Umweltbildung und qualifizierter Umweltkommunikation keine Alternative gibt, 4. dass ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit die Gewinnung von mehr Meinungsführern sowie passiven und aktiven Unterstützern bleiben wird, 5. dass zielgerichtet mehr Kooperationen (von Bildungseinrichtungen bis Krankenkassen) angestrebt werden sollten. 16 5. Die Arbeitsgemeinschaft “Parklandschaft Basedow“ - ARGE

Die konzeptionelle Arbeit mit der anschließenden Realisierung der Maßnahmen und die finanzielle Absicherung des gesamten Projektes setzen die Zusammenarbeit verschiedener lokaler Vereine, Organisationen und Einzelpersonen voraus. Im Jahr 2007 hat sich eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Titel „Parklandschaft Basedow“ gegründet, deren Wirken ganz darauf gerichtet war, Park und wertvolle Elemente der Kulturlandschaft um Basedow vor dem weiteren Verfall zu retten. Zur Arbeits- gemeinschaft gehörten die Gemeinde Basedow, der Förderverein „Geschmücktes Landgut Basedow“ mit Sitz in , der „Kulturverein Basedow e.V.“ mit Sitz in Basedow und der Verein „Mittelhof Gessin e.V.“ mit Sitz in Gessin/Ortsteil von Basedow. Vertreten wurde die AG durch den Verein „Geschmücktes Landgut Base- dow e.V.“ Es war beabsichtigt, den Kreis der Mitglieder insbesondere durch Landei- gentümer zu erweitern. Die ARGE wollte die Drei-Schwestern-Allee und andere Teile der Parklandschaft wieder nach den Plänen von Lenné entwickeln. Sie sah sich als Motor, plante und stellte Projektanträge. Die erste Aktion der ARGE waren die Pflege der Altbäume und das Bepflanzen des 1. und 2. Abschnittes in der Drei-Schwestern-Allee.

Am 2. Juni 2009 stellte die ARGE „Parklandschaft Basedow“ auf einer Sondersit- zung im Gemeindebüro Basedow den Gemeindevertretern und dem Bürgermeister der Gemeinde Basedow das Gesamtkonzept zur Wiederherstellung und Pflege des „Geschmückten Landgutes Basedow“ vor. Nach der Richtlinie „Erhaltung von Schlössern und Parkanlagen“ wäre die Sanierung des Parks zu 80% förderfähig gewesen (LEHMANN 2009). Das Konzept wurde von den Gemeindevertretern als gut befunden, die Umsetzung aber, an der sich die Gemeinde auch mit 20% Eigenleistung beteiligen müsste, wurde in Frage gestellt. Der Bürgermeister äußerte, dass ihm der Zustand des Parks zwar peinlich sei, er aber nicht in der Lage sei, sich klar für die Wiederherstellung und Pflege der Parkanlage zu bekennen.

Von Seiten der Gemeinde fehlten optimistische Aussagen und positives Denken. Der Prozess des Sterbens einer Parklandschaft geht schleichend vor sich, so dass er von einer einzigen Generation nicht unbedingt wahrgenommen wird. Nicht je- der begreift die Einmaligkeit, das Besondere einer solchen Anlage und die damit verbundene Schutz- und Pflegebedürftigkeit, aber auch das touristische und damit wirtschaftliche Potential, das sich daraus ergibt. Dieser Erkenntnisprozess muss erst wachsen. Die Gemeindevertretung und auch der Bürgermeister schienen sich ge- rade in einer Phase der Ohnmacht zu befinden. Um Aktivitäten auszulösen bräuchte es Aufklärung und Wissen, eine Aufgabe, der sich die ARGE weiter stellen wollte. 6. Die Drei-Schwestern-Allee 17 6.1. Pflanzung in der Drei-Schwestern-Allee

Die Drei-Schwestern-Allee, ein unbefestigter Waldweg, führt von Gessin nach Immensoll/Stöckersoll. Nach einer mündlichen Überlieferung wurden hier die Lieblingsbäume von drei Töchtern der damals in Basedow lebenden gräflichen Familie gepflanzt – Robinien, Graupappeln und Ebereschen.

Die etwa 160 Jahre alte Drei-Schwe- stern-Allee stellt eine kulturhistorisch be- deutsame Allee in der Mecklenburgischen Schweiz und sogar bundesweit dar. Als Teil des unter Denkmalschutz stehe- nden „Geschmückten Landgutes Base- dow“ bildet diese Allee dessen östliche äußere Grenze. Die Bäume hatten zum Zeitpunkt des Projektbeginns ein hohes Alter erreicht. Jahr für Jahr stürzten alte Baumriesen um und mit den immer größer werdenden Lücken wurden die einstige Struktur und Schönheit der Allee immer schwerer erfassbar. Ebereschen werden meist nur etwa 80 Jahre, in seltenen Fällen, vor allem als Gebirgs-baum, auch bis zu 120 Jahre alt. Auf Grund dieser Kurzlebig- keit waren diese im Bestand gar nicht mehr vorhanden. Bei den noch vorhandenen Robinien und drei Grau-Pappeln war der Mangel an Pflege deutlich erkennbar. Kronenteile waren heruntergebrochen, in vielen Baumkronen zeigten sich Risse in den Zwieseln und viel Totholz. Geprägt von der als Alleebaum seltenen Robinie verfügt die Drei-Schwestern-Allee jedoch auch aufgrund ihres hohen Alters über ein außergewöhnlich schönes und bizarres Erscheinungsbild. In ihren knorrigen Stämmen wurde außerdem der seltene und unauffällig lebende Eremit (Osmoderma eremita) gefunden, ein im Anhang II und IV der FFH-Richtlinie aufgeführter und dort als prioritäre Art eingestufter Käfer. Darum musste im Vorfeld der Verjüngung und Lückenbepflanzung dieser historischen Baumreihen neben dem Gutachten zum Denkmalschutz auch ein Gutachten über das Vorkommen von Käfern erstellt werden. Da die vom Anfangsbestand noch vorhandenen Robinien und Grau-Pappeln un- bedingt erhalten bleiben sollten, diese aber nicht in allen Fällen in einem verkehrs- sicheren Zustand waren, wollte man sich Rat beim Institut für Baumpflege Hamburg holen. Dieses Gutachten wurde jedoch nicht in Auftrag gegeben. Allerdings wurde durch die Hochschule ein Gehölzkataster für den gesamten Parkbereich erstellt. Dieses Kataster ist sicher für eine Momentaufnahme sehr hilfreich und gibt wichtige Informationen für notwendige Maßnahmen bei der Erarbeitung einer Park- 18 konzeption, die Art und Weise der fachgerechten Pflege von Altbäumen wird mit einem solchen Kataster aber nicht geklärt. Es wäre generell sinnvoll, sich vor der Pflege der alten Allee- und Parkbäume fach- lich beraten zu lassen. Besonders bedauerlich ist, dass das Gehölzkataster nicht weitergeführt und aktualisiert wird. Für die Planungsvorbereitung und das Erstellen der Gutachten gab es Unterstüt- zung vom Umweltministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern aus Mitteln des Alleenfonds, vom Landkreis Demmin, der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE), von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und vom BUND Mecklenburg-Vorpommern.

Pläne für die Pflanzung in der Drei-Schwestern-Allee, erstellt vom Landschaftsarchitektenbüro Stefan Pulkenat Die Rettung der Drei-Schwestern-Allee in Gessin - 1. Runde 19

Am 6. November 2008 fand eine Begehung mit der unteren Naturschutzbehörde zur Vorbereitung der 1. Pflanzung statt. Es wurde Folgendes festgelegt: • Die Planung zur Wiederherstellung der Allee wird von dem Garten- und Landschaftsarchitekt Stefan Pulkenat übernommen. • Ein Garten- und Landschaftsbaubetrieb wird mit der fachlichen Unterstützung bei der Pflanzung der etwa sieben Jahre alten Bäume beauftragt. • Sträucher und Jungbäume im ersten Abschnitt können komplett beseitigt werden. • Im weiteren Abschnitt können dort, wo Altbäume beeinträchtigt werden, die Jungbäume im Kronenbereich dieser Bäume entfernt werden. • Mit der Erstellung des Gutachtens zur Erfassung holzbewohnender Käfer in der Drei-Schwestern-Allee wird Dr. Meitzner vom Büro Grünspektrum – Landschaftsökologie beauftragt. • Die Bäume sollen durchnummeriert oder die vorhandene Nummerierung von Dr. Meitzner und bei Baumgutachten verwendet werden. • Die Altbäume sind zu erhalten, Baumpflegemaßnahmen, dort, wo nötig, auch Kronensicherungen, sollen in Auftrag gegeben werden. Voraussichtlich werden auf der gesamten Strecke Baumpflegearbeiten für 49 Bäume erforderlich sein. Pflanzung des 1. Abschnittes in • Die Pflanzung erfolgt leicht schief wechselständig, nicht gegenständig. der Drei-Schwestern-Allee am • Der erste öffentliche Pflanztermin wurde auf den 15. November 2008 fest- Samstag, dem 15. November gesetzt. 2008 20 Die Aufgabe war groß. Viele Bäume mussten neu gepflanzt werden, um der Al- lee wieder zu altem Glanz zu verhelfen. Die Arbeitsgemeinschaft „Parklandschaft Basedow“ war entschlossen, durch die Pflanzung neuer Bäume die Allee wieder herzustellen. Die Finanzierung sollte zu einem großen Teil über die Vergabe von Baumpatenschaften erfolgen. Bald waren für 35 Bäume Patenschaften vergeben. Als erster Baumpate nahm der ehemalige Landrat des Landkreises Demmin, Frieder Jelen, am 18.09.2008 seine Patenschaftsurkunde entgegen. Mit einer ersten öffent- lichen Pflanzaktion wurde am Samstag, dem 15. November 2008 begonnen, die Allee schrittweise neu zu bepflanzen. Für 150,00 Euro konnte ein neuer, qualita- tiv hochwertiger Baum gepflanzt und somit auch für die nächsten 150 Jahre eine prächtige Allee geschaffen werden, die dem heutigen Besucher ebenso wie den nachfolgenden Generationen eine Freude sein wird.

Die Rettung der Drei-Schwestern-Allee in Gessin geht in die 2. Runde

Die Resonanz auf die erste Pflanzaktion war so groß, dass es nicht für alle Baum- paten einen Baum gab. Deshalb wurde eine zweite Pflanzaktion für den 28. No- vember 2009 zum Pflanzen weiterer Bäume geplant. Zur Vorbereitung des zweiten Abschnittes mussten weitere Fragen geklärt werden. Gemäß der aktuellen Entwurfs- planung waren zur vollständigen Wiederherstellung der Drei-Schwestern-Allee 307 Bäume neu zu pflanzen. Eine zweite Variante sah die Bepflanzung ab dem Wegeknick ausschließlich mit Eichen vor. Da in diesem Abschnitt der Pflanzabstand mit 11m größer wäre, käme man mit 230 Nachpflanzungen aus. Bei der 1. Pflan- zung wurden 26 Bäume neu gepflanzt. Damit verblieben bei Variante 1 noch 281 Bäume oder 201 Bäume bei Wahl der Variante 2. Festgelegt wurde: • Bis zum Knick sollen, wie bisher, entsprechend den historischen Vorgaben Robinie, Eberesche und Grau-Pappel im Wechsel gepflanzt werden. • Wenn vorhandene jüngere Bäume in diesem Rhythmus stehen, sollen sie erhalten werden. • Aus Kostengründen werden nach dem Knick im Abstand von 11m nur Eichen gepflanzt. • Nächster Termin für eine öffentliche Pflanzung ist der 28. November 2009. Offen blieben die Fragen, ob Strauchgruppen, Einzelsträucher und Hecken generell 21 stehen bleiben oder nur für neue Baumstandorte entfernt werden sollen und welche Eichenarten für eine Bepflanzung im letzten Teil in Hinsicht auf Standortgegeben- heiten und Lebensraum für Käferarten empfehlenswert sind.

Damit diese große zweite Pflanzaktion gelingt, trafen sich die Aktivisten vorher an Pflanzung des 2. Abschnittes in drei Samstagen, um die Pflanzplätze gut vorzubereiten. Es gab die verschiedensten der Drei-Schwestern-Allee Gründe für die große Begeisterung, einen Baum zu spenden. Bäume wurden zum am Samstag, dem Beispiel als Geburtstags- oder Hochzeitsgeschenk gespendet und gepflanzt. Viele 28. November 2009 freuten sich aber einfach auch nur über das kleine Messingschild, das die Namen der Spender benennt. Sie wollten ihre Verbindung zu diesem Ort zeigen, wollten dazugehören, wenn es gemeinsam darum geht, ein Stück Kulturlandschaft zu er- halten. Gemeinsam haben sie es auch geschafft, diese besondere Allee wieder zum Leben zu erwecken. Bei einer dritten Pflanzaktion für das Alleestück bis zum an- grenzenden Wald wurden neben den Robinien, Grau-Pappeln und Ebereschen drei verschiedene Eichenarten, die Stieleiche, Traubeneiche und Flaumeiche gepflanzt.

Zum Abschluss der Arbeiten in der Drei-Schwestern-Allee gab es am 21. Mai 2011 ein großes Alleenfest. Der Mittelhof Gessin e.V. legte den über 120 Baumpaten und den vielen freiwilligen Helfern Rechenschaft ab und die wiederhergestellte Al- lee wurde symbolisch der Öffentlichkeit übergeben. Vor allem aber wurde mit dem Alleenfest allen Beteiligten Dank gesagt.

5.Oktober 2011: Auszüge aus dem Abnahmeprotokoll Drei-Schwestern-Allee • 4 Ebereschen der Spender Tauscher, Milbreit, BUND M-V und Bündnis 90 / Die Grünen müssen ersetzt werden. • Eine Grau-Pappel, gespendet durch Familie Steinbring, muss ersetzt werden. • An den Pappeln sind Schäden durch zu eng gebundenen Draht entstanden. • Die Ebereschen sind insgesamt in einem schlechten Zustand und kümmern. • Kritisiert wurde, dass durch die Wiederherstellung der Entwässerungsmulden des Weges teilweise in die Baumscheiben eingegriffen wurde. Betroffene Bäu- me können nicht mehr gewässert werden. Fraglich ist, ob nicht auch Wurzeln beschädigt wurden. Die Ausbesserung des Weges wurde durch die Gemein- dearbeiter vorgenommen. 22 Anmerkung Trotz guter Zusammenarbeit zwischen Denkmalpflege, Naturschutz und den Ak- tiven vor Ort kam es auch bei der Wiederherstellung der Drei-Schwestern-Allee zu übereilten Maßnahmen, die der Idee geschadet haben. Als äußere Begren- Die Wiederherstellung der „Drei- zung des Parks hätten viele der jetzt gerodeten Büsche und Naturverjüngungen Schwestern-Allee“ ist eine große von Bäumen erhalten bleiben können. Der Verlust vieler fruchttragender Sträucher Leistung, die hauptsächlich ehre- wie Weißdorn, Pfaffenhütchen, Schlehen und Holunder zwischen den Altbäumen namtlich erbracht wurde. Es gibt hat zu einem spürbaren Rückgang von Vogelarten wie dem Neuntöter und von in Mecklenburg-Vorpommern Greifvögeln geführt. Lebensraum für Insekten und Kleinsäuger ging verloren. Die viele Alleenfreunde, die jedes Allee, die angelegt wurde, um Kutscher und Reiter zu führen, dient heute eher als Jahr durch Pflanzungen aus Wanderweg für Spaziergänger und Radfahrer. Mit dem veränderten Gebrauch hat Spendenmitteln Lücken in Al- sich auch eine Veränderung des ästhetischen Anspruchs ergeben. Die Allee, die vor leen schließen. Sie alle arbeiten zwei Jahren noch eine Blütenpracht auch zwischen den Bäumen bot, Wind- und ehrenamtlich und verdienen Staubschutz war, wird jetzt von einigen Nutzern nicht mehr als schön, einladend Hochachtung. Die vollständige und beruhigend, sondern eher als steril empfunden. Bepflanzung einer Allee mit insgesamt 203 Bäumen, finan- Seminar für die Schüler des Fritz-Greve-Gymnasiums in : ziert vorrangig aus Spenden, ist Schonender Baumschnitt durch Seilklettertechnik beispielhaft und bisher einzigar- tig in unserem Bundesland. Die In unmittelbarer Nachbarschaft zu den Alleenfre- Gessiner Alleenfreunde werden unden in Gessin gibt es eine weitere sehr aktive die jungen Bäume in ihren er- Alleenpatenschaft. Eine Schülergruppe des Fritz- sten Lebensjahren begleiten und Greve-Gymnasiums in Malchin hat unter Anlei- werden auch in Zukunft dafür tung der sehr engagierten Umweltlehrerin, Frau sorgen, dass sie gepflegt werden Hannelore Kersten, bereits 2005 eine Patenschaft und dass sorgsam mit ihnen über die Spitzahornallee entlang der Kreis-straße umgegangen wird. DM 3 zwischen und , Teil der Deutschen Alleenstraße, übernommen. Sie waren bei der Pflanzung beteiligt und haben die untere Naturschutzbehörde über Mängel, die sie an den jungen Bäumen finden konnten, informiert. Alleen-Ausstellung und Filmvorführung durch den BUND an dieser Schule haben immer wieder das Interesse auf die Alleen gelenkt. Es entstand die Idee, das Thema Alleen im Land- schaftspark Basedow in einem Schül- erprojekt zu bearbeiten. Die Gessiner Alleenfreunde waren sofort bereit, die Schüler zu unterstützen. Das Ergebnis Für den Erhalt der Alleenland- wurde auf der Alleentagung des BUND schaft in unserem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern 2008 durch ist ein breites Netz von aktiven die Schüler präsentiert. Alleenfreunden sehr wichtig. Das Gymnasium spendete und pflanzte Die Übernahme einer Alleen- auch einen Baum in der Drei-Schwestern- Patenschaften bedeutet natürlich Allee. Die Schüler wünschen sich natür- zusätzliche Arbeit. Besonders lich, dass ihr Baum zu einem stattlichen wichtig ist uns aber, dass sie Alleebaum heranwächst. Wie aber gelingt es, einen jungen Baum zu einem Alleen- auch lebendig, interessant und baum zu erziehen? lehrreich gestaltet wird, so wie In diesem Jahr entschloss sich Zarah Kuhlmann, Schülerin der 11. Klasse, eine wir es in Gessin und am Fritz- Facharbeit zum Thema „Jungbaumpflege in Alleen“ mit Blick auf die Neuanpflan- Greve-Gymnasium in Malchin zungen in der Drei-Schwestern-Allee zu schreiben. Auch sie wurde dabei von den erleben. Alleenfreunden in Gessin und dem BUND unterstützt. 6.2 Jungbaumpflege – zwingende Notwendigkeit für einen vorsorgenden Alleenschutz 23 Zarah Kuhlmann, Dipl.agr. Ing. Katharina Brückmann

Baumpflege beinhaltet alle Maßnahmen zur Vermeidung von Fehlentwicklung des Durch eine planvolle Erziehung Baumes und der Erhaltung seiner Vitalität. Hierbei kann es sich um Maßnahmen am des Jungbaumes wird eine Baum selbst oder in seiner unmittelbaren Umgebung handeln. wirkliche Baumpflege möglich Der Kronenschnitt ist eine Maßnahme der Baumpflege und soll den Baum unterstützen, und die Kosten für die weitere eine stabile und gesunde Krone auszuprägen und dafür sorgen, dass die Verkehrssicher- Pflege und Unterhaltung, einge- heit gegeben ist. Dabei muss die zukünftige Funktion des Baumes, Straßenbaum oder schlossen der Baumkontrollen, Solitär im Park, berücksichtigt werden. bleiben gering. Aufwändige baumpflegerische Maßnah- Unabhängig vom Alter benötigt jeder Baum an öffentlichen Verkehrsflächen in regelmäßigen Abständen eine Kronenpflege. Die Pflegeintervalle unterscheiden sich men, wie zum Beispiel stärkere dabei je nach Entwicklungsphase: Kroneneinkürzungen oder der A – Jugendschnitt: alle zwei Jahre (zwei bis drei Pflegegänge) Einbau von Kronensicherungen, B – Erziehungsschnitt: alle drei Jahre (drei bis vier Pflegegänge) werden auf ein Minimum re- C – Begleitungsschnitt: alle vier Jahre (vier bis fünf Pflegegänge) duziert. Der Zeitaufwand für alle D – Erwachsenenschnitt: alle acht Jahre Pflegemaßnahmen bei einem Die kürzeren Pflegeabschnitte in der Anfangsphase ergeben sich aus dem schnelleren 20jährigen Baum liegt bei rund Wachstum der jüngeren Bäume (DUJESIEFKEN 2011). 60 Minuten, was im Vergleich Bei der Jungbaumpflege sollen Fehlentwicklungen, wie sich reibende oder einge- zu Schnittmaßnahmen bei un- wachsene Äste, Zwiesel1) und Konkurrenzäste entfernt werden. Das aus Gründen der Verkehrssicherheit vorgegebene Lichtraumprofil2) verlangt ein zeitiges Aufasten des gepflegten alten Bäumen, die Jungbaumes. Beginnt man rechtzeitig mit der Jungbaumpflege und setzt diese auch ständig kontrolliert und „nach- kontinuierlich fort, können die Schnittwunden klein gehalten werden und der Baum ist gepflegt“ werden müssen, in der Lage, die Wunden abzuschotten und zu überwallen. Die Gefahr einer Fäule im wenig ist . Stamm- oder Astbereich des Baumes wird erheblich reduziert und alle Teile des Baumes (www.agrarheute.com 2012) können immer ausreichend und gut versorgt werden.

Obwohl die Bedeutung einer Pflege der Bäume vor allem in jungen Jahren bekannt ist, werden nach der Pflanzung die Bäume oft für viele Jahre bis Jahrzehnte sich selbst überlassen. Ein Erziehungs- und Aufbauschnitt findet somit gar nicht statt. Wachsen die Bäume dann irgendwann in das Lichtraumprofil, wird häufig viel zu stark in die Krone eingegriffen und die Bäume werden durch viel zu große Wunden durch das zu späten Aufasten und Korrekturen in der Krone geschädigt. Gründe für eine schlechte oder gar keine Jungbaumpflege sind häufig Geld- und Per- sonalmangel. Oftmals besteht jedoch auch Unsicherheit über den nötigen Umfang oder die fachgerechte Ausführung eines Jungbaumschnitts. Für den Jungbaumschnitt können folgende praxisnahe Empfehlungen gegeben:

1. Bei einem Pflegedurchgang nicht mehr als 20 % des Kronenvolumens entnehmen 2. Die stärksten Äste, die mit dem Leittrieb konkurrieren, entfernen 3. Problematische Verzweigungen, z. B. Zwiesel1) entfernen 4. Lichtraumprofilschnitt durchführen, dabei • nur den stärksten Ast oder die stärksten Äste entfernen, • Astkränze stets nur ausdünnen – entnommen wird nur der dickste Ast oder der mit der schlechtesten Anbindung, • bei einem Pflegegang keine Wunden direkt neben- oder übereinander erzeugen. (DUJESIEFKEN 2011). Die in diesem Abschnitt aufgezeigte Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit einer kontinu- ierlich durchgeführten Jungbaumpflege zeigt, dass es unerlässlich ist, diese sowohl fi- nanziell aus auch personell jedes Jahr mit in das Haushaltsbudget der Gemeinde einzu- planen. Lösungsmöglichkeiten werden im Kapitel 8.2. „Ausblick in die Zukunft“ dieser Broschüre näher betrachtet.

1) Aufgabelung in zwei etwa gleich starke Stämmlinge/Äste 2) Ast- und stammfreier Raum, der sich aus dem Verkehrsraum sowie den seitlichen und oberen Sicherheitsräumen 24 6.3. Auszüge aus der Erfassung holzbewohnender Käfer in der Drei-Schwestern-Allee bei Gessin Dipl.-Biologe Holger Ringel

Die geplanten Maßnahmen innerhalb der Drei-Schwestern-Allee beinhalteten nicht nur die Neupflanzungen sondern auch Pflege und zum Teil Fällung von Altbäumen. Da es nahe lag, dass in den Höhlungen der alten Bäume gesetzlich geschützte Tier- arten vorkommen, wurde vom Staatlichen Amt für Umwelt und Natur Neubranden- burg 2008 die Erfassung holzbewohnender Käfer in Auftrag gegeben. Das Gutachten wurde durch Grünspektrum – Landschaftsökologie Neubrandenburg erarbeitet. In dieser Broschüre sind einzelne Abschnitte des Gutachtens wiedergegeben. Das vollständige Gutachten liegt dem Ver- fasser vor und kann jederzeit eingesehen werden: 1. Einleitung In der Umgebung des Ortes Basedow (Landkreis Demmin) wurden früher mehrere landschaftsstrukturierende Ge- hölzpflanzungen vorgenommen. Neben dem Park des Ortes selbst entwickelten sich diese im Laufe der nunmehr bereits recht langen Standzeit zu prägenden Ele- menten der Landschaft mit einem hohen Anteil alter Bäume sowie Baumruinen. Neben der ästhetischen Funktion bieten deshalb viele dieser Baumstrukturen heute auch Refugien für zahlreiche Tier- arten. Zu ihnen zählen in erster Linie die xylobionten (holzbewohnenden) Käfer, da sie zusammen mit Pilzen und xylobionten Fliegen und Hautflüglern Träger der Robinie mit Stammriß (Höhle), Artenvielfalt in gehölzdominierten Lebensräumen sind. der heraus gerieselte Mulm zur Ihre Artenzahl lässt die der gewöhnlich untersuchten Tiergruppen nicht selten um Untersuchung auf einem Insek- das Zehn- bis Hundertfache hinter sich. So kann in Mecklenburg Vorpommern mit ten-Klopfschirm ausgebreitet etwa 660 Arten holzbewohnender Käfer gerechnet werden. Da starke Alleebäu- me aufgrund ihres Alters und ihrer daraus folgenden Anbrüchigkeit nicht selten übereilt gefällt werden, gehören vergleichbare Alleen und ihre Fauna landesweit zu den stark gefährdeten Landschaftselementen. In gutem Erhaltungszustand befin- den sich i. d. R. nur noch jene Baumreihen, Einzelbäume und Alleen, die entfernt von menschlichen Wohnstätten und Bewegungstrassen und damit der Wegesicherung gelegen sind. Doch auch diese sind nicht frei von Entwicklungen, die ihren Bestand gefährden können.

2. Material und Methoden Die Allee besteht heute vor allem aus anbrüchigen Robinien, denen einige Eichen jüngeren und mittleren Alters beigemischt sind. Besonders markant sind die letzten sehr starken Silberpappeln. Unter den Bäumen wachsen ein Streifen krautiger Ve- getation und stellenweise Gebüsche. Die Untersuchung des Baumbestandes wurde mit Kronenfallen, Kescher-/Klopf- und Suchfang am Tage sowie durch nächtli- ches Ableuchten von Alt- und Totholzstrukturen (Nachtfang) durchgeführt. Die ur- sprünglich geplante Treibzucht durch das Eintragen von Totholz ließ sich aufgrund 25 des späten Untersuchungsbeginns nicht mehr durchführen. Die Exposition der fünf Kronenfallen erfolgte entlang der Allee an geeigneten Bäu- men in Ortsnähe, der Mitte und am südlichen Ende und zwar mehr oder weniger verteilt auf die Gesamtlänge. Dagegen war die Beprobung mit den Handfangme- thoden auf die Suche an allen zugänglichen Strukturen ausgerichtet. Beim Fang von leicht ansprechbaren Arten, die bereits nachgewiesen waren, wurden die Tiere wieder freigelassen. Dies betraf vor allem die verbreiteten Arten, wie beispiels- weise Meligethes aeneus, Diaperis boleti, Eledona agricola, Cortodera humeralis oder Nedyus quadrimaculatus.

3. Ergebnisse Durch die Erfassung wurden 145 Arten aus 42 Käferfamilien für die Allee nach- gewiesen. Dies sind mehr als die tatsächliche Artenzahl der xylobionten Tiere, da auch die in den Fallen gefangenen nicht-xylobionten Käfer mitbestimmt wurden. Auch bei den Handfängen kam es durch die angewandten Methoden zu Beifängen vergesellschafteter Arten, die erfasst wurden.

Die Zahl der xylobionten Käfer betrug 51 Arten aus 23 Familien. Hinzu kommen weitere Arten, die nicht xylobiont sind, jedoch Strukturen am Baum bevorzugen oder als phytophage Arten an den krauti- gen Teilen verholzter Pflanzen leben. Das sind im Falle der untersuchten Al- lee beispielsweise einige Dermestiden (Speckkäfer) und Curculioniden (Rüs- selkäfer).

Der größte Teil der Arten lebt von totem Holz, während die Rindenbesiedler den zweitgrößten Anteil an der Artengemein- schaft haben. Auffällig sind einige Arten, die als Mulmbesiedler gelten und damit eine Präferenz besitzen, die durch Baum- höhlen erfüllt wird. Die Gesellschaft des Standortes besteht nur aus wenigen Arten geschlossener Wälder und ist mit vielen meist weit ver- breiteten Arten lichter Wälder (ca. 40%), z. B. Scaphidema metallicum, Dasytes sp. und Magdalis sp. durchsetzt. Diese haben ihren Verbreitungsschwerpunkt an Waldrändern, Lichtungen, Hecken Eremit am Stumpf der umgesie- und an Baumreihen sowie Alleen. Sie dringen nur gelegentlich in geringer Zahl in delten Linde dichtere Waldflächen vor. Auffällig sind beim Vergleich der Artenzahlen von Eiche und Robinie die höheren Werte an den Eichen. Wenn auch die Grundlage für diesen Vergleich von lediglich jeweils zwei Kronen- fallen für eine fundierte Aussage zu gering ist, so stellt sie doch einen Trend dar. Dieser fällt umso mehr ins Gewicht, da es sich bei den Eichen einerseits um junge vitale Bäume handelt, die als Einzelindividuen in der Allee wachsen. Die Robinien auf der anderen Seite weisen trotz ihres Alters, ihrer starken Anbrüchigkeit und ihres großen Gesamtbestandes dennoch weniger Arten in den Kronenfallen auf. Die Zahl xylobionter Arten von echten Waldstandorten ist höchst signifikant größer 26 als der Wert, der in der Gessiner Allee erreicht wird. Dieses Defizit wird in der Ge- samtartenzahl dadurch ausgeglichen, dass viele eurytope Arten des Offenlandes in die Fallen geraten sind. Diese Verquickung eines rudimentären Artenspektrums des Waldes mit dem Artenbestand des Offenland führt dazu, dass echte Waldstandorte (aufgrund des Fehlens der Offenlandzeiger) signifikant geringere Gesamtarten- zahlen als die Gessiner Allee aufweisen. Neben Käfern beherrschten vor allem Asseln den Lebensraum. Sie waren besonders nachts in großen Mengen an allen abgeleuchteten Strukturen zu finden.

Geschützte, gefährdete und bemerkenswerte Arten

Die oben angeführten Defizite im Arteninventar werden jedoch durch die Nach- weise etlicher wertgebender Arten ausgeglichen. Der Anteil dieser 33 Arten am Gesamtfang ist relativ hoch. Da in Mecklenburg-Vorpommern nur für wenige Fami- lien eine Rote Liste vorliegt, wird auf die entsprechenden Kategorien der Roten Liste Deutschlands zurückgegriffen. Der Umstand, dass unter diesen besonderen Arten die xylobionten mit einem Anteil von 20 Arten (60%) vertreten sind, unter- streicht die Bedeutung dieser Gruppe für Naturschutzbelange. Wegen des Artenreichtums soll die fol- gende Betrachtung nur ausgewählte Ar- ten umfassen. Elater ferrugineus (Feuerschmied) konnte in drei Exemplaren beim Handfang als auch in den Kronenfallen angetrof- fen werden. Er entwickelt sich im Mulm hohler Laubbäume und ist damit Anzeiger für einen Lebensraum, der einer hohen Gefährdung unterliegt. Dies spiegelt sich in seinem Staus als stark gefährdete Art wider (RL-D). Die Larve der Art wird als Verfolger von Os- Naturparkmitarbeiter bei der moderma eremita angegeben, mit dem sie auch hier vergesellschaftet vorkommt. Umsiedlungsaktion Sie ist jedoch nicht ausschließlich auf diese Art spezialisiert.

Meligethes-Arten werden vergleichsweise selten gesammelt, da sie relativ schwie- rig in der Bestimmung sind.

Bei der geringen Sammlerdichte in Mecklenburg-Vorpommern befinden sich de- shalb viele Arten unentdeckt im Artenbestand bzw. die Arten sind nur durch ältere Nachweise belegt. So ist es nicht erstaunlich, dass der wiedergefundene Glanz- käfer Meligethes sulcatus nicht gefährdet ist und zwischenzeitlich schon mehrfach gefunden wurde.

Weitere Funde von Arten, die bisher für Mecklenburg-Vorpommern nicht oder nur früher nachgewiesen waren, stellen Harmonia axyridis (Asiatischer Marienkäfer), Scraptia fuscula, Cryptolestes corticinus Xyleborus alni, Alphitobius diaperinus, Enicmus histrio, Atomaria analis und Gymnetron rostellum dar. 27 Auch sie sind in den letzten Jahren schon gefunden worden und die Nachweise bei Gessin stellen somit Zweit- oder Drittfunde oder erneute Wiederbestätigungen dar. Dennoch handelt es sich bei ihnen meist um seltene Feuerschmied Arten, die Einstufungen in der Roten Liste Deutschlands aufweisen. Das Neozoon Harmonia axyridis ist dage- gen mittlerweile eine häufige Art.

Unter Vorbehalt sind die Funde von Trixagus leseigneuri und Monotoma gotzi Erstnachweise für das Bundesland. Da leider von allen Individuen lediglich Weibchen vorlagen, konnte die Determination nicht über Genitalpräparate abgesichert werden. Eine Absi- cherung über den Vergleich mit Belegstücken wird erst bei Gelegenheit möglich sein. Gesicherte Erstnach- weise stellen dagegen die Individuen von Trogoderma angustum und Obrium cantharinum dar. T. angustum schließt die nur noch für Mecklenburg bestehende Verbreitungslücke, da sie sonst überall in Deutschland nachgewiesen ist.

Der Bockkäfer Obrium cantharinum stellt hingegen eine Rarität dar, da er in etli- chen Regionen ebenfalls fehlt und in der Roten Liste Deutschlands die Kategorie 2 besitzt.

Osmoderma eremita (Eremit) besitzt durch seine Aufnahme als prioritäre Art in die FFHRichtlinie einen besonders hohen Schutzstatus. Bei den Begehungen der Allee Anmerkungen wurden an 23 Bäumen Besiedlungsspuren (Kot, Imago-Reste) gefunden. Hinzu kom- In Abstimmung mit der Denk- men weitere 8 Bäume die wahrscheinlich auch besiedelt sind. Eine Imago wurde malbehörde wurden in der Allee an einer Höhle nachgewiesen. Die besiedelten Bäume bilden dadurch einen quasi- nach historischem Vorbild geschlossenen Bestand im nördlichen Teil der Allee vom Ort Gessin bis zur Weg- Robinie, Grau-Pappel und Ebere- biegung. sche gepflanzt. Im nördlichen Teil wurden dagegen 99 Eichen- Als bei einem Sturm ein Baum am Ortsrand von Gessin umgestürzt und von der bäume verschiedener Arten Feuerwehr zersägt wurde, konnten die Reste einer Eremitenhöhle mit Hilfe der gepflanzt, was dem Vorschlag Naturparkverwaltung der Mecklenburgischen Schweiz gesichert werden. Sie wur- des Gutachters nach verstärk- den in einer Lücke der Allee wieder aufgestellt, um den verbliebenen Larven und tem Pflanzen einheimischer Puppen den Abschluss der Entwicklung zu ermöglichen. Baumarten, die Lebensraum für besonders viele Tierarten bieten, Ergänzend seien an dieser Stelle Vorkommen von weiteren geschützten Arten entspricht. nach der Bundes-Artenschutzverordnung (BArtschV) angemerkt. Es handelt sich um Hornissen (Vespa crabro) in den Höhlenbäumen und den Laubfrosch (Hyla arborea) Der Gutachter geht davon aus, im Wegsaum. dass es sich bei den noch beste- henden Pappel-Exemplaren um Silber-Pappeln handelt. Aufgrund der schwierigen Bestimmung konnte nicht abschließend festgestellt werden, ob es Sil- ber- oder Grau-Pappeln sind. Bei der Neupflanzung wurden Grau- Pappeln verwendet. 28 7. Denkmalschutz und Naturschutz – Synergie oder Konfrontation

Aristoteles verwendete den Begriff Historia im Sinne von „Geschichte“ bzw. „Ge- schichtsschreibung“. Tatsächlich kann der Besucher bei einem aufmerksamen Gang durch das historische „Geschmückte Landgut Basedow“ viel über die Ge- schichte dieser Gegend erfahren. Diese beginnt weit vor den ersten Plänen Lennés, denn Basedow wurde schon 1247 und die Burg als ‘slate’ (Schloss) schon 1474 urkundlich erwähnt. Lennés Werk war es, das Vorhandene in einem meisterhaften Landschaftsbild miteinander zu verknüpfen und neue Elemente der Gartenkunst hin- zuzufügen. Nach 1945 wurde die Familie Hahn enteignet. Die folgende Bodenreform führte zur Aufsiedlung der Hahnschen Besitzungen. Neubauernhöfe und die Siedlung Basedow-Höhe entstanden. Große Teile des Parks blieben in der Folgezeit un- genutzt. Mangelndes historisches Verständnis führte auch in Basedow zu einem Verlust des Charakters dieser Parkanlage. Der Prozess der Wiederherstellung von Parks verläuft nicht unbedingt harmo- nisch. Die jahrelange Unberührtheit der Flächen führte zur Entstehung von neuen Biotopen. Durch natürliche Sukzession wuchsen Büsche und Bäume an Stel- len, die der Gartenarchitekt für Solitäre, kleine Baumgruppen, einheitliche Alleen und Sicht-achsen vorsah. Der Konflikt zwischen dem Landschaftplaner, der sich strikt nach ursprünglichen Plänen seiner Vorbilder richten möchte und dem Natur- schützer, der sich über die entstandene Artenvielfalt freut, scheint vorprogrammi- ert. Daneben gibt es die Interessen der Planer für Straßen- und Dorferneuerung und die Hüter der Verkehrssicherheit. Jeder hat seine Argumente, die alle nach- vollziehbar sind. Eine Wiederherstellung der historischen Parkanlagen nur aus Si- Blick in die Parklandschaft vom cht des Objektschutzes ist aber nicht möglich und nicht zeitgemäß. Der hohe Wert inneren Parkrundweg aus gese- solcher Anlagen für den Arten- und Biotopschutz muss unbedingt mit berücksichtigt hen werden. Deshalb wird die Wiederherstellung eines Parks immer ein Balanceakt sein, bei dem es darauf ankommt, vernünftige Lösungen zu finden, die sowohl geeignet sind, den historischen Charakter zu erhalten, als auch die Wandlung der Zeit, ein verändertes Schönheitsempfinden, veränderte Bedingungen, Bedürfnisse und gesetzliche Forderungen zu berücksichtigen. Die Bedeutung speziell des Basedower Parks für den Artenschutz wurde mit dem Nachweis vieler geschützter Käferarten in der Drei-Schwestern-Allee erbracht (RIN- GEL 2008). Auch andere wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass naturnahe his- torische Parkanlagen eine Vielzahl von Arten aus Flora und Fauna beherbergen, einschließlich spezialisierter und oftmals seltener Arten (GÜRLICH 2009; LEH- MANN 2004). Bezogen auf den Wert historischer Alleen schreibt GÜRLICH (2009), dass Tier- arten, die an alte Bäume gebunden sind, in unserer heutigen Landschaft zu den 29 am stärksten gefährdeten Lebensgemeinschaften gehören. In den Wäldern ist ein zunehmender Mangel an geeigneten Biotopbäumen zu verzeichnen. Da sich Alt- baumbestände nur über einen jahrhundertelangen Zeitraum entwickeln können, kommt den Baumveteranen für den Erhalt dieser Arten eine immense Bedeutung zu. Dabei ist die Bedeutung nicht nur lokal begrenzt, auch als lineare Strukturen sind sie als Biotopverbund zwischen den verinselt und isoliert gelegenen Resten naturnaher Wälder von unschätzbarem Wert. Auffallend ist, dass die Forderung nach Untersuchungen auf vorkommende Arten in den alten Alleen, und das betrifft nicht nur historische Park-Alleen, oft als lästig angesehen wird, als Maßnahme, die nur die Kosten in die Höhe treibt. Aber nur ein Wissen um tatsächliche Vorkommen bestimmter Pflanzen- und Tierarten und deren Lebensweisen kann uns befähigen, eine Allee nach allen Gesichtspunkten fachgerecht zu sanieren. Der Eremit zum Beispiel benötigt möglichst große und langlebige Höhlen. Da diese Art Wohnstätte nur in sehr alten Bäumen zu finden ist, die wie alle Lebewesen natür- lichen Prozessen unterliegen, sich somit laufend verändern und auch absterben, muss man wissen, was zu beachten ist, will man den Lebensraum dieser Käferart auch für die Zukunft erhalten. Außerdem können sich dort, wo der sehr anspruchs- volle und territorial sehr begrenzt lebende Eremit lebensfähig ist, auch viele andere Käferarten zu Hause fühlen. Deshalb ist der Eremit als Zeigerart in die FFH-Richtline aufgenommen worden. Auch Pilze an Altbäumen haben ihre Bedeutung und sollten nicht immer zum Fällen des Baumes führen. So ist zum Beispiel der sehr seltene Kerbhals-Baumschwamm- käfer (Triphyllus bicolor) an das Vorkommen des Leberpilzes (Fistulina hepatica) gebunden.

Nach wie vor werden aber naturschutz- fachliche Belange in Parkanlagen nicht oder nur ungenügend erkannt, weil bei den Mitarbeitern der Denkmalpflege meist Kenntnisse über Arten und deren Lebens-räume fehlen. Nicht nur der Leb- ensraum für seltene Tierarten wird somit auch auf dieser letzten Insel immer selten- er, auch Pflanzenarten werden durch mangelndes Wissen, beispielsweise durch Rodungen von Naturverjüngungen seltener einheimischer Baumarten, ver- nichtet (LEHMANN 2004). Parkanlagen bringen eine Struktur des Baumbestandes hervor, die früher auch im Wald zu finden war, wie Lichtungen und sehr alte Bäume. Die meisten unserer Wälder haben diese Biotopfunktion nicht mehr, so dass Parks mittlerweile Refugien sind, die nicht brachial saniert werden Blick in die Parklandschaft von dürfen. Höhlenbäume, und genau diese brauchen der Eremit, der Feuerschmied der Drei-Schwestern-Allee aus und andere xylobionte Käferarten, sind in Wäldern schon sehr selten und müssen, gesehen und können auch, in Parks unbedingt erhalten werden. Ein Landschaftsgarten, der keiner starren Gestaltung unterworfen ist, lässt freies Baum- und Strauchwachstum, geschwungene Linien und somit zu einem gewissen 30 Grad eine natürliche Entwicklung zu. In einem denkmalgeschützten Park, noch dazu in einem so bedeutenden wie dem in Basedow, wird man sich immer an Originalpläne halten, beispielsweise wenn es um Artenwahl und Abstand bei Neu- anpflanzungen geht. Aber das Wissen um seltene Tierarten kann dazu führen, dass alte Bäume nicht gleich gefällt, sondern durch verkehrssichernde Maßnahmen, wie ein fachmännisch ausgeführter Kronenpflegeschnitt oder der Einbau von Kronensi- cherungen für weitere Jahre, oft Jahrzehnte, erhalten bleiben. Naturverjüngung und Sträucher müssen nicht unbedingt als störend empfunden werden, sondern gliedern sich gerade am Parkrand oft sehr schön in das Gesamtbild ein. Alte, tote Äste und zum Teil abgestorbene Bäume bieten ein bizarres Bild, das von dem Parkbesucher meist nicht als störend empfunden wird. Das Altern eines Parks kann durch das Belassen von abgestorbenen Baumteilen oder sogar Ablage von umgestürzten oder abgesägten Altbäumen an geeigneter Stelle sichtbar gemacht werden. In Bezug auf die Wiederherstellung historischer Parkanlagen bestehen zwischen Denkmalschutz und Naturschutz ganz wesentliche Gemeinsamkeiten; dazu gehören die Beseitigung von Umweltschäden und das grundsätzliche Ziel, den Gehölzbe- stand zu erhalten. Viele Maßnahmen der Parkpflege führen zu einem gemeinsamen Erfolg. Eine fachgerechte Baumpflege, die Beseitigung von Anschüttungen und Müll im Wurzelbereich von Bäumen, von Schmutzwassereinleitungen in Parkgewässer, von Gewässerabsenkungen sowie die Wiederherstellung gestörter Oberflächenent- wässerung dienen nicht nur der Denkmalpflege, sondern sind aus naturschutzfach- licher Sicht, insbesondere auch für den Gehölzbestand, sehr wertvoll. Wichtig sind frühzeitige Abstimmungen zwischen den Fachbereichen (LEHMANN 2004).

8. Förderverein „Geschmücktes Landgut Basedow“ - Ausblick für die Zukunft

Die Gründung des Vereins „Geschmücktes Landgut Basedow“ fand am 8. August 2002 statt. Es war zunächst ein reiner Familienverein, bestehend aus 8 Mitglie- dern der Familie von Hahn. Vorsitzender des Vereins war Eckhard Graf Hahn von Burgdorf. Dieser Verein brachte erste Projekte zur Instandsetzung des Parks auf den Weg und war bis zum Jahr 2006 tätig. Danach ruhte die Vereinstätigkeit wegen zwischenmenschlicher und finanzieller Probleme. Erst durch das Engagement der Gessiner Alleenfreunde bekam der Verein neue Impulse und wurde wieder aktiv. Im Dezember 2008 nahm der Verein, Mitglied der ARGE, seine Tätigkeit wieder auf. Von den Gründungsmitgliedern blieben nur noch Herr Graf Hahn und seine Frau im Verein. Hinzu kamen 16 weitere Mitglieder darunter Eigentümer von Park- flächen wie die Agrar GmbH und der derzeitige Eigentümer des Schlosses, der Schweizer Unternehmer Herr Berchthold. Anfang September 2008 beauftragte der Verein „Geschmücktes Landgut Base- dow“ das Landschaftsarchitekturbüro Stefan Pulkenat, ein Konzept zum Erhalt und zur Wiederherstellung der Parklandschaft Basedow zu erstellen. Mit der Beantragung von Fördermitteln für die Bepflanzung des dritten Abschnittes in der Drei-Schwestern-Allee und für Planungsleistungen für die Kerngebiete der Parkanlage hat die ARGE den Verein „Geschmücktes Landgut Basedow“ als juris- tischen Vertreter der ARGE bestimmt.

Mit der vollständigen Widerherstellung der Arbeitsfähigkeit des „Vereins Ge- schmücktes Landgut“ Basedow unter der engagierten Leitung von Karl-Heinz Fog- ger machte ein Weiterbestehen der ARGE keinen organisatorischen Sinn mehr. Die Vereine „Geschmücktes Landgut Basedow e.V.“ und der Verein „Mittelhof Gessin e.V.“ arbeiten zwar nach wie vor zusammen, konzentrieren ihre Aufgaben aber auf ihr eigenes Territorium. Der Gessiner Verein ist zudem ein Verein, unter dessen Dach 31 verschiedene Projekte verwirklicht werden, die ein gemeinsames, interessantes und lebenswertes Dorfleben zum Ziel haben. Der Schutz der Natur und Landschaft ist dabei ein Teil, aber nicht alleiniger Zweck des Vereins. Für die Gessiner Alleenfreunde bleiben die Pflege der Drei-Schwestern-Allee, der Schutz der Lindenallee Gessin – Basedow und die Pflege der historischen Pferde- gräber des Gutes Basedow als Schwerpunkte für die nächsten Jahre.

Im Februar 2010 gab die ARGE schließlich ihre Auflösung bekannt. Am 27. März 2010 wählte der Förderverein einen neuen Vorstand. Aktuell besteht der Verein aus 22 Mit- gliedern mit Karl-Heinz Fogger, Pen- sionär, als Vorsitzendem. Am 8. Mai 2010 kamen die Vereinsmit- glieder zu einem ersten Arbeitsein- satz im Park zusammen. Der Verein kann seitdem auf große Erfolge bei der Wiederherstellung historischer Parkstrukturen verweisen. Neben der Vollendung der Be- pflanzung der Drei-Schwestern-Allee wurde auch der Weg neu hergestellt. Schwerer Schotter wurde zur Befes- tigung des Unterbaus eingebracht und anschließend mit Brechsand der Weg profiliert. 2010 begann der Förderverein Als nächste große Aufgabe wollte der Verein 2010 den „Drive“ wieder herstellen. „Geschmücktes Landgut Base- Nach Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde gab es finanzielle Mittel für dow“ mit der Sanierung und die Pflege von Altbäumen und die Pflanzung von 28 Spitzahorn (Acer platanoides, Pflege der Ahornallee entlang Stammumfang 14-16 cm). Für die Beseitigung von Wildwuchs auf 300 m Länge des Drives

Spitzpappel-Allee vor und nach der Sanierung 32 zur Schaffung von Sichtschneisen und zur Vorbereitung für Neupflanzungen, die Instandsetzung des Parkweges mit Brechsand auf etwa 300 m Länge und die Pflan- zung von 30 Spitzahorn für den zweiten Abschnitt stellte der Verein einen Antrag bei der Deutschen Stiftung Denkmalpflege, der auch bewilligt wurde. Die Finanzierung der Pflanzung von weiteren 20 Ahorn-Bäumen im dritten Abschnitt wurde wieder von der unteren Naturschutzbehörde übernommen. Ebenfalls im Jahr 2010 wurde mit der Sanierung der Spitzpappelallee angefangen. Neben der Profilierung des Weges wurden die Altbäume gepflegt, Wildwuchs be- seitigt und 25 Spitzpappeln neu gepflanzt.

Im inneren Parkweg wurde die Lindenallee durch 19 Neuanpflanzungen ergänzt und eine Baumgruppe aus 10 Spitzpappeln auf dem Bullenberg neu angepflanzt.

Für 2012 hat sich der Förderverein „Geschmücktes Landgut Basedow“ vorgenom- men, das Lindenrondell wieder herzustellen, den inneren Parkrundweg weiter zu sanieren, sechs Bergkuppen auf dem Weg nach Seedorf zu bepflanzen und mit der Pflege und Lückenbepflanzung des Balkonweges (Nr. 14) zu beginnen.

Große Schwierigkeiten bereiten jedes Jahr die Finanzierung von Technik und Mate- rial vor allem aber auch für die Parkangestellten. Ein ortsansässiger Diplom-Garten- bau-Ingenieur, der sehr engagiert alle anfallenden Arbeiten im Park organisiert und mit durchführt, wird nur zeitweise vom Arbeitsamt bezahlt. Technische Hilfe kommt vor allem von der Agrar GmbH, aber auch der Park „Ivenacker Eichen“ stellte schon seinen großen Bagger mietfrei zur Verfügung. Die Eigentümer werden bei der Finanzierung beteiligt, hauptsächlich aber müssen für jede Arbeit einzelne Projektanträge von den ehrenamtlich Tätigen des Vereins gestellt werden, eine sehr mühselige und zeitaufwendige Arbeit, die außerdem nicht immer Erfolg hat. Damit der große Einsatz und die finanziellen Mittel, die in den vergangenen Jahren in die Gestaltung einzelner Teile des Parks investiert wur- den, auch von Nachhaltigkeit sind, muss für eine kontinuierliche Pflege des Parks gesorgt werden. Nach Angaben von Herrn Fogger würde die Pflege ohne Sachleis- tungen pro Jahr etwa 120.000 Euro kosten. Dazu kämen noch etwa 80.000 Euro für Maschinen und Material. Die Aufgabe, diese finanziellen Mittel jährlich zur Verfügung zu haben, konnte bisher nicht gelöst werden.

8.1. Ausblick in die Zukunft

Der Erhalt und die Pflege der Alleen in Parkanlagen sind nicht selbstverständlich, insbesondere weil Landschaftspflege keine pflichtige Aufgabe der Kommune, sondern freiwillig ist. Besondere Probleme ergeben sich daher zwangsläufig aus der Finanzierung der Baumpflege für die Gewährleistung der Verkehrssicherheit und für das Nachpflanzen von Alleen. Im „Geschmückten Landgut Basedow“ erfolgen die Pflegemaßnahmen derzeit vor allem durch Gemeindearbeiter der Gemeinde Basedow. Die Pflegemaßnah- men finden ausschließlich auf gemeindeeigenen Flächen statt, zu denen der in- nere Parkrundweg, Abschnitte des äußeren Parkrundweges und der Balkonweg gehören. Die Pflege konzentriert sich auf Wegeoberflächen und Ränder dieser Parkwege. Die baumpflegerischen Maßnahmen beschränken sich hauptsächlich auf das regelmäßige Entfernen der Stock- und Stammaustriebe bei Linden. Die lange Vernachlässigung der Pflege und Instandsetzung der Parkanlage, be- dingt insbesondere durch komplizierte Eigentumsverhältnisse und schwierige Finan- zierung, führte dazu, dass einige Parkwege, insbesondere im Bereich Eichenhain 33 und Lindenrondell, zugewachsen sind. Hier finden seit mehreren Jahren überhaupt keine Maßnahmen zur Wegeinstandhaltung statt. Für Kommunen gibt es verschieden Möglichkeiten, Projekte der Landschaftpflege zu finanzieren. Allen gemeinsam ist, dass sie einen großen persönlichen Einsatz erfordern, der sich sowohl auf die praktische Arbeit als auch auf Planung und Management bezieht, und in den meisten Fällen auch finanzielle Eigenanteile der Gemeinden erfordern.

Um das Parkkonzept umfassend umzusetzen, sind finanzielle Mittel in Millionen- höhe erforderlich. Dafür wäre es ratsam, Fördermittel von der EU oder aus Förder- programmen des Landes zu beantragen.

1. Im Rahmen der EU-Förderperiode 2007-2013 können Alleenneuanpflanzungen gefördert werden über: EFRE Ziel-1 Programm a- Analysenfeld Tourismus: Förderung regionaler Identifikationspotenziale b- Analysenfeld Umwelt: Maßnahmen zur Begrenzung verkehrsbedingter Emissionen ELER a- Analysenfeld Ländlicher Raum und Wirtschaft: Maßnahmen gegen den Verlust des kulturellen Erbes. In beiden Fällen ist eine Kofinanzierung mit 25% Eigenmitteln erforderlich.

2. Gemäß der Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Aufwertung kulturhistorischer Bausubstanz zum Schutz und zur Erhaltung des ländlichen Kulturerbes bei Schlös- sern, Gutsanlagen und Parks (Verwaltungsvorschrift des Ministeriums für Verkehr, Bau und Landesentwicklung vom 28. Januar 2009 – VIII 141 H 1362 1) können Projekte mit diesem Ziel über 250.000 Euro beantragt werden. Antragsberechtigt sind natürliche und juristische Personen des öffentlichen Rechts (Gemeinden, Land- kreise, Stiftungen) und des privaten Rechts (gemeinnützige Vereine und Stiftungen). Juristische Personen des öffentlichen Rechts sind dabei bis zu 100 % förderfähig, die des privaten Rechts bis zu 63 %. Nicht förderfähig ist die Instandhaltung, also die Pflege und Wartung von Gebäu- den und Parkanlagen. Es ist sogar die Pflicht des Antragstellers, die fachgerechte Pflege und Unterhaltsleistung für das Objekt zu erbringen.

3. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert laut ihrer Satzung unter anderem Projekte, die der Bewahrung und Sicherung national wertvoller Kulturgüter im Hin- blick auf schädliche Umwelteinflüsse dienen und solche, bei denen die Bewahrung und Wiederherstellung des nationalen Naturerbes Vorhaben mit herausragender gesamtstaatlicher Bedeutung sind. Beides wäre für das „Geschmückte Landgut Basedow“ denkbar. Antragsberechtigt sind natürliche und juristische Personen des privaten und öffentlichen Rechts. Es ist grundsätzlich ein Eigenanteil zu erbringen.

4. Die Norddeutsche Stiftung Umwelt und Entwicklung fördert Projekte im Natur- und Umweltschutz, besonders auch Projekte mit räumlichem Bezug zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. 34 5. Eingriffe in die Natur müssen durch Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen kompen- siert werden. Die Entscheidung über die Art und den Umfang der Kompensations- maßnahmen richtet sich in Mecklenburg-Vorpommernnach den sogenannten „Hin- weisen zur Eingriffsregelungen“ erstellt vom Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern und, speziell bei Fällungen in Alleen nach entsprechenden Erlassen und wird von der unteren Naturschutzbehörde des Land- kreises festgelegt. Bei entsprechenden Projekten des Fördervereins könnten diese als Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen angerechnet werden.

6. Um die Alleenlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern erhalten zu können, wurde mit dem Alleenerlass auch ein Alleenfonds eingerichtet. Kann der Ausgleich nur teilweise durch Pflanzung geleistet werden, muss der verbleibende Wert in diesen Fonds gezahlt werden. Der Alleenfonds hält finanzielle Mittel für Pflege oder eine zusammenhängende Pflanzung an anderer Stelle bereit. Der Förderverein ist berechtigt, Anträge für Alleenpflege bei der zuständigen Behörde, dem Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburgische Seenplatte, zu stellen.

7. Von 1993 – 2006 gab es ein Landesparkprogramm. Mit Mitteln aus dem Um- weltministerium wurden sechs national bedeutsame, denkmalgeschützte Parkan- lagen unterschiedlicher Stilrichtungen und Biotopqualität wieder hergestellt. Die Zuständigkeit lag bei dem Umweltministerium M-V. (LEHMANN 2009) Nach Auskunft des Ministeriums ist derzeit ein weiteres Parkprogramm nicht ge- plant und somit eine Finanzierung von Parkprojekten hieraus nicht möglich.

Für die Region von großem Vorteil wäre die Gründung eines Landschaftspflegever- bandes. Ein solcher Verband ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Nutzern und Nutznießern der zu pflegenden Landschaft. Wie jeder andere Verband auch, muss er aus mindestens 7 Mitgliedern bestehen, zu denen Landwirte, Gemeinden und die Grundstückseigentümer der Region gehören müssen. Die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen aus Naturschutz, Landwirtschaft und Politik wirken dabei gleichberechtigt zusammen. Diese faire und ausgewogene Konstruktion schafft Vertrauen und fördert den praktischen Erfolg der Arbeit. Ein Landschaftspflegeverband wirtschaftet als eingetragener Verein ungebunden und nach privatwirtschaftlichem Prinzip. Der Landschaftspflegeverband kann über Projekte Zuschüsse aus Landes- und auch EU-Mitteln bekommen. Außerdem können Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen aus Eingriffen in dem Territorium unkomplizier- ter diesem Landschaftspflegeverband zugeordnet werden. Es wäre auch möglich, dass der Landschaftspflegeverband nur eine Geschäftsstelle unterhält und die Landwirtschaftbetriebe beauftragt, die Landschaft über Verträge zu pflegen. Ein Landschaftspflegeverband übernimmt die Antragstellung für Projekte, bildet das Netzwerk, um regionale Projekte zu verknüpfen und stellt Fachkräfte zur Verfügung. Die derzeitige Herangehensweise an die Umsetzung des Parkkonzeptes „Ge- schmücktes Landgut Basedow“ ist nicht auf Nachhaltigkeit ausgerichtet, die Organi- sation und Pflege sind vielmehr von dem Engagement einzelner Personen abhängig. Mit dem Naturpark Mecklenburgische Seenplatte, den vielen Schloss- und Parkan- lagen auf engstem Raum in Basedow, Pinnow, Kummerow und Remplin würde sich eine solche Form der Organisation sehr empfehlen. 9. Übersicht Historischer Alleen im „Geschmückten Landgut Basedow“ 35 9.1. Lindenallee Kreisstraße DM 09 zwischen Abzweig L 20 - Basedow - Gessin - Gielow Abschnitt L 20 – Basedow

Baumart überwiegend Tilia cordata Pflanzzeitpunkt/Anzahl 1840-1860 / 26 1945-1989 / 6 um 1990 / 50 Länge 850 m Pflanzabstand aktuell 6 m – 10 m; große Lücken Stammumfang ältere Bäume 150 - 220 cm Nutzung Kreisstraße

Die Lindenallee entlang der Kreisstraße DM 09 wurde auch von Peter Joseph Lenné angelegt und führt heute von der Landesstraße Malchin – Ziddorf, einer Teilstrecke der „Deutschen Alleenstraße“, nach Basedow, verbindet Basedow und Gessin und setzt sich auf dem letzten Straßenabschnitt von Gessin nach Gielow fort. In Basedow selbst fehlen die Linden zwischen dem östlichen Ortseingang und dem alten Schafstall. Während es sich bei den meisten heute erhältlichen Linden um Kreuzungen und Züchtungen handelt, ist diese Winterlinde eine artreine, nicht weiter veredelte Win- terlinde (Tilia cordata) einer kleinblättrigen Form.

Geplante Maßnahmen in der Lindenallee Abschnitt L 20 – Basedow mit Kostenplanung, entnommen aus dem Park-Konzept (PULKENAT 2010)

Position Menge Einheit Einzelpreis Gesamtpreis Bäume roden 6 Stück 255,00 Euro 1.530,00 Euro Bäume Neupflanzung 175 Stück 320,00 Euro 56.000,00 Euro Entwicklungspflege Bäume 2 Jahre 175 Stück 55,00 Euro 9.625,00 Euro 67.155,00 Euro

Fehlender Erziehungs- und Aufbauschnitt hat zu Fehlentwicklungen in der Krone der Jungbäume geführt. Vielen Bäumen fehlt der Leittrieb. Viele und tief sitzende Zwiesel werden die Bäume frühzeitig zu Problembäumen werden lassen. Die Allee wird nicht zu einer schönen geschlossenen Allee heranwachsen können und die Maßnahmen zur Herstellung der Verkehrssicherheit wird dem Kreis bei diesen Bäu- men frühzeitig viel Geld kosten.

Aus der fehlenden Pflege bei Neuanpflanzungen resultiert oft eine Gefährdung der Verkehrs- sicherheit bei ausgewachsenen Bäumen. 36 Abschnitt Basedow – Gessin

Baumart Tilia cordata Pflanzzeitpunkt/Anzahl 1840 – 1860 / 90 1990 – 1908 / 50 Länge 1380 m Breite 3,50 m + Sommerweg Pflanzabstand 12 m Stammumfang ältere Bäume 150 - 220 cm Nutzung Kreisstraße

Abschnitt Gessin – Gielow Im Jahr 2006 sollte dieser Alleenabschnitt einem Straßenausbau weichen. Im Abschnitt 4.2. dieser Broschüre „Lindenallee Basedow-Gessin – eine Allee in Gefahr“ erfahren Sie, warum diese Allee heute noch Einheimische und Besucher mit ihrem Blätterdach erfreut.

Baumart Tilia cordata, 6 Stk. Quercus sp. Pflanzzeitpunkt/Anzahl 1840 – 1860 / 10 1990 / 6 2005 / 64 Länge 1290 m Pflanzabstand 12 m Stammumfang Altbestand 250 cm Neuanpflanzungen 40 cm – 80 cm Nutzung Kreisstraße

Die Kreisstraße im Abschnitt Gessin – Gielow wurde 2005 grundhaft ausgebaut und verbreitert. Im gleichen Jahr wurde die dort befindliche Lindenallee als Ausgleichspflanzung an- gelegt.

Geplante Maßnahmen in der Lindenallee Abschnitte Basedow – Gessin und Gessin – Gielow in Anlehnung an die Kostenplanung zum Park-Konzept (PULKENAT 2010)

Position Menge Einheit Einzelpreis Gesamtpreis Bäume roden 22 Stück 255,00 Euro 5.610,00 Euro Bäume Neupflanzung 210 Stück 320,00 Euro 67.200,00 Euro Entwicklungspflege Bäume 2 Jahre 210 Stück 55,00 Euro 11.550,00 Euro 84.360,00 Euro 9.2. Die Drei-Schwestern-Allee 37

Baumart Robinia pseudoacacia Populus × canescens Sorbus aucuparia Pflanzzeitpunkt/Anzahl 1850 / 86 2008-2010 / 203 Länge 1.350 m Pflanzabstand 5,50 m Nutzung unbefestigter Wanderweg Umgebung Felder

Die Drei-Schwestern-Allee liegt zwischen Gessin (Kreisstraße DM 09) und dem Waldrand zwischen Immensoll und Stöckersoll. Von dem ursprünglichem Baumbestand der Drei-Schwestern-Al- lee, Robinien, Grau-Pappeln und Ebereschen, sind noch viele ein- drucksvolle Robinien aber nur 3 mächtige Graupappeln erhalten. Die letzten Ebereschen sind vor ca. 50 Jahren abgestorben.

Geplante Maßnahmen in der Drei-Schwestern-Allee mit Kostenplanung, entnommen aus dem Park- Konzept (PULKENAT 2010)

Position Menge Einheit Einzelpreis Gesamtpreis Pflege oder Fällen von Grau-Pappeln 6 Stück 250,00 Euro 1.500,00 Euro Pflege von Eichen 5 Stück 250,00 Euro 1.250,00 Euro Pflege von Robinien 51 Stück 250,00 Euro 12.750,00 Euro vorhandene Stubben fräsen, ca. 1,0 m Durchmesser 3 Stück 40,00 Euro 120,00 Euro Jungbaum fällen, Robinie 53 Stück 65,00 Euro 3.450,00 Euro Strauchflächen roden 200 m2 7,50 Euro 1.500,00 Euro Neupflanzung, Robinie, St.-U. 16-18 115 Stück 250,00 Euro 28.750,00 Euro Neupflanzung, Grau-Pappel, St.-U. 16-18 127 Stück 250,00 Euro 31.750,00 Euro Neupflanzung, Eberesche, St.-U. 16-20 256 Stück 250,00 Euro 64.000,00 Euro 145.065,00 Euro

Dieser Plan wurde in drei Abschnitten bis Ende 2010 umgesetzt (Abschnitt 6.1. „Pflanzung in der Drei-Schwestern-Allee“). Die Zahlen der Planung stimmen nicht mit den tatsächlich entstandenen Kosten und der Anzahl der gepflanzten Bäume überein. Bei der 1. Pflanzung wurden 27 Bäume gepflanzt, davon 5 Robinien, 10 Grau-Pappeln, 11 Eberschen und eine Winterlinde an der Kreisstraße. Die Gesamt- kosten für den 1. Abschnitt betrugen 7.660,00 Euro brutto. Im 2. Abschnitt wurden 50 Bäume gepflanzt, davon 10 Robinien, 20 Grau-Pappeln und 20 Ebereschen. Die Gesamtkosten für die Bepflanzung des 2. Abschnitts betrugen 18.000,00 Euro brutto. Dazu kamen 4.000,00 Euro für das Fräsen der Stubben und das Wässern der Neuanpflanzungen und 3.500,00 Euro für die Altbaumpflege. Die Finanzierung -er folgte aus Spenden und dem Alleenfonds Mecklenburg-Vorpommern. Im 3. Abschnitt wurden 126 Bäume gepflanzt, davon 6 Robinien, 9 Grau-Pappeln, 12 Ebereschen und 99Stiel-Eichen,Trauben-Eichen und Flaum-Eichen.Die Kosten für diesen Abschnitt betrugen 40.300,00 Euro brutto inklusive Fertigstellungs- und Entwicklungspflege für 2 Jahre. 38 9.3. Der äußere Parkweg - Drive

Baumart Acer platanoides Pflanzzeitpunkt/Anzahl 1840 – 1860 / 1 1900 – 1945 / 50 1945 – 1989 / 10 2010 – 2011 / 78 Länge 720 m Pflanzabstand 6 m Verband Gegenständig Stammumfang älteste Bäume190 cm Nutzung Historisch Reit- und Kutschweg Aktuell Wander- Radweg

Im Lenné-Park Basedow gelegen, von der Kreisstraße Nr. 9 in nördliche Richtung ver- läuft der erste Abschnitt des „Drive“, des äußeren Parkwegs, als Spitz-Ahorn-Allee. Er war vor allem als Reit- und Kutschweg geplant und begrenzt die maßgeblichen Berei- che des Parks, ohne eine scharfe Grenze zu bilden. Vom Osten, von der Straße Base- dow–Gessin nach Norden abbiegend, führt er durch Acker- und Wiesenflächen, die mit Baumgruppen geschmückt sind. Der Weg erreicht nacheinander zwei Hügel. Auf dem ersten Hügel wurden eine Baumgruppe gepflanzt und ein Gedenkstein gesetzt. Auf dem zweiten Hügel stand ein Teehäuschen, dessen Fundamente noch zu finden sind. Mächtige Eichen markieren den Standort. Von dieser Allee aus hat man einen weiten Blick in den Schlossgarten und über die angrenzenden Felder- (HINZ 1939). Der äußere Parkrundweg ist an zwei Stellen an die zwischen Gessin und der Landesstraße L20 verlaufenden Kreisstraße angebunden. Alleeartigen Charakter besitzt der Weg auch in den folgenden Abschnitten, doch handelt es sich überwiegend um lockere Baumreihen und linear gepflanzte Gehölze ohne regelmäßige Pflanzabstände, die den Weg begleiten. Ein Abschnitt südlich der Klärteiche kann auch als lückige Lindenallee angesprochen werden. Hier sind be- Anmerkung reits Nachpflanzungen erfolgt. Im Lennéschen Hauptplan sind der äußere Parkweg und Die Maßnahmen im Bereich einige andere Wegeabschnitte mit gleichmäßigen Punktsymbolen versehen. Es ist wahr- der Ahornallee wurden 2011 scheinlich, dass mit dieser Signatur eine Alleebepflanzung vorgeschlagen wurde. Auch beendet. Mit insgesamt 78 Neu- die nach Gessin und Malchin führende Straße ist mit den entsprechenden Punkt-Linien anpflanzungen wurde weit mehr versehen (PULKENAT, 2010, S.98). gepflanzt als ursprünglich ge- Ein weiterer Parkrundweg verläuft, vom Schloss ausgehend, am Rande der feuchten plant. Baumfällungen sind in der Wiesenflächen im Zentrum des Parks. Diese Runde führt über eine Brücke in Schloss- ursprünglichen Planung gar nicht nähe, am Großsteingrab vorbei und bezieht Teile des Drives mit ein. Zwischen dem vorgesehen, wurden aber durch- äußeren und inneren Parkrundweg besteht zudem noch eine Wegeverbindung, die geführt. Kritisch muss angemerkt dicht an der Quelle „Mul op“ entlangläuft. Dieser Weg wurde 2001 wiederhergestellt werden, dass die Bäume nicht (PULKENAT 2010, S.32, S.102). auf Vorkommen geschützter Tier- arten untersucht wurden. Es gab auch keine Baumuntersuchung, Position Menge Einheit Einzelpreis Gesamtpreis die eventuell Möglichkeiten für Bäume Neupflanzung 29 Stück 400,00 Euro 11.600,00 Euro baumerhaltene Maßnahmen vor Entwicklungspflege Bäume (Neupflanzungen) 2 Jahre 29 Stück 55,00 Euro 1.595,00 Euro einer Baumfällung aufgezeigt hätten. Auf die Bedeutung sol- Bäume Pflegemaßnahmen 38 Stück 165,00 Euro 6.270,00 Euro cher Untersuchungen wurde im Ausholzung Wildwuchs Freistellung Obelisk 700 m2 8,50 Euro 5.950,00 Euro Kapitel 6.1. näher eingegangen. 25.415,00 Euro 9.4. Die Spitzpappelallee am Drive 39

Baumart: Populus nigra ‘Italica’ Pflanzzeitpunkt/Anzahl 1989 – 2008 / 86 2011 / 25 Länge: 440 m Pflanzabstand: 6 m Verband: Gegenständig Nutzung: Wander- Parkweg Umgebung: Felder

Durch Felder vom Drive abzweigend verläuft ein gerader Weg in Richtung Gessin, der mit Spitzpappeln bepflanzt ist. HINZ (1939) beschreibt diese weithin sichtbare Allee als un- vorteilhaft für die Landschaft. Aus dem Alter der Bäume schloss er, dass diese vor der Zeit von Lennés Wirken gepflanzt wurden. Lenné hätte sich jedenfalls gegen die Verwendung von Spitzpappel als Alleebaum deutlich ausgesprochen und sie allenfalls als Baumgruppe in freier Landschaft gepflanzt. Trotzdem ist diese Allee heute ein besonderer Bestandteil des Parks und mit ihren eng stehen- den, sich gerade hoch reckenden Bäumen für viele Besucher von besonderem Reiz.

Geplante Maßnahmen in der Spitzpappelallee am Drive mit Kostenplanung, entnommen aus dem Park-Konzept (PULKENAT 2010)

• Beseitigung der Hecken und Büsche neben der Allee • Fällen von alten, abgängigen Pappeln • Nachpflanzung in Lücken

Position Menge Einheit Einzelpreis Gesamtpreis Bäume roden 7 Stück 255,00 Euro 1.785 Euro Bäume Neupflanzung 19 Stück 400,00 Euro 7.600,00 Euro Entwicklungspflege Bäume (Neupflanzungen) 2 Jahre 19 Stück 55,00 Euro 1.045,00 Euro Ausholzung Wildwuchs 340 m2 8,50 Euro 2.850,00 Euro 13.320,00 Euro

Die Maßnahmen wurden 2011 mit der Sanierung des Weges und dem Pflanzen von 25 Spitzpappeln beendet. Die ältesten Pappeln wurden vollständig gefällt. 40 9.5. Allee zwischen Seedorf und Basedow-Höhe Grenze zum „Geschmückten Landgut Basedow“

Baumart überwiegend Aesculus hippo castanum, einige Quercus Sp., Acer campestre, Acer platanoides, Fagus sylvatica, Carpinus betulus, Populus sp. Pflanzzeitpunkt/ 1840 –1860 / 208 Anzahl 2008 / 26 Aesculus hippocastanum 2011 / 183 Aesculus hippocastanum Länge 4.230 m Pflanzabstand unterschiedlich Aktuell 14 m; 17 m; 25 m Stammumfang Altbestand 150 cm – 280 cm Nutzung: Landesstraße 20

Zwischen Seedorf und der Gemarkungsgrenze Basedow-Malchin verläuft die Park- grenze zum „Geschmückten Landgut Basedow“. Auf der gesamten Strecke gibt es große Lücken, die in den letzten 20 Jahren vereinzelt mit Linden bepflanzt wurden.

Geplante Maßnahmen entlang der Landesstraße L 20 zwischen Seedorf und der Gemarkungsgrenze Basedow-Malchin mit Kostenplanung aus dem Park-Konzept (PULKENAT 2010)

• 90 Kastanien (Linden) neu pflanzen • Gesamtpreis (brutto): ca. 23.562,00 Euro 9.6.1. Kastanienallee Basedow-Höhe in Richtung Dahmer Kanal – 1. Abschnitt 41

Baumart Aesculus hippocastanum Pflanzzeitpunkt/Anzahl 1840 – 1860 / 93 Länge 850 m Pflanzabstand 17 m und 9 m Stammumfang 290 cm Nutzung unbefestigter Feldweg Umgebung Acker

Von der Landstraße L 20 aus Malchin kommend, biegt man in Basedow-Höhe re- chts in eine Allee, die bis zu einem Gehöft mit Rosskastanien bepflanzt ist. Danach wechselt die Baumart auf Gemeine Esche. Diese Allee endet am Dahmer Kanalund bildet eine äußere Begrenzung des Basedower Parks.

Geplante Maßnahmen Kastanienallee Basedow-Höhe in Richtung Dahmer Kanal mit Kostenplanung aus dem Park-Konzept (PULKENAT 2010)

• 2 Bäume abnehmen, Gesamtpreis (brutto): ca. 952,00 Euro • 3 Kastanien pflanzen, Gesamtpreis (brutto): ca. 785,00 Euro

9.6.2. Eschen-Allee Basedow-Höhe in Richtung Dahmer Kanal - 2. Abschnitt

Baumart Fraxinus excelsior, Acer sp., Salix sp. üppige Strauchschicht beidseits des Weges Pflanzzeitpunkt/Anzahl 1840 – 1860 / 21 Länge 450 m Pflanzabstand etwa 12 m Stammumfang 325 cm Nutzung unbefestigter Feldweg

Geplante Maßnahmen Eschen-Allee Basedow-Höhe in Richtung Dahmer Kanal mit Kostenplanung aus dem Park-Konzept (PULKENAT 2010)

• 15 Eschen pflanzen, Gesamtpreis (brutto): ca. 4.106,00 Euro 42 9.7. Die Kastanienallee von Basedow nach Seedorf

Baumart Aesculus hippocastanum Pflanzzeitpunkt/ Anzahl 1840 – 1860 / 1 1900 – 1945 / 50 1945 – 1989 / 10 2010 – 2011 / 78 Länge 720 m Pflanzabstand 6 m Verband Gegenständig Stammumfang älteste Bäume190 cm Nutzung Historisch Reit- und Kutschweg Aktuell Wander- Radweg

Der von Basedow nach Seedorf führende, unbefestigte Weg wird von einer Ka- stanienallee begleitet. Diese Allee weist einige Lücken, insbesondere im Bereich der ehemaligen Meierei (Schweizerhäuschen), auf. Stellenweise sind Linden nach- gepflanzt worden. Geplante Maßnahmen in der Kastanienallee von Basedow nach Seedorf mit Kostenplanung aus dem Park-Konzept (PULKENAT 2010) • Ergänzungspflanzungen in den Lücken der Kastanienallee Basedow – Seedorf mit Rosskastanien • Wegesanierung • Aufwuchs von Sträuchern in der Allee bzw. im angrenzenden Graben roden • Pflege der Alteichen und Freistellen von bedrängendem Wildwuchs • Grau-Pappel-Gruppe durch Baumpflege und Nachpflanzung erhalten • Baumgruppen auf den Geländekuppen südlich des Weges Basedow – Seedorf erhalten • Alle Neuanpflanzungen mit Schutz vor Wild-/Weidetierverbiss versehen • Waldwiesen erhalten und pflegen • Nährstoffeinträge von landwirtschaftlicher Ackernutzung südlich des Weges in den Dröbel minimieren • Umwandlung von Acker in Grünland anzuregen

Position Menge Einheit Einzelpreis Gesamtpreis Bäume roden 1 Stück 255,00 Euro 255,00 Euro Bäume Neupflanzung 86 Stück 400,00 Euro 34.400,00 Euro Entwicklungspflege Bäume (Neupflanzungen) 2 Jahre 86 Stück 55,00 Euro 4.730,00 Euro Ausholzung Wildwuchs/Plentern 555 m2 8,50 Euro 4.717,50 Euro Bäume Pflegemaßnahmen 3 Stück 165,00 Euro 495,00 Euro Gehölzschutz (vor Beweidung, Verbiss) Einzäunung 400 m2 18,00 Euro 7.200,00 Euro 51.542,50 Euro 9.8. Kastanienallee von Stöckersoll in Richtung Neuhäuser 43

Baumart Aesculus hippocastanum Pflanzzeitpunkt/Anzahl 1910-1930 / 87 Länge 840 m Pflanzabstand aktuell 10 m Stammumfang 235 cm

Eine sehr sehenswerte, dichte und gesunde Rosskastanienallee kann man bewun- dern, wenn man einen kurzen Abstecher von Stöckersoll aus nach links auf den Weg nach Neu Basedow, Neuhäuser abbiegt. Die Rosskastanie kam erst im 16. Jahrhundert aus der Türkei nach Mitteleuropa, war zunächst Modebaum, gewann dann Bedeutung als Hudebaum und bewährte sich später als ein gegen Witterungs- einflüsse wenig empfindlicher Alleebaum. Heute sind die meisten unserer Rosska- stanien von der Kastanienminiermotte stark befallen, die sich seit den 1980iger Jahren von Makedonien bis nach Mitteleuropa ausgebreitet hat und seit einigen Jahren regelmäßig einen Massenbefall verursacht. Das ist auch eine Folge des Klimawandels.

Geplante Maßnahmen in der Kastanienallee von Stöckersoll in Richtung Neuhäuser mit Kostenpla- nung aus dem Park-Konzept (PULKENAT 2010)

• 50 Kastanien pflanzen, Gesamtpreis (brutto): ca. 13.090,00 Euro oder: • 25 Kastanien pflanzen (Waldabschnitt wird nicht bepflanzt), Gesamtpreis (brutto): ca. 6.545,00 Euro 44 9.9. Die Platanenallee an der Schlosszufahrt

Baumart Platanus x hispanica Pflanzzeitpunkt 1840 – 1860 Anzahl 12 Länge 80 m Pflanzabstand aktuell 6 m Stammumfang 260 cm – 386 cm Nutzung Schlosszufahrt Umgebung Schlossgelände

Vom Parkplatz am Café und Bauernmarkt „Alter Schafstall“ kommend, erblickt man zunächst eine kurze Allee mit mächtigen Platanen, die auf das Schloss zuführt. Platanen sind sommergrüne Bäume, deren Blätter denen des Spitzahorns ähneln. Sie werden wegen ihres schnellen Wachstums und ihrer Widerstandsfähigkeit ge- gen Luftverschmutzungen heute zunehmend als Park- und Alleebaum geschätzt. Pla- tanen gehören zu den exotischen Gewächsen, die seit dem 16. Jahrhundert von Reisenden – hier aus Nordamerika und aus dem Orient - mitgebracht worden sind. Auffällig sind die kugeligen Fruchtstände und die glatte Rinde, von der sich bei älteren Bäumen dünne, große, rundliche Stücke und Platten ablösen.

Die Schlosszufahrt war ursprünglich von einer Platanenallee begleitet. Auf der östli- chen Seite des Weges sind die Bäume noch vorhanden. Auf der gegenüberlie- genden Zufahrtsseite ist noch eine Platane erhalten.

Geplante Maßnahmen in der Platanenallee an der Schlosszufahrt: eigene Kalkulation in Anlehnung an das Park-Konzept (PULKENAT 2010 )

• Platanenallee entlang der Schlosszufahrt durch Neupflanzung ergänzen.

Position Menge Einheit Einzelpreis Gesamtpreis Bäume Neupflanzung 15 Stück 255,00 Euro 3.825,00 Euro Entwicklungspflege Bäume (Neupflanzungen) 2 Jahre 15 Stück 55,00 Euro 825,00 Euro Bäume Pflegemaßnahmen 11 Stück 250,00 Euro 2.750,00 Euro 7.400,00 Euro 9.10. Lindenallee zwischen Basedow und Stöckersoll 45

Baumart Tilia cordata und 12 Aesculus hippocastanum Pflanzzeitpunkt / Anzahl 1840-1860 / 113 Länge 1.350 m Pflanzabstand 7m Stammumfang 195 cm – 300 cm Nutzung Gemeindestraße Umgebung Ort, Felder

Die wunderschöne Lindenallee zwischen Basedow und Stöckersoll führt am Obelisk und am Spielplatz vorbei aus dem Ort Basedow hinaus. Die großen alten Bäume schließen sich trotz der Breite der Straße zu einem beeindruckenden Alleentunnel. In dieser Lindenallee befanden sich gemäß der Gestaltung von Lenné zunächst ein Reitweg zu einer Pferderennbahn sowie rechts und links Wege für Pferdefuhrwerke.

Geplante Maßnahmen in der Linden-Allee Basedow – Stöckersoll in Anlehnung an das Park-Konzept (PULKENAT 2010)

• Erhalt der Lücken in der Allee für weiträumige Sichtachsen • Nachpflanzungen innerhalb der Allee, Pflege und Erhalt der Altbäume • Freistellung des Obelisken

Position Menge Einheit Einzelpreis Gesamtpreis Bäume roden 4 Stück 255,00 Euro 1.020,00 Euro Bäume Neupflanzung 150 Stück 270,00 Euro 40.500,00 Euro Entwicklungspflege Bäume 2 Jahre 150 Stück 55,00 Euro 8.250,00 Euro 49.720,00 Euro 46 9.11. Eichenallee Stöckersoll Richtung Liepen

Baumart Quercus sp. Pflanzzeitpunkt / Anzahl 1840-1860 / 95 Länge 1.230 m Pflanzabstand 20m Stammumfang 300 cm – 485 cm Nutzung Gemeindeweg Umgebung Felder

Anmerkung: Die östliche Hälfte des Parkgeländes besteht größtenteils aus Ackerland und eini- Das Alter der Bäume wird kontro- gen Waldstücken. Die Anlage des Weges von Stöckersoll nach Liepen, der diese vers diskutiert. Während ei-nige Parkhälfte umschließt, war wohl für weitere Spaziergänge und Wagenfahrten ge- überzeugt sind, dass die Bepflan- dacht (HINZ, G. 1939). Heute ist der bis zum Waldrand mit Eichen gesäumte, zung auf Lenné zurückzuführen unbefestigte Weg eine sehr eindrucksvolle Allee. Da gerade Eichen Lebensraum für ist, schätzen andere das Alter der hunderte von Insektenarten, für Fledermäuse und Vögel bieten, ist vor der Abnahme Eichen auf mehr als 200 Jahre. jedes einzelnen Baumes unbedingt eine Kontrolle durch einen Fachmann nötig. Die Auf jeden Fall sind die Bäume Bäume sind so lang wie möglich zu erhalten. mit bis zu 5 m Stammumfang Geplante Maßnahmen in der Eichenallee Stöckersoll Richtung Liepen in Anlehnung an die Kosten- sehr stattlich. schätzung zu dem Park-Konzept (PULKENAT 2010) • 11 Bäume abnehmen, Gesamtpreis (brutto): ca. 3.689,00 Euro • 35 Eichen pflanzen, Gesamtpreis (brutto): ca. 8.212,00 Euro

9.12. Apfelbaumallee Stöckersoll Richtung Teerofen

Baumart Malus sp. Pflanzzeitpunkt / Anzahl 1993 / 180 Länge 1.260 m Pflanzabstand 8m Nutzung Gemeindeweg und Zufahrt zu einem Kieswerk Umgebung Felder

Anmerkung: Von Stöckersoll aus führt eine teilweise asphaltierte Gemeindestraße in Richtung Die Gemeinde hat die Lückenbe- Kiesgrube und Basedow – Teerofen. Die Straße ist überdimensional breit und in pflanzung der Apfelbaumallee einem sehr schlechten Zustand. Sie war früher von einer Apfelbaumallee gesäumt, im Jahr 1993 mit dem Pflanzen wie man sie oft in Norddeutschland antraf. Hier wurden in den letzten 20 Jahren zu von 215 Bäumen abgeschlos- den wenigen alten Bäumen junge Apfelbäume gepflanzt, die schon ahnen lassen, sen. Leider verschwanden kurz wie sie sich einmal zu einer Apfelallee schließen werden. danach 35 dieser Bäume. 9.13. Allee Basedow Dorfstraße 47

Baumart 19 Stk. Acer platanoides und Acer pseudoplatanus 20 Stk. Tilia cordata, 15 Stk. Crataegus laevigata‚Paul’s Scarlet‘ Pflanzzeitpunkt 1960 Länge 330 m Pflanzabstand 3,5m, 4 m, 6 m Historisch vierreihig Aktuell dreireihig Stammumfang Tilia und Acer 130 cm Crataegus 30 cm Nutzung Fußweg Umgebung Dorf

Die Schlosszufahrt wird durch einen Weg, der entlang dem heutigen Sportplatze, dem Anmerkung: ehemaligen Küchengarten, führt, in Richtung Obelisk verlängert. Dieser Weg wird durch Die untenstehende Kalkulation eine Reihe Spitzahorn und auf der östlichen Seite durch eine Reihe Linden und Rotdorn geht von dem Erhalt der Ahorn- begleitet. und Linden-Bäume aus, die sich Ursprünglich waren von Lenné zwischen dem Obelisken am Abzweig des Weges nach in einem guten Zustand befinden und berechnet nur die Fällung Seedorf und dem Schloss eine einfache Kastanienallee und ab der Kirche eine vier- der Rotdorne und die vollstän- zeilige Kastanienallee (Allée double) angelegt worden. dige Bepflanzung der äußeren Das Park-Konzept (PULKENAT 2010) sieht die Wiederherstellung der zwei, teilweise Reihe mit Rosskastanien, wobei vierzeiligen Kastanienallee zwischen Obe-lisk, Kirche und Schlosszufahrt vor. zu überlegen ist, ob hier nicht der Rotblühenden Kastanie der Position Menge Einheit Einzelpreis Gesamtpreis Vorzug gegeben werden sollte. Bäume roden 15 Stück 255,00 Euro 3.825,00 Euro Das Pflanzen der 4. Reihe, die Neupflanzung von Aesculus hippocastanum oder Aeculus x carnea 22 Stück 400,00 Euro 8.800,00 Euro sich auf der Seite zum Sport- platz befand, ist zum gegenwär- Entwicklungspflege Bäume (Neupflanzungen) 2 Jahre 22 Stück 55,00 Euro 1.210,00 Euro tigen Zeitpunkt wenig realistisch. Bäume Pflegemaßnahmen 29 Stück 165,00 Euro 4.785,00 Euro Gehölzschutz (vor Beweidung, Verbiss) Einzäunung 22 m 18,00 Euro 396,00 Euro 19.016,00 Euro 48 9.14. Balkonweg

Baumart Aesculus hippocastanum Pflanzzeitpunkt/Anzahl 1840 – 1860 / etwa 70 Länge 1400 m Pflanzabstand Aktuell sehr unterschiedlich, große Lücken Stammumfang 250 cm Nutzung Historisch Triftweg, Reit- und Kutschweg Aktuell Panoramaweg Umgebung Höhenzug, alter, lockerer Gehölzbestand

Der sogenannte „Balkonweg“ verläuft als Panoramaweg auf der nordwestlichen Seite Basedows auf einem alten Höhenzug bis zum ehemaligen Tiergarten, dem heutigen Buchenwald, dem alte Bäume und ein kuppiges Relief sein besonderes Gepräge geben. Es handelt sich um einen alten Triftweg, der als Teil des äußeren Parkrundweges, des Drives, auch als Reit- und Kutschweg genutzt wurde. Alte Rosskastanien geben dem Weg abschnittsweise den Charakter einer Allee. Kenn- zeichnend für den Weg ist sein leicht geschwungener Verlauf, der viele Ausblicke in die Parklandschaft, auf alte Gehölzinseln und in das Dorf ermöglicht. Entlang des Weges stehen noch viele alte Bäume, die aus der Lenné-Zeit stammen. Nicht mehr vorhanden ist ein Weg, der vom Dorf zum Balkonweg führte. Er ver- lief zwischen einem mit Spitzpappeln bepflanzten Berg und dem lindengesäumten Kleingewässer unterhalb des Balkonweges und schloss unweit der Wirtschaftsge- bäude, südwestlich des Hundezwingers, an die Dorfstraße an (PULKENAT 2010, S. 102). Geplante Maßnahmen entlang des Balkonweges mit Kostenplanung aus dem Park-Konzept (PULKENAT 2010) • Baumpflegerische Arbeiten, insbesondere bei den Altbäumen aus der Lenné-Zeit, sollen dazu dienen, die Bäume so lang wie möglich zu erhalten. • Alte Feld-Ahorne, Eichen, Rotbuchen, Grau-Pappeln müssen freigestellt werden. • Wildwuchs ist zu entfernen. • Die Lücken in den Baumreihen sind durch Neuanpflanzungen zu füllen, wobei Sichtfenster erhalten oder auch wiederhergestellt werden müssen. • Ehemals vorhandene Baumgruppen auf dem Acker westlich des Balkonweges sind mit Eiche, Graupappel, Linde, Feldahorn nachzupflanzen. • Die Baumreihen aus Rosskastanien sind zu erhalten und in die Lücken Kastanien nachzupflanzen.

Position Menge Einheit Einzelpreis Gesamtpreis Bäume roden 24 Stück 255,00 Euro 6.120,00 Euro Bäume Neupflanzung 74 Stück 400,00 Euro 29.600,00 Euro Entwicklungspflege Bäume (Neupflanzungen) 2 Jahre 74 Stück 55,00 Euro 4.070,00 Euro Bäume Pflegemaßnahmen 85 Stück 165,00 Euro 14.025,00 Euro Ausholzung Wildwuchs/Plentern 8400 m2 8,50 Euro 71.400,00 Euro Gehölzschutz (vor Beweidung, Verbiss) Einzäunung 170 m 18,00 Euro 3.060,00 Euro 128.275,00 Euro 10. Dokumentation zur Geschichte in Form einer Zeittabelle 49

14. Januar 1247 1. urkundliche Erwähnung Basedows

1474 Urkundliche Erwähnung der Burg als 'slate' (Schloss)

1757 Erster Vermessungsplan von Basedow und Umgebung

1800 Datierung der ersten bekannten Abbildung von Schloss Basedow

„Plan von dem Hochgräfl. von Hahnschen Schlossgarten Basedow.“ Plangren- 1835 zen: Weg an der Pferdekoppel, Malchiner Straße, Marstall, Gutsgebäude. P.J. Lenné Signiert: „gez: G. Koeber“. „Lenné 35“

„Zu Basedow gehörig“ Plangrenzen: Grundstücksgrenzen zwischen zwei um 1836/37 Gräben und einem Feldweg. (P.J. Lenné)

Plangrenzen: Grundstücksgrenze, Straße nach Stäckersahl. P.J.Lenné

Plan ohne Titel, Plangrenzen: Wege zum Marstall, Schloss, Kanal und vermutl. 1837 Wiesenflächen. Feder in Grau. 36,7 x 55,7 cm. P.J. Lenné (Pflanzplan für die Schlossumgebung)

„Theilweiser Situations Plan vom Schloss und Dorf Basedow“ Plangrenzen: Wege nach Stäckersahl und Seedorf, Garten um die Kirche, 1843 Stallungen, Schloss, Straße nach Gessin, Windmühle. Signiert: „aufgenommen im Februar 1843 von A.E. Schmiedekamp C., Ing.“ Zeichner: A.E. Schmiedekampf, Einzeichnungen von Lenné.

Plan ohne Titel. Plangrenzen: Scheuer, Torhaus zum Schlosshof, Kanal, Gasthof, Teich, Dorfstraße, Viehställe. Zeichner: Einzeichnungen von um 1844 Lenné. (Plan des südlichen Schlossbereichs mit Schlosszufahrt, Dorfstraße, Blumengarten)

„Karte von dem nördlichen Teile des Rittergutes Basedow. Angefertigt 1901 nach einer Neuvermessung: Prenzlau, im Jahre 1901 Hinrichs, Ingenieur.“

Schloss: Das Stülersche Torhaus brennt ab. 1945 Enteignung der Familie Hahn

September 1945 Erlass der Verordnung über die Bodenreform

Aufsiedlung der Hahnschen Besitzungen; Neubauernhöfe und die Siedlung Oktober 1945 Basedow-Höhe entstehen

Januar 1956 Plangrenzen: Wege nach Stäckersahl und Seedorf, Garten um die Kirche,

1978 Stallungen, Schloss, Straße nach Gessin, Windmühle.

Signiert: „aufgenommen im Februar 1843 von A.E. Schmiedekamp C., Ing.“ 1985 Zeichner: A.E. Schmiedekampf, Einzeichnungen von Lenné.

1985-90 Plan ohne Titel. Plangrenzen: Scheuer, Torhaus zum Schlosshof, Kanal,

1986-1989 Gasthof, Teich, Dorfstraße, Viehställe. Zeichner: Einzeichnungen von

Seit 1996 Lenné. (Plan des südlichen Schlossbereichs mit Schlosszufahrt, Dorfstraße,

Teile des Wirtschaftshofes und des Parkes werden durch Fam. Bächtold 2005 erworben.)

ab 2005 Erneuerung der Spitzpappelallee

Tab. 1: Geschichtliche Zeittabelle Park Basedow (PULKENAT, 2010, S. 13-16) Literatur

• BRELOER, HELGE, Baum- und Gehölzpflege nach dem neuen Bundesnaturschutzgesetz, • Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Maßnahmen zur Erhaltung, AFZ-Der Wald 8/2010 Wiederherstellung und Aufwertung kulturhistorischer Bausubstanz zum Schutz und zur Erhaltung • BRÜCKMANN, K. (2010): Wegweiser Gehölzschutz in Mecklenburg-Vorpommern; BUND M-V, des ländlichen Kulturerbes bei Schlössern, Gutsanlagen und Parks; Verwaltungsvorschrift des • GÜRLICH, S. (2009): Die Bedeutung historischer Alleen als Lebensraum für Käfer. Ministeriums für Verkehr, Bau und Landesentwicklung vom 28. Januar 2009 – VIII 141 H 1362 1 In: Historische Alleen in Schleswig-Holstein – geschützte Biotope und grüne Kulturdenkmale - • ZTV-Baumpflege – Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien Abschlussbericht des Projektes der Deutschen Stiftung Umwelt, S. 49-82 für Baumpflege (2006) • HINZ, G. (1939): Ein Beitrag zur Kenntnis der Mecklenburgischen Parkanlagen Basedow, • ZTV-Baum StB 04 – Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien Remplin, Neustrelitz, Ludwigslust und Schwerin unter besonderer Berücksichtigung der für Baumpflegearbeiten im Straßenbau (2004) schöpferischen Tätigkeit des Peter Josef Lenné. In: Sonderdruck Gartenkunst, Berlin, 9 S. Internet • JASKULA, P.; GAISER, O.; DUJESIEFKEN, D. (2009): Baumbiologische Möglichkeiten zur Erhal- http://www.agrarheute.com/index.php?redid=323970 tung historischer Alleen. - Historische Alleen in Schleswig-Holstein – geschützte Biotope und grüne http://www.dreischwesternallee.gessin.de/aktuelles/pressedienst/index.html Kulturdenkmale - Abschlussbericht des Projektes der Deutschen Stiftung Umwelt, S. 168-222 http://www.dreischwesternallee.gessin.de/aktuelles/flyer/index.html • LEHMANN, I. (2004): Das Landesprogramm Mecklenburg-Vorpommern 1993 bis 2002: Zielset- www.gessin.de zung, Methodik und Ergebnisse aus naturschutzfachlicher Sicht. Nachhaltiger Schutz des kulturel- http://de.wikipedia.org/wiki/Historie len Erbes – Umwelt und Kulturgüter, 9. Internationale Sommerakademie St. Marienthal: www.dbu.de Deutsche Bundesstiftung Umwelt: S. 155 – 173 www.lpv.de • LEHMANN, I.; ROHDE, M. (Hrsg.) (2006): Alleen in Deutschland. Bedeutung, Pflege, Entwicklung. Verwendete und weiterführende Literatur zum Beitrag Holger Ringel: Erfassung Edition Leipzig in der Seemann Henschel GmbH & Co KG, Leipzig, 247 S. holzbewohnender Käfer in der Drei-Schwestern-Allee bei Gessin • LEHMANN, I. (2009): Denkmalschutz und Naturschutz – voneinander lernen und Synergien (Abschnitt 6.3.) nutzen; Naturschutz und Biologische Vielfalt Ausgabe 81, S. 191 – 210; Bundesamt für AHRENS, D. (1998): Teilverzeichnis Mecklenburg-Vorpommern. In: KÖHLER, F. & Naturschutz KLAUSNITZER, B. (Hrsg.): Verzeichnis der Käfer Deutschlands. – Entomologische • LEHMANN, I.; ROHDE, M., (2006): Alleen in Deutschland; Edition Leipzig, Nachrichten und Berichte, Beiheft 4, 185 S. • LUNG; 2011; Gutachterlicher Landschaftsrahmenplan Mecklenburgische Seenplatte BENSE, U. (1995): Bockkäfer. – Margraf-Verlag, Weikersheim, 512 S. • PULKENAT, S. (1984, 1994, 2009): Basedow, ornamented farm (Geschmücktes Landgut) BRINGMANN, H.-D. (1993): Rote Liste der gefährdeten Bockkäfer Mecklenburg-Vorpomerns. - Denkmalpflegerische Rahmenzielstellung Rote Listen der in Mecklenburg-Vorpommern gefährdeten Pflanzen und Tiere, Schwerin • PULKENAT, S.; Hahn von Burgsdorff, E. (2009): Geschmücktes Landgut Basedow, 47 S. DIECKMANN, L. (1972-88): Beiträge zur Insektenfauna der DDR: Coleoptera-Curculionidae. - • PULKENAT, S.; Parklandschaft Basedow, 24 S. Beiträge zur Entomologie pp. 22-38, 7 Beiträge • PULKENAT, S. (2010): Konzept zum Erhalt und zur Wiederherstellung der Parklandschaft FREUDE H., HARDE K. W., LOHSE G. A. (Hrsg.) (1964- 1983): Die Käfer Mitteleuropas. Basedow, 160 S. 11 Bde. - Goecke & Evers, Krefeld • RIEDEL, H. (2008): Erfassung holzbewohnender Käfer in der Drei-Schwestern-Allee GEISER, R. (1998): Rote Liste der Käfer (Coleoptera). In: BINOT, M., BLESS, R., BOYE, P., bei Gessin, 20 S. GRUTTKE, H. & PRETSCHER, P.: Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. – Bundesamt Protokolle, Stellungnahmen, Vorträge für Naturschutz (Hrsg.): 434S. • BUND M-V (2006): Stellungnahme des BUND M-V zur Fällung von 90 Linden an der KULBE, J. & RINGEL, H. (2002): Beitrag zur Bockkäferfauna Mecklenburg-Vorpommerns (Col., Kreisstraße DM 9 zwischen Basedow und Gessin Cerambycidae). – Entomologische Nachrichten und Berichte 46: 247-250 • DUJESIEFKEN, D. (2011): Neue Erkenntnisse in der Jungbaumpflege, Tagung des BUND KÖHLER, F. (2000): Erster Nachtrag zum “Verzeichnis der Käfer Deutschlands”. – Entomologische „Bäume in der Stadt – Erhaltung, Pflege, Förderung“ Nachrichten und Berichte 44: 60-84. • KIBBEL, H. U. (2007): Protokoll zum ersten Gessiner Alleentag KÖHLER, F. (2000): Totholzkäfer in Naturwaldzellen des nördlichen Rheinlandes. – Schriftenreihe • KIBBEL, H. U. (2008): Entwicklung von regionalen Alleenentwicklungsprogrammen, der Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten NRW, Band 18, Tagung des BUND „Alleen in Mecklenburg-Vorpommern – Altbaumschutz und 352 S. Neuanpflanzungen“; überarbeitet 2010 KÖHLER, F. & KLAUSNITZER, B. (Hrsg.) (1998): Verzeichnis der Käfer Deutschlands. – Entomolo- gische Gesetze, Normen Regelwerke und Richtlinien Nachrichten und Berichte (Dresden), Beiheft 4, 185 S. • DIN 18920, (2002): Vegetationstechnik im Landschaftsbau - Schutz von Bäumen, LOHSE, G. A. & LUCHT, W. H. (1988-1993): 1.-3. Supplementband mit Katalogteil. - Goecke & Pflanzenbeständen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen Evers, Krefeld • FLL Empfehlungen für Baumpflanzungen – Teil 1 (2005): Planung, Pflanzarbeiten, Pflege, MÜLLER-MOTZFELD, G. (1992): Rote Liste der Laufkäfer Mecklenburg-Vorpommerns - 1. Fassung. • FLL Empfehlungen für Baumpflanzungen – Teil 2 (2004): Standortvorbereitungen Rote Listen der in Mecklenburg-Vorpommern gefährdeten Pflanzen und Tiere, für Neupflanzungen; Pflanzgruben und Wurzelraumerweiterung, Bauweisen und Substrate, Schwerin, 20S. • FLL Fachbericht zur Pflege von Jungbäumen und Sträuchern (2008) RINGEL, H. & KULBE, J. (2006): Bemerkenswerte Blattkäferfunde zur Aktualisierung der • FLL Richtlinie zur Überprüfung der Verkehrssicherheit von Bäumen – Check-Liste Mecklenburg-Vorpommerns (Coleoptera: Chrysomelidae). – Entomologische Baumkontrollrichtlinie (2004) Nachrichten und Berichte 50: 119-123 • Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz), RINGEL, H. & PECHMANN, M. (2005): Seltene und neue Bockkäfer für Mecklenburg- gültig ab 1.März 2010 Vorpommern (Coleoptera, Cerambycidae). – Archiv der Freunde der Naturgeschichte • Gesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Ausführung des in Mecklenburg XLIV: 105-110 Bundesnaturschutzgesetzes (Naturschutzausführungsgesetz - NatSchAG M-V) RÖßNER, E. (1993): Rote Liste der gefährdeten Blatthorn- und Hirschkäfer Mecklenburg- vom 23. Februar 2010 Vorpommerns (Coleoptera: Scarabaeoidea). - Rote Listen der in Mecklenburg- • Neuanpflanzung von Alleen und einseitigen Baumreihen in Mecklenburg-Vorpommern, Vorpommern gefährdeten Pflanzen und Tiere, Schwerin, 20 S. Gemeinsamer Erlass des Wirtschaftsministeriums und des Umweltministeriums, 19. April 2002- V 540/556-07-X 200c/5323.1- Luftbilder 1993

Lenné-Plan: „Plan von dem Hochgräfl. Von Hahnschen Schlossgarten Basedow.“ Um 1835, Ausschnitt mit Blumengarten

Die Broschüre wurde gefördert durch • die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE) mit Fördermitteln aus der Bingo! Umweltlotterie

Impressum Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. Wismarsche Str. 152, 19053 Schwerin Tel.: 0385-521339-0 Fax: 0385-521339-20 E-Mail: [email protected] Internet: www.bund-mv.de

Spendenkonto: Sparkasse Mecklenburg-Schwerin BLZ: 140 520 00 Konto: 370 033 370

Konzept, Text, Fotos: Katharina Brückmann, BUND M-V Zeichnung Rückseite Dreischwestern: Maria Kleist Zeichnung Innenseite Deckblatt: S. Pulkenat Zeichnung Innenseite Rückseite: S. Pulkenat Zeichnung Drei Schwestern Allee; Entwurf Pflanzschema Seite 18: S. Pulkenat Fotos Seiten 4, 5, 6, 7, 8, 52: Archiv S. Pulkenat Foto Seite 12: Bernd Kleist Foto Seite 15: Hans-Ulrich Kibbel Fotos Seiten 24-27: Holger Ringel Text Seiten 13 – 15: Hans-Ulrich Kibbel Text Seiten 24 – 27: Holger Ringel Text Seite 23: Zarah Kuhlmann; Katharina Brückmann Layout und Druckrealisierung: www.alte---schule.de Veröffentlicht: Dezember 2011