No. 15 • Herbst 2019 • kostenlos UPRESS, Soesttor 12, 59555 Lippstadt 59555 Lippstadt Soesttor 12, UPRESS, AG Post Deutsche bezahlt, Entgelt PSdg, 86388, ZKZ

Michael Weib, Lisa Breuer und Tho- mas Solbach (von links) sind neu im Team von MANN. Die drei Wäller stehen den Kunden mit Rat und Tat zur Seite. Seite 3

Prof. Dr. med. Hans-Martin Klein ist Radiologe. Wie an- dere Mediziner die- ses Fachs, setzt er bildgebende Verfah- ren zur Diagnostik ein. Doch sein MRT benötigt weniger Strom – und schickt ebenfalls geringere Energie durch den Körper des Patienten. Seite 5

Um Pellets bei der Herstellung durch die sogenannte Ma- Veränderung: Wind- und Sonnenenergie kommt in der Energiewende schon jetzt eine Schlüsselrolle zu – und das wird tritze zu drücken, nach Meinung von Prof. Dr. Volker Quaschning auch zukünftig so sein, wenn wir den Anteil der „Erneuerbaren“ in Richtung wird Strom benötigt. 100 Prozent zu bringen versuchen. Quaschning ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik Eine neue Presse bei und Wirtschaft (HTW) in Berlin. Im Exklusiv-Interview mit der „Wäller Energiezeitung“ weist er darauf hin, dass die Schäden den „Westerwälder durch die vom Klimawandel verursachte Trockenheit bei uns erheblich höher sein werden als die Kosten für die Energiewende. Holzpellets“ erledigt Denoch erkenne er „momentan aber nicht, dass Deutschland bereit wäre, die für den Klimaschutz nötigen Veränderungen zu das nun sparsamer. akzeptieren“. Seite 7 Seite 6 No. 15 • Herbst 2 2019

Editorial Exzellenter „Footprint“ im

Liebe Leser, Als umweltfreundlicher raus verarbeiteten Erzeugnissen Brennstoff erzielen Holzpellets ein ebenso weiter Weg zu ihren mit dem Werbespruch eine praktisch neutrale Koh- Abnehmern bevorsteht. Bei den „Energie, die nicht die Welt lenstoffdioxid-Bilanz, wird „Westerwälder Holzpellets“ ist kostet!“, ist die Westerwälder doch beim Verfeuern nur so viel dies nicht der Fall, was daran Holzpellets GmbH seit vielen CO2 freigesetzt, wie beim liegt, dass das gleichnamige Jahren unterwegs. Die doppel- Wachsen des Baumes zuvor aus MANN-Unternehmen optimal auf sinnige Bedeutung erhält von der Luft gebunden wurde. Ent- seinen Standort angepasst ist, und Jahr zu Jahr ein stärkeres Fun- scheidend für den ökologi- zwar sowohl auf den Beschaf- dament, und man fragt sich: schen „Fußabdruck“ ist jedoch fungs- als auch auf den Absatz- Was kostet eigentlich die Welt? ebenso die Gesamtenergiebi- markt. Nicht nur, dass das Holz Und was ist uns der Heimatpla- lanz, die sich aus mehreren der in Langenbach bei net wert? Faktoren zusammensetzt. Denn hergestellten Pellets direkt aus Als im späten Mittelalter der „Carbon Footprint“ misst der Region bezogen wird. Nach die Osterinseln im Pazifik ent- sich an Energieeffizienz und re- der Verarbeitung zu dem CO2- deckt wurden, traf man auf ver- sultiert aus ökologischer Pro- neutralen Brennstoff findet dieser feindete Volksstämme, die in duktion und Logistik. Die zudem Abnehmer in der Umge- Höhlen lebten, Götzenstatuen „Westerwälder Holzpellets“ bung. So entstehen die Holzpel- Kreislauf: Die Wärme für die Daadener Barockkirche anbeteten und auf der Insel ge- (WWP) kommen hier auf he- lets im und für den Westerwald. wird mit Pellets aus eigenem Holz produziert. fangen waren. Was war pas- rausragende Werte. Holz, das in dem Langenba- siert? Es gab kein Holz mehr Faktoren wie Strom und Wär- cher Betrieb zu Pellets gepresst für den Bau von Fischerbooten. me für die Produktion, die Roh- wird, stammt zum Beispiel aus bach. Dabei anfallende Späne wer- Pfarrhaus, einen Kindergarten so- Die Ressourcen auf der bis da- stofflogistik und die Auslieferung dem genossenschaftlich bewirt- den zu hochwertigen „Westerwäl- wie das Gemeindezentrum. Die to artenreichen Insel waren der Pellets sowie Verpackung schafteten Hauberg. Die Mitglie- der Holzpellets“ verarbeitet. Evangelische Kirche in Daaden verbraucht. In dieser Situation oder Bindemittel ergeben die Ge- ist also sowohl verdienender Part- hätten die Einwohner wohl ger- samtenergiebilanz. Für die „Wes- ner als auch Kunde von WWP. Ein ne viel bezahlt, um aus der terwälder Holzpellets“ ermittelt 0 50 100 200 300 400 500 600 650 perfekter Kreislauf aus Beschaf- misslichen Lage heraus zu kom- das jüngste von MANN erstellte fung und Absatz, der ökologisch men. „Carbon-Footprint“-Gutachten nachhaltig ist und die regionale Die Weltgemeinschaft 2018 einen Gesamtwert von le- Wertschöpfungskette unterstützt. Beispiel Beispiel

steht vor einer Mammutaufga- diglich rund elf Kilogramm Koh- Russland Holz von MANN wird gleich- be und hat hierfür, auf Basis von lenstoffdioxid. Grund dafür ist falls regional verteilt und genutzt: zum Beispiel, dass im Werk der Die Firma „Lenz Holzbearbei- 0 50 100 200 300 400 500 600 650 „Westerwälder Holzpellets“ Öko- tung“ aus Derschen fertigt bei- strom verwendet wird oder die spielsweise Paletten und hoch- Trocknung der Pellets durch Wär- wertige Verpackungen aus dem

me aus dem eigenen Biomasse- USA nachwachsenden Werkstoff. Für heizkraftwerk erfolgt, anstatt – Beispiel seine Produkte bezieht der Fami- wie möglicherweise andernorts lienbetrieb Schnittholz in Form – durch eine mit Gas befeuerte 0 50 100 200 300 400 500 600 650 von Brettern und Kanthölzern aus Trocknungsmaschine oder in dem SEO-Sägewerk von MANN Russland sogar mit Kerosin. (die „Wäller Energiezeitung“ be- Bei Strom und Wärme für die richtete). Hier bleibt das Wester- 11kg Herstellung kommt das Langen- WWP: wälder Holz also ebenso unter bacher Produkt auf 2,65 kg CO2 „Wällern“, es stammt aus der Re- pro Tonne Westerwälder Holzpel- gion und wird in der Region ver- lets, für die Rohstofflogistik Umweltbilanz: Was wäre, wenn Holzpellets aus teilt. Späne, die bei der Herstel- werden sogar nur 0,82 kg ver- Russland oder den USA kämen? Die Grafik macht deutlich, lung der Kanthölzer gesägt wer- zeichnet. Würden Pellets hinge- dass der „Carbon Footprint“ der lokal erzeugten „Wester- den, können wiederum für die wissenschaftlichen Erkenntnis- gen aus den USA oder Russland wälder Holzpellets (nur rund elf kg CO2) um ein Vielfaches Pellets genutzt werden. sen, das historisch bedeutsa- importiert werden, wäre deren darunter liegt. Wie umweltfreundlich Holz- me Klimaabkommen von Paris Fußabdruck enorm hoch (siehe pellets generell sind, zeigt der beschlossen. Verträge soll man Grafik). der der „Haubergsgenossenschaf- Ein Abnehmer dieser Pellets Vergleich mit einem anderen halten, und der Versuch sollte Entscheidend für den nied- ten“ übernehmen gemeinschaft- ist wiederum die Kirchengemein- Brennstoff: Eine Tonne Wester- es wert sein. Denn es gilt, Völ- rigen CO2-Wert ist neben der lich die forstwirtschaftliche Nut- de selbst, die mit den Erzeugnis- wälder Holzpellets (mit nur elf Ki- kerwanderungen und Ressour- Herstellungsweise die Rohstoff- zung. So auch in Daaden: Dort be- sen ihre eigenen Gebäude und lo CO2) entspricht dem Energie- cenkriege in bisher nie dage- herkunft. Selbst die noch so gute sitzen die Evangelische Kirchen- Einrichtungen beheizt. Mittels ei- gehalt von 500 Litern Heizöl – die wesenem Ausmaß einzubrem- Bilanz des nachwachsenden Ma- gemeinde und das Bürgerhaus ein ner modernen Pelletheizung Verbrennung von diesen 500 Li- sen. terials muss relativiert werden, Waldstück. Hier kauft MANN strömt Wärme in die altehrwürdi- tern ergibt jedoch einen Kohlen- Erfolgreiche und Mut ma- wenn das Holz lange Transport- Stammholz und verarbeitet es in ge Evangelische Barockkirche stoffdioxid-„Footprint“ von 1.330 chende politische Großent- wege hinter sich hat und den da- der neuen SEO-Anlage in Langen- der Stadt, das Gemeindebüro, das kg. scheidungen waren der Kampf gegen sauren Regen und das Anzeige Ozonloch. Bei der aktuellen Aufgabe der Weltgemeinschaft Potenzial nutzen ist es aber auch jeder Einzelne, der seiner Verantwortung ge- Einer Schweizer Studie zu- dass Bäume im Laufe ihres Wachs- recht werden muss und kann. folge wäre die weltweite Auf- tums der Atmosphäre CO2 entzö- Den persönlichen CO2-Fußab- forstung von Wäldern auf einer gen und es in den daraus herge- druck zu berechnen, ist der An- Fläche von 900 Millionen Hek- stellten Holzprodukten speicher- fang. Vielerlei Reduzierungs- tar möglich und könnte zwei ten. Ersetzten Holzprodukte zu- möglichkeiten ohne Verlust an Drittel der vom Menschen ver- dem energieintensive Materialien 2&ɆɅ8YǶTȩPȢDzȩYǯdzȤ+JWdzȤǪMȥdz Lebensqualität sind möglich. ursachten CO2-Emmissionen etwa beim Hausbau (wie Beton) Das kenne ich aus eigener Er- absorbieren. Das wäre genug, sowie fossile Energieträger, wer- fahrung. um die Erderwärmung bis 2050 de die größtmögliche Klima- Ich kann nicht aufhören, auf 1,5 Grad zu begrenzen. Nur schutzwirkung erzielt. Der ge- Mut und Werbung zu machen ist der Wald selbst Opfer des samte Klimaschutzeffekt sei also für den Einsatz des eigenen Klimawandels. nur durch die Waldbewirtschaf- Verstandes. Fallen Sie bitte Ein Aufforstungsprogramm tung in Verbindung mit der brei- nicht auf plakatives und einfa- des Bundeslandwirtschaftsminis- ten Verwendung der Holzproduk- ches Getöse herein und infor- teriums ist geplant. Der Deutsche te erreichbar. Der DeSH rät, dass mieren Sie sich umfassend. Säge- und Holzindustrie Bundes- stabile und vielseitig einsetzba- Denn eines ist sicher: Von allei- verband e.V. (DeSH) merkt an, re Bäume gepflanzt werden. ne erledigt sich die Aufgabe zum Klima- und Ressourcen- schutz nicht. Selbst wenn Milli- arden auf der Suche nach ei- nem „Planet B“ ausgegeben werden, bleibt es dabei: Die Er- de ist auch nur eine Insel.

Es grüßt mit einem Dank für Ihre Zeit und einem „Hui Wäller“ Bald werden Sie das Video auf unserem YouTube-Channel zu sehen bekommen! Ihr Das genaue Datum geben wir über Studie: Laut Schweizer Forschern ist Aufforstung das unsere Social Media Kanäle bekannt. effektivste Mittel gegen den Klimawandel. Foto: pixabay No. 15 • Herbst 2019 3 Schön, in der Heimat aktiv zu sein • Thomas Solbach, Michael Weib und Lisa Breuer sind neu im MANN-Büro und unterstützen die Kunden

Eine neue berufliche Herausforderung – dieser Wunsch eint Michael Weib, Thomas Solbach und Lisa Breuer. Alle drei Wäller erfüllten sich ihn in diesem Jahr bei MANN. Während Thomas Solbach im Stromvertrieb und -Kundenservice aktiv ist, kümmert sich Disponent Michael Weib um die Kundennachfrage nach „Westerwälder Holzpellets“. Lisa Breuer wiederum ist ebenfalls für Pellets „zuständig“, nämlich für Abrechnung und Vertrieb. „Das angenehme Arbeitsklima und die netten Kollegen“ schätze sie am meisten, lächelt die 26-Jährige und zwinkert Weib und Solbach zu. Es ist deutlich spürbar: Die drei „Neuen“ im MANN-Büro sind an ihrem Langenbacher Arbeitsplatz überaus glücklich.

„Ich habe vorher fast mein offenen Tür“ näher kennen, und ganzes Leben in einer Spedition seine Begeisterung war entfacht. gearbeitet, nationaler und inter- Nachhaltigkeit ist für den 38- nationaler Fernverkehr. Dann ha- Jährigen ein großes Thema. „Mir be ich mir gedacht: ,Ich bin jetzt hat der geschlossene Kreislauf fünfzig. Will ich das noch die bei MANN gefallen. Hier wird nächsten Jahre?‘“, erzählt Micha- nichts weggeworfen“, lobt Sol- el Weib, der im März bei MANN bach. „Ich habe nebenberuflich angefangen hat. Markus Mann einen landwirtschaftlichen Be- kannte er bereits privat, und so trieb, und da machen wir das ge- erfuhr Weib von dem Geschäfts- nauso. Wir haben einen eigenen führer des Langenbacher Be- Wald, eigene Futterherstellung.“ triebs, dass der noch einen Mit- Apropos Heimat: Genau wie Mi- arbeiter für die Disposition benö- chael Weib stammt der Strom- tigte. Michael Weib zögerte nicht kundenberater aus Steinebach. lange. Kurze Zeit darauf konnte er „Wir wohnen zwei Straßen ent- anfangen. fernt voneinander“, schmunzelt Seine Aufgaben in dem Un- Solbach. Motivation: Die gute Stimmung im Team und abwechslungsreiche Aufgaben schätzen ternehmen unterscheiden sich Für ihn sei MANN eine will- Thomas Solbach, Lisa Breuer und Michael Weib (von links) an ihrem Langenbacher Arbeitsplatz. sehr von denen, die der Dispo- kommene Abwechslung gewe- nent bislang gewohnt war. „Das sen. Fast 18 Jahre lang war Tho- neue berufliche Herausforderung ten, das macht schon Spaß“, bach ihrer Kollegin fröhlich bei- ist ein ganz anderes Arbeiten. Ich mas Solbach im Bereich Büro- und und fand diese im Mai bei der schwärmt Lisa Breuer. Woraufhin pflichten. hatte vorher immer nur mit Ge- Werkstatteinrichtung tätig. „Ich Langenbacher Firmengruppe. Michael Weib und Thomas Sol- Andra de Wit schäftskunden zu tun, meistens habe vorher in einem Großraum- Die 26-Jährige ist gelernte Kin- die gleichen. Jetzt sind es private. büro gearbeitet, das war wie im derkrankenpflegerin, hat zudem Hier hat man Menschen, die ein- Bahnhof und im Grunde Massen- eine Ausbildung zur Kauffrau für mal im Jahr anrufen und Pellets abfertigung. Jetzt habe ich mehr Büromanagement absolviert. bestellen“, schildert der freundli- Zeit für den Kunden“, freut er sich Einige Jahre lang arbeitete che Steinebacher. Doch es sei in- und blickt zurück: „Zuvor hatte Lisa Breuer als Pflegerin in Neu- teressant, dieses „neue Arbei- ich über 10.000 Produkte im Ka- wied. Irgendwann sei ihr jedoch der Wunsch gekommen, noch ein- mal etwas anderes auszuprobie- ren. Gezielt schaute sich die aus Gehlert Stammende nach einem Job in der Heimat um und stieß schließlich auf eine Stellenanzei- ge des Langenbacher Naturener- giebetriebs. „Und MANN kennt man hier im Westerwald einfach. Das ist ein tolles Unternehmen“, beschreibt sie lächelnd, wie auf- geregt sie war, als sie das Ange- bot entdeckte. Sie habe große Lust gehabt, bei MANN aktiv zu werden. Umso größer war die Freude, dass ihre Bewerbung mit Kontakt: Michael Weib arbeitet gern nah am Kunden. Erfolg gekrönt wurde und sie nicht nur eine neue, interessante berufliche Ausrichtung fand, son- dern zudem wieder näher bei ih- rer Familie sein konnte. Die Gehlerterin ist glücklich Nähe: Sie sei glücklich, in der Heimat und für die Re- darüber, wie es gekommen ist. gion tätig zu sein, unterstreicht Lisa Breuer. Und dass sie als ehemalige Kran- kenpflegerin trotzdem weiterhin ten“. So konzentriere man sich talog, die ich gar nicht ,gesehen‘ für einen „guten Zweck“ tätig sehr auf jeden einzelnen Kunden habe.“ Dies sei bei MANN ganz sein darf. Sie stehe komplett hin- und sein individuelles Anliegen, anders: Er könne nun genau nach- ter der MANN-Philosophie, betont ergänzt Weib. Zudem sei es bei vollziehen, was der Kunde erhält, Lisa Breuer. „Das Haus, in das ich MANN wunderbar entspannt und alles sei transparent und greifba- jetzt ziehe, hat auch eine Pellet- ausgeglichen. „Ich finde es sehr rer – im Gegensatz zu früher. „Ich heizung.“ Natürlich wolle sie schön, dass wir hier so ein ruhi- wollte mich verändern“, erinnert selbst ebenfalls grünen Strom von ges Arbeitsklima haben und auch sich Thomas Solbach. MANN beziehen und nachhaltig kürzere Wege.“ Bei diesem Punkt nickt Lisa leben. Thomas Solbach hört seinem Breuer verständnisvoll. Ihr sei es Lisa Breuer, Michael Weib Kollegen aufmerksam zu und ganz genauso gegangen. Auch und Thomas Solbach sind froh, stimmt der Aussage sofort zu. An- die junge Wällerin ist neu im dass sie sich für MANN entschie- fang Juni nahm Solbach seine MANN-Team und kümmert sich den haben. Durch die Beschäfti- Stelle in Langenbach auf und steht um Abrechnung und Vertrieb der gung in Langenbach kommen für nun als Ansprechpartner für „Westerwälder Holzpellets“, nur sie nämlich zwei Faktoren zusam- „MANN Strom“ den Kunden zur wenige Schreibtische von Micha- men, die sie gleichermaßen zu Umfeld: „Der ganze Umgang hier bei MANN ist ruhig Seite. Das innovative Unterneh- el Weib entfernt. Wie ihre beiden schätzen wissen: „Hier in der Re- und sehr angenehm“, schwärmt Thomas Solbach. men lernte er bei einem „Tag der Kollegen, suchte Lisa Breuer eine gion und für die Region zu arbei- No. 15 • Herbst 4 2019 Technik aus dem waldreichsten Land • Die neue finnische Maschine schält die Kerne krummer Baumstämme heraus

Beim diesjährigen Besuchertag (siehe Seite 8) wird nent ist. Deswegen beschäftigen das dortige SEO-Sägewerk vor- SEO-Anlage Verpackungsholz, sich die Finnen viel mit Holznut- bereiten, die zu krumm und zu Kanthölzer etwa.“ Die Späne, die abermals eine Anlage bei den „Westerwälder zung und -verarbeitung“, erläu- dick für die Säge sind. „Sie wer- beim Fräsen anfielen, würden Holzpellets“ im Betrieb zu sehen sein, die tert Markus Mann, warum die Ma- den auf einem Tisch aus Stahlträ- dann ihrerseits auch vollständig Innovationscharakter hat! War es einstmals zum schine aus Finnland stammt. gern aufgelegt und dann in die genutzt und zu Pellets verarbeitet, Wie der Geschäftsführer der Fräse gezogen“, erklärt Mann. so dass selbst von sehr schief ge- Beispiel der Bandtrockner, der den Holzspänen vor „Westerwälder Holzpellets“ wei- „Der Kern des Stammes wird da- wachsenen Baumstämmen alles dem Pressen zu Pellets Feuchtigkeit entzieht und ter ausführt, soll sie zukünftig in bei gerade herausgearbeitet, und verwertet werden könne. damit den Brennwert erhöht, der so noch Langenbach jene Holzstämme für aus dem machen wir in unserer Carola Nimischk nirgendwo anders in Deutschland in Gebrauch war, wird dieses Jahr eine spezielle Fräse für die Holzbearbeitung eine Besonderheit sein. Sie stammt aus Finnland.

„Es ist eine sehr stabile Kon- schen Land, das übrigens das struktion aus dem nordeuropäi- waldreichste auf unserem Konti-

Bearbeitung: Zwischen diesen Rädern werden Material: Auf dem Gelände der „Westerwälder Holzpellets“ liegen bereits einige für das künftig die Stämme gefräst werden. Sägewerk zu krumme und große Stämme bereit. Fotos: Schmalenbach

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„Ich bin halt ein echter Haubergsgenosse“, beitet, nur mit einer anderen Wel- lenlänge. Da sagt jeder: ‚Mehr antwortet Professor Dr. Hans-Martin Klein Feldstärke. Drei Tesla, sieben Tes- augenzwinkernd auf die Frage, woher seine la.‘ Ab 14 Tesla schwebt der Pa- ökologische Orientierung komme. Der vor 58 tient in der Röhre, soviel magne- tische Energie ist das, so ein gro- Jahren in Betzdorf geborene Radiologe und ßes Feld. Unglaublich!“ Neuroradiologe bezieht sich dabei auf eine Der 58-Jährige sieht die für den Westerwald typische Form der „Gier“ nach Feldstärke als falsch an, genauso was das Kosten-Nut- genossenschaftlichen Waldbewirtschaftung, zen-Verhältnis betrifft. Die Bild- die besonders nachhaltig ist. qualität sei bei Niederfeldgerä- ten nicht deutlich schlechter, um In seiner 2018 gegründeten Professor Dr. Hans-Martin das Arbeiten mit großer Feldstär- Privatpraxis „Greenscan“ am Sie- Klein, der in den 1990er Jahren in ke zu rechtfertigen. „Weil heute gerlandflughafen in Burbach setzt der Strahlenschutzforschung in durch Anwendung von Signal- Klein auf eine für seine Patienten Aachen tätig war und sich dabei und Bildbearbeitungstechniken schonendere Kernspin- oder viel mit Physik beschäftigt hat, be- dank der Rechnerleistungen viel auch Magnetresonanztomogra- zeichnet die medizinisch-techni- mehr möglich ist als früher, kann phie (MRT). Und nicht nur das: Die sche Entwicklung im Kernspin- man ebenfalls mit geringerer Sonnenenergie vom Dach des bereich als „suboptimal“. Er er- Feldstärke exzellente Fotos ma- Gebäudes reicht für den Betrieb läutert: „Wenn Sie einen Herstel- chen. Und meine Maschine der hochwertigen Technik aus. ler von Röntgengeräten fragen, schafft das auch“, betont Klein. Das Konzept soll und darf kopiert wie Sie bessere Bilder kriegen, Seinen Patienten gehe es dabei werden. wird er nie antworten: ‚Größere gut in dem offenen Gerät. „Und Wer bei Kernspin sofort an Röhren, mehr Strom‘. Obwohl das nicht zu vergessen: Ein Hochfeld- eine enge Röhre denkt, wird bei stimmt. Er wird stattdessen ein- MRT hat die gleiche elektromag- Klein positiv überrascht. Für das wenden: ‚Seid ihr denn wahnsin- netische Strahlung wie 50.000 bildgebende Untersuchungsver- nig? Röntgenstrahlung macht Handys, und die können DNA- fahren bittet der Arzt seine Pa- doch den Patienten krank.‘“ Schäden verursachen, was wis- Status: Prof. Dr. Hans-Martin Klein zeigt, welche elek- tienten in ein sogenanntes „Offe- Klein vergleicht: „In der senschaftlich bewiesen ist.“ trische Leistung seine Photovoltaikanlage gerade produ- nes Niederfeld-MRT“. Anschaf- Kernspintomografie wird auch Der Mediziner aus dem Wes- ziert, um die Praxis mit Strom zu versorgen. fungswert: 700.000 Euro. Einen mit Hochfrequenzstrahlung gear- terwald spricht sich dafür aus, die Pluspunkt für die geöffnete Bau- weise sieht der Mediziner bei der Behandlung von Patienten mit Übergewicht oder Platzangst, aber ebenso bei Kindern sowie Menschen mit biomedizinischen Implantaten wie Herzschrittma- chern, Schmerzpumpen oder in- nenliegenden Hörgeräten. „Es hat schlimme Unfälle gegeben bei metallischen Objekten. So etwas kann bei Niederfeldgeräten we- gen der geringeren Hochfre- quenzbelastung nicht passieren“, erläutert der Arzt. Damit der Patient nicht durch übermäßige magnetische Energie beim „Scannen“ belas- tet wird, ist das Gerät mit einer Feldstärke von 0,35 Tesla deutlich schonender als herkömmliche Modelle. „Die elektromagneti- sche Strahlung beträgt nur rund ein Prozent eines Hochfeldgerä- tes“, betont Klein. Die meisten Ra- diologen in Deutschland jedoch verwenden Maschinen mit drei Tesla – mit der Begründung, qua- Konzept: Die Arbeitsweise des Mediziners sorgt dafür, dass er für seine Praxis kaum Strom bei MANN zukaufen muss – und litativ hochwertigere Fotos zu er- reduziert zugleich die Patientenbelastung. halten.

gesamte Radiologie ähnlich wie ist, beziehen wir Ökostrom von in Südeuropa zu organisieren. MANN. Die Bilanz von ‚Green- Dort befinden sich in ländlichen, scan‘ ist jedoch energiepositiv: abgelegeneren Gegenden Nie- Wir speisen also überschüssigen derfeld-Geräte, die zur Untersu- Strom wieder ins Netz ein, wo- chung der am meisten auftreten- durch dieses dann ‚grüner‘ wird“, den Leiden reichen. Hochauflö- freut sich der Arzt. sende Maschinen für spezielle Die Dimensionen sieht man Fälle werden bei Bedarf in zen- beim Vergleich mit dem benach- tralen Krankenhäusern der Maxi- barten Medizinischen Versor- malversorgung vorgehalten. „Das gungszentrum (MVZ), das der ist vernünftig. Denn auch drei Tes- Betzdorfer auf der Lipper Höhe la wird man weiter für bestimmte Anfang 2011 gebaut und inzwi- Diagnostik brauchen“, sagt Pro- schen an die Marien Gesellschaft fessor Dr. Hans-Martin Klein. verkauft hat. Das vierstö- Aufgrund seines Wissens hat ckige Gebäude, das Mediziner der Familienvater reagiert. Er be- verschiedenster Fachbereiche zeichnet sein Projekt selbst als beheimatet, hat zwischen 6.000 „quergedacht“ und hofft, dass es und 7.000 Euro Stromkosten – pro viele Nachahmer findet. Ökolo- Monat. gisch gesehen habe es sich zu „Weltweit haben wir hier der geringeren Patientenbelas- das einzige MRT, das mit Sonnen- tung ebenfalls schon bewährt: energie läuft. Das hat sonst noch „Die Praxis verdient Geld mit nie einer gemacht. Verrückt, Strom. Wir haben ungefähr 100 weil das Modell eigentlich relativ Euro plus im Monat“, schmunzelt einfach ist“, wundert sich Klein Hans-Martin Klein. Eine Anbin- und erinnert mit dieser Aussage dung an das Netz sei aber eine wieder an die Vorgehensweise Voraussetzung. „An sehr sonni- der Haubergsgenossenschaft: Ausnahme: Laut Klein ist sein MRT das weltweit einzige, das mit Sonnenenergie arbeitet. gen Tagen reicht unsere PV-Anla- nachhaltig und effektiv. ge. Wenn es dunkel und diesig André Wagner No. 15 • Herbst 6 2019 Auch grüne Energie effizient einsetzen • Eine modernere Anlage sorgt in Langenbach für noch weniger Stromverbrauch beim Pelletpressen

Die „Westerwälder Holzpellets“ haben 2019 im MATEC“ gekauft. Das ist ein deut- ersten Halbjahr einen Produktionsrekord erzielt, sches, solides Familienunterneh- men aus Salzhausen, das seit 1972 bis zum 30. Juni ein Sechstel mehr Pellets gefertigt Pelletieranlagen fertigt. Unser als im selben Zeitraum 2018. Die Mitarbeiter Werk in Hosenfeld (Anm. d. Red.: In dem Ort bei Fulda haben die haben durch eine entsprechende Erfolgsprämie „Westerwälder Holzpellets“ die profitiert. Und nun ist am Stammsitz des Beteiligungsgesellschaft „Ener- Unternehmens in Langenbach bei Kirburg giepellets Hosenfeld GmbH“) läuft seit 2010 mit den Pressen aus abermals eine neue Anlage installiert worden. Salzhausen. Da wir damit gute Er- Sie schafft noch mehr Pellets als zwei alte Pressen. fahrungen sammeln konnten, ha- Was es mit dieser Investition in neueste Technik ben wir nun genauso für Langen- bach „SALMATEC“. Vorher be- auf sich hat, darüber sprach Firmenchef Markus nutzten wir dänische Pressen. Mann mit Uwe Schmalenbach. Funktioniert die neue ganz Sie haben 2001 die „Wes- und nicht zerbröseln. Als wir 2001 anders als die alten Maschinen? terwälder Holzpellets GmbH“ begannen, da verbrauchten wir Nein, grundsätzlich hat sich (WWP) gegründet und, erst- je Tonne 130 bis 140 Kilowatt- am gesamten System nicht viel mals in Deutschland, eine groß- stunden (kWh) elektrischen geändert, ist eigentlich seit dem technische Holzpelletproduk- Strom, um die Pellets so pressen ersten Tag, seit dem wir Pellets tion in Betrieb genommen. Seit- zu können. Über die Jahre haben pressen, ziemlich gleichgeblie- her wurden damit ohne Pro- wir es geschafft, auf 120 kWh pro ben. bleme Hunderte Tonnen Pellets Tonne Holzpellets herunterzu- hergestellt. Warum haben Sie kommen – wir haben dazu immer Sind Sie zufrieden, wie die die dabei eingesetzten beiden weiter optimiert, Prozesse besser neue Anlage läuft? Pressen nun ersetzt, dafür Geld gesteuert. Bereits 120 kWh sind Wir sind Ende Juli gut ge- ausgegeben und eine neue Ma- keine große Energiemenge im startet! Auch der Ablauf vorher schine hier in Langenbach auf- Vergleich zum Energieinhalt von ist toll gewesen: Es gab natürlich gestellt? einer Tonne Pellets – nämlich durch das Werk Hosenfeld eine 90 Prozent unserer Ware ver- 5.000 kWh! Was also den „Vered- langjährige Beziehung zu dem teilen wir in unsere Region. Und lungsverlust“ für diesen Natur- Lieferanten. Aber dann haben wir in der haben wir erfreulicherwei- brennstoff angeht, sind wir da auf einer Messe per Handschlag se einen wachsenden Markt. wirklich top im Vergleich zu den bestellt: „Wenn ihr in vier Wochen fossilen Brennstoffen, die in Raffi- liefern könnt, dann nehme ich die Deswegen ist die neue An- nerien mit sehr hohem Energie- Maschine.“ Und sie war tatsäch- lage erforderlich geworden? einsatz erzeugt werden. lich vier Wochen später da, wei- Wir sind jetzt, gegenüber un- tere drei Wochen später lief die serer ersten Planung, 20 Jahre Zurück zur neuen Presse: Maschine – sonst hat man eher weiter. Wir haben nicht nur die Was bringt die an Stromeinspa- neun bis zwölf Monate Lieferzeit. eigentliche Pelletpresse, sondern rung? zudem die komplette Steuerung, Wir sind jetzt aktuell schon Hat der erwähnte, wach- die Regeltechnik auf den neues- runter auf 102 bis 104 kWh für ei- Presse: Die neue Maschine ermöglicht die Pellether- sende Kundenstamm der „Wes- ten Stand gebracht. Mit dieser ne Tonne Pellets – also gegen- stellung mit nur noch 102 bis 104 kWh je Tonne. terwälder Holzpellets“ dazu Neuinvestition nutzen wir die über unserem Beginn fast 30 Pro- beigetragen, dass so eine In- Chance, gegenüber früher ein zent Energieeinsparung! Denn Gibt es genug Rohstoff da- etwa 20 bis 25 Prozent des ge- vestition möglich wird? paar Tonnen Pellets mehr machen auch „grüne Energie“ muss man für? samten Wärmemarktes – die An- Ja. Insgesamt haben wir am zu können. Und außerdem arbei- effizient einsetzen. Ja, zumal durch den laufen- zahl der Pelletheizungen macht, Standort rund 80 Mitarbeiter. ten wir durch diesen Schritt nun- den Waldumbau nicht nur die wie geschildert, aber noch keine Wenn jemand bei uns sechs Ton- mehr noch erheblich energieeffi- Die Investition führt somit schönsten, geradesten Hölzer und zweieinhalb Prozent aus, die ge- nen Pellets bestellt, so hat er den zienter! zum Stromsparen – aber sie wunderschön symmetrisch, „flüs- samte Biomasse ebenfalls erst Menschen hier bei uns für eine bietet zugleich mehr Kapazitä- sig“ gewachsene Stämme kom- rund zehn Prozent. Stunde Arbeit geschenkt. Das hat Wie groß ist die Einspa- ten. Nimmt die Zahl der Kunden men. Es wird ebenso immer mehr uns auch dazu bewogen, dass wir Kauft man so eine Presse im November ein fünftes Verteil- „von der Stange“, gibt es die fahrzeug bekommen, das der Maschine in Serienfertigung? Vielfalt der Kunden gerecht wird. Es gibt weltweit Maschinen- Wir haben 80 Prozent Stammkun- bauer, die sich darauf speziali- den – und die möchten wir nie siert haben. Wir haben bei „SAL- warten lassen müssen.

Impressum

Halbjährlich Erscheinungsweise

Markus Mann Herausgeber

Uwe Schmalenbach Chefredakteur

Redaktion Wäller Energiezeitung Soesttor 12 59555 Lippstadt 0 29 41/9 58 91 18 Redaktion [email protected]

Soesttor 12 59555 Lippstadt Produktion: Die beim Sägen der Baumstämme anfallenden Späne werden in der grauen 0 29 41/95 89-1 11 Halle trocken bevorratet und in der grünen Halle zu Pellets gepresst. Fotos: Schmalenbach [email protected] www.upress.info rung: nennenswert? überhaupt weiter zu? „schwierigeres Holz“ verarbeitet Verlag Um Pellets zu pressen, müs- Es laufen 492.000 Pellethei- werden – und diese Hölzer gehen Druckzentrum Aschendorff, Münster sen wir Holzspäne durch ein Loch zungssysteme in Deutschland, in die Pelletenergie hinein und Druck von sechs Millimetern Durchmes- insgesamt gibt es rund 21 Millio- können da für Wärme sorgen. ser quetschen, damit sie hinter- nen Heizungswärmeerzeuger: Da Holz als Rohstoff ist in Deutsch- her beim Kunden schön fest sind ist noch „Luft nach oben“. land ausreichend vorhanden für No. 15 • Herbst 2019 7 „Ich sehe mich als Feuerwehrmann“ • Prof. Dr. Volker Quaschning fordert erheblich radikalere Veränderungen gegen den Klimawandel

Beim Klimaschutz geht es für Prof. Volker Quaschning „ums Überleben der Menschheit“. Der Ingenieurwissenschaftler und Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin fordert deutlich stärkere Bemühungen, damit Deutschland das Pariser Klimaschutzabkommen einhält. Der 50-Jährige initiierte zusammen mit vielen anderen Wissenschaftlern „Scientists for Future“. Die Initiative stellt sich hinter die Bewegung „FridaysForFuture“. Im Interview mit André Wagner räumt er mit weitverbreiteten Mythen auf, die sich um die Energiewende ranken, und erklärt, warum er sich als Feuerwehrmann sieht.

Herr Professor Quaschning, wenn nur Deutschland gegen Sie kommen gerade aus dem den Klimawandel kämpft, die Urlaub. Darf ich fragen, wo Sie anderen aber nichts tun. waren und mit welchem Ver- Der Klimaschutz funktioniert kehrsmittel Sie hingekommen nur, wenn alle anfangen. In sind? Deutschland ist die Verantwor- Wir waren in Norditalien mit tung besonders groß, weil wir auf unserem Plugin-Hybridauto, es Platz sechs der weltweit größten fährt also zum Teil noch mit Ben- Klimasünder liegen. Und der Pro- zin. Unsere Familie ist etwas grö- Kopf-Ausstoß an CO2 ist doppelt ßer und da ist es momentan noch so hoch wie der Welt-Durch- schwierig, reine Elektroautos zu schnitt. Warum sollen wir erwar- Appell: Prof. Dr. Volker Quaschning mahnt, dass unser Wohlstand ohne Energiewende frü- bekommen, in denen man zu fünft ten, dass Kenia anfängt? her oder später auf jeden Fall zerstört werde. Foto: Escher genug Platz hat. Aber bei der Auslastung ist auch mit dem Auto Oft wird behauptet: Wenn delt. Der Charme dabei ist, dass Strombedarf. Die Kapazität haben Jahre nicht gemacht haben: Wir die Klimabilanz vergleichsweise der Wind nicht weht und die es diese Gasspeicher bereits gibt wir heute natürlich noch nicht. Es diskutieren intensiv über diese gut. Sonne nicht scheint, würden die und wir diese für die Energie- ist aber technisch machbar, zu- ganzen Fragestellungen. Ich er- Lichter in Deutschland ausge- wende recyceln können. künftig diese Menge mit „Erneu- kenne momentan aber nicht, dass Was glauben Sie: Woher hen. Was ist da dran? erbaren“ Kraftwerken zu gewin- Deutschland bereit wäre, die für kommen Mythen rund um die Wenn ich keine Speicher Welche Maßnahmen müs- nen. den Klimaschutz nötigen Verän- Energiewende? Und warum baue, dann stimmt das schon. Es sen jetzt ganz konkret ergriffen derungen zu akzeptieren. Dafür halten diese sich? ist klar, dass Sonne und Wind werden, um die Klimaziele zu Aber geht uns durch die werden die jungen Menschen Es gibt immer verschiedene über 80 Prozent des zukünftigen erreichen? Energiewende nicht der Wohl- noch ein bisschen länger auf die Interessenslagen. Energiewende Energiebedarfs decken müssen, Deutschland gewinnt derzeit stand verloren? Straße gehen müssen. und Klimaschutz heißt: Wir wer- weil wir in Technologien wie Bio- 14 Prozent des Bedarfs aus Er- Keine Energiewende wird den etwas verändern. Da gibt es masse oder Wasserkraft wenig neuerbaren Energien. Wir müs- unseren Wohlstand erst recht zer- Schon 2013 mahnten Sie Gruppen, die etwas dagegen ha- Potenziale haben. Und klar: Wenn sen in den nächsten 15 Jahren stören – mit Zeitverzögerung. Weil stärkere Bemühungen gegen ben. Die aus der Wirtschaft, die es dann mal drei Wochen wenig möglichst auf 100 Prozent kom- wir Kohle und Gas verfeuern, ma- den Klimawandel an. Passiert ist etwas verlieren werden, wie bei- Sonne, wenig Wind gibt, brau- men. Das werden im wesentli- chen wir auf Umwelt-Dumping seitdem nicht viel. Wie verzwei- spielsweise Kohlekonzerne oder chen wir einen „Plan B“. Und der chen die Solar- und Windenergie und sparen dadurch etwas ein. felt sind Sie? Hersteller von Dieselmotoren. Sie sieht eine Speicherkombination machen müssen. Dafür müssen Die Klimaschäden, die wir da- Die Politik steht schon stark werden nicht zu den Gewinnern vor. Zum einen sehr effiziente wir erst einmal viel mehr bauen. durch verursachen, werden die unter Druck. Ich erwarte durch- der Energiewende zählen. Kurzzeitspeicher, also Batterien, Mit dem bisschen, was aktuell Einsparungen letztlich deutlich aus Veränderungen beim Klima- die wir dann bei der Solarenergie läuft, werden wir da nie hinkom- überschreiten. Wir haben jetzt gipfel in diesem Monat, viel mehr, Oft wird gesagt, der Klima- für den Tag- und Nachtausgleich men. Parallel dazu müssen wir die schon Dürresommer und Wald- als man sich vor einem Jahr im wandel würde Deutschland gar verwenden werden. Das ist für die Speicherkapazitäten erhöhen. sterben. Das sind enorme Schä- Traum hätte erwünschen können. nicht so schlimm treffen. Wald- Langzeitspeicherung aber zu teu- den, die bereits in Deutschland Aber diese Neuerungen werden sterben und Ozonlochen seien er, so dass wir dafür auf das so- Ein anderer Mythos besagt, auftreten. sicher nicht ausreichen, um die ja auch nicht so dramatisch ge- genannte „Power-To-Gas“ gehen. dass, wenn alle Menschen nur Pariser Klimaschutzziele einzu- wesen. Und wie sieht es mit dem halten. Denn dafür müssten wir Ozonloch und Waldsterben Abbau von Arbeitsplätzen aus? radikalere Veränderungen einlei- waren schon gravierende Proble- Es ist doch auch ganz klar, ten, beispielsweise den Flugver- me, die man aber durch enga- dass wir mit dem Verkauf von kehr einschränken. Aber setzen gierte, weltweite Umweltschutz- Dieselmotoren oder Kohlekraft- Sie das mal durch, den Flug drei- maßnahmen in den Griff bekom- werken in 15 oder 20 Jahren welt- mal so teuer zu machen. Dann ha- men hat. Was den Klimawandel weit überhaupt keine Geschäfte ben Sie keine Chance mehr, die betrifft, ist es schon richtig, dass mehr machen können. Wenn wir nächste Wahl zu gewinnen. Deutschland in einer gemäßigte- weiter auf diese Technologien ren Zone liegt. Bevor wir massive setzen und diese schützen, würde Sie befürchten also, dass Probleme kriegen, wird es auf der das bedeuten, dass Deutschland die Veränderungen nicht mutig Erde andere Landstriche drama- als Vorreiter durchgereicht wird, genug sein könnten, um den tisch treffen. Das Problem, das der weil wir bei den Zukunftstechno- Klimaschutz voranzutreiben? Klimawandel mit sich bringt, ist, logien nicht mehr konkurrenzfä- Genau so ist es. Doch Sie wenn er mit der Wucht unge- hig sind. Und deswegen ist es hatten gefragt, ob ich deswegen bremst kommt, wie wir ihn er- geradezu fatal, nicht auf eine verzweifelt sei: Ist ein Feuerwehr- warten, dass er in anderen Teilen schnelle Energiewende zu set- mann verzweifelt, wenn er ein der Erde so gravierend sein wird, zen. Ja, es gehen Arbeitsplätze Haus löscht? Ich weiß nicht. Das dass es in einer globalisierten verloren in Nicht-Zukunftstechno- gehört zu seinem Job dazu. Welt auch massive Rückwirkun- logien, aber die werden ersetzt. Genauso ist es als Energiefor- gen auf Deutschland geben wird. Wir machen uns sogar Sorgen, scher meine Arbeit, das best- dass wir gar nicht so viele Ar- mögliche zum Abwenden der Ka- An welche Folgen denken beitskräfte haben für die Ener- tastrophe zu leisten. Deshalb sehe Sie dabei? giewende in dem Tempo, das wir ich mich so ein bisschen als Feu- Mega-mäßige Flüchtlings- für den Klimaschutz bräuchten. erwehrmann, der versucht, noch ströme zum Beispiel. Und wenn Schmutz: Die Verstromung von Braunkohle gilt als Schlimmeres zu verhindern. Ich weltweit die Lebensmittel nicht ein Grund für Klimaschäden. Foto: Plenio Macht Ihnen das Engage- bin aber optimistisch. In den ver- mehr ausreichen, dann wird es ment der Jugend bei „Fridays gangenen fünf Jahren ist in bei uns ebenso knapp. Zehn Mil- Was ist darunter zu verste- noch E-Autos fahren, wir in ForFuture“ Mut? Deutschland alles zurückgedreht lionen Flüchtlinge pro Jahr oder hen? Deutschland nicht mehr genug Ich werde immer gefragt: Ist worden, siehe Solar- und Wind- zehn Prozent zu wenig Getreide Es werden Überschüsse von Strom haben. Stimmt das? das Klima damit jetzt gerettet? energiezubau. Man hat nicht nur auf der Erde – das sind zwei Sze- Solar- und Windenergie in Gas Eigentlich müssten wir die Nein! Denn die U30-Generation nichts getan, sondern es noch narien, die möchte man sich auch umgewandelt, die dann in großen Anzahl der Autos reduzieren. ist eine Minderheit, die Generati- schlimmer gemacht. Und das in Deutschland nicht vorstellen. Gasspeichern zwischengespei- Aber nehmen wir einmal an, alle on Ü30 dominiert und bestimmt ja kehrt sich jetzt wieder etwas um. chert werden. Und wenn dann Verbrennungsmotoren durch E- alles. Aber es ist trotzdem enorm Vielleicht nehmen wir bald das Viele Menschen argumen- wirklich Flaute ist, wird das Gas Motoren zu ersetzen, dann haben wichtig, weil wir endlich das ma- Tempo auf, das wir für den Klima- tieren, dass es nichts bringe, wieder in Strom zurückverwan- wir ungefähr 20 Prozent mehr chen, was wir die letzten 20, 30 schutz auch brauchen. No. 15 • Herbst 8 2019 Nachhaltig auch auf dem Parkplatz • Wohnstättengenossenschaft Siegen setzt auf E-Flitzer, die direkt vor der Verwaltung aufgeladen werden

„Wir müssen an die Zukunft, also an das Klima gerkupplung“, erklärt Hans-Georg genplätze, sechs gewerbliche ten für Strom und Wärme gesenkt Haut. Man halte die Augen offen. Einheiten sowie 140 Stellplätze. werden. Für Haut ist die Steige- denken“, sagt Hans-Georg Haut, der bis 2017 Für Dienstwagen, die für weitere Sechs Angestellte und drei Re- rung der Energieeffizienz auch insgesamt 20 Jahre lang hauptamtlicher Vorstand Fahrten genutzt werden können, giearbeiter sorgen für den rei- eine Notwendigkeit mit Blick auf sieht er die Ladeinfrastruktur im bungslosen Ablauf des Ge- die nachkommenden Generatio- der Wohnstättengenossenschaft Siegen (WGS eG) Umkreis dagegen kritisch: „Da schäftsbetriebes. nen: „Was wir da unseren Nach- war. Diese bietet mehreren Tausend Menschen muss noch viel passieren.“ Die Mieter profitieren vom kommen hinterlassen, ist nicht so Die WGS eG verwaltet in 159 Engagement ihrer Genossen- prickelnd. Wir müssen mehr ge- Wohnraum. Im Mai wurden vor der Verwaltung fünf Häusern 892 eigene Wohnungen, schaft, weil dank der energieeffi- gen den Klimawandel tun!“ Stromtankstellen in Betrieb genommen. 230 Garagen plus 20 Tiefgara- zienten Maßnahmen Nebenkos- Max Thilmann

Regelmäßig erfahren Be- tanken. „Natürlich kostenlos“, wie standsimmobilien der WGS eine Hans-Georg Haut, seit zwei Jah- energetische Sanierung. 2014 ent- ren als nebenamtlicher Vorstand steht in Siegen die erste Klima- tätig, betont. schutzsiedlung in NRW. Seitdem Aufgeladen werden die klei- wird in 88 Wohneinheiten der Ge- nen Stadtflitzer mit Hilfe der Pho- nossenschaft an der Charlotten- tovoltaik-Anlage, die sich auf dem straße auf CO2-einsparende Tech- Garagendach der WGS-Ge- nologien gesetzt. Gefördert wird schäftsstelle befindet. Generell das Engagement aus dem Lan- deckt die Genossenschaft ihren desprogramm „progres.NRW“ Bedarf ausschließlich durch Öko- mit insgesamt 350.000 Euro. „Wir strom. „Ja, wir setzen auf die er- setzen auf Nachhaltigkeit. Da sind neuerbaren Energien. Und die- wir schon ziemlich weit. Dazu sen Weg wollen wir weiter verfol- passt auch, dass wir auf Elektro- gen“, macht Haut deutlich. Er mobilität zählen“, erklärt Haut. meint damit auch die E-Mobilität. 2012 schaffte man das erste „Da wir nur innerhalb Siegens un- Elektrofahrzeug an – einen terwegs sind, kommen wir mit „Smart Fortwo“. Inzwischen sind den Kapazitäten, die uns die ei- es drei. Fünf Ladeplätze, entstan- genen Ladeplätze bieten, sehr gut den in Kooperation mit MANN aus. Wir müssen nicht mehr an Strom, sind vor der Verwaltung in fremden Tankstellen halten“, er- Siegen für die betriebseigenen läutert das Vorstandsmitglied. E-Flitzer angeschaltet. Aber nicht Die E-Fahrzeugflotte soll in nur die Mitarbeiter, auch Hand- Zukunft durch einen Lieferwagen Fortschritt: Vor der Wohnstättengenossenschaft Siegen befinden sich seit Mai fünf werker, die für die WGS tätig sind, erweitert werden. „Wir benötigen Stromtankstellen. Die Ladeplätze entstanden in Kooperation mit MANN. Foto: Schmalenbach sowie Mieter dürfen hier Sonne aber unbedingt einen mit Anhän-

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Westerwälder Holzpellets GmbH Schulweg 8 - 14 • 57520 Langenbach b. Kirburg Telefon 02661 - 6262 - 33 • Fax 02661 - 6262 - 13 GZm¿keb\afbms^kmbÛsb^km^fF:GG E-Mail: [email protected] Strom produziert. Weitere Infos unter: www.ww-holzpellets.de www.mannstrom.de