November 2019 | Jg. 34 www.lebenshilfe-.de Miteinander Das Magazin der Lebenshilfe Gießen e.V.

Unser Jubiliäumsjahr – Der Blick zurück 2 Miteinander November 2019 Vorwort Vorwort

Liebe Mitglieder, liebe Eltern und Mitarbeiter*innen,

mit der Lebenshilfe-Party in der Sophie-Scholl-Schule, Haus II gingen die Aktivitä- ten zum 60-jährigen Jubiläum zu Ende. Vor 10 Jahren, zum 50-jährigen Jubiläum hatten wir ein anderes Konzept. Zwei Tage auf dem Kirchplatz haben wir damals gefeiert, dazu gab es eine Festveranstaltung in der Limeswerkstatt, daran erinnere ich mich noch sehr gerne. Es gab Vorträge und Tanzvorführungen, wunderbar.

Die diesjährigen Veranstaltungen zum 60. Geburtstag standen unter dem Zeichen der Inklusion. Das hat mich sehr begeistert. Neben der Landrätin, Frau Anita Schneider, waren Matthias Roth, Vorsitzender des Werkstattrates, und Fabienne Faust, Frauenbeauftragte der Werkstätten, Schirmherrinnen und Schirmherr unseres Jubiläums.

Ein Highlight war die Fahrt mit dem Schirmherren Matthias Roth und später Maren Müller-Erichsen, auch mit dem Kreisbeigeordneten Hans-Peter Stock in einem Bentley durch den Aufsichtsratsvorsitzende, Vogelsberg. Vermisst habe ich die Menschen in den Dörfern, die gewinkt haben, Lebenshilfe Gießen e.V. na klar, ich bin nicht »die Queen«.

Fabienne Faust wechselte für einen Tag den Arbeitsplatz mit Frau Landrätin Anita Schneider und Matthias Roth wechselte seinen Arbeitsplatz mit Herrn Dirk Oßwald, dem Vorstand der Lebenshilfe Gießen. Fabienne Faust hat sich insbesondere für die Parkplätze für Menschen mit Behinderung engagiert und meinte, diese Parkplätze müssten besonders und größer ausgewiesen werden. Diesen Vorschlag hat Frau Landrätin Schneider gerne aufgenommen. Frau Land- rätin Schneider hat dafür einen halben Tag auf dem Arbeitsplatz von Fabienne Faust gearbeitet, ist aber auch durch die Gruppen gegangen. In irgendeinem Interview in den Zeitungen hat sie gesagt »ich arbeite heute«. Viele der Mitarbei- ter*innen haben sie kennengelernt und sie bei der Party der Lebenshilfe für alle Mitarbeiter mit und ohne Behinderung, begrüßt. Es hat eine Weile gedauert, bis ich sie persönlich begrüßen konnte. Diese Party hat mich besonders begeistert, alle Teilnehmer*innen waren fröhlich, haben sich unters Volk »gemischt«, es war einfach schön und ich bedanke mich bei Frau Seifert und Herrn Selzer, die das Fest organisiert haben.

Seiten- wechsel Vorwort November 2019 Miteinander 3

Drei Spatenstiche gab es in den letzten zwei Monaten. In im Beisein von Bürgermeister Haas wurde der Spatenstich für die Bauernhof-Kita gesetzt. In Gießen gab es den Spatenstich für die Kita in der Rödgener Straße im Flughafen- Projekt. Kurz später haben wir den Spatenstich gerade gegenüber der Kita für die Wohngruppe der Autisten getätigt.

Wir sind auf dem richtigen Weg. Wenn nicht die Umstellung zum BTHG für viele Eltern Probleme auftut. Bis zum 01.01.2020 wird die Finanzierung der Wohnplätze in stationären Einrichtungen umgestellt. Eltern bzw. gesetzliche Betreuer oder auch die Menschen mit Behinderung haben von der Grundsicherung, die sie nun bekommen, die Miete der Wohnung zu bezahlen. Für alle Eltern, die die Betreu- ung übernommen haben, ist das eine Herausforderung und ich hoffe, dass wir mit den Eltern einen Weg der Abwicklung finden.

Meine Sorge ist es, dass sich unsere Mitarbeiter*innen in den Werkstätten zu wenig bewegen und ich träume immer noch davon, dass wir morgens vor Beginn der Arbeit ein Bewegungsprogramm anbieten, etwa nach dem Vorbild von Japan. Es gibt diverse wissenschaftliche Erkenntnisse, die ein solches Pro- gramm, gerade für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung, dringend emp- fehlen. Auch mir würde das gut tun, denn ich sitze ja auch nur am Schreibtisch. Vielleicht schaffen wir es zusammen!

Abschließend bedanken wir uns bei den vielen Helfer*innen bei den Events der 60-jährigen Veranstaltungen sowie der Run ’n‘ Roll Veranstaltung und der Oldtimer-Ralley.

Ich wünsche Ihnen/Euch, auch im Namen von Herrn Oßwald, eine frohe Weih- nachtszeit und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.

Mit herzlichem Gruß, auch von Herrn Dirk Oßwald,

Ihre

Maren Müller-Erichsen Aufsichtsratsvorsitzende, Lebenshilfe Gießen e.V. 4 Miteinander November 2019 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis

Kindertagesstätten Wohnen Kinder- und Dankeschön an Pfarrer Armin Gissel 43 Veränderungen in der Leitung Familienzentren des Bereichs Wohnen 44 Mobilität für alle: Neuer Aufzug in der Lebenshilfe- Peter Spies KG spendet 1.500 Euro Wohnstätte Watzenborn eingeweiht 44 an die Kita Allendorf 33 Die erste Infoveranstaltung zu den Die »Schlauen Füchse« der Kita Wohnstammtischen der Lebenshilfe Allendorf on Tour 34 Gießen hatte große Resonanz 45 Angebote für Familien im KiFaZ Helen Keller 35 Gemüsebeete für Kids im KiFaZ Anne Frank 36 Highlights in der Kita Eberstadt 37 Leitungswechsel in der Kita Watzenborn 38 Teamarbeit in Garbenteich auf neuen Wegen … 39 Schwatzkiste Hier entsteht etwas Neues 40 ab Seite 56 Unternehmen »Kolter« beschenkt Lebenshilfe-Kita in Watzenborn-Steinberg 40 Erzählungen, Geschichten und Erfahrungen aus der Redaktion der Sophie-Scholl-Schule Gießen stellte Schwatzkiste! Melanie Grzimbke als neue Leiterin der Grundschule vor 41

Lebenshilfe-Kita Watzenborn zeigte Lebensnah und Bilder, die im Rahmen eines innovativen Kunstprojekts entstanden sind 42 voll dabei ab Seite 67 Alle Neuigkeiten über Freizeit, Kunst, Spendenaktionen und vieles mehr! Inhaltsverzeichnis November 2019 Miteinander 5

Arbeit und Bildung Ambulante Hilfen

»Wir merken schon deutlich, Die Kinderrechtskonvention wenn Herr Keller fehlt« 46 wurde 30! 50 Saubere Autos für die Polizei 48 Herzlich Willkommen 52

Fußballer der Limeswerkstatt zu mehrBewegen 52 Besuch bei Eintracht 49 4. Platz bei Hessenmeisterschaft im »Die Zufriedenheit der Familie Fußball für Limeswerkstatt 49 ist uns wichtig« 53

»Bedarf ist nach wie vor hoch« 54

Einrichtungen und Dienste Adressen und Ansprechpartner | Kontakt 82 Impressum 86

Titelthema Unser Jubiläumsjahr – Der Blick zurück ab Seite 6 6 Miteinander November 2019 Titelthema

Unser Jubiläumsjahr – Der Blick zurück

Wir sagen Danke für die Glückwünsche zu unserem Jubiläum!

Das Geburtstagsjahr 2019 der Lebenshilfe Gießen der inklusiven Mitarbeiter-Party – es war vermutlich und der Oldtimerspendenaktion war gespickt mit für jeden Geschmack etwas dabei. Das Wunderbare zahlreichen wunderbaren Augenblicken sowie un- an schönen Momenten ist allerdings nicht nur ihr vergesslichen Veranstaltungen. Vom Jubiläumsfest Erleben, sondern auch die Erinnerung daran – diesen der Sophie-Schule Gießen über unsere Aktion Rückblick möchten wir auf den folgenden Seiten »Seitenwechsel« bis hin zum Sommerfest oder gerne mit Ihnen teilen. Titelthema November 2019 Miteinander 7 Jubiläumsfest zum 50. Geburtstag des KiFaZ Helen Keller

Ein großer Kuchen, ein Jubiläumslied und viele bunte Luftballons

Michaela Damm, Leiterin des KiFaZ, begrüßte die Gäste bei strahlendem Sonnenschein

Kurz vor dem Start: Ballons mit guten Wünschen für Am 14.9.2019 wurde das 50. Jubiläum im KiFaZ Helen die Zukunft Keller gefeiert. Bei strahlend blauem Himmel wurde gesungen, gegessen, in der Vergangenheit geschwelgt, gespielt und gelacht. Gemeinsam mit engagierten Eltern war sogar ein Jubiläumslied komponiert worden. Auch stellten sich die vielfältigen Kooperationspartner des Familienzentrums vor und bereicherten mit ihren Beiträgen die liebevoll vorbereiteten Spiel- und Be- schäftigungsangebote des KiFaZ-Teams.

Ein Hoch auf ein sehr gelungenes Fest und auf die nächsten 50 Jahre!

Dr. Rebecca Neuburger-Hees Bereichsleitung Kindertagesstätten

Musik im Mittelpunkt: Auch Bürgermeisterin Gerda Weigel-Greilich (links) und Mitmachen erlaubt: Der Leierkasten von Jörg Krüger Maren Müller-Erichsen (3. v. l.) genossen das Begrüßungslied der KiFaZ-Kinder sorgte für besonderes Flair 8 Miteinander November 2019 Titelthema Entspannte Atmosphäre bei frühlingshaftem Wetter – Sophie-Scholl-Schule Gießen feiert ihren 20. Geburtstag

Die Eröffnung der Jubiläumsfeier zum 20. Geburtstag Am Rande einer von den der Sophie-Scholl-Schule Gießen wurde Mitte Mai Schüler*innen der Sekun- wegen frühlingshaft-warmen Wetters kurzerhand darstufe organisierten nach draußen verlegt. Vor dem 2013 bezogenen Kunst-Versteigerung be- Neubau der Sekundarstufe der Sophie-Scholl-Schule richtete Annegret Roggen- in der Rödgener Straße 72 begrüßten Annegret kamp, dass die Kultur der Roggenkamp, Leiterin der Sekundarstufe und Ralph Wertschätzung jedes ein- Ralph Schüller und Annegret Roggen-Roggen Schüller, damaliger Leiter der Primarstufe, die zelnen Kindes den unver- kamp schneiden den Jubiläumskranz an zahlreich erschienenen Gäste. Die beiden Leitungen wechselbaren Charakter der Sophie-Scholl- zeigten sich stolz auf 20 Jahre inklusive Bildungs- Schule ausmache und die Grundlage für die För- arbeit mit dem reformpädagogischen Schulkonzept. derung darstelle. »Für unsere Grundschüler*innen »Die Sophie-Scholl-Schule ist fester Bestandteil der stellt der Wechsel in die 5. Klasse – wie so häufig Gießener Schullandschaft«, so Ralph Schüller. Dies – keinen Bruch dar, da wir den Übergang fließend zeige sich insbesondere über die sich verstetigenden gestalten können. Wir bieten bis zur Klasse 10 alle Kooperationen der Sophie-Scholl-Schule, wie zum Schulformen an, die sich untereinander durch eine Beispiel mit der Universität Gießen. hohe Durchlässigkeit kennzeichnen. Leistungsstei- gerungen oder Lernkrisen führen bei uns nicht zum Im Zentrum der Feier standen dieses Mal keine Verlassen der Schule.« langen Reden, sondern der entspannte Austausch zwischen Eltern, Pädagog*innen, Schüler*innen und Verlassen wollten die Schule an diesem beschwing- weiteren Interessierten. Maren Müller-Erichsen, ten Tag selbst die Schüler*innen nicht. Sie hielten Aufsichtsratsvorsitzende der Lebenshilfe Gießen sich entspannt bei Currywurst und Pommes von und Initiatorin der Sophie-Scholl-Schule, flanierte Anna Woscht und gekühlten Getränken auf dem über das weitläufige Schulgelände und freute sich Schulgelände auf und blinzelten in die Abendsonne, darüber, dass die Spiel- und Experimentier-Angebote begleitet von lateinamerikanischen Rhythmen der des Mathematikums regen Anklang fanden. Neben Band Yerba Colorá der Englisch- und Spanischlehrerin einem Sponsorenlauf, bei dem die Schüler*innen Naomi Keates. ordentlich ins Schwitzen kamen, bot ein Rolliparcour allen Interessierten die Möglichkeit, einmal selbst Weitere Informationen finden Sie auf einen Rollstuhl über Hindernisse hinweg zu manöv- www.sophie-scholl-schulen.de. rieren und dabei zu erfahren, wieviel Geschicklichkeit dies erfordert. »Die Einfühlung in das Empfinden Kerstin Ahrens eines Kindes mit Behinderung ist für mich nach wie Newsletter-Redaktion vor einer der wichtigsten Gründe für die Wahl der Sophie-Scholl-Schule«, erzählte eine Mutter, deren Matthias Roth (Schirmherr des 60. Jubiläums der Lebenshilfe Gießen), Ralph Schüller (Leiter der Primarstufe) und Annegret Roggenkamp Tochter Schülerin der Primarstufe ist. (Leiterin der Sekundarstufe) begrüßen die Gäste

Ehemalige und aktuelle Schülerinnen und Schüler haben Ihre Wünsche und Erinne- rungen an die Sophie-Scholl-Schule an einen Baum gehängt Titelthema November 2019 Miteinander 9 Die Straße gehört uns! – Erstes Walltorstraßenfest am bundesweiten Tag der Nachbarn

Anja Sandtner von »Stadt-Mit-Plan« – einer Koope- ration aus den Vereinen Lebenshilfe Gießen und Aidshilfe Gießen sowie dem Büro für Frauen und Gleichberechtigung der Stadt Gießen – wünscht sich schon seit langem eine größere Sichtbarkeit der ge- meinnützigen Vereine – und mehr kulturelles Leben auf den Straßen der Stadt. Kurzerhand überlegte sie, zusammen mit Anne Schmidt und Monika Scheider- Selchow vom Elisabeth-Selbert-Verein, ein Straßen- fest auf die Beine zu stellen. Schnell zog diese Idee Kreise: Mit Unterstützung von Lukas Morawietz, zu- ständig für die Gemeinwesenarbeit der Innenstadt, Anja Sandtner und Holger Kleinert von Stadt-Mit-Plan wurden alle gemeinnützigen Vereine aus der Wall- freuen sich über das gelungene Straßenfest torstraße, Dammstraße und dem Asterweg gefragt, ob sie Lust hätten, mitzumachen. Und so wurde am 24. Mai, dem Tag der Nachbarn – der bundesweit mit Matthias Körner, DGB-Vorsitzender Mittelhessens 2.500 Festen gefeiert wurde – die Walltorstraße zum mit Büro im Asterweg, zeigte sich begeistert vom Ort der entspannten Begegnung zwischen gemein- Anklang des Straßenfestes: »Dieses Fest ist schon nützigen Initiativen und ihren Nachbarn. jetzt wert, wieder veranstaltet zu werden! Ich habe eine unfassbare Freude darüber, zu sehen, wie sich Mit dabei waren u. a. die Aidshilfe mit Kinderschmin- dieses Quartier in den letzten Jahren entwickelt hat.« ken, das FrauenKulturZentrum mit Kindermalerei, Auch Stadträtin Astrid Eibelshäuser war begeistert die Volkshochschule, die Arbeitsloseninitiative mit von der präsentierten Vielfalt und dankte der Lebens- einer Fahrradreparaturwerkstatt, der Verein an.ge. hilfe Gießen, die – zusammen mit anderen Initiativen kommen mit einem Erzählcafé, die Lebenshilfe mit – vor elf Monaten das Begegnungszentrum in der einem Glücksrad, der dgb Mittelhessen mit einer Eu- Walltorstraße 3 bezog und seitdem unter anderem roparallye, das Gießkannenmuseum, Stadt-Mit-Plan Angebote im Bereich Integration und Inklusion für mit einer Ausstellung über das historische Quartier dieses Quartier – und die Stadt Gießen – zur Verfü- rund um die Walltorstraße und der eritreische Kultur- gung stellt. verein mit Getränken und Speisen. Frischgezapftes Bier bot die Traditonskneipe Quantum an. Weitere Infos zur Initiative »Stadt-Mit-Plan« erhalten Interessierte auf der Internetpräsenz Publikumsmagnet des Festes war das musikalische www.inklusion-giessen.de sowie unter der Programm, organisiert von Constantin Pukownick, E-Mail-Adresse [email protected]. der auch mit seiner Band Lube mit Ska, Funk, Swing und Jazz für ausgelassene Tanzstimmmung sorgte. Kerstin Ahrens Zum Ausklang des Festes trat die Band Los Chaoticos Newsletter-Redaktion mit spanischer Gitarrenmusik auf.

Entspannter Smalltalk im Lehnstuhl auf der Walltorstraße

Die Band Lube aus Gießen heizte der Nachbarschaft mit Swing, Balkan Ska und Funk ordentlich ein 10 Miteinander November 2019 Titelthema Gut gerüstet für 3.000 Essen pro Tag – Zentralküche der Lebenshilfe Gießen feierlich eröffnet

Sommerliche Temperaturen, angenehme Jazz-Klänge Das neue gastronomische Prunkstück der Lebens- aus dem Saxofon – die Rahmenbedingungen für die hilfe Gießen, dessen Investitionsvolumen rund vier offizielle und feierliche Eröffnung der neuen Zentral- Millionen Euro betrug, ist seit Januar 2019 in Betrieb, küche der Lebenshilfe Gießen passten Ende Mai per- zur offiziellen Einweihung mit rund 50 Gästen kam es fekt. Zahlreiche Gäste – darunter Vertreter aus Politik allerdings erst jetzt. Die Kapazität der Zentralküche, und Wirtschaft, aber auch aus dem Aufsichtsrat der die vom ehemaligen Lebenshilfe-Vorstand Magnus Lebenshilfe Gießen – ließen es sich nicht nehmen, an Schneider (bis 2018) auf den Weg gebracht wurde, den Festlichkeiten in -Garbenteich teilzu- ist auf insgesamt 3.000 Essen ausgelegt, die im Laufe nehmen. Den offiziellen Teil, der unter anderem eine der Zeit sukzessive erreicht werden sollen. Derzeit kleine Talkrunde bereithielt, moderierte Axel Schiel verfügt die Küche über drei Produktlinien – mit schwung- und humorvoll. Fleisch, ohne Schweinefleisch sowie vegetarisch –, zudem sind auch Bio-Menüvarianten in Planung.

Maren Müller-Erichsen (Aufsichtsratsvorsitzende der Lebenshilfe Gießen) freute sich insbesondere über die Schaffung neuer Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung: »Es ist uns immer wichtig, dass wir den Mitarbeitern mit Behinderung neue Wege aufzeigen. Darum bin ich sehr froh, dass dies hier alles entstan- den ist. Ich wünsche allen, die hier tätig sind, alles Gute und viel Erfolg – wir sind richtig stolz auf Sie.«

Zum Auftakt arbeiten 15 Mitarbeiter*innen mit Behinderung in der modernen Zentralküche. »Wir sind aber auf einem guten Weg und können irgend- wann bis zu 25 bis 30 Beschäftigte mit Behinderung hier aufnehmen. Dann wären hier insgesamt, mit Ein symbolischer Akt, nun kann es richtig losgehen: Ein in der Zentralküche dem weiteren Personal, 37 Personen beschäftigt«, angebrachtes rotes Band wurde von Verantwortlichen und Mitarbeiter*in- nen der Lebenshilfe Gießen sowie Verter*innen der Politik freudig durch- erläuterte Marc Apfelbaum, Bereichsleiter Arbeit und schnitten. Von links: Udo Schöffmann, Maren Müller-Erichsen, Karl-Heinz Bildung bei der Lebenshilfe Gießen, im Rahmen der Funck, Anita Schneider, Birgit Großhaus und Dirk Oßwald Veranstaltung. »Dies ist ein besonderer Tag für die Lebenshilfe Besonders stolz zeigten sich die Vertreterinnen und Gießen mit ihren LiLo-Küchen und unserer Tochter- Vertreter der Lebenshilfe Gießen über das mit Eröff- gesellschaft proLiLo Gastrowelt gGmbH, die im ge- nung der Zentralküche eingeführte neue Kochver- samten Kreisgebiet Kantinen von Schulen, Kitas und fahren »Cook and Chill«. Hierbei werden Mahlzeiten Unternehmen betreibt. Rund neun Jahre nach den nicht wie auf konventionellem Weg sofort serviert ersten Planungen kann die Zentralküche in Betrieb oder zunächst warmgehalten, sondern nach ihrer Zu- genommen werden und somit der gestiegenen bereitung zunächst binnen 90 Minuten auf unter 4° Nachfrage an gastronomischen Dienstleistungen ge- Grad gekühlt (Schnellkühlung). Anschließend können recht werden – sowohl was die Quantität als auch die die Speisen rund 72 Stunden und ohne Qualitäts- Qualität betrifft. Ich wünsche allen Mitarbeiterinnen verlust gelagert werden, ehe sie unmittelbar vor der und Mitarbeitern mit und ohne Behinderung, dass Ausgabe wieder auf Verzehrtemperatur regeneriert sie dieses neue und moderne Arbeitsumfeld genie- werden. »Das ist der entscheidende Punkt. Es han- ßen werden, hier glücklich und zufrieden ihren Tätig- delt sich aufgrund des Verfahrens um ein sehr hoch- keiten nachgehen können. Zudem hoffe ich, dass wir wertiges Essen bei der Ausgabe«, erklärte Magnus die Zufriedenheit unserer Kunden dank moderner Schneider, der zudem hervorhob, dass diese Art der Technik noch einmal steigern können«, freute sich Zubereitung für die Mitarbeiter*innen mit weniger Dirk Oßwald, Vorstand der Lebenshilfe Gießen, über zeitlichem Stress verbunden ist. den offiziellen Startschuss der neuen Zentralküche. Titelthema November 2019 Miteinander 11

Freude über die neue Zentralküche äußerte auch Elektrogeräte Swen Groß, der seit Anfang des Jahres als Geschäfts- führer der proLiLo Gastrowelt gGmbH, eine Inklusions- firma der Lebenshilfe Gießen, tätig ist. »Wir können nun unser Feld erweitern und wollen versuchen, noch mehr Menschen mit Behinderung in sozialver- sicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse zu bringen. Wir möchten neue Arbeitsplätze schaffen und neue Kantinen mit zufriedenen Kunden hinzube- kommen«, blickte Groß optimistisch in die Zukunft.

Einbauküchen

Alles neu, alles modern – die Gäste um Frau Landrätin Anita Schneider lassen sich die Funktionen der neuen Zentralküche genau erklären

Ehe sich die Gäste der Eröffnungsfeier die Großküche im Rahmen einer Führung genauer anschauen und ausgelesene Produkte in Buffetform testen durften, erklangen noch einige Grußworte, unter anderem von der Landrätin Anita Schneider – die 2019 als Schirmherrin des 60. Geburtstages der Lebenshilfe Gießen sowie des 25. Geburtstages der Oldtimer- living&cooking spendenaktion fungiert – sowie von Pohlheims Bür- germeister Udo Schöffmann.

»Sie geben Menschen mit Behinderung eine echte Chance.«

»Sie geben Menschen Arbeit, die auf dem normalen Arbeitsmarkt Schwierigkeiten hätten. Sie geben Men- schen mit Behinderung eine echte Chance«, lobte Anita Schneider, die zugleich in Aussicht stellte, die Zusammenarbeit der Lebenshilfe mit dem Landkreis – im Rahmen seines Status als Öko-Modellregion – auch in gastronomischer Hinsicht weiter auszubauen. »Für den Landkreis ist es wichtig, Partner zu haben, auf die man sich verlassen kann.«

Auch Udo Schöffmann würdigte das Engagement Elektrogeräte der Lebenshilfe Gießen für die beruflichen Belange living&cooking von Menschen mit Behinderung und versprach: LICH Einbauküchen »Ich kann nur sagen: Wir als Stadt Pohlheim stehen immer hinter Ihnen.« Marktstraße 7 35390 Gießen Mo bis Fr T 0641-35031 F 0641-36966 9:00 bis 18:30 Uhr Christian Németh [email protected] Samstag www.lich-elektrofachhaus.de 9:00 bis 17:00 Uhr Unternehmenskommunikation 12 Miteinander November 2019 Titelthema Adam, Eva und die Hannelore

Eine ganz besondere Vernissage zum 60. Geburtstag der Lebenshilfe

Unsere diesjährige Sommer-Vernissage trug den Mika Holsteinova aus Titel: »Adam, Eva und die Hannelore« und sie war dem Atelier 23 zeigte etwas ganz besonderes. uns sehr ästhetische Aquarellportraits. Sie Neben einer tollen Ausstellung feierten wir den bewegt sich zwischen 60-jährigen Geburtstag der Lebenshilfe Gießen. Zu Figuration und Abstrak- diesem Anlass gab es in der Galerie eine Verlosung, tion und begeistert uns 60 originale Kunstwerke aus dem Atelier 23 waren mit ihrem ausgezeich- im Lostopf und das Beste daran: es gab keine Nieten. neten Gespür für Farbe und Komposition. Die Gäste kamen sehr zahlreich zur Eröffnung, sie standen Schlange beim Losverkauf, bestaunten die Die Künstlerin Verena wunderbare Ausstellung und gingen mit vielen tollen Franke aus Gießen Preisen nach Hause. zeigte digitale Fotocolla- gen. Hierbei beschäftigt Auch die Künstlerinnen der Ausstellung waren jubi- sie sich mit Familienportraits aus fünf Generationen läumswürdig. Der Mensch in all seinen Facetten war und geht der Frage auf den Grund, wieviel Einfluss das zentrale Thema. unsere Vorfahren auf die eigene Person haben. Auch erfreuten wir uns an den an den Werken der Zu sehen waren Arbeiten von Clemens Wild und Gießener Performance Künstlerin Vanessa Wagner, Heinz Lauener aus der Schweiz. Wild zeichnet und die mit ihren Stoffobjekten den Betrachter zum Ver- beschreibt auf seinen DIN A4 großen Blättern den weilen und Schmunzeln einlud. Menschen in all seiner Brüchigkeit, wohingegen Heinz Lauener kleine »wilde« Figuren aus Papp- Selbstverständlich durfte bei dieser Ausstellung die macheé formt und diese intensiv mit üppigem Farb- großartige Birgit Gigler nicht fehlen. Seit Beginn hat auftrag bemalt. sie an zahlreichen Ausstellungen mitgewirkt und ihre farbenfrohen Arbeiten sind schon beinahe zum Markenzeichen von Galerie und Atelier geworden. Künstler*innen und Besucher*innen genossen die gute Stimmung Anlässlich dieser Ausstellung wollte Birgit buchstäb- lich Großes schaffen. So entstanden wahrhaft riesige Werke die zu Birgits größter Freude alle einen Käufer fanden!

Auch die Arbeiten der Kasseler Künstlerin Hannah Fiand bereicherten diese Ausstellung. Sie beschäftigt sich in ihren Bildern vornehmlich mit persönlichen Zweifeln, Ängsten und Tiefschlägen.

Zu sehen war insgesamt eine sehr persönliche, bunte und lebendige Werkschau, die Lust auf das Leben mit all seinen Facetten macht. Ich wünsche der Lebens- hilfe das auch in den nächsten Jahrzehnten der Mensch im Mittelpunkt steht und die Galerie 23 auch zum 100. Jubiläum noch zu Ausstellungseröffnungen einlädt.

Andrea Lührig Leiterin Atelier und Galerie 23

Birgit Gigler (Mitte) stellte ihre Bilder – zusammen mit Matthias Roth und Andrea Lührig – vor Titelthema November 2019 Miteinander 13 Jubiläumslauf brachte Rekordergebnis!

Das große Laufevent in Mittelhessen stand im Zeichen des 60jährigen Jubiläums der Lebenshilfe Gießen e.V. Tausende Zuschauer begleiteten über 1.500 Teilneh- mer über den 1,7 km langen Rundkurs mitten durch die Gießener Innenstadt.

Mit einem riesigen Trommelfeuer der Taiko-Trommel- der Spezialist für gruppe Rabenschlag fiel der erste Startschuss um Werkstatt, Haus und 15.30 Uhr für das Walking und Nordic-Walking. Garten, Krombacher Anschließend, um 16.30 Uhr, trat der Nachwuchs im 0,o % Weizen, Pils oder 1 km Junioren-Lauf an. Spannend wurde es ab 16.45 Radler, Krombacher Uhr für die vielen Betriebsmannschaften und um Fassbrause, Flex-Up – 18.00 Uhr startete das begehrte Lauffinale über der Body- und Fitness- 10 km. Das Motto war wie immer: Mitmachen und Online-Shop, Schwab- dabei sein, Spaß am Sport und Unterstützung für frucht, Labordiagnostik den guten Zweck! Mittellhessen und viele andere Unterstützer. Besonderen Spaß hatten diesmal alle Starter der großen Lebenshilfe-Mannschaft, die mit 53 Teilneh- Zahlreiche helfende Hände werden während der mern in allen Disziplinen antrat. Große Anerkennung Veranstaltung gebraucht, wer uns bei der Organisa- gebührt Iris Heyden. 252,- Euro sammelte sie für den tion und Abwicklung im nächsten Jahr unterstützen guten Zweck und ergatterte damit den begehrten möchte, bitte melden unter [email protected]. Pokal für die höchste Einzelspende. Besonderer Dank galt in diesem Jahr dem TSV Allen- dorf/Lahn und dem TSV Klein-Linden, die den Lauf Das Ergebnis unseres 21. Stadtlaufs konnte sich mit viel Manpower bei der Streckensicherung unter- sehen lassen: 21.410,- Euro teilen sich Lebens- und stützten. Für Abkühlung sorgte wie immer die freiwil- Aidshilfe Gießen für ihre gemeinnützige Arbeit. lige Feuerwehr Gießen-Allendorf und das Rote Kreuz Dafür an alle, die uns zum Teil schon jahrelang übernahm erneut die sanitätsärztliche Betreuung. unterstützen, ein herzliches Dankeschön an Inter- sport Begro, den Gießener Anzeiger, BAUHAUS – 14 Miteinander November 2019 Titelthema

Als finales Highlight des Gießener Stadtfests hat sich der Lauf als anerkannte mittelhessische Sportveranstaltung etabliert und rangiert im oberen Viertel aller Volks- und Straßenläufe in Hessen. Besonders wichtig ist die Einbindung von Teilnehmen- den mit physischer und psychischer Einschränkung, für die individuelle Teilnahmemöglichkeiten zur Verfügung stehen. Wir freuen uns auch nächstes Jahr am Sonntag, dem 16. August 2020 auf ein breites Starterfeld, eine besonders große inklusive Lebenshilfe-Mannschaft am Start und eine tolle Laufveranstaltung.

Anmeldungen ab April 2020 unter www.runandrollforhelp.de – dort findet man detaillierte Informationen und viel Wissenswertes rund um den Stadtlauf. Natürlich geht das Ganze auch telefonisch – unter der Hotline 0641-390226.

Der Lauftreff zum Stadtlauf freut sich auch im nächsten Jahr wieder auf zahlreiche Läufer*innen und vor allem auch Einsteiger*innen, die sich gerne im Vorfeld auf den Lauf sportlich vorbereiten möchten.

Weitere Infos unter www.stadtlauftreff-gi.de.

Statements von Athleten der Lebenshilfe »Mir hat‘s gut gefallen. Einmal bin ich beim »Nächstes Jahr mache ich wieder mit. Wassertrinken gestolpert Am besten hat mir gefallen, dass die und hingefallen – war Feuerwehr uns alle nass gemacht hat!« aber nicht schlimm!« Andi Claus Alfred Bauer

»Toll, alles gut, alles gut!« »Mir hat es gut gefallen, ich möchte Patrick Saumann nächstes Jahr wieder mitlaufen. Ich habe eine gute Zeit gelaufen!« Friederike Hanisch »Mir hat’s gut gefallen, ich war schnell!« Cem Gözütok »Mir hat‘s gut gefallen, ich mache nächstes Jahr wieder mit, wenn ihr mich »Super, ich bin 5 km gejoggt, mit dem Bus abholt!« war danach gut platt. Zum Glück Harald Gerling bin ich nicht die 10 km gelaufen!« Markus Spieß Titelthema November 2019 Miteinander 15 Sonnenschein, viele Glückwünsche und ein Schweinchen namens »Hillary« – das Sommerfest der Lebenshilfe Gießen

Perfektes Sommerwetter, feierliche Stimmung und ein äußerst atmosphärischer und kurzweiliger Festakt mit vielen schönen Geburtstagsgrüßen – das war das Sommerfest der Lebenshilfe Gießen anlässlich ihres »Sechzigsten« sowie des 25-jährigen Jubiläums der Oldtimerspendenaktion.

In der Limeswerkstatt in Garbenteich stand am letzten Augusttag zunächst der offizielle Teil auf dem Programm. Gäste aus Politik, Wirtschaft und Sozial- verbänden richteten ihre Glückwünsche aus. Gruß- worte – unter der Moderation von Axel Schiel – ent- sendeten etwa Lebenshilfe-Schirmherr Matthias Roth, Dr. Andreas Jürgens (Erster Beigeordneter des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen), Hans-Peter Stock (Sozialdezernent Landkreis Gießen), Ralf Rauch Die Redner des Festakts anlässlich des 60. Geburtstages der Lebenshilfe (Vorstand Bundesvereinigung Lebenshilfe) sowie Gießen überbrachten zahlreiche Glückwünsche Jakob Kandel (Stadtrat Pohlheim).

Die Begrüßung der Gäste übernahm Maren Müller- vermittelt werden konnten. Oder dass 2018 in Erichsen (Aufsichtsratsvorsitzende Lebenshilfe Gießen die erste inklusive WG eröffnet wurde.« Für Gießen), die von der Entstehungsgeschichte der ihr Engagement binnen der letzten 60 Jahre dankte Lebenshilfe berichtete und freudig erklärte: »Wir Jürgens der Lebenshilfe Gießen. sind stets in Bewegung und wachsen immer weiter.« Bedauernd stellte die Aufsichtsratsvorsitzende indes Auch Kreissozialdezernent Hans-Peter Stock würdig- fest, dass sich in der heutigen Zeit immer häufiger te die Arbeit der Lebenshilfe und erinnerte an den Eltern noch vor der Geburt gegen ein Kind mit bei- analogen 70. Geburtstag des deutschen Grundgeset- spielsweise Down-Syndrom entscheiden: »Inklusion zes: »Der erste Artikel lautet: ›Die Würde des Men- ist keine Einbahnstraße. Die Menschen müssen er- schen ist unantastbar.‹ Darum geht es bei der Arbeit leben, dass die Vielfalt in unserer Gesellschaft einen der Lebenshilfe auch und alles, was damit zu tun hat, großen Wert hat.« ist nicht verhandelbar.«

»Inklusion ist keine Einbahnstraße.« Ralf Rauch, der Grußworte im Namen des Bundes- vorstands der Lebenshilfe vortrug und die Wich- Schirmherr Matthias Roth richtete seinen Dank vor tigkeit von Inklusion auch in Zeiten extremer allem an die Helferinnen und Helfer des Sommer- politischer Strömungen hervorhob, wünschte fests aus, während Dr. Andreas Jürgens auf die Zu- der Lebenshilfe Gießen »auch in Zukunft kunftszeitung »Blick auf morgen« aufmerksam mach- eine gute Existenz und eine gute Ent- te und betonte: »Sicherlich hatten auch die Menschen, wicklung«. die vor 60 Jahren, im Jahr 1959 die Lebenshilfe Gießen gegründet haben, gewisse Zukunftsvisionen. Wer hätte aber damals gedacht, dass 2018 mit Un- terstützung der Lebenshilfe Gießen 79 Menschen mit Behinderungen ein Betriebspraktikum durchführen, 78 Personen einer betriebsintegrierten Beschäfti- gung, außerhalb einer Werkstatt, nachgehen und fünf Personen auf dem allgemeinen Arbeitsplatz 16 Miteinander November 2019 Titelthema

Für die Stadt Pohlheim überbrachte Stadtrat Jakob- Ernst Kandel die Glückwünsche: »Für mich und uns alle macht die Lebenshilfe eine ausgezeichnete Arbeit. Sie unterstützt die Angehörigen von Men- schen mit einer Behinderung, sie hilft im Alltag das Lebensgefühl zu verbessern. Sie fordert Aner- kennung und den Respekt für Menschen mit einer Behinderung.«

Dirk Oßwald, seit rund drei Jahren Vorstand der Lebenshilfe Gießen, sprach von seiner nach wie vor anhaltenden Begeisterung für das Unternehmen, ins- Auch die Polizei-Hundestaffel war vor Ort und führte ihr besondere aufgrund der »besonderen Atmosphäre beeindruckendes Können vor und seiner Mitarbeiter*innen«, aber auch aufgrund des ›Innovationspotenzials‹, das die Lebenshilfe in sich trägt. In diesem Sinne blickte Dirk Oßwald Nach den Festtagsreden lockte das Sommerfest mit auch auf aktuelle Bauprojekte im Wohn- und Kinder- Angeboten für das leibliche Wohl sowie zur Unter- gartenbereich der Lebenshilfe sowie auf ein anvisier- haltung. Für Begeisterung sorgte hierbei der mobile tes Unterstützungsprojekt für Menschen mit Behin- Streichelzoo von Hans-Jürgen Rhein aus Beerfelden derung, die eine Familie gründen möchten: im Odenwald mit dem freilaufenden Minischwein »In anderen Bundesländern gibt es bereits Hilfs- »Hillary«, aber auch die Polizei Mittelhessen hatte und Assistenzangebote. Wir wollen auch bei uns keine Mühen gescheut und war mit diversen Akti- ein solches Hilfesystem für Eltern mit Behinderung onen – etwa einem Fahrradcodierungsservice und aufbauen.« einer Hundestaffel-Show – präsent. Eine Line-Dance- Formation brachte außerdem Musik und Rhythmus auf das Gelände der Limeswerkstatt.

Christian Németh Unternehmenskommunikation

Synchron und immer im Takt: Auch für eine wunderbare Line-Dance- Vorführung war gesorgt

Das Wetter stimmte, das Angebot war vielfältig und die Gäste in bester Stimmung Titelthema November 2019 Miteinander 17 Autohaus Michel ermöglicht Lebenshilfe-Mitarbeiter*innen unvergesslichen Tag in der »Autostadt«

Über ein ganz besonderes Geschenk anlässlich ihres 60. Geburtstages freute sich die Lebenshilfe Gießen im September. Das Autohaus Michel ermöglichte es rund 50 Mitarbeiter*innen mit und ohne Behin- derung, einen ganztägigen Ausflug in die Autostadt nach Wolfsburg zu unternehmen. Ein Reisebus, Proviant, Mittagessen vor Ort, eine Reisebegleitung und natürlich der Eintritt – alles wurde vom Gießener Autohaus gestellt.

Der Lebenshilfe-Tross machte sich bereits in den frühen Morgenstunden von Gießen aus auf den Weg nach Niedersachsen, wo die Autostadt – eine Die gut gelaunte Reisegruppe der Lebenshilfe Gießen verbrachte dank Mischung aus Museum, Freizeitpark und VW-Aus- Autohaus Michel einen gelungenen Tag in der »Autostadt« in Wolfsburg lieferungszentrum für Neuwagen – in zwei Gruppen erkundet wurde. Lebenshilfe-Geschäftsführerin Ursel Seifert bedankte Ein Teilnehmer, Detlef Senft von der Lebenshilfe- sich im Namen des gemeinnützigen Unternehmens Personalabteilung, zeigte sich nachträglich begeistert und betonte: »Ein solches Geburtstagsgeschenk ist und resümierte stellvertretend für alle Reisenden: nicht alltäglich, damit konnten wir vor unserem »Das war ein richtig inklusiver Ausflug, bei dem sich 60. Geburtstag nicht rechnen. Frau Michel-Lebeau Menschen mit und ohne Behinderung aus verschie- und das Autohaus Michel haben unseren Mitarbeiter- denen Bereichen der Lebenshilfe, die sich vorher innen und Mitarbeitern eine wunderbare Überra- noch nicht kannten, kennenlernen konnten. Diese schung sowie einen Tag bereitet, der in Erinnerung Tagesreise war wirklich ausgesprochen gut und bleibt.« kurzweilig – wir können dem Autohaus Michel hierfür nur danken. Man hat wirklich an alles gedacht.« Christian Németh Unternehmenskommunikation »Bei der Ankunft am Abend sah ich in viele glückliche Gesichter. Ich bin sehr froh, dass die Fahrt gut ge- klappt hat und das Geschenk wohl angekommen ist«, freute sich Andrea Michel-Lebeau (Geschäftsführerin Autohaus Michel), die die Ausflugsteilnehmer*innen in Gießen persönlich begrüßte, über die vielen positi- ven Reaktionen.

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Die Lebenshilfe zeigte einen Überraschungsfilm für ihre Mitarbeiter*innen

Gleißendes Sonnenlicht liegt auf dem Berliner Platz In der Komödie geht es um den erfolgsverwöhnten in Gießen. Es ist früher Mittag. Der Platz vor dem jungen Banker Oliver, der nach einem schweren Kinopolis füllt sich mit Menschen, die aus allen Unfall querschnittsgelähmt ist. Während der Kur Richtungen auf den Platz strömen. Es sind Menschen lernt er eine Gruppe von Menschen mit Behinderung unterschiedlichsten Alters, zum Teil im Rollstuhl. Sie kennen. Olivers Leben gerät noch mehr aus den warten, gemütlich plaudernd und von warmen Son- Fugen als er erfährt, dass sein illegal in die Schweiz nenstrahlen beschienen, auf den Einlass ins Kino. Die geschafftes Vermögen aufzufliegen droht. Deswegen Lebenshilfe Gießen hatte ihre Mitarbeiter*innen aus schmiedet er einen kriminellen Plan, für den er seine den Werkstätten und Tagesförderstätten an diesem neuen Bekannten einspannt. Unter dem Deckmantel Septembervormittag zu einem Überraschungsfilm einer Reise zu einer Kamel-Therapie in der Schweiz, eingeladen. Ausgesucht hat ihn Ursel Seifert, die bei versucht er sein Vermögen mit dem Behindertenbus der Lebenshilfe für Personal- und Organisations- nach Deutschland zu schmuggeln. Sein Plan wird von entwicklung zuständig ist. Der Film heißt »Die Gold- seinen Mitreisenden durchkreuzt. fische« und lief im Frühjahr 2019 in den Kinos. Ursel Seifert hat den Film gesehen und erinnert sich, dass »Der Film ist nicht immer politisch sie selten so viel gelacht hat wie bei diesem Film. Das korrekt, aber einfallsreich in den ist einer der Gründe, warum sie »Die Goldfische« mit verrücktesten Situationen und da- ihren Mitarbeiter*innen teilen wollte. durch ausgesprochen humorvoll.« »Der Film ist nicht immer politisch korrekt, aber einfallsreich in den verrücktesten Situationen und Eine Komödie über Menschen mit Behinderungen dadurch ausgesprochen humorvoll. Das macht ihn in einem Kinosaal für Menschen mit Behinderungen für mich so liebenswert. Er zeigt Menschen mit und zu zeigen – das könnte auch ein Wagnis darstellen. ohne Behinderung so gleichermaßen in menschli- Schließlich besteht die Gefahr, dass sich die Men- chen Stärken und Schwächen und bringt sie gerade schen, deren Besonderheiten und Einschränkungen dadurch auf Augenhöhe«, erläuterte Ursel Seifert. als Impulsgeber für das rasante und kuriose Road- Movie dienen, diskriminiert fühlen. Ursel Seifert sah darin keine große Gefahr: »Bei allem grotesken Humor hat der Regisseur Alireza Golafshan einen einfühlsamen Blick auf sein Personal und läuft nie Gefahr, seine Figuren bloßzustellen.«

Schon bei der Begrüßung von Dirk Oßwald, Vorstand der Lebenshilfe, vor einem fast komplett besetzten Kinosaal, konnte man die Vorfreude und Spannung der Gäste spüren. Dieses ungewöhnliche Ereignis bot auch die Gelegenheit, sich – jenseits des gewohnten Alltags in den Werk- und Wohnstätten – zu treffen und miteinander zu sprechen.

Die Reaktionen des Publikums gaben Ursel Seifert recht. Während der Vorstellung wurde sehr viel gelacht und beim Verlassen des Kinosaals wurde das Gefühl spürbar, das wohl jeder leidenschaftliche Kinogänger kennt: »Schade, dass der Film schon vorbei ist. Ich würde ihn glatt sofort noch einmal anschauen.« Häufig war der Satz zu hören: »Der Film war sehr lustig, ich habe Tränen gelacht.« Manche äußerten auch ihre Begeisterung über die Darsteller:

Gespannt warten die Teilnehmer*innen der Lebenshilfe-Matinée auf den Überraschungsfilm Titelthema November 2019 Miteinander 19

»Ich war überrascht über die sehr guten Schau- Der Kinobesuch wurde noch tags darauf in den spieler.« Besonders viele Lacher hatte Luisa Wöllisch, Werkstätten diskutiert. Beim Mittagessen in der Reha Schauspielerin mit Down Syndrom, auf ihrer Seite. Mitte berichteten Kiymet Aksan und Michael Dörr, Sie spielte die glamour- und shopping-verliebte Franzi beide in der Werbetechnik tätig, über ihre Eindrücke. (»Ich scheiß auf innere Werte!«). Sie waren sich einig, dass der Film dazu beiträgt, dass die Gesellschaft besser mit Behinderungen zu- Der Film kam auch bei dem Lebenshilfe-Publikum rechtkommt. Kiymet Aksan ergänzte: „Der Film zeigt, immer dann besonders gut an, wenn er das Terrain dass behinderte Menschen auch wertvoll sind und der politischen Korrektheit verließ und Tabus, die dass es jedem Menschen – wie Oliver im Film – pas- den Alltag von Menschen mit Behinderungen bestim- sieren kann, dass er behindert wird.“ Michael Dörr men, ankratzte. Im Film ist es zum Beispiel erlaubt, erzählte, dass sein Alltag ihn ziemlich herausfordert dass sich eine alkoholkranke und depressive Blinde und dass er zu selten die Gelegenheit findet, um ins hinter das Steuer eines Transporters schwingt, um Kino zu gehen. Da er »Die Goldfische« richtig interes- die gesamte Behindertengruppe in einem demolier- sant fand, wünschte er sich einen Nachfolgefilm. ten Auto über ein Stoppelfeld zu chauffieren. Kerstin Ahrens Newsletter-Redaktion

Lebenshilfe-Geschäftsführerin Ursel Seifert freut sich mit zwei Besuchern Vor der Filmvorführung wartete im Foyer des Gießener Kinopolis ein Buffet auf »Die Goldfische«

Filmmatinée »Goldfische«

Selten saß ich im Kinosaal und habe solch eine Freude ließen sich an den Gesichtern der Zuschauer aufrichtige Freude und Leichtigkeit empfunden. Wer ablesen. Schließlich überfluteten Jubel und Applaus kennt es nicht – mit einem straffen Tagesplan wird als Zeichen der Wertschätzung und Dankbarkeit den vom einem Termin zum nächsten gehetzt. An diesem Saal. Dieser Tag verdeutlichte mir, dass Unterschiede Tag saß ich dort und hatte das Gefühl, die Zeit würde zwischen Menschen keine Barrieren, sondern Brücken für einige Zeit still stehen. Das Gefühl von Gemein- sind. Dabei spielen körperliche Beeinträchtigungen, schaft in einer fremden Umgebung mit fremden Men- soziale Hemmungen oder einfach das Gefühl anders schen ermöglichte allen, sich in vollen Zügen auf den zu sein absolut keine Rolle, denn gemeinsam erlebte Film einzulassen. Anfängliche Bedenken der Zuschau- Emotionen verbinden. Freude ist das Einzige, das sich er, neben unbekannten Menschen sitzen zu müssen verdoppelt, wenn man es teilt. und den Film für zu gruselig zu empfinden, legten sich schnell. Der Saal füllte sich mit positiver Energie Sandra Krattenmacher und jeder Einzelne trug zu diesem einmaligen Filmer- nebenamtliche Mitarbeiterin FuD lebnis bei. Spannung, Begeisterung und aufrichtige 20 Miteinander November 2019 Titelthema Brennholztag präsentiert nicht nur zündende Feuerideen – Familienfest am Ohlebergsweg

Mit Vorführungen zur Brennholzfertigung, Gewinnspielen und Waffeln am Stiel

Wissen Sie, was eine Holzwühl-Challenge ist? Wer sehen wollte, dass im Ohlebergsweg 13 nicht nur Brennholz gefertigt wird, konnte dies im September beim Brennholztag der Lebenshilfe erleben. Das Team der Brennholzfertigung, bestehend aus 21 Mitarbeiter*innen, die mit wachsendem Erfolg heimi- sche Brennhölzer unter die Kamin- und Ofen- begeisterten bringen, standen ihren Besucher*innen mit Rat und Tat zur Verfügung.

Gar nicht so einfach: Bei der Holzwühl-Challenge musste man einen Tennisball in einem mit Holzspänen gefüllten Becken finden

Da der Schüttraummeter Brennholz an diesem Tag vier Euro günstiger als sonst zu erwerben war, mach- ten viele Besucher*innen von diesem Angebot regen Gebrauch. Die Stammkunden kaufen das heimische und qualitativ hochwertige Buchenbrennholz gerne im Ohlebergsweg, zumal sie mit dem Kauf auch die Die Besucher*innen erhielten auf dem Gelände im Olhebergsweg Arbeit von Menschen mit Behinderungen unterstüt- interessante Einblicke in die Brennholzfertigung der Lebenshilfe Gießen zen. Diese Wertschätzung gab das Team der Brenn- holzfertigung beim sonntäglichen Fest gerne an ihre Der alljährlich im Frühherbst stattfindende Brenn- Kunden zurück. Zum Beispiel durch die Einladung holztag dient dazu, den Kontakt zu den bisherigen zum Such- und Gewinnspiel mit dem kreativen Kunden zu pflegen und Neukunden hinzuzugewin- Namen Holzwühl-Challenge. Bei dem Spiel ging es nen. Der Standort – etwas abseits zwischen Erdkau- darum, einen Tennisball in einem mit Holzspänen ter Weg und Leihgesterner Weg gelegen – bot den gefülltem Becken zu finden. Nach der schweißtrei- Besuchern ein liebevoll gestaltetes Gelände zum benden Suche im Holzspäne-Becken genoss man Spielen, Rätseln, Oldtimer anschauen, köstliche gerne gemeinsam ein Kaltgetränk und freute sich auf Waffeln und Würste verzehren. Vor allem hatten die winterliche Tage am Kamin. Gäste die Möglichkeit, alle Produkte der Brennholz- fertigung zu erwerben und sich anzusehen, wie sie Kerstin Ahrens von den Mitarbeiter*innen mit und ohne Behinderung Newsletter-Redaktion hergestellt werden. Titelthema November 2019 Miteinander 21 Lebenshilfe Gießen blickt humorvoll auf das Jahr 2035

»Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß«, schrieb einst Wilhelm Busch (1832 – 1908). Die- sen Ausspruch des humoristischen Dichters nahm sich die Lebenshilfe Gießen, die in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag feierte, offenkundig zu Herzen. Neben seinem umfangrei- chen Geburtstagsprogramm ließ sich der gemeinnützige Verein, der zu den größten Arbeitgebern in Mit- telhessen gehört, etwas ganz Beson- deres einfallen und veröffentlichte eine kleine Zeitung mit dem Namen »Blick auf morgen«.

In dem bunten Achtseiter widmet Fröhlich voraus in die Zukunft: sich die Lebenshilfe thematisch dem Auf dem Bild zu sehen sind ganz rechts Dirk Oßwald (Vorstand Lebenshilfe Gießen) sowie Teilnehmer und Betreuer des Kompetenzzentrums für berufliche Bildung (KobBi) in Gießen. Thema Inklusion, nähert sich diesem Außerdem zu sehen (3. v. r.): Matthias Roth, Mitarbeiter der Limeswerkstatt in Garbenteich mit einem kräftigen Augenzwinkern, Humor und (Selbst-)Ironie. Dabei verpackt sie ihre liche Gestaltung vorgenommen, sodass der »Blick Botschaft – den Wunsch nach einer Gesellschaft, in auf morgen« im Juni in einer gedruckten Auflage von der Menschen mit und ohne Behinderung auf Au- 7500 Exemplaren das Licht der Welt erblickte. genhöhe miteinander leben – aus einem visionären Blickwinkel heraus, ohne den moralischen Zeigefin- Inhaltlich versucht diese Zeitung der Zukunft alle ger zu erheben. strukturellen Bereiche der Lebenshilfe Gießen abzu- decken, befasst sich etwa mit den Themengebieten »Die Idee dieser Zeitung resultierte aus einer Klausur- Wohnen, Arbeiten und Bildung, wagt aber auch tagung von mehreren Führungskräften der Lebens- immer wieder einen Blick in große gesellschaftliche hilfe Gießen, bei der sich die Teilnehmerinnen und Sektoren wie den Sport Teilnehmern zwischenzeitlich Schlagzeilen für eine oder die Politik. fiktive Zeitung des Jahres 2035 einfallen lassen sollten. Viele Einfälle waren zu gut, um sie einfach Eine Online-Version vom wieder in die Schublade zu legen – so erfolgte der »Blick auf morgen« findet Beschluss, aus dem kreativen Input eine richtige sich unter www.jubilaeum. Zeitung zu basteln und zu drucken. In erster Linie um lebenshilfe-giessen.de. Menschen zum Schmunzeln, aber hoffentlich auch zum Nachdenken zu bewegen«, erklärt Dirk Oßwald, Christian Németh Vorstand der Lebenshilfe Gießen. Gesagt getan. Mit Unternehmenskommunikation viel Liebe zum Detail wurden die grafische und text-

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www.netgo.de 22 Miteinander November 2019 Titelthema Ein roter Teppich für alle bei der ersten inklusiven Mitarbeiter-Party

Entspannter Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten in der Sophie-Scholl-Schule

»Das ist richtig schön hier«, sagte Sabine Koch, Gefeiert wurde das laktosefreie Schoko-Eis. Mieterin des inklusiven Wohnangebots »MitLeben« der Lebenshilfe Gießen. Ein größeres Kompliment Partys, auch sehr gute Partys, hat die Lebenshilfe für die erste inklusive Mitarbeiter*innen-Party der schon oft gefeiert. Neu war, dass in diesem Jahr ne- Lebenshilfe kann es eigentlich nicht geben. Sabine ben der Belegschaft, den Mitarbeiter*innen aus den Koch ist blind und sie hat mit ihren Sinnen die be- Werkstätten, auch die Mitarbeiter*innen aus den sondere Atmosphäre der diesjährigen Party gespürt. Tagesförderstätten und die Bewohner*innen aus Zwischen 17 Uhr abends und 1 Uhr nachts zeigte den Wohnstätten eingeladen waren, um mitzufei- sich die Lebenshilfe mit Ihren Mitarbeiter*innen und ern. Franziska Bühls, pädagogische Mitarbeiterin Kolleg*innen gelöst, entspannt, fröhlich, beschwingt der Tagesförderstätte Lollar, überlegte am späten und einander zugewandt. Das, was Sabine Koch nicht Abend in größerer Runde mit ihren Kolleg*innen, sehen, aber spüren konnte, waren die vielen strah- ob das Experiment der inklusiven Party gelungen lenden Gesichter. ist. »Die Lebenshilfe betreut eine sehr große, sehr heterogene Klientel, die man kaum unter einen Hut Zum krönenden Abschluss der Jubiläumsfeierlichkei- bekommen kann. Für uns als Tafö Lollar war klar, ten anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Lebens- dass unbedingt so viele Personen wie möglich zur hilfe Gießen waren am 27. September rund 500 Gäste Party kommen wollten. Für viele unserer Betreuten in die Sophie-Scholl-Schule an der Rödgener Straße war die Party sehr aufregend, aber auch anstren- gekommen. Im Foyer der Sekundarstufe begrüßten gend.« In der Kolleg*innen-Runde ist man sich einig, Dirk Oßwald und Ursel Seifert die auf einem roten dass es zwar toll gewesen wäre, wenn die Betreuten Teppich eintreffenden Gäste mit alkoholfreien Cock- und die Kolleg*innen eine größere zeitliche Schnitt- tails, die in der schuleigenen Küche frisch zubereitet menge beim Feiern gehabt hätten. Klar ist aber auch, wurden. Auch hinter allen anderen Theken traf man dass die Sicherheit der Betreuten vorgeht – und dass an diesem Abend die Führungskräfte der Lebenshilfe, entspanntes Feiern mit Bier und Wein erst möglich die die Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen gutge- ist, wenn man keine Verantwortung für andere mehr launt bedienten. Herwig Selzer, Vorsitzender des tragen muss. Deswegen waren Mitarbeiter*innen Betriebsrats und einer der Hauptorganisatoren des mit Behinderung, die eine Betreuung benötigen, von Festes berichtete, dass sich der Dienstplan für die 17 bis 19 Uhr eingeladen. Durchführung des Festes innerhalb von 48 Stunden mit 16 ehrenamtlichen Helfern füllte. Welchen Charme das inklusive Feiern haben kann, zeigte sich auch in den späteren Abendstunden Die gute Laune der Vorbereitungsgruppe wurde von zwischen Kolleg*innen und Menschen mit Handicap, den ankommenden Gästen mit ausgelassener Feier- die eigenständig oder mit selbstorganisierter Be- stimmung beantwortet. Schon ab kurz nach fünf füll- treuung die Feier genießen konnten. Stellvertretend te sich die Tanzfläche. Betreute und Betreuer*innen, für diese Gruppe sei Maik Thiele, Mitarbeiter der Kollegen und Kolleginnen nutzten die Gelegenheit zu Verpackungspolster-Fertigung in der Limeswerkstatt, einer Art »After-Work-Party« zu den abwechslungs- erwähnt, der die Party so kommentierte: »Echt klasse, reichen Klängen von DJ Ben E. Durch die entspannte wow, war eine tolle Zeit!« und aufgeschlossene Art des DJs machten im Laufe des Abends immer mehr Menschen von dem Ange- Kerstin Ahrens bot Gebrauch, sich ihre Lieblingssongs zu wünschen. Newsletter-Redaktion Für das leibliche Wohl sorgte der Foodtruck von Bos- seln und Kallen mit Pasta, Burger und Pulled Pork. Der rot glänzende Foodtruck mit seinen herzhaften Speisen ließ vielen Gästen das Wasser im Mund zusammenlaufen, auch wenn der Verzehr der opul- enten Burger für manchen eine kleine Herausforde- rung darstellte. Leicht zu schlecken war hingegen das hervorragende Eis der Eisdiele Morandin aus Lich. Titelthema November 2019 Miteinander 23

Impressionen von der Lebenshilfe-Party 24 Miteinander November 2019 Titelthema Jahrzehntelanges Engagement gewürdigt – Lebenshilfe Gießen ernennt erstmals Ehrenmitglieder

Im Rahmen der jährlich stattfin- denden Mitgliederversammlung der Lebenshilfe Gießen wurden erstmals zum 60. Geburtstag der Lebenshilfe langjährige Mitglieder für ihr Engagement geehrt. Sechs Mitglieder bekamen von mir eine Urkunde, Blumen und Wein über- reicht. Sie sind der Lebenshilfe Gießen schon seit mehreren Jahr- zehnten verbunden und nahmen dieses Zeichen der Anerkennung gleichermaßen überrascht und erfreut entgegen. Zu ihnen zählen Prof. Dr. Gerhard Neuhäuser, Roswitha Heller, Erika Völker, Alfred Grummbt, Pfarrer Armin Gis- sel und Achaz Bading. Herr Gissel und Herr Bading konnten Alfred Grummbt, Erika Völker, Prof. Dr. Gerhard Neuhäuser und Roswitha Heller (von links nach rechts mit Blumenstrauß) freuten sich über die Ehrenmitgliedschaft im Verein der Lebenshilfe an der Feierstunde leider nicht Gießen persönlich teilnehmen.

Ich freue mich das langjährige Engagement der Pfarrer Armin Gissel engagiert sich seit vielen Jahren Ehrenmitglieder zu würdigen und Dank zu sagen. für die Lebenshilfe im Bereich der Behinderten- Prof. Dr. Gerhard Neuhäuser hat den interdisziplinä- seelsorge. Als Gründer einer Tagesstätte für behin- ren Ansatz der Frühförder- und Beratungsstelle der derte Senioren begleitet er behinderte Menschen Lebenshilfe seit Anfang der 80er Jahre als Kinderarzt und bleibt uns hoffentlich noch lange erhalten. Die maßgeblich mitentwickelt. Roswitha Heller danke ich Lebenshilfe Gießen ist stolz und glücklich, dass die für ihren unermüdlichen Einsatz als Vorsitzende des neuen Ehrenmitglieder die Lebenshilfe schon seit Elternbeirats der Werkstätten, dem sie von 1983 bis Jahrzehnten unterstützen – und durch ihre unter- 2017 angehörte. Auch Erika Völker ist der Lebenshilfe schiedlichen Lebenshintergründe bereichern. über ihre Tätigkeit als Elternbeirätin seit Jahrzehnten verbunden. Alfred Grummbt, der seit 16 Jahren als Maren Müller-Erichsen Vertreter der Menschen mit Behinderungen im Auf- Aufsichtsratsvorsitzende sichtsrat tätig ist, erhält die Ehrung für sein kontinu- ierliches und gewissenhaftes Engagement. Obwohl er als Mitarbeiter der Reha-Werkstatt Mitte in diesem Jahr in Rente gegangen ist, bleibt er uns hoffentlich noch einige Jahre als Mitglied des Aufsichtsrats erhal- ten.

Achaz Bading war 40 Jahre stellvertretender Vor- sitzender des Aufsichtsrats und lange Jahre für die Steuerung der Lebenshilfe-Bauprojekte zuständig. Titelthema November 2019 Miteinander 25

Seiten- wechsel »Er kann gerne wiederkommen« – Lebenshilfe-Vorstand Dirk Oßwald und Limeswerkstatt-Mitarbeiter Matthias Roth tauschten die Rollen

Einmal in die Rolle seines Chefs zu schlüpfen – wer Serie tauschten Dirk Oßwald, Vorstand der Lebens- träumt nicht davon? Und welcher Chef wünscht sich hilfe Gießen, sowie Matthias Roth, Mitarbeiter der nicht ab und an mal, die Arbeit in seinem Betrieb Limeswerkstatt in Garbenteich, ihren Arbeitsplatz. aus der Perspektive seiner Mitarbeiter*innen wahr- nehmen zu können? Die Lebenshilfe Gießen belässt »Ich finde es sehr interessant und es nicht bei solchen Gedankenspielen, sie hat einen solchen Rollentausch in diesem Jahr in die Tat umge- gut, dass sich mal jemand von der setzt. Im Rahmen der inklusiven »Seitenwechsel«- Geschäftsstelle anschaut, was Matthias Roth so alles macht.«

»Limeswerkstatt, Oßwald am Hörer – guten Morgen.« So mancher Anrufer staunte nicht schlecht, als er am Tag des Seitenwechsels die Pforte der Garbenteicher Werkstatt anklingelte. Statt Matthias Roth ging Dirk Oßwald an den Hörer und unterstützte die Anrufer- *innen in Ihren Anliegen, etwa indem er sie an einen gewünschten Gesprächspartner weitervermittelte. Eine Arbeitseinweisung und zahlreiche Tipps erhielt der Vorstand, der außerdem bei der Verteilung der Post behilflich war, hierbei von Fabienne Faust, ebenfalls Mitarbeiterin in der Limeswerkstatt. Diese begrüßte den ungewöhnlichen Rollentausch: »Ich finde es sehr interessant und gut, dass sich mal Dirk Oßwald (links) und Matthias Roth sitzen in der Anmeldung der Limeswerkstatt Garbenteich jemand von der Geschäftsstelle anschaut, was Matthias Roth so alles macht.«

Doch Dirk Oßwald verbrachte den Vormittag nicht nur an der Anmeldung, er vertrat Matthias Roth ferner in der hauseigenen Tischtennis-Gruppe, wo er sich gegen die geübten Mitarbeiter*innen mit Behinderungen durchaus ins Zeug legen musste. Am Ende erfuhr er allerdings auch hier eine positive Resonanz. »Ich finde das super. Er ist auch nur ein normaler Mensch und nun sieht er mal, wie es hier so abläuft«, resümierte Oßwalds Tischtennis- gegner Gerhard, der lobend ergänzte: »Alle Achtung, er spielt wirklich gut. Obwohl er uns gesagt hat, dass er schon zehn Jahre kein Tischtennis mehr gespielt hat. Er kann gerne nächste Woche wiederkommen.«

Nach kurzer Einweisung verteilt Dirk Oßwald die Limeswerkstatt-Post 26 Miteinander November 2019 Titelthema

Während Dirk Oßwald in der Limeswerkstatt Telefon- hörer und Tischtennischläger schwang, erhielt Matthias Roth im gegenüberliegenden Gebäude der Geschäftsstelle der Lebenshilfe Gießen spannende Einblicke in die Arbeit des Vorstands. So nahm Roth, der den Tag mit einem von der Sekretärin servierten Kaffee an Dirk Oßwalds Schreibtisch einläutete, an einem Monatsgespräch zwischen der Geschäftsfüh- rung und dem Betriebsrat teil und beteiligte sich au- ßerdem an Gesprächsterminen mit der IT-Abteilung, der Personal- sowie der Finanzabteilung, wo man ihm grundlegende Aspekte des jeweiligen Bereichs näherbrachte. »Die Zeit war fast ein wenig zu kurz, es war schon klasse, die alten und neuen Kollegen Matthias Roth hält einen informativen Plausch mit Linda Hauk (Leitung mal wieder zu sehen. Mir hat es Spaß gemacht«, Personalabteilung) bilanzierte Roth, der bis vor einigen Jahren selbst in der Lebenshilfe-Geschäftsstelle – auch hier an der Anmeldung – tätig war und nun auf viele vertraute Gesichter traf. Dass er selbst an diesem Tag im Mit- telpunkt des Geschehens stand, freute Roth sichtlich, allerdings gestand er auch: »Sonst bin ich ja immer für die Leute da – und ich brauche das eigentlich auch. Es war dennoch sehr schön.«

»Es war ein fantastisches Erlebnis, vor allem die Durchsagen über die Lautsprecher an die 300 Beschäftig- ten der Limeswerkstatt haben mir Dirk Oßwald (2. v. r.) im spannenden Tischtennis-Doppel mit seinem Team- Spaß gemacht.« partner Ralf Wohlfeil (rechts), der die Leitung des Sportkurses innehat, gegen zwei Mitarbeiter der Limeswerkstatt

Seinen entspannten Ausklang fand der Seitenwech- sel bei einem gemeinsamen Mittagessen beider Teilnehmer in der Kantine der Limeswerkstatt. Die- ses bot natürlich noch einmal Raum für gegenseitige Reflexionen und Feedbacks.

Dirk Oßwald brachte den Tag wie folgt auf den Punkt: »Es war ein fantastisches Erlebnis, vor allem die Durchsagen über die Lautsprecher an die 300 Beschäftigten der Limeswerkstatt haben mir Spaß gemacht. Bei allem Vergnügen gilt es jedoch auch festzuhalten: Veranstaltungen wie der Seitenwechsel sollen zum Nachdenken anregen und verdeutlichen, Matthias Roth (links) als »Vorstand für einen Tag« beim Monatsgespräch dass es der unbedingte Wunsch der Lebenshilfe von Werkstattrat und Betriebsrat der Lebenshilfe Gießen. Rechts im Bild: Gießen ist, dass sich alle Menschen – ob mit oder Marc Apfelbaum, Lebenshilfe-Bereichsleiter für Arbeit und Bildung ohne Behinderung, ob Geschäftsführung oder in anderer Position – auf Augenhöhe begegnen. Dieses Ideal erhoffen wir uns natürlich für die gesamte Gesellschaft.«

Christian Németh Unternehmenskommunikation Titelthema November 2019 Miteinander 27

Anzeiger-Chefin vom Dienst Seiten- besucht »Schwatzkiste« wechsel der Lebenshilfe Gießen

Unterschiedliche Werdegänge, Erfahrungen, Kompe- Partner Jürgen. Seinen Fotoapparat hat Christian tenzen, Interessen und Ansichten fördern in Redak- immer dabei, der Fotograf der »Schwatzkiste«. Jörg tionen Diskussionen und Entwicklungen. Je hetero- berichtet aus seinem Leben, zum Beispiel, wenn er gener das Team, desto ausgewogener, vielfältiger über »Best Buddies« schreibt, eine Organisation, die und kreativer die Berichterstattung. Das gilt für eine die Freundschaft zwischen Menschen mit und ohne Tageszeitung ebenso wie für die Redaktion einer Mit- Behinderung fördert. Und für die Themensetzung ist arbeiterzeitschrift. Ein ganz besonderes Beispiel: die neben »Chefredakteurin« und Betreuerin Anja Sandt- »Schwatzkiste«. Einmal im Monat treffen sich Men- ner Elke zuständig. Doch das aktuelle Thema für die schen mit Behinderung in ihrer Freizeit, um Artikel nächste Ausgabe hat Jörg vorgeschlagen: Gießener und Beiträge für das »Miteinander«, die Zeitschrift Stolpersteine. Gemeinsam ging die »Schwatzkiste« der Lebenshilfe Gießen, zu schreiben. bereits auf Recherche. Nun müssen die Ergebnisse zu Papier gebracht werden. »Wir sind eine ganz gute »Wie viele Umdrehungen kann eine Drehorgel ma- Truppe hier«, fällt Jörgs Urteil über die Redaktion chen, bevor sie einen Drehwurm bekommt?« Oder: aus, »wir schauen gemeinsam, wie kommt der Artikel »Wie viel Rum braucht ein Stehrumsel?« Solche und besser rüber.« ähnliche Fragen stellt Tobias zur deutschen Spra- che, wenn er nicht als Märchenonkel die modernen »Je heterogener das Team, desto Varianten von »Schneeweißchen und Rosenrot« oder »Rotkäppchen« zu Papier bringt. »Die lustigen ausgewogener, vielfältiger und Sachen eben«, beschreibt er seine Schwerpunkte. kreativer die Berichterstattung.«

Noras Leidenschaft sind Comics – aktuell am liebs- Um die Hobbyredakteure dabei zu unterstützen, ten zu »High School Musical«. Aber auch wenn es besuche ich im Rahmen der Aktion »Seitenwechsel« um die Influencer-Szene geht, kann sie gut mitre- die Redaktionskonferenz der »Schwatzkiste«. Für das den. Sabine lässt die Leser am liebsten an ihren Experiment zum 60-jährigen Bestehen der Lebenshilfe Urlaubsgeschichten teilhaben. Und obwohl sie nicht tausche ich Tageszeitungsredaktion gegen Freizeit- sehen kann, schafft die blinde Frau es, einen guten AG im Begegnungszentrum in der Walltorstraße, be- Einblick in ihre Erlebnisse zu geben. Fotos inklusive. richte vom journalistischen Alltag, von der Arbeit als Oft schreibt sie auch gemeinsame Artikel mit ihrem Chefin vom Dienst (CvD) in einem Verlag und gebe Tipps zum Schreiben und Fotografieren. Gleichzeitig erlebe ich die Leidenschaft am Schreiben aus einer anderen Perspektive. »Das ist das Größte für mich«, sagt Tobias und spricht den anderen damit aus dem Herzen.

Natürlich wird an diesem Nachmittag auch ein bisschen »geschwatzt«. Kaffee darf nicht fehlen, und die Freude am gemeinsamen Treffen steht obenan. Gleichzeitig sprudeln alle vor Ideen, berichten von ihrer Arbeit in den Werkstätten der Lebenshilfe und aus ihrem Leben. Viel neues Material für das »Mitei- nander«.

Sabine Köhler-Lindig Gießener Anzeiger Miteinander Seitenwechsel Gießener Anzeiger: »In ihrer Freizeit treffen sich die Mitglieder der »Schwatzkiste«, um gemeinsam für das »Miteinander«, die Zeitschrift der Lebenshilfe, zu schreiben.« (Quelle: S. Köhler-Lindig) 28 Miteinander November 2019 Titelthema

Seiten- wechsel

Anita Schneider füllt Tierfutter ab, Fabienne Faust übernimmt die Rolle der Landrätin

Im Fußball gehört er einfach dazu. Nach 45 gespiel- Eine Gemeinsamkeit eint die beiden Frauen aber be- ten Minuten kommt die Halbzeit und mit ihr geht der reits im Vorfeld des Rollentauschs: Dem 60. Geburts- Seitenwechsel einher. Im Fall des Sports bedeutet tag der Lebenshilfe Gießen geben Anita Schneider das, dass die Mannschaften die Spielhälften tau- und Fabienne Faust gemeinsam mit Matthias Roth, schen und nun auf das Tor schießen, das sie vor der Mitarbeiter der Lebenshilfe, als Schirmherrinnen ein Pause noch gehütet haben. Im Alltag findet so ein Gesicht. Um ihren gegenseitigen Arbeitsalltag ken- Seitenwechsel deutlich seltener statt, doch was wäre, nenzulernen sowie neue Einblicke in die einander wenn dieser auch abseits des Spielfeldes geschehen bislang verborgenen Wirk- und Arbeitsstätten zu würde? Genau auf dieses Experiment haben sich im gewinnen, aber auch um Zeichen für die Inklusion zu Rahmen des 60-jährigen Jubiläums der Lebenshilfe setzen, hatten die beiden Würdenträgerinnen anläss- Gießen zwei Personen eingelassen, deren Alltag sich lich des Jubiläums einen Seitenwechsel vereinbart. eigentlich sehr unterschiedlich gestaltet. So trat auf der einen Seite Fabienne Faust, Mitarbeitern der Limeswerkstatt in Pohlheim an und tauschte ihren »Diese Herzlichkeit und Arbeitsplatz für ein paar Stunden mit Anita Schneider, O¨enheit fehlt uns in unserer ihres Zeichens Landrätin des Kreises Gießen. Gesellschaft«

Anfang Juni war es so weit und Fabienne Faust blickte hinter die Kulissen des Landratsamtes, wäh- rend Landrätin Schneider die vielfältigen Bereiche der Limeswerkstatt kennenlernte und selbst Hand anlegte. Tatkräftig mitzuarbeiten und neue Aufgaben zu übernehmen, war ebenso Ziel des beidseitigen Austauschs. Vor allem der Landrätin boten sich in der Limeswerkstatt mehr als genug Betätigungs- möglichkeiten. Mit rund 210 Mitarbeitern, die sich in unterschiedliche Gruppen aufteilen, handelt es sich bei dem Standort in Pohlheim-Garbenteich schließ- lich um die Größte aller Werkstätten der Lebenshilfe Gießen.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Werkstattleiter Jörg Langschied und Sozialpädagogin Nina Wohlfeil Anita Schneider packt bei der Fabienne Faust als Landrätin lernte die SPD-Politikerin mit der Tierfutterabteilung Tierfutterabfüllung in der Limes- auf Zeit am Rednerpult direkt eine der vielen Arbeitsgruppen der Pohlheimer werkstatt mit an (Quelle: Landkreis Gießen) Werkstatt kennen. Wie Gruppenleiter Andreas Riedl der Landrätin erklärte, sind die Maschinen und Titelthema November 2019 Miteinander 29

Positivverstärker liefern Motivation und ein umfang- reiches Sportangebot bietet den nötigen Ausgleich zum Arbeitsalltag. Vor allem sei es wichtig, eine einla- dende und entspannte Atmosphäre für die Mitarbei- ter zu schaffen. »Die meisten von ihnen verbringen den Großteil ihres Tages bei uns«, berichtete Grup- penleiter Jörg Plomitzer: »Daher legen wir viel Wert darauf, ihnen ein familiäres Gefühl zu vermitteln.« Abgesehen vom Rehabilitationsgedanke gilt es auf dem Markt aber auch stets wirtschaftlich und wett- bewerbsfähig zu bleiben. Während ihrer Führung Landrätin Anita Schneider und Lebenshilfe-Mitarbeiterin Fabienne Faust hatten sichtlich Freude am »Seitenwechsel« durch die Werkstatt konnte sich Schneider davon überzeugen, wie die Lebenshilfe Gießen dieser Her- ausforderung Tag für Tag begegnet. Aufgrund eines Arbeitsplätze an die Leistungsfähigkeit der Mitarbei- umfangreichen und professionellen Dienstleistungs- ter mit Unterstützungsbedarf angepasst. Eine Abfüll- angebots hat sich der Gießener Verein in 60 Jahren maschine ist etwa näher am Boden montiert, sodass mit rund 940 Mitarbeitern als einer der größten auch Rollstuhlfahrer sie bedienen können und ein Arbeitgeber im gesamten Landkreis etabliert. Ampelsystem hilft Mitarbeitern ohne Zahlenver- ständnis beim Abwiegen der Futtermengen. Sichtlich Einige Kilometer weiter hatte Lebenshilfe-Mitarbei- neugierig lauschte die Landrätin den Ausführungen terin Fabienne Faust im Landratsamt am Riversplatz von Gruppenleiter Riedl und den Mitarbeitern, die derweil die Rolle Schneiders übernommen. Nach angeregt über ihre Aufgaben berichteten und sich einer Führung durch den Amtssitz und einer Einfüh- mitunter gerne über die Schulter schauen ließen. rung in die Aufgaben der Landrätin ging auch Faust Entsprechend motiviert legte Schneider sogleich zielstrebig ans Werk. So regte die Landrätin auf Zeit selbst Hand an und füllte einige Beutel mit Körner- im Gespräch mit dem Schwerbehindertenvertreter, futter ab. der von regelmäßig zugestellten Behindertenpark- plätzen berichtete, an, diese mit größeren Symbolen Auch im weiteren Verlauf ihrer Anwesenheit kam deutlicher zu markieren und »Falschparker« gege- Schneider immer wieder ins Gespräch mit dem Per- benenfalls mit Hinweiszetteln auf die Bedeutung sonal und den Mitarbeitern der Lebenshilfe, die dem des von ihnen belegten Stellplatzes aufmerksam zu hohen Besuch mit großem Interesse und erheblicher machen. Offenheit entgegentraten, viele Fragen stellten und begeistert über ihren Arbeitsalltag zu erzählen wuss- Nach einem ereignis- und erkenntnisreichen Tag ten. Besonders der aufgeschlossene und herzliche tauschten die beiden Seitenwechslerinnen wieder Umgang miteinander machte sichtlich Eindruck auf zurück in ihr »altes« Leben. Zum Abschluss trafen sie die Landrätin. Auch wenn einige der Mitarbeiter sich hierzu zum gemeinsamen Mittagessen in der mitunter ohne Scheu einige private Fragen stellten Kantine der Limeswerkstatt. Im angeregten Dialog und, wie die Gruppenleiter bestätigten, durchaus berichteten sie sich gegenseitig über die Erfahrungen schonungslos ehrlich sein können, blieb Schneider und Überraschungen, die sie während ihres Ausflugs jederzeit gelassen und unterhielt sich angeregt mit in die Welt der jeweils anderen gemacht hatten und allen Anwesenden. »Diese Herzlichkeit und Offenheit konnten beide ein äußerst positives Fazit ziehen. fehlt uns in unserer Gesellschaft«, hielt sie beein- druckt fest. Die von Faust angeregten Ideen griff Landrätin Schneider direkt auf und setzte sie auf ihre Agenda. Neben der Tierfutterabfüllung erhielt Schneider bei Vor allem der Lebenshilfe-Mitarbeiterin war der einem Rundgang Einblick in verschiedene Abteilun- Stolz über das an diesem Tag Erlebte und Erreichte gen und Arbeitsgruppen, wie die Schreinerei oder die deutlich anzumerken. Bestärkt durch das gelungene Aktenvernichtung. Die unterschiedlichen Arbeitsbe- Experiment richteten die beiden Schirmherrinnen reiche bieten den Mitarbeitern abwechslungsreiche ihren Blick umso motiviert auf die weiteren Aktionen Tätigkeiten, die ihren Vorlieben und Fähigkeiten des 60-jährigen Jubiläums sowie die Zukunft der entsprechen. Lebenshilfe Gießen selbst.

Wie Schneider auch feststellen konnte, kommt in Maximilian Weiß der gesamten Einrichtung ein durchdachtes pädago- Freier Mitarbeiter gisches Konzept zum Zuge. Der Einsatz von Farben für die Unternehmenskommunikation und visuellen Hilfestellung gleicht Defizite aus, 30 Miteinander November 2019 Titelthema Seiten- wechsel »Wie in den Fernsehserien, die man so kennt« – Lebenshilfe- Mitarbeiter*innen und Polizeianwär- ter*innen wechseln die Perspektiven

Sechs sogenannte »Seitenwechsel« veranstaltete mit Menschen mit einer psychischen Behinderung die Lebenshilfe Gießen anlässlich ihres 60. Geburts- zu tun haben, ergänzte: »Es geht auch darum, dass tages in diesem Jahr. Menschen mit Behinderung man Hemmnisse und eventuelle Bedenken abbaut. tauschten hierbei ihren Arbeitsplatz mit bekannten Dadurch soll eine gewisse Handlungssicherheit Personen oder Institutionen aus Stadt und Landkreis entstehen, von der alle Beteiligten im Fall der Fälle Gießen. profitieren.«

Zu einem besonders großflächigen Seitenwechsel kam es im Juni zwischen rund 60 Polizeianwärter*in- nen, die den praktischen Teil ihrer Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei in Lich absolvieren, sowie insgesamt sieben Lebenshilfe-Werkstätten. Die Werk- statt-Standorte in Pohlheim-Garbenteich (Limes- werkstatt/Tagesförderstätte), Lollar (Werkstatt Lollar, Tagesförderstätte), Gießen (Reha West/Reha Mitte/ Kompetenzzentrum berufliche Bildung), Klein-Linden (Tagesförderstätte) und (Integ Mechanik) erhielten gleichzeitigen Besuch von den angehenden Polizistinnen und Polizisten.

Die beiden Polizeitrainer Stefan Bernhardt und Jens Reisewitz begleiteten eine größere Gruppe Studie- Vom Glas aufs Papier: Auch Jens B. ließ sich in der Lebenshilfe-Werkstatt render, die den Vormittag in Lollar verbrachten. in Lollar die Fingerabdrücke nehmen. Jeder Abdruck wurde von den Polizei- anwärter*innen mit einer Widmung versehen »Die Aktion ist für unsere Studierenden auch Teil eines Lehrmoduls. Es ist durchaus auch ein Aspekt Natürlich wurden die verschiedenen Polizeianwärter- der Ausbildung, dass man zukünftige Polizistinnen Gruppen, die Klassen der Schutz- oder der Kriminal- und Polizisten im Umgang mit Menschen mit Behin- polizei entstammten, an den verschiedenen Lebens- derung schult«, erläuterte Stefan Bernhardt. Jens hilfe-Standorten persönlich begrüßt. In Lollar über- Reisewitz, der darauf hinwies, dass Polizisten häufig nahm das unter anderem Tagesförderstätten-Team- leiterin Danja Moldenhauer, die sich im Vorfeld auch Auch in der Lollarer Wäscherei erhielten Lebenshilfe-Mitarbeiter*innen und Polizeianwärter*innen die Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu treten für die Organisation der Veranstaltung mitverant- wortlich gezeichnet hatte. »Ein ähnliche Aktion mit der Polizei haben wir vor wenigen Jahren schon einmal durchgeführt – und diese kam beidseitig gut an, weshalb wir uns nun über eine Wiederholung freuen«, sagte Moldenhauer.

Im Rahmen des Seitenwechsels arbeiteten die an- gehenden Polizist*innen in diversen Bereichen der verschiedenen Werkstätten mit, beispielsweise in der Wäscherei, in der Schreinerei, in der Aktenver- nichtung oder bei den Montage- oder Garten- gruppen. Im Gegenzug erhielten die Lebenshilfe- Mitarbeiter*innen die Gelegenheiten, einmal im Titelthema November 2019 Miteinander 31

nicht so recht, was sie erwartet. Ich freue mich nun aber sehr, hier den Kontakt zu haben. Das ist sehr wichtig.« Polizeianwärter Stefan Moser schätzte derweil »den Blick über den Tellerrand hinaus« und erklärte: »Wenn man Menschen mit Behinderung im persönlichen Umfeld nicht hat, dann kennt man das nicht so. Daher ist eine solche Veranstaltung sehr wichtig.«

Positive Resonanzen ergaben sich aber auch auf der Gegenseite. Christian, ein Mitarbeiter mit Be- hinderung aus Lollar, zeigte sich besonders von der Lebenshilfe-Mitarbeiterin Katja R. zeigt einem Studierenden der Polizei ihren Arbeitsplatz in der Lollarer Montage-Gruppe Möglichkeit, mit einem Polizeiwagen eine Runde zu drehen, angetan: »Das ist ja wie in diversen Fernseh- serien, die man so kennt.« Streifenwagen mitzufahren, die eigenen Fingerab- drücke abnehmen zu lassen – zu der man auch noch Nach einem gemeinsamen Mittagessen an den eine persönliche Widmung erhielt – oder zum Bei- verschiedenen Schauplätzen dieses Seitenwechsel- spiel spezielle Polizeischutzkleidung anzuprobieren. Tages, trennten sich die Wege von Lebenshilfe- Mitarbeiter*innen und Polizeianwärter*innen wieder. »Wir sind für 19 Wochen auf unserem Gelände – das Eine Neuauflage in der Zukunft konnten sich alle hier ist wirklich mal eine willkommene Abwechslung«, Beteiligten sehr gut vorstellen. freute sich ein junger Polizeianwärter, der in Lollar beim Sichtbarmachen der Fingerabdrücke mithalf. Christian Németh Auch Ali Mansour, ebenfalls angehender Polizist, Unternehmenskommunikation schilderte seine Eindrücke: »Die meisten wussten

Seiten- wechsel Über den Tellerrand geblickt – Küchentausch zwischen Tandreas- und Lebenshilfe-Mitarbeiter*innen

Es ist 13 Uhr mittags, ein Tag im Juni. Timo Fago, Zeitgleich arbeiten Lebenshilfe-Mitarbeiter*innen Küchenchef im Gießener Tandreas, einem Vier-Ster- Andreas Will und Monika Bernklau in der Küche ne-Hotel mit Restaurant und Weinlounge, steigt des Tandreas an der Licher Straße. Swen Groß, gutgelaunt von seinem Fahrrad. Er kommt gerade Geschäftsführer der proLiLo Gastrowelt, einem aus der nagelneuen Zentralküche der Lebenshilfe in gastronomischen Inklusionsbetrieb der Lebens- Pohlheim-Garbenteich. Fago, der im Tandreas seit hilfe Gießen, hatte Andreas Will und Monika Bern- vier Jahren ein kleines Team von vier Köchen diri- klau eingeladen, mit ihm zusammen einen Tag giert, hat heute miterlebt, wie es zugeht, wenn täg- im Tandreas zu arbeiten. Groß, gastronomischer lich rund 2.000 Essen für die Kunden der Lebenshilfe Frontmann der Lebenshilfe, pflegt schon seit produziert werden. Er zeigt sich beeindruckt: »Jeder Jahren engen Kontakt zum Tandreas. Tanja Stein- weiß, was er zu tun hat. Alles ist klar geregelt und die brecher-Levoux, Inhaberin des Tandreas, ist es ein Abläufe funktionieren wie geschmiert.« Der smarte inneres Anliegen, karitative und öffentlichkeitswirk- Küchenchef, der es gewohnt ist, selbst die Ansagen same Events der Lebenshilfe zu unterstützen: »Ich zu machen, hat sich an diesem Morgen gut eingeglie- möchte mit Veranstaltungen wie dem heutigen dert und sich von den Lebenshilfe-Mitarbeiterinnen Seitenwechsel zur Vernetzung der Arbeitgeber in Julia Schupp und Sarah Sames zeigen lassen, wie unserer Region beitragen und damit die Mitarbei- man 1.000 Schnitzel möglichst effizient portioniert. ter – mit und ohne Behinderung – fördern. Wir alle erhalten dadurch neue Perspektiven.« 32 Miteinander November 2019 Titelthema

Monika Bernklau, die an diesem Tag ihr 35. Betriebs- jubiläum bei der Lebenshilfe feiert, weiß genau, was Tanja Steinbrecher-Levoux meint. Bernklau ist ein Küchenprofi. Sie ist es gewohnt, immer wieder- kehrende Aufgaben zu haben, die sie eigenständig bewältigt. In der Kantine der Limeswerkstatt in Pohlheim-Garbenteich ist sie unter anderem für die Kaffeebar und die Spülküche zuständig. In der Küche des Tandreas kommen in kurzer Zeit vielfältige Auf- gaben auf Bernklau und Will zu, was die beiden als spannend und herausfordernd empfinden. Bernklau ist eine gute Beobachterin und resümiert: »In meiner Arbeit sind die einzelnen Bereiche voneinander ge- trennt, hier gibt es viele Überschneidungen.«

Simon Klotz, Koch im Tandreas, vermittelt den Monika Bernklau schaut dem Tandreas-Küchenteam für einen Vormittag über die Schultern und hilft tatkräftig mit Eindruck als habe er Erfahrung im Umgang mit Menschen mit Behinderungen. Tatsächlich ist es das erste Mal, dass er mit behinderten Kollegen zusam- menarbeitet. Mit großer Zugewandtheit erklärt er Andreas Will, wie er mit dem sehr scharfen japani- schen Gemüsehobel Möhren zu zarten Julienne- Streifen verarbeitet.

Nach einigen Stunden der gemeinsamen Arbeit beginnt Andreas Will eigenständig zu schauen, wann das Rinderfilet in der Grillpfanne umgewendet werden muss. Will ist als Mitarbeiter der Lebenshil- fe Gießen in der Polizeikantine im Schiffenberger Tal tätig. Dort kocht er am liebsten Chili con Carne. Wobei er mit einem Schmunzeln zugeben muss, dass die hausgemachten Tagliatelle mit Pfifferlingen und Andreas Will (rechts) verlässt für einen Tag seinen gewohnten Arbeitsplatz Erbsen im Tandreas auch ziemlich gut sind. in der LiLo-Polizeikantine im Schiffenberger Tal und lernt die Abläufe im Tandreas-Restaurant kennen

Zum Abschluss des gemeinsamen Küchenvormittags isst die Tandreas-Lebenshilfe-Crew gemeinsam im

Restaurant. Es gibt gebackenes Schweinekotelett mit Kartoffel-Radieschen-Gurken-Salat. Danach geht es für Monika Bernklau und Andreas Will für heute in den verdienten Feierabend. Simon Klotz, Martin Bonk, Nina Lang und ihr Chef Timo Fago haben noch die Abendschicht vor sich und stehen ab 17 Uhr wieder in der Küche.

Kerstin Ahrens Newsletter-Redaktion

Zufriedene Gesichter nach einem gelungenen und anregenden Seiten- wechseltag bei den Protagonisten aus dem Tandreas- und dem Lebens- hilfe-Team. Unter anderem auf dem Bild zu sehen sind: Swen Groß (links), Tanja Steinbrecher (rechts), Monika Bernklau und Andreas Will (beide mittig in 1. Reihe) sowie Timo Fago (Mitte) Kindertagesstätten | Kinder- und Familienzentren November 2019 Miteinander 33

Peter Spies KG spendet 1.500 Euro an die Kita Allendorf

Über die Spende der Peter Spies KG freut sich die gesamte Kita. Sonja Vojvodic (Peter Spies KG) sowie Kita-Leitung Petra Römer halten den Scheck in die Höhe. Ganz links: Kai Buttron, ebenfalls von der Peter Spies KG

Diese Spende macht richtig Spaß: Am 19. Septem- »Die Kita Allendorf kümmert sich ber überreichten Sonja Vojvodic, Assistentin der mit vollem Einsatz und ganzem Geschäftsleitung, und Kai Buttron, Außendienst der Peter Spies KG, der Kita Allendorf einen Scheck über Herzen um die Kinder. Diese Arbeit 1.500 Euro. Von dem Geld kauft Kita-Leiterin Petra unterstützen wir sehr gerne mit Römer neues Spielzeug für die Kinder. unserer Spende.« »Wir bedanken uns ganz herzlich für die großzügige In den vergangenen Jahren kaufte der Fachgroß- Spende«, freute sich Petra Römer. handel für Gebäude- und Umwelttechnik für seine Kunden vom Fachhandwerk zusätzlich zu den klas- Die Kita Allendorf befindet sich in der Trägerschaft sischen Werbemitteln weitere Geschenke. Das war der Lebenshilfe Gießen. Kinder im Alter von zwei bis diesmal anders. Bewusst rückte das Unternehmen sechs Jahren finden dort in fünf Gruppen kompeten- besondere Einrichtungen in den Fokus. Nach dem te Betreuung. Ein Bewegungsraum, ein großer Flur Uniklinikum Gießen durfte sich nun die Kita Allendorf zum Spielen sowie ein weitläufiges Außengelände über 1.500 Euro freuen. Das sorgte für große Freude schaffen zudem die Grundlage für eine unbeschwer- bei den Kleinsten. te und gleichzeitig lehrreiche Zeit. Peter Spies, per- sönlich haftender Gesellschafter der Peter Spies KG: Christian Németh Unternehmenskommunikation 34 Miteinander November 2019 Kindertagesstätten | Kinder- und Familienzentren Die »Schlauen Füchse« der Kita Allendorf on Tour

Ein weiteres Kitajahr geht zu Ende

Ein weiteres Kitajahr geht zu Ende, für die Vorschul- kinder waren die letzten Wochen vor den Sommer- ferien noch mal ereignisreich.

Sie verbrachten u. a. einen Vormittag im Allendor- fer Wald, besuchten den Vogelpark in Schotten und schliefen eine Nacht im Kindergarten. Der Wald wur- de zum Abenteuerspielplatz mit Baumstämmen, die zum Balancieren einluden. Wurzeln und Äste, die uns Mit dem Bus ging es im Juni nach Schotten in den auf dem Weg begegneten wurden zu Spielmaterial. Vogelpark. Hier gab es allerlei Tiere zu bestaunen. Unser Wald ist ein geheimnisvoller und besonderer Die Hauptattraktion war aber der große, naturnahe Ort, in dem intensive Naturerfahrungen möglich sind Spielplatz. Etwas später übernachteten alle Vorschul- und der zu Entdeckungen und sinnlichen Erfahrun- kinder im Kindergarten. Mit Taschenlampen ausge- gen auffordert. rüstet, geisterten sie durch die Nacht. Ein Höhepunkt vor dem Schlafengehen war die Gruselgeschichte. Na dann: Gute Nacht.

»Ob Vogelpark, ob Lesenacht, mit euch hat alles Spaß gemacht.«

An allen Aktionen hatten die Kinder eine riesige Freude! Unser Fazit: »Ob Vogelpark, ob Lesenacht, mit euch hat alles Spaß gemacht.«

Michaela Bast, Sonja Baudach, Uschi Stockmann Pädagogische Fachkräfte Kita Allendorf

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Das gelieferte Logo ist für den Druck ungeeignet. Deshalb haben wir es für Sie nachgebaut. Wir bitten Sie das nachgebaute Logo zu überprüfen. Vielen Dank! Kindertagesstätten | Kinder- und Familienzentren November 2019 Miteinander 35 Angebote für Familien im KiFaZ Helen Keller

Die Bedarfe und Wünsche der Familien sind für uns richtungsweisend Auch in der zweiten Jahreshälfte 2019 koordiniert un- Bewegung steht bei uns sere Steuerungsgruppe, die sich aus Kindern, Eltern, im Vordergrund! So Leitung, stellvertretender Leitung/KiFaz-Koordinatorin bietet z. B. die Schule für und pädagogischen Fachkräften unserer Einrichtung Bewegung () zusammensetzt, wieder zahlreiche Angebote, um einen MOVIMENTO-Kurs ein breites Spektrum an Aktivitäten für Familien und an, in dem die Kinder Kindern zu schaffen. spielerisch die Grund- lagen der Kampfkunst In diesem Rahmen wurden unsere Kinder um ihre lernen dürfen. Meinung, Wünsche und Vorstellungen gebeten. Es kam ein buntes Ideen-Potpourri zusammen, aus Außerdem stellt das Fitnessstudio »Muskelkater« dessen wir einige Ideen schon aufgegriffen haben eine Trainerin, die einmal wöchentlich mit einer und im Laufe der kommenden Wochen umsetzen altersgemischten Gruppe Zumba anbietet und leichte werden. Choreographien einstudiert.

Unter anderem steht an einem Samstag im August Neben unserer Schwimm-AG, die wöchentlich mit eine Schnitzeljagd an, die von pädagogischen Fach- 1–2 Kindern pro Gruppe Wassergewöhnung in dem kräften begleitet wird und Familien die Möglichkeit Schwimmbad Ringallee anbietet, bekommt eine feste bietet, gemeinsam einen spannenden Vormittag zu Kleingruppe die Möglichkeit ihr Seepferdchen zu verbringen. Ebenso Kreativangebote, Lego-Bautage, machen. Papa-/Opa-Tage, etc. finden samstags statt, so dass die Kinder die Möglichkeit haben, beide berufstäti- Ein besonderes Highlight sind die Hunde aus der gen Elternteile mitzubringen. Hundeschule von Frau Katrin Scholz, die uns zweimal im Monat besuchen und eine flauschige Beziehungs- Im Frühjahr und kurz vor Weihnachten freuen sich hilfe für emotional gehemmte Kinder bieten. Auch unsere Eltern über einen »kinderfreien Einkaufs- ein einfacher Spaziergang am Schwanenteich wird samstag«. An zwei Samstagen dürfen Eltern ihre Kin- durch die Hunde zu einem Abenteuer. der in unserer Einrichtung abgeben und z. B. stress- frei einkaufen gehen, diese Zeit wird vor allem in der Wir freuen uns sehr über eine Kooperation mit Weihnachtszeit genutzt um »geheime« Besorgungen der Uni Gießen (Institut für Musikwissenschaften). zu tätigen. Wir freuen uns schon jetzt wieder auf das Studierende finden hier ein kontinuierliches Erpro- Weihnachtstheaterstück, welches durch die Familien bungsfeld und bringen neue Impulse mit. Die Ver- einstudiert und kurz vor Weihnachten als Event für knüpfung von Theorie und Praxis wird hierbei, im die Kinder aufgeführt wird. Sinne der kindlichen Entwicklungsstufen, gelingend umgesetzt. Wöchentlich stattfindende Angebote, Kurse und Therapien laufen größtenteils über unsere Koope- Alexandra Grimm rationspartner. Ergotherapie, Physiotherapie und Pädagogische Fachkraft im KiFaZ Helen Keller Logopädie finden während des Kindergartenalltages statt, damit wird den Eltern der Terminstress genom- men und den Kindern die Möglichkeit gegeben über den Vormittag noch ausgeruht therapiert zu werden. Der Austausch zwischen pädagogischen Fachkräften und Therapeuten findet in regelmäßigen Abständen statt.

Für die Eltern besteht die Option eine in unserem Haus fest installierte Erziehungsberatung aufzu- suchen. 36 Miteinander November 2019 Kindertagesstätten | Kinder- und Familienzentren Gemüsebeete für Kids im KiFaZ Anne Frank

Die fleißigen Mini-Gärtner mit ihrer Urkunde

In Zusammenarbeit mit der EDEKA Stiftung und Nächstes Jahr findet eine Wiederbepflanzung eben- unserem Pate EDEKA Zehler in Reiskirchen konnten falls in Zusammenarbeit mit der EDEKA Stiftung am Donnerstag, dem 23. Mai 2019, die Kinder aus statt; wir hoffen auf einen nicht allzu heißen Som- dem KiFaZ Anne Frank ein neues Hochbeet bepflan- mer ... zen. Das Hochbeet, die Erde und das Saatgut wurde durch die EDEKA Stiftung bereitgestellt. Auch der Das Projekt »Gemüsebeete für Kids« wird von den Aufbau des Hochbeetes lag in den Händen der Bundesministerien für Ernährung und Landwirt- EDEKA Stiftung. schaft sowie für Gesundheit getragen. Das KiFaZ Anne Frank bedankt sich bei der EDEKA Stiftung Während des Aufbaus, der durch die Erzieherin und bei ihrem Pate EDEKA Zehler für die gelungene Andrea Platt begleitet wurde, stellten die Kinder neu- Durchführung dieses Projektes. gierig ihre Fragen: »Wie wird das aufgebaut, warum kommt da Erde rein, welche Blumen wachsen da?« (Quellen: www.edeka-stiftung.de; 09.10.2019) Nach dem Bepflanzen wurde die Saat noch fach- männisch gegossen. Neben neuen Gießkännchen Sibylle Kötzel gehören auch Kinderschürzen und Vorlesebücher zu Stellvertretende Leitung & den Projektmaterialien, die alle im KiFaZ verbleiben. Koordinatorin Familienzentrum Anne Frank Unser Pate Matthias Zehler überreichte den »Mini- Gärtnern« abschließend noch eine Urkunde.

Werden Sie Mitglied bei der Lebenshilfe Gießen!

Das Anmeldeformular finden Sie auf Seite 87 oder auf www.lebenshilfe-giessen.de! Kindertagesstätten | Kinder- und Familienzentren November 2019 Miteinander 37 Highlights in der Kita Eberstadt

In unserer Kita war dieses Jahr schon viel los. Neben den täglichen Highlights begeisterten viele Aktionen und Projekte die Kinder.

Besuch bei den Küken von Familie Abt – hier zeigen wir Beim Bauernhofprojekt »Mit der Kuh auf Du und Du« gerade die Gebärde für »Hahn« waren die 3–5-jährigen Kinder im April diesen Jahres unterwegs. Projektabschluss war der Besuch des Görlach- Hofes bei dem jedes Kind sein eigenes besonderes Erlebnis hatte. Hier auf dem Foto war ein Kind von der großen Milchkanne begeistert

Die »Schlauen Krokodile« »Hexe Irma« verteilt die helfen beim Herstellen Urkunden für erfolg- Manu besucht uns mit seinem ADAC- des leckeren »Görlach- reiches Zähne putzen Abschleppwagen. Die Kinder dürfen das Eises« für das diesjährige üben in der Kita an die große Auto von allen Seiten anschauen Kita-Fest »Schlauen Krokodile« und zum Schluss wurde noch das Auto einer Erzieherin abgeschleppt

Ergebnis der Gummi- stiefel-Bepflanzung zur Wie jedes Jahr besuchen uns Feuerwehr- Zaunverschönerung beim frau Martina und Feuerwehrmann Michi Kita-Fest Unser FSJler wird zum Feuer- zur Brandschutzerziehung. Für die Jüngsten wehrmann und es wird geübt war das Feuerwehrauto und das Zubehör einen Notruf abzusetzen am Spannendsten. Der Feuerwehrschlauch Peggy Janzen und Annette Rück wird ausgiebig untersucht Pädagogische Fachkräfte Kita Eberstadt 38 Miteinander November 2019 Kindertagesstätten | Kinder- und Familienzentren Leitungswechsel in der Kita Watzenborn Seit dem 1. September gibt es mit Katja Korn in der Kindertagesstätte Watzenborn ein neues Gesicht im Leitungs-Büro.

Die ideale Führungskraft braucht… Katja Korn: »Ein ganz besonderer Schwerpunkt ist … die Würde eines Erzbischofs, für mich das Thema Sprache. Sprache ist für mich … die Beharrlichkeit eines Steuerbeamten, der Schlüssel zur Welt! Wie funktioniert Sprache, wie … die Arbeitskraft eines Kulis, kann ich mir die Welt erschließen und einen Zugang … den Takt eines Botschafters, zu meinem Gegenüber bekommen. Was ist wert- … die Genialität eines Nobelpreisträgers, schätzende Kommunikation? Wie können wir mit … den Optimismus eines Schiffbrüchigen, Kindern philosophieren und gemeinsam Lösungs- … die Findigkeit eines Rechtsanwalts, strategien entwickeln? Und nicht zu vergessen: … die Gesundheit eines Olympiakämpfers, Welche Gewalt hat auch die Sprache? – das sind ganz … die Geduld eines Kindermädchens, wichtige Themen für mich.« … das Lächeln eines Filmstars, … die Flexibilität eines Gummibandes … und das dicke Fell eines Nilpferds.

… Und gaaanz viel Schokolade!!!!

Interview mit Katja Korn Jennifer Seidler: »Die ersten Tage im September sind jetzt vergangen und Sie konnten schon ein paar Eindrücke in Ihrer neuen Position als Leitung der Kita Watzenborn sammeln. Wie haben Sie die ersten Tage erlebt? Was hat Sie besonders beeindruckt?« Katja Korn: »Ich war beeindruckt über die herzliche Begrüßung und das von Kindern gestaltete Will- kommensschild im Eingang der Kita. Auf dem Schreibtisch stand eine liebevoll gestaltete »Tatort Kindergarten-Karte« vom Team, worüber ich mich Die »alte« Leitung Jennifer Seidler (rechts im Bild) übergibt den Staffelstab besonders gefreut habe, denn in einer Vorstellungs- an die neue Leitung Katja Korn (links im Bild) runde im Team, habe ich meine Tatortleidenschaft preisgegeben. Ebenso wertschätzend und herzlich Jennifer Seidler: »Welcher Pädagoge hat Sie in Ihrem empfand ich, dass Frau Dr. Neuburger-Hees an fachlichen Tun und Handeln am nachhaltigsten be- diesem ersten Morgen zur Begrüßung und zum einflusst?« Erstgespräch da war. Beeindruckend ist die Struktur Katja Korn: »Jedes Kind braucht drei Dinge: Es der Einrichtung. Ein System welches, wie ein roter braucht Aufgaben an denen es wachsen kann. Es Faden durch die gesamte Kita führt. Das ist ein gro- braucht Vorbilder, an denen es sich orientieren kann, ßer Verdienst ihrer geleisteten Arbeit, Frau Seidler. und es braucht Gemeinschaften, in denen es sich Die Organisation und Aufgabenverteilung des Teams aufgehoben fühlt.« (Zitat von G. Hüther). Für mich ist und die Vielfalt der Ressourcen, die im Team stecken, dieses Zitat zum beruflichen Leitsatz geworden. Das lassen mich auf eine gute Zusammenarbeit hoffen.« Kind in seinen Interessen sehen und begleiten. Ihm ein Vorbild zum Lernen sein und es in seinem Tempo Jennifer Seidler: »Welche drei Kompetenzen sollte wachsen lassen. Ihm einen sicheres Umfeld und eine Kita-Leitung haben?« einen Rahmen zum Entspannen, Denken und Ruhen, Katja Korn: »Auch wenn es mehr als drei sind … ich sowie zum Spielen und Explorieren bieten.« denke mit dem Eingangszitat sind die wesentlichen Kompetenzen bereits erwähnt.« Jennifer Seidler: »Worauf freuen Sie sich am meisten in Ihrer neuen Position?« Jennifer Seidler: »Welche Schwerpunkte in der Katja Korn: »Ich freue mich sehr, einen für mich neu- frühkindlichen Pädagogik liegen Ihnen besonders en Erfahrungsraum ›Waldkita‹ mit einem hochmoti- am Herzen?« Kindertagesstätten | Kinder- und Familienzentren November 2019 Miteinander 39 vierten Team kennenzulernen. Ebenso auf die Arbeit Leitungswechsel war schwer, aber mit Frau Korn ist in einer relativ großen Kita mit einem großen Team. es auch sehr gut!« Nach der Umbau- und Neustrukturierungsphase mich nun mit dem Team auf den Weg des Neuen Jennifer Seidler: »Vielen Dank Frau Korn für Ihre Zeit zu begeben. Mit dem Team offen für Neues zu sein! und ihre Gedanken zu meinen Fragen. Ich wünsche Altes lieben und schätzen können, Ideen auszupro- Ihnen einen guten Start in ihre neue Position als bieren, zu verfeinern, auswerten, anzunehmen oder Leitung der Kindertagesstätte Watzenborn. Auf viele zu verwerfen…. Gemeinsam reflektieren: Was macht gemeinsame Erfahrungen und eine gelingende Zu- uns ›Kita Watzenborn‹ zu etwas Besonderem.« sammenarbeit!«

Jennifer Seidler: »Wenn Sie sich in einem Jahr an den Katja Korn Leitungswechsel zurückerinnern, was sollte passiert Leiterin der Kindertagesstätte Watzenborn sein, damit Sie sagen: Das war damals die richtige & Waldkita Rocky Hill Entscheidung?« Katja Korn: »Da das Team ja schon sehr Ihre berufli- Jennifer Seidler che Veränderung bedauert, Frau Seidler, fände ich es Stellv. Bereichsleitung Kindertagesstätten schön, wenn wir in einem Jahr sagen könnten: Ja der & Kita-Fachberaterin

Teamarbeit in Garbenteich auf neuen Wegen … … mit Expertengruppen

Das Team der Kita Garbenteich hat sich entschieden, Ende der Sitzung die Er- für die Team-Besprechung des Gesamtteams neue gebnisse der Gruppen im Wege einzuschlagen. Grund dafür waren zähe Sitzun- Plenum vorzustellen. Die gen mit wenig Effizienz und viel Unzufriedenheit, die Stolpersteine, die noch vor allem an der enormen Gruppengröße lagen (20 auftreten, werden wir Menschen und mehr) und an den unterschiedlichen erst beseitigen, wenn sie Themeninteressen und -bedarfen der beiden Häuser. da sind, z. B. wie gehen Denn die Kita Garbenteich ist eine 6-gruppige Einrich- wir mit den unterschiedlichen Zeitbedürfnissen um tung, die auf zwei Häuser verteilt ist. oder was tun, wenn eine neue Idee für eine Exper- tengruppe geboren wird? Wir sehen das Projekt als Die beiden Häuser wiederum haben sehr unter- einen Entwicklungsprozess und uns mittendrin. schiedliche Rahmenbedingungen wie z.B. Aufnahme- alter und Öffnungszeiten. Unsere Erkenntnis war: wir Für mich als Leitung ist die intensive Möglichkeit der sind zwei Teams in einer Kita. Mitgestaltung von Kita-Angeboten durch das Team und die Idee, in dem kleinen Zeitfenster »Bespre- Ein wichtiger erster Schritt war die Überlegung: Was chungszeit« viel Sinnvolles umzusetzen ein verlo- sind unsere gemeinsamen Themen? Was ist unsere ckender Gedanke und ich wünsche uns viel Erfolg Schnittmenge? Aus der daraus entstandenen Liste dabei! der Berührungspunkte haben wir fünf Bereiche ausgesucht, die zur Gründung von unseren ersten Edda Ruschmeyer-Leussidis Expertengruppen führten: Leiterin der Kita Garbenteich —Vorschulgruppe —Unterstützte Kommunikation —Feste im Jahreslauf —Erweiterte Angebote für Familien —Natur- und Waldprojekte

Die Teilnahme an den Sitzungen ist für alle Teammit- glieder selbstverständlich. Wir nutzen eine gemein- same zweistündige Besprechungszeit im Monat, um die Ideen zu den Themen weiterzuentwickeln und am 40 Miteinander November 2019 Kindertagesstätten | Kinder- und Familienzentren Hier entsteht etwas Neues

Autisten Wohnstätte Gießen

Spatenstich Wohnstätte Rödgenerstraße Gießen Hier wird eine neue Wohnstätte für Menschen mit Autismus sowie für Menschen mit geistiger Behin- derung und Verhaltensauffälligkeiten und mit selbst und fremdgefährdendem Verhalten gebaut.

Bauernhof Kita Buseck

Spatenstich Bauernhof-Kita Buseck Hier entsteht auf dem Gelände unseres Biolandhofes eine eingruppige Kita mit einem ganz besonderen naturpädagogischen Konzept, die ab Februar 2020 für 20 Kinder ab dem 3. Lebensjahr Platz bietet.

Spatenstich KiFaZ mit Wohngeschossen am alten Flughafen Gießen Hier entsteht ein neues Gebäude, mit einem viergrup- pigen Kinder- und Familienzentrum im Erdgeschoss und Wohnungen in den beiden Obergeschossen. KiFaZ am alten Flughafen Gießen

Unternehmen »Kolter« beschenkt Lebenshilfe-Kita in Watzenborn- Steinberg

Christoph Seipp (Geschäftsführer) sowie Anna Kiniorska vom Licher Unternehmen Kolter (www. mykolter.de) statteten dem Watzenborn-Steinberger Kindergarten in der Germaniastraße im September einen Besuch ab. Nicht nur, um bei der Frühstücks- zubereitung zu helfen und im Anschluss natürlich auch mitzuessen, sondern vor allem auch, um die Kinder mit insgesamt 160 Geschirrhandtüchern aus dem eigenen Produktsortiment zu beschenken. Der Coup: Auf jedem Handtuch abgedruckt ist die beliebte Maus von »Die Sendung mit der Maus«.

Ein gesundes Frühstück und neue Geschirrhandtücher des Unter- nehmens Kolter sorgen für fröhliche Gesichter. Links sitzend Jennifer Seidler (stellv. Lebenshilfe-Bereichsleitung), rechts mittig sitzend: Christoph Seipp und Anna Kiniorska von der Kolter GmbH Kindertagesstätten | Kinder- und Familienzentren November 2019 Miteinander 41

»Wir wollten der Lebenshilfe Gießen gerne eine Jennifer Seidler, stellvertretende Lebenshilfe- Spende bereiten und haben uns dafür entschieden, Bereichsleitung Kindertagesstätten und Kinder- und alle Gießener Lebenshilfe-Kitas mit Geschirrhand- Familienzentren, bedankte sich bei der Firma Kolter: tüchern auszustatten. Hier in Watzenborn-Steinberg »Ein gesundes und vielfältiges Frühstück für Kinder starten wir mit unserer ersten Aktion. Es ist schön, ist uns sehr wichtig, die Lebenshilfe Gießen hat hier den Kindern eine Freude zu bereiten«, erläuterte hohe eigene Standards. Regelmäßig bereiten die Christoph Seipp am Rande des Frühstücks und Kita-Kinder ihr Frühstück selbst zu und benötigen erklärte, auch alle anderen Kindergärten der hierfür auch ein frisches Geschirrtuch. Die neuen Tü- Lebenshilfe in Stadt und Kreis Gießen beschenken cher begeistern die Kinder natürlich und sind keine zu wollen. Selbstverständlichkeit. Wir bedanken uns herzlich.«

Christian Németh Unternehmenskommunikation Sophie-Scholl-Schule Gießen stellte Melanie Grzimbke als neue Leiterin der Grundschule vor

dafür entwickelt, welches Potential die Schule hat und wo die Herausforderungen für die Zukunft liegen.

Nach ihren Zielen als neue Schulleiterin befragt, antwortete Grzimbke bei ihrer offiziellen Vorstellung: »Wir müssen das Profil der Schule schärfen, indem wir unser zentrales Merkmal – Inklusion – mit neuem Leben füllen und die Jahrgangsmischung stärken.« In der Sophie-Scholl-Schule werden die Kinder in zwei Stufen – erste und zweite Klassen sowie dritte und vierte Klassen – gemeinsam unterrichtet. Dieses Prin- zip soll künftig gestärkt werden, beispielsweise durch das fächerübergreifende Angebot von thematischen Projekten, die einmal in der Woche für alle Klassen- Auf Ralph Schüller (links) folgt zu Beginn des Schuljahres 2019/20 stufen angeboten werden. Um das selbstbestimmte Melanie Grzimbke als neue Schulleitung. Bei der offiziellen Vorstellung Lernen zu fördern, können die Kinder sich selbst in zugegen war auch Magnus Schneider (rechts), Geschäftsführer der Sophie-Scholl-Schulen gGmbH die kontinuierlich stattfindenden »Mini-Projektwo- chen« einwählen. Dabei gehe es besonders darum, dass die Kinder voneinander lernen und ihre soziale Seit diesem Schuljahr ist Melanie Grzimbke neue Kompetenz stärken. Magnus Schneider ergänzte, Leiterin der Grundschule der Sophie-Scholl-Schule dass die Schule sich auf die kraftvollen Wurzeln der Gießen. Sie löste am 1. August ihren Vorgänger Reformpädagogik besinne, bei der selbstbestimmtes Ralph Schüller ab, der die Schule seit 2012 geleitet Lernen und individuelle Förderung in altersgemisch- hatte. Grzimbke war vorher Mittelstufen-Lehrerin ten Gruppen eine wesentliche Rolle spiele. für die Fächer Deutsch und Englisch an der Alexan- der-von-Humboldt-Schule in Gießen, wo sie auch Die Lebenshilfe Gießen freut sich über den frischen schon Leitungsaufgaben übernommen hatte. Da ihre Wind, den Melanie Grzimbke als neue Schulleitung Tochter seit drei Jahren Schülerin der Sophie-Scholl- mit Gestaltungswillen in die Schule bringt. Auch Schule ist, kennt sie die Schule sowohl als Mutter als Ralph Schüller, der die Schulleitung abgab, um sich auch als ehrenamtlich engagierte Person. Bevor sie wieder mehr der Familie widmen zu können, bleibt von Magnus Schneider, dem Geschäftsführer der der Schule als Lehrer erhalten und wünschte seiner Sophie-Scholl-Schulen gGmbH aufgefordert wurde, Nachfolgerin viel Freude und Erfolg im neuen Amt. sich auf die Schulleitung zu bewerben, war sie drei Jahre im Vorstand des Fördervereins der Schule tätig, Kerstin Ahrens zuletzt auch als Vorsitzende des Vereins. In dieser Zeit Newsletter-Redaktion hat sie die Schule gut kennengelernt und ein Gefühl 42 Miteinander November 2019 Kindertagesstätten | Kinder- und Familienzentren Lebenshilfe-Kita Watzenborn zeigte Bilder, die im Rahmen eines innovativen Kunstprojekts entstanden sind

Wie heißt der teuerste deutsche Künstler der Gegen- wart? Wissen Sie es? Falls nicht, die »Wölfe« können Ihnen helfen. Das sind 16 Kinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren, die sich in der Kita Watzen- born der Lebenshilfe 73 Tage mit den Werken von sieben Künstlern der Moderne beschäftigt haben. Was dabei herausgekommen ist, zeigten sie ihren verblüfften Eltern und Freunden bei einer Vernissage in ihrem Kindergarten in der Germaniastraße. Zur Eröffnung der Ausstellung stellten die Kinder ihre Werke, die von Miró, Hundertwasser, Ursus Wehrli, James Rizzi, Heidi Reil, Bodo W. Klös – und Gerhard Stolze Besitzer der Bodo W. Klös-Adaptionen: Die Familie Önaktug Richter, dem teuersten deutschen Künstler der Ge- hat dieses Bild ersteigert genwart, inspiriert wurden. Eloquent beantworteten die Kinder die Fragen ihrer Erzieher*innen nach den Verschiedene Materialien wie Kohle- und Graphitstifte, Namen der Künstler*innen, die mehrere Wochen Wasserfarben, Styropor, Aquarellstifte wurden ihren Alltag im Kindergarten bestimmten. ausprobiert und erforscht. Eine eigene Leinwand wurde erschaffen und ein »sortiertes Kunstwerk« – inspiriert von dem Schweizer Konzept-Künstler Ursus Wehrli – fotografisch festgehalten.

Die ausgestellten Arbeiten und die Atmosphäre bei der Vernissage zeigen, was passiert, wenn man sowohl Kindern als auch Erzieher*innen die Freiheit zur eigenen Gestaltung gibt und Ihnen etwas zu- traut. Selbst Kinder, die sonst nicht eigenständig zum Pinsel greifen, haben während des Projekts erfahren, dass es das Selbstbewusstsein stärkt, sich kontinu- ierlich mit einem Thema zu beschäftigen. »Schließlich ist ein Miró auch nicht an einem Tag entstanden«, resümiert Kechel.

Alles wie bei einer richtigen Vernissage – nur der Sekt war alkoholfrei Zum Abschluss der Vernissage wurde eine Kunst- auktion durchgeführt – dies gehöre nach Bekunden Die Idee für das Projekt entstand durch eine Kunst- von Ann-Kathrin Kechel und Johanna Hennemuth zu Fortbildung zum Thema Materialkunde, an der die einer richtigen Ausstellung. Versteigert wurde eine Erzieherin Johanna Hennemuth teilnahm. Dass sich kleine Werkschau der Bilder, die bei der Beschäfti- Kinder in vorschulischen Einrichtungen mit dem gung mit dem Künstler Bodo W. Klös entstand. Thema Materialvielfalt beschäftigen, ist nicht unge- wöhnlich. Aber eben manchmal auch langweilig. Die Familie Önaktug ersteigerte die hochwertig prä- Damit die Kinder – und die Erwachsenen – Spaß an sentierten Duplikate der Klös-Adaptionen, an denen dem Thema haben, beschlossen die Erzieher*innen auch ihr vierjähriger Sohn Simon beteiligt war. Das kurzerhand, hinter jede Materialkunde einen Künst- erstandene Kunstwerk wurde noch am selben Abend ler zu stellen. Bestens vorbereitet und organisiert im heimischen Wohnzimmer aufgehängt. wurden so sieben Künstler kennengelernt und kleine Werke gezaubert. Jeweils zwei Wochen lang beschäf- Kerstin Ahrens tigten sich die kleinen Künstler mit ihren Werken. Newsletter-Redaktion Wohnen November 2019 Miteinander 43

Wohnen Dankeschön an Pfarrer Armin Gissel

Anlässlich seiner Verabschiedung in den Ruhestand

Die gemeinsame Arbeit zwischen Lebenshilfe und »Weißt du wieviel Sternlein stehen …«, hieß das der Behindertenseelsorge Gießen begann jedoch Lieblingslied einer verstorbenen Bewohnerin einer schon vorher, als in Gießen deutlich wurde, dass es Wohnstätte. Ganz selbstverständlich wurde es wäh- keine ausreichenden Versorgungsstrukturen für rend der Trauerfeier von Pfarrer Gissel eingesetzt ältere Mitbürger mit einer geistigen Behinderung gab. und er verteilte währenddessen zum Andenken an Ute kleine Holzsterne, die jeder mit nach Hause neh- Insbesondere fehlte ein men konnte. Angebot für die Tages- struktur, wenn die Be- Ein kleines Detail, mit so großer Wirkung! schäftigung in einer WfbM nicht mehr möglich war Wir wissen nicht, wie viele Trauerfeiern Pfarrer Gissel oder einfach das Renten- für unsere verstorbenen Bewohner*innen in den alter erreicht war. In letzten Jahren übernommen hat, immer wurden sie enger Kooperation zwi- mit den Angehörigen sowie den Mitbewohner*innen schen Pfarrer Gissel und und den Mitarbeiter*innen der Wohnstätte gemein- dem damaligen Vorstand sam besprochen und geplant. Dabei waren auch der Lebenshilfe Herrn Trauerfeiern mit Aufbahrung in der Wohnstätte, wenn Magnus Scheider wurde die offizielle Beerdigung weit weg erfolgen musste die Altentagesstätte der oder auch nachträgliche Trauerfeiern auf dem Fried- Evangelischen Behinder- hof, wenn es Bewohnern*innen verwehrt wurde an tenseelsorge konzipiert der Beerdigung der Mutter oder des Vaters teilzu- und dann auch eröffnet. Viele ehemalige Werkstatt- nehmen. mitarbeiter*innen nehmen seitdem tageweise oder auch die ganze Woche über dieses Angebot an. Auf die Frage, ob denn alle Musikrichtungen für die Trauerfeier möglich seien, sagte er nur »… außer Lieber Herr Gissel, wir hoffen sehr, Sie gehen nur in Highway to hell« würde er fast alles mitmachen. den »Un«-Ruhestand und bleiben uns als Begleiter in schwierigen Zeiten und als Berater erhalten. Wir Im Trauerfall in der Wohnstätte konnten wir ihn haben ja schon die eine oder andere Idee zusammen immer anrufen und er bot sofort Unterstützung an, besprochen und freuen uns schon jetzt auf gemein- egal ob diese von Bewohnern*innen oder Mitarbei- same Diskussionen und Ideenentwickllung. ter*innen angefragt wurde. Für die bisherige Unterstützung der Bewohner*innen, Aber auch fachlich unterstützte er immer unsere der Angehörigen sowie uns Mitarbeiter*innen der konzeptionelle Arbeit zum Umgang mit Trauer und Lebenshilfe ein ganz dickes und herzliches Danke- Tod. Auf Bundesebene war er darüber hinaus für schön. die Lebenshilfe als Referent und im Arbeitskreis »Seelsorge und Theologie« tätig. In diesem Zusam- Christine Hasenauer menhang veröffentlichte er auch eine Handreichung Bereichsleiterin Wohnen für Mitarbeiter*innen »Das letzte Hemd hat keine Maren Müller-Erichsen Taschen – oder (vielleicht) doch?«. Aufsichtsratvorsitzende 44 Miteinander November 2019 Wohnen Veränderungen in der Leitung des Bereichs Wohnen

Seit 1.10.2019 ist Jan Hillgärtner als stell- vertretende Bereichsleitung Wohnen eingesetzt. Er wird in dieser Funktion zunächst die übergeordnete Leitung der Wohnstätten übernehmen.

Zeitgleich begann Frau Vanessa Wiesehöfer als neue Leiterin der Wohnstätte Grüninger Weg in Garbenteich. Mit Frau Wiesehöfer konnten wir eine gut qualifizierte Fachkraft mit mehrjähriger Erfahrung im Bereich Wohnen der Lebenshilfe Gießen gewinnen, die Verantwortung für unsere größte Wohn- stätte zu übernehmen.

Wir wünschen ihr viel Erfolg, Geduld und Spaß bei der Einarbeitung in ihre neue Aufgabe. Vanessa Wiesehöfer Jan Hillgärtner

Christine Hasenauer Bereichsleiterin Wohnen

Mobilität für alle: Neuer Aufzug in der Lebenshilfe- Wohnstätte Watzenborn eingeweiht

Für die 18 Bewohner und Bewohnerinnen ist der Mobilität in den eigenen vier Wänden und in der neue silberglänzende Aufzug noch ein magischer Nachbarschaft bedeutet Lebensqualität. Und kostet Fremdkörper, dem sie sich mit Vorsicht nähern. Geld. Das weiß auch Udo Schöffmann, Bürgermeister Auch Wohnstättenleiter Peter Haider muss sich erst von Pohlheim. Schöffmann war zur Aufzugseinwei- daran gewöhnen, dass der neue Aufzug künftig die hung gekommen, um zusammen mit Renate Topol vier Geschosse des Hauses in der Weimarer Straße 3 und Dirk Oßwald, Vorstand der Lebenshilfe Gießen, in Watzenborn miteinander verbinden wird. den Fahrstuhl seiner neuen Bestimmung zu über- geben: »Als Bürgermeister bin ich froh, dass die Seit der Eröffnung der Wohnstätte vor 27 Jahren Lebenshilfe vor Ort ist und soviel Geld in ihre Einrich- mussten alle Bewohner*innen des Hauses, ein- tungen investiert.« schließlich der Rollstuhlfahrer, das Treppenhaus mit Schrägaufzug benutzen. Renate Topol, die 1992 in Dirk Oßwald hatte zuvor beschrieben, dass neben die neu eröffnete Einrichtung der Lebenshilfe den Kosten für den Aufzug in Höhe von rund 240.000 Gießen zog, ist mittlerweile 72 Jahre alt und damit Euro schon 250.000 Euro bis 2018 in die energetische die längste Bewohnerin des Hauses. Sie freut sich Sanierung des Gebäudes geflossen sei und bekräftig- sehr über den neuen Aufzug, da sie, wie sie sagt, te die Notwendigkeit der Investitionen in die Wohn- »mittlerweile schon etwas wackelig auf den Beinen« stätten der Lebenshilfe: »Schließlich möchten wir, ist. Nun kann sie schnell auch einmal ihre Nachbar- dass Sie sich unbeschwert im Haus bewegen können *innen im 3. Stock auf einen Kaffee besuchen. – unabhängig von Alter und Handicap.« Wohnen November 2019 Miteinander 45

Die Lebenshilfe Gießen betreibt in Stadt und Land- kreis neun Wohnstätten, die – sofern sie über keinen Aufzug verfügen – in den nächsten Jahren nachgerüstet werden.

Die Bewohner*innen des Hauses und ihre Angehöri- gen, die zur Eröffnungsfeier mit Kaffee und Kuchen erschienen waren, freuten sich über die Wertschät- zung und nutzten die Gelegenheit zu ersten »Probe- fahrten« mit ihrem Aufzug. Einige sind noch dadurch irritiert, dass man bei der Bewegung zwischen den Stockwerken keine Fahrgeräusche wahrnimmt. Nach der langen Bauphase mit Krach und Staub dürfte das allerdings Balsam für die Ohren der 18 Bewohner*in- nen zwischen 24 und 72 Jahren sein, die sich auf Es kann losgehen! Renate Topol und Dirk Oßwald (rechts) weihen den drei Wohngruppen verteilen. Peter Haider, der die neuen Aufzug der Wohnstätte Watzenborn ein Wohnstätte seit 2002 leitet, bedankte sich bei den Bewohner*innen für ihre Geduld, was mit munterem Kerstin Ahrens Applaus beantwortet wurde. Newsletter-Redaktion Die erste Infoveranstaltung zu den Wohnstammtischen der Lebenshilfe Gießen hatte große Resonanz

Rund 20 Menschen mit und ohne Behinderung unterschied- lichsten Alters waren in die Walltorstraße 3 gekommen, um sich über das neue Beratungsangebot zu informieren.

Während die Lebenshilfe Gießen bisher begrenzte Beratungs- Wer Interesse hat: formate für Menschen mit Behinderung, die nach einer geeig- Die Wohnstammtische finden neten Wohnform suchen, anbieten konnte, geht es jetzt um jeweils um 19:30 Uhr eine längerfristige Begleitung und gemeinsame Ideensuche für Menschen mit Behinderung, die eine Wohnmöglichkeit am 2. Donnerstag im Monat suchen. Im Zentrum soll dabei das gegenseitige Voneinander- für Menschen mit Behinderung und Lernen stehen. Denn nicht nur der Horizont der Ratsuchenden am 4. Donnerstag im Monat soll erweitert werden – auch für Angehörige die Lebenshilfe wünscht sich explizit neue Impulse für die in der Walltorstr. 3 in Gießen statt. Entwicklung von neuen Wohn- angeboten. Dieser Ansatz stieß Vorab können Sie sich bei auf großes Interesse bei den David Schwarzer, Zuhörer*innen, von denen man- Telefon 0160-92 02 38 71, che gerne sofort ins Gespräch E-Mail [email protected], über ihre jeweilige Wohnsituati- informieren. on eingestiegen wären.

Christine Hasenauer Bereichsleiterin Wohnen

Drei der insgesamt vier Berater*innen des Wohnstammtisches 46 Miteinander November 2019 Arbeit und Bildung

Arbeit und Bildung

Vorab eine kurze Einführung zum folgenden Artikel: plätzen und begleiten diese und auch alle anderen Die Lebenshilfe Gießen beschäftigt Fachkräfte, die Aktivitäten von Mitarbeiter*innen der Werkstätten für die berufliche Integration der Mitarbeiter*innen für Menschen mit Behinderung auf dem ersten ihrer Werkstätten zuständig sind. Dies sind Arbeitsmarkt. Frau Domagala, Frau Emin, Frau Vesper, Herr Willa und Herr Backes, zuständig für die Werkstätten in In Form einer Serie von Artikeln wird seit einigen Gießen, Lollar, Garbenteich und Reiskirchen. Ausgaben im Miteinander über die betriebs- integrierten Beschäftigungsplätze der Werkstatt- Diese Fachleute helfen bei der Vermittlung von mitarbeiter*innen berichtet. Praktika und Betriebsintegrierten Beschäftigungs-

»Wir merken schon deutlich, wenn Herr Keller fehlt«

Großes soziales Engagement der Firma GTD – Vertrauen in Mitarbeiter von der Lebenshilfe

Die Firma GTD Graphit Technologie GmbH, ist eine hundertprozentige Tochter von Toyo Tanso Co., Ltd. aus Japan und ansässig im Industriegebiet in der Raiffeisenstraße in Langgöns. Das Unternehmen hat sich auf die Verarbeitung von Graphit von Toyo Tanso und CFC-Werkstoffen für die Automobilindustrie und andere Industriezweige spezialisiert, veredelt die Stoffe und vertreibt sie in der D-A-CH Region, Großbritannien, Polen, Ungarn, Tschechien und der Jasminé Benesch, Verena Cloos, Thomas Backes u. Matthias Keller (v.l.) Slowakei. im Foyer der Firma

Dabei beweist die Firma großes soziales Engagement. Heute aber sagt sie nicht ohne Stolz, dass diese So beschäftigt man seit längerer Zeit Mitarbeiter, die Mitarbeiter – immerhin sind zurzeit zwei ehemalige zunächst in Betrieben der Lebenshilfe Gießen Fuß Angehörige der Limeswerkstatt in Pohlheim-Garben- fassten, bis sie zu GTD wechselten. Die ausgezeich- teich sozialversicherungspflichtig bei GTD beschäftigt, nete Zusammenarbeit der Firma mit der Lebenshilfe und es gab eine Reihe von Praktika und Betriebs- musste allerdings von Verena Cloos erst aufgebaut integrierten Beschäftigungsplätzen von Menschen werden. So hatte die QM-Leiterin zunächst Probleme, mit Handicap in ihrer Firma – gut integriert sind, sehr es den Verantwortlichen von GTD schmackhaft zu genau und zuverlässig arbeiten und oft williger sind machen, Leute mit Handicap einzustellen. als Fachkräfte. Arbeit und Bildung November 2019 Miteinander 47

All diese Tätigkeiten sind jedoch nicht alles, was er für seine Vorgesetzten wie Frau Cloos, Frau Benesch und seinen direkten Chef, Herrn Reif, erledigt. Verena Cloos hat nämlich bemerkt, dass Keller da- neben auch Ordner strukturieren kann und sich gut mit Excel-Listen auskennt, Fähigkeiten die man gerne nutzt. »Wir merken schon deutlich, wenn Herr Keller einmal fehlt«, sagt die QM-Leiterin dann auch mit einem Schmunzeln.

Zu guter Letzt noch der Hinweis auf eine bemerkens- werte Aussage von Thomas Backes, Fachkraft für

Matthias Keller und Timo Reif (v.l.) an Herrn Kellers Arbeitsplatz berufliche Integration der Lebenshilfe und Begleiter von Matthias Keller auf seinem BiB. Jener sagt näm- lich, dass immer dann, wenn es zur Kündigung von Da diese Mitarbeiter meist in Teilzeit arbeiten und ehemaligen Mitarbeitern aus den Lebenshilfe-Werk- clever sind, können sie die Anforderungen gut erfül- stätten bei GTD kam, diese selbst in dieser Hinsicht len, was Frau Cloos nach eigenen Angaben erst im aktiv wurden, es also nie von der Firma ausging, Lauf der Zeit feststellte. wenn ein Arbeitsverhältnis beendet wurde. So hat man heute Vertrauen in die Mitarbeiter, die Dieser bemerkenswerte Umstand, der übrigens so die Lebenshilfe vermittelt, z.B. auch in Matthias Keller, auch von Frau Cloos bestätigt wird, zeigt sehr deut- den ersten Angehörigen der Gießener Reha-Mitte, lich das große Vertrauen, das GTD in ehemalige der bei GTD arbeitet. Er ist nach einem dreimonati- Lebenshilfe-Mitarbeiter setzt. gen Praktikum auf einem Betriebsintegrierten Be- schäftigungsplatz bei der Firma beschäftigt, arbeitet Am Ende noch einmal ein Appell an die Betriebe der von Dienstag bis Donnerstag jeweils acht Stunden heimischen Wirtschaft und die Verwaltung der Stadt bei gleitender Arbeitszeit dort und montags und und des Landkreises: Die Lebenshilfe Gießen bittet freitags in der Reha-Mitte. Sie, die Verantwortlichen dieser Bereiche, darum, Praktikums- und Betriebsintegrierte Beschäftigungs- »Mitarbeiter von der Lebenshilfe plätze für ihre Rehabilitanden anzubieten. Viele sind gut integriert, arbeiten Menschen mit Handicaps aus den Werkstätten der Lebenshilfe würden sich sehr über neue Perspek- genau und zuverlässig und sind tiven freuen. Je mehr Auswahl besteht, desto grö- oft williger als Fachkräfte« ßer ist die Chance auf Vermittlung, und desto eher können sie ihrem Ausbildungsstand entsprechend eingesetzt werden. Als besonders hilfreich erwies sich, dass Herr Keller früher schon einmal – nämlich bei Electrolux Profes- Wolfgang Wiekert sional in Herborn-Burg – im Büro im Einkaufsbereich Mitarbeiter der Reha-Mitte arbeitete, so dass ihm der Vorschlag von Verena Cloos, im Büro von GTD im selben Bereich zu arbei- ten, sehr gelegen kam.

Heute füllt Herr Keller seinen Arbeitsplatz gut aus. Er ist für den Einkauf von C-Artikeln, also der Waren, die nicht für die Produktion gebraucht werden, wie Qualität und Leistung vom Meisterbetrieb Qualität und Leistung vom Meisterbetrieb Kaffee und Milch, Toilettenpapier, Arbeitshandschu- Wärmedämmung he, Pflegemittel, Putzlappen etc. verantwortlich und WärmedämmungTrockenausbau TrockenausbauPutz begleitet zudem z.B. den Fahrer, der mittwochs mit TapetenPutz AnstrichTapeten der Mietwäsche im Betrieb hantiert. BodenbelägeAnstrich Bodenbeläge BAUDEKORATION

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Ausweitung des Angebotes und weitere Perspektive

Seit September 2018 reinigt eine kleine Gruppe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Reha Werkstatt Mitte die Einsatzfahrzeuge des Polizei- präsidiums Mittelhessen in Gießen.

Auf Grund der sehr guten Erfahrung, die mit dieser neuen Art von Tätigkeit gemacht wurde, ist die Akquise für Fahrzeuginnenreinigungen auf weitere Bereiche ausgedehnt worden. Es konnte daraufhin der »Fachdienst 62 Veterinärwesen und Verbraucher- schutz« des Landkreis Gießen als Neukunde ge- wonnen werden. Hier werden seit April 2019 zwei Fahrzeuge in unregelmäßigen Abständen in der Reha West in Gießen innen gereinigt.

Um das Angebot für Privat- und Firmenkunden mit- telfristig zu erweitern, wird aktuell die Garage in der Reha West so umgebaut, dass dort täglich Fahrzeuge von Kunden gereinigt werden können.

Für die Zukunft plant die Lebenshilfe Gießen das Dieses Pilotprojekt wurde von unserem Vorstand Angebot inhaltlich und räumlich noch zu erweitern. Dirk Oßwald und dem Polizeipräsident-Mittelhessen, So kann das Angebot dann auch Beschäftigten der Herrn Bernd Paul Ende 2017 initiiert und konnte Lebenshilfe zur Verfügung gestellt werden. Neben nach Klärung aller Rahmenbedingungen somit in der Fahrzeuginnenreinigung könnte dann beispiels- 2018 erfolgreich starten. weise auch ein Reifeneinlagerungsservice angeboten werden. Aktuell werden einmal pro Woche die Innenräu- me von vier bis fünf Einsatzfahrzeugen gesäubert. Jürgen Gall Neben der Innenreinigung werden auch die Flüs- Koordinator Produktentwicklung und Vertrieb, Reha Mitte sigkeitsstände (Wasser und Motoröl) der Fahrzeu- ge kontrolliert. Dies geschieht nach einem genau festgelegten Ablaufplan, der von der Gruppenleitung der Reinigungsgruppe geprüft und kontrolliert wird. Nach Abschluss aller Arbeiten wird das Fahrzeug an die Fuhrparkleitung der Polizei mit einem Prüfproto- koll übergeben. DER EINFACHSTE WEG ZUM Nach nunmehr fast einem Jahr erfolgreichen Reini- GRENZENLOSEN BAD gungseinsätzen möchte das Polizeipräsidium Mittel- ERDKAUTER WEG 21 hessen in Gießen die Reinigungsintervalle der Fahr- 35394 GIESSEN zeuge auf zwei Tage ausweiten. Dies wird ab Mitte T +49 641 97543-60 CAROLINENHÜTTE 31 Oktober 2019 durch die Reha Werkstatt umgesetzt. 35576 WETZLAR Dann können ca. 10 Fahrzeuge der Polizei pro Woche T +49 6441 38336-60 durch die Reha Werkstatt gereinigt werden. ELEMENTS-SHOW.DE

825_peter_spies_anz_barrierefrei_2019_87_5x60_rz.indd 1 11.03.19 17:21 Arbeit und Bildung November 2019 Miteinander 49 Fußballer der Limeswerkstatt zu Besuch bei Eintracht Frankfurt

Vom 06.05.2019 – 10.05.2019 fanden die Europäischen Fuballwochen statt. In dieser Woche öffnen viele europäische Spitzenmannschaften ihre Tore und luden Menschen mit geistiger Behinderung zu sich ein. Im Rahmen der Europäischen Fußballwoche hat Eintracht Frankfurt ebenfalls Einladungen an Einrichtungen verschickt.

Ralf Wohlfeil nahm die Einladung dankend an und nahm vier Sportler der Limeswerkstatt mit (Patrick Gaumann, Cem Gözütok, Oliver Herbert und Edelfan Julia Gall).

Die Eintracht Frankfurt Fußballschule gestaltete diesen Tag mit einem Training am Vormittag, einem gemeinsamen Mittagessen und einer anschließenden Stadionführung. Das Training am Vormittag wurde von ehemaligen Fußballprofis geleitet. Manni Binz (Nationalspieler), Rudi Bommer (Nationalspieler) und Charlie Körbel (Bundesliga-Rekordspieler mit 603 Spielen).

Ein rundum gelungener Tag für alle Teilnehmer.

Einen kurzen Blick konnte man auf die Profis von Eintracht Frankfurt erhaschen, die sich gerade auf den Weg nach London zum FC Chelsea machten, um dort am nächsten Patrick Gaumann, Rudi Bommer, Cem Gözütok, Tag das Halbfinale der Europaliga zu bestreiten. Oliver Herbert

Ralf Wohlfeil ABM Limeswerkstatt

4. Platz bei Hessenmeisterschaft im Fußball für Limeswerkstatt

Am 09.05.2019 fand in Bad Soden ein Fußballturnier der LAG (Landesarbeits-Gemeinschaft) statt.

Das Fußballteam um Sabine Kramer und Ralf Wohl- feil fuhr am 09.05. um 08:15 Uhr Richtung Bad Soden los. Nach kurzer Aufwärmphase ging es auch schon gleich los in der Leistungsklasse C für Kicker der Limeswerkstatt. In der Gruppe C traft die Mannschaft dann auf folgende Gegner (Limeswerkstatt wird zu- erst genannt beim Ergebnis):

Praunheimer WfbM (0:1), Frankenberger WfbM (1:1), Korbacher WfbM (1:0), Hainbachtal WfbM (1:3), BW Main-Kinzig (2:1). Voller Stolz und Freude traten die Fußballer der Limeswerksattt die Heimreise an. Mit diesen Ergebnissen erspielte sich die Fußball Mannschaft der Limeswerkstatt Platz 4 bei den Ralf Wohlfeil Hessenmeisterschaften in der Gruppe C. ABM Limeswerkstatt 50 Miteinander November 2019 Ambulante Hilfen

Ambulante Hilfen Die Kinderrechtskonvention wurde 30!

An diese Konvention erinnert der jährlich am 20. September stattfindende Weltkindertag. Auch in Gießen finden dazu Feiern statt und wir sind dabei.

Das Übereinkommen über die Rechte des Kindes — Die Vertragsstaaten sichern dem Kind, das fähig der Vereinten Nationen wird umgangssprachlich ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, das Recht als Kinderrechtskonvention (UN-KRK) bezeichnet zu, diese Meinung in allen das Kind berührenden und ist das wichtigste Menschenrechtsinstrument Angelegenheiten frei zu äußern, und berücksich- für Kinder. Sie wurde am 20. November 1989 von tigen die Meinung des Kindes angemessen und der Generalversammlung der Vereinten Nationen entsprechend seinem Alter und seiner Reife. verabschiedet und ist am 2. September 1990 völker- rechtlich in Kraft getreten. — Die Vertragsstaaten achten das Recht des Kindes auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit Einige ausgesuchte Kinderrechte: — Bei allen Maßnahmen, die Kinder betreffen, — Die Vertragsstaaten bemühen sich nach besten gleichviel, ob sie von öffentlichen oder privaten Kräften, die Anerkennung des Grundsatzes sicher- Einrichtungen der sozialen Fürsorge, Gerichten, zustellen, dass beide Elternteile gemeinsam für Verwaltungsbehörden oder Gesetzgebungsorga- die Erziehung und Entwicklung des Kindes verant- nen getroffen werden, ist das Wohl des Kindes ein wortlich sind. Für die Erziehung und Entwicklung Gesichtspunkt, der vorrangig zu berücksichtigen des Kindes sind in erster Linie die Eltern oder ge- ist. gebenenfalls der Vormund verantwortlich. Dabei ist das Wohl des Kindes ihr Grundanliegen. — Die Vertragsstaaten erkennen an, dass jedes Kind ein angeborenes Recht auf Leben hat. — Die Vertragsstaaten treffen alle geeigneten Maßnahmen, um sicherzustellen, dass Kinder Wahrnehmung mit allen Sinnen berufstätiger Eltern das Recht haben, die für sie in Betracht kommenden Kinderbetreuungsdienste und -einrichtungen zu nutzen.

— Die Vertragsstaaten treffen alle geeigneten Gesetzgebungs-, Verwaltungs-, Sozial- und Bil- dungsmaßnahmen, um das Kind vor jeder Form körperlicher oder geistiger Gewaltanwendung, Schadenszufügung oder Misshandlung, vor Ver- wahrlosung oder Vernachlässigung, vor schlechter Behandlung oder Ausbeutung einschließlich des sexuellen Missbrauchs zu schützen, solange es sich in der Obhut der Eltern oder eines Elternteils, eines Vormunds oder anderen gesetzlichen Ver- treters oder einer anderen Person befindet, die das Kind betreut. Ambulante Hilfen November 2019 Miteinander 51

— Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des Kindes auf Bildung an.

Wir sollten in Anbetracht der Bildungsungleichheit in unserem Land, des nicht gleichen Lebensrechtes, der Kinder-Armut und auch des Klimawandels, auf dessen Folgen Kinder und Jugendliche engagiert hin- weisen, unser Denken und Handeln auch im Sinne dieser Konvention überprüfen.

Am Fest zum Weltkindertag in Gießen waren in diesem Jubiläumsjahr die Sophie-Scholl-Schule, die Kindertagesstätten, der Familienunterstützende Dienst, die Beratungsstelle Unterstützte Kommu- nikation und die Frühförder- und Beratungsstelle beteiligt! Seifenblasen faszinieren

Martina Ertel Bereichsleiterin Ambulante Hilfen — Die Vertragsstaaten treffen geeignete Maßnah- men, um sicherzustellen, dass ein Kind, das die Rechtsstellung eines Flüchtlings begehrt oder nach Maßgabe der anzuwendenden Regeln und Verfahren des Völkerrechts oder des innerstaat- lichen Rechts als Flüchtling angesehen wird; an- gemessenen Schutz und humanitäre Hilfe bei der Wahrnehmung der Rechte erhält, die in diesem Tontöpfe wurden mit Pflanzen bestückt Übereinkommen oder in anderen internationalen Übereinkünften über Menschenrechte oder über humanitäre Fragen, denen die genannten Staaten als Vertragsparteien angehören, festgelegt sind, und zwar unabhängig davon, ob es sich in Be- gleitung seiner Eltern oder einer anderen Person befindet oder nicht.

— Die Vertragsstaaten erkennen an, dass ein geistig oder körperlich behindertes Kind ein erfülltes und menschenwürdiges Leben unter Bedingungen führen soll, welche die Würde des Kindes wahren, seine Selbständigkeit fördern und seine aktive Bunte Kunstwerke mit Murmeln Teilnahme am Leben der Gemeinschaft erleichtern.

— Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des behinderten Kindes auf besondere Betreuung an und treten dafür ein und stellen sicher, dass dem behinderten Kind und den für seine Betreuung Verantwortlichen im Rahmen der verfügbaren Mittel auf Antrag die Unterstützung zuteil wird, die dem Zustand des Kindes sowie den Lebens- umständen der Eltern oder anderer Personen, die das Kind betreuen, angemessen ist.

— Die Vertragsstaaten erkennen das Recht jedes Kindes auf einen seiner körperlichen, geistigen, seelischen, sittlichen und sozialen Entwicklung angemessenen Lebensstandard an. 52 Miteinander November 2019 Ambulante Hilfen Herzlich Willkommen

Unsere Neue in der Beratungsstelle Unterstützte Kommunikation

Eva Schönemann, eine der wenigen, die Unterstützte Kommunikation in ihrem heilpädagogischen Studium im Süden Deutschland als Schwerpunkt hatte, ist bei uns gelandet.

Wir sind sehr froh, dass wir sie gewinnen konnten, in diesem Jahr mit wenigen Stunden bei uns einzusteigen und dann im neuen Jahr mit einer halben Stelle. Sie hat in Freiburg und in der Schweiz gearbeitet, sowohl in der Assistenz als auch als Lehrbeauftragte wie auch in einer Fachstelle UK. Und dies sowohl mit Kindern, Jugend- lichen als auch mit erwachsenen Menschen mit Einschränkungen/ Behinderungen.

Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!

Martina Ertel Bereichsleiterin Ambulante Hilfen

Eva Schönemann mehrBewegen

Seit November ist mit der Lebenshilfe das neue inklusive Projekt »mehrBewegen«, dass von AKTION MENSCH unterstützt wird, am Start. Das Projekt eröffnet Neues für unsere Einrichtung und für die Öffentlichkeit. Angesprochen sind somit ALLE Menschen im Landkreis Gießen, mit und ohne Behinderung, die Spaß an Bewegung und kreativem Gestalten haben und bereit sind, sich mit anderen auszuprobieren.

Bewegung in Begegnung!

Bei dem Angebot geht es um eine Mischung aus Bewegung, Tanzen und Entspannen (wie z. B. Yoga und Achtsamkeitstraining) mit viel Raum für Wünsche und eigene Ideen.

Ort der Beg(w)eg(n)ung ist die neue Bewegungshalle der Lebenshilfe in der Grünbergerstraße 222.

Das Bewegungsangebot finden Sie auf der Lebenshilfe Homepage, auf Facebook, über öffentliche Ausschrei- bungen oder wenden Sie sich gerne direkt an Sabine Geier

Sabine Geier Tanz-und Ausdruckstherapie [email protected]

Sabine Geier FuD Ambulante Hilfen November 2019 Miteinander 53 »Die Zufriedenheit der Familie ist uns wichtig«

Frühförder- und Beratungsstelle der Lebenshilfe Gießen blickt auf hohe Nachfrage im Jahr 2018

Die Frühförder- und Beratungsstelle der Lebenshilfe die Kitas aus dem gesamten Gießener Stadtgebiet Gießen, heute in der Grünberger Straße 222 in Gießen und Landkreis. »Es gibt mittlerweile mehr Kitas in beheimatet, besteht schon seit 1981. Bereits seit der Region und insbesondere mehr Kitas, die eine 1983 wird diese wichtige Instanz zur Entwicklungsför- Betreuung ab dem ersten Lebensjahr gewährleisten. derung von Kindern bis zum Schuleintritt von Martina Dadurch ist natürlich auch der Bedarf an der heilpäd- Ertel geleitet – sie ist zugleich Leiterin des übergeord- agogischen Fachberatung größer geworden«, ordnet neten Lebenshilfe-Bereichs »Ambulante Hilfen«. Martina Ertel die Zahlen des zurückliegenden Jahres ein und hält außerdem fest: »Es gibt mittlerweile Zu Beginn der 1980er Jahre wurde die Beratungsstelle mehr chronisch kranke Kinder. Durch manche dieser aus dem Impuls eines ganzheitlich pädagogischen Erkrankungen manifestieren sich auch vermehrt Ansatzes heraus gegründet: Eine Entwicklungsstörung Entwicklungsverzögerungen.« oder die Behinderung eines Kindes sollten nicht mehr nur für sich betrachtet, sondern auch die Eltern »Uns ist es wichtig, dass Eltern das beziehungsweise die Familie in den Blick genommen und gestärkt werden. »Frühförderung war und ist in Gefühl haben, dass sie angenom- diesem Sinne aber immer freiwillig«, betont Martina men und verstanden werden – Ertel, der ferner wichtig ist zu konstatieren, dass sich ebenso natürlich die Zufriedenheit die Frühförderung nicht nur Kindern mit Behinde- rung annimmt, sondern beispielsweise auch Frühge- der Familie an sich.« borener oder Kinder, die sich langsamer oder anders (Martina Ertel) entwickeln als Gleichaltrige. »Die Kitas können uns dann für eine heilpädagogische Fachberatung kon- Die Beratung durch die Lebenshilfe-Mitarbeiter*innen taktieren. Wir beraten die Kindergärten fallbezogen ist für Eltern kostenlos. Die Frühförderstelle berät so- und für die Einrichtung selbst kostenfrei«, erläutert wohl im häuslichen Rahmen als auch in den eigenen Ertel. Räumen in der Grünberger Straße. Ebenfalls befin- den sich dort drei eigenständige Praxen für Ergo- Die Frühförder- und Beratungsstelle, in der insge- und Physiotherapie sowie für Logopädie, die auch samt 22 Pädagog*innen sowie eine Verwaltungskraft als Kooperationspartner fungieren. Darüber hinaus tätig sind, arbeitete allein im Jahr 2018 mit insgesamt pflegt die Frühförder- und Beratungsstelle einen 626 Familien zusammen. »Die Zahlenverhältnisse interdisziplinären Ansatz, an dem zahlreiche Kinder- decken sich hierbei mit den Verhältnissen in der ärzte, niedergelassene Therapeuten und beispiels- Gesellschaft an sich«, resümiert Martina Ertel. So weise die Gießener Kinderklinik beteiligt sind. sind rund 40 Prozent der genannten Familien respek- tive »Fälle« Alleinerziehenden zuzuordnen. »Eltern können sich gerne bei uns melden, wenn sie »Das passt statistisch gesehen zu Gießen und zeigt sich Sorgen um ihre Kinder – von der Geburt bis zum uns: Die Menschen werden auch erreicht«, so die Schuleintritt – machen. Bei uns ist es möglich, einen Leiterin, die ergänzt: »Wir sind von unserer Öffnung Termin ohne Verordnung oder Überweisung zur Erst- und von unserem Zugang her eine Einrichtung, die beratung zu erhalten«, sagt Martina Ertel. Als größte alle Familien erreichen möchte – und das gelingt Ziele der Beratungsstelle hält sie darüber hinaus fest: uns auch relativ gut. Unsere Angebote sind hierbei »Uns ist es wichtig, dass Eltern das Gefühl haben, nicht nur für deutschsprechende Deutsche oder die dass sie angenommen und verstanden werden – klassische Mittelschicht – für diese natürlich auch –, ebenso natürlich die Zufriedenheit der Familie an sondern eben für alle Personen, die hier leben und sich. Schön zu sehen ist es, wenn man gemeinsam die unsere Hilfestellung benötigen.« Veränderung auf den Weg bringen konnte, die zum Erfolg führen. Allerdings geben wir nie etwas vor – Von den genannten 626 Familien konsultierten 290 die Eltern entscheiden, wir begleiten und beraten sie die Frühförder- und Beratungsstelle im Jahr 2018 nur. So gut es geht.« erstmalig – die Vermittlung erfolgte meist durch 54 Miteinander November 2019 Ambulante Hilfen

Getragen wird die wichtige Arbeit der Frühförder- und Beratungsstelle durch eine Pflichtfinanzierung des Staates, die durch den Landkreis umgesetzt wird. Hinzu kommen weitere freiwillige Mittel durch das Land Hessen. »Wir hoffen für die Zukunft, dass wir in Anbetracht des neuen Bundesteilhabegesetztes weiterhin eine stabile Finanzierung gewährleistet bekommen«, wünscht sich Martina Ertel.

Weitere Informationen zur Frühförder- und Beratungsstelle sowie zum Bereich Ambulante Hilfen der Lebenshilfe Gießen erhalten Sie über Frau Martina Ertel (Telefon: 0641 79798-114 / E-Mail: [email protected]).

Christian Németh Eltern und Familien erfahren bereits seit 1981 Unterstützung durch die Unternehmenskommunikation Frühförder- und Beratungsstelle der Lebenshilfe Gießen (Symbolbild; Quelle: Lebenshilfe/David Maurer) »Bedarf ist nach wie vor hoch«

Der Familienunterstützende Dienst und die Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung ziehen Bilanz für das Jahr 2018

Die Ambulanten Hilfen sind – neben den Bereichen Insgesamt sind beim Familienunterstützenden Dienst Arbeit und Bildung, Wohnen sowie Kindertagesstät- aktuell sechs Mitarbeiter*innen in Teilzeit angestellt, ten – einer der vier großen Säulen der Lebenshilfe hinzukommen Verwaltungskräfte sowie rund 100 Gießen. Verschiedene Dienste und Beratungsange- studentische Aushilfen. Im Jahr 2018 arbeitete das bote prägen das Wesen dieses Bereichs, der nun FuD-Personal mit circa 300 Kunden zusammen. eine Bilanz für das vergangene Jahr 2018 zieht. So »Wir erhielten und erhalten nach wie vor sehr viele auch für den Familienunterstützenden Dienst (FuD) Anfragen. Leider können wir nicht immer alle sofort sowie für die Beratungsstelle für Menschen mit erfüllen, suchen aber immer nach einer passenden Behinderung, die seit Jahrzehnten wichtige Institu- Lösung. Wir freuen uns immer über Menschen, tionen und Anlaufstellen für Personen mit einem die bei uns mitarbeiten möchten«, erläutert Ulrike entsprechenden Hilfebedarf sind. Lorenz-Häuser, die als stellvertretende FuD-Leitung fungiert. Starkes Wachstum beim Familienunterstützenden Dienst Der Familienunterstützende Dienst blickt für das Jahr 2018 auf beachtliche Wachstumsdaten zurück. Der FuD, der bereits seit den 1980er Jahren besteht So stiegen etwa die Beratungen der Hauptamtlichen und in Stadt sowie im gesamten Landkreis Gießen auf 987. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 führte der FuD tätig ist, richtet sich in seiner ambulanten Funktion noch 630 Beratungen durch. Auch bei den Leistungs- an Kinder, Jugendliche und insbesondere Erwachsene stunden der nebenamtlichen Mitarbeiter*innen gab mit Behinderung sowie deren Familien. »Ziel des es Zuwachs: Erbrachten diese 2017 noch 19.200 FuD ist es, dass man die Menschen in ihren Familien Stunden, waren es im vergangenen Jahr bereits unterstützt, dabei individuelle Familiensituationen 21.103 Stunden – allerdings galt es 2018 auch rund respektiert und das System Familie an sich stärkt. 20 Kunden mehr zu bedienen. Personen mit Behinderung erhalten Hilfsangebote in Form von Einzel-, aber auch Gruppenmaßnahmen. Eine weitere Auffälligkeit im Insbesondere bei der Durchführung von Freizeitak- Kontrast zum Jahr 2014 tivitäten ist der FuD zur Stelle. Ferner werden Eltern besteht darin, dass der und Angehörige durch Begleitung und Beratung bei Anteil der Kunden mit Anträgen auf Kostenübernahmen unterstützt«, erläu- einer schweren Behin- tert Martina Ertel, Bereichsleiterin Ambulante Hilfen. derung stark gestiegen ist. Machten diese Ambulante Hilfen November 2019 Miteinander 55

damals nur rund die Hälfte aller Betreuten aus, Sowohl Einzelpersonen als auch Familien, Eltern, handelt es sich heute um rund vier Fünftel aller Kun- Paare und Teams aus Wohn- und Werkstätten der den. Ebenso hat sich die Altersstruktur der Klienten Lebenshilfe werden von den vier Fachkräften mit in dem genannten Zeitraum verändert. »Seit 2014 pädagogischer, psychologischer oder therapeutischer zählen mehr Kleinkinder und Senioren zu unseren Ausrichtung um Stefan Lind beraten. Im Jahr 2018 Kunden. Das hängt durchaus mit dem zwischenzeit- arbeitete die Beratungsstelle mit insgesamt 184 Kli- lichen Inkrafttreten der Pflegestärkungsgesetze in enten zusammen, davon 89 Frauen sowie 95 Männer. den Jahren 2015 und 2017 zusammen. Diese hatten Die Mitarbeiter*innen sind hierbei beispielsweise in generelle Auswirkungen auf die Zahlen beziehungs- Themenfeldern wie Krisenberatung, psychosoziale weise des Wachstums in den vergangenen Jahren. und psychologische Beratung tätig. Aufgrund der Umstrukturierung erhalten beispiels- weise Kleinkinder mittlerweile eher einen Pflegegrad, »Das Personal der Beratungsstelle als eine Pflegestufe und gehören somit auch früher arbeitet vertraulich und steht unter zu unseren Kunden«, erläutert Martina Ertel. Schweigepflicht.« Fragen zum Familienunterstützenden Dienst beantworten Der Großteil der 184 Klienten der Beratungsstelle für Frau Christa Kröll sowie Frau Ulrike Lorenz-Häuser Menschen mit Behinderung entstammte 2018 der (Telefon: 0641 966250 / Stadt Gießen sowie der Gemeinde Pohlheim, was E-Mail: [email protected]). vornehmlich aus den dort vorhandenen größeren Lebenshilfe-Standorten resultiert. Mit Abstand dahinter folgen die Städte und Gemeinden Lich, Staufenberg, Ein Jahr des Umbruchs in der sowie Fernwald und und Lollar. Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung »Das Personal der Beratungsstelle arbeitet vertrau- Die Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung lich und steht unter Schweigepflicht. Personen mit der Lebenshilfe Gießen erlebte 2018 einen personel- einer Anbindung an die Lebenshilfe Gießen können len Wechsel: Stefan Lind folgte auf die damalige Lei- sich an uns wenden, wenn Menschen mit Behinde- terin und langjährige Mitarbeiterin Romana Zutautas, rung unter Ängsten, Über- und Unterforderungen, die im August 2018 in Rente ging und die Beratungs- herausfordernden Verhaltensweisen, Trauer und stelle fünf Jahre lang geführt hatte. Beziehungsproblemen leiden. Zudem beraten und unterstützen wir in Bereichen zu Fragen der Sexuali- Das Hauptaugenmerk der in der Gießener Siemens- tät und Ablösungen aus dem Elternhaus. Wir bieten straße 6 beheimateten Einrichtung liegt in der Bera- Fortbildungen für Menschen mit geistiger Behinde- tung und Unterstützung von erwachsenen Menschen rung an, führen im Berufsbildungsbereich sexual- mit Behinderung aus unterschiedlichen Fachbereichen pädagogische Kurse durch und moderieren in per- der Lebenshilfe Gießen sowie deren Angehörige bei sönlicher Zukunftsplanung. Für die Zukunft planen den zahlreichen Herausforderungen des Lebens. wir weitere Gruppenangebote für Menschen mit Behinderung«, schildert Stefan Lind. Der Familienunterstützende Dienst (FuD) der Lebenshilfe Gießen ist unter anderem bei der Durchführung von Freizeitaktivitäten zur Stelle Martina Ertel konstatiert: »Das Angebot unserer (Symbolfoto: David Maurer/Lebenshilfe) Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung ist für die Klienten kostenfrei. Es richtet sich in erster Linie an Angehörige oder Mitarbeiter*innen der Lebenshilfe Gießen. Die aktuellen Zahlen belegen, dass der Bedarf an professioneller Beratung nach wie vor hoch ist.«

Weitere Informationen zur Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung erhalten sie bei Herrn Stefan Lind (Telefon: 0641 9721055210 / E-Mail: [email protected]), während Ihnen Frau Martina Ertel (Telefon: 0641- 797980 / E-Mail: [email protected]) bei allgemeinen Rückfragen zum Lebenshilfe-Bereich »Ambulante Hilfen« zur Verfügung steht.

Christian Németh Unternehmenskommunikation 56 Miteinander November 2019 Schwatzkiste

Schwatzkiste

Liebe Leserinnen und Leser,

In dieser Ausgabe finden sich wieder viele interes- wie wir unsere Arbeit noch professioneller gestalten sante Themen, die uns im letzten halben Jahr be- können. Demnächst werden auch einige Redakteure schäftigt haben. und Redakteurinnen mit Journalisten des Gießener Anzeigers zusammenarbeiten können. Ein tolles Ein Highlight war dabei sicherlich der Besuch von Projekt! Sabine Köhler-Lindig, der »Chefin vom Dienst« beim Gießener Anzeiger. Sie war bei uns im Rahmen Ich hoffe, sie haben beim Lesen der Schwatzkiste des Projekts »Seitenwechsel«. Sabine hat uns viele wieder genauso viel Freude wie wir beim Machen. Fragen zum Ablauf der Arbeit in der Redaktion einer Tageszeitung erzählt. Und uns viele Tipps gegeben, Ihre Anja Sandtner Leitung Schwatzkiste

Run'n'Roll for Help 2019

Eindrücke von Anastasia: Es war beeindruckend, wie viele Menschen beim Run´n Roll for Help teilgenommen haben. Als Streckenbewacherin konnte ich sehen, dass einige sogar mehrere Male mitgelaufen sind. Viele Fahrradfahrer*innen wollten immer wieder über die Strecke fahren, aber meine Aufgabe war es, sie davon abzuhalten und die Sicher- heit der Strecke zu gewährleisten. Zum Glück habe ich mir einen Stuhl mitgenommen. Dort habe ich mich bei Regen mit meinem Regenschirm gut schützen können. Aber die meiste Zeit hat ja die Sonne geschienen. Anja ist auch mitgelaufen und hat Werbung für das Inklusions-Projekt »Stadt-Mit-Plan« gemacht

Eindrücke von Sabine: Ich bin im Team der Lebenshilfe mitgelaufen. Toll war, dass ich viel Applaus bekommen habe und mein Name wurde immer erwähnt, wenn ich eine Runde gelaufen bin. Ich bin richtig stolz auf mich, dass ich das so machen konnte. Das soll mir erst mal einer nach- machen! Ich bin sogar in der Gießener Zeitung erwähnt worden. Da steht über mich: »Besonderen Respekt verdient auch Sabine Koch von der Lebenshilfe, die sich als Blinde mit Mut und großem Selbst- bewusstsein in den Lauf begab – und das Ziel, unterstützt durch Gehstock und Begleitung, auf Platz 147 erreichte.«

Anja mit Maskottchen vor dem Lauf Schwatzkiste November 2019 Miteinander 57

Es hat so viel Spaß gemacht. Zuerst bin ich mit den anderen, die mich begleitet haben, ganz langsam gelaufen, aber dann wurde ich richtig schnell. Nach 3 Runden wäre ich am liebsten noch eine Runde gelaufen. Dieses Jahr hab ich den 5-km-Lauf mitgemacht, aber nächstes Jahr, da lauf ich die 10 Kilometer mit!

Von Mitleben haben auch Simone und Jürgen mit- gemacht. Die sind auch geflitzt, da ging wirklich die Post ab. Simone ist einmal sogar ihrer Begleiterin davongefahren!

Sabine Koch Redakteurin der Schwatzkiste

Meine Grunderkrankung

Ich habe eine sehr seltene Stoffwechselerkrankung, Der Unterschied besteht darin, dass es bei der Galak- genannt Galaktosämie, die es mir ein Leben lang ver- tosämie um Milch geht und bei der Lactoseintoleranz bietet Milch zu mir zu nehmen. Auf Deutsch gesagt um Lactose, die bei Minus L Produkten ausgeschaltet sollte meine Ernährung mein Leben lang komplett worden ist. Diese Produkte bestehen aber immer ohne Milchprodukte sein. Dazu gehören neben Milch noch aus Milch. auch Butter, Joghurt, Quark, Käse, Sahne, Rahm, Schmand, Cremé fraîche und saure Sahne. Bei Galaktosämie muss man sich streng daran halten, keine Milchprodukte zu essen. Letzten Endes Im Verlauf der Zeit verliert sich die Reaktion des muss jeder selbst darüber entscheiden, was er isst Körpers auf Milch. Aber man muss die Krankheit und wie er sich ernährt. trotzdem immer ernst nehmen. Der Genuss von Milchprodukten kann sonst den Magen und die Lesen Sie mehr auf www.galid.de. Auf dieser Seite Leber schädigen, zur Erblindung führen oder, wenn bin ich auch Mitglied. man sie trotzdem isst, sogar tödlich sein. Tobias Reutter Die Galaktosämie ist keine Allergie und auch nicht Redakteur der Schwatzkiste das gleiche wie eine Lactoseintoleranz.

Ihr Partner für Logistik, Transport und Gewerbeumzüge 58 Miteinander November 2019 Schwatzkiste Planung der Weihnachtsfeier bei Mitleben

Ich erzähle Euch von meiner Arbeit beim UWO-Beirat. selber geschrieben hat. Katja wünscht sich einen Dafür organisiere ich diese Jahr die Weihnachtsfeier nachträglichen Nikolaus. Eric wünscht sich ein 5-Euro- von Mitleben mit. Die ist am 7. Dezember, einen Tag Wichteln. Das funktioniert so: Jeder Bewohner zieht vor meinem Geburtstag. Damit wir sie gut vorbe- einen Namen von jemand anderen und schenkt ihm reiten können, bin ich durch das ganze Haus von etwas im Wert von 5 Euro. Aber man weiß nicht, von Mitleben gegangen und habe alle, die da wohnen wem man sein Geschenk bekommt. Das ist dann gefragt, ob sie Vorschläge haben. Ich habe viele gute eine große Überraschung. Ideen gesammelt. Ich freue mich schon sehr auf unsere Weihnachtsfeier! Jürgen will selbstgebackene Plätzchen mitbringen. Andreas macht eigene Musik in einem eigenen Sabine Koch Raum. Simone will ein Gedicht vortragen, das sie Redakteurin der Schwatzkiste

Bericht über den FuBi-Cup und das Sommerfest der Reha Mitte in 06/19

Bei herrlichem blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein fand im Juni 2019 das Sommerfest mit dem FuBi-Cup statt.

Unser FuBi-Gewinner Auch unsere Gäste Hr. T. Liebelt aus der aus der Limes-Werk- Elektronischen Archivierung statt verfolgten das Programm

Belegte Brötchen mit Wurst, Käse, kl. Tomaten, Gurkenscheiben uva.

Hier werden alkoholfreie Cocktails hergestellt u. verteilt

Unsere Theatergruppe bestehend u.a. aus S. Kraus, T. Heil, zeigte einen Sketsch in Anlehnung an Gerd Dudenhöffer Es gab auch wieder eine Foto- (1992 – 2004: Familie Heinz Becker). wand, wo man sich fotografieren FuBi ist ein Fußball-Billard-Spiel und sich auch selber fotogra- fieren konnte. Hier ein Beipiel von mir Jörg Schlienbecke Redakteur der Schwatzkiste Schwatzkiste November 2019 Miteinander 59 Tobias Reutter alias »Märchenonkel reloaded« erzählt: Die fünf Freunde und des Hexenhaus

Oder Hänsel und Gretel – der große Knalleffekt

Kapitel 1 Kapitel 3 Die Jagdhütte Lebt hier ein Kannibale?

Eines schönen Tages saßen die fünf Freunde im Wald Als die Rutschpartie zu Ende war, fanden sich die und beobachteten eine äußerst geheimnisvolle fünf in einem vergitterten Verschlag wieder, der etwa Jagdhütte. Eines Tages sah Dick durch seinen Feld- 16 qm groß war und über und über mit Menschen stecher durch das Fenster der »Hexe?« und er fröstel- gefüllt war. Julius hatte sich als erster von seinem te, denn die Alte schnitt an einer Spinne herum und Schock erholt und fragte: »Sind wir im Käfig eines als die fünf Freunde genauer hinschauten, sahen sie Kannibalen gelandet?« »Mir scheint wir sind in einer noch ungefähr 15 Exemplare, aber nicht nur Spinnen Art Märchenmuseum gelandet«, erwiderte Ann hoch- sah man da auf der Anrichte, sondern auch noch erfreut, denn sie entdeckte eine Menge Märchen- etliche Heuschrecken, Kröten und anderes Getier. figuren, darunter einen König mit einem Spitzbart, »Die Wahrscheinlichkeit wächst, ja es ist höchst 13 Feen, einen Prinzen und bei genauerem Hinsehen wahrscheinlich doch eine Hexe« stellte Anne ängst- entdeckte sie auch noch 6 Geißlein und zu guter lich fest. »Ja, ja, oder es sind nur irgendwelche Tests Letzt auch noch 7 kleine Wichtel. ob man solches Viehzeugs wirklich essen kann«, entgegnete Julius. Einige Minuten später sah es dann tatsächlich so aus als ob in der Küche dieses geheim- Kapitel 4 nisvollen Hauses tatsächlich eine Hexe stand, denn Das Spiel um Leben und Tod die Kröte, der die »Hexe« mit dem Messer an den Leib rückte, verwandelte sich mit einem Mal in eine »Denkst du«, raunte Julius, nachdem er einige Zeit wunderschöne Frau. »Wie ist das denn jetzt pas- lang genau geschaut hatte und nach und nach siert?« fragte Ferdi. »Das grenzt schon an Zauberei, immer mehr von den Figuren verschwinden sah. vielleicht haben wir es hier doch mit einer Hexe zu Nach einer Weile stimmte ihm seine Schwester zu tun« mutmaßte Julius. und meinte: »Irgendwas stimmt hier nicht.« »Ich würde zu gerne wissen, was sich da oben geheimnisvolles abspielt«, fügte Julius nach einer Kapitel 2 kurzen Weile hinzu. Achtung Rutschpartie Fortsetzung folgt. Einige Tage später, die fünf lagen wieder auf der Lauer vor dem Hexenhaus, musste plötzlich Ann nießen. »Hutsch, hutsch« entfleuchte es ihr. Kaum war dies Tobias Reutter geschehen, öffnete sich der Waldboden und die fünf Redakteur der Schwatzkiste rutschten allesamt tief herab. »Oh Mann, hättest du nicht etwas aufpassen können, jetzt hat die Hexe uns bemerkt!!« fuhr Georg Ann an. »So wissen wir jetzt sicher, dass wir es hier mit einer Hexe zu tun haben«, scherzte Ann. »Oder auch nicht«, entgegnete Julius der sich vorher noch etwas umgesehen hatte und in der Nähe Bewegungsmelder gefunden hatte, die mit den Falltüren verbunden waren, wo sich die fünf drauf gesetzt haben. 60 Miteinander November 2019 Schwatzkiste Stolpersteine in Gießen

An einem heißen Sommertag beschließt das Redak- tionsteam der Schwatzkiste den Ausflug zum alten Friedhof hitzebedingt umzuwandeln in einen Spazier- Der Gießener Gestapokeller war gefürchtet. Vorher hat das Haus einer gang in die Gießener Innenstadt, um dort nach jüdischen Familie gehört Stolpersteinen zu suchen.

Der Vorschlag, über Stolpersteine zu schreiben, Sabine befürchtete, dass sie über die Steine stolpern kam von Jörg, der in Kirchhain zu einer Führung des könnte. Aber von den Steinen geht keine wirkliche Geschichtsvereins dazu teilnahm. Jörg achtet seit Stolpergefahr aus. Sie sind ganz flach verlegt. Der der Führung in Kirchhain auf die Stolpersteine auch Künstler sagt selbst über seine Steine: »Nein, nein, in anderen Städten und fand es interessant, auch in man stolpert nicht und fällt hin, man stolpert mit Gießen ein paar zu entdecken. Mit seinem Bericht dem Kopf und mit dem Herzen.« (Wikipedia). Auch hat er uns neugierig gemacht und so machten wir wenn es gut ist, dass man nicht darüber stolpern uns auf den Weg und haben innerhalb von einer kann, findet Sabine es schade, dass sie als Blinde die Stunde 20 Stolpersteine von insgesamt 126 in Steine nicht von alleine bemerken und lesen kann. Gießen gefunden. Nora war mit einem Sinti-Jungen in der KiTa und spä- ter der Schule befreundet. Durch die Beschäftigung mit unserem Thema wurde sie auf eine Gedenktafel am Marburger Bahnhof auf Gleis 5 aufmerksam. Da bemerkte sie betroffen, dass viele Mitglieder seiner Familie auf der Tafel vermerkt waren. Sie wurden von diesem Gleis in das Konzentrationslager Ausch- witz gebracht. Nora findet es besonders gut, dass durch die Gedenktafeln und die Stolpersteine die be- Ferdinand Klein war ein Jenischer aus Gießen troffenen Menschen nicht in Vergessenheit geraten. In Gießen gibt es auch eine Gedenktafel, die ist vor Die Steine liegen vor den Häusern, in denen die Op- dem Rathaus aufgestellt, fer des Nationalsozialismus zuletzt wohnten, bevor sie deportiert wurden. Auf den Messingsteinen ste- hen ihre Namen, ihr Geburtsdatum und ihr Schicksal. Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Bis jetzt hat er über 70.000 Steine in ganz Europa verlegt. Die Steine werden über Spenden finanziert. Sie gedenken der verfolgten Personen- gruppen des Nationalsozialismus. Dazu gehörten vor allem Juden, Sinti und Roma, Jenische, Menschen mit Behinderungen, psychisch Erkrankte, religiöse Minderheiten und politisch Andersdenkende.

Das Denkmal für die Verfolgten des Nationalsozialismus vor dem Gießener Rathaus Schwatzkiste November 2019 Miteinander 61

Jüdische Familien, die aus Gießen deportiert wurden. Es waren auch viele Kinder dabei

Zum Gedenken und zu Ehren der Opfer kann man sich am 9. November daran beteiligen, die Steine zu reinigen.

Man braucht dazu: —— Einen Schwamm —— Ein Putzmittel für Metalle (zum Beispiel ein Silberputztuch) —— Ein bisschen Wasser.

Redaktionsteam der Schwatzkiste

Interview mit Professor Doktor Fußball (PDF)

Vor kurzem sah ich Professor Doktor Tore Fußball im Zug nach Gießen. Nach längerer Zeit habe ich ihn dann gleich mal befragt und es ergab sich folgendes Gespräch:

Tobias Reutter: Guten Tag, was macht die Kunst, PDF: Ich habe gesehen, dass es im Profifußball nur wie geht es Ihnen so? um Profit geht, der Verein mit dem dicksten Porte- PDF: Bald geht die Fußball-Saison 2018/2019 zu Ende. monnaie kann sich die besten Spieler leisten und dieser Verein wird dann ein ums andere Mal Meister. Tobias Reutter: Und gibt es irgendwelche neue Entwicklungen aus dem Bereich Fußball? Tobias Reutter: Das geht doch nicht nur im Fußball PDF: Die neueste Entwicklung in dem Bereich ist, so … dass es mich eigentlich nicht mehr reizt. Diese PDF: Ganz klar sieht man diese Entwicklung bei jeder Saison war die erste, in der ich nicht regelmäßig in Sportart auf dieser Welt. Das Paradoxe ist, dass man der Kneipe war, um Fußball zu schauen. Sport zu einem Beruf gemacht hat.

Tobias Reutter: Es reizt Sie nicht mehr? Ich dachte, Tobias Reutter: Das müssen Sie mir jetzt etwas Sie machen Ihrem Namen alle Ehre und beschäfti- genauer erklären!! gen sich Ihr Leben lang mit Fußball. PDF: Sie wissen es doch genau, sie waren selbst PDF: Man wird älter und irgendwann entwickelt 24 Jahre als Amateur im Fußball aktiv. Das hat Ihnen man sich davon weg. doch sicher Spaß gemacht, aber nur, weil niemand Sie für Geld unter Druck gesetzt hat. Tobias Reutter: Gibt es dann jetzt vielleicht einen anderen Bereich, der Sie interessiert? Tobias Reutter: Sie wollen also sagen, dass man PDF: Mich interessiert zurzeit Allgemeinbildung. keinen Spaß daran hat, wenn man seinen Lebens- Zurzeit fahre ich auf Quizshows ab. Seit ein paar unterhalt verdient, wenn man die Sache betreibt, Monaten nennt man mich das wandelnde Wikipedia. die man schon immer gerne gemacht hat … PDF: Nicht, wenn man es für Millionen macht. Tobias Reutter: Was hat denn den Ausschlag für diesen Sinneswandel gegeben? Tobias Reutter Redakteur der Schwatzkiste 62 Miteinander November 2019 Schwatzkiste Besuch vom Gießener Anzeiger

Am Sonntag ist etwas total Tolles passiert. Als wir gegen zwei in der Walltorstraße aufgeschlagen sind fanden wir neben Anja obendrein die Sabine vom Gießener Anzeiger vor. Sabine hat uns voll viel erklärt, was super für uns war. Obendrein durften wir uns Haftnotizzettel, Post-it-Streifen und Kugel- schreiber mitnehmen.

Mein Schwatzkisten Bullet Journal

Jörg, Tobias, Christian, Elke, Sabine, Sabine, Pauline (von links nach rechts) So sieht der Stundenplan im Herbst darin aus

Ich habe mir danach ein Bullet Journal gebastelt.

Hier meine wichtigsten Utensilien fürs Bullet Journaling:

1. Gelschreiber 2. TomBow Aquarellfilzstifte 3. Callibrushstifte So kann man ihn für den Sommer gestalten 4. Kleine Stundenpläne 5. Textmarker 6. Kleines Lineal 7. Haftnotizzattel, Post-it-Streifen etc.

Nora Gombert Meine Kalenderübersicht Redakteurin der Schwatzkiste

Man kann auch Notizen und Pläne darin festhalten

Meine Erfahrungen mit Wundrosen (Erysipele)

Alles begann an einem Ostersonntag in 2011. An und an einigen Stellen blutunterlaufen war. Da ich diesem verlängerten Wochenende war ich mit mei- schon seit meiner Kindheit ein Dauer-Ekzem an nen Eltern und Bekannten im Kurzurlaub zu einem meinen Füßen hatte und mir oft auch bei kurzen Spaziergang an der Mainschleife bei Volkach aufge- Wegen Blasen lief, vermuteten wir, dass das jetzige brochen. Ich fühlte mich nicht gut und schwitzte sehr Bild damit zusammen hing. stark als wenn ich eine Grippe bekommen würde. Wir besorgten uns in der diensthabenden Apotheke Bald stellten wir fest, dass ich hoch Fieber hatte. eine Antibiotika-Salbe und haben das Bein damit Zurück in unserer Unterkunft sahen wir, dass mein mehrmals eingecremt. rechter Unterschenkel stark gerötet, geschwollen Schwatzkiste November 2019 Miteinander 63

Am nächsten Tag fuhren wir dann nach Hause, Nach 2 Wochen (14.2.) damit ich am Dienstag in die Sprechstunde meiner wurde ich wieder entlas- Hautärzte gehen konnte. Diese diagnostizierten eine sen und war danach zu Wundrose, eine Krankheit von der ich bis dahin noch Hause noch 3 Wochen nichts gehört hatte. Durch massive Gabe von Anti- krankgeschrieben worden. biotika-Tabletten gingen die Schmerzen, das Fieber und die Hautveränderung bald zurück. In der Nacht 6./7.3.2012 bekam ich wieder Fieber Der Arzt erklärte mir, dass die Erkrankung durch das und das Bein war sehr Eindringen von Bakterien in die unteren Hautschich- rot. Ich entschloss mich ten ausgelöst würde. Das kann durch eine Wunde, daraufhin, mich am Mor- eine Hautveränderung oder auch ein bestehende gen des 7.3. von meiner In der Klinik Pilzerkrankung passieren. Er warnte davor, dass eine Betreuerin hoch ins Klinikum bringen zu lassen. hohe Rezidiv-Neigung – also Wiederholungsgefahr Dort in der Notaufnahme wurde festgestellt, dass – besteht. Durch Stress an der Arbeit – damals war die Entzündung wieder zurückgekommen war. ich auf meinem 2. Außenarbeitsplatz – ging es mir am 31.1.12 nicht gut, ich bekam wieder sehr hohes Ich musste wieder eine Woche bis zum 14.3. auf die Fieber. Daraufhin bekam ich von meinem Hautarzt Station der Hautklinik, wo das Procedere vom ersten erneut Tabletten, welche allerdings dieses Mal nicht Mal wiederholt wurde. Danach bekam ich in meiner halfen und die ich auch wieder erbrach, da mein Hautarztpraxis alle 4 Wo. ein Medikament als Penicil- Magen durch die sich anbahnende Wundrose nichts lin-Depot gespritzt. Diese Spritzen waren nur für mehr bei sich behalten konnte. 6 Monate geplant.

Am 1.2.12 riefen meine Eltern in der Hautarztpraxis Als diese um waren, dachten wir eigentlich, dass an und dort wurde Ihnen gesagt, dass wir am besten die Erkrankung nicht mehr zurückkommen könnte. sofort in die Hautklinik auf den Lahnbergen fahren Leider war dieses nicht so. Vom 1. – 8.11.12 war ich sollten. Dort angekommen gingen wir in die Notfall- zum dritten Mal in der Hautklinik, da es wieder einen ambulanz und sagten dort welche Erkrankung be- Rückfall gab. stand. Die nächsten Jahre (2013 – 16) bekam ich weiterhin Diesmal hatten sich auf der Haut des Unterschenkels das Depot-Penicillin alle 4 – 6 Wochen und zusätzlich schon große Blasen gebildet, die aufbrachen und Tabletten 1x täglich. Blut und Eiter absonderten. Ich kam auf Station in ein 4-Bett-Zimmer. Dort kamen dann die Stations-/ Beim nächsten Versuch vom Absetzen der Spritze im Assistenzärztin Dr. Fix, der Oberarzt Prof. Dr. König Jahr 2016 kam es prompt wieder zu einem Rückfall. und Prof. Dr. Hartl (Direktor der Hautklinik), um sich mein Bein anzusehen. Die Ärzte sagten uns, dass ich Daraufhin war ich wieder vom 1. – 10.11.16 in der schon eine beginnende »Blutvergiftung« hätte und Hautklinik und es folgten wieder dieselben Behand- wenn es noch länger unbehandelt geblieben wäre, lungen wie 2012 allerdings jetzt mit stärkeren Anti- das betroffene Bein abgenommen werden müsste biotika. oder ich diese Erkrankung nicht überlebt hätte. Seit dieser Zeit bekomme ich bis heute die Spritze Es wurde die Behandlung ab- weiter, damit die Erkrankung hoffentlich nicht gesprochen und ich bekam wieder zurückkommt. Außerdem bekomme ich ein Medikament per Infusion jetzt regelmäßig manuelle Lymphdrainage in einer 3x am Tag und strenge Bett- KG-Praxis. ruhe. Später bekam ich ein an- deres Medikament in Tabletten- Die Bilder stammen vom letzten Kliniksaufenthalt form, wovon ich auch 3x am Tag in 2016. nehmen musste. Nebenher wurden auch noch Umschlä- Jörg Schlienbecker ge mit »essigsaurer Tonerde« Redakteur der Schwatzkiste gemacht und als die Entzündung zurück ging eine Creme aufge- bracht, darüber kam dann eine So sah mein Bein aus / Kompressionsbinde. Wundrose 64 Miteinander November 2019 Schwatzkiste Urlaub im Harz 2019

In diesem Jahr war ich wieder mit einer Reisegruppe von »Weitsprung-Reisen« unterwegs. Ich bin in den Harz gefahren, wir sind am 13.08. um 11 Uhr vom Büro »Weitsprung« aus nach Halberstadt gestartet. Wir sind über Kassel gefahren, haben in Kassel-Wilhelmshöhe noch einige Gäste mitgenom- men und eine Reiseleiterin gesucht.

Im Harz angekommen war es sehr schön, wir haben in Halberstadt gewohnt und sind des Öfteren nach Wernigerode gefahren.

Dort gibt es eine Glasmanufaktur, die zum Beispiel Weih- nachtskugeln herstellt. Wir haben sie besichtigt, das war sehr interessant

Der Ausstellungsraum

Fahrt auf den Brocken Ein alter Doppeldecker

Es gibt auch ein Luftfahrtmuseum, da kann man Hubschrauber und Flugzeuge aus verschiedenen Epochen besichtigen, zum Beispiel auch Flugzeuge aus den Anfängen der Fliegerei. Die heißen Doppel- decker, weil sie auf jeder Seite zwei Flügel haben. Man kann auch verschiedene Cockpits besichtigen, das ist der Raum, in dem die Piloten während des Fluges sitzen. Außerdem kann man Maschinenräume und Steuerungsarmaturen verschiedener Modelle sehen.

So sieht ein Cockpit aus Blick auf den Motor Es gab auch 2 Flugsimu- latoren, in denen man ausprobieren kann, wie es ist, selber ein Flugzeug zu fliegen. Das ist echt genial.

Wir sind auch mit der Schmalspurbahn auf den Brocken gefahren.

Tobias Reutter Redakteur der Schwatzkiste

Das Modell eines Flugplatzes Alte Pilotenuniform Schwatzkiste November 2019 Miteinander 65 Hier einige Quizfragen:

Frage: Frage: Wo gibt es mehr Krater? Auf Wie kommt es zur Bezeichnung dem Mond oder auf der Erde? »Eselsohr« für eine geknickte Buchseite? Antwort: Die Anzahl der Krater ist auf beiden Planeten Antwort: nahezu identisch. Esel kommen mit geknickten Ohren auf die Welt.

Erklärung: Auf dem Mond sind die Krater sichtbar, weil es auf dem Mond keine Luft, kein Wasser und keinen Wind gibt. Frage: Was bedeutet Haribo?

Antwort: Das ist die Abkürzung für Frage: Hans Riegel Bonn. Dreht sich der Mond um die eigene Achse?

A) Ja, wie jeder Himmelskörper Frage: B) Nein, es ist von der Erde ja immer nur eine Seite zu sehen. Warum hat die Polizei den Notruf 110? Auflösung: Antwort A) ist richtig. Antwort: Früher hatten die Telefone Wählscheiben. Erklärung: Damit die Nummer für Sehbehinderte Der Mond dreht sich genauso schnell um und Blinde leicht zu finden ist, hat man die eigene Achse, wie er sich um die Erde diese Zahlenkombination gewählt. dreht. Deshalb sieht man immer nur eine Seite vom Mond.

Frage: Tobias Reutter Warum sagt man: »Ich habe nur Redakteur der Schwatzkiste Bahnhof verstanden«?

Antwort: Das entstand im ersten Weltkrieg. Die Soldaten in den Lazaretten wollten nur noch nach Hause und konnten an nichts anderes als den Heimatbahnhof denken. 66 Miteinander November 2019 Schwatzkiste

Nora Gombert Redakteurin der Schwatzkiste Lebensnah und voll dabei November 2019 Miteinander 67

Lebensnah und voll dabei

Studierende der Hochschule Fulda unter- stützen bei der Planung von Reiseangeboten

Bereits im dritten Jahr haben Mitarbeiter*innen der Werkstätten gemeinsam mit Studierenden der Sozialen Arbeit, Hochschule Fulda, die Gelegenheit, ihre Wünsche im Bezug auf Reise- und Freizeitaktivi- täten aktiv einzubringen. Sabine Müller verantwortet das entsprechende Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Sabine Pfeffer. Das Ziel ist es, Angebote von proMun- dio gGmbH nicht nur inklusiv anzubieten, sondern ebenfalls inklusiv zu planen, aber auch in diesem Sinn von den Teilnehmer*innen bewerten zu lassen.

Im Jahr 2017 bot eine Studiengruppe eine Messe an, in deren Rahmen Mitarbeiter*innen sich über Reise- ziele und -angebote informieren konnten. Es wurden Anreisemöglichkeiten und verschiedene Arten eine Reise zu gestalten, wie auch Städte kennenlernen, Plastische und hautnahe Befragung vorgestellt.

Insgesamt 76 Mitarbeiter*innen verschiedener Werk- Weitere Zusammenarbeit ist geplant und wir hoffen, stätten besuchten damals die Messen und waren dass Studierende der Hochschule Fulda und Mitar- vor allem an Busreisen (51,3 %). Bei der allgemeinen beiter*innen der Werkstätten demnächst wieder Erhebung zu Urlaubszielen kristallisierten sich der tolle und auf Augenhöhe geplante Urlaubsangebote Strandurlaub mit 61,8% sowie die Städtereisen mit und Freizeitaktivitäten gemeinsam entwickeln. 48,7% heraus. Großes Interesse riefen als Freizeitak- tivitäten ein Zoobesuch (46,1%) und ein Besuch eines Sabine Müller Weihnachtsmarktes (47,4%). proMundio gGmbH

Im Jahr 2018 befragte dann eine kleinere Gruppe von Studierenden interessierte Mitarbeiter*innen konkret zu den Wünschen im Hinblick auf Urlaub und Freizeit bzw. wie sie ihren letzten Urlaub be- werten. Dabei zeigte sich, dass wiederum Sommer-/ Strandurlaube mit verschiedenen gemeinsamen Akti- vitäten im Fokus standen und vor allem persönliche Erlebnisse die letzten Reisen geprägt haben. 68 Miteinander November 2019 Lebensnah und voll dabei Die Schatzkiste braucht Unterstützung!

Was ist die Schatzkiste? Die Schatzkiste ist ein bundesweiter Verein, der Menschen mit Behinderungen hilft, Freunde und/ oder Partner zu finden. Die Schatzkiste Gießen wurde 2006 von Susanne Wendel unter der Träger- schaft der Lebenshilfe Gießen e.V. ins Leben ge- gründet. Der angesprochene Personenkreis sind Menschen mit Lernbehinderungen, geistigen und/ oder psychischen Behinderungen. Menschen mit Behinderungen haben es häufig besonders schwer, Kontakte zu knüpfen und eine Partnerschaft zu finden. Dabei wollen wir helfen.

Unser Brunch am Lieblingssonntag

Aktuell hat unsere Schatzkiste circa 145 aktive Mit- Wie kann man die Schatzkiste unterstützen? glieder. Allerdings sind davon fast drei Viertel Männer — Machen Sie das Angebot in ihrem Arbeitsbereich und nur ein Viertel Frauen, was die Vermittlung sehr bekannt. Wir kommen gerne in die Einrichtungen erschwert. Weshalb nur wenige Frauen ihren Weg in und Werkstätten und stellen die Schatzkiste dort die Schatzkiste finden, haben wir leider bisher noch persönlich vor. nicht herausfinden können. Dabei hoffen wir auf ihre — Ermutigen Sie Personen, von denen Sie wissen, Mithilfe, indem Sie die Schatzkiste in ihrer Einrichtung, dass Sie sich eine Partnerschaft wünschen, in ihrem Freundeskreis bekannt machen. Kontakt zu uns aufzunehmen. Besonders Frauen sind gesucht. Die Schatzkiste vermittelt nicht nur heterosexuelle — Wir suchen außerdem weitere ehrenamtliche Partnerschaften, auch Homosexuelle, Transgender Mitarbeiter*innen, die Lust haben, Veranstaltun- und alle anderen Menschen aus dem LGBT*IQ-Spek- gen der Schatzkiste mit zu organisieren. trum sind uns willkommen. — Außerdem freuen wir uns über gute Ideen und Anregungen, die wir gerne annehmen. Was passiert in der Schatzkiste? In erster Linie ist die Schatzkiste eine klassische Wie kann ich Kontakt zur Schatzkiste aufnehmen? Partnervermittlung. Das bedeutet, dass Interessent* Ansprechpartnerin ist Anja Sandtner, innen zu uns kommen und wir sie in die Vermittlungs- Telefon: 0160 94442977. datei aufnehmen. Bei dem Erstgespräch wird bespro- chen, welche Art Partnerschaft sie sich wünschen, Die Schatzkiste hat wir machen ein Foto und wenn sich ein passender ihren Sitz in der Vermittlungsvorschlag in der Datei findet, machen Walltorstraße 3, wir die beiden Personen miteinander bekannt. 35390 Gießen.

Wir bieten aber auch verschiedene Veranstaltungen Anja Sandtner an, zu denen die Mitglieder der Schatzkiste und In- Schatzkiste teressent*innen eingeladen werden, und wo sie sich direkt kennenlernen. Seit den Sommerferien findet einmal im Monat der »Lieblingssonntag« statt, das ist ein gemeinsamer Brunch, bei dem sich jetzt auch schon ein Pärchen gefunden hat. In der Vergangen- heit konnten wir auch schon Tanzveranstaltungen, einen Filmabend und ein Speed-Dating veranstalten. Da diese Events sehr aufwändig in der Vorbereitung und Durchführung sind, sind wir dabei auf ehren- amtliche Helfer angewiesen! Lebensnah und voll dabei November 2019 Miteinander 69 Gaudi in Oberstdorf bei der Vierschanzen- tournee

Letztes Jahr waren wir beim Qualifikationsspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf. Wir waren das erste Mal dabei. Etwas umständlich war die Anfahrt für Rollstuhlfahrer, weil der Behindertenpark- platz im Tal war und die letzten Meter zur Schatten- bergschanze sehr steil sind. Wir fanden aber einen Parkplatz neben der Schanze. Auf der Rollstuhltribüne im Stadion waren noch andere Leute mit Rollstuhl.

Die Stimmung war richtig gut. So was erlebt man im Fernsehen nicht. Angeblich waren mehr als 15 000 Leute da und das Stadion soll voll gewesen sein. Einige Skispringer haben mir zugewunken.

Gewonnen hat Ryoyu Kobayashi aus Japan. Der Deutsche Markus Eisenbichler wurde zweiter und dritter wurde Stefan Kraft aus Österreich.

Bald geht es wieder zum Springen nach Innsbruck. Das gehört auch zur Tournee.

Katharina Boesler Mitarbeiterin in der WeLo

Bilder © Heiko Schäfer

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DieGoldfische_179x60mm_Anzeige_191021.indd 2 23.10.19 15:03 70 Miteinander November 2019 Lebensnah und voll dabei Jeden Freitag in der Stadt unterwegs seit 20 Jahren Michi und Marcel 2001

Nachdem ich geklingelt habe und der Summer mir ergibt, bekommt Michi ein günstiges Angebot von der die Haustür öffnet, fahre ich in den 5. Stock und die netten Verkäuferin und wir freuen uns beide über Tür steht schon offen. Ich trete ein und rufe an der das »Schnäppchen« . Wohnungstür freundlich »hallo« und gehe durch den Flur in Michis Zimmer. Dort sitzt Michi in seinem Roll- Später im »Neustädter Tor« sucht Michi sich noch ein stuhl und seine Mutter zieht ihm noch die Schuhe an Stück Mokka-Sahne-Torte beim »Moos« aus und ich und dann kämmt sie ihm noch schnell die Haare. frage ihn ob er einen Milchkaffee dazu haben möchte, Wir begrüßen uns mit den Augen und ich erzähle er sagt mit den Augen »ja«. Ich gebe ihm mit dem kurz Neuigkeiten und unterhalte mich mit seiner Löffel das weiche Innere der Torte und die Schoko- Mutter. Von ihr bekommen wir den Auftrag beim verzierung esse ich. Später gebe ich ihm den Milch- »dm« Rasiergel zu kaufen und eine Geburtstagskarte kaffee in kleinen Schlucken aus dem Schnabelbecher. für den Vater. Dann durch den Flur und mit dem Ich schaue auf meine Uhr, 18.15 Uhr. Wir haben Aufzug runter und Michi und ich machen uns auf den eigentlich nur bis halbsechs Betreuung, aber seine Weg in die Stadt. Ich erzähle von meiner Woche und Mutter weiß schon, dass wir immer etwas später was am Wochenende so los ist und frage Michi, ob kommen. Trotzdem besser nach Hause jetzt. Über seine Woche gut war und ob am Wochenende sein die Lahnbrücke zurück zu Michi nach Hause. An der Neffe Oskar zu Besuch kommt und er antwortet mit Wohnungstür steht Michis Mama: »Ihr habt es aber seinen Augen. Dann stürmt eine ehemalige Prakti- lang ausgehalten.» kantin auf uns zu, die sich freut Michi zu treffen und sich erkundigt ob es allen in der Tafö-Gruppe gut So oder so ähnlich findet seit nun 20 Jahren die geht. Später laufen uns dann noch Nicole mit ihrer Betreuung am Freitag von Michi im Rahmen vom Betreuerin Jessica, auch vom FuD, über den Weg. Wir Familienunterstützenden Dienst statt. unterhalten uns kurz, aber Nicole wird schnell unge- duldig und möchte weiter. Wir gehen dann zum »dm« Wir haben natürlich auch andere Sachen gemacht, um das Rasiergel zu kaufen und Michi signalisiert mir waren zusammen auf vielen Konzerten in Gießen und mit den Augen, dass er auch noch ein Deo kaufen Frankfurt und Konzerte auf Hessentagen. Wir haben möchte. Ich gebe ihm ein paar zur Auswahl, die sei- kleine Städtetrips nach Wiesbaden, Heidelberg, Mainz nem Geschmack entsprechen und er entscheidet und Kassel gemacht, waren zusammen auf vielen sich für eines. Freizeiten mit seiner Tafö-Gruppe, mit dem FuD und ProMundio, aber auf die gemeinsame Zeit am Freitag Wir gehen noch in das ein oder andere Geschäft, be- freue ich mich immer, ihn zu sehen und mit ihm ei- schließen dann aber, dass wir weiter zum »Punkt und nen entspannten Tag in der Stadt zu erleben und ich Strich« gehen, um die Geburtstagskarte für den Vater weiß ganz sicher, Michi denkt da genauso. zu kaufen. Unterwegs fällt uns der hohe Lotto-Jackpot ins Auge und wir spielen jeder ein Kästchen. Ich sage Marcel Dehn die Zahlen auf und Michi macht mit seinen Augen FuD »Stopp« und ich mach das Kreuzchen. Allerdings haben wir noch nie was gewonnen, vermutlich weil Michi und Marcel heute wir immer mit anderen Zahlen spielen.

Beim »Punkt und Strich« angekommen kämpfen wir uns durch die engen Gänge und schauen uns durch das große Angebot an Geburtstagskarten und finden schließlich die ganz besondere Karte für den Vater. Auf den Weg zur Kasse sehen wir einen Solarzwerg, der unaufhörlich winkt. Ich sehe Michis Interesse ist geweckt und stelle mehrere Fragen und er signalisiert mir mit den Augen, dass er den Zwerg für seinen Papa zum Geburtstag kaufen möchte. Weil der Zwerg nicht ausgezeichnet ist und die Preissuche nichts Lebensnah und voll dabei November 2019 Miteinander 71 »Wünschen allen eine angenehme Zeit bei der Lebenshilfe« – Über 80 junge Menschen starteten im Sommer in FSJ oder Ausbildung

Im September kam es zu einer Willkommensveran- Die Lebenshilfe Gießen bildet in verschiedenen staltung, in der die FSJler*innen und Azubis einiges Berufsfeldern aus. So kann im Rahmen der staatlich Wissenswertes über ihren neuen Arbeitgeber erfah- anerkannten Erzieherausbildung das Anerkennungs- ren konnten sowie Informationen über die bei der jahr absolviert werden, auch stehen Plätze für die neu Lebenshilfe Gießen angewandte wertschätzende geschaffene berufsbegleitende Erzieherausbildung und respektvolle Haltung bei der Ausübung der ver- zur Verfügung. Ebenfalls ist es möglich, den prakti- schiedenen Tätigkeiten erhielten. Selbstverständlich sche Teil der Ausbildung zum/zur staatlich anerkann- durfte auch ein gemeinsames Mittagessen nicht ten Heilerziehungspfleger/in sowie für die Ausbildung fehlen. zum/zur staatlich anerkannten Sozialassistenten/in in den verschiedenen Einrichtungen der Lebenshilfe »Wir freuen uns über das rege Interesse und das En- Gießen und deren Tochtergesellschaften zu absolvieren. gagement der vielen neuen Gesichter und wünschen allen Auszubildenden sowie FSJler*innen eine gute Ferner besteht die Möglichkeit, praktische Erfahrungen und angenehme Zeit bei der Lebenshilfe. Ohne ihren im Rahmen des Freiwilligendienstes (FSJ und BFD) zu Einsatz in beispielsweise Kindergärten, Werkstätten sammeln. Bewerbungen sind bei der Lebenshilfe oder Wohnstätten unseres Unternehmens, wären Gießen ganzjährig möglich. Bei Fragen oder Interesse so manche Abläufe und Dinge gar nicht möglich. Die steht Herr Detlef Senft (Telefon: 06404 804 272 / Lebenshilfe Gießen profitiert sehr von der Arbeit, E-Mail: [email protected]) zur Verfügung. dem erfrischenden Einfluss und den Ideen ihrer Freiwilligen und Auszubildenden«, zeigte sich Lebens- Christian Németh hilfe-Vorstand Dirk Oßwald begeistert. Unternehmenskommunikation

Gute Laune und viel Vorfreude: Die neuen FSJler*innen und Azubis der Lebenshilfe Gießen gemeinsam mit (1. Reihe v. l.) Detlef Senft (Personalabteilung), Ursel Seifert (Geschäftsführung), Maren Müller-Erichsen (Aufsichtsratsvorsitzende), Dirk Oßwald (Vorstand) sowie (1. Reihe, ganz rechts) Linda Hauk (Bereichsleitung Personal) 72 Miteinander November 2019 Lebensnah und voll dabei Plötzlich ist alles anders! Leben nach einer Hirnschädigung – Es kann jeden treffen

Ein Unfall oder eine schwere Erkrankung des Gehirns, etwa durch einen Schlaganfall oder ein Schädel-Hirn- Trauma, vermag das Leben von Betroffenen und ihrem sozialen Umfeld grundlegend zu verändern.

Fast immer erfordert es von allen Beteiligten enorme Anstrengungen sowie eine beachtliche Anpassungs- leistung, um sich in der neuen Lebenssituation zurechtzufinden. Von Beginn an sieht man sich mit wichtigen Fragen konfrontiert: —Welche Unterstützungsleistungen gibt es? — Wo finde ich ortsnahe Beratung und Hilfe – und reichen diese aus?

Die Lebenshilfe Gießen möchte es sich zur Aufgabe machen, den genannten Personenkreis und seine Thomas Henkelmann, Leitung Tagesstätte Kleinlinden Angehörigen noch gezielter zu unterstützten. In einem ersten Schritt gilt es daher, gemeinsam ins Gespräch zu kommen, um die jeweiligen Wünsche, Informationen zum Thema Erfahrungen, Bedürfnisse und Erwartungen besser »Erworbene Hirnschädigung« zu verstehen. Zugleich soll versucht werden, den allgemeinen Unterstützungsbedarf in unserer Region zu ermitteln. Abschließende Zielsetzung ist die Ent- — In Deutschland leben rund 800.000 Personen, wicklung spezialisierter Angebote. die infolge eines Unfalls oder einer neurologi- schen Erkrankung direkt betroffen sind.

Ganz ohne Erfahrung steht die Lebenshilfe Gießen — Jährlich erkranken circa 380.000 Menschen freilich nicht da: neu, etwa durch einen Schlaganfall oder durch das Erleiden eines schweren Schädel-Hirn- Bereits in den 1990er Jahren entstanden im Bereich Traumas. Circa zehn Prozent dieser Personen Arbeit erste Angebote für Menschen mit einer erwor- werden dauerhaft auf Unterstützungsleistun- benen Hirnschädigung – ein Resultat hieraus war die gen angewiesen sein. Gründung einer Gruppe zur beruflichen Rehabilita- tion in der Werkstatt Lollar. Die Teilnehmer*innen — Generell lässt sich beobachten, dass neuro- erschlossen sich in der Folge und gemäß ihren Stär- logische Erkrankungen in den letzten Jahren ken und Interessen verschiedene Tätigkeitsfelder im zugenommen haben. Dank einer verbesserten Bereich der Tagesförderstätte bis hin zum Außenar- intensiv-medizinischen Versorgung überleben beitsplatz. mehr Menschen auch schwerste Verletzungen des Gehirns. Weiterentwickelt wurde das Lebenshilfe-Angebot im Jahr 2003 mit der Erstellung eines spezifischer Betreu- ungskonzepts, aus dem in Pohlheim (Tagesförder- stätte) eine Gruppe von bis zu neun Personen hervor- ging, die verschiedene Ziele verfolgte: Neben der sozi- alen Teilhabe, standen auch die handwerklich-kreative Betätigung sowie Gedächtnistraining im Vordergrund.

2011 folgte schließlich die Tagesförderstätte in Klein- Linden als Anlaufstelle für Menschen mit einer erwor- benen Hirnschädigung. Auch in anderen Lebenshilfe- Bereichen – etwa dem Wohnen und den Werkstätten – konnten mit der Zeit gut funktionierende sowie individuelle Angebote gemacht werden. Lebensnah und voll dabei November 2019 Miteinander 73

Ziel der Lebenshilfe Gießen ist es – in Austausch mit Ihr Ansprechpartner für das Projekt zur anderen Leistungsanbietern, etwa aus dem medizini- Bedarfsermittlung: schen oder pflegerischen Bereich – die gesellschaft- liche Teilhabe der Menschen mit einer erworbenen Thomas Henkelmann Hirnschädigung in allen Lebensbereichen zu stärken. Teamleitung Tageförderstätte für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen Um die genannten Vorhaben zu realisieren, ist es Tel: 0641 9727121-10 wichtig, dass alle Beteiligten Hand in Hand voran- Mail: [email protected] schreiten. Bei Fragen, Anmerkungen oder Hinweisen zum Thema Unterstützungsbedarf freut sich die Thomas Henkelmann Lebenshilfe Gießen daher über Ihre Kontaktaufnahme. Leitung Tagesstätte Kleinlinden

Schon seit 43 Jahren Mitarbeiterin in Lebenshilfe Gießen-Werkstätten

Ich heiße Beatrix. Ich geh in Ruhestand in 6 Jahren und werde 60 Jahre alt.

In der Werkstatt Siemensstraße und Limes habe ich Puppen genäht und habe Klammerkleidchen genäht und in der Wäscherei Kittelschürzen gepresst und ich fühle mich wohl in der VaRiA. Meine Hobbies sind Musik, Häkeln, Malen, Backen, Turnen.

Ich habe Mäuse genäht, die haben geschielt. Ab Januar 2020 darf ich weniger Tage arbeiten. Freue mich auf drei Tage arbeiten und ein verlängertes Wochenende. Meine erste handgenähte Puppe Beatrix Rademacher Mitarbeiterin in Werkstatt Lollar

Mein Hobby Malen

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Mit unseren alters-, größen- und behinderten- DRUCKLUFTTECHNIK gerechten Fahrzeug umbauten sorgen wir für Ihre Mobilität. Von der Beratung bis zur Montage – ANLAGENBAU unser zertifi ziertes Team ist für Sie da. Rufen Sie uns an oder besuchen Sie uns in unserem STICKSTOFFTECHNIK barrierefreien Service center in Wettenberg.

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GROSS_Anz_iBörse_188x60.indd 1 14.05.18 11:34 74 Miteinander November 2019 Lebensnah und voll dabei Endspurt unserer Jubiläums- Spendenaktionen 2019

Noch bis zum 20. Januar können Sie teilnehmen und einen mobilen Klassiker oder einen historischen Schlepper gewinnen.

Bereits seit 25 Jahren helfen viele Oldiefans im Viele weitere Preise warten auch in diesmal wieder Rahmen der Oldtimer- und Schlepperspendenaktion auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dafür ein zahlreiche Projekte wie Wohnstätten, Werkstätten, herzliches Dankeschön! Der Erlös der Spendenaktion Kindergärten und Schulen zu realisieren. Und dies- fließt in diesem Jahr in die Sanierung und Einrichtung mal gibt es wieder prominente Unterstützung, von 50 Plätzen in unserer Kinder- und Jugendhilfe- Fernsehikone Günther Jauch lenkte den 180 Mercedes einrichtung Nordeck im Landkreis Gießen! Schon in ein paar Jahre durch Potsdam, bis er sich für den den letzten Jahren konnten zahlreiche Projekte für guten Zweck von dem Prunkstück trennte. Nun kann Menschen mit Behinderung und psychischer Er- man ihn gewinnen, den eleganten Klassiker mit dem krankung durch vielfältige engagierte Unterstützung großen Faltdach. realisiert werden.

Flankiert wird der erste Preis von weiteren attraktiven Old- und Youngtimern: Zwei englische Wagen, die unterschiedlicher nicht sein könnten sind mit im Pro- gramm, Andreas Rübenach und Bernd Geffers gaben ihren Bentley T1, gediegenes Chauffeurfahrzeug inklusive Trennscheibe zum Fond, und ein goldener Jaguar MK II, ein luxuriöser Klassiker, möglich machte dies Norbert Gallée. Italienisches Temperament und Spritzigkeit versprüht ein Innocenti Mini-Cooper 1300, dafür bedanken wir uns bei Druckriegel, Frankfurt. 1. Preis Wer Daily Drivers im Oldie-Bereich vorzieht, hat die Mercedes-Benz 180 c Ponton, Günther Jauch Qual der Wahl. Für Frischluft-Fans gibt’s ein Erdbeer- körbchen von Michael Noll, ein Golf I Cabriolet im »Fast-Neuzustand«, sportlicher wird’s im knallgrünen Hundeknochen, einem Ford Escort MK I, flott aber gediegen geht es zu im 525 e BMW, spendiert vom PS.SPEICHER Einbeck. Sportlich unterwegs ist auch der Peugeot 205 GTI im Rallye-Trim, von ihm trennte sich das Autohaus Melzer. Für Zweirad Fans gibt’s eine Victoria, liebevoll auch Vicki genannt aus den Fünfzigern, restauriert von Mitarbeitern der Thoe- Lorch-Werkstätten. 2. Preis Innocenti Mini-Cooper Schon 5,- Euro helfen! Unser Spendenkonto bei der Sparkasse Gießen: IBAN: DE38 5135 0025 0200 6260 00, BIC SKGIDE5FXXX.

Bitte Namen und Adresse nicht vergessen!

Mitmachen kann man auch online oder per Fax unter www.oldtimerspendenaktion.de, dort gibt es auch viele Informationen rund um die Oldtimerspendenaktion, die Fahrzeuge und die 3. Preis Spendenprojekte. Aktionsende ist am 20. Januar 2020. Bentley T 1, Andreas Rübenach, Bernd Geffers, Frankfurt Lebensnah und voll dabei November 2019 Miteinander 75

7. Preis VW Golf I Cabriolet, Michael Noll, Kelkheim

4. Preis Jaguar (Daimler) MK II, Norbert Gallée, Frankfurt

8. Preis Peugeot 205 GTI, Autohaus Melzer

5. Preis BMW 525 e

9. Preis Victoria

6. Preis Ford Escort MK I

Und wenn es lieber ein historischer Schlepper sein soll, wartet ein 60 Jahre alter MAN 2 F 1 mit stolzen 14 PS von 1959 auf seinen neuen Traktorfan. Spendiert hat ihn Franz-Josef Bellinghausen.

Spenden kann man auf unser Konto bei der Sparkasse Gießen: IBAN DE15 5135 0025 0263 0079 87, BIC SKGIDE5FXXX oder besuchen Sie uns unter www.schlepperspendenaktion.de !

Aktionsende 20. Januar 2020. 1. Preis MAN 2 F 1 76 Miteinander November 2019 Lebensnah und voll dabei 6. Reisemobilspendenaktion der Lebenshilfe Gießen e.V.: Traumbulli zu gewinnen!

Zum sechsten Mal startet die Lebenshilfe Gießen Schon 5,- Euro oder ein Betrag Ihrer Wahl helfen ihre Reisemobilspendenaktion zugunsten von auf unser Spendenkonto bei der Sparkasse Gießen, Menschen mit Behinderung, diesmal zu gewinnen: IBAN: DE63 5135 0025 0205 0386 62, einen begehrten VW Bus T2a aus dem Jahr 1971. BIC: SKGIDE5FXXX.

Der hübsche Amerikaner strahlt in rotem Lack. Die Bitte Namen und Adresse nicht vergessen! Innenausstattung befindet sich nahezu im Neuzu- stand. Technisch überholt von Dirk Klöß und seinem Mitmachen kann man auch online unter Ontour-Team wird er seinem künftigen Besitzer viel www.reisemobilspendenaktion.de. Freude bereiten.

Mit seinen 44 PS ist der beliebte Camper ausrei- Dort gibt es auch viele Informationen rund um die chend motorisiert, um auch im heutigen Straßen- Reisemobilspendenaktion sowie die weiteren Preise, verkehr prima mithalten zu können. Eine neue die es im 60. Jubiläumsjahr der Lebenshilfe Gießen Starterbatterie von Banner und frische Reifen von bei der 6. Reisemobilspendenaktion 2019/20 zu Vredestein sorgen zudem für ein gutes Gefühl bei gewinnen gibt. Der Erlös der Spendenaktion fließt in kleinen und großen Reisen. Wenn das keine Reise- diesem Jahr in die Sanierung und Einrichtung von vorfreude aufkommen lässt ... 50 Plätzen in unserer Kinder- und Jugendhilfeeinrich- tung Nordeck. Auch unser zweiter Preis, ein Eriba Puck aus dem Jahr 1974, lässt Camperherzen höher schlagen. Aktionsende ist am 30. April 2020. Das kleine Platzwunder zieht alle Sympathien auf sich. Der dritte Preis, eine Spende von Michael Noll aus Kelkheim, kann treuer mobiler Begleiter bei 2. Preis Wohnmobilreisenden werden: eine Vespa PK 50 XL, Hymer Eriba Puck- Bj. 1991! Wohnanhänger

1. Preis 3. Preis VW-Bus T2a Westfalia Vespa PK 50 XL Lebensnah und voll dabei November 2019 Miteinander 77

Miteinander mehr bewegen: 5. Lebensfreude Oldtimerrallye – die inklusive Oldtimerausfahrt für Menschen mit und ohne Behinderung

Oldtimerfreunde aus ganz Deutschland waren am 15. Juni 2019 mit ihren Old- und Youngtimern zu Gast, um mit je ein bis drei Beifahrern mit Behinde- rung auf die 140 km lange Rallyestrecke rund um Gießen und in den Vogelsberg zu starten. Unsere Co- piloten navigierten anhand eines Rallye-Bordbuchs, das bebildert über die Strecke leitete.

Nach dem gemeinsamen Frühstück maßen sich die Teams an verschiedenen Spielstationen mit Aufga- ben, die von Anfang an von den kreativen Köpfe der Creme 21 Youngtimer-Rallye liebevoll erdacht und betreut werden.

Highlight war auch in diesem Jahr die Mittagspause Zum Abschluss freute sich jedes Team über einen im Licher Golf-Club, natürlich mit der Möglichkeit, Pokal. Die Firma Groß aus Wettenberg, Michael Groß ein paar Bälle auf der Driving Range zu schlagen. spendierte gemeinsam mit Michael Schomber von Automobil die Pokale. Außerdem warteten wieder Ansteckend war die Begeisterung aller Mitwirkenden kleine Überraschungen in der Rallyetasche. – die der Teams mit Fahrern und Beifahrern, aber auch die der vielen Helfer nach der Zieleinfahrt. Um Vielfältig und engagiert unterstützt wurde und wird die Spannung bis zur Siegerehrung zu überbrücken, die Rallye von Anke und Frank Rückriegel, Firma gab´s neben der super Stimmung kalte und warme druckriegel Frankfurt, mit dem Druck der Bordbücher, Snacks, Getränke und natürlich auch Kaffee und Oldtimern sowie ihrem persönlichem Einsatz bei der Kuchen. Rallye! 78 Miteinander November 2019 Lebensnah und voll dabei

Los geht’s wieder am Samstag, dem 6. Juni 2020 nach Und wenn Sie uns am Rallyetag ebenfalls mitmachen einem gemeinsamen Frühstück (08.00 bis 09.00 Uhr) möchten, helfende Hände werden immer gebraucht, ab 9.30 Uhr auf dem großen Parkplatz der Reha-Mitte bitte einfach anrufen unter 0641-972 1055-400. im Erdkauter Weg 13 in Gießen, gegen 14.00 Uhr werden die ersten im Ziel zurück erwartet. Anmeldung ab März 2020 unter www.oldtimerspendenaktion.de Das Ontour-Team rund um Dirk Klöß aus Lützellinden wird unsere Rallye ebenfalls wieder mit ihren histori- Lebensfreude-Oldtimerrallye,ausdrucken, schen VW-T3-Bussen tatkräftig unterstützen! ausfüllen und zurücksenden an [email protected], per Fax unter 0641-972 1055 144.

Spende der Württembergischen Versicherung

Großzügige Zuwendung für Menschen mit Behinderung

Schöne Überraschung während der Retro Classic Messe auf dem Stand der Württem- bergischen Versicherung an ihrem Stamm- sitz in Stuttgart:

Markus Neser und Kollegin präsentierten nicht nur vier Tage lang unseren 1. Preis der 6. Reisemobilspendenaktion sondern über- reichten auch noch einen Spendenscheck über 1.372,05 Euro an das Team der Reise- mobilspendenaktion.

Wir bedanken uns ganz herzlich für die Spende und die jahrelange erfolgreiche Kooperation und Unterstützung während zahlreicher Messen und Veranstaltungen in der klassischen Automobilszene. Leserbriefe November 2019 Miteinander 79 Leserbriefe

Schreiben Sie uns!

Die Lebenshilfe Gießen freut sich über Leserbriefe!

Teilen Sie uns ihre Anregungen, Kritik und Lob rund um alle Themen der Lebenhilfe Gießen mit. Wir freuen uns auf ihre Nachrichten*!

Per Post an Lebenshilfe Gießen e.V. Grüninger Weg 29 35415 Pohlheim-Garbenteich Stichwort: Leserbrief

Per E-Mail an leserbrief@lebenshilfe-gießen.de

Per Fax an 0 64 04 804-244

*Teilen Sie uns mit, ob wir ihren Leserbrief im nächsten »Miteinander« veröffentlichen dürfen! 80 Miteinander November 2019 Lebensnah und voll dabei Jubilare im Jahre 2019

10 Jahre proCasa GmbH Werkstatt Lollar Burak Ahmet | Birgitt Paul | Valentina Ulrich | Ann-Christin Hauk | Michaela Möller | Dietlinde Jürgen Lautermilch | Katja Richter | Betriebsintegrierter Cavalierie | Nebahat Tan | Martin Schwinn | Corina Traum Beschäftigungsplatz Regina Werner | Michaela Möller Wohnstätte Albach Markus Müller | Marco Schütze Sophie-Scholl-Schule Petra Malek | Marco Opper Familienunterstützender Dienst Sekundarstufe Barbara Siebertz Wohnstätte Grenzweg Kerstin Sagawe Sophie-Scholl-Schule Primarstufe Henning Gustedt Geschäftsstelle Nicole Roth Brigitte Geismar | Patricia Koch Wohnstätte Kiesweg Kita Helen Keller Oliver Paul Stephan Gröger Melanie Konsierke | Jana Lambert Wohnstätte Lich Marcus Kraft Kita Nieder-Bessingen Irina15 Kramer Jahre Wohnstätte Staufenberg Christine Kirchner Claudia Kühn Kompetenzzentrum berufliche Sophie-Scholl-Schule Primarstufe Bildung Janine Gall Integ Mechanik Ralph Schüller LiLo Küchenbetriebe Jörg Wagner Hans-Dieter Limbach | Limeswerkstatt Andreas Heinz | Martin Stich Maik Thiele | Patrick Gaumann | Geschäftsstelle Andrea Mayer 20 Jahre Cem Gözütok | Lea Gröninger | Kita Watzenborn Laura Herget | Tina Schmandt | Julia Schäfer-Osterhoff Melanie Appel LiLo Küchenbetriebe Betriebsintegierter Reha-Mitte Marcel Fehling | Regina Dippell-Petersen Beschäftigungsplatz Kristijan Milojkovic | Harald Lux | Limeswerkstatt Thomas Finke Jan Schieferstein | Christian Prinz | Tanja Bauer | Oliver Ohlemotz | Familienunterstützender Dienst Michael Burblies | Marcus Balser | Markus Wirth | Nina Speckbacher | Marcel Dehn Hans-Peter Schöttner Stefan Wagner | Toni Akyüz | Facility-Management Reha-West Patrick Graubert | Tanja Schöpp Matthias Fähler Jan Malte Hasenpflug | Stefan Reha-Mitte Christoph Fay | Integ Mechanik Manfred Müller | Mikatsch | Donata Koyongian Kai Pietzsch | Stephan Wendisch Christoph Münch Tagesförderstätte Lollar Reha-West Daniel Donges | Geschäftsstelle-IT Dirk Schneider Björn Andreas Banzhof Behiye Erden | Frank-Dieter Kita Allendorf Gesine Krautschick Tagesförderstätte Klein-Linden Preuss | Edmund Reiber | Limeswerkstatt Daniela Dittrich | Robin Wilde Christian-Emanuel Steidl Thomas Danielzick | Tagesförderstätte Pohlheim Tagesförderstätte Kleinlinden Heidi Schuhmann Daniel Heuchel | Alexander Eifert Thomas Henkelmann Reha-Mitte Stefan Lenz | Unterstütztes Wohnen Tagesförderstätte Garbenteich Matthias Zgerski Mustafa Karakas Björn Hebstreit Tagesförderstätte Garbenteich Werkstatt Lollar Regina Lenz | Tagesförderstätte Lollar Karin Dünnhoff Patricia Mank | Dennis Noll | Selma Chousein Tagesförderstätte Lollar Heidrun Schweigert | Bünyamin Tagesförderstätte Pohlheim Sabine Reuter Turan | Renate Vogel | Sergej Alexander Fink Tagesförderstätte Kleinlinden Wagner | Denise Westbrock Steve Theiß Wohnstätte Albach Unterstütztes Wohnen Nina-Kristin Seibel Ralf Schepp-Vahldieck Wohnstätte Langgöns Werkstatt Lollar Michael Hilbert Olaf Bornmann | Natalie Scheer Kita Nordeck-Winnen Wohnstätte Lich Katja Abel Olga Leinweber Kita Allendorf Sonja Baudach | Sophie-Scholl-Schule Yvonne Melanie Poppitz Sekundarstufe Cornelia Budde | Evelyn Slopianka Lebensnah und voll dabei November 2019 Miteinander 81

25 Jahre 30 Jahre 40 Jahre

Betriebsintegierter Betriebsintegierter Limeswerkstatt Silvia Horst | Beschäftigungsplatz Beschäftigungsplatz Michael Müller | Thomas Parma Martin Walden | Winfried Berthold Heidi Deines Geschäftsstelle Integ Mechanik Uwe Breckner Integ Mechanik Maren Müller-Erichsen Kita Helen Keller Bernd Langensiepen Werkstatt Lollar Kurt Hofmann Brigitte Graf-Nelich Limeswerkstatt Thomas Kugler | Kita Nieder-Bessingen Britta Gailhofer | Monika Kaiser | Christine Schäfer Angelika Spies | Marika Stumpf 45 Jahre Limeswerkstatt Tagesförderstätte Pohlheim Ralf Seitz | Andreas Felgenhauer | Iris Rauscher Olaf Heling | Jörg Roth Unterstütztes Wohnen Integ Mechanik Frühförderung Andrea Kosch | Ursula König | Sabina Powel-Otto Hans-Joachim Kattenberg Bettina Volp Werkstatt Lollar Olaf Schiftner | Limeswerkstatt Carmen Hessler | Reha-Mitte Annette Geldmacher | Manuela Schmidt | Volker Weisel | Patricia Klein Andrea Schmidt-Müller Brigitte Guldner Reha-West Marco Stumpf Tagesförderstätte Pohlheim 50 Jahre Frank Seibert | Andreas Bulut | 35 Jahre Steffen Knöß Werkstatt Lollar Integ Mechanik Ilona Michel Karen Lagos-Schuffeneger | Integ Mechanik Jörg Reitz Jasmin Weigand | Corinna Müller | Limeswerkstatt Monika Bernklau | Sabine David | Xaver Willitsch Angelika Horn | Ralf Piotrowski Wohnstätte Lich Werkstatt Lollar Ursula Walocha | Oliver Markus Parr Achim Schneider proMundio gGmbH Sabine Müller 82 Miteinander November 2019 Einrichtungen und Dienste

Einrichtungen und Dienste

Aufsichtsrat der Lebenshilfe Geschäftsführung Familienunterstützender Dienst (FuD) Gießen Schöne Aussicht 1 | 35396 Gießen Geschäftsführung Bereich Personal– Telefon 0641 96625-0 Telefax 0641 96625-101 Vorsitzende u. Organisationsentwicklung [email protected] Maren Müller-Erichsen Ursel Seifert Leitung Christa Kröll, Ulrike Lorenz-Häuser Dresdener Straße 28 Telefon 06404 804-239 35440 Linden-Leihgestern Telefax 06404 804-244 Beratungsstelle für Menschen mit privat 06403 62673 | Telefax 06403 68636 Mobil 0160 7059040 Behinderung dienstlich 06404 804-216 [email protected] Familien-, Sexual- und Krisenberatung Mobil 0160 7059000 Sekretariat Frau Kemper 06404 804-241 Siemensstaße 6 | 35394 Gießen [email protected] [email protected] Telefon 0641 9721055-210 Sekretariat Frau Yock 06404 804-240 Telefax 0641 9721055-219 [email protected] Geschäftsführung Beteiligungsmanagement [email protected] Leitung Stefan Lind Iris Damm Eberhard Emrich Uhlandstraße 14 | 35447 Reiskirchen Telefon 06404 804-224 Koordinationsstelle Migration und privat 06408 64697 Telefax 06404 804-244 Behinderung im Kompetenzzentrum [email protected] Mobil 0160 7059035 [email protected] Berufliche Bildung Siemensstraße 6 | 35395 Gießen Alfred Grummbt Telefon 0641 9721055-420 Rheinfelser Straße 6 Assistenz Geschäftsführung Telefax 00641 9721055-144 35398 Gießen-Lützellinden Nicole Roth [email protected] privat 06403 74745 Telefon 06404 804-218 Smirna Kaznawy, Hakim Rasho dienstlich 0641 97509-21 Telefax 06404 804-244 Telefax 0641 97509-20 E-Mail [email protected] Ehrenamtskoordination [email protected] Walltorstraße 3 | 35390 Gießen Telefon 0641 9311294-20 Andrea Kreuder Zentrale Verwaltung Telefax 0641 9311834-44 Von-Bibra-Straße 26 | 35305 Grünberg Mobil 0151 55042690 privat 06401 3237 Grüninger Weg 29 [email protected] [email protected] 35415 Pohlheim-Garbenteich Bianca Wörner Telefon 06404 804-0 Simone Kreuter Telefax 06404 804-244 JuLe, Junge Lebenshilfe Gießen Am Steinkreuz 5 | 35435 Wettenberg E-Mail [email protected] Grüninger Weg 29 privat 0641 8772634 35415 Pohlheim-Garbenteich [email protected] Mobil 0160 94417603 Ambulante Hilfen Mo – Fr: 8.00 – 16.00 Uhr Dr. Ursula Rzepka-Meyer Oberstruth 22 | 35418 Buseck Bereichsleitung Schatzkiste privat 06408 547547 Martina Ertel (Partnervermittlung für Menschen [email protected] Grünberger Straße 222 | 35394 Gießen mit Behinderung) Telefon 0641 79798-114 Walltorstraße 3 | 35390 Gießen Telefax 0641 79798-101 Telefon 0641 9311294-10 Vorstand Mobil 0160 7059004 Telefax 0641 9311834-44 [email protected] Mobil 0160 94442977 Dirk Oßwald [email protected] Telefon 06404 804-220 Beratungsstelle für Unterstützte Leitung Anja Sandtner Telefax 06404 804-244 Kommunikation Mobil 0176 19390840 Grünberger Straße 222 | 35394 Gießen [email protected] Telefon 0641 79798-123 Kindertagesstätten Telefax 0641 79798-101 Sekretariat Vorstand [email protected] Kinder- und Familienzentren Lisa Marie Schmidt Susanne Klare-Grußdorf, Gabi Mehmet Telefon 06404 804-219 Bereichsleitung Telefax 06404 804-244 Frühförder- und Beratungsstelle Dr. Rebecca Neuburger-Hees [email protected] Grünberger Straße 222 | 35394 Gießen Grüninger Weg 29 Telefon 0641 79798-0 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefax 0641 79798-101 Telefon 06404 804-282 Mobil 0160 7059004 Telefax 06404 804-247 [email protected] [email protected] Leitung Martina Ertel Sekretariat Frau Mayer 06404 804-281 Einrichtungen und Dienste November 2019 Miteinander 83

Inklusives Kinder- und Familienzentrum Arbeit und Bildung LiLo Küchenbetriebe Helen Keller Die gute Küche für Schulen, Kindergärten & Betriebe Ringallee 64 | 35390 Gießen Bereichsleitung Telefon 06404 804-530 Telefon 0641 9699789-0 Jörg Langschied Fax 06404 804-104 Telefax 0641 9699789-44 Marc Apfelbaum Zentralküche 06404 804-525 [email protected] Grüninger Weg 26 Küche Limeswerkstatt 06404 804-135 Leitung Michaela Damm 35415 Pohlheim-Garbenteich Küche Werkstatt Lollar 06406 806-21 Telefon 06404 804-0 Mobil 0151 12096809 Inklusives Kinder- und Familienzentrum Telefax 06404 804-104 [email protected] Anne Frank Mobil 0160 7059048 kommissarische Leitung Tina Westbrock Goethestraße 31 | 35447 Reiskirchen [email protected] Telefon 06408 660711 Mobil 0171 3344188 Tagesförderstätten Pohlheim, Kleinlinden Telefax 06408 660436 [email protected] [email protected] und Lollar Grüninger Weg 26 Leitung Birgit Klein Biolandhof 35415 Pohlheim-Garbenteich Grüner Weg 9 Telefon 06404 804-0 Kindertagesstätte Lich-Eberstadt 35418 Buseck-Großen-Buseck Telefax 06404 804-104 Münzenbergerstraße 16 Telefon 06408 92167 Mobil 0151 16204895 35423 Lich-Eberstadt Telefax 06408 92169 [email protected] Telefon 06004 1755 [email protected] Leitung Karin Reuther Telefax 06004 914431 Leitung Petra Mertens [email protected] Reha-Werkstatt Gießen Christine Schäfer Integ-Mechanik Leitung: Marlon Diaz Siemensstraße 8a | 35447 Reiskirchen Standort Mitte Kindergarten Nieder-Bessingen Telefon 06408 504517-0 Erdkauter Weg 13 | 35394 Gießen Erlesbergstraße 12 Telefax 06408 504517-44 Telefon 0641 97509-0 35423 Lich / Nieder-Bessingen Mobil 0151 20403255 Telefax 0641 97509-20 Telefon 06404 2341 [email protected] Mobil 0151 28020450 Telefax 06404 6680684 Leitung Lars Stenzel [email protected] [email protected] Leitung Christine Schäfer Kompetenzzentrum berufliche Bildung Standort West Berufsbildungsbereich Robert-Bosch-Straße 6 | 35398 Gießen Kindertagesstätte Watzenborn Siemensstraße 6 | 35394 Gießen Telefon 0641 4801588-0 Germaniastraße 1 Telefon 0641 9721055-0 Telefax 0641 4801588-20 35415 Pohlheim-Watzenborn Telefax 0641 9721055-144 Mobil 0151 28020450 Telefon 06403 9691490 [email protected] [email protected] Telefax 06403 96914944 Leitung Stefan Bolz [email protected] Integrationsbetreuung (IB) Leitung Katja Korn Unterstützte Beschäftigung (UB) Robert-Bosch-Straße 6 | 35398 Gießen Siemensstraße 6 | 35394 Gießen Telefon 0641 4801588-0 Waldkita Rocky Hill Telefon 0641 97576-25 Telefax 0641 4801588-20 c/o Kita Watzenborn Telefax 0641 97576-51 Germaniastraße 1 | 35415 Pohlheim Mobil 0177 7051591 Werkstatt Lollar Mobil 0160 3335321 [email protected] Rothweg 2 | 35457 Lollar Waldhandy 0175 3291245 Leitung Martin Schmidt [email protected] Telefon 06406 806-0 Telefax 06406 806-20 Pädagogische Leitung Katja Korn Limeswerkstatt Pohlheim-Garbenteich [email protected] Grüninger Weg 26 Mobil 0160 7059048 Kindertagesstätte Garbenteich 35415 Pohlheim-Garbenteich kommisarische Leitung Jörg Langschied Fröbelstraße 4 | 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-0 Telefon 06404 668874-0 Telefax 06404 804-104 ATELIER 23 Telefax 06404 668874-44 [email protected] Moltkestraße 5 | 35440 Linden [email protected] Leitung Jörg Stommel Leitung Edda Ruschmeyer-Leussidis Telefon 06403 7740866 Telefax 06403 7741354 Fachdienst berufliche Integration [email protected] Kindertagesstätte Allendorf (Kita gGmbH) Betriebsintegrierte Beschäftigungsplätze Leitung Andrea Lührig Totenhäuser Weg 17 (BiB) für Menschen mit Behinderung 35469 Allendorf (Lumda) Grüninger Weg 26 Galerie 23 Telefon 06407 1634 35415 Pohlheim-Garbenteich Seltersweg 55 [email protected] Telefon 06404 804-170 35390 Gießen Leitung Petra Römer Telefax 06404 804-104 Mobil 0151 16204887 Kindertagesstätte Nordeck-Winnen Leitung Petra Emin (Kita gGmbH) Wohnen Winner Höhe 19 | 35469 Allendorf (Lumda) Fahrdienstkoordination Telefon 06407 7077 Grüninger Weg 26 Bereichsleitung [email protected] 35415 Pohlheim-Garbenteich Christine Hasenauer Leitung Annette Demandt Telefon 06404 804-120 Jan Hillgärtner Telefax 06404 804-104 Grüninger Weg 29 Waldkita Nordeck Mobil 0151 16204894 35415 Pohlheim-Garbenteich c/o Kindertagesstätte Nordeck-Winnen [email protected] Telefax 06404 804-247 Winner Höhe 19 | 35469 Allendorf (Lumda) Michael Laatsch Mobil 0160 7059002 Mobil 0151 72016029 [email protected] [email protected] Brennholzfertigung Mobil 0151 61247888 Pädagogische Leitung Anna-Lena Tolomeo Ohlebergsweg 13 | 35392 Gießen [email protected] Telefon 0641 441947-51 Sekretariat Frau Stumpf 06404 804-285 Telefax 0641 441947-52 Mobil 0151 16129410 [email protected] Andreas Felgenhauer 84 Miteinander November 2019 Einrichtungen und Dienste

Wohnstätten Unterstütztes Wohnen Öffentlichkeitsarbeit/Spendenaktion Aulweg 66 | 35392 Gießen Siemensstraße 6 | 35394 Gießen Haus Eichenweg 3 Telefon 06404 909980-20 Telefon 0641 9721055-400 35463 Fernwald-Albach Telefax 06404 909980-29 Telefax 0641 9721055-144 Telefon 06404 65544 Mobil 0160 7059010 Reinhard Schade Telefax 06404 666562 [email protected] Mobil 0160 7059039 [email protected] Leitung Klaus Bergner Tina Gorschlüter Leitung Monika Janes-Sittner Mobil 0151 16204885 Mitleben [email protected] Haus Grenzweg 6 Fröbelstraße 76 | 35394 Gießen [email protected] 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 0641 923390-20 Leitung Reinhard Schade Telefon 06404 63157 Mobil 0160 92023871 Telefax 06404 668763 [email protected] Unternehmenskommunikation [email protected] Leitung David Schwarzer Grüninger Weg 29 Leitung Sabine Schroff 35415 Pohlheim-Garbenteich WG am Eck Telefon 06404 804-242 Haus Grüninger Weg 29a Ullmer Dreieck 1b | 35392 Gießen Telefax 06404 804-246 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 909980-20 Mobil 0151 41487981 Telefon 06404 804-400 Telefax 06404 909980-29 [email protected] Telefax 06404 804-444 Mobil 0160 7059010 Christian Németh [email protected] [email protected] Leitung Vanessa Wiesehöfer Klaus Bergner Betriebsrat + Einrichtungs- / Gruppe 1 Telefon 06404 804-410 Werkstattbeirat [email protected] Zentrale Servicebereiche Gruppe 2 Telefon 06404 804-420 Betriebsrat [email protected] Finanzen Robert-Bosch-Straße 6 | 35398 Gießen Gruppe 3 Telefon 06404 804-430 Grüninger Weg 29 Telefon 0641 4801588-600 [email protected] 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefax 0641 4801588-601 Telefon 06404 804-220 [email protected] Haus Kiesweg 27 | 35396 Gießen-Wieseck Telefax 06404 804-244 Herwig Selzer Telefon 0641 51251 Mobil 0176 19390840 Telefax 0641 5591324 [email protected] Sprecherin des Einrichtungsbeirats [email protected] Leitung Dirk Oßwald Isabel Frisch Leitung Thorsten Sohn Wohnstätte Kiesweg IT Kiesweg 27 | 35396 Gießen-Wieseck Wohnstätte Langgöns | Vitos Gießen Grüninger Weg 29 Telefon 0641 51251 Haus 6 | Licherstraße 106 | 35394 Gießen 35415 Pohlheim-Garbenteich Mobil 0151 59958132 Hotline 06404 804-266 Sprecher des Einrichtungsbeirats [email protected] Telefax 06404 804-246 Dominic Jendorff Leitung Thomas Etzel-Euler Mobil 0160 7059047 Wohnstätte Watzenborn [email protected] Weimarer Straße 3 Haus Fichtenweg 2 | 35423 Lich Leitung Dirk Schneider 35415 Pohlheim-Watzenborn Telefon 06404 697816 Telefon 06403 69269 Telefax 06404 697865 Personal [email protected] Grüninger Weg 29 Sprecher des Beirats Ambulantes Wohnen Leitung Anett Wozniak 35415 Pohlheim-Garbenteich Matthias Roth, Julia Schupp, Michelle Pauly, Telefon 06404 804-221 Sabine Koch, Christopher Brandbeck Haus Weinbergstraße 37 | 35440 Linden Telefax 06404 804-245 Aulweg 66 | 35392 Gießen Großen-Linden Mobil 0151 16129417 Telefon 0641 5809903 Telefon 06403 4294 [email protected] [email protected] Telefax 06403 779763 Leitung Linda Hauk [email protected] Sprecher des Werkstattrats Leitung Gabriele Götz de Jong Matthias Roth Stabsstellen Limeswerkstatt Haus Burgackerweg 39 | 35460 Staufenberg Grüninger Weg 29 | 35415 Pohlheim Telefon 06406 1241 Telefon 06404 804-100 Telefax 06406 909760 Gesundheits- und Arbeitsschutz [email protected] Robert-Bosch-Straße 6 | 35398 Gießen Leitung Sophia Mkheidze Telefon 0641 4801588-50 Telefax 0641 4801588-20 Elternbeiräte Haus Weimarer Straße 3 Mobil 0151 16204892 35415 Pohlheim-Watzenborn [email protected] Kindertagesstätten Telefon 06403 69269 Wolfgang Fritz Tanja Damm (Vorsitzende) Telefax 06403 969953 Bahnhofstraße 25 | 35469 Allendorf [email protected] Qualitätsmanagement (QM) und Telefon 0151 28882409 Leitung Peter Haider Datenschutz [email protected] Grüninger Weg 29 Wohngemeinschaft Aulweg 35415 Pohlheim-Garbenteich Sophie-Scholl-Schulen Aulweg 66 | 35392 Gießen Telefon 06404 804-236 Nigar Yildiz (Vorsitzende) Telefon 0641 25090-130 Telefax 06404 804-244 Auf dem Geiersberg 2 | 35452 Heuchelheim Mobil 0151 16129412 Mobil 0151 55042671 Telefon 0641 9724269 [email protected] [email protected] [email protected] Leitung Thomas Kühne Gerhard Pracht Werkstätten Dr. Herbert Koch (Vorsitzender) Rimbergstraße 11 B | 35094 Lahntal / Marburg Telefon 06420 822691 Mobil 0173 8683078 [email protected] Einrichtungen und Dienste November 2019 Miteinander 85

Wohnstätten DIA-AM proLiberi gGmbH Sekundarstufe Sophie-Scholl-Schule Gießen Karlheinz Metz (Vorsitzender) Rödgener Straße 72 | 35394 Gießen Rödgener Straße 72 | 35394 Gießen Hölderlinstraße 12 | 35415 Pohlheim Telefon 0641 4801077-600 Telefon 0641 4801077-0 Telefon 06403 62038 Telefax 0641 4801077-644 Telefax 0641 4801077-104 [email protected] [email protected] [email protected] Leitung Annegret Roggenkamp DIA-AM proLiberi gGmbH Tochtergesellschaften der Tom Mutters Straße 11, 35041 Marburg Lebenshilfe Gießen Telefon 06421 3609544 Stiftung Telefax 6421 3609545 [email protected] Lebenshilfe Kindertagesstätten gGmbH Stiftung Lebenshilfe Gießen Grüninger Weg 29 Grüninger Weg 29 proLiLo Gastrowelt gGmbH 35415 Pohlheim-Garbenteich 35415 Pohlheim-Garbenteich Grüninger Weg 29 Telefon 06404 804-220 Telefon 06404 804-0 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefax 06404 804-244 Telefax 06404 804-244 Telefon 06404 804-290 Mobil 0176 19390840 Mobil 0160 7059000 Telefax 06404 804-246 [email protected] [email protected] Mobil 0151 15108283 Geschäftsführer Dirk Oßwald Vorsitzende Maren Müller-Erichsen E-Mail [email protected] Geschäftsführer Swen Groß proCasa GmbH Grüninger Weg 29 Kooperationen proMundio gGmbH 35415 Pohlheim-Garbenteich Reisen u. Freizeitangebote Telefon 06404 804-220 Behindertenbeauftragter Stadt Gießen Grüninger Weg 29 Telefax 06404 804-244 Jürgen Becker 35415 Pohlheim-Garbenteich Mobil 0176 19390840 Berliner Platz 1 | 35390 Gießen Telefon 0641 79798-114 [email protected] Telefon 0641 306-1828 Mobil 0160 7059004 Geschäftsführer Dirk Oßwald [email protected] [email protected] Geschäftsführerin Martina Ertel Facility-Management Behindertenbeauftragter Landkreis Gießen proCasa GmbH Michael Volter Sophie-Scholl-Schulen gGmbH Grüninger Weg 29 Riversplatz 1 | Haus G | 35394 Gießen Grüninger Weg 29 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 0641 9390-0 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-296 [email protected] Telefon 0641 4801077-401 Telefax 06404 804-246 Telefax 0641 4801077-104 Mobil 0160 94661401 Deutsch-Israelischer Verein Mobil 0160 7059001 [email protected] Grüninger Weg 29 [email protected] Leitung René Neutzner 35415 Pohlheim-Garbenteich Geschäftsführer Magnus Schneider Telefon 06404 804-0 proJuventis gGmbH Telefax 06404 804-244 Sophie-Scholl-Schulen Gießen Immobilien Grüninger Weg 29 [email protected] GmbH & Co.KG 35415 Pohlheim-Garbenteich Vorsitzende Maren Müller-Erichsen Grüninger Weg 29 Telefon 0641 4801077-401 35415 Pohlheim-Garbenteich Fax 0641 4801077-104 Evangelisches Dekanat Gießen Telefon 0641 4801077-401 Mobil 0160 7059001 Tagesstätte für ältere Menschen mit Telefax 0641 4801077-104 [email protected] Behinderung Mobil 0160 7059001 Geschäftsführer Magnus Schneider Pfarrer Armin Gissel [email protected] Südanlage 13 | 35390 Gießen Geschäftsführer Magnus Schneider proLiberi gGmbH Telefon 0641 97269570 Grüninger Weg 29 Telefax 0641 97269573 Primarstufe Sophie-Scholl-Schule Wetterau 35415 Pohlheim-Garbenteich [email protected] Frankfurter Straße 103 | 61231 Bad Nauheim Telefon 06404 804-239 Telefon 06032 804086-0 Mobil 0160 7059040 Lebenshilfe Wetterau gGmbH Telefax 06032 804086-111 [email protected] Hauptstraße 29 | 61169 Friedberg [email protected] Geschäftsführer Ursel Seifert, Magnus Telefon 06031 68456-0 Leitung Christina Vennemann-Korb Schneider Telefax 06031 68456-199 [email protected] Primarstufe Sophie-Scholl-Schule Gießen Jugendhilfeeinrichtung Burg Nordeck Geschäftsführer Thomas Mächtle Grünberger Straße 224 | 35394 Gießen proLiberi gGmbH Telefon 0641 94430-0 Otto-Erdmann-Straße 6 | 35469 Allendorf ONIF (Ohne Norm in Form) Telefax 0641 94430-10 Telefon 06407 4049-101 Integrativer Sportverein e. V. [email protected] Telefax 06407 4049-199 Grüninger Weg 29 Leitung Melanie Grzimbke [email protected] 35415 Pohlheim-Garbenteich Leitung Stefanie Wiesenberg Telefon 0641 33152 [email protected] Claudia Jesiek

Bildnachweise (wenn nicht anders vermerkt)

Alle Illustrationen, wenn nicht anders vermerkt, von Mirko Grisendi, Hurca, ©2019 Foto Seite 72, unten: osobystist/Shutterstock.com 86 Miteinander November 2019 Impressum Impressum

Kontakt/Herausgeber Unsere Bankverbindungen Gestaltung Lebenshilfe Gießen e. V. Sparkasse Gießen Weigand Design und Kommunika- Grüninger Weg 29 BLZ 513 500 25 tion GmbH, Bad Nauheim 35415 Pohlheim-Garbenteich Kontonummer 200512021 www.weigand-design.de Telefon 06404 804-0 IBAN DE49 5135 0025 0200 5120 21 Telefax 06404 804-244 BIC SKGIDE5FXXX Druck GB-Druck GmbH [email protected] Volksbank Mittelhessen www.gbdruck.wordpress.com www.lebenshilfe-giessen.de BLZ 513 900 00 Kontonummer 2940000 Auflage IBAN DE35 5139 0000 0002 9400 00 4.000 Exemplare BIC VBMHDE5FXXX Erscheinungsweise © 2019 halbjährlich

Redaktion M. Müller-Erichsen (v.i.S.d.P.), U. Seifert, C. Hasenauer, M. Ertel, A. Grummbt, Dr. R. Neuburger- Hees (Die Redaktion behält sich vor, Artikel zu kürzen.)

Abkürzungen der Lebenshilfe

Bei den vielen Abkürzungen in der Lebenshilfe gibt es immer wieder Verwirrungen und Fragezeichen auf der Stirn. Hier ein Überblick:

1 Berufliche Orientierung BO 14 Kompetenzzentrum berufliche Bildung – Berufsbildungsbereich KobBi

2 Betriebsintegrierte Beschäftigungsplätze für Menschen mit 15 Limeswerkstatt Pohlheim-Garbenteich LW geistiger Behinderung BIB G 16 Werkstattintegrationsgruppe WIG 3 Betriebsintegrierte Beschäftigungsplätze für Menschen mit psychischer Erkrankung BIB P 17 Qualitätsmanagement QM

4 Betriebsrat BR 18 Tagesförderstätte Lollar Tafö Lollar

5 Diagnose der Arbeitsmarktfähigkeit besonders betroffener­ 19 Tagesförderstätte Pohlheim Tafö Pohlheim behinderter Menschen – proLiberi Mittelhessen gGmbH DIA-AM

6 Fachdienst Berufliche Bildung FBI 20 Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children TEACCH 7 Facilitated Communication – gestützte Kommunikation FC 21 Unterstütztes Wohnen UWO 8 Facility Management FM 22 Werkstatt Lollar WeLo 9 Familien-, Erziehungs- und Lebensberatung für Menschen mit Behinderung und Kriseninterventio­ n FB 23 Küchenbetriebe der Limeswerkstatt und der Werkstatt Lollar LiLo 10 Familienunterstützender Dienst FUD 24 Unterstützte Kommunikation UK 11 Frühförder- und Beratungsstelle FF 25 Arbeitshilfe zur Qualitätsentwicklung für Unterstütztes 12 Integrationsbetreuung IB Wohnen von Menschen mit geistiger Behinderung AQUA-UWO 13 Junge Lebenshilfe Gießen JuLe Werden Sie Mitglied bei uns!

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Beginn der Mitgliedschaft Monat / Jahr

Persönliche Daten

Name, Vorname Beruf

Straße PLZ, Wohnort

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Meine Verbindung zur Lebenshilfe Betroffener Eltern / direkter Angehöriger Anmeldung für behinderte Mitarbeiter *innen Förderer Firma / Verband unserer Einrichtung – bitte zusätzlich ausfüllen.

Meine Verbindung zur Lebenshilfe Ich arbeite in der / auf einem Mit welcher Einrichtung der Lebenshilfe Gießen fühlen Sie sich besonders verbunden und aus welchem Grund? Limeswerkstatt Werkstatt Lollar Zahlungsweise & Beitrag Reha-West Reha-Mitte Ich bevollmächtige die Lebenshilfe Gießen zum Integ-Mechanik Außenarbeitsplatz Einzug des Beitrages in Höhe von 5,00 Euro monatlich Zahlungsweise & Beitrag 10,00 Euro monatlich Ich bevollmächtige die Lebenshilfe Gießen zum 12,00 Euro monatlich Einzug des Beitrages in Höhe von 10,00 Euro anderer Betrag Euro monatlich jährlich 40,00 Euro (Mindestbeitrag) jährlich Gemäß Beschluss der Mitgliederversammlung beträgt der Mitgliedsbeitrag mindestens 40,00 Euro jährlich. Ort, Datum Unterschrift Unterschrift Die Abbuchung erfolgt Mitarbeiter / in gesetzliche / r Betreuer / in vierteljährlich halbjährlich jährlich

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