Das Klassik & Jazz Magazin 5/2014

CECILIA BARTOLI Liebesgrüße aus St. Petersburg

Nikolaus Harnoncourt: „Bei ‚historisch informiert’­ wird mir schlecht“

Alexandre Tharaud: Mit Holz und Herz

Maurice Steger: Deftiger Distelfink

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9 2101 ERFAHREN SIE MEHR ERFAHREN Einblicken. überraschenden und Filmen Kammermusik, Freuen Sie weiteren mit Hommage eine sich Sinfoniekonzerten, auf Überraschung gut: gut: Überraschung eine Ideen für immer und Wegbereiter neue musikalische für Harnoncourt Harnoncourt PREMIUMPARTNER mit den den mit : KONZERTHAUS.DE/HARNONCOURT-HOMMAGE Kurz vor seinem 85. Geburtstag Kurz nach . nach PHILHARMONIKERN WIENER UNTERSTÜTZT VON kommt Nikolaus Nikolaus kommt

Fotos: Decca/Uli Weber; Marco Borggreve; Benjamin Pritzkuleit; Phil Knott ; Paul Moore/Sony Lust auf Themen Oper, Festival, Konzerte Pasticcio: Meldungen Jazz? und Meinungen aus Café Imperial: der Musikwelt 4 Stammgast im Wiener Über 40.000 Musiker-Wohnzimmer 35 Veranstaltungen. Leserreise: Karten unter: Sultanat Oman 5 Musikstadt: 6 Muscat 36 www.reservix.de Cecilia Bartoli: Bartoli: Liebesgrüße Liebesgrüße aus Katowice: aus St. Petersburg St. Petersburg 6 Kultur statt Kohle 38

Nikolaus Harnoncourt: Fanfare: „Bei ‚historisch informiert‘ Proben, Pleiten und wird mir schlecht!“ 8 Premieren aus Oper und Konzert 40 Alexandre Tharaud: Holz und Herz 10 Da Capo: Gezischtes Doppel der Maurice Steger: RONDO-Opernkritik 41 Deftiger Distelfink 12 16 Ragna Schirmer: Seelen-Drama 14 Patricia Kopatchinskaya: CDs, Bücher & Gegen den Strich Meta4: Sammlerboxen Ausgereift 15 RONDO-CD: Abonnenten Patricia Kopatchinskaya: kriegen was auf die Ohren 42 Gegen den Strich 16 Klassik-CDs Blind gehört: mit „CD des Monats“ 43 Gábor Boldoczki 18 Jazz-CDs 06.11.2014 – 16.11.2014 Giovanni Antonini: mit dem „Meilenstein“ 52 Jazztage Dresden 20 Dresden und Umgebung Frisch verhayratet 20 Bücher: Comic: Musik für Leseratten 56 Giovanni Antonini: Momente der Frisch verhayratet Musikgeschichte 22 Magazin: Schätze für den Sol Gabetta: Plattenschrank 57 Hebräische Meditation 23 Boulevard: Hörtest – Mozart: Bunte Klassik 58 Die Klaviersonaten 24 Musik-Krimi: 16.10. – 01.12.2014 Enjoy Jazz Joshua Bell: Doktor Stradivari 59 Mannheim und Umgebung Bach wie Butter 26 26 Roland Wilson: Mit Pauken und Termine Joshua Bell: Trompeten 28 Bach wie Butter Termine: Salzburger Landestheater: Opernpremieren 60 Tamino am seidenen Faden 30 Termine: Bill Frisell: Konzerte Klassik 62 Die Welt hinter 08.11. – 16.11.2014 den Saiten Termine: 32 Leverkusener Jazztage Konzerte Jazz 65 Leverkusen Berliner JazzFest: Kein Klopapier 31 Impressum 64 32 Andrea Marcon: Zugabe: Die Sterne stehen Nettigkeiten von den Bill Frisell: Die Welt

Fotos: Decca/Uli Weber; Marco Borggreve; Benjamin Pritzkuleit; Phil Knott ; Paul Moore/Sony Benjamin Pritzkuleit; Phil Knott Borggreve; Marco Decca/Uli Weber; Fotos: günstig 34 Hinterbühnen dieser Welt 66 hinter den Saiten 3 Pasticcio Leserbriefe Meldungen und Meinungen der Musikwelt Zum Hörtest „Winterreise“ in RONDO 2/2014 Hans Hotter, von früh bis spät Hans Hotters „frühe“ Aufnahme des Werkes ist wohl eher die mit Michael Raucheisen (1943), die „späte“ dann die mit Erik Werba Mozart-Trouvaillen (1961); die besprochene Version wäre inso- In solchen Momenten schlägt einem vor Aufregung das Herz bis zum weit eher „mittig“. Ansonsten: vielen Dank für Hals: Beim Stöbern fällt einem aus einem Stapel mit alten vergilbten Pa- Ihren pointierenden Texte – wirklich nicht ein- pieren plötzlich ein echter Mozart in die Hände! So geschehen in der Bu- fach, die „Schneewehe mit kraftvollen Armen dapester Szechenyi Nationalbibliothek, wo Leiter Balazs Mikusi aus den (zu) teilen“! […] Weiterhin viel Glück und archivierten Originalhandschriften vier als verschollen geglaubte Kom- Erfolg, Ihr ergebener positionsblätter von Mozarts Klaviersonate Nr. 11 A-Dur KV 331 zog. EBERHARD HOOS, TRIER „Nachdem ich realisiert hatte, dass ich Mozart- Papiere aus dem Jahr 1783 in der Hand hielt, begann mein Herz zu hämmern“, so Mikusi. Die Mozart unter dem Geschichte dieser beliebten Sonate muss zwar nicht neu geschrieben Zu „Musikstadt Wexford“, RONDO 4/2014 Hammer: Sotheby’s werden, da die Originalblätter lediglich geringe Modifikationen man- Reiz des Unbekannten versteigert ein cher Noten und Tempi aufweisen. Dafür fragt man sich ab sofort, wie Mir gefällt das sehr, eigene künstlerische Ent- Jugendbildnis diese Autografen nach Budapest gelangt sind, denn dorthin verschlug deckungen zu machen, so wie Sie es zum Bei- es die durchaus vielgereisten Blätter nie. Ach ja: Wer unter den Mozart- spiel letzthin u. a. mit der englischen Musik- Sammlern und -Jägern noch knapp 400.000 Euro locker sitzen hat, soll- stadt Wexford realisiert haben. […] Falls Sie te sich den 20. November rot ankreuzen. Dann versteigert Sotheby‘s in mich fragen, ob ich nicht dergleichen eine London ein gerade mal vier Zentimeter großes Farbporträt vom 21-jäh- Stadt wüsste, die ähnliche Vorzüge hätte rigen Mozart, das dieser seiner Cousine Maria Anna Thekla Mozart ge- wie Wexford, so würde ich ganz spontan Spa schenkt hat. Und Weihnachten steht ja vor der Tür. gf empfehlen, […] auch heute noch ein ganz verträumter, nostalgischer, romantischer, Dirigentenkarussell kleiner, charmanter Ort in Belgien, mit in- Nicht mehr viel Zeit bleibt den Berliner Philharmonikern, um ihren neu- ternationalen Musikfestspielen […]. Von Aa- en Chefdirigenten zu küren. Zwar hört Rattle erst 2018 auf, doch der Markt chen her leicht zu erreichen, dito auch von ist nicht gespickt mit Kandidaten, die Geschichte und Anspruch dieses Or- Liège her in einer knappen Stunde erreichbar. chesters genügen können. Genau das spürt jetzt das Amsterdamer Con- WOLF WEBER, RATINGEN certgebouworchester: 2013 hatte der bisherige Chefdirigent Mariss Jan- sons völlig überraschend seinen Abgang verkündet. Nach einjähriger Su- Der Letzte macht che verkündet das weit über hundert Jahre alte Weltklasseorchester nun, Zu „In Zukunft Bach“, RONDO 4/2014 das Licht aus: ab 2015 fest mit dem Italiener Daniele Gatti zu arbeiten. Immerhin kennt Keine gültige Reflektion? Daniele Gatti nur man sich schon seit Gattis Einstand mit Wagner und Strauss 2004 und be- Nach mehreren Argumentationen Pierre- ein Notnagel in stritt 2013 eine Welttournee gemeinsam. Und Gatti bewies sein Können an Laurent Aimards bleibt doch ein erhebliches Amsterdam? den allerersten Adressen von Zürich über die MET bis zu den Wiener Phil- Quantum an Missverständnissen. Aimard harmonikern, sowie als Chefdirigent beim Orchestre National de France. glaubt kompetent zu sein, fast simpel zu Aber die mitreißende Energie und Fantasie, mit denen Kollegen vom Schla- nennende Fragezeichen aus dem Weg räumen ge Jansons das Publikum begeistern, fehlt Gatti völlig, ein zukunftsweisen- zu können; par exemple sind die Kom- des Los sieht daher anders aus. Die Berliner sollten also gewarnt sein. rl positionen des frühen Johann Sebastian Bach in ihren Diktionen wesentlich verständlicher Exodus als die schroffen Inspirationen, die jeg- Was ist nur in die Maestri gefahren? Ständig wird gerade von einem neu- licher Konzilianz entbehren. Keinesfalls kann en, vorzeitigen Abschied berichtet. Wien hat innerhalb kürzester Zeit Aimard (ob mit oder ohne Pedal) eine gültige gleich zwei prominente Abgänge zu verzeichnen. Erst löste Franz Wel- Reflektion akzeptabel finden. ser-Möst seinen bis 2018 laufenden GMD-Kontrakt mit der Wiener MATTHIAS LINDEN, DÜSSELDORF Staatsoper – wegen künstlerischer Differenzen mit Operndirektor Do- minique Meyer. Kurz danach kündigte auch Dirigent Bertrand de Billy Sparzwang sämtliche Auftritte am Opernhaus, bei der ein Klima aus „Unehrlichkeit unter Palmen: und Illoyalität“ herrscht. Und in der italienischen Opernküche brodelt Die Opera di Roma es mittlerweile ebenso heftig: Gleich drei Chefdirigenten haben ihre Jobs Pasticcio besteht aus Marmor bei Opernhäusern an den Nagel gehängt – da der Sparteufel das Zepter die Meldung der Woche und Schulden übernommen hat. Nicola Luisotti, musikalischer Leiter des neapolitani- immer samstags aktuell auf schen Teatro di San Carlo, schmiss ebenso hin wie Kollege Daniele Rus- tioni vom halb stillgelegten Opernhaus in Bari oder zuvor Riccardo Muti www.rondomagazin.de von der mit 30 Millionen Euro hochverschuldeten Opera di Roma. Wie klamm es um das Opernhaus bestellt ist, erfuhren jüngst die Musiker des Orchesters und des Chors am eigenen Leib: Um den Schuldenberg abzutragen, wurde allen gekündigt. gf 4 Ein Hauch Schéhé- razade: Das Royal Opera House Muscat

kult genießenden Sängerin Amal Maher mit ­ einer Hommage an ihre berühmte Vorgängerin Umm Kulthum. Leserreise Diese speziell für die RONDO-Leser ausge- arbeitete 7-Tage-Rundreise bietet Ihnen so vie- le Eindrücke dieses orientalischen Landes wie Sultanat Oman möglich und das mit allen Sinnen – Sie erle- ben als Einführung in die Gewürze dieser kuli- narischen Welt einen Kochkurs, entdecken auf Führungen die alte und neue Hauptstadt Mus- Opernhaus aus 1001 Nacht cat, die alte Palmen- und Oasenstadt Nizwa am Fuß des Hadschar-Gebirges im Kernland und den paradiesischen, kristallklaren Flusslauf des Wadi Bani Khalid. Dabei begleiten Sie eine randiose Landschaften und beein- en sind hier per Verfassung gleichberechtigt. professionelle deutschsprachige Reiseleitung druckende Kontraste prägen die- Die Öffnung zum Westen und Modernisierung und RONDO-Chefredakteur Carsten Hinrichs. ses Land zwischen Indischem Oze- des Landes vollziehen sich maßvoll und unter Gan und Hochgebirge, dem endlosen dem Schutz der landestypischen Traditionen Gehen Sie mit uns auf Entdeckungstour Horizont der arabischen Wüste Rub al-Cha- und Kultur, kommerzieller Massentourismus und erleben Sie den Zauber des alten ­ li und Oasen und Whadis mit überbordendem wurde bewusst unterbunden. So fühlt sich der Orients im Oman. Wir freuen uns auf Sie! Grün, traditionell aus Lehm erbauten Dörfern Besucher bis heute als gerngesehener Gast in Reisetermin: 28.1.–5.2.2015, individuelle ­ und pulsierender Metropole: Anders als in den einem Land, das durch Authentizität und Sinn- Verlängerungen sind möglich hypertouristischen Ölzentren Abu Dhabi und lichkeit seiner Lebensart, Freundlichkeit und Dubai ist der Spagat zwischen Tradition und seine aufgeschlossenen Menschen begeistert. Preise: ab 2.980 Euro, je nach gewähltem Ho- Moderne im Sultanat Oman gelungen. Das prachtvolle Royal Opera House in Mus- tel, Zimmerkategorie und Abflughafen Begleiten Sie uns auf der nächste RONDO- cat, der Hauptstadt des Landes, macht nach Leserreise und lernen Sie eine ursprüngliche der Idee des Sultans der Bevölkerung die in- Neugierig geworden? Kulturlandschaft Arabiens kennen. Durch die ternationale Kultur unterschiedlichster Spar- Das Reiseprogramm senden wir Ihnen Aufgeschlossenheit und Gastfreundschaft die- ten im eigenen Land zugänglich. Überzeugen auf Anfrage gern zu, schreiben Sie uns an ser jahrtausendealten Seefahrernation und Sie sich an zwei musikalischen Abenden vom [email protected] oder posta- nicht zuletzt auch die weise Politik des seit inspirierenden Nebeneinander von „Fal­staff“, lisch an RONDO, Kurfürstendamm 211, 1970 regierenden Sultans Qaboos hat das Land mit dem die Mailänder Scala gastiert, mit 10179 Berlin. eine Sonderstellung am Arabischen Golf: Frau- ­einem Konzert der im arabischen Raum Star- 5 Cecilia Bartoli Liebesgrüße

aus Sankt ­Petersburg Die Zarenbraut: Cecilia Bartoli adelt ein kaum bekanntes Auf ihrer jüngsten musikalischen Entdeckungs- Repertoire. reise wandelt die ­Mezzosopranistin auf den Spuren dreier Zarinnen – und singt erstmals auf Russisch. Von Tobias Hell

in russisches Album? Nein, damit ­Mariinsky Theaters aufgrund von Ver- rechnet man auf Anhieb wirklich trägen und Restaurierungsarbeiten nicht, wenn man den Namen Ceci- lange Zeit nicht öffentlich zugänglich Elia Bartoli hört. Aber Bartoli wäre war. Doch Bartoli blieb beharrlich nun einmal nicht Bartoli, wenn sie nicht auch und überzeugte am Ende nicht nur bei ihrem neuesten Projekt wieder eine Über- den Hausherren Valery Gergiev, ein raschung für den Zuhörer im Ärmel hätte. So gutes Wort für sie einzulegen, son- widmet sie sich fast möchte man sagen: dern auch die offiziellen Stellen, ihr selbstverständlich nicht etwa den hierzulande endlich Zutritt zu den Archiven zu ge- bestens vertrauten Namen wie Tschaikowski, währen. „Ich lasse eben nicht so leicht Glinka oder Borodin. Die überlässt sie dann locker und habe ihnen erklärt, dass doch lieber der Kollegin auf dem gelben Label. sie hier nicht einfach nur eine italie- Nein, die Früchte von Bartolis nie endendem nische Sängerin haben, die nach ir- Forscherdrang beleuchten eine kaum beach- gendwelchen merkwürdigen Noten tete Epoche des russischen Musiklebens, die sucht, sondern dass es auch ein bislang, wenn überhaupt, wohl nur Insidern wichtiges Kapitel ihrer eigenen bekannt war. „Es war auch für mich faszinie- Musikgeschichte ist.“ rend zu entdecken, dass es schon vor Glinka bereits eine sehr lebendige Operntradition in Italiener mit ­ Russland gab. Natürlich ist es in gewisser Wei- russischer Seele se ein russisches Album, aber gleichzeitig ei- Eine erste Überraschung nes mit italienischen Komponisten. Viele ken- beim Betreten der Biblio- nen die Geschichten von Verdis Russlandreise thek war gleich die uner- und wissen, dass seine ‚Forza del destino’ dort wartete Wiederbegegnung uraufgeführt wurde. Aber bereits weit vor ihm mit dem Komponisten gab es Anfang des 18. Jahrhunderts eine gan- Francesco Araia, der be- ze Reihe von italienischen Komponisten, die in reits bei Bartolis (auf Sankt Petersburg große Erfolge feierten.“ den Spuren der Kastra- Eben dort, am Ufer der Newa, begann nun ten wandelndem) Pro- auch Cecilia Bartolis Spurensuche. Und noch jekt „Sacrificium“ mit immer blitzt es in ihren Augen, wenn sie von einigen Virtuosenstü- ihren ersten Eindrücken dieser faszinieren- cken vertreten war. den Metropole erzählt oder von der Anrei- Nachdem der in Ita- se per Schiff, durch Unmengen von Eisschol- lien überaus popu- len. Die Idee für das spannende Projekt spuk- läre Nicola Porpo- te ihr schon seit einigen Jahren durch den Kopf, ra eine Anstellung aber im Vergleich zu ihren bisherigen Ausgra- als Hofkomponist bungen von Vivaldi, Steffani und Co. gestalte- in Sankt Peters- te sich die Recherche diesmal deutlich kom- burg ausgeschla-

plizierter, da die historische Bibliothek des gen hatte, wurde Decca/Uli Weber Foto: 6 diese Chance nämlich von Araia genutzt, der mit einem Lachen kommentiert. „Es ist nicht ziehen. „Sicher, es gibt hier gute und schlechte ab 1736 mit seinen Werken über Jahre hinweg unmöglich. Vor allem, weil es eine sehr musi- Stücke, aber das ist heute doch auch nicht an- das Musikleben der Stadt dominierte. „Aber kalische Sprache ist. Auch wenn sie sehr viele ders. Nur weil diese Musik über 200 Jahre lang dieser Araia war irgendwie ein ganz anderer, Laute enthält, die es so im Italienischen nicht vernachlässigt wurde, heißt es nicht, dass sie als der, den ich bisher kannte. Ich will nicht sa- gibt. Aber zum Glück habe ich eine sehr gute nicht gut wäre. Ganz im Gegenteil, vieles da- gen, dass er sich angepasst hat, aber er hat sich Lehrerin, die selbst Musikerin ist und mir da- von ist einfach unglaublich und hätte es wirk- verändert und ist in Russland auch als Kompo- bei sehr geholfen hat.“ Und damit sich der Auf- lich verdient, wieder öfter gespielt zu werden. nist gewachsen. Die Stücke, die er zum Beispiel wand auch gelohnt hat, wird bei den beglei- Als ich damals mein Vivaldi-Album gemacht in Italien für Farinelli geschrieben hat, sind tenden Live-Auftritten zum Album demnächst habe, waren das auch fast alles Weltpremieren. ein wahres Feuerwerk, mit dem man hervorra- wohl noch mehr Russisches von ihr zu hören So populär seine Musik auch immer war, als gend seine technischen Fähigkeiten beweisen sein. „Ich bin froh, dass es bald auch Konzerte Opernkomponisten hatte man ihn kaum auf kann. Hier fand ich aber auf einmal diese lang- mit diesem Programm gibt, weil auf einer CD der Rechnung. Das hat sich inzwischen zum samen, beinahe melancholischen Arien, die leider nie genug Platz ist, um all das aufzuneh- Glück geändert, und ich bin stolz, dass auch eine ganz neue Farbe, eine neue Qualität hat- men, was ich gerne möchte. Ich muss eine Ge- ich dazu meinen Teil beitragen durfte. Und wer ten, die über das rein Virtuose hinausgeht. So schichte, die sich vom Barock bis hin zur Klas- weiß, vielleicht sehen wir ja auch von einem habe ich Araia noch einmal mit völlig neuen sik eines Cimarosa über fast hundert Jahre dieser Komponisten in Zukunft mal wieder ein Augen kennen gelernt. Ich weiß nicht, wie ich spannt, in 80 Minuten erzählen.“ Werk auf der Bühne.“ es ausdrücken soll. Es ist fast so, als ob er ver- sucht hätte, in die russische Seele hineinzuhor- chen und das, was er dort fand, in Musik um- zusetzen.“ Mag es sich auch schwer in Worte fassen lassen, sobald Cecilia Bartoli die ersten Als die Oper russisch Töne davon ansingt, versteht man mit einem lernte Mal, was sie meint. Denn der Genius Loci ist bei fast jeder auf der CD präsenten Arie auf die eine oder andere Art zu spüren. Das Jahr 1755 markiert einen entscheidenden Ein- Ein weiterer wichtiger Name in der schnitt in der russischen Musikgeschichte. Denn Trackliste des Albums ist Hermann Fried- mit Francesco Araias „Tsefali i Prokris“ (dt. „Ze- rich Raupach, der Araia 1755 in Sankt Pe- phalos und Prokis“) kommt in Sankt Peters- tersburg als Hofkomponist nachfolgte. burg die erste russischsprachige Oper zur „Er war einer der ersten, die auch auf rus- Uraufführung, wofür auch die bis dahin sische Libretti komponiert haben. Und dominierenden italienischen Sänger von ein- weil ich diese Farbe unbedingt mit auf heimischen Künstlern abgelöst werden. Das der CD haben wollte, singe ich jetzt also Wie sag ich Libretto für diese aus der griechischen Anti- zum ersten Mal in meinem Leben russisch. ihr‘s auf ke entliehenen Geschichte stammt vom ein- russisch? flussreichen Dichter Alexander Sumarokow, der Kephalos wenig später auch für den neu gekürten Hofkom- und Prokris ponisten Hermann Friedrich Raupach den Text zur „Nur weil diese Oper „Altsesta“ (dt. „Alkestis“) beisteuert, mit der Rau- ­Musik über 200 pach seinen glänzenden Einstand feiert. Jahre lang ver- So schwer ihr die Auswahl auch gefal- Neu erschienen: St Petersburg, Arien von nachlässigt wurde, len sein mag, der rote Faden für das Projekt Araia, Raupach, Manfredini, Cimarosa; mit I „Sankt Petersburg“ war schnell gefunden. Ce- Barocchisti, Fasolis, Deutsche Grammophon/ heißt das nicht, cilia Bartoli widmet ihre CD den drei Zarinnen, Universal die zwischen 1730 und 1796 das höfische Le- Abonnenten-CD: Track 3 dass sie nicht gut ben an der Newa prägten und auch im Musik- wäre.“ und Theaterleben der Stadt nachhaltige Spu- Bartoli holt „St Petersburg“ auch nach: ren hinterließen. Nachdem Anna Ioannowna 22.10. Berlin, Konzerthaus die Tore für Künstlerinnen und Künstler aus 28.10. Köln, Philharmonie ganz Europa, vor allem aber aus Italien geöff- 10.11. Mannheim, Rosengarten net hatte, erlebte die Oper unter Zarin Elisa- ­Mozartsaal Das war somit auch in der Hinsicht eine ganz beth, die selbst begeistert im Chor sang, eine 15.11. Baden-Baden, Festspielhaus neue Erfahrung. Ich habe mich vor Jahren neue Blütezeit, in der unter anderem auch die 17.11. Essen, Philharmonie schon einmal darüber mit Mirella Freni un- erste Oper mit russischem Libretto zur Urauf- 19.11. Hamburg, terhalten, die damals gerade die Tatjana von führung kam. Katharina die Große schließlich 22.11. Regensburg, Audimax Tschaikowski sang. Und als ich sie frag- zählte das Musizieren zwar nicht unbedingt 26.11. München, Herkulessaal te, wie es denn sei, russisch zu sin- zu ihren Stärken, doch auch sie war eine eifri- 28.11. Wien (A), Konzerthaus gen, sagte sie nur: Weiß du, es ge Opernbesucherin, die vor allem die italieni- ist schwierig, aber es ist sche Opera buffa genoss. nicht unmöglich. Heu- Dass von den damals entstandenen Wer- te kann ich ihr Recht ken heute kaum noch eines auf den Spielplä-

Foto: Decca/Uli Weber Foto: geben“, wie Bartoli nen zu finden ist, kann Bartoli nicht nachvoll- 7 „Bei ‚historisch informiert‘ wird mir schlecht.“ mir wird „Zauberflöte“ in Salzburg. in „Zauberflöte“ Wollen Sie Von Nikolaus Harnoncourt Nikolaus und denRuf, ­ Ein Gespräch Großprojekte letzte übersein Lebenswerk, wird Jahrhundert-Musiker Der 85. da Ponte-Zyklus inWienunddie 8 ebenso Ihrkürzlich aufgeführter CDs beschäftigen sich mit Mozart, Herr Harnoncourt, Ihre Harnoncourt, Herr neuen beiden nur nochMozart dirigieren?

R ober t F musikalischer Extremist zusein. raun erst inden letzten Jahren umge weit. Ich erst habe jetzt un wir sinddamit nochnicht so schwenkt zu den alten Instru menten. Zuvor dachte ich immer, Nein, nur bin ich beiMozart holzer - - - gesprochen, wird oft zu sehr anders. Mozart, grundsätzlich erhörte Entdeckungen gemacht. sich dann „historisch informiert“, Deswegen macheich ihn jetzt herunter gesprudelt. Das nennt

Warum wird Ihnendabei schlecht? der Komponist. Ich mag auch „authentisch“druck passt auch Was soll „informiert“ denn Weil essich, wie ich nachJahr Teile zusammengehören. Eser gesagt: „auf historischen Instru gehende Dramaturgie, die galten mich immernur –auch für geln erfinden. Meine Regeln ein Ausdruck, beidem mirper mental-Oratorium“. Warum? wenn ich glücklich bin,wenn Sinfonien Mozarts als ein„Instru Sie bezeichnen die drei letzten Geschichte, hat abereinedurch sondern für neugierig.sondern für schläge annimmt.Ich halte mich, sönlich sofort schlecht wird. zählt zwar keine durchgehende zehnten herausgefunden habe, um einGroßwerk handelt,dessen menten“ Aus Der –undfertig. nicht. Authentisch seinkann nur jemand anderes meineVor thematisch, motivisch und ton kurz gesagt, informiert, nicht für Wir immernurheißen?! haben keine Leute, die allgemeine Re Harnoncourt nur imHier und Jetzt: Nikolaus Original ------

Foto: © Marco Borggreve/Sony Foto: © Marco Borggreve/Sony „Warum zu machenwirnichts Aufführung innerhalbAufführung von sechs Auftrag, ohne in Aussicht stehende Wie sindSiejetztausgerechnet auf als Solist. Warumals Solist. bisher so wenige? genommen, bevor jetzt –auf bevor einer genommen, dabei abernur umschlecht be deckerfreude nicht gerne kaputt Wochen geschrieben. Die üb Weil Friedrich Gulda ge zu früh Wir hatten sehrgute Proben. Ich zweiten Doppel-CD – zwei neuehin –zwei Doppel-CD zweiten zugekommen sind, mit Lang Lang Lang mit Lang zugekommen sind, Tages mitder Frage: herüber gewöhnlich mitjedem Solisten, gleiten. Langwar begeistert genommen. MeineFrau hatte gründete Hypothesen. grafen undWissenschaftler, die armte Mozarthätte die Werke artlich begründetartlich ist. Außerdem außer Gulda, der sofortaußer umsetzen er an Geld herankommener anGeld wollte, Ist ‚arme der Mozart’ nur ein Lang Lang gekommen? Lang Lang Mythos?! Klavierkonzerte von Mozart auf von dem seineFrau wuss nichts von einemKonzert der Wiener Sie hatten bislang nurdrei der spricht Mozarteinmalige die für sammen?“ Gulda war Pianist der spielt. Erwohnte amAttersee bei storben ist. Mit ihm hätte ich gern schrieben. mich Aberdas zähltfür schon während des Krieges mit solche Dinge behaupten, ihre Ent Hungertuch nagte. Sondern dass Das heißtabernicht, dass eram berühmten ’Bettelbriefe’ schrieb. Es stimmt, dass Mozart die Entstehungsgeschichte eineklare machen lassen. Eshandeltsich uns in der Nähe und kam eines nicht. Mozartwar nie arm. bin dagegen, einfach nur zu be bevor die Proben beginnen. Ich Philharmoniker. Ich arbeite Lang undich kennen uns mir machen. Erkam zu unsnach Lang erklärt, ermöchte esnur mit Plan der Sony hat Lang entstand, besprochen hatten. dann der Als über diese Vorbereitungsarbeit. ihm undseinemVater Trios ge jede Menge Klavierkonzerte auf für geplantefür Subskriptionen ge te. Die Fama vom armenMozart Sprache: Das Werk wurde ohne für mich. für liegt nur daran, dass sich die Bio liche lautet, Begründung der ver konnte undauch wollte, was wir niehabe einenPianisten erlebt, ------„Blabla“. OhneSatzzeichen. Das darf Was beige Lang haben SieLang dem Erfolg. Sie noch Sagen schiedene Projekte absagen müssen etwas zugunstenetwas von Lang das sooft man erlebt, gefällt der--Herumschwimmen, die beiden heute höre, damals inSalzburg als zuweilen zwiespältigen Thema istThema aufgebaut wie einge ganz besonderen Radiation. Etwas anderen Extremisten geworfen und Misstrauen gegenüber und auch erklärt, niemehr die Und die Tatsache, wie sprachlich Mozart komponiert. Fast jedes einem überaus hohen Ein Ihr ästhetisches Alleinstellungs Lang! Ruf –vermutlich aus Neid genießt, ähnlich Lang Lang Ihre explosive Klangauffassung. Man sieht sie Ihnen sogar an, wenn Man sieht sieIhnensogar an, mist? merkmal, so ist könnte mansagen, wurde, ursprünglich die würde. Netrebko BeiAnna was meist man übersieht. Man wie Sie sagen. Dabei ist wird, meist nur eindurchgehendes werden. bracht ? wie AnnaNetrebko, einen Zerlina singen. Wenn ich findung. Sie wollte, als sie Sind Sieeinmusikalischer Extre Sie dirigieren. Woher kommt sie? Sie haben in letzter Zeit ver Sie haben inletzter Zeit sind Künstler miteiner spüre ich immer:Das sprochener Satz. Das ist etwas, zwischen den Extremen ab. mir nicht. Die Kunst spielt sich Es ist ebenmeinNaturell. Das In- nicht indenselben Topf mitden brauchsanweisung! Ich will engagiert Anna Donna und inspirierend. Die Arbeit mitihmwar fabelhaft in der Musikschule bekommen. Die vielen Kommata inder Musik. mit dem, was ich emo Lang Lang ein Solist mit Lang einSolist mit Komisch, aberesist so, nicht sein. Bild. Allerdings nur mitGe Ich kann gut leben mitdiesem Seltenes. St. Georgen, einen Saal wir haben tionales Charisma nennen nennen tionales Charisma fühlungsvermögen. Und hatte ich dieselbe Emp hört heute,hört wenn Mozart gespielt - - - erobern begann.Ab 1981folgten diespä ginnend 1980inZürich mitdem„Idome gent war beinahe:einSpät-Revoluzzer. sammelt auf13CDsbeiWarner). waren vollbracht, als Harnoncourt, be waren alsHarnoncourt, vollbracht, den WienerPhilharmonikern. EinHöhe die ViolinkonzertemitGidonKremer und Später Spezialist mit PeterSchreier, EditaGruberova und neo“ (samtVarianten-Appendix), kontinu punkt istbisheuteder„LucioSilla“ (1989 ierlich dasWerk diesesKomponisten zu Orchester, 1982das„Requiem“ und1983 te mitFriedrich Gulda(undChickCorea). ten Sinfonien mitdemConcertgebouw Cecilia Bartoli) sowie drei KlavierkonzerCecilia Bartoli) Konkurrenzlos: dasgeistlicheWerk (ge Nikolaus Harnoncourt alsMozart-Diri Nikolaus Harnoncourt Seine Bach- undMonteverdi-Großtaten Bach- Seine ------Außerdem ich habe nochandere Auch haben Sienoch inletzterZeit Was wird aus demConcentus sundheitlich neujustiert? große Neueroberungen gemacht duzieren, nicht den Für Inhalt. zu können. Haben Sie Ihr Leben ge Haben SieIhrLeben zu können. an sie herangehen zu können. Uraufführungen, ob essich nun Berliner Philharmoniker dirigieren Musicus werden,Musicus wenn Sieeinmal nicht mehr dasind? Ziele möchten Sienocherreichen? verkaufte Braut“. Welche großen „Porgywie etwa andBess“ und„Die Zahl der Auftritte man darf re Zeit ruhen, umwiederZeit ruhen, frisch strengend. sehe ich imAugenblick leider statt, wo ich einenElefanten mit Ja, anders ging es nicht. Ich kann öffentlich. Ich sehe mich nicht als Ich glaube, dass ich mich um nicht vor mir. Sie sindzu an Bildenden Künstler. Fledermausflügeln geschnitzt mit voller Kraft tun kann. Die nur nochdas machen,was ich Interessen, der jenseits Musik. Ich Ich kein habe Repertoire. Sondern um Haydn mitdem Concentus. Philharmonikern handelt oder mitden Wienerum Schubert mich sindalle Aufführungen wie Sachen indieser Größenordnung habe. Das zeige ich abernicht komme gerade aus meinerWerk lasse die Dinge immer längere ------„Das ist unsere Sache, mach dir „Porgy andBess“ einewichtige „Instrumental Oratorium“ dazu rechnen. Ganzwunder diese Frage nicht kümmerndarf. daraus gemacht. Gershwin aber der erstmals verwendeten 24, ­ u. a.; Trotzdem würde ich, ohne lange glaube gelebt zu haben. alle Vollblutmusiker undvoll entstand. eigenen Vergangenheit herum. nahmen nennen? nahmen!? mitgeprägt. Können Siemirdrei weg seinkann. Sie gesagt: haben vor Jahren ich habe ihnengesagt: wichtigste, eigene Schallplattenauf ­Album Mozart- The Sie haben mehr als einhalbes Jahr Sie nennenvor allem frühe Auf hundert Schallplattengeschichtehundert Cembalisten des 20.Jahrhunderts. sich zeigen. stehen. Mankann aberauch den sammen mit dem Regisseur Jean- Originalquellen. Die Nachfolger Ja, aberich hoffe auch, dass bar war auch die total friktions nahme dernahme Purcell-Fantasien Revolution’ dazu rechnen, die zu Ich würde auch die ‚Monteverdi- Leonhardt, dem überragenden Pierre Ponnelle inden 70erJahren ich schnüffele nicht inmeiner Das ist schwer mich, denn für mehrere Ensembles daraus ent daran,Denkt dass ich plötzlich Es ist Sache der Musiker, die Concentus Musicus, nachzudenken, die Gesamtauf Es ist diese Aufnahme, die ich für Krönung meines gesamten Werks. Die drei Mozart-Sinfonien, die Rolle spielen wird. Wegen jetzt erscheinen, halte eine ich für Harnoncourt, Harnoncourt, Klavierkonzerte Nr. 17 & freie Zusammenarbeit mitGustav Sinn. Außerdem muss ich sagen: Nicht zuletzt die Bach-Kantaten. Namen weiterverwenden. Eswird keine Sorgen.“ Vielleicht werden kommen selbständig sind.Schon Zuletzt erschienen: Zuletzt hatte eineamerikanische Operim leiderhaben immereinMusical ­Sinfonien Nr. 39,40 und 41; mit Neu erschienen:

Abonnenten-CD: Track 17 Klaviersonaten 4,5&8 ­harmoniker, Phil ­Wiener Sony

Lang Lang: , 2CDs,

Sony Mozart: ­ Mozart: , ­ 9 ------Tharaud Alexandre Alexandre Jetzt sucht der Pianist auchfür suchtderPianist Jetzt Von Seine Rameau-Einspielungaufdem Seine Holz und Herz modernen FlügelmachteFurore. Mozart deneigenenTon.­Mozart 10

Cars t en Niemann

Phrasierung, Instrument: Historische Alexandre modernes Tharaud E 21 und22.Erst vor sieben Jah Verwendung des herkömmlichen das Nachwuchspublikum schie der 1968geborene Tharaud mit Tharaud, als er wirklich noch ein Tharaud umzustimmen: „Erwoll ganz junger Mannwar, jedoch gar ge Frau Victoire namens Jenamy gen Mann(frz.„jeune homme“), geistert, wie etwa die Nummern erzählt er, er sich habe viel mehr Damalserwärmen. nämlich,so es sich beidem von Mozartsoge chael Lorenz nachgewiesen, dass Orchesterleiter Bernard Labadie, stand, nicht etwa umeinenjun schriebenen Pianisten „jenomè“, seinem jungenhaften, etwas zer sondern vielmehr umeinejun sondern „Jenamy“stehen: 2004 zert mit ihm spiele“, erzählt Tha zerte Wiener aus Mozarts Zeitbe nicht besonders dieses Stück für brechlich wirkenden Äußeren die nehomme“ inder beständigauf raud: „Ermeinte: ‚Alexandre, ver ren gelang esdem kanadischen in gewisser Weise scheint auch besser vermarkten lassen. Doch für die großenfür reifen Klavierkon te unbedingt, dass ich dieses Kon für den dasfür 9.Klavierkonzert ent Namens zu rechtfertigen. lenden Klassikbranche vielleicht handelte. Nun mag sich ein„Jeu hat der Musikwissenschaftler Mi In Wirklichkeit konnte sich dem Titel von Alexan dre Tharauds neuer CD Mozarts Musen Mozarts igentlich müsste auf ja nicht „Jeunehomme“ Ausgedehnte Dimensionen,einüberraschender des Einsatz grafen Jean-Georges Noverre. Eineengemusikalische Zusam wie ineinerdramatischen Opernszene zwischenarienhaftem die Konzertarie „Ch‘iodie Konzertarie mioscordi dite“ schrieb:Dieenglische das Stückwohl auchalseinenFreundschaftsdienst fürVic menarbeit verband mitNancyStorace, Mozart fürdieer1787 macht Mozarts 1777 zueinem entstandenesJenamy-Konzert macht Mozarts toire JenamysVater, denbedeutendenfranzösischen Choreo Mozarts „HochzeitMozarts desFigaro“ ausderTaufe gehoben. Kantabile unddramatischen Rezitativgesten bewegt: All dies Sopranistin hatte erst derSusanna in einJahr zuvor diePartie Solisten schonimzweitenSolisten Takt dersich undeinKlavierpart, Schlüsselwerk Schaffens. seineskonzertanten schrieb Mozart ------– wie Tharaud findet –nebenbei „Frag bloß DiDonato: niemand an- dem beimprivaten Musizieren Werk spiegeln. Zudiesen Stücken Tharauds Repertoire, dass eres auf eine innere Stringenz seiner auch einguter „Rausschmeißer“ gramms war esdabei, das Konzert gangspunkt einerganzen Einspie gehört neben Mozarts kurzemgehört nebenMozarts on besitzt, kam eraufon besitzt, eineunge ein großes Faible Improvisati für vierkonzert inD-Dur,das eben wöhnliche Idee: Erlässt inden So CD-Programme legt undaußer so wie das Jenamy/Jeunhom zu einemsowichtigen Teil von ist. Weil der Pianist großen Wert Konzert‘“. me-Konzert eineneueEntwick me-Konzert Klavierkonzerts markiert unddas mit einigen seltener gespielten Rondo KV 386auch HaydnsRondo KV Kla nun undAus auch zum Zentrum traue mir, esist einwichtiges führung: Das Stückführung: wurde schnell Stücken aufzunehmen, die das lung machte. Leitidee des Pro lokadenzen des Rondos unddes lungsstufe inder Geschichte des deren!“ Es blieb nicht beieinerAuf ------

Foto: © Marco Borggreve/Erato Foto: © Marco Borggreve/Erato „Sie sagte sofort: Ja, ich will,ich Klavier­stunde Schwarzkopf der nämlichbereits selbst wie di te“. Esist einaußergewöhn Tharaud besonders imzweiten gerinnen inspirieren, wobei die gen zu bringen, lässt sich Ale gleiter der Sängerin sein.Und es gleitung die Stimmeundauch für anderen!“ gen, brauchte Tharaud allerdings geführt wie aufgenommen. Um auf Mozarts „Alla turca“. „Alla auf Mozarts abgelegenen Aufnahmeort LeDo aus den vorangegangenen Stü als Instrument innerhalbals Instrument des Or chesters. Für den Pianisten ist das cken anklingen underlaubt sich bei der einerseits als Soloinstrument“,einerseits er eine große Opernszene angelegt Mozartinterpreten von Joyce Di wird das Stück ebensoselten auf weil hier die Solistin miteinem will, ich will!Frag bloß niemand sehr spannend, denn manchmal sogar Querverweis einen witzigen sizieren, dann wiederum muss sei. „Mozartbehandelt das Klavier schen beiden Stücken liegt für seine Wunschpartnerin Joyce Di zarts Konzertarie „Ch‘iozarts miscor zum Jenamy-Konzert aberist Mo xandre Tharaud auch von Sän muss sehrtransparent man mu in Haydns rustikalem Schlusssatz maine Forgetmaine inQuébec zu flie Einspielung von Santa Fé inden Donato dazu zu bewegen, die für Haydn-Konzerts auch Material Donato undDianaDamrau biszu Klavierkonzert oder der Klavierbe derman Solist ineinemkleinen Bandbreite seiner bevorzugten Rolle zu finden.“ nicht immereinfach, die richtige nicht viel Überzeugungsarbeit: Satz von Klavierkonzert, Mozarts klärt Tharaud,klärt „aberauch alsBe log tritt. Wegen des Aufwands konzertanten Klavierpart inDia liches Œuvre, Stück inMozarts Um zum sein Instrument Sin Die innere Verbindung zwi Das wichtigste „Gegenstück“ ------„moderne“ Streichinstrumente. des Instruments spüren.“des Instruments dürfe, Tharaud hält den moder dingungen weiß, der Mozartzeit dem engabgestimmten Zusam 22.10. 21 u. a.; mit DiDonato, LesVio 21 u. a.;mitDiDonato, Tun reflektieren können –um zu gieren kann. Esist nicht gut, zu aber gleichzeitig sehrpräzise sein als historische Instrumente. Gro 18.10. 17.10. chen, verwendet abergleichzeitig abergleichzeitigchanik, das Herz chel Bargès dem Klang des Stein eine große Präsenz auf dem Podi er undseinKlavierstimmer Mi ohne auf moderne Instrumen me“ Klavierkonzert (Mozart: Nr. 9, du Roy, Labadie Roy, du viel zu reden die Auf –aberfür way-Flügels: „BeiMozart lie va reicht. Für das singende Musi Warner sagt Tharaud: „Bernard besitzt such einerreinen Imitation sein schen Bögen, die einensehrflexi zieren, das freilich nicht der Ver xis, die umdie historischen Be um, auf die ich unmittelbar rea blen undfarbigen Klang ermögli musiziert zwarRoy“ mithistori badies Ensemble „LesViolons du muss das Holz hören und die Me muss. Esist wie beiBach: Man be ich einen warmen Klang, der nen Flügel besser geeignet für Kiri Te Kanawa Grubero bisEdita Elisabeth Schwarzkopf undvon men.“ mussnahme sich man Zeitneh retischen Erörterungen bedurft, eskeinermen, habe langen theo menspiel der Aufnahme zu kom resse aneinerAufführungspra verbindetrum Tharaud das Inte Haydn: Klavierkonzert D-Dur, op. te verzichten zu wollen: La Denn ße Aufmerksamkeitße widmeten So sehrTharaudSo undLabadie ihr lons duRoy,Labadie)–Erato/ Mozart-Tournee - mit Violons Violons -mit Mozart-Tournee Neu erschienen:

Abonnenten-CD: Track 6 Mit Bernard Labadie wiede Frankfurt, AlteFrankfurt, Oper Köln, Philharmonie Essen, Philharmonie „Jeunehom - Sony AnzLangLangRondo.indd 1 - 11 ------

Foto © harald hoffmann The Mozar The Dirigenten Nikolaus h den Wiener Philharmonikern unter dem legendären spielt lang lang ausgewählte Solo-Werke Mozarts: z NiK N Wie wei der schönsten Klavierkonzerte Mozarts mit drei Sonaten, den „Türkischen Marsch“ u.a. olau er PhilharM erhalten Sieexklusive Informationen zu Sony-Künstlern Abonnieren SiedenSony Classical Newsletter und S

arnoncourt. a h ar Schumann u.a. klasse von Mozart, Chopin, Minuten Musik der extra- r Konzert inder legendären Das spektakuläre l als DVD und Blu-ray. At the Royal Hall Albert Außerdem erhältlich: www.langlang.com www.sonymusicclassical.de lbert h oyal albert N T o

uf der zweiten CD NC a o N lbu T our all. Über 120all. Über i K er ondoner M 02.10.14 19:31 N Deftiger Distelfink Maurice Steger Maurice Ein Burnoutvon zuvielVivaldi-Spielen? Schweizer Der Auszeit von Vivaldi zu nehmen. lassen. Blockflötist willeserst garnichtdarauf ankommen 12 doxe Wahl des Instruments. größen zur Auswahl: zum einen gekommen – und das Ergebnis er wieder auf das Stück zurück Jahre vom Podium. Erst jetzt ist zung des nämlich Konzerts unterschiedliche Instrumenten bannte Vivaldis berühmtes Flauti Ein Grund dafür ist dafür die unortho Ein Grund mit dem Gedanken spielen, eine Durchbruch alsBlockflötenvir RVno-Konzert 433,dem erseinen Blockflötistenfür die Beset teressieren, die eigentlich selber tuose verdankte, sechs für lange könnte sogar diejenigen Hörer in Tatsächlich stehen einem auftritten für war es ach 400Konzert Maurice Steger ge nug: Der Musikernug: Der ver Von

Cars t ------en Niemann – wie die überwiegendeAnzahl Vivaldi das Konzert erst nach die größte der möglichen Block die Möglichkeit zulässt, dass deswegen, weil zu Vivaldis Zeitver der Solisten auch –die extrem auch klingen kann –undwie eröffneten sich so Ge ganz neue wenig nachSpielzeug.“ Für Steger flöten interessiert“, erklärt er seine Wahl, „umeinfach zu mal ponierte. Während Steger früher positionsangabe auf dem Ma schiedene Blockflöteninstrumente zeigen, wie opulent das Ganze blockflöte inc:„Ichfür habe mich nuskript zumindest theoretisch und zum anderen, weil eineTrans mit „Flautino“ bezeichnet wurden te,Sopran griff er diesmal eine träglich vier Töne höher trans hohe Sopraninoflöte infbenutz ------

Zum ursprünglichen durch, dass die Blockflöten größer größeren Körpereinsatz. Die Musik aber nicht einfach bloß aus dem Unterschiede machen“, schwärmt befreit einem größeren einen Instrument er. Zugleich verlange das Spiel auf Klangfarbenreichtum werde und „rauer undexaltierter“ werden, kann viel man mehr staltungsmöglichkeiten: „Da spielungen anhafte. Ennui des Virtuosen an der „Kauf Engelsspielzeugs“ zu kratzen, ist Image des „weiblichen blonden Das am Experiment,einmal bewege sich weg von der „schüler undvielDynamik mehrklangliche Stegers Einschätzung vielen Ein haften Richtigkeit“, dienach

- - - - „Ospedale della Pietà“ geschrieben, 1728 alsOpus 10 zu publizieren. gewesen, der nebenVivaldi am gegen einernochimmerweit ver an dem erviele Jahre alsKom am Mädchenkonservatorium adligen imVeneto Landsitzen auch Geburtshelfer für die Ent für auch Geburtshelfer erklangen. ursprüngliche Der weise die nicht Schülerinnen für sein Flautinokonzert beispiels ponist angestellt war. wahr Der später Traversflöte für und reine selten zu hören: Viele der Stücke setzung, die vermutlich auf den sein, die Steger dem Flautino- stehung einiger weiterer früher scheinlichste Uraufführungs so viele Mainstream-Interpre Ospedale wirkte. Sieber könnte breiteten MeinungVivaldi habe in kammermusikalischer Be um oft betont pastorale Stücke überarbeitete Vivaldi nämlich übernehmen, ist allerdings nur Fagott alssolistische Aufgaben Blockflöte auch Violine, Oboeund Konzerte, indenen nebender Klangfarbenreichtum dieser Konzert auf der CD an die Sei Blockflötenkonzerte gewesen und Flötenvirtuose Ignazio Sieber Steger auch viele gute his terpretatorischen Zugang kann te stellte. Eshandeltsich dabei torische anführen. Gründe Ent Streicherbegleitung, um sie tationen präge: Für seinen in hausliftschönheit“ erwachsen, diehausliftschönheit“ erwachsen, kandidat seivielmehr der Oboen- mit frischer Maurice Vivaldi, Steger Brise:

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Foto: MolinaVisuals Foto: MolinaVisuals Vivaldi und und Vivaldi Auffassung tatsächlichendem Auch Steger spielt einesdieser gai Sieber ­Ignazio versflöte zu.PechfürdieBlockflöte! envirtuosen gespielt, diebeideInstrumente gespielt, envirtuosen Vivaldis Zeit unbekannt. Virtuose Blockflö Vivaldis Zeit Virtuose unbekannt. Vivaldi dannaberderals„ga undSieber der späten Streicherfassung und der aus Deutschland stammendeIgnazio der ausDeutschland geizen. Einebesondere Heraus gibt Steger einDis zu.„Aber gressiver Vogel –das ist kein ver ders Faible fürFlöteninstrumente besessen auf einFlautino auszuweichen, eigentlich einfach, dass man ein bisschen Naturkampf.“ Wert knochen viele Bravo-Rufe hat. Aber in der wird, entschied sich Steger die für virtuose Nachtstück „La notte“) in Charakter des Distelfinks wahr spielen.“ Zugleich komme seine schwieriger, sovogelleicht zu genommenOriginalinstrument – sucht, das sopopartig zu spielen“, scheinlich „Manist näher: ver Gardellino“ gewesen, indem Speck amBlockflöten- zu hören, indenen Steger unddas tenkonzerte wurden inderRegelvon Obo beherrschen mussten.Unterihnenscheint Knochen gibt, da wird esschon bauchigen Lage, wo esSpeck am ist es sohochzwitschert, man und das liegt relativ deftig: Wenn mit dem das Konzert oft gegeben haben, dennerveröffentlichte aucheigene Konzerte (das bekannte, hoch mit Klangfarbenüberraschungen Ensemble „IBarocchisti“ nicht ursprünglichen Kammerkonzerte Daneben sindaberauch vier der instrument. Blockflöte undOboeeinen Dis mit einer AltblockflöteSolo als Blockflötensonaten. Ab 1720 wendeten sich Der BerufdesBlockflötenvirtuosen Der war zu telfink ist schoneinziemlich ag tiefere Altblockflöte: „Ichhabe das telfinknachzuahmen haben. Statt forderung seidas Konzert „Il hier eng amNotentext geblieben legt Steger darauf, dass ergerade liebtes Ständchen,sondern auch lant“ geltenden, modulationsfähigeren Tra Sieber (vorSieber 1700 bisnach1757) einbeson ------4.11. Albums ist für Steger ist für Albums jedoch 3.11. 24.1. 28.10. 8.11. 8./9.1. grinsend, „aber da ist wirklich 11.1. 19.12. 11.11. 18.1. 18./ 15.11. wieder einbisschen“, sagt Steger schnellen Noten, sondern wegen späten Violinkonzerts inEs-Dur seine eigene Bearbeitung des schrieben hat!“ sei: „Beiden Kadenzen könnte flauto Fasolis, RV 375–abernicht wegen der denken,man hier übertreibt er jede Note so, wie sie Vivaldi ge Die nächsten Termine: nächsten Die

- - Abonnenten-CD: Track 4

Das virtuoseste Konzert des - - - , mitIBarocchisti, Diego harmonia mundi „Das ist die Grenze des Zürich (CH),Tonhalle Zürich (CH),Kirche Zürich (CH),Kaufleuten schule („Venezia &Na zertgespräch) nezia &Napoli“) Kirchemierte (Vivaldi) ner/Musik Wyler (Kon Veracini,nie (Pisendel, poli“) Wien (A),Konzerthaus Fraumünster (Bach, (Vivaldi) („Berlin, Wien,Barock“) (Konzertgespräch) Monza, Vivaldi) Lutry (CH),Temple („Ve Berlin, Philharmo Glarus (CH),Kantons Vivaldi)Bach, Bad Ragaz (CH), ReforBad Basel (CH),Bider&TanBasel Essen, Philharmonie Erfurt, Theater (Rebel, Theater (Rebel, Erfurt, Vivaldi) Händel, des Barock alsSolo die Blockflöte amEnde des neuen,leichten, Tons, den Vivaldi hier anschlägt. Was sich sei der Grund, warumsei der Grund, Vivaldi: Concerti perVivaldi: Concerti ­ singenden galanten spielen. Und das kann zeigen, nicht wahr?“ man dochman auch einmal noch schneller zu nicht, einArpeggio –und Instruments Bildfläche verschwand: voninstrument der Neuerungen anbahne, hier anstilistischen Neu erschienen:

- 13 ------Mozart Krönungsmesse am01. Feb 2015 Zu hören beiderSalzburger Mozartwoche 2015: Laurence Equilbey Insula Orchestra unter Leitung von Neu gegründetes Originalklang-Orchester

purves christopher güra werner mingardo sara piau sandrine

c julien mignot 14 Schirmer, Fuhrmann,PuppentheaterHalle, operation, die eigentlich die Ursachen seinerKrankheit klären soll. inTourneenmanisch undKonzertreisen. 1937stirbt erbeider Hirn dem Rat seinerÄrzte schontsich Ravel nicht, sondern stürzt sich wie te, kündigt sich mitKopfschmerzen undSchlaflosigkeit an.Entgegen späten Jahre überschattet unddessen Ursache nie geklärt werden konn und schließlich ineinemHaus Paris. nahe Das Hirnleiden, das seine lang allein, wohnt zunächst bei der Mutter, nach deren Tod beim Bruder sam scheuundeinzelgängerisch. junge Der Mannbleibt seinLeben zugleichDoch zeigt sich Ravel alshypersensibel, schonfrüh dabei selt scheitert, alsKomponist machtersich hingegen schnelleinenNamen. Erfindungenund den seltsamen seines Vaters. Die Pianistenlaufbahn auf, alsSohneinesIngenieurs umgeben von buntem Blechspielzeug borene Komponist wächst ingutbürgerlichen Verhältnissen inParis umgibtEin Geheimnis den Komponisten Maurice Ravel. 1875ge Der harmonia mundi Neu erschienen: Berührend inszeniert. undeinfühlsam die Frage stellt, was von seinemLebenundseinerKunst bleiben wird. dessen große Liebe die Musik ist undder sich imAngesicht des Todes Marionette gespiegelter Wirklichkeiten. Das Porträt einesKomponisten, sinn, alsFolge surreal überhöhter Stationen undzwischenMensch une infante défunte entsteht ein Seelen-Drama im eigentlichen Wort großen Klavierstücke Miroirs, Gaspard de la nuit undder Pavane pour mer imPuppentheater Halle auf die Spuren Ravels begeben. Entlang der Ragna Ragna Seelen-Drama Schirmer Regisseur Christoph Werner hat sich mit der Pianistin Ragna Schir D VD: „Konzert füreinetaubeSeele“ „Konzert

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Foto: Robert Dämmig/Belvedere

Foto: Stefan Bremer Foto: Robert Dämmig/Belvedere

Foto: Stefan Bremer Ausgereift Tonstudio. beweist Das auchdie I Von neue Bartók-Aufnahme. neue Bartók-Aufnahme. Meta4 Das finnische Quartett lässtseinen finnischeQuartett Das „Spaß“. zählt, sondern eben auch Klang“ „transparenten, farbenreichen seinen Stärken nicht nur einen dieses Streichquartettrum zu schüsse belegen eindeutig, wa pen nachzieht. Solche Schnapp die Kollegin nochschnellihre Lip Garderobe miteinander, während plauschen die drei Jungsinder wie eineRock-Independent-Band Schädel ziehen zu wollen. Oder hinten über den das Instrument gerkollegen Antti Tikkanen von PensolaMinna glatt ihrem Gei klamaukig sein.Dann scheint und Tomas cool auch äußerst bis sions, können Antti, Atte Minna, aber,ßerhalb etwa beiFotoses CD-Projekten stetsvielZeit biszum konzentriert, mitTiefe zu.Au nen selbstverständlich ernst, nahmestudio geht esbeiih m Konzertsaal oder imAuf streichsüchtig:

uido F Guido Ganz schön Meta 4 Meta is ch

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der Bratsche 2006 und dem Ein „Meta4“. dem Seit Wechsel an der vier Gründungsmitglieder nach den Initialen der Vornamen Name wider. 2001taufteman sich ist, spiegelt zudem der Ensemble- quartettformation von der Stange der heimischen finnischen Musik zeitgenössischen undda vor allem Quartettrepertoire stets der sich nebendem prominenten zu kommen. Zudem widmet man der vier Musiker möglichst nahe des Werksdem Anspruch und geht inKonzerten gespielt, um werdenSo neueStücke sooft es sophie bisheute treugeblieben. sprünglichen Ensemble-Philo egal. Dafür istja man der ur Abergemäß „Mata4“ heißen. te eigentlich man ordnungs steig von Atte Kilpeläinen müss Dass keine man Streich - - - - ­ ­ ein Überangebot anKammer herrschtSommer schon fast um Helsinki einiges getan. Im Kammermusik hat sich rund Menge guter Musik.“ schreibt inFinnland man eine Antti Tikkanen. „Und zum Glück beiten, ist enormbereichernd“, so Komponisten zusammenzuar sisto und Jouni Kaipainen. „Mit von Kaija Saariaho, Jaakko Kuu weiteren Quartett-Klassiker der um sich mit Béla Bartók einem sichman zwei Jahre Zeitgelassen, Werken von Schostakowitsch hat veröffentlichten mitAufnahme Nach der vorerst letzten, 2012 Schallplattenkritik.Deutschen gezeichnet mitdem Preis der Haydn-Quartetten – 2009aus lungen findet sich auch einemit unter den bisher vier CD-Einspie tionalen Konzerthäuser zu.Und die Einladungen indie interna musikwettbewerb“ nahmen Wiener „Joseph Haydn Kammer wettbewerb inMoskau und dem beim Schostakowitsch-Quartett gangen. Nach ersten Preisen Karriereleiter nachoben ge aber ebennie überhastet die Seitdem „Meta4“ ist stetig, es für dahin völlig überhört hatten.“ unser Ohrauf Dinge, die wirbis Beyerle inBasel. „Beyerle lenkte schied Lehrjahre sich für beiHatto noch diesen Schritt und ent „Meta4“ gingvor zehn Jahren Profis holen zu können. Auch letzten einesQuartett- Schliff lassen mussten, um sich den Streichquartette ihre Heimat ver sind die Zeiten, als angehende musikfestivals. Und vorbei Auch auf dem Gebiet der ------es daher umdie musikalische Of Brücke zur neueren Musik.“ Wenn abstrakter undbildet damit eine Das Fünfte ist dagegen wesentlich Tradition undim19.Jahrhundert. noch ganz inder klassischen te 1.Quartett hat seine Wurzeln ungarischer Volksmusik gespick Moderne zuzuwenden. „Das von quartette Nr.quartette 1&5, Neu erschienen: partner gefunden. wieder einen idealen Gesprächs Musiker inBartók gerade einmal von „Meta4“ geht, die haben vier fenheit, Neugier undBandbreite 18.1. 16.1. 30.11. 29.11. 28.11. 27.11. 26.11. sic/Naxos Meta4: von Konzerte Die nächsten 29.1. 25.1. 23.1. 20.1. 19.1.

Abonnenten-CD: Track 12 Boswil (CH),Künstler Gauting zentrum Rottenburg, Kultur ­ Icking, Rilke Konzertsaal IlBagno Steinfurt, VillaBonn Frankfurt, Grünwald Sole undOlli­ Sole ­ Düsseldorf, Mustonen) undOlli haus (mitSole Festspiel Baden-Baden, Mustonen) undOlli haus (mitSole Konzert Dortmund, undOlli­ Sole (mitBerlin, Konzerthaus Mustonen) pfalz undOlli (mitSole Neumarkt/Ober haus

Bartók: Hänssler Clas Tonhalle (mit Mustonen) Mustonen) - Streich - - 15 ­ ­ ------D Von bisher schönste Porträt derSchostakowitsch-Schülerin bisher schönstePorträt extremistischenDer PatriciaKopatchinskaya istdas Gegen den Strich den Gegen 16 Patricia Kopatchinskaya Galina Ustvolskaya gelungen. genüber Nach einemdeutschen seither um und um zitiert –zum umundzitiert seither unvorsichtige Wort, vor Jahren ge richtenmagazin wird geäußert,

R ober wieder los werden. Das patchinskaya wohl nie ie „Wildsau“: Dies Eti kett wird Patricia Ko t F raun - - - - die Wildsau: ungekämmt und cia Kopatchinskaya damals. Das eher schmutzig“, sosagte Patri Graus undzum Verdruss der ihr Ton ist kratzbürstiger, splissi Dumme ist: Esstimmt ja! Sogar Hausschwein sind, dann binich Künstlerin. „Wenn andere das holzer - - dumm. „Der Schmutz ist das Schmutz dumm. „Der ger, dreckiger alsder jeder ande satz zum Saubermann-Ideal der ren Geigerin. Karajan-Ära einst verkündet. Pa Schönste ander Musik“, hat Ni kolaus Harnoncourt alsGegen Gewiss war’s gar nicht so ­Kopatchinskaya kind: Patricia Schmuddel Geniales -

- - - - „Wir sindalle nur Krüppel“, sagt Anfänge warenAnfänge die Eltern hart, dass Kopatchinskaya ein spontan den Vordergrund gerückt worden, dieser Künstlerin ist derart oft in der Gegenwart überhaupt gibt. davischen Heimat berühmten dortige Konservatorium. Heirate Widerlegung des grassierenden Wasser halten, indem sie inei glänzendsten Kommunikatorin gefiel’s. geht unbeschuht, grundsätzlich aufspielten. sie 21Jahre Als alt Mittelmaßes. Extremistisch, un Meist mitmodernem Repertoire, einst die Schuhe vergessen. Ihr willig beijedem Auftritt eine mu weisen. war, wechselte sie nach Bern ans äußere mich nicht mehr dazu“, Zymbal-Spielers emigrierte 1989 Gegenwart. Und ist solebende Opponenz-Aufruf alsdie spon sehr schöne Alben erschienen.sehr schöne Alben sie in Bezug auf die Tatsache, dass siziert gewisssiziert roher, zumal die sikalische Fußmassage. Und mu sonderheit ist banal. Sie hatte sein muss. dieser DieBe Genese sprochen: ihre Barfüßigkeit. Sie schnappt, wird sie darauf ange zösische Labelnaïve aufzuneh belehrbar, überwältigend. unverwechselbarste Geigerin der nen von Neuer Musik, die es in rübergehend nannte, alseineder Pianistin Mihaela Ursuleasa. begleitet unter anderem von Fazıl men, wo inrascher Folge sechs nem Restaurant zur Unterhaltung richtige Musiker auch komponie noch festhält. Sie tut es, wie nur fragt, ob sie andiesem Brauch sie,beharrt wenn sie man auch Füße direkt verbunden sind. „Ich immer besonders sauber gefegt übrigens dass dazu beiihr führt, unbestrumpft und nacktenauf mit ihrer Familie nachWien. Die jüngste Konzerterfahrungen be tanste, unbändigste und damit tricia Kopatchinskaya folgt dem te sich „Patkop“, wie sie man vo ter. 2008begann das siefran für te daselbst undbekam eineToch Say undder (2012verstorbenen) Sohlen aufsKonzertpodium. Was Nerven der Hand mit denen der konnten sich finanziell nur über Mit diesen Platten etablier Die Tochter einesinihrer mol Seitdem verpasst sie sich frei Noch einezweite Eigenschaft ------

Foto: Marco Borggreve Foto: Marco Borggreve „Stylus fantasticus“ –so „Es gibtviel Außer BeethovenAußer undTschaikow Psychopathen Veitstänze aufführen zu wenige in derMusik.“ der Bühne buchstäblich die zirzensischste, auf die auch verfolgen.“ der einzige Musiker, den ich ken de Musikerin auf wei ders.“ Und hat damit die Welten suchen,langweilige Nor gebracht. Kopat Denn große Stärke ihres Mu alle Musik, selbst Bach, chinskaya ist nicht nur chopathen“ in der Musik, legt sie ein gewisses ‚zigeuneri eigene Vision und haben eine Musikerin von vollendetem englischen Renaissance-Stücken voll blieb. Von der Performance: sizierens auf den Punkt sches’ Element rustika ski ist beiihr indieser Hinsicht Charme. sie ehrlich: „Ich jeden und mehrFreunde unter den Di inzwischen auch mehr blikum geknackt. Und muss den Zugang zu den anderen nach. Um zu präzisieren: „...man ner Philharmonikern war kürz mit ihr. Das beiden Debüt Berli mir Jurowski arbeiten regelmäßig reweghe, Peter Eötvös undVladi rigenten gefunden. PhilippeHer malität vermeiden, die Es gebe auch „viel zu wenige Psy ne.“ ren müssen. „Heinz Holliger ist nennt sie esselber. ter Flur. IhrIdeal ist ein falls kann gar nicht an Saal sogar beider anschließenden Nacht-Session mitModerne und lin-Repertoires meidet sie lieber. lich einsogroßer Erfolg, dass der her nochfast jedes Pu ler Folklore braucht, sagt Danach befragt, ob Die großen Schinken des Vio Sie hat damit bis Very outspoken wie immer. ------Hammer ­Hammer mit Dame ge, spirituelleundmysteriöseCharak geschätzt vongeschätzt allen,fürdieWahrheit in sikgeschichte dar. 1937bis1947beiDmitriSchos studierte sische Komponistin des20.Jahrhunderts, der Musikanerster Stellesteht.“ kar Der zeugt, dassdieMusikvon GalinaUstvolszeugt, mit dem Hammer“ karikierte. (Die Sichel (DieSichel mit demHammer“karikierte. nes dergroßen, ungelöstenRätselderMu nes Häufleinihrer Kompositionen gelten indes fehlt.) Ustvolskaya, dienureinklei ter ihrer homophon-repetitiven oft Werke takowitsch. Dieser sagte:„Ichbinüber kaya weltweite Anerkennung findenwird, ben Sofia Gubaidulinabedeutendsterus Galina Ustvolskaya (1919 – 2006), diene führte dazu,dassmansieals„die führte Dame ließ (derRestwurde vernichtet), stellt ei ------dieser Komponistin gelungen. So da nicht“, meintsie. 70Jah „Seit drei großen Violin-Werken von de musste, das sich dem Main Werke verbrennen, die sie später auf einTalent aufmerksam wer verweigert. witsch selber“,witsch sagt sie überdie wann Manfred Eicher von ECM patchinskaya sogar einenLebens schmutzig-schön, dassschmutzig-schön, essüchtig patchinskaya. Mitdem Duett, Trio Galina UstvolskayaGalina hat sich Ko sund. Kein Wunder, dass irgend stream-Kunstflitter so standhaft ser (undReto Bieri) spielt, ist ihr persönlich kennenlernen konn sie (vor deren Tod 2006)noch skaya: fürVioline& Sonate nicht mehranerkannte“, soKo macht. Wunderbar. und der Violinsonate, die sie ge Romantik“, das seidoch unge ren spielen die Geiger nur noch zunichts holen. „Esbraucht mich meinsam mitMarkus Hinterhäu Bieri, te. „IhrMannmusste die vielen traum „Ich erfüllt. finde sie stär te, abwegig intensivste Porträt tatsächlich das bislang rundes Schostakowitsch-Schülerin, die ker undehrlicher alsSchostako lve u. a. ­Klavier Neu erschienen: Mit ihrer neuenCD mitden ECM/Universal , mitHinterhäuser,

Galina ­Ustvol­ - - - - 17 ------Jaroussky_Rondo.qxp_Jaroussky_Rondo 05.09.1409:51Seite1 O P N j H H f p E P S K Sacred V P a G S J a e h n b h h a t a a e Ä r c l t a o f i s i l i n t r e

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Foto © Marc Ribes „Die Trompete „Blind gehört“ zwischenzwei PausenimPotsda„Blind gehört“ ­übernehmen.“ VIIe: 1., 3. Satz (Marsalis, National Satz (Marsalis, 3. 1., VIIe: André und auch nicht Reinhold Friedrich. Ich Trompetenkonzert Es-Dur Hob. Es-Dur Trompetenkonzert Gábor Boldoczki Von Arnt Cobbers kann ­ kann 38-jährige Ungar, der 1982) 18 Trompeten-Plattenstars Blind gehört – – gehört Blind schule inBudapestun der führt seth. Dabei weg: während erlive einegroße Bandbreite bishin und Tine Thing Hel zu zahlreichen Uraufführungen Beim spielt. Urtext gespielt, undes wirkt vom Orchester eine Art Triller,eine Art dieauf man zwei Arten spielen man nichtauchnochaufCDTrompetenmusik.“ man vielspielt undprobt dannhört undübt, mer Nikolaisaal schickt erentschuldigend vor neben Alison Balsom als Professor an der im Dreigestirn derjungen Haydn Franz-Liszt-Hoch terrichtet, ein erstaun terrichtet, nahme. Und dann gibt eshier eineVerzierung, Philharmonic Orchestra, Leppard; Orchestra, Philharmonic Classical nimmterausschließ Gábor Boldoczki ist der Mann Gábor BoldoczkiistderMann Exklusivkünstler von Sony tippe auf Wynton Marsalis. Das ist nachdem kann, undich glaube, sowie hier spielt sie nur klang undvom Tempo herwie eineältere Auf lich Musik des 18. Jahrhunderts auf, lich Musikdes18.Jahrhunderts Alsliches Doppelleben: Sony „ Ich höre wenig Trompetenmusik. Wenn die Aufnahme ich habe noch nie gehört, da binich ganz sicher. Und ich binsicher, esist nicht Maurice Ha, das Stück erkenne ich! Aber - - - - viele Rollen Rollen viele - - - - - Trompetenkonzert op. 94 op. Trompetenkonzert Trompete undFlügelhorn. Und esist sehr Trompetenvibrato spielt. heutiges Sein Vi (Nakariakov, Jenaer Jenaer (Nakariakov, Teldec Classics Musiker. Wir beide sehenunsnicht in erster Weinberg sehr gut befreundet undspielen immerwieder ponist, aber dies war sein letztes Instru passt undwas daraus inden Proben entsteht. Großartig komponiert Trompete. für zu Sergei. Für mich ist er ein ganz großer zusammen. Dieses Stück B-Trompete ist für brato würde ich sofort erkennen, das ist fan musikalisch undsensibelgespielt, das passt Haydn war sowieso einsensationeller Kom mentalkonzert, esist einsehrreifes Werk. ist spannend zu sehen, wie sich man da ein Philharmonie, Boreyko; 2001) Boreyko; Philharmonie, Linie alsTrompeter, sondern alsMusiker, die tastisch, wie beieinemStreicher. Wir sind komponiert, und Sergei spielt vor allem B- genen Klang undCharakter, undes Aufnahme sein,wo ernochein Hardenberger? Dann ist es Sergei Reinhold Friedrich? Håkan Nakariakov! Das muss einealte Jedes Orchester hat seinenei

Wynton Marsalis. Erist ein mich immerwieder darauf. wichtiger Trompeter, er oft und deshalb freue ich hat schöneAufnahmen spiele es gar nicht so gemacht, abertrotz­ tig­ dem spielt erfür eines unserer wich Haydn-Konzert ist Klassik. (lacht) Das mich besser Jazz als sten Stücke. Ich

­ ------Aber ich spiele auch oft nur mit Klavier, da gibt André gespielt hat. Wann kommt denn Maurice Aufnahmen. MitOrgel zu spielen macht Spaß. Trompete Orgel und (Tarkövi, Vivaldi der einMeister des Orchestrierens war, hat Was ich ander Trompete mag? Sie bietet sovie Welches wählt, man Instrument ist beineuerer Trompete gewisse Dunkelheit. Ich nur habe sehrwenig gen, Flügelhorn, C-, Es-undB-Trompete – arbeiten. Mankann auf der Trompete einme Tudor/Naxos cholischen, weichen Klang, die Piccolo klingt etwas ausdrücken wollen, unddie Trompete on Trompete es viel romantische undzeitgenössische Lite extrem leise. Das Flügelhorn hat einenmelan Musik meist vorgeschrieben. Richard Strauss, wieder lange Pausen. Das verlangt eineandere viel Barock undKlassik, unddie Kombination wegen kann auch man sogut Barockmusik be peten zu Hause: vier Piccolos indrei Stimmun sehr festlich – sind sehr rund, imhohen Registersind sehrrund, gibt eseine Grubinger machenwerde. spielt oft man sehr intensiv,hat dann aber sich endlich müs nicht mal zurücknehmen schrieben, welche Trompete wo einzusetzen strumente. Ich acht habe verschiedene Trom spielt wird, deutet auf einenOrchester interessantsen. Sehr finde ich die Kombinati sehr laut spielen undmiteinemDämpfer auch ben –undjetztwechsle ich nicht mehr. (lacht) ist nur das Mittel dazu. Kraft undEinstellung. Dies ist eineschöne Auf im Orchester gespielt. Das ist schonanders. Als neun Jahren angefangen undbindabei geblie richtete Blechblasinstrumente. Ich mit habe nahme! Gábor Tarkövinahme! von den Berliner Phil ratur, unddie Pianisten freuen sich, dass sie muss der Trompeter (lacht entscheiden. )Des ist. Und seinletzter Satz lautet: Letztendlich Hedwig Bilgram, die 35Jahre lang mitMaurice Ich spiele viel mitIveta Apkalna undmit in seinemBuch zwei lange Seiten ge darüber Kofler; 2012)Kofler; Konzert F-Dur RV arr. 455, für jedes hat Instrument einenanderen Charakter. trompeter die Töne hin.Eineraus Deutschland, Solist muss sehrviel man spielen. ImOrchester le Rollen übernehmen.Natürlich spielen wir len wie einvirtuoses Geigenkonzert. Mankann lancholisches Oboenkonzert genauso gut spie le Möglichkeiten durch die verschiedenen In harmonikern? Ich dachte, ich kenne alle seine Mein Vater spielte Trompete undunter –

Kammerorchester ist sehrbeliebt. dieses Stück auf einer Piccolo einem größeren ge Instrument Ist das Händel? Vivaldi? Ich würde trompete spielen, unddass esauf –

die Trompete kann einfach vie Schlagwerk, was ich mitMartin und ­ ------

Foto: Marco Borggreve/Sony Foto: Marco Borggreve/Sony „Il Barcheggio“,„Il André, der größte Trompeter? würde Den ich dann kam Maurice André und hat gezeigt: Die der Naturtrompete muss die Intonation perfekt Trompete kann wirklich allein auf der Bühne Trompetenklang: eineseinen einessehrnah, (Concerto Köln; 1987) Köln; (Concerto gültig, auch wenn Barock man heute anders geschwindigkeit den Ton erstellen können. Auf auch einsehrwichtiger Trompeter undfür atmen mitder Zunge, der Artikulation, der Luft am ersten Ton erkennen! Erwar wirklich eine Maurice André gehört, esgab anderes. nichts ein netter Mensch.MeinVorbild würde ich ihn es nicht. Meter den entfernt Raum. und eines für Wenn eine Naturtrompete doppelt solang ist. Aberes wunderbar Ich funktioniert! finde diese Auf war die Trompete sehrpopulär undhatte einen wird erst der Ton schlecht, wenn ich ihnnicht finde Naturtrompeten für vor allemBach-Kan Cappella Gabetta aufgenommen, die auf his ich mitder habe schön. Meinletztes Album spielt. Abererhat immergetreu und über stehen. Aufnahmen Seine sindimmernoch sofort einKiekser. Auf der modernen Trompete sein, weil es keine Ventile gibt. Sonst kommt spiele. Wir holen Luft und müssen beim Aus Gleiche, ob ich moderne oder Naturtrompete zeugend gespielt, erhatte undwar Charisma Stradella Immer, Barocktrompete, mich einerder größten, auch alsMusiker. Lehrer zwei inKarlsruhefür Jahre wurde. Erist Dann kam Reinhold Friedrich, der ja auch mein nicht nennen,aberichalsSchüler habe nur Romantik immer mehr Orchestersoli. Und Klassik zum Tuttiinstrument, bekam inder Legende. Wenn bedenkt: man Inder Barockzeit muss der Raum perfekt sein,sonst funktioniert ich diese Klangqualität imKonzert will, haben wirdrei haben nahme Mikrofone den für hiernahme wunderschön.AberbeieinerAuf ist für jedenist für Trompeter einegute Übung.Ich richtig treffe, dann kommt der Kiekser. man so denkt,man dann ist es theoretisch das zusammenInstrument ausatmen undwenn ist einfach: Manmuss einatmen undmitdem torischen Instrumenten spielt. Die Musiker taten oder Sinfonien von Haydn undMozart MDG/Naxos Natürlich ist eseinanderes Luftgefühl, weil haben auf 440 Hertz gestimmt aufhaben 440Hertz –undeshat hohen Rang,dann wurde sie inder Zeitder Sinfonia zur Serenade Serenade zur Sinfonia ich das Trompetenspiel unterrichte, Hause, spiele abernicht viel. Wie Ich eineBarocktrompete habe zu Das kenne ich auch nicht. Schön!

------4.12. 30.11. 30./31.10. 7.12. 9.11. 7.11. 5.12. Varsovia, Franz LisztChamberOrchestra, denke ich, wenn wirMelodien undHarmonien 2.12. 29.11. 27.11. 26.11. 25.11. 24.11. 23.11. 20.11. (Hardenberger, Pöntinen; 1989) 1.12. 16.12. 12.12. 1.11. oder zwischenhochundtief wechseln. Fazıl ob diese oder jene Musik gut ist. Aberwenn wir noch Publikum haben wollen, haben wir nochPublikum ist esgut, wortung alsMusiker, Komponisten zu finden Sony Ligeti spielen machtSpaß. Und esist unsere Verant schen Konzerten: 6.12. zwischen spannt sich eindramaturgischer immer beeindruckend. Abernochin Bogen mitEmotionen. Wenn die Trompete noch kommt. Konzert mich, undich für bingespannt, was mich komponiert, jetzt schreibt Penderecki ein Farben finden, dunkle undmelancholische, Hardenberger. Zeitgenössische Musik zu ich ihn,wenn erhineinruft: Dasist Håkan und zu animieren. Ich möchte nicht beurteilen, Mysteries Of The Macabre festlich undlaut undhochspielt, ist das Say hat einschönesTrompetenkonzert für teressanter ist es,wenn Komponisten andere Stück ist anunddort eszu Ende undda haben undwenn dashaben hier fängt spürt, man Zuletzt erschienen: Zuletzt Gábor Boldoczki auf Tournee mit veneziani mit Tournee auf Boldoczki Gábor Deutsche Grammophon/Deutsche Universal konzerte (Bach, Händel, Vivaldi), ­ Händel, (Bach, Viersen, Festhalle Wihelmshaven, Stadthalle Fulda, Stadtschloss Mülheim anderRuhr Meppen, Theatersaal München, Residenz Mannheim, Rosengarten Lippstadt, Stadttheater Lippstadt, Bietigheim, Kronenzentrum KircheIllertissen, Bayreuth, Stadthalle Eckernförde, Stadthalle Pullach, Bürgerhaus Berlin, Konzerthaus Dresden, Frauenkirche Essen, Philharmonie Hamm, Kurhaus Stuttgart, Liederhalle Stuttgart, Liederhalle Stuttgart, ( gibt es nicht viele Aufnahmen. schwer! Ander Stimmeerkenne Sehr gutSehr gespielt, das ist sehr nach demersten Ton) Ligeti! Davon

Festliche Trompeten­

Sinfonia

19 - - - - Tripelkonzert Berlin Classics Neuheiten bei KENT NAGANO ISANG ENDERS MARI KODAMA Klavierkonzerte Nr. 1-5 Brandenburgische Konzerte 6 Suitenfür Violoncello solo Videos auf youtube.com/berlinclassics JETZT IMJETZT HANDEL SOWIE ALS DOWNLOAD ERHÄLTLICH. CONCERTO KÖLN Johann SebastianBach Johann SebastianBach Ludwig vanBeethoven Deutsches Symphonie-Orchester Berlin außergewöhnlich kontrastreich und von Klavierzyklus aufhöchstem Niveau – Eine EinspielungdesBeethovenschen der Technik Überschwang, Präzisionund Bach erforscht dieMöglichkeiten desCellos Echoflöten imviertenKonzert. Einzigartig: dieSoloauftrittedereigens Konzerte inneuemGlanzerstrahlen. großer Intensität. Geist geistreich undgeerdetzugleich. IsangEnders Concerto Köln lässtdieBrandenburgischen für dieseEinspielungrekonstruierten bringt mitjugendlichem Elanundüberragen- zusammen www.edelclassics.de Hamburg ·Telefon (040) 89 08 53 13 erhalten Sie bei: Edel GmbH, Weitere Informationen und den Katalog .

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„Academy of die Ancient wohl Music“ immer 2032 willerdessen107 Sinfonien komplett auf- gelegt: Bis zum 300. Geburtstag JosephHaydns gelegt: Biszum300.Geburtstag Frisch verhayratet Frisch nehmen. Der italienischeAlteDer Musik-Starhatsichfest- Giovanni Antonini 20 ein Wort zuIhrem gerade verstorbenen dem Gebiet der histo glaube, dass seineHaydn-Sinfonien mitder Und besonders in Erinnerung Und besonders inErinnerung Christopher Hogwood? Dirigentenkollegen vielleicht Antonini, Herr Haydn-Marathon geht, esumIhrenBevor großen von geblieben. Rebels „Leséléments“ Ich verständlich eine emi­ ist mirnicht nur seineAufnahme rischen Aufführungspraxis. Hogwood war selbst nent wichtige Figur auf Von - uido F Guido ­ is ch und demKammerorchester Basel hinundher wechseln, dessenwechseln, ständiger Gastdirigent Sie sind. er Ihrem Ensemble „IlGiardino Armonico“ werden zwischen wieder Sieimmer die bis 2032 eingespielt werden, noch schönsten auf dem Ton Im Laufe 107Sinfonien, der trägermarkt sind.Hog beit mit denBaselern fort. hat zwar auch Haydn mit Hogwoods Haydn-ArHogwoods e Kam­mer dem setzen Sienuneinwenig ae auf Basel In gewisser Weise nicht. Die CDs kenne ich aber genommen. ­genommen. ­orches

­wood ter ­ter - - Auch deshalb ich erwarte mirvon dem gerade Ähnlich unterschätzt wird Haydn auch aber orchester Basel gelten eingespielt haben, Sie ebenfalls Wieist die über alsKlassik. Expertefür gespielt wird. eigentliche Undder Repertoire- die „Schöpfung“ nicht richtig wahrgenommen.die „Schöpfung“ gestarteten Haydn-Projekt die entsprechenden genauso interessante Sinfonien. geführt habe. AberinmeinerHeimat Italien chester zu verschmelzen, wo eineumfang entstehen dann ganz neueErlebnisse undEr Meine erste ich mitihmhabe Erfahrung Knaller kommt Pause dannnach der … Beethoven-Sinfonien, die Siemit demKammer Barockfachmann Spätestens bekannt. seit den meistens eineHaydn-Sinfonie zumAufwärmen beklagte sich einmal darüber, dass inKonzerten wird Haydn bisauf seinebekannten Stücke wie weiterhin IhrKollege inDeutschland. Andreas Spering, der genauso der einHaydn-FanSpering, ist wieSie, Sie sindnicht nurdank„IlGiardino Armonico“ als haupt IhrVerhältnis zuHaydn? staffel passieren, die pünktlich Ge zum 300. Gastdirigent miteinemSinfonieorchester auf seiner „Trauersinfonie“ gemacht, die ich als zu. Espassiert oft, dass Sinfonieorchester ein Haydn-Stück kurzdurchlesen mal und über Ich stimme Andreas Spering da vollkommen beide Ensembles zu dort einemgroßen Or abgeschlossenburtstag seinsoll. Tatsächlich reichere Besetzunggefragt ist. Auch daraus Rhetorik undden technischen Heraus fahrungen imUmgang mitHaydn. Schubkräftefür auch weniger bekannte, aber Nicht nur das wird imLaufe der Aufnahme habe ichhabe mirdie Möglichkeit offen gelassen, haupt keine von Ahnung der Musik, seiner Ganz oder gar nicht: Giovanni Antonini ------

Foto: Benjamin Pritzkuleit (o.); Marco Borggreve (u.) Foto: Benjamin Pritzkuleit (o.); Marco Borggreve (u.) „Joseph Haydn Stiftung Basel“ gegründethat. „Man braucht Loop-Charakter wird.“ War dieses gigantische Haydn-Unternehmen Werken anderer Komponisten … eigentlich Ihre Idee? gisch vor, sondern kombinieren Sin­ nicht zurFolter Wir wollen die möglichen Ver ganze LebenmitallseinenWider gepaart mitMelancholie und genommen. Haydn undGluckkannten sich ja auch sehrweit auseinander liegen. phasen von Haydn, aber auch aber mitphasen von Haydn, entdecken, die zeitlich durchaus etwa, dessen unvergessliche Themenselbst eines kostspieligen Abenteuers 2013 auch die erleben. InseinerMusik finden fonien aus verschiedenen Schaffens Möglich gemacht wird dasProjekt ausschließ wir eineperfekte Balance aus sub wollte nun zeigen, dass Haydns Sinfonien aus Sie gehenEinspielung der bei sämt licher 107Sinfonien nicht chrono­ künstlerische Unabhängigkeit bestellt? lich von privaten Sponsoren. Wieist esdaumIhre Giardino Armonico“ die Sinfonien pretationen heraus. ImVergleich zu Mozart Christoph Müller, der zur Finanzierung solch sprüchen eingefangen.sprüchen sonders alsManndes Theaters zu schreckliche, weil einfallslose Haydn-Inter Gedankengebäude undIdeenkonstruktionen seiner „Sturm undDrang“-Zeit ihre Wurzeln zweit- oder drittklassige Aufführungen aus zwischen Haydn und Wilhelm Friedemann zu bieten. Und inseinenSinfonien ist erbe Ballettmusik Juan“ „Don auf Für die erste Folge ich habe mit„Il bindungen zwischenSinfonien Bach oder Joseph Kraus Martin geben. menden CDs wird esdann etwa Klang-Dialoge in GlucksBühnenmusik Auf haben. den kom sichund haben gegenseitig sehrgeschätzt. Ich tiler Ironie undetwas Groteskem, forderungen Und haben. sokommen meist Nr. 1,39und49sowie Glucks Nein. Sie kam vom Schweizer Kulturmanager lyrischer Tiefe. Haydn hat da das halten, hat Haydn eherungemein raffinierte ie Menuetts ­eines Schlüssel ­einen ­dafür, dassder lo ­ ­ ­ - - - - 18 Jahre Haydn- Entdeckungen vidieren.“ ger undHanspeterLüdin,dieimVorstand dervon Chris gramme mitseinenbeidenEnsemblesauchlive präsen ermöglicht durch dieSchweizer Mäzene JeanneLüdin-Gei werden wieüberhaupt dasgesamte„Haydn2032“-Projekt wicht JosephHaydnsinnerhalbderMusikgeschichteins ren wird DirigentGiovanni Antonini dieeinzelnen CD-Pro richtige Lichtrücken unddasHaydn-Bildgrundlegendre toph Müller gegründeten „Haydn Stiftung“ sitzen.„Die toph Müllergegründeten„HaydnStiftung“ Basel, tieren. findenjährlichin Zürich, Eisenstadtund So Berlin jeweils zwei Konzerte statt. Diese Konzertzyklen Berlin jeweils DieseKonzertzyklen zwei statt. Konzerte Bis zumAbschluss derKompletteinspielung der107 Haydn-Sinfonien aufhistorischenInstrumentenin18Jah Stiftung“, soMüller,Stiftung“, „möchtedieBedeutungunddasGe - - - - - ­ Juan“; mitIlGiardino Armonico, 9.11. 7.11. gewinnt seine Sie,wenn Musik sieaufgewinnt für his die Menuett-Form rehabilitieren. In vielen Auf 8.11. größeren theatralischen undironischen Geist torischen Instrumenten gespielt wird? eines Menuetts inetwas Angenehmes ver Nun gibt es Haydn im Originalklang nicht nur passione“,Sinfonien Nr. 1,39,49, Gluck„Don verleihen. Die schließlich Italienerhaben die wir aber bislang nicht. Die Stücke die für wandelt und nicht zur Folter macht. vor Pinnock oder Nikolaus oder vor Was Pinnock Harnoncourt. längst von Hogwood, sondern auch vonlängst Tre von Hogwood, Oper erfunden. ZudemOper erfunden. können wirvielleicht Gerade italienische Musiker können ihreinen Christoph Müller mich einwichtiger für Ge scheide, was aufgenommen wird. Einenbe sprächspartner. Produktion soll unsimmerauch Inspiration nächsten drei, vier CDs stehen fest. Aberjede reits durchkonzipierten Aufnahmeplan haben Ich binder künstlerische Direktor und ent nicht inder Musik, sondern andem fehlenden (Sinfonien 1, 39, 49, Gluck: 39, 1, (Sinfonien für die kommendefür sein.Und dabei ist zudem Schlüssel, mitdemden man „Loop“-Charakter werdenführungen Menuette einfach tödlich langweilig gespielt. Das Problem liegt aber Die ersten Konzerte zu „Haydn2032“ „Haydn2032“ zu Konzerte ersten Die Neu erschienen:

Abonnenten-CD: Track 9 Zürich (CH),Tonhalle Basel (CH), Martinskirche Basel Eisenstadt (A), Schloss Esterházy Eisenstadt (A),Schloss

„Haydn2032“ ­ „Don Juan“) „Don Vol. 1:„La Alpha/Note 1

- - 21 ------Halle präsentieren Ragna Schirmer NEU »Eine hervorragende Inszenierung über und dasPuppentheater FÜR EINE TAUBE SEELE KONZERT Im Vertrieb Im von harmoniamundi www.belvedere-edition.com Ein Spiel für Ragna Schirmer Klavier: Ragna Schirmer Musik: Maurice Ravel Lars Frank Nils Dreschke, Sebastian Fortak, Puppenspieler: Katharina Kummer, Buch & Regie: Christoph Werner Leben des Komponisten Maurice Ravel.« (Miroirs, Gaspard de la nuit) das tragische, geheimnisumwitterte und Puppen über Maurice Ravel Art. Nr. 10150 : DVD &CD

Rexroth u. Streit, Wolff, Ernman, Mehta, deNiese, Musicus Wien Concentus Nikolaus Harnoncourt G. F. Händel Rodelinda ERHÄLTLICH AB NOVEMBER

a.

Große Momente der Musikgeschichte (43)

ROBERT SCHUMANN (1810 – 1856), heiratete Clara, (1819 – 1896), nach zermür- benden Rechtshändeln, denn ihr Vater wollte nicht zustimmen. Friedrich Wieck hatte seine begabte Tochter systematisch zu einer Klaviervirtuosin ausgebildet und verdiente gut an ihr. Robert war zu diesem Zeitpunkt noch nicht als genia- ler Komponist hervorgetreten, er schien labil und unzuverlässig. Das Paar ist einerseits der Prototyp einer gelungenen romantischen Künstlerehe, anderer- seits gibt es die Ansichten, Robert habe die Tyrannei ihres Vaters nur durch sei- ne eigene ersetzt und Clara an ihrer wahren künstlerischen Berufung gehindert. Oder auch: Clara sei nur eine herzlose Virtuosin gewesen ohne tieferes Kunst- verständnis und habe ihn durch ihre Kälte in die Krankheit getrieben. Wie dem auch sei – interessant ist, dass es über kaum jemand in der Musikgeschichte soviel authentisches Material gibt – in Tage-, Haushalts- und Ehebüchern wurde vom Beischlaf bis zum Knopfannähen alles penibel festgehalten, Tausende Brie- fe wurden verfasst – und dennoch, Clara und Robert Schumann haben schrei-

bend soviel Nebelkerzen geworfen, dass sich ihr Bild entzieht. Borggreve Marco Foto: 22 Foto: Marco Borggreve D Auf ihrem Album versammelt dieargentinische Meditation Hebräische inspiriert sind. inspiriert Schostakowitsch Elemente der jüdischen Mu poesie“ hieß die elfteilige für dieSammlung, geschrieben hatte. hebräischer „Aus Volks seine Premiere, den Schostakowitsch 1948 te – ebenfalls deutlich später – ein Liedzyklus ber 1953zur Uraufführung. Und 1956 erleb erst kurznach dem Tode imDezem Stalins 1949 komponierte 4.Streichquartett kam so Werke inder Schublade verschwinden. Das kowitsch ganz schnellzwei lebensbedrohliche tischere Züge annehmenwürde, ließ Schosta mus Prägung Stalinscher drama nocheinmal lich wurde, dass der sowjetische Antisemitis Cellistin Werke, dievon jüdischerMusiktradition Sol Gabetta Als Ende derAls 1940erJahre deut deuten undreagierte entsprechend. ganz genau die Zeichen der Zeitzu mitri Schostakowitsch wusste stets Von

R ein ------h ard Lemelle ard sie lernten, ihre Verzweiflung zu verbergen. geben. Die Juden hat solange man gequält, bis der Musik sollte esimmer zwei Schichten meiner Auffassung von nahe.Musik sehr In Diese Eigenart der jüdischen Musik kommt handelt essich umeinLachen unter Tränen. unbekannten Gesprächspartner. „Fast immer sein“, so Schostakowitsch gegenüber einem und kann gleichzeitig fröhlich undtraurig begründet. „Sie hat viele verschiedene Seiten seiner Seelenverwandtschaft zu ihrer Haltung drohlichen Klangsprache verschmolz, lag in ebenso beklemmendentypischen, wie be rückte,Zentrum indem ersie mitseiner nachfolgenden Streichquartett. sik nochunmittelbarer verarbeitet hatte alsim Dass er die jüdische Musik derart ins

Bekenntnis: Sol GabettaSol spielt Bloch - Schostakowitsch; mitAmsterdam Sinfoniet im Konzertsaal oft gespielthat. „Esist ein aus Leonard Slatkin mitdem zurück, sie esauch mit dem 1916geschriebenen Werk gingauf testes Werk aufgenommen. Ihre Beschäftigung mit „Schelomo“zudem Ernest Blochs bekann sowie der „Méditation Hébraïque” hat Gabetta Violinefür komponierten Zyklus „Baal Shem“ Life“, einemSatz aus dem 1923ursprünglich ist sinnlich undbesinnlich zugleich.“ so die argentinische Starcellistin. „Die Musik eine Betroffenheit undErgriffenheit spüren“, Konzerten undkonnte beivielen Menschen steht. „Ich spielte ‚Prayer‘ oft alsZugabe in erbes mitder klassischen Musik imZentrum dem die Verschmelzung des jüdischen Klang gentliche Auslöser einCD-Programm, bei für Gebete sind.Blochs „Prayer“ war auch der ei gewählt, sie die zum für Teil inTöne gesetzte zyklus –Stücke ihre für neueCD „Prayer“ aus rangements von Schostakowitschs Vokal Von ihmhat SolGabetta –nebenLieder-Ar Bloch lässt sich unter diesem Motto erkunden. Schweizers undspäteren Amerikaners Ernest geschlagen. Auch die des gebürtigen nur inder Musik Schostakowitschs nieder Tanzmusik zum Ausdruck.“ Darum bringen sie ihre Verzweiflung in der 15./16.12. 9.12. 8.12. fonietta, CelloEnsemblederAmsterdamSlatkin, Sin ta, Thompson, Orchestre NationaldeLyon, Neu erschienen: Niederlande zu verlassen. Heimatländer wie Frankreich, Spanien unddie wiedermal viele Juden zwingt,ihre alten in einerZeit,der einneuerAntisemitismus finden. Daher ist „Prayer“ auch einBekenntnis geschichte des jüdischen Menschenwieder Quellen der souralten Glaubens- undKultur positionen von Bloch undSchostakowitsch die haupt lassen Gabetta sich für inden Kom die Rolle des Königs Solomon ‚spricht‘.“ Über ladendes großes Cellokonzert, indem das Cello 14.12. 12.12. 11.12. 10.12. Schostakowitsch: Nr. 1von Cellokonzert dem mit Tournee Auf

Abonnenten-CD: Track 11 Neben dem dreisätzigen Zyklus „Jewish dieser Geist WorteDer hat sich nicht Sony Stuttgart, Liederhalle(LPO, JurowStuttgart, (LPO,Köln, Philharmonie Jurowski) Berlin, Heras-Casado) (StaatskapelleBerlin, Konzerthaus ski) Hamburg, Laeiszhalle(LPO, Jurow (LPO, Jurowski) Friedrichshafen, Graf Zeppelin Haus rowski) (LPO,München, Philharmonie Ju ski) Freiburg, (LPO, Konzerthaus Jurow ski)

„Prayer“ ,Werke von Bloch, - 23 ------Bernardo Bellotto: Wien vom Belve- dere aus gesehen, 1758 – 1761

scher Hinsicht, auch wenn man in dieser ent- rückten, kaum mehr klassizistisch zu nennen- den Schönheit das dramatische Potential und Hörtest – Mozart die Entwicklungslinien dieser Musik nicht ahnt. Neusachliche Ausnüchterung hat ihren Gipfel in Carl Seemanns zwischen 1949 und Die Klaviersonaten 1955 eingespielter Aufnahme erreicht. Das me- tronomische Textbuchstabieren führt zu einer bestürzend hölzernen Ausdruckskargheit, die nicht ins Spirituelle umschlagen kann wie bei Kratzspuren der Klavierstundenschändung: Gieseking – ein hoher Preis für das Zerschlagen verspielter Meißener Porzellanfiguren. Dabei ist ­Mozarts Sonaten harren nach langer Gering- der Haltung einer gewissen herben Beschrän- kung durchaus eine Deutungsperspektive ab- schätzung noch immer ihrer Entdeckung. zugewinnen, wie die unerhört eindrucksvol- le erste Version der zu Unrecht vergessenen Lili Von Matthias Kornemann Kraus von 1954 beweist. In diesem bohrend ex- pressiven Spiel gibt es keine belanglos spieleri- sche Geste, keine liebenswerte Floskel. Der ge- radezu schneidende Ernst mag die frühen So- ie viele Klaviersonaten hat konzerte oder Opern ebenso. Die Künstlerhe- naten überlasten, aber er stellt – erstmals in Mozart eigentlich kompo- roenverehrung des Historismus hatte damit der Schallplattengeschichte – die grüblerischen niert? Wahrscheinlich kann ein Problem. Für Mozart selbst stand die Gat- Episoden, die aus der Konvention fallenden Wman mit dieser Frage sogar tung „Klaviersonate“ auch nicht im Zentrum Wendungen in das harte, kontrastreiche Licht manchen Kenner ein wenig in Verlegenheit seines Denkens. Aber umso lustvoller experi- kunstvoller Schwarzweißaufnahmen. bringen. Aber warum sollte man das auch wis- mentierte er schon in den Münchener Sona- Claudio Arrau trieb in seinen Altersauf- sen müssen, ist dieser Werkkomplex doch ei- ten von 1775. Wir begegnen opernhaften Ges- nahmen (1973 – 1988) die expressive Kraus- ner Geringschätzung anheimgefallen, die man ten, sprühenden Dialogen und sanglichsten Tradition ins Extrem. Seine Abneigung gegen bei einer gottgleich verehrten Gestalt wie Mo- Themen. In einer fantastischen Wandelbar- leichthändig polierte Oberflächen reicht so- zart kaum erwarten würde. Ein Maarten ’t Hart keit tritt das musiktheatralische Denken in die weit, dass ihm Skalen holpern, sich quälend wischt in seinem populären Büchlein die So- Textur des Tastenwerkes ein. Doch um diesen stauen, als müsse sich diese Musik, um ihr naten mit einem Satz als „unbedeutend“ vom Geist wiederzuerwecken, mussten die moder- wahres Gesicht zu zeigen, ständig am Rand Tisch, und diese Haltung hat Tradition. Das 19. nen Spieler erst einmal den Schutt des süßli- der verdrossenen Unordnung bewegen. Die Jahrhundert bildete seine Sonaten-Ästhetik an chen Nippes-Mozart, die Kratzspuren der Kla- „Sonata facile“ rumpelt regelrecht unter der Beethoven, für Mozart blieb allenfalls die Rolle vierstundenschändungen und den Staub der Last eines rührend-unangemessenen Kunst- des Wegbereiters in den beiden Moll-Werken. Geringschätzung wegräumen, um das Werk- ernstes, und auch das musikalische Porträt Beethovens Sonaten sind ein Spiegelbild sei- ganze in den Kanon einzubringen. Dieser Pro- der Rose Cannabich im Andante der Mannhei- ner künstlerischen Evolution und zugleich ein zess ist noch immer nicht abgeschlossen. mer C-Dur-Sonate (K. 309) wird mit recht di- „Journal intime“, jene von Mozart aber sind mit Gleich der Erste von allen, Walter Giese- ckem Strich geschaffen. Dem Spieler liegt der einer gewissen Zufälligkeit in sein Werk ge- king, ließ 1953 das komplette Klavierwerk Mo- Stift schwer in der Hand, aber er findet seine streut. Er pflegte Gattungen immer nur, wenn zarts so kühl durch seine Hände perlen, als sei Gegenstände. Das Andante der F-Dur-Sonate K. seine Umwelt sie ihm abverlangte, sei es durch er ein Medium, durch das sich ein unirdischer 533 rückt er, ganz zu Recht, Adagio-bedächtig Subskription, eigene Akademien oder Kom- Geist ausspricht. Die feierliche Ungerührtheit und schwerblütig ins Zentrum der Gruppe gro- positionsaufträge, das gilt für seine Klavier- und Ebenmäßigkeit überwältigt in pianisti- ßer langsamer Sätze Mozarts. 24 Eine ganz andere Art stilistischer Ge- zerlegt er sämtliche Sonaten, als hätte nicht neusachlichen Sprödigkeit und verleibt sie ei- schlossenheit zeigt Alicia de Larrocha. Neben ein Satz genügt, der Welt zu zeigen, dass diese nem individuellen, rhetorischen Stil ein, des- Arrau kann dieses Mozartspiel allzu scarlat- Musik seiner Meinung nach nur aus platter sen Ideal die Mozartsche Opera buffa ist. Pien- tihaft und konfliktlos wirken. Die a-Moll-So- Konvention besteht. aar setzt seine Themen in Szene wie ein Regis- nate K. 310 (1778), in die man gerne die Er- Auch ein Friedrich Gulda hörte in dieser seur: Man meint förmlich zu hören, wie sich schütterungen der Pariser Reise und des To- Musik vor allem erbarmungslos abschnurren- markant gefärbte Klangcharaktere launig die des der Mutter hineinliest, scheint zu besonnt de Bewegung. Aber diese Freisetzung moto- Bälle zuspielen. Das findet man in den älteren und maßvoll beschwichtigt geraten zu sein. rischen Irrwitzes hat nichts werkfeindliches. Aufnahmen nur in Ansätzen. Ein halbes Jahr- Scheint, denn die Qualitäten dieser Aufnah- Und doch ermüdet die erlesen-brutale Attacke hundert dienten die großen Meister der Reha- men sind sozusagen im Kreis des pianisti- bei aller Aufrichtigkeit irgendwann, zumal das bilitierung dieser immer noch verkannten Mu- schen Denkens gefangen. Für Larrocha gibt es blechern-harte Klangbild der „Mozart Tapes“ sik und opferten diesem Tun ein gutes Stück keine Klang- und Ausdruckswelt jenseits der (1980 – 82) auch keine Freude ist. Seine wind- des lächelnden Spiels und des meinetwegen Tasten. Selbst ein Arrau singt manche Kantile- stillen langsamen Sätze sind dann allerdings oberflächlichen Esprits. Hier darf er sprühen, ne, manchen vokalen Zierat aus. Die Spanierin von einer lauteren Klarheit, als könne man sie und man ist zu einem wahrlich glücklichen nicht, alles bewahrt einen Hauch knisternder, kaum anders spielen. Ende gekommen. etwas trockener clavecinistischer Schärfe. Der Das kann man aber durchaus. Der klei- straffe rhythmische Zugriff ist der kristallinen ne Bestand, um den es bisher ging, ließ noch Zeitlos: Härtung des Tons ebenbürtig. nichts ahnen von den verborgenen Horizonten Walter Gieseking, 1953, EMI Zweimal hat sich Maria João Pires der So- Mozartscher Kunst jenseits der Tasten. Lili Kraus, 1954, Music&Arts/Note 1 naten angenommen (1974, bzw. 1990). Die Mitsuko Uchida (1985 – 90) zeigt das gan- spätere DG-Version ist die deutlich reifere, ze Panorama des vorromantischen Dämmerns, durchbildetere. Und doch kann es einem ge- Drängens und Träumens in diesen „18“. Gera- hen wie bei der Larrocha – man unterschätzt dezu dämonisch treibt sie den langsamen Satz die interpretatorische Durchdringung. Drän- der a-Moll-Sonate – besonders den über Re- gend-motorische Finali wirken allzu feinsin- petitionen gesteigerten Mittelteil – in den Be- nig gebremst, langsame Sätze etwas betulich, zirk Schubertscher Todestrunkenheit. Das ist kurz, das quecksilbrige Temperament Mozarts schon unerhört neben den konventionelle- wirkt doch reichlich gezügelt. Aber dieses „Un- ren Lesarten, und sie spürt diesem Unerhör- derstatement“ schärft unsere Wahrnehmung ten noch in den kleinsten Details nach, die Für Piano-Gourmets: der abgenutzten Stellen – wir erleben das Fi- groß, vielleicht zu groß werden. So ist es zum Alicia de Larrocha, 1990 – 91, RCA/Sony nale der c-Moll-Sonate jenseits der lähmenden Beispiel eine spielerische, gar nicht so revolu- Christoph Eschenbach, 1974, Deutsche Gram- „fast-schon-Beethoven“-Perspektive, das kaum tionäre Geste Mozarts, die Reprise der „Sona- mophon/Universal mehr erträgliche „alla turca“ ironisch gebro- ta facile“ in der Unterdominante eintreten zu chen als milden Widerhall schnarrender Mun- lassen. Bei Uchida aber verwandeln sich sol- terkeit. Diese Souveränität strahlt auch in das che kleinen Eigentümlichkeiten in große, poe- Spätwerk ab. Pires zeigt nicht oberlehrerhaft tische Entrückungsepisoden. auf die verdichtete Kontrapunktik, sie verflüs- Christoph Eschenbach ist als Pianist voll- sigt den strengen Stil, als sei er ganz natürlich kommen unterschätzt, ich hätte seine phä- in Mozarts Sprache eingetreten. In Wahrheit nomenale Gesamtaufnahme von 1974 fast hat er ihm aber einige Arbeit gemacht. übersehen. Und hätte die vermutlich einzi- Mit András Schifftreffen wir noch einen ge Version versäumt, die die reichlich langen Vertreter des sensiblen Klassizismus (1980). Dürnitz-Variationen unter einen Spannungs- Revolutioniert das Hören: Bei aller freiwilligen Beschränkung der Mittel bogen zwingt. Einmal hört man auch den jun- Daniel-Ben Pienaar, 2008 – 09, Avie Music/Edel gelingt es ihm in manchen langsamen Sätzen gen Mozart als Zeitgenossen des Sturm und Mitsuko Uchida, 1985 – 90, Philips/Universal wunderbar, den Zügen individueller Empfind- Drang, ohne dass dieses Klavierspiel Eleganz samkeit jenseits der Formeln nachzuspüren, und Feingliedrigkeit verlieren würde. Eine der Für Fortgeschrittene: etwa wenn er sich im Mittelsatz der C-Dur-So- großen Überraschungen! Claudio Arrau, 1973 – 88, Decca/Universal nate K. 330 in die traurige, kleine, vom Orgel- Zwei Versionen auf historischen Instru- András Schiff, 1980, Decca/Universal punkt getragene Weise in seltenem Moll ein- menten sind zu erwähnen, aber in dieser Rei- Friedrich Gulda, 1981 – 82, Deutsche Grammo- singt. he nicht zu bewerten, Ronald Brautigam phon/Universal (1995 – 2000) und Kristian Bezuidenhout Maria João Pires, 1990, Deutsche Grammo- Uchida ist in’s Poetische ent- (2009 – 12). Man kann die interpretatorischen phon/Universal rückt, Eschenbach die große Visionen, die sich z. B. auf einem Stein-Forte- Überraschung piano entwickeln lassen, nicht mit jenen mo- Außer Konkurrenz: Nun kann man gegen so viel stilistische Ge- dernen vergleichen, die nun einmal wie eine Ronald Brautigam, 1995 – 2000, BIS/Klassik schlossenheit, Feinsinn und Ebenmaß auch Schleppe 200 Jahre Instrumentenbau- und In- Center Kassel rebellieren. Bei Glenn Gould geschah das in terpretationsgeschichte hinter sich herziehen. Kristian Bezuidenhout, 2009 – 12, harmonia plakativer Weise – es ist ein diskografischer Genau dieses Problem liefert der sicherlich mundi Zerstörungsversuch an einem relativ wehr- spektakulärsten Version der letzten Jahrzehn- losen Opfer (1968 – 72). Dass gerade die te den inneren Zündstoff. Zum Abgewöhnen: „Sonata facile“ der grausamsten Destruktion Daniel-Ben Pienaar durchmisst in seiner Carl Seemann, 1949 – 55, Deutsche Grammo- unterworfen ist, spricht nicht für einen Gen- 2008 – 09 entstandenen Aufnahme diese histo- phon/Universal tleman. Seine Pianistik in eine wahnwitzig rischen Horizonte vom historischen Klangbild Glenn Gould, 1968 – 72, CBS/Sony überdrehende Häckselmaschine verwandelnd, über den Nippes des 19. Jahrhunderts bis zur 25 ein Bach wie in der Schneekugel. Romantisches Idyllisch, hermetisch schön und Rieseln: Joshua Bell leicht romantisch rieselnd. „Die einen werden sagen: zu ro- mantisch. Die anderen: zu trocken. Man kann es nicht allen Recht machen“, so Bell. „Ich bin ger- ne unauthentisch. Und liege zwi- schen allen. Wichtig ist mir, dass Bach nicht pedantisch klingt und nicht ‚stilisiert’. Das ist überhaupt ein Wort, das ich nicht mag.“ Da- raus lernen wir, und das ist gar nicht so untypisch für Amerika- ner: Obwohl diese einen brillanten, sehr schönen Ton favorisieren – und dabei gern bis zum glamourö- sen Glitzern gehen –, ist das wah- re Ideal auch von Josh Bell: „Natür- lichkeit“. Er sagt es selber so. Geboren 1967 in Blooming- ton/Indiana als Sohn eines Uni- versitätsprofessors, fing er vier- jährig mit der Geige an. Die Mut- ter hatte bemerkt, dass das Kind auf Gummibändern Töne her- vorzubringen suchte. Mit 12 Jah- ren kam er zu Josef Gingold, ei- nem Schüler von Eugène Ysaÿe; bei ihm studierten auch Ulf Hoel- scher und Leonidas Kavakos. Seit seinem Durchbruch 1985 in der Carnegie Hall hat er sich als wohl bedeutendster amerikanischer Geiger seiner Generation etab- liert, mit regelmäßigen Tourneen auch nach Europa. Seit 2011 fun- Joshua Bell giert er auch als künstlerischer Leiter der „Academy of St Martin in the Fields“. CD-Klassiker von Bach wie Butter ihm sind etwa die Violinkonzer- te von Barber, Walton, Goldmark und Corigliano. Einige Aufmerksamkeit er- Der Spitzengeiger Joshua Bell legt sein erstes Bach- hielt er 2007 durch seine Teilnah- me am sogenannten „Washington Album vor – mit den Konzerten. Denn an die Sonaten Post Experiment“. Vor versteckter Kamera – und getarnt unter einer traut er sich nicht heran. Von Robert Fraunholzer Basecap – spielte er inkognito als Straßenmusiker in der New Yor- ker U-Bahn. Mit dem blamablen Ergebnis, das von gezählten 1097 olgendes ist keineswegs antworter nennt, ist inzwischen Telefon in New York. „Seine Sona- Passanten nur sieben stehen blie- despektierlich gemeint: 46 Jahre alt. Höchste Zeit, um die ten und Partiten sind der heilige ben, um dem Spiel zuzuhören. Er Joshua Bell sieht immer Filmmusik-Mucken, etwa für das Gral für Violinisten. An die wage nahm 32 Dollar ein; wobei das bi- Fnoch aus wie das letzte oscarprämierte Geigen-Biopic „Die ich mich noch nicht einmal he- zarrste Detail darin besteht, dass aktive Mitglied der Boyband „Bay rote Violine“, langsam zu verges- ran!“ Und zwar mangels Konzert- allein 20 Dollar dieser Summe City Rollers“ in den 70er Jahren. sen. Und sich redlich um die alttes- erfahrungen, wie er erläutert. „Bei von der einzigen Person stamm- Was soll falsch daran sein? Ein Po- tamentarischen Größen des Reper- Bach hat alles eine perfekte Ord- ten, die ihn erkannt hatte. „Sie nyhof von Haaren türmt sich ihm toires zu kümmern. Zeit für Bach! nung. Wenn man ihn spielt, hat muss komplett verrückt gewesen höchst ansehnlich zu Häupten. Ein „Das Gute an Bach ist, dass er man den Eindruck: Die Welt ist sein“, lacht Bell nachträglich. Und geborener Mädchenschwarm, was von allen möglichen Seiten be- richtig so.“ Damit hat er die neue zwar deswegen, weil jemand, der soll man da tun?! Doch „Josh“, wie trachtet werden kann – und im- Bach-CD mit Violinkonzerten diesen Musiker in der U-Bahn er-

er sich selbst auf seinem Anrufbe- mer Gewinner bleibt“, so Bell am schon hinlänglich beschrieben: kennt, wohl kaum auf den Gedan- Phil Knott Foto: 26 ken verfallen muss, ausgerechnet früher mit Roger Norrington Auf- Diese „Stradivarius ‚Gibson um ihr Kind. Das ist viel schlim- er sei dieser finanziellen Hilfe be- nahmen gemacht). Sondern: et- ex Huberman’“ (aus der „golde- mer. Und ebenso machbar, oder?“ dürftig. was für Leute, die den petrolhaft nen Ära“ dieses Geigenbauers) „Ich hatte von Anfang an ge- leuchtenden, hinreißend vollen ist eines der berühmtesten In- Neu erschienen: Bach, Violin- sagt, dass das nicht funktionieren Ton schätzen, den Bell seiner Stra- strumente überhaupt. Es gehör- konzerte a-Moll BWV 1041 und E- würde“, so Bell. „Es war mehr so divari entlockt. te früher dem legendären Bronis- Dur BWV 1042, Chaconne d-Moll ein Happening.“ Dieses habe aller- lav Huberman. Ihm u. a.; mit Academy of St. Martin dings gezeigt, wie wenig Sinn es wurde das Instru- in the Fields, Sony macht, Leute nebenbei mit guter Darf’s ein bisschen ment 1936 gestoh- Abonnenten-CD: Track 8 Musik zu berieseln. „Das Leben ist mehr sein? len und gelangte erst geräuschvoll und lärmig genug. in die Öffentlichkeit Auf Tournee mit der Academy Man wünscht sich keine Klangta- zurück, nachdem der of St Martin in the Fields pete aus guter Musik.“ Darin hät- Die beste Aufnahme? Bei dieser Frage muss Dieb auf dem Sterbe- 14.1. Mannheim, Rosen- ten die vorbei gehenden Passan- selbst Joshua Bell passen. Die beiden Vio- bett geständig wur- garten ten ganz Recht gehabt. linkonzerte sind die mit Abstand meistauf- de. Bell kaufte es für 15.1. Wien (A), Konzerthaus Folglich präsentiert Bell auch genommenen Instrumentalkonzerte Bachs. knapp vier Millio- 16.1. Hamburg, Laeiszhal- die beiden Bach-Violinkonzer- Den Aufbruch innerhalb der historischen nen Dollar (wofür er le (Bach) te plus die berühmte Chacon- Aufführungspraxis markierte 1967 Alice Har- seine eigene Stradi- 17.1. Hannover, Congress ne (in Mendelssohns Orchestrie- noncourt. Eine Spur, die nach ihr von Janine vari veräußerte). Auf Centrum (Bach) rung) und Schumanns Fassung Jansen, Monica Huggett, Andrew Manze und die Frage, ob er an- 18.1. Stuttgart, Liederhal- des „Rondeau en Gavotte“ aus Rachel Podger eindrucksvoll weiterverfolgt gesichts dieser Dieb- le (Bach) der 3. Partita nicht als beiläufiges wurde. Bei den traditionellen Geigern haben stahlsgeschichte 20.1. Köln, Philharmonie Background-Gesäusel. Sondern sowohl Menuhin wie Grumiaux, Szeryng, Mi- nicht nervös sei, ant- (Bach) als vollwertige Virtuosenkost. Der dori und Hilary Hahn diesen Stier bei den bei- wortet er heute: „Ach 21.1. München, leichte, wellnesshafte Grund- den Hörnern gepackt. Nur: Eine absolut kano- was, wir Geiger ha- (Bach) duktus der „Academy of St Mar- nische Aufnahme – so wie es bei den Sonaten ben immer sündhaft 23.1. Essen, Philharmonie tin in the Fields“ hebt dabei und & Partiten Nathan Milstein gelang – haben teure Instrumente. 25.1. Basel (CH), Stadtcasi- macht luftig. Nichts für Dogma- die BWV 1041 und 1042 bisher nicht hervor- Fragen Sie mal eine no (Bach) tiker! Aber auch nicht für Hinter- gebracht. Mutter, ob sie nervös weltler (Bell hat immerhin schon ist wegen der Sorge

LUCERNE FESTIVAL IM SOMMER 14. August – 13. September 2015

Musikalische Sternstunden – ein Wochenende bei LUCERNE FESTIVAL

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27 (Foto: Priska Ketterer/LUCERNE FESTIVAL) Ketterer/LUCERNE Priska (Foto: Trompeten von Heinrich Schütz –alsWeltersteinspielung.von HeinrichSchütz H Von Mit Pauken und und Pauken Mit Fiata undLaCapellaDucaleauch neuEntdecktes Mit ihrer „Reformationsmesse“ bringenMusica 28 Roland Wilson Roland gleich drei Tage lang begehen ließ. Die damals Georg, der sich selbst alsSchutzherren der Re formation betrachtete unddieses Jubiläum

Tobias Hell Tobias 1617 eingroßer Anlass zum Fei des sächsischen Kurfürsten Johann ern. Auch undvor allem amHof undert Jahreundert Reformation, das war - - ca Fiata undLaCapella Ducale eingespielt hat. empfinden, die der englische Originalklangex perte Roland Wilson mitden Ensembles Musi sik lässt sich nun auf der jüngsten CD nach im Rahmender Gottesdienste aufgeführte Mu te er in groben Zügen bereits vor einem rund Das hier zu hörende Programm konzipier

- - - - - 2012 begann ersich erneut mitdem Thema Viele, aberlängst nicht alle, weshalb Wilson die Messe mit stilistisch verwandten Werken aber mirerschien essinnvoller, daraus wieder auf einerZwickauer Handschrift, akribisch re in Dresden Musik so in ihrem originalen Kontext zu eine vollständige Messe zu machen unddie einem Festival, die dann nicht zustande kam. einfügen undessozusagen endlich komplett Drei Tage langFeierlichkeiten sehenen „Reformationsmesse“ aus den Auf sich auch viele andere Teile der mitMusik von sung erweitert wurde. Wie dieses Werk lassen „Einfestesung des berühmtenLuther-Chorals Jahrzehnt eine geplante für bei Aufführung zeichnungen des Dresdner Oberhofpredigers zu befassen. „Indiesen zehn Jahren hat sich ei zwei Stücke von Heinrich neuentdeckt Schütz nur die belegten Stücke hintereinander reihen, Hoë von Hoënegg heraus identifizieren. machen.“ Hierzu Fas zähltzum einenSchütz’ ist jetzt vor allem, dass ich in der Zwischenzeit niges getan. Das Besondere ander Aufnahme Heinrich undMichael Praetorius Schütz ver Burg ist unserGott“, die von Wilson, basierend komplettierte. „Natürlich könnte auch man habe, die sich hervorragend in das Programm konstruiert und zu einer fünfchörigen Fas Guss: Musica Aus einem fiata undfiata Capella Ducale

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Foto: Dramakiste (o.); dhm/Eberhard Zummach (u.) Foto: Dramakiste (o.); dhm/Eberhard Zummach (u.) Die Marseillaise Marseillaise Die Thema ebensoverwendet wieMendelssohninsei Text verfasste, diemusikhistorischenSpuren, die die Trompeten, das war wichtig, weil der Herr die verwendeten Instrumente. „Die Besetzung die Arbeit leichter machen.“ Das giltauch für dem Programm der kleinen Dresdner Hofkapelle aufgeführt darf nicht vergessen, dass diese Messe in dem Propheten’ entdeckt die der Dirigent selbst bearbeitete. „Ich habe dafür diedafür Klangsprache verinnerlicht hat, aber sehen. Bach, HändelundMaxRegerhabendas sehen. Bach, der beiseinem„Kaisermarsch“ darauf zurückgriff. das Stück hinterlassen hat, sindnichtzuüber das Stückhinterlassenhat, gibt esnur wenig li als vielmehr auf einekünstlerisch schlüssige auf dem Papier lesen konnte, endlich wieder Mischung aus Werken beider Kom eine strenge museale Rekonstruktion abzielte, Musik von ihmauf es ist ebenfalls einesehrintimeMusik. Man erklingt.“ Auch beidiesem Stück es gibt auch bestimmte Regeln undfeste Ele ner „Reformations-Sinfonie“ oderRichard Wagner, als Kampflied zuden zentralen Motiven inMeyer weil einKonzert damals wurde, in die gerade 200 Leute einmal hinein viel Freude daran, solche Fragmente zu rekon vollständig zu hören. Es ist wichtig, dass man ponisten realisierte. „Nur stand. Von Schütz scher damit seineMacht zeigen wollte. Aber struieren unddanach das, was erst man nur ist, obLuthernunauchdieMelodieodernurden ist, zeigen.“ Wobei Roland Wilson weniger auf tion ein. tag“ von Richard Strauss eineprominente Posi­ te BurgistunserGott“ einstals„Marseillaise der beers „Hugenotten“ undnimmtauchim„Friedens Einheit, die er mit einer ausgewogenen Heinrich stand, Schütz unter der Leitung von Dresden zugeschnitten. Klar gibt esda auch ist von beiden Komponisten sehrdeutlich auf mente, die immerwiederkehren, die einem matisch, dass nur der Reformation der Reformation“. wenn Selbst bisheuteumstritten Heinrich Heinebezeichnete denChoral „Einfes turgische Musik, des freulicher, alsich ‚Esaia, hieß das nicht auto handelt es sich um eine Weltersteinspielung, habe, das jetzt als‚Sanctus’ halb warhalb esumsoer Sogar zuOpernehren zähltSogar kam So dasWerk. es - - - - Roland Wilson Musikalischer Reformator: -

------dhm/Sony dass wirdas sehrgut hinbekommen haben.“ auf der ersten Probe nicht beiNull anfangen, arbeiten.“ Wilson selbst studierte ursprüng - Werke undMichael von HeinrichSchütz Glück keine Gedanken machen.Ich denke, sondern hat einegemeinsame Basis und passen.“ Dieses Klangideal die Einspielung für schnell den Weg zu den Originalinstrumenten, zu erhalten, war sicher kein leichtes Unter muss ich mirbeimeinemEnsemble zum muss ebenbeherrschen. man Aberdarüber Begeisterung die Alte für Musik dann aber ­Praetorius; mitCapellaDucale,Musica­ fangen, abermitder Michaeliskirche inFürth kann von Anfang ankonzentriert amWerk hatte bald man einenRaum mitidealen akus lich inLondon Trompete, fand überseine Neu erschienen:

1992 schließlich der zurCapella Gründung 1976 war ereinesder Gründungsmit Abonnenten-CD: Track 7 durchaus nicht selbstverständlich ist. „Das der vorliegenden Werke sowohl als Schütz die ermittlerweile auch selbst nachbaut. garantiert werden. „Esliegt ja nicht allein gelmäßigen Auftritten bei renommierten glieder der Musica Fiata, die sich mit ihren auch Praetorius in ihren begleitenden Er an den alten Instrumenten, das Gesamt eine deutliche Repertoireerweiterung, was ensemble begonnen hatte, bald erfuhr viel beachteten und re CD-Einspielungen Ganzes ergeben.“ Vor allem, da imFalle paket muss stimmen, Phrasierung, Ar setzten Werken einestilistische Einheit bindung mitden vokalen Verzierungen Ducale führte. sollte So auch beigrößer be Festivals rasch unter die führenden In tikulation, alldas muss einhomogenes terpreten der Musik des 16. und17.Jahr keit der Sänger einfordern. Was inVer läuterungen explizit die Textverständlich spielte.hunderts Das, was alsBläser geschworen sind.„Da muss man tischen Voraussetzungen gefunden. die seitJahren fest auf ihnein

bles zur Verfügung hatte, „Reformations­messe“ Luthers Wort Spezialisten-Ensem will verstanden zwei ausgewiesene werden Zum Gelingen des La Capella Ducale Musica Fiata und Projekts selbst trug Wilson mitder verständlich ebenso bei, dass Roland Fiata, , 29 ­ ------BR KlassikAnzeigeRondo_rz_-24.09.1419:41Seite1 Verdis „Messa daRequiem“ inStarbesetzung: der Leitung von UlfSchirmer interpretieren der Chor desBayerischen Rundfunks unter Rundfunks. Als SolistenglänzenKrassimira Christiane Karg als Gretchen präsentieren einem der meistgespieltenKomponisten Stoyanova, MarinaPrudenskaya, Saimir Goethes Faust“ von Robert Schumann. Das Münchner Rundfunkorchester und Harding diebedeutenden„Szenenaus das seltenaufgeführteMysterienspiel Symphonieorchester desBayerischen „Verkündigung“ von Walter Braunfels, Mit ChristianGerhaher alsFaust und Bayerischen Rundfunks unter Daniel der 1920er Jahre. MitJulianeBanse, NEUHEITEN Erhältlich imHandel undimBRshop Chor undSymphonieorchester des Mariss JansonsdirigiertChor und WWW.BR-KLASSIK.DE/LABEL Pirgu undOrlinAnastassov. Matthias Klinku.v.a. HERBST

2 CD 900311 2 CD 900126 2 CD 900122 a io am ­Tamino „Kraftpaket“ und„Energiebündel“nachdem – „Kronenzeitung“ kräftignach.So schrieb sie D theater Mozarts „Zauberflöte“theater Mozarts heraus- gebracht – unter der Leitung der designierten gebracht –unterderLeitungdesignierten Das „SLT“Das Marionetten- hatmitdemörtlichen Aber ihre auch internationalen Musikdirektorin. 30 Vorschusslorbeeren können sich le Landestheater die lettische Dirigen der Spielzeit 2015/16 Wochen später legte die österreichische Tyla erst zu Beginn ger Landestheaters antreten. an Landgezogen zu sen undsehenlassen. Da schwärmte doch erst sikdirektorin des Salzbur Gražinytė-Tyla zusammen mitder Los Angeles Philharmonic ihr Debüt inderPhilharmonic ihrDebüt legendären Hol richtig goldenen Fisch ihr AmtalsneueMu tin Mirga Gražinytė- kürzlich die „Los Angeles Times“ von einem lywood Bowl gegeben hatte. haben. Zwarhaben. wird seidenen Fadenseidenen Salzburger Salzburger Das was im August. Und nur wenige dant Carl Philip a scheintsich Inten von Maldeg hem ja einen - - - - - Von

- R ein - Gražinytė- h der Neuinszenierung von „Zauber Mozarts graben ab. Auf der Bühne begegneten sich in von Mirga Gražinytė-Tyla imOrchester flöte“nämlich Figuren aus Fleisch, Blut und spielte sich abernicht nur unter den Händen beim Saisonstart des Salzburger Landesthea ters auftrumpfen. Sache machen,konnte die 28-Jährige direkt Mirga

ard Lemelle ard Das Besondere ander Eröffnungspremiere Tyla

musikalisch gelungenen, runden aufführung erst aufführung zu ­ über das erste Dirigat der Tugenden, die eineOpern

designierten Salzburger

mit solchen klassischen Musikchefin von Sänger zu sein.Auch einer „mittleren nah amAtemnah der Sensation“ und lobte zunehmen, umganz an ihrnebender so weit zurück die Kunst, sich Impulsivität auch einer - - - - - „Tahrir“ uraufgeführt werden, nach benannt Januar: dann wird wieder Mirga Gražinytė-Tyla ihre Er dem legendären Tahrirplatz in Kairo. Auch dem inSalzburg lebendenKom ägyptischen den beiden benachbarten Salzburger Häusern ist.dieser Vor Art überhundert Jahren lernten das kunstvoll überFäden zum Lebenerweckt die Seele; sie können sagen: Das ist der innere Welt wurde dank der erneuten Zusammen arbeit mit dem Salzburger Marionetten www.salzburger-landestheater.at Marionettenversion von Wagners inder „Ring“ erst jüngst hat auch man New York miteiner orchesters bestätigen können. Maldeghem, der bei dieser „Zauberflöte“ auch Meisterwerk zu verdeutlichen. „Da gab esfür weiterhin soll diese Kooperation zwischen wurde. Was eineIdee, für umdamit die Ver weichem Lindenholz gearbeitetes Alter Ego, der „Zauberflöte“: ponisten Hossam wird So Mahmoudfort. im so Landestheater-Intendant Carl Philipvon strickungen undAbhängigkeiten indiesem Oktober: in dieser Saison die Zusammenarbeit mit ihren Platz auf dem Spielplan des Landes Inszenierung von Maldeghem verblüfft. Auch Holz! ObTamino, Pamina oder die Königin der nennung zur GMDin am Pult desnennung Mozarteum zur GMDinamPult Dialog mit sich selber führt. UndDialog wirhaben mitsich selberführt. Regie geführt hat. „Sie können sagen: Das ist mich kein schöneres Bild alsdie Marionetten“, theatersman finden. hinaussetzt Darüber theater möglich, das einesder ältesten Häuser Dezember: November: führen, sowie jeder von unsjeden Tag einen Schweinehund. Mankann mitihnenDialoge Nacht –jede Hauptperson traf da auf ihraus kommenden Maidie beiihmbeauftragte Oper hier zum ersten laufen. Und MalPuppen hier versucht, das sichtbar zu machen.“ Die nächsten Aufführungen Diese außergewöhnliche „Zauberflöte“- Strippenzieher: Die Salzburger „Zauberflöte“ 9./25./28.1. 11./19./28.12. 15./18./21./29.11. 19./29.10.

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Foto: Christina Canaval (o.); Philipp Zinniker (u.) Vom Feinsten: Soweto Kinch kommt auch Berliner JazzFest nach Berlin Kein Klopapier

Buhrufe, Experimente und betrunkene Stars – das Berliner JazzFest feiert seinen 50. Geburtstag. Von Josef Engels

ie Premiere sendete starke Signa- wichen. Kritik entzündet sich seit der Jahrtau- le aus: Als 1964 zum ersten Mal die sendwende höchstens noch daran, ob zu vie- Berliner Jazztage unter der Leitung le oder zu wenige amerikanische Gaststars Dvon Joachim-Ernst Berendt statt- an die Spree eingeladen wurden. Bert Noglik, fanden, schrieb niemand Geringeres als Mar- nach Berendt, Gruntz, Albert Mangelsdorff, tin Luther King das Geleitwort für die Veran- Nils Landgren, John Corbett und Peter Schul- staltung, und wurde der ze der gegenwärtige JazzFest-Kurator, fand in Zutritt zu seinem Arbeitsplatz verweigert. Zu- seinen Programmen bislang die genau richti- mindest für zwei Tage regierte in der Berliner ge Mischung aus Prominenten-Aufkommen, Philharmonie nicht die Klassik, sondern der Experimentierfreude und historisch-kritischer Jazz von , und Cole- Auseinandersetzung mit dem Genre. man Hawkins. Die unmissverständliche Bot- Die Ausgabe zum 50. Geburtstag des Berli- schaft lautete: Die improvisierte Musik war ner JazzFests, als dessen Hauptspielort mittler- in Deutschland endlich salonfähig gewor- weile das Haus der Berliner Festspiele in Wil- den. Und die nur einen Trompetenwurf von mersdorf fungiert, macht da keine Ausnahme. der Mauer stattfindenden Jazztage zeigten, ge- Konzerte von US-Größen wie Kurt Elling, Ja- wissermaßen als ästhetische Luftbrücke, dass son Moran oder dem 85-jährigen Benny Gol- Meinungsvielfalt und Freiheitsliebe im westli- son wechseln sich mit Versuchsanordnungen chen Nachkriegsdeutschland keine Fremdwör- von altbekannten oder juvenilen Bilderstür- ter mehr waren. mern wie Elliott Sharp, Alexander von Schlip- Das führte mitunter zu skurrilen Szenen in penbach, Soweto Kinch oder „Get The Blessing“ der Berliner Philharmonie: Mal enterten US- ab. Und mit dem Schlagzeuger Daniel Humair Stars wie der Saxofonist Ben Webster volltrun- präsentiert sich auch ein Musiker auf dem Fes- ken die Bühne, weil die Wiedersehensfreude tival, der schon 1964 zu Beginn der 50-jähri- mit den transatlantischen Jam-Partnern hin- gen Erfolgsgeschichte dabei war. Angesichts ter den Kulissen begossen werden musste, mal des mittlerweile gereiften Publikums, das dem bewarf man sie mit Klopapierrollen. So wider- Berliner JazzFest verlässlich hohe Besucher- fuhr es der Sängerin Sarah Vaughan, der man zahlen beschert, muss er nicht mit Klopapier- bei ihrem Auftritt 1969 zu Vietnam-Kriegs-Zei- Attacken rechnen. ten wohlfeilen Eskapismus vorwarf. Als Car- la Bley 1979 als Reaktion auf die notorischen Berliner JazzFest Unmutsbekundungen des Berliner Publikums 30. Oktober bis 2. November den Song „Boo To You, Too“ aufführte, fanden Programm unter www.berlinerfestspiele.de/ sich freilich nicht genug Störenfriede in der jazzfest Philharmonie, weshalb Festivalleiter George Tickets: www.berlinerfestspiele.de/tickets Gruntz mit ein paar Freunden im Rang selber oder Tel +49 (0 30) 25 48 91 00 für die in der Partitur vorgesehenen Buhrufe sorgen musste. Bei den Berliner Jazztagen, die 1981 in JazzFest umbenannt wurden, war im- mer etwas los. Erscheint am 28.10.: JazzFest Berlin – Die Die permanente Erregung ist bei dem lan- ­Jubiläums-LP: bisher unveröffentlichte ge Zeit wichtigsten Festival dieser Art in Euro- ­Konzertmitschnitte von den Berliner Jazz- pa inzwischen einem souveränen Umgang mit tagen 1966 und 1979, auf 550 Stück limitiert

Foto: Benjamin Amure Foto: den aktuellen Strömungen des Jazzbetriebs ge- und nummeriert Foto: Christina Canaval (o.); Philipp Zinniker (u.) Christina Canaval (o.); Philipp Zinniker Foto:

31 30 Jahren alsJazz-Avantgardist spielt gefeiert, L Über 60 und ein bisschen weise. Der Gitarrist, vor Über 60undeinbisschenweise. Gitarrist, Der Hits seiner Kindheit. Hits seinerKindheit. hinter den Saiten den hinter 32 Bill Frisell Bill doch nocheinenSinngebend. Dreiundsechzig view 1988während einesFestivals von Radio rascher antworte alsbeiunserem ersten Inter ist erjetztundsagt, erhoffe, dass er etwas Bremen, auf dem er dank seiner ungewöhnli Wiedergeburt, Wiedergeburt, mit jaulenden eise spricht Bill Frisell, vorsichtig tas sätze unvollendet im Raum stehen tend, den Worten nachhörend, Halb lassend undihnenmitdem Folgesatz Gitarren: Bill Puristische Frisell Von - - - - Werner St Werner

Die Welt Welt Die chen Gitarrentechnik alsAvantgardist vorge er eszum Stilmittel erhoben, das Volume- Öffnen in die Freiheit zu entlassen. Dies gefalle undden Tonschließen erst langsam durch schneller. Damals, inden 1980ern,hatte stellt wurde. ihm, denn alsNeunjähriger erKlarinette habe Pedal beimAnreißeneinerGitarrensaite zu Seine AntwortenSeine kommen tatsächlich iefele - Ton, undderver- „Ich spieleeinen Avantgarde“, lacht er. Schuld war eineAirline, Vielleicht stöpsle ich das alleswieder mal ein. Vorstellungskraft: Das reicht völlig aus.“ Und nächsten.“ geliebte Pedal und die damit verbundene Elek ging –ermusste einenFestivalauftritt ohne das gegeben. „Nun gehöre ich auch nicht mehrzur langt nachdem wenn gewechselt erdas Instrument habe, so rüstete erzusehends wer ab. „Aber weiß: spielen gelernt, undder Bläserton baue sich stecke dies tief inihmdrin. Journalisten und Fans die Künstler zu ste Dann binich wieder einAvantgardist.“ ich sie gar nicht brauche. MeineFinger, meine nun vom mal Leisenzum Starken auf. Auch bei der seintechnisches Equipment verloren tronik durchstehen. „Da ich habe gemerkt, dass Ihn belustigen die Schubladen, indie Inzwischen hat er diese Besonderheit auf - - -

Foto: Paul Moore/Sony cken versuchen. „Sie erfinden Etiketten wie scheren sie dem Bluesklassiker „Messin‘ Avantgarde oder Downtown, ECM-Stil, Ame- With The Kid“, dem „Surfer Girl“ der Beach ricana, Country oder sonst einen Begriff. Für Boys, Duane Eddys „Rebel Rouser“, „Tired Of mich ist das alles gleichgültig. Ich spiele einen Waiting For You“ der Kinks, „Pipeline“ der Ton, und der verlangt nach dem nächsten, und Surf-Rockband „The Chantays“ und anderen dann entstehen neue Ideen, was man aus- Hits eine puristisch-schöne, schnörkellose probieren könnte. Das war immer dasselbe. Wiedergeburt. Da wimmern und jaulen die Die ganze Zeit über. Mit und ohne Pedal.“ Gitarren, dass es eine Freude ist. Effektgeräte benützt er immer noch – aber nicht mehr im früheren Umfang. Die Musik Beethoven, Schönberg, Davis, aus dem Weltraum-Zeitalter, als die Ame- Monk: Jim Hall öffnet ihm den rikaner den Sputnik-Schock mit dem Flug Blick zum Mond konterten, wäre ohne Gitarren- Selbst mit einer Band gecovert hat er die Hits elektronik kaum denkbar – immerhin setzten damals nicht. Er mochte zwar die Surf-Music, sich die Fuzz, Wahwah, Delay gerade erst auf aber die Beatles ersetzten diese Begeisterung rasch. Schon nach zwei Jahren Gitarren- spiel faszinierte ihn Jimi Hendrix, und In Reihe stehen vier Jahren nach den ersten Versuchen war er bei der Musik von Miles Davis und Wes Montgomery gelandet. Wenig „Je tiefer man in die Musik ein- später hatte er Unterricht bei der dringt, umso weniger kann Gitarrenlegende Jim Hall. man Grenzen erkennen. Was der ihn lehrte? „Wir Bach improvisierte. Und redeten über Beethoven, Beethoven. Und Liszt. Und Schönberg, Sonny Rollins, Charlie Parker. Alles baut Miles Davis, Thelonio- aufeinander auf. Musik ist us Monk.“ Oder, anders eine Frage der langen Per- formuliert: Jim Hall er- spektive, sehr viel länger als schloss ihm eine Welt jen- ein einzelnes Leben. Die Ar- seits der sechs Gitarrensaiten. beiter, die an Notre Dame gebaut „Amerikanische Musik ist nicht haben, die haben einen kleinen Bei- nur der Jazz. Es gibt auch Aaron Cop- trag geleistet und wussten, dass die Kathedrale land und Charles Ives. Und John Cage, in ihrem Leben nicht fertig gestellt werden wür- Leonard Bernstein oder George Gershwin. de. So ist es mit der Musik. Man muss das Beste Aber auch Pete Seeger und Robert Johnson. tun, das man kann, und dann muss man es wei- Und vieles kam aus Europa herüber. Ich tergeben.“ Bill Frisell glaube nicht, dass man das voneinander trennen sollte. Die Musik wischt diese Grenzen weg.“ Seine Platte „Have A Little dem Markt durch. „Ich bin jetzt 63 und spielte Faith“ vereinte 1992 ein entsprechend breites rund 50 Jahre Gitarre“, sagt er. „Es war an der Repertoire, bevor er sich in den folgenden Zeit, mich an die Musik aus meiner Kindheit Jahren zusehends der Countrymusik näherte. und Jugend zu erinnern. Damals hat mein In ihm selbst blieb lebendig, was er als Vater den ersten Fernseher angeschleppt: zehnjähriger Klarinettist in einem Holzbläser- einen großen Kasten mit kleinem Bildschirm, ensemble erfahren hatte: zum einen, wie bei auf dem Fernsehshows und Cartoons liefen ausgewogener Lautstärke die Töne der In- und Serien wie ‚Twilight Zone‘ und Cowboy strumente verschmelzen, und zum anderen, Shows. Ich erinnere mich noch an den Auftritt wie der aufgebaute Luftstrom einen Druck im der Beatles in der Ed Sullivan Show.“ Darüber Körper voraussetzt, durch den man den Ton sprach man tagelang. zwingt, herauszukommen.“ Dieses Gefühl Mit feinem Gespür für die Balance habe er immer noch, wenn er Gitarre spiele. zwischen Nostalgie, Niveau und eigenem „Ich beobachte, dass ich wie ein Bläser atme. Es Klangideal transportiert seine Band Rock-, sind nicht nur meine Finger, die sich bewegen, Blues- und Surfklassiker in die Gegenwart. das ist mein ganzer Körper.“ „Manche Tonfolgen hatte ich überhaupt nicht in den Fingern. Sie zu spielen, war wirklich Neu erschienen: Bill Frisell: Guitar In The schwer.“ Aber der Spaß, den vor allem er und Space Age, Okeh/Sony der etwa gleichaltrige Steelgitarrist Greg Leisz verspürten, wog die Mühen der Umstellung auf. Die nächsten Termine: „Wir bekamen unsere erste elektrische Gitarre 25.10. Salzburg (A) etwa zur selben Zeit“, plaudert er. „Beide eine 2.11. Köln, Stadtgarten Fender Mustang. So etwas verbindet.“ 3.11. Rüsselsheim, Theater Im Team mit dem Bassisten Tony Scherr

Foto: Paul Moore/Sony Foto: und dem Drummer Kenny Wollesen be- Unter Beteiligung der ARD-Hörfunkanstalten 33 und Deutschlandradio

JFB14_Anz_Rondo_76x300mm__RZ.indd 1 07.10.2014 11:32:39 A Andrea Marcon Andrea zum Klang. Bereits 1723 brachte Antonio Caldara Von Die Sterne stehen stehen Sterne Die Die Planeten findennichterst beiGustavDie Planeten Holst 34 den HimmelfüreineKaiserin zumSingen. denen antiken Götterhimmel spielerisch zu Al der sich auch das Barock magisch angezogen den, ist der Grundstein jener Astrologie, von dernden von den fixen Himmelskörpern und ble Symbole für verknüpft den wiedergefun bildern. Bereits die Babylonier waren Welt bis heute verwenden, orientierten sich anVor meister inSternenkunde, schieden die wan über Gegenwart undZukunftabgeleitetwur und aus ihrer Stellung zueinander Aussagen mit Eigenschaften in Verbindung gebracht im Zweistromland Sternbilder undPlaneten identifizierten diese mit ihrenGöttern. Dass fühlte. Das 17. Jahrhundert mit seinem Fai legorien, wenn z.B. der Planet Saturn, das We günstig

Cars dem Verb „umherschweifen“) für wir für die Planetenwir für (von griech. Πλανήτης, uch die Römer, deren Götternamen t en Hinri planētēs, abgeleitet aus ch s ------der sprichwörtliche günstige Stern gestanden grafie auch einegroße Rolle spielt) und weiter an San Marco seinHandwerkszeug lernt, geht an den Kaiserhof nachWien. BeiKarl VI.ist er wie einKomet auf überdem musikalischen sen der Melancholie unddas alchimistische nie der Winkel zu belegen. undMaße musik wieder auf und versucht, die Idee eines Element Blei einunddasselbe für Prinzipste und der Kaiser liebt Opern. Caldara passt sich des politischen Kosmosim Zentrum angelangt, Fürsten Ruspoli nachRom (der inHändels Bio ihnseinWegin Mantua führt anden Hof des Europa. Nach dem Einstieg beiden Gonzaga haben. Der um1670geborene Der haben. Venezianer, der klingenden Planetenreigens alseineHarmo ler greift die pythagoreische Idee der Sphären damit nichthen. Doch genug: Johannes Kep Auch über Antonio Caldaras Wiege muss

- - - - - „La concordia de’pianeti“. 1723machtdie Alt. Vizekapellmeister eingehend beschäftigt gioli, Mena,Tittolo, LaCetra Barockorchester dem Gott seinenvirtuosen, golden funkelnden der argentinische Countertenor Franco Fagioli der Kastrat Carestini; die Aufnahme für leiht deren Namenstag amselbenTag begangen dem imperialen Stilan.„Bis 1716war seinStil Wiederaufführung arbeiteteDortmund in Trompeten, Pauken undnatürlich Oboen.Das gottes Apollon sang dabei kein Geringerer als auf einenThronfolger. komponiert So Caldara cordia de’pianeti”,mitBehle,Cangemi,Fa eine gleißende, trompetensatte Festmusik er sich durch einegroße ZahlanMikro erläutert Marcon die Besetzung.Für seine voller Anspielungen auf künftige Mutter war eineOpen-Air-Aufführung für gedacht“, wird, ist schwanger, undWien hofft sehnlichst filmen des vergessenen Werks. EinSpektakel setzet gewesen haben.“ Die Partie des Sonnen sucht dort eherdassucht dort Majestätische, den großen spiegelt sich auch inder sehrgroßzügigen zu klein worden unddie höchsten Dächer be nicht den nur Adel: für Wie das Wiener Dia rium vermerkt, war „der Zulauf dermassen Hofgesellschaft auf der Rückreise von Prag Klang“, sagt Andrea Marcon, der sich mitdem Besetzung der OpernundOratorien. Caldara Basel, Marcon, Basel, für sie singen.für „Die Besetzungumfasst vier freuden undlässt den ganzen Planetenreigen Station inSüdmähren. KaiserinElisabeth, italienisch, leichttypisch und frisch. In Wien häuffig dass die sonst grosseStadt ihnen fast hat, genauer gesagt: mitseinerSerenata hatte aberder KaiserOpulenz sehrgern. Das Neu erschienen:

Abonnenten-CD: Track 15 Archiv Produktion/Universal

Antonio Caldara: “Lacon ------

Grafik: Rüdiger Kern

Fotos: Martin Lengemann_Künstler (r.o.); Philippe Gontier (r.M.); Daniil Trifonov (r. u.) Grafik: Rüdiger Kern

Fotos: Martin Lengemann_Künstler (r.o.); Philippe Gontier (r.M.); Daniil Trifonov (r. u.) Wiener Musiker-Wohnzimmer:Wiener R Unser Stammgast im im Stammgast Unser (Narciso), Hyekyung Café Imperial Chiara Osella(Eco), ober Maite BeaumontMaite Federica Alfano Choi (Procri), ­Innsbruck: Narciso in (Cefalo) t F raun

kontinuierlich weiterzuverfolgen. EineGroß mindest dabei, die Spuren seinerVorgänger cker Festwochen tens amKlavier erklingen. Beiden „La Dirindina“ imJahr 2012ist dies schondie sind Barock-Fachverkäufer von Gnaden. Nach feiern, Federica AlfanoundValentino Buzza Osella) –lässt sich immerhin Maite Beaumont verliebt, sondern indie Nymphe Eco (Chiara Narciso aber–der sich hier nicht insich selbst kann Drama eigentlich kaum aufkommen.Als animierten Wetter- und Rauch-Videotapeten blau ausgiebig frönen. ImDauergeflimmer der Livermore kann seinerSchwäche Kobalt für lienischen Barock gewonnen. Regisseur David ondi einenidiomatischen Spezialisten des ita Metamorphosen, auch hat mitFabio man Bi des Komponisten aufgeführte Oper – auf Ovids basiert der Dreiakter –die letzte zu Lebzeiten und zu formelhaftdie Orchestrierung. Dabei Zu trocken die Rezitative, zu flüchtigdie Arien eines Meisterwerks sich beanspruchen. für kann diesesführt, Werk gewiss nicht den Rang so“ immerhin aber Domenico Scarlattis tea“ von Antonio Cesti ist ihmindiesem Jahr dels Erstlingsoper „Almira“ sowie der „Oron nicht dabei herausgekommen. Neben Hän tat (wie zu René Jacobs’ Zeiten) ist bislang noch künstlerische Leiter Alessandro Marchi De zu Überarbeitung einerfrüheren Operuraufge vor die Flinte gelaufen. 1720inLondon als holzer Konzert freilich auch höchs balo-Sonaten bekannt, die im mer vor die allem 555Cem für menico Scarlatti bis Dubrovnik. Sohn, Sein lich wiederentdeckt –von Lucca selda“-CD-Aufnahme gelegent dro, wird seitRené Jacobs’ „Gri Vater Scarlatti, erhieß Alessan

der Alten Musik ist jetzt der , ist nochim

Innsbru „Narci Do ------bewundern (12.11.).Das Concertgebouw Or in Innsbruck. Nurin Innsbruck. zwei Auffüh zweite Domenico Scarlatti-Oper Im Brahms-Saal versucht sich der vorzügliche hören, die es derzeit gibt: den 22-jährigen Bri demselben Tag zwei der besten Live-Pianisten 18.11.). Und am26.11.kann aneinund man sächlich nur inWien. Ober, zahlen! zeit, Mussorgskis wichtigste undgrößte Premiere dieser Spiel bie Hancock (30.11.).Die Staatsoper zeigt die von miere des neuen„StPetersburg“-Programms ski). November Der geht zu Ende mitder Pre zewski (mitBach, undSzymanow Schumann ten haltenden kest gastiert unter Leitung des imAuge zu be TrifonovDaniil ner Symphonikern kann den man großartigen dem Musik „Wien Modern“, unter anderem mit das größte österreichische Festival Neue für (27.11.).Dagegenmann tobt imKonzerthaus Mark Padmore court lässt. von inWien träumen sich alsman andernorts ja alle noch.Esgibt ebenimmernochmehrda und ins Musikhaus Doblinger. Und die gibt es nerstraße, zum „Kuppitsch“ amSchottentor dia“ inder Staatsoper, zur „EMI“inder Kärnt getragenpo Klassik“) habe, ebensozur „Arka etliches insHaus Geld der Musik (zu „DaCa im Blick hat. Ich gebe zu,dass ich auch schon Lieblingsgeschäfte (undLieblingsverkäufer) der Käuferperspektive, die ebennur immerdie perial“ zu schwarz gemalt Zusehraus haben. schäften in der letzten Ausgabe des „Café Im dass wirden sterbenden Markt von Plattenge „Da Caruso“. Und wollen doch einräumen, gleichfallsehemals benachbarten CD-Shops noch traurig sindwirüberdie Schließung des Sänger von der Staatsoper Immer nebenan. ristenrast, Hofratscafé, halb man trifft hier oft bezogen.tinaplatz unserQuartier Halb Tou heute im das Hinreisen nachTirol. aber lohnten das Hinschauenund rungen kann sich man leisten. Die weil unter Schubert Die Wiener Philharmoniker spielen der ses Orchester dagegen gar nicht mehr. ter to, das Chicago Symphony Orchestra un 15.11.). Nein, soeinÜberangebot gibt’s tat Blomstedt (1./2.11.). Nach Deutschland fährt die (1./2.11.). Nach fährt Deutschland ihrer Tournee) mitVerdis „Requiem“ wenn’s nötig wäre und(zum Abschluss unter Riccardo Muti Der NovemberDer bringt,getreu diesem Mot Zur Abwechslung wir haben Benjamin Grosvenor Arditti Quartet Cecilia Bartoli (9.11.),Beethoven unter Semyon BychkovSemyon Café Mozart Café Mozart (14.-16.11.) und Russisches Robin Ticciati mitRachmaninows Zweitem an Haydn, MozartundSchu inden Musikverein –als „Chowanschtschina“ (10./11.11.).Beiden Wie Nikolaus Harnon (28.11.).Und mitHer am Alber (22./23.11.etc.). (mit Elīna Garanča, (mitElīna undPiotr Anders Herbert Herbert - - - - - (ab ------Herbert Blomstedt Herbert Daniil TrifonovDaniil Arditti Quartet 35 Dass Mozart hier im versexten Grafen- schloss den Diener gegen die Herrschaft auf - begehren lässt, während der Potentat vier Akte lang nur auf die Jungfernschaft der Kammer- zofe seiner Gattin scharf ist, das stört im isla- mischen Land am Eck der arabischen Halb- insel niemanden, das sind alte Geschichten aus dem fernen Europa. Nur optisch sittenkon- form müssen sie sein. „Nein“, sagt die Deutsche Christina Scheppelmann, die noch bis Januar als Ge- neraldirektorin des Opernhauses amtiert, be- vor sie nach Barcelona wechselt, „der Islam ist eine tolerante Religion, die hier sehr friedlich gelebt wird, aber ich möchte mein Publikum nicht unnötig herausfordern.“ Ihr Publikum, das sind im Oman lebende und arbeitende Europäer, Amerikaner und Asiaten, aber auch die besseren Schichten der zahlreich vertretenen Inder, die den Handel, die Gastronomie und die Infrastruktur voran- treiben. Das sind Touristen, die immer mehr werden, in einem Land, in dem sie erst seit 1995 willkommen sind, und das anders als seine Nachbarn auf die gehobene Klientel in traumhaft schönen Ressorts in der Wüste setzt. Und das sind ungefähr 15 Prozent Oma- nis, erkennbar an den im edlen Haus für sie vorgeschriebenen Nationaltrachten, weiße Dishdasha für die Herren und schwarze Abayas für die Damen. Ihr Publikum – das ist aber auch der Königliche Hof von Oman, an dessen Spitze der 73-jährige Sultan Qabus ibn Sa‘id Al Sa‘id als absolutistischer Herrscher, dessen Dynastie hier seit Mitte des 18. Jahr- hunderts das Sagen hat. Der ist gewissermaßen ein Phantom der Musikstadt Muscat Oper und soll angeblich bisweilen nachts in seinem Musentempel an der Orgel sitzen. Aus- gebildet in England, stürzte er 1970 den ei- genen Vater, der das unterentwickelte, eben Oper am indischen Ozean, kostbar und intim: sich seiner Erdölvorkommen bewusste Land lange Zeit rigide abgeschottet hatte. Im Das Royal Opera House Muscat, das Gast­ direkten Vergleich mit den protzenden Nach- barn in Saudi-Arabien und den glamourösen kompanien einlädt, ist eine Reise wert. Golfemiraten wirkt der Oman wie ein Armen- haus. Aber eines ohne Einkommenssteuer, mit Von Matthias Siehler kostenloser Krankenversorgung, wo jeder Ein- wohner mit 21 Jahren ein Grundstück von 600 Quadratmetern erhält und wo es umgerechnet 20 Euro kostet, wenn der obligatorische SUV, ier halbnackte Steinstatuen beka- Und die kleinen Änderungen waren die klimatisierte Geländelimousine, nicht men ein Schamschürzchen, zwei lässliche Anpassungen an die lokalen Sitten des geputzt ist. Und eines, das sich trotz der christliche Kreuze wurden durch Oman. Viel erstaunlicher ist hingegen, dass sich rigiden Modernisierung von Land und Gesell- VWappenschilde ersetzt und ein Do- in einem Wüstenstaat mit zwei Millionen isla- schaft bemüht, seine Identität zu bewahren. mestik durfte nicht mehr betrunken sein. Aber mischen Einwohnern, die sich auf eine Fläche Sultan Qabus, hier nur „Papa“ genannt, sonst hätte der 1988 gestorbene Regisseur Jean- der Größe Italiens verteilen, seit drei Jahren ein ist als Bild überall präsent, auf Brücken und Pierre Ponnelle seine Inszenierung von Mozarts wunderschönes Opernhaus mit Blick auf den Taxis, Banken und Öltanks, ein alterslos gütiger „Hochzeit des Figaro“ aus dem Jahr 1972 auch im indischen Ozean erhebt, wie eine Fata Morgana Märchenonkel mit Kaftan, Krummdolch und Royal Opera House in Muscat sofort wieder er- aus Marmor, Holzschnitzereien, Kristalllüstern Kaschmirturban. Dieser Personenkult wirkt kannt: Denn die Wiener Staatsoper war mit der und roten Sesseln mit Geigenmuster. Das ein- seltsamerweise nicht unangenehm, zumal man berühmten Buffa erstmals auf Gastspiel in ei- zige in der Region wohlbemerkt, zum nächsten ihn als reale Person so gut wie nie zu Gesicht nem arabischen Land. muss man bis nach Mumbai oder Kairo. bekommt. Seit seinen Orgelstudien in England 36 liebt er westliche Klassik. 1985 ließ er das Royal Oman Symphony Orchestra gründen, in der ara- „Muscat muss sich nicht an bischen Welt das einzige permanente Orchester westlicher Prägung, aber mit einheimischen Europa messen lassen“ Musikern, das ihm für seine repräsentativen Zwecke zur Verfügung steht. Zudem gibt es aber auch neun öffentliche Konzerte im Jahr in hr Lieblingsplatz im Opernhaus sind die einem Hotelauditorium. Im Oman existiert ein marokkanischen Nischen im Foyer, mit Klassiksender, und nachdem genug in Schulen, Holzschnitzereien verziert. „Hier ziehe ich Universitäten, Krankenhäuser und Straßen in- Imich zwischendurch gerne zurück, um vestiert wurde, fand es der Sultan 2001 an der durchzuschnaufen. Die sind außerordentlich Zeit, sich ein Opernhaus bauen zu lassen – aus intim“, sagt Christina Scheppelmann, die Ge- der Privatschatulle. neraldirektorin. Und in gewisser Weise liebte Das wurde 2007 begonnen und im Oktober sie solche Orte lange Zeit auch beruflich: Die 2011 unter Leitung von Plácido Domingo zu- zweite Reihe, das ist kein Rückzugsort, son- nächst neureich eröffnet. Doch seit die in Ita- dern ein Platz, von dem aus man die Zusam- lien, Spanien und an den Opernhäusern in menhänge überblicken und verstehen kann, San Francisco und Washington in der künst- ohne im Rampenlicht zu stehen. Solange man lerischen Direktion beschäftigte Christina sich umtut in der Welt: „Ich bin schon immer neugierig auf andere Län- Scheppelmann in Muscat das Sagen hatte, der gewesen. Von meinen Jugendfreunden wundert es niemanden, dass wurde hier nicht mehr sinnlos geklotzt, ich heute im Ausland arbeite“, so die gebürtige Hamburgerin. sondern sinnvolle Musiktheaterpädagogik im In Italien, wo sie ihre Karriere u. a. ans venezianische La Fenice großen Stil betrieben. führte, wurde die gelernte Bankkauffrau zunächst freundlich unter- schätzt. „Niemand dachte, dass ich die Sprache so gut beherrsche, alle haben sich offen vor mir unterhalten“, erzählt sie augenzwinkernd. Wir lassen bitten Schnell kannte sie die Taschenspielertricks italienischer Opernintrigen. Ihr diplomatisches Fingerspitzengefühl baute sie in Folge an der San Das Royal Opera House Muscat hat kein eigenes Ensemble, Francisco Opera und der Washington National Opera im schwierigen sondern lädt für spezifische Werke berühmte Opernkompag- Umgang mit Geldgebern aus. „Die Rahmenbedingungen für Musik- nien ein. In der laufenden Spielzeit sind nach der Deutschen theater in Amerika unterscheiden sich völlig von Europa – es gibt kein Oper Berlin mit Puccinis „Manon Lescaut“ am 29. und 30. Ja- öffentliches Geld. Alles muss von Mäzenen eingeworben werden.“ Die nuar 2015 die Mailänder Scala mit Verdis „Falstaff“, am 19., große Kunst daran ist, die Vorstellungen der Geldgeber und das künst- 20. und 21. Februar die Oper Köln mit Lerner/Loewes „My Fair lerische Profil im internationalen Vergleich in Balance zu halten. Lady“ und am 19., 21. und 23. März das Teatro Comunale di Bo- 2012 führte sie ihr Weg ins Sultanat Oman. Im Selbstverständ- logna mit Ruggero Raimondi in der Titelrolle von Donizettis nis dieses Landes war es nicht einmal überraschend, dass mit Christina „Don Pasquale“ am Arabischen Golf. Die restlichen der 70 Spiel- Scheppelmann eine Frau zur Generaldirektorin der Oper berufen wurde. tage sind Klassikkonzerten (Gidon Kremer, Bryan Hymel) und Und die erwies sich als Idealbesetzung. Gut vernetzt, holte sie Opern- Ballett gewidmet, traditioneller Musik des arabischen Kultur- produktionen und Konzerte mit Strahlkraft an den Golf. Und war dabei kreises, Weltmusik, Jazz und Militärkapellen. uneitel und feinfühlig genug, um im Dialog zwischen den Kulturen zu ver- mitteln. Auch auf Arbeitsebene, die zuweilen nicht ohne protokollarische Klippen auskommt. Denn zum Board of Directors gehören auch Familien- Sie habe keinen definierten Etat, erklärte mitglieder des Sultans. „In den arabischen Staaten genießt – anders als sie frank, es werde aber schon darauf geschaut, meist in Europa – Familie die höchste Priorität, noch vor dem Beruf. Das wofür sie ihr Geld ausgibt. Ihre Bühnen- hat mich beeindruckt. Manches läuft hier einfach anders.“ arbeiter sind von der Covent Garden Opera aus Doch Respekt vor dem Andersartigen ist ihr wichtig. Geradezu London abgeworben, die künstlerische Mann- gereizt reagiert sie auf die Frage eines französischen Kollegen, wann schaft kommt aus Ljubljana oder Palermo. denn das Sinfonieorchester des Sultans, bewusst nur mit Omanis be- Natürlich wollen alle, die in der Klassik- setzt, „soweit sei“, europäische Oper aufzuführen. „Es kann nicht das welt Rang und Namen haben, in Muscat auf- Ziel solcher Länder sein, sich immer am europäischen ‚Ideal‘ messen treten. Der Oman zahlt ordentlich, ist verläss- lassen zu müssen“, empört sich die ansonsten so souverän-verbindliche lich, das Haus eine Augen- und Ohrenweide. Frau. Eurozentrismus ist ihrem im Ausland erworbenen Horizont zu- Zwar sind die komfortablen Hotels zum Teil al- wider. „So ein Denken verkennt auch völlig die Intentionen der Verant- koholfrei, doch das Meer ist nah und es scheint wortlichen“, erläutert sie. Der Sultan ließ das Opernhaus – das einzige fast immer die Sonne. am arabischen Golf übrigens – erbauen, um den internationalen kul- turellen Austausch durch Musik im eigenen Land zu fördern. So stehen www.rohmuscat.org.om arabische Musikkultur, weltläufiger Jazz und große Opernproduktionen www.oman.de in einem Haus nebeneinander. Aber auch für Christina Scheppelmann war die Station auf der ara- Neugierig geworden? Begleiten Sie uns bischen Halbinsel ein Gewinn. Wenn sie mit dieser Spielzeit antritt, Ende Januar auf die Leserreise in den Joan Matabosch in Barcelona als Intendantin zu beerben, werden nicht Oman und erleben Sie ein märchen- weniger diplomatisches Geschick, Verbindlichkeit und Energie von- haftes Programm aus Opernabend und Er- nöten sein als bisher. Aber auch das Gran Teatro del Liceu hat genügend kundungstour durch’s Land des Weihrauchs. Logen, um beizeiten innezuhalten, nur für den Fall der Fälle. Mehr dazu auf Seite 5. Carsten Hinrichs 37 Erst Trutz- burg, dann feiner Mu- groß und doch fast intim wirkt. Die 1.800 sentempel: Plätze verteilen sich auf das ansteigende Konzerthaus Parkett und drei Ränge, die das Orchester- Katowice podium sanft umfangen. Die untere Wand- zone, die Brüstungen und die Rückseiten der Sitze sind aus warm getöntem Birkenholz ge- arbeitet und durch exotische Hölzer intarsien- artig belebt – nobel, aber nicht protzig. Sitze, Wände und Decke sind schwarz gehalten, die Wände zudem mit Wellenstrukturen versehen. Über dem Orchesterpodium ist ein hölzerner Plafond abgehängt, ringsum hängen Hunderte von Scheinwerfern herab. So wirkt der ganze Bau, bis in die Details der Gastronomie und der Nebenräume und dem Vernehmen nach auch inklusive der Büros und des Kammermusiksaals, klar, puristisch, funktional – und doch ungemein raffiniert. Was auch für die vom Japaner Yasuhisa Toyota berechnete Akustik gilt, wie der Eröffnungskonzertmarathon bewies. Auf den kurzweiligen ersten Teil, der mit Werken Katowice von Lutosławski, Penderecki, Kilar und Gorecki eine Art Best-of der folkloristisch inspirierten polnischen Musik der 1950er bis 70er Jahre Kultur statt Kohle bot, folgten Brahms‘ erstes Klavierkonzert mit dem großartigen Krystian Zimerman (der in Kattowitz studiert hat) und Beethovens Neunte mit dem Chor des BR. Im Parkett ebenso wie Das neue Konzerthaus in Katowice/Kattowitz hinter dem Orchester zeigte sich der Klang ein- drucksvoll ausgewogen, voll und transparent, ­beeindruckt mit raffinierter Architektur und mit satten Bässen und klaren Höhen. Und nicht zu vergessen: Das NOSPR, das als das großartiger Akustik. Von Arnt Cobbers beste Orchester Polens gilt, erweist sich unter seinem Münchner Chefdirigenten Alexander Liebreich als eines solchen Saales absolut würdig. as polnische Kattowitz gilt bislang Körper des großen Konzertsaals. Dessen Außen- So gilt, zumal mit Blick auf das Konzert- nicht als Traumdestination für Kul- wand ist betonbelassen und anthrazit gefärbt, programm der aktuellen Saison: Dieses turreisende. Für Freunde außerge- als hätte sich auf die feine Maserung der Konzerthaus ist eine Reise wert! Dwöhnlicher Konzertsäle aber hat schmalen Schalungsbretter Kohlenstaub aus sich das gerade geändert: Der frisch einge- alten Zechentagen gelegt. www.nospr.org.pl weihte „Sitz des Nationalen Polnischen Radio- Über Brücken oder durch höhlenartige Sinfonieorchesters“ (NOSPR) ist absolut se- Gänge gelangt man dann in den Saal, der hens- und hörenswert! Spektakulär wirkt der auf einem alten Zechengelände gelegene Bau des schlesischen Architekten Tomasz Konior nicht. Auf den ersten Blick sogar abweisend wie eine Trutzburg, wenn man sich ihm vom einen Steinwurf entfernten Zentrum der alten Industriestadt nähert. Zumal er als Solitär in leichter Hanglage jenseits einer Schnellstraße steht, umgeben von gepflasterten Flächen, Wasserspielen und Rasenstücken, hinter denen sich ein längst stillgelegter För- derturm erhebt. Mit jedem Schritt näher aber öffnen sich die roten Backsteinwände des schlichten Kubus zu gebäudehohen Fenster- schlitzen, die sich, geht man Richtung Eingang, immer mehr weiten, bis man schließlich das helle, hohe Foyer betritt. Licht und luftig um- fängt es, in mehrere Ebenen gegliedert und mit kristallinen Lichtgebinden dekoriert, den

dunklen, nach vorn rund ausschwingenden Bartekbarczyk Foto: 38 Foto: Bartekbarczyk UMG_Richter_ArgerichAbbado_AZ_Rondo_220x300+3mm.indd 1 FÜR DECCA, PHILIPS&DG RICHTER SVIATOSLAV SÄMTLICHE AUFNAHMEN SÄMTLICHE AUFNAHMEN für Decca, PhilipsundDGenthält. 49 CDsRichters komplette Aufnahmen erscheint einelimitierte Edition,dieauf Sviatoslav Richter. AusdiesemAnlass 2015 wäre er100Jahre altgeworden: ERHÄLTLICH AB31.10. www.plattenladenwoche.de/plattenlaeden Händlern mit Klassik-Repertoire. Das Geschäft in Ihrer Nähe fi nden Sie unter: Beide Produkteerhalten SieexklusivbeianderPlattenladenwoche beteiligten PLATTENLADENWOCHE PRÄSENTIERENEXKLUSIV: DEUTSCHE GRAMMOPHONUND &

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R Wahnsinnige ­Vergeltung: oland M oland Oper Berlin Oper Gnann semikonzertante Bühnenwirklichkeit. Im klärter Technikcolor-Musical-Filmtraum wird beitsstätte ist theatralisch genutzt. maximal le auf, der raue der sonst Charme soöden Ar dra ( ein Traktor. Linksklabautert das von verbrannten Schwellköpfen, und hinterher die Kinderbrut, Orest undElektra mitschwarz steuert öffnen sich Palasttore, heraus kommt de Queen Mum-Transe imMercedes). Fernge tin Athene (hellblau gewandet als winken der mitder die Demokratie bringenden Göt Von hinten kommen wimpelwedelnde Kin stufen aus oder keift aus seitlichen Fenstern. Eumeniden –schwärmt überdie steilen Holz Kommentatoren, die Frauen alsErinnyen und terten Outdoorinszenierungsmöglichkeiten. seur, bedient bildersatt erwartbar seineerwei dau undwas her. stündige Atriden-Saga-Eindickung, macht Ra Xenakis’ deck eineBest-of-Tragödie vom Stapel: genhimmel undlaut rappelnd auf ihrem Park ließnutzen. Also sie unter dunklem Regenbo der Renovierung der Obermaschinerie nicht ber die Bühne ander Bismarckstraße wegen Die Klappdolde die Düsteres verkündende Kassan am nachhaltigsten, wenn aus einereisernen Eventminuten kommt auch kaum Langewei THÉÂTRE DU CHÂTELET DEUTSCHE OPER OPER DEUTSCHE Sehr süß in Sehr Chor–die MänneralsschafsköpfigeDer Das ist alles ganz lustig anzusehen, in60 a Seth Carico Seth ck effizient durchgepeitschte Orchester, schlagwerksatte „Oresteia“, eineein es ) imJesusschurz erscheint. PARIS David Hermann Berlin kann bis NovemBerlin : Einnostalgisch ver gab es „Die Regen

, der Regis

Moritz Iannis ------Trotzdem federt die Dessay alsMutter mitei was die Siebzehnjährige blendend schafft. Étienne Dupuis Farbtöne des Films werden nur inden Licht Dessays Die Ehemann. artifiziellen,kitschigen Oppert ren schirme von Cherbourg“ mit der wunderba schwarz-weiße Cartoon-Pappen aus der Fe effekten Stattdessen zitiert. gibt estragbare, lers Cassard brilliert ihre Bühnentochter. scher undjugendlicher erscheinen lässt als ner Leichtigkeit durch die Szenen, die sie fri Deneuve,thérine heute muss die junge geisterte die junge (sängerisch gedoubelte) Ca sonderen eineHommage bereiten. Damals be nen Films von 1964. nären, weil infeinem Parlando durchgesunge unverwelkt bunte Partitur des einst revolutio feiert, amOrchesterpult unddirigierte seine genommen. Nun standLegrand, frenetisch ge ten Jahr sehrerfolgreich dessen Welthits auf ponisten soprandasein ineinezweiter Karriere driftet. feinsten Koloraturen. Bitte mehr davon! legt klingende als dunkles Komikerduo terreiche Vokalnummern. Indenen brillierten fektvoll orchestral aufgezäumt) undcharak turschilderungen (von musikalische Entdeckung mitraffinierten Na bitionierten Geliebten auf Schatzsuche. Eine Wahnsinnige, einenDorftrottel undeinenam dram) mitder Ziege! Zudem gibt esnocheine mische Oper(besser das sentimentale Melo Wallfahrt von Ploermel“ gegeben. Ja, die ko ten Spielzeiten wurde jetzt„Dinorah oder die ambitionierten lin, diesmalKonzertantes: ZumAuftakt des der des hochverehrten tanzte nicht nur mitihrem Schatten zu aller Filmlänge umganze vier Zeigerumdrehungen. die 95Minuten der übertreffen Aufführung die bleibtSo der Fluss der Handlung voll erhalten, dem Hollywood-Musical Kelly undGene imBe In der Bariton-Rolle des Schmuckhänd Regisseur Mit dem großartigen Jazzer undFilmkom Und die nochmals Natalie Dessay gleichzeitig singen undschauspielern, Michel Legrand JacquesDemy Patrizia Ciofi Meyerbeer-Zyklus der nächs . Und die wie immer leicht be , die nachihrem Koloratur Laurent Naouri DEUTSCHE OPER OPER DEUTSCHE Jean-Jacques Sempé Jean-Jacques Enrique Mazzola Philippe Talbot Philippe hatte sie ja imletz in der Titelrolle wollte damals , imLeben Marie Ber und ef ------.

Châtelet Cherbourgvon am Die Regenschirme Stadt derLiebe:

Fotos: BerndUhlig/hf (l.o.); Marie-Noëlle Robert/Théâtre du Châtelet(r.u.)

Fotos: Monika Rittershaus/Theater an der Wien Fotos: Monika Rittershaus/Theater an der Wien Annahme kämeAnnahme einem„Alptraum“ gleich. Und Tosca einComic ist, kommunizieren sie nur Puccini: „Tosca“ (Schauplatz der Oper)angefertigt hat. Diese notizen der RONDO-Opernkritik der notizen Premieren Doppel: Gezischtes Capo Da Dame derDer Duft alten Hermanis erklärte imInterview vorab, diese Kristine Jurjanebeiihren Recherchen inRom Ob auch diese „Tosca“ 38Jahre lang imReper Goethes italienischen AquarellenGoethes undIllus nerianisch dynamisiert undaufraut. ImVer nen Händen wirkt das Werk vertrackter und abgesetzte von Carl Über konventionel Riha. Schillertheater ­Schillertheater im Berlin, Staatsoper boims erster überhaupt. Puccini Unter sei ge Schönberg-Stimmen in die Partitur verirrt bar aller Geradlinigkeit, da erden Klang wag das gleichnamige Damenparfüm. laut, alswär’s Trash. bloßer Und zu billig,wie tes viel zu Eswird heißundfettig zu serviert. trationen aus dem „Wachturm“. Die Idee, dass toire bleiben wird wie die Vorgängerprodukti len Dekorationen prangt hier indes eine Kino lauf des 3.Aktes scheinensich geradezu eini pelnd –Hunderte von Zeichnungen undSkiz leinwand, auf welcher –die Handlung verdop hat dennoch alles getan, dafür dass seineIn on ander Berliner Staatsoper? Regisseur Alvis halten stilistisch ungefähr die Mitte zwischen zen ablaufen, welche die Bühnenbildnerin zu Dafür haben. werden weite Teile des 2.Ak szenierung fast genau soaussieht wie die alte, sehr unzureichend. Es ist, erstaunlich genug, Daniel Baren

------Tschaikowski: „Charodeyka“ Wer hätte das gedacht: Selbst beieinemsobe Wagner-Haubitze beim Landgang durch die Wien, Theater anWien, der Wien Theater verfeinerten St.Petersburger Gespensterge (Die Zauberin) (Die Zauberin), entstanden zwischenderZauberin), ukraini entstanden waren. Letales Quartett, Quartett, Letales Kundry –mussKundry eslassen, man dass sie die Ti Beispiel seinesiebte Oper „Charodeyka“ (Die Eigentlich nur hält Fabio Sartori (Cavaradossi) Campagna. Ganz im Gegenteil: Ich sie habe am Daueranschlag singen, dass eineEinsei an der Oper, benachbarten Deutschen die die innere mich andutzendeRepertoire-„Toscas“ offenbarrung wird (auch in der Aussprache). gibt esimmer nochetwas zu entdecken. Zum gebot anguten „Toscas“ widerspiegelt. Ich er tigkeit, Schlagseite einedeutsche der Auffüh telheldin durchaus nicht sosingt,alssei’s eine kannten Komponisten wie Peter Tschaikowski le alsSchreibtischtäter Scarpia –dermaßen hier. Nur muss sie –imVerein mitMichael Vol die italienischeFahne erstaunlich gut hoch. ser Premiere infast jeder Position überlegen schichte „Pique Dame“. Die scheinbar her schen Singschlachtplatte „Mazepa“ undder selten jugendlicher undfrischergehört als souverän inszeniert souverän Anja Sieglinde Kampe–sonst Senta, und Ein Reinfall also, der einBerliner Überan ­ R ober t Fraunh olzer ------Agnes Zwierko.Agnes Fürst Der des großartig zerris Ausstatter Christian Schmidtist das beinahe Wackeln. Und seinSohn,MaximAksenov mit vergiftet, der Fürst aber tötet den Prinzen und viril-sehnigen Bariton die Holzwände zum Zauberin sein. Sie führt imspätenZauberin sein.Sie führt Mittelalter

wird wahnsinnig. Pult des Radio-SinfonieorchestersPult des ORF – Kuma wird zum Spielball einerdysfunktiona Die schön angetippten Nebenrollen sind im Existenz vergessen. mem Floretttenor, gibt ihmdurchaus Kontra. rian als Kuma auf. Die dominante, aberletzt mer präzis abersteht umrissen. ImZentrum nold Schönberg Volksmasse. Chor als wuselnde nem liberalen hingeben, Ort ihre bürgerliche ni-Nowgorod. Hier können sich Männeranei und geografischen Umstände sind nur Fo gentlich unglückliche Frau interessiert. Denn gleißendem Sopranstahlgleißendem wartet Grigo Asmik eine Lokalität amFluss,der nahe Stadt Nisch kunftslose Nastasja, genannt sollKuma, eine lich verzweifelte Fürstin gibt bühnenfüllend lie. Souverän bewegt erden toll präsenten Ar hungsgeflecht seiner Figuren, die historischen etwas grob undlaut. Christof Loy verweigert den Sohnliebt, von der hysterischen Fürstin len Herrscherfamilie. AmEnde wird sie, die einzige Zugeständnis anden ländlichen Spiel ein gemischtes Quartett. Lyrisch rein, auch mit ebenfalls robust schneidendem, dabei biegsa ort. Loyort. konzentriert sich auf das dichte Bezie der Wien Weise auf eindrückliche diese ei für sich allem Rustikalen. Die Holzwandkiste von senen Vladislav Sulimsky bringt mitseinem Das Tatarnikov alles Mikhail dirigiert –am Nun hat sich Christof Loy imTheater an R oland Ma („Zauberin“): ckes Charodeyka 41 (Nastasja), (Prinz Juri) Grigorian Familien Aksenov ------Giftiges Giftiges drama: Maxim Asmik -

Das Klassik & Jazz Magazin 5/2014 plus

Cecilia Bartoli, Marco Brolli, Joshua Bell, Academy of Nicolas Achten, Lambert 3 Michele Pasotti, 8 St Martin in the Fields 13 Colson, Scherzi Musicali I Barocchisti, Diego Fasolis Bell – Bach (Sony), Il pianto d’Orfeo St Petersburg ­ Bach: Violin­ (Sony/dhm), ­ Kein Heft (Universal/Decca), konzert E-Dur Merula: „Foll’è ben Dall’Oglio/Mado- BWV 1042, Adagio che si crede“ verpassen und in nis: „De’miei figli“ (Auszug) | 5:17 (Ciaccona) | 3:49 die neusten CDs aus dem Prolog zu „La clemenza di Tito“ | 4:26 Il Giardino Armonico, Isang Enders reinhören : 9 Giovanni Antonini 14 Maurice Steger, Haydn2032 Vol. 1: Bach: Cello Suites 4 I Barocchisti, Diego Fasolis La passione (Note (Edel/Berlin Clas- Vivaldi: Concerti 1/alpha), Haydn: sics), Suite für per flauto Sinfonie f-Moll Cello solo Nr. 1 (harmonia Hob. I:49 „La pas- G-Dur BWV 1007, mundi), Concerto sione“, Menuett & Trio | 3:49 Sarabande | 3:17 D-Dur RV 95 mit dem („La pastorella“), Allegro | 3:21 Jean-Guihen Queyras, Franco Fagioli, La Cetra 10 Alexander Melnikov 15 Barockorchester Basel, RONDO-Abo! Valer Sabadus, Hofkapelle Beethoven: Das Andrea Marcon 5 München, Alessandro Werk für Cello und Caldara: La concor- De Marchi Klavier dia de’ pianeti Le belle immagini (harmonia mundi), (Universal/Archiv (Sony) Sacchini: Cellosonate Nr. 3 Produktion), „Se pietà tu senti al A-Dur op. 69, Scherzo: Allegro „So ch’io dal suolo core“ aus „Il Cid“ molto | 5:02 alzai“ aus „La concordia de’ ­ (Auszug) | 4:48 pianeti“ | 4:40 Einfach bestellen auf Sol Gabetta, Amsterdam www.rondomagazin.de Lang Lang, Wiener 11 Sinfonietta, Candida Martin Stadtfeld 6 ­Philharmoniker, Thompson 16 Nikolaus Harnoncourt Prayer (Sony), Wie schön leuchtet The Mozart Bloch: „Prayer“ aus der Morgenstern Album „From Jewish Life“ (Sony), Bach: „Wie Franco Fagioli, Academia (Sony), (Auszug) | 4:10 schön leuchtet der 1 Montis Regalis, Alessandro Klavierkonzert Morgenstern“ De Marchi Nr. 17 G-Dur BWV 739 (Auszug) | 2:41 Il maestro: KV 453, Allegro (Auszug) | 5:37 Meta4 Porpora Arias 12 Quadriga Consort (Indigo/Naïve), Musica Fiata, La Capella Bartók: Streich- 17 Porpora: „Se tu la 7 Ducale, Roland Wilson quartette Nr. 1 & 5 14 Tales Of Myste- reggi al volo“ Reformations- (Naxos/hänssler), ry (Sony/dhm), aus „Ezio“ | 3:41 messe Streichquartett Anonym: „The (Sony/dhm), Nr. 5 Sz. 102, An- Undaunted Fema- Alexandre Tharaud, Praetorius: dante | 5:15 le“ | 3:11 2 Les Violons du Roy, „Der Silber Bernard Labadie durchs Feuer siebenmal“ Mozart, Haydn: (Choralkonzert) | 4:20 Jeunehomme (Warner/Erato), Haydn: Klavier- konzert Hob. XVIII:11, Rondo all’ungarese | 4:10

42 spielt vibratoarm: Messa di voce ist ihr nicht fremd, und das Lega- to ist für sie offenbar nicht obers- tes Gebot, wenngleich es ihr nicht gerade leicht fällt, den Klangstrom aus artikulatorisch-rhetorischen K Gründen zu unterbrechen. Zu Batiashvilis trotz aller Sym- phathie für’s Historisierende doch KLASSIK recht süßem Ton passt das entspre- chende Oboentimbre ihres Mannes Franҫois Leleux, der im Doppelkon- zert BWV 1060 (das wir eigentlich als Konzert für zwei Violinen ken- Johann Sebastian Bach nen) ihr Partner ist. In der Arie „Er- barme dich, mein Gott“ ersetzt er Bach (Konzert für Vio- die Altistin – spätestens an dieser line und Oboe c-Moll Stelle wird freilich ganz klar, dass BWV 1060, Violinkonzert es sich hier weniger um eine Bach- E-Dur BWV 1042, Sinfo- CD als um eine „Lisa Batiashvili nia aus Kantate BWV 156 & Friends Play Bach“-CD handelt, u. a.) ganz gemäß der Repertoirepolitik ●●●○○ des Labels Deutsche Grammophon. Klassik-CD des Monats Lisa Batiashvili, Nun ja, Bachs Musik geht nicht ka- Fran ois Leleux, putt, wenn man sie so präsentiert, ҫ Johann Sebastian Bach, Stefan Heucke Emmanuel und so freuen wir uns einfach am Pahud, Sebastian bemerkenswerten musikalischen Instinkt dieser modernen Geige- Wie schön leuchtet der Morgenstern (Choralvorspiel Klinger, Peter Kofler, Kammer- BWV 739, Toccata und Fuge BWV 565, Passacaglia orchester des Symphonie- rin, die es sich nicht nehmen lassen c-Moll BWV 582 u. a.) orchesters des Bayerischen möchte, ihrem Publikum auch „ih- Rundfunks, Radoslaw Szulc ren“ Bach zu präsentieren – gut so. ●●●●● Martin Stadtfeld Deutsche Grammophon/Uni- Michael Wersin Sony versal (60 Min., 7/2014) (69 Min., aufgenommen 12/2013 & 1/2014) Was Bach zu einem Steinway-Flügel gesagt Ludwig van Beethoven hätte, darüber lässt sich nur spekulieren, Wegen aufführungspraktischer aber eins ist ziemlich sicher: Er hätte beim Klavierkonzert Nr. 5, Überzeugungen landet kein Probespiel gewiss sämtliche Töne, welche ­Klaviersonate Nr. 32 Mensch auf einer Anklagebank, die Tastatur hergibt, auf ihre Klangwirkung nein: Auch die sogenannte „Alte ●●●○○ untersucht. Von Anfang an hat auch Martin Musik“ ist heutzutage Allgemein- Nelson Freire, Stadtfeld bei seiner Auseinandersetzung gut und darf prinzipiell von je- - mit dem Barockkomponisten immer wieder dem so gespielt werden, wie er es orchester, Oktavierungen in die höchsten und tiefsten für richtig hält. Vor diesem Hinter- Riccardo Chailly Frequenzbereiche in sein Spiel einbezogen und dem Flügel ganz neben- grund ist es hochaufrichtig, dass Decca/Universal bei auch ein wenig von den Registriermöglichkeiten mehrmanualiger Lisa Batiashvili das Bedürfnis hat, (62 Min., 2 – 3/2014) historischer Cembali zurückgegeben. In seinen eigenen Bearbeitungen ihren Weg zu Bach zu erklären: Als von Orgelwerken des jungen Bach ist Stadtfeld dieser Klanglust jetzt im gesamten Violinrepertoire vom Den Start zu einer Gesamtaufnah- noch ungehemmter als zuvor nachgegangen – und das mit sehr überzeu- Barock bis zur Moderne beheima- me der Beethoven-Klavierkonzerte gendem Ergebnis. Er stellt die Register dabei nicht nur geschmackssi- tete Interpretin möchte sie nicht soll diese CD bilden, nach den ge- cher einander gegenüber, sondern weiß auch inhaltlich motivierte Ver- „für jede Epoche ein neues Instru- meinsamen Brahms-Einspielun- bindungen zwischen den extremen Klangbereichen zu finden – etwa ment lernen“, aber sie hat „alte Bö- gen vor acht Jahren bringt Decca dann, wenn er das Subjekt in die Hölle der tiefsten Bassregion schickt, gen ausprobiert“ und sich „mit al- dafür abermals Nelson Freire mit ohne es jedoch im Klanggrollen untergehen zu lassen, sondern ihm viel- ten Spielpraktiken“ beschäftigt. dem Gewandhausorchester und mehr eine beeindruckende Himmelfahrt in den sternenfunkelnden Dis- Das merkt man sehr wohl, ob- Riccardo Chailly zusammen. Dass kant beschert. Stadtfelds postromantischer Interpretationsansatz, der wohl Frau Batiashvili am Ende es dieses neue Fünferpaket nicht Klangsensibilität und cembaleske Geläufigkeit mit klug disponierten, für sich den Schluss gezogen hat, wirklich braucht, wird allerdings großen dynamischen Bögen und zärtlicher Liebe zur Melodik verbindet, dass man „nicht einem dogmati- schon mit diesem Auftakt klar. lässt auch Bachs „Capriccio über die Abreise des geliebten Bruders“, das schen Stil folgen soll, weil es viel- Intellektuelle Überfrachtung vielen Interpreten als allzu zeitgebundene Programmmusik gilt, endlich leicht damals so geklungen hat“. kann man Freire im fünften Kla- einmal wieder von innen leben. Mit einer träumerisch zwischen Bachi- Anders als etwa Hilary Hahn lässt vierkonzert gewiss nicht vorwer- scher Forstspinnungsmotivik und geisterhaften Diskantklängen schwe- sich Lisa Batiashvili durchaus auf fen, keine übermäßige gedankli- benden Choralbearbeitung schließlich findet Stadtfeld eine weitere tra- eine barock anmutende Artikula- che Schwere trübt sein Spiel. Licht gende Brücke von Bach zur Gegenwart. Carsten Niemann tion und Phrasierung ein, und sie und verspielt sieht der Brasilianer Abonnenten-CD: Track 16 43 Klassik

das Werk, lässt den ersten Satz zü- „freundschaftlichen Austausch“ gig mit hellem, stellenweise glä- zu ermöglichen, „bei welchem von Michael Blümke Vokal total sernem Klang abschnurren. Im sich Komponist und Interpret über Adagio zaubert Chailly mit sei- Jahrhunderte und Landesgrenzen Wer als Mezzosopran heutzutage mit Händel-Arien auf nem grandiosen Gewandhausor- hinweg lauschen.“ Mag die Pia- den Markt kommt, sollte angesichts der üppigen Kon- chester ein samtenes Gewand, in nistin damit die Grenze des Eso- kurrenz schon einiges zu bieten haben. Alice Coote das sich Freire freilich nicht ein- terischen streifen – im tatsächli- muss ihre Stimme gewiss nicht verstecken, da gibt es kuschelt, sondern eine gewisse chen Erklingen erweist sich ihre wenig auszusetzen, lediglich in der Tiefe ist sie nicht so Distanz wahrt, einen nüchter- Philosophie als äußerst frucht- gleichmäßig durchgebildet wie in den anderen Registern, da arbeitet nen Gegenpart zur orchestralen bar. Zunächst einmal sind es aller- die Sängerin gelegentlich mit etwas Druck, der sonst nicht zu hören Verführung bietet, was durchaus dings Solistin und Orchester, die ist. Nein, das große Manko dieser Interpretationen ist die fehlende Per- eine gewisse Unbeteiligtheit aus- einander zuhören: Pires und Har- sönlichkeit, allzu zurückhaltend, fast schon neutral, ohne eigenen strahlt. Auch im Finale gibt sich ding finden dabei zu einem sinfo- Stempel kommen gerade die ruhigeren Arien daher. Doch so harmlos der Pianist eher unbeschwert, ver- nischen Sound, der den „moder- sollten „Verdi prati“, „Cara speme“ oder besonders „Scherza infida“ mittelt eine Leichtigkeit, die an nen“ Instrumenten, auf denen sie nicht vorbeiziehen. Die Engländerin berührt nicht, fängt den Hörer brillante Oberflächlichkeit grenzt. spielen, angemessen ist, und füh- emotional nicht ein. Hyperion/Note 1 Als Ergänzung zum letzten ren doch gleichzeitig einen inten- Klavierkonzert findet sich auch siven kammermusikalischen Dia- Besonders viele Neuheiten hat das Jommelli-Jahr bisher Beethovens letzter Beitrag zur log. Überbetonungen äußerlicher nicht gebracht. Da kommen die vier Kammerkantaten, Gattung Klaviersonate, die Nr. 32 Sturm- und Drang-Gesten, wie sie die Yetzabel Arias Fernández auf „Tirsi“ vorstellt, gera- in c-Moll. Nelson Freire scheint so oft bei Beethoven-Interpreten de recht. Die Kubanerin braucht keiner virtuosen He- möglichst rasch durch den ersten auftauchen, vermeiden sie weit- rausforderung aus dem Weg zu gehen – und davon gibt Satz kommen zu wollen, übersetzt gehend: Kraft und Energie dieser es hier reichlich zu bewältigen. In melancholischen, wehmütigen Arien „con brio“ hörbar mit „in Eile“. Zur Musik manifestieren sich hier we- überzeugt sie weniger, dafür ist die Stimme nicht weich und schmei- – zugegebenermaßen – schwer zu niger in explodierenden sforzati, chelnd genug, müsste stellenweise etwas weniger gerade geführt wer- fassenden Arietta hat er nicht viel aufgepeitschten Rhythmen oder den. Ansonsten aber besteht kein Zweifel, dass sich hier eine sehr ver- zu sagen, ziemlich unentschlos- forcierten Tempi, sondern schei- sierte Sängerin stilsicher durch interessantes (und nach wie vor viel zu sen hangelt er sich durch den nen vielmehr aus der Intensivität selten zu hörendes) Repertoire bewegt. Pan Classics/Note 1 Satz, bekommt trotz seiner Vor- der Wahrnehmung zu entstehen. liebe fürs Flinke nicht einmal die Mehr nach innen als nach außen Zwölf Jahre nach ihrem hinreißenden Arienprogramm dritte Variation richtig zum Swin- horchend ergeht sich die Solis- mit dem Freiburger Barockorchester meldet sich Sandri- gen. Unterm Strich zu wenig, um tin etwa im Schlusssatz des vier- ne Piau erneut mit einer Mozart-CD. „Desperate Heroi- wirklich konkurrenzfähig zu sein. ten Konzerts in kristallinen Ara- nes“ nennt sie die Zusammenstellung von ausschließ- Michael Blümke besken, ohne den Bezug zu den be- lich lyrischen, empfindsamen Arien, die ihren seelen- deutungsvoll herausgehobenen vollen Sopran im besten vokalen Licht leuchten lassen, ihre virtuose Linien von Kontrabass oder Fagott Meisterschaft aber kaum fordern. Ob als Sandrina, Susanna, Aspasia zu verlieren. Statt statisch zu wir- oder Ilia – der Sopranistin gelingt mühelos, was man bei Mrs. Coote Ludwig van Beethoven ken, führt diese gemeinsame Auf- vermisst: Sie spricht den Hörer im Innersten an. Besonders berührend merksamkeit für Details zu einer Klavierkonzerte gerät ihr „L‘amerò, sarò costante“ aus „Il re pastore“, auch wenn sie unforcierten, aber durchgehen- Nr. 3 c-Moll op. 37 & Nr. 4 sich da an einigen tieferen Tönen vorbeimogeln muss. Eine Gesamt- den erwartungsvollen Spannung, G-Dur op. 58 spielzeit von knapp 48 Minuten ist allerdings eine Frechheit und völlig die sich am Ende mit der ruhigen inakzeptabel, das Label wollte wohl sicherstellen, dass jeder, der mehr ●●●●○ Kraft eines Naturereignisses ent- Mozart von Sandrine Piau hören möchte, auch die Neuaufnahme des Maria João Pires, lädt. Carsten Niemann „Requiem“ kauft (die es übrigens ebenfalls auf 48 Minuten bringt). Ne- Swedish Radio ben „accentus“, einem der besten Kammerchöre überhaupt, sprechen Symphony die hervorragenden Kollegen (Sara Mingardo, Werner Güra, Christo- Orchestra, Daniel pher Purves) dafür, noch einmal ins Portemonnaie zu greifen. naïve/In- Harding Harrison Birtwistle digo Onyx/Note 1 Kammermusik (72 Min., 10/2013) Es ist schon ein Armutszeugnis für die Klassikbranche, ●●●●○ dass ein Ausnahmesänger wie Lawrence Brownlee sein Persönlichkeit, so behauptet Ma- Lisa Batiashvili, Rossini-Recital bei einem kleinen amerikanischen Label ria João Pires in der kurzen Ein- Adrian Brendel, herausbringen muss, begleitet von einem unbedeuten- führung zu dieser Aufnahme, Till Fellner, Amy den (wenn auch sehr respektabel spielenden) litau- werde bei Interpretationen eine Freston, Roderick ischen Orchester. Denn was der Tenor hier abliefert, ist schlicht spekta- überzogene Bedeutung zugemes- Williams kulär, Anwärter auf die CD des Jahres und ohne jeden Zweifel eines der sen. Weder gehe es darum, als In- ECM/Universal (66 Min., 8/2011) besten Rossini-Tenor-Programme überhaupt. Rein vokal ist Brownlee terpret hinter der Persönlichkeit seinem Kollegen Juan Diego Flórez mindestens ebenbürtig, eher sogar des Komponisten zu verschwin- Das Musiktheatralische liegt Har- überlegen, weil er über die schönere Stimme verfügt, eleganter phra- den noch – als anderes Extrem rison Birtwistle im Blut. So hat der siert und Extremhöhe wie auch Koloraturen noch harmonischer und – dem Werk partout einen eige- in den Adelsstand erhobene und selbstverständlicher eingebunden sind. Auf der Bühne freilich ist der nen Stempel aufzudrücken. Pires 1995 mit dem Ernst von Siemens- deutlich höhergewachsene peruanische Lockenkopf im Vorteil. Kurz- glaubt vielmehr daran, dass Musik Musikpreis ausgezeichnete Eng- um, kein Opernfan sollte sich diese CD entgehen lassen. Delos/Naxos die essentielle Kraft besitze, einen länder allein elf Opern für bedeu- 44 109x150_Layout 1 04.09.14 15:58 Seite 1

tende Häuser komponiert. Doch ne Regentschaft bei der Staatska- auch Birtwistles Instrumentalmu- pelle Dresden, die Mitschnitte er- sik besitzt dieses mehrdimensio- scheinen nun gebündelt in dieser nale, wuchernde Element, das den Box. Die zwei Klavierkonzerte und hochkomplex durchkonstruier- das Violinkonzert, die bereits ein- ten Geschöpfen geradezu körper- zeln auf CD veröffentlicht wurden liche Züge verleiht. Nun – zum 80. (siehe Besprechungen im RONDO- Geburtstag von Birtwistle – haben Rezensionsarchiv), kann man nun sich Ausnahmesolisten wie Violi- auch visuell rezipieren, sie liegen MOZART nistin Lisa Batiashvili, Pianist Till als DVD bei. Richten wir unser Oh- Fellner und Cellist Adrian Brendel renmerk also auf die Sinfonien mit zwei Vokalisten zusammenge- und die beiden Konzertouvertü- WOCHE tan, um dem Kammermusik- und ren, in denen sich Thielemanns Liedkomponisten zu gratulieren. Qualitäten und Unarten bestens Leichte Kost sind weder das verfolgen lassen, wobei nicht sel- einsätzige Trio von 2010, das Birt- ten Punkte auf der Haben-Seite 2015 wistle für die drei Instrumentalis- gleichzeitig auf der Soll-Seite auf- ten geschrieben hat, noch die Ver- tauchen. Das trifft beispielswei- 22. JÄNNER–1. FEBRUAR tonungen von Gedichten Rilkes se auf seine Rubato-Leidenschaft sowie der Amerikanerin Lorine zu, die man durchaus als anregen- . m o z a r t e u Niedecker. Trotzdem ist man ab den Pluspunkt verbuchen könn- DAVIDE PENITENTE Bartabas, Pferde und Reiter der Académie

, w équestre de Versailles, Marc Minkowski Les Musiciens du Louvre

der ersten Note, die in diesem Fall te, wenn sie bei ihm nicht allzu 4 Grenoble, Salzburger Bachchor, Karg, Crebassa, de Barbeyrac 5 eine beklemmende Cello-Geste häufig in agogische Willkür und

1 Dirigenten Aimard, Antonini, Equilbey, Harnoncourt, Hengelbrock, 3 und einen noch düstereren Niede- damit ins Manierierte umkip- Heras-Casado, Koncz, Manacorda, Minkowski, Orozco-Estrada, 7 Rubikis, Schiff, Valcuha Orchester Camerata Salzburg, Cappella 8 cker-Song einläutet, gepackt von pen würde. Im Finalsatz der Ers- - Andrea Barca, Chamber Orchestra of Europe, Il Giardino Armonico, 2 einer klangerzählerischen Wucht ten setzt er Rubati ganz selbstver- 6 Insula Orchestra, Les Musiciens du Louvre Grenoble, Mozart 6

- Kinderorchester, Mozarteumorchester Salzburg, Sinfonieorchester und Unbedingtheit. Als ähnlich ständlich ein, im letzten Satz der 3 der Universität Mozarteum, Wiener Philharmoniker Sänger Avemo, 4 schnell reizbar und spannungsge- Zweiten dagegen wirkt das ständi- + de Barbeyrac, Crebassa, Damrau, Fuchs, Hulett, Kurzak, Miles, : Nagy, Schäfer, Spence, Weisser, Werba Solisten Aimard, s laden erweist sich das einsätzige ge Anziehen und Abbremsen ein- t

e Anderszewski, Bezuidenhout, Birsak, G. Capuçon, Corti, Eberle,

k Faust, Hecker, van Immerseel, Melles, Meyer, Noally, Pahud, Say, Trio, das den fantastisch aufge- fach nur aufgesetzt und unausge- c i A. Schiff, Schneider, Seiler, Sepec, Uchida u. a. T stellten, weil für diese Herausfor- goren. K o n z e r t M a w c h W i s e n c h a f t M u s e n derungen überaus kompetenten Dieser Eindruck des Unaus- Musikern selbst in winzig gesetz- gegorenen und Unentschlosse- ten Pausen hörbar keinen Schnap- nen zieht sich durch den gesam- patmer gönnt. Und auch in den ten Zyklus. Da gibt es sowohl Songzyklen erweisen sich Sopra- überaus gelungene Passagen von nistin Amy Freston und Bariton beeindruckender Größe als auch Verlosung Roderick Williams dank beredter wunderschöne Momente voll ex- Deklamation und einfühlsamer Il- quisiter Klangvaleurs (ein extra- luminationskünste als erste Wahl. dickes Lob an die Staatskapelle Nach der gefeierten Matthäus-Passion brachte Starregisseur Peter Sel- Guido Fischer Dresden und ganz besonders an lars in der vergangenen Saison auch Bachs Johannes-Passion auf die die betörend spielenden Holzblä- »philharmonische Bühne«, mit Mark Padmore als Evangelist, Christian ser!), doch formt Thielemann sie Gerhaher, Camilla Tilling, Magdalena Kožena und Topi Lehtipuu. Nun ist nicht zu einem organischen Gan- die Johannes-Passion in einer exklusiven Leinenedition im Hardcover Johannes Brahms zen. Es herrscht eine Tendenz erschienen, mit umfangreichem Booklet. Die Video-Aufzeichnung ist da- zum Weichen, Wendigen, Ge- rin sowohl auf 2 DVDs als auch separat auf Bluray enthalten, als Bonus Sinfonien Nr. 1 – 4, Tra- schmeidigen, immer wieder fehlt runden Interviews zum Werk mit Sir Simon Rattle, Simon Halsey und Pe- gische Ouvertüre, Aka- es an Nachdruck, besonders auf- ter Sellars ab. Der Edition liegt außerdem noch ein 7-Tage-Gutschein für demische Festouvertüre, fällig im allzu saft- und kraftlosen die bei, zum freien Online-Stöbern in Aufzeichnun- Klavierkonzerte Nr. 1 & Eröffnungssatz der Vierten. Der gen zahlreicher Konzerte aus der Philharmonie. 2, Violinkonzert Brahms inhärenten Energie und ●●●○○ Leidenschaft gewährt der Maes- In Kooperation mit Berlin Phil Media verlost RONDO drei ­Exemplare Maurizio Pollini, tro nicht besonders viel Raum, er der Edelausgabe. Senden Sie einfach Ihren Namen und ­Adresse un- Lisa Batiashvili, zeigt zwar durchaus auch einmal ter dem Stichwort ­„Johannes-Passion“ an: Staatskapelle Muskeln, viel zu selten aber dort, RONDO, Kurfürstendamm Dresden, wo es von der Partitur gefordert 211, 10719 Berlin oder per Christian Thielemann wird, nicht wenigen Höhepunk- Mail an verlosung@ron- Deutsche Grammophon/Uni - ten verwehrt er die Entladung, domagazin.de. Viel Glück! versal spielt sie herunter, sabotiert sie. (3 CDs & 1 DVD, 195 Min. & 147 Wer Brahms liebt, greift besser zur Min., 6/2011 – 4/2013) vergangenes Jahr herausgekom- menen Gesamtaufnahme des Ge- Mit einem Brahms-Zyklus star- wandhausorchesters unter Ric- tete Christian Thielemann in sei- cardo Chailly. Michael Blümke 45 Klassik

in den zahlreichen Hommagen ren würde, zeigte bei „O Divine Re- César Franck, Edvard Friedrich Goldmann, des Programms sowie in den mu- deemer“ mehr Emphase, lieferte Grieg, Antonín Dvořák Reiner Bredemeyer, sikalischen Reflexionen, die von „O Holy Night“ expressiver ab. Siegfried Thiele, Tho- Schönberg über Messiaen und Freilich gibt es auch Ausnahmen. Sonaten für Violine und mas Müller, Friedrich Boulez bis hin zu Wolfgang Hei- Bei Bizets „Agnus Dei“ gibt Ga- Klavier Schenker, Hermann sigs fast naiver „Happy Birthday“- ranča ihre Deckung auf und pro- ●●●●● Keller, Knut Müller, Bearbeitung reichen. Als Pianist duziert nicht nur ebenmäßige Li- Renaud Wolfgang Heisig, Nico- wiederum nutzt Schleiermacher nien, sondern wird wirklich „per- Capuҫon, Khatia laus Richter de Vroe in auffällig vielen Kompositionen sönlich“. Auch beim „Ave Maria“ die Gelegenheit, dem wunderbar von William Gomez erlebt man sie Buniatishvili Teachers, Friends, großbürgerlich-erdigen Steinway viel emotionaler. Insgesamt aber Erato/Warner Colleagues Classics von 1901 mit oft nur knappem, erweist sich diese CD als wunder- (66 Min., 4/2014) ●●●●○ aber ungeheuer präzise kalkulier- schön – und ziemlich langweilig. New Piano Music tem Anschlag die farben- und nu- Andererseits ist zu viel Aufregung Musik verbindet: Renaud Capuҫon From Eastern ancenreichsten Hall- und Ober- zum Jahresausklang vielleicht verweist im wohlformulierten Germany toneffekte zu entlocken. Werden auch gar nicht so gut … Grußwort zu dieser CD auf die Steffen aber dabei die Zwischentöne nicht Michael Blümke „différences de charactère“ zwi- Schleiermacher bisweilen zur Hauptsache? Viel- schen Khatia Buniatishvili und MDG/Naxos MDG (75 Min., leicht – aber genau dieses Prinzip ihm selbst. Aber wenn man den 4/2013) hielt die Kunst in der DDR am Le- 38-jährigen Franzosen gemein- ben. Carsten Niemann Gustav Mahler sam mit der erst 27-jährigen Geor- Gab es eine typische „DDR-Mu- The Music Of Gustav gierin die Franck-Sonate zelebrie- sik“? Die Antwort von Steffen Mahler, Issued 78s, ren hört, dann begeistert man sich Schleiermacher, der als bedeu- 1903 – 1940 schnell daran, wie rückhaltlos die tendster Pianist für Neue Mu- Charles Gounod, Pietro beiden sich gegenseitig befeuern. sik aus den neuen Bundeslän- Mascagni u. a. ●●●●● Vor allem im zweiten und vier- dern gelten darf, ist ein klares Meditation Heinrich ten Satz rauscht Buniathishvili „Nein“. Doch liest man Schleier- Rehkemper, ungebremst und mit umwerfen- machers aufschlussreiche und le- ●●●○○ Willem der Kraft besonders im Bassre- bendige Anmerkungen im Bei- Elīna Garanča, Mengelberg, gister durch sämtliche gemein heft, dann fällt schon auf, dass es Deutsche Radio Jascha Horenstein, Elizabeth schweren Stellen – andere Pianis- dafür ein typisches Hören und Re- Philharmonie Schumann, Bruno Walter, Leo ten hörte man dort schon bedeu- zipieren gab: eines, das Material Saarbrücken Taubman u. a. tungsschwanger stauen und ab- und Titel immer auch auf feins- Kaiserslautern, Karel Mark Alto/Note 1 bremsen, aber für die beängsti- te politische Nebenbedeutungen Chichon (8CDs, ca. 480 Min., 1903 – 1940) gend temperamentvolle junge abscannte. Denn wie könnte man DG/Universal Virtuosin gibt es kein Halten. Da sonst auf die Idee kommen, in Rei- (72 Min., 10/2013) Gustav Mahler selbst hat (abge- muss der sonst dezentere Fran- ner Bredemeyers Klavierstück 3, sehen von einigen Klavier-Rollen) zose einfach mit, und er lässt es bei dem der Pianist mit geschlos- Weihnachten wirft seine Lich- keinerlei Aufnahmen seiner Wer- an Feuer nicht mangeln! senem Mund mitsummt, eine terketten voraus: Die ersten Pro- ke eingespielt; das ist bedauer- Kaum ist der Franck zu Ende, subversive Anspielung zu entde- gramme mit besinnlichem Sa- lich, denn die technischen Mittel setzt sich das interpretatorische cken, in Friedrich Schenkers kur- kral-Konfekt erscheinen, um des dazu hätte es zu seinen Lebzeiten Inferno unter dem Namen Grieg zer Schönberg-Hommage von Handels wichtigste Jahreszeit schon gegeben. Aber es blieb den- fort: Auch aus der dritten Violinso- 1972 eine Auflehnung gegen For- einzuläuten. In diesem Jahr wird noch eine Menge von Mahler-Ton- nate des Norwegers holt das Duo malismusvorwürfe zu erkennen auch Elīna Garanča von ihrer Plat- dokumenten aus der Zeit bis 1940 ein Höchstmaß an Spannung und oder das letzte von Friedrich Gold- tenfirma ins Rennen um die am erhalten, an denen teilweise Inter- Dramatik, aber auch an Klang- manns „Vier Klavierstücken“ als häufigsten unter dem Christbaum preten beteiligt sind, die noch Ver- zauberei heraus. Faszinierend ist eine „Idylle mit Stacheldraht“ zu zu findende Klassik-CD geschickt. bindung zu Mahler hatten. Dazu immer wieder die hochsensible bezeichnen? Auf ihrem „Meditation“ getauften zählt etwa Oscar Frieds Einspie- Kommunikation von Geige und Typisch war aber auch die Album präsentiert sich die Mezzo- lung der „Zweiten“ von 1924, üb- Klavier, aber ebenso auch der ge- größere Bedeutung privater Ver- sopranistin stimmlich wie gestal- rigens die erste Aufnahme einer meinsame Wille, jeden der vielen bindungen unter nicht hundert- terisch so edel und geschmack- Mahler-Sinfonie überhaupt: Fried musikalischen Höhepunkte zu ei- prozentig systemkonformen Mu- voll wie seinerzeit Jessye Norman hat das Stück mit Mahler selbst nem Höchstmaß an exaltierter sikern. Und gerade auch dieses bei ihren Weihnachtsgaben an gründlichst besprochen und da- Expressivität zu führen. Charak- Netzwerkartige verleiht Schleier- die Fans – und genauso steril und raufhin seine Interpretation fun- terunterschiede? Iwo! Wenn die machers Auswahl von Klavierwer- künstlich. damental verändert. beiden demnächst das Aufgebot ken seiner so unterschiedlichen Es ist ein altbekanntes Pro- Aber auch wer nicht mit Mah- bestellen würden, wäre der Rezen- Lehrer, Freunde und Kollegen weit blem von Garanča, dass sie sich ler selbst gearbeitet hat, war in je- sent nicht verwundert. Aber zu- mehr als bloß persönlichen Aus- gerade im Aufnahmestudio über- nen Jahren doch möglicherweise mindest auf weitere gemeinsame sagewert. Wenn ein privateres Fai- mäßig kontrolliert, alles klingt direkter Zeuge einer Tradition, die CD-Projekte hoffen wir doch. ble Schleiermachers auf der CD perfekt, aber etwas unterkühlt. sehr nahe an Mahler und seinen Michael Wersin zum Tragen kommt, dann ist es Selbst Joan Sutherland, der man engen Vertrauten orientiert war. sein Interesse am Nachklang. Die- nicht unbedingt ein überschäu- Die „Kindertotenlieder“ in der ses Interesse zeigt sich stilistisch mendes Temperament attestie- Darbietung von Heinrich Rehkem- 46 con bravura per unter Leitung von Jascha Ho- renstein (1928) sind ein Beispiel Gustav Mahler für das glückliche Zusammenwir- Sinfonie Nr. 1 (Version ken zweier brillanter Künstler, von Hamburg 1893) denen der eine (Horenstein) eine umfassende Mahler-Erfahrung ●●●●○ auch mit dem sinfonischen Werk, NDR Sinfonie- der andere eine außerordentli- orchester, che textlich-musikalische Gestal- Thomas tungsintensität mit sich bringt. Hengelbrock­ Auf den acht CDs dieser Box Sony tudor 7184 Sacd HYbrid tudor 1630 3cd-boX gibt es eine Menge solcher Schätze (55 Min., 5/2013 – 1/2014) zu entdecken: die frühen Liedauf- nahmen der Sopranistin Grete 29 Jahre alt war Gustav Mahler, als Stückgold etwa oder das kuriose seine erste Sinfonie 1889 in Bu- „Lied von der Erde“-Potpourri des dapest uraufgeführt wurde, doch Dol-Dauber-Kammerorchesters. überarbeitete er sie bis zu sei- Viele dieser Tracks sind schon an- nem Tod immer wieder, so dass derswo veröffentlicht, aber in die- die heute üblicherweise zu hö- ser Fülle auf so engem Raum wird rende Endfassung aus dem Jahr man sie nirgends bekommen. Au- 1910 datiert. Aus den verschiede- ßerdem wird der interessierte Hö- nen Zwischenstufen in der Ent- rer durch einen ca. 50-seitigen (!), wicklungsgeschichte des Werkes liebevoll recherchierten Einfüh- hat Thomas Hengelbrock für seine tudor 7174 cd tudor 1620 4cd-boX rungstext begleitet, der u. a. eine Einspielung die Version gewählt, Menge biografisches Material zu die Mahler 1893 während seiner zauberklänge den zahlreichen Künstlerpersön- Hamburger Zeit als erster Kapell- mit Flöten, klarinette und trompete lichkeiten bereitstellt. Wir halten meister der städtischen Oper für insgesamt also das exakte Gegen- eine Aufführung im Konzerthaus Gramola Wien teil einer billig zusammengehaue- Ludwig einrichtete. Der auffäl- www.tudor.ch Naxos Deutschland nen Reproduktion historischen ligste Unterschied zur allseits be- Materials in Händen. Diese Box kannten Werkgestalt findet sich hat den Stellenwert einer fundier- in dem an zweiter Stelle stehen- ten Dokumentation, die – zum den zusätzlichen Satz mit dem Ti- Thema Mahler – ihresgleichen si- tel „Blumine“, den der KomponistTUDOR_Con Bravura_109x150_Rondo.indd 1 29.09.14 14:30 cher vergeblich sucht. später strich. ALICE SARA OTT Michael Wersin Doch nicht nur wegen der Be- kanntschaft mit dieser Hambur- FRANCESCO TRISTANO ger Fassung lohnt sich die neue Aufnahme des NDR Sinfonieor- chesters unter seinem Chefdiri- genten, sondern vor allem we- gen des Spiels dieses großartigen Klangkörpers. Man muss einfach gehört haben, wie Hengelbrock den Beginn des ersten Satzes aus Weitere einem flirrenden Nichts entstehen lässt, ihm ganz allmählich Kontur Rezensionen gibt und Raum schafft, unend- lich delikat das Geschehen ent- auch online wickelt. Den zweiten Satz, besagte „Blumine“, gestaltet das Orches- auf ter mit schwelgerischem Ton, ein- gebettet darin die weiche und ein- rondomagazin.de schmeichelnde Solotrompete von Guillaume Couloumy. Das Scherzo wird beherzt, aber nicht derb dar- geboten, mit einem eleganten Walzer im Trio. Sehr eindrück- lich gelingt der Trauermarsch, ganz wunderbar kommen die iro- nischen und parodistischen Töne Ab sofort als CD & Download des vierten Satzes zum Klingen. „Es ist ein Feuerwerk an Präzision, das die beiden auf ihre Zuhörer nieder- Das Finale schließlich präsen- prasseln lassen. Und dass beide auch viel Sinn für Klangvoll-Atmosphärisches haben, wissen wir nicht erst seit dieser Aufnahme.“ NDR Kultur 47 www.scandale-music.de

OttTristano_109x150_Rondo.indd 1 26.09.14 18:38 Klassik

tiert sich nicht pompös aufgedon- druckende Basilica Santa Barbara der Kastraten-Superstars Caresti- ist. Dmitri Schostakowitschs So- nert, sondern als Ausdruck tiefs- in Mantua ausweichen, die von ni, Farinelli und Caffarelli wahrge- nate für Cello und Klavier von ter menschlicher Verzweiflung. den Gonzagas erbaut wurde, bei nommen wird. 1934 präsentiert sich dagegen fast Die Hamburger zelebrieren keinen denen Monteverdi bis zur Über- Überhaupt ist Fagiolis Album schon als Museumsstück, und sie dramatischen Overkill, sondern siedlung nach Venedig in Lohn mehr als nur ein Plädoyer für den ist in der Tat das „melodiöseste“ bieten eine geradezu intime – und und Brot stand. Nun taucht man unterschätzen Komponisten von Stück des Programms; aber Schos- unerhört bezwingende – Lesart. also mit handverlesenen Hymnen, Opern, Kantaten und sogar eines takowitsch wäre nicht Schostako- Michael Blümke Motetten, Antiphonen, Psalm- Weihnachtoratoriums mit dem witsch, wenn hinter all der Kan- sätzen und einem Magnificat ab Titel „Il verbo in carne“ (1748). tabilität nicht ein gähnender Ab- bzw. hinein in die schönsten und Unter dem vollen Arien-Dutzend, grund lauern würde. Zwischen erbaulichsten geistlichen Klang- mit dem Fagioli Porpora hochle- diesen großartigen Werken liegt Claudio Monteverdi räume des frühen 17. Jahrhun- ben lässt, gibt es nichts, was ein- André Previns Cellosonate von derts. Und zusammen mit Sän- fach auf nur virtuoseste Koloratu- 1993, die der Komponist selbst Vespri solenni per la gersolisten, die das Gütige und renakrobatik setzen würde. Alle mit Yo-Yo Ma eingespielt hat. festa di San Marco das Tröstende dieser Werke leben- Freudenjauchzer und melancholi- Wir haben des Komponis- ●●●●○ dig machen, hat Alessandrini sich schen Lamenti, alle auch lautma- ten eigene Version dieser klas- Rinaldo Alessan- bzw. seinem Concerto Italiano ein lerisch inszenierten stürmischen sisch-jazzigen Tour de Force noch drini, Concerto schönes Geschenk gemacht. Da- Attacken (bitte anschnallen: „Già nicht gehört, zögern aber dennoch Italiano gegen fällt leider die Bonus-DVD si desta la tempesta“) und jedes nicht, die Darbietung auf der vor- Naïve/Indigo etwas ab, die vorrangig nur die noch so sehnsuchtsvolle Flehen liegenden CD in den höchsten Tö- (CD + DVD, 80 (+ 52) Min., Aufnahmesessions dokumentiert. besitzt genau diese Zauberfor- nen zu loben: Bartolomey und Zei- 12/2013) Guido Fischer mel, aus der große Barockmusik linger machen jegliche Kantilene wird. Und Franco Fagioli hat sie – sei sie kantabel, sei sie kantig, Zum 30. Geburtstag seines re- diese nicht nur dechiffriert, son- sei sie widerborstig ohne Ende – nommierten Alte Musik-Ensem- dern gemeinsam mit der Acade- zum Erlebnis gründlichst reflek- bles Concerto Italiano hat Gründer Nicola Porpora mia Montis Regalis und Alessan- tierter Nachschöpfung. Techni- und Dirigent Rinaldo Alessandri- dro De Marchi mit allerreichstem sche Probleme behindern auch „Il Maestro“ – Arien ni die Korken etwas feingeistiger Leben gefüllt. im gefährlichsten Getümmel nie- knallen lassen. Statt für eine lus- ●●●●● Guido Fischer mals ihre Performance; dafür re- tige Party mit Highlights aus dem Franco Fagioli, Abonnenten-CD: Track 1 gieren interpretatorische Überle- Barockrepertoire hat man sich Academia Montis genheit und stupende Sensibilität nämlich lieber für die Rekonstruk- Regalis, Alessan- für jeglichen Ausdruckswinkel der tion einer Vesper entschieden, wie dro De Marchi Musik. André Previn äußerte sich sie zu Zeiten Claudio Monteverdis naïve/Indigo André Previn, in einem Filmporträt von 2006, möglicherweise im Markusdom (80 Min., 6/2013) Dmitri Schostako- dass er sich um den Fortbestand zu Venedig zu erleben gewesen witsch, ­Johannes der klassischen Musikkultur ei- wäre. Seit 1613 bekleidete Mon- Mit einem Riesensatz springt die Berauer gentlich keine Sorgen macht. Man teverdi dort das Amt als „magis- von Alessandro De Marchi voran- muss Interpreten wie diese gehört Cellosonaten, ter capellae cantus ecclesiasticus gepeitschte Academia Montis Re- haben, um zu verstehen, was er Passacaglia­ Sancti Marci“. Und nicht zuletzt galis in die ersten Takte der neuen meint. die epochale Architektur, die das Einspielung des argentinischen ●●●●● Michael Wersin virtuose Konzertieren zwischen Countertenors Franco Fagioli. Und Matthias den Vokalsolisten und Instrumen- mit diesem Trompeten- und Strei- Bartolomey, talisten ermöglichte, schlug sich cherdrive hat man schon beim Hö- Clemens Zeilinger auch in seiner „Marienvesper“ rer gewonnen. Doch da ist ja eben Ars Produktion/ Julius Rietz, Johann (1610) sowie in dem großen Kon- noch die Hauptperson. In der Rol- Note 1 Benjamin Gross volut „Selva morale e spirituale“ le des römischen Kaisers Valen- (SACD, 64 Min., 2/2014) Fantaisie op. 2, (1641) nieder. Aus beiden Publi- tiniano, der nicht gerade gut auf Cello­konzert op. 16, kationen hat Alessandrini die ent- den Feldherr Ezio zu sprechen ist, Der Cellist Matthias Bartolomey, Cellokonz­­ert h-Moll sprechenden Höhepunkte heraus- zieht Fagioli alle brillanten Regis- den wir auf dieser CD hören, ist gepickt, um mit zusätzlichen Blä- ter, um des Potentaten Macht in der jüngste an diesem Programm ●●●●○ sersonaten von Giovanni Gabrieli himmlischen Farben leuchten zu beteiligte – zum Zeitpunkt der Klaus-Dieter und Francesco Usper eben zu ei- lassen. Ganz unbekannt ist dieses Einspielung war er 28 Jahre alt. Brandt, L’Arpa ner imaginären Feierstunde unter Geschichte natürlich nicht. Im- Dass Interpreten deutlich weniger Festante, Leitung Monteverdis einzuladen. merhin haben auch Händel und betagt sind als die Komponisten, Riccardo Minasi Den Markusdom konnte Ales- Gluck das „Ezio“-Libretto von Me- die sie interpretieren, ist im klas- Ars Produktion/Note 1 sandrini mit seinem wie gewohnt tastasio vertont. Aber schon 1728 sischen Sektor eigentlich nicht (SACD, 71 Min., 8/2011) unprätentiös auftrumpfendem, hatte sich Nicola Porpora dem ungewöhnlich. Allerdings prä- die gesamte Bandbreite von bewe- Stoff gewidmet. Und obwohl Fa- sentieren die beiden Wiener Bar- Eigentlich hat sich das Violoncel- gender Einkehr bis hin zum ma- gioli nun lediglich eine Arie aus tolomey und Zeilinger ein reines lo schon mit Haydns Konzerten als jestätischen Strömen aufbieten- Porporas „Ezio“ präsentiert, lie- 20./21.-Jahrhundert-Programm, vollgültiges Soloinstrument etab- den Musikerteam zwar nicht be- fert er damit schon den schlagen- dessen jüngstes Stück eine Pas- liert und auch im Orchesterklang spielen. Dafür konnte man in die den Beweis, dass der Neapolitaner sacaglia ihres Landsmannes Jo- der Romantik spielt es mit sei- akustisch gleichermaßen beein- heute zu Unrecht nur als Lehrer hannes Berauer (geboren 1979) nem in die dunkle Tiefe reichen- 48 Sony Anz Rondo Div Ausg5_rz_Layout 1 06.10.14 13:37 Seite 1 AKTUELLE NEUHEITEN BEI SONY MUSIC

TEODOR CURRENTZIS RAMEAU: THE SOUND OF LIGHT PLÁCIDO DOMINGO Dirigent Teodor Currentzis hat mit seinem MEDITERRANEAN SONGS JOSHUA BELL Orchester und Chor MusicAeterna und aus- Plácido Domingo singt seine Lieblingsmusik BACH gewählten Solisten Highlights aus Opern „über die Liebe und das Meer“ aus Ländern Joshua Bell ist Solist und Dirigent der Aca- und Opernbaletten von Rameau eingespielt. um das Mittelmeer. Die Songs aus Neapel, demy of St Martin in the Fields bei dieser Eine in ihrer Präzision, Dynamik und musi- Korsika, Sardinien, Frankreich, Spanien, Bach-CD mit den Violinkonzerten Nr. 1 und kalischen Schönheit überwältigende Auf- Nordafrika, Griechenland u. a. wurden mit 2, der Air und der für Orchester arrangierten nahme. hochkarätigen Musikern eingespielt. Chaconne aus der Solo-Partita Nr. 2 und der Gavotte aus der Partita Nr. 3.

QUADRIGA CONSORT 14 TALES OF MYSTERY ERWIN SCHROTT · ANNA NETREBKO Bereits das vorangegangene Weihnachts- MOZART: DON GIOVANNI VALER SABADUS album des österreichischen Ensembles für Das Highlight der Pfingstfestspiele Baden- GLUCK: LE BELLE IMMAGINI Alte Musik war ein durchschlagender inter- Baden 2013 ist endlich als DVD und Blu-ray Das erste Album des Counter-Tenors bei nationaler Erfolg. Nun präsentieren sie ein erhältlich: Die Neuinszenierung von Mo- Sony Classical mit Opernarien von Gluck spannendes Programm mit mystischen Bal- zarts „Don Giovanni“ mit Erwin Schrott als und Sacchini. Sabadus wird begleitet von laden und Volksweisen von den britischen Titelheld und Anna Netrebko als Donna der Hofkapelle München unter der Leitung Inseln. Anna. Mit dem Balthasar-Neumann-Chor & von Alessandro de Marchi. Mit zahlreichen Ensemble unter Thomas Hengelbrock. Ersteinspielungen.

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den Farbenspektrum und seiner aus „Le nozze di Lammermoor“ differenziert artikuliert und dyna- Fähigkeit zu ausdrucksvollem Ge- Gioachino Rossini, von Michele Carafa geraten. Wenn misch gewichtet, einander über- sang eine bedeutende Rolle. Merk- ­Giovanni Pacini, sie gleich darauf in Zelmiras lagernde Verläufe werden gleich- würdig ist es daher, dass Violon- ­Vincenzo Bellini „Riedi al soglio“ ein in dieser Arie zeitig höchst plastisch voneinan- cellokonzerte aus der ersten Hälf- u. a. so noch nie gehörtes Feuerwerk der abgesetzt. So wird Klavierspiel te des 19. Jahrhunderts nur selten abfackelt, ist man froh, sich nicht beinahe zu einer orchestralen Stella di Napoli den Weg auf unsere Konzertpo- für das Lyrische oder das Virtuose Klangerfahrung: Melodisch ver- (Bel Canto Opera Arias) dien finden. Für Abhilfe sorgt die entscheiden zu müssen, sondern mag Ohlsson durchaus die klang- vorliegende CD, die gleich drei ●●●●● von Joyce DiDonato mit dem ge- lichen Eigenschaften von Blasin- groß angelegte Werke für Cello Joyce DiDonato, samten Spektrum vokaler Finesse strumenten zu „imitieren“, und und Orchester als Ersteinspielung Orchestre et ins Elysium entführt zu werden. satztechnisch vermittelt er im- zur Diskussion stellt. Die Kompo- Chœur de l’Opéra Michael Blümke mer wieder den Eindruck, es seien nisten Julius Rietz (1812 – 1877) de Lyon, Riccardo gleichzeitig verschiedene Instru- und den früh verstorbenen Johann Minasi mentengruppen tätig. Benjamin Gross (1809 – 1848) ver- Erato/Warner Diese Fähigkeiten setzt Ohls- bindet, dass sie zu den herausra- (72 Min., 10/2013) Franz Schubert son ein, um Schuberts Musik mit genden Cellovirtuosen ihrer Zeit all ihren Charakteristika zum Er- Sonaten D 664 & 845, zählten und man hört ihnen an, Gäbe es doch nur mehr Sänge- lebnis zu machen: Vor allem die Wanderer-Fantasie dass sie prägende Jahre in Leip- rinnen wie Joyce DiDonato – die lyrischen Qualitäten kommen in zig verbrachten, wo sie mit Men- Opernwelt wäre ein Elysium. Na- ●●●●● geradezu bewegender Weise zum delssohn und im Falle von Gross türlich verfügt nicht jeder über ein Garrick Ohlsson Vorschein, aber auch polyphone auch dem Ehepaar Schumann in solches Ausnahmematerial, leider Dux/Note 1 Elemente treten mit stupender engeren Kontakt gerieten. Allen aber behandeln auch diejenigen, (78 Min., 8 & Klarheit hervor. Wie könnte man drei Werken ist der Wille zum Zur- die bei der Verteilung der Stimm- 9/2012) das noch besser machen? Der Au- schaustellen virtuoser Brillanz an- bänder Glück hatten, diese in den tor glaubt: eigentlich gar nicht. zuhören, ohne dass sich ihr Gehalt wenigsten Fällen so pfleglich und Der amerikanische Pianist Garrick Michael Wersin darin erschöpfen würde. umsichtig wie die Amerikane- Ohlsson, geboren 1948 und bereits Der formal experimentierfreu- rin. Nach wie vor konzentriert sie im Alter von 13 Jahren Student an digere der beiden Komponisten ist sich auf das Barock- und das Bel- der Juilliard School, gehört schon Rietz, dessen groß angelegte „Fan- cantorepertoire, hält ihren Mez- lange zu den festen Größen im Kla- Igor Strawinski, taisie“ überraschend mit einer So- zo damit flexibel und beweglich. vier-Business. U. a. als Chopin-In- ­Maurice Ravel, Nikolai lokadenz beginnt und das Solo- Und macht mit ihrer Intensität je- terpret hat er sich (z. B. mit einer Rimski-Korsakow, instrument immer wieder auch den Auftritt zum Erlebnis. Diese Gesamtaufnahme) einen Namen Francesco Tristano in den Orchestersatz integriert. live gezeigte Eindringlichkeit und gemacht; seine Meisterklassen, „Scandale” (Le sacre du Gross ist in der Form etwas kon- Unbedingtheit kann sie aber auch auszugsweise bei Youtube nachzu- printemps, La valse, A servativer, weiß aber dafür Vir- ins Aufnahmestudio übertragen. erleben, sind gleichermaßen un- Soft Shell Groove u. a.) tuosität noch organischer und ge- Weshalb ihre neue CD so spekta- terhaltsam wie informativ. Sein fälliger mit der melodischen und kulär ist, wie das Kleid, das sie auf Spiel trägt seit jeher auch Züge ●●○○○ thematischen Entwicklung zu ver- dem Cover trägt. spektakulären Virtuosentums, Alice Sara Ott, binden. Als Spezialisten für histo- Neben mehr oder weniger Be- aber er hat sein Interesse nie auf Francesco rische Aufführungspraxis hüten kanntem von Donizetti, Bellini Virtuosenrepertoire fokussiert. Er Tristano sich Klaus-Dieter Brandt und Ric- und Rossini gibt es hier ebenso steht bei allem, was er macht, für DG/Universal cardo Minasi davor, das Gewicht viel Unbekanntes von Carafa, Mer- ernsthafteste Auseinandersetzung (62 Min., 9/2013) der Stücke durch spätromantische cadante, Valentini und Pacini zu mit den Quellen; im Meisterkurs artikulatorische Schwere zu be- genießen und zu bewundern. Be- kann er schon einmal eine Viertel- Die Idee für das Debüt-Album die- tonen. Selbst wenn man dem mit sonders für Letzteren scheint Di- stunde ad hoc referieren über die ses neuen Klavierdoppels war gar herrlich leichten Bogenstrich ge- Donato – erfolgreich! – eine Lanze Pedaltechnik bei Chopin, wie sie nicht schlecht. Mit Alice Sara Ott spielten, silbrig timbrierten Cello brechen zu wollen: Gleich beim sich aus Autografen und verschie- und Francesco Tristano bringt bisweilen doch noch etwas auto- aufregenden Einstieg mit einer denen historischen Notenausga- man zwei talentierte Jungstars zu- ritärere Präsenz wünschen würde, Cabaletta aus seiner „Stella di Na- ben ermitteln lässt. sammen, von denen besonders so wird dieses kleine Manko durch poli“ zieht sie alle virtuosen Re- Gewissenhaftigkeit und pro- der Luxemburger eine vielverspre- den essentiellen Gewinn an Farbe gister, mit der großen „Saffo“- funde Kenntnisse einerseits und chende Musikerpersönlichkeit ist. und Transparenz im Zusammen- Schlussszene findet das Recital untrüglicher Instinkt für die Und mit dem Programm, das man spiel mit dem Orchester mehr als seinen effektvollen dramatischen klanglichen Möglichkeiten des In- knackig „Scandale“ betitelt hat, ausgeglichen. Ausklang, zeigt sich die Sängerin struments andererseits sind auch wird an die legendären Zeiten er- Carsten Niemann als große Tragödin. die Aspekte, die Garrick Ohlssons innert, als die russische Ballett- Doch auch die ruhigen oder vorliegende Schubert-CD prägen. truppe von Sergej Diaghilev ganz wehmütigen Töne stehen ihr Schon in der „frühen“ A-Dur-So- Paris um den Verstand tanzte. glaubwürdig zu Gebote. In „Dopo nate D 664 von 1819 (was wäre Dementsprechend hat man jetzt Weitere Rezensionen l’oscuro nembo“ aus Bellinis bei Schubert nicht früh?) über- die von den Komponisten für Kla- auch online auf „Adelson e Salvini“ zeigt sie einen zeugt und begeistert er durch die vierduo eingerichteten Schlager rondomagazin.de schmerzlich-sehnenden Ton von horizontale wie vertikale Durch- aufgenommen, von Strawinskis betörender Innigkeit, nicht min- gliederung seines Spiels: Melo- „Le sacre du printemps“ über Ra- der bewegend ist der Ausschnitt dielinien werden unübertrefflich vels „La valse“ bis zur „Geschichte 50 Tharaud_Capucon_Rondo.qxp_Tharaud_Capucon_Rondo 08.09.14 14:23 Seite 1

vom Prinzen Kalender“ aus Rims- ebenfalls im Rheinland gebore- ki-Korsakows „Scheherazade“. ner Intimfeind Stockhausen ge- Was für ein anspruchsvolles, hörte. Dennoch schrieb er gera- NEUE ALBEN die Musik und den Interpreten- de mit seiner Oper „Die Soldaten“ körper heftig durchzuckendes Re- sowie dem Oratorium „Requiem pertoire hat man sich ausgesucht. für einen jungen Dichter“ (1969) Da muss es dementsprechend un- zwei wegweisende Klassiker der ter den Fingernägeln richtig bren- Avantgarde, die im großen Format nen. Da muss man zwischendurch auch von Zimmermanns musi- tief in der Erde wühlen. Und ero- kalischen Collage-Künsten leben. tisch mächtig knistern sollte es Zimmermanns Rückgriffe aufs bei der ständig geforderten Stark- traditionsreiche Erbe der Klas- stromspannung auch. Aber von sik sowie etwa Zitate aus Jazz und all dem bekommt man bei Alice Blues blitzen jetzt auch in den vier Sara Ott und Francesco Tristano Orchesterwerken auf, mit denen nichts geboten. Gerade in den bei- die Deutsche Staatsphilharmonie den Hauptwerken, bei Strawin- Rheinland-Pfalz und ihr Chefdi- ski und Ravel, hat man einfach rigent Karl-Heinz Steffens ein be- den Stecker gezogen, um bloß eindruckendes Komponistenpor- nicht zu elektrisieren. Alles wird trät gelungen ist. mit frappierender Harmlosig- Von den 1940er Jahren bis zu keit und völlig ohne Risiko abge- „Stille und Umkehr“, das 1970 und spult. Weshalb man statt Klippen damit im Jahr von Zimmermanns und Abgründen nur ständig ein Selbstmord entstand, reicht der doppeltes Sicherheitsnetz wahr- Bogen der vier völlig unterschied- nimmt. Und selbst wenn die bei- lichen Stücke. Die 1956 uraufge- den zwischendurch das Klavierpe- führte, fünfsätzige Ballettsuite dal wie eine Rhythmusmaschine „Alagoana“ entpuppt sich als ein Liebeserklärung an Mozart & Haydn einsetzen, ist das eher ein pein- tolles und zugleich doppelbödi- mit Konzerten & Konzert-Arien licher Querverweis zu Tristanos ges Konglomerat aus südamerika- Im Konzert Komposition „A Soft Shell Groove“ nischer Weltmusik, Bigband-Pfef- 17.10. Frankfurt und der Behauptung, dass Stra- fer und allen erdenklichen Infu- winski eigentlich ein Groove-Mi- sionen von Ravel, Strawinski und 18.10. Essen nister gewesen ist. Nimmt man Milhaud. Die kurz zuvor geschrie- 22.10. Köln dann noch die schicken Bookletfo- bene „Sinfonie in einem Satz“ ist alexandre-tharaud.de tos hinzu, gilt für diese Aufnahme da mit ihren heftigen Auswuch- nur das Prädikat: „Äußerlich“. tungen und introvertiert beklem- Reinhard Lemelle menden Momenten nochmal aus ganz anderem Holz geschnitzt, ebenso wie die zwei Spätwerke „Photoptosis“ und eben „Stille Bernd Alois und Umkehr“. Gespickt mit mu- ­Zimmermann sikalischen Erinnerungsfetzen, die bis zu Bach und Beethovens Modern Times 9. Sinfonie zurückreichen, bäumt („Alagoana“, Sinfonie in sich „Photoptosis“ zu einer irrwit- einem Satz, „Photopto- zig übergroßen Klangskulptur auf. sis“, „Stille und Umkehr“) In einem Zustand des Abschieds ●●●●○ verharrt dagegen das knapp zehn- Karl-Heinz minütige „Stille und Umkehr“. Steffens,­ Und auch dieses brüchige Klang- Deutsche Staats- feld erkunden die Musiker derart philharmonie konzentriert und spieltechnisch Rheinland-Pfalz beeindruckend, als ob man sol- Capriccio/Naxos che anspruchsvollen Neue Mu- (69 Min., 1/2014) sik-Statements nahezu jeden Tag spielen würde. Tatsächlich hat „Gute Musik ist mir wichtiger als sich vielmehr das Orchester dank ‚avantgardistische‘“, lautete stets Karl-Heinz Steffens zu einem erst- Violinsonaten von Franck, Grieg und Dvoˇrák das Credo von Bernd Alois Zim- klassigen Allround-Klangkörper mermann. Damit setzte er sich mit dem entsprechenden Gespür Spätromantische Kammermusik vom Feinsten – einerseits ab der Nachkriegs- für die Moderne entwickelt. Musik voller Leidenschaft und Klangsinnlichkeit. zeit von den musikideologischen Guido Fischer renaud-capucon.de Dogmatikern ab, zu denen sein 51 des Trios, die mit agogischen Ver- tesse, während das Schlagzeug schleppungen und Verschleifun- Jim Black mit einer quasi ins Punkige ver- gen arbeitet und pianistisch eher dichteten Version der abstrakten Actuality an Robert Schumann als an Nir- Paul-Motian’schen Klangrhyth- vana erinnert. „You Will Lose All ●●●●○ musstrukturierung den musikali- Fear“ hingegen klingt stellen- Winter & Winter/ schen Fluss in immer neue Kehr- J weise so, als habe man Richard edel wasser und Strudel zwingt. Be- Clayderman irgendetwas in den (45 Min., 1/2014) hände, mit raffinierten, gleichsam Tee geschüttet, bei „Self Serve“ nautischen Kontrapunkten sorgt Jazz nimmt sich das einzelne, am An- der Bass dafür, dass das Fahrens- fang wiederholt angeschlagene Bb Der Album-Titel ist für deutsche abenteuer tatsächlich vor Schlag- vom Klavier wie die Persiflage ei- Leser leicht missverständlich. Im seiten oder gar Kenterungen auch nes Stimmtons in einer Orchester- Englischen bezeichnet actuality in schrillster Not bewahrt bleibt. probe aus. nicht das Phänomen der Aktualität, Gewöhnungsbedürftig ist das ge- The Bad Plus Nach verschiedenen, rhyth- sondern die tatsächlich gegebene gensätzliche Miteinander von ei- misch kurvenreich krummen Aus- Wirklichkeit. Auf seinem neusten nem von Anschlagskultur gepräg- Inevitable Western flügen in Richtung Urzeit-Rock-‘- Album klopft der 47-jährige Kom- ten Klavier und immer wieder ●●●●○ n’-Roll („Epistolary Echoes“), ponist und Schlagzeuger Jim Black, raffiniert punkig operierendem OKeh/Sony Stadion-Rock („Gold Prisms Incor- Grenzgänger zwischen Avantgarde- Schlagzeug schon, aber irgend- (51 Min., 1/2014) porated“) und Disco („Mr. Now“) Fusion und Downtown New Jazz, wie hat diese Musik etwas, das begeben sich Iverson, Anderson seine konkrete Verwirklichung des- sie ganz real frisch und spannend und King mit „Adopted Highway“ sen fest, was als Klaviertrio-Kon- macht. Thomas Fitterling auf eine unheimliche neunmi- zept der besonderen Art gelten darf. Igor Strawinski ist der neue Kurt nütige Tour in ein ähnlich unbe- Dabei ist das Ensemble mit dem Cobain. Zumindest gilt das für kanntes, tonal schummriges Ter- 24-jährigen Salzburger Pianisten das US-amerikanische Piano-Trio rain wie das Esbjörn Svensson Trio Elias Stemeseder und dem ameri- Adam Bałdych, Yaron „The Bad Plus“, das für den Vor- seinerzeit auf „Leucocyte“. „Inevi- kanischen Kontrabassisten Tho- Herman gänger von „Inevitable Western“ table Western“, die erste Einspie- mas Morgan durchaus konventio- The New Tradition seine berühmten eckigen Pop- lung von „The Bad Plus“ ohne eine nell besetzt. Seinen Beckensatz al- Song-Bearbeitungen ausnahms- einzige Coverversion zeigt: Die lerdings hat Black mit verfremdet ●●●●○ weise mal sein ließ und sich statt- drei Herren können auch mit ih- trashig klingenden Piatti aufgerüs- ACT/edel dessen behutsam über „Le sacre rem eigenen Material die Erwar- tet; launige Platzierungsspiele im (48 Min., 9/2013 & du printemps“ hermachte. Die Be- tungen des Hörers prächtig unter- Stereopanorama betonen deren Ef- 11/2013) schäftigung mit der europäischen laufen. Josef Engels fekte noch zusätzlich. Klassik hallt bei Pianist Ethan Einen Zyklus von zehn Songs Iverson, Bassist Reid Anderson hat Black für dieses Album ge- Für den 28-jährigen Adam und Schlagzeuger David King im- schrieben. Allen ist eine gewisse Bałdych, den polnischen Shoo- mer noch nach. Melancholie eigen. Das Klavier tingstar an der Geige, war die Be- Etwa im Eröffnungsstück der folgt beharrlich dem Sog der gegnung mit dem 33-jährigen Pia- neuen, inzwischen zehnten CD strukturell vorgegebenen Tris- nisten Yaron Herman im Frühjahr

zember zum 15. Mal jährt, eigentlich einem tarre und übertrug die klassischen Techniken Meilenstein Missverständnis und einer guten Idee seiner virtuos und einfallsreich in die Sprache des Gattin: „Hol Stan Getz, nimm diese brasiliani- modernen Jazz, und dies ohne einen Verlust Charlie Byrd schen Lieder auf, und Du hast was!“ Als das an Swing-Feeling. Am einfallsreichsten tat er Album „Jazz Samba“ (1962) dann 70 Wochen dies wohl auf diesem Album. Es entstand kurz The Guitar Artistry Of Charlie lang die Charts dominierte und ein weltwei- vor seiner triumphalen 16-monatigen Tour- Byrd tes Bossa-Nova-Fieber entfachte, hielt man nee durch Lateinamerika, bei der er die Bos- Byrd und Getz irrtümlich für die Erfinder die- sa Nova kennenlernte, auf die er dann später Concorde/Universal ser interkulturellen Melange. trotz vielfältigster Leistungen meist reduziert (1960 , 47 Minuten) Dennoch gilt Charlie Byrd zu Recht als Inno- wurde. Als Teenager hatte er schon mit sei- vator der Jazzgitarre, und das verdankt er ei- nem Jugendidol Django Reinhardt gejammt, nem scheinbaren Anachronismus. Seit Charlie vor dem er sich hier mit „Nuages“ und „Djan- Christian galt die Gitarre einzig in elektrischer go“ verbeugt. Evergreens wie „Taboo“, aber Verstärkung als jazztauglich – bis Charlie gelegentlich auch der zart gewobene Rhyth- Byrd ab 1957 staunende Hörer eines Besseren musteppich der leichtfüßig swingenden Be- belehrte: Der Schüler Segovias spielte nicht gleiter Keter Betts (b) und Buddy Deppen- einfach „unplugged“ in jazzüblicher Technik schmidt (dr) zeugen von der vielleicht größten auf irgendeiner akustischen Gitarre, sondern Liebe des Wanderers zwischen den musikali- Seinen Weltruhm verdankte der Gitarrist er zelebrierte seinen kammermusikalisch raf- schen Welten, der zur lateinamerikanischen Charlie Byrd, dessen Todestag sich am 2. De- finierten Jazz mit einer spanischen Konzertgi- Musik. Marcus A. Woelfle 52 2013 wie „ein tiefer Atemzug“, beim dem er „völlig neue Inspira- Kenny Barron, tionen eingesogen hätte“. Folge- Dave Holland richtig hat Siggi Loch mit dem tra- The Art Of Conversation ditionsbewussten Polen und dem Neoromantiker aus Tel Aviv ein ●●●●● Duo-Album produziert. Bałdych Impulse/Uni- hat zwar an der Berklee School, versal der legendären amerikanischen (65 Min, 3/2014) Jazz-Schmiede in Boston, studiert, doch hat er immer seine klassi- schen europäischen Wurzeln, sei- Der Titel passt. Der Pianist Ken- ne Verbundenheit mit der polni- ny Barron und der Kontrabassist schen Folklore und dem schon Dave Holland beherrschen tat- früh eigenständigen polnischen sächlich die hohe Kunst der Kon- Jazz betont. Einen ähnlichen An- versation. Nein, sie plaudern nicht satz verfolgt Herman, klassisch einfach drauf los und sie dreschen ausgebildet in Tel Aviv, weiter- auch keine hohlen Phrasen. Sie gebildet ebenfalls an der Berklee blenden nicht, sie konkurrieren School, lebt er heute in Frank- nicht um die schönsten Formulie- sOl reich und pflegt seine Liebe zu rungen und sie übertrumpfen sich Melos und satter Harmonik, erin- auch nicht mit virtuosen Glanzpa- nert quasi an einen um des Form- raden. Sie haben einfach Charak- willens der Schwelgerei entsagen- ter, sind ihrer Sprache mächtig Gabetta den Keith Jarrett. Die neun offiziel- und formulieren jeden Gedanken len Titel des Albums stammen bis ihrer musikalischen Zwiegesprä- auf vier von Bałdych. Alle sind sie che intelligent und mit der Weis- von großer elegischer Breite. Die heit zweier hellwacher älterer PRaYeR Fremdkompositionen huldigen Herren, die ihr Leben mit Musik mit Krzysztof Komeda und Zbig- auf Top-Niveau verbracht haben niev Seifert der nationalen Tradi- – Holland, Jahrgang 1946, stand tion; Thomas Tallis und Hildegard schon in den 1960ern als Profi auf von Bingen dagegen stehen für der Bühne, und der 1943 gebore- eine spezifisch europäische Wei- ne sogar in den 1950ern. Bei ih- se des elegischen Singens. Adam ren Zwiegesprächen sind sie sich Bałdych spielt seine Geige mit fast in allem Grundlegenden einig: schwebend ätherischem Strich, den Themen, der Fortentwicklung und Herman erweist sich als sub- der Melodien, den harmonischen til sensueller Meister der An- Grundlagen, der offenen, auf den schlagskultur. Ein zehnter – quasi anderen reagierenden Gesprächs- hidden – Track ist eine Flageolett- führung. Die Konversationsthe- Studie für Sologeige. Spätestens men stammen überwiegend von da kommen träumerische Gedan- ihnen selbst; zwischendurch be- ken an den kraftvoll satten Strich schäftigen sie sich aber auch mit eines Gregor Hübner auf. Der ist Charlie Parkers „Segment“, The- übrigens bei ACT auch zu haben. lonious Monks „In Walked Bud“ Thomas Fitterling und Billy Srayhorns „Day Dream“, und dass sie diese Zwiegesprä- che bereits seit 2012 vor Publi- kum führen, ist der an einem Tag in exzellenter Tonqualität auf- gezeichneten Studioproduktion Das neue album Weitere anzumerken: Sie finden sich zu mit Werken von Ernest Bloch (From Jewish Life, traumhaften Unisonopassagen Rezensionen zusammen, sie öffnen sich gegen- Nigun, Schelomo), Schostakowitsch (From Jewish Folk seitig Räume. Wie es sich für eine Poetry) und Casals – aufgenommen mit der Amsterdam auch online gute Konversation gehört, gibt es Sinfonietta und dem Orchestre National du Lyon keinen Wortführer, sondern Part- unter Leonard Slatkin. auf ner auf Augenhöhe. Wer ist So- list? Wer Begleiter? So ist die Fra- rondomagazin.de ge falsch gestellt, denn jeder tritt www.solgabetta.com nach vorn und jeder nimmt sich

wieder zurück und hat aber auch Abonnieren Sie den Sony aus dem Hintergrund etwas zu sa- Classical Newsletter und www.sonymusicclassical.de erhalten Sie exklusive Infor- 53 Foto: © Marco Borggreve/Sony Classical mationen zu Sony-Künstlern

sony Anz Sol gabetta Rondo_rz.indd 1 30.09.14 10:49 Jazz

gen. Ihre Töne liegen einfach bei- Loos hat diese brillant durch- Zukunft für den niederländischen sammen, schmiegen sich anei- David Friedman dachte Musik in seinen Berliner Jazz. Josef Engels nander, schweben in einem Zwie- Traumton Studios kongenial klar Weaving Through gespräch ohne Führungsrollen. eingefangen. Die Krönung. Motion Ein wunderschönes Kunstwerk Werner Stiefele der Konversation! ●●●●● Jerry Léonide Werner Stiefele Traumton The Key Records/Indigo (58 Min., 11/2013 & Benjamin Herman ●●●●○ 1/2014) Trouble ACT/Edel Andres Böhmer, (59 Min., 7/2013) NyponSyskon Wie viele Musiker haben schon ●●●●○ „Round Midnight“ gespielt! Und Wetterträume Dox/Cargo nun auch noch David Friedman, (47 Min.) ●●●●○ ganz allein am Vibrafon. Tausend- 1700 Kilometer entfernt vom afri- Neuklang/Edel mal gehört? Nein, so noch nie. Der kanischen Festland und 4000 Ki- (38 Min., 1/2014) Klassiker wirkt ganz neu, ganz ei- lometer weit weg von Indien: gen. Taufrisch. Elegant gliedert Das Benjamin Herman Trio be- Mauritius liegt nun nicht wirklich Friedman die Melodie, bindet sie steht aus lauter gestandenen Her- im Zentrum der Welt. Und doch zu kleinen, voneinander abgesetz- ren der niederländischen Jazz- macht sich das Inselparadies im Was den Amerikanern der Blues ten Bögen, setzt rasche Läufe ge- szene: Bandleader Herman stell- Indischen Ozean auf, zu einem ist, könnten den Deutschen tra- gen Ruhepunkte: eine wunder- te seine Saxofone dem New Cool fest umrissenen Flecken auf der dierte Volkslieder wie „Der Win- bare Variante des eher sperrigen Collective zur Verfügung, das in Landkarte des Jazz zu werden. Ver- ter ist vergangen“, „Nun will der Originals, das Thelonious Monk den 90er Jahren den Dancefloor- antwortlich dafür ist der Pianist Lenz uns grüßen“ oder „Es zieht selbst 1954 bei einer seiner raren Jazz nach Holland brachte, Bassist Jerry Léonide, der 2013 im weit eine dunkle Wolk’ herein“ sein. Soloaufnahmen auf seinen Kern Ernst Glerum war Mitglied des für entfernten Montreux den ersten Sie sind es aber nicht, und so fal- reduziert hatte. So rein, so klar, seine Freiheitsliebe berühmt-be- Platz im renommierten Jazz-Kla- len alle Jazzmusiker auf, die Stü- so überlegt interpretieren nur rei- rüchtigten ICP Orchestra, Drum- vier-Wettbewerb belegte. cke aus diesem Schatz bearbeiten. fe, über jeglichen Druck zu vorder- mer Joost Patocka schließlich be- Die Debüt-Aufnahme des 1984 Der Gitarrist Andreas Böhmer, der gründigen Schaustückchen erha- gleitete regelmäßig die niederlän- geborenen Musikers für das deut- Kontrabassist Lars Födisch und bene Musiker. Zwölf derartige Pre- dische Sanges-Ikone Rita Reys. sche Label ACT macht deutlich, der Schlagzeuger Fabian Hönes tiosen enthält die Disc, jede davon Star der neuen Aufnahme des weshalb sich sowohl die Jury als haben es gewagt – und gewonnen. einzigartig. Er setzt in „Konfessi- Trios ist freilich ein gänzlich Un- auch das Publikum in der Schweiz Elf Lieder haben sie ausgewählt, on“ im Playback-Dialog den Me- bekannter: der 24-jährige Sänger für den Pianisten entschied: Léo- mit Jazzhintergrund arrangiert tallklang des Vibrafons gegen den und Keyboarder Daniel von Pier- nide bringt der improvisierten und an drei Tagen eingespielt. Die hölzernen einer Marimba, er stili- katz. Ihm ordnen sich Herman, Musik neue Impulse und frische drei nehmen die Themen einfach siert in „Almost Blue“ den Blues, Glerum und Patocka mit der Aus- Melodien, die gleichwohl seltsam als das, was sie sind: schöne, sing- er huldigt auf einem minimalis- nahme von zwei wendig im Geiste vertraut klingen. Léonides Kom- bare, im Gedächtnis haftende Me- tischen Teppich in „No (Change)“ alter Blue-Note-Aufnahmen aus positionen auf „The Key“ werden lodien. Diesen unterlegen sie un- der Rockband „Yes“. den 50er Jahren vorgetragenen von polyrhythmischen Grooves ge- auffällig Rock- oder Latin-Rhyth- Acht der zwölf Stücke hat er Instrumental-Nummern mann- tragen, die – wie in der Sega-Mu- men, formen sie um: Das alles ist selbst komponiert; Michel Le- schaftsdienlich unter. Und das aus sik auf Mauritius üblich – von ei- meilenweit von volkstümlichem grands „The Windmills Of Your gutem Grund: Der Nobody hat ei- ner pulsierenden Triangel voran- Getue entfernt und wirkt völlig Mind“ neben Monks mitternächt- niges zu bieten. getrieben werden. Auf diese nach ungekünstelt und selbstverständ- licher Meditation der zweite Klas- Daniel von Pierkatz verfügt Afrika verweisende Basis legt der lich. Mal scheinen sie freudig zu siker. Den verwandelt er in eine über eine ganz eigene, beinahe Pianist butterweiche Themen, die jauchzen, mal unterlegt ein Osti- leise, zarte Nummer, wobei der feminine Stimme, die in den ver- von Flügelhorn und Sopransaxo- nato drückende Enge, mal öffnet schmatzend dunkle Marimba- schiedensten Kontexten immer fon vorgetragen werden und einen ein Solo einen weiten Raum, mal klang einen wunderbaren Kon- wieder anders klingt. Mal erin- deutlichen US-amerikanischen scheinen die Töne einfach vor sich trast zum harten des Vibrafons nert sie an den unlängst verstor- Hardbop-Appeal haben. hin zu tänzeln: Das Trio hatte hör- bildet. Wunderbar, wie Friedman benen Jimmy Scott (im bluesig- Der Bandleader selbst erweist bar seinen Spaß am Umgang mit die Melodien in den zwölf Stücken verschlagenen JJ-Cale-Cover „You sich mit seinem kantigen Spiel dem Material, zumal die Arrange- schweben lässt, wie er ihre Bewe- Got Me On So Bad“), mal an Prince zuweilen als pianistischer Dop- ments keinen in ein enges Korsett gungen ineinander verwebt, wie (in der Bearbeitung von Sly Sto- pelgänger Abdullah Ibrahims (so spannen. Gerade dieses unbefan- er Lautes gegen Leises, Schnel- nes „Wishful Thinkin’“), zuweilen etwa im CD-Titelstück). Franzö- gene Herangehen macht den Reiz les gegen Langsames, Helles ge- auch an Jamie Cullum (etwa in der sische Einflüsse machen sich be- der Einspielung aus. gen Dunkles stellt – und das al- Interpretation von „Love Theme merkbar, wenn der in Paris ausge- Werner Stiefele les wirkt völlig selbstverständ- [From Spartacus]“). bildete Pianist zur Melodika greift. lich. Warum? Vielleicht deshalb, Auch wenn das Sounddesign Der akkordeonhafte Sound rundet weil sich Friedman nach jeder der Aufnahme und die Spielhal- Léonides global inspiriertes Gute- Platte reichlich Zeit lässt, bis er die tung der Musiker eine leicht iro- Laune-Gemisch ab: „The Key“ ist nächste veröffentlicht. So ist jede nische Nostalgie-Note haben mö- gewissermaßen Traum-Urlaub für Scheibe ein ausgereiftes Meister- gen: Daniel von Pierkatz erweist die Ohren – der Gegenwarts-Jazz werk – auch diesmal. Wolfgang sich hier zweifellos als Mann der ist reif für die Insel. Josef Engels 54 ECHO KLASSIK 2014

mit Auftritten von Anna Netrebko, Jonas Kaufmann, Anne-Sophie Mutter, Diana Damrau, David Garrett u.v.m.

Sonntag, 26.Oktober 2014 Philharmonie im Gasteig

Moderation TV-Ausstrahlung Nina Eichinger & Rolando Villazón 26. Oktober, 22:00 Uhr im ZDF

Eintrittskarten für die Verleihung erhalten Sie an allen München Ticket- Vorverkaufsstellen und telefonisch unter 089 54 81 81 81 oder online unter www.muenchenticket.de

Alle Informationen zur Verleihung und zu den ECHO Klassik-Preisträgern www.echoklassik.de | www.facebook.com/ECHO.Klassik | www.youtube.com/Echomusikpreis #ECHOKLASSIK2014

55 Johann Hinrich Boris Yoffe Daniel Martin Feige Claussen­ Im Fluss des Philosophie des Jazz Gottes Klänge – Eine Sinfonischen­ Geschichte der Kirchen- Seit Theodor W. Ador- musik B Von Hause aus ist nos auf Materialun- Boris Yoffe Kompo- kenntnis beruhender Irgendwann konnte nist. Doch dass der Verdammung des Jazz Bücher die evangelische Ge- schon lange in hat sich, will man Da- meinde einfach nicht Deutschland leben- niel Martin Feige und mehr die ewiggestri- de Russe nebenbei der eigenen Büchersammlung gen Litaneien hören, ein glänzender wie fachkundiger glauben, kein deutschsprachiger mit denen die Pries- Musikschriftsteller ist, belegt er Philosoph diesem Sujet mehr an- Matthias Pasdzierny ter und die Mönche unvermindert jetzt mit der akribischen Aufar- genommen. Auch amerikanische durch die Straßen zogen. Und so beitung eines bislang so noch Werke zum Thema sind rar. Inso- Wiederaufnahme? griff man zu Beginn des 16. Jahr- nicht beleuchteten Spezialthemas. fern dringt Feiges „Philosophie hunderts, etwa im reformatorisch Yoffe hat sich – so der Untertitel – des Jazz“ weitgehend in Neuland Auf dem Titelbild der gesinnten Göttingen, zur lautstar- auf die „Entdeckungsreise durch vor. umfangreichen Stu- ken Waffe, zum Gesang. Dazu die sowjetische Symphonie“ ge- Feige versucht, Begriffe wie die des Berliner Mu- stellte man sich einer Prozession macht und hat dabei Erstaunli- „Werk“, „Komposition“ und „Im- sikwissenschaftlers entgegen und schmetterte aus ches zu Tage gefördert. Denn im provisation“ zu fassen – mit wenig Matthias Pasdzierny voller Kehle Luther-Choräle, dass Gegensatz zum Westen, wo sich Erfolg, denn er entzieht sie einem legt Bundespräsident es den Altgläubigen nur so in den gerade unter der Vorherrschaft historischen Kontext. So nimmt Heuss freundschaftlich seine Ohren geklingelt haben muss. der radikalen Avantgarde nur we- er als gegeben, dass im Klassik- Hand auf die Schulter von Paul Auch mit solchen Anekdoten kann nige Komponisten wie Henze Kanon die Treue gegenüber den Hindemith. Ein harmonisches man also ein kulturgeschichtli- trauten, sich dieser Traditionsgat- Noten gegenüber einem freieren Miteinander, das so nicht immer ches Kapitel neu aufbereiten und tung zu widmen, scheint man in Umgang mit dem Material verab- zwischen einem aus dem Exil zu- schmackhaft machen, das von der den ehemaligen Sowjetrepubliken solutiert wird, ohne nach den Ent- rückgekehrten Musiker und ei- musikwissenschaftlichen Zunft eine Sinfonie nach der anderen stehungs- und Transportzusam- nem deutschen Staatsmann zwar ausgiebig, aber für ein brei- geschrieben zu haben. Natürlich menhängen zu fragen: Jazzmu- herrschte. Im Gegensatz zu Hin- tes Publikum nie so richtig be- kommt bei Yoffe auch die Promi- sikern stehen zur Übermittlung demith, der in der Nachkriegszeit leuchtet worden ist. Es geht um nenz zum Zuge. Wie etwa Schos- Schallplatten, CDs oder mp3-Fi- Fuß in der neuen Musikszene nichts Geringeres als über zwei takowitsch, Kancheli und Schnitt- les zur Verfügung. Beethoven hat- fasste, geriet bei vielen, die vor Jahrtausende christlicher Kir- ke. Aber wer kennt schon einen te nur Gedächtnis und Papier. Zu- den Nazis ins Ausland fliehen chenmusik, an die sich Johann Nektarios Tschargejschwili, den dem prägt der Standesdünkel ei- konnten, der Empfang bei ihrer Hinrich Claussen herangewagt Schnittke einmal als den „Begab- ner bildungsbürgerlichen, von Rückkehr nicht immer so positiv. hat. Im Hauptberuf ist Claussen testen unter uns“ bezeichnet hat. ihrem hochwertigen Kanon über- Und blättert man allein den stol- Pastor und Uni-Dozent. Dement- Oder wann hatte man jemals die zeugten Kulturelite die Gedanken- zen Anhang mit den Biografien sprechend hat er schon berufsbe- Gelegenheit, eine der 24 Sinfo- folge. von Komponisten und Interpreten dingt mit „Gottes Klängen“ zu tun. nien des 2007 verstorbenen Alem- Bei seiner Jazz-Definition bezieht durch, stößt man auf unzählige Nun ist er aber eben noch einen dar Karamnow zu hören, der mit sich Feige, selbst Pianist in Jazz- vergessene Namen. Matthias Schritt weitergegangen und stellt seiner mal „hyperrealistischen“ bands, überwiegend auf die Im- Pasdzierny ist zudem aber auch in zehn Kapiteln ihre Entwicklung (Yoffe), mal an die Pop-Art ange- provisation über Standards. Dabei ein detaillierter, dieses For- und Pflege dar. Der Bogen, den er lehnten Klangsprache eine „Ame- ignoriert er, dass manche Elling- schungsgebiet noch einmal erhel- dabei spannt, reicht vom Alten Is- rika“-Sinfonie für Chor und Or- ton’sche oder Monk’sche Kompo- lender Blick in die Musikinstitu- rael über die Reformation und chester geschrieben hat? Selbst- sition so großartig ausgestaltet ist, tionen der jungen Bundesrepublik Bach und Händel über das 19. verständlich gibt es nach Yoffes dass die Neufassungen durch im- gelungen, die sich auf unter- Jahrhundert (Mendelssohn und lebhafter Beschreibung einzelner provisierende Clubmusiker und schiedliche Weise mit der Aufar- Brahms) bis hin sogar zum Gospel Werke auch nicht wenige, die man zweitklassige Arrangeure die- beitung des rabenschwarzen Ka- und Spiritual. Angesichts dieses angesichts ihres propagandisti- se nur – ähnlich dem Treiben des pitels deutscher Geschichte ausei- riesigen Themenkomplexes und schen oder arg postmodernen „Rondo Veneziano“ im klassischen nandergesetzt haben. Und trotz des Platzes, der dem Autor Stils nicht unbedingt im nächsten Bereich – verwässern. Hier ent- während der Westdeutsche Rund- dafür gewährt wurde, gibt es Sinfoniekonzert hören möchte. fällt das Kriterium der Qualität. funk vorbildlich voran ging und zwangsläufig hier und da kleine Dazu zählt unbedingt Dmitri Kle- Ausgehend von derartig fragwür- sich für Werke all der Schönbergs Lücken (so wird Monteverdi mit banows 2. Sinfonie (1952) allein digen Ausgangsparametern bietet und Kreneks einsetzte, herrschte keinem Wort erwähnt). Doch die schon wegen ihres abschrecken- der Band viel heiße Luft bei gerin- gleichzeitig in Bayreuth noch ein lassen sich ganz schnell schließen den Programms. Dort heißt es: „In ger Substanz. Werner Stiefele anderer Geist. Guido Fischer – in einem hoffentlich schon ge- dem Land Stalins leben wir fröh- Suhrkamp, 142 S., € 14 Edition Text + Kritik, 984 S., € planten Nachfolgeband. lich, unser Frühlingsland ist mit 69,00 Guido Fischer Liedern über Stalin erfüllt“. C.H.Beck, 364 S., € 24,95 Guido Fischer Wolke, 648 S., € 49,00

56 wurden eigens dazugekauft: die von Ondine lizen- sierten Urfassungen des ersten und vierten Kla- vierkonzerts mit Alexander Ghindin sowie das ursprünglich bei Chandos veröffentlichte Opern- fragment „Monna Vanna“. Der am häufigsten auftauchende Name ist Vladi- M mir Ashkenazy, der als Pianist, Liedbegleiter und Dirigent auf beinahe der Hälfte der CDs mit von der Partie ist. Neben der verdienstvollen Aufnahme Magazin aller Lieder mit der wunderbaren Elisabeth Söderström steuert der Russe mit isländischem Pass einen Großteil des pianistischen Schaffens Rachmaninows bei, Solowerke ebenso wie die vier Klavierkonzerte. Von diesen beinhaltet Das Ohr der Moderne die Box allerdings noch einen zweiten Zyklus aus Einzelin- So es denn sein gesundheitlich aktuell angeschlagener Zu- terpretationen von Byron Janis, Sviatoslav Richter, Martha stand will, wird Pierre Boulez im nächsten Jahr seinen 90. Argerich und Zoltán Kocsis. Neeme Järvis gefeierte Ein- Geburtstag begehen. Als „eine unbestechliche Instanz in spielungen der drei Opern fehlen ebenso wenig wie die bei- unserer Musikwelt“ hat die Geigerin Carolin Widmann den den großen Chorwerke unter Nikolai Korniev. Und als Zuga- Komponisten und Dirigenten bewundernd bezeichnet. Und be gibt es eine Überspielung von Rachmaninows zwischen genau diese kompromisslose Haltung haben immer auch 1919 und 1929 entstandenen Ampico-Aufnahmen für Re- seine Konzertprogramme und Aufnahmen widergespie- produktionsklavier. Mehr Rachmaninow geht nicht. Zudem gelt. Boulez verstand sich bis auf seine wenigen Ausflüge fast geschenkt. Michael Blümke zu Berlioz und Wagner als Mann des 20. Jahrhunderts (zu dem er natürlich auch Mahler zählte). Genau des- Rachmaninov: The Complete Works, 31 CDs & Bonus-CD, halb setzte er sich genauso beharrlich für die Schön- Decca/Universal berg-Epoche ein wie für die französische klassische Moderne und Strawinski. Und selbstverständlich führ- Da strahlen nicht nur Gottvater und die te er nicht nur Stücke von befreundeten Kollegen, son- Engelein … dern regelmäßig seine eigenen epochalen Werke auf Wer hätte noch vor zwanzig Jahren vermutet, dass irgend- und schärfte so das Ohr des Abonnenten-Publikums wann einmal auch die heiligen Chorwerke des 19. Jahr- für‘s Neue. Genau diese Bandbreite seines Schaffens hunderts fest in der Hand der historischen Aufführungs- und Denkens dokumentiert nun eine CD-Box mit al- praktiker liegen würden. Was allein Philippe Herreweghe len Boulez-Einspielungen, die zwischen 1966 und 1995 für da mit seinem Orchestre des Champs-Élysées aus Beetho- das Columbia-Label entstanden sind. Unter den Konzert- vens „Missa solemnis“, Mendelssohns „Paulus“ und nicht und Opernaufnahmen (u. a. der Sensations-„Wozzeck“), die zuletzt aus dem „Deutschen Requiem“ von Brahms an wun- er mit den Spitzenorchestern aus New York, Cleveland und dersamen Weiten und inneren Dramen herausholt und bei London sowie seinem Pariser „Ensemble intercontempo- aller Notentreue trotzdem dem Klang die Luft zum Atmen rain“ gemacht hat, finden sich bis auf eine Ausnahme aus- lässt, kann man sich nicht gelungener und seligmachen- schließlich Boulez’ Herzenskomponisten. Tatsächlich hat der vorstellen. Die Alte Musik-Szene – längst ist sie eben ihn jemand dazu überreden können, Händel und dessen in jene Epoche aufgebrochen, die bisher ausschließlich in „Wassermusik“ aufzunehmen. Dass dies aber nicht seine den Händen der romantischen Pathos-Fraktion lag. Weil Welt ist, wird überdeutlich am sonstigen kompletten Mo- aber die Box „Sacred Music“ mehr als nur einen Ausschnitt derne-Kanon, der von Schönberg, Mahler und Ravel über aus der reichen Archivschatzkammer des hochkultivierten Varèse und Bartók bis Berio, Messiaen und Elliott Carter harmonia mundi-Labels bieten will, kommen auch die an- reicht. Denn wie Boulez Tiefenschärfe herstellt, expansive deren Jahrhunderte – von der Gregorianik über die Klassik Farbbögen spannt, das Gleißende und Bittersüße, das Kan- bis ins 20. Jahrhundert – mit geistlichen Werken, u. a. von tige und zugleich wundersam Illuminierende im Komple- Ernst Krenek und Leonard Bernstein, zu ihrem Recht. Und xen hörbar macht, besitzt auch dank solcher fantastischen wem begegnet man da nicht alles: Das Huelgas Ensemble Sängersolisten wie Yvonne Minton, Jessye Norman und unter der Leitung von Paul van Nevel sowie das „Theatre of Walter Berry durchgehend Referenzcharakter. Voices“ unter Paul Hillier lassen etwa mit Lassus-Lamen- Guido Fischer tationen bzw. Werken der Notre Dame-Schule das Herz hö- her schlagen. William Christie vollführt einen kompletten Pierre Boulez: The Complete Columbia Album Collection, „Messiah“ von Händel, den man nicht sinnenfroher prä- 67 CDs, Sony sentieren kann (was aber eben bei einem Sängerensemble von Sandrine Piau bis Andreas Scholl kein Wunder ist). Und Alles von Rachmaninow René Jacobs versteht unnachahmlich, mit einer Rarität Ganz ohne Gedenkjahr oder sonstigen Jubiläumsanlass wie dem Oratorium „Cain“ von Alessandro Scarlatti das bündelt Decca das Gesamtwerk von Sergei Rachmaninow Herz und den Verstand genauso zu fesseln wie mit dem auf 31 CDs und bringt es zum absoluten Schleuderpreis he- unverwüstlichen „Weihnachtsoratorium“ von Bach. Zu raus. Ob Klavierwerke, Konzerte und Sinfonien, Liedschaf- guter Letzt liegt dieser exquisiten Tour durch die geist- fen oder Opern – von den studentischen Anfängen bis zu liche Musik auch ein höchst lesenswertes Booklet bei. den späten „Symphonischen Tänzen“ fehlt tatsächlich Guido Fischer nichts in dieser Box. Die wenigen Werke, von denen sich keine Einspielung im Decca- bzw. Universal-Katalog findet, „Sacred Music“, 29 CDs, harmonia mundi 57 Vorgestellt von Vorgestellt von Boulevard LöffelLeichtigkeit: BunteKlassik Ein Schuss eine Jazz, Prise Film, ein 58 Balsom anBalsom der Seine O lala: ­Alison liver Buslau Oliver Avantgardist dabei, dessen atonale Sprache ei Violen, Cembalo, Flöten von und Gesang selt sche harmonia mundi/Sony den Geschichten um uralte Schlösser, Bur der langsame Satz aus Ravels G-Dur-Klavier Alison Balsom: gen und Ruinen liegt? England, Irland und gentlich weniger zu ohrenschmeichlerischen gements. MitOlivier Messiaen ist auch ein Morden aus Liebe und Eifersucht undnächt vel, Legrand undPiazzolla inschönenArran pete reicht der Engländerin Balsom ge Alison sie sich nun andie Atmosphäre der Stadt erin samen Steinen auf den Orkneys, grausigen erzähltinseinen „14Talessort mit of Mystery“ Ob esanden legendären Hochmooren, den Ganzen voller keltischem Flair. Crossoverprojekten passt. Weiteres Highlight: zum Gruselig-Schaurigen. Das Quadriga Con nert, wonert, sie einst studierte: Paris. musika Der nau sowenig wie die Virtuosität klassischer barockeDer Glanz der strahlenden Bachtrom nebligen Wäldern, den keltischen oder Mythen Die traditionellen Lieder fügen sich mitNeu Karadaglić), Quadriga Consort: Solokonzerte von Haydn hat bisHummel.So Schottland einenbesonderen haben Bezug konzert – hier alsgroße Bläserkantilene. lische Streifzug andie mischtSatie, Seine Ra kompositionen zu einemstilistisch passenden lichen Geisterscheinungen auf Friedhöfen. Keltischer Gruselschauer Eine Britin in Paris

Abonnenten-CD: Track 17 Warner Paris(mitGuyBarker, Miloš 14 Tales of Mystery, deut ------„Sonderzug nach Pankow“ – im Text umgelei Als die MauerAls fiel, jubelten die Menschenin Kindder OstseeküsteAls hatte das Meer für Aufnahmen voller emotionaler Höhepunkte 50.000 Menschenver versal dem Titel den Pianisten undKomponisten Wolfgang den dauerte das Me denberg, BAP, Nina das Ereignis auch mit Musik. 25 Jahre später Willkommen der DDR-Bürger und spontan Q-rious/Edel Torkler schonimmereinebesondere Bedeu gen historischen undmitreißende Moments gen anromantische Charakterstücke undJazz ga-Event zur Feier des organisiert, die Pop- ner Philharmoniker, Barenboim), weite, sich langsam Klangland auffächernde vom 12.November das die 1989,für Berliner vierkonzert auf’s Programmvierkonzert setz auf’s schnitte Dokumentationen eineseinzigarti schaften in der Minimal-Tradition mitAnklän sonderen Atmosphäre einerHolzkirche imUS- scheinen. Ein Highlight: Lindenbergs sammelte unddessen Hö sind die Mauerfallkonzerte Legende, ihre Mit zugleich. Erstmals erscheint nun zusammen zusammen. 11Stun nach einerReise überden Atlantik – Fraktion mitUdo Lin Berlin undanderswo nicht nur – improvisationen. Bundesstaat Massachusetts. sind Entstanden Philharmoniker unter Daniel Barenboim zum mit beiliegender DVD das legendäre Konzert und vielen anderen Hagen, Joe Cocker Etheridge, Wecker, Kunze), P tung. Zyklus Seinen von Klavierstücken mit tet nach Berlin. ten. Direkt amMorgen des 11. Über den großen Teich den großen Über November fand, ebenfalls kostenlos undvom SFB hepunkte nun alsCD-Album er kostenlos Beethovens 7.unddas erste Kla historischen Tages, das lin ‘89 (Lindenberg, Hagen, Silly, BAP,lin ‘89(Lindenberg,Hagen,Silly, Cocker, Mauerfall: Sonderzug in die Freiheit die in Sonderzug Wolfgang Torkler: Beethoven: „ daslegendäre fürBer Konzert Über die See“ „Das Mauerfall-Konzert“ (Berli Mauerfall-Konzert“ „Das Über die See, ÜberdieSee, - - - schrieb er dann aber - anorama/Uni - - Sony

sie feierten - inder be ------boim 1989 boim unter Baren harmoniker Berliner Phil Konzert der Mauerfall- - -

Fotos: Hugh Carswell/Warner Classics (l.o.); Reinhard Friedrich/BPhil (r. M.)

Grafik: Rüdiger Kern; Shutterstock Grafik: Rüdiger Kern; Shutterstock K Folge GeheimnisderStrauss-Harfe 11:Das Doktor Stradivari enerbstück.“ weg“, jammerte der Mann. „Sie ist ein Famili der Zwischenzeit geändert?“ können esnicht beweisen. hat Oder sich das in Diebeslager entdeckt haben“, sagte Reuter. „Sie gentum.“ bitte glauben Sie mir: Diese Harfe ist mein Ei bracht habe“, sagte er. Herr Kommissar „Aber – sen Sachen hier nicht gerade legal anmich ge das Holz gelegt. Harfe. kleine Mannhatte Der seineHand auf erhob sich auf einemPodest einegewaltige schen zwei uniformierten Beamten. Vor ihm rere Flügel aneinandergeschoben. strumente enthalten. Inder Ecke waren meh Kästen. Kleinere Etuis mochten Holzblasin mente –Trompeten, Hörner, Streicher inihren in Regalen die verschiedensten Musikinstru ner Halle lagerten von Neonröhren beleuchtet den Männerpassierten einhohes Tor. Inei gebäude geisterhafte für Atmosphäre. Die bei Streifenwagens sorgte vor einemBackstein schen.“ Musik-Krimi im Niehler Hafen. „Lassen Sie sich überra Fällen die Kripoberiet. der alsMusikexperte gelegentlich inspeziellen „Bitte nehmen Sie mirdie Harfe nicht „Das behaupten Sie schon,seitwirdieses „Ich gebe ja zu,dass ich einiges von die Ein kleiner, glatzköpfiger Mannzwi stand Das stumme Blaulicht einesstehenden Reuter lenkte den Wagen ineineEinfahrt diesmal helfen?“, fragte Stradivari, che Köln. „Wie kann ich Ihnendenn divari fuhren durch das nächtli ommissar Reuter undDoktor Stra stohlen wurden.“ anderen hier, die ganz klar ge ment sofort. Wie auch alldie schlagnahmen wirdas Instru rer Geschichte nicht stimmt, be sikexperte. Wenn etwas anIh Herrn“, sagte Reuter. „Erist Mu des Instruments genau.“des Instruments „aber ich kenne die Geschichte Stradivari. de oder einZertifikat?“, fragte „Erzählen Sie sie dem „Das nicht“, sagte der Mann, „Haben Sie eine Urkun ------ponisten auf denNamen „Gabriel Fauré“ taufen. Asteroid. Elst ließ diesen aus Verehrung desKom ein 1992vom Belgier EricWalter Elst entdeckter 8685 verbirgt sich keine Bibliotheks-Sigle, sonder gemeint ist Astrophysiker. Nummer Unter der Beruf Gebhards „Raumfahrtphysiker“, erwähnt: ter denentscheidenden Hinweis bereits, alsden er wäre eine reizvolle Vorstellung. gibt Reu Dennoch von Gabriel Fauré Bibliothek inder aufzustöbern Irae“Ein Manuskript eines„Dies zumRequiem 4/2014:Auflösung aus Magazin schluss istder3.November. Eulenspiegel“ von Richard Strauss. Einsende von –unddem„Till Poulenc,Connesson,Barber serquintetts mitKlavierbegleitung, mitWerken „Berlin Counterpoint“desgleichnamigenBlä on mitdemLabelGenuinfünf Exemplare derCD allen Zuschriften verlost RONDOinKooperati lin –Ihre Kontaktdaten nichtvergessen! Unter lisch anRONDO, Kurfürstendamm 211,10719 Ber an [email protected] oderposta www.oliverbuslau.de Fall.“ mitnehmen. Die Geschichte stimmt auf keinen ri ein.„Ich denke, Sie können das Instrument schen“, sagte Reuter. undnachIhremüberprüfen Urgroßvater for halten.“ Weltkriege gebracht undbisheute inEhren ge Familienbesitz über. Wir sie haben überzwei sanften Streicheln. „Später gingdie Harfe in des vergoldetenrung Holzes wurde zu einem damaligen Kölner Musikleben.“ Berüh Seine te Franz Wüllner – eine bedeutende im Gestalt ‚Till Eulenspiegels lustige Streiche‘. Esdirigier mit.Richardaufführung Strauss’ Tondichtung ter und spielte 1895 bei einer berühmten Ur mehrere Jahre Mitglied imGürzenich-Orches Urgroßvater spielte Er war dieses Instrument. schien Hoffnung gut. Mein „Also zu schöpfen. Wenn dieLösungwissen,schreiben sie Sie Sie können gewinnen! DOKTOR STRADIVARI ERMITTELT Wie kommt Doktor Stradivari darauf? „Das ist unnötig“, wandte Doktor Stradiva „Na, dann werden die wirmal Archive Der MannnickteDer undatmete durch. Er

– und Sie – undSie

59 ------Termine Klassik

Massenet Bielefeld Werther Graz (A) THEATER (6.12.2014), ML: Lu- OPER (05 21) 51 25 02 kas Beikircher, R: +43 (3 16) 80 00 O Joan Anton Rechi Rossini Puccini La cenerentola Tosca (18.10.2014), oper (8.11.2014), ML: Eli- Dortmund ML: Dirk Kaftan/ Renée Fleming (c) .tif sa Gogou, R: Florian Marius Burkert, R: THEATER Lutz (02 31) 5 02 72 22 Alexander Schulin RICHARD-STRAUSS-TAGE: Dresden ist nicht Lloyd Webber Lehár nur mit Wagner eng verbunden, sondern auch Bonn Jesus Christ Super- Die lustige Witwe mit Richard Strauss. Immerhin wurden hier star (19.10.2014), (8.11.2014), ML: Ma- OPERNHAUS rius Burkert, R: Oli- neun seiner 15 Opern uraufgeführt. Zu seinem Aachen (02 28) 77 80 00 ML: Jürgen Grimm, R: Gil Mehmert vier Tambosi 150. Geburtstag gratuliert die Semperoper nun THEATER Verdi mit den prominent besetzten „Richard Strauss- (02 41) 4 78 42 44 Giovanna d’Arco Abraham (26.10.2014), ML: Roxy und ihr Hagen Tagen“ (6. – 23.11.). Neben der Sächsischen Staats- Verdi Wunderteam Luisa Miller Will Humburg, R: THEATER (29.11.2014), ML: kapelle und Chefdirigent Christian Thielemann (9.11.2014), ML: Ka- Torge Müller, Mom- (0 23 31) 2 07 32 18 sorgen etwa Renée Fleming, Anja Harteros und me Hinrichs Philipp Armbruster, Sondheim zem Abdullah, R: R: Thomas Enzinger Thomas Hampson für absolute Strauss-Wonnen Mario Corradi Händel Die spinnen, die Rö- Rinaldo mer (18.10.2014), u. a. in den Opern „Capriccio“ und „Daphne“. Wuorinen Brokeback Moun- (30.11.2014), ML: Dresden ML: Steffen Müller- www.semperoper.de Wolfgang Katschner, Gabriel, R: Annet- tain (7.12.2014), ML: SÄCHSISCHE Tickets: +49 (03 51) 4 91 17 05 Kazem Abdullah, R: R: Jens Daniel Her- STAATSOPER te Wolf Ludger Engels zog (03 51) 4 91 17 05 Verdi Janáček Otello (28.10.2014), Bremen Das schlaue Füchs- ML: Florian Ludwig, Altenburg- R: Annette Wolf Gera THEATER lein (18.10.2014), (04 21) 36 53 33 33 ML: Tomáš Netopil, Abraham THEATER R: Frank Hilbrich Ball im Savoy Piazzolla (0 34 47) 58 51 61 (29.11.2014), ML: María de Buenos Ai- Strauss David Marlow, R: Ro- Frid res (29.11.2014), Arabella land Hüve Briefe des van Gogh ML: Rolando Gar- (7.11.2014), ML: (25.10.2014), ML: za Rodriguez, R: An- Christian Thiele- Takahiro Nagasaki, dreas Kriegenburg mann, R: Florentine Halle R: Michael Dissmeier Klepper STIFTUNG MOZARTEUM – DIALOGE: Das in OPERNHAUS Puccini Chemnitz Humperdinck (03 45) 2 05 02 22 der Mozart-Stadt Salzburg stattfindende Neue La bohème Königskinder Krása Musik-Festival „Dialoge“ thematisiert 2014 das (14.12.2014), ML: STÄDTISCHE ­ (19.12.2014), ML: Brundibár Laurent Wagner, R: THEATER Lothar Koenigs, R: „Wort“ und damit sein Verhältnis zur Musik (5.11.2014), ML: Jo- Anthony Pilavachi (03 71) 4 00 04 30 Jetske Mijnssen (2. – 7.12.). In den Sälen des Mozarteums kommt Korngold sep Caballé Dome- es zu sprachmusikalischen Erkundungen zwi- Die tote Stadt nech, R: Matthias Basel (CH) Essen Hüstebeck schen Mozart und vor allem György Ligeti und (25.10.2014), ML: THEATER Frank Beermann, R: AALTO THEATER Strauss Peter Eötvös. Zu den herausragenden Interpre- +41 (61) 2 95 11 33 Helen Malkowsky (02 01) 8 12 22 00 Arabella ten gehören das Ensemble musikFabrik, Geige- Donizetti Rossini Mozart (7.11.2014), ML: Jo- rin Patricia Kopatchinskaya, das GrauSchuma- Don Pasquale La cenerentola Idomeneo, re di Cre- sep Caballé Dome- (24.10.2014), ML: nech, R: N.N. cher Piano Duo sowie Dirigent Eötvös. (29.11.2014), ML: ta (29.11.2014), ML: Giuliano Betta, R: Felix Bender, R: Ko- Tomáš Netopil/Yan- www.mozarteum.at Massimo Rocchi bie van Rensburg nis Pouspourikas, R: Hamburg Tickets: +43 (06 62) 87 31 54 Verdi Francisco Negrin HAMBURGISCHE Otello (29.11.2014), Darmstadt STAATSOPER ML: Gabriel Feltz/ Frankfurt/ (0 40) 35 68 68 Giuliano Betta, R: STAATSTHEATER Calixto Bieito (0 61 51) 2 81 16 00 Main Verdi Luisa Miller Humperdinck OPER (16.10.2014), ML: Si- Hänsel und Gretel (0 69) 21 24 94 94 Berlin mone Young, R: An- (08.11.2014), ML: Bellini dreas Homoki KOMISCHE OPER Anna Skryleva, R : La sonnambula (0 30) 47 99 74 00 Karsten Wiegand, (30.11.2014), ML: Mozart Valentin Schwarz Eun Sun Kim, R: Tina Hannover Don Giovanni Lanik STAATSOPER (30.11.2014), ML: Düsseldorf- (05 11) 99 99 11 11 STUTTGARTER KAMMERORCHESTER: Seit Henrik Nánási, R: Herbert Fritsch Duisburg Görlitz Loesser letzter Saison schreibt der neue Chefdirigent How To Succeed In DEUTSCHE OPER GERHART HAUPT- Matthias Foremny die Erfolgsgeschichte des Kálmán Business Without Arizona Lady AM RHEIN MANN-THEATER Stuttgarter Kammerorchesters weiter. Und (02 11) 8 90 82 11 (0 35 81) 47 47 21 Really Trying (konzertant) (25.10.2014), ML: Kálmán wie vielseitig man aufgestellt ist, beweisen (21.12.2014), ML: Kálmán Joseph R. Olefiro- Die Csárdásfürstin zwei Konzertprogramme. Am 10.12. gastiert Kai Tietje Die Zirkusprinzes- wicz, R: Matthias (18.10.2014), ML: sin (8.11.2014), ML: Davids man in der Stuttgarter Musikhochschule mit STAATSOPER IM Wolfram Koloseus, Ulrich Kern, R: Do- Werken von Gesualdo, Mozart und Arvo Pärt. SCHILLERTHEATER R: Josef E Köpplinger rotty Szalma (0 30) 20 35 45 55 Am 8.1.2015 tritt man im Karlsruher Konzert- Verdi Humperdinck Heidelberg Britten Hänsel und Gretel haus zusammen mit dem türkischen Pianisten Aida (28.11.2014), THEATER The Turn Of The ML: Axel Kober, R: (22.11.2014), ML: (0 62 21) 5 83 50 00 und Komponisten Fazıl Say auf. Screw (15.11.2014), Philipp Himmel- Andrea Sanguineti, Jost ML: Ivor Bolton, R: www.stuttgarter-kammerorchester.de mann R: Sebastian Ritschel Death Knocks Claus Guth Tickets: reservix.de sowie (0 18 05) 70 07 33 (25.10.2014), ML: (M. u. u.) Eccles/Decca (o.); Reiner Pfisterer Andrew Fotos: Edition/Eric Marinitsch (u.) (M.); Universal MarcoBorggreve Fotos: 60 Gad Kadosh, Timo- Enrico Delamboye, thy Schwarz, R: Cla- R: Elmar Goerden Münster Stuttgart ra Kalus THEATER STAATSTHEATER Turnage Lausanne (CH) (02 51) 5 90 91 00 (07 11) 20 20 90 Twice Through The Smetana Rihm Heart (25.10.2014), OPÉRA +41 (21) 3 10 16 00 Die verkaufte Braut Jakob Lenz ML: Gad Kadosh, ­ (1.11.2014), ML: Ste- (25.10.2014), ML: Timothy Schwarz, Levinas fan Veselka, R: Yona Franck Ollu, R: An- R: Clara Kalus Le Petit Prince Kim drea Breth (5.12.2014), ML: Schönberg TSCHAIKOWSKI-ZYKLUS: Es gibt aktuell Arie van Beek, R: Mussorgski Erwartung vielleicht kein zweites Musikerteam, das die Lilo Baur Meiningen Chowanschtschina (25.10.2014), (23.11.2014), ML: Si- Orchestermusik von Peter Tschaikowski so ML: Gad Kadosh, ­ THEATER mon Hewett, R: An- (0 36 93) 45 12 22 Timothy Schwarz, Lübeck drea Moses verinnerlicht hat wie Dirigent Mikhail Pletnev R: Clara Kalus Janáček und sein Russian National Orchestra. Nun be- THEATER Debussy (04 51) 7 45 52 Katja Kabanowa ehrt man die Münchner Philharmonie an drei (17.10.2014), ML: Ulm Pelléas et Mélisande Puccini Abenden mit einem dreiteiligen Tschaikowski- (15.11.2014), ML: Philippe Bach, R: THEATER La bohème Ansgar Haag (07 31) 1 61 44 44 Zyklus (14.11., 26.1., 15.4.). Neben den drei letz- Yordan Kamdzhalov, (17.10.2014), ML: Dietger Holm, Gad Roman Brogli-Sa- Lehár ten Sinfonien erklingen zudem Solo-Konzerte Kadosh, R: Lorenzo cher, R: Paolo Mic- Neustrelitz Die lustige Wit- bzw. -Werke mit Geigerin Midori, Pianistin Fioroni cichè we (6.11.2014), ML: LANDESTHEATER Michael Weiger, R: Khatia Buniatishvili und Cellist Mischa Maisky. Jommelli MECKLENBURG Benatzky Benjamin Künzel www.muenchenmusik.de Fetonte Im weißen Rößl (0 39 81) 20 64 00 (28.11.2014), ML: (14.11.2014), ML: Lehár Tickets: +49 (0 89) 93 60 93 Felice Venanzoni, Ludwig Pflanz, R: Mi- Die lustige Witwe Weimar R: Demis Volpi chael Wallner (18.10.2014), ML: NATIONALTHEATER Jörg Pitschmann, R: (0 36 43) 75 53 34 Kassel Leipzig Wolfgang Lachnitt Strauss Der Rosenkavalier STAATSTHEATER OPER (05 61) 1 09 40 (03 41) 1 26 12 61 Oldenburg (31.10.2014), ML: Stefan Solyom, R: Gluck STAATSTHEATER Benatzky Vera Nemirova Iphigenie en Tauride Im weißen Rößl (04 41) 2 22 51 11 (20.10.2014), (25.10.2014), ML: Händel ML: Jörg Halubek, Tobias Engeli, R: Vol- Hercules Wien (A) R: Reinhild Hoff- ker Vogel (25.10.2014), ML: STAATSOPER Seit 1998 mann Jörg Halubeck, R: +43 (1) 5 14 44 22 50 LUCERNE FESTIVAL AM PIANO: Rogers Luzern (CH) Jürgen Weber Mussorgski findet in Luzern neben den traditionsreichen The Sound Of Mu- Lloyd Webber Chowantschtschi- Festivals zu Ostern und im Sommer im Herbst sic (1.11.2014), ML: ­ THEATER Evita (15.11.2014), +41 (41) 2 10 66 18 na (15.11.2014), ML: eine prominent besetzte Klavierreihe statt. Bei Alexander Hanne- ML: Jürgen Grimm, Semyon Bychkov, R: der diesjährigen Ausgabe von „Lucerne Festival mann, R: Philipp Lehár R: Erik Petersen Lev Dodin Kochheim Die lustige Witwe am Piano“ (22. – 30.11.) widmen sich u. a. Mau- (8.11.2014), ML: Ho- Pforzheim THEATER AN DER rizio Pollini, Paul Lewis und Leif Ove Andsnes Köln ward Arman, R: Do- WIEN minique Mentha THEATER +43 (1) 5 88 85 dem Themenschwerpunkt „Beethoven“. Und OPER (0 72 31) 39 24 40 Gluck Evgeny Kissin und Marc-André Hamelin folgen (02 21) 22 12 84 00 München Mozart Iphigenie en Au- den Fährten der Klaviermusik nach Beethoven Lund lide et Tauride Die Entführung mit Werken von Chopin, Liszt und Debussy. Hexe Hillary BAYERISCHE aus dem Serail (16.10.2014), ML: geht in die Oper STAATSOPER Leo Hussain, R: Tors- www.lucernefestival.ch (0 89) 21 85 19 20 (15.11.2014), ML: (22.11.2014), Martin Hannus, R: ten Fischer Tickets: +41 (0 41) 2 26 44 80 ML: Rainer Mühl- Janáček Andrea Raabe Bizet bach, R: Eike Ecker Die Sache Makro- Les pêcheurs de pulos (19.10.2014), perles (16.11.2014), ML: Tomáš Hanus, R: Saarbrücken Klagenfurt (A) ML: Jean-Christo- Árpád Schilling SAARLÄNDISCHES phe Spinosi, R: Lotte STADTTHEATER STAATSTHEATER +43 (4 63) 5 40 64 Puccini de Beer Manon Lescaut (06 81) 3 22 04 Mascagni/Leonca- (15.11.2014), ML: Wagner vallo Alain Altinoglu, R: Der fliegende Hol- Cavalleria rusti- Hans Neuenfels länder (30.11.2014), Zürich (CH) cana/Pagliacci ML: Nicholas Milton, OPERNHAUS (25.10.2014), ML: STAATSTHEATER R: Aurelia Eggers +41 (44) 2 68 64 00 Alexander Soddy, R: AM GÄRTNERPLATZ STAATSPHILHARMONIE – BRAHMS – RIHM: Marco Štorman (0 89) 21 85 19 60 Britten Salzburg (A) The Turn Of The Seit GMD Karl-Heinz Steffens 2009 die Deut- Mozart Britten Screw (2.11.2014), Die Zauberflöte Peter Grimes LANDESTHEATER ML: Constantin sche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz +43 (6 62) 87 15 12 21 (18.12.2014), ML: (21.10.2014), ML: Trinks, R: Willy De- übernommen hat, sorgt man auch dank span- Thomas Rösner, R: Marco Comin, R: Ba- Verdi cker nender Programme bundesweit für Aufsehen. Patrick Schlösser lázs Kovalik Rigoletto Mozart (25.10.2014), ML: Nun kommt es zu aufregenden Klangdialogen Strauß Die Zauberflö- Adrian Kelly, R: Koblenz Wiener Blut te (7.11.2014), ML: zwischen Brahms und seinem Bewunderer Amélie Niermeyer (26.11.2014), ML: Cornelius Meister, R: Wolfgang Rihm. Am 14. & 15.11. erklingen im THEATER Michael Brandstät- Benatzky (92 61) 1 29 28 70 Tatjana Gürbaca Ludwigshafener Pfalzbau jeweils zwei Brahms- ter, R: Nicole Claudia Im weißen Rößl Schwemmer Simons Weber (7.12.2014), ML: Pe- Sinfonien sowie zwei Brahms-Orchesterkom- Robin Hood Emilia Galotti ter Ewaldt, R: An- mentare von Rihm mit dem Titel „Nähe fern“. (15.11.2014), ML: (25.10.2014), ML: dreas Gergen Michael Zlabinger, www.staatsphilharmonie.de

Fotos: Andrew Eccles/Decca (o.); Reiner Pfisterer (M. u. u.) Eccles/Decca (o.); Reiner Pfisterer Andrew Fotos: Edition/Eric Marinitsch (u.) (M.); Universal MarcoBorggreve Fotos: R: Tomo Sugao Tickets: reservix.de sowie (06 21) 5 04 25 58 61 Termine Klassik

Artemis Quartett 28.10. Köln, Philhar- Nicola Benedetti 21.11. Gauting, Bos- monie 26.10. Frankfurt/ co Kulturhaus 10.11. Mannheim, Main, Alte 23.11. Zürich (CH), Congress Oper K Center Rosen- Tonhalle 29.11. Baden-Baden, 28.11. Berlin, Phil- garten Festspielhaus harmonie 15.11. Baden-Baden, Klassik Kammer- Festspielhaus Bennewitz Quartett musiksaal 17.11. Essen, Phil- 21.10. Ludwigshafen, GESELLSCHAFT FÜR KAMMERMUSIK BASEL: 3.12. Wien (A), harmonie Feierabend- Konzerthaus 19.11. Hamburg, Seit 1926 veranstaltet die Gesellschaft für Kam- haus der BASF 4.12. Wien (A), Laeiszhalle mermusik Basel hochkarätig besetzte Konzerte Konzerthaus 22.11. Regensburg, Kolja Blacher Pierre-Laurent Aula der Uni- im klassizistischen Huber-Saal des Stadt-Casi- Aimard 14.12. Frankfurt/ 11.11. Berlin, Phil- Main, Alte versität nos. Und da man stets auch das Neue fördert, 24.10. München, harmonie Oper 26.11. München, Kammer- ist das amerikanische JACK Quartett am 21. Ok- Herkulessaal 15.12. Frankfurt/ Herkulessaal 18.11. Wien (A), musiksaal tober ganz nah am Puls unserer Zeit. Immerhin Main, Alte 28.11. Wien (A), 2.12. Hagen, Stadt- Musikverein Oper Konzerthaus hebt diese fantastische Viererbande Georg 23.11. Luzern (CH), halle 23.12. Zürich (CH), 31.12. Zürich (CH), 7.12. Lüdenscheid, Friedrich Haas’ 8. Streichquartett aus der Tau- KKL Tonhalle Opernhaus 13.12. Baden-Baden, Kulturhaus fe, das der Österreicher im Auftrag der Gesell- 4.1. Zürich (CH), 17.12. Berlin, Phil- Festspielhaus Belcea Quartet Opernhaus schaft für Kammermusik geschrieben hat. 14.12. Berlin, Phil- harmonie 5.11. Wien (A), 9.1. Zürich (CH), harmonie Kammer- www.kammermusik.org Konzerthaus Opernhaus 24.1. München, musiksaal Tickets: +41 (0 61) 2 73 73 73 6.11. Wien (A), Prinzregenten- Konzerthaus Lisa Batiashvili Rafał Blechacz theater 18.11. Hamburg, 4.12. Berlin, Phil- Alison Balsom Laeiszhalle harmonie Akademie für Alte 4.12. Hamburg, Musik Berlin 14.11. 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Wien (A), zertreigen (7. – 16.11.). Zur Hommage gehören eine sche Oper halle 16.10. Berlin, Staats- Musikverein 30.11. Wilhelms- Ausstellung, Filme sowie Konzerte mit Harnon- 20.12. Wien (A), Nicolas Altstaedt oper im Schil- haven, Stadt- lertheater Staatsoper halle court-Schülern und -Jüngern wie Fischer, Rudolf 16.10. Graz (A), Stefa- 18.10. Berlin, Staats- 23.12. Wien (A), 7.12. Essen, Phil- Buchbinder und Giovanni Antonini. Und natür- niensaal oper im Schil- Staatsoper harmonie lich schaut der ewigjunge Harnoncourt auch 18.10. Amsterdam lertheater 27.12. Wien (A), (NL), Concert- vorbei – mit den Wiener Philharmonikern. 19.10. Berlin, Staats- Staatsoper Marc Bouchkov gebouw oper im Schil- 30.12. Wien (A), www.konzerthaus.de 14.11. Berlin, Phil- 31.10. Hamburg, lertheater Staatsoper Laeiszhalle harmonie Tickets: +49 (0 30) 2 03 09 21 01 26.10. Berlin, Staats- Kammer- 4.11. Basel (CH), Daniel Behle oper im Schil- musiksaal Stadtcasino lertheater 17.10. München, Na- 5.11. Wien (A), 30.11. Wiesbaden, 17.11. Berlin, Phil- tionaltheater Kurhaus Konzerthaus harmonie 23.10. München, Na- 30.11. Köln, Philhar- 18.11. Berlin, Kon- tionaltheater Joseph Calleja monie 7.11. Dresden, zerthaus 8.11. München, Na- Sächsische 9.12. München, tionaltheater Piotr Anderszewski Staatsoper Philharmonie 11.11. München, Na- 26.11. Wien (A), 10.11. Dresden, im Gasteig tionaltheater Konzerthaus Sächsische 15.12. Berlin, Kon- 14.11. München, Na- 17.12. Stuttgart, Staatsoper zerthaus tionaltheater Liederhalle 16.11. Stuttgart, 16.12. Berlin, Phil- 29.11. Dresden, Liederhalle BUNDESWETTBEWERB GESANG BERLIN: Was harmonie Frauenkirche Yaara Tal & Andreas 24.11. Berlin, Phil- haben Thomas Quasthoff, Mojca Erdmann und 31.12. Berlin, Staats- Groethuysen oper im Schil- harmonie Christine Schäfer gemeinsam? Alle Meistersän- Giuliano 26.10. München, lertheater Carmignola Prinzregenten- Belcea Quartet ger haben ihren Karrieregrundstein auch mit 18.12. Köln, Philhar- theater Valer 5.11. Wien (A), einem Sieg beim Bundeswettbewerb Gesang monie Barna-Sabadus gelegt. Ihnen eifern nun neue Talente in Giovanni Antonini 18.10. Dresden, 6.11. Wien (A), Cuarteto Casals den drei Kategorien Oper, Operette und Konzert 25.10. München, Konzerthaus Frauenkirche 18.10. Brüssel, Palais nach. Und die Gewinner des von Stargeiger Prinzregenten- 2.12. München, theater Joshua Bell des Beaux- Prinzregenten- Arts Daniel Hope moderierten und von Axel Kober 7.11. Zürich (CH), 20.11. Salzburg (A), theater 19.10. Amsterdam dirigierten Finalkonzerts in der Deutschen Oper Tonhalle Mozarteum (NL), Concert- 8.11. Eisenstadt Cecilia Bartoli 21.11. London (GB), Berlin dürfen sich auf viele Engagements freuen. gebouw (A), Schloss 22.10. Berlin, Kon- Wigmore Hall www.bwgesang.de Esterházy 25.11. Frankfurt/ zerthaus Main, Holz- Tickets: +49 (0 30) 34 38 43 43 (M.) Borggreve Marco Fotos: 62 Fotos: Marco Borggreve (M.) 2.11. 4.11. in (A), 30.10. Wien 24.10. Stuttgart, 29.12. Ge Leipzig, 21.10. 10.12. 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München, Herausgeberin: Verena von der Goltz Philharmonie Patricia 19.10. Stuttgart, Philharmonie 22.11. München, Kopatchinskaja Staatstheater 20.12. München, Chefredakteur: Carsten Hinrichs (ch) Philharmonie 21.10. London (GB), 20.10. Wien (A), Philharmonie 23.11. München, Wigmore Hall Konzerthaus Redaktionsassistentin: Anna Vogt Philharmonie 23.10. Amsterdam 26.10. Stuttgart, Anna Netrebko 29.11. Dresden, (NL), Concert- Staatstheater 15.11. München, Na- Autoren dieser Ausgabe: Michael Blümke Frauenkirche gebouw 28.10. Hamburg, tionaltheater (mb), Arnt Cobbers (ac), Oliver Buslau, ­Josef 7.12. Salzburg (A), 24.10. Dortmund, Laeiszhalle 19.11. München, Na- Mozarteum Konzerthaus 1.11. Düsseldorf, tionaltheater Engels (joe), Guido Fischer (gf), Thomas Fit- 15.12. Berlin, Kon- 25.10. Amsterdam Tonhalle 24.11. München, Na- terling (tf), Robert Fraunholzer (rfr), Tobias zerthaus (NL), Concert- 4.11. München, tionaltheater gebouw 27.11. München, Na- Hell, Matthias Kornemann (mk), Reinhard Le- 16.12. Berlin, Kon- Philharmonie zerthaus 26.10. Wien (A), 26.11. Hannover, tionaltheater melle (rl), Roland Mackes, Carsten Niemann Konzerthaus Kuppelsaal im 30.11. München, Na- (cn), Matthias Siehler, Werner Stiefele (ws), ­ Daniel Hope 30.10. Frankfurt/ HCC tionaltheater Main, Alte 4.12. München, Na- Michael Wersin (mw), Marcus A. Woelfle 20.11. Hannover, 30.11. Stuttgart, Sendesaal des Oper Staatstheater tionaltheater 31.10. Frankfurt/ 7.12. München, Na- Hinweise Oper, Festival, Konzert: NDR 4.12. Stuttgart, 23.11. Düsseldorf, Main, Alte Staatstheater tionaltheater Guido Fischer Tonhalle Oper 12.12. Stuttgart, 24.11. Braun- 7.11. Frankfurt/ Staatstheater Georg Nigl Bildredaktion: Oliver Tenhoven schweig, Main, hr-Sen- 25.10. Stuttgart, Stadthalle desaal Denis Matsuev Staatstheater Termine: Anna Vogt 25.11. Osnabrück, 9.11. Frankfurt/ 2.12. Düsseldorf, 30.10. Stuttgart, Osnabrück- Main, hr-Sen- Tonhalle Staatstheater Art Director: Arndt Knieper halle desaal 5.12. Frankfurt/ 2.11. Stuttgart, 28.11. Berlin, Kon- 11.12. Frankfurt/ Main, Alte Staatstheater Produktion: Rüdiger Kern zerthaus Main, 5.11. Stuttgart, Oper 8.12. Bremen, Die Staatstheater Abo + Vertrieb: Susanne Lanzinger Janine Jansen 12.12. Frankfurt/ Glocke 8.11. Stuttgart, Tel. 089 / 70 07 45 12 8.11. Essen, Phil- Main, Alte 10.12. Berlin, Kon- Staatstheater Oper [email protected] harmonie zerthaus 13.11. Stuttgart, 14.11. Berlin, Phil- 11.12. München, Staatstheater Magdalena Kožená Anzeigen Tonträger: Marike Hasler harmonie Herkulessaal 17.11. Stuttgart, 15.11. Berlin, Phil- 7.11. Essen, Phil- Staatstheater Tel. 08137 / 63 28 722 harmonie harmonie Alexander Melnikov 21.11. Stuttgart, [email protected] 11.11. Basel (CH), 28.11. Berlin, Radial- Staatstheater Sharon Kam Stadtcasino system 5.12. Luxemburg Anzeigen Veranstalter und Marken: 19.11. Neuss, Zeug- 9.12. Essen, Phil- (LU), Grand Ulrike Oertel haus Aleksandra Kurzak harmonie Théâtre 27.11. Baden-Baden, 7.12. Luxemburg Tel. 030 / 41 47 81 760 Miloš Karadaglić Festspielhaus Meta4 (LU), Grand Fax 030 / 41 47 81 713 27.12. Elmau, Schloss 30.11. Genf (CH), 26.11. Grünwald, Théâtre mobil 0160 / 73 74 624 1.1. Luzern (CH), Grand Théâtre August Ever- 9.12. Luxemburg (LU), Grand [email protected] KKL ding Saal 2.1. Luzern (CH), Kuss Quartett 27.11. Frankfurt/ Théâtre 23.11. Frankfurt/ 15.12. Stuttgart, Online: KKL Main, Alte Main, Holz- Oper Staatstheater Büro Hamburg: Hartmut Winter Kim Kashkashian hausen- 28.11. Steinfurt, Ba- Freiburger Barock (Online-Marketing), 19.11. Hannover, schlösschen gno-Konzert- 24.11. Frankfurt/ Orchester Tel. 040 / 53 27 13 85 Congress Cen- galerie trum Main, Holz- 29.11. Icking, Rilke- 6.11. Freiburg, mobil 0177 / 77 21 262, 20.11. Kaiserslau- hausen- Konzertsaal Konzerthaus [email protected] tern, Frucht- schlösschen 20.1. Berlin, Kon- halle zerthaus Alice Sara Ott Druck: ADV Schoder, Augsburger Druck- u. Lang Lang 23.1. Dortmund, 17.10. Stuttgart, 14.11. Dortmund, Liederhalle Verlagshaus GmbH Jonas Kaufmann Konzerthaus 15.11. München, Na- Konzerthaus 25.1. Baden-Baden, 21.10. Stuttgart, Liederhalle RONDO erscheint sechsmal jährlich. tionaltheater Festspielhaus 19.11. München, Na- Jan Lisiecki 29.1. Düsseldorf, Andreas Abonnement für ein Jahr: Deutschland u. tionaltheater 19.10. Köln, Philhar- Tonhalle 24.11. München, Na- monie Ottensamer Österreich 28 €, weiteres Ausland 32 € – bit- tionaltheater Anne-Sophie Mutter 16.10. Berlin, Phil- te bei Bestellung Bank­verbindung für Last- 27.11. München, Na- Valentina Lisitsa 27.1. Frankfurt/ harmonie 27.11. Berlin, Phil- schrifteinzug mit BIC und IBAN angeben. tionaltheater 13.12. Leipzig, Ge- Main, Alte 30.11. München, Na- wandhaus Oper harmonie 18.12. Wien (A), Das nächste RONDO erscheint am tionaltheater 14.12. 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Basel (CH), tern, Kamm- 20.10. Düsseldorf, Treibhaus Stadtcasino garn Tonhalle 26.11. Zug (CH), 23.11. Essen, Phil- 21.10. Frankfurt/ Tingvall Trio Theater Casino harmonie Main, Alte 28.10. Innsbruck (A), 27.11. Berlin, Kon- Oper 3.11. Wien (A), Treibhaus zerthaus 31.12. Berlin, Staats- Julia Biel 22.10. Kaisers­ Konzerthaus 29.10. München, 29.11. Hamburg, oper im Schil- 8.11. Dresden, Jazz- lautern, 4.11. Berlin, Phil- Jazzclub Un- Laeiszhalle lertheater club Tonne Kammgarn harmonie terfahrt 1.1. Berlin, Staats- 25.10. Dortmund, 8.11. Berlin, Pas- Jean-Guihen oper im Schil- Mo’ Blow Konzerthaus Alexandre Tharaud sionskirche Queyras lertheater 25.10. Elmau, Schloss 27.10. Berlin, Phil- 13.11. Lörrach, Burg- 17.10. Frankfurt/ 28.11. Berlin, Radial- 14.1. Wien (A), harmonie hof Main, Alte system Volksoper Mario Bondi Kammer- 20.11. Luxemburg Oper 18.12. München, 17.10. Wien (A), musiksaal (LU), Philhar- 18.10. Essen, Phil- Yuja Wang Philharmonie Porgy & Bess 28.10. München, monie harmonie 19.12. München, 30.10. Wien (A), 18.10. Freiburg, Jazz- Circus Krone 17.12. Hamburg, 22.10. Köln, Philhar- Philharmonie Musikverein haus 30.10. Hamburg, Laeiszhalle monie 21.12. Köln, Philhar- 31.10. Wien (A), 19.10. Berlin, Kultur- Laeiszhalle Musikverein brauerei Cassandra Wilson monie Christian 21.10. Köln, Stadt- Joachim Kühn 26.11. Düsseldorf, Thielemann Alisa Weilerstein Esa-Pekka Salonen garten 17.10. Neuburg a. Tonhalle 18.10. Wien (A), 18.10. Bamberg, 24.11. Berlin, Phil- d. Donau, 28.11. Dortmund, Staatsoper Konzert- und harmonie Klazz Brothers ­Birdland Jazz Konzerthaus 21.10. Wien (A), Kongresshalle Kammer- 9.11. Dresden, Jazz- Club 30.11. Bremen, Die Staatsoper 19.10. Erlangen, musiksaal tage 18.10. Elmau, Schloss Glocke 23.10. Wien (A), Heinrich-Lades 31.12. Zürich (CH), 18.11. Frankfurt/M., 1.12. Hamburg, Staatsoper Halle Tonhalle Alte Oper Nils Landgren Laeiszhalle 7.11. Dresden, 25.10. Zürich (CH), 18.11. Berlin, Phil- 3.12. Kaiserslautern, Sächsische Tonhalle Krystian Zimerman The Brew harmonie Kammgarn Staatsoper 26.10. Zürich (CH), 30.10. Ludwigshafen, 19.10. Bonn, Harmo- 8.12. Darmstadt, 5.12. Baden-Baden, 10.11. Dresden, Tonhalle Feierabend- nie Staatstheater Festspielhaus Sächsische 30.10. Zürich (CH), haus der BASF 13.12. Berlin, Pas- 6.12. München, Staatsoper Tonhalle 2.11. Freiburg, Lars Danielsson sionskirche Philharmonie 16.11. Dresden, Konzerthaus 9.12. Frankfurt/M., Sächsische 22.10. Innsbruck (A), Ragna Schirmer Treibhaus Alexandra Lehmler Alte Oper Staatsoper Quintett 24.10. Halle, Puppen- 19.11. Dresden, 24.10. Wien (A), 30.11. Freiburg, Jazz- Michael Wollny theater Sächsische Porgy & Bess haus 25.10. Halle, Puppen- Staatsoper 18.11. Berlin, Phil- theater harmonie

65 Von Hinterbühne der von Neues Nettigkeiten: Nachrichten, Namen, Zugabe 66 zertsaal: Benjaminzertsaal: Grosvenor machte Kneipe statt Kon Bartoli ziehtsichBartoli

die Ochsentour Kunstpelz statt R Glatze: Cecilia ober was an was t - F Vertrag mitdem London PhilharmonicOr hält denhält Erfolg von Dirigenten inLondon für chestra bismindestens 2018verlängert hat, tur von Stücken.“ Leuten Genuss zu bringen. „Und einegute Mix „Es war einegute Schule.“ Ziel Sein seies,den sein siebtes Konzert bei den Londoner Proms. Abend“, sagte erinLondon imAnschluss an rend die„Ich Leute bekam pro aßen. 30Pfund ten Librettos. dings wegen des von Peter Sloterdijk verfass einhellig verrissen worden –zumeist aller oper, war von der Kritikharschundziemlich uraufgeführt 2012ander Bayerischen Staats über dem Berliner „tip“. Die Oper„Babylon“, mer: Ich melde mich ...“, soWidmann gegen gen mich nach einerneuenOper. Ich sage im ein so großes Werk zu komponieren. „Viele fra bylon“, kann sich nicht vorstellen, nocheinmal ich, gar nicht geht.“ ein Cover gemacht, wie esglamouröser, glaube Mal, mitweißer Pelzkappe, ich habe deswegen Weihnachtsbaum nicht gut mache. „Dieses haarlose Bartoli auf dem Cover sich unterm gen nicht ganz sogut verkaufthabe, weil eine Musik von Agostino Steffani) vielleicht deswe auf die Frage, ob sich ihrletztes(mit Album te sie inZürich mitsalomonischer Betonung Cover gewählt. „Ich weiß, was Sie meinen“, sag tersburg“ diesmal bewusst einunanfechtbares sen. Unddas Cover für ihrer neuenCD „StPe Cecilia Bartoli seinem Heimatort Westcliff aufgetreten, wäh gewinnen, regelmäßig ineinemRestaurant in (22) ist zu Beginn seinerKarriere, umPraxis zu raun Dirigent britischePianistDer Jörg Widmann, Vladimir Jurowski holzer hat mit der Glatze abgeschlos Komponist der Oper„Ba Benjamin Grosvenor

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man inLondonman schwärmt, sindbisheute Tho schwierig. „Die einzigen Dirigenten, von denen die Maskulinität seinerausgeprägt männ John Charles hätten Thomas sehrvirile Stim runter Cornel MacNeil, Leonard Warren und solle da man tun?! Auch seineVorbilder, da den, er verfüge über „a voice balls“. with Was Schottland. direkt Ihmseieinmal gesagt wor bin sogemacht“, sagte erinseinemHaus in getanlichen Stimmenichts zu „Ich haben. 1% kommt esan.“ 1% der Atmosphäre aus. Aber auf eben dieses den Solistenkum macht für zwar vielleicht nur er imschweizerischen Verbier. „Und das Publi zu gehen.“ fehle Aberdas doch, Publikum sagte etwas korrigieren will,ist esbesser insStudio mag keine Studioaufnahmen. „Nur wenn man gen unter den jüngeren Pianisten weltweit, auch nachGlyndebourne zurückkehren. ein.“ Jurowski, der inBerlin lebt, wird 2017 wand zusätzlicher Probenarbeit nicht recht zu kriegen. die Musiker Denn sehen den Auf 5%, auf die esankommt, sindextrem schwer Leistung die sofort restlichen bringen. „Aber Orchester beijedem Dirigenten zwar 95%ihrer perer.“ Das liege auch daran, dass Londoner Beecham,mas John Barbirolli undOtto Klem te auch nochder junge tro diSan Carlo inNeapel. Schließlich kündig erklärteßend da gesetzt. Kurz zuvor hatte do Muti in der „Lustigen Witwe“. rer auf Naxos“ in „Ariadne und als Baron Zeta vermindert aktiv. Unter anderem alsMusikleh men gehabt. Trotz seinesAlters istun Allen Manipulation, unddeshalb misstraue ich ihr.“ zum Besseren zu wenden. Sie ist ein Ziel der ich glaube, ist nicht dazu inder Lage, etwas chen Stadiumangelangt ist. Die Mehrheit, wie ken, dass Demokratie heute ineinemgefährli ten. „Tatsächlich gehöre ich zu denen, die den er sich nicht dagegen, konservativ für zu gel lität wichtiger ist alsEingebung“. Auch wehre sagte erinBerlin. Erglaube, dass „Professiona te Regisseur des 21.Jahrhunderts zu werden“, zu sein. „Mein Traum ist es, der altmodischs trebko inszenierte, ist stolz darauf, oldschool wain“ und zuletzt „Il trovatore“ Ne mit Anna manis Muskelentzündung. Fingerverletzung, einer akuten Hahn aufgrund abgesagt.Deutschland, Grimaudwegen einer ben etliche Konzerttermine, darunter auch in wahrer Exodus von Opern-Chefdirigenten ein Italiens, inBari. Teatro Petruzelli, dem viertgrößten Opernhaus als musikalischer Leiter des berühmtenTea inTurindas Handtuch geworfen. Anschlie Bariton Nach dem vorzeitigen Rückzug von Der lettischeDer Opern-Regisseur Daniil TrifonovDaniil Hélène Grimaud , der inSalzburg „Die Soldaten“, „Ga von der Oper Rom hat in Italien ein Sir Thomas AllenSir Nicola Luisotti , eineder großen Hoffnun und Daniele RustioniDaniele Gianandrea Nose Hilary Hahn seinenRücktritt (70) glaubt, für Alvis Her Riccar beim ha ------

sprache konservative Bild ist stolz aufseine te? Alvis Hermanis Charme für seinenvirilen Allen kann nichts stimme: Thomas Sir Kunst Klamot oder Pflaster ein schwieriges Londonski findet Ball- statt Brust Vladimir Jurow Alter Schönheit: vor - - - -

Fotos: Uli Weber/Decca (l.o.); Decca/Sophie Wright (l.u.); Sheila Rock/IMG Artists (r.o.); Sussie Ahlburg/Asconas Holt (r.M.); Alvis Hermanis (r.u.) Fotos: Uli Weber/Decca (l.o.); Decca/Sophie Wright (l.u.); Sheila Rock/IMG Artists (r.o.); Sussie Ahlburg/Asconas Holt (r.M.); Alvis Hermanis (r.u.) HAY14_Anz_220x300_RZ_140917.indd 1 tion tion und erleben Sie Genie auf ein musikalisches nie Expedi SieJahre dauernde Begleiten eine achtzehn werden. Haydns Joseph durch das Universum sinfonische deckungsreisen Ent genreübergreifenden so zu die Konzerte, die rik und umrahmen eine Sammleredition exklusive stellungen, Werkgespräche, eigens kreierte Kulina Haydns neu entdecken lassen: Lesungen, Fotoaus zert Kon­ konzipierter eigens Form in Passione» «La europaweitErleben Sieaufführen. die erste Etappe Konzertzyklen einzigartigen in Komponisten des Kam und Armonico Giardino Il Orchestern den mit Antonini Giovanni wird 2032 Jahr im Geburtstag 300. Sie Entdecken Haydn neu! – Bis zu Joseph Haydns gehörte Weise! www.Haydn2032.com Weise! gehörte formate, formate, die Sie das Werk facettenreiche Joseph merorchester Basel alle 107 Sinfonien Sinfonien 107 alle Basel merorchester ­ ­ ­

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