Es gilt das gesprochene Wort! GROSSE KREISSTADT

OBERBÜRGERMEISTER ERIK PAULY: HAUSHALTSREDE 2018

Haushalt 2018 – Wir gestalten Zukunft!

Solide Finanzwirtschaft

Donaueschingen kann für die kommenden Jahre eine gute und stabile wirtschaftliche Entwick- lung vorweisen. Das spiegelt sich auch im vorliegenden Haushalt wieder. So können wir im Jahr 2018 und darüber hinaus mit Steuereinnahmen auf Spitzenniveau rechnen. Und der Er- gebnishaushalt weist mittelfristig in allen Jahren ein positives Ergebnis aus.

Im Jahr 2018 erreicht der Ergebnishaushalt ein positives Gesamtergebnis von rund 2,5 Millio- nen Euro. Dadurch wird gewährleistet, dass die Abschreibungen erwirtschaftet und auch ein immens wichtiger Beitrag in Millionenhöhe für weitere Investitionen geleistet werden kann. Selbst bis in das Jahr 2021 kann die Stadt diese erfreulichen Ergebnisse vorweisen - sofern die derzeit vorherrschenden Rahmenbedingungen Bestand haben.

Die Stadt wird in den kommenden Jahren Großes leisten und enorme Investitionen tätigen. So werden wir 2018 neun Millionen Euro investieren. Von 2018 bis 2021 sind sogar insgesamt fast 62 Millionen Euro Investitionen vorgesehen. Solche Planungen sind überhaupt nur auf- grund unserer aktuellen guten Rahmenbedingungen darstellbar.

Dennoch bedarf es fortwährend der Anstrengung, sich weiter auf dem Pfad der soliden Fi- nanzplanung zu bewegen. Es wird unsere Aufgabe sein, einerseits die anfallenden Aufwen- dungen durch klare Priorisierungen zu hinterfragen und dabei andererseits unbedingt auch die Folgekosten in die Investitionsentscheidung miteinzubeziehen. Es ist nicht damit getan, nur den Anschaffungspreis für eine Investition zu sehen. Wir müssen auch beachten welchen Nut- zen und welche Lasten die Investition gerade auch für künftige Generationen mit sich bringt. Aus meiner Sicht denken wir darüber leider noch zu wenig nach.

Wirtschaftsstandort durch Ausbau der Infrastruktur aufgewertet

Donaueschingen setzt seit vielen Jahren auf eine große Branchenvielfalt und kann mittlerweile 1.200 Betriebe vorweisen. Dabei sind wir sowohl Standort namhafter weltweit agierender als auch Sitz vieler kleiner fortschrittlicher Unternehmen.

Auf die wirtschaftliche Konjunktur hat man als Kommune dabei wenig Einfluss. Sie kann aber die Weichen so stellen, dass man von Unternehmen als wirtschaftsfreundlich und - durch eine entsprechende Infrastruktur - als guter Standort angesehen wird. Erklärtes Ziel der Stadt Do- naueschingen ist es daher, die städtische Infrastruktur ständig weiterzuentwickeln. Daran ha- ben wir auch im zurückliegenden Jahr erfolgreich gearbeitet und insbesondere im Bereich des Ausbaus der Verkehrsinfrastruktur vieles erreicht:

 Mit der Einführung des neuen Donaubusses konnten wir in Donaueschingen eine neue Ära der Mobilität einläuten. Und das nicht nur praktisch mit einem einfach zu merkenden 30-Minuten-Takt, einer Verdoppelung der Fahrzeiten, einer Verdreifachung der Linien und viel mehr Einstiegsmöglichkeiten, sondern auch sehr komfortabel mit neuen Niederflur- Omnibussen. Der Donaubus stärkt den öffentlichen Personennahverkehr und stellt eine Optimierung der Donaueschinger Verkehrsinfrastruktur dar. Als echte Alternative zum Auto trägt er zur Verkehrsentlastung der Innenstadt bei und steigert die innerstädtische Aufent- haltsqualität. Darüber hinaus setzt der neue Donaubus auch ein ökologisches Signal. Nachdem wir einen sehr attraktiven Einführungstarif beschlossen haben, wollen wir auch im kommenden Jahr weiter daran arbeiten, viele Fahrgäste für den Donaubus zu gewinnen und zusätzliche Verbesserungen des Stadtbuskonzeptes durchzuführen. Ein besonderes Hauptaugenmerk liegt hier auf der Anbindung des Fürstenberg-Gymnasiums und der Erich Kästner-Schule sowie des Donaucenters.

Strahlende Gesichter bei der offiziellen Einweihung des Donaubusses. Von links: Oberbürgermeister Erik Pauly, Mathias Merz (Mitgeschäftsführer Verkehrsbund Schwarzwald-Baar) und Frank Wiest (Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Bregtal). Foto: Jürgen Müller

 Zudem wird Donaueschingen mit dem neuen Nahverkehrsplan 2017 des Landkreises für die kommenden 15 bis 20 Jahre sehr gestärkt und Schwerpunkt der Streckenführung sein. Vorgesehen ist sowohl eine weitere Verbesserung der Schienenverbindungen als auch eine bestmögliche Vernetzung der lokalen Buslinien und des Donaubusses mit den über- regionalen Verkehren, indem ein „Linienstern“ Donaueschingen konzipiert wird.

 Auch in Zukunft werden wir unsere Bemühungen fortsetzen, den Öffentlichen Personen- nahverkehr in Donaueschingen durch neue Projekte weiter auszubauen. In diesem Zu- sammenhang wollen wir den Busbahnhof zu einem intermodalen Verknüpfungspunkt für die Verkehrsträger aufwerten. Erste Planungen hierzu konnten wir bereits dieses Jahr vor- stellen. So ist unter anderem ein behindertengerechter Umbau, die Ausweisung zusätzli- cher Busstellplätze sowie die Einbindung der leerstehenden Bahnhofs-Ladenzeile ange- dacht.

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Mit dem symbolischen Spatenstich beginnen die Modernisierungsmaßnahmen am Donau- eschinger Bahnhof. Von links: die Stadträte Franz Wild und Wolfgang Karrer, Michael Groh (Leiter Regionalbereich Südwest von der DB Station & Service AG), Gerd Hickmann (Ver- kehrsministerium Baden-Württemberg), Oberbürgermeister Erik Pauly, Maik Langner (Bahn- hofsmanagement Freiburg) und Oberbauleiter Philipp Schwendemann. Foto: Sabine Naiemi

 Die Sanierung des Busbahnhofes ist Teil des neuen innovativen Verkehrskonzepts, das ebenfalls zur Optimierung der städtischen Infrastruktur beitragen wird. Die erste Maß- nahme, die Anbringung des Radfahrerschutzstreifens in der Hermann-Fischer-Allee, konnte 2017 bereits durchgeführt werden. Die Einbahnstraßenregelung stadteinwärts in der Fürstenbergstraße werden wir nach Dreikönig 2018 umsetzen. Zudem haben wir uns im zurückliegenden Jahr bereits mit der Überplanung der südlichen Innenstadt und der Optimierung des Hindenburgrings befasst, deren Ausführung in den kommenden Jahren ansteht.

 Nach neunjähriger Vorbereitungszeit konnte zudem mit der langersehnten barrierefreien Erschließung aller Bahnsteige und der damit einhergehenden ganzheitlichen Modernisie- rung des Bahnhofs begonnen werden. Die Stadt begrüßt diese deutliche Verbesserung der Infrastruktur, weshalb sie sich auch mit rund 2,04 Millionen Euro an den Kosten betei- ligt.

 Die anstehende Elektrifizierung und Verbesserung der Bahnstrecke zwischen Neustadt und Donaueschingen, deren Baubeginn für Mitte 2018 geplant ist, wird zu einer weiteren deutlichen Qualitätssteigerung führen.

 Freuen können wir uns auch über den zügig voranschreitenden Ausbau der B27 und die Fertigstellung des Allmendshofener Zubringers mit seiner verkehrsentlastenden Wirkung für unsere Innenstadt.

Im Zeitalter der weltweiten Globalisierung sind wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Teilhabe mittlerweile untrennbar mit einer leistungsfähigen Datenanbindung verknüpft. Eine schnelle Verbindung ins Netz ist heute ein bedeutender Standortfaktor, um den Industriestand- ort zu festigen und für Privatleute attraktiv zu bleiben. Entsprechend schnell hat Donaueschin- gen reagiert und ist heute im Bereich Breitbandausbau auf einem guten Weg. Allein in diesem Jahr haben wir für 3,1 Millionen Euro den Netzausbau vorangetrieben und damit ordentlich aufs Gas getreten. Dieses Tempo werden wir auch in den kommenden Jahren beibehalten und jährlich zwischen zwei und drei Millionen in den Breitbandausbau investieren. Um diese hohen Investitionen stemmen zu können und dem Thema die adäquate wirtschaftliche und

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organisatorische Aufmerksamkeit zu schenken, haben wir den Eigenbetrieb Breitbandversor- gung gegründet. Wir gehen davon aus, dass die Investitionen mittel- bis langfristig durch stark steigende monetäre Rückflüsse amortisiert werden können. Unser Plan, spätestens in zehn Jahren jedes Gebäude in der Kernstadt und in den Ortsteilen an das kommunale Glasfaser- netz angeschlossen zu haben, wird dadurch konsequent verfolgt.

Darüber hinaus verfügen wir sowohl in der Kernstadt als auch in den Ortsteilen über freie Industrie- und Gewerbeflächen, die wir fortlaufend durch eine vernünftige Bodenvorratspo- litik zukunftsorientiert ausbauen. Denn die Nachfrage nach Gewerbefläche ist groß. Allein 2017 konnten wir im Gewerbegebiet Breitelen Strangen 11.000 m² für die Ansiedlung von Fir- men veräußern, die Arbeitsplätze sichern und neue schaffen werden. Um auch zukünftig ge- nügend Gewerbeflächen anbieten zu können, werden wir uns mit der Erweiterung des Gewer- begebiets Breitelen Strangen befassen und das Wolterdinger Gewerbegebiet „Längefeld“ um 3,2 ha erweitern sowie in den kommenden Jahren eine zweite Zufahrt über den Hochwasser- rückhaltedamm in das Gewerbegebiet schaffen.

Gleichzeitig pflegen wir im Rathaus auch einen engen Kontakt zu allen, die Wertschöpfung in unserer Stadt generieren. Deshalb haben wir auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Unter- nehmen besucht, zu einem Unternehmerabend eingeladen und mit einem Expertengremium den Gründertag organisiert.

Die „Redner“ des diesjährigen Regionalgesprächs, das die Möglichkeit der Begegnung von Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der Region Schwarzwald-Baar-Heu- berg bot. Von links: Thorsten Frei MdB, Bundesminister Peter Altmaier MdB und Oberbürgermeister Erik Pauly. Foto: Stadtverwaltung

Wirtschaftlicher Aufschwung hält an

Dass wir mit unserer Ansiedlungspolitik richtig liegen belegen ganz unterschiedliche Erfolgs- zahlen:

Die Gewerbesteuereinnahmen liegen 2017 mit geschätzten 14 Millionen Euro erneut deutlich über dem langjährigen Schnitt von 9,5 Millionen Euro (1997 – 2017). Da auch für das kom- mende Jahr ein wirtschaftliches Wachstum prognostiziert wird, haben wir für 2018 einen Ge- werbesteueransatz von 12,5 Millionen Euro eingestellt.

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Seit Jahren können wir bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten eine Steigerung verzeichnen. Sie liegen mit derzeit 10.061 Beschäftigten auf einem Rekordhoch. Dies ist ein historischer Erfolg in unserer Stadtgeschichte.

Dafür ist die Arbeitslosenquote mit 2,3 Prozent (Stand November) im Arbeitsagenturbezirk Donaueschingen so niedrig wie noch nie und viele Fachkräfte und Auszubildende werden von den Unternehmen gesucht. Es herrscht damit quasi Vollbeschäftigung in der Donaustadt.

Der wirtschaftliche Erfolg lässt sich auch am großen Einpendlerüberschuss von 1.244 Perso- nen leicht ablesen und macht sich darüber hinaus im Bevölkerungszuzug bemerkbar. Inzwi- schen leben rund 22.700 Personen in der Stadt.

Dass die Wirtschaft in Donaueschingen brummt, zeigt auch die rege Bautätigkeit unserer Unternehmen vor Ort.

 So konnte der neue Hauptstandort des Software-Unternehmens Nexus im renovierten und erweiterten ehemaligen Kreiswehrersatzamt eingeweiht werden.

 Mit rund 55 Millionen Euro Gesamtbaukosten ist die Erweiterung des Donaueschinger Golfressorts "Öschberghof" derzeit die größte und teuerste Baustelle der Stadt.

 Die Fürstenberg Brauerei investierte in den vergangenen zwei Jahren gewaltig in den Standort und plant für 2018 weitere Investitionen.

 Im Gewerbegebiet Breitelen Strangen wird kräftig gebaut: Der Paketdienstleister GLS erweitert derzeit sein Depot und verdoppelt seine Kapazität. Der Düsen- und Drehteile- Hersteller Micano errichtet ein neues Domizil und der neue Firmensitz des Liftbauunter- nehmens Lifttec steht kurz vor Fertigstellung.

 In Neudingen erweitert die Firma Innenausbau Widmann GmbH ihre Betriebsstätte.

 In Pfohren errichtet die Firma Mall Umweltsysteme GmbH ein neues Zentrallager und die Bonndorfer Lehner Holzbau GmbH hat mit dem Bau einer neuen Produktionsstätte für Holzfertighäuser begonnen.

Darüber hinaus liegen sowohl für die Ortsteile als auch für die Kernstadt Planungen von viel- versprechenden Betriebserweiterungen im kommenden Jahr vor.

Starke Investitionen in unsere Stadt

Donaueschingen ist ein starkes Mittelzentrum, dessen zentralörtliche Bedeutung im laufenden Jahr erneut gestärkt werden konnte. So tragen die aktuellen und für das kommende Jahr vor- gesehenen umfangreichen Baumaßnahmen des Schwarzwald-Baar Klinikums am Standort Donaueschingen ebenso zur Steigerung der Zentralität bei, wie die erfolgreich eingeführte transkulturelle psychosomatische Abteilung an der MediClin-Klinik und die Einrichtung des Pflegestützpunktes für den südlichen Schwarzwald-Baar-Kreis in der Landratsamtsaußen- stelle in der Humboldtstraße.

Darüber hinaus sind der Neubau des Sanitätsversorgungszentrums, dessen Richtfest wir 2017 gemeinsam feiern konnten, sowie der Neubau der Standortschießanlage im Pfaffental und weitere aktuelle Investitionen der Deutsch-Französischen Brigade ein handfester Beweis und ein klares Bekenntnis zum Donaueschinger Standort. Über die Investitionen in Höhe von insgesamt rund 31 Millionen Euro und das damit verbundene starke Signal des Bundesvertei- digungsministeriums freuen wir uns sehr.

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Die dargestellten Angebote, Maßnahmen, Konzepte und Projekte belegen anschaulich: Do- naueschingen ist ein innovativer Standort, der gute Perspektiven für die Zukunft bietet.

Einzelhandel wird unterstützt

Die Stadt betrachtet die Förderung des Einzelhandels und die Innenstadtentwicklung als wich- tige Aufgabe, weshalb wir den Gewerbeverein auch in diesem Jahr mit einem Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro unterstützen. Zudem begrüßen wir die Initiative „Wir für Donau“, die Dienstleister in Donaueschingen an einen Tisch bringt, neue Impulse verspricht und das Ziel verfolgt, die Stadt gemeinsam voranzubringen.

Um die Chance der Wiederbelebung des Donaucenter II zu erhöhen und als Nahversorgungs- standort weiterzuentwickeln wurde eine entsprechende Bebauungsplanänderung in die Wege geleitet, die nun auch die Ansiedlung eines Lebensmitteldiscounters sowie eines Drogerie- marktes ermöglicht.

Konversion schreitet voran

Nach einer intensiven Verhandlungsphase von über zweieinhalb Jahren und unzähligen Fach- gutachten konnten am 20. März 2017 die Grunderwerbsverhandlungen für das Konversions- areal zwischen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und der Stadt Donaueschingen mit Unterzeichnung des Kaufvertrags erfolgreich zum Abschluss gebracht werden. Das ist ein großartiger Erfolg, den andere Kommunen nicht vorweisen können. Wir erhalten Planungssi- cherheit durch die dem Land mühsam abgerungene Zusage, die Erstaufnahmeeinrichtung in Donaueschingen spätestens Mitte 2020 endgültig stillzulegen.

Mit der Vertragsunterzeichnung ist der Startschuss für eine neue Ära in Donaueschingen ge- fallen. Denn so bitter für die Stadt der Abzug der Franzosen im Sommer 2014 zunächst schien, so einmalig ist nun die Chance, das 14 Hektar große Konversionsareal in das attraktive, in- nenstadtnahe Stadtquartier „Am Buchberg“ umzuwandeln.

Schlüsselübergabe für das Konversionsgelände. Von links: Bürgermeister Bernhard Kaiser, Jens Tempelmann und Tobias Butsch, Geschäftsführer der Konversions- und Entwicklungsgesell- schaft mbH Donaueschingen (KEG), Oberbürgermeister Erik Pauly, Markus Kästel und Stefan Menner von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Heinz Bunse, stellv. Geschäftsführer der KEG. Foto: Stadtverwaltung

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Damit das Areal auch schnellstmöglich erschlossen werden kann, haben wir 2017 viele Maß- nahmen parallel in Angriff genommen. Gestartet wurde im Nordwesten mit dem ersten Ab- schnitt, der eine Fläche von rund 4,3 Hektar und insgesamt 21 Gebäude umfasst:

 Umgehend nach Eigentumsübergang des Nordteils des Areals auf die Stadt am 07.09.2017 wurde der Rahmenplan weiter ausgearbeitet und gleichzeitig die verbindliche Bauleitplanung eingeleitet, die mittlerweile abgeschlossen werden konnte. Insgesamt wer- den in diesem ersten Entwicklungsabschnitt 60 neue Wohneinheiten entstehen.

 Mit den notwendigen Abbrucharbeiten haben wir bereits begonnen. Abgeschlossen wer- den diese im Frühjahr 2018.

 Auch mit den Kanal- und Straßenplanungen konnten wir bereits starten, sodass die ersten Erschließungsmaßnahmen im kommenden Jahr durchgeführt werden können. Nach Fer- tigstellung der Erschließung können 16 Einzelhausbauplätze im zweiten Halbjahr 2018 an- geboten werden.

 Nachdem wir bereits im laufenden Jahr erste Bestandsgebäude auf den Markt gebracht haben, werden wir Anfang 2018 zusätzlich eine zweite Mehrfamilienhaustranche an der Villinger Straße im Rahmen eines Bieterverfahrens am Markt platzieren.

 Darüber hinaus konnten wir vor einer Woche den Architektenwettbewerb für die neue Kin- dertagesstätte im Konversionsgelände erfolgreich abschließen. Es ist ein wunderbares Zeichen für die Zukunft dieses Quartiers, dass ganz am Anfang bereits die Planung der Kindertagesstätte steht. Mit deren Bau wollen wir bereits im kommenden Jahr beginnen.

 Ebenfalls ein gutes Zeichen für die Zukunft des neuen Quartiers „Am Buchberg“ ist die Ausdehnung des Kinoangebotes im ehemaligen Cinema Gebäude. Bei der Gestaltung des Stadtviertels „Am Buchberg“ verfolgen wir das Ziel, ein reines Schlafquartier zu vermeiden und ein lebendiges Quartier mit Bildungs- und Kultureinrichtungen sowie einem Nahver- sorger zu entwickeln. Mit dem Kino konnte der erste Schritt in diese Richtung gegangen und eine Freizeiteinrichtung gesichert werden.

Südliche Innenstadt

Nachdem wir das Sanierungsgebiet „An der Stadtkirche“ erfolgreich abschließen konnten, ha- ben wir uns im laufenden Jahr dem nächsten Sanierungsgebiet „Südliche Innenstadt“ zu- gewendet und eine erste Ideenskizze für die Neugestaltung der wichtigsten Straßenzüge ent- wickelt. In den kommenden Jahren wollen wir weiter daran arbeiten und die Planung verfei- nern. Die Umsetzung soll jedoch erst nach dem Bau eines Parkhauses und nach der Auf- nahme in das Landessanierungsprogramm erfolgen. Ein entsprechender Förderantrag wurde bereits gestellt.

Neugestaltung Stadtfriedhof

Zudem haben wir die Weichen für eine Neugestaltung von Teilen des Stadtfriedhofs gestellt. Die Umsetzung der kompletten Planung wird allerdings erst in 10 bis 20 Jahren erfolgen kön- nen, da Liegezeiten berücksichtigt werden müssen. Bereits im nächsten Jahr wollen wir jedoch eines der Grabfelder ergänzen und durch eine parkähnliche Gestaltung von Urnengräbern die steigende Nachfrage nach Alternativen für die klassische Reihenbestattung erfüllen.

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Baugebiete schaffen Zukunft

Gemeinsam verfolgen wir das Ziel, den jungen Donaueschingern auch in Zukunft Bauplätze in Baulücken und in neuen Baugebieten zu bieten. So laufen aktuell vier Bebauungsplanver- fahren für die Schaffung von neuen Baugebieten in der Kernstadt (Konversion - Konversions- u. Entwicklungsgesellschaft mbH), in Aasen, in Heidenhofen und in Hubertshofen (privater Investor).

In diesem Zusammenhang werden wir 2018 in Aasen den Bebauungsplan Käppelestraße er- stellen. Aktuell wird hier geprüft ob die Kanalisation für das neue Baugebiet verstärkt werden muss. Spätestens im zweiten Halbjahr 2019 können die Bauplätze dann veräußert werden.

Bereits im kommenden Jahr werden wir im Wolterdinger Baugebiet „An der Tanheimer Straße“ einen weiteren Bauabschnitt erschließen. Auch das private Baugebiet in Hubertshofen soll bereits 2018 erschlossen werden.

In Neudingen werden aktuell Grunderwerbsverhandlungen für die Schaffung eines neuen Bau- gebietes geführt. Mit der Erstellung des Bebauungsplanes kann voraussichtlich im Jahre 2018 begonnen werden.

Investitionen im Hochbau

In Allmendshofen konnte die Fertigstellung der gelungenen Sanierungsarbeiten am ehema- ligen Rathaus (850 000 Euro) mit einem Tag der offenen Tür gefeiert werden. Wir sind froh, dass damit ein lang gehegter Bürgerwunsch verwirklicht werden konnte, die Vereine sich über die neue Infrastruktur in ihrem Vereinshaus freuen und das historische Gebäude nun wieder in neuem Glanz und dem charakteristischen Rot erstrahlt.

Das ehemalige Rathaus in Allmendshofen nach gelungener Sanierung. Foto: Heinz Bunse

Einen Schwerpunkt unserer Politik bilden seit Jahren unsere Investitionen in den Bereich Bil- dung, Erziehung und Betreuung. Dieser Tradition sind wir auch 2017 treu geblieben und haben alleine für Baumaßnahmen über 1,2 Millionen Euro bereitgestellt. Unter anderem wurde der Schulhof der Eichendorffschule zur Freude der Schüler und des Lehrkörpers neu gestaltet und mit attraktiven Bewegungsmöglichkeiten und wunderbaren Ruhezonen ausgestattet. Auch im kommenden Jahr werden wir über 1,2 Millionen Euro in unsere Kindertagesstätten und Schulen investieren, wobei der Neubau der Realschule im neuen Stadtviertel „Am Buch-

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berg“ im Focus unserer Arbeit stehen wird. Hier planen wir die Durchführung eines Architek- tenwettbewerbs, von dem wir uns sowohl den Entwurf für ein architektonisch wertvolles Ge- bäude als auch verbindliche Planungskosten versprechen.

Damit eine zentrale Verwaltung und der notwendige Raumbedarf erfüllt werden kann, wer- den wir uns in naher Zukunft erneut mit der Sanierung und Erweiterung des Rathauses II befassen müssen.

Städtischer Tiefbau

Mit der Erneuerung der Spitalstraße konnten wir im laufenden Jahr die Neugestaltung der vier Straßen rund um die Heinrich-Feurstein-Schule abschließen: Werderstraße, Bismarckstraße, Moltkestraße und Spitalstraße sind nun nach einem einheitlichen Konzept neu gestaltet wor- den.

Freuen konnten wir uns 2017 auch über die vom Land in Aufen vorgenommenen Hochwas- serschutzmaßnahmen in Form von zwei Dämmen und einer Hochwasserschutzmauer, an dessen Kosten sich die Stadt mit 30 % beteiligt hat. Im Zuge der Hochwasserschutzmaßnah- men musste der vorhandene Bolzplatz zwar verlegt werden, gleichzeitig konnte aber auch die Erweiterung der Parkplatzbefestigung am Uffheim vorgenommen werden.

Immer stärker belasten den städtischen Haushalt die Brückenbauwerke, wobei sich im lau- fenden Jahr die eklatant gestiegenen Kosten für den Bau und Sanierung der Verkehrsbau- werke sehr problematisch gestalteten. Dies wirkte sich in Allmendshofen auf die Kostenbetei- ligung am Neubau des Zubringers, auf die Sanierung der Georg-Mall-Brücke sowie auf den Neubau der Riedbrücke aus. So wurde die Riedbrücke zwar abgebaut, der Neubau wird je- doch erst im kommenden Jahr - und zwar ohne Tonnagen-Begrenzung - realisiert. Die Sanie- rung der Brigachbrücke in Grüningen wurde auf das kommende Jahr und die Sanierung der Georg-Mall Brücke auf 2019 verschoben. Darüber hinaus werden wir im kommenden Jahr auch das Fundament des Siedlerstegs sanieren und zwei kleinere Brücken über die Stille Mu- sel abbrechen.

Nachdem wir vor zwei Jahren den Geh- und Radweg in der Güterstraße realisieren konnten, werden wir in diesem Jahr eine weitere Maßnahme unseres Radwegekonzepts umsetzen und die Friedrich-Ebert-Straße mit einem Geh- und Radweg ausbauen, der auf Hüfinger Gemar- kung in der Hochstraße fortgesetzt wird. Ein entsprechender Antrag auf Landesförderung wurde bereits gestellt.

Im Bereich der Trinkwasserversorgung werden wir in den kommenden drei Jahren für rund zwei Millionen Euro eine Notversorgung aufbauen, die die Wasserversorgung Donaueschin- gens auch bei einem Ausfall der Gutterquelle über einen längeren Zeitraum gewährleistet. Nachdem die Planungen mittlerweile abgeschlossen sind, werden wir 2018 mit dem Bau des Versorgungsbrunnens beginnen.

Im Abwasserbereich läuft mit Wirkung zum 31.12.2020 die wasserrechtliche Genehmigung der Kläranlage Wolterdingen aus. Deshalb werden wir in den kommenden Jahren für rund drei Millionen Euro eine neue Druckleitung von Wolterdingen nach Donaueschingen bauen sowie ein neues Abwasserpumpwerk in Wolterdingen errichten. Starten werden wir 2018 mit dem Bau der Druckleitung.

Erfreulich dabei ist, dass wir trotz dieser hohen Investitionen und der Ausweitung des Vermö- gens sowohl die Wasserverbrauchsgebühren als auch die Schmutzwasser- und Nieder- schlagsgebühren für die kommenden zwei Jahre um insgesamt 22 Cent senken werden.

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Dorfentwicklung wird positiv fortgeführt

Kernstadt und Ortsteile - das funktioniert in Donaueschingen. Es herrscht eine ausgewogene Balance. Ein Blick auf die positive Entwicklung unserer Ortsteile in den vergangenen Jahren bestätigt dies. Auch im kommenden Jahr werden wir in den Ortsteilen die Ärmel hochkrempeln und neben den bereits erwähnten Bautätigkeiten kräftig in die Infrastruktur investieren. Dabei ist der Breitbandausbau ein mustergültiges Beispiel dafür, dass Kernstadt und Ortsteile eine „Solidargemeinschaft“ bilden. So konnten wir im laufenden Jahr in Aasen das Gewerbegebiet und in Grüningen den noch fehlenden Ortsabschnitt an das Glasfasernetz anschließen, wäh- rend wir 2018 den kompletten Ortsteil Neudingen und in Pfohren das Gewerbegebiet sowie die Immenhöfe mit Glasfaser versorgen werden.

In Aasen konnte wir darüber hinaus im laufenden Jahr den neugestalteten Kirchenvorplatz einweihen und den Abschluss des inzwischen dritten Bauabschnittes der Ortskernsanierung feiern. Im kommenden Jahr werden wir die Deckenbelagsarbeiten im Baugebiet Kreiden fer- tigstellen.

In Grüningen wird in den kommenden zwei Jahren der lang gehegte Wunsch verwirklicht und die neue Mehrzweckhalle – nach Gemeinderatsbeschluss sogar ohne ELR-Zuschuss - für 2,8 Millionen Euro gebaut. Das dörfliche Leben in Grüningen wird dadurch ganz wesentlich voran- gebracht.

In Heidenhofen konnten wir dieses Jahr das neue Feuerwehrfahrzeug seiner Bestimmung übergeben und damit die Sicherstellung des Brandschutzes im Ortsteil feiern. Darüber hinaus wurde - als Kernstück des Entwicklungskonzepts - die Planung für die Neugestaltung des Kir- chenvorplatzes erstellt, die 2019 umgesetzt werden soll. Für das kommende Jahr steht neben der grundlegenden Neugestaltung des Kinderspielplatzes auch die Fertigstellung des Gehwe- ges für die Schulkinder nach Aasen auf dem Programm.

In Hubertshofen konnte 2017 der Rad- und Gehweg entlang der Kreisstraße zwischen Hu- bertshofen und Wolterdingen ausgebaut und mit einem Asphaltbelag versehen werden, wobei im Bereich von Wolterdingen eine neue und für die Verkehrsteilnehmer sicherere Verkehrs- strassenführung gewählt wurde. Im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramms wollen wir 2018 die Mosterei sanieren und als Alleinstellungsmerkmal hervorheben.

In Neudingen werden wir 2018 neben der Millioneninvestition in den Breitbandausbau auch die bereits fürs laufende Jahr vorgesehene Sanierung der Friedhofsmauer umsetzen und die Gehwege im Baugebiet auf Löbern fertigstellen.

In Pfohren haben wir 2017 die Wiesenstraße ausgebaut und zur Zufriedenheit aller einen gelungenen Plan für die Neugestaltung des Uferbereichs zur jungen Donau erstellt, der im kommenden Jahr umgesetzt und einen attraktiven Naherholungs- und Erlebnisbereich schaf- fen wird. Darüber hinaus werden wir 2018 die Obdachlosenunterkunft Baarstraße 18 general- sanieren und für die Mehrzweckhalle neue Tische anschaffen.

In Wolterdingen haben wir im laufenden Jahr mit der Sanierung der Weiherwegbrücke über den Wolfsbach begonnen sowie Retentions- und Ausgleichsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Erweiterung des Gewerbegebiets Längefeld vorgenommen, die wir im kommenden Jahr fortsetzen werden. Zudem werden wir 2018 den zweiten Bauabschnitt der Friedhofs- mauer sanieren.

Der GVV Donaueschingen hat mit Förderung durch das Wirtschaftsministerium einen Flä- chenmanager beauftragt, der Impulse für die Innenentwicklung setzen soll. Ziel dabei ist es, die örtliche Infrastruktur besser auszulasten und dem Ausbluten der Ortskerne entgegenzu- wirken. Aufgabe des Flächenmanagers ist es, Baulücken und Leerstände in den Ortskernen

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erst an den Markt und dann an den Mann zu bringen. In einem ersten Schritt wurden Pfohren und Hubertshofen dabei als Schwerpunktortsteile auserkoren.

Die städtische Ortskernförderung verfolgt dabei das gleiche Ziel, wobei allein in diesem Jahr acht Förderanträge mit einem Gesamtvolumen von über 200.000 Euro ausgezahlt werden konnten. Darüber hinaus ist es uns gelungen für Privatbaumaßnahmen in Pfohren und Neu- dingen Fördermittel aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum in Höhe von ins- gesamt 140.000 Euro zu generieren.

Umweltpolitik – Donaueschingen handelt

Umwelt- und Klimaschutz hat in Donaueschingen Tradition. Seit nunmehr 25 Jahren betreiben wir in unseren städtischen Liegenschaften ein systematisches Energiemanagement. Ge- mäß dem Motto "vom Wissen zum Handeln" haben wir in dieser Zeit zahlreiche Energiespar- maßnahmen umgesetzt und viele Millionen Euro investiert. Dadurch können in den Ver- brauchsbereichen Wärme, Strom und Wasser gegenüber dem Vergleichsjahr 1992 Einspa- rungen von jährlich 500.000 Euro erzielt werden. Außer Frage steht dabei, dass wir auch zu- künftig unsere Vorbildfunktion im Bereich der Energieeinsparung weiter ausbauen werden. Nachdem wir in diesem Jahr das ehemalige Rathaus in Allmendshofen energetisch saniert, und auf dem Kindergarten Pfiffikus eine Photovoltaikanlage mit Eigenstromnutzung errichtet haben, werden wir 2018 den energiesparenden Beleuchtungsaustausch in der Erich-Kästner- Schule abschließen und in der Eichendorffschule weitere Fenster erneuern.

Auch in der CO2-Bilanz der Stadt Donaueschingen, die von der Energieagentur erstmals in unserem Auftrag erarbeitet wurde, wird der Stadt ein ordentliches Ergebnis attestiert. Sie er- möglicht den Vergleich mit anderen Kommunen und erlaubt zukünftig, die Entwicklung über die Zeitschiene zu verfolgen.

Dabei kann die CO2 Bilanz künftig noch besser ausfallen, wenn der geplante Windpark auf der Länge realisiert wird. Nachdem bei einem Erörterungstermin im Regierungspräsidium Frei- burg einige Hindernisse aus dem Weg geräumt werden konnten, wird mit einer baldigen Ge- nehmigung der Waldumwandlung für den Windpark Länge gerechnet. Als Ausgleich für die Waldrodung ist unter anderem die Aufforstung eines Auwaldes auf einer Brachfläche bei Neu- dingen an der Donau vorgesehen.

Bei der Nutzung von Solarenergie ist Donaueschingen ganz vorne mit dabei. Dies belegt die letzte Solarbundesliga, bei der wir erfreulich gut abschneiden konnten. In der Größenklasse der Mittelstädte ab 20.000 Einwohner erreichte Donaueschingen bundesweit den sechsten und landesweit sogar den ersten Platz. Daran wird sich auch so schnell nichts ändern, denn auf Aasener Gemarkung plant ein Investor zwischen der A 864 und der B 27 auf einer 12 ha großen Freifläche die Errichtung einer Photovoltaikanlage in Senkrechtaufstellung.

Frühzeitig hat Donaueschingen für sämtliche kommunale Gewässer Entwicklungspläne er- stellt und mit der Umsetzung der darin vorgesehenen Renaturierungsmaßnahmen eine Vor- reiterrolle eingenommen. In diesem Jahr konnten wir die Umgestaltung zweier Abschnitte der Stillen Musel abschließen. Die Renaturierung des letzten Abschnitts des Wolterdinger Wolfs- bachs musste jedoch auf das kommende Jahr verschoben werden. Ebenfalls wollen wir 2018 einen Abschnitt des Kesslerbächles in Hubertshofen renaturieren. Dies wird sowohl der Arten- und Strukturvielfalt des Baches dienen als auch eine erhebliche Aufwertung des Ortsbildes bewirken.

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Stille Musel auf dem Weg zu mehr Natur. Von links: Landwirt Bernhard Bolkart, Frau Indlekofer (Amt für Wasser- und Bodenschutz, Landratsamt), Michael Koch (Leiter des Amtes für Wasser- und Bodenschutz, Landratsamt), Oberbürgermeister Erik Pauly, Jürgen Vögtlin (Planungsbüro proeco), Werner Mattes (Angelsportverein), Umweltberater Dr. Gerhard Bronner.

Nach zehn Jahren Vorarbeit konnte 2017 die Planungsphase des Naturschutzgroßprojekts Baar abgeschlossen und mit dem ausgearbeiteten Pflege- und Entwicklungsplan für eine Viel- zahl von Maßnahmen Fördermittel beantragt werden. Nun hoffen alle Beteiligten auf eine bal- dige Bewilligung der Millionenzuschüsse durch das Bundesamt für Naturschutz und das Lan- desumweltministerium, damit die Phase der Umsetzung gestartet werden kann.

Bildung, Erziehung und Betreuung

Donaueschingen hat ein Herz für Kinder und junge Familien. Dies zeigt sich nicht nur in den vielen Millionen Euros, die wir in unsere Kindertagesstätten, sowie Bildungs- und Freizeitein- richtungen investieren, sondern auch in unseren umfangreichen Angeboten für junge Familien und berufstätige Eltern. Mit rund 40 Betreuungs- und Bildungseinrichtungen gilt Donaueschin- gen schon lange als „Großstadt" im Bildungssektor. Als Stadt sind wir stolz auf unsere Einrich- tungen, denn sie ergänzen und unterstützen die Familien in der Erziehung und fördern die ganzheitliche Entwicklung der Kinder.

Kindertagesstätten

An den Donaueschinger Kindergärten und Kindertagesstätten wird ein vielseitiges, flexibles und qualifiziertes Betreuungsangebot bereitgestellt. Der Ausbau und die Weiterentwicklung der Kinderbetreuung genießt dabei hohe Priorität und orientiert sich am örtlichen Bedarf. So können wir seit Jahren ausreichend Kindergartenplätze zur Verfügung stellen. Dies lassen wir uns auch einiges kosten: Allein die laufenden Kosten (ordentliche Aufwendungen) sämtlicher Kindergärten/Kindertagesstätten betragen im kommenden Jahr 5.006.855 Euro.

Erfreulicherweise ist bei Kindern unter sieben Jahren seit einigen Jahren wieder ein Anstieg zu verzeichnen. Dies führte auch im laufenden Jahr zu einem gestiegenen Bedarf an Kinder- gartenplätzen, auf den wir durch zusätzliche Angebote in den Kindergärten Augenblick, Hu- bertshofen, Pfohren und St. Ruchtraud reagiert haben. Auch 2018 werden wir unser Betreu- ungsangebot ausbauen und im Kindergarten Neudingen eine zusätzliche Kleingruppe einrich-

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ten und auf Elternwunsch im Kindergarten St. Lioba verstärkt Betreuungsplätze mit verlänger- ten Öffnungszeiten anbieten. Zudem werden wir im Rahmen der Konversion weitere Betreu- ungsmöglichkeiten für Kinder unter sieben Jahren schaffen.

Bei der Kleinkindbetreuung der unter Dreijährigen bietet Donaueschingen mit altersge- mischten Gruppen, Kinderkrippen und Tageseltern nach wie vor ein ausgewogenes Angebot mit genügend Plätzen.

Darüber hinaus werden in verschiedenen Kinderbetreuungseinrichtungen Plätze für Kinder mit Behinderung in gemeinsamen Gruppen mit Kindern ohne Behinderung angeboten.

Neben den Aufgaben der Erziehung und Betreuung verfolgen unsere Kinderbetreuungsein- richtungen auch einen klaren Bildungsauftrag. Die pädagogischen Konzepte unserer Einrich- tungen sind dabei auf die ganzheitliche Vermittlung von Bildungsinhalten ausgerichtet und ori- entieren sich an den Interessen und Bedürfnissen der Kinder und deren Familien. Neben un- terschiedlichen Förderprojekten angefangen vom „Schulreifen Kind“ über „Technolino“ bis hin zur „bewussten Kinderernährung“ genießt dabei die sprachliche Bildung der Kinder höchste Priorität. Bereits vor Jahren haben wir erkannt, dass eine gezielte Sprachförderung sowohl der Integration als auch der sozialen Gerechtigkeit sowie der Chancengleichheit dient und nicht nur Kindern mit Migrationshintergrund, sondern auch deutschsprachigen Kindern mit Defiziten in ihrer sprachlichen Entwicklung zugutekommt. Zur Finanzierung der Sprachförderung wird dabei auf verschiedene öffentliche Förderprogramme zurückgegriffen.

Schulstandort

Die Schulstadt Donaueschingen besitzt ein breitgefächertes Schulangebot und trägt mit gro- ßem Engagement dazu bei, das hohe Niveau der jeweiligen Schularten zu erhalten und aus- zubauen.

Die Stadt bezieht nach wie vor eine deutliche Stellung zu den Grundschulen in den Teilorten und freut sich, dass insgesamt im Grundschulbereich in den kommenden Jahren mit stei- genden Schülerzahlen zu rechnen ist.

Von der Erich Kästner-Schule wird aufgrund der starken Zunahme der Ganztagsschüler und bedingt durch den neuen Bildungsplan 2016 ein erhöhter Raumbedarf aufgezeigt. Dieser fließt auch in das räumlich-pädagogische Konzept ein, das von der Schule erstellt wurde. Zu über- legen ist dabei auch die Möglichkeit einer Anbindung an die im Konversionsgelände geplante Realschule.

Ferner kann festgehalten werden, dass bei den weiterführenden Schulen in Donaueschingen ein stabiles Schulsystem besteht, in dem alle schulischen Abschlüsse möglich sind.

Das Fürstenberg-Gymnasium genießt weit über die Stadtgrenze hinaus einen sehr guten Ruf. Die erfolgreiche Teilnahme der Schüler an überregionalen Wettbewerben und verschie- denen Projekten trägt hierzu sicherlich bei. So konnte das Fürstenberg-Gymnasium im laufen- den Jahr wieder Preise beim Wettbewerb „Jugend forscht“ erzielen und mit Projekten wie der Innovationswalz, den digitalen Ersthelfern und dem Kooperationsprojekt mit der Pädagogi- schen Hochschule Heidelberg „Dem Klimawandel nachhaltig begegnen lernen“ positiv auf sich aufmerksam machen.

Die Realschule bleibt weiterhin sehr beliebt. Es ist für den Neubau der Realschule im Konver- sionsgelände von einer Fünfzügigkeit auszugehen. Mit rund 790 Schülern zählt sie zu den größten Realschulen in ganz Baden-Württemberg. Mit Inkrafttreten des neuen Bildungsplans ab dem laufenden Schuljahr kann man an der Realschule zukünftig auch die Prüfung zum Hauptschulabschluss ablegen.

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Die Werkrealschule an der Eichendorffschule hat von ihrer Attraktivität nichts eingebüßt und kann eine stabile fünfte Klasse bilden. Sie ist im gesamten Schulsystem sehr gut vernetzt und im Gesamtangebot der weiterführenden Schulen gefragt. Das Ausbildungsforum ist weiter auf Erfolgskurs und konnte dieses Jahr mit 41 Teilnehmern so viele Firmen wie noch nie ver- zeichnen.

Nach nur 10-wöchiger Bauzeit konnte der neu gestaltete Schulhof der Eichendorffschule eingeweiht werden. Foto: Jürgen Müller

Auch die Heinrich-Feurstein-Förderschule ist eine wichtige Säule in der Schullandschaft.

Mit der Firma MediClin à la Carte GmbH konnte zur Zufriedenheit aller ein langjähriger Pacht- vertrag für die Mensa am Fürstenberg-Gymnasium und die Essensauslieferung an unsere sonstigen Schulen abgeschlossen werden.

Darüber hinaus setzen wir unsere Schülerbetreuung außerhalb der Unterrichtszeiten auf hohem Niveau erfolgreich fort und können uns sowohl bei der Ferienbetreuung, der verlässli- chen Grundschule als auch bei unserem Ganztagsangebot über steigende Schülerzahlen freuen.

Seit dem 1. April 2017 wird nicht nur in der Realschule, der Eichendorffschule und der Erich Kästner-Schule sondern auch am Fürstenberg-Gymnasium und an der Heinrich-Feurstein- Schule Schulsozialarbeit geleistet.

Die Digitalisierung an den allgemein bildenden Schulen wird uns in Zukunft stark beschäfti- gen, da die Bildungspläne einen Unterricht mit neuen Medien in allen Klassen und nahezu allen Fächern vorsehen. Dies erfordert eine Vollvernetzung der Schulen wobei die Schulbau- modernisierung mit der Digitalisierung einhergehen muss und die Schulen neue Medienent- wicklungspläne aufstellen müssen. Über die Förderprogramme zur Finanzierung der Digitali- sierung wird politisch noch verhandelt.

Bei der Internationalen musischen Tagung (IMTA) konnte Donaueschingen ihrem guten Ruf als Schulstadt ein weiteres Mal gerecht werden. Mit über 140 qualitativ hochwertigen Angebo- ten lockte die Veranstaltung rund 1.300 kreative Schüler und 100 Lehrer in die Stadt und sorgte bei allen Beteiligten für große Zufriedenheit. Die Stadt Donaueschingen hat für die IMTA einen Zuschuss in Höhe von 15.000 Euro geleistet.

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Nicht nur hunderte von Schülern und Lehrern konnten ihre Kreativität bei der internationalen mu- sischen Tagung in Donaueschingen ausleben - auch Oberbürgermeister Erik Pauly zeigte sich bei der Eröffnung der IMTA von seiner kreativen Seite. Foto: Roland Sigwart

Familienpass und Jugendarbeit

Familien mit geringem Einkommen haben die Möglichkeit, den städtischen Familienpass, eine freiwillige Leistung der Stadt Donaueschingen, zu beantragen. Mit der Gewährung des städtischen Familienpasses können Ermäßigungen von 40 % für verschiedene städtische Ein- richtungen und Angebote in Anspruch genommen werden. Im kommenden Jahr werden wir hierfür 25.000 Euro zur Verfügung stellen und dadurch Familien mit geringerem Einkommen unterstützen.

Auch die offene Jugendarbeit des Kinder- und Jugendbüros wird auf hohem Niveau weiterge- führt. So sind auch 2018 für die Offene Jugendarbeit Nettoressourcen in Höhe von rund 290.000 Euro eingeplant. Neben den Sonderveranstaltungen in den Oster- und Pfingstferien und dem kleinen Herbstferienprogramm zählt dabei das dreiwöchige Sommerferienprogramm zu den “Klassikern“ der außerschulischen Jugendbildung des Kinder- und Jugendbüros.

Seniorenpolitik

Ältere Menschen sind in Donaueschingen längst keine Randgruppe mehr. Mit einem prozen- tualen Anteil von 21 % stellen sie eine große und bedeutende Bevölkerungsgruppe dar. Des- halb betrachten wir es schon längst als wichtige Aufgabe, unsere Stadt so zu gestalten, dass sich auch unsere Senioren wohl fühlen.

Das Mehrgenerationenhaus „ansprechBAAR“ spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Einrich- tung hat sich zu einer einzigartigen Begegnungs- und Schaltstelle für alle Generationen und soziale Schichtungen entwickelt. Deshalb sind wir froh, dass die Finanzierung über das Bun- desaktionsprogramm II bis 2020 gesichert ist. Gerne werden wir auch weiterhin unseren Bei- trag hierzu leisten und die Einrichtung mit jährlich 36.300 Euro unterstützen.

Die Einführung des neuen Donaubusses sorgt speziell auch bei unseren älteren Mitbürgern für mehr Mobilität.

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In Zusammenhang mit dem Projekt „Landschaftspark Junge Donau“ wird der Irmapark derzeit im zweiten Bauabschnitt zum Mehrgenerationenpark umgewandelt und die Wiese unmittel- bar vor dem evangelischen Gemeindehaus punktuell neu gestaltet. Ziel dieser Neugestaltung ist es, einen generationsübergreifenden Ort der Begegnungen zu schaffen, der sowohl für Kleinkinder attraktiv ist als auch älteren Generationen mehr Lebensqualität bietet.

Darüber hinaus freuen wir uns über den Bau der seniorengerechten Wohnungen der Bauge- nossenschaft im Bereich der Mühlenstraße und über den Baubeginn des im Schwarzwald- Baar-Kreis einzigartigen, altersgemischten Wohnprojekts Palette auf dem Areal der ehemali- gen Lehrerakademie.

Ausländische Mitbürger

Donaueschingen ist eine vielfältige Stadt, in der Toleranz, Verständigung, ein gutes Miteinan- der mit ausländischen Mitbürgern und eine offene Ankommens- und Willkommenskultur ge- pflegt wird. Neben den Flüchtlingen aus der bedarfsorientierten Erstaufnahmestelle (278 Per- sonen), der vorläufigen Unterbringung (50 Personen), der Anschlussunterbringung (44 Perso- nen) und den 24 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen leben weitere 2.714 ausländische Mitbürger aus insgesamt 100 Nationen in Donaueschingen. Dabei stellt sich die Stadt ent- schieden in den Dienst der Förderung und Stärkung der Integration von Menschen mit Migra- tionshintergrund und misst ihr eine sehr hohe kommunalpolitische Bedeutung bei. Die neuge- schaffene Stelle der städtischen Integrationsbeauftragten ist hierfür ein handfester Beleg.

Donaueschingen – die Kulturstadt

Längst hat Donaueschingen erkannt, dass Kulturarbeit einer der ganz wichtigen weichen Standortfaktoren ist und sieht in ihr eine grundlegende Aufgabe. Über die Kultur definieren wir uns als Stadt ganz wesentlich nach innen und nach außen. Dabei nehmen die Donaueschin- ger Musiktage den wohl bedeutendsten Platz ein. Auch 2017 waren sie das kulturelle High- light des Jahres und machten die Stadt für einige Tage zum internationalen Zentrum der Neuen Musik oder wie es Björn Gottstein in SWR aktuell sagte: die Musiktage sind das „größte Klang- labor der Welt“. Und dieses „Klanglabor“ zog auch dieses Jahr tausende nationale und inter- nationale Musikliebhaber, Kompositionen, Musiker, Ensembles, Festivalmacher sowie Pres- severtreter nach Donaueschingen, bei dem 26 Uraufführungen von Komponisten/-innen aus 18 Ländern präsentiert wurden. Für die Musiktage 2018 ist ein spektakuläres Projekt vorgese- hen: So werden das Symphonieorchester, das Vokalensemble und die Big Band des SWR gemeinsam auftreten. Zum 100-jährigen Jubiläum der Musiktage im Jahr 2021 wird ein pro- fessioneller Kurator eine Ausstellung vorbereiten.

Eine große Resonanz erfuhr auch das Projekt „Next Generation“ für Musik- und Kompositi- onsstudierende, das während den Musiktagen angeboten wurde und zu dem die Teilnehmer aus 19 Länder anreisten.

Darüber hinaus standen wir im März 2017 mit dem international einzigartigen Festivalkongress „upgrade“ nun schon zum zweiten Mal als Weltzentrum zur Vermittlung neuer Musik an junge Menschen im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Der Kongress stand dieses Mal unter dem The- menkomplex „Stimme“.

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Neben der zeitgenössischen Musik hat sich Donaueschingen in den vergangenen Jahren auch als Zentrum für zeitgenössische Kunst überregionale Anerkennung erworben. Neben dem Museum Art.Plus und dem Kunst-Projekt „Fürstenberg zeitgenössisch“ ist die Donaueschinger Regionale hierfür ein hervorragendes Beispiel. Als zeitgenössische Kunst-Biennale gab sie dieses Jahr mit 64 Werken von 39 Künstlern erneut einen eindrucksvollen Überblick über das künstlerische Potential weit über die Grenzen unserer Region hinaus. Sehr erfreulich ist, dass auch in diesem Jahr die Regionale sowohl bei den Künstlern als auch bei den Besuchern auf ein sehr großes Interesse stieß und die Regionale erstmalig mit der Kunstakademie Stuttgart kooperierte. Dem künstlerischen Nachwuchs wurde damit eine Ausstellungsmöglichkeit in pro- fessionellem Umfeld gegeben und die Ausstellung bekam einen weiteren Anziehungspunkt. Die städtischen Galerien im Turm der Stadtbibliothek und im Rathaus sowie die Jahresschau der Künstlergilde runden das Bild ab.

Von links: Ava Smitmans, Kunstpreisträgerin der diesjährigen Donaueschinger Regionale zusammen mit Oberbürgermeister Erik Pauly und Kunsthistorikerin Dr. Anne Schaich Foto: Roland Sigwart

Die Donaueschinger Musiknacht hat sich zum Volltreffer entwickelt und auch in diesem Jahr eine große Musikvielfalt geboten. Das kostenlose Eröffnungskonzert auf dem alten Festhal- lenplatz und die Auftritte von sieben Bands in sieben Lokalen der Stadt lockten hunderte von Besuchern in die Stadt. Wir freuen uns auf die Musiknacht 2018, die nächstes Jahr im Sep- tember stattfinden wird.

Gute Nachrichten gab es für die Kinofans. Zehn Jahre nach Schließung der Museums- und Park-Lichtspiele startete im November 2017 das CineBaar Donaueschingen mit einem Kino- programm bestehend aus kulturell wertigen Filmen, Arthaus-Produktionen sowie Kinder- und Jugendfilmen. Ein Zuhause hat es in den Räumen des französischen Cinemas gefunden, wo bereits das Kommunale Kino Gucklock Programmkino macht. Damit konnte ein langgehegter Wunsch erfüllt und das Kulturprogramm der Stadt um ein zusätzliches Angebot aufgewertet werden.

In Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverein konnten auch 2017 wieder die beliebten Gemein- schaftsveranstaltungen in Form der Kulinarischen Nacht und des Herbstfestes durchgeführt werden, die sich zu wahren Publikumsmagneten in der ganzen Region entwickelt haben.

Das Jubiläumsfest zur urkundlichen Ersterwähnung von Pfohren vor 1200 Jahren war ein voller Erfolg. Es hat den ersten Ort an der jungen Donau überregional ins beste Licht gerückt und bot tausenden von Menschen die Gelegenheit, sich mit dem Leben im Mittelalter näher auseinanderzusetzen.

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Um die Städtepartnerschaften lebendig zu halten wurden zahlreiche Projekte unterschied- lichster Natur organisiert. So traf man sich beispielsweise in Saverne/Frankreich im Rahmen des Partnerschaftskomitees zum jährlichen Wissensaustausch. In Donaueschingen fand zum elften Mal die beliebte Jugendbegegnung mit Schülern aus Kaminoyama/Japan statt. Und am Herbstfest faszinierte eine Kindertanzgruppe aus Vác/Ungarn das Publikum mit volkstümli- chen Tanzdarbietungen. Ganz besonders freuen wir uns darüber, dass der Fortbestand des Freundeskreises Vác gesichert werden konnte und uns auch zukünftig als „Deutsch-Ungari- sche Gesellschaft“ bei der Ausgestaltung der Partnerschaft unterstützt. 2018 wollen wir das 25-jährige Partnerschaftsjubiläum zwischen Vác und Donaueschingen mit verschiedenen Ver- anstaltungen feiern.

Kulturelle Bildungseinrichtungen

Seit Jahren leisten sowohl die Stadtbibliothek als auch die Kunst- und Musikschule eine her- vorragende Arbeit und sind bei den Schülern und Lesern sehr beliebt.

In wenigen Tagen feiert die Stadtbibliothek ihr 30-jähriges Bestehen im Bürger- und Kultur- zentrum. Sie ist eine feste Kulturgröße, Anlaufstelle für Information, Unterhaltung und neutraler Treffpunkt für alle Bürger der Stadt und Region. Das hohe Niveau der vergangenen Jahre konnte die Stadtbibliothek auch in diesem Jahr sowohl bei den Ausleihen als auch bei den Lesern und Besuchern beibehalten. Zahlreiche Veranstaltungen wie die Frederickwoche, Le- sestunden, das Bilderbuchkino, Autorenbegegnungen und Führungen für Schulklassen unter- streichen dabei die Bedeutung dieses Kultur- und Bildungsangebots. 2017 war die Bibliothek zudem ein sehr gut besuchter Veranstaltungsort der Donaueschinger Musiktage.

Die Kunst- und Musikschule kann mit stabilen 1.600 Schülern nach wie vor eine sehr hohe Schülerzahl verzeichnen und hat sich zum wichtigen Kooperationspartner von Kindergärten, Schulen, Vereinen und anderen Einrichtungen der Stadt entwickelt.

Die Abteilung Musikschule konnte im laufenden Jahr erfolgreich das Qualitätsmanagement- Musikschule einführen. Sie gehört damit zu den Vorreitern unter den Kultureinrichtungen in Deutschland, die mit dem anerkannten Qualitätssystem arbeiten. Dies spricht für den hohen Qualitätsstandart der Einrichtung. Der messbare Erfolg ihrer geleisteten pädagogischen Ar- beit, lässt sich sowohl bei der Erstplatzierung des Folk Ensembles beim Landeswett- bewerb „Folk- & Worldmusic“ als auch an den 14 Jugend-Musiziert-Preisträgern auf regionaler, Landes- und Bundesebene festmachen.

Bei der Abteilung Kunstschule standen neben dem Regelbetrieb die Teilnahme an der Inter- nationalen Musischen Tagung, die Mitwirkung am Gregorifest, die Durchführung eines Tier- malkurses auf dem Fest der Pferde sowie die Präsentation der museumspädagogischen Arbeit im Museum Art.Plus im Vordergrund. Zudem konnte die Kooperation mit Art.Plus durch das neue Angebot „Kinderführung Plus“ erfolgreich ausgebaut werden.

Auch 2018 wird die Kunst- und Musikschule mit neuen Projekten und Angeboten für Aufsehen sorgen. So steht unter anderem ein großer Bläsertag mit Workshops für die Musikvereine, ein Konzert mit der Musikschule Saverne und ein Kinderkonzert mit der Kunstschule auf dem Pro- gramm.

Donaueschingen – die Sportstadt

Im laufenden Jahr konnten wir erneut unter Beweis stellen, dass in Donaueschingen auch der Sport einen hohen Stellenwert genießt. Wir sind stolz auf unsere Sportstätten, unser umfang- reiches Angebot und die Durchführung Großveranstaltungen wie das S. D. Fürst Joachim zu

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Fürstenberg-Gedächtnisturnier. Auch 2017 stellte es wieder ein absolutes Highlight im Do- naueschinger Veranstaltungskalender dar, was mit 44.000 Besuchern untermauert werden konnte. Erneut präsentierte es Reitsport der Spitzenklasse, wobei Stars aus über 20 Nationen auf junge Talente trafen. Zusätzlich bereicherten die erstmals durchgeführten Geländeprüfun- gen der Vielseitigkeit das erstklassige Programm. Mit der Rückkehr des Polosports werden 2018, wenn das Turnier als letzter Gradmesser vor den Weltreiterspielen bereits im August stattfinden wird, erstmals fünf verschiedene Disziplinen zu bestaunen sein. Gleichzeitig wur- den bereits die Weichen für die großen sportlichen Ereignisse der Zukunft gestellt, die sich 2019 mit der Europameisterschaft im Gespannfahren und 2021 möglicherweise mit der Dres- sur-Europameisterschaft in Donaueschingen abspielen werden. So wurden in diesem Jahr erste Investitionen ins Gelände, insbesondere in den Auffahrplatz der Gespanne, getätigt. Der Gemeinderat unterstützt diese Entwicklung mit einem Championatszuschuss in Höhe von ins- gesamt 90.000 Euro. Mit der gezogenen Option zur Vertragsverlängerung bis 2023 gehen Stadt und Escon Marketing den gemeinsamen Schritt in Richtung Zukunft des Reitturniers und zu einer weiterhin erfolgreichen Zusammenarbeit. Auch mit dem Fürstenhaus stehen wir in konstruktiven Gesprächen, bereits zeitnah die bestehenden Verträge für alle Parteien zu opti- mieren und eine erneut langfristig laufende gute Grundlage für das Turnier zu vereinbaren.

Dr. Kaspar Funke, Geschäftsführer der ESCON-MARKETING GmbH, Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen und Oberbürgermeister Erik Pauly bei der Besichtigung des Areals des CHI Donaueschingen. Foto: Roland Sigwart

Die Donaueschinger Windhundtage haben sich aus einer ehemaligen Nischenveranstaltung zur weltweit größten Veranstaltung dieser Art entwickelt und werden in Fachkreisen sogar als inoffizielle Olympiade gehandelt. Kein Wunder also, dass im laufenden Jahr ein neuer Teil- nehmerrekord hinsichtlich der gemeldeten Hunde aufgestellt werden konnte. 2018 wird die Veranstaltung bereits zum 25. Mal stattfinden – ein Ereignis, das gebührend gewürdigt werden soll. Wir freuen uns wieder auf über 1.500 Hunde und tausende Windhundfreunde aus aller Herren Länder.

Die Donaueschinger Drachentage gehören mittlerweile zum größten Spektakel ihrer Diszip- lin in ganz Baden-Württemberg und erfreuen sich hoher Wertschätzung und Sympathie sowohl bei den Akteuren als auch beim Publikum. Dies haben auch die diesjährigen Drachentage unter Beweis gestellt, zu denen weit mehr als 100 Drachenbauer aus sieben Ländern anreisten und die tausende Zuschauer anlockten.

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Mit rund 55 Millionen Euro Gesamtbaukosten ist die Erweiterung des Donaueschinger Golf- ressorts "Öschberghof" derzeit die größte und teuerste Baustelle der Stadt. Mit der Eröff- nung des neuen 18-Loch-"East Course" konnte dieses Jahr bereits die neue Golfära eingelei- tet werden. Schon heute freuen wir uns auf die Fertigstellung der Golfplatz-Erweiterung im kommenden Jahr. Denn mit der künftigen 45-Loch-Anlage werden wir mit einem weiteren Al- leinstellungsmerkmal aufwarten können - schließlich gilt diese dann in ihrer Kompaktheit als einmalig in Deutschland.

Nach einer Teilsanierung des Parkschwimmbads zu Beginn des Jahres blickt das idyllisch gelegene Bad auf eine erfolgreiche Saison zurück. An 120 Öffnungstagen konnten über 47.000 Besucher begrüßt werden – 2.500 mehr als im vergangenen Jahr. Mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten 2018 können sich die Badegäste auf eine weitere Aufwertung des Parkschwimmbades freuen.

Im Tourismus setzen wir Zeichen

Nachdem das Tourismuskonzept im Sommer 2016 beschlossen wurde, ging es im zurück- liegenden Jahr an die konkrete Umsetzung. Dabei lag der Fokus insbesondere im Bereich der Markenentwicklung, um die im Tourismuskonzept definierten Identitätsmerkmale der Stadt und die Stärken Donaueschingens im Erscheinungsbild und grundsätzlich in der Außendar- stellung zu verankern. Nachdem sich passenderweise die Zusammenarbeit mit dem renom- mierten ortsansässigen Künstler Emil Kiess bei der Entwicklung eines neuen Stadtlogos ergab, wird derzeit auf dieser Grundlage im Detail definiert, wie die Stadt künftig nach außen hin in Erscheinung treten wird. Im kommenden Jahr steht eine Generalüberholung der städti- schen Website bevor, die nicht nur technologisch auf den aktuellen Stand der Zeit gebracht werden soll. Ferner ist eine Imagekampagne in Planung, die auch überregional auf den ein- zigartigen Charme und die vielfältigen, hochwertigen Angebote in Donaueschingen aufmerk- sam macht, die sich Ortsansässigen und Gästen bieten.

Sehr erfreulich gestaltete sich im laufenden Jahr die Zusammenarbeit mit den touristischen Partnern der Quellregion Donau. Neben gemeinsamen Messeauftritten und gemeinsam auf- gelegten Broschüren wie dem Gastgeberverzeichnis wurde insbesondere im Wandertouris- mus ein Schwerpunkt gesetzt. Pünktlich zur CMT in Stuttgart konnte erstmals eine gemein- same Wanderbroschüre mit neun attraktiven Wanderrouten veröffentlicht werden. Zudem wurde im September die Saisonwanderung der Quellregion Donau veranstaltet, die sich gro- ßer Beliebtheit erfreute. Derzeit arbeiten wir darauf hin, die städteverbindende „Quellregion Donau-Runde“ als Premiumwanderweg zertifizieren zu lassen.

Auch der Radtourismus spielt in Donaueschingen eine immer gewichtigere Rolle. Mit der Klassifizierung des Donauradwegs als 4-Sterne-Qualitätsradroute und dem Bau einer öffentli- chen E-Bike-Ladestation an der Stadtbibliothek im laufenden Jahr wurden Grundlagen ge- schaffen, um diese Entwicklung auch künftig zu forcieren.

Auch die Umsetzung des Projekts Auepark, bei dem der Donauzusammenfluss von und im Zuge des vierspurigen Ausbaus der B 27 ganz wesentlich aufgewertet wird, ist eine Riesenchance für uns - sowohl ökologisch als auch touristisch gesehen. Bei der hierfür notwendigen Verlegung des Kreistier- und Hundefreundeheims sind wir in diesem Jahr gut vorangekommen. Nach Abschluss des Vertrags mit den Hundefreunden konnte bereits mit der Neugestaltung des Trainingsgeländes begonnen werden. 2018 soll mit dem Neubau des Ver- einsheims gestartet werden. Ein weiterer Schritt konnte mit dem Spatenstich zum Neubau des Kreistierheimes Ende Oktober 2017 begangen werden. Mit der geplanten Fertigstellung des Aueparks 2021 wird neben der Donauquelle ein zweites Aushängeschild entstehen, das zu einem markanten Ort am Beginn des Donau-Radweges entwickelt wird. Der Auepark wird die Bedeutung Donaueschingens als Ursprung des europäischen Donauraums zusätzlich hervor- heben und die Faszination der Donau noch erlebbarer machen.

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Nach der Premiere des DonauquellFests im Zuge der Wiedereröffnung der sanierten Quelle kam es in Zusammenarbeit mit der Fürstenberg Brauerei und der Narrenzunft „Frohsinn“ im Sommer zur nunmehr zweiten Auflage der Veranstaltung. Tausende Besucher besuchten das DonauquellFest, das mit abwechslungsreichem Programm und ganz viel Charme punktete. Nach durchweg positiver Resonanz wurden mit der Etablierung eines Arbeitskreises die Wei- chen für die künftige Ausrichtung der Veranstaltung gestellt. Im kommenden Jahr wird es wie- derum in Zusammenarbeit mit der Narrenzunft „Frohsinn“ ein eintägiges Gregorifest geben, während sich der Arbeitskreis intensiv mit der konzeptionellen Weiterentwicklung beschäftigen wird.

Donaueschingen feiert das DonauquellFest. Von links: Ilona Zimmermann und Oliver Eckerle von der Fürstenberg-Brauerei, Verena Motteler, Sachgebietsleitung Vereinsförderung und Sport, Narrenzunftchef Michael Lehmann, Andreas Haller, Sachgebietsleiter Tourismus und Marketing, Brauerei-Geschäftsführer Georg Schwende und Oberbürgermeister Erik Pauly Foto: Jürgen Müller

Donauhallen punkten mit vielseitiger Nutzung

Das Jahr 2017 zeichnete sich für die Donauhallen als ein sehr erfolgreiches ab. Die Veranstal- tungszahlen konnten im Vergleich zu den vergangenen Jahren sogar leicht gesteigert werden. Das multifunktionale Raumangebot ist dabei das große Plus der Donauhallen, das auch im laufenden Jahr für eine vielseitige Nutzung und rund 60.000 Besucher sorgte.

Herzlichen Dank

Zum Schluss darf ich mich bei den Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates für die kon- struktive und sehr zügige Beratung bedanken, die heute zur Beschlussfassung über die Haus- haltssatzung führen wird. Die produktive und angenehme Zusammenarbeit im Gemeinderat ist nicht zuletzt die Basis unseres Erfolgs.

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Ebenso danke ich den Unternehmen und Bürgern unserer Stadt, die als Steuerzahler das Fundament geschaffen haben, auf dem wir auch im kommenden Jahr eine geordnete städti- sche Finanzwirtschaft aufbauen können.

Mein Dank gilt natürlich auch meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Stadtverwaltung, insbesondere meinem Bürgermeister-Kollegen Bernhard Kaiser, der Amtsleiterin und den Amtsleitern. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir all unsere Herausforderungen gemeinsam und mit großem Engagement gemeistert haben.

Auf die Fortsetzung unserer angenehmen Zusammenarbeit im kommenden Jahr freue ich mich und bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

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