Oktober 2008

Topthemen dieser Ausgabe

ASUS EeePC 1000H für Freunde des Chamäleons Seite 41 Am 4. September 2008 war endlich auch in Deutschland der offizielle Launch von ASUS’ neuem Netbook- Flaggschiff, dem EeePC 1000H. Der rechte Zeitpunkt, um sich das Gerät genauer anzuschauen. Vor allem der Frage, wie sich die Distribution openSUSE auf dem ASUS EeePC 1000H macht, soll in diesem Artikel nachge- gangen werden. (weiterlesen)

PC-BSD – Was ist das eigentlich? Seite 50 Was verbirgt sich hinter dem Projektnamen „PC-BSD“? Nun, es ist bei DistroWatch.com gelistet, aber offen- sichtlich kein Linux- sondern ein BSD-System. Um es mit wenigen Worten vorab zu sagen: Es ist ein FreeBSD- Betriebssystem, das für den Gebrauch als Desktopsystem für Heimanwender und Firmen modifiziert wurde. Inzwischen wird auch eine Serverversion entwickelt. Von der Desktopvariante handelt dieser Artikel. (weiterlesen)

Projekt-Hoster-Test: ShareSource Seite 60 Um ein Projekt erfolgreich zu präsentieren und zu verwalten, braucht es eine Webseite und verschiedene kleine Tools. Bei den sogenannten „Projekt-Hostern“ hat man gleich alles zusammen und muss sich nicht um die In- stallation und Wartung dieser Dienste kümmern, sondern kann sich vollkommen dem Programmieren widmen. Das Problem besteht allerdings nicht darin, eine solche Plattform zu finden, sondern die für seine Bedürfnis- se passende aus einer Vielzahl von Webseiten auszuwählen. Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Projekt- Hoster ShareSource. Zusätzlich wurde ein Interview mit dem ShareSource-Macher Tim „timgws“ Groeneveld auf Seite 63 geführt. (weiterlesen)

© freiesMagazin GNU FDL Inhalt

Nachrichten Linux allgemein Distributionen aktuell S. 10 PC-BSD – Was ist das eigentlich? S. 50 Neues aus der Welt der Mobilgeräte S. 14 Ubuntu versus Arch Linux – ein Vergleich S. 56 Kernel-Rückblick S. 19 Projekt-Hoster-Test: ShareSource S. 60 GIMP 2.6 veröffentlicht: Wohin des Wegs, junger Wilber? S. 21 Interview mit dem ShareSource-Macher Tim Groeneveld S. 63 Jetzt mit Telepathie: GNOME 2.24 S. 24 Nutzungsrechte bei Distributionslogos S. 65 Mozilla-Eula sorgt für Aufregung S. 25 Vom Artikelentwurf zum fertigen Magazin S. 71 Nachrichtenschnippsel S. 26 Veranstaltungen S. 75

Software Interna TorrentFlux und Torrentflux-b4rt S. 27 Editorial S. 3 Ubiquity – die Webkonsole im Firefox S. 33 Leserbriefe S. 4 Datensicherung mit rdiff-backup S. 35 Konventionen S. 77 at – ein (fast) vergessenes Helferlein S. 38 Vorschau S. 77 Impressum S. 78 Hardware ASUS EeePC 1000H für Freunde des Chamäleons S. 41 Das Acer Aspire 2920 und Linux S. 48

Soweit nicht anders angegeben, stehen alle Artikel und Beiträge in freiesMagazin unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (FDL). Das Copyright liegt beim jeweiligen Autor. freiesMagazin unterliegt als Gesamtwerk ebenso der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (FDL) mit Ausnahme von Beiträgen, die unter einer anderen Lizenz hierin veröffentlicht werden. Das Copyright liegt bei Eva Drud. Es wird die Erlaubnis gewährt, das Werk/die Werke (ohne unveränderliche Abschnitte, ohne vordere und ohne hintere Umschlagtexte) unter den Bestimmungen der GNU Free Documentation License, Version 1.2 oder jeder späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verteilen und/oder zu modifizieren. Die xkcd-Comics stehen separat unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-NC 2.5. Das Copyright liegt bei Randall Munroe. Die in freiesMagazin verwendeten Marken sind Eigentum ihrer jeweiligen Besitzer. Insbesondere für die Distributionslogos gelten folgende Hinweise: Das CentOS-Logo ist eine Marke von CentOS ltd. Das Debian-Logo unterliegt dem Copyright der Software in the Public Interest. Das DesktopBSD-Logo unterliegt der „Creative Commons Attribution-NonCommercial 2.0“-Lizenz. Das FreeBSD-Logo ist eine Marke der FreeBSD Foundation. Das Gentoo-Logo ist eine Marke der Gentoo Foundation, Inc. Das Ubuntu-Logo ist eine Marke von Canonical Ltd. Das bedeutet auch, dass diese Logos nicht der GNU Free Documentation License unterliegen, wie der restliche Inhalt des Magazins.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/20082 EDITORIAL Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser!

Wieder einmal ist eine neue Ausgabe von freiesMagazin erschienen – und auch dem Auge etwas bieten. Wer könnte denn dagegen etwas einzuwen- nie zuvor konnten wir so viel Inhalt präsentieren wie diesen Monat. Dies den haben? Nun, einwenden vielleicht nicht, aber erlaubt ist es auch nicht liegt zwar nicht direkt an den zahlreichen Reaktionen auf den Aufruf im Sep- unbedingt. Es hat sich bei der Recherche leider herausgestellt, dass die tember, dennoch erkennt man daran, dass freiesMagazin langsam aber wenigsten Distributoren klar regeln, wofür man ihre Logos überhaupt ver- stetig wächst. Neben reichlich Leserbriefen haben sich auch einige potenti- wenden darf, von einer klaren Angabe des Copyrights erst gar nicht zu elle Autoren bei uns gemeldet, die vor allem über das Thema „Netbooks mit sprechen. Das Ergebnis kann man, wie oben gesagt, im Artikel nachlesen, Linux“ schreiben wollen. Diese Ausgabe können wir immerhin einen dieser bei einigen wenigen Projekten war es uns immerhin eindeutig erlaubt, die Artikel präsentieren, die Artikel der anderen Autoren sind für dieses Mal Logos zu nutzen. Wir können nur hoffen, dass die Veranwortlichen an die- noch nicht fertig geworden. Natürlich hoffen wir, dass wir auch in Zukunft ser Steller etwas umdenken, um ihre Distribution besser zu fördern. reichlich Artikel zugesandt bekommen, aber bitte gewöhnen Sie sich nicht an solche „dicken Wälzer“. Wir wünschen Ihnen wie immer viel Spaß mit dieser freiesMagazin- Ausgabe. Sie finden in dieser Ausgabe von freiesMagazin viele „Doppelpacks“ – soll heißen, Artikel, die thematisch zusammengehören. Das wären zum Bei- Ihre spiel die Artikel „ASUS EeePC 1000H für Freunde des Chamäleons“ und „Das Acer Aspire 2920 und Linux“, die sich mit Linux auf Mobilgeräten be- fassen. Für Freunde neuer Distributionen (auf das Wort „Linux“ verzich- ten wir in diesem Zusammenhang bewusst) stehen mit „PC-BSD – Was ist E. Drud D. Wagenführ das eigentlich?“ und „Ubuntu versus Arch Linux – ein Vergleich“ zwei sehr interessante Artikel ins Haus. Zusätzlich haben wir uns aufgrund zahlrei- cher Nachfragen entschieden, in dieser Ausgabe den „Werdegang“ einer freiesMagazin-Ausgabe zu beschreiben (mehr auf Seite 71). In dem Ar- tikel „Nutzungsrechte bei Distributionslogos“ erfahren Sie etwas über die Rechte- und Lizenzprobleme, mit denen wir in unserem Magazin-Alltag zu tun haben.

Der letzte Artikel ist vor allem deswegen entstanden, weil wir unsere Dis- tributionsübersicht auf Seite 10 etwas „aufhübschen“ wollten. Seitenweise „Making Hash Browns“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), reiner Text liest sich auf die Dauer nicht sehr angenehm und ist eher er- http://xkcd.com/421 müdend als interessant – selbst wenn man Fan (oder Autor) der Serie ist. Daher wollten wir mit Distributionslogos die Absätze etwas auflockern und

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/20083 LESERBRIEFE Leserbriefe

Für Leserbriefe steht unsere E-Mailadresse Finanzierung und Planung da TeX irgendwie die Umlaute nicht schön kon- zur Verfügung – wir Ich bin durch Zufall auf freiesMagazin aufmerk- vertiert bzw. irgendwie scheint der Adobe Rea- freuen uns über Lob, Kritik und Anregungen zum sam geworden. Schade, denn so habe ich vieles der einem Screenreader die Infos nicht so zu Magazin. Interessante zwar nicht verpasst, aber nicht zum Verfügung zu stellen, wie bei anderen PDFs. Au- Erscheinungstermin einsehen können. Was mich ßerdem gibts keine Spalten in HTML. :) Spalten An dieser Stelle möchten wir alle Leser ausdrücklich brennend interessiert: Wie finanziert Ihr das Ma- in PDFs werden von den Screenreadern auch ermuntern, uns auch zu schreiben, was nicht so gut gazin? Ich arbeite teilweise selbst als Autor und nicht unterstützt. Wirklich angenehm zu lesen, gefällt. Wir bekommen sehr viel Lob (was uns natür- weiß wie viel Zeit es kostet, zu schreiben, zu lek- diese HTML-Ausgabe. Angenehm wäre es, wenn lich freut), aber nur durch Kritik können wir uns ver- torieren und Artikel oder Berichte zu planen. Lei- die Überschriften in der HTML-Ausgabe mit den bessern. der habe ich zu diesem Punkt (auch in der ersten dazugehörigen Überschrift-Tags gekennzeichnet Wallpaper Ausgabe von freiesMagazin) keinen Hinweis ge- würden. Simon Eigeldinger Ich wüsste gern, wie dieses schicke Wallpaper funden. . . Stefan Wichmann freiesMagazin: Vielen Dank für Ihr Feedback. aus Ausgabe 09/2008 heisst, welches auf dem freiesMagazin: Die Frage nach der Finanzierung Es ist sehr schön zu hören, dass die HTML- Screenshot vom Plasma-Desktop mit dem Unter- lässt sich leicht beantworten: Es gibt keine. Die Ausgabe zur Barrierefreiheit von freiesMagazin titel „Plasma in KDE 4.1“ zu sehen ist. Link wäre einzigen Kosten (neben denen für das Domain- beiträgt. :) Wenn Sie oder allgemein alle Le- Klasse! Nordlicht.ol hosting), die wir hätten, wären für den Server, auf ser weitere Verbesserungsvorschläge zur Les- Martin Gräßlin: Das Hintergrundbild im Plasma- dem die Magazinseite und die Dateien gehos- barkeit der HTML-Ausgabe haben, würden Artikel ist der Standard in KDE 4.1. Es heißt tet werden. Dieser wird uns aber von x|encon [2] wir uns freuen, wenn Sie uns diese über „Blue Curl“ bzw. auf Deutsch „Blaue Schnör- gesponsort, sodass uns dabei keine Kosten ent- mitteilen. Soweit kel“. Es wurde erstellt von Nuno Pinheiro stehen. Der monatliche Betrag für die Domain(s) möglich, werden wir diese gern umsetzen – in aus dem Oxygen-Team, der übrigens wäh- wird aus eigener Tasche bezahlt. der HTML-Ausgabe sind jetzt die Überschriften rend der aKademy 2008 für seine künstleri- Was die Zeit angeht, so können wir sagen, dass mit den entsprechenden Tags gekennzeichnet. sche Tätigkeit mit dem aKademy-Award aus- wir sehr gut und effektiv in einem kleinen Team Netbooks und Linux gezeichnet wurde. Im SVN-Repository kann zusammenarbeiten. Ausführliche Details, wie wir In Eurer aktuellen Ausgabe habt Ihr zu Erfah- man es in verschiedenen Auflösungen fin- von den Artikeln zum Magazin kommen, finden rungsberichten mit Netbooks und Linux darauf den [1]. Des Weiteren befindet es sich z. B. Sie in dem Artikel „Vom Artikelentwurf zum ferti- gefragt und da ich seit ca. einem halben Jahr bei Ubuntu im Paket kdebase-workspace- gen Magazin“ auf Seite 71. meinen EeePC 701 4G im Einsatz habe, ha- data. Im Falle von Ubuntu wird es nach HTML-Version für Sehbehinderte be ich mal rückblickend eine Kritik zu dem Teil /usr/lib/kde4/share/wallpapers/Blue_Cur Hab erst [jetzt] gesehen, dass eine HTML- geschrieben und in dem Blog unserer Entwick- l/contents/images/ installiert. Ausgabe vom freiesMagazin existiert. Als Blin- lungsabteilung veröffentlicht [3]. der tut man sich leichter, diese Version zu lesen, Christian Schmitz

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/20084 LESERBRIEFE freiesMagazin: Vielen Dank für den Link, Ihr Er- Dominik Wagenführ: Ich finde es natürlich re, die sicherlich viel beherzter ihre Meinung äu- fahrungsbericht liest sich sehr interessant und schade, dass Sie davon ausgehen, dass ich Be- ßern. So, wie es aussieht, ein Trugschluss. wird sicher auch den einen oder anderen unserer richte gezielt negativ verfasse. Würde ich ei- Grundsätzlich finde ich Euer Magazin klasse. Die Leser interessieren. ne Distribution benachteiligen wollen, würde ich Themen, die Ihr behandelt, sprechen mich an wahrscheinlich einfach gar nicht über sie berich- und lassen Wissenswertes vermitteln. Das freut Hallo Redaktion, hallo Carsten Töpfer, zwar nicht ten. Auf Ihre Anmerkungen will ich natürlich den- mich, weil es Spaß macht, die Artikel zu lesen. auf einem Acer Aspire One, aber auf einem Me- noch eingehen: Die von Euch geleistete Arbeit erkenne ich im dion Akoya Mini unter Ubuntu, habe ich mei- vollen Umfang an und freue mich darüber, dass nen Vodafone-UMTS-USB-Stick (von Moobicent) 1. Da haben Sie natürlich Recht, das war ein es doch einige Enthusiasten gibt, die gerne ihr zum Laufen bekommen [4]. Ebenso wie Vodafo- Fehler meinerseits, für den ich mich entschul- Wissen weiter vermitteln. Auf mich wirken Eure ne bietet wohl auch o2 einen Treiber bzw. ein an- digen möchte. Artikel kompetent und gut recherchiert. Negative gepasstes umtsmon an, mit dessen Hilfe der Zu- 2. Nein, Ethernet-Adapter ist schon korrekt, Ih- Punkte fallen mir im Moment nicht ein. Sicher- gang relativ unproblematisch ist. nen fehlt wahrscheinlich nur das Wort „weite- lich gibt es immer mal Themen, die mich nicht Matthias Gutjahr re“ davor. Natürlich unterstützt Mandriva be- ansprechen, das liegt aber meistens daran, weil sie für mich nicht von Bedeutung sind. Das halte freiesMagazin: Auch vielen Dank für Ihren Link. reits viele Netzwerkkarten bzw. -Chips. Wie ich aber für normal. Bisher überwiegen aber die Wir hoffen, dass Herr Töpfer, der in der Ausgabe Sie der offiziellen Beta2-Ankündigung [5] ent- Themen, die ich gerne und mit Interesse lese. 09/2008 danach gefragt hatte, durch die Anlei- nehmen können, wird nun auch die Ethernet- Die Idee mit der Lupe finde ich gut und hilf- tung weiter vorankommt. Schnittstelle einiger Netbooks (darunter der Asus EeePC) unterstützt. Im Speziellen han- reich, also bitte nicht wieder rückgängig machen. Gezielt negative Berichterstattung? delt es sich dabei um den Treiber atl1e [6]. Es Es kommt ja doch immer wieder vor, das Grafi- Leider musste ich eben feststellen, dass der ist also in der Tat kein neuer WLAN-Treiber. ken sehr klein sind und da finde ich ein solches Kurzartikel über den neuen RC1 von Mandriva Hilfsmittel recht praktisch. Warum ich bisher kei- entweder gezielt negativ formuliert oder einfach Ich hoffe, dass Sie mir die Fehler verzeihen. Es ne Feedback gegeben habe? Nun, wie bereits nur „schludrig“ gearbeitet wurde. steckte keine böse Absicht dahinter. oben genannt, hatte ich es zur Kenntnis genom- men, fand es nicht weiter erwähnenswert. Wie 1. Mandriva Linux 2009.0 erscheint nicht nächs- Lob ich jetzt feststelle, ein falscher Gedanke. Aus die- tes Jahr, sondern im Oktober dieses Jahres, Ich habe Euren Appell gelesen und möchte doch sem Grund werde ich versuchen, mich in Zukunft wie man der verlinkten Mandriva-Seite ent- prompt die Gelegenheit wahrnehmen, um mal öfters zu melden. Bis dahin nicht aufgeben und nehmen kann. ein Feedback zu geben. Aus Eurer Sicht ist es so weiter machen, denn ich freue mich schon auf natürlich bedauerlich, wenn die Rückmeldungen die nächste Ausgabe. Rainer Fröger 2.„ und mit der Unterstützung einiger Ethernet- sich in Grenzen halten. Aus der Sicht des Le- Adapter“: Soll hier impliziert werden, Man- sers (meiner Sicht) nimmt man das ganz anders Ich bin vor kurzem im Zuge meiner Unzufrie- driva habe bisher kein Ethernet unterstützt? war. Ich bin grundsätzlich jemand, der nur selten denheit mit dem jüngsten Kind aus Redmond Ich nehme außerdem an, es sollte WLAN- etwas schreibt. Meistens aus Zeitmangel oder, zum schon lange angehimmelten Linux (Kanotix) Adapter heißen . . . weil es aus meiner Sicht nicht erwähnenswert ist. gewechselt. Die ersten Gehversuche sind alle, Oliver Burger Weiterhin denke ich mir oft, es gibt genug ande- dank sagenhafter Community, überstanden und

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/20085 LESERBRIEFE ich begab mich auf die Suche nach einer ge- eint in keiner (!) anderen mir bekannten Publi- Euer Linux-Magazin wird immer besser! Sowohl eigneten Fachzeitschrift, um noch tiefer in die- kation. Deshalb lade ich mir Monat für Monat inhaltlich als auch vom Layout seid Ihr erstklas- se für mich immer noch neue Welt einzudringen. freiesMagazin herunter und verschlinge es förm- sig. Ich freue mich schon regelmäßig auf die Auf meiner Suche wurde ich (eher zufällig) auf lich. neueste Ausgabe. Ich hoffe mal, Ihr habt den En- freiesMagazin aufmerksam. Der Freiheitsgedan- Schade nur, liebe Frau Drud, lieber Herr Wagen- thusiasmus, um noch viele, viele Ausgaben zu ke an Linux und der Open-Source-Gemeinde ge- führ, dass Sie nach Ihrem letzten Editorial mit produzieren. Harald Miller nerell ist ja schon sagenhaft, aber dass es dazu Tausenden von Leserzuschriften überschwemmt auch das passende freie Magazin gibt, hat mich werden, sodass Sie sich nicht mehr in der Lage Haben Sie sich beklagt, dass wenn Sie Ände- vom Hocker gehauen. sein werden, diese meine Mail gänzlich durch- rungen vornehmen, keine Reaktionen dazu be- An dieser Stelle noch ein Feedback zur Auf- zulesen. Wäre es da nicht angenehmer, Ihre kommen und Sie sich die Mühe ersparen könn- machung des Magazins: Das ganze Magazin 30.000 Leser würden sich monatlich Ihr Maga- ten? Gerade dies, dass es wenig bis keine Re- ist klasse gemacht und gibt einem einen tollen zin laden und es stillschweigend und wohlwol- aktion gibt, sollte doch Aufschluss genug sein, Rundumblick zu aktuellen Themen. Die Lupen- lend zur Kenntnis nehmen? Dann würden Sie nur dass die getroffenen Entscheidungen, etwas zu Funktion ist meiner Meinung nach unabdingbar. noch Mails mit Kritik erreichen, und das wären ändern, richtig waren. Viele Leute machen sich (Ich habe dazu stichpunktartig ältere Ausgaben sehr, sehr wenige. Joachim Landsiedel über Neuerungen sehr wenig Gedanken, vor al- zum Bildvergleich herangezogen und konnte bei lem, wenn sie „useful“ sind und daher nimmt man normaler Textgröße auf den Bildern kaum was Die September-Ausgabe von freiesMagazin ha- sie einfach wortlos an. erkennen. Erst nach mehrfachem Zoom wur- be ich sehr aufmerksam gelesen. Sehr informa- Ich versuche einen Vergleich: Eine Firma entwi- de der Bildinhalt lesbar, daher gelungenes neu- tiv. Vor allem möchte ich den ausgezeichneten ckelt bzw. mixt ein neues Joghurt mit einem neu- es Feature.) Das ganze Magazin macht einen Beitrag von Dominik Wagenführ über Chrome en Geschmack und stellt Mitarbeiter in Kaufhäu- durchaus professionellen Eindruck. Ich finde, es (den neuen Google-Browser) hervorheben. Ich ser auf, welche dann das Produkt verteilen. Alle, wurde auch eine gute Farbwahl getroffen, nicht habe mich durch 17 Seiten Thread in ubuntu- die ein Interesse daran haben, nehmen es mit zu bunt und doch ansprechend. users.de [7] gequält, um Informationen zum neu- oder probieren es an Ort und Stelle aus. Doch M. Gerhard en Browser zu erhalten. Das ganze hätte ich mir denke ich werden die wenigsten zurückrennen sparen können, wenn ich diesen Artikel vorher und erzählen, dass es gut gewesen ist. Vielmehr Ich möchte mich in aller Form dafür entschuldi- gelesen hätte. Helmut Achenbach wird man sich das Produkt unter „Positiv“ ab- gen, Ihnen seit Bestehen des Magazins erst ein speichern und dann klammheimlich immer wie- einziges Mal mein Wohlgefallen an der Lektüre Ich lese Eure Zeitung schon seit über einem Jahr der kaufen und einfach genießen. Wir machen auszusprechen. Ich gelobe, dies zukünftig min- und bin echt begeistert. Besser als alles kauf- das einfach mit den Downloads . . . . destens zweimal jährlich zu tun. Natürlich wer- bare, da diese meist sehr auf Einsteiger ausge- Also lasst Euch nicht entmutigen. Keine Reakti- de ich Ihnen Kritik meinerseits unverzüglich zu- legt sind oder die Artikel so verfasst sind, dass on kann also in Eurem Falle volle Unterstützung kommen lassen. Mein Problem: Was soll ich kri- man doch diese oder jene tolle Software KAU- heißen. In diesem Sinne weiter so und Danke an tisieren? Die hervorragend recherchierten Arti- FEN soll! Auch andere Netzzeitungen habe nicht alle die sich hier Monat für Monat Gedanken und kel, das tolle Layout, den verständlichen Schreib- annähernd diese Qualität. Weiter so! Mühen machen, damit wir immer wieder etwas stil, die Aktualität, die Neutralität, die Werbefrei- Marc Angermann Interessantes zum Lesen haben. heit? Diese Punkte gibt es so harmonisch ver- Thomas Rauch

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/20086 LESERBRIEFE

Schönes Format eine kurze Rückmeldung, dass die 10.000 Down- 3. Wie definiert sich „intuitiv“? Alles, was wie Ich wollte nur mal eben ein großes Lob an al- loads des Magazins nicht nur fehlgeleitete Klicks Apfel-Produkte aufgebaut ist? Mag sein, dass le, die an diesem Magazin mitarbeiten, loswer- sind, freut uns dennoch. das GTK-basierende Image nicht intuitiv ist, den. Es macht jeden Monat wieder Freude das Zu dem Joghurt-Vergleich kann man noch sa- dafür ist es meiner Meinung nach effizient Magazin zu lesen. Das Format passt prima auf gen: Der Joghurt-Hersteller weiß nicht, ob dem nutzbar (Homescreen mit Terminen/Todos, den Desktop. Die Themenauswahl bringt für je- Kunden der Joghurt schmeckt oder er nur den Filter im Menü). den was mit. Einfach super so. Becher so hübsch fand. (Was dem Hersteller im Robert Villain Endeffekt egal ist, denn verkauft ist verkauft.) Andererseits muss ich zugeben, dass Open- Uns interessiert es dann schon, ob diverse Funk- moko Inc. immer wieder seltsame Entscheidun- freiesMagazin: Vielen Dank für Ihre ausführli- tionen, die wir einbauen, hilfreich oder vielleicht gen (ständiger Toolkit-Wechsel, etc.) trifft, die ei- chen E-Mails. Wir denken, Herr Fröger hat das sogar störend sind. An den Downloadzahlen al- ner schnellen Fertigstellung nicht sehr zuträglich Problem bei den Leserbriefen (und teilweise all- lein lässt sich die Akzeptanz des Magazins dann sind. gemein in unserer Gesellschaft) gut erkannt. Oft leider doch nicht so leicht ablesen, man sieht dar- Von Seiten der Community kann man allerdings herrscht der Gedanke „Jemand anderes wird’s an nur eine gewisse Tendenz. Daher fragen wir mehr aufweisen: schon machen. Der kann das auch besser als gerne von Zeit zu Zeit nach, ob irgendwem der ¢ TangoGPS ist eine ausgezeichnete Karten- ich“. Das mag vielleicht stimmen, nur wenn alle Schuh drückt. so denken, wird eine Aktion nie in die Tat umge- software, die standardmäßig OpenStreetMap setzt. Daher freuen wir uns umso mehr, dass Sie Halbwissen aus Golem nutzt. sich alle ein Herz gefasst haben, um die Zeilen Als Besitzer eines Neo Freerunners wunderte ¢ ReMoko ist eine Fernsteuersoftware, mit der zu verfassen. ich mich sehr über den oberflächlichen (liest das Neo über Bluetooth als Presenter, Maus, Es freut uns natürlich auch, dass Sie die Lupen- sich so, als wenn Golem den Artikel anhand ei- Tastatur oder Multimediafernsteuerung ver- funktion als nützlich erachten und auch, dass Sie nes YouTube-Videos geschrieben hätte) Golem- wendet werden kann (wenn ich mich nicht ir- das schlichte Layout gut getroffen finden. Dies Artikel, der Basis für den freiesMagazin-Artikel re, ein „Google Summer of Code“-Projekt). war in vergangenen Tagen immer auch ein Streit- war. ¢ Gestenerkennung ist seit kurzem verfügbar punkt, ob das Magazin in diesem Stil nicht zu bie- (GSoC-Projekt). der herüberkommt. Anscheinend haben wir aber 1. Freerunner ist von der Hardware als enduser- tauglich gedacht, softwareseitig war nie ge- den Geschmack (zumindest einiger) der Leser Sorry für die Kritik, aber als Neo-User baut man dacht, dass mit Freerunner alles funktioniert. getroffen. eine Beziehung zu seinem SmartPhone auf und Es wird auch explizit als Entwicklergerät ver- Die Befürchtungen von Herrn Landsiedel, was muss es in Schutz nehmen. ;) kauft. die Flut an Leserbriefen angeht, sind aber ver- Florian Schweikert gebens. Natürlich haben wir nach so einem Auf- ruf erfahrungsgemäß eine größere Resonanz als 2. Die meisten Kritikpunkte von Golem beziehen freiesMagazin: Es ist natürlich sehr schade, sonst, aber wir haben es dennoch geschafft, je- sich auf das mitgelieferte Image, welches sehr dass der Golem-Artikel so oberflächlich verfasst den Leserbrief zu lesen und zu beantworten. Und minimalistisch ist und sich schnell ersetzen wurde. Leider können wir solche Berichte in den natürlich ist eine allgemeine Lobhudelei auf die lässt (inkl. voller qwertz-Tastatur oder Schrift- seltensten Fällen überprüfen, weil wir ein be- Dauer auch nicht erbaulich, aber ab und an mal erkennung). stimmtes Gerät – wie in dem Fall das Neo Fre-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/20087 LESERBRIEFE erunner – selbst nicht besitzen, um es zu testen. Hintergrund (mit Kommando suspend-emacs). freiesMagazin: Wir würden das Thema Barriere- Daher vielen Dank für Ihre Korrekturen. Einige In den Vordergrund holt man den Editor mit freiheit gerne weiterführen, nur fehlen uns hier- Anmerkungen aber dazu: einem beherzten fg (es sei denn, man hat zu leider die Autoren. Vor allem „barrierearmes noch mehr Prozesse im Hintergrund laufen – Webdesign“ ist ein recht weites, aber auch spezi- 1. Die Hardware allein kann man ohne Software dann sollte man sich mit der Jobverwaltung elles Feld, über das wirklich nur Involvierte etwas leider nicht testen und die Funktionen der der Shell beschäftigen). In der Fenstervariante schreiben können. Unter Umständen findet sich Hardware stehen und fallen nur mit dieser. Ei- wird das Programmfenster iconifiziert (Komman- ja unter unseren Lesern jemand, der sich damit ne Hardware kann noch so tolle z. B. Übertra- do iconify-or-deiconify-frame) und damit auskennt. Falls ja, einfach eine kurze Nachricht gungsraten haben. Wenn es keine Software auch effizient aus dem Sichtfeld geschoben. an schreiben. gibt, die es umsetzt, bringt so etwas nichts. Auch zum Start sollte man noch zwei Worte Daher musste Golem natürlich die Software verlieren, denn wenn Emacs in einer aktuellen Mandriva-Links auf Deutsch testen. Sie hätten aber vielleicht ein neueres Distribution installiert ist, dann kann das durch- Vielen Dank für eine weitere tolle Ausgabe eures Image aufspielen können, das stimmt. aus die Fenstervariante (emacs-x11) sein. Mit Magazins. Sehr gefreut habe ich mich über den einem emacs -nw auf der Konsole kann man KDE4-Artikel, der mir die ein oder andere Funk- 2. Die Definition von „intuitiv“ ist laut Wahrig aber die Nicht-Fenster-Variante erzwingen (der tion doch noch näher brachte. Allerdings fiel mir „auf Intuition beruhend“ und „Intuition“ be- emacs-x11 kann nämlich beides) und hat dann bei dem Artikel zu Mandriva 2009 RC1 auf, dass deutet „unmittelbares Erkennen und Erfassen auch ein schönes Pendant zu den von vielen Au- dort auf die Release Notes des englischen Wi- von Vorgängen und Zusammenhängen ohne toren bevorzugten „störungsfreien“ (distraction- kis verlinkt wird, obwohl die Notes [9] und alles wissenschaftliche Erkenntnis“. Wenn sich die free) Oberflächen der Schreibprogramme. andere zur 2009 [10] im deutschen Wiki über- Oberfläche bedienen lässt, ohne groß vorher Uwe Koloska setzt sind. Es würde mich also freuen, wenn beim ein Handbuch oder sonstige Anleitungen zu nächsten Bericht zu einem Release dann das bemühen, ist dies intuitiv, hat also nichts mit freiesMagazin: Vielen Dank für Ihre Ergänzun- deutsche Wiki verlinkt ist. Thorsten van Lil Apple zu tun. Wie Sie selbst sagen, ist die gen und Korrekturen zum Thema Emacs. Neuen Oberfläche eher effizient als intuitiv, was Pro- Emacs-Nutzern, die auf Basis unseres Artikels freiesMagazin: Vielen Dank für das Lob, das wird fis entgegenkommt, Normalanwendern aber Emacs das erste Mal getestet haben, wird damit den Autor Martin Gräßlin sicher freuen. Bezüg- eher nicht. sicherlich geholfen werden. lich Mandriva müssen wir aber sagen, dass je nach Browsereinstellung die deutsche oder eng- Emacs Barrierearmes Webdesign lische Seite der Release Notes angezeigt wird. Wunderbar, dass Ihr Emacs als Editor ins Ge- Ich komme erneut auf den Artikel „Was ist Barrie- Aufgrund dieser Einstellung sind die englischen dächtnis ruft, denn der kann dem ganzen Hype refreiheit und wozu überhaupt?“ von Holger Daut Links dazwischengerutscht. Wir versuchen in Zu- um solche Programme wie Textmate ohne Pro- (Ausgabe 07/2008) zurück. Die BBC hat eine kunft darauf zu achten, die deutschen Mandriva- bleme etwas entgegenhalten. Leider ist Euch Seite zu diesem Themenbereich gebaut [8]. Es Links zu nutzen. aber ein Fehler unterlaufen: Strg + Z beendet würde mich freuen, wenn freiesMagazin Herrn den Editor nicht – das tut Strg + X , Strg + . Dauts Artikel zum Anlass nähme, eine Artikelse- Thema WLAN Erstmal ein dickes Lob zu Eurer Arbeit. Mir ge- Strg + Z ist in der Konsolenvariante genauso rie über barrierearmes Webdesign zu beginnen. fällt im großen und ganzen der Inhalt Eures Ma- belegt wie bei Vi und stellt den Editor in den André Piewak

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/20088 LESERBRIEFE gazins. Dennoch wünschte ich mir mal einen Ar- freiesMagazin: Vielen Dank für das Lob. Das [3] http://commitsuicide.wordpress.com/2008/09/04/ tikel zum Thema WLAN und wpa_supplicant, der Thema WLAN steht interessanterweise bereits review-6-monate-eee-pc/ wirklich in die Tiefe geht, denn Oberflächliches seit einigen Monaten auf unserer Aufgabenlis- [4] http://blog.sperr-objekt.de/content/88-UMTS-via- gibt’s genügend im Internet. te, wir haben nur leider bisher keinen Autor ge- Vodafone-unter-Linux.html funden, der sich dieser ziemlich umfangreichen [5] http://club.mandriva.com/xwiki/bin/view/Main/ ¢ Wie richtet man z. B. mit wpa_supplicant eine Problematik annimmt. Gegebenenfalls findet sich 2009Beta2 feste IP-Adressvergabe ein? aber nach Ihrem Aufruf jemand, der sich damit [6] http://wiki.mandriva.com/en/2009.0_Beta_2 auskennt. Wenn sich ein Leser angesprochen [7] http://forum.ubuntuusers.de/topic/ ¢ Gibt es eine Erklärung der Schlüsselwörter fühlt, bitte unter google-chrome/17/ aus wpa_supplicant.conf? melden. [8] http://www.bbc.co.uk/accessibility/ [9] http://wiki.mandriva.com/de/2009.0_Notes LINKS ¢ Was macht man bei Problemen beim Aufwa- [10] http://wiki.mandriva.com/de/2009.0 chen mit dem WLAN aus S2RAM? Wo sind [1] http://websvn.kde.org/branches/KDE/4.1/ da die entsprechenden Konfigurationsdatei- kdebase/workspace/wallpapers/Blue_Curl/ en, um das zu beeinflussen? contents/images/ Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gegebe- Michael Singer [2] http://www.xencon.net/ nenfalls zu kürzen.

„Cautionary“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/456

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/20089 NACHRICHTEN Distributionen aktuell

Es gab letzten Monat viele neue Versionen der in der Vorgängerversion nicht immer möglich, te. Die Distribution wurde mit den Entwicklungs- verschiedensten Linux-Distributionen. Der Artikel das Netzwerk korrekt einzurichten. Mittels der umgebungen , Eclipse, Netbeans, Mono- soll die Neuigkeiten kurz zusammenfassen. „changedevice“-Bootoption kann man während Develop und Lazarus ausgestattet, daneben gibt des Bootvorgangs (von einer Live-CD zum Bei- es noch als Texteditor und Subversion CentOS spiel) das Medium wechseln (zum Beispiel auf für die Versionskontrolle. Aber auch an Webent- Mit Version 4.7 hat CentOS sich einen USB-Stick) und von diesem weiterarbei- wickler wurde gedacht, für die die Programme an die Veröffentlichung von Red ten. Daneben wurde der Kernel auf eine aktuel- gPHPEdit, Bluefish, KompoZer und Cssed Edi- Hat Enterprise Linux 4.7 im Ju- lere Version 2.6.25.16 gehoben und die neues- tor verfügbar sind. Die Live-DVD steht mit 1,4 li angepasst. Die neue Version ten Änderungen der SVN-Version der Desktop- GB zum Download bereit und kann auch auf unterstützt die Verschlüsselungs- umgebung Enlightenment E17 eingespielt. Eine die Festplatte installiert werden [5]. Hinweis: Die techniken SHA-256 und SHA-512 und bringt spezielle Unterstützung gibt es für MSI-Wind- Distribution wurde am 22. September 2008 von neue Versionen von Firefox 3.0 und Open- Netbooks [3]. WorkBench in Excelixis umbenannt und hat eine Office.org 2.0 mit. Die CDs bzw. DVD stehen für neue Homepage erhalten [6]. 32-Bit- und 64-Bit-Architekturen zur Verfügung. Mit der Version 1.9.2 bereitet man sich bei Eli- An den Server-CDs wird noch gearbeitet [1]. ve dagegen langsam auf die nächste große fi- Fedora nale Version vor. Laut Aussagen müssen noch Letzten Monat feierte Fedora sein fünfjähriges easys ein paar Dinge wie Stabilitätstests und Überset- Bestehen [7] und veröffentlichte auch gleich die Die auf Slackware basierende Distribution easys zungen umgesetzt werden. Die Änderungen der neue Beta-Version von Fedora 10 „Cambridge“. GNU/Linux ist in der finalen Version 4.2 er- neuen Version sind aber minimal, so wurde ein Neu sind vor allem GNOME 2.24, KDE 4.1, schienen. KDE 4.1.1 wurde inzwischen voll in- Bug im Terminal behoben und stellt nun Kernel 2.6.27 und für die Paketinstallation die tegriert und das vorher benutzte SoftMaker auch Thumbnails von RAW-Bildern bereit. Vor al- neueste Version von RPM 4.6 und ein bes- Office durch KOffice ersetzt. Aktualisiert wur- lem der Installer hat an neuen Funktionen da- seres PackageKit. Verbessert wurde auch die den Anwendungen wie Firefox 3, das ALICE- zu gewonnen. So gibt es nun einen Upgrade- Druckerhandhabung und der NetworkManager Systemverwaltungsframework und der Installer Modus zum Aktualisieren einer früheren Version, kann nun Verbindungen teilen. Im Bereich Mul- YaLI [2]. einen Migrate-Modus zum Migrieren eines Linux- timedia ist vor allem die automatische Installa- Systems zu Elive und eine integrierte Überprü- tion der GStreamer-Codecs hilfreich, wenn diese Elive fung, ob alle Dateien bei der Installation korrekt von Anwendungen benötigt werden [8]. Alle neu- Jede Woche eine gute Tat, denkt sich das Elive- überspielt wurden [4]. en Funktionen findet man auf der [9]. Team und hat die Entwicklerversionen 1.8.8 und 1.9.2 herausgebracht. In Version 1.8.8 wurden Excelixis (früher WorkBench) Foresight Linux zwei größere Probleme behoben: Zum einen Auf Basis von Xubuntu hat ein Entwickler eine Gleich zwei neue Spezialversionen hat Fore- gab es einen Maus-Bug, bei dem die Maus Distribution namens Excelixis erstellt, die vor al- sight Linux letzten Monat vorgestellt. Speziell für nicht richtig fokussierte, zum anderen war es lem für andere Entwickler interessant sein könn- Netbooks wurde Version 1.0 „Mobile“ herausge-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 10 NACHRICHTEN bracht, die bisher auf dem Asus EeePC und In- i386, ia64, pc98, powerpc und sparc64 zur Ver- Desktop nun noch besser konfigurieren. Etwas tels Classmate-PC getestet wurde. Die GNOME- fügung [13]. Arbeit wird dem Benutzer bei der Anzeige der Oberfläche wurde extra an die kleineren Bild- MD5-Summen von ISO-Images und bei der In- schirme angepasst, sodass alle Anwendungen Gentoo stallation von TrueType-Schriften abgenommen, durch eine linke Seitenleiste [10] leicht erreich- Gentoo ändert seine Strate- was nun über einen einzelnen Klick gehandhabt bar sind. Mitgeliefert werden unter anderem Fire- gie und wird zu einer Rolling- werden kann. Im Inneren wurde vor allem an der fox, Pidgin, , GNOME Movie-Player und Release-Distribution, was bedeu- Leistungsschraube gedreht und der Speicherver- F-Spot [11]. tet, dass es nicht alle paar Monate brauch optimiert. Eine komplette Liste aller Ände- eine finale Version gibt, sondern rungen findet man in den Release Notes [17]. Eine Woche später folgte eine spezielle Ausgabe dass es nur eine Version gibt, für die jüngeren Linux-Nutzer. Die „Kids“-Edition die durch Updates aktuell gehalten wird. Die Zusätzlich ist auch die finale KDE-Edition von enthält die GNOME-Oberfläche und bringt ei- Gentoo-Entwickler entschlossen sich aus Zeit- Linux Mint 5 erschienen. mintUpdate wurde so nige Lern- und Spielsoftware mit, darunter un- und Personalmanagel zu diesem Schritt. Allein verändert, dass über eine Logdatei die Infor- ter anderem Paint, Tux Typing und GCom- die letzte Version 2008.0 sei unter großem Druck mationen von interessierten Benutzern ange- pris sowie die Spiele SuperTux, SuperTuxKart, entstanden, der zu unnötigem Stress führte. Das schaut werden können. Auch wird nun auf eine FooBilliard und Super Maryo Chronicles. Da- Gentoo-Projekt sucht weiterhin fähige Entwickler vorhandene Internetverbindung überprüft. mint- neben gibt es auch Unterhaltungs- und Ver- und Tester [14]. Install wurde um die Softwarequellen für das bindungssoftware wie Firefox, Pidgin, Banshee GetDeb-Portal [18] erweitert, aber auch das ei- und Totem. Über die herkömmlichen Foresight- gOS gene Linux Mint Software Portal [19] wurde um GNOME-Quellen kann man zusätzliche Software gOS wurde in der finalen Version 3.0 mit zahlreiche Pakete ergänzt. Weiter hat man auch leicht nachinstallieren [12]. dem Codenamen „Gadgets“ veröffentlicht. Der die Leistung und den Speicherbedarf verbessert, Codename suggeriert, dass das System stark alle Änderungen findet man wie immer in den Re- FreeBSD auf Google Gadgets ausgelegt ist, daneben lease Notes [20]. Von FreeBSD sind die beiden Ent- aber auch Google Mail, Calendar, Reader, wicklerversionen 7.1 Beta (aktuel- News, Picasa und diverse andere Google- Daneben sind der erste Release Candidate für le Version) und 6.4 Beta (Vorgän- Anwendungen integriert hat. gOS zielt speziell die Fluxbox-Edition [21] und der Release Can- gerversion) erschienen. Durch ei- auf OEMs ab, die das System auf ihren Netbooks didate für die allererste 64-Bit-Version von Linux ne Änderung am Bootloader kann und Touchscreen-Geräten vorinstallieren wollen. Mint [22] erschienen. FreeBSD Version 7.1 von USB-Geräten starten, Endbenutzer können sich das System aber na- wofür neue USB-Treiber vom OpenBSD-Projekt türlich auch herunterladen [15] und auch auf ei- Mandriva eingespielt wurden. Ebenfalls neue Treiber gab nem Desktop-PC installieren [16]. Nächste Woche wird Mandriva Linux 2009 of- es für Adaptec-Geräte, sodass Partitionen mit fiziell veröffentlicht und auf dem Weg erschi- über 2 Terabyte behandelt werden können. In der Linux Mint en letzten Monat der zweite (und letzte) Relea- Betaversion von 6.4 gab es hauptsächlich nur Linux Mint 5 „Elyssa“ ist in der -Edition er- se Candidate mit Codename „Sophie“. Wie üb- Bugfixes und kleinere Updates. Zum Download schienen. Die MintTools wurden wieder einmal lich für einen Release Candidate dient die Ver- stehen CDs für die Architekturen alpha, amd64, etwas verbessert, unter anderem kann man den sion eher zum Bugfixen, damit die letzten Fehler

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 11 NACHRICHTEN bis zum Final Release behoben werden können. SUSE ist erschienen. Gegenüber Stand 11.0 2008.1 gibt es in zwei Live-CD-Ausführung mit So gibt es wenige große Änderungen, verbes- gibt es einige Neuigkeiten und Veränderun- KDE3 oder mit KDE4; inzwischen werden auch sert wurde aber unter anderem die Startzeit des gen. Natürlich wurden die neuesten Versio- 11 Sprachen bei der Installation unterstützt, dar- Systems und die Unterstützung von Netbook- nen der Desktop-Umgebungen GNOME und unter auch Deutsch [28]. Hardware (u. a. für die WLAN-Chips). Neue Trei- KDE sowie des Kernels eingebracht. Auch ei- berunterstützung gibt es auch für Intels Grafik- nige Anwendungen wie , , Pul- PC-BSD chip G41. Als Desktopumgebung ist das brand- seAudio und Amarok wurden aktualisiert. Der Das BSD-Derivat PC-BSD ist in Version 7.0, neue GNOME 2.24 dabei oder KDE 4.0.1, wo- GNOME-Dateimanager Nautilus hat nun Tab- Codename „Fibonacci“, erschienen. Bei der Ver- bei das Theme von letzterem nun komplett an Unterstützung und unter KDE 4.1 sind die sion wurde auf FreeBSD7-STABLE und das Mandriva angepasst ist. Mit dem Release Can- Compositing-Effekte per Standard aktiviert. Da- neueste KDE 4.1.1 zurückgegriffen, sodass den didate wurde auch zum Test-Upgrade von Man- neben wurden einige YaST-Module wie Drucker- Anwender nicht nur eine schönere Oberfläche driva Linux 2008 aufgerufen, wobei KDE3-Nutzer konfiguration, Partitionierung und Sicherheits- erwartet, sondern auch bessere Hardwareun- nicht mittels der CD bzw. DVD auf die neue Ver- einstellungen überarbeitet bzw. neu geschrie- terstützung und eine Geschwindigkeitsteigerung sion aktualisieren sollten, da KDE3 aus Platz- ben. Alle Änderungen und bekannte Fehler dank FreeBSD. Über das PBI-Verzeichnis [29] gründen nicht mehr auf den Medien gelandet ist findet man in den Release Notes [25]. Auf- können Anwender zahlreiche Softwarepakete [23]. grund eines Kernel-Fehlers in Bezug auf Intel- herunterladen und installieren [30]. Netzwerkkarten mit e1000e-Treiber wird empfoh- Zum Thema PC-BSD gibt es auch eine gute Ein- Netbooks sind immer mehr im Kommen und so len, die zweite Beta-Version zu nutzen [26]. müssen sich auch die Distributoren anpassen, führung im Artikel „PC-BSD – Was ist das eigent- denn die Kleingeräte haben zum einen ein klei- Zusätzlich sei erwähnt, dass am 30. November lich?“ auf Seite 50. neres Display als ihre Desktop-Kollegen und zum 2008 die Unterstützung für openSUSE 10.2 en- sidux anderen ist die Hardwareausstattung auch etwas det. Nach gut zwei Jahren wird es dann kei- Letzten Monat erschienen sowohl die erste Vor- spartanischer. Nach Foresight Linux (siehe oben) ne Sicherheitsupdates mehr für diese Version schauversion als auch die Finalversion von si- hat auch Mandriva Linux letzten Monat ihr „Man- von openSUSE geben. Die Anwender sind dazu dux 2008-03 „Ourea“. In der neuen Version wur- driva Mini“ veröffentlicht, welches zum Einsatz angehalten, auf eine neuere Version von open- den vor allem die Änderungen aus Kernelversi- auf Netbooks gedacht ist. Die Version soll ähnlich SUSE zu aktualisieren [27]. on 2.6.26.5 eingebaut. Dadurch erhielt man eine wie die Mandriva-Version auf Intels Classmate- bessere Unterstützung von Netbooks und neue- PC aussehen. Die Distribution gibt es nicht öf- Pardus ren Chipsätzen. Natürlich gab es aber auch vie- fentlich, sondern ist nur für Original Equipment Pardus Linux 2008.1 „Hyaena Hyaena“ wurde le Bugfixes und kleinere Änderungen an einzel- Manufacturers (OEMs) und Original Design Ma- als erstes Update der 2008er-Serie von Pardus nen Paketen. Aufgrund eines Fehlers in Virtual- nufacturers (ODMs) gedacht, die Mandriva bei veröffentlicht. Es enthält alle Bugfixes und Neu- Box verspätete sich die Veröffentlichung etwas, der Anpassung und Installation auch unterstüt- heiten, die seit Erscheinen von Pardus Linux steht nun aber als CDs „KDE-lite“ oder „XFCE“ zen will [24]. 2008 Ende Juni veröffentlicht wurden. Neu ist unter anderem der überarbeitete NetworkMana- und als DVD „KDE-full“ zum Download für 32-Bit- openSUSE ger und natürlich wurden zahlreiche Anwendun- und 64-Bit-Rechner bereit [31]. Die erste und zweite Beta-Version von open- gen aktualisiert und fehlerbereinigt. Pardus Linux

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 12 NACHRICHTEN

Ubuntu Und obwohl Ubuntu-Version 8.10 noch nicht ein- [10] http://www.foresightlinux.org/img/screenshots/ Mit der ersten und letzten Beta- mal erschienen ist, laufen die Planungen für [11] mobile-launcher.png Version macht sich Ubuntu zum Ubuntu 9.04 schon an. So steht fest, dass [12] http://www.linuxdevices.com/news/ Endspurt zur Finalversion von Ubuntu 9.04, welches im April 2009 erscheinen NS2005439483.html Ubuntu 8.10 „Intrepid Ibex“ auf. wird, den Codenamen „Jaunty Jackalope“ (frei [13] http://www.pro-linux.de/news/2008/13240.html Neue Funktionen seit der Alpha übersetzt „Lebhafter Wolpertinger“) tragen wird. [14] http://www.pro-linux.de/news/2008/13185.html 6 [32], die auch letzten Monat erschienen ist, Wie immer wurde der Name aus einem Adjek- [15] http://www.pro-linux.de/news/2008/13233.html gibt es nicht viele, unter anderem aber ein BBC- tiv und einem (diesmal fiktivem) Tier zusammen- [16] http://www.thinkgos.com/dgadgets.php Plugin für Totem. Seit Version 8.04 „Hardy He- gesetzt und von Ubuntu-Gründer Mark Shuttle- [17] http://www.desktoplinux.com/news/ ron“ gibt es vor allem Neuerungen wie GNOME worth auf der Mailingliste [35] bekannt gegeben. NS5319279647.html 2.24 und KDE 4.1.2, der verschlüsselte Private- Auf dem Ubuntu Developer Summit (UDS) im [18] http://www.linuxmint.com/rel_elyssa_xfce.php Ordner im Homeverzeichnis, DKMS (Dynamic Googleplex in Mountain View, Kalifornien, wer- [19] http://www.getdeb.net/ Kernel Module Support), Gastlogin, „Last suc- den vom 8. bis zum 12. Dezember 2008 die Wei- [20] http://linuxmint.com/software/ cessful boot“-Eintrag in GRUB, Desktop-Effekte chen für Jaunty gestellt und entschieden, welche [21] http://www.linuxmint.com/rel_elyssa_kde.php in KDE per Standard und einiges mehr. Wichtig Richtung die Version nehmen soll. Als vorzeiti- [22] http://www.linuxmint.com/rel_elyssa_fluxbox. ist, dass der Kernel-Bug, der Ethernet-Controller ge Ziele hat man sich einen schnelleren Boot- php mit Intel e1000e-Chipsatz ggf. zerstören kann, vorgang und eine bessere Verbindung zwischen [23] http://www.linuxmint.com/rel_elyssa_x64.php in der Beta-Version noch nicht behoben ist. Webdiensten und Desktopanwendungen auf die [24] http://www.pro-linux.de/news/2008/13248.html Der Treiber wurde aber sicherheitshalber deak- Fahne geschrieben [36]. [25] http://www.pro-linux.de/news/2008/13216.html tiviert, sodass kein Schaden entstehen kann. Am [26] http://lists.opensuse.org/opensuse-announce/ 23. Oktober 2008 erscheint der Release Candi- Wichtiger Hinweis: Alpha- und Beta-Versionen 2008-09/msg00015.html date, bevor am 30. Oktober 2008 dann die finale sind nicht für den täglichen Einsatz, sondern nur [27] http://www.heise.de/open/news/meldung/116897 Version von Intrepid veröffentlicht wird [33]. für Entwickler und Tester gedacht! (dwa) [28] http://www.pro-linux.de/news/2008/13275.html LINKS [29] http://distrowatch.com/?newsid=05091 Wie geplant läuft auch die Unterstützung für [30] http://www.pbidir.com/ [1] http://www.pro-linux.de/news/2008/13183.html Ubuntu 7.04 „Feisty Fawn“ mit dem Erscheinen [31] http://distrowatch.com/?newsid=05092 [2] http://www.pro-linux.de/news/2008/13253.html der kommenden Ubuntu-Version 8.10 „Intrepid [32] http://www.pro-linux.de/news/2008/13235.html [3] http://distrowatch.com/?newsid=05101 Ibex“ aus. Am 19. Oktober 2008 verliert Ubuntu [33] http://www.pro-linux.de/news/2008/13210.html [4] http://distrowatch.com/?newsid=05082 7.04 damit seinen Status und erhält keine Sicher- [34] http://practical-tech.com/operating-system/ [5] http://www.linux.com/feature/147686 heitsaktualisierungen mehr. Allen Benutzern wird ubuntu-810-beta-released/ [6] http://excelixis.wordpress.com/excelixis/ geraten, auf eine neue Ubuntu-Version zu wech- [35] http://fridge.ubuntu.com/node/1655 [7] http://www.linux-magazin.de/news/fedora_feiert_ seln. Dies geht entweder per Neuinstallation oder [36] https://lists.ubuntu.com/archives/ubuntu-devel- fuenfjaehriges per Upgrade auf Version 7.10 und dann, wenn announce/2008-September/000481.html [8] http://www.heise.de/open/news/meldung/116738 gewünscht, auf Ubuntu 8.04 [34]. [37] http://www.linux-magazin.de/news/ubuntu_ [9] http://fedoraproject.org/wiki/Releases/10/ 9_04_heisst_jaunty_jackalope FeatureList

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 13 NACHRICHTEN Neues aus der Welt der Mobilgeräte

Netbooks und Co. Natürlich gibt es auch noch große Herstel- Rest ist Standard: Intel-Atom-CPU mit 1,6 Ghz, Es gibt immer weniger Meldungen zu neuen Net- ler, die erst jetzt auf den Netbook-Zug auf- Atheros-WLAN, Gigabit-Ethernet, Bluetooth 2.0 books, was wohl daran liegt, dass inzwischen springen. Dazu zählen unter anderem Toshiba und drei USB-Anschlüsse. Für die Grafik steht fast jeder Hersteller auf der Welt ein Gerät auf und Samsung, die beide ihr Gerät letzten Mo- nur ein VGA-Anschluss zur Verfügung. Das dem Markt platziert hat. Diesen Monat gab es vor nat veröffentlicht haben. Toshiba hat für sein Samsung-Gerät soll circa 400 Euro kosten [4]. allem Neues aus den östlichen Nachbarländern. erstes Netbook NB100 die Daten herausgege- So hat der polnische Notebookhersteller Comes ben, die nicht überraschen. So gehören eine Die französische Firma Hercules, eher auf den sein ARISTO pico i300 vorgestellt, welches auf Intel-Atom-CPU, WLAN, LAN-, USB- und VGA- Gebieten Audio und Video unterwegs, hat mit einen Intel-Atom-Prozessor mit 1,6 GHz setzt Anschlüsse zum guten Ton, an Speicher wur- dem eCafé ein eigenes Netbook vorgestellt. und dazu 1 GB Hauptspeicher mit 80 GB SATA- den 512 MB RAM und 80 GB für die Festplat- Unter dem Hardware-Hersteller Guillemot wur- Festplatte besitzt. Der interne Grafikchip Intel te spendiert. Als Betriebssystem kommt zum de ein Gerät mit AMD-Geode-LX-800-CPU mit GMA950 liefert das Bild auf das 10-Zoll-Display einen Ubuntu Netbook Remix zum Einsatz, mit 500 MHz, 512 MB RAM, 20 GB Festplatte und mit 1024x600 Pixeln oder alternativ an einen dem das Netbook für 400 Euro erhältlich sein einem 8-Zoll-Display mit 800x480 Bildpunkten über VGA angeschlossenen Monitor. Zusätzlich wird, zum anderen gibt hat das Netbook WLAN, Bluetooth, eine 1,3- es noch eine Windows- Megapixel-Kamera und zwei USB-Anschlüsse. XP-Version, die den dop- Auf dem ARISTO kommt Ubuntu 8.04.1 oder al- pelten Speicher und eine ternativ Windows XP Home zum Einsatz, wel- größere Festplatte mit- ches aber 70 Euro mehr kostet. Mit Linux kostet bringt und damit 450 das Gerät ca. 370 Euro [1]. Euro kostet. Nur die Stan- dardgarantie von einem Gleich daneben (bzw. geographisch darunter) Jahr, die Toshiba auf die kommt aus Tschechien ein neues Netbook, wel- Geräte gibt, ist definitiv ches mit Windows XP ausgeliefert wird, aber zu kurz [3]. zu Linux kompatibel sein soll. Hersteller Eltri- nex geht bei der Hardware einen neuen Weg, Samsung setzt dagegen da ein externes DVD-Laufwerk zur festen Aus- nur auf Windows XP und stattung gehört. Bei der CPU setzt der Herstel- reizt mit seinem Gerät die ler auf den C7-M-ULV-Prozessor von Via, die von Microsoft auferlegten Festplatte umfasst 320 GB, dazu gibt es 1 GB Grenzen aus. So besitzt RAM. Der „MobilePC“ hat daneben ein 10,2-Zoll- das Netbook NC10 eine Display, LAN- und WLAN-Unterstützung, zwei 160 GB große Festplatte USB-Anschlüsse und einen VGA-Ausgang [2]. und 1 GB Speicher, der Das Acer Aspire One. © Friprog(CC-BY-NC-SA 2.0)

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 14 NACHRICHTEN

(1024x600 interpoliert) gefertigt. Als Betriebssys- Neues gibt es auch vom tem kommt Mandriva zum Einsatz, mit hoher „One Laptop per Child“- Wahrscheinlichkeit handelt es sich um das vor- Projekt. Nachdem es vor- gestellte Mandriva Mini [5]. letzten Monat bereits Ge- rüchte gab, hat das OLPC- Acer will sein Netbook Aspire One erweitern Projekt nun bestätigt, dass und bietet ab Mitte November das Gerät auch es ein neues „Give One mit HSDPA/UMTS-, EDGE/GPRS- und WLAN- Get One“-Programm ge- Modul an. In Zusammenarbeit mit T-Mobile kostet ben wird, wobei Amazon das Gerät nur einen Euro, wobei man aber einen die Auslieferung der XO- Web’n’walk-Connect-Vertrag abschließen muss, Laptops übernimmt. Zu- sodass die Gesamtkosten über die zwei Jahre sätzlich sei das Angebot Vertragslaufzeit bei ca. 480 Euro liegen. Ob und auch weltweit nutzbar und zu welchem Preis das Gerät auch ohne Vertrag Linuxfreunde wird es freu- erhältlich sein wird, ist noch unklar [6]. en, dass das Notebook mit der ursprünglichen Sugar- Oberfläche ausgeliefert wird und nicht mit Windows XP. Ab dem 17. November 2008 Das bald kommende MID Gigabyte M528. kann man die zwei Gerä- © markraddatz(CC-BY-NC-SA 2.0) te, wovon eines automatisch für die Dritte Welt Bisher wurde Intels Atom-Chip hauptsächlich in gespendet wird, für 399 US-Dollar erwerben [7]. Netbooks eingebaut. Jetzt gibt es das erste Mobile Internet Device (MID) mit diesem Chip- Etwas Gegenwind erhält der XO-Laptop aber satz. Auf Basis des bald erscheinenden Giga- auch auch, denn Olidata aus Italien hat ein spe- byte M528 hat die Firma Aigo das Gerät P8860D ziell für Kinder angepasstes 7-Zoll-Netbook na- vorgestellt, welches mit einer 500-MHz-CPU und mens „JumPC“ auf dem Markt gebracht. Mit der 512 MB RAM aufwartet. Das Display ist mit 4,8 Software des norwegischen Herstellers Easybits Zoll und 800x480 Bildpunkten ziemlich klein, das soll vor allem ein sicheres Surfen gewährleis- Gerät fällt aber gerade deswegen in die MID- tet werden. Darunter fällt auch „Parental Con- Sparte. Zur weiteren Ausstattung gehören eine trol“, mit dem Eltern bestimmte Webseiten sper- 4-GB-Solid-State-Disk, 2 GB MicroSD-Speicher, ren oder die Dauer der Benutzung einstellen kön- 2 USB-Anschlüsse, WiFi, Bluetooth, GPS und nen. Als Basis-System dient Windows XP, im In- ein HSDPA-Modem. Als Betriebssytem kommt neren ist eine Intel-Celeron-CPU mit 900 MHz Red Flag MIDinux zum Einsatz [9]. Der XO-Laptop des OLPC-Projektes. und 2 GB Flash-Speicher verbaut. Dazu gibt es © Mike McGregor (OLPC-Wiki)(CC-BY 2.5) WLAN, USB und eine Webcam [8].

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Mobiltelefone Kein neues Handy oder System, aber etwas für Letzten Monat war definitiv der Monat von die Bildung steuert OpenMoko (bekannt für das Googles Android-Mobilsystem, denn das erste „Freerunner“) bei. Diese haben nämlich einen Smartphone wurde von HTC damit vorgestellt. Kurs an der nationalen Tsing-Hua-Universität in Das „T-Mobile G1“ hat ein HVGA-Display mit Taiwan gestartet, um den Studenten das Design 480x320 Pixeln und über 65.000 Farben. Der und die Programmierung von Mobilgeräten näher Akku soll mit einer Ladung für 5 Stunden Tele- zu bringen. Das sogenannte OpenLab-Projekt fonat oder 140 Stunden Stand-by reichen. Das sei aber nur der erste Schritt für ein größer an- Smartphone, auch „HTC Dream“ genannt, bringt gelegtes Ausbildungsprogramm, so OpenMoko. wahrscheinlich 1 GB SD-Speicher mit, als Ober- Die Kurse sollen unter einer Creative-Commons- grenze gelten 8 GB. Bluetooth-Kopfhörer wer- ShareAlike-Lizenz veröffentlicht werden [16]. den leider nicht unterstützt, einen normalen An- schluss gibt es aber natürlich. Ob es tragisch Andere Hardware ist, dass die 3,1-Megapixel-Kamera keine Videos Die taiwanesische Firma Cool-Idea Technology aufnehmen kann, sei dahingestellt. Praktischer hat mit dem Cool-Karaoke einen Medienplayer ist sicherlich die ausziehbare Tastatur. Als Soft- erstellt, der die Audioformate MP3, OGG, WAV ware setzt Android natürlich hauptsächlich auf und FLAC sowie die Videoformate MPG, AVI und Google-Produkte, die alle leicht aufzurufen sein FLV abspielt und nebenbei auch als Karaoke- sollen. In Zusammenspiel von Google Maps mit Maschine fungiert. Das Gerät besitzt einen 400- GPS lässt sich so sicher ein einfaches Navigati- MHz-ARM-Prozessor mit 4 GB Flashdisk und ei- onsgerät erstellen [10]. nem 320x240-Pixel-Display. Der USB-Anschluss Was etwas kontrovers sein dürfte: Als einziger dient nicht nur zum Datenaustausch, der Cool- E-Mail-Dienst ist angeblich nur Google Mail zu- Karaoke kann darüber auch aufgeladen werden. Die Hardware-Mixer im Gerät ermöglichen es, gelassen und zusätzlich muss der Käufer über Das erste Android-Handy „T-Mobile G1“. bei einem Musikstück die Originalstimme herun- ein Google-Mail-Konto verfügen, um das Gerät © MobileBurn(CC-BY-SA 2.0) überhaupt nutzen zu können. Das könnte (nach ter zu regeln und mit der eigenen Stimme zu Chrome) ein zweiter Schuss ins Bein werden, da Mit dem FOMA P706ie veröffentlicht Panaso- überlagern. Das Ganze kann man dann auch diese Einschränkungen schon sehr unverschämt nic ein weiteres LiMo-konformes Mobiltelefon. noch aufnehmen. Als System auf dem Cool- sind [11]. Das Gerät bietet On-Demand-Media-Streaming, Karaoke wird ein Linux-Kernel der Version 2.6.x Das Gerät wird von T-Mobile USA vertrieben und Video-Konferenz, HSDPA-Übertragung (High- eingesetzt [17]. soll 2009 auch nach Deutschland kommen [12]. Speed Downlink Packet Access) und Roaming. Auch zur Unterhaltung dient Pandora, eine 330- Der Konzern plant auch bereits weitere Modelle Der Klang und vor allem die Stimmqualität sollen Dollar-teure mobile Spielekonsole, die ab No- zu veröffentlichen [13]. Die ersten Vergleiche mit zum Vorgängermodell verbessert worden sein. vember erhältlich sein soll. Auf einem ARM- Apples iPhone gibt es bereits [14]. Das FOMA P706ie hat dazu ein 3-Zoll-QVGA- Display, eine 2-Megapixel-Kamera und 2 GB oder Cortex-A8-Prozessor läuft Angstrom Linux, das 8 GB Memory-Card [15]. kleine 4,3-Zoll-Display liefert eine Auflösung von

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800x480 Pixeln. Als Grafikchip kommt Imagina- Wer sich dagegen eher weiterbilden möchte, fin- gestellt, der von der Größe eher an ein Thinclient tion Technologies’ PowerVR SGX GPU zum Ein- det sicherlich Gefallen an der aktualisierten Ver- erinnert. Das Modell B202 wird mit einem Intel- satz. Dazu gibt es 128 MB RAM, 256 MB internen sion des Ebook-Readers „Hanlin eReader V3“ Atom-Chipsatz mit 1,6 GHz und 1 GB bzw. 2 GB Flashspeicher, WLAN, USB und eine QWERTY- des chinesischen Herstellers Jinke Electronics. RAM ausgeliefert und soll mit Windows für 269 Tastatur neben diversen anderen Anschlüssen. Das Gerät muss angeblich dank E-Inks EPD- Euro und Linux für 259 Euro ab Oktober erhält- Auch ein TV- und A/V-Out-Anschluss sind vor- Modul („Electronic Paper Display“) nur einmal lich sein. Die 160-GB-Festplatte nimmt die Da- handen. Die Leistung des Geräts soll sehr hoch pro Monat aufgeladen werden. Auf dem 6-Zoll- ten auf, der Intel-945-GSE-Chipsatz sorgt über sein, sodass eine PlayStation1-Emulation ohne Display mit 800x600 Bildpunkten lassen sich die den DVI-Ausgang für ein Bild. Daneben gibt es Weiteres möglich ist, N64-Unterstützung ist aber Formate PDF, DOC, MP3, HTML, TXT, CHM, Anschlüsse für S/PDIF, USB, Ethernet und inte- noch ungewiss. Spiele wie Quake3 oder intensi- PNG, TIF, GIF, JPG, PPT, EPUB und LIT anzei- griertes WLAN [21]. ves Surfen mit Firefox 3 seien aber kein Problem gen, die über eine SD-Karte oder USB einge- [18]. spielt werden können [19]. Ein weiterer kleiner Desktop-PC kommt von Compulab, die den „Fit-PC Slim“ vorgestellt ha- Von Nova Mobility ben. Im Inneren befindet sich eine 500-MHz- Solutions kommt ein AMD-Geode-CPU, 256 MB oder 512 MB RAM, Tablet-PC mit 1,1-GHz- ein 2,5-Zoll-Festplatteneinschub und Anschlüs- Atom-Prozessor, 1 GB se für Netzwerk, USB, VGA und Audio. Optional RAM und einem 7- kann man ab Werk gleich eine 60-GB-Festplatte Zoll-Touchscreen mit einbauen lassen und auch WiFi wird optional 800x480 Bildpunkten. angeboten. Als Betriebssystem kommt Windows Zur Speicherung der XP oder ein unbekanntes Linux zum Einsatz, wo- Daten dienen zwei bei unklar ist, wo deren Daten gespeichert wer- Laufwerkseinschübe den, wenn standardmäßig keine SSD oder HD für DiskOnModules verbaut ist. Die Kosten variieren je nach Ausstat- oder eine Festplatte. tung zwischen 220 und 335 US-Dollar. Vor allem Auch per MicroSD-Slot aber der geringe Verbrauch von 4-6 Watt machen können Daten auf das das lüfterlose Gerät attraktiv [22]. Gerät übertragen wer- den. Integriert sind Wi- Software Fi, Bluetooth und GPS Zusammen mit dem „T-Mobile G1“ hat Google die [20]. finale Version 1.0 seines Android-SDK veröffent- licht. Die Spezifikation zu Version 0.9 hat sich lei- Asus baut seine Eee- der so sehr verändert, dass Android-Entwickler Der Ebook-Reader „Hanlin eReader V3“ (hier mit Bebook-Branding). Reihe weiter aus und gezwungen sind, ihre Anwendungen neu zu er- © Digital Dreams(CC-BY 2.0) hat einen Desktop-PC stellen (also kompilieren) und ggf. an das neue namens Eee-Box vor- Interface anpassen müssen [23].

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 17 NACHRICHTEN

GNOME hat letzten Monat Version 2.24 ihrer verschlüsselter WLANs). Ebenso haben einige [10] http://www.linuxdevices.com/news/ Desktopumgebung vorgestellt (siehe „Jetzt mit Anwendungen wie der Filemanager Advanced- NS6676946579.html Telepathie: GNOME 2.24“ auf Seite 24) und FM oder der Texteditor TextEdit eine Überar- [11] http://www.golem.de/0809/62568.html kurz darauf folgte die Mobilversion GNOME Mo- beitung erfahren. Das Open-Source-Programm [12] http://www.linux-magazin.de/news/android_ bile. Die Plattform bringt zahlreiche Anwendun- steht unter der GPL und unterstützt Handheld- handy_kommt_2009_nach_deutschland gen und Toolkits wie GTK+ (Gimp ToolKit), Geräte wie den Sharp Zaurus oder HP iPAQ [26]. [13] http://www.heise.de/open/news/meldung/116385 GStreamer (Audio- und Video-Unterstützung), [14] http://www.engadget.com/2008/09/23/t-mobile- Telepathy-Framework (Kommunikation via In- Die Firma Fonemesh aus Singapur hat einen g1-video-hands-on/ stant Messaging, Voice-over-IP oder Video- Mesh-Networking-Client für Mobiltelefone vorge- [15] http://www.linuxdevices.com/news/ over-IP), BlueZ-Bluetooth-Stack, Fenstermana- stellt, welcher Ende des Jahres zuerst für Open- NS8419477535.html ger Matchbox und vieles mehr. GNOME Mobile Mokos FreeRunner zur Verfügung stehen soll. [16] http://www.linuxdevices.com/news/ wird von Projekten wie Maemo, ALP, LiMo und Mittels WiFi werden andere Fonemesh-Geräte NS8959938447.html Moblin bereits genutzt, ebenso setzen die Geräte in der Umgebung gesucht und mit diesen ver- [17] http://www.linuxdevices.com/news/ OpenMoko Neo FreeRunner, Garmin Nuvi oder bunden, sodass die Benutzer Daten unterein- NS7996764346.html der XO-Laptop die Software bereits ein [24]. ander austauschen können. Daneben ist aber [18] http://www.linuxdevices.com/news/ auch Voice-over-IP und Instant Messaging mög- NS2315196306.html Nokia hat die mobile Entwicklungsplattform Qt lich. Wie es scheint, finden aber nur die ersten [19] http://www.linux-magazin.de/news/ Extended 4.4 vorgestellt, die mit verschiede- Gehversuche im Open-Source-Bereich statt, der energieeffizienter_ebook_reader_nutzt_linux nen Funktionalitäten vor allem im Bereich der fertige Client soll proprietär sein [27]. (dwa) [20] http://www.linuxdevices.com/news/ Video-over-IP-Phones und Media-Player einge- LINKS NS6660121815.html setzt werden soll. Qt Extended unterstützt GSM, [21] http://www.golem.de/0809/62551.html [1] http://www.pro-linux.de/news/2008/13165.html GPRS und Voive-over-IP, für die es Referenzum- [22] http://arstechnica.com/journals/hardware.ars/ [2] http://www.linuxdevices.com/news/ setzungen gibt, die die Entwickler erweitern oder 2008/09/19/fit-pc-slim-brings-windows-linux-to- NS7019963470.html ersetzen können. Qt Extended war früher un- cherrypal-form-factor [3] http://www.heise.de/newsticker/meldung/116326 ter dem Namen Qtopia bekannt und wurde nach [23] http://www.heise.de/open/news/meldung/116380 [4] http://www.golem.de/0809/62556.html der Übernahme von Trolltech durch Nokia umbe- [24] http://www.linuxdevices.com/news/ [5] http://www.linux-magazin.de/news/hercules_ nannt. Auch die Firma Trolltech selbst wurde in NS9550098480.html netbook_mit_mandriva_fuer_300_euro Qt Software umgetauft [25]. [25] http://arstechnica.com/news.ars/post/20080930- [6] http://www.linux-magazin.de/news/netbook_ nokia-launches-linux-based-qt-extended-mobile- Für Handhelds hat das Opie-Projekt (Open Palm- aspire_one_ab_november_mit_3g_support platform.html top Integrated Environment) Version 1.2.4 ih- [7] http://www.golem.de/0809/62306.html [26] http://www.pro-linux.de/news/2008/13269.html rer Benutzerumgebung veröffentlicht. Verbes- [8] http://www.winhelpline.info/forum/hardware- [27] http://www.linuxdevices.com/news/ sert wurden unter anderem die Terminverwal- news/156626-computerhersteller-olidata-bringt- NS9852477088.html tung, die Speicherverwaltung (Unterstützung von 7-zoll-netbook-fuer-kinder.html SD-Karten) und Netzwerkverwaltung (Unterstüt- [9] http://www.linuxdevices.com/news/ zung bei Einrichtung von WPA- und WPA2- NS2016342472.html

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 18 NACHRICHTEN Kernel-Rückblick

Entwicklungszweig ermöglichen und weiteren Schaden verhindern Amanda McPherson [10] unterstützt, die eben- 2.6.27 kommt langsam auf die Zielgerade. Bei soll. Auch betroffen hiervon waren die Entwick- falls die Motivation hinter Kroah-Hartmans „An- 2.6.27-rc6 [1] steckt der Löwenanteil der Än- lungsversionen von Ubuntu „Intrepid Ibex“ oder schuldigungen“ in der Beliebtheit von Ubuntu un- derungen in den Videotreibern, insbesondere openSUSE 11.0. Dies ist ein deutlicher Hinweis ter Linux-Anwendern und damit dem Erfolg von GSPCA, dennoch meinte Torvalds, dass es ru- darauf, dass Entwicklungsversionen niemals in Canonical sieht und erachtet derart vorgebrachte higer würde und die Änderungen eher im De- produktiven Umgebungen zum Einsatz kommen Kritik als nicht zielführend. All dies schien Kroah- tail lägen, wodurch Rückschritte hoffentlich vor- sollten, sondern eben nur für die Entwicklung und Hartman nicht besonders tief zu beeindrucken, er bei sind. 2.6.27-rc7 [2] brachte außer für Freun- der damit verbundenen Fehlersuche vorgesehen beharrt ebenso auf seiner Aussage „Entwickler, de von Motorolas 68xxx-Plattform wenig Neue- sind. denen nicht erlaubt wird, zu Linux beizutragen, rungen, was mit dem zuvor stattfindenen Kernel sollten den Arbeitsplatz wechseln“ [11] wie dar- Summit [3] zusammenhängen dürfte. Die ach- Kroah-Hartman vs. Canonical auf, nur „Kernel-nahe“ Projekte wie binutils, GCC te Vorabversion wurde dann mit den Worten, Mindestens ebenso große Wellen schlug ein Vor- oder X-Server als Linux-Ökosystem anzusehen. dass es die letzte sein solle, angekündigt [4]. Die trag von Kernel-Entwickler Greg Kroah-Hartman Korrekturen sind eher überschaubar und relativ auf der an dem Kernel Summit angeschlossenen Kernel Summit 2008 gleichmäßig über alle Bereiche des Kernels ver- Linux Plumbers Conference [7] zur Mitwirkung Das Kernel Summit 2008 ist vorüber und die Er- teilt. Somit könnte 2.6.27 in den nächsten Wo- von Linux-Distributoren am „Linux-Ökosystem“ gebnisse stehen nun zur Verfügung [12]. So wur- chen veröffentlicht werden, rechtzeitig zur kom- [8]. Er stellt hier besonders heraus, dass Ubuntu- de zum Beispiel über eine Kernel-Version 3.0 dis- menden Ubuntu-Version Intrepid Ibex, in der die- Distributor Canonical (fast) nichts dazu beitra- kutiert, die alte, potentiell ungenutzte Funktionen ser Kernel bereits enthalten ist. ge und erzeugte damit einen lauten Aufschrei über Bord werfen sollte. Damit solle sich der Auf- unter Ubuntu-Anhängern, -Entwicklern und eini- wand für die Pflege alter Treiber und Funktionen Kernel zerstört Netzwerkkarten gen anderen Größen der Linux-Szene. So kriti- reduzieren, jedoch gab Torvalds zu bedenken, Für besondere Aufmerksamkeit sorgte der siert Matt Zimmerman [9], Ubuntu CTO bei Ca- dass dieser nicht so groß und die Unterstützung Kernel-Bug #11382 [5], nicht weil besonders nonical, Kroah-Hartmans Darlegung der Tatsa- alter Hardware in manchen Teilen der Erde noch viele Anwender betroffen wären, sondern weil chen als Beschäftigter eines Konkurrenten – par- wichtig sei. Das Gros der Entwickler folgt seiner ein Fehler im Treiber e1000e das EEPROM don: Mitbewerbers – von Canonical, nämlich No- Argumentation und lehnte eine Version 3.0 ab. von Intels 82566- und 82567-Chips, die auf vell. Er habe nur Zahlen zu Teilen von Linux Eine Änderung der Versionsnummerierung wur- Gigabit-Netzwerkkarten zum Einsatz kommen, präsentiert, bei denen Canonicals eigene Ent- de nicht besprochen (siehe „Kernel-Rückblick“, überschreibt und sie damit dauerhaft unbrauch- wickler bislang nicht viel beitragen konnten, da freiesMagazin 08/2008 [13]). bar macht. Betroffen waren jedoch nur Nutzer Ubuntu den Linux-Kernel fast unverändert über- des 2.6.27er-Zweig des Kernels, zwischenzeit- nehme. Canonicals Beiträge zu anderer Soft- Ein weiteres Thema war der Zeitpunkt, wann lich wurde ein Patch eingebracht [6], der einen ware, die für den Linux-Desktop wichtig sei, zum neue Treiber in den Kernel aufgenommen wer- Schreibschutz für das EEPROM der betroffenen Beispiel GNOME und KDE, würde von ihm igno- den sollen. Eine möglichst frühe Aufnahme wür- Chips implementiert und somit eine Fehlersuche riert. In seiner Kritik wird Zimmerman hier von de hier die Entwicklung und Motivation fördern,

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 19 NACHRICHTEN linux-staging zeigt dies bei den dort bereits 14 Top-Fehler bereinigen. Der Motivationsgewinn als den richtigen Rahmen an, um hier eine Fest- vorhandenen Treibern, daher sprach man sich aus diesem Erfolg führte auch direkt zu dem Vor- legung zu treffen. Beim Punkt Dokumentation ei- dafür aus, dass frühe Treiberversionen in dri- schlag, eine solche Session auch in die nächste nigte man sich darauf, zu löschen, was veraltet vers/staging Einzug halten sollen. Auch werden Konferenz mit einzuplanen. scheint, ansonsten wird hier weiterhin „Business einige in linux-staging vorhandene Treiber in den as usual“ betrieben werden. (mme) Hauptentwicklungszweig umziehen, dies ist zwi- Ein weiterer Punkt war das Kernel Janitor Project INKS schenzeitlich auch geschehen [14]. [16], das angehenden Kernel-Entwicklern beim L Einstieg helfen soll. Die Frage, wie Einsteiger [1] http://kerneltrap.org/node/16577 Ebenfalls zur Sprache kam der Umgang mit besser am Entwicklungsprozess beteiligt wer- [2] http://lkml.org/lkml/2008/9/21/161 initramfs, dessen Code für das Booten des Ker- den können stand dabei im Vordergrund. Tor- [3] http://lwn.net/Articles/KernelSummit2008/ nels von jeder Distribution selbst erstellt wird. valds schlug vor, auf das Beheben von Warnun- [4] http://lkml.org/lkml/2008/9/29/317 Auch wenn es effizienter wäre, diesen bootstrap gen durch Einsteiger zu verzichten und sie lieber [5] http://bugzilla.kernel.org/show_bug.cgi?id= Code vorzugeben, sodass die Distributoren ihn Tests durchführen und Fehlerberichte schreiben 11382 unverändert übernehmen könnten, wird es vor- zu lassen, während von anderer Seite ein Paten- [6] http://git.kernel.org/?p=linux/kernel/git/torvalds/ erst wohl nur kleine Schritte in diese Richtung modell vorgeschlagen wurde, für das sich jedoch linux-2.6.git;a=commit;h=4a7703582836f55a1 geben, indem kleine Teile automatisch in das niemand fand, der es anpacken würde. Auch das cbad0e2c1c6ebbee3f9b3a7 initramfs-Image eingefügt werden, das jeweils Überprüfen eingesandter Patches wurde vorge- [7] http://www.linuxplumbersconf.org/ vom Distributor bereitgestellt wird. schlagen, ebenso kam der Einwurf, die anwesen- [8] http://www.kroah.com/log/linux/lpc_2008_ den Entwickler sollten weniger Fehler beheben keynote.html Ausführlich wurde auch die Qualitätssicherung um so mehr Möglichkeiten für Anfänger zu schaf- [9] http://mdzlog.wordpress.com/2008/09/17/ im Kernel besprochen. Einer der Vorschläge war, fen. greg-kh-linux-ecosystem/ das Merge-Window zu Beginn der Entwicklungs- [10] http://www.linux-foundation.org/weblogs/ phase auf eine Woche zu verkürzen und damit Es wurde unter anderem auch darüber bera- amanda/2008/9/19/free-riders-canonical-and- auch die Entwicklungsdauer, sodass alle sechs ten, welche Änderungen nötig seien, um dem greg-kh/ Wochen eine stabile Version zur Verfügung stün- Trend bei der Fortentwicklung der Dateisyste- [11] http://www.kroah.com/log/linux/lpc_2008_law_ de. Obwohl dies auf breite Zustimmung stieß, me gerecht zu werden und diese zu unterstüt- and_gospel.html ließ man von diesem Ansatz ab, da die kurze Ent- zen. Auch über die Verwendung von Patchwork [12] http://lwn.net/Articles/KernelSummit2008/ wicklungszeit kaum Raum für ausgiebiges Tes- [17], einem Patch-Verwaltungssystem, das ins- [13] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- ten von zum Beispiel der Kompatibilität von Hard- besondere von der PowerPC-Community einge- 2008-08 ware ließe und der Druck auf die Entwickler zu setzt wird, wurde diskutiert, mit dem Ergebnis, [14] http://lkml.org/lkml/2008/9/24/443 qualitativ schlechterem Code führen könne. dass die Entwickler einiger anderer Subsysteme [15] http://kerneloops.org/ zukünftig ebenfalls damit arbeiten werden. Das [16] http://janitor.kernelnewbies.org/ Auch nahmen sich die Entwickler eine halbe Thema Tracing wurde ebenfalls angeschnitten, [17] http://patchwork.ozlabs.org/ Stunde Zeit und erforschten die Hintergründe ei- obwohl man hier jedoch sehr in technische Tie- niger der Kernel Oops [15] und konnten 13 der fen abtauchte, sah man das Kernel Summit nicht

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 20 NACHRICHTEN GIMP 2.6 veröffentlicht: Wohin des Wegs, junger Wilber?

Auch das neue Fenstermenü scheint zunächst fremd. Die Betrachtung der einzelnen Menüein- träge gleicht jedoch einem Déjà-vu-Erlebnis: Die Entwickler haben sich vom langjährigen Subme- nü „Dialoge“ verabschiedet, ein bisschen mehr Ordnung in die Sektion gebracht und dem Kind einen neuen Namen gegeben.

Die Oberfläche des Werkzeugkastens wurde mit Ein gutes Jahr nach dem Erscheinen von GIMP Ausnahme des genannten fehlenden Menüs für 2.4 und einer knapp siebenmonatigen Entwick- die kommende Version nicht auffällig überarbei- lungsphase haben die Entwickler Anfang Okto- tet, dafür aber umso mehr die Instrumente im De- ber die Fertigstellung der Version 2.6 verkün- tail: Das oft scharf kritisierte Textwerkzeug hat, det. Höchste Zeit also für einen ersten und einen was die Benutzbarkeit angeht, einige Schritte in zweiten Blick auf das, was die Freunde der frei- die richtige Richtung unternommen. So lassen en Bildbearbeitung in der kommenden Generati- sich Textblöcke im Bild aufziehen und Zeilenum- on erwarten wird. brüche müssen nicht mehr wie bisher per Hand eingegeben werden, sondern geschehen, sich Den ersten Eindruck kann man nicht mehr kor- an der Größe des Feldes orientierend, automa- rigieren, sagt eine Redewendung. Den anspre- tisch. chenden neuen Splash-Screen beim Programm- start mal übersehend, fällt als markantester Un- Darüber hinaus überzeugt auch das verbesserte terschied zur Vorgängerversion [1] vor allen das Freie-Auswahl-Werkzeug: GIMP-Cowboys kön- neue Menükonzept ins Auge: Die zum Teil dop- nen mit ihrem Lasso nun endlich auch Polygo- pelten Menüeinträge im Bild- und Werkzeugfens- nauswahlen einfassen, sodass während der Se- ter sind einer gebündelten Menüsteuerung in ers- lektion auch Eckpunkte gesetzt und gerade Li- terem gewichen. Darin finden sich neben den „al- nien sowie präzisere Winkel gezeichnet werden ten Bekannten“ auch frische Untermenüs, bei- können. spielsweise der Punkt „Ansicht“, über den sich mit wenigen Mausbewegungen unter anderem Ebenso geht das traditionelle Pinsel-Tool nicht Vergrößerungsstufe, Raster oder Rahmenfarbe ohne neue Funktionen einher: Unter der Op- konfigurieren lassen. tion „Pinseldynamik“ können verschiedene Ei- genschaften dem Zufall überlassen oder von der Das neue Fenstermenü.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 21 NACHRICHTEN

Farben/Kurven-Dialog findet kannt ist die manuelle Eingabe von Zoomwerten, sich in Zukunft die Möglich- welche die vorgefertigen Zoomstufen ergänzt. keit, eine Einstellung zu den Favoriten hinzuzufügen, eine Nicht zuletzt dürfen sich auch jene Gelegenheits- sehr sinnvolle Maßnahme der user freuen, die ab und an einen Screenshot mit Entwickler, um Feinkorrektu- einem Hinweis in Form eines Pfeils versehen, um ren auf mehrere Bilder anzu- auf eine Sache auf dem Bildschirm aufmerksam wenden. Überdies lassen sich zu machen: Mit der neuen Screenshot-Funktion die Kurven fortan eleganter kann man optional den Mauszeiger als separa- modifizieren, da sie dem Be- te Ebene abspeichern und im Anschluss an die nutzer dank Kantenglättung gewünschte Stelle verschieben. merklich weicher dargestellt Wichtigstes Thema bei der Entwicklung von werden. GIMP 2.6 war neben den neuen Funktionen vor Das vergangene Jahr haben allem der Fortschritt unter der Haube oder kon- die GIMP-Programmierer je- kret die Implementierung der GEGL-Bibliothek doch auch dazu genutzt, eine [3]. Mit deren Einführung leitet die anstehende Reihe von kleineren Funktio- stabile Veröffentlichung das Zeitalter der nicht- nen zu integrieren, die sich destruktiven Bildmanipulation ein, bei der das erst bei einer intensiven All- Originalbild unverändert erhalten bleibt, und bil- tagsnutzung bemerkbar ma- det damit auch die Basis für grundlegende neue chen und dezent viele Ar- Funktionen der folgenden Versionen. beitsschritte beschleunigen. GEGL bietet eine höhere Farbgenauigkeit und Darunter findet sich eine opti- unterstützt ferner weitere Dateitypen, wie etwa mierte Statusleiste, die durch die Rohdatenformate (RAW) [4] digitaler Spiegel- detailliertere Informationen reflexkameras. Bislang ist der Einfluss von GEGL bei der Werkzeugbenutzung noch unscheinbar, über den Menüpunkt „Farben“ Farbkurven-Korrektur. glänzt, so zum Beispiel das lässt sich die GEGL-Unterstützung auf Wunsch Geschwindigkeit der Pinselführung abhängig ge- Seitenverhältnis einer rechteckigen Auswahl [2]. aktivieren, standardmäßig wird die Berechnung macht werden, was insbesondere für Freestyle- der Farbmodule jedoch noch vom alten GIMP- Zeichner eine nette und nützliche Funktion dar- Dem früher recht unhandlichen Skalierungs- Kern übernommen. stellt. werkzeug wurde ein Deckkraftregler hinzugefügt, der für mehr Übersicht bei Größenveränderun- Führt man sich die Liste der neuen Funktionen Den Blick wieder auf das Geschehen im Bild- gen sorgt. Eingefleischten Bildbearbeitern be- vor Augen, erkennt man, dass mit GIMP 2.6 kei- fenster richtend, gibt es auch im Bereich reits von der Vektorgrafik-Software be- nesfalls das Rad neu erfunden wurde. Vielmehr der Dialoge nennenswerte Änderungen: Im

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 22 NACHRICHTEN

wurde es an vielen Stellen gut Der Quelltext von GIMP 2.6 wartet ab sofort im geschliffen und kleine Schlagstel- Downloadbereich [6] der Projektseite darauf, her- len ausgebessert, um die täglichen untergeladen zu werden. Zuvor lohnt sich ein Fahrten für erfahrene Benutzer und Blick in die Release Notes [7], um einen detail- Einsteiger noch angenehmer zu lierteren Überblick über alle neuen Funktionen zu gestalten. gewinnen [8]. (awe)

Gleichzeitig ist GIMP 2.6 aber LINKS auch als Weichenstellung für [1] http://www.pro-linux.de/news/2007/11900.html viele wichtige Funktionen zu [2] http://developer.gimp.org/NEWS verstehen, die man nicht heu- [3] http://gegl.org/ te, sondern morgen erwarten [4] http://de.wikipedia.org/wiki/Rohdatenformat_ kann. Für 16-Bit-Farbtiefe, na- (Fotografie) tive CMYK-Unterstützung [5] [5] http://de.wikipedia.org/wiki/CMYK-Farbmodell oder die oft vermisste Ebenen- [6] http://gimp.org/downloads/ Gruppierungsfunktion muss man [7] http://gimp.org/release-notes/gimp-2.6.html sich also weiter gedulden und hof- [8] http://www.gimpusers.de/tutorials/neues-in- fen, dass man diese im nächsten gimp-2-6.html Jahr im Changelog von GIMP 2.8 GEGL-Unterstützung in GIMP 2.6. entdecken kann.

„Finish Line“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/423

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 23 NACHRICHTEN Jetzt mit Telepathie: GNOME 2.24

Am 24. September 2008 folgte das G dem K, rungen des Mikro-Blogging-Dienstes Twitter [3] Wege. Nautilus folgt damit KDEs Kon- und damit veröffentlicht die zweite der beiden und seinem freien Pendant identi.ca [4] zu verfol- queror. Auch auf andere Neuigkeiten dürfen Nut- großen Destopumgebungen der unixoiden Welt gen. Natürlich darf in der Deskbar der Taschen- zer gespannt sein: Eine Verbesserung der Tab- ihr jüngstes Release: GNOME 2.24. Wie ge- rechner nicht fehlen, und so haben die GNOME- Completion in der Adresszeile wird ebenso ver- habt hält das Team rund um GNOME seinen Entwickler auch hier einen platziert – alles mit ei- sprochen wie ein automatisches Erkennen und halbjährigen Turnus in Sachen Releases ein. Im nem Klick für den Nutzer erreichbar. Ersetzen von problematischen Zeichen innerhalb Zentrum der neuen Veröffentlichung stehen die von Dateinamen während des Kopierens von Da- üblichen drei Punkte: Fehlerkorrekturen, Imple- Eine weitere interessante Neuigkeit kommt mit teien auf das weit verbreitete FAT-Dateisystem mentierung von Anwenderwünschen und gänz- dem Hamster-Projekt [5], eine Panel-Anwendung mobiler Geräte wie MP3-Player, Speicherkarten lich neuen Funktionen. mit integriertem Werkzeug zum Zeitmanagement usw. von Aufgaben. Hamster soll den Nutzer in die La- Hier ein Überblick auf die offensichtlichsten ge versetzen, seine jeweils verwendete Zeit an Begrüßenswert ist auch die Implementierung der Neuerungen: Das Entwicklerteam rund um Aufgaben, Projekten etc. stets im Blick zu ha- X.org-Spezifikation XRandR 1.2. Eine Erkennung GNOME bleibt seiner Devise treu, auf einfache ben. Auch können die Aufgaben nach Art, Kun- und Kontrolle von neu angeschlossenen Monito- Bedienbarkeit zu achten und bringt dazu die denname oder Beliebtheit kategorisiert werden. ren und deren Bildschirmauflösung zur Laufzeit Telepathie ins Spiel. Natürlich nicht wortwört- Darüber hinaus führt Hams- lich, sondern als neues Kommunikationsframe- ter ein Logbuch, mit dem work mit dem Namen „Telepathy“ [1]. Verspro- Nutzer ihre aufgebrachte Ar- chen wird damit vor allem eine multiprotokollfä- beitszeit pro Aufgabe als hige, einheitliche Schnittstelle für Anwendungen, Graphen anzeigen können. die sich um die sogenannte Echtzeitkommunika- tion kümmert, wie z. B. Instant Messenger, IRC Lang erwartet und heiß er- sowie Sprach- und Videonachrichten. Das freut sehnt wurden ebenfalls di- Entwickler wie auch Anwender gleichermaßen, verse Änderungen am Da- denn davon profitiert die nächste Neuerung: Em- teimanager Nautilus. Nauti- pathy, der neue Instant-Messaging-Client [2]. Mit lus beherrscht nun auch die Empathy sollen nun auch Audio- und Videokon- Anzeige von Verzeichnissen ferenzen über XMPP/SIP unterstützt werden. und Dateien in Reitern, den sogenannten Tabs. Einem Auch die Deskbar haben die Entwickler modifi- schnellen und übersichtli- ziert. So erhält man nun die Möglichkeit, von dort chen Arbeiten mit Dateien aus auf die Google-Suche (plus Google-Code), über Verzeichnisse hinweg Yahoo und Wikipedia zuzugreifen und Aktualisie- steht somit nichts mehr im Der Datei-Manager Nautilus ist nun mit Reitern ausgestattet.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 24 NACHRICHTEN

In punkto Barrierefreiheit macht GNOME 2.24 November) und openSUSE 11.1 (erscheint am einen Sprung nach vorne. Verbesserungen der 18. Dezember 2008) vorhanden sein. (tsc) Tastaturnavigation wie auch der barrierefreien Maus nebst einem überarbeiteten Bildschirm- Hinweis: Die Bilder stammen von „GNOME: The ausleser sollen für Niederschwellligkeit sorgen. Free Software Desktop Project“ [6] und unterlie- gen nicht der GNU Free Documentation License. Für einen detaillierten Überblick der Neuerungen INKS von GNOME 2.24 lohnt ein Besuch der Projekt- L seite [6] allemal, da hier nur ein Draufblick auf die [1] http://telepathy.freedesktop.org/wiki/ [2] http://live.gnome.org/Empathy Die Deskbar in GNOME 2.24: ein wahres vordergründigsten Änderungen geboten wurde. [3] http://twitter.com/ Multitalent. Und wann darf der geneigte Nutzer GNOME [4] http://identi.ca/ von GNOME soll nun ebenfalls möglich sein. Das 2.24 in der Distribution seiner Wahl erwarten? [5] http://projecthamster.wordpress.com/ Neustarten von GNOME gehört somit ab sofort Voraussichtlich soll GNOME 2.24 in der kom- [6] http://library.gnome.org/misc/release-notes/2.24/ der Vergangenheit an, lässt das GNOME-Projekt menden Version von Ubuntu 8.10 (erscheint am index.html.de verlauten. 30. Oktober 2008), Mandriva 2009.0 (erscheint am 9. Oktober 2008), Fedora 10 (erscheint im

Mozilla-Eula sorgt für Aufregung

Viele Windows-Nutzer kennen den Endbenutzer- EULA, wenn Ubuntu weiterhin Firefox mit aus- 3. Auch eine Ablehnung der EULA hinderte Lizenzvertrag, kurz EULA, der bei der Installation liefern möchte. Canonical beugte sich, rechnete einen nicht an der Nutzung von Firefox. oder dem ersten Start von Firefox unter Windows aber nicht mit der Protestwelle, die damit aus- angezeigt wird. Hier muss man bestätigen, dass gelöst wurde. Das Fenster wurde in die letzte man die Marken von Mozilla achtet und sieht, Alpha-Version von Intrepid eingebaut und kurz Unter diesen Gesichtspunkten empfangen viele welche Bedingungen mit der Benutzung von Fi- danach erschien ein Bugreport in Launchpad Benutzer die Anzeige nur als unnötig und ner- refox verknüpft sind. Die meisten scrollen die- [1]. Die Protestierenden legten dabei verschie- vend [3]. Als schnelle Lösung wurde ein Paket sen Text einfach beiseite, setzen ihr Häkchen bei den Gründe für ihre Ablehnung vor, u. a.: abrowser geschnürt, welches ähnlich wie Ice- „Vereinbarung akzeptieren“ und klicken dann auf weasel unter Debian alle Mozilla-Marken in Fire- „Ok“. 1. Die EULA bezog sich auf Closed-Source- fox entfernte und damit die EULA nicht anzeigen Komponenten, die unter einem Open-Source- musste. Dieses Verhalten wollte Mozilla in Ubuntu 8.10 Betriebssystem keine Rolle spielen. „Intrepid Ibex“ durchsetzen und bat Canonical, Nach den Reaktionen stellte Mozillas Chefin die Firma hinter Ubuntu, um eine Anzeige dieser 2. EULAs sind in vielen Fällen nicht wirksam [2]. Mitchell Baker in ihrem Blog richtig [4], dass

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 25 NACHRICHTEN der falsche EULA-Text an Canonical ausgelie- man eine Anzeige in einem separaten Tab beim [4] http://blog.lizardwrangler.com/2008/09/15/ fert wurde, sodass der eigentlich angedachte ersten Firefox-Start. Erste Ideen dafür gibt es be- ubuntu-firefox-and-license-issues/ Open-Source-Lizenztext gar nicht angezeigt wer- reits [6] [7]. (dwa) [5] http://blog.lizardwrangler.com/2008/09/16/firefox- den konnte. Zusätzlich dachte Baker, dass allein without-eulas-update/ LINKS der korrekte Inhalt die Gemüter beruhigen würde. [6] http://lockshot.wordpress.com/2008/09/17/ Aber einen Tag später kam man doch zu der Ent- [1] https://bugs.edge.launchpad.net/ubuntu/+source/ licensing-proposal/ scheidung die EULA-Anzeige in dieser Art fallen firefox-3.0/+bug/269656 [7] http://lockshot.wordpress.com/2008/09/17/ [2] http://de.wikipedia.org/wiki/Endbenutzer- zu lassen [5], da die Reaktionen in der Ubuntu- licensing-proposal-notice-page-screen-shot/ Lizenzvertrag Gemeinde noch immer nicht viel besser waren. [3] http://forum.ubuntuusers.de/topic/mozilla-nervt- Da man auf die Lizenzinformation, die definitiv mit-eula/ wichtig sind, aber nicht ganz verzichten will, plant

Nachrichtenschnippsel

Für knapp 20 Euro kann nun jeder die Wikipe- Die CeBIT 2009 steht unter einem guten (Open- nommen. Für 49 US-Dollar pro Jahr kann man im Buchformat [1] kaufen. Die 1000-Seiten- Source-)Stern, denn die CeBIT-Messeleitung hat Mitglied werden und erhält ein T-Shirt und den starke Enzyklopädie enthält ca. 20.000 Stichwor- bekannt gegeben, dass es nächstes Jahr ei- vierteljährlich erscheinenden Newsletter. Zusätz- te, deren Texte aus den 800.000 Artikeln der ne eigene Halle für Open-Source-Projekte ge- lich kann man die Wahl des Vorstandssitzes mit deutschen Wikipedia ausgewählt wurden, wobei ben wird. Neben den großen kommerziellen An- seiner Stimme beeinflussen [5]. (dwa) meistens die Einleitung der Artikel als Vorlage bietern haben auch kleinere Projekte die Mög- INKS genutzt wurde. Gemäß der GNU Free Documen- lichkeit, an der Messe teilzunehmen. Die Linux L tation License wurde am Ende des Buches auf New Media AG sponsort die Teilnahme für aus- [1] http://www.bookzilla.de/shop/action/product 27 Seiten alle 90.000 Autoren namentlich er- gewählte nicht-kommerzielle Projekte mit Bezug Details/7397177/das_wikipedia_lexikon_in_ wähnt [2]. zu Linux oder Open Source, die sich darüber hin- einem_band_3577091029.html?aUrl=90006951 aus mit Themen beschäftigen, die in Wirtschafts- [2] http://www.pro-linux.de/news/2008/13212.html Über eine Live-DVD wollen Red Hat und IBM Un- unternehmen von Interesse sind. Bewerben kann [3] http://www.heise.de/open/news/meldung/116143 ternehmen den Linux-Desktop schmackhaft ma- man sich noch bis zum 30. Oktober 2008 auf der [4] http://www.linux-magazin.de/events/call_for_ chen, die das System ohne Installation testen Linux-Magazin-Webseite [4]. projects_cebit_open_source_2009 wollen. Der Open Collaboration Client enthält [5] http://www.pro-linux.de/news/2008/13229.html u. a. die Programme Lotus Notes, Symphony und Wer die Linux Foundation unterstützen möchte, Sametime und basiert auf Red Hats Enterprise hat nun die Möglichkeit dazu, denn seit Ende Linux Desktop 5.2 [3]. September werden auch Privatpersonen aufge-

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TorrentFlux und Torrentflux-b4rt von Hans-Joachim Baader

itTorrent gibt es als Konsolen- und Basis re Lösung ist im Forum von TorrentFlux beschrie- Client/Server-Anwendung sowie mit Zur Installation lädt man das Paket ben [2]. Der „Safe Mode“ von PHP muss aus- B grafischen Oberflächen – wie wäre es torrentflux_2.4.tar.gz vom Projektserver geschaltet sein. Dies dürfte meistens bereits der aber einmal mit einer Webanwendung? Sie er- herunter. Man kann es in einem beliebigen Ver- Fall sein, da er andere Webanwendungen eben- möglicht nicht nur, von jedem Ort aus seine zeichnis starten und auch von dort ausführen, falls aus dem Gleichgewicht bringt. Torrents zu verwalten, sondern bietet auch wenn man den Webserver entsprechend konfigu- Gruppen die Möglichkeit, einen Server ge- riert. Daher legt man es unter /usr/local. Die Des Weiteren müssen Apache, mod_php, meinsam zu nutzen. Nicht zuletzt wäre es Installation hier weicht in mancher Hinsicht von MySQL, die CURL-Bibliothek und Python instal- auch denkbar, den Zugang zu solch einer An- der mitgelieferten, einfachen Anleitung ab. Denn liert sein, was man leicht über das Paketsystem wendung als Dienstleistung anzubieten. wer in der Anleitung fordert, einem Verzeichnis der Distribution durchführen kann. die Berechtigung 777 zu geben (Lesen, Schrei- Datenbank Es wird in dem Artikel hauptsächlich von dem Fall ben und Ausführen für jeden), oder eine MySQL- Nun kann man die Datenbank einrichten. Mit ausgegangen, dass man die Webanwendung auf Datenbank mit Zugriff durch den Root-Benutzer mysql -p und dem passenden Benutzernamen seinem heimischen Server als Ersatz für einen anzulegen (womit das Root-Passwort im Klartext loggt man sich als Administrator ein und führt die Kommandozeilen- oder grafischen Client ver- in der Konfigurationsdatei steht), zeigt, dass er folgenden Kommandos aus: wendet. Sinn hat dies hauptsächlich dann, wenn von Sicherheit nichts verstanden hat. man einen separaten Server hat und BitTorrent create database torrentflux; dort läuft, oder wenn man, wie oben erwähnt, von Es wird hier also anders gemacht und man über- use torrentflux; jedem Ort aus auf seine Torrents zugreifen will. gibt erst einmal das ganze Verzeichnis an Root. \. mysql_torrentflux.sql Dadurch sind die Dateien für den Webserver grant all on torrentflux.* to TorrentFlux nicht änderbar: y torrentflux identified by y Installation # chown -R root.root torrentflux_2.4 ’o8sakj:Zh’; TorrentFlux [1] ist eine Webanwendung, die PHP quit und MySQL verwendet. Für das Torrent-Protokoll Nun wechselt man in das neu entstandene Ver- wird BitTornado mitgeliefert, das in Python im- zeichnis torrentflux_2.4. Im Projektverzeich- Damit ist speziell für die Datenbank „torrent- plementiert ist. Es ist dafür ausgelegt, auf ei- nis befinden sich die kurzen Dateien README und flux“ ein Benutzer gleichen Namens angelegt, nem Server zu laufen und quasi eine Download- INSTALL, die man sich durchlesen sollte. Die der ein nicht erratbares Passwort (verwenden Sie Community zu bilden. Dementsprechend können Datei INSTALL führt einige Voraussetzungen für nicht das gleiche Beispiel) erhält. Die Zugangs- Benutzerkonten angelegt werden und die Benut- TorrentFlux auf. daten der Datenbank werden nun in die Datei zer können gleichzeitig auf das System zugrei- html/config.php eingetragen. fen. Die Anleitung fordert, SELinux abzuschalten, so- fern es läuft. Ausgemachter Unsinn! Eine besse- Apache Nun muss man noch dafür sorgen, dass der

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Webserver auf die Programmdateien zugreifen Das bewirkt, dass man schmerzlos unter der min nichts weiter zu tun als das System zu war- kann. Im passenden virtuellen Host, der (bei URL http://webserver/torrent/ auf die Applika- ten. Dazu gehört zunächst einmal das Anlegen Debian jedenfalls) in einer Datei im Verzeich- tion zugreifen kann. neuer Benutzer und das Verwalten bestehender. nis /etc/apache2/sites-enabled definiert ist, Man kann den Benutzern normale und Adminis- fügt man folgenden Alias hinzu: Erster Aufruf tratorrechte geben. Daneben werden nur Benut- Beim ersten Aufruf der Seite erscheint ein Login- zername und Passwort benötigt, weitere Einstel- Alias /torrent/ y Dialog, in den man einen beliebigen Namen lungen kann jeder Benutzer selbst vornehmen – /usr/local/torrentflux_2.4/html/ und Passwort eingeben kann. Da dieser Name viele gibt es aber ohnehin nicht. zum Administrator von TorrentFlux gemacht wird, kann es sinnvoll sein, Weiter gibt es eine Backup-Funktion, de- ihn „admin“ oder ähnlich zu nennen. ren Nützlichkeit ich noch nicht beurteilen Eine eigene Benutzerkennung kann kann. Sie erzeugt ein Tar-Archiv, das einen man sich später noch anlegen. Namen mit Datumsstempel trägt, wie etwa torrentflux_20080625.tar.gz, und lediglich Es erscheint eine Konfigurationsseite, eine Datei mit der Struktur und den aktuellen In- auf der gleich der erste Eintrag das halten der Datenbank enthält. Downloadverzeichnis festlegt. Das vorgegebene html/downloads soll- Unter „rss“ lassen sich URLs zu RSS-Feeds ein- te man nicht unbedingt benutzen, da geben. Diese Funktion ist so primitiv, dass sie variable Daten nicht unter /usr abge- weder erkennt, ob die URL tatsächlich auf einen legt werden sollten. Damit das funktio- Feed verweist, noch Duplikate verhindert. Ähn- niert, sollte das Downloadverzeichnis lich ist eine Linkverwaltung aufgebaut, mit der dem Benutzer gehören, unter dessen man URLs eingeben kann, die auf der Startsei- Account der Webserver läuft (meist te erscheinen sollen. Weitere Admin-Funktionen „www-data“). Nachdem das Down- sind ein Aktivitätslog, eine Queue-Verwaltung loadverzeichnis geändert wurde, kann (Verwaltung von Torrent-Dateien, die zur Bear- man die Einstellungen speichern und beitung vorgemerkt sind) und globale Suchein- fortsetzen. Andere Änderungen sind stellungen. zunächst nicht nötig. Themes zu definieren ist Sache des Administra- Umgang mit TorrentFlux tors. Die Themes sind offenbar sehr klein und bestehen nur aus den benötigten Bildern, ein Administration paar Farbdefinitionen sowie einer kleinen CSS- Als Administrator hat man nun bereits Datei style.css. Neue Themes lassen sich die Möglichkeit, Downloads zu star- hinzufügen, indem man sie in das Verzeichnis Die Übersichtsseite gibt Auskunft über die Torrents. ten, allerdings ist es sinnvoller, als Ad-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 28 INTERNET html/themes kopiert, und entfernen, indem man zeichnis, wo sowohl die Torrent-Datei als auch die daher eine Menge Hacks (inoffizielle und ihr jeweiliges Unterverzeichnis löscht. später die heruntergeladenen Dateien erschei- teilweise nicht sehr flexible Modifikationen) ge- nen. Jeder Benutzer kann die Dateien jedes an- schrieben haben. Viele davon sind im Forum Auf ähnliche Weise lässt sich die Auswahl der deren sehen. unter „Tools“ [3] und „TorrentFlux 2.3 Hacks“ [4] Suchmaschinen ändern. Jede Suchmaschine zu finden. So gibt es Änderungen zur Abschir- ist durch eine Klasse repräsentiert, die von der Nun muss der Download aktiviert werden, was mung der Benutzer voneinander, Einführung von Klasse SearchEngineBase abgeleitet wird. Ih- durch Klicken des entsprechenden Buttons ge- Quotas und Benutzung von PostgreSQL als Da- re Definition muss in der PHP-Datei html/ schieht. Das Programm prüft sodann, ob die tenbank. searchEngines/[name]Engine.php abgelegt herunterzuladende Datei bereits vorhanden ist. werden. Auch die Auswahl der Sprache folgt ei- Das kann eine Weile dauern, und der Fort- Viele Benutzer betrachten TorrentFlux in der nem ähnlichen Prinzip, verwendet jedoch keine schritt wird grafisch angezeigt. HTML-bedingt Grundform ohne Modifikationen offenbar als PHP-Klasse, sondern define-Anweisungen, die ist dafür jedesmal ein Neuladen der Seite er- unbrauchbar. Von einigen Nutzern wurde das in der Datei html/language/lang-[name].php forderlich. Ist die Datei bereits vorhanden, wird Programm nach Version 2.3, das im Januar abgelegt sind. Dabei ist [name] der englische sie sofort anderen BitTorrent-Benutzern ver- 2007 erschien, bereits abgeschrieben, da kei- Name der jeweiligen Sprache. fügbar gemacht. Falls nicht, wird der Down- ne Weiterentwicklung erkennbar war. So ent- load begonnen, dessen Fortschritt ebenfalls gra- stand ein Fork unter dem Namen torrentflux- Benutzer fisch dargestellt wird. Standardmäßig wird die b4rt, der inzwischen massive Erweiterungen Als normaler Benutzer sieht man nach dem Lo- Startseite einmal pro Minute neu geladen, so- zu bieten hat und kaum noch Ähnlichkei- gin eine Übersichtsseite, auf der die vom Admi- dass man immer einen aktuellen Stand sieht. ten mit dem Original erkennen lässt. Durch nistrator definierten Links und Feeds sowie ei- Sind jedoch mehr als zehn Torrents vorhanden, den Kommandozeilen-Client, die Unterstützung ne Übersicht über alle Torrents erscheinen. Au- wird es schnell un- ßerdem wird die Möglichkeit zum Hochladen von übersichtlich. Torrent-Dateien und zum Suchen nach Torrents über Suchmaschinen geboten. Hacks und Forks Die Benutzer können ihr Profil verwalten, wo sie Aus der obigen Be- ihr Passwort ändern, aber auch Sprache und schreibung sollte be- Thema auswählen können. Des Weiteren haben reits klar hervorge- sie Zugriff auf das Download-Verzeichnis, von hen, dass TorrentFlux dem sie Torrent- und Datendateien herunterla- zwar ein recht ange- den können. Sie können eine Download-Historie nehmes Programm ist, sehen und sich Mitteilungen zusenden. jedoch weitergehen- de Funktionen vermis- Um einen Torrent-Download zu starten, lädt man sen lässt. Dies wurde eine Torrent-Datei hoch. Jeder Benutzer hat von vielen Anwendern Nur wenige Einstellungen kann man im Profil vornehmen. sein eigenes Arbeitsverzeichnis im Downloadver- genauso empfunden,

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Eine Weban- zu verwalten. Es können auch URLs eingegeben wendung, die werden, deren Inhalt direkt mit wget geholt wird. ähnlich wie Tor- rentFlux arbei- Ein Kommandozeilen-Client namens fluxcli. tet, aber mei- php soll alles können, was die Weboberfläche nes Wissens auch kann. Ein Daemon namens Fluxd kann unabhängig zur Ausführung von (regelmäßigen) Hintergrund- entwickelt wur- aufgaben eingesetzt werden. Der Dateimanager de, ist Torrent- (die Verzeichnisansicht) wurde erweitert. AJAX Volve [6]. Da kann verwendet werden, um Updates der An- die letzte Ver- zeigen effizienter und häufiger durchzuführen. sion im Janu- Durch eine Template-Engine wird die Anwen- ar 2007 veröf- dung etwas schneller. fentlicht wurde Installation und sich nie- Wie bei TorrentFlux installiert man das Pro- mand bemü- gramm unter /usr/local. Zuerst macht man ßigt fühlt, ei- Root wieder zum Eigner des nach dem Entpa- ne Homepage cken entstandenen Verzeichnisses: zu erstellen, ist zu vermu- # chown -R root.root y ten, dass das torrentflux-b4rt_1.0-beta2 Projekt tot ist. Daher wird auf Die Anforderungen von torrentflux-b4rt sind einen Test ver- entspannter als die von TorrentFlux. Anstel- Administrationsfenster mit Darstellungsproblemen. zichtet. Aber im le von MySQL kann auch PostgreSQL oder nächsten Ka- SQLite als Datenbank verwendet werden. Beim von mehr Protokollen und die Option, andere pitel soll noch einen Blick auf torrentflux-b4rt BitTorrent-Client gibt es die Optionen BitTor- BitTorrent-Clients zu verwenden, gewinnt das geworfen werden. rent, BitTornado, Azureus und Transmission. Programm erheblich an Flexibilität. Zum HTTP/FTP-Download wird wget benötigt, torrentflux-b4rt für Usenet-Downloads nzbperl und für einige op- Erst im Mai 2008 tat sich bei TorrentFlux wieder tionale Features benötigt man weitere Program- etwas, als offenbar ein neuer Entwickler das Pro- torrentflux-b4rt [7] enthält eine große Zahl von me, die in der Datei README aufgeführt sind. gramm übernahm [5]. Er richtete ein Subversion- Erweiterungen gegenüber dem originalen Tor- Repository ein und brachte innerhalb weniger rentFlux. Es unterstützt mehrere Transferproto- Wieder kann man den Instruktionen der Datei Wochen die längst überfällige Version 2.4 her- kolle und erlaubt es, diese auf einheitliche Art INSTALL folgen, die ausgefeilter als bei Torrent- aus. Flux sind. Die Einrichtung des Programmes er-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 30 INTERNET folgt über die Datei setup.php. Damit dieses Skript auch Einstellungen speichern kann, sollte das Verzeichnis html/inc/config und sein In- halt vorübergehend änderbar gemacht werden:

# chmod -R a+w html/inc/config

Wie zuvor lässt man Apache mittels eines Alias auf das richtige Verzeichnis zeigen:

Alias /torrent/ /usr/local/y torrentflux-b4rt_1.0-beta2/html/

Man kann die Einrichtung auch manuell vor- nehmen, was neben der Einrichtung der Da- tenbank wie bei TorrentFlux noch einige wei- tere einfache Schritte erfordert. Mehr Kom- fort verspricht die Einrichtung unter der URL http://webserver/torrent/, die uns sogleich zum Skript setup.php umleitet.

Wer bereits TorrentFlux installiert hatte, kann mit dem Skript upgrade.php auf das neue System umsteigen. Dazu verwendet man das Skript für Version 2.3, da noch keines für Version 2.4 vor- liegt.

# cp upgrade/TF23_1.0/upgrade.php y html

Nach Eingabe der Datenbankdaten wird die Da- tenbank korrekt aktualisiert. Beim Löschen eini- ger Dateien gibt es Fehlermeldungen, die man aber ignorieren kann, weil diese Dateien gar nicht vorhanden sind. Das Upgrade sollte er- folgreich durchlaufen. Am Ende löscht man die Die Torrents müssen einzeln gestartet werden. Skripte upgrade.php und setup.php.

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Administration aber auch einfach die Standardeinstellungen ver- se verwenden, besonders wenn man Client und Nach der Installation führt der Aufruf der URL wenden. Server getrennt hat. Offensichtlich sind noch zum Loginbildschirm. Auch hier wird der erste zahlreiche Verbesserungen möglich, doch für eingegebene Benutzername zum Superuser. Torrents müssen beim ersten Start der Anwen- einfache Anforderungen kann man mit Torrent- dung von Hand gestartet werden. Dabei prüft das Flux schon sehr zufrieden sein. Der Administrationsbereich hat gegenüber Tor- System bei jedem gestarteten Torrent, ob der rentFlux enorm an Umfang zugenommen und Download bereits vorhanden ist, und übernimmt TorrentFlux wird allerdings von torrentflux-b4rt in bietet eine verwirrende Fülle von Einstellungen. ihn bzw. setzt ihn fort. Diese Situation liegt auch jeder Hinsicht in den Schatten gestellt. Der kurze Dies dürfte genau das Richtige sein für Leute, bei einem Upgrade von TorrentFlux vor. Star- Artikel konnte die Funktionen von torrentflux-b4rt die sich mit dem Programm intensiv beschäfti- tet man die vorhandenen Torrents, so stellt sich nur kurz umreißen. Kurz gesagt hat torrentflux- gen wollen. Die gute Nachricht ist, dass man schnell eine Situation wie unten ein. Die Prüfung b4rt so viel mehr zu bieten, dass manch ein Be- an den Einstellungen nichts ändern muss. Alles, der Torrents belastet den Server natürlich und nutzer diesem Programm wohl den Vorzug ge- was man am Anfang benötigt, funktioniert bereits dauert eine Weile. ben wird. mit den Standardeinstellungen. LINKS Nach etwas Herumprobieren fallen einem viel- [1] http://www.torrentflux.com/ leicht kleinere Fehler auf. So kann man die Fens- [2] http://www.torrentflux.com/forum/index.php? terbreite auf einen bestimmten Wert begren- topic=3129.0 zen. Wählt man diesen jedoch zu klein (z. B. [3] http://www.torrentflux.com/forum/index.php? 750), dann wird er nicht übernommen, aber es board=10.0 wird keine Fehlermeldung ausgegeben. Außer- [4] http://www.torrentflux.com/forum/index.php? dem scheint die Einstellung nicht zu funktionie- board=20.0 ren. An einer anderen Stelle gab es kleinere Dar- [5] http://www.torrentflux.com/forum/index.php? stellungsprobleme in einem separaten Fenster, topic=3637.0 wie oben gezeigt. Auch die Listen mit den Links [6] http://sourceforge.net/projects/torrentvolve/ und RSS-Feeds haben noch die gleichen Fehler [7] http://tf-b4rt.berlios.de/ wie bei TorrentFlux. Prüfung der vorhandenen Torrents. Autoreninformation Benutzer Für die Benutzer sind die erweiterten Möglich- Fazit Hans-Joachim Baader befasst sich keiten des Dateimanagers interessant, die auch seit 1993 mit Linux. 1994 schloss er Entpacken und Streamen mit VLC enthalten. Die TorrentFlux ist ein leistungsfähiges und gut funk- sein Informatikstudium erfolgreich ab Möglichkeit, andere Protokolle zu nutzen, darun- tionierendes Programm für die Verwaltung von und machte die Softwareentwicklung ter auch einfaches HTTP und FTP via wget, er- Torrent-Downloads. In erster Linie ist es zwar zum Beruf. Seit 1995 arbeitet er höht die Vielseitigkeit von torrentflux-b4rt enorm. für Benutzergruppen gedacht, die das Programm freiberuflich. Daneben ist er einer der Die Konfigurationsmöglichkeiten sind deutlich auf einem zentralen Server installieren, doch Betreiber von Pro-Linux.de. umfangreicher als bei TorrentFlux, man kann kann man es auch als einzelner Nutzer zuhau- © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 32 BROWSER

Ubiquity – die Webkonsole im Firefox von Thorsten Schmidt

it der Firefox-Erweiterung Ubiquity Was leistet die Konsole? Mit einem schlichtem ne Übersicht aufs aktuelle Wetter wäre trotzdem läutet man in den Mozilla Labs [1] „help“ erreicht man den schnellen Draufblick auf gut? Das Problem löst sich mit einem „weather M vielleicht eine neue Phase der In- bereits vorhandene Befehle – und das sind per Hamburg, Germany“. teraktion zwischen Nutzer und Web ein. Ziel Standard so um die 50. Von der simplen Google- ist die Verknüpfung bislang voneinander ge- Suche über „convert to pdf/richtext/html“ bis hin Google Maps trennter Dienste und Anwendungen im Web, zu „email“. Das Ganze sieht also vielverspre- So einfach kann das sein. Gut, bestimmt funk- die nun allesamt aus dem Firefox-Browser chend aus. Zur Illustration folgen nun einige Bei- tioniert so etwas auch mit anderen Firefox- heraus erreichbar sind. Woraus genau? Aus spiele. Erweiterungen. Aber es geht ja noch weiter, zum der Ubiquity-Konsole – womit das zweite Ziel Beispiel mit Google Maps Orte und Straßen su- des Projekts genannt wäre: Nicht über krypti- Anwendungsbeispiele chen. Hier muss man – wie in fast allen anderen sche Befehlszeilen, wie man vermuten möch- Fällen – einfach nur die Konsole rausholen und Suche mit Ubiquitiy te, sondern durch ein Befehlskonzept, das schnell das Kommando „map Essen, Frohnhau- Möchte man zum Beispiel schnell auf Wiki- auf natürlichen Sprachen aufbaut. Ein durch- serstr. 73“ eingeben. Binnen kurzer Zeit erschei- pedia suchen, gibt man einfach ein „wikipedia aus ebenso interessanter wie spannender nen Google Maps’ Ergebnisse in der Konsole. “ ein und wartet einen Mo- Ansatz. ment, schon erscheinen verschiedene Vor- Die Ubiquity-Erweiterung bekommt man auf üb- schläge aus der Wikipedia. Nebenbei, es lichen Wegen, nur diesmal über die Seiten der reicht auch ein „w “. Bestätigt Mozilla Labs und hier so ziemlich genau unter- man abschließend mit Return , erfolgt die halb der Überschrift „The Initial Prototype“ [2]. Weiterleitung zur Wikipedia im neuen Tab. Wichtig zu erwähnen wäre, dass sich die Erwei- Mit Esc verlässt man die Konsole. terung momentan mit Version 0.1.1 in einer sehr Alternativ blendet Ubiquitiy auch die Such- frühen Projektphase befindet. Man sollte daher dienste von Google, Yahoo und imdb ein, nicht zuviel erwarten. Nur so viel vorab: Einige sobald man nur den Suchbegriff angibt. Funktionen arbeiten schon voll und ganz, bei an- Das Komfortable ist dabei, dass man die deren gab es Probleme. Suchmaschine plus Suchbegriff dann mit Nach der Installation bleibt Ubiquity zunächst den Pfeiltasten für „Auf“ und „Ab“ auswäh- im Verborgenen. Auf Linuxmaschinen holt ein len kann. Shift + Alt + Space die Ubiquity-Konsole in Wetterbericht den Vordergrund. Natürlich kann Ubiquity noch mehr. Sind die Fensterscheiben zu beschlagen und ei- Die Ubiquity-Konsole im Vordergrund.

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E-Mail Ubiquity-Skript fyi installiert und schon kann es die Einschränkung auf die englische Sprache. Wie sieht es denn mit der E-Mail-Funktionalität losgehen. Das Kommando besteht aus densel- Aber vielleicht ist dies nur eine Frage der Zeit, aus? Auch das funktioniert. Zwei Wege füh- ben Elementen wie oben gezeigt, nur das anstel- denn offensichtlich existiert reges Interesse an ren zum Ziel. Besitzt man einen Googlemail- le von „email“ nun „fyi“ steht. Auf das „this“ kann Ubiquitys Fortentwicklung. Das zeigt jedenfalls Account, erreicht man über das Kommando man hier verzichten, ein simples Markieren der ein Blick auf den Ubiquity-Herd, dem Sammel- „email this [email protected]“ den ent- entsprechenden Textpassagen reicht aus. Und punkt für Befehle rund um die Webkonsole [4]. sprechenden Eintrag im Gmail-Account. Wobei siehe da: Der E-Mailclient öffnet sich und Adres- Ubiquity könnte somit auch für alle interessant „this“ auf ein zuvor markiertes Bild oder auf einen sat sowie Selektion sind an den passenden Stel- sein, die Javascript beherrschen. markierten Text einer Webseite verweist. Was len schon eingetragen. nicht funktioniert hat, ist der automatische Ein- Schlussendlich mein Eindruck mit einem Satz: trag des entsprechenden Adressaten im Gmail- Der nächste Gedanke war, wie es denn mit dem Ubiquity verspricht – und gewährt zum Teil schon Account. Da ich Gmail nicht nutze, ist das auch E-Mail-Body aussieht. Kann man Text in eine – einfache und komfortable Bedienbarkeit statt nicht weiter störend. x-beliebige Seite schreiben und diesen dann so- ermüdende Copy-and-Paste-Orgien und Maus- fort samt Adressat über „fyi this mumblegrum- schiebereien. Aber E-Mail soll’s doch schon sein und dann [email protected]“ in meinen Mail-Client transferieren INKS über meinen E-Mailclient Claws-Mail. Dazu und abschicken? Aber leider funktionierte gera- L wurde von Mark Chambers Seite [3] das de dies nicht. Der Text wurde in die Adresszeilen [1] http://labs.mozilla.com/ eingefügt. Aber es dürfte nur eine Frage [2] http://labs.mozilla.com/2008/08/introducing- der Zeit sein, bis auch derartige Funktio- ubiquity/ nen zur Verfügung stehen. [3] http://www.mikechambers.com/blog/2008/08/31/ firefox-ubiquity-command-fyi/ Fazit [4] https://labs.toolness.com/ubiquity-herd/ Insgesamt darf man auf die Entwicklung dieser Firefox-Erweiterung gespannt sein. Und ja, sie erleichtert häufig wie- derkehrende Aufgaben enorm und macht Autoreninformation auch Spaß. Sehr treffend illustriert dies Mark Chambers auf seiner Seite, wenn Thorsten Schmidt stieß 2005 durch er die 14 Schritte zum Versenden einer Zufall auf Ubuntu 5.04. Begeistert E-Mail samt URL einer Webseite plus Ti- von der Idee Freier Software, setzt er tel der Mail und Inhalt der Webseite zeigt seit 2006 auf Arch Linux’ Baukasten- [3]. So etwas könnte demnächst obso- Prinzip und hat Spaß an kleinen, let sein. Allerdings hat Ubiquity zurzeit eleganten und nutzbringenden Tools, zwei Nachteile: die begrenzte Auswahl wie hier am Beispiel Ubiquity sichtbar. an Befehlen einerseits und andererseits Wikipedia-Suche mit Ubiquity.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 34 DATENSICHERUNG

Datensicherung mit rdiff-backup von Torsten Maus

diff-backup [1] ist eine Software, welche ¢ --archive/-a – Archivierungsmodus. Die- --exclude /dev \\ auf rsync basiert. Dieses Netzwerkproto- ser sorgt dafür, dass die Ordnerstruktur eins --exclude /sys \\ r koll ermöglicht das Übertragen von Daten zu eins übernommen wird. --exclude /var/tmp \\ root@::/ \\ auf sicheren SSH-Verbindungen durch das ¢ --update/-u – Update, damit bei einem /mnt/backup/ Netzwerk. rdiff-backup ergänzt rsync dabei Backup auch wirklich nur die geänderten Da- um die Funktion, dass es mehrere Versio- ten übertragen werden und nicht immer alle retval=$((retval | $? )) nen speichern kann. Das bedeutet, dass auf Daten das Netzwerk durchlaufen. Diese Op- einem Backup alle Dateien auf dem aktuel- tion ist standardmäßig bei rdiff-backup ge- rdiff-backup -v0 --force \\ len Stand sind, allerdings mit Hilfe der rdiff- setzt. tools auch ältere Versionen ebenfalls zur Ver- --remove-older-than 4W \\ fügung stehen. ¢ --exclude – Dies nimmt Dateien oder kom- /mnt/backup/ plette Ordner vom Backup aus, weil diese ent- Installation weder zu groß sind oder, wie sich später noch retval=$((retval | $? )) zeigt, dynamisch aufgebaut werden und des- Mit Hilfe des Paketmanagers der verwendeten wegen von einem Backup abgeraten wird. if [ $retval -eq 0 ]; then Distribution kann man das Paket rdiff-backup echo "Backup successfull: ‘date‘" ganz einfach installieren. Es ist nicht mehr zu tun, Wichtig: Auf den Backup-Clients, also den zu else als das Paket und deren Abhängigkeiten einzu- sichernden Rechnern, muss die gleiche Version echo "Backup failed!" spielen. wie auf dem Backup-Server installiert sein, sonst fi funktioniert das Backup nicht! Konfiguration von rdiff-backup In dem oben stehenden Beispiel wird zu- Sichern eines Systems nächst rdiff-backup mitgeteilt, welche Verzeich- Da es für rdiff-backup keine Konfigurationsda- Es folgt zuerst das Skript und danach die Erklä- nisse ausgenommen werden. Dies geschieht mit tei gibt, sollte man sich ein Skript basteln, da rung der Zeilen. Das \\ entspricht dabei einem der Option --exclude. Dies sind zum einen Ver- das Eintippen des Befehls bei jedem Backup verhinderten Zeilenumbruch, sodass ein Befehl zeichnisse, welche dynamisch erstellt werden, sehr mühselig ist. Im folgenden wird ein Szena- über mehrere Zeilen geschrieben werden kann. zum anderen sind es temporäre Verzeichnisse, rio gezeigt, in dem verschiedene Optionen des welche oft sehr groß sind und deswegen nur un- Programms mit dem Ziel verwendet werden, ein #!/bin/sh nötig Zeit bei einem Backup in Anspruch nehmen komplettes System zu sichern. Zunächst werden würden. Das -v0 am Anfang underdrückt im üb- aber einmal kurz die Parameteroptionen erklärt. rdiff-backup -v0 \\ rigen die Ausgabe im Terminal. --exclude /home \\ Parameteroptionen --exclude /proc \\ Über die Zeile root@::/ meldet man Es gibt einige wichtige Parameteroptionen von --exclude /mnt \\ sich als Root am fremden Server, dessen Da- rdiff-backup: --exclude /tmp \\

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 35 DATENSICHERUNG ten man sicher will. muss man dabei Der Backupserver erstellt nun einen sicheren Wiederherstellen eines Backups natürlich noch angeben, ebenso wie in der Zei- Schlüssel mit ssh-keygen. Der Nutzer muss nur Szenario: Man „verbastelt“ sich das System oder le darunter, welche das Zielverzeichnis angibt, noch alle weiteren Eingaben mit Enter bestäti- durch ein Update entsteht ein Schaden, wel- in dem die Daten gesichert werden sollen. Das gen, da sonst ein passwortloser Login nicht mög- cher erst bei einem späteren Neustart auffällt. Verzeichnis /mnt/backup/ muss da- lich ist. Hat er den Schlüssel erstellt, wird dieser In dieser Zeit führt Cron natürlich weiterhin das bei vorher von Hand angelegt werden, wenn es im Verzeichnis /root/.ssh abgelegt. Danach Backup-Skript aus. Damit man nun auf das in- nicht existiert. kann man den Schlüssel ganz einfach mit dem krementelle Backup zugreifen kann, muss man Kommando ssh-copy-id zum entsprechenden sich zunächst darüber klar werden, welche Datei Das retval danach ist die Zuweisung eines Ar- Server schicken. Jetzt kann man sich passwort- man benötigt. Als Beispiel soll dies an der Kon- rays, welches am Ende des Skripts wieder ge- los auf dem angegeben Server einloggen. Ent- figurationsdatei smb.conf des Dienstes Samba braucht wird. sprechend kann rdiff-backup passwortlos die Da- getestet werden. ten dort jede Nacht sichern. Damit das redundante Backup nicht mit vier Jah- Man wechselt auf den Backup-Server und führt re alten Daten blockiert wird, muss man es noch Backup mit Cron folgendes Kommando aus: säubern. Dies geschieht in der vorletzten Zeile. Es gibt auch keinen Administrator, der nachts um Dabei prüft das Skript, welche Dateien älter als 3 Uhr aufsteht, um das Backup zu starten, weil zu # rdiff-backup -l /mnt/backup/y vier Wochen sind (--remove-older-than 4W) dieser Zeit weniger Netzwerklast besteht. Es ist /etc/samba/smb.conf und nimmt diese vom Backup aus. Damit ist ge- sowieso einfacher diese Arbeit von Cron erledi- Dies Ausgabe könnte dann wie folgt aussehen: währleistet, dass das Backup immer aktuell aus gen zu lassen. den Daten der letzten vier Wochen besteht. Found 3 increments: Zuerst sollte man natürlich das obige Skript als smb.conf.2008-06-01T01:21:08+ SSH-Keygen backup.sh speichern, dann ausführbar machen y 02:00.diff.gz Sun Jun 1 01:21:08 2008 Damit sich rdiff-backup und eben auch rsync und an die richtige Stelle schieben: passwortlos auf dem Server des Systems anmel- smb.conf.2008-06-03T01:14:50+y den können, müssen noch die Passwörter ver- # mv backup.sh /usr/local/bin/ 02:00.diff.gz Tue Jun 3 01:14:50 2008 schlüsselt übergeben werden, denn kein Admi- # chmod u+x /usr/local/bin/backup.sh smb.conf.2008-06-04T01:14:26+y nistrator steht in der Nacht um 3 Uhr auf, um das 02:00.diff.gz Wed Jun 4 01:14:26 2008 Passwort einzugeben, weil dort das Backup star- In /etc/cron.d/ erstellt man mit Root-Rechten Current mirror: Sun Jun 8 01:18:35 eine Datei, beispielsweise mit dem Namen tet. Dazu meldet man sich am Backup-Server an Wie man sieht, gibt es mehrere Versionen, wel- backup. In diese schreibt man dann und gibt als Root folgende Befehle ein (wie üb- che sich rdiff-backup „gemerkt“ hat. Will man nun lich ist der Parameter der Zielrechner, 0 1 * * * root /usr/local/bin/ die Sicherung vom 3. Juni wiederherstellen, weil welcher gesichert werden soll): y backup.sh man weiß, dass die Datei im Laufe dieses Tages # ssh-keygen zerstört wurde, braucht man folgenden Befehl: Damit wird jeden Tag, immer um 1 Uhr nachts, # ssh-copy-id -i y das Skript gestartet. Gratulation! Das Backup # rdiff-backup -r y /root/.ssh/id_rsa.pub root@ sollte somit automatisch klappen. 2008-06-03T01:14:50+02:00 -> y

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 36 DATENSICHERUNG

/mnt/backup//etc/samba/y smb.conf /root/smb.conf

Hinter der Option -r muss man den Zeit- pfad, welcher oben hinter der Datei steht, an- geben. Die Datei smb.conf wurde dann aus dem Backup-Verzeichnis ins /root-Verzeichnis kopiert und kann von dort aus weiter verwendet werden.

Tipps und Tricks Noch ein paar Tipps:

¢ Eine SATA-Festplatte eignet sich sehr gut zum Sichern der Daten, da diese schnellere Zugriffzeiten haben als ihre IDE-Kollegen. ¢ Ein Backup sollte immer in der Nacht laufen, wenn die Last des Systems niedrig ist. ¢ Das Backup kann unter Umständen nicht funktionieren, wenn das Root-Passwort geän- dert wurde. Dazu müssen neue SSH-Keys er- stellt werden.

LINKS [1] http://www.nongnu.org/rdiff-backup/

Autoreninformation

Thorsten Maus ist zurzeit Student an der CBS in Köln und arbeitet neben seinem Studium als Systemadminis- trator auch mithilfe von rdiff-backup.

„Python“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/353

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 37 KONSOLE at – ein (fast) vergessenes Helferlein von Markus Schnalke

en Cron-Daemon kennt und verwen- den Nutzern genutzt werden, indem sie sich ihre Von den drei Aliassen ist nur batch nach POSIX det fast jeder Unix-Benutzer, sein eigenen Cronjobs anlegen. und SUSv3 spezifiziert, er sollte also verfügbar D Gegenstück at dagegen kennen die sein. Die anderen beiden sind auf GNU/Linux- meisten nur vom Namen. Die Funktion die at at dagegen ist kein Dienst, der vom System ge- Systemen verbreitet, bei BSD eher nicht. Die anbietet, kann jedoch im Alltag deutlich häu- nutzt wird. Er ist für die Benutzer da und so- oben aufgelisteten Programme liegen natürlich figer eingesetzt werden, als man es erst mal mit auch nicht auf jedem System von Haus aus irgendwo im Pfad. (Das Kommando whereis at erwartet. installiert. Allerdings sind sowohl at als auch sagt wo.) cron (bzw. crontab) in POSIX und der SUSv3 Dies ist eine kurze Einführung in at mit Beispie- (Single Unix Specification Version 3, Nachfolger Zusätzlich gibt es das Spool-Verzeichnis, in dem len, in denen vorgestellt wird, was man damit ma- von POSIX) spezifiziert, somit dürften sie für je- die Jobs gespeichert sind. Dort schaut atd re- chen kann. des Unix verfügbar sein. gelmäßig, ob einer der Jobs jetzt zu starten ist. Dieses Verzeichnis liegt je nach System an ver- Was ist at? Struktur schiedenen Orten. Es wird üblicherweise entwe- der unter /var oder /var/spool ein Verzeichnis Es wird kaum jemanden geben, der at erklärt, Das at-System besteht aus den zwei Program- mit Namen at oder cron sein. ohne nicht davor cron erklärt zu haben. Hier wird men at und atd. Auf vielen Systemen existieren ebenso vorgegangen, denn die beiden Program- noch weitere Programme, die jedoch nur Aliasse Weiterhin können die Dateien at.allow und me sind ein Paar, das sich ergänzt. für bestimmte at-Aufrufe sind. In der folgenden at.deny existieren, mit denen Nutzern die Be- Tabelle sind die Programme kurz vorgestellt. Nä- rechtigung für at gegeben oder entzogen werden Cron ist ein Daemon, der Programme regelmä- here Informationen finden sich in der Manpage kann. Diese Dateien sollten entweder im jeweili- ßig startet; das kann stündlich, tageweise, oder von at oder in der Open Group Base Specificati- gen Spool-Verzeichnis oder direkt unter /etc lie- auch um vier Uhr fünfzehn am ersten Tag je- on [1]. gen. Grundsätzlich sollte die Manpage von at alle des Monats sein. at startet auch Programme, nur Pfade auflisten. eben nicht regelmäßig, sondern genau einmal zu einem bestimmten Zeitpunkt. at und atd atd Ein Daemon, der im Hintergrund läuft und zum Verwendung Auf Rechnern gibt es üblicherweise eine gan- passenden Zeitpunkt die Jobs ausführt. Jobs mit at anzulegen ist keine große Sache. ze Reihe von Systemaufgaben, die regelmäßig at Ein Programm, mit dem Jobs angelegt, aufge- Man startet das Programm einfach mit einer Zeit- listet und gelöscht werden können. erledigt werden müssen. Man kann also davon angabe als Argument. Dann gibt man die Befeh- ausgehen, dass ein Cron-Daemon auf quasi je- atq Das gleiche wie at -l: die angelegten Jobs des Users auflisten. le ein, die ausgeführt werden sollen und been- dem System installiert ist und auch läuft. (Die re- atrm Ein Alias für at -d: einen Job entfernen. det mit ˆD. (ˆD steht für die Tastenkombination gelmäßigen Systemaufgaben kann man sich auf batch Stellvertretend für at -q b -m now. Damit Strg + D .) Dieser Vorgang wird nun genauer Debian-Systemen mit ls /etc/cron.* auflisten wird ein Job anlegt, der gestartet wird, wenn beschrieben. lassen.) Der cron-Daemon kann dann auch von das System unter geringer Last steht.

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Zeitangabe Gültige Zeitangaben sind zum Beispiel: noon keiten abweichen oder weitere verfügbar sein. Es Die Zeitangabe kann in allerlei verschiedenen tomorrow, oder 14:59 tomorrow. ist deshalb empfehlenswert, einen Blick in die lo- Formen erfolgen, in jedem Fall ist sie aber das kale Manpage von at zu werfen. Pflichtargument beim Aufruf von at. Die einfachs- Man könnte meinen, der Alias today sei über- te Form ist die direkte Angabe einer Uhrzeit oder flüssig, da sich Uhrzeiten automatisch auf den Befehle eines Datums. In der folgenden Tabelle stehen aktuellen Tag beziehen und es nur bei einer be- Die Befehle werden, wie für gute Unix- die gängigsten Formate. (Im deutschsprachigen reits zurückliegenden Uhrzeit einen Unterschied Programme üblich, von der Standardeingabe Raum unübliche Zeitangaben wurden weggelas- macht. Zum Beispiel 08:00 und 08:00 today. gelesen. Das heißt, standardmäßig von der Tas- sen. Diese können bei Bedarf in der Dokumenta- Im ersten Fall wird der Job für acht Uhr am fol- tatur. Man kann also Befehle eingeben und be- tion nachgelesen werden.) genden Tag angesetzt, im zweiten Fall wird er endet diese Eingabe dann mit ˆD, das für EOF (= sofort ausgeführt, da die Zeit bereits in der Ver- End of File) steht. Das Prinzip ist dasselbe wie gangenheit liegt (d. h. er entspricht now). zum Beispiel bei cat oder mail auch. Zeitangabe Beschreibung Schema Beispiel Tatsächlich wird today aber ziemlich oft verwen- Da die Befehle von der Standardeingabe gelesen Stunde HH 18 det. Noch öfter allerdings now (aber hauptsäch- werden, hat man sehr einfach die Möglichkeit, sie Stunde + Minute HHMM 1800 lich, weil es zwei Buchstaben kürzer ist *g*). alternativ aus einer Datei oder einer Pipe zu le- Stunde + Minute HH:MM 18:00 sen. Hier zwei Beispiele dafür. Tag DD.MM.YY 24.12.08 Der Grund dafür sind die relativen Inkremen- te, die zu den Zeitpunkten noch angege- Aus einer Datei (hierbei muss man den Teil mit ben werden können. Jede beliebige, oben be- echo und das ˆD auch eingeben): Wird nur eine Uhrzeit angegeben, bezieht diese schriebene, Zeitangabe kann duch ein relati- sich auf die folgenden 24 Stunden – also den ves Inkrement erweitert werden. Die Syntax da- $ cat >at-commands aktuellen Tag oder, falls sie an diesem schon für ist + . Die echo "hello world" vergangen sein sollte, auf den nächsten Tag. ist dabei eine der folgenden Worte: ˆD Uhrzeit- und Tagesangaben können auch kombi- minutes, hours, days, weeks, months, years. $ be gibt. Diese Auflistung ist keineswegs vollstän- den, in denen derartige Möglichkeiten Gold wert today dig. Sie ist primär an der SUSv3 orientiert. Je sind. tomorrow nach System können einzelne Angabemöglich-

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Job-Management $ mail In der nächsten Ausgabe von freiesMagazin Hat man sich nun Jobs angelegt, so interessiert Mail v. 8.1 6/6/93. Type ? for help. werden dann einige Probleme besprochen, die einen vielleicht später noch mal, welche Jobs an- "/var/spool/mail/meillo": 1 message man mit at lösen kann. gelegt sind und wann sie starten werden. Für die- >N 1 meillo@localhost Mon Aug 11 y INKS sen Zweck gibt es at -l, beziehungsweise den 14:59 16/727 "Output from your job 8" L Alias atq. Damit kann man sich eine Liste von & p [1] http://www.opengroup.org/onlinepubs/0096953 anstehenden Jobs ausgeben lassen. Normalen Message 1: 99/utilities/at.html Benutzern werden ihre eigenen Jobs aufgelistet, From meillo@localhost Mon Aug 11 root dagegen bekommt alle zu sehen. (Die erste 14:59:13 2008 Autoreninformation Spalte der Liste ist die Job-Nummer.) Date: Mon, 11 Aug 2008 14:59:13 +0200 From: meillo@localhost Markus Schnalke ist ein über- Anhand seiner Nummer kann ein Job auch Subject: Output from your job 8 zeugter Fan der Unix-Philosophie wieder gelöscht werden. Ein simples at -d To: meillo@localhost und interessiert sich somit stark für , und der Job ist weg. Alternativ kann Programme, die nach ihren „Geboten“ hier der Alias atrm verwendet werden – aber ob hello world programmiert wurden. Dies sind in dieser existiert, hängt vom vorliegenden System erster Linie die alten Unix-Tools, die ab. & d auf nahezu jedem System verfügbar & q sind. Benachrichtigung Manch einer hat sich vielleicht schon gefragt, Mail-Benachrichtigungen werden nur versendet, welchen Sinn ein Befehl wie date oder echo wenn Ausgaben im Job anfallen. Erzeugt kei- in einem Hintergrund-Job haben soll. Richtig, nes der Programme im Job eine Ausgabe, wird das ist erst einmal nicht sinnvoll. Zum Testen auch keine Mail verschickt. Falls man es trotz- allerdings ist es ungemein geschickt. Wie cron dem wünscht, kann man sich aber mit der Op- auch, schickt at in Jobs anfallende Ausgaben per tion -m in jedem Fall nach Beendigung des Jobs System-Mail an den jeweiligen Nutzer. (Ein MTA eine Nachricht senden lassen. Gerade bei lange muss dafür natürlich verfügbar sein.) Um zu zei- laufenden Programmen ist dies sinnvoll. gen, wie das aussehen kann, folgt hier ein Aus- zug einer Shellsession. Der Alias batch, der Jobs automatisch dann aus- führt, wenn die Systemlast niedrig ist, hat diese Mailnachricht eines Jobs: Option standardmäßig gesetzt. Wer also umfang- reiche und vielleicht sogar Ressourcen-intensive $ at now Aufgaben zu erledigen hat, sollte sich batch ge- at> echo hello world nauer anschauen. at> ˆD job 8 at 2008-08-11 14:59 „Advanced Technology“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/387 © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 40 HARDWARE

ASUS EeePC 1000H für Freunde des Chamäleons von Oliver Johanndrees

m 4. September 2008 war endlich auch in Deutschland der offizielle A Launch von ASUS’ neuem Netbook- Flaggschiff, dem EeePC 1000H. Der rechte Zeitpunkt, um sich das Gerät genauer anzu- schauen. Vor allem der Frage, wie sich die Distribution openSUSE auf dem ASUS EeePC 1000H macht, soll in diesem Artikel nachge- gangen werden.

Die Hardware In seiner Kategorie gehört der EeePC 1000H mit dem 10,2-Zoll-TFT zu den größeren Vertre- tern, und auch sonst ist die Ausstattung nicht von schlechten Eltern. Waren die kleineren Brü- der bislang mit den wenig ergiebigen SSDs (So- lid State Discs) versehen, so kommt der 1000H mit einer geräumigen 160-GB-Festplatte im 2,5- Zoll-Format auf den Markt.

Freunde des freien Betriebssystems hatten ge- hofft, mit dem Gerät einen weiteren Vertreter der Linux-Netbooks zu bekommen, so wie vor einem Jahr der EeePC 701 4G in Deutschland gestartet war. In anderen EU-Ländern wird das Netbook bereits seit Längerem in dieser Variante an den Mann gebracht. Für Deutschland hat sich ASUS Der ASUS EeePC 1000H mit openSUSE. zunächst entschieden, die Festplatten-Version mit dem Betriebssystem Windows XP Home zu Für zurzeit durchschnittlich 420 Euro bekommt und, ganz wichtig, einen 6-Zellen-Akku mit vermarkten, eine Linux-Variante war lange Zeit der Käufer ein voll ausgestattetes Netbook mit 6600 mAh Leistung, was ihm eine maximale fraglich, ist jetzt jedoch vom Hersteller konkret 1,6-GHz-Intel Atom-Prozessor, 1 GB Hauptspei- Laufzeit von gut 7 Stunden ermöglicht. Aber da- angekündigt. cher, WLAN n-Draft, Bluetooth, 160 GB HDD zu später mehr. Das Gewicht von knapp 1400

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Gramm liegt für Geräte seiner Größe bereits am dort auf das Netbook zu installieren. In diesem USB-Anschlüsse optimal, zum anderen ist das vertretbaren Limit, ein Tribut, den man dem stär- Fall wurde davon Abstand genommen und der Laufwerk ideale Ausgangsbasis für Software wie keren Akku zollen muss. Im Kaufpreis enthalten konventionelle Weg gegangen. Am Besten lässt Acronis TrueImage Home, um damit den fertig ist die Lizenz für das vorinstallierte Windows XP sich dies durch die Investition von 15 Euro er- konfigurierten Zwerg zu sichern. Home mit Servicepack 3. reichen, für die man einen IDE-zu-USB-Adapter bekommt. Kramt man in den Resten der letz- Aber zunächst steht die Installation des na- openSUSE-Installation ten PC-Umrüstung, findet man dort bestimmt gelneuen Linux ins Haus. In das Laufwerk ein CD-Rom- oder DVD-Laufwerk älterer Ge- legt man die Silberscheibe mit dem aktuellen Mit einer recht großzügig dimensionierten Fest- neration und schon kann die normale Installa- openSUSE 11, wie sie zurzeit den bekannten platte bietet sich der EeePC 1000H gerade- tion des Betriebssystems beginnen. Per Einstel- Linux-Fachzeitschriften beiliegt, oder wie sie als zu für ein Dual-Boot-System an, und was an- lung im BIOS ( F2 beim Start) ist dem Netbook ISO direkt vom Herausgeber [2] zu haben ist. deres kommt für ein weiteres Betriebssystem schnell beigebracht, dass es zunächst vom ex- in Frage als Linux? Da man keine Kompro- Am einfachsten ist es, sich in der reinen ternen DVD-Rom-Laufwerk starten soll. Über- misse wegen des Platzbedarfes machen muss, Windows-Ausstattung, also vor der Linux- haupt ist die Verwendung eines externen DVD- kann es eine der ausgewachsenen Distributio- Installation (!), für die Verwendung eines ex- Laufwerkes die beste Wahl für den kleinen Lap- nen sein, die jeglichen Komfort für den Benutzer ternen Partitionsprogramms zu entscheiden. top. Zum einen nutzt man so die verfügbaren drei bieten. Laut DistroWatch.com [1] Das erleichtert die grundsätzliche Aufteilung der rangieren in der sechsmonatigen Festplatte und stellt weniger erfahrene Linux- Rangliste Ubuntu und openSUSE Freunde nicht vor schwierige Entscheidungen auf den Plätzen eins und zwei, die im openSUSE-Partitionsmanager. Als Programm Wahl fiel diesmal auf das Chamä- bieten sich die kostenlosen Varianten aus der leon. Das ist bekannterweise das Open-Source-Welt an. Als da sind z. B. GParted Maskottchen von openSUSE, zur- von einer Puppy-Linux-Installation [3], das Tool zeit in der brandneuen Version 11, qtparted von einer KNOPPIX-Live-CD [4] oder mit aktuellem KDE4. auch die Live-CD Parted Magic 3.0 [5] (derzeit vertreten in der aktuellen LinuxUser 10/2008). Eine Installation von CD oder Wer im Besitz proprietärer Software ist, wie z. B. DVD gestaltet sich, der fehlen- Acronis TrueImage 11 Home, der kann auch die- den Hardware wegen, zunächst se nutzen. als schwierig. Dem EeePC 1000H fehlt das entsprechende Lauf- Knappe 50 GB als Systempartition können werk. Nun gibt es sicherlich ei- Windows überlassen bleiben, eine Weitere mit ne ganze Reihe von mehr oder 30 GB im Filesystem-Format FAT32. Die Ent- weniger zuverlässigen Anleitun- scheidung für FAT32 ermöglicht es später, gen, ein openSUSE 11 auf einen die Partition als Austausch-Medium für bei- USB-Stick zu befördern und von Günstiger Adapter zur „Kontaktaufnahme“ mit dem EeePC. de Betriebssysteme (Windows und Linux) zu

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openSUSE-Benutzern gewohnt Die gesamte Installation von openSUSE läuft er- verrichtet der Installationsmana- staunlich reibungslos auf dem Netbook. Aller- ger seinen Dienst und man lan- dings schlägt der Test der Internetverbindung det auf der bekannten openSUSE- fehl, was auf Probleme mit der Netzwerkkarte Oberfläche. schließen lässt.

Wichtiger Installationspunkt unter KDE-Update und Treiberprobleme openSUSE ist die Auswahl der verwendeten Softwarepakete. Da Ein erster Start von openSUSE nach der Erstin- Platz genug vorhanden ist, wird stallation erfolgt mit der Standardumgebung KDE empfohlen, sich für die Desktop- 3.5.9, der erprobte Fenstermanager verrichtet umgebungen KDE 3.5.9 und KDE seinen Dienst zuverlässig. Die Bildschirmauflö- 4.0 zu entscheiden, wohl wissend, sung wird korrekt erkannt, augenscheinlich sind dass KDE4 noch seine Tücken hat. alle interaktiven Funktionen vorhanden. Vorpartitionierung der Platte mit einem externen Programm, Sollte man mit einer der beiden hier GParted. openSUSE kommt, wie derzeit die gängigen nicht zufrieden sein, steht sofort die anderen Distributionen auch, mit der KDE- verwenden. Ein weiteres Viertel der Platte, Alternative bereit. Version 4.0. Diese ist bekanntermaßen wenig ca. 40 GB, wird als zweite Primärpartition mit Linux Ext3 angelegt. Es soll bei der openSUSE- Die Netbooks verwenden Installation die Rootpartition mit den Systemda- recht aktuelle Hardware. teien aufnehmen. Aus den verbleibenden 20 GB Die Wahrscheinlichkeit zu- erstellt man die Homepartition, ebenfalls mit sätzlicher Treiberinstalla- Ext3. Die Trennung von Root- und Homeparti- tionen ist hoch. Daher tion bietet den Vorteil, das Betriebssystem ggf. empfiehlt es sich eben- zu wechseln oder zu verändern, ohne die Home- falls die Entwicklungsum- und Nutzerdaten anfassen zu müssen oder zu gebung, also den GCC- verlieren. Eine Variante, die sich absolut bewährt Compiler und die Kernel- hat. quellen zu installieren. Für eine spätere Treibererstel- Booten von der DVD, Laden des Kernels und lung sind diese zwingend Anzeige der Installationsseiten funktioniert auf notwendig. Im Installati- dem EeePC 1000H wie bei den „Großen“. Über- onsdialog zum Software- haupt glänzt das neue openSUSE mit einer umfang ist das mit dem schönen und übersichtlichen Benutzeroberflä- Setzen eines weiteren che, die jeden Schritt ausreichend erklärt und Häkchens getan. Der KDE-4.1.1-Desktop in seiner ganzen Pracht. im Grunde intuitiv zu bedienen ist. Wie von

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 43 HARDWARE komfortabel und läuft nicht wirklich stabil. Es be- dass eth0 (die eingebaute LAN-Karte) nicht auf- den Verzeichnissen finden sich recht detaillierte steht jedoch kein Zweifel, dass in den kommen- findbar ist. Ein Aufruf von Yast zur Konfiguration Anweisungen, wie die Quellen zu kompilieren den Wochen per Online-Update nachgebessert der Netzwerkkarte bringt leider auch keine ge- sind. Zumeist ist dies mit einem einfachen make wird. Spätestens zur openSUSE-Version 11.1 fundene Hardware ans Licht. Fakt ist: openSUSE install getan. im Dezember wird sich der Desktop auch in kennt weder das LAN- noch das WLAN-Gerät der Version 4.1.1 präsentieren. Dennoch ist ein nach der Erstinstallation des Betriebssystems. Nach dem Neustart des Rechners zeigt ein Test mit KDE 4.0 interessant. Überraschender- lsmod in der Root-Konsole, dass die Module weise hat openSUSE hier Probleme mit den Jetzt bleibt nur die Wahl, das installierte Windows rt2860sta und atl1e erfolgreich geladen wurden. TFT-Dimensionen, denn statt der Auflösung von zu booten (für das übrigens alle notwendigen Während eth0 gleich zu Beginn verfügbar ist, tut 1024x600 Pixeln präsentiert KDE4 einen Desk- Treiber eingerichtet sind) und von dort aus auf sich das WLAN-Gerät ra0 mit dem Start etwas top mit 1024x768, was ärgerlicherweise dazu die Suche nach passenden Treibern für die Hard- schwer. Mit der üblichen traditionellen Methode führt, dass die Taskleiste am unteren Bildschirm- ware zu beginnen. Als Netzwerkkarte ist ein via ifconfig etc. lässt sich die Karte nicht recht rand nicht mehr zu sehen ist. Grund dafür ist Gerät der Firma Attansic Technology Corpora- aktivieren. Die Lösung: Im Yast, unter „Netzwerk- wohl eine Verbindung zum externen VGA-Port, tion verbaut, beim WLAN hat sich ASUS für geräte » Netzwerkeinstellungen » Globale Op- dessen Auflösung für ein Standard-TFT konfigu- eine RaLink RT2860 entschieden. Und auch tionen“, wechselt man gleich beim ersten Punkt riert ist. wenn Linus Torvalds gerade erst verkündete, in zur Verwaltung via NetworkManager. Der erfüllt den aktuellen Kernel (2.6.27) die Treiber für die treu seinen Dienst und siehe da, das WLAN- Einem Tipp des Printmagazins LinuxUser fol- WLAN-Karte von RaLink aufnehmen zu wollen, Gerät ra0 ist spätestens nach einem Neustart mit gend, sollte man in der Konsole die Datei und, nach eigener Aussage, die Wertigkeit der rcnetwork restart verfügbar. /etc/sysconfig.d/displaymanager mit Root- Netbooks erkannt hat, Rechten editieren. Die Zeile hilft diese Absicht hier nicht weiter. Jedoch DISPLAYMANAGER_RANDR_MODE_VGA="auto" finden sich die Quel- len für den RaLink- weiter unten wird durch das Raute-Zeichen (#) Treiber beim Hersteller vor dem Eintrag auskommentiert. Ein Neustart [7]. Den Atheros-Treiber des Rechners löst das Problem und auch KDE für die Netzwerkkar- 4.0 zeigt nun die gewünschte Bildschirmauflö- te findet man auf der sung von 1024x600. Atheros-Seite [8] un- Um die Wartezeit bis zur Veröffentlichung von ter „AR81Family-linux- openSUSE 11.1 zu verkürzen, empfiehlt sich ein v1.0.1.0“. So gewapp- Update auf die aktuelle, fehlerbereinigte KDE- net wird wieder open- Version 4.1.1, wie sie zurzeit auf der KDE- SUSE gestartet und die Homepage [6] zu finden ist. Beim Versuch die In- geladenen Treiberquel- ternetseite aufzurufen, stellt sich jedoch heraus, len in ihre Verzeichnis- se entpackt. In den bei- Das Schaltzentrum „Systemeinstellungen“. © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 44 HARDWARE

Jetzt steht einem Update des KDE 4.0 auf KDE KDE 4.1.1 kommt auch mit einer eigenen Engine ten. Mit erstaunlichem Ergebnis: Die Schrif- 4.1.1 nichts mehr im Wege, denn „der reine Vie- für Desktopeffekte, wie 3-D-Würfel und ähnli- ten und Icons werden schärfer dargestellt und rer“ ist nicht wirklich schön in Benutzung und chem. Das bislang verwendete Compiz ist so- die Desktop-Effekte (3-D-Cube, etc.) funktionie- Stabilität. Die KDE-Seite offenbart gleich auf mit nicht mehr von Nöten. Die 3-D-Effekte der ren absolut flüssig und reibungslos. Ein Aufruf der Portalseite Neuigkeiten zur aktuellen Ver- KDE-eigenen Engine sind beinahe ebenso ein- des „Compiz Konfigurationsmanagers“(ccsm) er- sion. Um sich nicht lange mit dem Download drucksvoll umgesetzt wie die des bekannten Vor- möglicht nun weitere Detaileinstellungen für das und dem Kompilieren der KDE-Quellen aufzu- bilds, jedoch offenbaren sich auch Schwächen. neue Netbook. halten, findet man nach etwas Suchen auf der So lässt sich längst nicht so viel einstellen wie Downloadseite [9] etwas weiter unten Bei der Gelegenheit fällt auf, dass gewisse beim Stichwort openSUSE ein „one- Tastenbelegungen nicht funktio- click-install“, das nach der Eingabe des nieren, weder die Standardbele- Root-Passworts alle weiteren Installa- gung Alt + F2 (Programm star- tionen durchführt. Einfacher geht es ten) noch selbst definierte Kürzel. nicht. Ein bekannter Bug der aktuellen KDE-Varianten aus der 4er-Serie. Der Installationsumfang ist überschau- Man umgeht das Problem durch bar und recht schnell abgeschlossen. Nutzung der Compiz-Einstellmög- Ein Neustart bringt einen hervorragen- lichkeiten im ccsm. Der wird zu- den KDE-4.1.1-Desktop mit allen ak- nächst per KMenü aufgerufen un- tuellen Funktionen. Jetzt ist Finetuning ter „Programme » Dienstprogram- angesagt. me » Desktop » Compiz Konfigu- rationsmanager“. Nach dem Start KDE und Composite-Effekte begibt man sich in den Menü- punkt „General Options“. Dort fin- Da KDE4 eigene Grafikeffekte mit- den sich nach Anklicken des Rei- bringt, werden zunächst diese Funktio- Compiz wird per Mausklick aktiviert. ters „Commands“ die Unterpunkte nen getestet. Im KMenü, unter „Favo- „Commands“ und „Key Bindings“. Unter Ersteren riten“, findet sich der Eintrag „Systemeinstellun- bei Compiz und auch die Performance schwä- trägt man die Kommandos ein, die per Tasten- gen“, der vergleichbar ist mit dem altgedienten chelt hin und wieder. So ist die Rotation des 3-D- belegung genutzt werden sollen, unter „Key Bin- Kontrollcenter der Version KDE 3.5.9. Hier ist Cubes auf dem EeePC 1000H manchmal nur mit dings“ dann die Pendants als Tastenkürzel. Das die Schaltzentrale für das „Sehen-und-gesehen- gutem Zureden flüssig zu bekommen. anfänglich lästige Problem ist damit gelöst. Wer werden“, Mittelpunkt für alle Einstellungen, die die Tastenbelegung Alt + F2 wieder mit „Pro- das Verhalten und das Aussehen des Desktops Die Alternative ist, doch Compiz zu verwen- gramm starten“ belegen möchte, der trägt als beeinflussen. An dieser Stelle darf jeder seinem den. Das lässt sich relativ simpel in den vorge- „Command“ den Befehl „krunner“ ein. Geschmack freien Lauf lassen. nannten Systemeinstellungen unter „Standard- Komponenten » Window manager“ einschal-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 45 HARDWARE Die restliche Hard- und Software dere Distributionen, wie z. B. fluxflux-eee [11] un- Modul, bei dem man allerdings vor dem Booten terstützen diese besser. Auch für Ubuntu scheint nicht vergessen darf, es im BIOS zu aktivie- So wird aus dem holprigen openSUSE- es einige Lösungsansätze zu geben, die aber so ren, da openSUSE sonst nicht weiß, dass das Chamäleon mit KDE4 nach und nach ein ein- nicht direkt auf openSUSE übertragbar sind. Gerät existiert. Skype ist schnell installiert und drucksvoller Schwan mit allen Funktionen, die zeigt in der Konfiguration der Kamera das eige- man sich als Netbook-Nutzer wünscht. Ein paar Die 1,3-Megapixel-WebCam funktioniert „out- ne Strahlemann-Gesicht. Leider gibt es einen Feinanpassungen noch, das Nachinstallieren of-the-box“. Das Gleiche gilt für das Bluetooth- Wermutstropfen, denn die beiden Mikrophone von Mozilla Thunderbird für den Mailverkehr, GParted für weitere Disk-Manipulationen, ein Up- date auf die derzeit verfügbare OpenOffice.org- Version 2.4.1 und diverse andere Kleinigkei- ten erfolgen professionell über das openSUSE- Paketmanagement im YAST. Wie gesagt, der Rest ist Geschmackssache. Dazu gehören auch Desktop-Hintergründe und der Einsatz der neuen Plasmoiden. Diese Gadgets sind eines der neu- en Funktionen im KDE4 (siehe Artikel „Plasma, der neue KDE-Desktop“, freiesMagazin 09/2008 [10]).

Das kleine Netbook, eines der Großen seiner Art, macht mit dem Chamäleon-Linux eine sehr gu- te Figur. Einzig das Power-Management könn- te besser unterstützt werden. So werden un- ter Windows Laufzeiten von 7 Stunden ange- geben, die bislang aber so nicht verifiziert wer- den konnten. Lässt man WLAN aktiviert und ar- beitet konzentriert, wie z. B. an diesem Artikel, so sind 4,5–5 Stunden realistisch. Das automati- sche Takten der CPU wird zur Zeit wohl nur unter Windows unterstützt, ebenso wie die Suspend- Modes beim Abmelden und Herunterfahren. Als wenig komfortabel hat sich die Tatsache heraus- gestellt, dass die Funktionstasten des EeePC (WLAN an/aus, Mute, Suspend, etc.) in open- SUSE nativ nicht unterstützt werden. Einige an- Die „Wartungsluke“ des Netbooks.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 46 HARDWARE direkt unter dem TFT-Display verweigern stand- werten Vorsatz gebrochen hat, ist bedauerlich, LINKS haft ihren Dienst. Der KMixer in der Taskleiste liegt aber wohl im allgemeinen Trend des Mark- [1] http://distrowatch.com/ kennt konfigurationsmäßig nur den seitlichen Mi- tes. Das Arbeiten mit dem Netbook unter open- [2] http://software.opensuse.org/ krophoneingang. Trotz Nachinstallation der ak- SUSE macht riesig Spaß, bereitet keine Proble- [3] http://www.puppylinux.org/ tuellen ALSA-Treiber für die Soundkarte bleiben me im tagtäglichen Umgang und vermittelt auch [4] http://www.knoppix.org/ die Mikros stumm. Ein Problem, das übrigens das Gefühl, auf der richtigen Seite der Software- [5] http://partedmagic.com/ auch diverse Ubuntu-Nutzer auf dem EeePC 901 Welt zu stehen. Auf der „freien“ Seite eben. [6] http://www.kde.org/download/ und dem 1000H beklagen. Eine Lösung des [7] http://www.ralinktech.com/ralink/Home/Support/ Dennoch bleibt etwas mehr Hardware- und Trei- Problems ist augenscheinlich bislang nicht ge- Linux.html berunterstützung durch die Hersteller, vor allem glückt. Wer sich dennoch auf die Suche bege- [8] http://partner.atheros.com/Drivers.aspx durch ASUS, zu wünschen. Zwar gibt es auf de- ben möchte, dem seien die Foren von Linux- [9] http://www.kde.org/download/ ren Homepage entsprechende Rubriken für den User [12], ubuntuusers.de [13] und das Netbook- [10] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- EeePC in der Linux-Version, diese sind bislang Forum [14] ans Herz gelegt. Vor allem Letzteres 2008-09 jedoch leer. Treiber satt gibt’s nur für Windows. und die „Mutterseite“ EeePC News [15] geben [11] http://www.fluxflux.net/ Ein Umstand, der bei anderen Herstellern und ausführliche Informationen rund um den EeePC [12] http://www.linuxuser.de/ Anbietern von Netbooks übrigens ähnlich ist. und die gesamte Netbook-Szene. [13] http://ubuntuusers.de/ ASUS scheint da konzeptionell noch die rühm- [14] http://forum.eeepcnews.de/ Zu guter Letzt sollte man noch 30 Euro inves- liche Ausnahme zu sein. Ein weiterer Punkt, sich [15] http://www.eeepcnews.de/ tieren und den 1 GB Speicher gegen ein 2-GB- für ein Netbook aus dem Hause ASUS zu ent- [16] http://en.opensuse.org/OpenSUSE_on_the_ DDR2-PC5300-Modul austauschen. Das bringt scheiden. Die Verarbeitungsqualität und Stabili- EeePC mehr Leistung. Mit dem Öffnen der rückwärti- tät des Gerätes ist übrigens richtungweisend und gen Abdeckung durch zwei Schrauben ist der absolut professionell. Wechsel auch fast schon vollzogen. Im Gegen- satz zu Geräten von MSI (Wind U100) verliert Mein Fazit: Ein absolut Linux-taugliches Netbook man durch eine Aufrüstung des Speichers keine mit einem sehr guten Preis- / Leistungsverhältnis, Autoreninformation auf dem sich neben Windows mit Sicherheit auch Garantieansprüche gegenüber ASUS. Das Rein- Oliver Johanndrees ist seit 14 ein openSUSE 11 oder ein Ubuntu 8.04 wohl- und Rausklicken des Speichermoduls ist Form- Jahren verantwortlicher Systemadmi- fühlt. In der Dual-Boot-Variante auf jeden Fall sache und in einer Minute geschehen. nistrator bei einem Energieversorger ausprobieren! und Novell Certified Linux Professio- Fazit Im englischen openSUSE-Wiki findet man ei- nal. Seit Erscheinen des ersten ASUS Unter dem Strich kann man nur ein positives Ur- ne ausführliche Beschreibung zur Installation EeePCs sind die Netbooks zu einem teil über den EeePC 1000H fällen, auch wenn er und Problembehebung von openSUSE auf dem neuen Hobby für ihn geworden. Sein nativ nicht gleich mit einem Linux daherkommt. ASUS EeePC 900A, 901 und 1000/1000H [16]. Bestreben ist die Verbreitung von Dass ASUS mit diesem zu Anfang sehr ehren- Linux auf dieser Plattform.

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Das Acer Aspire 2920 und Linux von Christian Imhorst

ie am häufigsten gestellte Frage beim Aussehen bestimmen. Außerdem gehören noch Ausführlicher Test mit Ubuntu Kauf neuer Hardware ist die, ob das ein nicht gerade leiser DVD-Brenner, ein 5-in-1- Beim ersten Test mit der Live-CD von Ubuntu Objekt der Begierde auch von Linux Kartenleser und eine Webcam zur Ausstattung. D 8.04 „Hardy Heron“ merkt man, dass die meiste unterstützt wird. Hier sind die meisten auf Er- Der Preis des Notebooks liegt zwischen 700 und Hardware vom 2.6.24er-Kernel unterstützt wird. fahrungsberichte von Linuxnutzern aus dem 800 Euro, doch dafür bekommt man ein flottes Netzwerkkarte und WLAN werden gleich er- Internet oder auf die Hardwarekompatibili- Arbeitstier, das beim normalen Betrieb auf der kannt, das Display zeigt die richtige Auflösung an tätslisten verschiedener Linuxdistributionen Unterseite nur handwarm wird und einen leisen und Compiz wird standardmäßig aktiviert. Sound angewiesen. Eine weitere Möglichkeit ist es, Lüfter hat. Der Akku hält im Normalbetrieb etwa klappt ohne Probleme. Mit dem Lautstärkeregler Hardware mittels einer Live-CD auf Linux- 2 Stunden durch, dabei verbraucht das Notebook (das Rädchen neben den Buchsen für Lautspre- tauglichkeit zu testen. etwa 18 bis 20 W. Mit Stromsparmaßnahmen cher und Mikrofon) kann man ihn lauter und lei- wie WLAN ausschalten, Helligkeit herunterregeln ser stellen. In der Standardeinstellung von ALSA und Powertop kann man ca. 2 bis 3 W einsparen Hardware ist der Sound ein bisschen zu leise, mit dem Be- und der Rechner läuft etwas länger. Die integrier- Das Aspire 2920-3A2G32M von Acer zählt mit fehl alsamixer im Terminal kann man die ein- ten Lautsprecher klingen leider wie ein Küchen- seinen 12,1 Zoll und knappen 2 Kilo Gewicht zelnen Kanäle weiter aufdrehen. Um die Boxen radio, dafür bringt aber der analoge Kopfhöreran- zu den Subnotebooks, spart dabei aber nicht an stumm zu schalten, wenn man einen Kopfhörer schluss einen hervorragenden Sound, mit dem Ausstattung, was ganz nebenbei erklärt, warum anschließt, muss man nach der Installation die Musik hören wirklich Spaß macht. es so dick ist. Es besitzt einen Intel Dual Co- Datei /etc/modprobe.d/alsa-base um folgen- re T5450 mit je 1,66 GHz, 2 GB Arbeitsspeicher, de Zeile ergänzen: eine HDA 82801H-On-Board-Sound, hinter dem sich ein Realtek ALC268-Chip verbirgt und ei- options snd-hda-intel model=acer ne Intel GM965-Grafikkarte. Da die Karte di- Bluetooth kann man über die entsprechen- rekt in das Mainboard integriert ist, kann sie de Schnellstarttaste ein- und ausschalten und nicht so viel leisten, weshalb das Notebook eher auch die anderen Schnellstarttasten funktionie- nichts für Fans von 3-D-Spielen ist. Der WLAN- ren ebenso einwandfrei wie die Funktionstasten. Chip PRO/Wireless 4965 AG ist ebenfalls von In- Der Ruhezustand macht eigentlich keine Proble- tel, die Netzwerkkarte ist eine BCM5787M von me, außer dass der Sound nach dem Aufwachen Broadcom. Die SATA-Festplatte hat großzügige weg ist. Aber da kann man nach der Installation 290 GB. Das Display zeigt 1280x800 Pixel und etwas machen (siehe Artikel „Das stille Erwa- ist nicht entspiegelt; Ausleuchtung, Brillanz und chen“, freiesMagazin 06/2008 [1]). Das Touch- Helligkeit sind aber gut. Das Gehäuse ist kom- pad inklusive Scrollen funktioniert ebenfalls ein- plett aus Plastik und im Gemstone-Design, wes- Das Acer Aspire 2920. wandfrei, es lässt sich sogar per Fn + F7 halb helles Grau und viele runde Formen das © Rico Shen(GFDL) ein- und ausschalten, falls man mal nur eine

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USB-Maus benutzen möchte. Die Crystal-Eye- # rmmod iwl4965 Mandriva One 2008.1, openSUSE 11.0, Fedora 9 Webcam liefert ein etwas grünstichiges Bild. # modprobe iwl4965 LAN Funktioniert ohne besonderes Zutun. WLAN Funktioniert, WPA-PSK lässt sich ein- Das integrierte Mikrofon läuft nicht auf Anhieb, Kurztests mit anderen Distributionen richten. dazu muss man zuerst das Paket module- Grafik Funktioniert ohne besonderes Zutun. assistant installieren und dann das ALSA-Modul Welche Distribution man verwendet, ist normaler- Sound Funktioniert ohne besonderes Zutun. neu kompilieren und wieder laden: weise Geschmackssache. Beim Tauglichkeitstest Bemerkungen Gute Unterstützung der Hardware. mit Live-CDs von Linux-Distributionen und Open- # m-a update Solaris ergibt sich daher folgendes Bild: # m-a prepare # m-a a-i alsa Fazit # alsa force-unload OpenSolaris Das Acer Aspire 2920 ist linuxtauglich und mit # depmod -ae LAN Funktioniert nicht, da OpenSolaris Einschränkungen kann man sogar OpenSolaris # modprobe snd-hda-intel keinen Treiber für die Netzwerkkar- darauf installieren. Sieht man mal von den Pro- te BCM5787M dabei hat. Den erhält blemen mit Suspend und S-Video-Out ab, dann Der S-Video-Ausgang funktioniert gar nicht, der man von Broadcom [2]. ist die Hardware mit ein bisschen Nacharbeit voll VGA-Ausgang dagegen schon. Mit Suspend gibt WLAN Funktioniert auf Anhieb, auch WPA- einsetzbar. es auch Probleme: Das Notebook legt sich zwar PSK. schlafen, wacht aber nicht wieder auf. Das Pro- Grafik Funktioniert, richtige Auflösung wird LINKS angezeigt. Compiz stürzt aber ab. blem hat man auch bei anderen auf Debian ba- [1] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- Sound Funktioniert nicht. Dazu muss man sierenden Distributionen, wie der Sidux-Live-CD, das Open Sound System (OSS) mit 2008-06 während sich das Notebook bei openSUSE gar dem richtigen Treiber installieren [3]. [2] http://www.broadcom.com/support/ethernet_nic/ nicht erst schlafen legt, sondern den Vorgang mit Bemerkungen ACPI funktioniert nicht, damit auch netxtreme_server.php einer Fehlermeldung abbricht. Wenn man aber kein Suspend und kein Ruhezustand. [3] http://opensound.com/ das Programm Hibernate installiert hat, kann Das Touchpad wird zwar erkannt, man das Notebook mit dem Befehl aber scrollen kann man damit nicht. Autoreninformation # hibernate-ram sidux 2008-2 LAN Funktioniert ohne besonderes Zutun. Christian Imhorst findet das Aspire ganz normal in den Suspend schicken und wie- WLAN Karte wird erkannt, es lässt sich aber 2920 zwar nicht so schick wie das der aufwachen lassen. ohne Firmware keine Verbindung her- MacBook Air, dafür ist es aber besser stellen. ausgestattet. Als Ubuntu-Benutzer Die WLAN-LED leuchtet unter Ubuntu 8.04 erst Grafik Funktioniert ohne besonderes Zutun. hat er natürlich gleich Hardy darauf in einem zarten Orange, nachdem man die Sound Funktioniert ohne besonderes Zutun. installiert. Der Test mit openSUSE Backport-Module linux-backports-modules- Bemerkungen Firmware der WLAN-Karte war ein Ausflug in die Vergangenheit, hardy von Hardy installiert hat und anschließend (firmware-iwlwifi aus non-free) denn SUSE 6.4 war sein erstes Linux. das WLAN-Modul ent- und wieder geladen hat: muss noch installiert werden.

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PC-BSD – Was ist das eigentlich? von Carsten Rohmann

as verbirgt sich hinter dem Pro- jektnamen „PC-BSD“ [1]? Nun, es W ist bei DistroWatch.com [2] ge- listet, aber offensichtlich kein Linux- son- dern ein BSD-System. Um es mit weni- gen Worten vorab zu sagen: Es ist ein FreeBSD-Betriebssystem, das für den Ge- brauch als Desktopsystem für Heimanwen- der und Firmen modifiziert wurde. Inzwischen wird auch eine Serverversion entwickelt. Von der Desktopvariante handelt dieser Artikel.

Um besser zu verstehen, was PC-BSD eigent- lich ist, soll zunächst ein kurzer Blick auf das Muttersystem FreeBSD geworfen werden, be- vor PC-BSD näher in Augenschein genommen wird. Zum Schluss wird der Frage nachgegan- gen, worin sich BSD-Systeme überhaupt von Linux unterscheiden.

Was ist FreeBSD? FreeBSD [3] ist ein freies Unix aus den frü- hen 90er-Jahren, das auf ein Unix-System zu- Der „Fibonacci“-Desktop. rückgeht, das an amerikanischen Universitä- ten in Zusammenarbeit mit Firmen entstand ggf. Ports, die Quellcode verarbeiten), aus dem dafür ein individuell angepasstes Betriebssys- [4]. Bisher wurde es primär als Serversystem der Systemverwalter ein auf seine Erforder- tem. eingesetzt. Sein Verwendungszweck ist da- nisse zugeschnittenes Betriebssystem zusam- her identisch z. B. mit dem eines puren Slack- menstellen kann: wie ein Diamant im Rohzu- Bei BSD-Systemen (ja, es gibt mehrere da- ware Linux oder Debian GNU/Linux. Wie bei stand, den man nahezu beliebig in die ge- von, dazu später mehr) gestaltet sich übrigens freien Unix-Systemen üblich, ist das Grund- wünschte Form schleifen kann. Also so, wie die Kernelkompilierung etwas einfacher als bei system ein Baukasten aus Binärpaketen (und früher viele Linux-Distributionen waren. Das er- Linux: eine Textdatei editieren, Kompilierung an- fordert viel Kenntnis und Zeit, das Ergebnis ist stoßen, alten Kernel sichern, neuen Kernel an

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 50 DISTRIBUTION die richtige Stelle kopieren – fertig. Bei FreeBSD Projekten betreffen neben den z. B. läuft das inzwischen fast völlig automatisch Kernelmodulen und dem gra- ab. Unter BSD-Systemen ist die Kernelerstellung fischen Installer vor allem die auch für Einsteiger ein Muss, da im originalen Eigenentwicklung von benut- Auslieferungszustand im Kernel viele Treiber ein- zerfreundlichen Werzeugen zur fach noch nicht drin sind bzw. Kernelmodule feh- System- und Paketverwaltung. len und entsprechende Hardware somit nicht so- Beide Projekte gehen in den ge- fort angesprochen werden kann. nannten Punkten unterschiedliche Wege, existieren nebeneinander Und was ist PC-BSD? in friedlicher Koexistenz, koope- rieren direkt mit FreeBSD und Es gibt von FreeBSD inzwischen zwei große, verwenden daher indirekt auch 100 % kompatible Ableger für den Desktop (ab- Code vom jeweils anderen. Einen gesehen von diversen Live-CD-Projekten, wie „Flamewar“, wie so oft aus der z. B. FreeSBIE, RoFreeSBIE und True-BSD): Linux-Welt bekannt, sucht man Desktop-BSD [5] und PC-BSD [6], die KDE als hier zum Glück vergebens. primäre Desktopumgebung nutzen. Beide Pro- PBI-Installer in Aktion. jekte verfolgen auf unterschiedliche Weise einen MidnightBSD zweigte sich im Jahr 2005 von konsequent benutzerfreundlichen Ansatz. Eine FreeBSD (6.1 pre-release) ab und befindet sich Hinter PC-BSD steht seit Oktober 2006 die Fir- weitere, bisher wenig bekannte Desktopvariante seitdem in kontinuierlicher Entwicklung. Das ak- ma iXsystems (San Jose, CA/USA) [9], die kom- stellt das Projekt MidnightBSD [7] dar, das sich tuelle Release wendet sich ausdrücklich an Ent- merziellen Support für PC-BSD und FreeBSD zum Ziel gesetzt hat, einen benutzerfreundlichen wickler und Enthusiasten und noch nicht an anbietet. Inwiefern iXsystems auf die Entwick- Desktop mit GNUStep zu realisieren. Desktopnutzer. lung direkt Einfluss nimmt oder ob sie das völ- lig unterlassen, darüber liegen keine Informatio- DesktopBSD (erstes Release 03/2006) ist et- Doch zurück zum eigentlichen Thema PC-BSD: nen vor. PC-BSD wird jedenfalls seitdem von Kris was „nativer“ und sieht sich eher als eine Ergän- Aktuell ist seit kurzem PC-BSD 7.0, das auf Moore (dem Gründer und Hauptentwickler des zung (Add-on) zu FreeBSD, die DesktopBSD- FreeBSD 7.0 stable basiert. PC-BSD 7.0 ist am PC-BSD-Projektes/USA) mit kommerzieller Un- Tools können in einem bestehenden FreeBSD 15.09.2008 erschienen und trägt den klangvol- terstützung weiterentwickelt. Er wird dabei tat- problemlos nachinstalliert werden. len Namen „Fibonacci“, nach dem bedeutenden kräftig unterstützt von engagierten Freiwilligen Mathematiker Leonardo Fibonacci (um 1200). PC-BSD (erstes Release 04/2005) dagegen aus der weltweiten Community. PC-BSD 7.0 präsentiert sich in vier verschiede- ist ein eigenständiges System, konsequent auf nen Installationsvarianten, frei zum Download er- Ein besonderes Merkmal von PC-BSD ist das „out-of-the-box“ getrimmt, zwar kompatibel zu hältlich: als CD (drei Stück), DVD, USB-Image PBI-Paketsystem: ein „1-Klick-Mechanismus“, FreeBSD, geht aber im Detail auch mal Son- oder Netzwerkinstallation („boot-only“-CD/USB- ähnlich wie bei Programminstallationen un- derwege. Die Unterschiede zwischen beiden Image) [8]. ter Windows (PBI steht für „PC-BSD-Installer“ oder „Push-Button-Installer“). Eine der mar-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 51 DISTRIBUTION kantesten Eigenschaften des PBI-Systems ist, fertigen Binärpaketen, zum anderen das Kom- wie ein Programm aus dem Quellcode zu er- dass der Anwender Software mit einem Klick pilieren aus dem Quellcode, dem sogenann- zeugen (kompilieren) und zu installieren ist. Es installieren kann, ohne sich um irgendwel- ten „Port-System“ (vergleiche Gentoo Linux, die handelt sich also nicht um fertige Pakete, son- che Abhängigkeiten kümmern zu müssen. Je- sich damals von den Port-Systemen der BSD- dern eher um „Rezepte“ zum „Backen“ eines Pro- des PBI-Paket ist selbst-extrahierend, bringt Systeme haben inspirieren lassen). gramms aus dem Quellcode. Im Port-Verzeichnis seine benötigten Bibliotheken mit, installiert finden sich alle dazu notwendigen Informationen sich unter /usr/programs/, hat eine De- Alle drei Methoden sind flexibel parallel einsetz- zu einem Programm. Der Port enthält nicht das /Installationsroutine und wird durch einen Up- bar und miteinander kompatibel. gewünschte Programm selbst, sondern lediglich datemanager überwacht. u. a. die Angaben, wo im Internet der Quellco- Exkurs: Was sind „Ports“? de des Programmautors zu finden ist, welche Mit dem PBI-Builder kann man aus jeder An- Bei den Ports [12] handelt es sich um tausen- Abhängigkeiten gegeben sind und die speziellen wendung, die in den Ports angeboten wird, ein de Programme, die zusätzlich installiert wer- Patches, die FreeBSD zur optimalen Anpassung PBI-Paket erstellen, allerdings erfordert dies ei- den können und deren Bestand und Versionen des Programms an das eigene Betriebssystem ne spezielle Einarbeitung [10] [11]. fortlaufend durch das FreeBSD-Projekt gepflegt beim Kompilieren des Programms einspielt. Der Systemverwalter muss nur den Arbeitsvorgang Parallel zum PBI-System existiert natürlich werden; jeder Port hat einen eigenen Betreu- anstoßen [13]. die klassische FreeBSD-Paketverwaltung: zum er (Maintainer). Die Ports sind nichts anderes als auf FreeBSD zugeschnittene Anweisungen, einen das Einspielen von „Packages“, also Den Download des Quellcodes des Programms und ggf. das Auflösen und den Download der Ab- hängigkeiten, das Konfigurieren, Einspielen der Patches, das Kompilieren und die Programmin- stallation erledigt FreeBSD völlig automatisch. Das Resultat ist am Ende ein Programm, das an das vorhandene FreeBSD-System optimal ange- passt wurde.

Vorteile des Arbeitens mit der Port-Sammlung: Man hat stets Zugriff auf die aktuellsten, verfüg- baren stabilen Programmversionen (Sicherheits- aspekte!). Nachteil: je nach Umfang des Pro- gramms kann die Erzeugung schnell gehen oder aber auch länger dauern; beispielsweise brau- chen OpenOffice.org und KDE bei der Kompilie- rung aus den Ports enorm viel Zeit.

Make-Install-Clean.

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Was sind Kritikpunkte an PC-BSD? Ansonsten ist PC-BSD für Geeks genauso auf leistungsfähiger Hardware). KDE kommt in der der Kommandozeile zu verwalten wie ein na- neuen Version 4.1.1. PC-BSD 7.0 kann mittels Eben genau das PBI-Paketsystem. Kritiker be- tives FreeBSD. Die benutzerfreundlichen grafi- CDs, DVD oder USB-Image in ca. 15–25 Minuten fürchteten, dass das PBI-System langfristig zu schen Werkzeuge kann man ignorieren oder par- installiert werden und ist danach für den Anwen- Inkompatibilitäten im OS führen könnte. Der allel zur klassischen Administration auf der Kom- der sofort voll gebrauchsfertig. Nachweis dafür steht allerdings aus, es funktio- mandozeile benutzen. Oder man kann das Sys- niert seit Jahren ohne Probleme. Zudem wird das tem rein mit Hilfe der benutzerfreundlichen grafi- Wie weiter oben bereits erwähnt, steht hinter PC- PBI-System fortlaufend verbessert. Die vormals schen Programme verwalten. BSD seit Oktober 2006 die amerikanische Firma sehr begrenzte Auswahl an PBI-Paketen wächst iXsystems, die kommerziellen Support für PC- langsam aber stetig. Inzwischen sind das PBI- Die Release-Informationen versprechen un- BSD und FreeBSD anbietet. System und das Projekt PC-BSD in der interna- ter anderem, dass PC-BSD 7.0 schnell boo- tionalen FreeBSD-Szene anerkannt. tet. Optional wird das Dateisystem ZFS ange- Die Multimedia-Unterstützung ist, mit kleinen boten (empfehlenswert nur bei entsprechend Einschränkungen in der Quantität, aber oh- Und was sind die Be- ne Kompromisse in der Qualität, mit Linux sonderheiten? vergleichbar. Um noch vorhandene Lücken zu Zusammenfassend kann schließen, wurde z. B. man sagen, die Beson- das Projekt „Video 4 derheiten sind folgende BSD“ gestartet [14]. benutzerfreundliche Modi- Ein Wermutstropfen fikationen des FreeBSD- für Flash-Fans: Flash Grundsystems: 9 kann derzeit mittels freier Software nur ein- ¢ Modifikationen des Ker- geschränkt dargestellt nels in Form von Kernel- werden. Die FreeBSD- Modulen (Treiber), Community arbeitet an Lösungen. PC-BSD ¢ ein grafisches komfor- 7.0 wird behelfswei- tables Installationspro- se mit swfdec (funktio- gramm, niert leider nur teilwei- se) ausgeliefert. Alter- ¢ weitere in KDE integrier- nativen sind die Instal- te benutzerfreundliche lation von Gnash (läuft Systemverwaltungspro- ebenfalls nicht über- gramme und all) oder besser die ¢ das PBI-Paketsystem. Installation von , Der eingerichtete PC-BSD-Desktop. © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 53 DISTRIBUTION

größte und be- GPL und verlangt kein Copyleft. Hier dürfen Ent- kannteste Projekt, wickler/Firmen von ihren modifizierten Produkten NetBSD [17] ist das den Quellcode behalten und sind nicht zur Wei- portabelste Sys- tergabe/Veröffentlichung verpflichtet. Das soll ei- tem, was auf nahe- ner intensiveren Verzahnung mit der Firmenwelt zu jeder bekannten dienen und kommt historisch daher, dass die Ur- Rechnerarchitektur Systeme Anfang der 90er-Jahre in den USA an läuft, und OpenBSD der Universität Berkley (daher BSD: Berkley Soft- [18] ist für System- ware Distribution) in enger (finanzieller und per- verwalter und An- soneller) Kooperation mit Firmen entwickelt wur- wender mit sehr den. speziellen Sicher- heitsbedürfnissen Der Begriff „Distribution“ gedacht. FreeBSD Die BSD-Systeme sind älter als Linux und und NetBSD sind werden oft als „freie“ Unix-Systeme bezeich- 1993 zeitgleich ent- net, wohingegen Linux oft als „unixähnlich“ standen und sind definiert wird. Der Begriff Distribution wird von 386BSD und im Bereich der BSD-Systeme anders verwen- Ein PBI für Wine, Firefox 3 und Flash 9. 4.4BSD-Lite aus der det als bei Linux. Bei den BSD-Systemen „Berkeley Software bezeichnet Distribution den Kernel, die mit- Windows-Browsern und deren Flash-Plugins Distribution (BSD) Series of Unix Variants“ ab- gelieferte GNU-Anwendungssoftware und die (läuft vollständig). PC-BSD wäre nicht PC-BSD, geleitet. OpenBSD ist ein Fork von NetBSD, es System- und Anwendungsdokumentation als wenn es dafür nicht ein spezielles PBI mit Wine, zweigte sich 1995 ab. ein in sich geschlossenes Gesamtsystem. Bei- Firefox 3 und Flash 9 anbieten würde [15]. Davon spiel FreeBSD: der Kernel, die gesamte GNU- abgesehen läuft das alte Flash 7 völlig normal, Weitere bekannte Systeme sind z. B. Dragon- Anwendungssoftware und die Dokumentation wie unter Linux auch. FlyBSD [19], das 2003 als ein Fork aus FreeBSD 4.8 hervorging, sowie Apples Mac OS X [20] (mittlerweile 1000 Seiten stark) kommen aus einer Hand und passen daher perfekt zu- Was hat es mit der Formulierung mit Darwin als Basissystem [21], das Code von FreeBSD enthält. sammen. Bei den BSD-Systemen spricht man „*BSD-Systeme“ auf sich? bei der GNU-Anwendungssoftware (Binärpake- Es gibt zahlreiche (freie) BSD-Betriebssysteme, Die etwas andere Lizenz te und Ports) auch vom „Userland“. Anders bei wie schon angedeutet [16]. Die oft benutzte For- Linux: Der Begriff Linux bezeichnet streng ge- mulierung „*BSD-Systeme“ oder „*BSD-Familie“, Die Lizenz, der die meisten BSD-Systeme unter- nommen nur den Linux-Kernel und sonst nichts die in diesem Artikel aber bewusst nicht zum Ein- liegen ist nicht die GNU General Public Licen- weiter. satz kam, werden vereinfacht alle BSD-Systeme se (GPL), sondern eine andere, spezielle BSD- als Gesamtheit angesprochen. FreeBSD ist das Lizenz [22]. Diese ist liberaler formuliert als die

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Was ist der Unterschied oder Vor- niger objektiv. Fest steht jedenfalls, dass zumin- [7] http://www.midnightbsd.org/de/ teil gegenüber anderen Unix/Linux- dest FreeBSD, NetBSD, OpenBSD und Dragon- [8] http://www.pcbsd.org/content/view/21/11/ Betriebssystemen? FlyBSD (je nach Einsatzzweck) im Serverbereich [9] http://www.ixsystems.com/ und FreeBSD neuerdings durch die Varianten [10] http://www.onlamp.com/pub/a/bsd/2006/01/05/ Das ist ein weites Feld, bei dem man sich lie- Desktop-BSD und PC-BSD auch im Desktopbe- FreeBSD_Basics.html ber nicht die Köpfe heiß reden sollte ;). Wer mit reich eine brauchbare Alternative zu Linux dar- [11] http://pbibuild.pcbsd.org/ Linux gut bedient und voll zufrieden ist, sollte da- stellen. [12] http://www.freebsd.org/doc/de/books/handbook/ bei bleiben. Punkt. ports-using.html Als ein großer Vorteil bei den BSD-Systeme wird Fazit [13] http://forum.pc-bsd.de/viewtopic.php?t=398 [14] http://video4bsd.sourceforge.net/ oft angesehen [23]: Das Fazit ist kurz, knapp und klar: Für interes- [15] http://www.pbidir.com/ sierte Windows-Umsteiger oder Desktop-Linux- ¢ Der Kernel, das gesamte User- [16] http://de.wikipedia.org/wiki/Vergleich_von_BSD- Umsteiger sind Desktop-BSD und PC-BSD in- land/Portverwaltung und die Dokumentation Betriebssystemen zwischen gute Alternativen. Wer ein zuverlässi- aus einem Guss, [17] http://www.netbsd.org/ ges, stabiles freies Unix-Betriebssystem abseits [18] http://www.openbsd.org/ ¢ eine hervorragende, einheitliche Dokumenta- des Mainstreams und der Medien-Hypes sucht [19] http://www.dragonflybsd.org/ tion in vielen Sprachen (gerade bei FreeBSD) und vorübergehend mit kleineren Einschränkun- [20] http://de.wikipedia.org/wiki/Mac_OS_X und gen bei Multimedia leben kann, wird hier fündig [21] http://www.operating-system.org/betriebssystem/ werden. Insbesondere PC-BSD stellt für interes- ¢ Konsistenz und Kontinuität im Systemaufbau: _german/bs-darwin.htm sierte Umsteiger die einfachste Variante dar, ein Trotz Änderungen von Release zu Relea- [22] http://de.wikipedia.org/wiki/BSD-Lizenz BSD-System kennenzulernen. se bleibt das bisher Erlernte weiterhin gül- [23] http://www.freebsd.org/doc/de/articles/ tig, z. B. bleiben die Verzeichnisstrukturen explaining-bsd/comparing-bsd-and-linux.html und Konfigurationsdateien an ihren bisheri- Hinweis: Eigentlich sollte der Artikel die Lo- gen Stellen. gos der erwähnten Distributionen enthalten. Auf- grund der Nutzungsproblematik (siehe „Nut- Autoreninformation Anders verhält sich dies zuweilen bei Linux. Eini- zungsrechte bei Distributionslogos“ auf Seite 65) ge Distributionen definieren trotz LSB ihre eige- mussten die meisten – vor allem das von PC- Carsten Rohmann ist 2001 von nen Standards, d. h. teilweise werden bei einem BSD selbst – wegfallen. Windows komplett auf Linux um- neuen Release Verzeichnisstrukturen anders an- gestiegen. Ihn interessieren auch LINKS geordnet und Konfigurationsdateien im System Alternativen wie BSD-Systeme, [1] http://www.pcbsd.org/ umbenannt. Eine Konsistenz und Kontinuität wie OpenSolaris und Projekte, die [2] http://distrowatch.com/ bei FreeBSD ist nicht bei jeder Linux-Distribution versuchen das gute alte BeOS [3] http://www.freebsd.org/de/ gegeben. weiterzuentwickeln. Als freiwilliger [4] http://www.freebsd.org/doc/de/books/handbook/ Mitarbeiter in Open-Source-Projekten Weiterhin gibt es im Internet eine Vielzahl von history.html beteiligt er sich an Übersetzungen Publikationen, die sich dem beliebten Thema [5] http://www.desktopbsd.net/ und Dokumentationen. Performancevergleich widmen – mehr oder we- [6] http://pc-bsd.de/doku.php © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 55 DISTRIBUTION

Ubuntu versus Arch Linux – ein Vergleich von Michael Weingärtner

ittlerweile habe ich mehrere Male so- Ubuntu Linux nen, auch Abhängigkeiten werden ordnungsge- wohl Ubuntu 8.04 „Hardy Heron“ als Ubuntu Linux [3] lässt sich auf dem Acer Tra- mäß aufgelöst. Wenn es doch nötig sein sollte, M auch Arch Linux in aktueller Version velmate C110 sehr einfach installieren: Live-CD können externe Repositories für Binärpakete ein- auf einem Tablet-PC installiert – Zeit für einen einlegen, Rechner starten, grafisches Installati- fach eingebunden oder auch eigene Repositories Vergleich dieser beiden Distributionen, die onsprogramm durchlaufen – fertig. Für alle Fäl- erstellt werden. sich, abgesehen von ihrer unterschiedlichen le gibt es auch hier gute Installationsanleitungen Grundphilosophie, auch im täglichen Ge- im sehr umfangreichen deutschsprachigen Wiki Ein weiteres Programm zur Paketverwaltung brauch unterscheiden. Als Testsystem dient [4]. Separates Installieren und Einrichten von ist das ebenfalls im Terminal zu benutzende ein Acer Travelmate C111 Tablet-PC mit X.org und GNOME fallen weg. Eine große Anzahl Yaourt [9], welches die Paketverwaltung inklu- Intel-Celeron-ULV-CPU mit 1 Ghz, 1 GB RAM, vorinstallierter Software ist dabei, die Nachin- sive Abhängigkeiten, Installation, Paketinforma- 20 GB Harddisk, Touchscreen/Stift, rotierba- stallation benötigter Software ist ähnlich einfach tion, Deinstallation etc. und das Übersetzen im rem Bildschirm und Intel 2200BG Wireless- wie unter Arch Linux. Extra-Arbeit machte die Quellcode vorliegender Pakete aus dem AUR LAN. Einrichtung des aktiven WLAN nach erfolgtem in sich vereinigt und automatisiert. Als kleines Suspend/Hibernate, der Touchscreen inkl. Bild- Schmankerl gibt es dann noch eine farbige Ter- Installation schirmrotation und die Spezialtasten. minalausgabe. Arch Linux Ubuntu erstellt – im Gegensatz zu Arch Linux – Durch das Rolling-Release-System verspricht Die Installation von Arch Linux verläuft über schon während der Installation in der Konfigurati- Arch Linux [10] permanente Aktualität aller in- ein externes CD-Rom-Laufwerk reibungslos. Das onsdatei des Bootmanagers GRUB automatisch stallierten Pakete, allerdings sollten Updates aus Basissystem mit knappen 300 MB ist über einen alle Einträge für die auf der Festplatte existieren- diesem Grund auch häufiger gemacht werden, terminalbasierenden Installer und mit Hilfe der den Betriebssysteme. um Inkonsistenzen durch längere Pausen zu guten Installationsanleitung [1] recht schnell in- vermeiden. Arch Linux liefert kein grafisches stalliert, die weitere Einrichtung des Systems mit Software Paketmanagement-Frontend mit, eine Übersicht X.org, GNOME, Software und die Konfigurati- erhältlicher Software findet man hier im Wiki [11]. on von Touchscreen, WLAN und Spezialtasten Arch Linux nimmt aber noch einige Zeit in Anspruch. Kon- Arch Linux bietet eine große Menge Software- Ubuntu Linux figurationseinstellungen werden grundsätzlich in pakete in eigenen Repositories [5], vervielfacht Abgesehen von AUR und dem Rolling-Release- einfachen Textdateien vorgenommen. Das Wiki wird dieses Aufgebot an Paketen durch das Arch- System kann man obigen Text fast unverändert [2] ist bezüglich der Installation und Konfiguration Linux-User-Community-Repository [6] (AUR [7]) übernehmen, der Paketmanager heisst hier Apt von Arch Linux sehr hilfreich und verständlich ge- – dort findet man den Quellcode vieler weiterer und ist eine über lange Zeit bewährte Software, schrieben, trotzdem ist etwas Erfahrung im Um- Pakete, oft in sehr aktueller Form. Die Paketver- Source-Pakete und deren Abhängigkeiten kön- gang mit Linux und Terminal empfehlenswert. waltung Pacman [8] verrichtet ihre Arbeit im Ter- nen aus den verschiedenen Ubuntu-Repositories minal zuverlässig und bietet eine Fülle an Optio- ebenfalls heruntergeladen werden – die Pa-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 56 DISTRIBUTION ketmanager nehmen sich hier nichts. Zu be- tischem Akkuladezustand funktioniert ebenfalls, stallieren, welches in den Repositories verfügbar achten ist, dass zwei Systeme zur Paketver- die Ereignisanzeige des Akku-/ACPI-Applets ist. waltung zu Verfügung stehen, neben Apt exis- zeigt ebenso wie unter Ubuntu keinerlei Ereig- tiert auch Aptitude. Eine gemischte Anwendung nisse und scheint abgesehen von der Ladezeit- Ubuntu Linux dieser beiden Paketverwaltungssysteme sollte anzeige und Standby-/Hibernate-Menüpunkten Die Einrichtung verläuft hier vollautomatisch, ma- aufgrund der Möglichkeit von Abhängigkeits- funktionsuntüchtig. Das manuelle Drehen des nuelles Eingreifen durch den Administrator ist problemen vermieden werden. Einen großen Bildschirms löst wie auch unter Ubuntu keinen nicht nötig. Im Standardbetrieb gibt es ebenfalls Vorteil gegenüber Arch Linux unter GNOME ACPI-Event aus. Um ein reaktiviertes WLAN keine Probleme, einzig nach Suspend und Hiber- bietet Ubuntu mit dem bereits mitgelieferten nach den Schlafmodi zu erhalten, musste statt nate verweigert Ubuntu trotz manuellem Nach- grafischen Paketmanagement-Frontend Synap- des GNOME-NetworkManagers der alternative konfigurieren und Verwendung von Wicd spora- tic (GTK). Diese Software macht es gerade Ein- Netzwerkmanager Wicd eingesetzt werden. disch ein Reaktivieren der Karte. Auch hier ist steigern sehr viel einfacher, Pakete zu installie- das Paket acerhk nötig. ren oder zu löschen. Ubuntu Linux Auch hier funktionieren die dynamische Taktung Touchscreen und Rotation Ubuntu erscheint im Gegensatz zu Arch Linux und Schlafmodi zuverlässig, einzig das auf ei- Arch Linux Rolling-Release-System zweimal jährlich in neu- nem Intel BG2200 basierende Wireless LAN Der mit Stift bedienbare Touchscreen wird un- er Version. Aus diesem Grund muss etwa alle nimmt sich nach dem Aufwachen eine Auszeit ter Arch Linux durch manuelle Konfiguration sechs Monate eine komplette Systemaktualisie- und kann nur durch manuelles Konfigurieren teil- der Datei /etc/X11/xorg.conf, Installation des rung durchgeführt werden, sofern man auf dem weise zum Wiedererwachen überredet werden. selbst zu kompilierenden Paketes linuxwacom aktuellen Stand bleiben möchte. Die Möglichkeit, Die Akkukapazität schätzt Ubuntu auf 1 Stun- (in AUR verfügbar) und einer Zeile in der Da- Pakete unabhängig von den Ubuntu-Servern ak- de und 50 Minuten, auch hier machen automati- tei /etc/rc.local eingerichtet und funktioniert tuell zu halten, bieten von vielen Benutzern der sche Ereignisse bei kritischem Ladezustand kei- dann beispielsweise mit Gimp, Inkscape oder großen Ubuntu-Gemeinschaft bereitgestellte ex- ne Probleme. Xournal problemlos. Die Bildschirmrotation mit terne Repositories. XRandr funktioniert ebenfalls; sowohl mit als Wireless LAN auch ohne Compiz Fusion bleibt GNOME auch ACPI, Suspend und Hibernate Arch Linux nach Rotation funktionstüchtig. Auch die allge- Arch Linux Die Einrichtung der Intel 2200BG verläuft rei- meine Bedienung von GNOME (Menüs, Fenster Suspend und Hibernate können mit dem Pa- bungslos, als Bestätigung der Intel-Lizenzen etc.) gelingt nach kurzer Eingewöhnungsphase ket pm-utils eingerichtet werden und funktio- muss in GRUB als Bootoption intel-wireless auch mit dem Stift recht gut. nieren einwandfrei. Das dynamische Takten der mitgegeben werden. Im laufenden Betrieb macht CPU zwischen 600 und 1000 MHz macht eben- Arch Linux hier absolut keine Probleme. Um die Ubuntu Linux falls keine Probleme. Der Akkubetrieb wird au- WLAN-Karte nach Suspend und Hibernate zu- Hier bleibt nicht viel zu sagen, Touchscreen und tomatisch erkannt, die Akkulaufzeit wird ab In- verlässig zu reaktivieren, ist der Wechsel vom Stift funktionieren nach nahezu identischer Ein- stallation mit 2 Stunden und 15 Minuten ange- NetworkManager zu Wicd [12] nötig, für das ma- richtung [13] ebenfalls problemlos, das nötige geben. Das automatische Herunterfahren bei kri- nuelle De-/Aktivieren ist das Paket acerhk zu in- Treiberpaket heißt wacom-tools und muss nicht

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 57 DISTRIBUTION selbst kompiliert werden, die Extrazeile in der Geschwindigkeitsunterschied zu Ubuntu Hardy Arch Linux scheint im Großteil der Bench- /etc/rc.local ist nicht nötig. Ein größeres Pro- in aktueller Version mit seinen generischen, ab marks etwas besser abzuschneiden, einen deut- blem könnte den Eye-Candy-Liebhabern auffal- i386er-Architektur lauffähigen Paketen zeigte ei- lichen Unterschied sieht man beispielsweise bei len: Unter Ubuntu wird der Bildschirm nach Ro- ne Reihe von Benchmarks mittels GtkPerf und der GZip-Kompression. Beim normalen Arbei- tation mit laufendem Compiz Fusion nicht mehr der Phoronix Test Suite [15]. ten am Rechner sollten die Unterschiede aller- neu gezeichnet, das System lässt sich nur noch dings, abgesehen von der etwas höheren GTK- blind bedienen, zu sehen bekommt man aus- Mit GtkPerf wird die benötigte Zeit für die Geschwindigkeit, die möglicherweise für ein flüs- schließlich ein Standbild. Auf Launchpad gibt es Ausführung von GTK-Operationen gemessen. sigeres Gefühl beim Arbeiten mit der Desktop- einen entsprechenden Bugreport [14]. Die GTK-Performance ist vom verwendeten umgebung vermittelt, nicht auffallen. Alle Ergeb- Desktop-Thema abhängig, auch Fenstergröße nisse können mit ausführlichen Details im Blog Sondertasten und -sichtbarkeit des Benchmarkprogrammes [16] nachgelesen werden. haben Einfluss auf die Ergebnisse. Für diesen Hier braucht man gar nicht erst einen Unter- Test wurde das Fenster maximiert, das ver- Speicherplatzbedarf schied suchen – mittels xev und xbindkeys las- wendete Thema ist Clearlooks--Glider, das sen sich alle Sondertasten einrichten. Die Tas- Fensterdekorationsthema nennt sich Deviant. Mit sämtlicher installierter und hier benötigter te zum Ein- und Ausschalten von WLAN kann Extra-Software kommen sowohl Ubuntu als auch mit einem kleinen zusätzlichen Skript ebenfalls Die Phoronix Test Suite enthält eine Sammlung Arch Linux (GNOME) auf ca. 2,8 GB Festplat- zu dieser Funktion überredet werden. Die fünf vieler einzelner Benchmarks für Linux-Systeme. tenplatzbedarf. Ubuntu ließ sich mittels Apt und Tasten auf dem Bildschirm kann man im Tablet- Das Programm benötigt PHP5 als Command- Synaptic auf ca. 1,6 GB entschlacken, unter Modus z. B. mit Funktionen zum Scrollen oder Line-Interface, unter Arch Linux musste das Pa- Arch Linux schlug dieser Versuch bisher fehl. Rotieren des Bildschirms belegen. Auch die LED ket time zusätzlich installiert werden. Es wur- Alle Pakete einzeln über Pacman oder Yaourt unter dem Mail-Button kann relativ einfach mit- den einzelne Tests aus verschiedenen Bereichen durchzugehen, ist sehr zeitaufwändig, ein gra- tels des Pakets acerhk und minimaler Editier- durchgeführt. fischer Paketmanager unter GNOME/GTK der arbeit zum Leuchten gebracht werden, in Ver- Abhängigkeitsprobleme oder gefährliche Lösch- bindung mit dem E-Mailprogramm Claws-Mail Ergebnisse versuche durch Warnungen kennzeichnet, konn- kann sie zur Signalisierung neuer Nachrichten im Arch Linux Ubuntu te noch nicht gefunden werden. Auch auffal- Posteingang genutzt werden. GtkPerf 23.82 sec 39.52 sec lend war, dass Ubuntu beispielsweise die separa- GZip- 69.60 sec 188.10 sec te Installation von OpenOffice.org-Writer zulässt, Beide Betriebssysteme kommen gleichermaßen Komprimierung Arch Linux anscheinend jedoch nur die komplette X11- 869 Op/s 875 Op/s mit den Sondertasten zurecht, der Einrichtungs- OpenOffice.org-Suite anbietet. aufwand ist identisch. Performance SciMark 2.0 255580.3 LPS 194036.8 LPS Dhrystone2 2706899.90 LPS 2819877.50 LPS Fazit Geschwindigkeit ImageMagick- 1419.10 sec 1556.44 sec Arch Linux Arch Linux bietet ausschließlich i686- oder Kompilierung Die Einrichtung ist wesentlich aufwändiger x86_64-optimierte Pakete an. Einen messbaren Fract 9.18 fps 8.93 fps und erfordert zumindest Grundwissen bezüglich

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Linux und Terminal, im laufenden Betrieb existie- tionsassistent führt den Benutzer sicher und [10] http://archlinux.de/ ren hier kaum Probleme. Die Möglichkeit, Soft- schnell durch die Installation, danach ist das Sys- [11] http://wiki.archlinux.org/index.php/Pacman_GUI_ ware aus dem AUR relativ einfach selbst über- tem mit allen grundlegend nötigen Softwarepake- Frontends setzen zu können, bietet viele Optionen, nach- ten ausgestattet. Die langen Releasezyklen ber- [12] http://www.cywhale.de/2008/08/07/wireless-intel- teilig wirkt sich der entsprechende Zeitaufwand gen ein gewisses Risiko beim fälligen Aktualisie- bg2200-und-suspendhibernate/ aus. So benötigte ein testweises Übersetzen von ren auf eine neue Version. Einige kleinere Feh- [13] http://www.cywhale.de/2008/07/03/ubuntu-acer- Firefox auf dem 1 GHz-Celeron ca. 1,5 Stunden, ler trüben hier den Spaß beim täglichen Arbei- c111-touchscreenstift/ Wine in einer älteren Version immerhin noch eine ten, trotz allem ist Ubuntu weiterhin erste Wahl [14] https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+source/ Stunde. Nötig wird das Selbstbauen von Paketen für Linux-Einsteiger. compiz/+bug/132065 für den Durchschnittsanwender aber wohl nur in [15] http://www.phoronix-test-suite.com/ LINKS Ausnahmefällen. Das Zusammenstellen des ei- [16] http://www.cywhale.de/2008/07/31/benchmarks- genen Systems ab der Grundinstallation vermit- [1] http://wiki.archlinux.de/?title=Arch_ arch-linux-vs-ubuntu/ telt bis zu einem gewissen Grad gute Kenntnisse Linux_installieren über die Strukturen von Dateisystem, Diensten, [2] http://wiki.archlinux.de/?title=Hauptseite Konfiguration und Paketen. Durch das Rolling- [3] http://ubuntu.com/ Autoreninformation Release-System bietet Arch Linux permanente [4] http://wiki.ubuntuusers.de/Installation Aktualität. [5] http://wiki.archlinux.org/index.php/Official_ Michael Weingärtner ist intensi- Repositories ver Linux-Nutzer seit Ubuntu 6.06 Ubuntu Linux [6] http://aur.archlinux.org/index.php?setlang=de „Dapper Drake“, ist danach aber Die Einrichtung des Systems gelingt zügig, nur [7] http://wiki.archlinux.de/?title=AUR auf Arch Linux umgeschwänkt. Ein für einige Spezialfunktionen muss per Hand [8] http://www.archlinux.org/pacman Vergleich beider Distributionen bot nachgearbeitet werden. Der grafische Installa- [9] http://archlinux.fr/yaourt-en sich da an.

„1,000 Miles North“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/402 © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 59 PROGRAMMIERUNG

Projekt-Hoster-Test: ShareSource von Marcus Schulderinsky

m ein Projekt erfolgreich zu präsen- ziger Wermutstropfen vorweg, ShareSource liegt Neues Projekt erstellen tieren und zu verwalten, braucht es nur in einer englischsprachigen Version vor. Im Um ein neues Projekt zu erstellen, genügt U eine Webseite und verschiedene klei- Folgenden wird ShareSource anhand der Erfah- ein Klick auf „add project“. Jetzt wird man mit ne Tools. Bei den sogenannten „Projekt- rungen mit einem Beispielprojekt durchleuchtet. einer kurz und knapp gehaltenen Einleitung Hostern“ hat man gleich alles zusammen und begrüßt, die die verschiedenen Dienstleistun- muss sich nicht um die Installation und War- Vorarbeit gen beschreibt und darauf hinweist, dass man tung dieser Dienste kümmern, sondern kann Registieren und Einloggen sich vollkommen dem Programmieren wid- Auf der Webseite [1] kann men. Das Problem besteht allerdings nicht man sich registrieren und darin, eine solche Plattform zu finden, son- nach erfolgter Anmeldung be- dern die für seine Bedürfnisse passende aus kommt man eine E-Mail mit einer Vielzahl von Webseiten auszuwählen. dem Aktivierungslink. Einlog- Für mein erstes „großes“ Projekt brauchte gen [2] kann man sich nun mit ich auch einen solchen Hoster und letztend- seinem Benutzernamen und lich hatte ich eine kleine Auswahl zusammen, seinem Passwort oder seiner die ich in dieser Serie testen werde. Leider OpenID. ist es nicht möglich, die Systeme auf Taug- lichkeit für große Teams zu testen, aber für Die Verwaltungsoberfläche „kleine“ Entwickler wie mich versuche ich die Die Verwaltungsoberfläche richtige Lösung zu finden. ist einfach und übersichtlich gestaltet. Allerdings vermisst ShareSource ist eine relativ neue Open-Source- man hier ein paar Möglich- Projekt-Hosting-Plattform, die am 22. Juli 2007 keiten, wie zum Beispiel An- ins Leben gerufen wurde. Sie wurde geschaf- gaben zu seinen Fähigkeiten fen, um die „perfekte“ Plattform für ihre Entwick- machen zu können, sodass ler zu werden. Mittlerweile in Version 1.98 vor- zum Beispiel andere Entwick- liegend wurde besonders darauf geachtet, dass Die ShareSource-Startseite begrüßt einen. ler sehen können, welche sich ShareSource möglichst einfach bedienen Programmiersprachen man beherrscht. Damit eine von ShareSource unterstützte Lizenz nutzen lässt und dass man nicht durch irgendwelche könnte die Bildung von (internationalen) Ent- muss. Im nächsten Schritt wird man aufgefor- Lizenzen eingeschränkt wird. Besonderen Wert wicklerteams vereinfacht werden. Aber leider dert, einen kurzen Projektnamen, wie zum Bei- gelegt wurde auf die gute Unterstützung von kann man an hier nur das Passwort ändern. spiel „Firefox“ oder „KDE“, einzugeben. Danach Mercurial, welches neben Subversion als Versi- wird der volle Name verlangt, wie „Mozilla Fire- onskontrollsystem eingesetzt werden kann. Ein-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 60 PROGRAMMIERUNG fox“ oder „K Desktop Environment“. Nun muss Als Erstes sollte man sich einmal durch die Op- neue Hauptseite erstellt. Ist man damit fertig, man die gewünschte Open-Source-Lizenz aus- tionen klicken, die sich hinter „Project Administra- sucht man vergebens nach einem Button für ei- wählen. Zur Auswahl stehen GNU General Pu- tion » Main Information“ verstecken, beispielswei- ne neue Seite. Setzt man auf der Hauptseite blic License, Mozilla Public License, Qt Public Li- se welche Dienste ein Benutzer einsehen darf, einen Link auf eine, die noch nicht vorhanden cense, Artistic License, Open Software License die Beschreibung editieren oder die verwendeten ist, so wird ein Fragezeichen neben dem Link an- und viele mehr. Danach sollte man sein Projekt Programmiersprachen nennen. gezeigt. Klickt man jetzt auf das Fragezeichen, noch kurz beschreiben und eine Kategorie festle- kommt man auf die Seite und kann sie editieren. gen. Jetzt dauert es laut Angabe ca. 48 Stunden, Nachrichten und Dateien veröffentlichen Auf diese Weise lässt sich das Wiki komplett er- bis das Projekt vom Administrator freigeschaltet Als Nächstes wäre eine neue Nachricht über stellen. Als Wiki-System wird WikiCreole [3] ver- wird. Im Test war dies sogar schon am nächsten das Projekt ganz angebracht, also über „Pro- wendet. Tag passiert. ject Administration » News“ einen Beitrag ver- fassen. Allerdings ist ein Projekt ohne Da- Die Mailingliste Projektverwaltung teien relativ sinnlos, daher muss man noch Als Nächstes ist eine Mailingliste praktisch. Eine die entsprechenden Dateien hochladen. Da- neue Mailingliste wird ganz einfach im „Mailing Mit einem Klick auf „Project Administration“ auf zu sollte man ein „Package“ (Art der Veröf- List Manager“ erstellt. Hierzu muss man auf „Add der Seite des Projekts kann man die verschiede- fentlichung zum Beispiel „release“ oder „tes- a mailinglist“ klicken und die gewünschten Daten nen Dienste verwalten. ting“) anlegen. Daraufhin sollte man sich eine eingeben. Nachdem man jetzt eine neue Mailing- Version einrichten, beispielsweise liste hat, kann man unter „Manage a mailing list“ 0.1, und alle Dateien des Pro- noch ein paar Einstellungen vornehmen. gramms als Archiv über die Web- seite hochladen. Der Tracker Ein Tracker für Fehler und Wünsche ist automa- Bildschirmfotos hochladen tisch aktiviert. Wenn man ihn nicht unter „Project Jetzt wären ein paar Bildschirmfo- Administration » Main Information“ ausgeblendet tos der Software noch sehenswert. hat, gibt man den Nutzern auch die Möglichkeit, Dazu klickt man auf „Project Ad- Fehler zu berichten und ihre Wünsche zu äu- ministration » Gallery“ und lädt ein ßern. neues Bild mit kurzer Beschreibung hoch. Statistiken und Repositories Wie man sich jetzt noch eine Webseite auf Das Wiki erstellen ShareSource.org einrichtet, wird weiter unten be- Jedes gute Projekt braucht seine schrieben. Dokumentation und ein Wiki tut hier gute Dienste: Dazu klickt man auf Man kann sich nun noch die Statistiken un- „Project Administration » Wiki“ und ter „Project Administration » Statistics“ angucken binnen kurzer Zeit hat man eine und sich wieder dem Programmieren widmen. Über die Verwaltungsoberfläche kann man alles einstellen. © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 61 PROGRAMMIERUNG

Wenn man in einem Team arbeitet, ist es aber $ hg add DATEINAME „Forge“-Seite auszutauschen. Dies wird durch angebracht, noch Subversion oder Mercurial ein- OpenForge [7] möglich. zurichten. wird die Datei DATEINAME dem aktuellen Index hinzugefügt. Mit Eigene Webseite Eigenes Repository Neben der Projektseite kann man sich noch Repositories werden zum Beispiel genutzt, um $ hg ci -m "INFO" eine Webseite anlegen. Diese lässt sich re- mit mehreren Entwicklern an einem Projekt zu lativ einfach erstellen, man muss hierzu die arbeiten oder die neueste Version zum Testen kann man jetzt noch einen Infotext zu den Ände- HTML-Seiten in ein neues Repository mit dem (als Quelltext) bereitzustellen. Um ein eigenes rungen angeben. Mit Namen „www“ hochladen. Die Webseite ist Repository zu erstellen, klickt man im Hauptme- kurz darauf (5-10 Minuten) unter der Adresse $ hg push http://hg.sharesource.org/ nü auf „Project Administration » Repository“. Ein y http://PROJEKTNAME.sharesource.org/ er- PROJEKTNAME Repository ist bereits vorhanden, die Anleitungen reichbar [8]. Auf Wunsch kann auch PHP aktiviert zu dessen Nutzung gibt es im Wiki von Share- werden die Dateien dann hochgeladen. Dabei werden. Source (Mercurial [4], Subversion [5]) und von werden Benutzername und Passwort verlangt, Mercurial selbst [6]. Hier folgt nur eine Kurzan- diese sind identisch mit den Anmeldedaten von Fehler im System leitung für Mercurial. ShareSource. ShareSource soll ein paar kleine Fehler haben, Zuerst muss man Mercurial über das Paket mer- Wenn man nicht jedes Mal diese Daten ange- allerdings sind diese im Test nicht aufgefallen. curial auf dem eigenen Rechner installieren. Da- ben möchte, dann kann man die Datei .hg/hgrc Einziges Problem ist, das man mit Firefox keine nach startet man Mercurial im Terminal: im Verzeichnis des Projekts editieren. Dazu sollte Tags für sein Projekt hinzufügen kann, dies funk- man folgende Zeile tioniert jedoch mit Opera wunderbar. Bei kleine- $ mercurial ren Problemen kann man einfach im IRC (siehe default = http://hg.sharesource.orgy unten) den Administrator kontaktieren. Nun sollte man mit /PROJEKTNAME $ hg clone http://hg.sharesource.org Die Community rund um den Hoster y durch /PROJEKTNAME Auf irc.sharesource.org im Channel default = http://BENUTZERNAME:PASSy #sharesource bekommt man nette Hilfe. Falls den aktuellen Inhalt des Repositories in den [email protected]/PROJEKTNAME man Fragen an den Administrator hat, so soll- aktuellen Ordner kopieren. Die (lokalen) Da- te man die acht Stunden Zeitverschiebung be- teien des Projekts sollten jetzt in den Ordner ersetzen. Unter http://hg.sharesource.org/PRO rücksichtigen, da Tim „timgws“ Groeneveld, der ./PROJEKTNAME kopiert werden. Mit JEKTNAME kann man nun das Repository an- Administrator, in Australien wohnt. Außerdem be- schauen. $ cd PROJEKTNAME kommt man im Wiki [9] Hilfe, auch wenn dieses derzeit noch nicht sehr umfangreich ist. Zudem Des Weiteren ist es möglich, über eine Schnitt- wechselt man in das Verzeichnis des Projektes gibt es eine Mailingliste [10]. stelle die Informationen mit einer anderen und mit

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Verbreitung ausbaufähig. So ist zum Beispiel die Rechtever- [6] http://www.selenic.com/mercurial/wiki/index.cgi/ gabe für den Verwaltungsbereich nicht sehr fle- QuickStartDe Das große Problem von ShareSource liegt wohl xibel. Es gibt „NONE“, „BASIC“ und „ALL“. Ge- [7] http://openforge.info/ in dessen Verbreitung, denn ShareSource ist nauere Einstellungsmöglichkeiten gibt es leider [8] http://wiki.sharesource.org/ShareSource: nicht ganz so bekannt (Google-Pagerank: 4 (noch) nicht. Interessant wäre zum Beispiel eine What’s_New [11]) wie andere Projekt-Hoster (SourceForge, Einstellung, die GUI-Designer nur das Hochla- [9] http://wiki.sharesource.org/ Launchpad, BerliOS) und weist einige „tote“ Pro- den vom Screenshots ermöglicht. Allerdings wur- [10] http://sharesource.org/mailman/listinfo/ jekte auf. de bei der Rechtevergabe schon viel aufgeholt, sharesource-dev sodass sich zum Beispiel nun einstellen lässt, [11] http://de.wikipedia.org/wiki/PageRank Fazit und sonstige Besonderheiten ob ein bestimmter Entwickler Administratorzugriff Zu den Besonderheiten von ShareSource zählt auf HG, SVN oder Nachrichten hat. vor allem die kleine, aber sehr freundliche und schnelle Community. Ein äußerst engagierter Ad- ShareSource eignet sich trotzdem wunderbar für Autoreninformation ministrator erfüllt auch kleine Sonderwünsche kleinere Programme, da es hier durch unkompli- zierte Handhabung besticht. und behebt einfache Probleme sehr schnell. Des Marcus Schulderinsky entwickelt Weiteren hat timgws im Interview (siehe unten) LINKS kleine Pythonprogramme, die er immer wieder auf Mercurial hingewiesen, da es [1] https://sharesource.org/register/ der Welt auch zugänglich machen bei ShareSource besonders aufmerksam und er- [2] https://sharesource.org/login2/ wollte. Aus diesem Wusch heraus folgreich behandelt und eingesetzt wird. [3] http://wikicreole.org/ hat er verschiedene Projekt-Hoster aus Sicht eines Projektanfängers Allerdings ist ShareSource im Bereich der Team- [4] http://wiki.sharesource.org/Help:Mercurial betrachtet. arbeit für Projekte und der Dokumentation noch [5] http://wiki.sharesource.org/Help:Subversion

Interview mit dem ShareSource-Macher Tim „timgws“ Groeneveld von Marcus Schulderinsky

a beim Testen der Plattform Share- Tim Groeneveld ShareSource ist eine Web- War das auch Deine Motivation, Share- Source (siehe Artikel „Projekt-Hoster- seite für die Softwareentwicklung im Team. Wir Source zu administrieren? D Test: ShareSource“ auf Seite 60) ein (Jordan „webs“ Bracco und ich) hatten Proble- Zum einen das, zum anderen die Tatsache, paar Fragen auftraten, habe ich mich ent- me mit anderen Webseiten wie SourceForge dass ich Open-Source-Software liebe und alles schlossen, dem Administrator Tim Groene- oder Launchpad und haben nicht den „perfek- daran setze, um deren Entwicklung zu fördern. veld, alias timgws, diese zu stellen. ten“ Projekt-Hoster gefunden. ShareSource ent- Die meisten Leute hier sehen das hoffentlich ge- spricht dagegen unserer Vorstellung einer echten nauso. *grinst* freiesMagazin Wie würdest Du Share- offenen Entwicklungsplattform. Source beschreiben?

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Warum sollte man ShareSource für sein wir darauf ab, unsere Dienste zu verbessern und noch etwas anderes? Projekt nutzen? existieren nicht, um Profit zu erzielen. Am besten fragst Du da die Leute, die Share- Gute Frage. Wie ich schon sagte, wurde Source benutzen. Aber ich denke, das meiste die Webseite für webs und mich entwickelt, so- Also könnte ich jetzt eine Verbesserung funktioniert ganz gut. Bis auf die Projektnachrich- dass wir ohne Probleme mit dem Versionsverwal- vorschlagen und Du würdest sie einbauen? ten, dort gibt es leider keine Möglichkeit, sie nach tungssystem entwickeln konnten, welches uns *lacht* Im Moment arbeite ich daran, das der Veröffentlichung zu ändern. Aber das wird, am besten gefiel. Ich denke, gute Gründe für Nachrichtensystem zu überarbeiten und den Im- wie oben gesagt, demnächst ausgebessert. ShareSource sind, wenn man den besten Sup- port und Export von Repositories, die nicht auf port haben will, mit Leuten, die sich um einen ShareSource gehostet sind, zu ermöglichen. Au- Es gibt einige „tote“ Projekte. Was ist mit kümmern, wenn man richtige Open-Source- ßerdem will ich das Webinterface noch etwas denen? Software programmieren möchte und wenn man überarbeiten. Einen ersten Ausblick findet man Solange die Projekte einen Quellcode zur Ver- Mercurial liebt. auf der Webseite [1]. fügung stellen, ist doch alles in Ordnung, oder? Ich habe auch Projekte auf ShareSource, die ein Apropos Mercurial, was sind die Stärken Und wie wäre es, das Bild mit der Wikisyn- Jahr lang ohne Änderungen auskommen, aber des Versionsverwaltungssystems? tax neben das Eingabefeld zu machen und trotzdem nützlich sind [3]. Man kann seinen Quellcode auch außerhalb nicht darunter? von ShareSource bearbeiten. Das heißt, man In meiner Entwicklerversion ist es schon da, Gibt es noch etwas zum Schluss, das du checkt den aktuellen Stand aus, macht offline allerdings ist die etwas unorganisiert. sagen möchtest? Änderungen daran, überträgt diese lokal und Ja, ShareSource soll auf lange Zeit existieren, Du sagtest oben, dass der große Unter- lädt dann nach einem Jahr erst wieder alles auf deshalb wächst das Admin-Team auch bestän- schied zu anderen Projekt-Hostern die Frei- ShareSource hoch. Außerdem ist es schnell und dig. Zusätzlich ist ShareSource Open Source. heit bei ShareSource ist. Gibt es noch weite- wirklich plattformübergreifend. Im Vergleich zu Wer also ein Projekt dort hosten will, kann es oh- re? Git mag ich die einfache Handhabung, einfach ne Probleme tun. Es ist wirklich einfach. Share- Zum einen natürlich die bereits erwähnte nur hg serve eingeben und schon hat man eine Source ist natürlich nicht perfekt, aber es kann ja Mercurial-Unterstützung. Und dann sprichst Du Webschnittstelle, mit der man auch die Änderun- nur besser werden. gerade mit dem Administrator und Entwickler von gen verwalten kann. Zudem hat Mercurial Warte- ShareSource. Ich denke, das sind zwei ziemliche Danke für das Interview. schlangen, wie quilt plus Versionskontrolle. große Unterschiede. *grinst* Gerne. Und welche Art von Entwicklern nutzt Welche Dienste bietet ShareSource an? LINKS ShareSource? Veröffentlichung von Projektversionen, Sub- [1] http://sharesource.sharesource.org/look2.0/ Coole Entwickler? Nein, im Ernst. Ich denke, version und Mercurial, eine Webseite, ein Wiki, index.html Entwickler, die ihre Freiheiten lieben. Zum einen einen nicht so schönen Bugtracker, dafür aber [2] http://sharesource.org/-changelog.txt ist ShareSource Open Source, zum anderen be- ein sehr ausführliches Changelog [2]. [3] http://sharesource.org/~tim/projects/ sitzen die Projektleiter den Quellcode, nicht die Plattform, auf der sie hosten. Zusätzlich zielen Gibt es irgendwelche Fehler auf der Seite? Du sagtest, der Bugtracker ist nicht so gut,

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Nutzungsrechte bei Distributionslogos von Dominik Wagenführ

er Aufschrei der Ubuntu-Community tet, wir werben nicht mit den fremden Marken für Beispiel einem Blog oder einer Wiki-Seite, über- in Bezug auf die angezeigte EULA uns oder ein anderes Produkt. Die Namen sind tragen. D beim ersten Firefox-Start in der letz- einfach Teil einer Berichterstattung und fallen da- ten Entwicklerversion hat gezeigt, dass die mit nicht unter das Markenrecht. Die Logos sind Wichtig ist hierbei: Wenn es keine Nutzungsbe- Meinung einzelner doch etwas zählen kann aber Werke mit einem Urheber und – unabhängig dingungen gibt, gilt das Urheberrecht bzw. Copy- (siehe „Mozilla-Eula sorgt für Aufregung“ auf vom Markenrecht – mit einem Copyright und ggf. right/Markenrecht und eine weitere Nutzung ist Seite 25). Mozilla hat reagiert und die EULA Nutzungsbedingungen versehen. Manch einem uns nicht erlaubt. Zusätzlich ist es natürlich nicht wird wieder gestrichen. Die Frage, die sich mag hier das Zitierrecht im Kopf herumspuken, erlaubt, ein solches ggf. geschütztes Logo selbst stellt: Muss man auf die Nutzungsrechte denn welches natürlich ein Zitat (auch eines Bildes) mit Nutzungserlaubnis, unter eine bestimmte Li- überhaupt aufmerksam machen? zulässt. Ein Bildzitat [3] ist aber etwas komplizier- zenz zu stellen. Das heißt also, alle hier im Ar- ter und vor allem muss der Text sich mit dem Bild tikel abgebildeten Logos unterliegen nicht auto- In meinen Augen: Ja, muss man. Über das „Wie“ auseinandersetzen. Und dies ist bei der Verwen- matisch der GNU Free Documentation License! lässt sich aber streiten und das soll auch gar dung von Distributionslogos zur reinen Auflocke- Hinweis: In der Regel wurden die englischen nicht Bestandteil dieses Artikels sein. Vielmehr rung des Textes nicht gegeben. betrifft die Thematik des Nutzungs- und Lizenz- Distributionsseiten bemüht, da diese oft mehr In- rechts freiesMagazin direkt, da wir bei nicht Für die Beantwortung der obigen Frage wur- formationen als ihr deutsches Pendant lieferten. selbst erstellten Bildern natürlich den Urheber den einige Distributionen ausgewählt und auf Angegebene englische Texte wurden für diesen und die Lizenz angeben. In dieser Ausgabe woll- den Webseiten nach Hinweisen gesucht, in- Artikel aber ins Deutsche übersetzt. ten wir zur Auflockerung – vor allem der Distri- wieweit man das Distributionslogo nutzen darf. butionsübersicht auf Seite 10 – die Logos der Dabei wurde sich größtenteils auf eine Suche Der Test erwähnten Distributionen mit anzeigen. Um aber von maximal einer viertel Stunde pro Seite be- Arch Linux auf der rechtlich sicheren Seite zu stehen, ist es schränkt. Sollte die relevante Information bis da- Arch Linux macht es einem leider nicht so ein- natürlich wichtig zu wissen, inwieweit man ein hin nicht gefunden worden sein, wurde aufgege- fach, überhaupt an Logos zu kommen. Auf der Distributionslogo überhaupt nutzen darf. Spezi- ben und dies entsprechend vermerkt. Es kann Webseite selbst wird unter „Support Arch » Lo- ell für freiesMagazin stellt sich die Frage: Darf sein, dass ich mich auch einfach nur zu blöd bei gos&Artwork“ [4] nur auf die Pakete verwiesen. man ein Logo für ein nicht-kommerzielles PDF- der Suche anstellte, normalerweise wurde aber Wenn man sich das Artwork-Paket herunterlädt, Magazin in einem Bericht bzw. Absatz veröffent- nach Schlagwörtern wie „Legal Notice“, „Trade- gibt es auch eine Datei TRADEMARK, in der aber lichen und wenn ja, zu welchen Bedingungen? mark Policies“ oder „Artwork/Logos“ geschaut, nur steht, dass der Name ARCHLINUX und das um zum Ziel zu gelangen. Zusätzlich wurde der Logo bekannte Marken und einige Rechte vorbe- Gleich vorweg: Die Frage stellt sich für die Dis- Wortlaut auf den Webseiten exakt ausgelegt (sie- halten sind. Was an dieser Stelle mit „bekannt“ tributionsnamen in Hinblick auf das Markenrecht he Beispiel „PC-BSD“ unten). Die Konsequenz gemeint ist, bleibt unklar, ebenso wie die Frage, nicht, da wir die angesprochenen Marken nicht für uns aus diesem Artikel lässt sich dabei leicht wer denn das Logo letztendlich besitzt. nutzen [1], sondern nur nennen [2]. Das bedeu- auch auf die Nutzung in andere Medien, wie zum

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Weiter wird in der Datei nur auf die Arch-Seite Konsequenz für uns: Das CentOS-Logo ist zenzseite [12], die zwar die vom Elive-Gründer zurück verwiesen, auf der aber keinerlei Informa- markenrechtlich geschützt, darf aber in unserem Thanatermesis erstellten Dateien unter die tionen zu einer Verwendung oder Lizenzen ge- Fall verwendet werden. „Creative Commons Attribution-NonCommercial- funden wurden. ShareAlike 2.0“-Lizenz [13] stellt, das Elive-Logo Debian wird aber nicht gesondert erwähnt. Das heißt, es Konsequenz für uns: Das Arch-Logo ist mar- Auf der Debian-Seite findet man ist nicht klar, wer das Logo erstellt hat und ob es kenrechtlich geschützt, eine Verwendung ist uns ganz unten die „Lizenzbestim- ggf. Thanatermesis selbst war. Im Forum findet nicht erlaubt. mungen“ [8] und dort einen Link man zwar einen Thread [14] und den Verweis zu zum Debian-Logo [9]. Es gibt diversen E17-Logos [15], aber dort ist nicht das CentOS demnach zwei Logos. Für die originale Elive-Logo zu finden. Der Einfachheit halber wurde Benutzung des offiziellen Logos nach „logo“ gesucht, wodurch muss eine Erlaubnis von Debian vorliegen. Das Konsequenz für uns: Es ist unklar, ob das Elive- man auf einen FAQ-Eintrag zur offene Logo „oder eine veränderte Version darf Logo markenrechtlich geschützt ist. Es darf aber Verwendung stößt [5]. Für die Fra- von jedem verwendet werden, um auf das zumindest von uns nicht weiter verwendet wer- ge nach der Verwendung in einem Debian-Projekt hinzuweisen“. den. Die Fan-Logos stehen meist unter der Arti- Magazin gibt es einen eigenen Absatz: stic License 2.0 [16]. Konsequenz für uns: Beide Debian-Logos un- „Darf ich die CentOS-Logos und/oder CentOS- terliegen einem Copyright, das offene Logo darf Fedora Images in einem Artikel über CentOS veröffentli- aber für unsere Zwecke gebraucht werden. Auf der deutschen Fedora-Seite findet man in der chen? Fußzeile zwar „Richtlinien zum Markenzeichen“ DesktopBSD [17], aber auch der weiterführende Link [18] gibt Absolut. Wir würden aber darum bitten, die Es gibt zwar keine Trademark- keinen schnellen Hinweis, wo man das Logo fin- CentOS-Entwickler zu kontaktieren, sodass wir Seite, aber über „Wiki » How to det oder ob man dieses nutzen darf. darüber Bescheid wissen, und wir bieten auch contribute to DesktopBSD » Art- gerne Hilfe mit den Logos und weiteren Informa- work Collection“ gelangt man zu Daher versucht man den Weg über die Haupt- tionen an. [...]“ den Logos [10]. Dort steht sehr seite und das Subprojekt „Artwork“, wo man vorbildlich, dass die Grafiken unter der „Crea- auch weiter unten zum einen das Fedora-Logo Darunter gibt es noch den Hinweis, dass tive Commons Attribution-NonCommercial 2.0“- [19] verlinkt findet und auf dieser Seite auch die „CentOS und die Logos [...] Marken von CentOS Lizenz [11] veröffentlicht werden. Nutzungsbedingungen [20]. Leider verweist die ltd“ sind. Webseite für die Nutzungsbedingung nur auf ei- Konsequenz für uns: Das Desktop-BSD-Logo Leider werden die Logos auf der FAQ-Seite nicht ne E-Mailadresse, bei der man um Erlaubnis fra- darf mit einem Hinweis auf die CC-BY-NC-2.0- direkt verlinkt, sodass man diese über das Wiki gen kann. Lizenz verwendet werden. (per „logo“) suchen muss und dort über die inof- Konsequenz für uns: Das Fedora-Logo ist mar- fizielle Artwork-Seite [6] auch zu den offiziellen Elive kenrechtlich geschützt und darf nicht allgemein Logos [7] geführt wird. Auf der Homepage findet man zwar eine Li-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 66 LIZENZ verwendet werden. (Eine Anfrage an die ange- ¢ der Kontext Gentoo-Bezug hat, unter eine Creative-Commons-Lizenz stellen gebene E-Mailadresse wurde nicht getätigt.) kann, da beide Lizenzen nicht kompatibel sind ¢ es nicht so aussieht, als käme der Inhalt vom [30]. FreeBSB Gentoo-Projekt oder der Gentoo Foundation, Auf der FreeBSD-Seite wird man Inc. und Nach meiner ziemlich laienhaften Meinung ist die etwas umhergescheucht, sodass ¢ ein Hinweis auf die Marken angegeben wird. Lizenz daher gar nicht gültig. man über die „Legal Notice“ [21] zu den „Trademark Legends“ [22] Konsequenz für uns: Das Gentoo-Logo ist mar- Konsequenz für uns: Es ist unklar, ob das gOS- kommt und zum Schluss bei kenrechtlich geschützt, darf aber in unserem Fall Logo der o. g. Creative-Commons-Lizenz unter- den Nutzungsbedingungen landet verwendet werden. liegt. Zur Sicherheit wird es von uns nicht ge- [23]. Dort steht: nutzt. gOS „Jede Person, jede Organisation und jedes Un- In der Fußzeile der gOS-Seite [27] steht: Mandriva ternehmen darf die Marken benutzen, um Unter- Auf der englischen Webseite findet man in der stützung für das [FreeBSD-]Projekt [...] zu zei- „gOS unterliegt der „Creative Commons Fußzeile einen Link „Legal Information“ [31], über gen.“ Attribution-Noncommercial-Share Alike 3.0 den man zu einer FAQ („Frequently Asked Ques- Unported“-Lizenz [28].“ tions“) kommt. Der einzige Eintrag zum Thema Über das verlinkte „Marks“ im Text gelangt man Logo-Gebrauch umfasst die Frage: zu den Logos [24], auf denen noch einmal explizit An dieser Aussage gibt es aber einige Zweifel: steht, dass es eine Marke der FreeBSD Founda- „Kann ich die von Mandriva erstellten Grafiken 1. Zum einen ist nicht die Unported-Lizenz ver- tion ist. unabhängig von der Software verwenden?“ linkt, sondern die US-Lizenz [29]. Beide Lizen- Konsequenz für uns: Das FreeBSD-Logo ist zen haben unterschiedliche Lizenztexte. Ich Ein Bericht über Mandriva könnte man zum Bei- markenrechtlich geschützt, darf aber in unserem gehe einfach von einem Linkfehler aus, eine spiel hierzu zählen. Als Antwort erhält man: Fall verwendet werden. Sicherheit, welche Lizenz gemeint ist, gibt es aber nicht. „Das „Star Logo“ ist registriert und gehört zum Gentoo geistigen Eigentum Mandrivas. Man kann sich 2. Dann verkauft Good OS LLC gOS sicherlich Über „Graphics » Logos and the- aber in das Partnerschaftsprogramm eintragen, auch an Netbook-Hersteller. Es ist also un- mes“ gelangt man auf der Gentoo- wenn man andere Grafiken von Mandriva nutzen klar, wie man seine eigene Noncommercial- Seite zu den Logos [25], wo man möchte. Die Registrierung ist kostenlos und geht Klausel einhalten kann, wobei gesagt werden auch die Nutzungsrichtlinien fin- leicht auf der Webseite: Partner Page. Beziehen muss, dass der Urheber einer Software na- det [26]. Sie sich bei der Benutzung der Grafiken bitte auf türlich gegen seine eigene Lizenz „verstoßen“ unsere Richtlinien.“ Dort steht, dass Gentoo und das kann, wenn er möchte. Dennoch klingt diese g-Logo Marken der Gentoo Foundation, Inc. NC-Lizenz merkwürdig. Dies schaut leider nur auf den ersten Blick gut sind. Die nicht-kommerzielle Nutzung ist erlaubt, 3. Der dritte Punkt ist aber, dass man GPL- aus, denn weder die Partnerseite noch die Richt- wenn: Software, die gOS sicherlich enthält, nicht linien sind im Text (oder sonstwo auf der Websei-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 67 LIZENZ te) verlinkt. Der Hinweis, dass das zu nutzende das OpenSolaris-Logo verwenden, solange man PC-BSD Star-Logo registriert ist, ist nett, hilft aber nicht es nicht verändert und einen Hinweis auf Suns Auf der PC-BSD-Webseite findet man in der Fuß- weiter. Rechte an der Marke angibt. zeile bereits den Text:

Konsequenz für uns: Das Mandriva-Logo ist Das ist schön, nur leider scheint es keine Seite „PC-BSD und das PC-BSD-Logo sind eingetra- markenrechtlich geschützt, eine Nutzung ist uns zu geben, wo man das OpenSolaris-Logo (in an- gene Marken von iXsystems.“ nicht erlaubt. nehmbarer Qualität) herunterladen kann. Auf der „Terms and Condition“-Seite [39] steht MEPIS Konsequenz für uns: Das OpenSolaris-Logo ist dagegen: In der Fußzeile findet man wieder prominent markenrechtlich geschützt, könnte aber in unse- den Hinweis, dass „die MEPIS-Bezeichnung und rem Fall verwendet werden, wenn ich es denn „PC-BSD und PBI (PC-BSD Installer) sind Mar- -Logos [...] geschützte Marken von MEPIS LLC“ gefunden hätte. ken von PC-BSD Software. Alle Rechte vorbehal- sind. Damit wäre dies geklärt, unter „Legal“ [32] ten. Eine Benutzung der Marken ist ohne schrift- gibt es nur leider keine Hinweise zu einer Benut- openSUSE liche Erlaubnis von PC-BSD Software verboten.“ zung des Logos. Auf der englischen Webseite findet man in der Fußzeile leicht die „Disclaimers“ [37] und darin Hier ist sich der Distributor also nicht einmal Die Logos selbst findet man immerhin im den Abschnitt „Trademarks“, in dem steht: selbst im klaren darüber, wer genau die Rech- „About“-Tab unter „MEPIS Logos and Signature te am Namen „PC-BSD“ hält. (Dieser Umstand Banners“ [33]. Dort steht auch, dass der Urheber „openSUSE und das openSUSE-Logo sind ein- kommt vermutlich durch die Übernahme von PC- des Logos Ruud Kuin heißt, aber ob und wie man getragene Marken von Novell, Inc. BSD Software durch iXsystems.) die Logos nutzen darf, ist nicht ersichtlich. Die Marken und Logos auf dieser Webseite sind Noch komplizierter wird es, wenn man sich die Konsequenz für uns: Das MEPIS-Logo ist mar- Eigentum von Novell oder Drittanbietern. Sie sind „About“-Seite [40] anschaut. Dort steht: kenrechtlich geschützt, eine Nutzung ist uns nicht berechtigt, diese ohne vorherige schriftliche „Wenn Du PC-BSD unterstützen willst, wirf einen nicht erlaubt. Zustimmung seitens Novell oder des Drittanbie- ters, der diese Marke besitzt, zu benutzen. Die Blick auf unsere Artwork-Seite [41], von der man OpenSolaris Benutzung von Novell-Marken benötigt immer ei- alle Arten von Grafiken, Banner und Werbemate- Auf der deutschen OpenSolaris-Seite findet man ne schriftliche Erlaubnis oder Lizenz.“ rial herunterladen kann. Danke für die Unterstüt- links eine FAQ mit dem Titel „OpenSolaris Mar- zung!“ kenzeichen und Logo“ [34], in der es aber haupt- Dazu gibt es noch einen Link zu den Markenricht- Auf der Artwork-Seite findet man auch zahlrei- sächlich um die Fan-Buttons [35] geht. Ein zwei- linien von Novell [38], die aber leider auch nicht che Logos und noch einmal den Hinweis, dass ter Versuch über die Fußzeile bringt einen zur mehr aussagen. man „das PC-BSD-Logo und andere Grafiken in Trademark-Seite [36], auf der geschrieben steht, Konsequenz für uns: Das openSUSE-Logo ist diesem Abschnitt herunterladen kann“. Und was dass „Solaris und OpenSolaris Marken oder ein- markenrechtlich geschützt und dürfte von uns nur hat man vergessen? Genau, die Nutzungsbedin- getragene Marken von Sun Microsystems, Inc.“ nach schriftlicher Erlaubnis seitens Novell ver- gungen. Laut dem aktuellen Wortlaut der Seite sind. Für nicht-kommerzielle Zwecke darf man wendet werden. darf man also die Logos herunterladen, natürlich

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 68 LIZENZ auch privat auf seinem PC damit anstellen, was ¢ nicht-kommerzielle Zwecke, [50], easys GNU/Linux [51], Linux Mint [52] und man mag, von öffentlicher Verwendung ist aber PCLinuxOS [53]. Immerhin Logos findet man bei ¢ wenn ein Ubuntu-Bezug gegeben ist und keine Rede. Foresight Linux [54], MidnightBSD [55] und Par- ¢ die Bilder unverändert (in Form und Farbe) dus [56], Nutzungsbestimmungen oder Lizenz- Konsequenz für uns: Das PC-BSD-Logo ist bleiben. hinweise fehlen aber auch hier. markenrechtlich geschützt, darf heruntergela- den, aber von uns nicht veröffentlicht werden. Leider findet man auf der Seite keinen direkten Konsequenz für uns: Es ist unklar, ob Link zu irgendwelchen Logos, die man nutzen die o. g. Distributionslogos markenrechtlich ge- Slackware könnte. Über die Startseite muss man daher auf schützt sind. Sie dürfen zumindest von uns nicht Auf der Slackware-Seite gelangt man über den „Get Involved“ klicken, dann auf „Design“ und auf weiter verwendet werden. „Propaganda“-Link auf eine inoffizielle Seite mit der Wiki-Seite ganz unten auf „Ubuntu Logo and Grafiken [42]. In der FAQ [43] wird explizit er- Pill“, womit man auf der Logo-Seite landet [47]. Fazit laubt, dass die Grafiken zur Berichterstattung Wenn man den Weg nicht kennt und zum Bei- benutzt werden dürfen. Eine Relizenzierung sei spiel nur nach „logo“ sucht, findet man diese Sei- 24 Distributoren wurden getestet und das Ergeb- aber schwierig. Dennoch ist hier nicht das offizi- te leider nicht so einfach. nis ist niederschmetternd, denn gerade einmal elle Slackware-Logo zu finden. sieben Logos durften für den Artikel verwendet Konsequenz für uns: Das Ubuntu-Logo ist mar- werden, darunter CentOS, Debian, DesktopBSD, Die Slackware-Trademarkseite [44] beschreibt kenrechtlich geschützt, darf aber in unserem Fall FreeBSD, Gentoo, OpenSolaris und Ubuntu. leider nur die Nutzung der Distribution „Slack- verwendet werden. Ganz vorbildlich war dabei DesktopBSD, die als ware“, nicht des Logos. einzige Distribution eine Open-Source-Lizenz für Zenwalk ihr Logo genutzt haben. Damit hat man sehr Konsequenz für uns: Es ist unklar, ob das Auf der Zenwalk-Webseite gibt es unter „Gra- leicht deutlich gemacht, was man darf und was Slackware-Logo markenrechtlich geschützt ist. phics“ auf der linken Seite einmal „Contributed man nicht darf, ohne zig Seiten Trademark- Es darf aber zumindest nicht von uns weiter ver- Artwork“ [48] und darunter „zenart gallery“ [49]. Hinweise zu lesen. Alle anderen Distributoren wendet werden. wobei das zweite auf Googles Picasa-Service haben die Verwendung entweder mit Einschrän- verweist. In beiden Fällen gibt es aber keinerlei kungen versehen (z. B. schriftliche Erlaubnis) Ubuntu Angabe zur Nutzung der Logos. oder einfach gar keine Nutzungsbedingungen Auf der englischen Seite findet angegeben, was einem Nutzungsverbot gleich man in der Fußzeile den Link Konsequenz für uns: Es ist unklar, ob das kommt. „Legal“ [45]. Im Abschnitt „Trade- Zenwalk-Logo markenrechtlich geschützt ist. Es marks“ wird man zur „Trademark darf aber zumindest von uns nicht weiter verwen- Betrachtet man es natürlich realistisch, wird Policy“ geleitet [46]. Dort findet det werden. (hoffentlich) keiner der Distributoren rechtliche man detailliert, was man mit dem Logo genau Schritte einleiten, wenn ein Logo in einem Be- machen darf und an welche Bedingung eine Be- Weitere Distributionen richt über die Distribution auftaucht, selbst wenn nutzung geknüpft ist. Es gilt eine freie Verwen- Daneben gab es noch einige Distributionen, die der Hinweis auf das Copyright oder die Li- dungen für keinerlei Informationen über ihre Logos auf den zenz ausbleibt. Dennoch machen es die An- Webseiten bereitstellten, darunter Dreamlinux

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 69 LIZENZ bieter jemanden, der sich irgendwie rechtlich Hinweis der Redaktion: Sollten bei der Angabe [19] http://fedoraproject.org/wiki/Logo absichern möchte, nicht gerade leicht. Vor al- der Lizenzen oder Nutzungsbestimmungen Feh- [20] http://fedoraproject.org/wiki/Logo/ lem das Lizenzrecht spielt in der Open-Source- ler aufgetreten sein, bitten wir dies vorab zu ent- UsageGuidelines Szene eine sehr große Rolle und sollte von je- schuldigen und würden uns über eine Korrektur [21] http://www.freebsd.org/copyright/ dem beachtet werden, denn ohne BSD-Lizenz, seitens der Leser – die ggf. diese Distribution ein- [22] http://www.freebsd.org/copyright/ GPL oder Creative-Commons-Lizenzen sähe die setzen und sich besser mit den Nutzungsbedin- trademarks.html Linux-Welt heute anders aus. gungen auskennen – freuen. [23] http://www.freebsdfoundation.org/documents/ Guidelines.shtml LINKS Aus diesem Grund werden auch in Zukunft nur [24] http://www.freebsd.org/logo.html die Logos in freiesMagazin benutzt, bei denen [1] http://www.ipwiki.de/markenrecht: [25] http://www.gentoo.org/main/en/graphics.xml über eine Lizenz oder Nutzungsrichtlinien klar markenmaessige_benutzung [26] http://www.gentoo.org/main/en/name- geregelt ist, dass das Logo für einen Bericht (ggf. [2] http://www.ipwiki.de/markenrecht: logo.xml nur als schmuckes Beiwerk) benutzt werden darf. markennennung [27] http://www.thinkgos.com/ Alle anderen Distributionen haben einfach Pech [3] http://de.wikipedia.org/wiki/Bildzitat [28] http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/ gehabt und sind größtenteils selbst daran schuld. [4] http://www.archlinux.org/art/ 3.0/ Unter Umständen lesen einige Distributionsver- [5] http://www.centos.org/modules/smartfaq/ [29] http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/ antwortliche ja diesen Artikel und es findet ein faq.php?faqid=49 3.0/us/ Umdenken statt, sodass diese klare Richtlinien [6] http://wiki.centos.org/ArtWork/Logo [30] http://www.gnu.org/licenses/license-list.html zur Benutzung ihres Distributionslogos schaffen. [7] http://mirror.centos.org/centos/graphics/ #OtherLicenses [8] http://www.debian.com/license [31] http://www.mandriva.com/en/legal/legal-faq Zum Schluss soll sich freiesMagazin natürlich [9] http://www.debian.com/logos/ [32] http://www.mepis.org/legal auch an die eigene Nase fassen. Dafür wur- [10] http://desktopbsd.net/index.php?id=76 [33] http://www.mepis.org/node/12791 de nach Hinweisen zum freiesMagazin-Logo ge- [11] http://creativecommons.org/licenses/by-nc/ [34] http://de.opensolaris.org/faq/trademark_faq/ sucht. Auf der Webseite findet man in der Fuß- 2.0/at/ [35] http://opensolaris.org/os/about/buttons/ zeile gleich den Hinweis, dass das Logo von [12] http://www.elivecd.org/Help/License [36] http://www.opensolaris.org/os/trademark/ Arne Weinberg erstellt wurde, ob die eine Zei- [13] http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/ [37] http://en.opensuse.org/openSUSE: le darüber verlinkte GNU FDL aber auch für 2.0/ General_disclaimer das Logo gilt, ist unklar. Schaut man sich aber [14] http://forum.elivecd.org/read.php?32,559 [38] http://www.novell.com/company/legal/ das Impressum [57] an, fällt sofort der Satz [15] http://e17-stuff.org/index.php?xcontentmode= trademarks/guidelines.html „Das freiesMagazin-Logo wurde von Arne Wein- 7020 [39] http://www.pcbsd.org/content/view/24/4/ berg entworfen und unterliegt ebenfalls der GNU [16] http://www.opensource.org/licenses/artistic- [40] http://www.pcbsd.org/content/view/12/26/ FDL.“ ins Auge. license-2.0.php [41] http://www.pcbsd.org/content/view/38/26/ [17] http://fedoraproject.org/wiki/Legal/ Konsequenz für uns (und alle anderen): Das [42] http://www.slackware.com/~msimons/slackware/ TrademarkGuidelines freiesMagazin-Logo darf unter Beachtung der grfx/ [18] http://fedoraproject.org/legal/trademarks/ GNU FDL [58] verwendet werden. Vorbildlich! ;) [43] http://www.slackware.com/~msimons/slackware/ guidelines/

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 70 MAGAZIN

grfx/grfxfaq.txt [51] http://www.gnu.org/licenses/fdl.html Autoreninformation [44] http://slackware.com/trademark/ [52] http://www.dreamlinux.com.br/ trademark.php [53] http://easys.gnulinux.de/de/ Dominik Wagenführ ist einer der [45] http://www.ubuntu.com/legal [54] http://www.linuxmint.com/ Herausgeber von freiesMagazin und [46] http://www.ubuntu.com/aboutus/ [55] http://www.pclinuxos.com/ muss sich daher mit den Nutzungsbe- trademarkpolicy [56] https://wiki.foresightlinux.org/display/teams/ dingungen und Lizenzen von Artikeln [47] https://wiki.ubuntu.com/Artwork/Official Foresight+Logo und Bildern herumschlagen. Er hegt [48] http://www.zenwalk.org/modules/myalbum/ [57] http://www.midnightbsd.org/art/ aber privat auch ein Interesse an viewcat.php?cid=6 [58] http://www.pardus.org.tr/~umut/pardus-logo/ diesem Thema, hat nur leider nicht [49] http://picasaweb.google.com/zenartwork die juristische Ausbildung, um alles [50] http://www.freiesmagazin.de/impressum zu verstehen.

Vom Artikelentwurf zum fertigen Magazin von Eva Drud und Dominik Wagenführ

alm hat es in einer seiner letzten Aus- kümmert sich um den in jeder Ausgabe erschei- Namen findet man aber immer wieder im Im- gaben [1] vorgemacht und da wir die nenden Veranstaltungskalender, Arne Weinberg pressum, sodass man diese Autoren schon fast Y Idee gut finden, ziehen wir mit. Viel- entwirft für uns Designelemente wie die Auto- zur Stammmannschaft von freiesMagazin zäh- leicht haben sich auch schon einige Leser ge- renboxen, das Lupensymbol unter den Bildern len kann. Darunter fallen unter anderem Chris- fragt, wie freiesMagazin entsteht beziehungs- oder das freiesMagazin-Logo. Zwei Webmaster tian Imhorst, Matthias Kietzke und Christoph weise wie die Artikel der Autoren ins Magazin kümmern sich darum, dass sowohl unser Server Langner. gelangen. Dieser kurze Bericht soll Einblicke als auch das Content-Management-System der in unsere Arbeitsweise geben. Webseite reibungslos laufen. Neu im Team ist Bei den Newsschreibern sieht die Situation et- Carsten Wünsch, der beim Satz des Magazins was anders aus. Hier sind vor allem Mathias Am Anfang steht das Team hilft. Menzer und Arne Weinberg zu nennen, die für uns Artikel schreiben, wenn Not am Mann ist. Al- Neben den freien Autoren, die meistens jede Wie oben erwähnt gibt es keine feste Au- ternativ leihen wir uns aber auch einmal Nach- Ausgabe von freiesMagazin wechseln, arbeitet torenmannschaft, die auf Zuruf Artikel für richten bei anderen Newsportalen wie Ikhaya von hinter den Kulissen eine feste Mannschaft. Dies freiesMagazin schreibt. Hier sind wir voll und ubuntuusers.de [2] oder Pro-Linux [3] aus – na- sind neben der zweiköpfigen Redaktion („zufäl- ganz auf die Arbeit von Freiwilligen angewie- türlich mit vorheriger Absprache des jeweiligen ligerweise“ die Autoren dieses Artikels) Mathias sen, die uns ihre Berichte, Tests, Anleitungen Autoren. ;) Menzer, Thorsten Schmidt und Dominik Wagen- und Software-Vorstellungen zusenden. Einige führ, die das Korrektorat bilden. Ronny Fischer

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 71 MAGAZIN

Und woher kommen nun die Artikel? verspätet (oder gar nicht an – was natürlich kei- oder einige Passagen umzuschreiben, sodass nen Arbeitsstau verursacht ;)) und die Zeit bis keine Einzelzeilen am Ende und Anfang einer Die meisten Artikel werden uns von Lesern zur Veröffentlichung war sehr knapp. Spätschich- Spalte oder einer Seite entstehen (sogenannte direkt vorgeschlagen, die in der Regel damit ten waren in den letzten Tagen vor der Erschei- Schusterjungen und Hurenkinder [6]) oder der auch gleich zum Autor werden. Normalerwei- nung des Magazins an der Tagesordnung (da- Artikel passend am Seitenende aufhört. se erfolgt eine Kontaktaufnahme per E-Mail her auch die Veröffentlichung an einem Sonn- an oder über das tag ;)). Inzwischen ist der gesamte Entstehungs- Die Artikel, die nicht bis zum Seitenende reichen Kontaktformular der Webseite [4], bei dem ein prozess so organisiert, dass sich der Arbeitsauf- und auch nicht sinnvoll gekürzt oder gar erweitert Thema vorgeschlagen wird. Sofern uns das The- wand über den gesamten Monat verteilt. Durch werden können, werden mit den xkcd-Comics ma geeignet erscheint, erhält der Autor die Au- den Einsatz des Versionsverwaltungssystems ist von Randall Munroe [7] aufgefüllt, sodass keine torenrichtlinien von freiesMagazin, die wichtige es außerdem möglich, ohne aufwendige Abspra- Leerräume im Magazin entstehen. Die Zusam- Hinweise zur Erstellung der Artikel sowie zur ver- chen gleichzeitig an Korrektur und Satz zweier menarbeit mit Randall reicht schon einige Jah- wendeten Lizenz (GNU FDL) enthalten [5]. Artikel zu arbeiten. Vorher musste immer ein Ar- re zurück, der seine Comics inzwischen aber un- ter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht Sobald der erste Artikelentwurf bei uns eingetrof- beitsschritt nach dem nächsten erfolgen. [8], sodass jeder sie frei nutzen kann – unter Be- fen ist, wird dieser von Dominik Wagenführ gele- achtung der Lizenzbestimmung natürlich. sen und mit Anmerkungen zur Korrektur an den Das Team arbeitet Hand in Hand Autor zurückgegeben. An dieser Stelle erfolgt be- Liegt der fertige Artikel als Textdatei (oder al- Sobald ein Artikel fertig gesetzt ist, wird er über reits das Einstellen des „Originalartikels“ in die ternativ im OpenDocument-Format) vor, wird der das Wiki zur Satzkorrektur freigegeben. Auf die- Versionsverwaltung, da so das gesamte an der Text in eine tex-Datei kopiert und zur Korrektur se Weise weiß das Korrektorat, dass es die- Magazinerstellung beteiligte Team einen Über- in die Versionsverwaltung gestellt. In einem Wiki sen Artikel abschließend korrigieren kann. Bei blick darüber hat, welche Artikel sich in Vorbe- wird sicherheitshalber eingetragen, dass dieser dieser Korrektur wird vor allem darauf geachtet, reitung befinden. Artikel zur Korrektur freigegeben wurde. Das Kor- dass Umbrüche und Trennungen korrekt erfol- rektorat hat dann ein paar Tage Zeit, den Arti- gen (Urin-stinkt statt Ur-instinkt ist hier ein be- Rechtzeitig zum Redaktionsschluss, der im- kel Korrektur zu lesen. Neben Rechtschreibung liebtes Beispiel für falsche Trennungen). Dane- mer zehn Tage vor dem Erscheinen von und Grammatik wird mitunter auch am Satzbau ben wird erneut auf die Rechtschreibung geach- freiesMagazin am ersten Sonntag eines Mo- oder Stil gefeilt. Im nächsten Schritt wird ein Ar- tet, da beim erstmaligen Durchlesen so gut wie nats liegt (dies ist immer ein Mittwoch, glaubt es tikel in LATEX gesetzt. Änderungen können aber nie alle Fehler gefunden werden. uns!), muss die finale Version des Artikels vor- – wieder dank Versionsverwaltung – auch durch liegen. Ansonsten wird die Veröffentlichung um das Korrektorat vorgenommen werden. Daneben einen Monat verschoben. In der Regel werden Endspurt werden alle Bilder mit Schatten versehen und die Artikel mittlerweile aber kontinuierlich über Am Freitag vor der Veröffentlichung werden die durch Indizierung verkleinert, um die Dateigröße den Monat verteilt eingereicht, sodass bei Re- Veranstaltungen eingepflegt, die von Ronny Fi- des Magazins möglichst gering zu halten. daktionsschluss kein Arbeitsstau mehr entsteht. scher im Wiki zwischengespeichert wurden. Zu- Zu Beginn von freiesMagazin war der Redakti- Aus satztechnischen Gründen ist es leider auch sätzlich wird das Impressum aktualisiert, die Le- onsschluss sehr „weich“, ein Teil der Artikel kam manchmal notwendig, einen Artikel zu kürzen

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 72 MAGAZIN serbriefe und Editorial eingefügt und allgemein tralen Server liegen, ist sichergestellt, dass jeder LATEX etwas Feinschliff betrieben. im Team zu jeder Zeit Zugriff auf die Magazin- Ganz am Anfang wurde OpenOffice.org für den daten hat. Wie oben erwähnt, können auf diese Satz von freiesMagazin benutzt. Der Nachteil Am Sonntag helfen dann einige Bash-Skripte Weise mehrere Personen sogar an ein- und der- der Software ist, dass sich Textinhalte zwar leicht bei der Veröffentlichung. So werden die HTML- selben Datei arbeiten, die später vom Versions- setzen lassen, aber spätestens wenn Bilder ins Versionen mit und ohne Bilder automatisch er- verwaltungssystem (in den meisten Fällen) kor- Spiel kommen, spielen ab und zu die Umbrüche stellt und auf den Server hochgeladen. Die Ver- rekt zusammengeführt wird. verrückt. Zusätzlich kann man immer wiederkeh- öffentlichungsnachrichten für die freiesMagazin- rende Formatierungen (wie z. B. die Überschrif- Webseite und auch für alle anderen Newsseiten Bevor Subversion zum Einsatz kam, wurden al- ten und Autoreninformationen) nicht so leicht au- werden ebenfalls automatisch erstellt. Die Eintra- le Artikel in einem Wiki gespeichert. Der Nach- tomatisch setzen. Aus diesem Grund wurde ein gung bzw. der Versand der Benachrichtigungs- teil hiervon war, dass an einem Artikel nicht zwei richtiges Textsatzsystem gesucht. Das Desktop- mails wird aber nach wie vor selbst von uns erle- Leute gleichzeitig arbeiten konnten. Zusätzlich Publishing-Programm Scribus war zu der Zeit digt. war die Bearbeitung der Texte in einem Browser- noch nicht sehr ausgereift, LATEX [14] im Gegen- Editorfenster nicht sonderlich komfortabel. Inzwi- zug kann man als „rock-stable“ bezeichnen, da Etwas Nacharbeit schen kann jeder für die Bearbeitung seinen es sich seit über 20 Jahren in der Entwicklung Lieblingseditor benutzen. Ist das Magazin veröffentlicht und wurden al- befindet. Die freie Software hat aber noch zwei weitere Vorteile: Zum einen kann man sich beim le wichtigen Nachrichtendienste informiert, wird Wiki Schreiben der Artikel auf den Text konzentrie- noch etwas Nacharbeit betrieben. So werden die Das oben erwähnte Wiki hatte nach der Umstel- ren, Umbrüche, Standardformatierung und Lay- Artikel und Nachrichten in einer Datenbank ge- lung auf Subversion seine Schuldigkeit aber nicht out werden komplett von LATEX übernommen. speichert, sodass wir immer schnellen Zugriff getan. Das eingesetzte DokuWiki [11] wird immer Zum anderen lässt sich LATEX durch Makros ex- darauf haben, falls uns einmal entfallen ist, wann noch für die Planung von kommenden Artikeln, trem leicht erweitern. wer was geschrieben hat. von wichtigen Nachrichten und der Beschreibung von allgemeinen Arbeitsabläufen eingesetzt. Zu- Schließlich werden die benutzten LATEX-Makros Beispielsweise wurde in diesem Artikel – und in sätzlich „kommunizieren“ das Korrektorat und die auf der freiesMagazin-Webseite in der Sektion allen anderen auch – die Formatierung der Über- Redaktion über diesen Kanal, um den Satz und „Extras“ [9] hochgeladen. Da die Dateien wie das schrift und der gesamte Kopf nicht per Hand ge- die Korrektur aufeinander abzustimmen. Magazin auch unter der GFDL stehen, könnte setzt. Man schreibt hierfür einfach nur kurz am Anfang der Datei ein man so sein eigenes Magazin mit Hilfe der Vorla- Webseite gen erstellen, wenn man Lust dazu hätte. Für die Verwaltung der freiesMagazin-Inhalte \begin{Artikel}{ARTIKELNAME}{AUTOR}y auf der Webseite wird das freie Content- {ABSCHNITT}{PDFMARKE} Vorstellung der Werkzeuge Management-System Drupal [12] eingesetzt. Mit Versionsverwaltung diesem lassen sich leicht feste Webseiten wie womit der gesamte Kopf, samt der Linien, Sekti- Für die Versionsverwaltung wird das Open- auch Ankündigungen schreiben und verschlag- on etc. automatisch gesetzt wird. Source-Programm Subversion (SVN) [10] einge- worten [13]. Auch die Verwaltung der Benutzer- setzt. Dadurch, dass alle Daten auf einem zen- kommentare ist damit ein Leichtes.

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Die zugehörigen Makros werden von uns jeden Webseite ebenso wie die Inhaltsübersicht selbst den auch einige spezielle Probleme und Lösun- Monat auf der freiesMagazin-Webseite unter der werden automatisch generiert. Zusätzlich wird gen vorgestellt. GFDL [15] online gestellt, sodass jeder diese nut- die Erstellung der HTML-Version und der Upload INKS zen kann (siehe Abschnitt „Etwas Nacharbeit“ der Daten (PDF, HTML-Seiten und Bilder) von ei- L oben). nem Bash-Skript übernommen. [1] http://www.yalmagazine.org/yalm/7 [2] http://ikhaya.ubuntuusers.de/ Datenbank Weitere Kommunikation [3] http://www.pro-linux.de/ Um eine Übersicht über alle Artikel zu haben, Neben den zahlreichen oben genannten Kom- [4] http://www.freiesmagazin.de/kontakt die jemals für freiesMagazin geschrieben wur- munikationskanälen teilt sich das Redaktions- [5] http://www.freiesmagazin.de/mitmachen den, werden diese in einer Art Datenbank ge- team noch ein IMAP-Konto, auf das jeder zu je- [6] http://de.wikipedia.org/wiki/Hurenkind_und_ speichert. Hierfür benutzen wir das Programm der Zeit zugreifen kann. So ist das Magazin nicht Schusterjunge Tellico [16], welches sich ziemlich leicht und intui- „verloren“, wenn einer der beiden Redakteure [7] http://www.xkcd.com tiv bedienen lässt. Die Daten werden dabei in ei- ausfällt. [8] http://creativecommons.org/licenses/by-nc/ ner XML-Datei gespeichert und sind so auch oh- 2.5/ ne Datenbankserver leicht zugänglich. Anfangs Zusätzlich gibt es auch noch einen IRC-Kanal für [9] http://www.freiesmagazin.de/extras wurde mit OpenOffice.org Base experimentiert, freiesMagazin, in dem Sie uns auch ab und zu [10] http://subversion.tigris.org/ was aber aufgrund der Instabilität einfach nicht antrefft. Aufgrund beruflicher und privater Grün- [11] http://www.splitbrain.org/projects/dokuwiki zur Zusammenarbeit überredet werden konnte. de sind wir dort aber nicht tagtäglich zu finden. [12] http://drupal.org/ Der Kanal heißt #freies-magazin und befindet [13] http://www.freiesmagazin.de/wortwolke Bash-Skripte und diverse Programme sich auf irc.freenode.net. [14] http://www.latex-project.org/ Um die immer wiederkehrenden – und teilweise [15] http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html stupiden – Aufgaben monatlich nicht selbst er- Und zum Schluss . . . [16] http://www.periapsis.org/tellico/ ledigen zu müssen, haben wir uns einige Pro- . . . wollen wir uns bei allen Teammitgliedern, bei gramme (in C++) und Bash-Skripte gebastelt, die allen Autoren, Newsschreibern und natürlich bei die meiste Arbeit übernehmen. So wird zum Bei- allen Lesern bedanken, die uns bis hierher die spiel das Inhaltsverzeichnis nicht per Hand ge- Treue gehalten haben. Wir hoffen, dass Sie nun Autoreninformation setzt, sondern automatisch erstellt. Wer LATEX einen kleinen Einblick in den Arbeitsablauf von kennt, fragt sich sicher, wieso wir das so um- Eva Drud und Dominik Wagenführ freiesMagazin erhalten haben und auch sehen, ständlich machen, weil LATEX ja bereits ein ei- sind die beiden Verantwortlichen dass das Magazin nicht nur eine reine Aneinan- genes, automatisch erstelltes Inhaltsverzeichnis hinter freiesMagazin, wobei Eva dereihung von ein paar Nachrichten, Testberich- mitbringt. Der Grund ist einfach, dass wir auf- Drud seit Anfang an dabei ist. Privat ten und Softwarevorstellungen ist. grund der vielen Makros und Sonderformatierun- legen sie viel Wert auf die Benutzung gen das automatische Inhaltsverzeichnis nicht Nächsten Monat erfahren Sie im Artikel „Maga- Freier Software, weswegen das so leicht unseren Wünschen anpassen konnten. zinerstellung mit LATEX“ mehr über die Erstellung Magazin auch nur mit Open-Source- Auch die Ankündigung auf der freiesMagazin- von freiesMagazin mithilfe von LATEX. Dabei wer- Programmen erstellt wird.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 74 VERANSTALTUNGEN Veranstaltungskalender

Jeden Monat gibt es zahlreiche Anwendertreffen und Messen in Deutschland und viele davon sogar in Ihrer Umgebung. Mit diesem Kalender verpassen Sie davon keine mehr. Hinweis: Ein Strich (-) als Angabe bedeutet, dass diese Information zur Zeit der Veröffentlichung noch nicht vorhanden war.

Anwendertreffen Datum und Uhrzeit Ort Treffpunkt Termin steht fest? Link 06.10.08, 19:30 Uhr Krefeld Limericks ja http://wiki.lug-kr.de/wiki/LugTreffen 06.10.08, 20:00 Uhr Gütersloh Zur Weberei ja http://lug-owl.de/Events/ 07.10.08, 19:00 Uhr Uzwil Schöntal ja http://uzwil.linuxtreff.ch 07.10.08, 20:00 Uhr Marburg Jornal ja http://www.mr-lug.de/ 08.10.08, 19:00 Uhr Hessigheim Pizzeria Neckartal ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen 08.10.08, 19:00 Uhr Langen - ja http://www.lalug.net 08.10.08, 19:30 Uhr Hamburg - ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Hamburg 08.10.08, 20:00 Uhr Herford Recyclingbörse ja http://lug-owl.de/Events 10.10.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch 13.10.08, 20:00 Uhr Ottobrunn Weinstube ja http://www.lug-ottobrunn.de 13.10.08, 20:00 Uhr Paderborn Feuerstein ja http://lug-owl.de/Events 14.10.08, 19:00 Uhr Lüneburg RZ Uni ja http://luene-lug.org/wp/ 14.10.08, 19:00 Uhr Uzwil Schöntal ja http://uzwil.linuxtreff.ch 14.10.08, 18:00 Uhr München Froschkönig ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/München 15.10.08, 19:00 Uhr Ludwigsburg VfB-Gaststätte Tamm ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen 15.10.08, 19:00 Uhr Wolfburg IfI ja http://www.lug.wolfsburg.de 15.10.08, 19:30 Uhr Eisenach Cafe Spiegler ja http://lug-eisenach.de/ 15.10.08, 20:00 Uhr Fulda Academica Fulda ja http://lug.rhoen.de 15.10.08, 20:00 Uhr Rheda-Wiedenbrück Jägerheim ja http://lug-owl.de/Events 16.10.08, 20:00 Uhr Marburg Jornal ja http://www.mr-lug.de/ 17.10.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch 20.10.08, 19:30 Uhr Bielefeld Unimax ja http://lug-owl.de/Events/ 20.10.08, 19:30 Uhr Krefeld Limericks ja http://wiki.lug-kr.de/wiki/LugTreffen 21.10.08, 19:00 Uhr Uzwil Schöntal ja http://uzwil.linuxtreff.ch 22.10.08, 19:00 Uhr Hessigheim Pizzeria Neckartal ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen 22.10.08, 20:00 Uhr Herford Recyclingbörse ja http://lug-owl.de/Events 24.10.08, 19:00 Uhr Flensburg Treffpunkt Mürwik ja http://www.lugfl.de 24.10.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 75 VERANSTALTUNGEN

Anwendertreffen (Fortsetzung) Datum und Uhrzeit Ort Treffpunkt Termin steht fest? Link 25.10.08, 18:00 Uhr Rendsburg Hauptwache ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Rendsburg 27.10.08, 20:00 Uhr Detmold Zum Neuen Krug ja http://lug-owl.de/Events/ 28.10.08, 18:00 Uhr Erfurt FAM ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Erfurt 28.10.08, 19:00 Uhr Lüneburg RZ Uni ja http://luene-lug.org/wp/ 28.10.08, 19:00 Uhr Uzwil Schöntal ja http://uzwil.linuxtreff.ch 29.10.08, 19:00 Uhr Ludwigsburg VfB-Gaststätte Tamm ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen 29.10.08, 20:00 Uhr Ottobrunn Weinstube ja http://www.lug-ottobrunn.de 30.10.08, 19:30 Uhr Eisenach Cafe Spiegler ja http://lug-eisenach.de/ 31.10.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch 05.11.08, 19:00 Uhr Berlin c-base ja http://www.ubuntu-berlin.de

(Alle Angaben ohne Gewähr!)

Wichtig: Die Anwendertreffen können sich verschieben oder ganz ausfallen. Bitte vorher noch einmal auf der Webseite nachschauen!

Wenn Sie ein Anwendertreffen bekanntgeben wollen, schreiben Sie eine E-Mail mit den Infos an .

Messen Veranstaltung Ort Datum Eintritt Link Linux-Kongress Hamburg 07.10.-10.10.08 - http://www.linux-kongress.org Kieler Linuxtagen Kiel 10.10.-11.10.08 - http://www.kieler-linuxtage.de Magdeburger Open-Source-Tag Magdeburg 11.10.08 frei http://www.open-source-tag.de Ubucon Göttingen 17.10.-19.10.08 frei http://www.ubucon.de/ Linux Infotag Landau 18.10.08 frei http://infotag.lug-ld.de Systems - Perspektive Open Source München 21.10.-24.10.08 35 EUR http://systems.de/link/de/20155618#20155618 Brandenburger Linux-Infotag Potsdam 01.11.08 - http://www.blit.org Linux Infotag Dresden 08.11.08 - http://www.linux-info-tag.de LinuxWorld Conference & Expo NL Utrecht 12.11.-13.11.08 - http://www.linux-world.nl World Usability Day weltweit 13.11.08 frei http://www.worldusabilityday.org/en/events/2008/country come2linux Essen 15.11.-16.11.08 frei http://www.come2linux.org/psp

(Alle Angaben ohne Gewähr!)

Sie kennen eine Linux-Messe, welche noch nicht auf der Liste zu finden ist? Dann schreiben Sie eine E-Mail mit den Informationen zu Datum und Ort an .

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 76 INTERNA Konventionen

An einigen Stellen benutzen wir Sonderzeichen mit einer bestimmten Bedeutung. Diese sind hier zusammengefasst: $: Shell-Prompt #: Prompt einer Root-Shell – Ubuntu-Nutzer können hier auch einfach in einer normalen Shell ein „sudo“ vor die Befehle setzen. y: Kennzeichnet einen aus satztechnischen Gründen eingefügten Zeilenumbruch, der nicht eingegeben werden soll. ˜: Abkürzung für das eigene Benutzerverzeichnis /home/BENUTZERNAME : Kennzeichnet einen Link, der auf eine englischsprachige Seite führt. : Öffnet eine höher aufgelöste Version der Abbildung in einem Browserfenster. Vorschau freiesMagazin erscheint immer am ersten Sonntag eines Monats. Die November-Ausgabe wird voraussichtlich am 2. November unter anderem mit folgenden Themen veröffentlicht:

¢ Vier Tipps für den Umgang mit Solid-State-Drives unter Linux ¢ Benchmarking unter Linux ¢ Magazinerstellung mit LATEX

Es kann leider vorkommen, dass wir aus internen Gründen angekündigte Artikel verschieben müssen. Wir bitten dafür um Verständnis.

„Zealous Autoconfig“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/416 © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 10/2008 77 Impressum freiesMagazin erscheint als PDF und HTML einmal monatlich. Erscheinungsdatum: 5. Oktober 2008 Redaktionsschluss für die November-Ausgabe: 22. Oktober 2008

Redaktion Autoren dieser Ausgabe Eva Drud (ViSdP) Hans-Joachim Baader S.27 Dominik Wagenführ Eva Drud S.71 Christian Imhorst S.48 Kontakt Oliver Johanndrees S.41 E-Mail Torsten Maus S.35 Postanschrift freiesMagazin Carsten Rohmann S.50 c/o Eva Drud Thorsten Schmidt S.33 Rübenkamp 88 Markus Schnalke S.38 22307 Hamburg Marcus Schulderinsky S.60, S.63 Webpräsenz http://www.freiesmagazin.de Dominik Wagenführ S.65, S.71 Michael Weingärtner S.56 Satz und Layout Eva Drud Nachrichtenschreiber dieser Ausgabe Dominik Wagenführ Mathias Menzer (mme) Carsten Wünsch Thorsten Schmidt (tse) Dominik Wagenführ (dwa) Korrektorat Arne Weinberg (awe) Mathias Menzer Thorsten Schmidt Logo-Design Dominik Wagenführ Arne Weinberg Lizenz GNU FDL Veranstaltungen Ronny Fischer

Dieses Magazin wurde mit LATEX erstellt. Mit vollem Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Wenn Sie freiesMagazin ausdrucken möchten, dann denken Sie bitte an die Umwelt und drucken Sie nur im Notfall. Die Bäume werden es Ihnen danken. ;-)

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