Drucksache 18 / 22 719 Schriftliche Anfrage

18. Wahlperiode

Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Bettina Domer (SPD) vom 20. Februar 2020 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 20. Februar 2020)

zum Thema: Entwicklung des motorisierten Individualverkehrs in : Ausbaupläne für die Niederneuendorfer Allee zwischen Hakenfelde und und Antwort vom 06. März 2020 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 12. März 2020)

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Frau Abgeordnete Bettina Domer (SPD) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin

über Senatskanzlei - G Sen -

A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/22719 vom 20. Februar 2020 über Entwicklung des motorisierten Individualverkehrs in Spandau: Ausbaupläne für die Niederneuendorfer Allee zwischen Hakenfelde und Hennigsdorf

Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt:

Die Schriftliche Anfrage betrifft Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl bemüht, Ihnen eine Antwort auf Ihre Anfrage zukommen zu lassen und hat daher das Bezirksamt Spandau um Stellungnahme gebeten, die von dort in eigener Verantwortung erstellt und dem Senat übermittelt wurde. Sie wird in der Antwort an den entsprechend gekennzeichneten Stellen wiedergegeben.

Frage 1:

Wie sieht der Planungsstand zum Ausbau der Niederneuendorfer Allee aus und welche Ziele sollen mit welchen konkreten Baumaßnahmen erreicht werden? (Bitte geplante Änderungen in der Straßenbreite und neu zu errichtende Rad- und Fußwege detailliert aufführen)

Frage 4:

Welche Gesamtkosten und Bauzeiten werden für das Projekt veranschlagt? (Bitte aufschlüsseln nach Planungs-, Baukosten und voraussichtlicher Gesamtdauer)

Frage 5:

Welche Umleitungsmöglichkeiten gibt es im Falle einer Vollsperrung der Niederneuendorfer Allee und wie lange wird diese voraussichtlich andauern? (Falls eine Erweiterung ohne eine Vollsperrung geplant ist, bitte die einzelnen Projektstufen darlegen)

Frage 6:

Welche zusätzliche Verkehrsbelastung würde der Ausbau in Hennigsdorf und Spandau durch gestiegenen Durchgangsverkehr induzieren? (Bitte aufschlüsseln nach PKW /LKW)

Frage 9:

Wie wird sich der Durchgangsverkehr vor dem Blindenwohnheim in Hakenfelde nach dem Ausbau entwickeln und welche Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit sind dort denkbar?

1 Frage 10:

Wie wird sich der Ausbau der Allee und die damit einhergehende Verkehrszunahme auf die geplante Mittelinsel für zu Fuß Gehende vor der Freizeitstätte Aalemannufer auswirken?

Frage 11:

Wie wird sich der Ausbau der Allee und die damit einhergehende Verkehrszunahme auf die angedachte Querungshilfe auf der Niederneuendorfer Allee auf der Höhe des Rustwegs auswirken?

Antwort zu 1, 4 bis 6 sowie 9 bis 11:

Stellungnahme Bezirksamt Spandau: „Bisher liegen lediglich Planungsvorgaben der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz vor. Für die weitere Planung ist die Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens erforderlich, für welches diverse Gutachten u. a. zur Verkehrsbelastung, zu Natur- und Artenschutz, zu notwendigen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen u. v. m. zu erstellen sind. Erst mit dem Planfeststellungsbeschluss steht der konkrete Umfang der Ausbaumaßnahmen fest. Selbstverständlich sind bei der Planung das Mobilitätsgesetz und alle in Berlin eingeführten Regelwerke zu berücksichtigen. Die Gutachten werden auch ergeben, ob die in den weiteren Fragestellungen unterstellte Zunahme des Durchgangsverkehrs zu erwarten ist.“

Frage 2:

Wie sieht die aktuelle Verkehrsbelastung der letzten 2 Jahre im fraglichen Abschnitt aus und wie sieht die prognostizierte Verkehrsbelastung nach dem Ausbau aus? (Bitte anteilig aufschlüsseln nach PKW und LKW)

Antwort zu 2:

Die letzte Verkehrszählung auf der Niederneuendorfer Allee wurde an der Einmündung Aalemannufer am 07.11.2019 von 7-19 Uhr durchgeführt. Am Querschnitt Niederneuendorfer Allee nördlich Aalemannufer fuhren 10.094 Kfz/12h (5.757 Kfz/12h Richtung Süden, 4.337 Kfz/12h Richtung Norden) davon 95 Lkw (>3,5t)/12h (46 Lkw (>3,5t)/12h Richtung Süden, 49 Lkw (>3,5t)/12h Richtung Norden).

Stellungnahme Bezirksamt Spandau: „Die aktuelle Verkehrsbelastung ist nicht repräsentativ, da die Durchfahrt für LKW aufgrund des Straßenzustandes gesperrt ist. Ansonsten siehe Antwort zu 1.“

Frage 3:

Wie hoch ist der Anteil des Durchgangsverkehrs aktuell auf der Allee und den anschließenden Straßen (Streitstraße/ Neuendorfer Straße) und wie wird sich der Anteil nach einem Ausbau der Niederneuendorfer Allee zukünftig entwickeln?

Antwort zu 3:

Eine Aussage zum Anteil des Durchgangsverkehrs nach verkehrswissenschaftlicher Definition lässt sich auf Grundlage der vorhandenen Daten nicht treffen, da hierfür Sondererhebungen erforderlich wären.

2 Stellungnahme Bezirksamt Spandau: „Da es innerhalb der Ausbaustrecke mit Ausnahme des neu entstehenden Wohnquartiers auf dem ehemaligen Standort des Kraftwerks Oberhavel kaum Ziel- und Quellverkehr gibt und die Niederneuendorfer Allee die einzige Verbindung aus Spandau ins nordwestliche Umland ist, ist der Anteil des Durchgangsverkehrs sowohl aktuell als auch nach einem Ausbau sehr hoch.“

Frage 7:

Wie groß ist das FFH-Schutzgebiet, was durch die Baumaßnahmen womöglich ausgelöst werden soll und welche Arten (Flora und Fauna) sind in dem FFH Schutzgebiet ansässig? (Bitte aufschlüsseln, falls möglicherweise bedrohte Arten in dem FFH Bereich beheimatet sein könnten)

Antwort zu 7:

Sollte ein Vorhaben vorbereitet werden, wäre eine FFH-Verträglichkeitsprüfung (Verträglichkeitsprüfung Flora-Fauna-Habitat) gemäß § 34 Bundesnaturschutzgesetz zu erarbeiten. In dieser wäre zu prüfen, ob erhebliche Beeinträchtigungen für die Erhaltungsziele des Natura 2000-Gebietes Spandauer Forst entstehen könnten. Bezugsrahmen sind der Standarddatenbogen sowie konkretisierend die Verordnung zum Schutz der Landschaft des Spandauer Forstes mit den darin liegenden Naturschutzgebieten im Bezirk Spandau von Berlin vom 22. Dezember 2017, GVBl. vom 11. Januar 2018, S. 8 ff, sowie die FFH-Managementpläne für dieses Gebiet.

Frage 8:

Wo kann als Ausgleich ein geeignetes FFH-Ersatzgebiet als Ausgleichsfläche ausgewiesen werden?

Antwort zu 8:

Über Art und Maß gegebenenfalls erforderlicher Kompensationen kann Auskunft gegeben werden, sobald entsprechende Untersuchungen und Entscheidungen vorliegen.

Frage 12:

Können Baumfällungen im Rahmen der Maßnahme vermieden werden? (Falls nicht, bitte aufschlüsseln wie viele und welche Bäume gefällt werden müssen)

Antwort zu 12:

Ob und gegebenenfalls wie viele Bäume für ein solches Projekt gefällt werden müssten, steht erst aufgrund entsprechender Untersuchungen und Entscheidungen fest.

Berlin, den 06.03.2020

In Vertretung Ingmar Streese Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz

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