Heft 54 / 2019
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HETEROPTERON Mitteilungsblatt der Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen Heft Nr. 54 - Köln, März 2019 ISSN 1432-3761 print ISSN 2105-1586 online INHALT Einleitende Bemerkungen des Herausgebers. ................................................................................................................... 1 BEREND AUKEMA: Einladung zum 45. Treffen der „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ vom 2. bis 4. August 2019 im Limburg, Niederlande. ............................................................................................................... 2 HANNES GÜNTHER: Nachruf GERHARD SCHUSTER. .......................................................................................................... 3 ROLF NIEDRINGHAUS, ECKART FRÜND, MARLIES STÖCKMANN & EKKEHARD WACHMANN: Bestimmungsschlüssel zu den Wanzen Deutschlands - Vorüberlegungen und Bearbeitungsstand zum Projekt. .............................................. 6 PETER KOTT: Ist für NRW Coranus subapterus (DE GEER, 1773) (Heteroptera, Reduviidae) eine gefährdete Art im Sinne der Roten Liste? ...................................................................................................................................... 10 CARSTEN MORKEL & CARSTEN RENKER: Erste Funde der Grünen Reiswanze Nezara viridula (LINNAEUS, 1758) und Etablierung der Marmorierten Baumwanze Halyomorpha halys (STÅL, 1855) in Hessen (Heteroptera: Pentatomidae). ........................................................................................................................................................ 13 NIKOLA-MICHAEL PRPIC. Ein mögliches neues Merkmal zur Unterscheidung zwischen den Weichwanzen Orthops basalis (A. COSTA, 1853) und Orthops kalmii (LINNAEUS, 1758) (Heteroptera: Miridae). .................................... 21 PETER KOTT: Halyomorpha halys (STÅL, 1855) in NRW. .............................................................................................. 23 HANS-JÜRGEN HOFFMANN: Die 150. Wanze (Hemiptera–Heteroptera) in der Philatelie (2. Ergänzung) (Heteropterologische Kuriosa 33). ......................................................................................................................... 27 Wanzenliteratur: Neuerscheinungen. .............................................................................................................................. 33 [Inhaltsverzeichnisse früherer Hefte und Allgemeines s. www.heteropteron.de] Einleitende Bemerkungen des Herausgebers Das vorliegende Heft bringt einen noch ausstehenden Bericht betr. das 44. Treffen der Arbeitsgruppe im Saarland. Leider ist es bisher nicht gelungen, das Gleiche für die auf dem Treffen vorgestellte Datenbank analog zu "Coleokat", einem Online-Portal betr. Käfer zu schaffen. Auf der nächsten Seite findet sich die Einladung zum diesjährigen Treffen in den Niederlanden bei BEREND AUKEMA vom 02.-04.08.2019. Ein Nachruf auf den am 21.10.2018 verstorbenen GERHARD SCHUSTER würdigt seine heteropterologischen Leistungen. Es folgen Beiträge zu regionalen Untersuchungen wie Coranus und RL NRW oder zum Neuauftritt von Halyomorpha in Rheinland-Pfalz und NRW. Eine Hilfe zur Unterscheidung zweier Orthops-Arten wird zur Prüfung angeboten. Auch für die Rubrik „Heteropterologische Kuriosa“ (im weitesten Sinne verstanden) konnte für die Marken mit Wanzen-Motiven ein 2. Nachtrag mit der 150. Marke beigesteuert werden. Sehr umfangreich ist auch die Zusammenstellung neuer Literatur, darunter Arbeiten der Arbeitsgruppen-Mitglieder GÖRICKE, HOFFMANN, KOTT, RABITSCH und RIEGER . PETR KMENT / Praha teilte schon im August 2018 den Tod von PAVEL STYS (24.08.2018) und jetzt den von RAUNO LINNAVUORI am 26.02.2019 im Alter von 91 Jahren mit. H.J. HOFFMANN 2 HETEROPTERON Heft 54 / 2019 Einladung zum 45. Treffen der „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ vom 2. bis 4. August 2019 im Limburg, Niederlande BEREND AUKEMA Hiermit laden wir herzlich zum diesjährigen Treffen der „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ vom 2. bis 4. August 2019 im Limburg, Niederlande ein. Tagungsort wird das Boshotel in Vlodrop sein, dass uns auch Unterkunft und Verpflegung bietet. Das Boshotel liegt unmittelbar am National-Park „De Meinweg“. Details über das Boshotel und den National-Park „De Meinweg“ finden sich im Internet. Die Zimmerpreise inclusive Frühstück liegen für Einzelzimmer bei 89 €, bei Doppelzimmern bei 54,50 € pro Person und Nacht. Anreise: mit dem Auto über die A52 nach Roermond, weiter nach Vlodrop oder über A57 und A46 nach Vlodrop. mit Bundesbahn mit ICE oder THALYS über Aachen/Heerlen/Roermond oder über Venlo/Roermond, mit Bus bis Vlodrop, dann halbstündiger Fußweg. Programm: Geplanter Ablauf und Exkursionsgebiete (nähere Infos zu den Vorträgen und Exkursionsgebieten nach Eingang der Anmeldungen): - Freitag, 2. August 2019: 14:00 bis 17:00 Uhr: Individuelle Anreise zur Tagungsstätte 18:00 Uhr: Begrüßung, Organisatorisches, gemeinsames Abendessen - Samstag, 3. August 2019: 09:00 – 12:00 Uhr: Vortragsprogramm 13:00 – 18:30 Uhr: Exkursion NP De Meinweg. - Sonntag, 4. August 2019: 09:00 – 13:00: Exkursion NP De Meinweg. Heteropterologisch ist das Gebiet gut untersucht, und es sind sicherlich spannende Arten zu erwarten. Begleitprogramm: GEERTJE wird ein Begleitprogramm am Samstag organisieren, nach Roermond oder Maastricht. Anmeldung: Bitte meldet Eure Teilnahme am Treffen, Hotelwünsche und Eure Vorträge bis spätestens 30. April 2019 per E-Mail: [email protected] an. Mit besten Grüßen Berend & Geertje Dr. Berend Aukema Nobelweg 54 NL-6706 GD WAGENINGEN Tel. +31 317312557, +31 6 43446118 E-mail: [email protected] HETEROPTERON Heft 54 / 2019 3 Nachruf GERHARD SCHUSTER HANNES GÜNTHER Am 21.10.2018 ist GERHARD SCHUSTER, der bedeutende Heteropterologe und Heimatforscher, mit 78 Jahren in seiner Heimatstadt Schwabmünchen gestorben. Während einer Exkursion an die Altmühl im Jahr 1993, die er zusammen mit ROLAND ACHTZIGER, WOLFGANG SCHOLZE und HANNES GÜNTHER unternahm, erlitt er einen leichten Schlaganfall, von dem er sich nie mehr vollständig erholt hat. Das hinderte ihn jedoch nicht, viele weitere Exkursionen zur Erfassung der Wanzen in Bayern, Baden-Württemberg und Tirol zu unternehmen. Sein Aktionsradius verengte sich aber in den letzten Jahren immer mehr. Am Ende beschränkten sich seine Untersuchungen nur noch auf seinen Garten und die Umgebung seines Heimatortes Schwabmünchen. GERHARD SCHUSTER war ein ungemein gründlicher Sammler und Beobachter. In seinen Untersuchungsgebieten in Bayern, Baden-Württemberg und Tirol hat er weit über 600 Arten nachgewiesen, die er in insgesamt einundzwanzig Publikationen mitgeteilt hat (siehe Verzeichnis am Schluß). Er hat akribisch seine Beobachtungen zur Biologie und zu den Fundumständen der gesammelten Arten mitgeteilt. Dabei kamen ihm seine ausgezeichneten botanischen Kenntnisse sehr zustatten. Die Tatsache, daß er fast alle Wanzenarten, die in den letzten Jahren in Deutschland eingewandert waren oder neu beschrieben worden sind, auch in seinem Bundesland nachweisen konnte zeigt, wie intensiv er gesammelt hat. Sie beweist aber auch, daß er über eine ausgezeichnete Kenntnis der Literatur und der Systematik verfügte. Das bewies er als Mitautor des Verzeichnisses der Wanzen Mitteleuropas 1990 und 2000. GERHARD SCHUSTER hatte wenig Kontakt zu Fachkollegen. Bei seinen Anfängen als Heteropterologe unterstützte ihn zunächst HANS FISCHER aus Augsburg, später der damalige Nestor der deutschen Wanzenforscher GUSTAV SEIDENSTÜCKER aus Eichstätt. Das war ihm Fluch und Segen zugleich. Zwar profitierte er von den enormen Kenntnissen SEIDENSTÜCKERs, unterwarf sich aber ziemlich kritiklos dessen Autorität. So hat er zwei Wanzen, die er als neue Arten erkannt hatte, auf Meinung SEIDENSTÜCKERs nicht publiziert. Die Gitterwanze Lasiacantha hermani ist dann 1977 von T. VASARHELYI aus Ungarn und die Miride Psallus pseudoplatani 1984 von L. REICHLING aus Luxemburg beschrieben worden. Abb. 1: GERHARD SCHUSTER, Ausschnitt aus einem Gruppenfoto vom Treffen in Nürtingen 1988 (mit K.-H. SCHARMANN) (Foto: K. VOIGT) 4 HETEROPTERON Heft 54 / 2019 Zusammen mit ACHTZIGER, SCHOLZE und BRÄU (1992, 2003, 2004) hat GERHARD SCHUSTER Beiträge zur Erstellung von Roten Listen zum Schutz gefährdeter Arten geliefert. Der Versuch, aufgrund von Wanzenfunden ein Gebiet bei Königsbrunn bei Augsburg als Naturschutzgebiet ausweisen zu lassen, scheiterte jedoch an den Auflagen der Naturschutzbehörde. So sollte er an Wochenden nicht sammeln, um Badegäste eines nahegelegenen Sees nicht zu stören. Die Wanzen sollten vor Ort bestimmt werden. Wo Genitaluntersuchungen zur sicheren Artdiagnose erforderlich seien, sollten die Tiere nach erfolgter Präparation wieder in Freiheit gesetzt werden! Das Projekt kam nicht zustande. GERHARD SCHUSTER war ein Einzelgänger und hatte wenig Kontakt zu Kollegen. Nur wenige Male hat er an Tagungen der „Arbeitsgruppe mitteleuropäischer Heteropterologen“ teilgenommen, 1977 in Innsbruck, (?) 1986 in München, 1988 in Nürtingen und 1997 in Eichstätt. Von den Tagungen und bei den Kollegen existiert nur ein einziges Gruppenfoto, das ihn auf dem Treffen in Nürtingen 1988 zeigt (Abb. 1). Ein über Jahrzehnte geführter Briefwechsel mit ihm liegt in meinem Archiv vor. In den letzten Jahren hat ihn sein Freund HANS MÜHLE aus Nußdorf am Inn mit Literatur, technischem Equipment und bei der Drucklegung seiner Publikationen unterstützt. GERHARD SCHUSTER bleibt mit seinen bedeutenden Beiträgen zur Faunistik bei Kollegen und Freunden unvergessen. Schriftenverzeichnis