Findbücher Aus Dem Universitätsarchiv Freiburg 3 Bestand C 0089 Nachlass Wilhelm Süss (1895-1958)
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Findbücher aus dem Universitätsarchiv Freiburg 3 Bestand C 0089 Nachlass Wilhelm Süss (1895-1958) Laufzeit 1913-1961 bearbeitet von Volker R. Remmert gefördert aus Mitteln der Volkswagen - Stiftung und der Deutschen Mathematiker-Vereinigung 2000 Universitätsarchiv der Albert-Ludwigs-Universität, 79085 Freiburg Volker Remmert Findbuch des Bestandes C 89 - Nachlaß Wilhelm Süss 1895-1958 (1913-1961) (Findbücher aus dem Universitätsarchiv Freiburg 3), Freiburg 2000 ISBN 3-934319-01-7 Selbstverlag des Universitätsarchivs Freiburg Postanschrift: Postfach 1629, 79016 Freiburg, Hausanschrift: Werthmannplatz 2, 79098 Freiburg Bestand C0089 Nachlass Wilhelm Süss 3 4 Bestand C 0089 Nachlass Wilhelm Süss Inhaltsverzeichnis Zum Geleit ................................................................................................. 5 A VORBEMERKUNG ................................................................................... 6 I Wilhelm Süss (1895-1958) ................................................................... 6 II Zum Bestand .................................................................................. 11 B AKTEN ................................................................................................. 12 I Korrespondenz ................................................................................. 12 1 Briefpartner A-Z: bis 1945 ........................................................ 12 2 Reichsforschungsrat ................................................................. 42 3 DFG.................................................................................... 45 4 Briefpartner A-Z: nach 1945 ...................................................... 48 5 Korrespondenz mit vor 1958 Verstorbenen ..................................... 91 6 Herausgebertätigkeit ................................................................ 95 a FIAT (Field Information Agency, Technical) ......................... 95 b Handbuch der Mathematik ................................................ 96 c Mathematisch-Physikalische Semesterberichte ........................ 96 7 Korrespondenz Irmgard Süss ...................................................... 96 II Rektorat, Universität und Wissenschaftsorganisation.................................. 97 1 Rektorat ............................................................................... 97 2 Universität .......................................................................... 100 3 Wissenschaftsorganisation ....................................................... 101 4 Mathematisches Institut der Universität Freiburg ........................... 103 5 Mathematisches Forschungsinstitut Oberwolfach ............................ 104 III Personalia Wilhelm Süss ................................................................. 106 IV Studium und Vorlesungsmitschriften .................................................. 108 V Vorlesungsnachschriften von Heinrich Bleicher ...................................... 114 VI Vorlesungsvorbereitungen und -ausarbeitungen von Süss ......................... 115 VII Mathematische Notizen ................................................................. 123 VIII Veröffentlichungen ..................................................................... 127 IX Examina, Gutachten etc. ................................................................. 134 X Verschiedenes .............................................................................. 135 XI Photos ....................................................................................... 136 C INDEX ................................................................................................ 138 Bestand C0089 Nachlass Wilhelm Süss 5 Zum Geleit Wie schon 1999 mit einem wissenschaftshistorischen Bestandsrepertorium begonnen, kann das Universitätsarchiv im Jahr 2000 seine neue Reihe der Findbuchveröffentlichungen fortsetzen. Auch in dem vorliegenden Fall war ein von der Volkswagen-Stiftung finanziertes Projekt Basis der Verzeichnungsarbeit, die von Herrn Volker Remmert mit großer Kompetenz durchgeführt wurde. Mit dem Nachlass-Repertorium von Wilhelm Süss ist ein Einblick in die Kriegsjahre der Freiburger Universität möglich, die Süss als Rektor zwischen 1940 und 1945 mitprägte. Der Nachlass zeigt darüber hinaus die Verzahnung zwischen der Institution `UniversitätA, dem erfolgreichen Wissenschaftsmanagement von Wilhelm Süss im Fach Mathematik, dem Wissenschaftler Süss und dem nationalsozialistischen Deutschland, in dem es kaum eine unpolitische Entscheidung - auch nicht in der Wissenschaft - gab. Ebenso werden Brüche und Kontinuitäten im institutionellen, wissenschaftlichen und persönlichen Bereich in vielfältiger Weise sichtbar und nachvollziehbar. Damit dürfte der Bestand nicht nur für Freiburg große Bedeutung haben, sondern als exemplarischer, vielleicht sogar typischer Wissenschaftlernachlass in der Zeit von Nationalsozialismus und früher Bundesrepublik stehen. Dass die kurz nach der Erschließung gerade beginnende Auswertung des Bestandes schon jetzt auf unterschiedlichste Weisen Reaktionen, Interpretationen und Wertungen hervorruft, zeigt die Notwendigkeit, dass solche Archivbestände erschlossen, die Findmittel publiziert und so einem breiteren Publikum nähergebracht werden. Die Publikation der Findbücher der neu erschlossenen Bestände, von denen mit dem Nachlass von Wilhelm Süss ein Kernstück Freiburger Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte vorgelegt wird, wurde nicht nur durch das schon erwähnte Projekt der Volkswagen-Stiftung, sondern auch durch die großzügige finanzielle Unterstützung der Deutschen Mathematiker-Vereinigung ermöglicht. Ihnen gilt unser besonderer Dank. Bei einer Danksagung nicht vergessen werden dürfen selbstverständlich auch der Verfasser Volker Remmert und die wissenschaftlichen Hilfskräfte des Universitätsarchivs, allen voran Matthias Heiduk, der die Korrekturen einbrachte und die Fertigstellung der Druckvorlagen durchführte. Freiburg, 2000 Dieter Speck 6 Bestand C 0089 Nachlass Wilhelm Süss A VORBEMERKUNG I Wilhelm Süss (1895-1958) Daten 7.3.1895 geboren in Frankfurt a. M. 1904-1913 Goethe-Gymnasium in Frankfurt 1913-1915 Studium in Freiburg, Göttingen und Frankfurt a. M. 1915-1918 Kriegsdienst 1918 Fortsetzung des Studiums in Frankfurt a. M. 1920 Promotion bei Ludwig Bieberbach in Frankfurt a. M. 1921/22 Assistent in Berlin 1921-1923 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter bei der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft 1923-1928 Lektor in Kagoshima (Japan) 1928 Habilitation in Greifswald 1928-1934 Lehrauftrag in Greifswald 1934 o. Prof. in Freiburg 1936-1938 stellvertretender Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät 1937 Mitglied der NSDAP 1937-1945/6 Vorsitzender der Deutschen Mathematiker-Vereinigung 1938-1940 Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät 1940 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göt- tingen 1940-1945 Rektor der Universität Freiburg 1942 Ruf nach München 1942 vom Reichsforschungsrat/von der DFG mit der Herausgabe "kriegswichti- ger" mathematischer Literatur beauftragt 1943 Leiter des Arbeitskreises Mathematik innerhalb der Fachsparte Physik im Reichsforschungsrat 1943 korrespondierendes Mitglied der Leopoldina 1943 Referat auf der Salzburger Rektorenkonferenz (Die gegenwärtige Lage der deutschen Wissenschaft und der deutschen Hochschulen) 1944 Gründung und Leitung des Reichsinstituts für Mathematik (später Mathematisches Forschungsinstitut Oberwolfach) 1944/5 Leiter der neugegründeten Fachsparte Mathematik im Reichsforschungsrat 1944 Ruf nach Göttingen 1945 kurzzeitige Suspendierung vom Amt 1947 Herausgabe des FIAT-Berichts für reine Mathematik im Auftrag der briti- schen Militärbehörden (Field Information Agency, Technical) 1948 Gründung der Zeitschrift Archiv der Mathematik 1950 Ruf nach Heidelberg 1954/55 Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät 1957 erneute Wahl zum Rektor für das akademische Jahr 1958/59 21.5.1958 Tod in Freiburg Bestand C0089 Nachlass Wilhelm Süss 7 Zu Süss' Leben Wilhelm Süss wurde am 7. März 1895 in Frankfurt a. M. geboren. Nach dem Besuch des renommierten Goethe-Gymnasiums und dort bestandenem Abitur nahm er zum Wintersemester 1913/14 das Studium der Mathematik in Freiburg auf. Er wechselte nach Göttingen und in seine Heimatstadt Frankfurt, bevor er 1915 zum Kriegsdienst einberufen wurde. Nach Kriegsende setzte er sein Studium in Frankfurt fort und promovierte 1920 bei Ludwig Bieberbach (1886-1982) mit einer Untersuchung zur Lehre vom Raum- und Flächeninhalt bei Polygonen und Polyedern, die sich an Hilberts Grundlagen der Geometrie (Göttingen 1899) anschloß [1]. An diese Untersuchung anknüpfend hat er später die Inhaltslehre in Räumen beliebiger Dimension bereichert. Süss folgte seinem Lehrer Bieberbach von Frankfurt nach Berlin. Da es sich zu Beginn der 20er Jahre als außerordentlich schwer erwies, eine gesicherte Position an einer deutschen Hochschule zu finden, ging Süss von 1923 bis 1928 nach Japan. Dort fand er viel Zeit zu mathematischer Arbeit, obschon es eigentlich seine Aufgabe war, das Studium der deutschen Sprache und Literatur zu überwachen. Süss befaßte sich nun mit der Frage nach der gruppentheoretischen Begründung der Geometrie, die sich ebenfalls an Hilberts Grundlagen der Geometrie orientierte. Seine zahlreichen Arbeiten auf diesem Gebiet führten nach seiner Rückkehr aus Japan zu seiner kumulativen Habilitation in Greifswald. In Greifswald und später in Freiburg befaßte Süss sich vor allem mit der Theorie der konvexen Körper und der Relativen