Das Klassik & Jazz Magazin 1/2014

Miloš Karadaglić Unter die Haut

Teodor Currentzis: Griechisches Feuer, russisches Eis

Marc-André Hamelin: Pranke mit Köpfchen

Jean-Guihen Queyras: Berauscht auf Probe

Immer samstags aktuell www.rondomagazin.de Sony Anz Rondo Neujahrskonzert_rz_Layout 1 29.01.14 17:48 Seite 1

EINE STERNSTUNDE ZUM NEUEN JAHR! DAS NEUJAHRSKONZERT 2014 WIENER PHILHARMONIKER DANIEL BARENBOIM

„Ein exzellentes Neujahrskonzert: Die Wiener Philharmoniker spielten fabelhaft und Barenboim erwies sich als feinsinniger Gestalter“ Wiener Zeitung

„Eine Sternstunde“ Der Kurier

Die Doppel-CD ist als limitierte Erstauflage mit einer nostalgischen Fotografie der Wiener Philharmoniker erhältlich. Ebenfalls erhältlich als LP, DVD und Blu-ray.

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2 Themen CDs, Bücher & Sammlerboxen Pasticcio: Meldungen und Meinungen RONDO-CD: Abonnenten aus der Musikwelt 4 kriegen was auf die Ohren 30 Lust auf Klassik? Leserreise: Klassik-CDs www.reservix.de Heidelberger Frühling 5 mit „CD des Monats“ 31 6 Miloš: Vokal total: Unter die Haut 6 Neuerscheinungen für Miloš: Stimmfachleute 32 Unter die Haut Teodor Currentzis: Griechisches Feuer 8 Premierenabo: Stimmen in HD-Qualität 34 Bruno Monsaingeon: Nahaufnahmen 10 Jazz-CDs mit dem „Meilenstein“ 38 Blind gehört: Marc-André Hamelin 12 Bücher: ©Anton Saeckl Musik für Leseratten 40 Internationale Rolando Villazón: 12 Wolfgang Anonymus Mozart 14 Magazin: Händel-Festspiele Schätze für den Carl Czerny: Plattenschrank 41 Marc-André Göttingen Schleifer mit Herz 15 Hamelin 29.05.–10.06.14 Boulevard: Göttingen und Umgebung Jean-Guihen Queyras: Bunte Klassik 42 Probenberauschte Konzertreife 16 Doktor Stradivari: Musik-Krimi 43 Comic: Momente der Musikgeschichte 18 Termine Avi Avital: 16 Achtsaitige Farbenspiele 19 Termine: Opernpremieren 44 Hörtest: Queyras: Proben­ Beethoven „Erzherzogtrio“ 20 Termine: berauschte Konzertreife ©Sonja Werner Konzerte Klassik 47 Michael Wollny Trio: Dresdner Die Nacht singt ihre Lieder 22 Termine: Musikfestspiele Konzerte Jazz 49 23.05.–10.06.14 Impressum 49 Dresden und Umgebung Oper, Festival, Zugabe: Konzerte Nettigkeiten von den ­Hinterbühnen dieser Welt 50 Heidelberger Frühling: 19 Klingender Campus 23

Musikstadt: Frankfurt 24 Avi Avital: Achtsaitige Farbenspiele Philippe Jordan: Der Hoffnungsträger 26

Café Imperial: Müller © Hardy Stammgast im Wiener Musiker-Wohnzimmer 27 Mozartfest

Fanfare: Speyer Proben, Pleiten und Premieren Lorbeer und 22.06.– 06.07.14 aus Oper und Konzert 28 Zitronen­ 22 Speyer Da Capo: Der beliebte Jahresrückblick Gezischtes Doppel der Autoren online auf Michael Wollny der RONDO-Opernkritik 29 www.rondomagazin.de Trio www.reservix.de 3 Karten für 30.000 Veranstaltungen. Pasticcio Leserbriefe Meldungen und Meinungen der Musikwelt Zu Rezensionen in RONDO 06/2013 Aus zwei mach drei [Sie haben] die neue Beethoven-CD von An- dras Schiff rezensiert, die der Pianist auf zwei Fasse Dich kurz und kreativ! sehr unterschiedlichen Instrumenten zum In diesem Jahr steht das Kurt-Weill-Fest in Dessau unter dem Vergleich eingespielt hat. Motto „Aufbruch: Weill & die Medien“ (bis 9. März). Und weil Nun erlaube ich mir den folgenden Hinweis: der Namenspatron stets sein Ohr am Puls der Zeit gehabt Paul Badura-Skoda hat 2012 die Sonate B-Dur hatte und vermutlich heute ebenfalls mit den gängigen, von Schubert auf DREI Klavieren aufgenom- interaktiven Kommunikationsmöglichkeiten hantieren men: Graf 1826, Bösendorfer 1923 und Stein- würde, ist die Festivalleitung auf eine ungewöhnliche Mit- way 2004, außerdem die 3 Klavierstücke mach-Idee gekommen. Weltweit kann man auf der Inter- D.946. netseite www.tweetfonie.de eine kleine Melodie auf einem Ich glaube, eine Rezension dieser Doppel-CD Online-Klavier komponieren, die sofort in eine twittertaugli- Genuin 12252, würde bestimmt viele Leser in- che Sprache von 140 Zeichen codiert wird. Am 2. März können teressieren. die handlichen Werke dann von 0 bis 24 Uhr nach Dessau getwittert Michael Wechtitsch, Deutschlandsberg werden. Die originellsten Tweets werden schließlich von professionellen Arrangeuren für Orchester arrangiert und liegen schon am nächsten Tag auf den Pulten der von GMD Antony Hermus geleiteten Anhaltischen Zum Titelinterview mit Christian Thielemann in Philharmonie Dessau. Und natürlich wird dieses Konzert am 3. März per RONDO 06/2013 Livestream im Internet zu verfolgen sein! gf Lächelnd das Luder erwürgt Nun weiß man also, dass Christian Thiele- Sound-Museum mann auf den scheinbar mangelnden Gla- Dieser Text wurde auf einer konventionellen, externen PC-Tastatur ge- mour eines Kapellmeisters pfeift, dass sei- schrieben, bei der jeder Anschlag einen trockenen, plastikhaften Ton ne Musiker zu Beginn eines Konzertes stets von sich gibt. Doch wer weiß, wie lange man dieses vertraute Arbeitsge- unerfreut aus der Wäsche schauen, bis dass räusch noch hören wird. Denn schon lange grassiert im Zuge der stän- er ihnen in schönster Paulinen-Manier zu- dig fortschreitenden Technologie das große Sterben auch von Klän- ruft: „Nun haut doch mal so richtig rein!“, auf gen, mit denen man aufgewachsen ist. Das sanfte Rotieren einer dass mit einem gewissen Lächeln so ein Lu- Telefonwählscheibe, das Zuschnappen eines Walkmans oder das ge- der wie die Salome zur Strecke gebracht wird. radezu antik wirkende Klappern einer Adler-Schreibmaschine: Daran Und da behauptet er konform zur „Schweigsa- kann man sich erinnern, aber zu hören sind sie heute nicht mehr. Um men Frau“ („Sei sie froh, wenn die Musik vor- solche Alltagsklänge völlig vor dem Vergessen zu retten, haben zwei Es- bei ist“), er arbeite viel zu viel. Irgendwie fin- sener Geräuschesammler eine Online-Plattform für fast verschwundene de ich eine solche Einstellung pervers. oder bedrohte Klangarten gegründet. „Conserve The Sound“ nennt sich Albert Geyer-Wyst, Neuss das Sound-Museum, in das man bislang rund 120 Geräuscherzeuger in Bild und eben Ton eingestellt hat (www.conservethesound.de). Dazu ge- hört etwa auch das Rattern einer Schmalfilmkamera, das Schleifen einer Zur aktuellen Beethovenrezeption Autofensterkurbel oder das Tastengehämmere auf einer Olivetti-Re- Bevormundung Beethovens chenmaschine. Schöne alte Sound-Welt. rl Liebes Rondo, wenn ich daran denke, dass wir so um einige Ecken herum auch mit Ludwig Glückwunsch und weiter so! van Beethoven verwandt sind, und ich erfah- Da hat man gerade am Orchesterspiel Blut geleckt – doch wer beim Bun- re dann durch ihr bravouröses Journal, dass desjugendorchester das 19. Lebensjahr erreicht, muss wieder raus. Die- die Tempi verschiedenen Ansichten entsprin- se Statuten galten schon 1974. Deshalb kamen damals ein paar Ex-Mu- gen, anders als in der Partitur authentisch siker auf die Idee, mit der Jungen Deutschen Philharmonie gleich eine und ersichtlich, so sträuben sich bei mir alle Art Nachfolgeorchester für hochtalentierte Musikstudenten zu grün- Haare […]. Schlicht gesagt ist es eine Bevor- den. Und der Mut hat sich ausgezahlt: Heute gilt die JDP mit mundung des Meisters, oder noch präziser ihren Musikern im Alter zwischen 18 und 28 Jahren als optima- formuliert: eine Verfälschung ursprünglicher les Bindeglied zwischen dem Studium an den Musikhochschu- Absichten. Meinen Sie das nicht auch? len und dem Berufsleben. Denn in den zeitlich begrenzten Pro- Richard Hoven, Baden-Baden jekt- und Konzertphasen erarbeitet man sich nicht nur sämtli- che Musikepochen bis zur Gegenwart. Zudem musiziert man regelmäßig mit namhaften Solisten. 2014 feiert die JDP ihren 40. Geburtstag mit u. a. Mojca Erdmann, Renaud Capuçon und Sie möchten uns schreiben? Senden Sie eine Christopher Hogwood. Und am 13.10. verabschiedet man wäh- Mail an [email protected] oder ihren rend eines Festkonzerts in der Frankfurter Oper den bisherigen Brief per Post an RONDO, Kurfürstendamm Ersten Dirigenten Lothar Zagrosek und begrüßt zugleich seinen 211, 10719 Berlin. Wir sind gespannt auf Ihre

Nachfolger Jonathan Nott. gf Meinung! Bienert Kai (u.) (o.); AchimReissner Fotos: 4 Sony Anz Rondo Kaufmann Opern_rz_Layout 1 27.01.14 18:44 Seite 1

Leserreise Heidelberger Frühling

Zur Mandelblüte in Heidelberg: Spektakuläre Opern-Aufführungen ­Blicken Sie mit uns hinter die Kulissen mit des Festivals – und der malerischen Altstadt. Von Carsten Hinrichs

ie Idee, der Wiege der deutschen Romantik eine lebendige Tradition romantischer Musikformen zu widmen, ist beim Einfall nicht stehengeblieben. Heute sind Lied und Kammer- Dmusik nicht nur im Programm besetzt, sondern werden in begleitenden Akademien auch praktisch an die nächste musikalische Generation vermittelt. Die Liedklasse führt mit Thomas Hampson ein Grandseigneur seiner Kunst, die Kammermusik-Akademie betreut Igor Levit als Leiter gemeinsam mit Jörg Widmann. Die RONDO-Leserreise im Frühling 2014 führt zur Mandelblüte an den Neckar, wo Sie in Begleitung von Chefredakteur Carsten Hinrichs di- rekte Einblicke ins Festivalgeschehen und Musik auf höchstem Niveau genießen werden. Dazu gehört ein Liederabend mit dem Bariton Luca Pisaroni, ein Barockkonzert mit Musik Claudio Monteverdis mit Magda- lena Kožená und Sinfonik von Antonín Dvořák bis HK Gruber mit dem BBC Philharmonic Orchestra und Martin Grubinger. Auf geführten Spa- ziergängen durch die Altstadt folgen Sie den Spuren der Heidelberger Li- teraten und Musiker und genießen eine zünftige Weinprobe mit Mittag- essen in der Kulturbrauerei. Bei einer exklusiven Kaffeestunde erzählt Intendant Thorsten Schmidt von der Arbeit des Festspielteams und ant- wortet auf die Fragen der RONDO-Leser. Am letzten Tag wird das Neckar- ERSTMALS tal per Schiff befahren, bevor am Abend David Fray Klavierwerke von Jo- ALS DVD & BLU-RAY hann Sebastian Bach zelebriert. ERHÄLTLICH Die Reise im Überblick: DER „JAHRHUNDERT-PARSIFAL“ AUS DER MET Donnerstag, 27.3.: Individuelle Kaffeestunde mit Intendant Regie: François Girard · Mit Jonas Kaufmann, René Pape, Peter Anreise, Begrüßung, Abend- Thorsten Schmidt, Abendessen, Mattei, Katarina Dalayman, MET Orchester & Chor, Daniele Gatti essen, Liederabend Luca Pisaroni Konzert Martin Grubinger und Erhältlich ab 14.2.14 Freitag, 28.3.: Literat(o)ur BBC Philharmonic Orchestra EIN HÖHEPUNKT DER SALZBURGER FESTSPIELE 2013 durch die Altstadt, Weinprobe Sonntag, 30.3: Neckarrundfahrt, VERDIS „DON CARLO“ MIT ANJA HARTEROS mit Mittagessen, Abendessen, Abendessen, Konzert David Fray Regie: Peter Stein · Mit Jonas Kaufmann, Anja Harteros, Konzert mit Magdalena Kožená Montag, 31.3.: Individuelle Heim- Thomas Hampson, Matti Salminen, Wiener Philharmonikern, Samstag, 29.3.: Führung Musik- reise Antonio Pappano u.a. Erhältlich ab 28.2.14 leben und Heiliggeistkirche, DIE HOCHGELOBTE „ARIADNE“ Wählen Sie zwischen drei Optionen: Tag 1 – 4, Tag 1 – 3 oder Tag 2 – 4 VON DEN SALZBURGER FESTSPIELEN 2012 3 oder 4 Ü/HP im exzellenten 4*+ Hotel Crown Plaza Heidelberg Regie: Sven-Eric Bechtolf · Mit Jonas Kaufmann, Emily Magee, Wenn Sie sich für die RONDO-Leserreise interessieren, fordern Sie un- Elena Mos¸uc, Marie-Claude Chappuis, Wiener Philharmonikern, verbindlich die Reiseunterlagen an unter [email protected] Daniel Harding Erhältlich ab 28.2.14 oder postalisch am Johannisplatz 3, 81667 München.

Fotos: Kai Bienert Kai (u.) (o.); AchimReissner Fotos: Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt. Abonnieren Sie den Sony Classical Newsletter und erhalten Sie exklusive 5 www.sonymusicclassical.de Informationen zu Sony-Künstlern Gehör verschaffte – und die er als Zufluchts- ort empfand: „Gitarre zu spielen in einer Zeit, in der es nicht leicht war, und für Leute, die Miloš nichts davon kannten, erlaubte mir und wies mir den Weg, eine wunderschöne Welt zu schaffen – egal wo ich lebe.“ Unter die Haut Allerdings, sagt Miloš, „hatte ich in der Zeit damals noch nicht die besten Lehrer. Die hat- te ich erst, als ich mit 17 nach London ging. Aber ich hatte sehr Mit „Mediterraneo“ und „Latino“ wurde Miloš schnelle Finger, ich wusste, wie in doppelter Hinsicht zum Shootingstar. Mit ich klingen „Aranjuez“ ist klar: Die Fotos waren nicht das Wichtigste. Von Carsten Niemann

arfuß am Strand, mit halboffenem lian Bream steht – oder von John Williams, der Hemd vor einer malerisch gekalk- in England lebt.“ Dank dieser Namen sei die ten Häuserwand oder in verwegener Themsestadt heute zugleich ein internationa- BLederjacke – im weichen südlichen les Zentrum für klassische Gitarre. Was nichts Licht macht Miloš Karadaglić sowohl als me- daran ändere, dass auch für Künstler das Le- diterraner Jüngling wie auch als Latin Lover ben letztlich die wichtigste Schule sei: „Und ich eine gute Figur. Aber auch an diesem wolken- denke, dass ich ein sehr anderer Künstler ge- verhangenen Nachmittag in Hamburg, wo uns worden wäre, wenn ich in Deutschland gebo- Miloš im adretten weißen Rollkragenpullover ren wäre oder in England.“ Eine Prägung be- im Café des Hotel Elysée gegenübersitzt, ließe stand für Miloš darin, dass er in Montenegro sich der raketengleich aufgestiegene Gitarren- begonnen habe, Gitarre für Leute zu spielen, virtuose vorteilhaft ablichten. Wobei diesmal die – seine Familie eingeschlossen – überhaupt nicht nur im etwas blasseren Winterteint und keine klassische Musik kannten. „Ich fing mit der zugewandten, aber kontrollierten Haltung dem Gitarrespielen einfach deswegen an, weil der Wahl-Engländer in ihm durchzuschlagen scheint: „Sie möchten grünen Tee? Nehmen Sie keinen Beuteltee, bestellen Sie nur heißes Wasser.“ Spricht›s und holt eine Packung mit „Kein klassischer seiner fein duftenden Hausmischung hervor. Gitarrist – Rockstar Das ruft den Widerstand der Kellnerin hervor, die sich als Spezialistin für grünen Tee zu er- wollte ich werden!“ kennen gibt – und nach einem fachsimpeln- den Gespräch, das in gegenseitiger Anerken- nung endet, steht von beiden Sorten eine Tas- se auf dem Tisch. die Gitarre für mich das coolste Instrument der Mit dem aromatischen Getränk spülen wir Welt war. Und ich wollte kein klassischer Gitar- die ganzen schönen Klischees herunter und rist werden, weil ich nämlich gar nicht wuss- es kann erstmal um den Musiker gehen. Und te, was das war. Ich wollte ein Rockstar werden, als Musiker ist Miloš – wie Karadaglić sich ich wollte für Millionen von Menschen spie- als Künstler schlicht nennt – eben nicht bloß len!“ eines der vielen talentierten und gut ausge- Zusammen mit seiner Leidenschaft für leuchteten Schöngesichter seiner Generation. den Gesang entdeckte der junge Miloš auch Zum Weltbürger mit dem Anspruch, auch mu- Aufnahmen von Andrés Segovia – und beides sikalische Weltliteratur auf seinem Instrument lehrte ihn, dass in ihm selbst wie in seinem zu spielen, wurde er in London, wohin er mit Instrument noch ein ganz anderes Potenzial 17 Jahren aus seiner Heimat Montenegro zog. stecke. Die Idee vom Rockstar trat in den Hin- „Ich wurde an der Royal Academy of Music aus- tergrund: „Ich fand, dass das doch besser ande- gebildet,“ fährt er in seinem überlegten, druck- re Leute tun sollten. Denn nicht sehr viele Leu- reif formulierten und von einem leichten sla- te können die Gitarre zu einer Stimme und ihr wischen Akzent dunkler timbrierten Englisch Spiel zu dieser raffinierten, wunderschönen fort: „Das könnte man die eher englische Schu- Kunst machen.“ Eine Kunst, mit der er sich im- le des Gitarrenspiels nennen, die in Klang und merhin schon als 14-Jähriger in dem vom Ju-

Farbe gewissermaßen in der Tradition von Ju- goslawienkrieg umgebenen Land in Konzerten Classics Borger/Mercury Lars Foto: 6 wollte, ich spielte viel, ich spielte sehr schwie- das seriöseste klassische Instrument ange- sängern fragt. „Meine Lieblingssängerin, hoch rige Stücke, ich war immer sehr ehrgeizig. Und sehen wird, gerade unser größter Vorteil liegt. über allen, ist Angela Gheorghiu“, schwärmt nicht dem Druck einer bestimmten Lehrmei- Denn auf diese Art und Weise können wir Leu- der Opernfan: „In ihrer Stimme finde ich abso- nung ausgesetzt zu sein, war das Beste, was te in einen Konzertsaal bringen, die normaler- lut alles, was mit meiner eigenen Vorstellung mir passieren konnte, denn so konnte ich weise nie in einen Konzertsaal kommen wür- von Emotion korrespondiert. Es ist stark und mich niemals einschüchtern lassen.“ den.“ fragil auf einmal, es ist leidenschaftlich und kalt zugleich, Raus aus den ­Schubladen Oder dazu überreden lassen, seine Karrie- Gartenarbeit re in der abgeschlossenen Szene der klassi- schen Gitarre oder sonstigen Nischen zu star- ten. Und die Gitarre als Instrument sei zum Joaquín Rodrigo (1901 – 1999), Glück auch das perfekte Medium, um die Kluft der Komponist des „Concierto zwischen Klassik und Mainstream zu über- de Aranjuez“, war kein brücken. Wobei er gerade in seiner Genera- Gitarrist, sondern Pianist. tion die Chance sieht, Fehlentwicklungen der Der Name des Konzerts, das Vergangenheit zu vermeiden: „Während wir in 1940 uraufgeführt wurde, be- den 90er Jahren Crossover separat als Cross- zieht sich auf den spanischen over entwickelt haben und klassische Mu- Königspalast von Aranjuez. sik als klassische Musik, ist nun bei- Dessen weitläufige Gärten be- des sehr viel näher zusammen“, fin- suchte Rodrigo während seiner det Miloš. Auf der einen Seite seien Flitterwochen. Der berühmte zweite Künstler sehr viel mehr darauf be- Satz wurde von vielen Hörern zu- dacht, nicht ihre künstlerische In- nächst als Reaktion auf die Bombardierung tegrität und Glaubwürdigkeit bei Guernicas 1937 im spanischen Bürgerkrieg auf- Crossover-Projekten zu verlie- gefasst. Den wahren Bezug enthüllte Rodrigos Frau ren. „Doch Künstler, die per se Victoria – eine aus der Türkei stammende Pianistin es ist so wahnsinnig inten- gute Musiker sind, sind heu- – erst später in ihrer Autobiografie. Demzufolge ver- siv und geht doch direkt ins te auch mehr dazu bereit, in- arbeitete der Komponist in dem Stück die Fehlgeburt Herz.“ novative Wege auszuprobie- des ersten gemeinsamen Kindes. Rodrigos Konzert kann ren, um sich und ihre Musik es für Miloš an Ausdrucks- einer größeren Öffentlichkeit möglichkeiten wohl mit je- zu präsentieren – ohne das Eine Oper für Gitarre und der Oper aufnehmen. „Es ist wie eine Lein- zu verraten, was sie am bes- Orchester­ wand für alle Gefühle, die sich fühlen lassen. ten können.“ Nach den großen Erfolgen seiner ersten Al- Und deswegen finde ich es sehr bereichernd Miloš selbst möchte da- ben „Mediterraneo“ und „Latino“ scheint nun es aufzunehmen, denn ich bin ein sehr emo- mit jedenfalls an eine posi- die Zeit reif, sowohl sich und seine Fans auch tionaler Mensch.“ Die letzten Sätze hat Miloš tive Entwicklung anknüp- auf der Platte an die große Konzertliteratur der wieder ruhig und überlegt gesprochen. Ein fen, die Segovia anstieß, klassischen Gitarre heranzuführen – angefan- kleines Lächeln spielt um seinen Mund und er als er die klassische Gitar- gen bei de Falla und kulminierend in den bei- fügt nach einer winzigen Pause hinzu: „Wenn re aus ihrer abgeschlosse- den großen Konzertwerken Joaquín Rodrigos. ich spiele.“ nen Welt auf die großen Das „Concierto de Aranjuez“ hat Miloš da- Konzertbühnen heraus- bei schon in den aufregendsten Momenten Neu erschienen: Aranjuez mit Nézet-Séguin, führte. Bis in die Siebzi- seiner Karriere begleitet: bei seinem ersten London Philharmonic Orchestra, Deutsche ger besaß die Gitarre einen Auftritt als Konzertsolist und seinem Debüt Grammophon/Universal Mainstreamstatus. „Aber als frischgebackener Absolvent mit dem Lon- Abonnenten-CD: Track 3 nach dieser Ära“, erklärt don Philharmonic Orchestra. „Doch erst, als Miloš, begannen die Leute ich für die Aufnahme mit Yannick Nézet-Ségu- Die nächsten Termine: nicht nur in der Gitarrenmu- in zusammentraf“, so Miloš, „spürte ich, dass 23.3. München, Gasteig sik, sondern generell in der klas- meine Lehrzeit als Konzertsolist zu Ende war. 4.4. Lugano (CH), Auditorio Stelio Molo RSI sischen Musik zu experimentieren: Es war das erste Mal, dass ich das Gefühl hat- 8.5. Rosenheim, Kultur- und Kongress- Sie versuchten, sehr avantgardistisch zu te, mit einem Dirigenten wie von Musiker zu zentrum sein und Klänge zu finden, die sehr unge- Musiker zu sprechen, und von Kollege zu Kol- 9.5. Hannover, Kuppelsaal im HCC wöhnlich und vielleicht ein bisschen intellek- lege herauszufinden, wie man diese Musik ge- 24.7. Eltville-Erbach, Kloster Eberbach tuell waren. Vielleicht wurde die Musik auf der meinsam kreiert. Denn ein Solist ist kein Feind 30.7. Elmau/Oberbayern, Schloss Elmau einen Seite ein bisschen zu intellektuell und des Orchesters: Ein Konzert ist vielmehr Kam- 9.8. Gstaad (CH), Gstaad Festival-Zelt im Gegenzug zu populistisch auf der anderen.“ mermusik in großem Format.“ Die Folge: Die klassische Gitarre zog sich wie- Vielleicht hängt es mit Miloš’ Faszination der in einen engeren Zirkel zurück, während für den Gesang zusammen, dass die kam- die populäre Gitarrenkultur sich außerhalb mermusikalische Genauigkeit des Zusam- davon abspielte. Genau darin sieht Miloš für menspiels, das große Gefühl und die leiden- sich und seine Kollegen eine Chance: „Wir sind schaftliche Präsenz nicht verloren geht. Jeden- uns bewusst, dass in der Tatsache, dass die Gi- falls überrascht es nicht, welche Namen Miloš

Foto: Lars Borger/Mercury Classics Borger/Mercury Lars Foto: tarre von manchen Leuten vielleicht nicht als nennt, wenn man ihn nach seinen Lieblings- 7 „Die Passagierin“ beiden Bregenzer Festspielen, D Aeneas“ bald inBerlin, die szenische Urauf Dirigent. Dirigent. Staristeingriechischer zart-Zyklus auf.Dessen nimmtimrussischenPerm einenMo- Die Sony hätte selbstKarajanDas niezuträumen gewagt: Currentzis Teodor 8 Griechisches Feuer Griechisches cis nichts geworden.cis nichts Vorerst zumindest. Manchester undbeider RuhrTriennale, ist es Madrid. Nur mitdem „Sacre duprintemps“, wegen zu großer, nicht realisierbarer Künstler- im Jubiläumsjahr 2013 visuellaufgemischt in belius mitdem NDR Sinfonieorchester, Schos- Ravel mitden Münchner Philharmonikern, Si- träume des Skulpturenstars Romeo Castelluc- Strawinskis „Persephone“ amTeatro Real in tra, „Lady Macbeth“ ander Zürcher Oper und takowitsch mitdem MahlerOrches Chamber - vonführung Mieczysław Weinbergs KZ-Oper Doch sonst stehtDoch inzwischen anallen mög- hier darf ich sein:hier darf Teodor Currentzis musikalisch alles unter Kontrolle Hier binChef, der Pariser Oper, Purcells „Dido & eindruckend: Mozarts in ie Liste seinerAuftritte liest sich be Novosibirsk, Verdis „Macbeth“ an hat inPerm Von

M att h ias S ias - - – Sony Classical verfallen. Manhat Großes mit Aufnahmen bei Kleinlabels und diversen DVDs dernden, besonders künstlerhaft aussehenden der sichKälte inder russischen sowohl zu füh gleichermaßen. Jetzt istgleichermaßen. ihm– nacheinigen auch imDracula-Umhang undmitoffen flat Musik unterschiedlicher äußerst Couleur erst che, bleich undmitwehendem Haar, gerne kam Der Figaro,Der deraus Kälte zur Konzentration unddann zum inneren Glü- zen inder Welt einhagerer, großnasiger Grie Bewegungen seineKollektive zu bannen, die Kein Zweifel, Teodor Currentzis der Athener, - ternden scheintmitfahrig ru ÄrmelnamPult, hen zu bringen. len scheint, er polarisiert, aber er fasziniert lichen, ziemlich prestigeträchtigen Musikplät h ie ler

- - - - „“„Don abgeschlossen sein. 20°C Außentemperatur mühelos laufen und Atem, unerbittlich wird an jedem Takt gefeilt, den Aufnahmen eines neuen Mozart/da Pon Was einKarajan, einWalter Legge, Karl Böhm, deutlich ist unddoch nicht zu greifen. die sowichtig genommene Musik zu leben, zu der jetztveröffentlichten „Nozze di Figaro“ be Wolf alsalter Zyniker ebenerst seinendicken gi Fingerlinge, und auch der junge Konstantin ge Fellstiefel trägt, SimoneKermes alsFiordili- aufgenommen unter Studiobedingungen. Der gonnen, 2015soll die Trias mitErscheinen des Theatersaal geschuldet. Später kommen, ähn gieeinfall, sondern dem Temperatursprung auf ihren überhöhten Absätzen, SimoneKer- gische Cecilia Bartoli hinzu.Eswird viel einge einmal nachMünchen,einmal Mailand, Paris oder Und dazu, rothaarig undunübersehbar groß Mozart, der nachdrücklich istMozart, derundzugleich nachdrücklich ces“ sindschoneingespielt, undsogar Oper, chen Klangatmosphäre alsDorabella- wuscheli oque“ mit ihrem Totenkopfring, dem schweren Dorabella inFellstiefeln virtuos geblasen werden. Holztraversflöten sagt hätten? EineDarmsaitenfraktion imtiefs- se Hörner undTrompeten, die auch beiminus schwebt, der verzaubert undgefangen der hält, schweben, zu pulsieren. Teodor Currentzis ist Global Player, der immerhin das musikthea östlichster Millionenstadt Europas. spielt an diesem Tag, denn auch im 3000 Kilo zis –sogar zum orthodoxen Glauben überge zwischen draußenund dem wohlig warmen noncourt oder ein William Christie dazu ge nach Perm verfrachtet, dem Tor zum Ural und Berlin gefahren, erhat seinTechnikerteam monia mundi verwaltet, ist freilich diesmalzu immer wieder wiederholt, gleichzeitig scheint noch konzentrierter, erwill schließlich einen ihm vor: Sinfonisches, „Sacre“ und„Lesno Pullover ausgezogen hat, ist diesmalkein Re Dass indieser MalenaErnman südlich-sinnli- mes alsPrimadonna,die „Crazy Queen of Bar- und weitgehend Nonvibrato imUralvorland. immer 1000Kilometer von Moskau entfern meter vom Uraufführungsort Wien und noch te-Zyklus nicht nachSalzburg oder Wien, nicht und Anna Kasyanund Anna geor alseineArt (Despina) - Ferrando, Christopher (Guglielmo) Maltman ten Russland, 415-Hertz-Stimmung, ventillo terworks, RCA, Ariola, BMG- har unddeutsche tralische Archiverbe von CBS Columbia Mas- für „Cosìfür fan tutte“. Nochholen einmal alle Schwarzkopf-Manier. treten ist, alseineMozart-Diva invölliger Anti- tenindustrie hat die Provinzmetropole Perm Sächsisch, dieCurrent inzwischen–alles für Neville Marriner, selbst ein Nikolaus Har- ten Perm ist 2012hat ZeitGeld. hier man mit lich dick verpackt, nochKenneth Tarver als Zuletzt liefenZuletzt hier bereits die Aufnahmen Neben Kupfererzvorkommen und der Hüt ------

Foto: Sony/Robert Kittel

Foto: Sony/Gregor Hohenberg Foto: Sony/Robert Kittel

Foto: Sony/Gregor Hohenberg das Ballett auf Tournee geschickt. den Mikrofonen bildet das Orches- das Theater: Für zwei Janu- dor Currentzis Hof. Fast erinnerneinendiese de undeinige der Sänger, Musiker undTänzer Weltkriegs das Ensemble des Petersburger gewerkschaftsfeindlichen Bedingungenrus- alle Kopfhörer tragen, Curentzis möchte, dass wurdearwochen hier der Be Unterlass Sextett anMozarts fatal gefeilt. Und Meisterschüler beiDirigierlegende Ilya Musin elf biseinUhrmiteinemKlavierrepetitor ohne Mariinsky Theaters hierher evakuiert- wur einst diegründete. Ballets russes Das 1870er- während Solisten undChorander war getrunken wird, inden hält Pausen Teo wo viel Tee aus dem ständiglaufenden Samo Rigides Proben, feinesPiano Zustände an die frühen Neunziger,Zustände andie frühen alsdie Phi- sonst nirgends. sind sie Alle hier Leibeige seinen rigiden Probenethos verwirklichen wie sind. Beiden Aufnahmen müssen senen eisernenVorhang platziert spielte. sisches Repertoire inlaufender Bit-Reihe ein Gergiev imgeschlossenen Haus unter barock Opernhaus –nachden Moskauer undPeters- später alsLehrer geblieben sind,gehört das zu den bedeutendsten Musiktheaterbühnen öffnete Opernhausist jedochnach dem noch zuweisen: den Impresario Sergej Diaghilev, der mit seinenwenigen hochragen In dem umseineParkettbestuh ne imDienst des Komponisten. Selbst nach in St. Petersburg gelernt hat. Hier kann er auch in Russland, weil erhier alseinerder letzten Lautsprecher hört. sichman quasi objektiv, wie später aus dem Bühnenrampe vor dem geschlos- und Räumlichkeiten stellt Dirigenten. Orchester, Chor reisten) Sänger undden riinsky Theater mitihrem Dirigierstar Valery im plüschig theatralischen Dirigentenzimmer, benraum unter dem Dach wird jeden Tag von Pulte aufgebaut.Pulte Imnicht soüberheizten Pro In einem Nebenkabuffhat die Technik ihre Russlands. burger Institutionen sowie etwa auf gleichlau- berühmteren, unweit geborenen Peter Tschai- immerhin auch einenberühmtenSohnvor- trieb gar komplett eingestellt, ter einenKreis umden Dirigenten, tenfirmafür die zahlt(mehr- nur Sony wohl lohnen. die Plat Denn tendem Niveau mitder OperinNovosibirsk – lung gebrachten Zuschauerraum legenheit erstmals einge dieseheitlich extraGe für lips im Jahr mehrmals im St. Petersburger Ma kowski Und benannt. seitwährend des 20. Der 41-jährigeDer Grieche ist nicht nur gern Der weiteDer Weg wird sich für ------Kermes alsGräfin überzogen. freilich mitdemfeinen Vokalfarbenspiel von Simone timbre undFigurenanlage. Als Edel-Couvertüre istdas pralle T Die meistenderweitgehend unbekannten liefern Sänger historischen Aufführungspraxis geht vom Pult aus. folgt, dienatürlichstriktdenErkenntnissen der Musik, Frisches Blut Frisches ------Mozart/da-Ponte-Zykluses, allesWollen dieser heaterfiguren, gutunterscheidbarheaterfiguren, inStimm- – finanziert – finanziert Gouverneurvom undeinemMine des Musikbetriebs wie dem schonimmersich u. a.; ChorundOrchester MusicAeterna), auch das Orchester von ihmselbst gegründet geblieben. In Perm werden er und seine Musi- einer längst alsRoutine absolvierten Auffüh er, wesentlich gepusht von Schlüsselspielern wurde. klingtdann prompt Der nochfeiner, wo er 2004 -2010 die Oper leitete, parallel sein vollfette Klassik, sondern alte wie zeitgenös- Sony Chor des Ensembles MusicAeterna, der wie Currentzis undseinEnsemble selbstbewusst stufenloser imzauberhaften Piano. seine Auftritte im Westen stets zu beschrän sische Musik Und gleichermaßen. während 6./7.4. zwischen mitden Besten der westlichen Welt (mit Andrei Bondarenko, Kermes, Simone rentzis spätnachts nochtaktweise mitseinem der vielfachrung musizierten „Dido“ feilt Cur- Christian van Horn,Fanie Antenelou, Mary- ihren Platzein. messen. Und mitdem neuen „Figaro“ fordern und Orchester die Tradition für undden Alltag im Westen gesucht, sondern ist in Russland Ensemble Alte Musik für auf. Das kann sich in nur steigerte, baute erzunächst inNovosibirsk, ralölkonzern. Dingist Sein nicht sosehrdie Ellen Nesi,MariaForsström, Nikolai Loskutin für Exzentrikerfür begeisternden Gerard Mortier, ker –nebeneinemweiteren Dirigenten, Chor ken wusste, durch das Rarmachen seineAura D Neu erschienen: ie nächsten Termine: nächsten ie punkte für den Neustart einesrussischen punkte fürdenNeustart 16.2.

Abonnenten-C T Ein tollerMozart- Teodor Currentzis hat nicht erst seinGlück - das sindauchdiebeidenstärksten Plus T Figaro“ aus.DirigentundOrchester, empi, schroffe Akzente undeinun- das zeichnet dieseneue„Hochzeit des lichkeit Rezitativ-Note, bisindieletzte bedingter WilleummenschlicheEhr- Berlin, Philharmonie Stuttgart, Liederhalle Stuttgart,

Mozart: Lenozze diFigaroMozart: D : Track 9 ag. Vitalität, wendige ag. Vitalität, 9 - - - - zwischen Traum und Wirklichkeit MITTEL der Botschaft derRepublik Türkei, derGriechischen Botschaft instituts Berlin, delaMusiqueFrançaise des Bureau Export , der Botschaft desStaates Israel , derBotschaft von Spanien, Mit freundlicherMit Unterstützung desItalienischenKultur- und der Botschaft der Republik Malta. 13. bis 29. MEER Juni 2014 9

E Annäherung. Erst insolchenAnnäherung. Ver- Von Dietrich Fischer-Dieskaus.­Porträts Am Beginnstehenseinehingebungsvollen geehrt. wird zugleichmiteinerEditionseinerArbeiten aufDVD und steller undFilmemacherseinen70. Geburtstag feierte derGeiger,Im Dezember - Musikschrift Dirigent, Monsaingeon Bruno 10 Nahaufnahmen der Premiere kam seinSohn Mar- ce, ohne alle Hindernisse einfach vermutlich besser alsich. Esist schiedskonversationen ist al- zu kommen?’ Einegroße Chan rin erlebt ihnvöllig man spon unser Gespräch abzufilmen. Da Ihnen möglich, von Zeitzu Zeit Dieskau schonungslos bis zur Künstler wie Richter oder Fischer- unglaublich, ihnsozu sehen,so tan und entspannt; dasvie undentspannt; isttan für für ein Publikum bestimmt war. einPublikum für Selbstentblößung, die kaum mehr trauensräumen öffneten sich tin undsagte mir:‚Sie kennen ihn le Leute eineOffenbarung.Bei hutsamen, jahrzehntelangen lerdings die Frucht einer be keit dieser spätherbstlichen Ab kannte ich ihnnicht.’“ Die scheinbare Leichtig-

M verzweifelter Stimmung. s war 2008,Fischer-Dies- Er fragte mich: ‚Wäre es kau war insehrbitterer, att ias Kornemann hias ------den Ausruf „Ich umsonst habe ge Wir sprachen danach etwas ziel- gang, der ihnzu dem erschüttern gelbild ihres Vergehens sah, ein gann erwie verrückt zu weinen.“ eines Mannes,der die Geistes- Momente äußerster Verzweiflung Minuten später, völlig be abrupt, cher atemberaubenden Vollkom welt des Bildungsbürgertums ver- seit der Autor weiß, dass sie gefal - sind wie Meteoreinschläge, und seinem eigenen Verfall das Spie schmerzlich erfahrener Nieder- zu filmen, und hatteich die Idee, Porträt taktvoll auslässt. Solche FilmDer umgeht respektvoll die menheit undExpressivität gehört. mit ihmeinLied zu hören. Ich len sind, meinterihren Nachhall kaum mehrerträglichen Sätze lebt“ trieb –den Monsaingeons körperte wie kein zweiter undin los und wenige über Schumann, nievonhabe einenGesang sol- krank undmüde. Wir begannen „Bei der zweiten Session war er - - - - - „Wenn erlachte, lachte errichtig. Er ging: „Da gibt esein außerordentli- Und einleiseres, aberkaum ge ches Lied, ‚Wehmut‘, ich entschloss Monsaingeons Kamera –stellver- viele dem intellektuellen Groß - zeigte ‚DinnerFor mireinmal One’ zutrauten. Filmemacher Der durf beterblick auf –einmal den Leim unrettbar überblendenden An ringeres Vergnügen wird esdem men. untergang überall wahrzuneh in dieser Rückschau vor Sonnen ich sah eineTräne in seinemGe in Nahaufnahme zu zeigen. Die in derenthaltenen Edition Produk mich (in einer früheren, ebenfalls und erlachte dabei wie einBaby.“ meister des Liedgesangs gar nicht tretend den Kunst für undLeben Sänger bereitet alsihm haben, tion), imNachspiel Dieters Gesicht te ihm inallen Facetten begegnen: kaus erstaunlicher Humorauf, den letzte Note war verklungen, und Und auch hier dochDies blitzt - Monsaingeon, porträts sindporträts im Gespräch mit Fischer- kunstvolles - Film Seine ­Zuhören: Dieskau

Bruno

------„Als Dieter bereit„Als war, ‚Letzte Wor- Antwort: Ich solle froh sein,dass die Hauptsache ist. Synchroni- Fischer-Dieskauden. „Als dann duzenten: ‚Wir nicht haben die ge drehten Sokolov-Recitals: „Mein die Eitelkeit des Porträtisten be doch: Esergreift, weil esindiesem als nichts, dachteals nichts, ich. Sie woll- geon ist es erlaubt, uns mit solch aktuell? Lassen Sie unsdamit zu- Und zwar ineinersynchronisier - etwas naiven Glauben andie von cel Proust wäre und würde an einem solchen Momentwider- wollen 43Minuten’. Nun, besser würden antworten: ‚Ist das denn solut monströs. Das Einzige, was plaus zu kürzen, aberich kann siert! Ichsiert! wurde völlig verrückt. starb, entschied se Gleichgültigkeit undMissach schichte seineskürzlich abge schlägt, deren filmischerStatthal- schen, weil erweiß, damit einehö scheinbarer Authentizität zu täu- sationen mitihmzu filmen,sie stehen. Ich fragte ihn,undersag- sicht! Ich denke, niemandkann ich machenkann, ist, den Ap nicht die Musik schneller machen nur für dennur SFBgemacht für habe. nicht imFernsehen gezeigt wor- bis heute ist dieses Spätwerk noch ressieren.’“ war So esleider auch, ringste Chance, arte zu dafür inte man diesman überhaupt zeige.“ Die Produzent sprach mitarte . ‚So nicht übertreibt, verrät die Ge wäre,rührt sondern weil sie letzt Institutionen heftig erschüttern. Rundfunkgebühren finanzierten Dieskau-Porträts kann den wohl rühren. nur einem Meister wie Monsain bestimmten Lied passierte.“ Und bieten, eine Reihe von Konver- Slot. das Schon ist monströs, ab ten 43 Minuten. exakt Das ist ihr ten Fassung, unddas beiDies- Stimme der Seele’ zu senden, al- te’ zu machen,sagten meinePro frieden!’ GanzimErnst!“ Dass er ter undNachlassverwalter erist. tung schmerzen ihnnicht, weil te. ‚Ich Heuschnupfen.’ habe Und kau, dessen Stimmedoch wohl lerdings eine Kurzversion, die ich kolov, gut, na meinetwegen, wir lich jenen Großen selbst entgegen here, verborgene Wahrheit zu be heute einguter Freund von Mar- „Glauben Sie mir, wenn ich Das Schicksal seinesletzten arte, den Film ‚Die ------

Foto: Idéale Audience/Maurice Weiss

Foto: Idéale Audience Foto: Idéale Audience/Maurice Weiss

Foto: Idéale Audience zurück, dieersosorgsamvorbereitetzurück, hat. Vergessenheit immerziehtersichganzuneitelvon rettet, derBühne Szene oderdiepersönlichen setzt AussageneinesInterpreten vor der sein variantenreichesSchaffen filmisches bisher. Obereinin Konzert dasauch,wiewirfinden–umfasstauf seinerHomepagesounddarf einem Musiker 84 gewidmetworden Opusnummern–ernennt sie ist. Svjatoslav Richters istvielleichtdasbewegendste Bildnis,dasjemals Und dieanseinenT Glenn Gould,dieinunserkulturelles Gedächtniseingegangensind. kennt seineFilmeüber hat, werSelbst diesenNamennochniegehört sam herausragend ausdieserödenEbene–BrunoMonsaingeon. Langweilige Musikfilmegibt esunendlichviele.Undgibt –ein- AugeDas der Musikwelt der Mandarine, auch wenn letzte das Programm zu entscheiden?’ aller erlesenen Thematik einbrei- eine Fassung von 42Minuten, 56 chen. Schließlich schickten wir oder eineWiederholung strei- verschwindet!“ verzweifelten- Ausruf nachfühl werden, macht Monsaingeons ständlicher, alsseineWerke bei samt wäre ärmer, wenn soetwas Ozean der Ignoranz überspült stellen?“ Dass noch diese- letz strahlt. Können Sie sich das vor- re wohl doch den meisten Genuss mögen, nicht nur die kleine Schar umschlagende Wut ist umso ver- überzeugt, die Menschheitinsge bar: „Wir müssen aufschreien und intelligenten Fernsehens vom Die den haben Film nicht ausge jemals ein Menschübereinen tes anzusprechen Publikum ver- ten verbliebenen Inselchen eines tend: ‚Denken Sie, Sie hätten über Sekunden. Die Antwort war- wü haben werden.haben len, dass eswichtig ist. Ich bin kämpfen! Nicht nur weil wirfüh „Den besten„Den Kommentar, den Seine niemalsinBitternisSeine agebüchern entlangkomponierte Lebensbeichte agebüchern entlangkomponierte - - - - ‚Ich Sie habe letzte Nacht gesehen, das angemessene Medium dafür.“ den! Ich möchte in meinenFilmen durch soetwas wer nicht berührt - gezeigt worden war. Amnächsten www.brunomonsaingeon.com Morgen gingich ineinenLaden, er wusste vermutlich nicht einmal, Musiker’ –ersagte nicht Pianist, es gingumeinenalten russischen was einKlavier ist –‚ich war gefes- selt. Erwirkte auf mich wie einal- Großteil der Bevölkerung könnte Monsaingeon-Edition Vol. 1,6 Film beiarte nachts nocheinmal ich gehört, nachdem der Richter- meiner Filme gemacht hat, habe und der Junge ander Kasse sagte: bens, der seineVerbrechen beich und ich binüberzeugt, der Film ist universale Emotionen übersetzen meine Emotionen inallgemeine DVDs, ter Sträfling am Ende seines Le tete.’ Und da erzähle mir einer, ein DieskauFischer- Neu erschienen: EuroArts/Naxos „Dietrich Fischer Fischer-Dieskau Varady imFilm , Bruno-

Dietrich Dieskau –Die Stimme der und Julia Seele“ D_Meditations_Rondo.indd 1 11 - - Opernmelodien fürOboeundHarfe Céline Moinet Welche Freude, aufdieser CDeinigenderberühmtesten bestem EinklangmitdenOriginalen, denndasTheater zu einemzauberhaften Programm zusammengestellt. Rund um die beliebte „Méditation“ aus der Oper Thaïs Rund umdiebeliebte „Méditation“ ausderOperThaïs Sarah Christ eineFülle von Komponisten undWerken neu eingespielt in der ungewöhnlichen Besetzung für neu eingespieltinderungewöhnlichen Besetzungfür Szenen derromantischen Operwiederzubegegnen, haben die grandiosen Solistinnen Céline Moinet und haben diegrandiosen Solistinnen Céline Moinetund hat beidenInstrumenten eineMengezuverdanken. Oboe undHarfe. Die Bearbeitungenstehen dabeiin M Auch aufIhrem Smart- undiPhone harmoniamundi.com editations Sarah Christ Oboe undEnglischhorn 11 Harfe 23/01/14 16:58 HMC 902175 © Jean-Baptiste Millot vierkonzerte 2 und 3, die er viele Jahre nach dem Komponieren auf- genommen hat. Was er da spielt, ist zum Teil sehr verschieden von dem, was er geschrieben hat, vor allem in den Tempi. Er hatte die Stücke in der Zwischenzeit häufig gespielt und wusste besser, was er sagen wollte. Andererseits ist der Enthusiasmus des Komponierens verflogen, sodass die Interpre­ta­ tion vielleicht stromlinienför­mi­ ger wird. Das ist ein Feld für end- lose Spekulation – und das ist wunderbar! Deshalb haben wir so viele Aufnahmen, und die sind in gewisser Weise alle gültig. Dinu Lipatti

Sonatina für die linke Hand

Rebstein, 2005, Claves/Klassik Blind gehört – Center Kassel (nach einer halben Marc-André Hamelin Minute) Ach natür- lich, die Lipatti-Sona- te. Hier an den Volks- „Und Sie dachten schon, lied-Elementen habe ich’s er- kannt. Ich habe so lange gebraucht, weil ich am Anfang Sie hätten mich“ das Metrum nicht gehört habe, das ist eher ein Tonrausch als ein klarer 6/8-Takt, als der es notiert „Schade, dass Sie nur so wenige Haydn kannte Stücke auf eine frische ist. Aber es ist sehr gut gespielt. CDs mitgebracht haben, das macht Weise zu hören. Zu Haydn und Oh, die CD hab ich sogar, weil da Spaß!“, sagt Marc-André Hamelin, Klavierkonzert F-Dur Mozart habe ich nicht unbedingt Godowsky drauf ist. Ich habe die als ich nach einer Stunde die siebte Hob. XVIII:3 etwas anderes zu sagen, aber viel- Noten und habe die Einspielung CD in den Player schiebe. Der in Ax, Franz Liszt Chamber Orches- leicht ist die Essenz ja noch gar von Lipatti gehört, aber ich habe New York lebende Kanadier ist tra, 1992, Sony nicht gesagt worden. (lacht) Ich das Stück nie gespielt. – Wie ent- nicht nur ein Virtuose mit enorm höre keine Aufnahmen, bevor ich scheiden Sie, ob Sie ein Stück spie- breitem Repertoire, schier un- Sehr gut, sehr elegant. ein Werk studiere, ich möchte len? – Es muss mir gefallen. Aber ermüdlicher Neugier und enormer Wenn ich etwas ver- mich keinen Einflüssen ausset- noch wichtiger ist die Frage, ob es Produktivität im Aufnahmestudio. misse, ist es ein we- zen. Meine Referenz ist die Parti- die Chance hat, ins Reper­toire zu Er verfügt auch über ein un- nig Verspieltheit. Ich tur – und der Komponist. Deshalb kommen oder zumindest das Pu- gewöhnliches Gedächtnis - und sehe das Stück etwas leichter, tän- sage ich: Komponist zu sein ist blikum zu bewegen. Ich spiele ist zudem noch ein angenehmer, zerischer. Aber diese Sichtweise ein Riesenvorteil. Ich kann mich nicht für mich, sondern für’s Pu- entspannter Gesprächspartner. ist absolut gültig. Ich weiß nur mehr in die Schöpfer der Stücke blikum. Mit dem möchte ich mei- Von Arnt Cobbers von zwei Aufnahmen, von Ax und hineinversetzen, die ich interpre- nen Enthusiasmus, meine Entde- Andsnes. Ist es eine von beiden? tiere, in ihre Arbeitsweise und wie ckungen teilen. Ich nehme keine Beide sind Freunde, wunderbare sie ihre Inspiration aufs Papier ge- Stücke nur aus histo­rischem Inte- Menschen. Haydn zu spielen bracht haben. Das hilft, bessere resse auf, damit sie einmal aufge- macht so viel Spaß, da gibt es so Entscheidungen zu treffen, und nommen sind. Mir geht es darum, viel zu entdecken. Ich wünschte, gibt einem in gewissem Sinne Stücke zum Leben zu erwecken, er hätte noch viel mehr Klavierso- mehr Freiheit. Das Schwierigste die das Potenzial haben, von Mu- naten geschrieben ... Ich habe die am Komponieren ist das Notieren sikliebhabern geschätzt zu wer- Möglichkeit, viele CDs aufzuneh- der Ideen, so dass die Intentionen den. – Wie finden Sie die Stücke?– men. Warum sollte ich das nicht sich weitestgehend vermitteln. Leute schicken mir Noten, Freun- nutzen? Ich liebe es, aufzuneh- Das geht mit unserem inadäqua- de empfehlen mir Stücke, und men. Der wichtigste Grund ist: ten Notationssystem eigentlich manchmal höre ich etwas und dass ich Aufmerksamkeit wecken nicht. Hinzu kommt: Nicht alle denke, das wäre interessant zu kann für unbekanntes Repertoire Entscheidungen sind endgültig. spielen. Ich habe haufenweise No-

bzw. die Chance bieten kann, be- Nehmen Sie Rach­maninows Kla- ten. Als ich vor kurzem umgezo- Kaufman Fran Foto: 12 gen bin, brauchte ich 83 Kartons Mozart ten mich! Zuerst hatte ich Schön- Jahrhunderts. Seine Karriere hat für meine Noten. Ich habe eine berg vermutet. Ich werde Ihnen er als Pianist angefangen, seine Festplatte bei mir mit 40.000 Stü- Klavierkonzert G-Dur verraten, wie ich das erkannt Aufnahme von Stockhausens Kla- cken drauf. Zu manchem werde KV 453 habe: Ich kenne das Stück nicht, vierstück Nr. 10 auf Wergo ist eine ich nicht mehr kommen. Boulez‘ Zacharias, Orchestre de Cham- ich habe es nie gehört. Aber ich der erstaunlichsten Aufführun- zweite Sonate z.B. schätze ich bre de Lausanne, 2007, MDG/ habe mir mal die erste Seite der gen von Klaviermusik im 20. Jahr- sehr, aber es würde mich zu viel Naxos Noten angeschaut. – Haben Sie ein hundert. – Sehen Sie sich eigentlich Zeit kosten, bis ich es so spielen fotografisches Gedächtnis? – Nein. als Pianisten, der auch komponiert, könnte, dass es mich wirklich be- Eines der perfek­tes­ Wenn ich spiele, kann ich die No- oder ist Ihnen beides gleich wichtig? friedigt. – Gibt es denn etwas, das ten Klavierstücke, die ten zu einem gewissen Grad vor – Ich bin vor allem Pianist. Ich Ihnen technisch zu viel Arbeit ma- je geschrieben wur­ mir sehen. Das hilft. Aber mein komponiere aus einer inneren chen würde? – Sicherlich, aber der den. Das ist eine Freu- Gedächtnis braucht seine Zeit, ich Notwendigkeit heraus, das ist ein technische Teil interessiert mich de vom Anfang bis zum Ende. muss an etwas arbeiten, verlasse anderer Weg, mich auszudrücken. nicht. Der musikalische Wert Schön! Die Aufnahme gefällt mir, das Klavier für eine halbe Stunde, Wenn ich eine Idee habe, die ge- zählt. Ich bin nicht mehr in dem die hat die ganze Lebendigkeit komme zurück und muss von nug Potenzial hat, entwickelt zu Alter, dass ich ein Akrobat sein und Sanglichkeit, die Mozart ver- vorn anfangen. Aber jedes Mal er- werden, warum sollte ich das will. langt. Und der Solist spielt wirk- innere ich etwas mehr. Nach zwei, nicht versuchen? Es funktioniert lich in Harmonie mit dem Orches- drei Tagen bleibt es, weil ich dann nicht immer. Aber wenn ich et- Alkan ter. Christian Zacharias? Das anfange, dauernd darüber nach- was hinterlassen kann, das gültig überrascht mich nicht, den schät- zudenken. Und wenn ich ein ist, dann ist es den Einsatz wert. Prélude b-Moll op. 66/10 ze ich sehr, ich würde gern mal Stück höre und es mir merken Und ich bin sehr glücklich, dass Latry, auf einem Pedalklavier, mit ihm zusammenarbeiten. – Di- will, visualisiere ich es mit Noten. ich inzwischen sogar einen Verle- 2011, naïve/Indigo rigieren Sie selbst? – Nie! Zum Später erinnere ich mich an die ger habe. einen müsste ich das lernen. Zum Noten und dann auch an die Mu- Vierhändig. Nein? anderen mag ich die Partner- sik. – Vergessen Sie jemals etwas? – Zuletzt erschienen: Ferruccio Dann muss es ein Pe- schaft mit einem Dirigenten. Ich Natürlich. Mein Gedächtnis tut Busoni: Die späten Klavier- dalklavier sein. Al- habe bislang keine schlechten Er- mir gute Dienste, aber es ist nicht werke (3CDs), Hyperion/Note 1 kan? Das habe ich nie fahrungen gemacht. Ich vertraue unfehlbar. Morgen spiele ich im gehört. Ich wusste gar einfach darauf, dass der Dirigent Konzert ein Stück von mir, und Die nächsten Termine: nicht, dass es eine Aufnahme mit die Partitur und die Möglichkei- ich spiele es aus den Noten. Weil Liszt, Klavierkonzert Nr. 2 (mit Pedalklavier gibt. Das hat so eine ten des Orchesters besser kennt es zu neu ist. – Sie spielen oft Bergs dem Orchestre Symphonique de gewisse mechanische Einfältig- als ich. Sonate. Würde Sie Eisler auch rei- Montreal, Nagano): keit. Das ist ein altes Instrument, zen? – Vielleicht. Ich habe einige oder? Das Alkan selbst gespielt Hanns Eisler Lieder von ihm begleitet und die 11.3. Zürich (CH), Tonhalle hat? Lustig! Die CD muss ich mir dritte Sonate kenne ich von einer 12.3. Bern (CH), Kulturcasino besorgen. Ich würde nicht sagen, Klaviersonate op. 1 Aufnahme von Frederic Rzewski. 13.3. Genf (CH), Victoria Hall dass Alkan einer meiner Lieb- Larcher, 2013, harmonia mundi Kennen Sie den? Das ist ein ame- 25.3. München, Philharmonie lingskomponisten ist. Aber er ist rikanischer Komponist, sein ein wichtiger Komponist, der (nach 20 Sekunden) Hauptwerk sind die Variationen übersehen wurde, besser als so Hanns Eisler? Die ers- über „The People United Will Ne- mancher bekanntere Zeitgenosse. te Sonate. (lacht) Jetzt ver Be Defeated“, das sind die dachten Sie, Sie hät- Goldberg-Variationen des 20.

Musik zum Anfassen Freitag, 14. 3. von 14 – 18 Uhr Samstag, 15. 3. von 9 – 18 Uhr Egal ob Live-Musik oder Instrumentencheck. 12. – 15. 3. 2014 Privatbesucherpreise: Freitag: „Friday-Afternoon-Ticket“ musikmesse.com Erw. 10 €/Kind 5 € (nur an der Tageskasse) Samstag: Erw. 20 € (VVK Internet) Tageskasse: Erw. 30 €/Kind (6 – 14 J.) 8 € Schüler, Studenten, Senioren 16 € Familien-Kombi-Ticket (1 bis 2 Erwachsene und 1 bis 3 Kinder) 35 € Foto: Fran Kaufman Fran Foto:

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58681_MM_Publikum_Rondo_220x100 • CD-ROM • ISO 39 • CMYK • cp: 14.01.2014 DU: 20.01.2014 Inland Wolfgang Anonymus Mozart Anonymus Wolfgang beim Singen. beim Singen. eine verlorene Musizierkultur und Glücksgefühle neues Album, dasLichtinsAriendunkel bringt, mexikanischeDer Tenor sprach mitunsübersein Villazón Rolando 14 dezu verschlungen. Diese Briefe sindeineder darf keine man Fehler machen,erist einun denn! Auch und mischen wir sind lernfähig Wie jetzt dieTenor-Arien? ger eine Einlage-Arie die Opereinesande für chi etwas wichtiger als Mozart.Auch ich habe vor Zeugnisse gelesen, allem Mozarts ja gera wir unsverbinden wollen. Aberja, esstimmt von Musikkultur völlig abhanden gekommen. Singen Sie heute Mozart anders? heuteMozart Sie Singen selbst beiMozartweitgehend unbekannt sind. siker überhaupt machenkann. Aberich wollte schönsten Leseerfahrungen, diealsMu man - schon, in der Latinogesellschaft ist Maria Genau. Uns ist jaGenau. das Wissen überdiese Art spielt, und als Konzertarien singt sie kaum sie bestimmt waren, werden nicht mehrge Mozart aus Mexiko, mussdassein? ausMexiko, Mozart zart sehrgeholfen.zart BeiseinenGesangslinien meine BekanntheitAspekte einsetzen,die für mich mitihmzunächst schwergetan. neu aufbauen müssen, undhatda mirMo Ich habe, das ist ja bekannt, meine Technik Ich hoffe. Ich lebe 14 jetzt Jahre in Europa, da unser Können mit dem der Kultur, mit der Rolando Villazón: Buuh, wie gemein ist das Dass einfach man einen befreundeten für Sän und die Tournee werden viele sicher für Men berühmter Tenor aufgenommen. Diese CD Undniert. auch, dass Pläne liegen unfertig ge Beisammensein eineArie schnellmal kompo ren schreibt, odereingeselliges dass für man trüglicher Indikator. Ich mich habe natür- jemand. Eshat sie bisher auch kaum ein lich aber auch selbst weiterentwickelt, habe lin undMailand schonverändert, denke ich. ichhabe mich zwischenParis undWien, Ber- heute durch jedes Raster, die die Opern,für lassen werden. Diese wunderbare Musik fällt Von

M att - h ------ias S ias h ie ler

deutet Mozart-Singen inderOpersonst aberdeutet Mozart-Singen ren? man ineinemEnsembleaufgehobenist? weil nicht vielleichtauchmehrSicherheit, das vergrößert das Glück, Sänger zu sein, im gar eineunvollendete Arie einedeutsche für ernd ereignen. BeiRodolfo in„LaBohème“ osmotisch auf andere regieren wie bei Mozart, wirklich blind vertrauen kann, beiden Arien. wie beiYannick Nézet-Séguin imMozart-Zy wirklich versteht, der mitden Sängern atmet, wenn einenDirigenten man hat, der Oper vielmehr aus dem Momentheraus, besonders, warten alle auf die hohen Töne, inder „Così“ Können diesesGlückgefühl spezifizie- Sie Da sind Sie freilich sindSie unterwegs. alsSolist Da Be- Geschichte, ich willetwas zum Repertoire bei- Oper ist dabei. Esist einsehranspruchsvol- stellen, auf die keiner wartete. Esgeschieht schen eineÜberraschung. Manerlebt hier Mo 15./19./25.4. zart im Alter vonzart neun Jahren und in seiner tutte“, mitdemLondonSymphonyOrchestra, nütigen Einlagearie So eineHasse-Oper. für Reifezeit. Mitkurzen, zwei knapp Minuten Das ist, Schöne beiMozartkann essich dau- mens. ben Sie mir. Sicherlich muss kaum man je so Die Schwierigkeiten sindnicht kleiner, glau- tragen, Licht ineinedunkle Ecke bringen. Pappano, keine zufällige Nummernauswahl. Eshat eine les, mich restlos forderndes Konzept-Projekt, langen Stücken, aber auch mit einer 13-mi- klus oder jetztmitAntonio Pappano, dem man kann sich Magie plötzlich ineinerPhrase ein D 7./10./14.3. ie nächsten Termine: nächsten ie

Arien Giovanni“ aus„Don und„Così fan Abonnenten-C Neu erschienen: 29.4. 20.2. 26.2. 19.3. 31.3. 3.4. 2.5. DGG/Universal oper –LaT Wien, (A), Konzerthaus –Wien, (A),Konzerthaus Wien (A),WienerStaatsoper– ­Mozart-Arien Mozart-Arien Staats- München, Bayerische Mozart-Arien Mozart-Arien – München, Philharmonie ­Liederabend Graz (A),Musikverein für Berlin, Philharmonie – Berlin, Philharmonie Bremen, DieGlocke – Dortmund, Konzerthaus – Konzerthaus Dortmund, Eugen Onegin Regensburg, Aulader ­Universität –Liederabend ­Steiermark –Liederabend D : Track 4

„Mozart“ raviata , Konzertarien, - - - - -

Foto: Gabo/DG

Foto: Michael Leis Foto: Gabo/DG

Foto: Michael Leis F mit Herz mit Schleifer untermauert. untermauert. mit einerzweiten Czerny-Aufnahme das Klavierduo Tal &Groethuysen nicht derallerbeste.Zu wie Unrecht, RufDer desBeethoven-Schülers ist Carl Czerny 100.000 Gulden ein Erbe von stolzen tative Institutionen über seine Wirtschafterin sowie kari- die Augen schloss, durften sich immerstadt am 15. Juni 1857 für bürtige Wiener inseinerHeimat Vermögen gemacht. der ge Als geschüttelt unddamit einriesiges pädagoge Czerny aus den Fingern schen Exerzitien hat der Klavier- gar Tausende solcher spieltechni- blieben ist. Hunderte, wenn nicht lich eineVorschule zur Hölle ge zur Fingerfertigkeit“, die eigent lich. Wie Carl Czernys „Vorschule tersbegrenzung überall erhält vier-Marter weiterhin- ohne Al gibt, sind die Anleitungen zur Kla Menschenrechtskommission obwohl eslängst auch eineEU- quält, gepeinigt, geknechtet. Und Tag Tag für undTakt Takt für ge nen und großen Klavierschülern wurden Generationen von klei- – auch mitsolchen Maßnahmen Staccato- undSprung-Übungetn durch einpaar Akkord-, zentriller undzwischen Taste, eineRunde Ter- ingerwechsel auf einer Von

------uido F Guido ßen flei- ßen gleicherma auch zu einem entwickelte sich vierlehrer war, gefragter Kla ren bereits ein te undmit15Jah Beethoven verblüff der schonmitelfJahren sches Trockenfutter. Mann, Der katalog nicht nur spieltechni- Opusnummern zählenden Werk det sich inseinemweit über800 zu unterschätzen. Tatsächlich fin positorische Vielseitigkeit nicht angemahnt,einmal Czernys kom Geringerer alsEduard Hanslick gewesenSpitze ist. Czernymusiker“ wohl ehereine vom hochgeschätzten „Vollblut von Igor Strawinski geäußerte Lob um. Weshalb selbst das einmal eben schnellinSpott undHohn ny zu Lebzeiten genoss, schlug freuen. Ruhm Der aber, den Czer- Dabei hatte immerhin kein

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- - - - Konzert 491 in Wien sein Klavierkonzertmit Mozarts KV an, da erimAlter von neunJahren die Gegenüberstellung durchaus von Czernys Vita herbietet sich viere gekoppelt vor. schon Allein zwei für Konzerts Mozarts Kla Händen und Orchester sogar mit C-Dur-Konzert Klavier für zu vier den Raritätenjäger jetztCzernys eingeheimst, legentik“ die bei- der Schallplattenkri deutschen - spielt gleich und dafür den „Preis vierhändige Klavierwerke einge studio gegangen. Hatte 1991 man samkeit wieder ins Aufnahme sen nachlanger Czerny-Enthalt ist das Klavierduo Tal &Groethuy mitsoeinemFundstückGenau komponisten Czerny korrigieren. gen, die das Bild vom- Allerwelts der diese kleinen Überraschun ren. positionen aus Czernys reifen Jah über die wenig gehaltvollen Kom zu verdanken hat, beklagte sich vierlehrer bekanntermaßenviel ein Franz Liszt, der seinemKla guten Salon-Ton gehörte. Selbst Hälfte des 19. Jahrhunderts zum wieabonniert, erinder ersten rangig auf einenbrillanten Stil tragisch Czerny ist. Denn war vor- Was vielleicht auch nicht weiter heute kaum bis gar nicht bekannt. Vokalmusik. Vieles davon ist bis biet der Orchester-, Kammer-und ßigen Komponisten auf dem Ge Und doch gibt esimmerwie ------Neu erschienen: www.tal-groethuysen.de traumhaft schön. Klavierstimmen hinein.Einfach liges Licht strahlt nahtlos in die langsamen Satzes. Und ihr woh te, serenadenhafte Einleitung des die von den Holzbläsern gestalte verstecken. Dies giltbesonders für keinesfalls vor dem Salzburger angeht,zerts muss sich Czerny seines vierhändigen Klavierkon derhandlung ­ debüt gab. Abergerade was die Be orchester, MünchnerRundfunkWeil, - D Klaviere undOrchester zu vierHändenbzw. fürzwei fürKlavier Konzerte Mozart: 20.2. 26.2. 22.2. 10.2. 21.2. 17.4. ie nächsten Termine: nächsten ie 1.3.

Abonnenten-C walzer Brahms: Liebeslieder- Bremen, DieGlocke – Quartett) „Große Fuge“ (mitArtemis AlteFrankfurt, Oper – Quartett) „Große Fuge“ (mitArtemis – Berlin, Philharmonie Quartett) „Große Fuge“ (mitArtemis Weiden, RegerHalle– Quartett) „Große Fuge“ (mitArtemis München, Herkulessaal– Quartett) „Große Fuge“ (mitArtemis –Wien (A),Konzerthaus Febel Schubert, Beethoven, – Mozart, Göttingen, Universität Sony Orchesterstimmen

Czerny, Groethuysen D : Track 14 , mit Tal & 15 - - - - sition hergemacht, und Zweifel, ob es schließlich etwas werden wür- de mit der Hörer-Initiation, kamen Jean-Guihen Queyras wohl kaum auf. „Dass die Leute nicht sofort von den Sitzen sprin- gen“ (Faust), macht nichts. Das Probenberauschte kommt schon. Queyras geht noch ein wenig weiter: „Ähnlich ist es mit dem Quartetto serioso op. 95. Konzertreife­ Ich glaube, in dem Fall hat Beetho- ven selber gesagt, das ist eher ein Studierstück und nicht zur Auffüh- rung gedacht. Auch hier im Trio Eine Trioprobe in Berlin: Wir treffen den Cellisten und vertieft man sich in seiner Arbeit mit der Materie, seinen subtilen seine hochkarätigen Kammermusikpartner Isabelle Faust Details.“ Den Musikern geht es aber und Alexander Melnikov. Ein Gespräch über Initiation, nicht um hochmütig-selbstgenüg- same Publikumsanweisung. Viel den Unsinn der Jubiläumsjahre und unerwartetes Entde- mehr um die so simple wie schlüs- sige Erkenntnis, dass man die Hö- ckerglück bei Beethoven. Von Matthias Kornemann rer noch an die abgelegensten Orte des klassischen Kanons locken kann, wenn man dort nur selbst Erfüllung und Inspiration angweilig und marke- Isabelle Faust, Jean-Guihen hört man genauer hin, ahnt es findet. Von Äußerlich- tingdurchseucht ist unse- Queyras und Alexander Melnikov Schubert voraus wie sonst nur keiten wie den lästi- re „Klassikwelt“ gewor- aber haben in ihrer ersten gemein- noch die Sonate Opus 90, und auf gen Jubiläumsjah- Lden, und so beachtet man samen Beethoven-Arbeit nicht das der anderen Seite spielt Beethoven ren wollen sie dabei kaum noch, dass die magischen verschwisterte und etwas abge- lustvoll mit folkloristischen Tönen. schon gar nicht be- Namen der Werke und Komponis- liebte „Geistertrio“ gewählt, son- „Ein absolut geniales, humorvol- stimmt werden. „Die- ten von den Plakaten und Platten- dern dieses Mauerblümchen. Sie les Stück“ nennt auch Alexander ses Jahr ist unser per- covern getilgt und durch die im- haben es „sofort alle heiß und in- Melnikov das entlegene Opus, „ich sönliches Schumann- mer jüngeren und glänzenderen nig geliebt“, so Isabelle Faust, ge- glaube, er macht sich sogar etwas Jubiläum“, sagt Isabelle Larven ihrer früheren Interpeten- ben aber zu: „Es ist ein Stück, bei über sich selbst lustig.“ Mit einer Faust. „Wir haben ein diener ersetzt worden sind – die dem man wahrscheinlich etwas ansteckenden Entdeckungslust wahnsinnig schönes sich zu den wahren Herren der initiiert sein muss und das von haben sich die Projekt vor uns mit al- Szene erhoben haben. Aber mag Interpreten schneller geliebt wird Drei über len drei Klaviertrios der altmodische Dienst am Werk als vom Publikum.“ In der Tat feh- diese erlese- und den drei Kon- auch nicht mit Major-Label-Ver- len die eingängigen Themen. Aber ne Kompo­ trägen und Titelgeschichten be- lohnt werden, lebt die Welt unse- res lebendigen Klassikmuseums Klassik auf allein von jenen, deren ganze Hin- gabe der Sache und nicht dem Sitzkissen Kult ihrer Person gewidmet ist.

Heiß geliebtes Mauer- Mit seinem Festival in Forcalquier in der blümchen Haute Provence (Rencontres musicales) hat Jean-Guihen Queyras einen über- Wobei es fast pietätlos ist, ein so aus entspannten Rahmen geschaffen, lebendiges Etwas wie Beethovens klassische Musik zu präsentieren: „Die Klaviertrio Es-Dur op. 70/II als ‚Sa- Leute können rein und raus, wann sie che‘ zu titulieren. Seltsam verges- wollen, wir haben Kissen für die Kinder sen ist es liegengeblieben neben vor der Bühne. Durch dieses informelle der Hauptroute, die all die be- Konzept sind Leute ins Konzert gekommen, liebten und etwas müdegespiel- die denken, klassische Musik ist nicht für ten Orte seines Œuvres verbindet. sie da. Ein großer Teil unsres Publikums Einen Namen hat es nicht, sein besteht aus lokalen Leuten, die ge- Wesen zog auch keinen auf sich, merkt haben, das gehört zu ihrer Welt. nicht einmal einen langsamen Wir bringen auch ganz tolle Künstler Satz gibt es, und außerhalb zykli- dorthin, kommenden Sommer sind scher Werkschauen ist es kaum Tabea Zimmermann und Antje zu hören. Weithaas wieder da.“ (www.rmhp.fr) 16 zerten, mit dem Freiburger Ba- hat, auf die man wirklich nicht rockorchester gehen wir damit alle Tage trifft: „Wenn man ein auf Tournee. Jeweils ein Trio mit Wort für diese zwei Stücke aus- einem Konzert gekoppelt.“ Auch suchen müsste, dann ist es Lei- diese Programme werden ihren denschaft, pure Leidenschaft, die Weg auf die CD finden. Den Musi- bei Schönberg das Stück wie in kern – und dem Autor dieser Zei- Wellen überschwemmt, bei Berg len – wäre es am liebsten, das gan- geht es noch ein Schritt weiter, CDs Der reihe „musikmuseum“ ze Projekt käme „in eine Schachtel. durch die autobiografische Qua- Aber da müssen wir noch ein biss- lität des Werkes. In den 70er Jah- bringen Die MusikgesChiChte chen streiten. Wir wissen, dass es ren wurden die ganze Korrespon- allgemein schwierig ist und freuen denz über das Stück und das von tirols zuM klingen uns über jede CD, die wir produzie- Berg annotierte Exemplar publi- ren dürfen. Schwere Zeiten“, resü- ziert, wo er seine Liebe zu Hanna miert Faust. Fuchs in jeder Note festgemacht hat. Ich kann nicht aufhören en- musikmuseum 14 Berg auf der Stuhlkante thusiastisch zu sein für dieses Für Jean-Guihen Queyras eine Werk, für jede Note. Schon als rei- Franz baur: doppelte Freude, denn mit einer ne Musik ist es ein gigantisches genesis Produktion, die Schönbergs „Ver- Meisterwerk, man kann sich da klärte Nacht“ und Bergs „Lyrische vertiefen, analysieren, man ent- MUSIKMUSEUM 14 Mit Susanne Langbein,

Suite“ koppelt, kam gerade ein re- deckt immer Neues. Wie bei Beet- FRANZ BAUR • GENESIS Andreas Mattersberger, gelrechtes Herzenskind des Cellis- hoven. Und dazu noch die Ge- SUSANNE LANGBEIN (SOPRAN) Chor und Orchester ten auf den Markt. Von den Drei- schichte, die Stoff für einen Hol- ANDREAS MATTERSBERGER (BASSBARITON) ORCHESTER DER AKADEMIE ST. BLASIUS • KARLHEINZ SIESSL der Akademie St. Blasius en bewegt er sich am weitesten lywood-Film wäre, so unglaublich ins moderne Repertoire vor, zehn viel Liebe und Heiterkeit und Jahre im „Ensemble intercontem- Hoffnung und dann gegen Ende porain“ waren prägend, wobei er immer mehr Verzweiflung bis gerne betont, wie ihn die Spieg- zur absoluten – nicht Vernich- musikmuseum 15 lung einer Epoche in der anderen tung – bis zum Nichts. Der letzte inspiriert: „Mein Ideal, das über Satz zerfällt richtig. Das ist eine ingenuin Molitor: meinem Bett hängen würde, da- unglaublich starke Geschichte!“ Motetten mit ich das jeden Morgen lese, ist: Wer wollte den Musiker bei die- (innsbruck 1668) in den Klassikern die Modernität ser Hymne unterbrechen? Und immer wieder aufs neue zu entde- die Ansteckung funktioniert. Hat- MUSIKMUSEUM 15 Mit Maria Erlacher, Gerlinde cken, etwa die unglaubliche Mo- te ich auch noch nie im Leben die Sämann, Markus Flaig, dernität eines Trios von Beetho- geringste Lust, dieses Werk zu hö- IngEnUIn MolItor ∙ MotEttEn (InnSbrUcK 1668) MarIa ErlachEr ∙ gErlIndE SäMann ∙ MarKUS FlaIg vita & anima, la dolcezza, ven oder Schumann, und auf der ren, nach dieser Unterhaltung vIta & anIMa ∙ la dolcEzza ∙ PEtEr WaldnEr Peter Waldner anderen Seite die zeitgenössische habe ich es getan. Sage keiner, Musik so zu verkörpern, dass sie eine solche Hingabe für die Sache so lesbar ist oder so atmet wie die verfehle ihre Wirkung. Musik, die wir oft gehört haben.“ MUSICA FERDINANDEA ∙ EIN FEST FÜR KAISER FERDINAND I. musikmuseum 16 Realisiert hat er sein Vorhaben Neu erschienen: Beethoven: KAI WESSEL ∙ ACHIM KLEINLEIN ∙ MATTHIAS GERCHEN CAPELLA DE LA TORRE ∙ KATHARINA BÄUML mit dem Hamburger „ensemble Klaviertrios op. 70/II und op. Musica resonanz“, dessen Artist in Resi- 97/I „Erzherzog“, mit Faust, Ferdinandea – dence er bis zum September ver- Melnikov, harmonia mundi gangenen Jahres war. Begeistert Abonnenten-CD: Track 12 ein Fest für erinnert er sich an seine Arbeit mit diesem überaus experimen- Schönberg: Verklärte Nacht; kaiser Ferdinand i. tierfreudigen Kollektiv: „Jeder Berg: Lyrische Suite, mit Ensem­ Mit dem Ensemble sitzt auf der Stuhlkante, als würde ble Resonanz, harmonia mundi MUSIKMUSEUM 16 Capella da la Torre er ein Solostück vortragen, und so cd_booklet_serie_XVI.indd 1 05.11.13 09:31 war das bei jedem Stück, das wir Die Schumann-Tournee: gemacht haben. Als wir das erste Klavier-, Violin- und Cellokonzert Mal die „Lyrische Suite“ probten, an einem Abend; mit Faust, im Vertrieb von lag auf jedem Platz ein Stapel mit Melnikov, FBO, Heras-Casado der Korrespondenz von Berg, und 10.4. Neumarkt, Festsaal erhältlich online unter jeder Musiker hat sich das geholt Reitstadel und gelesen. Die Proben waren 11.4. Schweinfurt, Theater www.tiroler-landesmuseen.at wie ein Rausch.“ 12.4. Freiburg, Konzerthaus Wer erlebt, wie Queyras über 13.4. Köln, Philharmonie diese Musik redet, ahnt wohl, 17.4. Stuttgart, Liederhalle dass der Probenrausch seine Ur- 23./24.4. Wien (A), Konzerthaus sprünge in einer Begeisterung 7.5. Berlin, Philharmonie 17 17 Große Momente der Musikgeschichte (39)

Jean-Jacques Rousseau (1712 – 1778) schrieb 1752 seinen klei- nen Einakter „Le Devin du village“ („Der Dorfwahrsager“) und hatte da- mit einen weitreichenden Erfolg. Rousseau zog mit seinen Gedanken, die er mit großer Leidenschaft vertrat, halb Europa in den Bann, war aber als zoon politikon weniger begabt. Sein Leben war eine ruhelo- se Wanderung, auch Verfolgung; fünf Kinder gab er im Findelhaus dem Tod preis, mit seinen Wohltätern überwarf er sich mit großer Regelmä- ßigkeit, Freundschaften zerstörte er scheinbar mutwillig. Le Devin eroberte das Publikum und den Hof im Sturm. Dennoch wei- gerte sich der öffentlichkeitsscheue Rousseau, der stets unsicher war, einer Einladung beim König Folge zu leisten, der ihm wahrscheinlich eine Pension ausgesetzt hätte. Die einzelnen Geldsummen nahm Rous- seau aber gerne an. Foto: Jean-Baptiste Millot/DG Jean-Baptiste Foto:

18 Foto: Jean-Baptiste Millot/DG Achtsaitige Achtsaitige Avi Avital Avi D ten Höhenflügenan. gen: BeiAvital dieMandolinezuungeahn- setzt Farbenspiele Dem IsraeliDem istdasscheinbarUnmöglichegelun- Und der Israeli scheintauf einem guten Weg ne geliebte Mandoline endgültigentreißen. musik richtig Karriere gemacht. schen undamerikanischen Volks- bzw. Folk fonie, sohat sie eigentlich nur inder italieni- Auftritt gönnte wie Mahler inseiner7.Sin Giovanni)des Don genauso einen vieniArie alla ‚Deh finestra‘ selbst einMozart(inder tragen. Und obwohl ihr dolinenorchestern er- berüchtigten Man del, inden berühmt- bisher eherimRu- li konnte sie man Pling-Pling-Tremo wirkenden Pling- leicht asthmatisch das Beste. Mitihren dem nicht unbedingt Image der Mandoline seit mente hatte. Trotzdem ist das rist Berlioz einHerz Zupfinstru- für leicht auch daran lag, dass der Hobbygitar- saiter gar Was insGericht. nicht sohart viel- Gutachter mitdiesem oft verspotteten Mehr- erstaunlicherweise gingder sonst sostrenge will, der schlägt nachbeiHector Berlioz. Und Instrumente undihren Charakter erfahren Doch diesem SchicksalDoch willAvi Avital sei- les.“ Wer etwas kurz und knapp über aber etwas Pikantes undOriginel- zwar etwas grell hat undnäselnd, ie Klangfarbe der Mandoline ist - - - Avital Avi Avi Von - -

uido F Guido

Potsdam auf die Spuren des musikalischen er sich zusammen mitder Kammerakademie ellen CD „Between Worlds“ angetreten. Da hat sen Beweis hat erjetztauch mitseineraktu- Farben einfach unendlich vermischen“. Die „Undnes Instruments. mitihrkann die man geworden. verblüffend facettenreiches Spiel aufmerksam bis Wien auf ihnundseinvirtuoses, vor allem selbst die großen Konzerthäuser von New York Transkriptionen von Bach-Konzerten sind den. Spätestens seitseinerAufnahme mit chen-Primus unter Vertrag genommen zu wer - ter Mandolinist geschafft,CD-Bran voneinem zu sein.Schließlich hat eresnicht nur alsers-

der 35-Jährige überdie Vielsprachigkeit sei- Schon imAlterSchon von acht Jahren hatte sich Avital, der glatt alsZwillingsbruder lette mit ihren vielen Farben“, so is vom spanischen Fußballidol Mandoline gleicht einer Pa Raúl durchgehen könnte, in ch sischen Folksongs. „Die die Mandoline verhört. von- Ragtimes undrus Bereits zwei Jahre spä und Mozart,aberauch rangements von Bach ter war erinseiner er den die ersten Ar- Heimat Israel Mit Und bald entstan dolinenorchester. glied in einem Man ------Neu erschienen: sönlichkeit die Mandoline doch ist. ist erstaunt, man was einevielsaitige für Per- Hand übereinejüdische Weise. Und auch da kennen –nun improvisieren beide Hand in nettisten Giora Feidman lernte erbereits 2005 an seinerSeite Klezmer-Klari zu Den - haben. ten, von ihm aufrichtig bewunderten Freund te erdabei aberdas besondere Glück,einenal- wollte ich nun spielen.“ klassischer und populärer Musik. damit Genau gemischte Identität liegt irgendwo zwischen Mandoline verschiedene Identitäten. Und die und der griechischen Bouzouki verkörpert die Villa-Lobos. Balalaika der russischen „Ähnlich Klaus Stoll eineTremolo-gesättigte Arie von ten Richard Galliano unddem Kontrabassisten sammen mitdem französischen Akkordeonis- von VittorioAlltime-Csárdás Montisingterzu- beigeschaut. Und nebendem unverwüstlichen zeitig beimTango-Papst Astor Piazzolla vor- Feldforschers Béla Bartók gemacht undgleich D Galliano, Feidman u. a., 21.6. 31.5. 11.6. 3.8. ie nächsten Termine: nächsten ie

Abonnenten-C Auf seinem neu eingeschlagenen Weg hat Chorin, Kloster tba Düsseldorf, Rolandseck Remagen, Arp MuseumBahnhof tba Düsseldorf,

„Between Worlds“ D : Track 16 DG/Universal , mit 19 - - tetten – wie es einem Haydn-Schüler eigentlich Würden Sie angestanden hätte – sondern mit drei Klavier- diesen Mann trios als seinem „Opus 1“ an die Öffentlichkeit. an Ihr Klavier lassen? Schon diese sehen Cello und Violine erstmals Erzherzog Rudolf als echte Partner und vollwertige Gegenspie- von Habsburg ler des Klaviers. Das „Erzherzogtrio“, als letzter (Johann Baptist veröffentlichter Beitrag zur Gattung, verströmt von Lampi) – anders als die vorangegangenen, von diszi- pliniertem, selbstbewusstem Gestaltungs- willen durchdrungenen Trios – vor allem ein ganz entspanntes, majestätisches Melos. Fast möchte man sagen: eine herrschaftliche Melo- dienseligkeit.

Fürstlich entspannt Lässig, im fast heiteren Wiegen, seilt sich das fürstlich-vollgriffige Klavierthema aus der Höhe. Nur Haupttonart und Subdominante im Wechsel, eine ruhige Pendelbewegung. Selt- sam, dass Beethoven hier auch weit weniger Hörtest Beethoven, als sonst versucht, im Mittelteil die themati- schen Gedanken in allen Scharnieren zu dre- hen, miteinander zu verschränken und auf „Erzherzogtrio“ ihre Möglichkeiten zu prüfen. Stattdessen im- mer wieder Momente gelöster Ruhe: Klavier- nebel, aus dem die Streicher mit Themen- fragmenten nur hervor blitzen. Ein Scherzo Mit dem Klaviertrio B-Dur op. 97 führt Beethoven mit unerwartet trittfestem Ländlerrhythmus schließt sich an, ihm folgt ein Andante canta- die von Haydn etablierte Besetzung auf einen bile-Thema, dessen vier Variationen in Emp- findungswelten vorstoßen, die man sonst neuen Gipfel. Die Uraufführung wird hingegen nur in seinen späten Klaviersonaten betritt: wehmütige Gelöstheit, schimmerndes Licht. sein Abschied von der Konzertbühne. Doch Kammermusik kann schon als Gemein- schaftskunst nicht in dieselbe Weltverloren- Von Carsten Hinrichs heit münden wie nach innen gespielte Sona- ten: Das drollig dahergetrillerte Presto stellt als Kehraus die volle Lebenswirklichkeit wie- der her, mit einer guten Portion Übermut und rei Fürsten schließen ein Bündnis. Nicht ohne mein Cello Waghalsigkeit für die Streicher. Denn Jérome Bonaparte, Napole­ Und auch das Cello befreit sich zu dieser Zeit: Beethovens „Erzherzogtrio“ leuchtet als ons Bruder und König von Westfa- 1796 auf Konzertreise lernte Beethoven in Vorbild weit ins 19. Jahrhundert hinein. Für Dlen, will 1808 Ludwig van Beethoven Potsdam von Jean Pierre Duport, dem Celloleh- sein eigenes Leben bedeutet es hingegen einen 600 Dukaten jährlich zahlen, wenn er als Ka- rer des preußischen Königs Friedrich Wilhelm Schlusspunkt: Die Uraufführung am 11. April pellmeister an den Kasseler Hof wechselt. Das II., über welch große technische Möglichkeiten 1814 im Haus zum Römischen Kaiser in Wien wissen dessen Verehrer zu verhindern: Fürst das tiefe Streichinstrument verfügt. Bislang ist sein letzter öffentlicher Auftritt als Pianist. Kinsky, Fürst Lobkowitz und Erzherzog Ru- stand es stets in Abhängigkeit anderer Stim- Louis Spohr berichtet von einem Probenbesuch: dolf von Habsburg bieten dem Komponisten men, vor allem als Teil des Generalbasses, und „Ein Genuss war’s nicht. Denn erstlich stimm- in einem „Rentenvertrag“, der ihn in Wien hält, das Klaviertrio verstand sich auch eher als eine te das Pianoforte sehr schlecht, was Beethoven mehr als das Sechsfache an, 4000 Gulden jähr- Sonate für Klavier mit klanglich reizvollen Ver- wenig bekümmerte, da er ohnehin nichts da- lich. Denn nur ein sorgenfreier Mensch könne dopplungen von Violine und Cello. Im Notfall von hörte, und zweitens war von der früher so sich seinem Fach widmen, und „diese, vor al- konnte man die Streicher ohne Verlust einfach bewunderten Virtuosität des Künstlers infolge len übrigen Beschäftigungen ausschlüssliche weglassen. Da der Generalbass mit seinen im- seiner Taubheit fast gar nichts übrig geblieben.“ Verwendung“ sei nötig, um „grosse, erhabene, provisierten Harmoniestimmen aus der Mode und die Kunst veredelnde Werke zu erzeugen“, kam, konnte man aber nun alle Stimmen ge- Schlank, aber heißblütig wie es weiter heißt. Beethoven, der in Bonn als zielt formulieren und festlegen. Parallel dazu Die für den Hörtest ausgewählten Aufnahmen livrierter Kapellmusiker begann, ist endgültig machte auch der Klavierbau um 1800 große bewegen sich allesamt musikalisch auf sehr freischaffender Komponist. Und Erzherzog Ru- Fortschritte in der Klangfülle der Bassregister, hohem Niveau. Der wichtigste Unterschied: dolf, seit 1804 Beethovens Klavierschüler, wird und das Cello war aus seiner Verstärkerfunk- Das hochemotionale Beethovenspiel der frü- zu einem Freund. Als solcher ist er Widmungs- tion befreit. Spürbar geht Ende des 18. Jahr- heren Jahre ist inzwischen schlankeren, des- träger etwa der Missa solemnis, der Klavier- hunderts ein erleichtertes Ausschütteln durch halb aber keineswegs nüchternen Lesarten ge- konzerte Nr. 4 & 5. Und eben auch des Klavier- den Kammermusiksatz: Zeit für was Neues! wichen. trios op. 97, das bis heute den Beinamen „Erz- In einer Art produktivem Trotz trat Beetho- Ein minimales Rauschen ist bei Kempff, herzogtrio“ trägt. ven ein Jahr später nicht etwa mit Streichquar- Szeryng und Fournier (1970) im Hintergrund 20 29. INTERNATIONALES MUSIKFESTIVAL geblieben, und die Aufnahme wirkt durch den spanntes Vorwärtsschreiten lässt kein Pathos nicht ganz transparenten, in den Mittelregis- aufkommen. Diese Aufnahme vermittelt die 13. JUNI – 13. JULI 2014 tern verdichteten Klang ein wenig, als musi- Atmosphäre eines „modernen“, fast rationalen zierten die Musiker im Nebenzimmer. Darü- Beethovenbildes. Temposchwankungen wer- ber hinaus trübt auch der penetrant näseln- den zum Beispiel in jeder Form ganz bewusst de Klang von Pierre Fourniers Cello etwas die vermieden. Freude an dieser ansonsten souveränen Alt- Brandneu ist noch eine Aufnahme erschie- herrenrunde. Im Vergleich dazu ist die Aufnah- nen, die mit Melnikov, Faust und Queyras me von Barenboim, Zukerman und Du Pré (2014) drei Musiker eint, die nicht nur intensiv (1970) als Kammermusikpartner zusammengearbei- von fast angriffslustiger Präsenz, knackig tet haben, sondern aus Erfahrungen mit his- und klar. Man fühlt sich wie umstellt von den torisch informierten Ansätzen einen verwand- Christoph Eschenbach © Eric Brissaud Simone Kermes © Sony_2011 Jean-Yves Thibaudet © Decca Musikern. Hat man sich aber erst einmal auf ten Blick auf das Repertoire um 1800 pflegen. 13.06. Eröffnungskonzert 02.07. Beethovens 9. Sinfonie den sehr leidenschaftlichen Beethoven-Zu- Starteten Immerseel und Bylsma 1999 ers- Nationalphilharmonie Chor und Orchester der gang eingelassen, lässt es sich in dieser eben- te Gehversuche in Abgrenzung zum romanti- Warschau KlangVerwaltung Jacek Kaspszyk Enoch zu Guttenberg falls schon 44 Jahre alten Aufnahme in Vibrati schen Stil à la Barenboim und Du Pré, ist hier Genia Kühmeier (Sopran) Melanie Diener (Sopran) und Schwellern, in Verzögerungen und Schlei- das Pianoforte „nur“ Voraussetzung histo- Igor Levit (Klavier) Theresa Kronthaler Beethoven · Mahler (Mezzosopran) fern nur so baden. rischer Klangbalance und Klangfarbenfülle, Daniel Behle (Tenor) Daniel Kotlinski (Bassbariton) Das ist freilich Geschmackssache. Wer die kein Dogma. Musikalischer Horizont und Aus- 15.06. Rosengala Musik weder emotional noch klanglich auf druckswillen der Musiker sind zeitgenössisch Konzerthausorchester Berlin 04.07. Virtuosenkonzert Iván Fischer mit Brahms dem Schoß sitzen haben möchte, greift viel- und zielen auf ein heutiges Publikum. Klang- Anna Lucia Richter (Sopran) Budapest Festival Orchestra leicht lieber zum Beaux Arts Trio (1979). Wie lich tritt das Klavier deutlich zurück, bleibt Nikolaj Znaider (Violine) Iván Fischer Mozart · Mendelssohn u. a. Arcadi Volodos (Klavier) sich zeigt, lässt sich das „Erzherzogtrio“ auch durch sein hochtöniges Timbre aber vernehm- Bizet · Brahms herrlich entspannt, und dennoch hellwach bar. Setzt das Trio Wanderer auf klare Noncha- 18.06. Wiener Violinsoiree Wiener Symphoniker 05.07. Festliche Operngala musizieren, dazu der berühmte warme, gera- lance, so verströmt die Aufnahme von Melni- Vladimir Jurowski Orchester der polnischen Nationaloper Teatr Wielki dezu noble Ton des langjährigen – ja: Markt- kov, Faust und Queyras eine ungeheure, alle Leonidas Kavakos (Violine) Szymanowski · Ravel u. a. Lukasz Borowicz führers in Sachen Klaviertrio. Die Streicher anderen Aufnahmen übersteigende Intensität, Desirée Rancatore (Sopran) Dmitry Korchak (Tenor) schaffen mit einem sehr flexiblen Einsatz von die die tradierten Manieren der 70er gar nicht 19.06. Liederabend Daniel Kotlinski (Bassbariton) Anna Prohaska Arien, Duette und Terzette Lautstärkekontrasten einen ständigen Vor- braucht, um zu fesseln. Am Flügel: Eric Schneider aus „“, wärtsdrang, ohne Druck aufzubauen. Zwanzig Germann · Beethoven · „La Traviata“, „Ottelo“ u. a. Eisler · Wolf u. a. Jahre später starteten Immerseel, Beths und Souverän 06.07. Violinsoiree Bylsma (1999) einen ersten Versuch mit his- Beaux Arts Trio (1979), Decca/Universal 20.06. Münchner Gala Orchestre National de Symphonieorchester des Marseille torischem Instrumentarium. Leider gemahnt Melnikov, Faust, Queyras (2014), harmonia Bayerischen Rundfunks Lawrence Foster das Pianoforte an Spohrs Beschreibung der mundi Yannick Nézet-Séguin Ning Feng (Violine) Hélène Grimaud (Klavier) Chi Ho Han (Klavier) Originalprobe. Der kurze Nachhall verlangt zu- Abonnenten-CD: Track 12 Smetana · Ravel u. a. Lalo · Paganini · Bizet u. a. dem nach recht zügigen Tempi. Doch entsteht 09.07. US-Rhythm and Blues 21.06. Haydn „Die Schöpfung“ anders als in den übrigen Aufnahmen hier Orchestre National de Tschechische Philharmonie Marseille zwischen den Streichern nur sehr wenig Span- Philharmonischer Chor Prag Lawrence Foster nung, die emotionale Amplitude bleibt für eine Jiri Belohlavek Simone Kermes (Sopran) Ruth Ziesak (Sopran) Tine Thing Helseth (Trompete) historisch informierte Lesart unerwartet flach. Daniel Behle (Tenor) Da Sol Kim (Klavier) Trio Parnassus (2002) Daniel Kotlinski Melodien von Villa-Lobos, Mag auch das kein (Bassbariton) Kern, Weill, Porter u. a. Freund von Ausbrüchen sein, wendet sich das Tomasi · Mozart · Copland hier jedoch ins Vorteilhafte. Klanglich ord- 22.06. Luzerner Gala Luzerner Sinfonieorch. LSO 11.07. Klaviergala mit Thibaudet net sich das Klavier hier vergleichsweise stär- James Gaffi gan Bamberger Symphoniker - Bayerische Staatsphilharmonie ker dem Streichersatz ein, fast unter, was an- Bürgerlicher Fleiß Peter Sonn (Tenor) Alain Altinoglu Renaud Capuçon (Violine) (1970) – EMI/ Jean-Yves Thibaudet (Klavier) gesichts der tief ausgeleuchteten Räumlich- Barenboim, Zukerman, Du Pré Nicholas Angelich (Klavier) Beethoven · Grieg keit angenehm und ungemein plastisch wirkt. Warner Weber · Mendelssohn u. a. 12.07. Donizetti „L‘elisir Auch die Interpretation ist ausbalanciert in je- Trio Parnassus (2002), MDG/Naxos 24.06. Klavierabend d‘amore“ - der Hinsicht, in den Tempi, den Affekten, dem Trio Wanderer (2011), harmonia mundi Grigory Sokolov „Der Liebestrank“ Chopin u. a. Münchner Rundfunkorchester achtsamen Miteinander der Streicher – eine Trio Élégiaque (2012), Brilliant Classics/Edel Philharmonischer Chor Prag rundum saubere Sache. Auch die Einspielung 27. 06. Münchner Galaabend Massimiliano Murrali Münchner Philharmoniker Ludmilla Bauerfeldt (Sopran) des Trio Élégiaque (2012) punktet ebenfalls mit Christoph Eschenbach Dmitry Korchak (Tenor) Iskandar Widjaja (Violine) Vittorio Prato (Bariton) der Tonqualität der Aufnahme. Cello und Violi- Daniel Kotlinski (Bassbariton) Mozart · Beethoven ne auf gleicher Höhe mit dem Klavier, doch von 13.07. Abschlusskonzert warmer Temperatur mit klaren Tiefen. Zwar 28.06. Mailänder Soiree National Symphonieorch. des Orchestra dell‘Accademia fließt der Klavierpart nicht ganz so makellos polnischen Rundfunks (NOSPR) del Teatro alla Scala Lukasz Borowicz dahin wie beim Beaux Arts Trio, doch als Bud- Lawrence Foster Sabine Meyer (Klarinette) David Fray (Klavier) Lise de la Salle (Klavier) getproduktion ist diese Aufnahme eine echte Sänger der Scala-Accademie Saint-Saëns · Mozart · Empfehlung für Neugierige. Rossini · Beethoven · Mozart Rachmaninoff Abschiedsvorstellung Offen, klar und brillant im Klang, fast so- Tickets und Programm: gar etwas kühl durch die leicht zurückgenom- Kempff, Szeryng, Fournier (1970), Label? KISSINGER SOMMER menen Tiefen, wirkt die Aufnahme des Trio Immerseel, Beths, Bylsma (1999), Sony Rathausplatz 4 · 97688 Bad Kissingen Tel. (0971) 807-1110 · Fax (0971) 807-1109 Wanderer (2011), die im Spiel auch gestraffte www.kissingersommer.de Tempi anschlagen. Ihr ruhiges, aber stets ge- [email protected]

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RONDO_75x300.indd 1 21.01.14 17:07 K Von Michael Wollny alserstaunliches Spielmaterial. neuen Trio desdeutschenAusnahmepianisten undLynch?IhreNietzsche Stücke dienendem Was verbindet Berg,HindemithundVarèse mit Michael Wollny 22 Lieder Die Nacht singt ihre deutschen Zeitung“ als„Jahrhunderttalent“ Zeitung“ deutschen gekrönten Duomitdem Saxofonisten Heinz gefeiert, sorgt der 35-jährige Pianist regelmä ausnahmsweise nach einbisschen Ruhe sehn erten Trio [em],seiesimnicht minder preis- israelischen Cembalistin Tamar Halperin. ßer Erwartungsdruck beijeder Erwartungsdruck neuenEinspie ßer Sauer, sei es inder Zusammenarbeit mitder Erstaunen: esmitdemßig für Sei viel gefei- te. „Ich wollte weg mal von alldiesen Projekten lung aufbauen. Kein Wunder, dass sich Wollny Da kann sich mitunter einganz schön gro

Josef Engels der größten Ausnahme-Erschei- eine Frage: Michael Wollny ist eine vergangenen Dekade. Von der „Süd- nungen im europäischen Jazz der - - - - „Weltentraum“ verhandeln Wollny und die- Sei dem sie sich ritualhaft pulsierend Stücke von dernen undmittelalterlichen Neutönern wie Ursprungsidee des ersten seinesneu- Albums ein Manifest überhaupt Auf nicht funktioniert: en Trios, das aus dem langjährigen Weggefähr- se hat das mitdem vorsätzlichen Verzicht auf Kontrabassisten TimLefebvre besteht. mit Manifest-Charakter“, umschreibt erdie nen auf denkbar entspannteste undmelodie Kunst-Disziplinen zu eigen machen–von mo Edgar Varèse oder Guillaume de Machaucht ten Eric Schaefer unddem US- anden Drums trunkenste Weise das„Avantgarde“, Thema in lauter Vor- undQuerdenkern verschiedenster Dummer- oder vielmehr glücklicherwei-

Das MichaelDas Avantgarde Wollny Trio als Thema:als Die - - -

„Rufe inder horchenden Nacht“ der Pianist als „Weltentraum“/„Eternal Beauty“mitNils dem Ende der alten Erfolgsformation: „Bislang den für denden Jazz für ist. diert. gleichen Themen auf: Nacht, Jenseits, Uto ge dahinter, kein Beweisenwollen, wie Woll- chen –undvor allem singen“, erklärt der Pia wurden nur Türen geöffnet und keine zuge wieder, dass das Ungeplante der beste Nährbo wurde, Wollny ist für –die Fans von [em] dürf prägten Begriff „Weltentraum“, dem das Trio pie.“ Und der ursprüngliche CD-Titel „My Weltentraum, Gelegenheits-Tonsetzer Friedrich Nietzsche. Charlie Kaufmanbishinzu Gottestöter und sagt Wollny. Etwa zu AlbanBerg, den erschon 24.4. macht.“ Babypause ersetzen. Dass daraus jetztmehr Eva während Kruse und [em]-Gründerin ihrer Bassist Lefebvre nur die befreundete Kollegin über Film-Eigenbrötler wie David Lynch und immer verehrte, abererst jetztzu lieben ge nist. „Plötzlichtauchten da immerwieder die ny unterstreicht. eigentliche „Der Ansatzwar Landgren 20.3. te esfreuen –keineswegs gleichbedeutend mit Standards“ wich dem von Gustav Mahler ge ten beiihmeinestarke habe Rolle gespielt, für mich,zu Songs für finden, die zu mirspre leichtfüßig Lebeneinhaucht.Eszeigt sich mal lich ein Zufallsprodukt war. Eigentlich sollte lernt habe. zu Oder Paul Hindemith,dessen 28.3. Neu erschienen: D 26.3. 25.3. 23.3. 22.3. 27.3. 21.3. ten Klavier-Trio-Tradition gehörig transzen schlag der von Esbjörn Svensson begründe ie nächsten Termine: nächsten ie einheitlichen Aussage, die den Popjazz-Ein Jahrgangs-Pflichtstück in der neunten Klas- se am Musikgymnasium zugeteiltse amMusikgymnasium bekam. nale Klavierlinien verbinden sich zu einer grundierungen undWollnysgrundierungen hochemotio Trotzdem verbirgt sich keine Kampfansa Dazu passt, dass auch das Trio- ursprüng Der persönlicheDer Bezug zu den Komponis- Repertoire-Auswahl, die von allen Band- Schlagzeugspiel, Lefebvres kernige Bass- Mitgliedern peu à peu während einer homogen: Schaefers ungewöhnliches sammengetragen wurde, ist verblüffend dreiwöchigen gemeinsamen Tour zu- München, Muffathalle Berlin, Philharmonie Dortmund, Konzerthaus Dortmund, Neunkirchen/Saar, Neue Gebläsehalle Erlangen, Heinrich-Lades-Halle Dresden, Alter Schlachthof Robert-Schumann-Saal Düsseldorf, Karlsruhe, T Stuttgart, T Stuttgart, Das Ergebnis dieser ungewöhnlichen ACT/Edel

Michael Wollny Trio: heaterhaus ollhaus

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Foto: Joerg Steinmetz Foto: Joerg Steinmetz K Von und zwar vom Festspielpublikum. Akademie“. DieErgebnissekönnen sichhören lassen– mit großem Erfolg insLebengerufene „Kammermusik Zum zweiten IgorLevit MalleitetStar-Pianist die2013 Frühling Heidelberger ne-Sophie Mutters &Co.. Die flan waren wie die Auftritte der An bald genauso schnellausverkauft dasstiert, diese Veranstaltungen te unddie Kraft von Musik reflek derart anregend überdie- Inhal chen, Workshops undinVorträgen zerte. wurde So inKünstlergesprä Angebot der Abendkon abseits lag abervielleicht andem reichen eigentliche Schlüsseldes Erfolgs sikmetropolen reisen musste. Der ansonsten indie gängigen Mu- Klassikstars hören, die man für in der Studentenstadt auch jene türlich konnte von man Beginn an kürzester Zeit in aller Munde. Na Klingender Campus Klingender Igor Levitt beim statt nur dabei: R Frühling 2013 Heidelberger Mittendrin, ein war innerhalb man gegangen,an den Start berger 1997 Frühling“ aum war der „Heidel- h ard Lemelle ard

------Flamme. ersich Zumal keinem gen Pianisten sofort Feuer und elle Shooting-Star unter den jun übernehmen wolle, war der aktu- er die „Kammermusik Akademie“ Schmidt 2012Igor Levit fragte, ob wonnen werden. Und alsThorsten ten“ konnte Matthias ge Pintscher die junger „Akademie Komponis- mie“. künstlerischer Leiter Als für Hampson geleitete „Lied Akade seit 2011die von Bariton Thomas kum treten zu lassen. gibt So es telbaren- Kontakt mitdem Publi rivierte Musiker auch in unmit Leben gerufen, umjunge undar- Jahren eineweitere Plattform ins dant Thorsten Schmidtvor drei der „Festival Akademie“ hat Inten ständig angewachsen. Und mit kierenden Projekte sindseitdem - - - - - antworteten Jahrgang 2014 hat Le Zukunft entstehen können. sikalische Freundschaftenfür die dass dabei möglicherweise mu- reizte ihnbeidieser Campus-Idee, ten vorgestellt werden. Außerdem sen Ergebnisse beiden Konzer- jungen Musikerkollegen vor, des- zeitintensiver Arbeitsprozess mit Vielmehr schwebte Levit ein auch am Musizieren zusammentut. bei der sich man aus purem Spaß Freizeit“ herauskommen sollte, nesfalls „Kammermusik- eineArt ihnfest,stand für dass dabei kei- der „Kammermusik Akademie“ „Homebase“ bezeichnet. undessogarden fühlt alsseine anderen Festival so stark verbun Für den zweiten von ihmver - beiderSchon ersten Planung

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fruehling.de herangegangen sind.“ gen, mitdenen wirandas Thema Sinne bedeutet, das sinddie Fra haupt Interpretation indiesem als Interpret bedeutet, was über- allem die Frage, was mich das für der Kompromisslosigkeit undvor Idee der totalen inneren Freiheit, Diese Idee der Existenzmusik, die demie –totale Existenzmusik. Grundidee der kommenden Aka ist seineMusik –das ist auch die Grundsatzkomponist: „Für mich Für ihnist Beethoven einfach ein CD letzten mitden fünf Sonaten. gische Fortsetzung seiner Debüt- sieht erabernicht einfach alslo punkt auf Beethoven gelegt hat, sitionsstipendiaten präsentiert. auch Uraufführungen der Kompo Abendkonzerten werden erstmals ben beiwohnen. Und beiden nach kann öffentlichen man Pro diskutiert.mit dem Publikum Da studierten Werke erläutert und pekte der Interpretation der ein VormittagsPublikum. werden- As net sich man dann ganztätig dem statt. Vom 31.Märzbis5.April öff det hinter verschlossenen Türen men. Die erste fin Arbeitsphase dem Beethovens Schaffen zu wid- gesamt 13Festival-Stipendiaten rain eingeladen, umsich mitins- Pariser Ensemble intercontempo Oliver Wille sowie Kollegen vom die Geiger Veronika Eberle und vit nun befreundete Musiker wie Akademie: I nformationen zur nformationen Festival Dass Igor Levit den Schwer-

www.heidelberger–

berger Frühling selbst Sieer- möchten den Heidel-

leben? Die letzten Plätze der Rondo-Leserreise er-

warten Sie auf Seite 5. 23 ------Dem Wahren Schoenen Guten: Die Alte Oper Frankfurt

unten am Main, im ehemaligen Schauspiel, neue Städtische Bühnen. Doch die machtvolle Bürgerinitiative setzte sich durch. 1981 wurde das entkernte und innen völlig neu konzipierte Haus der nunmehrigen „Al- Musikstadt ten Oper“ als Konzertsaal und Kulturkomplex wiedereröffnet. Mag, ab- gesehen vom prachtvoll historistischen, von Anfang an nicht nur bei den Frankfurtern beliebten und TV-bekannten Operncafé, das Interieur Frankfurt heute schon sehr nach klobigen Achtzigern anmuten – die Akustik im 2500 Zuschauer fassenden großen Saal ist gelungen. Und bis heute hat sich die Alte Oper, eröffnet in der Hochphase des mit großem Budget wu- chernden „Kultur für alle!“-Dezernent Hilmar Hoffmann, als einer der „Zur Oper bitte.“ – „Zu welcher?“: wegweisenden Kultbauten der BRD behauptet. ­Alltag in einem Frankfurter Taxi. Die Goldenen Jahre Sicher, früher waren die Etats höher, die ersten Intendanten konnten aus Aber jene Oper, die heute die „Alte“ dem Vollen schöpfen, mit aufwändigen Eigenproduktionen, den Frank- furter Festen zum Saisonauftakt, Artists-in-Residence, Festivals und Or- heißt und schon sehr lange keine chesterresidenzen wurde hier wegweisende Vermittlungs- und Veranstal- tungsmodelle geschaffen, denen alle anderen Konzerthäuser der Repu- mehr ist, macht immer noch etwas blik nacheiferten. Man mixte E und U, in der Alten Oper gab und gibt es Jazz, Weltmusik, Musical und Tanzshows. Man machte sogar aus der Not, her. Von Matthias Siehler nicht über einen weltweit anerkannten Spitzenklangkörper vor Ort zu ver- fügen, eine Tugend und lud in großem Maße die Elite von außen ein, för- derte die Vielfalt statt die Monokultur. Für Theater-, Opern- und Tanzgast- spiele weltberühmter Kompagnien stand zudem die Jahrhunderthalle in abei steht am anderen Ende der Taunusanlage nun auch Höchst zur Verfügung, wo man ebenfalls volle Budgetkassen hatte. schon seit 63 Jahren ein Opernhaus, das eher inhaltlich ei- Damals stand das Frankfurter Schauspiel, wo man in den Siebzigern niges hermacht, sowohl regional wie auch im internationa- dann doch folgenlos ein Mitbestimmungsmodell ausprobiert hatte, in Dlen Vergleich. Doch lokale Gemüter brauchten eben ihre Zeit voller Diskursblüte. Am Main reihte sich neben dem traditionsreichen zum Umgewöhnen. Und so ist die Musikstadt Frankfurt am Main eben Städel auf der Sachsenhausener Flussseite eine umgewidmete Gründer- zur Zwei-Opern-Stadt herangereift, mit nur einem echten Musiktheater. zeitvilla nach der anderen in die Perlenkette des Museumsufers. Am Rö- Bleiben wir bei der Alten Oper. Das Gebäude wurde vom Berliner merberg wurde die Schirn-Kunsthalle eröffnet, in der bis heute spekta- Architekten Richard Lucae im schönsten, schwülstigen, stolzgeschwell- kuläre Wechselausstellungen gezeigt werden. Es gab die von den Ban- ten Neorenaissance- und Barock-Stil entworfen und nach dessen frü- ken geförderte Deutsche Ensemble-Akademie, in der die Junge Deutsche hem Tod im Jahre 1877 von Albrecht Becker und Edgar Giesenberg fer- Philharmonie und die aus ihr hervorgegangenen, sich selbst verwalten- tiggestellt. 1880 wurde das von Frankfurter Bürgern finanzierte Mons- den Orchester Deutsche Kammerphilharmonie und Ensemble modern trum, die sich so kulturell gegen Preußen wehren wollten (das ihnen zusammengefasst waren, geleitet vom heutigen Baden-Badener Fest- 1866 die Autonomie als freie Reichsstadt genommen hatte), in Anwe- spielhausintendanten Andreas Mölich-Zebhauser. Die internationa- senheit von Kaiser Wilhelm I. eröffnet. Opern von Ernst Krenek, Arnold le Bühne-Avantgarde gab sich im vom Tom Stromberg geleiteten, einst Schönberg, vieles von Franz Schreker und Werner Egk, aber auch Carl von Peymann und Fassbinder mitbegründeten Theater am Turm ein Orffs „Carmina Burana“ und „Die Kluge“ wurde hier uraufgeführt, bis Stelldichein, die 1987 von einem verwirrten DDR-Flüchtling angezünde- am 23. März 1944 der Musentempel zerbombt wurde. te Oper hatte ihre Aufs und Abs, doch das Ballett von William Forsythe

Um die Ruine gab es jahrzehntelange Diskussionen. 1951 baute man leuchtete als weltweit gefeierte Speerspitze der Tanzmoderne. Aumüller Barbara Foto: 24 Foto: Barbara Aumüller dem Umzug SchauspielundOperrenovierte indas für ehemalige Stra del machtMaxHollein alsumbauwüti - Wiesbaden, Darmstadt undKassel stehen), undschondreimal mitdem gewickelt. Heute hier tanzt eineRumpftruppe alsThe Forsythe Compa Titel „Opernhaus des Jahres“ ausgezeichnet, wirkt sei- seit 2002der für gegenwärtigen Direktorin Susanne Ga ger, sponsorenaffiner und PR-cleverer als immerneueZacken inder Stadtkro Und doch strahlt die Kunst- undMu- einer der wichtigen Klangkörper in der Rundfunklandschaft, deutschen ensheimer. ­Bankentürme derIm Schatten weiter nachBremen. Das Ensemble modern, immernocheineder füh wurden Anfang der Neunziger die Zuschüsse gestrichen undsozog sie sind ebensieben ertragsreiche Chefdirigentenjahre unter Paavo zu Järvi Moderne inderseum für postmoder- sikstadt Frankfurt nochimmer enorm, mances ihres Namensgebers. inzwischen ziemlich verquasten Perfor- ny (die sich man mitDresden teilt), die renden Spezialistentruppen weltweit, sah sich von anderen, billigeren ne feine Sängernase bekannte BerndLoebe. Hier gibt essoviele Premie ble seit1792 besteht (immergetragen von den Bürgern, während die Andrésbianischen Pultstürmer Orozco-Estrada, der zuletzt beim Niederös- Ende gegangen, 2014erwartetalsNachfolger imSommer man den kolum nistischen Architektur blüht unter der Direktor Furore, das 1991eröffnete Mu- Künstlern die Stellung halten. Im Stä und Börsenschluss, eineVielzahl von ne wachsen, da abends,nachGeschäfts- und Messestadt, wo die Bankentürme und auch nicht nur schnöde Mammon- ist schon längst nicht mehr„Krankfurt“ ßenbahndepot Bockenheim 2004geschlossen, das Forsythe Ballett ab Staatstheater des Landes Hessen heute inden ehemaligen Residenzen terreichischen Tonkünstlerorchester frischenWind für sorgte. Neugründungen inebendiesem Sektor bedroht. Das TAT wurde nach An der echten Oper am Willy Brandt-Platz aber, die als festes Ensem Das sindvergangene Kammerphilharmonie Zeiten. Deutschen Der Beim hrSinfonieorchester, 1950neugegründet undschonimmer (Valentiniano), Paula Drei „Opernhaus Mal Max Emanuel CenčićMax die Oper Frankfurt. Frankfurt. die Oper und Beau Gibsonund Beau Murrihy (Fulvia) Hier: „Ezio“ mit des Jahres“ – (Massimo)

- - - anstaltungen von Unternehmenzur­ auch fürGalas,B schoninszweitejetzt Jahr. Außerdem stehtdieAlte Oper Familienprogramm „PEGASUS –Musikerleben!“geht Igor Levit undPiotr Anderszewski. neueKinder Das ­ sind esdasLondonSymphonyOrchestra, MarissJansons, Spielzeit eingeladensind:NachdemCleveland Orchestra merksamkeit aufKünstler undOrchester, diezwei Malpro reihe heißt„Akzente“ undrichteteinebesondere Auf- Nacht derRomantik“inallenS undHeinzHolligersamteiner„Langen Schumann Robert sowie imMärzeinRomantikschwerpunkt mitWerken von T ein T Festivals geben,diesichjeweils aufeinenKünstler oder Nach demMusikfest wird esanderAlten Oper weitere Alte Oper, neu gedacht etzlaff etzlaff SopranistinSchaferfolgt imMaidie Christine hema konzentrieren: NachdemGeigerChristian alle, internationaleKongresse undVer------alen. EineneueKonzert dermittel 10Millionen Euro rund eigenständigwerden. erwirtschaftet Wohlbekanntem undRaritäten, immerauf hohem Niveau, auch weil das (1993 www.oper-frankfurt.de www.alteoper.de einst „Atombombe der Musik“ geheißen, miteinem Musikfesteinst geheißen, „Atombombe der zum Musik“ Opernbränden erst genug, einmal musikalischen aberfür Zündstoff will sich ebenfalls inKonzerten produzierende Museums- undOpernorches- man trotzdemman auch weiterhin sorgen. Bei 352Veranstaltungen kamen464.000 Besucherindas Opern rund nányi (1968 in der Nachkriegszeit mitGeorg Solti(1952 bastian Weigle Qualität für steht.seit2008eineLiniedie fort, setzt Der ren wie ansonst keinem Haus, deutschen eineklektischer Reigen aus Spielzeitauftaktthematisch eingekreist. In hatFrankfurt man zwar von ter, indem 1916 ly von besonders den 100.Geburtstag Strawinskis „Sacre duprintemps“, haus. Inseinerersten eigenständigen Saison 2013/14hat Stephan Pau - Verfügung. – 1996) undPaolo Carignani (1999 – 1977), Michael Gielen (1977 – 24 Paul HindemithalsKonzertmeister wirkte, unter Se und 1819 musikhistorisch bedenkenswert, als die Ärmelhochgekrempelt. 60 Zurund Und trotzdem hat erprogrammatisch März 2012seinAmtanden bisherigen ein frischerWind. Nach 14erfolgreichen von 17,1Millionen Euro konnten durch war lediglich die kurze Zeitvon 1817bis finanzieren. Beieinem Jahresbudget sowie „Zemire und Azor“ hier uraufgesowie „ZemireundAzor“ Jahren undmitgroßzügiger Vorberei- zarteum in Salzburg, Stephan Pauly. „Es Kartenverkauf, Vermietungen undFör- Prozent kann sich die Alte Operselbst bes voll überden Zustanddes Hauses. beginnen zu dürfen“, sagte der des Lo ist ein großes die Arbeit Geschenk, hier Louis Spohr Kapellmeister amFrankfur- ter Theater war, unddessen Opern„Faust“ tungszeit übergab Michael Hocks am1. wurden.führt künstlerischen Leiter der Stiftung Mo Und auch ander Alten Operweht – 2008) geprägt wurde. Davor – – 1987), Sylvain Cambreling 1961), Christoph von Doh 25 ------einen strahlkräftigen M ner Symphoniker. erstmals seitKarajan einMannunter40 dieWie- Mit demSchweizer Dirigentenübernimmtnun Philippe Jordan 26 ge Verhältnisse eigentlich. Zürich glanzvollere Aufgaben boten. Unwürdi- Interesse, sobald ihninNew sich für York und Kernkompetenz. Und Fabio Luisi? Verlor das sejew (1997-2004)besaß eineeherzu kleine 1996): kein Originalgenie. Wladimir Fedos- rigent“. Rafael Frühbeck de Burgos (1991 - Prêtre (1986-91)war nur „Erster Gastdi - ein musikalischer Leiter blieb lange. Georges Wiener Philharmonikern. Und dann? Kaum auf dem angestammt zweiten Ranghinter den lini etablierten sie sich fest inWien, undzwar Der Hoffnungsträger Der Mit Philippe JordanMit Philippe Endlich Österreich: ­Karlsplatz –haben Mit PhilippeJordan kommt abHerbst erst phoniker wieder die WienerSym- – hier vor dem– hiervor ler, Karajan, Sawallisch und Giu- ker etwa. Noch unter Furtwäng- Chefs. Die Wiener Symphoni- anche Orchester Pech haben mit Chef Von

R obert F obert - tigsten Aufnahmen des Orchesters, darunter zurückgewinnen. Recht so. Etliche der wich Stammterritorium der Wiener Symphoniker punkt der nächsten Jahre, Wiener Klassik, ein Wolfgang Sawallisch 1960hierhergekommen. chesters. Aus genau war diesem Grund schon einesrenommiertenan der Spitze Konzertor - aus Operngräben heraus Sondernnur erwirbt. seinen Rufman als Dirigent heute nicht mehr wirkliche Sinfonieorchester. Jordan weiß, dass er hat eineBeweislast: Für ihnist esdas erste Chefdirigent der Opéra National de Paris. Und Begehrtheit vorweisen, denn erist zeitgleich te Position als Ausweis seiner internationalen lungsfähiger Chef. Erkann einerenommier- wiedermals ein zugleich junger und ausstrah Jordan willbeiseinemProgrammschwer- raun holzer

- - Endlich! te Aussichten die Wiener für Symphoniker. gute Figur machtder 39-Jährige ohnehin. Bes- kritisch undhandwerklich sattelfest. Optisch Chefdirigent gab. Jordan ist ehrgeizig, selbst 2009 mitWagners seinen Einstandals „Ring“ Frankreich einzuschlagen, wo PhilippeJordan dan. Dies war dafür, einGrund einenWeg nach starb seinVater (2006),der Dirigent ArminJor - ter der Berliner Staatskapelle. Zwischenzeitlich Wiener Philharmonikern undalsKapellmeis- festen Vertrag, unter anderem alsGast beiden sondern begab sich auf Wanderschaft ohne lich eineIdentitätskrise. Ich war ausgelaugt.“ dan imInterview mitRONDO. „Das war eigent te: jetzt erstmal keine feste Stelle mehr“, soJor- Graz. „Da war erreicht, einPunkt wo ich dach (als Assistent Barenboims) kam er an die Oper re einstecken. Nach Jahren inUlmundBerlin kleine Nackenschläge innerhalb seinerKarrie auch PhilippeJordan inÖsterreich schonerste, de schonendbehandelt.Bekanntlich musste se, z.B. soebenin„IdueFoscari“, nicht gera den die Symphoniker von der Wiener Pres- Theater ander Wien hängen ließ. Auch- wur noncourt beiStrawinskis „Rake’s Progress“ im len schwächeln. Rätselhaft etwa, wieman Har- Diskografie dieses Ensembles. Michelangeli) sindumwölkte Höhepunkte der nis Beethoven-Konzerte (mitArturo Benedetti angehörte), ebensoCarlolo-Cellist Maria Giuli- Harnoncourt (der dem Orchester alsSo früher Lili Kraus, Schubert-Sinfonien mitNikolaus Mozart-Klavierkonzerte mitClara Haskil und Er verlängerte seinenGrazer Vertrag nicht, Man hörte esinden letzten Jahren biswei------

Foto: Johannes Ifkovitz

Fotos: Herwig Prammer/Theater an der Wien (o. l.); Mark Lyons (u. l.); Andrew Eccles/Decca (o. r.); Marc Gilsdorf/Richard Strauss Festival (u. r.) Foto: Johannes Ifkovitz

Fotos: Herwig Prammer/Theater an der Wien (o. l.); Mark Lyons (u. l.); Andrew Eccles/Decca (o. r.); Marc Gilsdorf/Richard Strauss Festival (u. r.) Wiener Musiker-Wohnzimmer:Wiener R Unser Stammgast im im Stammgast Unser Café Imperial (Francesco Foscari), Macht sichMacht rar und Roberto TagliaviniRoberto (Jacopo Loredano) macht sich selten: obert F obert Plácido Domingo Dirigent James I dueFoscari: Conlon raun genten des in Europa nur noch selten präsenten Diri- ge, was die Callas nie war. Röhre imDauer-Forte. Nur leider alsNervensä klont die Callas. undmitWasserglas- InGestik fenbar erblich ist. Davinia Rodriguez dagegen mingo-Tenorklang inder Familie Foscari of clones“. beweist, Arturo Chacón-Cruz dass Do inthe „Send besetzt: tien nachdem Grundsatz Bett liegt). Auch sinddie anderen großen Par- Domingo dekorativ (oder imLehnstuhl sitzt Stegen einKostüm-Venedig zu pinseln,indem Thaddeus Strassberger damit, auf Aqua alta- Ganz erstaunlich. gelassen undgelöst wie beimSchlussapplaus. Auch sahihnlange man nicht soglücklich aus- seiner anderen großen Verdi-Bariton-Partie. tig beste Domingo seit„SimonBoccanegra“, ausdauernd inder Attacke, ist dies der eindeu- Doge inWien insZeuglegt. Kernig, bissig und seinem Fiasko alsGraf Luna inBerlin –als glaublich schließlich, wie sich Domingo –nach schreitet! Bühnenrolle ummehralseinJahrzehnt unter wirkliches Alter (offiziell 73) dasjenige seiner das wohl erste Mal seit Dezennien, dass sein „I dueFoscari“ einRollendebüt gibt. Außerdem cido D Dass esdas nochgibt: einePremiere mit hard war, wird immer noch renoviert. zie Also auch eine Stammadresse von Bern Thomas rungen zum Verdi-Jahr. einederConlon erfreulichsten amPult Erfah vielseitig undmotiviert. Wegen Domingo und ter von Wien ist. Angriffslustig undtreffsicher, chester immernochdas zuverlässigste Orches- rend belegt er, dass das ORF-Symphonieor - Trotzdem ein großer Abend, auch wegen Zwar begnügt sich die Inszenierung von Unser Stammcafé imHotel Imperial, das omingo holzer James Conlon (Francesco Foscari ist Mitte 80.)Un , der alsProtagonist von Verdis

. ImHexenkessel rüh

- Plá ------Ober, zahlen! stückerl von überall. chen. Sondern:Gusto von altgedienten Kö chem Stamm-Essen Nicht nur mitübli- Operetten-Glück! lich imOpern- und det sich Wien tatsäch macht. Bis Märzbefin lustig, wenn es gut man Moderne. britisch.Sehr Sehr einer der wenigen Operetten der zum Britten-Jahr widmet sich man Fleming ­ ander VolksoperHerring“ (Inszenierung: gesamtösterreichischen Maßstab. zierten Werke sindTrouvaillen nicht nur im spielt zu selten. die ‚auf Doch Lücke’ produ- re Spielstätte zum Riesentanker am Ring. Es Theater ander Wien eineklugkomplementä Brigitte FassbaenderBrigitte kaumman zu bieten. Ring? internationale Presse die Arbeit der Operam Verfolgtgrundsätzlich: eigentlich nochdie im „Rosenkavalier“ zuweilen etwas laut. Aber ber, wie sie leise zugibt, fand das Orchester büt (!)alsMarschallingab. Sogar sie sel- ming kürzlich ihr Wiener Rollen-De gende Wiener Staatsoper, wo Fle Sinnieren überdie gegenüber lie Noblesse. Prompt gerät ins man Sie nimmt’s gelassen. Mannennt’s lich traf, kriegt keinen guten Platz. Lecouvreur“ für ell liefert mit einer szenischenman „Adriana Meyer immerhin freie Fahrt Aktu- haben. ckel draufhalten, dürfte Intendant Dominique ter. lange So die Wiener Journalisten den De eher achselzuckend betrachteter Kapellmeis- ein inWien hochrespektierter, imAusland Auvity und von Robert Carsen mitCyril undgut besetzt Theater ander Wien. Prominent inszeniert Rameaus Opern-Ballettkomödie „Platée“ am Netrebko).Anna gerin des italienischenFachs unmittelbar vor stilisierte (tatsächlich war sie die größte Sän nistin, die sich selbergerne alsDiva assoluta Herbst ihrer Karriere angekommenen Sopra (16.2. Diven-Anbeterfür undPrimadonnen-Tröster mische? Anscheinend.Selbst cher! Sindhier eigentlich auch Einhei- hen wiruminsgern übersehene Café Sa laus Harnoncourt laus Harnoncourt zart hinzu,halbszenischzart von dirigiert vonNimmt die man drei Mo da Ponte-Opern Rolle ihres Lebens:als„LaFolle“ (ab17.2.). Noch eine schöne Sache: der neue „Albert Noch eineschöneSache: der neue„Albert Naja, geht so. Interessante Premieren hat Interessanter ist die Neuproduktion von – 12.3.). Esist die wohl beste Rolle der im , mit der ich mich hier kürz- Simone KermesSimone Angela Gheorghiu (8., 19.,29.3.),sobleibt das - - - - Franz Welser-Möst , ab15.2.).Noch , letztere inder Renée - - - Solides Solides Niko- - ist ist - - - - - musste stehen Auch Renée Fleming Sacher-Gesetzen: denNoblesse obliegt ‚Albert Herring‘ ‚Albert Brittens szeniert Fassbaender in- gemacht: Brigitte Lustig, gut wenn 27 Von und Konzert in Oper Höhepunkte und Premieren: Pleiten Proben, Fanfare 28 sensationellen Juan Élysées –miteinem Pariser Champs- Pariser

konzertant am R „La Favorite“ Diego Flórez Diego oland M oland Donizettis Schicksals“ Schweigers erobert sich Jonas Kaufmannals dem rattigen einestenorsingenden Charme Til stehen bringenden Längen. einzig mitvokalen Mitteln die Zeitzum Still- wenig grell überschraubt, mithimmlischen, sierigiert akzentsicherundeffektbewusst, ein her Fisch, nicht unbedingt allererste Wahl, di- mit gewissen Brüchen, versteht sich. Und- As motorischer Handwerker, will sie realistisch – im Arm.Natürlich ist den habende, reuevolle, abersterbende Frau sammenzubrechen, die ihnwiedergefun lich getäuscht schließlich imKreuzgang zu- wegen indie Welt zurückkehrt, umfürchter- ter unter Mönchenspielt, wo einer„l’amour“ wohl diese OperamAnfang undEnde imKlos- Keusch geht anders, hier lodertdie Liebe, ob len wiederholen wird. te Garančas Elīna beiden Salzburger Festspie diese „Favorite“, die erEnde August ander- Sei Donizetti andere Herausforderungen, sowie Gestaltertalischen entwickelt. Jetzt warten bei se hinauslängst zu einembannend sentimen komponiert wurde. den wegweisenden Tenor Gilbert-Louis Duprez raketen klar, dass die Partie des Fernand für macht nicht nur mitseinenhohen C-Leucht in seinemRollendebüt Juan-Diego Flórez. Der de Maitresse Léonor. eineSensation Doch ist Mezzo die komplex sich ver- undentlieben mit glutvoll-guturalem, abergeschmeidigem riton-Singens hoch.Beatrice Uria-Monzon ist halten die Tugenden französischen Bass-Ba XI.) undNicolas Cavallier alsPrior Balthazar zu besetzenden Verdi-Opern, der ausgerechnet ineinerder amunmöglichsten den Rest desereignete Opernabends –unddas sich ebenfalls einTriumph des Singens über dirigierten im Aufführung Pariser tierten, von Jacques Lacombe mitGeschmack gen wird wie indieser aus Monte Carlo impor- tut es,wenn konzertant sohinreißendgesun schönste Eugène-Scribe-Kolportage. was Doch die Opéra1840 für komponierte d es Mit der bühnenfüllendenProlligkeit und Kušej,Martin eher ein schnaufend grob Wir reisten weiter nach Flórez hat sich überdas technisch Makello Jean-François Lapointe (König Alphonse a C ck -Elyhamps . es sées Gaetano D ? Mü „La Favorite“

nchen „Macht des Thé onizettis

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verbindend. mit der robusteren irdischeren von Kaufmann ren, elfischenOpernwelt und doch sofort sich Ergänzung,talische stets wie aus einerande absolut sicherer Höhe, ist sie seinesentimen nend, lyrisch verschattet inder Tiefe, mit eros alsLeonora. Mädchenhaft durchschei- gänzend imtotalen Kontrast –Anja Hart vermag. szenischen Notwendigkeit anzupassen der Wahrheitsfindungtrument einer der seine Stimme vollkommen als Ins- so vollkommen spielt, singt und gestaltet, so einzigartig, weil eskeinen Tenor gibt, der Alvaro die Szene. Erist gegenwärtig zu Recht Matthew Barries unsterblicher le Koproduktion nicht zum ersten MalJames wurde mitviel Einsatzundalsinternationa sie was Kinder. –für Auf der großen Bühne schienen sie abernicht weiter zu hören. Fernsehzeichentrickfilm; auf die platte Musik vespektakel ebenimmernochjeden ersetzt erstaunlich langmütigen Kinder sofort, das Li- monsterechse vorbehalten. Da reagierten die ckenden Krokodil alsschlurfende Gummi- lungsimmanenten Gimmicks wie dem ti- angeheuertem Aerial Director undden- hand can Haylers, densamt Flugmaschinen eigens der perspektivenschiefen Ausstattung Dun law konnten hier punkten. Das bleibt einzig ten versagende Libretto von Lavinia Greens- noch das untaugliche, anallen Höhepunk avantgardistische Musik von Richard Ayres, die besten sein. und die Eltern der Darling-Kinder nicht eben Rebell, die verlorenen Jungswirkliche Outlaws Konfektion, das ist klar, dieser Peter sollte ein ne Disney-Niedlichkeiten nochRobert-Wilson- Familienoper verwurstelt. Manwollte hier kei- Wir wechseln nach Ihm zur Seite, ihnvollkommen er- Aber weder die dröge suppende, pseudo S t u r ttga Peter Pan t . Dort tun . Dort - zur zur ------(Leonora) und Anja Harteros Jonas Kaufmann (Alvaro) in München: desSchicksalsMacht Darling) KlugeDaniel (John (Michael Darling), Feiler Josefin Pan), Iestyn (Peter Morris Kakuta (Wendy), –Yuko Pan Peter Stuttgart: Oper

Fotos: Wilfried Hösl/Bayerische Staatsoper (r. o.); A T Schaefer/Oper Stuttgart (r. u.)

Fotos: Bernd Uhlig Fotos: Bernd Uhlig „Es gibt keine Erkenntnis der Hoffnung“, außer Abgeklärter Antike, inFrankfurt konzentriert ersich auf Mythos im Hörsaal im ­Mythos notizen der RONDO-Opernkritik der notizen Premieren Doppel: Gezischtes Da Capo das Wesentliche, modernisiertundmoderiert der, der Mutterschänder. Freilich inder selte den Regisseur Hans Neuenfels ander Oper Tönen des Zweifels undLeids sehrmenschlich gen, Neuenfels-Kommenta witzelnden mal abgeklärt den Mythosimmodernen, sanft iro cu mehrerecu Sophokles-Tragödien ausschlach eine Hilfskrafthorde stylish-räudigerPunks, es neuerlich die stummen Mitspieler, diesmal cken losschickt. der EsistVatermör Ödipus, - verkündet alsbitteres Fazit diean Schrift der George Enescu: „Oedipe“ singt, steigt willigalsProtagonist indie Hand- spektive auf Rifail Ajdarpasics nüchternem ponisten George Enescu. O Geigenvirtuose bekannten Kom rumänischen zudem erscheinen die- üblichen, würzi mal nen, grausamen Lebensweg erkennt. Wo Enes- naler Durchschlagskraft, aber auch sensiblen Einheitsraum. re alssubjektive Sicht aus der Ödipus-Per- nisierenden Hörsaal-Gewand. Natürlich gibt in Paris uraufgeführten einzigen Operdes als nen Variante der eigentlich vieraktigen, 1936 Frankfurt staunend undzunehmend erschro lung ein,die erzunehmend alsseinen eige Schieferwand. Die liest einReisender insIch, könig, den der famose Simon Neal mit barito per Frankfurt Frankfurt per Der alteDer Bühnenwolf Neuenfels liebt die Sein rechtmäßiger,Sein aberfataler Thebaner ------Alte! Nicht ohne meine ohne Nicht der Text folgt ja immerhin Dostojewski. Also: dem „Oedipus inKolonos“ gesogenes, statisch- deutscher Übersetzer Henry Arnold in100 Übersetzer deutscher Henry Prokofjew: „Der Spieler“ „Der Prokofjew: als habe sichals habe die Regisseurin gesagt: „Das Ding geht voran. Vor allem dank hochmögender li- abend. Alexander Liebreichabend. Alexander model- amPult oratorienhaftes Weiterleben underlösungsbe eliminieren siealsviertenaus Enescus, Akt Opernensemble hat wie auf dem Catwalk lau- pausenlos verdichteten Minuten. AmSchluss sagt, das Weitere scheintfolgerichtig. Nederlandse OperaAmsterdam mentator. Und das hervorragende Frankfurter in Gottes Namen!“ interessiert mich zwar nicht die Bohne, aber vonniert Andrea Breth, erweckt den Eindruck, reites Sterben. indie Ferne. Erirrt ist Alles ge Die Wiederentdeckung Oper der russischen ter schöne, vignettenhafte Einzelauftritte. tet, da konzentrieren sich Neuenfels undsein Spieler“ etwa, anderSpieler“ Nederlandse insze terarischer Vorlagen. Sergei Prokofjews „Der klangprächtige Chorgibt den neutralen Kom heiten der kraftvollen Partitur heraus.Der undknetetliert plastisch die kantigen Schön heller, fast heiterer, sanft didaktischer Opern Auch gut. Da Prokofjews arienfreie, rhyth

Es ist trotz aller Ungeheuerlichkeiten ein ­ R oland Ma ckes ------„Krieg undFrieden“, den Zaren“ „EinLebenfür den Kessel-Sopran damenhaftgrell Gel- zur dies sounglaublich viel Arbeit macht. deswegen soselten Komödien inszeniert, weil (Mr. Astley) sindnasalsingende Argumente as aus „Salome“. Einhumoristischer Lichtblick wurf machenkonnte,wurf eineVorlage nicht mög- wirkt sie wie eine cognacgeschwenkte Herodi- Zauberberg. Abindie Liegekur! seits geratenseits sind,darauf machtdie Brethsche seurin versehen, dernoch nie man den Vor - schen Glaskästen undGrünpflanzen dahin scheint für Andreascheint für Breth wieder die einmal und Mussorgskis „Khovanschtschina“ insAb Breths Russen-Tour alsPauschalreise musi- Initiative immerhin aufmerksam. Selbst Halb renden Glücksritter wissen will,bringt nichts matten Tenor-Stift fest undbohrend indie Par- mitdem StempelDoch einerQualitätsregis- misch packende Spielsucht-Oper einschönes, Hamburg und Mutter des Tenors Daniel Beh Renate Behle, gewesene Hochdramatische aus böse Alte gewesen zu Babolenka sein. Als feiert bei einerRegisseurin, die zugibt, dass sie nur ihr Mezzo trefflich. Mit rostroter Toupier-Tolle tie Orkest kommt furiosauf die Tubedrückt, tung. Pavlo Hunka (General) undGeorg Nigl titur. Sara Jakubiak (Polina), die vom reüssie für eineFortsetzungfür der Geschichte auf dem kalisch superinSchwung. Dass wie Schätze lichst ernst genommen zu haben. lige. Kritischer gesagt: modernes Antiquariat. Noblesse ob kreiselnden Casino-Gesellschaft: kleines Werk ist, erfreut sich man ander zwi- herziges hilft. le, ihrwürdiges Comeback. Immernochbeißt John Daszak dreht seinenzinn alsAleksej Das der Aufmerksamkeit Zentrum aber Da Marc Albrecht des Reseden amPult Andrea Breth Antiquariat: Amsterdam „Spieler“ in„Spieler“ Prokofjews inszenierte Modernes R obert Fraunh olzer 29 ------Das Klassik & Jazz Magazin 1/2014 plus #61 #61 All rights reserved. Die RONDO-CD ist die ideale Ergänzung zur For promotion only. Not for sale. Hörbeispiele aus aktuellen CDs Heftlektüre. Wenn Sie diese CD mit Hör­proben

1 Eiche, Akamus, Rademann u. a. – C. P. E. Bach: „Fecit potentiam in brachio suo“ Wien – Mozart: Posthorn-Serenade, Menuetto – Trio I & II 4 auch gerne regelmäßig erhalten möchten, Villazón, LSO, Pappano – Mozart: KV 503, Allegro maestoso (Auszug) kian, Süssmann – Brahms: Hob VIIa:1, Finale. Presto „Se vuol ballare“ bestellen Sie einfach ein Abonnement unter to

Faust,6:13 Queyras | 11 – Beethoven: Klaviertrio op. 97, Allegro moderato (Auszug)

chesterbasel, Antonini – Beethoven:

Moinet, Christ – Donizetti: Andante sostenuto für Oboe und Harfe 3:30 | 10 Violinsonate op. 108, Adagio huysen, Münchner RO, Weil – Czerny: Konzert„Si mostra op. 153, la Allegro sorte“ KVcon 209 brio (Auszug) www.rondomagazin.de 4:09 | 9 5:33 | 6 15

Wang, Simón Bolívar SO, DudamelBerliner Barocksolisten, – Prokofjew: Klavierkonzert von der Goltz op. – C. P. E. 16, Scher Bach: Concerto, Allegro di mol

Van Horn, MusicAeterna, Currentzis – Mozart: „Bravo Signor Padrone!“… zo Cencic, Armonia Atenea, Petrou – Hasse: „Dei di Roma“

2:18 | 16 5:10 | 3 17

Manzel, Orchester der Kom. Oper Berlin, Abramovich – Hol

Karadaglić, LPO, Nézet-Séguin – Rodrigo: „Canario“ Avital u. a. – De Falla: „Jota“ (Arr. Efrain Oscher) laender: 3:28 | 4:49 | Sinfonie Nr. 8, Tempo di minuetto 5

„Illusions“ Argerich, Abbado u. a. – Mozart: 8

nate für Violoncello, V. Phase Seiler, Concerto Köln3:38 – Haydn: | 2 Violinkonzert Christian van Horn, Music Tal & Groethuysen,

Harnoncourt, Concentus Musicus 3:32 | 18 Aeterna, Teodor Currentzis Münchner Rundfunk­

Radutiu – Ruzicka: So 9 14

4:16 | 5:19 | 13 3:16 | 12 4:14 |Klavierkonzert 7 Mozart: Le nozze orchester, Bruno Weil 2:18 14

Tal & Groet- kammerorMelnikov, Manou 4:50 | - 3:02 | - 5:58 | di Figaro (Sony), Mozart & Czerny - - - - Hörbeispiele aus aktuellen CDs „Bravo Signor (Sony), Czerny: Padrone!“… „Se Konzert für Klavier vuol ballare Signor vierhändig und Markus Eiche, RIAS Kam- Martha Argerich, Orchestra Contino“ | 3:29 Orchester op. 153, 1 merchor, Akademie für Alte 5 Mozart, Claudio Abbado Allegro con brio (Auszug) | 5:57 Musik Berlin, Hans-Christoph Mozart: Klavier- Jacques Zoon, Berliner Rademann konzerte Nr. 20 & 10 Barocksolisten, Gottfried Yuja Wang, Simón Bolívar C. P. E. Bach: Mag- 25 (Universal/DG), von der Goltz 15 Orchestra, Gustavo Du- nificat, Heilig Klavierkonzert C. P. E. Bach: Sin- damel (hm), „Fecit poten- C-Dur KV 503, fonien und Con- Prokofjew, Rach- tiam in brachio Allegro maestoso (Auszug) | 5:33 certi (Sony/dhm), maninow: Klavier- suo“ aus: Magni- Concerto für Flöte, konzerte (Univer- ficat, Wq. 215 | 3:37 Max Emanuel Cencic, Streicher und B.c., sal/DG), Prokofjew: 6 ­Armonia Atenea, George Allegro di molto | 6:13 Klavierkonzert Nikolaus Harnoncourt, Petrou Nr. 2 g-Moll op. 16, Scherzo | 2:18 2 Concentus Musicus Wien Hasse: Rokoko Céline Moinet, Mozart: Sinfonie (Universal/Decca), 11 Sarah Christ Avi Avital Nr. 35 „Haffner“, „Dei di Roma“ Meditations (hm), 16 u. a. Posthorn-Serenade (Arie des Orazio) Donizetti: Andante Between Worlds (Sony), Posthorn- aus „Il trionfo di sostenuto für Oboe (Universal/DG), De Serenade KV 320, Clelia“ | 4:15 und Harfe | 3:16 Falla: „Jota“ aus Menuetto - Trio I & II | 5:11 „Siete canciones Catherine Manoukian, populares españo- Miloš Karadaglić, London 7 ­Gunilla Süssmann Alexander Melnikov, Isa- las“ (Arr. Efrain Oscher) | 3:02 3 Philharmonic Orchestra, Brahms: Violin­ 12 belle Faust, Jean-Guihen Yannick Nézet-Séguin sonaten (Edel/ Queyras Dagmar Manzel, Orches- Aranjuez (Univer- Berlin Classics), Beethoven: Kla- 17 ter der Komischen Oper sal/DG), Rodrigo: Violinsonate Nr. 3 viertrios Nr. 6 und Berlin, Michael Abramovich „Canario“ aus: d-Moll op. 108, 7 (hm), Klaviertrio Menschenskind „Fantasia para un Adagio | 4:49 B-Dur op. 97 „Erz- (Universal/DG), gentilhombre“ | herzog“, Allegro Hollaender: 4:50 Midori Seiler, moderato (Auszug) | 5:15 ­„Illusions“ | 3:32 8 Concerto Köln Rolando Villazón, London Haydn: Die Violin- kammerorchesterbasel, 4 Symphony Orchestra, konzerte (Edel/ 13 Giovanni Antonini Valentin Radutiu ­Antonio Pappano Berlin Classics), Beethoven: Sinfo- 18 Mozart: Konzert- Violinkonzert nien Nr. 7 & 8 Ruzicka: Werke für arien (Universal/ C-Dur Hob VIIa:1, (Sony), Sinfonie Violoncello (Thoro- DG), „Si mostra la Finale. Presto | 4:09 Nr. F-Dur op. 93, fon/Naxos), Sonate sorte“ KV 209 Tempo di minuetto für Violoncello, V. | 3:27 | 4:16 Phase | 2:18 30 Schon geraten wir ins Schwär- men. Wie elegant und gleichzei- tig forsch entschlossen bringen sich die Streicher – mit Ensemble- leiter Rüdiger Lotter an der Spit- ze – im ersten Satz des „Dritten“ K ins Spiel, wie herrlich vorlaut stö- ren die Hörner mit ihren wider- borstigen Triolen im ersten Satz KLASSIK des „Ersten“ den ebenfalls höchst markanten Streicher- und Holz- bläsersatz. Die Cembalistin Olga Watts spielt sich dann im ersten Johann Sebastian Bach Satz des „Fünften“ Stück für Stück in den Vordergrund, um schließ- Brandenburgische Kon- lich ihre Kadenz recht streng ohne zerte 1 – 6 viel Federlesens abzuliefern – das ●●●●○ erste Klavierkonzert der Musik- Hofkapel- geschichte als Feuerwerk kraft- le München,­ voll-schnörkelloser Virtuosität. Ja, Rüdiger­ Lotter diesen Brandenburgischen kann dhm/Sony man noch so manches neue Detail Klassik-CD des Monats (2 CDs, 88 Min., 2/2013) ablauschen. Gut, dass trotz großer Konkurrenz noch eine hervorra- Aufnahmen der „Brandenburgi- gende Gruppierung eine Neuein- Ferruccio Busoni schen“ sind wahrlich in großer spielung gewagt hat. Zahl auf dem Markt, und gerade Michael Wersin Späte Klaviermusik in den letzten Jahren hat es noch ●●●●● Marc-André Hamelin, Hyperion/Note 1 CDA67951 einmal Neueinspielungen auf der (3 CDs, 195 Min., 4/2011 & 8/2012) ganzen Breite des interpretatori- schen Spektrums gegeben: Gardi- Johann Sebastian Bach, Wie es um die Wende vom 19. zum 20. Jahr- ners erstklassige Instrumentalis- Béla Bartók hundert in den Künsten allenthalben bro- tenschar – weitgehend ohne Gar- delte und gärte, fasziniert bis zum heutigen Cellosuiten Nr. 1 und 6, diner (der vom Zuschauerraum Tage. Dabei sind nicht nur die spektakulä- Sonate für Violine solo aus zusah) als Dirigent – , Sigis- ren Skandalereignisse wie die Urauffüh- Sz. 117 wald Kuijken mit Schulter-Cel- rung von Strawinskis „Sacre“ in Paris oder lo und grifflochloser Trompete, ●●●●● das Wiener „Watschen-Konzert“ von Inte- Chailly mit historisch inspirier- Sergey Malov resse, sondern auch die kleineren Revolu- ten, aber auf modernen Instru- easonus EAS tionen, die aus den Studierstuben experi- menten spielenden Musikern des (66 Min., 4/2013) mentierfreudiger Musiker ihren Weg an die Öffentlichkeit nahmen. In Gewandhausorchesters. Und nun diesem Zusammenhang ist es lohnenswert, sich in die merkwürdigen kommt nochmal eine „Neue“ mit Klavierwelten des deutsch-italienischen Virtuosen-Komponisten Ferruc- der Hofkapelle München, die doch Eigentlich müsste ein ehrgeizi- cio Busoni zu vertiefen. Im glitzernden Gewand seiner Tastenakrobatik auf dem CD-Markt bisher eher als ger junger Geigenvirtuose mit verbergen sich einerseits Versuche mit erweiterter Harmonik bis hin zur kompetentes Begleitensemble im den vier Saiten seines Instru- Bitonalität, Erprobung neuer formaler Konzepte und das Ringen mit der Gefolge von Solisten oder Chören ments vollauf ausgelastet sein. Frage, wie sich Musik nach dem Untergang traditioneller Formen auf in Erscheinung trat. Nun, an hoch- Bei Sergey Malov ist das nicht der neue Weise fortzubewegen vermag. Andererseits ist da immer wieder karätigen Solisten mangelt es auf Fall. Er geht sein auf zwei Volu- der Rückbezug auf Vergangenes, vor allem auf die Musik von J. S. Bach, dieser CD ebenfalls nicht: Hille mes angelegtes CD-Debut näm- deren Materialien und Verarbeitungstechniken Busoni offenbar tiefgrei- Perl und ihre Tochter Marthe spie- lich auf gleich 13 Saiten an: jenen fend beschäftigt und fasziniert haben. In Vielem ähnelt sein Experimen- len die Gamben im „Sechsten“, der Geige, jenen der Bratsche und tieren und Streben dem, was auch der späte Liszt unternahm, um der Dorothee Oberlinger und Loren- jenen des fünfsaitigen Violon- Musik den Weg in die Zukunft zu erschließen. zo Cavasanti blasen im „Vierten“ cello da spalla. Schon allein sei- Es braucht einen technisch hochversierten, intellektuellen Pianisten höchst agil und verzierungsfreu- ne Interpretationen von zwei der wie Marc-André Hamelin, um Busonis teils eigenwillige, teils gar verstie- dig die Soloflöten – und zwar tat- Bach‘schen Cellosuiten auf dem gene Elaborate dem Publikum zu vermitteln. Nur wer die technischen sächlich jene „Flauti d’echo“, die an einem Gurt vor der Brust gehal- Hürden spielend bewältigt und als umfassend Belesener und Gebilde- Bach in seiner Partitur verlangt. tenen barocken Minicello ist be- ter in die eigentlichen Sinnschichten der Werke vordringt, kann Inte- Mit Laura Vukobratovic hat Lot- merkenswert: Zwar haben schon resse wecken für eine Musik, die über weite Strecken vor allem aus ihrer ter für das „Zweite“ eine Trompe- Sigiswald Kuijken und sein Schü- Zeit heraus zu verstehen ist – ähnlich wie eben auch der späte Liszt. Ein te gewonnen, die vielleicht noch ler Dmitry Badiarov Einspielun- ausführlicher Beihefttext hilft dem Hörer zusätzlich beim Entschlüsseln nicht so bekannt ist wie Perl und gen auf dem erst seit wenigen Jah- dieses spannenden Repertoires. Höchst dankenswert, dass sich Künstler Oberlinger, aber ihren Part so bril- ren wiederentdeckten Instrument und Produzenten immer wieder mit solcher Sorgfalt und solchem Enga- lant vom Stapel lässt, dass es eine vorgelegt und damit auch prak- gement auch den Randbereichen des Repertoires widmen. wahre Freude ist … tisch die These bekräftigt, dass Michael Wersin 31 Klassik

Bach seine Suiten tatsächlich für forte trommelnden Perkussionis- ein solches „Schultercello“ ge- ten zu fesseln, was noch lähmend schrieben hat. Aber erst bei Ser- auf die Ballungen repetierter ff- von Michael Blümke Vokal total gey Malov kommt neben Transpa- Akkorde abstrahlt. Ich will gewiss renz und tänzerischer Leichtigkeit keinem hemmungslosen Losdre- In Großbritannien stand 2013 nicht Verdi oder Wagner im auch das virtuose Potenzial des schen das Wort reden, aber dem Mittelpunkt von Jubiläumsfeierlichkeiten, sondern Ben- Instruments vollauf zur Geltung. Kopfsatz fehlt hier einfach der jamin Britten. Seine Werke prägten die Spielpläne und Malovs frische, flotte, unver- treibende Impuls des Solisten, den Konzertprogramme landauf landab, so gut wie jeder grübelte und wahrhaft geigerisch sowohl ein niemals seine Klang- Künstler stand im Laufe des Jahres in oder mit einem empfundene Interpretation wür- kultur preisgebender Geza Anda Britten-Werk auf der Bühne. Auch das London Symphony Orchestra er- de für ein starkes Debut genügen als auch der raubtierartig voran- wies dem Komponisten mit zwei konzertanten Aufführungen von„The – doch der russische Musiker mit stürmende Zoltán Kocsis freiset- Turn Of The Screw“ seine Reverenz. Der Mitschnitt unter der Leitung ungarischen Wurzeln will es sich zen konnten. von Richard Farnes kann fast auf ganzer Linie punkten. Andrew Kenne- nicht in der Nische der histori- tDas dritte Prokofjew-Kon- dy bringt für die dominierende Rolle des Peter Quint nicht nur alle schen Aufführungspraxis bequem zert dann zeigt pianistische Be- wünschenswerten Tugenden eines lyrischen Tenors mit, sondern wirkt machen: Bach stellt er die 1944 wegungslust und schwelgeri- seines männlichen Timbres wegen deutlich interessanter als viele nur entstandene Solosuite für Geige schen Orchesterklang. Aber hört weich klingende Kollegen. Katherine Broderick hat schon mit ihrem von Béla Bartók gegenüber – und man dieses Werk jemals schlecht? Debüt-Recital (siehe RONDO 1/2013) bewiesen, dass sie eine tolle Stim- überzeugt auch hier mit einer vir- Lang Lang jedenfalls vertraut me hat, die sie hier als Miss Jessel wirkungsvoll einsetzt. Auch die bei- tuos-spielfreudigen und geradezu einem musikantischen, durch den Kinder und die Haushälterin sind sehr gut besetzt, lediglich bei eleganten Interpretation, die nicht keine Selbstzweifel gehemmten der Gouvernante von Sally Matthews mit ihrem unruhigen Vibrato gibt zuletzt Bartóks melodische Qua- Instinkt, und es ist entsprechend es Abstriche zu machen. (LSO Live/Note 1) litäten herausstreicht. Der Brat- vergnüglich anzuhören. Aber ver- scher Malov wird erst auf Vol. 2 zu gleicht man mit der ebenfalls Von Verdi lässt Riccardo Muti auch als Chef des Chicago erleben sein – und auch danach kürzlich erschienenen Aufnahme Symphony Orchestra nicht. Nach einer fantastischen dürfte man noch viel von diesem mit Lugansky und Nagano, trifft „Messa da Requiem“ (siehe RONDO 1/2011) bringt das or- in jeder Wortbedeutung „vielsaiti- man, auch was die Durchlichtung chestereigene Label jetzt einen nicht weniger begeistern- gen“ Virtuosen hören. des Orchesterparts angeht, auf ein den „Otello“ mit dem Maestro heraus. Aleksandrs Anton- Carsten Niemann ganz anderes künstlerisches Re- enko sang die Titelpartie bereits bei den Salzburger Festspielen 2008 flexionsniveau. Dort wird die satz- unter Muti, er ist derzeit absolut konkurrenzlos als Otello. Was man auch technische Gediegenheit, die den von Krassimira Stoyanovas Desdemona sagen kann: Die Bulgarin hat al- hier vorherrschenden Eindruck les, was man sich von einem Verdi-Sopran wünscht. Nur Carlo Guelfis Béla Bartók, Sergei emotionaler Unmittelbarkeit erst Bariton ist für den Jago zu klein dimensioniert, zudem in der Höhe arg Prokofjew erzeugt, zum verborgenen Thema. eingeschränkt. Dank der hervorragenden übrigen Besetzung lässt sich Matthias Kornemann das aber gut verschmerzen. (CSO Resound/harmonia mundi) Klavierkonzert Nr. 2, Klavierkonzert Nr. 3 Weit nach Russland hinein, nach Perm, 1400 Kilometer ●●●○○ östlich von Moskau, hat sich Simone Kermes aus Liebe Lang Lang, Berli- John Blow zu Mozart begeben, um dessen drei Da-Ponte-Opern mit ner Philharmoni- Venus & Adonis Teodor Currentzis und seiner MusicAeterna einzuspie- ker, Simon Rattle len. Als Einstieg wurde „Le nozze di Figaro“ gewählt, Sony ●●●●○ wo neben Kermes als Contessa zwar international nicht ganz so be- (CD + DVD, 60 Min. + 30 Min., 2 Céline Scheen, kannte Namen auf der Besetzungsliste stehen, das sängerische Niveau & 4/2013) Marc Mauillon, aber dennoch recht hoch ist. Trotzdem ist der eigentliche Star der Auf- Grégoire Augus- nahme die fulminante MusicAeterna, die mit ihrem energiegeladenen, Warum habe ich eigentlich erwar- tin, Les Musi- dynamisch weitgefächerten, ebenso frei wirkenden wie rhythmisch tet, Lang Lang würde das zweite ciens du Paradis, präzisen Spiel wirklich einen neuen Orchesterstandard für dieses Werk Bartók-Konzert ruchlos hindon- Maîtrise de Caen, festgelegt hat. Allein schon wegen dieser unglaublichen Truppe und nern wie eine pianistische Na- Bertrand Cuiller ihres unkonventionellen Leiters dürfen wir uns auf die anderen beiden turgewalt? Mit Simon Rattle wäre Alpha/Note 1 Teile der Trias freuen. (Sony) eine solche gewiss unterhaltsame (DVD, 86 Min., 2013) Einseitigkeit nicht zu haben, ist Durch einen kürzlich in Brüssel aufgefundenen Band mit das Werk doch ein eigentümlicher „Venus & Adonis“ von John Blow den handschriftlichen Partituren von gleich vier Orato- Zwitter aus Lisztschem Virtuosen- (1649 - 1708) gilt als die erste eng- rien Gaetano Venezianos, kann man jetzt erstmals auch stück und barockisierendem Con- lische Oper der Musikgeschich- ein großes Vokalwerk des Scarlatti-Zeitgenossen kennen- certo grosso. Die letzere Facette te. Ähnlichkeiten der musikali- lernen, das knapp 70-minütige „La Santissima Trinità“. wird in dieser Aufnahme mit fas- schen Gestaltung verbinden das Antonio Florio und seinem Ensemble I Turchini (früher: Cappella de‘ Tur- zinierender, aber auch etwas er- Stück mit Henry Purcells „Dido & chini) verdanken wir seit über 20 Jahren zahlreiche musikalische Entde- nüchternder Konsequenz ausge- Aeneas“, das offenbar nach dem ckungen der neapolitanischen Schule – mit diesem geistlichen Musik- spielt. Fast betuliches, dynamisch Vorbild von Blows 1683 vor Kö- drama von 1693 noch eine mehr. Die fünf Gesangssolisten zeichnen sich teilweise ziemlich zurückgenom- nig Charles II. uraufgeführtem nicht vorrangig durch Stimmschönheit aus, sondern durch stilistische menes Konzertieren scheint den Maskenspiel komponiert wurde. Kompetenz und Gestaltungskunst. Ein weiterer interessanter Blick auf Solisten über weite Strecken in der Blows Musik zu der tieftraurigen die Musikstadt Neapel am Ende des 17. Jahrhunderts. (Glossa/Note 1) Attitüde eines gepflegt im Mezzo- Geschichte von Venus und ihrem 32 Geliebten Adonis, der bei der Jagd nauf. Denn tatsächlich singt er bei chalant im Gewand der Fin-de- von einem Eber getötet wird, ist seinem neuesten Projekt im Du- Siècle-Salonmusik daher. Eric le ●●●●○ von anmutig schlichter Schönheit. ett – mit sich! „A voce sola, in dia- Sage und Alexandre Tharaud ver- Bejun Mehta, Unter der musikalischen Lei- logo“ lautet dementsprechend der stärken den Eindruck durch ihr Akademie für tung von Bertrand Cuiller wur- Untertitel der Aufnahme „Can- dezentes, besonnenes, beinahe Alte Musik Berlin, de das Stück 2013 am Théâtre de tate Deo“, für die Beasley in die stilles Spiel. Dies bleibt auch so, René Jacobs Caen auf die Bühne gebracht, und Gründungsjahre der italienischen wenn die „Souvenirs de Bayreuth“ harmonia mundi die vorliegende DVD gibt eine Li- zweistimmigen Motetten zurück- für dieselbe Besetzung mit jenem (70 Min., 4/2013) veaufführung wieder. In einem gereist ist. Gemeinsam mit seinen charakteristischen übermäßigen sparsam beleuchteten, detail- langjährigen Musikerfreunden Dreiklang einsetzen, der für je- Bejun Mehta ist kein Sänger für reich ausgestatteten Bühnenbild vom Alte Musik-Ensemble Accor- den Wagnerianer mit dem Ausruf reine Schönklanggourmets. Ihm agieren in den Hauptrollen Céli- done unter der Leitung von Guido „Hojotoho“ konnotiert ist. Wir hö- fehlt die berückende Süße von ne Scheen als Venus, Marc Mau- Morini hat er geistliche Vokalstü- ren im weiteren Verlauf noch kur- Cencic oder Barna-Sabadus, da- illon als Adonis und der Knaben- cke von Komponisten ausgegra- ze Ausschnitte u.a. aus dem Wal- für gibt es bei ihm stets eine dra- solist Grégoire Augustin als Cupi- ben, die zu Beginn des 17. Jahr- kürenritt und Rheingold-Vorspiel; matische Wahrheit. Der Wahl-Ber- do. Der Klang konnte freilich nicht hunderts der Frömmigkeit einen alles ist scherzhaft in eine fünfsät- liner ist zweifellos der expressivs- so gebündelt eingefangen wer- konzentriert intimen Rahmen ver- zige „Fantaisie en forme de qua- te unter den Top-Countertenören den wie bei einer Studioproduk- liehen haben. drille“ gepackt und rauscht vorü- und ein wahrer Meister der Far- tion, und es gibt vor allem bei den Dazu gehörten solche endlich ber wie ein „Ring in fünf Minuten“ ben und Schattierungen. Bei ihm Sängern die üblichen kleinen Un- entdeckten Pioniere wie Alessan- – eine reizende Respektlosigkeit klingt Verzweiflung nach Ver- ebenheiten, die eine marginal kor- dro Grandi, Ignazio Donati und gegenüber dem deutschen Zu- zweiflung, Wut nach Wut und rigierte Livedarbietung mit sich Giuseppe Giamberti, aber natür- kunftsmusiker Wagner. Freude nach Freude. Kein Wunder, bringt. Diese Nachteile werden lich auch Claudio Monteverdi. Aus den anderen Stücken der dass René Jacobs ihn so schätzt – aber reichlich wettgemacht durch Und wie sich Beasley in ihren „Sal- CD – es finden sich darunter zau- er muss sich in ihm ein ganzes die mitreißende Atmosphäre die- ve Regina“, „Stabat Mater“ und Ju- berhafte Miniaturen für ein Solo- Stück weit selbst wiedererkennen, ser Bühnenproduktion, die sich belhymnen mal zärtlich, mal be- instrument mit Klavierbegleitung, sowohl in der gestalterischen He- auch dem DVD-Publikum noch schwingt an sich selber anlehnt die wir teils aus Vorspielabenden rangehensweise wie in der klang- reichlich mitteilt. Ein wunderbar oder sein eigenes Echo bildet, ist von Musikschulen kennen – sticht lichen Ausgestaltung sind die stilles, mit vergleichsweise einfa- die reine Wonne. Um nicht ganz das Klaviertrio op. 120 durch sei- Parallelen nicht zu überhören. chen Mitteln verwirklichtes Büh- besoffen zu werden von diesem ne kompositorische Elaboriertheit Jacobs nennt Mehta eine Ausnah- nenstück, das einen ganz speziel- Gesang, streuen die Instrumen- und Reife hervor: Wie könnte man meerscheinung und lässt ihm len Zauber entfaltet. talisten so einige kunstvoll aus- schöner und überzeugender als (nach dem fulminanten Händel- Michael Wersin gekleidete Kammersonaten etwa Gabriel Fauré das musikalische Programm vor drei Jahren) schon von Giovanni Battista Fontana Idiom der französischen „Spätro- zum zweiten Mal die Ehre zu Teil und Biagio Marini ein. mantik“ in eine klassische Form werden, eines seiner Recitals zu Guido Fischer verpacken? Die drei Musiker ze- dirigieren. Giovanni Paolo Caprio- lebrieren Faurés verschlungene Auf “Che puro ciel” bündelt li, Alessandro Grandi, Melodien und geschmeidige Har- der Countertenor Arien aus dem Biagio Marini, Claudio moniefolgen so weich und wohl- dritten Viertel des 18. Jahrhun- Monteverdi u.a. Gabriel Fauré tönend, dass man gar nicht mehr derts, einer Zeit der Suche und aufhören möchte zu lauschen. Umgestaltung, die vom Spätba- Cantate Deo Duos und Trios mit Kla- Wie „ernst“ ist diese Musik eigent- rock in die Klassik führen soll- vier (Klavierbegleitete lich, was will sie aussagen, wel- te. Eröffnet wird der Reigen mit ●●●●● Kammermusik Vol. 4) Marco Beasley, chen Platz hat sie in der Musik- Glucks “Orfeo”, dessen Solosze- Accordone, Guido ●●●●○ geschichte: So will der gestrenge ne aus dem zweiten Akt auch der Morini Eric le Sage, Musikhistoriker im Rezensenten Namensgeber des Programms ist, Alpha/Note 1 Alexandre­ wohl hier und da fragen – Ach beschlossen mit einer der Farna- (62 Min., 2 & 3/2013) Tharaud,­ Em- was, egal, antwortet sogleich der ce-Arien aus Mozarts “Mitridate”. manuel Pahud, Genießer. In diesen beiden und den dazwi- Die Stimme von Marco Beasley ist Pierre Colombet, Raphaël Michael Wersin schen liegenden neun Ausschnit- seit Jahren eine der wunderbars- Merlin,­ François­ Salque ten zeigt Bejun Mehta, wie man ten Verlockungen. Denn mit un- Alpha/Note 1 packende Charakterporträts ent- nachahmlicher Leichtigkeit, ma- (70 Min., 10/2012) wirft. Selbst hochvirtuose Num- gischem Legato und betörender Christoph Willibald mern geraten ihm nie zur eitlen Tonschönheit kann der Italiener Gleich am Beginn dieses Pro- Gluck, Johann Christian Selbstdarstellung, sondern trans- musikalische Grenzen übersprin- gramms überrascht Gabriel Fau- Bach, Johann Adolph portieren Inhalt und Emotionen. gen und den Gemeinsamkei- ré einmal mehr mit seiner Kunst Hasse, Tommaso­ Und so mag er zwar kein Sänger ten zwischen wertvoll Barockem des Understatements: Harmo- ­Traetta, Wolfgang für reine Schönklanggourmets und ausgelassener Volkstümlich- nisch Komplexes, satztechnisch ­Amadeus Mozart sein, aber ganz sicher einer für keit nachspüren. Solistisch ist Raffiniertes und technisch teils Fans vokalen Vollbluttheaters. Che puro ciel der tenorale Barde daher schon sehr Anspruchsvolles kommt in Michael Blümke ein Ereignis. Im Doppelpack aber den Suiten „Dolly“ und „Masques schraubt er sich noch weiter in et Bergamasques“, beide für Kla- ungeahnte, elysische Regionen hi- vier zu vier Händen, ganz non- 33 Klassik

fassenden langsamen Eingangs- Edward Grieg, Sergei takten, und dann werden es Strö- Prokofjew me kunstvoll verflochtener Juwe- von Michael Blümke Premierenabo len, aufgefädelt mit einer Kontrol- Klavierkonzert a-Moll, le, die begreiflich macht, warum Klavierkonzert Nr. 3 C- Zwei Produktionen der „Zauberflöte“, die Lugansky dieses Stück so schwer Dur unterschiedlicher kaum sein könnten, findet. In diesem Äußersten des wurden im vergangenen Jahr im Abstand ●●●●○ pianistisch Realisierbaren er- von drei Monaten aufgezeichnet. Die Nikolai Lugansky, kennt man die Kadenz kaum wie- eine, von den Osterfestspielen in Baden- Deutsches Sym- der, die wohl jeder junge Klavier- Baden, bringt uns Simon Rattles erste phonie-Orches- spieler einmal herunterzudon- Auseinandersetzung mit dem Werk, die ter Berlin, Kent nern versuchte, bis alles dröhnend andere, vom Juli 2013 (und dieses Jahr noch einmal zu sehen), David Nagano im Pedalnebel versank. Ich habe Pountneys letzte Inszenierung als Intendant der Bregenzer Festspiele. Naive/Indigo Abbitte zu leisten. Früher hielt An der Oos erlebt man eine ebenso schlicht-schnörkellose wie geist- (60 Min., 2/2013) ich Lugansky für einen korrekten reich-witzige Inszenierung von Robert Carsen, am Bodensee ein fanta- Langweiler. Ach, das waren glück- sie- und effektvolles, dennoch durchdachtes Spektakel. In der aufgrund Kent Naganos Ansinnen, ausge- liche Zeiten, als man damit ein räumlicher Entfernung plakativeren Arbeit in Bregenz nutzt sich vieles rechnet Griegs Klavierkonzert auf- vernichtendes Verdikt aussprach. in seiner Wirkung schnell ab, so aufsehenerregend es sich zu Beginn zunehmen, diesen B-Seiten-Füller Heute ist es fast eine Tugend. Aber auch präsentiert. – Gesungen wird auf der Seebühne gut, in einigen längst angestaubter Klavierplat- dieses Spiel ist auch nicht lang- Fällen auch sehr gut, im größten deutschen Opernhaus aber besser. Die ten, in den Winkel des Repertoires weilig, sondern pianistisch anbe- Pluspunkte in Bregenz sind der Tamino von Norman Reinhardt, dessen gerückt wie eine pubertäre kleine tungswürdig. attraktiver lyrischer Tenor durch einen Hauch Metall einen leicht heldi- Sünde, hatte mich überrascht, als Noch ein Werk wird gernera- schen Beiklang bekommt und Daniel Schmutzhard, der schon in der ich im Winter sehr gedrängte Auf- lüberholt, das notorisch zerdro- Gesamtaufnahme unter René Jacobs als Papageno begeisterte. Ana nahmesitzungen in Berlin mit- schene und gehetzte Klavierkon- Durlovski ist derzeit die Königin der Nacht vom Dienst (Wien, Berlin, erleben durfte. Das galt auch für zert Nr. 3 von Prokofjew. Wer kann, dieses Jahr auch an der Met) und prunkt in beiden Aufzeichnungen mit die Wahl des Solisten. Was wür- vergleiche einmal mit der viel auf- gelenkigen Koloraturen und sicheren Spitzentönen. Baden-Baden kann den sie aus der Aufgabe machen? wendiger produzierten Fassung mit Pavol Breslik und Michael Nagy nicht nur für Tamino und Papageno Dem Abgenutzten, scheinbar mit Rattle und Lang Lang. Wenn Bilderbuch-Interpreten aufbieten, sondern allgemein eine bis in die Vertrauten versucht man ja leider nach dem zynisch vordrängenden kleinen Rollen (José van Dam als Sprecher und Jonathan Lemalu als allzu oft über gewaltsames „Ent- Marsch des Finales, den Lugans- Zweiter Priester!) luxuriöse Besetzung, hinreißend die drei Damen von decken“ und „gegen den Strich ky wesentlich nachdenklicher Annick Massis, Magdalena Kožená und Nathalie Stutzmann. (Baden-Ba- bürsten“ ein mattes Nachleben angeht als der drauflosbolzende den: Berlin Phil Media/Eigenvertrieb, Bregenz: C Major/Naxos) einzuhauchen. Aber es geht auch Lang Lang, das tröstliche Dur-The- anders. ma des Mittelteils einzieht, ent- In einen mondänen Skiort der 1930er Jahre verlegt Re- Als ich dieses behutsam und hüllt es sich bei Nagano und sei- gisseur Bepi Morassi Bellinis „La sonnambula“ am Tea- gelassen durch die Partitur mäan- nem alten DSO wie in gelbes Licht tro La Fenice. Eine Aussichtsplattform in den Schweizer dernde Musizieren hörte – unter getaucht, flirrend und licht dank Alpen und ein edles Restaurant mit Panoramafenstern Hochdruck steht es wirklich nicht fantastischer Holzbläser. Die pres- dienen als Szenerie, Holzskier, ein alter Radioempfänger –, fiel mir auf, dass ich vieles zum tigeträchtigeren Philharmoniker und eine Seilbahn als Requisiten für diesen unterhaltsa- ersten Mal überhaupt wahrnahm pinseln diese Stelle fast grob he- men Abend, der auch musikalisch sehr erfreulich aus- und diese so oft achtlos unterge- runter. So war es in der Ära Naga- fällt. Gabriele Ferro wählt eher moderate Tempi, unterstreicht den lyri- fegten Kleinigkeiten wie von in- no nicht selten in Berlin. Gern er- schen Charakter der Oper. Jessica Pratt ist eine hervorragende Amina, nen zu leuchten begannen. Wie innert man sich daran. Diese auch Shalva Mukeria vokal eine Idealbesetzung für Elvino, gibt aber leider schön man das winzige Hornso- klangtechnisch herausragen- optisch so gar nichts her, was durch Kostüm und Maske noch ver- lo am Ende der Exposition spielen de Produktion (in liebgewonne- schlimmert wird. Da er auch nicht gerade ein Charmebolzen ist, fragt kann, wie seelenvoll die Soloflöte ner französischer Arroganz ohne man sich schon, warum Amina sich nicht an den ansehn- und hörli- übernimmt und sich dieser Dia- deutschen Booklettext) ist eine chen Rodolfo von Giovanni Battista Parodi hält. (C Major/Naxos) log durch die Durchführung fort- Wohltat inmitten all des Gejam- spinnt! Winzige Splitter, keines- mers, der klassische Kanon biete Opera at its very best bietet der Londoner „Eugen One- wegs bedeutend-strukturtragend, nichts „Neues“ mehr. Dabei ken- gin“ vom Februar 2013 in der Inszenierung von Kasper aus denen sich das Werk neu zu- nen wir nicht einmal das Alte. Holten. Der dänische Regisseur stellt den beiden Prota- sammenfügt. Der Solist steht Matthias Kornemann gonisten jeweils Tänzer als junge Inkarnation zur Seite. nicht zurück. Auf dem einzigen Nun sind solche Personendoppelungen nicht neu, doch synkopischen Achtelschlag des werden sie selten mit einer solchen Sinnhaftigkeit und Themas steht ein Staccatopünkt- Wirkung eingesetzt wie hier, was ohne so fesselnd-in- chen, das sollen wir wahrnehmen, Felix Mendelssohn Bar- tensiv spielende (und einfach göttlich singende) Sängerdarsteller wie so geht das fort und gipfelt in tholdy Krassimira Stoyanova und Simon Keenlyside allerdings nicht zu reali- einer Kadenz, die dem Hörer den sieren wäre. Und dann gesellt sich zu diesen zwei überragenden Künst- Atem verschlagen kann. Als lasse Die drei Klavierkonzerte lern noch der Baden-Badener Tamino Pavol Breslik als Lenski und da einer allmählich ein ungeheu- macht die Aufführung vollends zu einem Solitär. Um solche aufwüh- res Geschmeide durch die Finger lenden, mitreißenden Abende festzuhalten, wurde die DVD erfunden! fließen, erst einzelne Perlen abtas- (Opus Arte/Naxos) tend in den kaum gediegener zu 34 i DIE MOZART-SENSATION ●●●●○ Wolfgang Amadeus Oliver Schnyder, Mozart TEODOR CURRENTZIS Musikkollegium Sinfonie Nr. 35 „Haff- Winterthur, Dou- ner”, Posthorn-Serenade, glas Boyd Marsch Nr. 1 RCA/Sony „Currentzis ist ein ekstatischer Perfektionist. Jede Phrase, (SACD, 77 Min., 10/2012) ●●●●○ jede Pause, jedes Rubato scheinen austariert, geschliff en Concentus und zugleich spontan.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung Die beiden mit einer Opuszahl Musicus Wien, versehenen Klavierkonzerte von Nikolaus Harnon- „...einer der interessantesten Dirigenten Mendelssohn Bartholdy werden court wohl nie so populär werden wie Sony der Gegenwart...“ Telegraph sein Violinkonzert. Dafür mag ih- (65 Min., 6 & 12/2012) nen doch das romantisch Doppel- bödige fehlen, um mit den Kon- Entweder lieblich oder pathos- LIMITED DELUXE zerten etwa von Schumann oder geladen, dabei im Klangcharak- ERSTAUFLAGE Chopin konkurrieren zu können. ter stets süffig – so kennen wir 3 CD-Set mit hoch - Dennoch haben sie es nicht ver- den Mozart-Sound der „Alten“, die wertigem 300-seitigem dient, dass man so stiefmütterlich auf konventionellen Instrumen- Hardcover-Buch mit ihnen umgeht. Und vielleicht ten spielen ließen. Dass Mozart ändert sich ihr Image ja nach der aber auch aufreizend ruppig klin- Aufnahme des Schweizer Pianis- gen darf, ja dass der Grundcharak- ten Oliver Schnyder, der diese „rei- ter des Klanges eigentlich ein er- fen“ Werke mit Mendelssohns Ta- staunlich rauer ist, haben uns die lentprobe von 1822 gekoppelt historisierend auf alten Instru- hat. Mit gerade einmal 13 Len- menten spielenden Musiker ge- zen komponierte der dieses drei- zeigt. Nikolaus Harnoncourt ge- sätzige Werk in a-Moll, das schon hört zu den Dirigenten der ersten alles besitzt, worauf manch äl- großen Generation von „Histori- terer Kollege sicherlich neidisch kern“, die in Sachen Mozart un- gewesen ist. Der funkelnde Stile ermüdlich gegen die romantische brillante folgt hier keinem Sche- Klangsoße herzhaft vibrierender ma F. Vielmehr reizte Mendels- Streicher und süffig-überzuckert sohn dabei gekonnt die Farb- und schwelgender Holzbläser gearbei- Stimmungswechsel allein im ers- tet haben. ten Satz bis ins kammermusika- Wenn Harnoncourt als 84-Jäh- lische Zusammenspiel zwischen riger mit seinem Concentus Musi- Klavier und Streichern aus. Und cus noch einmal ein Mozart-Pro- beim „Adagio“ herrscht eine wun- gramm auf CD präsentiert, dann dersam hymnische Ruhe und Ent- schöpft er aus einer unvorstell- spanntheit, die trotz des leicht bar langen und reichen Erfahrung Erhältlich ab ��.��.�� mozartischen Appeals nie abge- mit der Interpretation dieser Mu- kupfert wirkt. sik. Höchst souverän gelingen ihm Gemeinsam mit dem Musik- mannigfache gestalterische Nu- Der griechische Dirigent Teodor Currentzis hat für Sony kollegium Winterthur unter der ancen: Jeder melodische Bogen Classical mit seinem Ensemble MusicAeterna und ausge- Leitung seines Chefdirigenten sitzt perfekt, jede kleine Überlei- Douglas Boyd nimmt Schnyder tung erfüllt ihren Zweck unge- wählten Solisten eine spektakuläre und kompromisslose daher auch dieses Jugendwerk mit mein organisch und elegant, per- Neu interpretation von Mozarts „Le Nozze di Figaro“ ge- aller Ernsthaftigkeit, die dieser fekt ausbalanciert ist das Mit- schaff en – unter idealen Studiobedingungen im Opernhaus frühreifen Kunst gebührt. Ähnlich einander von Streichern und von Perm. geistvoll, äußerlich wie innerlich Bläsern. Im Blick auf all diese Tu- beschwingt geraten, sind auch genden hat Harnoncourt nicht nur Mit Andrei Bondarenko, Simone Kermes, Christian Van Horn, die zwei offiziellen Klavierkonzer- mit der „Haffner-Sinfonie“, son- Fanie Antonelou u. a. te des Anfang bzw. Mitte Zwanzi- dern vor allem auch mit der 1779 gers Mendelssohn. Schnyder ver- in Salzburg für den Abschied der Die auch klangtechnisch herausragende Auf nahme ist eben- steht sich aber nicht nur darauf, Studenten am sommerlichen falls erhältlich als audiophile Version mit Blu-ray Audio-CD die Melodien in weiten Bögen aus- Studienjahresende komponier- zusingen, sondern bringt auch die ten „Posthorn-Serenade“ ausge- und als 4 LP-Set. scheinbar vordergründigen, vir- sprochen dankbare Stücke ausge- tuosen Passagen zum „Sprechen“. wählt: Gerade die achtsätzige Se- Guido Fischer renade bietet dem ausgefuchsten Routinier mit ihrer breiten Aus- druckspalette unzählige Möglich- Abonnieren Sie den Sony Classical Newsletter und erhalten Sie exklusive 35 www.sonymusicclassical.de Informationen zu Sony-Künstlern

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keiten zu kreativ-nachschöpfe- ihr eigenes wiedererkennbares daher naheliegend. Ihren attraktiv Foto gab sie sich mit der riesi- rischer Formung musikalischer Profil aufzudrücken, glaubt man timbrierten, klangvollen Sopran gen Fellmütze als mongolische Gesten und Aussagen. Und freilich diesen fünf Musikern, dass es ih- führt die Lettin technisch versiert, Kindsfrau. Zusammen mit dem überzeugt auch die „Haffner-Sin- nen darum geht, zunächst einmal auch anspruchsvolle Koloratur- Mahler Chamber Orchestra und fonie“ vom ersten Moment: Wie einander und Mozart zuzuhören. passagen bewältigt sie sicher und ihrem Mentor Claudio Abbado treffend zeichnet Harnoncourt Bei größter Klarheit und Trans- mühelos. Die textliche Ausgestal- am Pult wusste sie dagegen ganz schon jenen initialen Kontrast parenz des Zusammenspiels ent- tung hingegen liegt ihr nicht sehr genau, wie man diesem Reper- zwischen dynamisch-entschlos- steht dabei eine ebenso glaub- am Herzen, man darf sie als ech- toire-Schlachtross lebensbejahen- sener Tutti-Eröffnungsgeste und würdige wie berührende Balan- te „Vokalistin“ bezeichnen, Konso- de Impulsivität und das slawisch zunächst vorsichtig fragender, ce zwischen dem äußerst klar und nanten eliminiert sie soweit mög- Dunkle einhauchen kann, ohne dann aufgeräumt vorwärtsstre- ausgeglichen intonierenden, aber lich. dabei in stereotypische Interpre- bender Streichermotivik! Ein Mo- dabei im Charakter tendenziell Der Einstieg mit Elettras „D’O- tationsmuster zu verfallen. Über- zart-Erlebnis der Sonderklasse. objektivierend gestaltenden Kla- reste, d’Aiace“ gelingt sehr Auf- raschend wie imponierend gut Michael Wersin rinettisten und den etwas stärker merksamkeit heischend, auch war das. Nun hat die Chinesin sich von der bunteren Farbgebung und wenn man sich noch etwas mehr für ihre neue CD für einen schril- plastischeren Artikulation der his- Biss vorstellen könnte. Die tie- len Look entschieden, den wohl torischen Aufführungspraxis be- fe Verzweiflung der Contessa im nur sie tragen kann. Doch auch Wolfgang Amadeus einflussten Streichern. Die ru- nachfolgenden „Porgi, amor“ ver- davon sollte man sich keinesfalls Mozart hige, fast zeitlose Schönheit der mittelt Marina Rebeka bei aller ablenken lassen, sondern eigent- Interpretation ist einnehmend vokalen Schönheit allerdings so lich direkt mit großem Staunen Klarinettenquintett A- genug, dass selbst ein Hörer, der gut wie gar nicht. Volle Punktzahl registrieren, wie Yuja Wang jetzt Dur KV 581, Streichquar- das Andante des folgenden Quar- gibt es für die zweifache Köni- zusammen mit Gustavo Dudamel tett d-Moll KV 421 tetts einen Hauch zu zurückhal- gin der Nacht, der Pamina-Arie je- und dessen Jugendorchester zwei ●●●●○ tend phrasiert findet, den Musi- doch mangelt es an Innigkeit, die russische Konzertreißer im Grun- Arcanto Quartett, kern bereits wie einem richtig gu- Trauer überträgt sich nicht. Don- de völlig gegen den Strich spielt. Jörg Widmann ten Freund verzeihen kann. na Anna zählt derzeit zu den ge- Glamouröse Oktavenpower und harmonia mundi Carsten Niemann fragtesten Partien der Sängerin, überdrehtes Pathos – davon hat (59 Min., 1/2013) sie präsentiert sich aber auch als diese Interpretengemeinschaft Donna Elvira, die ihr trotz leicht derart konsequent die Finger ge- Mit Freundschaften soll man ja gaumiger Tonproduktion noch lassen, wie man es gerade von La- eigentlich nicht hausieren gehen. Wolfgang Amadeus besser gerät. Den Abschluss bil- teinamerikanern nicht erwartet Aber in diesem Fall ist das Stich- Mozart det Konstanzes Martern-Arie, wie- hätte. wort „Freundschaft in der Mu- derum ein wenig gaumig und mit Obwohl man direkt den ers- Opera Arias sik“, das werbend auf dem Co- durchaus verbesserungsfähiger ten, elegischen Takten des 3. Kla- ver prangt, durchaus treffend ge- ●●●○○ deutscher Diktion, doch insge- vierkonzerts von Sergei Rachma- wählt. Nicht nur, weil Mozarts Marina Rebeka, samt recht eindrucksvoll. Würde ninow nicht so recht vertrauen Klarinettenquintett Produkt sei- Royal Liverpool Marina Rebeka den Figuren mehr will und man auf den obligatori- ner Freundschaft mit dem Klari- Philharmonic Or- gestalterische Tiefe und Glaub- schen Kintopp-Kitsch wartet, den nettisten Anton Stadler war, son- chestra, Speranza würdigkeit angedeihen lassen, man oft und gerne dem Eröff- dern mehr noch, weil sich mit Jörg Scappucci hätte die CD glatt vier Punkte ver- nungssatz unterjubelt, so wird Widmann und den Mitgliedern Warner Classics dient. Michael Blümke man auch darin eines Besseren des Arcanto Quartetts hier Musi- (59 Min., 3/2013) belehrt. Denn Yuja Wang hat mit ker zusammengefunden haben, Dudamel geschickt die Schaum- die auch ein überaus erfolgreiches Vor sechs Jahren hat sie ihr Stu- schlägerei unterlaufen und statt- Leben als Solisten außerhalb der dium abgeschlossen und auch Sergei Rachmaninow, dessen thematische Details nu- Kammermusiker führen. Und wie gleich den Bertelsmann-Wettbe- Sergei Prokofjew anciert herausmodelliert und bei guten Freundschaften kann werb „Neue Stimmen“ in Güters- ausphrasiert, um auch die bis Klavierkonzerte Nr. 3 & auch bei der Kammermusik aus loh gewonnen. Seither hat Marina zu Tschaikowski zurückreichen- Nr. 2 einer Mischung aus entspannter Rebeka an so gut wie allen großen den Wurzeln des Werks freizu- Freiwilligkeit der Begegnung und Opernhäusern der Welt debütiert ●●●●○ legen. Trotzdem kommt das Er- gegenseitigem neugierigen Res- und ist neben dem Belcanto-Re- Yuja Wang, Gus- gebnis nicht wie am Reißbrett pekt ein Geist entstehen, der sich pertoire vor allem mit Mozart gut tavo Dudamel, geplant herüber. In der Live-Auf- in festeren, institutionalisierten im Geschäft. Mit dessen Arien das Simón Bolívar nahme vom Konzert in Caracas Formationen nicht so leicht auf- erste Soloalbum zu bestreiten, ist Orchestra of stecken immer noch soviel Drive rechterhalten lässt. Weitere aktuelle Venezuela und Emotionen, um einen über Bei Widmann, Antje Weithaas, ­Rezensionen finden DG/Universal 40 Minuten lang geradezu zum Daniel Sepec, Tabea Zimmermann Sie online unter (72 Min., 2/2013) Zuhören zu zwingen. Als russi- und Jean-Guihen Queyras möch- sches Geschwisterwerk hatte sich te man diesen Geist vor allem in www.rondomagazin.de Schon bei der Einspielung von Yuja Wang zudem das eher selten der Abwesenheit alles Überton- Sergei Rachmaninows 2. Klavier- zu hörende 2. Klavierkonzert von ten festmachen. Scheinen insbe- konzert bestätigte Yuja Wang die Sergei Prokofjew ausgesucht. Und sondere junge Vollzeit-Kammer- alte Weisheit, dass es nicht auf auch hier wirft man direkt alle Kli- musikensembles bisweilen unter die Verpackung, sondern den In- schees über den Haufen und war- dem Druck zu stehen, jedem Werk halt ankommt. Auf dem Cover- tet ebenfalls mit Überraschungen 36 auf. Das Dämonische des Allegro Mit Johann Christoph (1791 – moderato-Intermezzo besitzt die 1856), Herrmann (1825 – 1898) Klangstatur Mussorgskis. Und im sowie Hugo Schuncke (1823 – Eröffnungssatz kommt es neben 1909) hat man nun Komponisten all der Klangfarbentranszendenz aus der zweiten und dritten Gene- Klaus Florian Vogt à la Skrjabin zu einem spektakulä- ration ausgewählt. Und gleich das ren, den Minimalismus eines Phi- die CD eröffnende Concertante lip Glass vorausahnenden Kulmi- lässt einen doppelt die Ohren spit- FAVORITES nationspunkt. Diese Aufnahme ist zen. Gekonnt griff 1840 der gera- Für „Favorites“ hat Klaus Florian Vogt seine Lieblingsmelo- genauso wenig von der Stange wie de erst einmal 17-jährige Hugo in dien aus Operette und Musical ausgewählt – Musik, welche Yuja Wangs Garderobe. Guido Fi die frühromantischen Vollen, mit die Anfänge seiner Karriere als Sänger begleitete und die er scher Anlehnungen besonders an Carl Maria von Weber. Zugleich war er auch heute immer noch liebt und gerne singt. von der Besetzung her mit diesem Begleitet wird Vogt vom Münchner Rundfunkorchester Konzert seiner Zeit ziemlich weit unter Gerrit Prießnitz. Hugo Schuncke, Johann voraus. Denn ein Konzert für Violi- Christoph Schuncke, ne und Violoncello sollte erst wie- Herrmann Schuncke der ein Johannes Brahms schrei- ben. Zeichnen Tonschönheit, Fri- Concertante, Concertino, sche und Eleganz das Spiel von Sinfonia Yashui Ideue (Violine) und David ●●●○○ Pia (Violoncello) aus, so legt Hor- Pavel Baleff, Phil- nist Robert Langbein in dem Con- harmonie Baden- certino (1832) von Johann Chris- Baden, Yashui toph gekonnt mehr als nur eine Ideue, David Pia, virtuose Schippe drauf. Und selbst Robert Langbein wenn sich keine weiteren Werke Genuin/Note 1 von diesem Schuncke auffinden (63 Min., 6/2012) lassen sollten, so hat er sich doch mit diesem romantischen Horn- Die eigentliche Überraschung Konzert glänzend in Erinnerung kommt ganz zum Schluss dieser gerufen. Guido Fischer Einspielung, im Finalsatz einer bisher völlig unbekannten B-Dur- Sinfonie. Sie stammt aus der Fe- der von Herrmann Schuncke, der Beethoven mehr als nur ehrfürch- tig bewundert hatte. Immerhin ließ es sich Schuncke nicht neh- men, ihm gleich ein klingendes Denkmal zu bauen – aus Zitaten aus dem Eröffnungssatz von Beet- hovens 7. Sinfonie. Doch wenn- gleich Schunckes kontrapunk- tische Verarbeitung anno 1850 leicht von gestern gewirkt haben musste, lohnt sich die Erstbegeg- nung nicht nur mit dieser viersät- zigen Sinfonia allemal. Denn alle drei Orchesterwerke, die die Phil- harmonie Baden-Baden unter der Leitung von Pavel Baleff jetzt mit spielfreudiger Kompetenz welt- ersteingespielt hat, werfen einen Blick auf einen in Vergessenheit geratenen Musiker-Clan. 25 Be- rufsmusiker umfasst die aus Thü- ringen stammende Schuncke-Fa- milie. Und viele von ihnen waren wie der Urvater Johann Gottfried Schuncke nicht nur erstklassige Abonnieren Sie den Sony Classical Hornisten, sondern kannten sich Newsletter und erhalten Sie exklusive auch in der Backstube gut aus. Informationen zu Sony-Künstlern

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Nehemya war zum Zeitpunkt der Das Titelstück der CD hat und Einspielung gerade mal 18 Jah- Agustí Fernández, ­ auch die folgenden neun Miniatu- re alt, Pianist Gadi Lehavi gar erst Barry Guy, Ramón ren haben jeweils zu Beginn etwas verblüffende 16 Jahre. López von der hinreißenden elegischen Es ist wirklich erstaunlich, Schönheit des Tagesbeginns, dem A Moment’s Liberty wie souverän die beiden Youngs- ein Geheimnis innewohnt. Ohne J ter neben den beiden arrivierten schwelgerisches Raunen model- ●●●●● Band-Ältesten, Degibri und Bas- Maya/harmonia liert das Klavier Motive erquicken- sist Barak Mori, bestehen. Degi- mundi der Frische. In einem organischen Jazz bris Stückauswahl ist gewisser- (74 Min., 5/2013) Prozess treffen sie auf die deli- maßen ein Crashkurs in Sachen kat skizzierende Raum- und Zeit- Gegenwarts-Mainstream-Jazz. ordnung des Schlagzeugs und die Von der an Avishai Cohen gemah- Die Titel der bisherigen Einspie- spröde, mitunter geräuschhafte nenden freundlich-virtuosen Odd- lungen des 59-jährigen, spani- Herbheit des Kontrabasses. Hef- Eli Degibri Time-Versuchsanordnung „The schen Pianisten Agustí Fernán- tige free-jazzende Verwirklungen Spider“ über das straight ahead dez für das Maya-Label verwei- sind die Folge, und doch verliert Twelve swingende „Mambo“ und dem an sen auf eine Affinität zum Mythos die morgendliche Elegie ihre Un- ●●●●○ Paolo Conte erinnernden Weltmu- des Tagesanbruchs: „Aurora“ hieß schuld nicht; die Musik verklärt Plus Loin/edel sik-Schlager „Liora Mi Amor“ bis die erste – sie gab seinem Trio den sich zu einem Moment erlebter (47 Min., 12/2012) hin zu der pointierten Standard- Namen –, „Morning Glory“ folg- Freiheit, deren Entstehungspro- Aneignung „Autumn In New York“ te. Jetzt feiert Fernández die Frei- zess der Hörer beglückt miterle- reicht der Materialtest. heit des Augenblicks und defi- ben darf. Thomas Fitterling Während sich Degibri oft- niert ihn für sein Trio als den Mo- Geografielehrern dürfte diese Aus- mals in meisterhafter Zurück- ment, aus dem sich die Musik als sage ein Graus sein, aber Jazzken- haltung übt und bei allem tech- eine außerordentliche, unerwar- ner können es nur bestätigen: Is- nischen Können weit davon ent- tete und ungewöhnliche Schöp- Ella Fitzgerald & rael ist das neue Skandinavien. fernt ist, ein Coltrane-Epigone zu fung erhebe, als einen Moment, in Louis Armstrong Ähnlich wie im hohen Norden vor sein, haben Lehavi und Nehemya dem die Musik, der Kontrolle des Ella and Louis ein paar Jahren stehen zwischen ihren großen Auftritt im Stück Intellekts entzogen, allein durch Eilat und Haifa derzeit jede Men- „Old Seven“. Wie sich die beiden die Emotion sich vermittele und ●●●●● ge vielversprechende Improvisa- über einen krummen 7er-Takt mit die Klänge der Musiker ihr eige- Verve/Universal tionstalente in den Startlöchern. atemberaubend dahinschnurren- nes Leben entwickelten und sich (LP + Download, Das macht die neue CD des israe- den Arpeggien und rhythmischen quasi ein kollektives Bewusstsein 53 Min., aufge- lischen Vorzeige-Saxofonisten Eli Verzierungen die solistischen manifestiere. Als „the opening“ nommen 8/1956) Degibri mehr als deutlich: Für die Spielbälle zuwerfen, ist ganz gro- bezeichnet Fernández diesen Mo- Aufnahme verpflichtete der in den ßer Sport. Die Jazzwelt kann sich ment und ist so mit dem briti- Mit der historischen Begegnung USA an der Seite von Herbie Han- wohl noch auf einige Sensationen schen Kontrabassisten Barry Guy von Fitzgerald und Armstrong, cock und Al Foster zum Star auf- aus Israel gefasst machen. und dem spanischen Schlagzeu- den damals größten Singstim- gestiegene Bläser zwei blutjun- Josef Engels ger Ramón López wieder bei der men im Jazz, stellt Universal sei- ge Landsleute. Schlagzeuger Ofri Bildhaftigkeit des Tagesanbruchs. ne Back To Black-Verve Edition

Jazzgitarre dezent, doch nachhaltig umkrem- er, Aufmerksamkeit vorausgesetzt, doch ge- Meilenstein pelte. Sie ließ nur wenige spätere Gitarristen hörig gefordert, denn Halls Saitenspiele bie- unberührt. Den Meilenstein in der Diskografie ten keine Reihung bekannter Klischees und Jim Hall & Ron Carter Halls gibt es vielleicht nicht, aber eine nahe- Effekte, auch keinen rein logisch-linearen Er- zu 60 Jahre lang ununterbrochene Folge von zählfluss, sondern eine vor Überraschungen Alone Together Highlights, darunter dieses Konzert aus dem strotzende Abfolge von Single-Noten-Phra- Jahr 1972, das sich wegen seines überwiegend sen, Akkorden und Pausen. Der betont unvir- Original Jazz Classics aus Standards bestehenden Repertoires gut tuos auftretende Hall war Eigner einer über- u. a. zum Einstieg in das Hall’sche Universum eig- ragenden Technik, ohne die sein Reichtum an (44 Min., 8/1972) net. Der Poet der Gitarre verband einen intel- Nuancen und spontan umgesetzten Ideen gar lektuellen Gestus mit einer Klangsinnlichkeit, nicht entstünde, und die ganz auf die Inter- die es ihm erlaubte, Klangfarben als Struktur- aktion mit den Spielgefährten abgestellt war. element zu verwenden. Dass er ein Meister Und war dieser so hellhörig und fantasievoll des Understatements war, zeigt sich in der be- wie der auf gleicher Ohrenhöhe musizieren- hutsamen Wahl der Töne, im weichen warmen de Bassist Ron Carter wurde man Zeuge einer Wohlklang und in der zurückhaltenden Dyna- Sternstunde im gegenseitigen Gedankenlesen mik, die uns fast schon vergessen machen, – die (das trübt den Eindruck aber nicht) von Der am 10. Dezember 2013 in New York City dass sein Instrument elektrisch verstärkt ist. einigen Clubbesuchern als Kulisse für ihre verstorbene Jim Hall hat am Ende der Cool Wird der Hörer mit solchen scheinbar „harm- Schwätzchen missbraucht wurde. Jazz-Ära eine Methode der Begleitung als Dia- losen Aspekten“ der Hall’schen Musik zum Marcus A. Woelfle log entwickelt, die unsere Vorstellungen von entspannten Zurücklehnen geködert, so wird 38 Sony Anz Rondo Kaufmann Winterreise_rz_Layout 1 27.01.14 18:41 Seite 1

vor. Ergänzt wird die Vorstellung Peter Held, und seiner Mutter, der mit einem Bossa Nova Big-Band- Klavierstimmerin Petra Held, ge- Album von Stan Getz. Es han- widmet. Diese beiden sowie die delt sich bei der Edition um Wie- spanischen Komponisten Frede- derveröffentlichungen von Verve- ric Mompou und Manuel de Falla, Klassikern auf 180g Vinyl. Dazu der Saxofonist Wayne Shorter und wurden die Aufnahmen eigens in die Sängerin Joni Mitchell sind die den Londoner Abbey Road Studios „Elders“, sind die Älteren, Erfahre- neu abgemischt. Damit die guten neren, die Pablo Held inspirierten. Stücke aber nicht durch schnöden Als besonderes Dankeschön hat er Alltagsgebrauch Schaden nehmen vier Stücke seines Vaters bearbei- bzw. die Musik im Alltag auch mo- tet: das sich behutsam öffnen- bil zur Verfügung stehen kann, ist de Sextett „Morning Hour“, das jedem Album ein Gutschein für durch fröhliche Gitarrenläufe agi- einen MP3 Download beigefügt. le Quartett „Hunters“, das weiche […] Quintett „Poem Number Five“ und Keine Dixieländlerei trübt den das eher der bedächtigen Schreib- Genuss. Mit geschmacksicherer tischarbeit als der monotonen In- Eleganz begleitet das Oscar Peter- dustriearbeit gewidmete Quintett son-Trio mit Herb Ellis an der Gi- „Work Song“. Für sie hat er sein tarre, Ray Brown am Bass und er- Stammtrio mit dem Kontrabassis- weitert um Drummer Buddy Rich ten Robert Landfermann und dem singt diskret die Superstars in einem Schlagzeuger Jonas Burgwinkel Programm aus lässig swingenden um den Saxofonisten Jason Seizer, Schuberts Perlen des American Songbooks. den Flötisten Domenic Landolf Ganz ohne aufgesetzte Effekte, und den Gitarristen Ronny Graupe fast ohne Scatting geben Ella und erweitert. Lediglich in Mompous Louis eine Masterclass in sangli- „Secreto“ verzichtet Held auf wei- cher Jazzphrasierung. Armstrongs tere Musiker. Trompetenbeiträge – ob solistisch Dem von Manuel de Falla LIMITED oder als Begleiter – sind Sahne- entliehenen „Nana“ verleiht das DELUXE häubchen auf einer großartigen Quintett – mit Assoziationen an Performance. die spanische Gitarrentradition – EDITION Den Stan Getz Big-Band-Ein- einen unruhigen, nervösen Ges- Ab 14.02.14 spielungen haftet in den Arrange- tus, und Joni Mitchells „Marcie“ erhältlich ments von Gary McFarland leider verwandeln sie in eine sanfte, ge- etwas Bemühtes um Erfolgsfort- lassene Quartettnummer. Pablo schreibung und -vergrößerung Helds eigene „Pastorale“ beginnt der ursprünglichen so charman- mit mehrstimmigen Flötenklän- ten Bossa-Nova-Combo-Aufnah- gen und äußerst zurückhaltenden men von Getz an (Stan Getz, Big Pianoeinwürfen – ein scheinbares Band Bossa Nova, Verve/Univer- Hirtenlied, das erst gegen Ende im sal). Doch so oder so macht diese kurzen Sonnenaufgang mit Flö- erste Tranche von Back To Black ten und Trio aufblüht. Auch „The Lust auf mehr. Elders“, eine Komposition Wayne Thomas Fitterling Shorters, beginnt mit Flötentö- nen, entwickelt sich aber rasch zur sanft wehenden Sextettnum- mer. Helds Trio, das seine Kon- Pablo Held zerte weitgehend aus vorhande- nem Material improvisiert, fin- Elders det in den Gastmusikern Partner, ●●●●● die ebenfalls die Improvisations- Die neue CD von Jonas Kaufmann lust schätzen, andererseits aber Pirouet/Edel mit Klavierbegleiter Helmut Deutsch. (46 Min, 4/2013) auch durchkomponierte Passagen quicklebendig und frisch wirken lassen. Die feingliedrigen, aus vie- „Kaufmann zaubert kleine Kunstwerke len ineinander verhakten Bögen – differenziert, überlegt und hoch intelligent.“ „Du sollst deinen Vater und deine zusammengesetzten Stücke zäh- Mutter ehren“, heißt es in der Bi- len zu den kammermusikalischen Kulturradio bel im vierten Gebot. Auf „Elders“ Pretiosen des jüngeren Jazz. kommt Pablo Held dieser Auffor- Werner Stiefele derung nach: Er hat es seinen El- tern, dem Hagener Jazzpianisten Abonnieren Sie den Sony Classical Newsletter und erhalten Sie exklusive 39 www.sonymusicclassical.de Informationen zu Sony-Künstlern ta kennenlernen. Auch die vom Musikwissenschaft konnte in den Bezüge herstellen, die in den ta- Trauermarsch dominierte, noto- vergangenen 50 Jahren riesige gesaktuellen Texten naturgemäß risch abgewertete Gestalt des op. Fortschritte verbuchen, die Spra- nicht aufgefächert werden konn- 26 erfährt eine engagierte Rehabi- che, der sie sich zur Vermittlung ten. Das Buch ist ein wunderbarer litierung, und selbst in den klei- dieser Informationen bedient, of- Steinbruch für alle, die sich die Ge- nen Sonaten (etwa dem op. 14/2) fensichtlich leider nicht. Zusam- schichte des neueren Jazz erschlie- B entdeckt Hinrichsen Prozesse vol- menfassend lässt sich, auch und ßen wollen. Werner Stiefele ler kunstreich inszenierter Drama- gerade in Anbetracht des nicht un- Echtzeit Verlag, ca. 13.760 S., 74 € tik. So wird man mit der Erkennt- erheblichen Preises, keine klare Bücher nis belohnt, dass der Entdeckun- Kaufempfehlung aussprechen. gen wohl nie ein Ende sein wird. Michael Blümke Matthias Kornemann Laaber, 582 S., 98 € Markus Köhlerschmidt Bärenreiter, 464 S., 39,95 € & Stefanie Voigt

Hans-Joachim Hinrich- Mit Pauken und Perücken sen Peter Rüedi Oliver Korte & Albrecht Wenn es nach dem Beethoven – Die Klavier- Riethmüller (Hrsg.) Stolen Moments Literaturanhang sonaten geht, haben die bei- Beethovens Orchester- Hut ab: Peter Rüedi, den musikfachfrem- Um keine Missver- musik und Konzerte – zunächst Journalist, den Autoren keine ständnisse aufkom- Das Handbuch Band 1 dann ab 1980 Dra- Mühen gescheut, um men zu lassen: Die- maturg am Berliner sich erfolgreich in die vier Biogra- ser analytische Weg Der Orchestermusik Schillertheater und phien von Händel, Bach, Telemann durch das Gebirge und den Konzerten anschließend von und Mozart einzuarbeiten. Die der 32 Klaviersona- widmet der Laaber- 1982 bis 1989 Chefdramaturg am Kulturwissenschaftler Markus ten Beethovens lockt nicht mit ge- Verlag Band 1 seines Schauspielhaus Zürich, verfasste Köhlerschmidt und Stefanie Voigt, fälliger Konzertführer-Zugänglich- auf sechs Volumina Jazzkolumnen, die ihresgleichen die sich bereits einen etwas ande- keit. Hans-Joachim Hinrichsen angelegten Beetho- suchen. Ihnen gemeinsam sind ren Blick auf die erotische Philoso- verlangt dem Leser schon den ven-Handbuchs. Wirklich alle die Liebe zum und das Verständ- phiegeschichte gegönnt haben, konzentrierten Takt-für-Takt- Kompositionen für Orchester fin- nis für den Jazz – unabhängig von wollten aber zudem die zeitgenös- Nachvollzug mit dem Urtext auf den sich allerdings nicht darin, Genres, Generationen, Spielfor- sische Rezeption der Komponisten den Knien ab; zudem sollte man und die Konzerte werden auf nur men. Die 1522 Jazzkolumnen aus anhand des Begriffs der Erhaben- terminologisch sattelfest und ein etwas mehr als 10% des Gesamt- der Weltwoche und der ZEIT, die in heit ausloten. Mit Erhabenheit wenig mit der Harmonielehre ver- umfangs deutlich zu kurz abge- dem 1350seitigen Folianten ver- verband man im 18. Jahrhundert traut sein. Wer die entsprechende handelt. Die Beiträge zu den Wer- eint sind, spiegeln die Entwick- Würde, Pracht und vor allem mo- Vorbildung mitbringt, begegnet in ken selbst werden durch ein hal- lung des Jazz, und zwar gehört mit ralische Überlegenheit. Und weil dieser ambitionierten Studie der bes Dutzend lesenswerte Exkurse den Ohren eines Kenners und for- die Musik von Bach & Co. eben die- ganzen Originalität Beethoven- ergänzt, die sich mit Beethoven als muliert von einem, der sprachlich se zeitlos vorbildlichen Tugenden scher Formlösungen jenseits tradi- Dirigent, Wiener Orchesterbeson- ähnlich feine Nuancen zu setzen verkörpern, hat sie bis heute tionell festgeschriebener Topoi der derheiten, Konzertformaten und vermag wie dies erfahrenen Musi- nichts an ihrer Popularität einge- Forschungs- und Aufführungsge- Aufführungspraxis oder Noten- kern mit ihren Tönen gelingt. Aus büsst. So lautet – ganz grob – die schichte. Je sicherer man sich sei- druck und -vertrieb beschäftigen. der Fülle der Neuerscheinungen geistesgeschichtliche Quintessenz ner Vorstellungen gewesen sein Liest man sich durch die Werkana- hat Rüedi Woche für Woche Inte- von „Mit Pauken und Perücken“. mag, desto überraschter folgt man lysen, fallen große Qualitätsunter- ressantes ausgewählt und – oft Doch selbst wenn das Autorenpaar Hinrichsens Pfaden. Dass man schiede auf, in Stil und Heran- entgegen dem landläufigen Zeit- bisweilen dafür ihre Argumenta- Beethovens fantastischer Ideen- gehensweise ebenso wie in Auf- geist – kommentiert. So stimmte tion etwas überspannt, lohnt die fülle keine hermeneutische Ein- bau und Inhalt. Am Ende wünscht er weder in das in den 1980ern Lektüre, und zwar nicht nur wegen deutigkeit gegenüberstellen darf, man sich mehr Autoren wie Frédé- modische Neo-Traditionalisten- der durchaus bedenkenswerten macht der Autor etwa an dem in ric Döhl oder Alexander Rehding Bashing ein, noch lobte er alles, Thesen. Köhlerschmidt & Voigt seiner atmosphärisch-formalen und fragt sich, warum die Heraus- was sich avantgardistisch gab, schaffen es äußerst lebendig und Ambiguität nicht zu enträtselnden geber Larissa Kirillina gleich drei über den grünen Klee. Newcomer, unterhaltsam, ihre Gedankengän- Kopfsatz der „Sturmsonate“ oder Sinfonien anvertraut haben. Na- Alt-Stars, Jung-Stars, Vergessene, ge in die flott geschriebenen, mit dem nur „scheinvertrauten“ Ada- türlich ist es bei solchen Großpro- Geheimtipps: Die Auswahl erin- zahlreichen Anekdoten gespickten gio der „Mondscheinsonate“ fest. jekten immer schwierig, Mitarbei- nert an vieles, was über den Veröf- Lebensabschnitte der Komponis- Unter der ruhigen Oberfläche aka- ter von annähernd gleichrangiger fentlichungstermin hinaus hö- ten einzuflechten. Und auch wer demisch beschreibender Distanz Güte zu vereinen, hier aber öffnet renswert geblieben ist. Diese Aus- sonst alles längst zu seinem leuchtet dabei nicht selten eine sich doch ein beträchtlicher Gra- wahl offenbart die Kompetenz Grundwissen zählt, was an Fakten sympathische Parteinahme he- ben. Und in einigen Fällen fragt Rüedis und macht den Wälzer zum und Kuriosa zusammengetragen rauf, etwa für ein „Mauerblüm- man sich, ob man es auch heute bislang wichtigsten Buch über den wurde, der kann sich trotzdem si- chen“ wie das verkannte Opus 54, noch hinnehmen muss, dass Mu- Jazz seit 1980. Die Register listen cher sein, dass man nach diesen das wir als gedankentief kommen- sikologen – so verdient sie auch die Titel der vorgestellten Alben rund 160 Seiten ein wenig dazuge- tierendes Scharnier zwischen sein mögen – stilistisch unbehol- und die Namen der beteiligten lernt hat. Guido Fischer Waldsteinsonate und Appassiona- fen oder verquast schreiben. Die Musiker. Dadurch kann der Leser Böhlau, 168 S. € 24,90 40 M

Magazin stein für eine Entwicklung, die das Orchester in die Welteli- te führte und auf der seine Nachfolger Riccardo Chailly und Mariss Jansons aufbauen konnten. Doch bei den sechs, jetzt zu einer großen wie großartigen Box gebündelten Kom- Alle Strauss-Opern in einem Würfel plettpaketen aller Sinfonien u.a. von Beethoven, Bruckner, Hat sich Warner bei seiner Jubiläumsbox (siehe RONDO Mahler und Tschaikowski bestaunt man eben nicht nur die 6/2013) auf zehn Werke beschränkt, bringt die Deutsche brillanten orchestralen Klangstaffelungen bei gleichzeitiger Grammophon jetzt alle 15 Strauss-Opern in einem Wür- Homogenität. Haitinks Devise, ausschließlich den Kompo- fel heraus. Dafür hat sie sogar einige Fremdaufnahmen da- nisten und nicht den Interpreten sprechen zu lassen, wurde zugekauft: von Warner das schon in deren Box vertretene in den Aufnahmen von 1964 bis 1988 durchweg beherzigt „Intermezzo“ mit Lucia Popp, von den Salzburger Festspie- und auf einem überragenden Niveau umgesetzt. Analyti- len den Uraufführungsmitschnitt der „Liebe der Danae“ sche Sorgfalt und handwerkliche Makellosigkeit bei unmit- unter Clemens Krauss, von Sony eine ungarische Produk- telbarer Anteilnahme bildeten da das Erfolgsrezept. Und tion des „Guntram“ mit Reiner Goldberg und – als besonde- weil die Aufnahmen für sich sprechen, konnte zu Recht im ren Leckerbissen – von Deutschlandradio einen Mitschnitt Booklet auf eine eigentlich obligatorische Würdigung die- der „Feuersnot“ mit Gundula Janowitz. ser Künstlerehe verzichtet werden. Dafür sind die Einfüh- Unter den eigenen Einspielungen finden sich rungsessays immer noch äußerst lesenswert, die von den drei Böhm-Klassiker („Capriccio“, „Daph- Originalproduktionen übernommen wurden. ne“ & „Die schweigsame Frau“), die Guido Fischer Muss-“Elektra“ mit Birgit Nilsson, der grandiose Solti-“Rosenkavalier“ und die Bernard Haitink: The Symphony Edition, 36 CDs, Decca/ nicht minder grandiose „Arabella“ mit Universal Lisa della Casa. Nur bei der „Frau ohne Schatten“ hätte man statt der sängerisch Fast alles vom derzeit besten recht ambivalenten Solti-Aufnahme bes- Lied-Bariton ser auf die Münchner Produktion unter So traurig dieser Ausverkauf einerseits ist, so sehr dürfen Joseph Keilberth (der auch die „Arabel- Freunde höchster Liedkunst sich freuen: Zum Preis von la“ dirigiert) zurückgegriffen. Ansonsten nur zwei Normalpreis-CDs bietet SONY so gut wie alle Lied- aber bekommt man hier für den Preis von fünf re- aufnahmen von Christian Gerhaher an. Nur sein früher gulären CDs das gesamte Opernschaffen des Meisters „Schwanengesang“ fehlt, dafür finden sich in der 13-CD- in erstklassiger Qualität – und als Zugabe sogar noch Jessye Box zusätzlich sein Opernrecital und Arien aus seinen Ora- Normans überragende Einspielung der „Vier letzten Lieder“ torieneinspielungen. Der Titel „The Art Of Song“ trifft es auf und sechs weiterer Orchesterlieder. Man muss also nicht den Kopf – bessere Interpretationen von Schubert-, Schu- lange würfeln, um fast jedes Mal auf die höchste Augenzahl mann- oder Mahler-Liedern sind schwer zu finden, Gerha- zu kommen. Michael Blümke her nimmt sowohl stimmlich als auch gestalterisch eine Sonderposition ein. Stimmlich, weil sein edel timbrierter Richard Strauss: Complete , 33 CDs, Deutsche Bariton auf einem in der Tiefe gut verankerten Fundament Grammophon/Universal ruht, von dem aus er sich mühelos die ebenso verlässliche Höhe erschließt und zudem über eine aus dem konzentrier- Zeitlose Kompetenz ten, tragfähigen Piano heraus entwickelte eindrucksvol- Es gibt Liaisons zwischen Orchester und Dirigent, die hal- le dynamische Palette verfügt. Gestalterisch, weil er bei al- ten ein Leben lang. Denn selbst wenn man sich offiziell ler Reflektiertheit und intellektuellen Durchdringung einen schon wieder getrennt hat, verkörpern solche Verbindun- durch und durch natürlichen, unverstellten und ungeküns- gen eine Epoche, die sich im Langzeitgedächtnis abgespei- telten Interpretationsansatz verfolgt, von seiner perfekten chert hat. So eine glückliche Zusammenarbeit bestand zwi- Artikulation und Textverständlichkeit ganz zu schen Bernard Haitink und dem Königlichen Concertge- schweigen. Sollte also jemand tatsächlich grö- bouw Orchestra Amsterdam. Von 1961 bis 1988 leitete der ßere Gerhaher-Lücken in seinen CD-Regalen Niederländer als Chefdirigent jenes Traditionsorchester, haben oder sich womöglich noch gar nicht ein- bei dem er bereits 1956 debütiert hatte. Und während die- gehend mit ihm beschäftigt haben, wäre jetzt ser festen Partnerschaft sind Aufnahmen entstanden, die ein im wahrsten Sinne günstiger Moment für auch Jahrzehnte später immer noch aktuell wirken. Natür- Abhilfe. Michael Blümke lich waren die Königlichen aus Amsterdam bei Haitinks Amtsantritt ein Orchester mit Klasse, das für seinen samte- Christian Gerhaher: The Art Of Song (Lied nen Streicherklang und sein goldenes Blech gerühmt wur- Edition), 13 CDs, Sony de. Doch erst der gebürtige Amsterdamer legte den Grund- 41 Vorgestellt von Boulevard Löffel Leichtigkeit: Bunte Klassik Ein Schuss Jazz,einePriseFilm,ein Ein Schuss 42 Dagmar Manzel Dagmar viele Gesichter: Eine Stimme, liver Buslau Oliver

Grammophon/Universal Edel Maria Lettberg: vogel“. Korsakows bis hin zum „Feuer „Hummelflug“ - transkriptionen aus Opern inklusive Rimski- Glinka bisStrawinski von –inGestalt Klavier- schwarzweißen Tasten nun viele Momente von Die Pianistin Maria Lettberg erkundet anden zum anderen des Klaviers. die Dominanz für tischen Effekten geprägten Farbreichtum, kannt: zumimmensen,oft einenfür von exo MusikDie russische ist ja zweierlei für be Klavier am Zaubergärten Russische D schende Diseuse. meisterhaft vor allem die leisen Töne beherr- ren von Marlene Dietrich undKolleginnen als bis hinzum „Tatort“ gibt sich hier auf den Spu- bekannt vom Theater undvielen Filmrollen griff der Zwischenkriegszeit. Dagmar Manzel, diktatur schwebt, sindder musikalische Inbe über denen oft schonSchattender der Nazi- Ruins OfBerlin“ oder „Falling InLove Again“, wie „Wenn ich mir was dürfte“, wünschen „The CD, und das trifft es genau: Bittersüße Balladen von Weimar“, heißtesimBegleitheft zu dieser Friedrich Hollaenders Lieder seien der „Klang Auf Spuren Marlenes agmar Manzel:

Abonnenten-C Der Zaubergarten, Der Menschenskind, D : Track Deutsche Deutsche Es-Dur/ - - - Avishai Cohen: che miteinbezieht. vielen Jazzprojekten die Klassik inseineSpra visation, indem der israelische Bassist nach Spannungsfeld zwischenTradition undImpro eher umdas übereinganzes gehaltene Album schen Selbstbedienungsladen zu tun. Esgeht te sogeläufigen Gängen durch den histori- sik von Avishai Cohen hatmitden heu- nichts mus undLatin-Rhythmen. Und doch: Die Mu- Brahms, Jazzriffs, französischer Impressionis- Was da alles durchschimmert: Romantik à la Cohen Klassik entdeckt die jedoch definitiv zu schade. beliebige halten. Hintergrund-CD Dafür ist sie würden,tiert könnte eine für das man Album Detailempfinden undAnschlagskultur präsen besteoder „Ziemlich Freunde“ nicht mitsoviel „Schindlers Liste“, „Forrest Gump“, „Mission“ die Filmmusik. Wenn die Titelmelodien von Pianist See Siangländisch-chinesische Wong nach vielen Aufnahmen – entdeckt der nieder- pin undvon Haydn bisMessiaen –abernun, DiskografieSeine reicht bisCho Schubert von Tasten schwarz-weiße für Filmscores Amy Dickson: über den Dingen schwebt … „La strada“. Einhauchiger, beseelter Klang, der In YourGets Eyes“ oder das aus Thema Fellinis mosphärisch dicht wie den Evergreen „Smoke „Nocturne“ oder Bellinis„Cast Diva“ ebensoat sikalischen Terrains undmusizierteinChopin- Dickson bewegt sich gerne zwischen den mu- machte esKarriere imJazz. Die Solistin Amy sischen Meister begeistert, dafür doch dann findung im19. Jahrhundert schnelldie klas- Genregrenze: Zwar sich haben nachdessen Er- Das Saxofon ist ja auf derein Instrument Saxofon Beseeltes Wong: Siang See Dusk & Dawn, Dusk&Dawn, Almah, Piano Movie Piano Lounge, Parlophone/Warner Sony Sony - - - - - Amy Dickson wie angegossen: Stühlen passt ihr Zwischen allen

Fotos: DG/Philipp Glaser; Chris Dunlop „Wahrscheinlich steckte die Rezeptur in dem Film, der hier fehlt“, sagte Stradivari. „Wenn der Mörder die DVD mitgenommen und Doktor Stradivari die Hülle, die ihn ja nicht interessierte, einfach weggeworfen hat, könnten Fingerabdrücke oder andere Spuren daran sein.“ Musik-Krimi Der Kommissar ließ seine Leute die Woh- nung durchsuchen. Als sie nichts fanden, suchten sie auf der Straße weiter. Dann nah- men sie jedes Gebüsch, jeden Müllcontainer Folge 7: Die geheimnisvolle DVD und jede andere Versteckmöglichkeit im Um- kreis von einem Kilometer unter die Lupe. Von Oliver Buslau Doktor Stradivari und Reuter saßen in der Caféteria des Polizeipräsidiums, als ein Unifor- mierter nach Stunden das Ergebnis überbrach- te. „Unglaublich, was die Leute so wegschmei- ßen“, sagte er. „Aber wir haben das hier.“ Zum ls Doktor Stradivari an dem Haus Schrecken der anderen Kantinengäste legte er eintraf, in dem sich Milan Vorceks drei verdreckte DVD-Hüllen auf den Tisch. Sie Geigenbauwerkstatt befand, kam gehörten zu den Filmen „Apocalypse Now“, Aihm Kommissar Reuter entgegen. „Amadeus“ und „The King’s Speech.“ „Vorcek ist in seiner Wohnung über der Werk- „Die Frage ist, welcher Film aus Vorceks statt erstochen worden“, sagte er. Sammlung stammt“, überlegte der Kommis- „Und weshalb genau haben Sie mich ange- sar. rufen?“ „Ich denke, das ist einigermaßen klar“, „Es gibt dabei mal wieder ein Rätsel, bei sagte Stradivari. „Für Sie etwa nicht?“ dem Sie uns weiterhelfen könnten.“ Die Leiche war abtransportiert worden. Welche DVD stammt wahrscheinlich aus Vor- Nur ein großer Blutfleck auf dem Sofa zeig- ceks Sammlung und warum? te, wo sie gelegen hatte. „Wir haben schon et- www.oliverbuslau.de was ermittelt“, sagte Reuter. „Vorcek hat eine Lackrezeptur für seine Geigen entwickelt, die Doktor Stradivari er streng geheim hielt. Aber er war nicht be- sonders gut darin, sie zu verstecken. Die ganze ermittelt – und Sie Branche wusste, dass er sie auf einen Zettel ge- Auflösung aus Magazin 6/2013: schrieben hatte, der in einer Hülle seiner vie- können gewinnen! Charles Gounod unterlegte seinem „Ave len CDs und DVDs steckte.“ Maria“ zwar Bachs CD-Präludium aus dem Der Kommissar deutete auf die Regale, die Ersten Band des Wohltemperierten Kla- die Wände bedeckten. Stradivari sah sich die Wenn Sie die Lösung wissen, schreiben Sie viers als Begleitung, änderte dieses jedoch Unmenge an Tonträgern genau an. Sie waren sie an [email protected] oder so stark ab, dass Branko mit der origina- sortiert – zum Teil nach Komponisten, nach postalisch an RONDO, Johannisplatz 3a, 81667 len Bach-Aufnahme als Begleitstimme nicht Interpreten oder nach Aufnahmedaten. Es wa- München – Ihre Kontaktdaten nicht ver- durch das Stück kommen konnte. Das wäre ren wesentlich weniger DVDs als CDs. Eine gessen! Unter allen Zuschriften verlost RONDO ihm auch aufgefallen, wenn er – wie er sagt kleine DVD-Gruppe aus fünf Filmen stand ab- in Kooperation mit dem Label Sony fünf – seit Stunden daran geübt hätte, statt nur seits: „Beethoven Lives Upstairs“, „Knowing – Exemplare der neuen CD mit Beethovens Sin- zwanzig Takte. Die Zukunft endet jetzt“, „The Fall“ und „Zar- fonien Nr. 7 & 8, leidenschaftlich interpretiert doz“ und „Das bessere Leben“. In der Mitte gab vom kammerorchesterbasel unter Giovanni es eine Lücke. Dort hatte jemand den sechsten Antonini. Einsendeschluss ist der 15. März. Film herausgenommen. Fotos: DG/PhilippFotos: Glaser; Chris Dunlop

43 Termine Oper

Mozart Kálmán Lehár Il re pastore (kon- Bern Die Csárdásfürstin Eisenach Das Land des Lä- zertant) (25.5.2014), Stadttheater (8.5.2014), ML: Lu- Thüringer chelns (30.3.2014), ML: Christian Cur- +41 (31) 3 29 52 52 kas Beikircher, R: Landestheater ML: Rasmus Bau- O nyn Joan Anton Rechi (0 36 91) 25 62 19 mann, R: N.N. Künneke Glass Der Vetter aus Britten Bellini Zebeljan Les enfants terribles Dingsda (9.3.2014), Death In Venice I puritani Simon das Findel- oper (2.7.2014), ML: By- ML: Kevin John, R: (14.6.2014), ML: Lu- (15.2.2014), ML: Leo kind (26.4.2014), ron Knutson, R: Felix Mara Kurotschka kas Beikircher, R: McFall, R: Bernd- ML: Valtteri Rauha- Seiler Strauss Immo Karaman Dieter Müller lammi, R: N.N. Berheide Verdi Tschaikowski Staatsoper im Ariadne auf Naxos Schillertheater (19.4.2014), ML: Ke- Der Troll Rigoletto Pique Dame (0 30) 20 35 45 55 vin John, R: Lydia (20.6.2014), ML: (10.5.2014), ML: Phi- (22.6.2014), ML: Aachen Steier Wen-Pin Chien, R: lippe Bach, R: Ans- Rasmus Baumann, Stemann u. a. Theater Britten Gregor Horres gar Haag R: Dietrich Hilsdorf (02 41) 4 78 42 44 Rein Gold (9.3.2014), ML: Mar- Peter Grimes Verdi kus Poschner, R: Ni- (6.6.2014), ML: Ke- Dortmund Essen Genf Don Carlos colas Stemann vin John, R: Ludger (9.2.2014), ML: Ka- Theater Aalto Theater Grand Théâtre Engels (02 31) 5 02 72 22 (02 01) 8 12 22 00 +41 (22) 3 22 50 00 zem Abdullah, R: Mi- Wagner chael Helle Tannhäuser Rossini Bellini Verdi (12.4.2014), ML: Da- Bremen Aschenputtel La straniera Nabucco Händel niel Barenboim, R: (22.3.2014), ML: Mo- (2.3.2014), ML: Jo- (28.2.2014), ML: Alcina (6.4.2014), Theater Sasha Waltz (04 21) 36 53 33 33 tonori Kobayashi, R: sep Caballé-Dome- John Fiore, R: Ro- ML: Péter Halász, R: Erik Petersen nech, R: Christof Loy land Aeschlimann Jarg Pataki Birtwistle Martinů Punch and Judy Juliette (29.3.2014), Haydn Händel Wagner Offenbach (16.5.2014), ML: Die Jahreszeiten Ariodante Götterdämmerung Die Banditen ML: Clemens Heil, R: Christopher Moulds, John Fulljames (27.4.2014), ML: Mo- (19.4.2014), ML: (23.4.2014), ML: (8.6.2014), ML: Péter R: Derek Gimpel tonori Kobayashi, R: Matthew Halls, R: Ingo Metzmacher, R: Halász, R: Ludger Jens-Daniel Herzog Jim Lucassen Dieter Dorn, Heinz Engels Weill Chemnitz Aufstieg und Fall Janáček Wanitschek der Stadt Mahagon- Städtische Dresden Jenůfa (24.5.2014), Catalani ny (6.6.2014), ML: Theater ML: Tomáš Netopil, La Wally (03 71) 4 00 04 30 Sächsische Theater Wayne Marshall, R: R: Robert Carsen (18.6.2014), ML: Vincent Boussard Bellini Staatsoper (00 41) 61 2 95 11 33 (03 51) 4 91 17 05 Evelino Pidò Sciarrino Norma (8.3.2014), Holliger ML: Felix Bender, R: Schostakowitsch Frankfurt/ Schneewitchen Lohengrin Gera (14.6.2014), ML: Mi- Christopher Alden Moskau, Tscherjo- Main (20.2.2014), ML: muschki Heinz Holliger, R: chele Rovetta, R: Styne Oper Theater Ingo Kerkhof Funny Girl (21.2.2014), ML: (0 69) 1 34 04 00 (0 34 57) 58 50 Achim Freyer, Se- Mikhail Agrest, R: bastian Hirn Feldmann/Beckett (3.5.2014), ML: Tom Verdi Britten Bitterlich, R: Stefan Christine Mielitz Peter Grimes Ravel Neither/Footfalls Falstaff (9.2.2014), (22.6.2014), ML: Huber Strauss ML: Bertrand de Bil- (21.3.2014), ML: L’Enfant et les sorti- Guntram (konzer- Laurent Wagner, R: lèges (29.3.2014), François Xavier Orff ly, R: Keith Warner Roth, R: Katie Mit- Der Mond tant) (23.2.2014), Kay Kuntze ML: David Cowan ML: Omer Meir Well- Mozart chell (7.6.2014), ML: N.N., Don Giovanni Nørgård Purcell R: Holger Potocki ber Nuit des hommes Ein Sommernachts- (11.5.2014), ML: Se- Deutsche Oper Martini bastian Weigle, R: (28.6.2014), ML: traum (3.4.2014), (0 30) 3 43 84 01 Darmstadt L’impresario delle Christof Loy Thomas Wicklein, R: ML: Andrea Marcon, Berlioz Canarie (6.4.2014), Kay Kuntze Delius R: Joachim Schloe- Fausts Verdammnis Staatstheater ML: Felice Venanzo- Romeo und Julia auf mer (23.2.2014), ML: Do- (0 61 51) 2 81 16 00 ni, R: Axel Köhler dem Dorfe Berlioz nald Runnicles, R: Graz Britten Mozart (22.6.2014), ML: La damnation de Christian Spuck The Turn Of The Così fan tutte Oper Faust (25.5.2014), Paul Daniel, R: Eva- +43 (3 16) 80 08 Donizetti Screw (15.2.2014), (22.5.2014), ML: Maria Höckmayr ML: Enrico Delam- Der Liebestrank ML: Michael Cook, R: Omer Meir Wellber, Janáček Eötvös boye, R: Arpad (25.4.2014), ML: Ro- Lothar Krause R: Andreas Kriegen- Jenůfa (29.3.2014), Der goldene Drache Schilling berto Rizzi Brignoli, burg ML: Dirk Kaftan, R: Verdi (29.6.2014), ML: Jo- R: Irina Brook Peter Konwitschny Otello (15.3.2014), Verdi hannes Debus, R: Berlin Britten ML: Anna Skryleva, Simon Boccanegra Axel Weidauer Donizetti Komische Oper Billy Budd R: Gerhard Hess (30.5.2014), ML: La favorite (0 30) 47 99 74 00 (22.5.2014), ML: Do- Puccini Christian Thiele- (26.4.2014), ML: mann, R: Jan Philipp Gelsenkirchen Giacomo Sagripanti, Dostal nald Runnicles, R: Il trittico (1.6.2014), Gloger R: Sam Brown Clivia (8.3.2014), David Alden ML: Martin Lukas Musiktheater im ML: Kai Tietje, R: Ste- Donizetti Meister, R: John Dew Strauss Revier (02 09) 4 09 72 00 fan Huber Maria Stuarda (kon- Feuersnot Halle (7.6.2014), ML: Ste- Augst Rameau zertant) (4.6.2014), Düsseldorf- fan Klingele Stadt der 1000 Feu- Opernhaus Castor et Pollux ML: Paolo Arrivabe- Duisburg (03 45) 2 05 02 22 ne Tsangaris er (21.2.2014), ML: (11.5.2014), ML: Tschaikowski Deutsche Oper Karl May Christian Jeub, R: Christian Curnyn, R: Massenet Pique Dame am Rhein (20.6.2014), ML: Erik Oliver Augst, John Barrie Kosky Werther (konzer- (02 11) 8 90 82 11 (9.5.2014), ML: Rob- Nielsen, R: Manfred Birke Zimmermann tant) (16.6.2014), bert van Steijn, R: Massenet Weiß Janáček Die Soldaten ML: Donald Runnic- Christian Schuller Werther Jenůfa (22.3.2014), (15.6.2014), ML: Ga- les (25.4.2014), ML: Gi- ML: Rasmus Bau- Händel briel Feltz, R: Calixto ordano Bellincampi, mann, R: Michael Arminio (6.6.2014), Bieito R: Werner Schroeter Schulz ML: Bernhard Forck, R: Nigel Lowery Fotos: Stefan Gloede (o.); AntonSaeckl/reservix (M.); Musikmesse Frankfurt (u.) (M.); Musikmesse Frankfurt Gloede (o.); AntonSaeckl/reservix Stefan Fotos:

44 Marschner Rossini Der Vampyr Köln La cenerentola Magdeburg (3.7.2014), ML: Jo- Opernhaus (30.5.2014), ML: Theater sep Caballé Dome- (02 21) 22 12 84 00 Ryusuke Numajiri, (03 91) 5 40 65 55 nech, R: Wolf Widder Rihm R: Cordula Däuper Strauss Jakob Lenz Der Rosenkavalier Hamburg (22.3.2014), ML: Ale- Lüneburg (22.2.2014), ML: jo Perez, R: Beatrice Kimbo Ishii-Eto, R: Hamburgische Lachaussée Theater Olivia Fuchs Staatsoper (0 41 31) 4 21 00 Musikfestspiele Potsdam Sanssouci: (0 40) 35 68 68 Weber Orff Händel 2014 feiern die Musikfestspiele Potsdam Sans- Janáček Der Freischütz Carmina Burana Otto (15.3.2014), Das schlaue Füchs- (12.4.2014), ML: (8.3.2014), ML: Tho- ML: Stephan Schultz, souci ihr 60-jähriges Jubiläum und erfüllen Markus Stenz, R: R: Arila Siegert lein (9.3.2014), ML: mas Dorsch, R: Hajo die südlichen Traumkulissen der Potsdamer Lawrence Foster, R: Viesturs Kairišs Fouquet Johannes Erath Verdi Mannheim Schlösser und Gärten mit den Klangwelten Mozart des Mittelmeerraums (13. bis 29.6.). Mit Fran- Händel Otello (18.5.2014), Die Zauberflöte ML: Will Humburg, Nationaltheater Almira (25.5.2014), (28.6.2014), ML: (06 21) 1 68 01 50 cesco Provenzales „Rache der Stellidaura“ gibt ML: Alessandro De R: Johannes Schaaf Thomas Dorsch, R: Prokofjew es ein frühbarockes Opernjuwel aus Neapel zu Marchi, R: Jetske Donizetti Iris Ini Gerath Die Liebe zu den entdecken. Jordi Savall stellt sein Zypern-Pro- Mijnssen L`elisir d`amore drei Orangen (22.6.2014), ML: An- jekt vor. Und sein Deutschlanddebüt gibt das (14.2.2014), ML: dreas Schüller, R: Leipzig Hannover Dan Ettinger, R: Cor- israelische „Barockkollektiv“ Barrocade. Bernd Mottl Opernhaus dula Däuper www.musikfestspiele-potsdam.de Staatsoper Glass (03 41) 1 26 12 61 (05 11) 99 99 11 11 Verdi Tickets: (03 31) 2 88 88 28 Les enfants terribles Wagner Stiffelio (29.3.2014), Grétry (25.6.2014), ML: Rai- Die Walküre ML: Alois Seidlmeier, Die Schöne und das ner Mühlbach, R: (7.12.2013), ML: Ulf R: Regula Gerber Tier (13.3.2014), ML: Anna Horn, Elena Schirmer, R: Rosa- Anja Bihlmaier, R: Tzavara, Götz Leine- mund Gilmore Hölszky Zuzana Masaryk weber Donizetti Böse Geister Britten Don Pasquale (31.5.2014), ML: Ro- Ein Sommernachts- Klagenfurt (8.2.2014), ML: land Kluttig, R: Joa- traum (29.3.2014), Anthony Bramall, R: chim Schlömer ML: Karen Kamen- Stadttheater Lindy Hume +43 (46 3) 5 52 66 sek, R: Michiel Dij- Strawinski München kema Prokofjew The Rake`s Progress Die Liebe zu den Bayerische Kampe (6.4.2014), ML: Staatsoper Internationale Händel-Festspiele Göt­ Kannst du pfeifen, drei Orangen Anthony Bramall, R: (0 89) 21 85 19 20 (20.3.2014), ML: Ale- tin­gen: Königlich präsentieren sich die Hän- Johanna? Damiano Michielet- Mozart (14.5.2014), ML: Ka- xander Soddy, R: to del-Festspiele anlässlich des 300-jährigen Ju- Immo Karaman La clemenza di Tito ling Khouw, R: Mar- Strauss (10.2.2014), ML: Ki- biläums der Personalunion zwischen Großbri- kus Tschubert Die Frau ohne Schat- rill Petrenko, R: Jan tannien und Hannover (29.5. bis 10.6.). Zu den Mozart Lausanne ten (14.6.2014), Bosse ML: Highlights des Programms „Herrschaftszeiten! Don Giovanni Opéra Ulf Schirmer, R: Ba- Zimmermann – Händel Royal“ gehören die Oper „Faramon- (17.5.2014), ML: +41 (21) 3 10 16 00 lázs Kovalik Die Soldaten Benjamin Reiners, R: Verdi (25.5.2014), ML: Ki- do“ und das Oratorium „Joshua“. Zudem laden Benedikt von Peter Luisa Miller Luzern rill Petrenko, R: An- Christina Pluhar und das Ensemble L’Arpeggia- Rameau (21.3.2014), ML: Ro- dreas Kriegenburg ta zu einer traumhaften „Music For A While“ ein. Castor et Pollux berto Rizzi Brignoli, Theater +41 (0) 4 12 10 66 18 Rossini www.haendel-festspiele.de (28.6.2014), ML: Ho- R: Giancarlo del Mo- Guillaume Tell Smyth ward Arman, R: Ale- naco (28.6.2014), ML: Tickets und Infos: www.reservix.de bzw. The Boatswain’s xander Charim Dan Ettinger, R: Nicolai Mate (15.2.2014), (0 18 05) 70 07 33 Antú Romero Nunes Die lustigen Weiber ML: Andrew Dun- Innsbruck von Windsor scombe, R: Hersilie Monteverdi Landestheater (6.6.2014), ML: Ewald L’Orfeo (20.7.2014), Frank Beermann, R: ML: Ivor Bolton, R: +43 (5 12) 52 07 44 Bizet David Hermann David Bösch Wagner Carmen (23.2.2014), Parsifal (16.2.2014), ML: Howard Arman, Staatstheater ML: Alexander Lübeck R: Tobias Kratzer am Gärtnerplatz Rumpf, R: Johannes Theater Donizetti (0 89) 21 85 19 60 Reitmeier (04 51) 7 45 52 Don Pasquale Verdi Wildhorn Zemlinski (27.4.2014), ML: Mi- Aida (18.6.2014), Jekyll und Hyde Der Zwerg chael Wendeberg, R: ML: Marco Comin, R: (22.3.2014), ML: (18.2.2014), ML: Johannes Pölzgutter Torsten Fischer Musikmesse Frankfurt: Vom 12. bis 15.3. Hansjörg Sofka, R: Ryusuke Numajiri, Naske Kálmán Johannes Reitmeier, findet in Frankfurt/Main die weltweit größte R: Bernd Reiner Krie- Der satanarchäolü- Die Zirkusprinzessin Roger E Boggasch Messe für die Musikinstrumentenbranche statt. ger genialkohöllische (19.7.2014), ML: Mi- D’Albert Zemlinski Wunschpunsch chael Brandstätter, Zu sehen und zu hören gibt es die ganze Welt der Tiefland (10.5.2014), Eine florentinische (7.6.2014), ML: Mi- R: Josef E Köpplinger Musikinstrumente sowie auch alles zum Thema ML: Francesco Ange- Tragödie chael Wendeberg, R: lico, R: Kurt Josef Musikvermarktung und Dienstleistungen rund (18.2.2014), ML: Dominique Menth Münster Schildknecht Ryusuke Numajiri, um Instrumente und Noten. An den zwei Publi- Weill R: Bernd Reiner Krie- Theater kumstagen können sogar alle Laienmusiker und (02 51) 5 90 91 00 Aufstieg und Fall ger Familien die Instrumentenwelt nicht nur be- der Stadt Mahagon- Berlioz Gluck staunen, sondern auch ausprobieren. ny (21.6.2014), ML: Armide (28.2.2014), Benvenuto Cellini Alexander Rumpf, R: ML: Christoph Spe- (15.2.2014), ML: Fa- www.musikmesse.de Ulrich Peters ring, R: Michael brizio Ventura, R: Tickets: https://tickets.messefrankfurt.com/ Wallner Aron Stiehl Fotos: Stefan Gloede (o.); AntonSaeckl/reservix (M.); Musikmesse Frankfurt (u.) (M.); Musikmesse Frankfurt Gloede (o.); AntonSaeckl/reservix Stefan Fotos: ticket/de 45 Termine Oper/Klassik

Waits Verdi The Black Rider Oldenburg Regensburg Saarbrücken Trier La traviata (1.3.2014), ML: Mi- Staatstheater Theater Saarländisches Theater (1.7.2014), ML: Sian chael Barfuß, R: (04 41) 2 22 51 11 (09 41) 5 07 24 24 Staatstheater (0651) 7 18 18 18 Edwards, R: Peter Frank Behnke Tschaikowski Bock (06 81) 3 22 04 Lortzing Konwitschny Sullivan Massenet Eugen Onegin Anatevka Der Wildschütz Volksoper The Pirates Of Pen- (28.3.2014), ML: (22.3.2014), ML: Werther (15.3.2014), ML: +43 (1) 5 14 44 36 70 zance (29.3.2014), Thomas Bönisch, R: Alistair Lilley, R: An- (22.2.2014), ML: Joongbae Jee, R: ML: Stefan Veselka, Julia Hölscher drea Schwalbach Thomas Peuschel, R: Matthias Kaiser Britten R: Holger Seitz Jetske Mijnssen Albert Herring Britten Bach Gluck (15.2.2014), ML: Strawinski Albert Herring Die Kaffeekantate Verdi Orfeo ed Euridice Gerrit Prießnitz, R: The Rake`s Progress (6.6.2014), ML: Ro- (12.4.2014), ML: Macbeth (24.5.2014), ML: Vic- Brigitte Fassbaender (10.5.2014), ML: Fa- bin Davis, R: Lydia N.N., R: Christina (12.4.2014), ML: tor Puhl, R: Birgit brizio Ventura, R: Ul- Steier Schmidt Marzio Conti, R: Se- Scherzer Beethoven rich Peters bastian Welker Fidelio (25.5.2014), Monteverdi ML: Julia Jones, R: Osnabrück Il combattimento di Strauss Markus Bothe Nürnberg Tancredi e Clorinda Die Frau ohne Schat- Städtische (12.4.2014), ML: ten (17.6.2014), ML: Staatstheater Bühnen Toshiyuki Kamioka, Wiesbaden (01 80) 5 23 16 00 (05 41) 3 23 33 14 N.N. , R: Christina Schmidt R: Dominik Neuner Hessisches Händel Dvořák Mozart Staatstheater Judas Maccabeus Vanda (15.3.2014), Moussa La finta giardiniera (06 11) 13 23 25 (23.2.2014), ML: Pe- ML: Daniel Inbal, R: Nichtung Immer sams- (5.7.2014), ML: N.N., ter Tilling, R: Stefan Robert Lehmeier (17.5.2014), ML: Cavalli R: Tom Ryser tags aktuell Otteni Samy Moussa, R: La Calisto Christine Mielitz (8.3.2014), ML: Sé- Navok www.rondo- Pforzheim Mozart Schwerin bastien Rouland, R: And The Trains Kept magazin.de Teresa Reiber Coming … Theater Die Zauberflöte (0 72 31) 39 24 40 Mecklen- (23.2.2014), ML: Pe- (15.6.2014), ML: burgisches Puccini ter Tilling, R: Stefan Offenbach N.N., R: Matthias Staatstheater Madama Butterfly Otteni Hoffmanns Erzäh- Reichwald (03 85) 5 30 01 23 (6.4.2014), ML: Mar- lungen (1.3.2014), tin Lukas Meister, R: Meyerbeer Smetana ML: Markus Huber, John Dew Les Huguenots Die verkaufte Braut R: Bettina Lell (16.5.2014), ML: Henze (15.6.2014), ML: Ulm Guido Johannes Gregor Rot, R: Elegie für junge Lie- Rumstadt, R: Tobias Frank-Bernd Gott- Theater bende (1.5.2014), Kratzer schalk (07 31) 1 61 44 44 ML: Zsolt Hamar, R: Dietrich W Hilsdorf Gluck St. Gallen Iphigenie en Tauride (6.3.2014), ML: Da- Zürich Theater niel Montané, R: Igor +41 (71) 2 42 06 06 Opernhaus Folwill Janáček +41 (44) 2 68 64 00 Händel Mozartfest Würzburg Das schlaue Füchs- Verdi Serse (8.5.2014), lein (19.2.2014), ML: Aida (2.3.2014), ML: 23. Mai bis 29. Juni 2014 ML: Daniel Montané, Attilio Tomasello, R: Fabio Luisi, R: Tatja- R: Matthias Kaiser Nicola Raab na Gürbaca Stäbler Korngold Tschaikowski Erlöst Albert E. Die tote Stadt Pique Dame (20.6.2014), ML: Mi- (10.5.2014), ML: (6.4.2014), ML: Jiri chael Weiger, R: Phi- Mozart ist mehr... Otto Tausk, R: Jan Belohlavek, R: Ro- lipp Jescheck Schmidt-Garre bert Carsen Cimarosa Stuttgart Wien Il matrimonio segre- Mozart – trazoM: Musik im Spiegel Staatsoper to (9.5.2014), ML: Jupiternacht · MozartLabor Staatstheater +43 (1) 5 14 44 22 50 Riccardo Minasi, R: (07 11) 20 20 90 Cordula Däuper Cilea Artiste étoile · Bruckner im Dom Andre Adriana Lecouvreur Monteverdi Wunderzaichen (16.2.2014), ML: Il ritorno d’Ulisse in (2.3.2014), ML: Syl- Evelino Pidò, R: Da- patria (17.5.2014), vain Cambreling, R: vid McVicar, Justin ML: Ivor Bolton, R: Jossi Wieler, Sergio Way Willy Decker Morabito Wagner Puccini Puccini Lohengrin La fanciulla del West La bohème (12.4.2014), ML: (22.6.2014), ML: VA (30.5.2014), ML: Si- Bertrand de Billy, R: Marco Armiliato, R: mon Hewett, R: An- Andreas Homoki Barrie Kosky drea Moses

© F. Broede © F. Janáček

© F. Darmigny © F. Wagner © M. Borggreve Přihody Lišky Bys- © 25stunden.com Tristan und Isolde troušky (18.6.2014), (20.7.2014), ML: Syl- ML: Franz Welser- vain Cambreling, R: Möst, R: Otto Jossi Wieler, Sergio Schenk Morabito Jörg Widmann Mojca Erdmann Renaud Capuçon Alina Pogostkina Theater an der Wien + 43 (1) 5 88 85 Rameau Platée (17.2.2014), ML: William Christie, R: Robert Carsen Fotos: Heidelberger Frühling (o.); Villa Papendorf Frühling (M.); Oliver Lang (u.) Heidelberger Fotos: Programm und Tickets: www.mozartfest.de46 Tel. +49 (0) 931 / 37 23 36 5.6. Salzburg (A), 19.6. München, Quatuor Ebène Haus für National- 6.2. Mönchen- Mozart theater gladbach, 7.6. Salzburg (A), Kaiser-Fried- K Haus für Cuarteto Casals rich-Halle Mozart 10.2. Berlin, Phil- 10.4. Berlin, Phil- 9.6. Salzburg (A), harmonie harmonie Klassik Großes Fest- Kammer- spielhaus musiksaal Scharoun Ensemble 16.2. Zürich (CH), 9.2. Berlin, Phil- Heidelberger Frühling: Unter dem Mot- Lisa Batiashvili Tonhalle harmonie to „Parallelgeschichten“ gastieren beim Musik- 10.4. Hannover, 18.2. Köln, Phil- Kammer- Kuppelsaal im harmonie festival „Heidelberger Frühling“ (15.3. bis 12.4.) Roberto Alagna musiksaal HCC 19.2. Wien (A), Klassik-Stars wie Dirigent Andris Nelsons, Kla- 30.3. Berlin, 20.6. Berlin, Phil- Musikverein Mojca Erdmann Deutsche Oper rinettist Jörg Widmann und Pianistin Hélène harmonie 20.2. Bremen, Die 2.3. München, 2.4. Berlin, 21.6. Berlin, Phil- Glocke Grimaud. Die von Thomas Hampson geleitete Deutsche Oper National- harmonie 11.3. München, theater „Lied Akademie“ widmet sich Richard Strauss. 6.4. Berlin, Herkulessaal Deutsche Oper 5.3. München, Und von David Fulmer wird ein Violinkonzert Piotr Beczała 15.3. Frankfurt/ National- 10.4. Berlin, 2.5. Wien (A), Main, Alte uraufgeführt – mit Stefan Jakiw und der Deut- Deutsche Oper theater Staatsoper Oper 8.3. München, schen Kammerphilharmonie Bremen unter 13.4. Berlin, 5.5. Wien (A), Deutsche Oper National- Matthias Pintscher. Staatsoper Riccardo Chailly theater 10.5. Wien (A), 27.2. Leipzig, www.heidelberger-fruehling.de Nicolas Altstaedt 14.3. Bonn, Staatsoper ­Gewandhaus Beethoven Tickets: (0 62 21) 5 84 00 44 21.2. Frankfurt/ 23.5. Wien (A), 28.2. Leipzig, Halle Main, hr- Staatsoper ­Gewandhaus 15.3. Frankfurt/ Sendesaal 26.5. Wien (A), 2.3. Leipzig, Main, Alte 19.3. Dortmund, Staatsoper ­Gewandhaus Oper Konzerthaus 29.5. Wien (A), 6.3. Leipzig, 23.3. Osnabrück, Staatsoper ­Gewandhaus Isabelle Faust Osnabrück- 1.6. Wien (A), 7.3. Leipzig, 6.2. Hamburg, halle Staatsoper ­Gewandhaus 24.3. Osnabrück, Laeiszhalle 4.6. Wien (A), 8.3. Leipzig, 7.2. Hamburg, Osnabrück- Staatsoper ­Gewandhaus halle Laeiszhalle 10.4. Leipzig, 1.3. Amsterdam 31.3. Berlin, Kolja Blacher ­Gewandhaus Konzerthaus (NL), Concert­ 18.3. Basel (CH), 11.4. Leipzig, gebouw Villa Papendorf: In Papendorf, nahe Ros- Stadtcasino Gewandhaus Piotr Anderszewski 3.3. Amsterdam tock, steht die gleichnamige Jugendstil-Villa, 22.5. Leipzig, (NL), Concert­ 12.3. Frankfurt/ Rafał Blechacz Gewandhaus gebouw in der Klassikstars das ganze Jahr für erlese- Main, Alte 11.2. Hannover, 23.5. Leipzig, 10.3. Wien (A), ne Kammermusik-Stunden in privater Atmo- Oper Gewandhaus Kuppelsaal im Konzerthaus sphäre sorgen. So gastieren 2014 der Trompe- 16.3. Berlin, HCC 29.5. Leipzig, Schillertheater 2.4. Stuttgart, Gewandhaus Juan Diego Flórez tenpaganini Sergei Nakariakov und die junge Liederhalle 30.5. Leipzig, 23.5. München, Ausnahmepianistin Lise de la Salle. Zudem Yaara Tal & Andreas Gewandhaus Groethuysen National- bilden musik-literarische Chopin-Porträts u. a. Gábor Boldoczki 5.6. Leipzig, theater 10.2. Göttingen, mit Justus Frantz genauso einen Schwerpunkt 25.2. Köln, Phil- Gewandhaus 26.5. München, Aula der harmonie 6.6. Leipzig, National- wie Cello-Abende der Rostropowitsch-Schüler Georg-August- Gewandhaus theater Universität Mischa Maisky und Daniel Müller-Schott. Rudolf Buchbinder 11.6. Leipzig, 29.5. München, 20.2. Wien (A), www.villa-papendorf.de 27.3. Hamburg, Gewandhaus National- Konzerthaus Laeiszhalle theater Tickets: (03 81) 44 44 47 77 21.2. München, Teodor Currentzis 28.3. Hamburg, 1.6. München, Herkulessaal Laeiszhalle 16.2. Berlin, Phil- National- 22.2. Weiden, Max- 6.5. Stuttgart, harmonie theater Reger-Halle Liederhalle 6.4. Stuttgart, 7.6. München, 25.2. Berlin, Phil- 8.5. Dortmund, Liederhalle National- harmonie Konzerthaus 7.4. Stuttgart, theater 1.3. Frankfurt/ Liederhalle Main, Alte Joseph Calleja Nelson Freire Oper Diana Damrau 3.5. München, 14.2. Luzern (CH), 17.4. Bremen, Die 21.7. Baden-Baden, Glocke National- KKL theater Festspielhaus 6.3. Leipzig, Ge- 24.7. Baden-Baden, Vladimir Ashkenazy 6.5. München, wandhaus National- Festspielhaus 7.3. Leipzig, Ge- Mozartfest Würzburg: Mit der neuen 17.2. Berlin, Phil- theater 27.7. Baden-Baden, wandhaus harmonie Festivalintendantin bekommt das Würzburger Festspielhaus 8.3. Leipzig, Ge- 9.5. München, Mozartfest (23.5. bis 29.6.) zugleich seinen ers- Avi Avital National- wandhaus theater Xavier de Maistre 24.4. Berlin, Phil- ten „Artiste étoile“. Es ist der Münchner Kom- 11.6. Rolandseck, 4.6. Berlin, 6.2. Nürnberg, harmonie ponist und Klarinettist Jörg Widmann. Das Stiftung Arp Meistersinger- Deutsche Oper 27.4. Leipzig, Ge- Festivalthema „Mozart – trazoM. Musik im Museum 7.6. Berlin, halle wandhaus 3.8. Chorin, Kloster Deutsche Oper 10.2. Wien (A), Spiegel“ wird darüber hinaus von Stars wie Gi- 12.6. München, Musikverein Sol Gabetta don Kremer, Mojca Erdmann und Christian Ge- Cecilia Bartoli 11.2. Graz (A), National- 13.2. Frankfurt/ rhaher aufgegriffen. Und zu den mit Spannung 7.2. Zürich (CH), theater Stefaniensaal Main, Alte Opernhaus 14.6. München, 12.2. Graz (A), Oper erwarteten Uraufführungen gehört Wolfgang 9.2. Zürich (CH), National- Stefaniensaal 14.2. Hamburg, Rihms Deutung von Goethes „Harzreise“. Opernhaus theater Laeiszhalle www.mozartfest.de

Fotos: Heidelberger Frühling (o.); Villa Papendorf Frühling (M.); Oliver Lang (u.) Heidelberger Fotos: Tickets: +49(0) 931-37 23 36 47 Termine Klassik/Jazz

15.3. Dresden, Sharon Kam 3.4. München, Georg Nigl Albertinum 15.2. Brüssel, Palais Prinzregenten- 18.3. Wien (A), 16.3. Dresden, des Beaux- theater Konzerthaus Albertinum Arts 7.4. Hamburg, 22.3. Brüssel, Palais 14.3. Weiden, Max- Laeiszhalle des Beaux- Hélène Grimaud Reger-Halle 10.4. Berlin, Phil- Arts 9.3. Berlin, Phil- 27.3. Wolfenbüttel, harmonie harmonie Lessing 26.4. Zürich (CH), Mark Padmore 17.3. Wien (A), Theater Tonhalle 27.2. Berlin, Phil- Movimentos Festwochen: In der Auto- Musikverein 27.4. St. Gallen harmonie 21.3. Freiburg, Miloš Karadaglić (CH), Tonhalle 28.2. Berlin, Phil- Metropole Wolfsburg stellt man jährlich mit Konzerthaus 23.3. München, 28.4. Bern (CH), harmonie den „Movimentos Festwochen“ ein vielseitiges 22.3. Heidelberg, Philharmonie Kulturcasino 1.3. Berlin, Phil- Programm auf künstlerischem Spitzenniveau Stadthalle 8.5. Rosenheim, 29.4. Genf (CH), harmonie 23.3. Heidelberg, Victoria Hall auf die Beine. Gemäß des Festival-Themas Kultur + 13.4. Baden-Baden, Stadthalle Kongress Festspielhaus „Glück“ sorgen vom 22.4. bis 1.6. Jazz-Stars wie 24.3. Hannover, Zentrum Magdalena Kožená 18.4. Baden-Baden, Diane Krall genauso für entsprechende Glücks- Kuppelsaal im 9.5. Hannover, 27.2. Berlin, Phil- Festspielhaus HCC harmonie momente wie Schauspiel-Ikonen Martina Ge- Kuppelsaal im 28.3. Frankfurt/ HCC 28.2. Berlin, Phil- Miklós Perényi deck und Hannelore Hoger bei ihren Lesungen. Main, Alte harmonie 20.2. Ludwigs- Und selbstverständlich kommen die Fans des Oper Kim Kashkashian 1.3. Berlin, Phil- hafen, Feier- 11.5. Dresden, harmonie zeitgenössischen Spitzen-Tanzes nicht zu kurz. 28.3. Mannheim, abendhaus Sächsische Congress 13.4. Baden-Baden, der BASF www.movimentos.de Staatsoper Center Rosen- Festspielhaus Tickets: (08 00) 2 88 67 82 38 12.5. Dresden, garten 18.4. Baden-Baden, Belcea Quartet Sächsische 29.3. Freiburg, Festspielhaus 14.2. Genf (CH), Staatsoper Konzerthaus Conservatoire 13.5. Dresden, Lang Lang de Musique Sächsische Jonas Kaufmann 20.3. Baden-Baden, 18.2. Basel (CH), Staatsoper 1.4. Berlin, Phil- Festspielhaus Stadtcasino harmonie 22.3. Frankfurt/ 21.2. Würzburg, Martin Grubinger 6.5. München, Main, Alte Musikhoch- 18.3. Frankfurt/ Philharmonie Oper schule Main, Alte 10.5. Baden-Baden, 24.3. Hamburg, 23.2. Göttingen, Oper Laeiszhalle Aula der 18.5. Rosenheim, 26.3. Essen, Phil- Georg-August- Kultur + harmonie Universität With Shakespeare In Love: Zum 450. Kongress 24.5. Leipzig, Ge- 4.3. Luxemburg Zentrum wandhaus Mal jährt sich der Geburtstag von William (LU), Phil- 24.5. Hamburg, harmonie Shakespeare. Dazu gratulieren ihm Star- Laeiszhalle Mischa Maisky 6.3. Wien (A), Schauspielerin Senta Berger und die Nürn- 25.5. Braun- Alle Termine 25.3. Ludwigs- Konzerthaus schweig, hafen, Feier- berger Symphoniker mit dem Abend „With finden Sie 7.3. Wien (A), Stadthalle abendhaus Konzerthaus Shakespeare In Love“. Während Berger Liebes- auch auf der BASF 26.3. Wien (A), sonette rezitiert, dirigiert Chefdirigent Alexan- Hilary Hahn Konzerthaus 13.5. Dortmund, www.rondo- Alexander Melnikov der Shelley Orchesterwerke von romantischen 27.3. Hamburg, Konzerthaus magazin.de 9.2. Amsterdam Laeiszhalle Komponisten wie Berlioz und Tschaikows- 18.5. Hannover, (NL), Het ki. „Im 19. Jahrhundert empfand man Shake- Sendesaal des Muziektheater Artemis Quartett speare als einen perfekten Künstler“, so Shel- NDR 13.2. Luzern (CH), 22.2. Winsen, KKL Schloss ley. Jetzt lässt man ihn in Salzburg (16./17.10.), Marc-André 19.3. Amsterdam Winsen Linz (19.10.) und Nürnberg (22.11.) hochleben. Hamelin (NL), Het 24.2. Wien (A), www.nuernbergersymphoniker.de; www. 11.3. Zürich (CH), Festspielhaus Muziektheater Konzerthaus Tonhalle 15.7. München, 28.3. Düsseldorf, carpeartem.de 25.2. Basel (CH), 12.3. Bern (CH), Bayerische Tonhalle Stadtcasino Kulturcasino Staatsoper 30.3. Düsseldorf, 7.3. Berlin, Phil- 13.3. Genf (CH), 25.7. München, Tonhalle harmonie Victoria Hall Bayerische 31.3. Düsseldorf, Kammer- 25.3. München, Staatsoper Tonhalle musiksaal Philharmonie 28.7. München, 9.4. München, 15.2. Stuttgart, 9.2. Berlin, Phil- Bayerische Anne-Sophie Mutter Herkulessaal Liederhalle harmonie Janine Jansen Staatsoper 19.4. Baden-Baden, 17.2. München, Kammer- 5.3. Dortmund, 31.7. München, Festspielhaus Minguet Quartett Philharmonie musiksaal Konzerthaus Bayerische 13.5. Bremen, Die 16.3. Essen, Phil- 27.2. Berlin, Phil- 22.2. Hamburg, 7.3. Frankfurt/ Staatsoper Glocke Laeiszhalle harmonie harmonie Main, Alte 14.5. Berlin, Phil- 20.4. Baden-Baden, 28.2. Berlin, Phil- 6.3. Memmingen, Oper Leonidas Kavakos harmonie Hönig (M.) orsten Festspielhaus harmonie Stadthalle 17.2. München, 20.5. Hannover, 1.3. Berlin, Phil- Philippe Jordan National- Sendesaal des Jean-Guihen John Eliot Gardiner harmonie 16.2. Wien (A), theater NDR Queyras 6.3. Wien (A), 13.2. Leipzig, Ge- Konzerthaus 18.2. München, 28.5. Mannheim, Theater an der 20.2. München, wandhaus 17.2. Wien (A), National- Congress Wien Prinzregenten- 14.2. Leipzig, Ge- Konzerthaus theater Center Rosen- 8.3. Wien (A), theater wandhaus 25.2. Wien (A), 30.3. Köln, Phil- garten Theater an der 10.3. Wien (A), Konzerthaus harmonie 29.5. Wiesbaden, Christian Gerhaher Wien Konzerthaus 26.2. Wien (A), 31.3. Köln, Phil- Kurhaus 12.4. Freiburg, 6.2. Leipzig, Ge- 30.5. Bonn, Kirill Gerstein Konzerthaus harmonie Konzerthaus wandhaus 1.4. Köln, Phil- Beethoven

13.4. Köln, Phil- (o.); T Kenton/Movimentos ristram 7.2. Leipzig, Ge- 14.2. Göttingen, harmonie Halle harmonie wandhaus Stadthalle Göttingen Fotos: T Fotos:

48 17.4. Stuttgart, Christian 28.3. Dortmund, Liederhalle Thielemann Konzerthaus 22.4. Brüssel, Palais 13.2. Dresden, 29.3. Hamburg, Verlag: Kunst- und Kulturpublikationen des Beaux- Sächsische Laeiszhalle RONDO GmbH, Johannisplatz 3a, 81667 Arts Staatsoper J 31.3. Frankfurt/ München, Tel. (089) 61 46 58 53, Fax (089) 61 23.4. Wien (A), 6.3. Frankfurt/ Main, Alte Konzerthaus Main, Alte Oper 46 58 57, E-Mail [email protected] 24.4. Wien (A), Oper Jazz Konzerthaus 8.3. Wien (A), Nguyên Lê Büro Berlin: Musikverein 25.4. Basel (CH), Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin, Sir Simon Rattle 9.3. Wien (A), Jazz Festival Tel. (030) 41 47 81 761, Fax: (030) 41 47 81 713 6.2. Berlin, Staats- Musikverein 26.4. Winterthur oper im (CH), Alte 14.3. Baden-Baden, Internet: www.rondomagazin.de Schillertheater Festspielhaus Till Brönner Kaserne 9.2. Berlin, Staats- 9.3. Landsberg, 15.3. Baden-Baden, Herausgeberin: Verena von der Goltz oper im Festspielhaus Stadttheater Louis Lortie Schillertheater 20.3. Mannheim, 19.2. Genf (CH), Chefredakteur: Carsten Hinrichs (ch) 13.2. Berlin, Phil- ATOS Trio Alte Feuer- Victoria Hall harmonie 28.2. Berlin, wache 22.2. Dresden, Redaktionsassistentin: Anna Vogt 14.2. Berlin, Phil- Heimathafen 24.3. Halle, Opern- Schauspiel- harmonie Neukölln haus haus Autoren dieser Ausgabe: Michael Blümke 15.2. Berlin, Phil- 17.5. Ludwigsburg, 23.2. Dresden, harmonie Mitsuko Uchida Schlossfest- Schauspiel- (mb), Arnt Cobbers (ac), Oliver Buslau, Josef 16.2. Berlin, Staats- 21.2. Dortmund, spiele haus Engels (joe), Guido Fischer (gf), Thomas oper im Konzerthaus Fitterling (tf), Robert Fraunholzer (rfr), Schillertheater Chick Corea Pat Metheny 20.2. Berlin, Phil- Rolando Villazón 16.5. Basel (CH), 13.5. Berlin, Matthias Kornemann (mk), Reinhard Lemelle harmonie 20.2. Regensburg, Stadtcasino Tempodrom (rl), Roland Mackes, Carsten Niemann (cn), 21.2. Berlin, Phil- Aula der Uni- 18.5. Bern (CH), 14.5. Bremen, Die Matthias Siehler, Werner Stiefele (ws), harmonie versität Kulturcasino Glocke Michael Wersin (mw), Marcus A. Woelfle 22.2. Berlin, Phil- 26.2. Bremen, Die 15.5. Luxemburg harmonie Glocke Jamie Cullum (LU), Phil- Hinweise Oper, Festival, Konzert: 27.2. Berlin, Phil- 7.3. Wien (A), 25.3. Mannheim, harmonie harmonie Staatsoper Congress 16.5. Frankfurt/ Guido Fischer 28.2. Berlin, Phil- 10.3. Wien (A), Center Rosen- Main, Alte harmonie Staatsoper garten Oper Bildredaktion: Oliver Tenhoven 1.3. Berlin, Phil- 14.3. Wien (A), 27.7. München, 19.5. Hamburg, harmonie Staatsoper Tollwood Laeiszhalle Termine: Anna Vogt 3.3. Hamburg, 19.3. Graz (A), 20.5. Kaisers- Laeiszhalle Musikverein Ludovico Einaudi lautern, Art Director: Arndt Knieper 6.3. Köln, Phil- für Steiermark 22.3. Braun- Kammgarn harmonie 31.3. München, schweig, 22.5. Dortmund, Produktion: Rüdiger Kern 7.3. Wien (A), Philharmonie Staatstheater Konzerthaus Musikverein 3.4. Wien (A), 24.3. Düsseldorf, 24.5. München, Abo + Vertrieb: Susanne Lanzinger 12.4. Baden-Baden, Konzerthaus Tonhalle Philharmonie Tel. (089) 61 46 58 80, Festspielhaus 25.3. Hamburg, 15.4. München, [email protected] 13.4. Baden-Baden, Bayerische Congress Magnus Öström Festspielhaus Center 21.2. Hamm, Kultur- Staatsoper Anzeigen Tonträger: Marike Hasler 16.4. Baden-Baden, 19.4. München, 26.3. Bielefeld, haus Bad Festspielhaus Bayerische Rudolf Oetker Hamm Tel. (08137) 63 28 722, 17.4. Baden-Baden, Staatsoper Halle [email protected] Festspielhaus 25.4. München, 27.3. Dortmund, Klaus Paier & Asja 18.4. Baden-Baden, Bayerische Konzerthaus Valcic Anzeigen Veranstalter und Marken: Festspielhaus Staatsoper 12.2. Illingen, Illipse Ulrike Oertel 19.4. Baden-Baden, 29.4. Dortmund, Äl Jawala 14.2. Lörrach, Festspielhaus Konzerthaus 6.3. Osnabrück, Kulturforum Tel. (030) 41 47 81 760 / Fax (030) 41 47 81 713 / 20.4. Baden-Baden, 2.5. Berlin, Phil- Kleine Freiheit Nellie mobil 0160 73 74 624, Festspielhaus harmonie 7.3. Bremen, 15.2. Fürth, Stadt- [email protected] 21.4. Baden-Baden, Kulturzentrum theater Festspielhaus Arcadi Volodos 22.2. Wien (A), Lagerhaus Anzeigen Österreich/Schweiz: 11.2. Berlin, Phil- 12.4. Konstanz, Akkordeon- Nuria Rial harmonie Kulturladen festival Hanna Schrader, Tel.: (0049 89) 51 87 40 53, 9.2. München, 29.6. Saarbrücken, 30.4. München, [email protected] Prinzregenten- Congresshalle Ampere Michael Wollny theater 21.3. Düsseldorf, Online: 16.2. Berlin, Phil- David Zinman Nils Landgren Robert harmonie Büro Hamburg: Hartmut Winter (Online- 14.5. Zürich (CH), 21.3. Düsseldorf, Schumann Tonhalle Robert Saal Marketing), Tel. (040) 53 27 13 85 / mobil Erwin Schrott 15.5. Zürich (CH), Schumann 22.3. München, 0177 77 21 262, [email protected] orsten Hönig (M.) orsten 5.2. Wien (A), Tonhalle Saal Muffathalle Staatsoper 24.5. Zürich (CH), 22.3. München, 23.3. Dresden, Alter Druck: ADV Schoder, Augsburger Druck- u. Tonhalle Muffathalle Schlachthof Verlagshaus GmbH King’s Singers 25.5. Zürich (CH), 23.3. Dresden, Alter 25.3. Erlangen, 7.3. Linz (A), Tonhalle Schlachthof Heinrich-Lades RONDO erscheint sechsmal jährlich. Brucknerhaus 25.3. Erlangen, Halle Yundi Heinrich-Lades 26.3. Neunkirchen/ Abonnement für ein Jahr: Deutschland u. Grigory Sokolov 4.3. Hamburg, Halle Saar, Neue 20.3. Ludwigs- Laeiszhalle 26.3. Neunkirchen/ Gebläsehalle Österreich 28 €, weiteres Ausland 56 € – bitte hafen, Feier- 11.4. München, Saar, Neues 27.3. Stuttgart, bei Bestellung Bank­verbindung für Last- abendhaus Herkulessaal Gebläsehaus Theaterhaus der BASF schrifteinzug mit BIC und IBAN angeben. ristram Kenton/Movimentos (o.); T Kenton/Movimentos ristram 15.4. Berlin, Phil- 27.3. Stuttgart, 28.3. Dortmund, harmonie Theaterhaus Konzerthaus Das nächste RONDO erscheint am

Fotos: T Fotos: Donnerstag, 20. März 2014. 49 Von Neues von derHinterbühne Namen, Nachrichten,Nettigkeiten: Zugabe 50 Anna Netrebko hat vor Konzertvor Jeans tauscht erst kurz

eaa Scottos ­ Renata R Ivo PogorelichIvo gegen Anzuggegen Ausgerissen: Ausgezogen: obert F obert Ratschläge ­vergessen

auch kritischüber to Die italienischeStar-Sopranistin nen, wenn ich sitze. dort Die meisten halten be, dass mich die Leute nichterken einmal gar vertraglich absichern lassen. „Ich glau- Jeans amKlavier zu klimpern,hat ersich so kurz vor Konzertbeginn mit Wollmütze undin Performer sehraktiv. Angewohnheit, Seine bis te erinBerlin. Dagegen bleibt eralsKonzert- Grammophon“,mehr beider Deutschen sag- tenaufnahmen nach.„Ich kenne niemanden denkt nichtSchallplat über neue ernsthaft ren das weltweit erste Erotikon amKlavier, dieses verlangt.“ Das aberseizu kurzgedacht. einfachSie willdem Publikum das geben, was Netrebko. „Ich finde auch, siemacht zu viel. (...) gebe zuweilen Intonations-Unreinheiten bei te, inzwischenleider wieder vergessen hat.“ Es dass sie etliches von dem, was sie damalslern sehr erfreuliche Arbeit. Nur muss ich sagen, te, Netrebko habe bereits verfügt. „Eswar eine unddas meisterung von dem, was sie brauch mit mir arbeiten?’“ Über Sprache, Phrasie te mich: ‚Renata, würden Sie dieses Repertoire mit Belcanto-Repertoire vorbereitete, undfrag - erarbeitete. „Sie rief mich an, weil sie eine CD mit der sie einst das italienischeRepertoire raun (79) hat sich inRom anerkennend, aber Pianist Ivo Pogorelich holzer Anna Netrebko , inden 80erJah

Renata- Scot geäußert,

------ner. ImApril wird er90Jahre alt. „Wir waren ohne große Ambitionen“, soMarri- ge, ob nicht man Schallplatten machenwolle? unvermittelt auf ihnzugekommen mitder Fra Fieldsin the inLondon seieineProduzentin Gründungskonzert der Academy of St.Martin einen Katalog aufbauen wollten.“Schon beim weil damalsdie großen Schallplattenfirmen er nochbisweilen „Wir dirigiert. hatten Glück, große Zeitgehabt“, sagte erinDüsseldorf, wo ner CDs nochgreifbar sind. „Wirhaben unsere angesichts der Tatsache, dass nur wenige sei- tenaufnahmen überhaupt, ist nicht verbittert Solti der Dirigent mitden meisten Schallplat vom Podium.“ nuten. Wenn es soweit ist, holt mich jemand „Um mich umzuziehen, brauche ich zwölf Mi- vier müsse warmgespielt werden, meinter. denmich Klavierstimmer.“ für Auch ein Kla tung“ hat Star-Bassbaritontung“ nen. AberimChinesischenbinich schwach.“ eine der bekanntesten chinesischenSängerin selber lachen darüber, aberesstimmt: Ich bin gut textverständlich singen könne. „Ich muss Mit der Folge, dass sie chinesische Lieder nicht re Stimmealsich. MeineStimmeist dunkler.“ über einehellere, leichtere, auch glänzende asiatisch. „Chinesen verfügen normalerweise Ihre eigene Stimmeempfinde sie nicht als geboten, geworden die ich für berühmt bin.“ den mirimmernur jene schweren Rollen an sern leichtere Partien zu singen. „Jetzt wer- die Möglichkeit fehlte, ankleineren Häu- spät nach Italien gekommen, weshalb ihr europäischen Kultur. Auch sie selberseizu Sängern ausanVertrautheit Asien mitder sindvollChina davon.“ Nur fehle esvielen sche Sänger gibt. „Unsere Hochschulen in glaubt, dass esnochmehrsehrgute chinesi- gerin, die esbisganz nachvorne geschafft hat, Staatsopern-Intendanten stimmigkeiten mit dem ehemaligen Wiener immer ausgelassen. ser sang.“ Richtig. Terfel hat die kleinen Rollen schlagen undkeine Rolle gesungen, die erbes- „Ich Ioan habe Holender nie imTennis ge Die Zusammenarbeit resümierte erwie folgt: lender die größten Chancen seinerKarriere. stritten: „Duliebe Güte, nie!“ Erverdanke Ho keit wieder aufnimmt“. geben, wann sie ihre Konzert- undOperntätig- ließ Garanča ausrichten, „rechtzeitig bekannt terhin nur einenMacho gibt.“ Sie werde, so mit ist klar, dass esinunserem Haushalt wei- ter lachend mit den Worten kommentiert: „Da hatte Garanča inBerlinihrer die Geburt Toch heißt CristinaSophie. imNovember Schon Sopranistin ihre zweite Tochter zur Welt. Sie geworden. Am10.Januar brachte die Mezzo- Mark Chichon sindzum zweiten MalEltern Sir In einemInterview mitder „Wiener Zei- Hui He Elīna Garanča Neville Marriner , die einzige asiatische Opernsän undder Dirigent Karel , nebenKarajan und Ioan Holender Bryn Terfel Un be ------ist nicht verbittert NevilleMarrinerSir Ausgedient: Chinesisch auf Italienisch als Hui Heist besser Ausgeliehen: wieder Mutter wieder Garanča wurde Ausgetragen: Elīna

Fotos: Kristian Schuller/DG (l. o.); Ivo Pogorelich (l. u.); Richard Holt (r. o.); Marco Bravi (r. M.); Andreas Hofer/DG (r. u.) Fotos: Kristian Schuller/DG (l. o.); Ivo Pogorelich (l. u.); Richard Holt (r. o.); Marco Bravi (r. M.); Andreas Hofer/DG (r. u.) 22.APRIL WOLFSBURGIN AUTOSTADT DER FESTWOCHEN AST13_3987_Movimentos_Anzeigen_Formatadaptionen_2014_140121_je.indd 5 Daniel Beilschmidt & Pina Bettina RückerDaniel Beilschmidt &PinaBettina Baptiste Trotignon Trio ·Yilian Cañizares Céline Moinet&Movimentos Ensemble Annelien Van Wauwe &Lucas Blondeel Gregory Porter ·Terri LyneCarrington Scharoun Ensemble &Mojca Erdmann Jochen Distelmeyer ·Cibelle ·Sizarr Benedict KloecknerBenedict &José Gallardo Trio con Brio·KitArmstrong Beady Belle ·Nathan Haines WWW.MOVIMENTOS.DE 0800 288 678 238 WEITERE INFORMATIONEN: Stand: 01. Januar2014; Änderungen vorbehalten The Majority SaysThe Majority KONZERTE Diana Krall ODER Wayne McGregor Sidi LarbiCherkaoui ·GrupoCorpo ― Beijing Dance Theater 01.JUNI 2014 01.JUNI TANZ | RandomDance ·Diavolo

Robert GallinowskiRobert ·Michael Abramovich Johanne von ·Henning Nöhren Harsdorf Alexander Scheer·Gerd Wameling Martin BrambachMartin ·UlrichNoethen Martina Gedeck·SylvesterMartina Groth Iris Berben·Katharina Schüttler Mark Waschke ·ThomasThieme Angela Winkler ·Nele Winkler Joachim Król ·Dagmar Manzel Martin WuttkeMartin ·Stefan Kurt Udo Samel &KussUdo Samel Quartett Sophie Rois·Helene Grass KULTURPARTNER: LESUNGEN SCHAUSPIEL Hannelore Hoger & 51 21.01.14 10:55 52