pen Zeitschrift für Germanistik | Neue Folge XXX (2020), Peter Lang, Bern | H. 1, S. 179–183

Neue Materialien / Quellenfunde

Alexander Košenina Ein „Familiengemälde“ Ifflands dient Goethe als Vorlage für seine Ferdinand-Novelle in den „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“

Ob die Kurfürstin Elisabeth Auguste von der Pfalz kleine Szene ziemlich zutreffend. Ifflands über 70 am 9. März 1784 im Mannheimer Nationaltheater Dramen bestreiten im Verbund mit August von tatsächlich völlig aus dem Häuschen war, wie es Kotzebues rund 230 Stücken auf allen deutsch- Martin Weinharts Fernsehfilm Schiller (2005) sprachigen Bühnen der Zeit bis zu zwei Drittel nahelegt, ist kaum nachprüfbar. Die Premiere von der Spielpläne – Goethes Weimarer Hoftheater August Wilhelm Ifflands zweitem Drama Verbre- eingeschlossen. Im Falle von Verbrechen aus Ehr- chen aus Ehrsucht (1784) ist dort gerade über die sucht bringt das zwei besondere Pointen mit sich. Bretter gegangen. Zu sehen ist die Schlussszene, Erstens hat die in Mannheim präsentierte ‚Schule die Schiller höchst amüsiert verfolgt. Im Foyer der Sitten‘ einen juristisch schwerwiegenden Ma- begrüßt die Serenissima sodann den Dramatiker kel, weil ein Verbrechen im Familienkreis heimlich und gefeierten Darsteller des Franz Moor als beigelegt und damit eine gerechte Strafe vereitelt Genie, der die Bühne zu einer „Schule der Sitten“ wird. Und zweitens hat Goethe die Handlung gemacht habe. Sie schenkt ihm gleich noch einen in den Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten wertvollen Ring, der von den Zuschauern wohl (1795) schamlos kopiert. Ifflands Stück brachte er mit dem legendären „Iffland-Ring“ irgendwie ab 11. Januar 1791 in Weimar mit Nonchalance in Verbindung gebracht werden soll. Natürlich auf die Bühne und bemerkte dazu: „Ein Director hat diese Fürstengabe mit dem späteren Porträt­ spielt alles ohne zu prüfen; was fällt, hat doch ring nichts zu tun, mit dem 1815 zuerst Ludwig einen Abend ausgefüllt, was bleibt, wird sorgfältig Devrient als bester deutschsprachiger Schauspieler benutzt.“2 Seit der Hamburger Ausgabe liest man ausgezeichnet wurde und den nach zu seiner Ferdinand-Novelle in Editionen: Quelle jetzt Jens Harzer trägt. Dennoch ist die Bevorzu- unbekannt3 oder, wie im Goethe Handbuch: „frei gung Ifflands vor seinem populären Konkurrenten erfunden“.4 Goethe hat die Fährte zur Quelle Schiller unübersehbar.1 Als der Intendant Wolf- von ‚Ferdinands Schuld und Wandlung‘ in der gang Heribert von Dalberg bei der Gelegenheit Rahmengeschichte indes mehr als deutlich legt. auch noch den Verfasser der Räuber vorzustellen Er verweist nämlich auf „Familiengemälde“, also versucht, wendet die Gemahlin des Kurfürsten den auf dem Titelblatt angekündigten Genretitel sich angesichts der darin vorkommenden Gräuel des Iffland’schen Stücks, und bemerkt: „Sie sehen voller Abscheu ab. einander alle so gleich, und wir haben fast alle Den Geschmack des zeitgenössischen Pub- Verhältnisse derselben schon gut bearbeitet auf likums – nicht nur in Mannheim – erfasst die unsern Theatern gesehen.“5

© 2020 Alexander Košenina, Jeffrey L. High, Lisa Beesley - http://doi.org/10.3726/92165_179 - Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 Internationalen Lizenz Weitere Informationen: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0 180 | Neue Materialien / Quellenfunde

sich fälschlich als Täterin an, der Vater rät zur Flucht. Schließlich ersetzt ein Oberkommissar den Schaden privat, weil er seinen Sohn in die gleiche Familie verheiraten will und deshalb um deren guten Ruf besorgt sein muss. In der Schlussszene, die auch im Schiller-Film zu sehen ist und dort von Schiller fröhlich beklatscht wird, lautet die zweifelhafte Moral des Kom- missars über diese Strafvereitelung: „Ehre er eine edle Freyheit, bleibe er bey seines gleichen – sey er redlich, gut und froh – und wenn ich schon lange vermodert bin – sage er seinen Kindern, daß sie es auch so machen – und trinkt ein Glas deutschen Weins zum Andenken des alten Obercommissairs.“6 Auch beim (schwach) promovierten Juristen Goethe mag sich hier zumindest das Rechtsgefühl gegen ein nichtöffentliches Gentlemen-Agreement geregt haben. Ansonsten hat er den Plot aber ziemlich unverändert in seine unbetitelte mora- lische Erzählung übernommen.7 Sein Ferdinand versucht ebenfalls einer anspruchsvollen Dame zu imponieren, die ihn aber angesichts seiner Spielsucht und gesellschaftlichen Stellung nicht sonderlich beachtet. Ferdinand nutzt mehrfach einen zufällig entdeckten losen Mechanismus am Schreibtisch seines Vaters aus, um Geld aus dessen Privatschatulle zum Kauf teurer Geschenke zu entwenden. Schlechtes Gewissen lässt ihn die Tat auf geheime Weise anzeigen, der Tisch wird repariert, Ferdinand versucht den Verlust diskret zu ersetzen. Doch durch einige seltene Münzsorten Abb. 1: Goethes Quelle, seit der HA bestritten. und die unnachgiebigen Ermittlungen der Mutter kommt die Sache heraus, Ferdinand muss ihr, Ganz so beliebig gleich wie Ifflands Stück und aber nicht dem Vater gestehen, er erhält Gelegen- Goethes moralische Erzählung sehen sie sich heit zur Reue. Am Ende entscheidet er sich für aber doch nicht. Iffland konstruiert eine klei- eine stille, anspruchslose Frau und ist schließlich ne Kriminalfallgeschichte um – ausgerechnet „überzeugt, daß der Mensch Kraft habe, das Gute – einen jungen Juristen, der sich um eine Stan- zu wollen und zu vollbringen“.8 Ähnlich wie in desdame bemüht, da er über seine bürgerliche Ifflands Schlussapell zur Genügsamkeit und Be- Herkunft – mit adeliger Mutter! – hinausstrebt. scheidenheit bewahrt auch Ferdinand in späteren So etwas kostet Geld, das er nicht hat. Erst ver- Jahren die Angewohnheit aus dieser Erfahrung sucht er sein Glück im Spiel, dann vergreift er bei, „sich manchmal etwas, das ihm Freude würde sich an der Rentenkasse, die sein Vater verwaltet. gemacht haben, zu versagen, um nur nicht aus der Der Diebstahl öffentlicher Gelder fällt bei einer Übung einer so schönen Tugend zu kommen“.9 Revision auf, der Vater gerät in den Verdacht der Seine Kinder erzieht er im gleichen Geiste der Veruntreuung, es wird ermittelt, die Mutter gibt Entsagungsbereitschaft.

Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge XXX (2020) Peter Lang Alexander Košenina: Goethes Quelle für die Ferdinand-Novelle | 181

Zeit zu übernehmen. Man mag es als Revanche des Theaterdirektors in Weimar verstehen, der solche Stücke gegen sein eigenes ästhetisches Programm ständig auf den Spielplan setzen musste.

Anmerkungen

1 Die Jahrgangsgenossen Iffland und Schiller haben miteinander gewetteifert, sich aber auch gegenseitig angeregt und gefördert. Vgl. Alexander Košenina: Ifflands und Schillers dramatischer Start von Mann- heims Bühnenrampe. In: T. Wortmann (Hrsg.): Mannheimer Anfänge. Beiträge zu den Gründungs- jahren des Nationaltheaters Mannheim 1777–1820. Göttingen 2017, S. 135–150. 2 Goethes Werke. Weimarer Ausgabe (= WA), Bd. I, 35. Weimar 1892, S. 19. Vgl. den Tagebucheintrag am 11. Januar 1791: „Verbr. aus Ehrs.“ (WA III, 2, S. 25). 3 „Eine Quelle wie bei den anderen Novellen liegt nicht vor; selbständige Erzählung Goethes“ (Ham- burger Ausgabe, Bd. 6. Hrsg. v. Erich Trunz. 1951, S. 612). 4 Goethe Handbuch, Bd. 3: Prosaschriften. Hrsg. v. Bernd Witte. Stuttgart, Weimar 1997, S. 239. 5 WA I, 18, S. 191. 6 : Verbrechen aus Ehrsucht. Ein ernsthaftes Familiengemälde in fünf Aufzügen. Mit einem Nachwort hrsg. v. A. Košenina. Hanno- ver 2014, S. 97. 7 WA I, 18, S. 192–222. Vgl. hierzu Alexander Košeni- na: Anthropologische Kriminalfallgeschichte. Karl Abb. 2: Titelbild der zweiten Ausgabe des Müchlers Diebstahl aus kindlicher Liebe und Goethes Stücks mit Porträt-Vignette Ifflands (1787). Ferdinand-Erzählung. In: Ders., C. Zelle (Hrsg.): Kleine anthropologische Prosaformen der Goethe- Goethe, der nicht müde wird, gegen die „Nullität“10 zeit (1750–1830). Hannover 2011, S. 255–270. 8 WA I, 18, S. 216. eines Kotzebue, gegen „nivellierende Naturen“ wie 9 WA I, 18, S. 221. Sophie von La Roche und überhaupt gegen das „Ver- 10 WA I, 36, S. 283. bertuchen“ – also das von ihm nach Friedrich Justin 11 Vgl. Siegfried Seifert: Goethe/Schiller und die Bertuch benannte Popularisieren – zu wettern,11 ist „nivellirenden Naturen“. Literarische Diskurse im sich selbst nicht zu schade, diese relativ einfache klassischen Weimar. In: G. Theile (Hrsg.): Das Moralgeschichte aus einem der Erfolgsstücke seiner Schöne und das Triviale. München 2003, S. 79–92.

Anschrift des Verfassers: Prof. Dr. Alexander Košenina, Leibniz Universität Hannover, Deutsches Seminar, Königsworther Platz 1, D–30167 Hannover,

Peter Lang Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge XXX (2020) 182 | Neue Materialien / Quellenfunde

Jeffrey L. High, Lisa Beesley Wielands „Novelle ohne Titel“ geht auf Mereau-Brentanos Übersetzungen von María de Zayas’ „Spanische Novellen“ zurück

Inwieweit die Novellensammlung Novelas amorosas handelt es sich um Merkmale, die auch für Kleist y ejemplares (1637) von María de Zayas y Soto- typisch sind. mayor (ca. 1590–1661),1 die 1804–1806 in den Nicht anders verhält es sich mit Wieland. In Übersetzungen von Sophie Mereau (1770–1806) seiner 1803 erschienenen Novelle ohne Titel – dem und Clemens Brentano (1778–1842) auf Deutsch einzigen gattungsgerechten Text in der Sammlung erschien,2 den Stil und Inhalt der deutschen No- Hexameron von Rosenhain (1805) – liefert Wieland velle beeinflusste, ist bisher nicht aufgefallen und die einzige kleistisch wirkende Novelle innerhalb daher nicht untersucht worden.3 Mit mindestens seines weitreichenden Œuvres. Als Wielands No- zwei auffälligen Ausnahmen – Christoph Martin velle geschrieben und veröffentlicht wurde, hatte Wieland (1733–1813) und Heinrich von Kleist Kleist aber noch kein einziges Prosawerk geschrie- (1777–1811) – scheint der Germanist Hugo Aust ben. Wie es auch bei vielen jetzt als kleistisch er- zu den wenigen zu gehören, die die große Wirkung scheinenden Gesten der Fall ist, gibt es auffallende und literarische Innovation der Übersetzungen von Ähnlichkeiten zwischen den Novellen Zayas’ und Mereau und Brentano auf den Entwicklungsver- Wielands gothic atmosphere in Novelle ohne Titel. lauf der deutschen Novelle überhaupt wahrgenom- Die Handlung von Wielands Novelle trägt sich men haben. Aust bezeichnet die Übersetzungen in Spanien zu, die Hauptfigur (Galora) wird als als noch bedeutender als Brentanos Märchen und „ein so grimmiges, blutdürstiges, cannibalisches seine kanonische Novelle Geschichte vom braven Geschöpf“ beschrieben (Wieland 19, S. 282). Kasperl und dem schönen Annerl (1817).4 Auch durch die mysteriöse Stimmung und den Erst 1804 erschien der erste Band, Spanische rätselhaften, beim Kerzenschein der Mitternacht, und Italienische Novellen, des gemeinschaftlichen auftretenden Trübsinn demonstriert Wieland seine Übersetzungsprojekts von Mereau und Brentano, Bekanntheit mit den aufkommenden Übersetz­ die am 29. Oktober 1803 heirateten. Auf den ersten ungen von Mereau und Brentano, die zur gleichen Blick scheinen diese zwei Bände eine Sammlung Zeit entstanden, und die Novelle nimmt sogar von Novellen aus Spanien (und Italien) zu sein. konkreten Bezug auf Zayas’ Novellenband. Sie enthalten jedoch ausschließlich Übertra­ Wielands Rahmenerzähler erklärt zunächst, gungen der ersten acht der zehn Novellen aus dass Herr M. vorhabe, eine kleine Novelle zu Zayas’ Novelas amorosas y ejemplares (1637). erzählen, „die er ehmals in einem alten wenig Von Dezember 1801 bis zum Winter 1803 ver- bekannten Spanischen Buche gelesen zu haben brachte Kleist beträchtliche Zeit mit Mitgliedern vorgab“ (Wieland 19, S. 256). Zum Schluss des prominenten Kreises, zu dem neben Mereau der Novelle kontrastiert Wielands Herr M. die und Brentano auch Wieland, Wielands Sohn wielandische Komödien- und Novellentradition Ludwig Wieland und dessen Schwager Heinrich („alle Komödien und beinahe alle Novellen“) Gessner gehörten.5 Es ist sehr wahrscheinlich, mit den damals noch relativ wenigen Beispielen dass eins der Gesprächsthemen das Übersetz­ tragischer Kurzprosawerke – Novellen – „die ein ungsprojekt war, aus dem höchstwahrscheinlich tragisches Ende nehmen“ und ihre Leser „mit der auch vorgelesen wurde. Denn verglichen mit Anwartschaft auf gräßliche Träume zu Bette“ Kleists Werken zeigt eine genaue Lektüre aus- schicken (Wieland 19, S. 278–279). Herr M. gewählter Mereau-Brentano-Übersetzungen von droht nun, eine Schauergeschichte zu spinnen, Zayas’ Texten eine bemerkenswerte Zahl von „wie es heutzutag die Mode ist, auf die höchste transtextuellen Beziehungen.6 Bei einer Reihe von Spitze des Schrecklichen und Unsinnigen getrie- Erzählprinzipien und Stilelementen sowie bei der ben – meinen Sie nicht, daß meine Novelle neben Interpunktion und Syntax, die für die Mereau- den allergräßlichsten sich mit Ehren sehen lassen Brentano-Übersetzungen charakteristisch sind, dürfte?“ (Wieland 19, S. 280).

Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge XXX (2020) Peter Lang Jeffrey High, Lisa Beesley: Die Quellen für Wielands „Novelle ohne Titel“ | 183

Die erste Figur, die nach Herr M. spricht, 2 Sophie Brentano (Hrsg.): Spanische und Italienische Nadine von Thalheim, fasst das Vorige mit einer Novellen. Penig: Dienemann 1804 u. 1806. vielsagenden rhetorischen Geste für das Jahr 1803 3 Die offensichtlichen transtextuellen Parallelen und zusammen und kontrastiert die zeitgenössische der intertextuelle Transfer von Zayas über Mere- gattungsgerechte Novelle ihres Vorgängers mit au und Brentano zu Kleist ist Gegenstand einer detaillierteren Untersuchung der beiden Autoren. folgender Anekdote und drei vorangehenden Jeffrey L. High und Lisa Beesley: Sophie Mereaus „Erzählungen“: „Herr M. hat sich mit einer spa- und Clemens Brentanos Übersetzungen von María nischen Novelle aus der Sache gezogen; was bleibt de Zayas: ‚Spanische Novellen‘ und die Prosawerke mir also, um etwas Neues auf die Bahn zu bringen, Heinrich von Kleists. In: Jahrbuch der Kleist-Ge- als eine Anekdote?“ (Wieland 19, S. 286). Es be- sellschaft. Stuttgart 2020. steht kaum Zweifel, dass sich beide Figuren auf die 4 Hugo Aust: Novelle. Stuttgart 2012, S. 108. Spanischen Novellen von María de Zayas beziehen. 5 Vom 16. Dezember 1801 bis Oktober 1802 war Die Novelle ohne Titel, die zwischen Januar 1802 Kleist in der Schweiz, häufig in der Begleitung von und Januar 1803 entstand, wurde kurz vor der Zeit Ludwig Wieland (1777–1819) und Heinrich Geßner vollendet, als Kleist im Winter 1803 sechs Wochen (1768–1813), der im Jahre 1795 Charlotte Wieland (1776–1816) heiratete und 1803 Kleists Die Familie als Gast bei Wieland verbrachte. Folglich signali- Schroffenstein veröffentlichte. Bis zu dieser Zeit siert Wielands Novelle ohne Titel den Anfang der kannte Ludwig Wieland schon lange sowohl Clemens literarischen Rezeption der Mereau-Brentano-Über- Brentano als auch Brentanos Schwester Sophie, die setzungen von Zayas’ Novellen, was Aust als „[f]ür regelmäßig zu Gast bei Christoph Martin Wieland die Entstehung der Novelle in Deutschland weitaus in Oßmanstedt war und im Sommer 1800 bei den wichtiger“ beschreibt, als Brentanos eigene Novellen Wielands lebte, bis sie am 19. September 1800 un- (Aust, S. 108). Wielands Novelle erscheint während erwartet starb. Noch am 3. März 1803 wurde Kleist der letzten Arbeitsphase am ersten Band von Mereau von Wieland zu einem Besuch eingeladen (vgl. C. M. und Brentanos Spanischen Novellen, die im Mai 1804 Wieland: Sämmtliche Werke, Bd. 2. Leipzig: Göschen veröffentlicht wurden und die schon am 14. Juni 1804 1853, S. 731). 6 Hier wird Genettes Konzept von Transtextualität in der Nummer 118 von Der Freimüthige oder Berlini- verwendet: „alles, was [den Text] in eine manifeste sche Zeitung für gebildete, unbefangene Leser rezensiert oder geheime Beziehung zu anderen Texten bringt“. wurden. Etwa ein Jahr nach der Veröffentlichung Gerard Genette: Palimpseste: Die Literatur auf von Wielands Text begann Kleist mit dem Verfassen zweiter Stufe. Frankfurt a. M. 1993, S. 9. seiner ersten Novelle: Michael Kohlhaas. Ab 1806 7 C. M. Wieland: Sämmtliche Werke, Bd. 19. Leipzig: arbeitete er an der in mehrfachem Sinne ‚spanischen‘ Göschen 1853, S. 258–286. Novelle Das Erdbeben in Chili (1807) und seiner ersten 8 Wir möchten den Folgenden für ihre-Unterstützung­ ‚italienischen‘ Novelle Die Marquise von O… (1808).8 bei der Recherche und Erstellung dieses Manuskripts danken: Natalie Martz und Courtney Yamagiwa (California State University, Long Beach), Johannes Anmerkungen Endres (University of California, Riverside), Friede- rike von Schwerin-High (Pomona College), Rebecca 1 María de Zayas y Sotomayor: Novelas amorosas y ejem- Stewart (Harvard University) und Regina Range plares. Hrsg. v. Augustín G. de Amezúa. Madrid 1948. (University of Alabama).

Anschrift der Verfasser: Prof. Dr. Jeffrey L. High, Section Chair and Graduate Advisor for German Studies, California State University, Long Beach, USA; Dr. Lisa Beesley, Lecturer for German Studies, California State University, Long Beach, USA, ,

Peter Lang Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge XXX (2020)