Gemeinde Samtens Bebauungsplan Nr. 6 mit örtlicher Bauvorschrift über Gestaltung „Dorfmitte"

Begründung

Übersicht M 1 : 10.000 age: topographische 'Itigungserlaubnis Landesverm s- rin Thalen Consult GmbH Ingenieure Architekten • Stadtplaner

Beethovenstraße 6, 19053 Schwerin e Tel. 0385 / 73 107-0, Fax 73 107-19 _x'24AA--/ct4- Bearbeitung: ehm gung THALEN Dipl.-Ing. M. Gerold CONSULT DipL-Ing. D. Steyer 14.10.1998 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 „Dorfmitte" - GENEHMIGUNG

Inhalt Seite

1 ALLGEMEINES 3

1.1 Planungserfordernis, allgemeine Ziele und Zwecke 3

1.2 Rechtsgrundlagen 6

1.3 Geltungsbereich 6

1.4 Übergeordnete Planung 7

2 STÄDTEBAULICHES KONZEPT 8

3 BEGRÜNDUNG DER WESENTLICHEN FESTSETZUNGEN 9

3.1 Art der baulichen Nutzung 9

3.2 Maß der baulichen Nutzung 10

3.3 Bauweise, überbaubare Flächen, Nebenanlagen, Garagen 11

3.4 Erschließung 13

3.5 Immissionsschutz 14

3.6 Grünordnung 15

4 ÖRTLICHE BAUVORSCHRIFT ÜBER GESTALTUNG 16

5 FLÄCHENBILANZ 19

6 VER- UND ENTSORGUNG 20

6.1 Wasser- und Abwasser 20

6.2 Strom, Gas, Telekom 20

1 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 „Dorfmitte" - GENEHMIGUNG

7 AUSWIRKUNGEN DER PLANUNG 20

7.1 Ortsbild 20

7.2 Nachbarschaft 21

8 HINWEISE 21

8.1 Realisierung 21

8.2 Denkmalschutz 21

8.3 Altlasten 22

VERFAHRENSVERMERKE 23

Anlagen

1 Bestandsdokumentation 2 Flächennutzungsplan-Ausschnitt Stand 97 3 Städtebauliche Konzepte 1 - 2 - 3 Stand 17.04.97 (1) und 15.07.97 (2,3) 4 Bebauungskonzept Stand Entwurf 27.10.97 5 Erschließungskonzept Planstraße A 6 Architektonische Entwurfsidee „Amtsgebäude" und „Feuerwehr' 7 Isometrie Dorfplatz 8 Schalltechnische Untersuchung 9 Grünordnungsplan (2 Planzeichnungen, Erläuterungstext mit Pflanzenliste) 10 Abwägung nach § 4 (2) BauGB

2 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 ,,Dorfmitte" - GENEHMIGUNG

1 Allgemeines

1.1 Planungserfordernis, allgemeine Ziele und Zwecke

Die Gemeinde Samtens mit derzeit 2.431 Einwohnern (Stand 15.05.97) ist ländlicher Zentralort mit Verwaltungssitz des Amtes Südwest-Rügen für insgesamt 5.516 Ein- wohnern (Stand 15.05.97) der Gemeinden Altefähr, , und Sam- tens. Der Geltungsbereich des B-Planes Nr. 6 „Dorfmitte" umfaßt nomen est omen auf- grund seiner Lage, des vorhandenen und verfügbaren Flächenpotentials und der angrenzenden örtlichen Hauptgewerbeachse (Dienstleistung und Handel) entlang der Landesstraße 30 die zentrale innerörtliche Entwicklungsfläche von Samtens. Die innere zentrale Fläche (rd. ein Drittel des 3,1 ha umfassenden Quartiers) liegt brach und zieht mit abgängigen Wirtschaftsgebäuden (ehemals LPG und Sägewerk) und ohne wirksame öffentliche Kontrolle Vandalismus für einen weiteren Verfall mit ein- hergehender Umweltbelastung (z.B. durch abgestellte Autowracks) an. Analog zu dieser eingangs erwähnten Brachenentwicklung werden mit diesem Be- bauungsplan die folgenden Planungsziele beabsichtigt: 1. Standort für ein neues Amtsverwaltungsgebäude, welches bürger- und nutzer- freundlich wie wegeverkürzend die bisherige Barackensituation in unmittelbarer Nä- he östlich der L 30 ablöst, 2. Standort für ein neue Rettungswache mit Polizei und Feuerwehr in zentraler Lage und direkter verkehrlichen Anbindung (L 30 / B 96), 3. Entwicklung einer zentralen multifunktionalen Dorfplatzes mit angrenzenden städtebaulich gefaßten Dienstleistungen, 4. Planungssicherheit im zentralen Quartier von Samtens in heterogener Nachbar- schaft und mit neuer anspruchsvoller Mitte, 5. Überprüfung der baulichen Nutzungsmöglichkeit in sog. 2. Reihe (flächenscho- nende Verdichtung) insbesondere auf den Grundstückstiefen bestehender südlicher Wohnbauflächen.

Zur planungsrechtlichen Sicherung der beabsichtigten Entwicklung und Nutzung und Vorbereitung der Erschließung des Plangebietes ist die Erarbeitung eines Be- bauuungsplanes gemäß § 30 BauGB notwendig.

3 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 „Dorfmitte" - GENEHMIGUNG

Im Vorfeld des Aufstellungsbeschlusses wurde am 10.10.1996 im Rahmen einer Beratung (Bauvoranfrage) beim Landkreis Rügen in Bergen dieser Sachverhalt be- stätigt, wo für den Innenbereich des Plangebietes kein Baurecht ohne B-Plan in Aussicht gestellt worden ist. Der vorzeitige B-Plan gemäß § 246a (3) 4 BauGB entwickelt sich aus dem in Auf- stellung befindlichen Flächennutzungsplanes (vgl. Anlage 2).

Mit dem B-Plan Nr. 6, dem nach einigen städtebaulichen Varianten (vgl. Anlage 3) ein tragfähiges Bebauungskonzept (vgl. Anlage 4) zugrunde liegt, soll ein Qualitäts- sprung in der kommunalen Entwicklung ermöglicht werden. Die vorhandene das Quartier einfassende offene Wohnhausbebauung wird unverändert übernommen und generalisiert dargestellt, die mit abgängigen gewerblichen Nutzungen besetzte Ecke Planstr. A / L 30 wird städtebaulich geordnet, eine Fußwegebeziehung zum neuen Dorf- / Marktplatz dabei geschaffen. Die Eingriffsregelung gemäß § 8a des Naturschutzgesetzes wird im Rahmen eines Grünordnungsplanes abgearbeitet und in die Planung eingestellt. Die Haupterschließung erfolgt über einen verkehrsberuhigten Bereich von der L 30 aus und wird durch die o.g. fuß- und radwegemäßige Stichverbindung zur Planstra- ße A weiterentwickelt.

Mit der örtlichen Bauvorschrift über Gestaltung soll aufgrund der zentralen Lage im Plangebiet ein Mindestkonsens hergestellt werden, wozu für Vorhaben i. S. des § 29 BauGB ein Rahmen für die Gestaltung von Dächern, Fassaden und Einfriedungen entwickelt wird.

Der Aufstellungsbeschluß für diesen B-Plan ist durch die Gemeindevertretung am 06.11.1996 gefaßt worden. Die frühzeitige Bürgerbeteiligung fand im Rahmen einer Bürgerversammlung am 06.08.1997 statt. Aufgrund einer direkten Ansprache der Anlieger (Einladung mit Bebauungskonzept <3 unterschiedliche Erschließungsvarianten 2.Reihe Querweg>) wurde als Ergebnis einer emotionall geführten Diskussion das jetzt dem B-Plan - Entwurf zugrunde liegende Bebauungs- und Erschließungskonzept entwickelt. Das gewünschte Gartenland wird im B-Plan als private Grünfläche „Hausgärten" festgesetzt, die nördlich angrenzende Gemeinbedarfsfläche sieht in der städtebauli-

4 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 „Dorfmitte" - GENEHMIGUNG

chen Konsequenz für das nun so abschließend bestimmte Gartenland auch keine optionale Erschließungsmöglichkeit mehr vor. Der Wunsch des Anliegers Postweg 24 nach baulicher Nutzung seiner Grund- stückstiefe wird über eine GFL-Erschließung als punktuelle Lösung ermöglicht, der öffentliche Belange nicht entgegen stehen. In Ergänzung der Diskussion wird seitens eines Bürgers schriftlich Umfang und Notwendigkeit des gewählten Geltungsbereiches angezweifelt und auf die mögliche Diskrepanz der Dorfplatzgestaltung zwischen Anspruch und Flächenversiegelung und Garagentoren der Feuerwehr einschließlich der möglichen Lärmbelästigung hingewiesen. Der Geltungsbereich des B-Planes ist so gewählt, daß alle von der Planung ausgehenden und zu lösenden Konflikte innerhalb dessen gelöst werden können. Eine Verkleinerung des aus städtebaulichen und planungsrechtlichen Gründen gewählten Geltungsbereiches wird abgelehnt, weil die Gemeinde in direk- ter Nachbarschaft zu ihrer neuen Mitte die Zulässigkeit der Errichtung, Änderung oder Nutzungsänderung von Vorhaben nach § 30 BauGB beurteilen möchte, wozu auch die nach § 9 (4) BauGB i.V. mit § 86 (4) LBau0 M-V aufgenommende Örtliche Bauvorschrift über Gestaltung gehört. Die Dorfplatzgestaltung wird in ihrer Ausfüh- rung, die von einem B-Plan nur vorbereitet werden kann, dem gestellten Anspruch gerecht werden. Die Garagentore der Feuerwehr liegen außerhalb einer Hauptblick- achse und sind in die Architektur des Gebäudes zu integrieren. Die Lärmbelästigung ist als Ergebnis einer schalltechnischen Unteruchung (vgl. Anlage 8) zu vernachläs- sigen, im Wohngebiet werden die Orientierungswerte der DIN 18005 eingehalten.

Aufgrund eines lange diskutierten Planinhaltes und einer vollständigen Berücksichti- gung planungsrelevanter Bürgerwünsche faßt die Gemeindevertretung am 05.10.1997 den Beschluß über die öffentliche Auslequnq des Entwurfes, bei der die TöB gemäß § 4 (2) BauGB parallel beteiligt werden. Nach Beratung im Bauauschuß am 16.03.98 folgt die Gemeindevertretung auf ihrer Sitzung am 01.04.98 der Emp- fehlung, die Abwägung (vgl. Anlage 10) zu billigen, und beschließt den B-Plan als Satzunq. Die Satzung entspricht der Entwurfsfassung mit einer geringen Korrektur, die die Erweiterung des sog. Baufensters für die Feuerwehr um 2 m beinhaltet und ohne Bedeutung auf die Grundzüge der Planung wirkt.

5 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 nDorfrnitte - GENEHMIGUNG

Der B-Plan wird vom Landkreis Rügen am 01.09.98 mit Auflagen und Hinweisen genehmigt. Am 14.10.98 wird seitens der Gemeindevertretung der Beitrittsbeschluß gefaßt mit einer redaktionellen Überarbeitung, die im Ergebnis links neben der Plan- zeichnung als Übersicht aufgeführt wird. Höhepunkt der redaktionellen Änderungen bzw. Ergänzungen ist die Übernahme der Pflanzenliste in den Teil B der Planzeich- nung. Nach Bekanntmachung der Bestätigung der Erfüllung der Auflagen wird der B-Plan rechtskräftig.

1.2 Rechtsgrundlagen a) Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 27.08.1997 (BGBI. I S. 2141) b) Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.01.1990 (BGBI. I S 132), zuletzt geänd. durch Art. 3 Investitionserleichterungs- und WohnbaulandG v. 22.04.1993 (BGBI. I S 466) c) Planzeichenverordnung 1990 (PIanzV 90) vom 18.12.1990 (BGBI. 1991 I S. 58) d) Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12.03.1987 (BGBI. I S. 889), zuletzt geänd. durch Art. 5 Investitionserleichterungs- und WohnbaulandG v. 22.04.1993 (BGBI. I S. 466) e) Landesbauordnung Mecklenburg-Vorpommern (LBau0 M-V) vom 06.05.1998 (GVOBI. M-V S. 468) Kommunalverfassung für das Land Mecklenburg-Vorpommern (KV M-V) vom 18.02.1994 (GVOBI. M-V S. 249)

1.3 Geltungsbereich

Der Geltungsbereich des B-Planes umfaßt auf einer Fläche von rd. 3,1 ha die (Teil-) Flurstücke 8/5, 6/6, 6/10, 6/11, 6/14, 6/16, 6/17, 6/19, 6/21, 6/22, 9, 13, 14, 15, 17, 18, 19, 20, 21, 22/1, 22/2, 24/1, 24/2 und 25 der Flur 1, Gemarkung Plüggentin. Das Plangebiet liegt westlich der L 30 am Ende inmitten der aufgelockerten Sied- lungsstruktur von Samtens. Im Norden grenzen an das Plangebiet vier 3- geschossige Wohnungsbauten mit flachem Satteldach, einfacher Fassadengestal-

6 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 „Dorfmitte" - GENEHMIGUNG

tung und unterentwickelten Freiflächen an. Weiter nordwestlich befindet sich ein mehrgeschossiges Schulgebäude, welches in Ergänzung mit weiträumigen Gara- genanlagen einen heterogenen westlichen Siedlungsrand bildet. Weiter südwestlich schließen überwiegend Einfamilienhäuser unterschiedlicher Gestaltung und in offe- ner lockerer Bauweise an, die Richtung Süden (B 96) orthogonal erschlossen sind. Der östliche Geltungsbereichsrand bildet die Landesstraße 30 Richtung , an der Gebäude vor 1918 und das überwiegende örtliche Angebot an Dienstleistung und Handel zu finden ist. Weiter nördlich am Ortsausgang Richtung Dreschvitz / Gingst liegt westlich der L 30 das 7,1 ha große in der Umsetzung stockende B- Plangebiet Nr. 3 „Wohnpark Gingster Chaussee", östlich der L 30 eine zusammen- hängende Anlage von Geschoßwohnungsbauten. Am südlichen Ortsrand verläuft die Verkkehrsader der B 96 zugleich als Zäsur für die überwiegend im Altbestand weiter südlich angrenzenden Gewerbeflächen. Der Knotenausbau B 96 / L 30 ist verkehrsgerecht ausgebaut worden.

Das Plangebiet selbst (vgl. ausführlich Anlage 1) ist eben und wird entlang Neu- baustraße / Postweg / Querweg überwiegend mit eingeschossigen Siedlungshäu- sern der 30er / 50er Jahre in offener Bauweise auf relativ großen eingegrünten Grundstücken eingefaßt, zwischen denen sich in vor allem in Dachform und -neigung sowie Fassadengestaltung abweichende Einfamilienhaus-Bungalows neueren Datums auf kleinen Grundstücken verstecken. Entlang der Landesstraße und am Querweg (2 Doppelhäuser) stehen ortsbildprä- gende Gebäude, die aber leider durch in Form, Material oder Proportion unpassen- de Gewerke punktuell bis mittelschwer überformt sind. Das Plangebiet weist an städtebaulichen Mißständen die desolate innere Freiflächensituation (LPG-Brache) sowie im nordöstlichen Bereich leerstehende bis abgängige ehemalige gewerbliche Bauten auf.

1.4 Übergeordnete Planung

Unter Zugrundelegung des Ersten Landesraumordnungsprogramms M-V sowie des Entwurfes zum Regionalen Raumordnungsprogramms Vorpommern entspricht der B-Plan den Zielen der Raumordnunq und Landesplanunq.

7 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 „Dorfmitte" - GENEHMIGUNG

Die Stellungnahme des AfRL wird in Verbindung mit der Beteiligung gemäß § 4 (2) BauGB eingeholt. Dabei wird an dieser Stelle unabhängig der Bedeutung Samtens als ländlicher Zentralort darauf hingewiesen, daß der B-Plan - mit der Ausnahme ei- nes neuen Grundstückes (= 1 WE) - nicht generell der Schaffung von neuem Wohn- raum dient. Die gewünschte Brachensanierung im MI 1 ermöglicht rd. 4 weitere WE, wobei hier die Lösung eines städtebaulichen Mißstandes im alleinigen Vordergrund steht. Und mögliche wie gewünschte Dachgeschoßwohnungen (hochgerechnet rd. 8 - 10 WE) in den Baugebieten MI 2 und MI3 bieten als Eigentums- oder Mietwohnung ein alter- natives eher städtisches Umfeld, welches die bisherige Versorgungsstruktur in Samtens positiv ergänzt. Der Flächennutzunosplan der Gemeinde Samtens befindet sich unverändert in der Aufstellung (vgl. Ausschnitt Anlage 2). Eine Überarbeitung vor Antrag auf Genehmi- gung wird das Maß der dargestellten Mischbauflächen überprüfen und wahrschein- lich abseits der Achse der L 30 stärker die bereits vorhandene Wohnnutzung in den Vordergrund stellen. Der vorzeitige B-Plan Nr. 6 entwickelt sich aus den zukünftigen Darstellungen des FNP, weil die im B-Plan verbindlich festgesetzte bauliche Nutzung (Baugebiete und Gemeinbedarf) den nach § 5 BauGB getroffenen Darstellungen entspricht und wei- ter nach Inhalt des § 9 BauGB gegliedert wird.

2 Städtebauliches Konzept

Wesentliches Ziel ist die Integration der öffentlichen Vorhaben Amtsgebäude und Rettungswache (vgl. Anlage 6) mit den dazugehörigen Stellplatzflächen sowie eine städtebaulich gefaßte multifunktionale Freifläche (vgl. Anlage 4 und 7) in das zentra- le Quartier von Samtens. Das zentrale Vorhaben soll den Block mit Leben erfüllen und mit einer naturnahen Sichtschutzhecke eingegrünt werden, um einen visuellen Abstand zur angrenzenden Wohnbebaung zu schaffen sowie um eine ökologische Vernetzung im Plangebiet zu erreichen. Mit der neuen keilförmigen Grünfläche werden auch weiter nördlich angrenzende Verdichtungsräume fußläufig angebunden und zugleich der Dorfplatz von dem Marktplatz in einem fließenden Übergang voneinander getrennt.

8 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 „Dorfmitte" - GENEHMIGUNG

Während der Dorfplatz als Freifläche zu beschränkten Zeiten auch dem ruhenden Verkehr zur Verfügung stehen soll und ansonsten als innerörtliche weitläufige Ver- anstaltungsfläche genutzt werden kann, soll der Marktplatz als ständige Aufent- haltsfläche hochwertig möbliert werden (z.B. mit Pergola und Brunnen) und als erd- geschoßbezogene Freifläche auch den Nutzungen im neuen Querriegel (M1 3) zur Verfügung stehen (z.B. Terrassencafe, Eisdiele etc.). Der geschlossene Querriegel lenkt von der Landesstraße auf die verkehrsberuhigte Mischfläche, die mit einer integrierten Erschließungsachse auf das Portal des Amts- gebäudes führt und nördlich wie südlich im 3-Seiten-Prinzip räumlich gefaßt wird. Während die beiden öffentlichen Vorhaben auch aufgrund ihres Platzbedarfes in Form eines Baukörpers errichtet werden, soll die nördliche Bebauung an südliche Gartenflächen grenzend in Form von zwei gleich großen Baukörpern innerhalb einer Flucht aufgelockert werden.

3 Begründung der wesentlichen Festsetzungen

3.1 Art der baulichen Nutzung

Die Bauflächen im Gebiet werden als Allgemeines Wohngebiet (WA) und als Misch- gebiet (M1) festgesetzt und sind für unterschiedliche Nutzungsansprüche in 5 WA- bzw. 4 MI-Baugebiete gegliedert. Die öffentlichen Vorhaben Amtsgebäude und Feuerwehr (mit Polizei und Rettungs- wache) sind unabhängig von den sie umgebenden Baugebieten als Flächen für den Gemeinbedarf festgesetzt, weil ein allgemeiner Zulässigkeitskatalog z.B. der §§ 4 und 6 BauNVO auf diesen Flächen keine konkrete Anwendung findet und die Fest- setzung durch Planzeichnung und TF 1.4 hinreichend bestimmt ist.

Damit im WA und M1 ein einheitlicher Rahmen auch hinsichtlich für Umbau, Erweite- rung und Nachnutzung gegeben ist, gilt der Zulässigkeitskatalog der §§ 4 und 6 BauNVO. Die Ausnahmen gemäß §§ 4 (3) und 6 (3) BauNVO werden nicht Be- standteil der Satzung (vgl. TF 1.1 und 2), weil der Flächenbedarf und das Störpoten- tial dieser Nutzungen nicht mit dem Planungsziel und dessen Schutzwürdigkeit in Einklang zu bringen sind.

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1n den M1 - Baugebieten werden darüber hinaus für das kleine Plangebiet nicht rele- vante allgemein zulässige Nutzungen ausgeschlossen (vgl. TF 1.2), wobei aber die generelle Zweckbestimmung der Baugebiete gewahrt bleibt.

Aufgrund einer städtebaulich gewünschten gewerblichen Erdgeschoßnutzung (Handel und Dienstleistung) wird in den Baukörpern am nördlichen (Dorf-/Markt-) - Platzrand eine Wohnnutzung (vgl. TF1.3) ausgeschlossen. Wohnungen sind hier im 2. Voll- und Dachgeschoß möglich.

3.2 Maß der baulichen Nutzung

Das Maß der baulichen Nutzung wird gemäß der §§ 16 (2) und 18 BauNVO durch die Grundflächenzahl (GRZ), die Zahl der Vollgeschosse und die Höhe baulicher Anlagen (hier Firsthöhe) bestimmt. Der Begriff „Einzelhaus" (vgl. hierzu auch Fickert / Fieseler, BauNVO-Kommentar 8. Auflage, S. 1036 ff.) z.B. durch eine Reglemen- tierung von Gebäudebreiten und WE-Anzahl wird nicht weiter eingeschränkt, weil die Bebauung mit Grundstücksbildung im Plangebiet weitestgehend abgeschlossen ist und die überbaubaren Flächen als Entwicklungsgrenze ausreichend erscheinen.

Entsprechend des Bestandes und der gewünschten Dichte (vgl. Anlage 4 Bebau- ungskonzept) ist die GRZ mit 0,25 bis 0,45 kleinteilig und unterhalb der möglichen Obergrenzen des § 17 BauNVO festgesetzt. Die GRZ darf aber durch Nebenanla- gen bis 50 % gemäß § 19 (4) BauNVO überschritten werden, um eine bereits vor- handene Ausnutzung der Baugrundstücke im Bestand nicht einzuschränken.

Durch die festgesetzte Eingeschossigkeit in den WA - Baugebieten wird der Be- stand und die angrenzende Nachbarschaft Richtung westlicher Ortsrand berück- sichtigt. Die maximalen Obergrenzen des gewünschten Dachausbaues sind bau- ordnungsrechtlich im § 2 (6) LBau0 M-V festgesetzt. 1n den M1 - Baugebieten entlang der L 30 und nördlich der zentralen Freifläche ist eine differenziert festgesetzte Zweigeschossigkeit zulässig. Zweigeschossig, um hier entsprechend der Bedeutung als örtliche Hauptstraße bzw. Dorf-/Marktplatz ei- ne dichtere Kubatur zu ermöglichen, differenziert durch TF 11.3 und unterschiedliche

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Firsthöhen, um auf den Bestand und die städtebauliche Situation Rücksicht zu nehmen.

Aufgrund der Topographie und der Wahrung eines ortstypischen Erscheinungsbil- des wird die Sockelhöhe und die Firsthöhe (vgl. TF 11.1 und 2) festgesetzt. So wer- den Gebäude ausgeschlossen, die mit Kellergeschossen und übermäßigem Dach- geschoß wie mehrgeschossig wirken und nicht dem zu sichernden Maßstab im Be- stand entsprechen. Durch eine geringe Firsthöhe (z.B. MI 2) sind architektonische Lösungen für den Dachausbau (z.B. Staffelgeschoß mit Maisonettewohnungen) gefordert, so daß auch hier keine konventionelle Gestaltung reglementiert wird. Für die Flächen für Gemeinbedarf gibt es außer der erforderlichen Festsetzung der konkreten Zweckbestimmung durch ein Planzeichen nach der Anlage der PlanzV keine Vorschriften nach der Art und Maß der baulichen Nutzung sowie über Bauwei- se und überbaubaren Grundstücksflächen (vgl. erneut Fickert / Fieseler, BauNVO- Kommentar 8. Auflage, S. 64). Aufgrund eines weitgehend abgestimmten Entwurfes (vgl. Anlage 7) werden aber einige Doppelfestsetzungen Bestandteil der Satzung, um das Maß der baulichen Nutzung auch für die Anlieger in der Nachbarschaft ein- deutig zu bestimmen.

3.3 Bauweise, überbaubare Flächen, Nebenanlagen, Garagen

Die Bauweise ist ortstypisch offen und wird nicht weiter eingeschränkt, vgl. vorheri- ges Kapitel 3.2 . Das Baugebiet MI 3 umfaßt einen geplanten Baukörper, der ent- sprechend seiner städtebaulichen Wirkung (vgl. Kapitel 2) geschlossen über die ge- samte Breite zwischen angrenzender Verkehrs- und Grünfläche gebaut werden soll. Die Konkretisierung der Bauweise bezieht sich auf den Bestand, wobei der Postweg mit Einzelhäusern am durchlässigsten wirken soll. Die offene Bauweise innerhalb der Fläche für Gemeinbedarf beabsichtigt Baukörper, die die überbaubare Fläche aber ausfüllen.

Die historische Parzellierung bzw. Bebauungsabfolge entlang der L 30 (Gingster Straße) und am Querweg (2 Doppelhäuser) wird durch straßenseitige Baulinien ge- sichert. Die Baulinien im MI 1 - Baugebiet sind städtebaulich gewünscht.

1 1 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 „Dorfmitte" - GENEHMIGUNG

Ansonsten ordnen Baucirenzen die überbaubaren Flächen, die einen ausreichenden Entwicklungsraum bieten, ohne einen übermäßigen Flächenverbrauch für eine Be- bauung zu ermöglichen. Über die überbaubaren Flächen hinausragende Vorbauten bzw. Gebäudeecken bleiben in ihrem Bestand geschützt, vgl. aber auch TF 111.2.

Entsprechend dem ursprünglichen Siedlungsbild am nord-west-südlichen Geltungs- bereichsrand sollen die Vorgärten frei von baulichen Nebenanlagen bleiben (TF 111.1). Weiter gefaßte Einschränkungen auch angesichts der tiefen Grundstücke sind politisch nicht beabsichtigt, Garagen im rückwärtigen Gartenbereich werden von der Gemeinde - mit Ausnahme der auf 5 Grundstücken festgesetzten Hausgärten - nicht abgelehnt.

Die Hauptgebäude bzw. -firstrichtung wird dort festgesetzt, wo die Gebäude von öffentlichen Verkehrsflächen aus einsehbar sind bzw. Freiflächen räumlich fassen sollen. Mindestgrenzabstände der offenen Bauweise korrespondieren mit 3-5 m tiefen, nicht überbaubaren Vorgartenflächen, um die grüne visuelle Aufweitung angrenzen- der Verkehrsflächen zu erhalten. Die überbaubaren Grundstücksflächen entlang des Dorf- und Marktplatzes ermöglichen die Umsetzung des Bebauungskonzeptes und sind als sog. Bauteppiche differenziert festgesetzt, um angrenzende Grundstück- stiefen frei von baulichen Anlagen für eine gärtnerische Nutzung gemäß § 8 LBau0 M-V zu halten. Eine weitere Reglementierung im gesamten Plangebiet betrifft Lagerbehälter (vgl. TF 111.3) als eine Art von baulichen Nebenanlacien, die aus gestalterischen Gründen nicht oberirdisch angelegt werden sollen. Damit Wohnhäuser nicht wie untergraben wirken und die festgesetzte Sockelhöhe für ein positives Ortsbild nicht in ihrer Umsetzung aufgeweicht wird, sind Kellergara- gen (vgl. TF 111.4) im Plangebiet unzulässig. Garacien und Carports können auf je- dem Grundstück z.B. im seitlichen vorzugsweise gemeinsamen Grenzabstand er- richtet werden. Für absehbare Vorhaben in den Baugebieten WA 3 und M1 1 werden Garagen bzw. Gemeinschaftsstellplätze konkret festgesetzt, um Verkehrswege nachbarschafts- und bodenschützend bzw. verbleibende Freiflächen zu schützen. Während die TF 111.5 für das M1 1 aus städtebaulicher Sicht zu begründen ist, kann die TF für das WA 3

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aber aufgrund der besonderen Situation der erschlossenen 2. Reihe gerechtfertigt werden.

3.4 Erschließung

Die Erschließung des Plangebietes erfolgt über die äußeren angrenzenden Ver- kehrsflächen, wobei die nördlich angrenzende Neubaustraße als Planstraße A mit diesem B-Plan ausgebaut werden soll (vgl. Anlage 5). Die mögliche Erschließungsgestaltung (vgl. auch Querschnitte und Aufsicht als Darstellung ohne Normcharakter neben der Planzeichnung) entspricht der Straßen- bedeutung und Verkehrsbelastung und ermöglicht immer den Begegnungsfall PKW/LKW. Die vorgesehene Durchgrünung des Straßenraumes bindet auch die nördlich angrenzende Bebauung besser in das Ortsbild ein.

Die zentrale Freifläche im Innenbereich des Plangebietes wird als öffentliche Ver- kehrsfläche mit der Zweckbestimmung Verkehrsberuhigter Bereich „Dorfplatz" und „Marktplatz" gemäß § 9 (1) 11 BauGB festgesetzt. Analog zu dem Spielraum in den angrenzenden Flächen für den Gemeinbedarf wird auf differenzierte Straßenbe- grenzungslinien und stärker einander abgegrenzte Nuutzungen verzichtet, weil der öffentliche Bauherr in der gestalterischen Ausformulierung der eindeutigen Gesamt- zweckbestimmung noch einen Handlungsrahmen behalten soll. Auf eine selbst- ständige Planstraße wird in diesem Bereich verzichtet, weil die Haupterschließung als Fahrgasse gestaltet dem Charakter der Mischfläche (z.B. Muldengosse statt Hochbord) entsprechen soll. Die städtebaulichen Überlegungen für die Freifläche sind in Kapitel 2 genannt. Der von den Nutzungen verursachte Stellplatzbedarf wird auf den eher versteckt angeordneten Flächen für Gemeinschaftsstellplätze befrie- digt, so daß steuerbar zum einen die zentrale Freiflächen blechfrei gehalten werden kann und zum anderen durch eine Schranke außerhalb der Arbeitszeit angrenzende Wohngrundstücke nicht durch Kfz-Bewegungen gestört werden.

Entlang der L 30 (inerhalb der Ortsdurchfahrt) hält die Bebauung 10 - 11 m Abstand vom westlichen Fahrbahnrand der L 30, die vorhandene Bauflucht wird nicht über- schritten.

13 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 „Dorfmitte" - GENEHMIGUNG

Um die Ein- und Ausfahrten aus Gründen der Verkehrssicherheit zu bündeln, sind gemäß § 9 (1) 11 BauGB entsprechende Bereiche mit und ohne Ein- und Ausfahr- ten festgesetzt.

Auf die populäre Festsetzung von sog. Sichtdreiecken wird aufgrund der Erfah- rungspraxis neuerdings verzichtet, weil trotz der Konstruktion „§ 9 (1) 10 BauGB LV. mit § 42 StrWG M-V" die dafür nach § 9 BauGB entsprechende Ermächtigungs- grundlage nicht vorliegt und der Träger der Straßenbaulast über die Sichtfreihaltung im Sinne des Straßenrechtes und nicht nach dem Bauplanungs- oder Bauordnungs- recht entscheiden kann (vgl. dazu Stellungnahme des Niedersächsischen Sozialmi- nisteriums zur Landtagseingabe Nr. 2289/08/13 im Jahr 1996). In Mecklenburg- Vorpommern wird dieser Haltung gegenwärtig nicht gefolgt, das Straßenbauamt wie die Untere Verkehrsbehörde bestehen auf Sichtdreiecke. Die Plan- zeichnung nimmt dieses auf der Grundlage der EAE 85/95 zeichnerisch im Einmün- dungsbereich Fahrgasse Verkehrsberuhigter Bereich Marktplatz / L 30 auf und for- muliert die Anforderung als Hinweis Nr. 2, gemäß Auflage sogar als TF.

3.5 Immissionsschutz

Aus städtebaulicher Sicht ist der Erhalt der vorhandenen bebauten Ortsdurchfahrt entlang der Gingster Straße (L 30) zu sichern. Unter Beachtung dieser Prämisse wurde die vorhandene und geplante Bebauung durch eine Schalltechnische Unter- suchung (vgl. Anlage 8) überprüft und die Auswirkungen der äußeren und inneren Verkehrsgeräusche auf die planungsrechtlich zulässige Nutzung unter Beachtung der Orientierungswerte der DIN 18005, Beiblatt 1, untersucht. Die Schalltechnische Untersuchung zeigt nur in einem 10 m Streifen entlang der östlichen Fassadenflucht straßenseitig zur L 30 eine Immissionsbelastung oberhalb der Orientierungswerte der DIN 18005 und innerhalb der Grenzwerte der 16. BlmSchV. Pkt. 4.1 der Untersuchung nennt ausführlich die Abwägung der Beurtei- lungsgrundlagen und formuliert das Ergebnis unter Pkt. 4.2.

14 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 „Dorfmitteu - GENEHMIGUNG

Die Anforderungen an den Immissionschutz werden demnach als Hinweis (Nr. 3) Teil der Planzeichnung. Eine Überschreitung der bestehenden Bauflucht (TF 111.2 gilt nicht für Baulinien) sieht der B-Plan nicht vor.

3.6 Grünordnung

Der mit dem Vorhaben verbundene Eingriff in Natur und Landschaft sowie dessen Kompensation ist durch einen Grünordnungsplan (vgl. Anlage 9) in die Planung mit eingestellt worden und begründet die unter Pkt. IV. und V. getroffenen textlichen Festsetzungen. Grundlage der Bearbeitung des GOP ist die Bewertung der Be- standsstrukturen nach eine Kartierung Anfang 1997 und die Bilanzierung nach dem sog. hessischen Modell (Ausgleichsabgabenverordnung des Landes Hessen vom 09.02.95).

Mit dem Flächenpflanzgebot der TF IV.1 wird eine gleichmäßige und standortge- rechte Durchgrünung des Plangebietes erreicht, die Dichte von pro angefangene 300 m2 läßt noch ausreichend Spielraum für privates gärtnerisches Handeln. Mit einer geschlossenen Anpflanzung von Sichtschutzhecken (TF IV.2) wird eine bedeutsame standortgerechte Durchgrünung des Plangebietes erreicht, der Aufent- halt in den angrenzenden privaten Gärten bleibt für die Anlieger ungestört. Für ein günstiges ökologisches Mikroklima und gegen gestalterisch abweisende Fassaden ohne Wandöffnungen hilft eine Fassadenbegrünung (TF IV.3), die auch wie nackt wirkende Außenfassaden besser in ihre Umgebung integriert. Die öffentliche Grünfläche (TF IV.5) soll am Wegesrand naturnah gestaltet werden, so daß auch hier ein Mindestinventar an standortgerechten Pflanzen in ihrer not- wendigen Dichte festgesetzt wird. Die TF IV.6 faßt im Ergebnis der bisherigen Freiflächenplanung den Mindes- Flächenanteil an vegetativer Gestaltung zusammen, ohne mit konkreten Standorten den späteren Spielraum unnötigerweise einzuengen. Das Ergebnis der Freiflächen- gestaltung wird diese Mindest-Festsetzung positiv interpretieren, zumal großkronige Bäume, unterschiedliche Bodentexturen und städtebauliche Möblierungen ihre Wir- kung nicht verfehlen werden.

15 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 „Dorfmitte" - GENEHMIGUNG

Weil die Gemeinschaftsstellplätze als selbstständige Fläche zusammengefaßt sind, lassen sich hier aufgrund der zudem abgegrünten Monofunktionalität ökologische Ansprüche klar formulieren (TF IV. 7).

Die entsprechenden Pflanzenarten sind einer komplexen Pflanzenliste zu entneh- men, die in der Anlage 8 Teil des GOP (im Erläuterungstext und als eigene Anlage) ist und zur Stärkung des GOP als abwägungsrelevanten Fachplan nicht doppelt Teil der textlichen Festsetzungen und so lediglich wiederholt wird. Der B-Plan bleibt zur Erinnerung auch mit weiteren Ausführungsdetails unbelastet (es werden auch keine DIN - Normen im Wortlaut wiederholt, Dachziegelhersteller genannt und RAL - Far- ben farbig wiedergegeben etc.) und beinhaltet den wesentlichen planungsrechtli- chen Tatbestand der Reglementierung der ausschließlichen Verwendung von standortgerechten bzw. -heimischen Pflanzarten. Gemäß Auflage wird die Pflanzenliste als TF erneut Teil der Planzeichnung.

Im Ergebnis der Bilanzierung ist festzustellen, daß der Eingriff durch Minimierung und Ausgleich im Plangebiet vollständig kompensiert werden kann, wobei der Schaffung eines positiven Ortsbildes (zugleich ökologische Gefahrenabwehr) ein deutliches Gewicht zugeordnet werden muß.

4 Örtliche Bauvorschrift über Gestaltung

Wesentliches Ziel dieser ÖBV gemäß § 9 (4) BauGB in Verbindung mit § 86 LBau0 M-V) ist die Sicherung (auch Wiederherstellung) eines positiven Ortsbildes in zentra- ler Ortslage. Dazu gehört eine von außen einsehbare einheitliche Dachlandschaft sowie die Schaffung einer ortsbildprägenden Fassadentypologie mit sich einfügen- den Nebenanlagen.

Ein Bebauungsplan wie eine Gestaltungsatzung können zwar keine „gute" Architek- tur erzwingen, aber (vor allem in einem Neubaugebiet) den Versuch wagen, im frei- en (Bau-)Markt der (preisgünstigen) Angebote und im internationalen Angebot vor- gefertigter Häuser einen Mindestkonsens an gebauter Umwelt zu erreichen, der die Betrachtung eines geschlossenen Ortsbildes ermöglicht.

16 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 „Dorfmitte" - GENEHMIGUNG

Bei alledem ist die Gefahr vorhanden, daß zugleich kreative und über das Mittelmaß hinausgehende Architektur erschwert bzw. untersagt wird und ggf. erst als Ein- zelentscheidung i.S. des § 31 (2) BauGB ermöglicht werden kann.

Mit der ÖBV Nr. I werden die im Plangebiet äußeren Dächer in Form, Neigung und Eindeckung bestimmt. Die Umsetzung von den z. Z. populären Krüppelwalmdächern („Landhausstil") sollte aber insb. bei einem Einfamilienhausgrundriß von 9 x 11 m gründlich überprüft werden, weil hier die ehemals beabsichtigte historische Wirkung, langgestreckte Dachflächen optisch zu verkleinern bzw. in offener Landschaft vor Witterung besser zu schützen, ad absurdum geführt wird. Im MI 1 - Baugebiet wird aufgrund der vorhandenen Bebauung die Dachform (Satteldach) begrenzt. Die generell festgesetzte Dachneigung entspricht der beab- sichtigten Steildachwirkung im Siedlungsbild und läßt einen Dachgeschoßausbau ausreichend zu. Die Ausnahme (Dachneigung unter 22°, Begrünung möglich) be- zieht sich auf den Bestand (Gingster Straße 13) und kann in diesem Bereich entlang der L 30 auch (mit Mezzanin, Zwerchgiebel und flachem Satteldach) wieder aufge- nommen werden. Gleichschenklige Dächer entsprechen der Bautradition und vermitteln dem Betrach- ter eine gestalterische Ruhe. Die Dachfarben beziehen sich auf naturrote Tonziegel ohne (teure und künstliche) Engobe oder Lasur und lassen auch imitierende Betondachsteine zu.

Dächer dienen dem Schutz des Gebäudes und sollen demnach geschlossen statt wie „aufgerissen" wirken. So soll max. die Hälfte einer Dachseite verändert werden dürfen, auffällige Dachbalkone sollen auf den von außen weniger öffentlich einseh- baren Innenbereich beschränkt sein. Das Wohnen in einem Doppelhaus bedeutet zugleich eine Schicksalsgemeinschaft, die nicht durch übertriebene Indivivalität ignoriert werden soll. Damit vor allem auf eher engen Dachflächen die Konturen des Daches (Fläche, Neigung, Eindeckung) besser zur Geltung kommen kann, soll nur eine Gaubenform ausgeführt werden. Als Hinweis an dieser Stelle sollte dabei unabhängig ihrer architektonischen Wirkung auf die z. Z. populäre sog. Trapezgaube verzichtet werden, weil die nicht vertikalen Wangen viel Dachfläche ohne Gebrauchsnutzen beanspruchen.

17 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 „Dorrmitte" - GENEHMIGUNG

Die ÖBV im Bereich Fassaden (Nr. II) läßt erneut den Bauherren und Entwurfsver- fassern ausreichend Raum für eigene Gestaltungsvorstellungen, so daß individuelle Bauten entstehen können. Diese sind jedoch einander zugeordnet und weisen Ge- meinsamkeiten auf, die beispielsweise wie auch durch blau lasierte Dächer Fassa- den mit ortsunttypischen gelben oder weißen Klinkern bzw. grell bunten Außenflä- chen stören würden. Die Putzfarben bleiben weitgefaßt und werden nur so beschränkt, daß sehr helle (z.B. Reinweiß) und sehr dunkle (abweisend wirkende) Farben ausgeschlosen wer- den. Die Festsetzung von RAL - Farben läuft in diesem Zusamenhang ins Leere, denn es müßten Farben genannt werden, die nicht beabsichtigt sind. Mit den Putz- farben läßt sich ein abwechslungsreicher Kontrast zu den Ziegelfassaden und -sockelfarben herstellen. Holz in natürlichen Farben (z.B. Lasur) läßt die Wirkung des Materiales zur Wirkung kommen, dunkle Farben (z.B. eher graublaue oder graugrüne Farbtöne als bekann- tes Schlichtbraun) unterbinden eher Sylttypische friesische Gestaltungsabsichten.

Die reglementierten Nebenanlacien (ÖBV III.) beziehen sich zwangsläufig zunächst auf Vorhaben gemäß § 29 BauGB und dienen dem Bestand aber auch als Ver- gleichsparameter. Eine lebende Hecke ist zugleich Sichtschutz und bietet im Som- mer Schatten und im Winter Lichtdurchlässigkeit. Der ländliche Staketzaun besteht aus Holzlattten mit eckigen Spitzen bzw. halben Rundhölzern mit gekegelten Spit- zen und hat mit den Baumarktangeboten der sogenannten Friesenzäune etc, wenig gemein. Die Abgrünung von vorgesehenen bzw. notwendigen Maschendrahtzäunen und Müll- und Recyclingbehälter entspricht einem zu stellenden gestalterischen An- spruch und ist von öffentlichen Einichtnahme her zu begründen.

18 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 „Dorfimitte" - GENEHMIGUNG

5 Flächenbilanz

Das Plangebiet hat eine Größe von 31.235 m2, davon entfallen auf:

WA1 2.275 m2 WA2 3.170 m2 WA3 1.355 m2 (davon 54 m2 GSt-Fläche) (davon 250 m 2 GFL-Fläche) WA4 (davon 200 m2 HG-Fläche) 3.045 m2 WA5 (davon 1.530 m2 HG-Fläche) 3.856,5 m2 MI 1 (davon 120 m2 GSt-Fläche) 1.175 m2 MI2 (davon 110 m2 Anpflanzfläche) 1.010 m2 MI3 (davon 108 m2 Anpflanzfläche) 873 m2 M14 4.455,5 m2 Nettobaulandfläche 2t215 m2 67,92 %

Öffentliche Verwaltungen 1.940 m2 (davon 338 m2 Anpflanzfläche) (davon 640 m2 GSt-Fläche) Feuerwehr 1.770 m2 (davon 416 m2 Anpflanzfläche) (davon 320 m2 GSt-Fläche) Gemeinbedarfsfläche 3.710 m2 11,88 %

Planstraße A 1.740 m2 Verkehrsberuhigter Bereich 3.915 m2 5.655 rnz

ö Grün Parkanlage 655 m2 Grünfiache 655 rn2

19 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 "Dorfmitte" - GENEHMIGUNG

6 Ver- und Entsorgung

Die im Rahmen der TöB-Beteiligung gemäß § 4 (2) BauGB geäußerten ausführli- chen Hinweise der Versorgungsträger über Normen und Vorschriften sowie techni- sche Bedingungen sind bei der Umsetzung des B-Planes zu berücksichtigen. Im Vorfeld sind im einzelnen bekannt gewesen:

6.1 Wasser- und Abwasser

Die Erschließung Trinkwasser, Abwasser und Niederschlagswasser wird mit dem Zweckverband Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung Rügen geregelt.

Für die Versickerung des unverschmutzten Niederschlagswassers auf den Grund- stücken entfällt die Entsorgungspflicht des Zweckverbandes. Verschmutztes Was- ser darf nicht zur Versickerung gelangen.

6.2 Strom, Gas, Telekom

Das Plangebiet wird an die bestehenden Anlagen zur Strom- (HEVAG) und Gasver- sorgung (EWE) sowie die der TELEKOM angeschlossen. Notwendige Nebenanla- gen nach § 14 (2) BauGB sind im gesamten Plangebiet zulässig.

7 Auswirkungen der Planung

7.1 Ortsbild

Der Eingriff in Natur und Landschaft wird durch Minimierung und Ausgleich voll- ständig kompensiert. Für den Naturhaushalt sind keine negativen Auswirkungen zu erwarten. Die Veränderungen im Ortsbild können nur positiv bewertet werden, weil eine innerörtliche Brache saniert und einer Gemeinbedarsnutzung zugeführt wird. Mit der Bebauung verknüpft die Gemeinde Samtens ihr Entwicklungsziel als zentra- ler ländlicher Ort und Verwaltungssitz einer Amtes.

20 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 „Dorfmitte" - GENEHMIGUNG

7.2 Nachbarschaft

Durch die Überplanung des Gebietes werden unbewohnte Flächen einer neuen Nutzung zugeführt, die Verkehre erzeugt und in ihrer Ausprägung an dieser Stelle bis vor der Wende nicht möglich gewesen wäre. In der Abwägung der privaten und öffentlichen Belange mit- und untereinander ist der B-Plan sehr deutlich nachbarschaftsverträglich. In dem zentralen Samtener Quartier wird erstmalig eine Planungssicherheit geschaf- fe, die sich auch positiv auf den Bestand an Wohnhäusern auswirkt. Städtebauliche Mißstände werden beseitigt, die Bebauung ermöglicht neue Aufenthalts- und Korn- munikationsformen insb. auch für die Dorfjugend. Die neue Mittte wird an ihrem Rand komplett bepflanzt, so daß vorhandene Grundstücke noch deutlicher einge- grünt werden. Eine Lärmbelastung durch die Rettungswache mit Polizei und Feuer- wehr ist ohne Benutzung eines Martinshornes für die Anwohner nicht gegeben. Eine weitere möglicherweise störende Lärmbelästigung ist durch die Abschirmung der Platzbebauung nicht zu erwarten.

8 Hinweise

8.1 Realisierung

Für die Durchführung und Umsetzung sind bodenordnende Maßnahmen nicht erfor- derlich, weil sich die entsprechende Flächen im Besitz der Gemeinde befinden. Die Kosten zur Finanzierung der Maßnahmen werden in den Haushalt eingestellt.

8.2 Denkmalschutz

Im Plangebiet sind keine Bodendenkmale bekannt. Bei Erdarbeiten können aber jederzeit „unvermutet" Bodendenkmale entdeckt werden. In diesem Fall besteht An- zeigepflicht gegenüber der unteren Denkmalschutzbehörde (§ 11 (2) DSchG M-V), wovon die Bauleitung in Kenntnis zu setzen ist. Der Fund und die Fundstelle sind 5

21 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 „Dorrmitte" - GENEHMIGUNG

Werktage in unverändertem Zustand zu erhalten, doch kann diese Frist, die eine fachgerechte Untersuchung und Bergung ermöglichen soll, im Rahmen des Zumut- baren verlängert werden (§ 11(3) DSchG M-V). Funde von hervorragendem wissen- schaftlichen Wert werden mit ihrer Entdeckung Eigentum des Landes ( § 13 DSchG M-V). Ordnungswidrig handelt, wer nicht unverzüglich Anzeige erstattet oder das entdeckte Bodendenkmal bzw. die Entdeckungsstätte nicht in unverändertem Zu- stand erhält (§ 29 (1) DSchG M-V).

8.3 Altlasten

Altlasten im Plangebiet sind nicht bekannt. Sollten sich bei den geplanten Bau- und Erdarbeiten Hinweise auf Kontaminationen ergeben, ist dies beim Landkreis Rügen unverzüglich mitzuteilen.

22 BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, Bebauungsplan Nr. 6 „Dorfmitte" - GENEHMIGUNG

Verfahrensvermerke

Der Entwurf des B-Planes Nr. 2 „Dorfmittte" hat mit dem dazugehörigen Entwurf der Örtlichen Bauvorschrift über Gestaltung und dem Begründungsentwurf gemäß § 4 (2) BauGB in der Zeit von bis öffentlich ausgele- gen. Nach Prüfung der Anregungen und Bedenken hat die Gemeindevertretung von Samtens in ihrer Sitzung am den B-Plan und die örtliche Bauvor- schrift als Satzung gemäß § 10 BauGB sowie die Begründung beschlossen.

Samtens, den

Bürgermeisterin

Anlagen

1 Bestandsdokumentation 2 Flächennutzungsplan-Ausschnitt Stand 97 3 Städtebauliche Konzepte 1 - 2 - 3 Stand 17.04.97 (1) und 15.07.97 (2,3) 4 Bebauungskonzept Stand Entwurf 27.10.97 5 Erschließungskonzept Planstraße A 6 Architektonische Entwurfsidee „Amtsgebäude" und „Feuerwehr" 7 Isometrie Dorfplatz 8 Schalltechnische Untersuchung 9 Grünordnungsplan (2 Planzeichnungen, Erläuterungstext mit Pflanzenliste) 10 Abwägung nach § 4 (2) BauGB

23 Anlage 1 zur

BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

Bestandsaufnahme M 1:1.000 Schule I Bestandsaufnahme vom 11.03.1997 M 1 : 1.000 7 III SD Bebauung bunte Metalleinfriedung 1 iD desolate Freiflächen, Betonplattenstraße fehlende Einfriedung Anzahl der Vollgeschosse ohne strukturierende Neubaustrarle GroßgrtAlem_enteizr j I/ D Anzahl der Vollgeschosse mit Dachausbau

SD Po Gestaltung I / D SD Satteldach aufgelöster Ortsrand mit

Garagen und Bungalows .r 121110111 20.3- Bushaltestelle Rügener WD Uneen Personennahverkehr Walmdach elb ■111 3x morgens, 2x mittags KWD Krüppelwalmdach

verfestigter, 6 6 11 wassergebundener Landesstraße 30 Nutzung wassergebundener Weg mit Park- und Lagerplatz Samtens - Gingst zahlreichen Schlaglöchern ea) Bu Gartenbungalow ehemaliges, unbe- SD Kleintierhaltung festigtes Wirt- Ala SI Schuppen, Stall, Lagerhalle schaftsgelände mit Bu Ruderalvegetation I / D und abgängigen Garage abgängiger Gebäuden 8 -■■•■■■ Schuppen I We I 11IIIn i Werkstatt 16 1401, Le " 5 11111101i 22 Fr 3 SDz72 Frisör 6 Le Trm-rur 111111 VI Verkaufsladen ehemal ges Privatgärten standortfremdes Sägewerk 6 Po Polizei Gebüsch -"211M111 ' 1111 7 Vv schöne Haustür Bü Büro

Rb Raiffeisenbank 22 22 21 ortsbildsprägendes L e 20 1111111111 Leerstand Irre. 11131111 I Privatgärten I Gebäude, aber mit 11111111 schwarzen Bitu- mendachsteinen Grün

Birke SD Linde

I / D K1ND Weißdorn rejte, Obstbaum 29 29 iö Koniferen (Kiefer, Fichte, Eibe...) Betonpflasterstraße 29 2 9 Ti cr Fotostandort

weiträumige Einzel- Amtsver- 11111111 Geltungsbereich hausbebauung waltung

Anlage 2 zur

BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

Flächennutzungsplan Gemeinde Samtens (Ausschnitt) M 1:10.000

111111.116.. 718.41 1211.11iRieda.111 .".40211111weer mr/ämpewiallszawily -.44emel isireiwonAlio inen zilit, 41■:_vereimitirmf I 111511113 iri zime lee-Jrz

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BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

Städtebauliche Konzepte 1 - 2 - 3 Stand 17.04.97 (1) und 15.07.97 (2, 3) Plan 1 für die frühzeitige Bürgerbeteiligung am 06.08.97

Städtebaulicheä Konzebifiiitten EOlan Nr. 6 ,,Dorfmitte" der Gemeinde Samtens - Vorentwurf M 1:500 Stand 17.04.1997 6 I Verkleinerung = M 1 : 1.000 L. 71% Verkleinerung = DIN A 4 wrr - rire ...metterneteemezenuw.e.iiiiree'err NJOIV im=7. IIF 1111111111111111111 13111119111111 11111 tI 9 erwe eali beigabi, eizilii iiiirshimeue.-esaadoes ,...ip•Avi- griiii:: I 11910 "Ze miinflL li •e, Iliii111111111iIIIIIHniffilillill1111rj- 1111111111111111111111ma te.' eßisimailitalle- 12 , eue ipviiblIensin det ei ;aurtawn- D.••• - 43):2 IIMILIIIIII/1 I esnriFra.---"et tea..1111FINATICel n311•:=--: .. ea11:1=. g: 11/1, 31ffl ______itearnitairaird, MI•111=1,11 -11 ,21, siese ose vastr---% • —olitini iirmE • w wil= •

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Plan 3 für die frühzeitige Bürgerbeteiligung am 06.08.97

Städtebauliches Kanzept für dert13-Plan Nr.6 „Dorfrnitte" der Gerneinde Samtens Alternative 2 zum Vorentwurf IVI 1:500 Stand 15.07.1997 7 , 20 ! 50% Verkleinerung = M 1 : 1.000 zA ! 71% Verkleinerung = DIN A 4 ___„_ =„4.=.______:„,___...... _._...e. le; ellIP zis, —_— ■■■...... i.--!----_—_ =______eff 31-1 .111..Nli -- Wil...z.1— "IlL" landide geapiteiüilZilli/ ei ■ mit ree-4., .____„.... r=ps: 2 11•• 1,2--..„- .'•-• ...... lid111111.1111111111 Igi we r ö Mill i inni11111111 !It . 1 1111111i I.. 1 .... iiinamorartiefflaildb•de,., is,..i. use«. Huggi .241---Aiiää-ä-ä-riceovi•-• -f--_-. • - .,,, 11111 MU1111111111 , . j iiii11,11'" ilinglitt wi . .1) hri-le gii 1111111 111111111 131113- ete i i I 1.41.! "teek1111111111111 1 2 gtelownorma- 49:1 sawromori- ibliediallrfig11 Illitc. 1...... ,'. ■ erm. Beretialpre: _ ertiimeri- IIIIIiir IM--..-. 0,, , Mar■ ivoiAnghdeyr ela»...... auri-- etua '... alk xelratareer.,die.... oz--..11...... --,-...... rAll r "Zume2 Feciroz-

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BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

Bebauungskonzept Stand Entwurf 27.10.97 Plan 4 Städtebauliches Konzept B-Plan Entwurf 27.10.97

Städtebauliches Konzept für den 8-Pla n Nr. ,,Gorfmitte" der Gemeinde Samten Entwurf M 1:500 Stand 25.08.199 6 50% Verkleinerung = M 1 : 1.000 71% Verkleinerung = DIN A 4

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BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

Erschließungskonzept Planstraße A • ubaustraße) : Darstellung ohne Normcharakter

Straßenaufsicht M 1:200

0,25

...... 1 '0,25 nel 12,00 5,50

\0 25

Querschnitt (A-A) M 1:100 Querschnitt (B-B) M 1:100 .

1-11"-TITTT71--1 III 1 1 I [1 1-3 1 1 1 1 1 1 1 1 I

0,25 1,75 6,00 2,00 <2 00 0,25 1,25 1, 1,50 5,00 „1.. 2,00 1, <2,00 t .1, Bankett Kleinpflaster GroßplIaster Kleinpflaster Böschung Bankett Klein- Baum- Großpflaster Kleinpflaster Böschung oder Asphalt pf1aster quartler oder Asphalt Anlage 6 zur

BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

Architektonische Entwurfsidee „Amtsgebäude" und „Feuerwehr" -Plan Nr. 6 „Dorfmitte" der Gemeinde mtens

11111111.111iidamilMii_ 31111111n111111.

II II ii

Ansicht und Schnitt Amtsgebäude N11:200 (A3-Kopie)

GAILIGE FUERWSIR 6APIAGE FELOWEN GAUGE FEUENWEli EINGANG GARAGE POLIZE GARAGE r31.11EI EARAGE RETTUNESW GARAGE REITUN62

THALEN 9 ■I 4 t Ansicht Feuerwehr M 1:200 (A3-Kopie) Anlage 7 zur

BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

Isometrie Dorfplatz

,4* ote,04,1,0 eee<1,1, Anlage 8 zur

BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

Schalltechnische Untersuchung siw - Kopie

Die Schalltechnische Untersuchung wird im Verfahren gemäß § 4 (2) BauGB den relevanten TöB

• Landkreis Rügen, Abt. Immissionsschutz • STAUN, Abt. Immissionsschutz im Original zur Verfügung gestellt. Schalltechnische Untersuchung im Rahmen des Bebauungsplanes Nr. 6 "Dorfmitte" der Gemeinde Samtens Seite 1

INHALT

1. Auftraggeber •

2. Aufgabenstellung

3. Ausgangsdaten 3.1 Beurteilungsgrundlagen 3.1.1 Gesetze 3.1.2 Normen 3.1.3 Richtlinien 3.1.4 Pläne und sonstige Unterlagen 3.2 Berechnungsgrundlagen 3.2.1 Landesstraße 30 3.2.1.1 Straßentyp, Querschnitt, Topographie 3.2.1.2 Verkehrsbelastung 3.2.2 Planstraße A 3.2.2.1 Straßentyp, Querschnitt, Topographie 3.2.2.2 Verkehrsbelastung 3.2.3 Parkpltzverkehr

4. Beurteilung 4.1 Grundlagen 4.2 Ergebnisse der schalltechnischen Berechnungen

Thalen Consult GmbH " Urwaldstraße 39 " 26340 Neuenburg

Schalltechnische Untersuchung Schalltechr . e Untersuchung im Rahmen des Bebauungsplanes Nr. 6 "Dorfmitte" der Gemeinde Samtens Seite 2 im Rahmer Bebauungsplanes Nr. 6 "Dorfmitte" der Gemeinde Samtens .Seite 3

1. Auftraggeber - Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung

Gemeinde Samtens vom 23.01.1990

3.1.2 Normen 2. Aufgabenstellung - DIN 18005, Teil 1 Ausgabe Mai 1987

Die Gemeinde Samtens plant die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 6 Schallschutz im Städtebau "Dorfmitte". Es soll untersucht werden, ob eine Nutzung als Allgemeines - DIN 4109 Schallschutz im Hochbau Wohngebiet gemäß § 4 Baunutzungsverordnung (BauNVO) bzw. als Mischge- Ausgabe November 1989

biet gemäß § 6 BauNVO möglich ist (vgl. Anlage 1). Es ist zu überprüfen, ob

die Orientierungswerte in Folge Verkehrslärm des Streckenabschnittes Lan- 3.1.3 Richtlinien desstraße 30. (Gingster Straße) und der Gebietszufahrt sowie der geplanten - VDI 2058 Blatt 1, Ausgabe 1986

Parkplätze eingehalten werden kann bzw. welche textlichen Festsetzungen im Beurteilung von Arbeitslärm in der Nachbarschaft

B-Plan-Verfahren vorzusehen sind. - VDI 2571 Ausgabe August 1976 Schallabstrahlung von Industriebauten

3. Ausgangsdaten - VDI 2714 Ausgabe Januar 1988

3.1 Beurteilungsgrundlagen Schallausbreitung im Freien

3.1.1 Gesetze - VDI 2718e Ausgabe Juni 1975

Bundesimmissionsschutzgesetz (BlmSchG) in der Bekanntmachung der Schallschutz im Städtebau Neufassung vom 14.05.1990 Gesetz zum Schutz vor schädlichen Um-

welteinwirkungen durch Luftverunreinigung, Geräusche, Erschütterungen 3.1.4 Pläne und sonstige Unterlagen und ähnliche Vorgänge, zuletzt geändert durch das Gesetz vom 26.08.1992 1. Bebauungsplan 2. Angaben und Auskünfte des Straßenbauamtes Stralsund

- Vierte Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes 3. Parkplatzlärmstudie (Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen - 4. BlmSchV) vom Untersuchung von Schallimmissionen auf Parkplätzen, Autonöfen und Om-

24.06.1995, zuletzt geändert am 28.08.1991 nibusbahnhöfen; 3. überarbeitete Auflage 1984, Hrsg. Bayerisches Landes- amt für Umweltschutz

- TA-Lärm - gemäß Rd. d. Ministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales v. 16.07.1968, gültig in Verbindung mit dem Bundes-Immissionsschutzgesetz

- Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 08.12.1986

Thalen Consult GmbH • Urwaldstraße 39 " 26340 Neuenburg Thalen Consult GmbH • Urwaldstraße 39 26340 Neuenburg Schalltechnische Untersuchung Untersuchung Schaillecb e im Rahmen des Bebauungsplanes Nr. 6 "Dorfmitte" der Gemeinde Samtens Seite 4 im Rahme Bebauungsplanes Nr. 6 "Dorfmitte" der Gemeinde Samtens Seite 5

Berechnungsgrundlagen verkehrserzeugenden Faktoren wie Feuerwehr, Polizei, Rettungswache, Mehr- zweckgebäude, Gastronomie, Läden, Post, Büro, Wohnen und Rathaus. Landesstraße 30 3.2.2.1 Straßentyp, Querschnitt, Topographie Straßentyp, Querschnitt, Topographie Die Planstraße A ist zweispurig ausgebaut und hat eine Fahrbahnoberfläche Die Landesstraße 30 ist zweispurig ausgebaut und hat eine Fahrbahn- aus Asphaltbeton. Die Straße ist zum Gelände hin niveaugleich. Alle Straßen- oberfläche aus Asphaltbeton. Die Straße ist zum Gelände hin niveaugleich. Alle steigungen liegen unter 5 %. Als Verkehrsgeschwindigkeit auf den maßgebli- Straßensteigungen liegen unter 5 %. Als Verkehrsgeschwindigkeit auf den chen Streckenabschnitten sind 50/50 km/h für Pkw/Lkw zugelassen. maßgeblichen Streckenabschnitten sind 50/50 km für Pkw/Lkw zugelassen. 3.2.2.2 Verkehrsbelastung 3.2.1.2 Verkehrshelastung Die maßgebende Verkehrsstärke für die Berechnung wurde unter Zuhilfenahme Die maßgebende Verkehrsbelastung für die Berechnung wurde der Bundesver- eines Erzeugungsmodelles und bezogen auf die Nutzungsstruktur ermittelt. kehrszählung 1995 entnommen bzw. schriftlich vom Straßenbauamt Stralsund Daraus ergibt sich übermittelt. Diese beträgt: Planstraße A: D-f\/ = 1.100 Kfz/24 h

L 30: DTV 1995 = 2.866 Kfz/24 h PTag = 5 %

PTag 5,5 % PNacht = 5 %

PNacht 5,5 % VpkW 50 km/h

Vpkw 50 km/h VLkw = 50 km/h

Vi.kw = 50 km/h Diese ermittelten Daten beziehen sich auf eine Prognosebelastung für das Jahr Daraus errechnet sich unter Zuhilfenahme der modifizierten Schallprognose 2010. Signalanlagen sind im Untersuchungsbereich nicht vorhanden. eine Prognosebelastung für das Jahr 2010 von der L 30: 3.2.3 Parkplatrverkehr DTV 2010 = 3.088 Kfz124 h Die Ermittlung der Lärmimmissionen wurde nach der Parkplatzlärmstudie des

PTag 5,5 % Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz durchgeführt. In den dort aufge-

PNacht = 5,5 % führten Planungsempiehlungen für Parkplätze aus schalltechnischer Sicht wer-

Vpkw = 50 km/h den die Werte der Bewegungshäufigkeiten (N) angegeben, die bei den ver-

VLkw = 50 km/h schiedenen Parkplatztypen für schalltechnische Prognoseberechnungen zu be- rücksichtigen sind. Die dort gemachten Angaben für die verschiedenen Nut- 3.2.2 Planstraße A zungen werden bei dieser Berechnung für die einzelnen Parkplätze P1 bis P5 Unter Zuhilfenahme empirisch ermittelter Verkehrserzeugungsdaten wurden angenommen. Aufgrund der Vorgaben durch die Lärmplatzstudie des Bayeri- unter Berücksichtigung der im städtebaulichen Konzept festgelegten Nut- schen Landesamtes für Umweltschutz wurden für alle Parkplätze tagsüber 0,3 zungsstruktur rd. 1100 Fahrten ermittelt. Diese Fahrten berücksichtigen alle Bewegungen pro Stellplatz und Stunde angesetzt. Für den Nachtzeitraum wur- de von 0,05 Bewegungen pro Stellplatz und Stunde ausgegangen. Hieraus er-

Thalen Consult GmbH * Urwaldstraße 39 • 26340 Neuenburg Thalen Consult GmbH Urwaldstraße 39 *26340 Neuenburg Schalltechnische Untersuchung Schalltech e Untersuchung im Rahmen des Bebauungsplanes Nr. 6 "Dorfmitte der Gemeinde Samtens Seite 6 im Rahme , Bebauungsplanes Nr. 6 "Dorfmitte" der Gemeinde Samtens 'Seite 7

geben sich unter der Berücksichtigung eines Zuschlages für die Fahrgassen die Emission Parkplatz nach Parkplatzname: PARKPLATZ P3 in folgenden Tabellen aufgeführten Schallimmissionspegel: Anzahl Fahrbewegungen/h tags N= 0.300 nachts N=0.050 Anzahl der Stellplätze n= 28 Zuschlag für Fahrzeugtyp ä LI =0.0 dB Zuschlag Fahrgassen N ä LD=2.1 dB Emisston Parkplatz nach ParkplaUname: PARKPLATZ P Anzahl Fahrbewegungen/h tags N= 0.300 nachts N=0.050 Lw (tags) = 76.4 Lw (nachts) = 68.6 Anzahl der Stellplätze n= 26 N => Fahrzeugbewegungen je Stellplatz und Stunde Zuschlag für Fahrzeugtyp A LI =0.0 dB P + R Parkplätze tags 0.3 nachts 0.06 Zuschlag Fahrgassen N ä LD=2.0 dB Tank- und Rastanlagen tags 1.5 nachts 0.8 Lw (tags) = 75.9 Lw (nachts) = 68.2 P + R - Parkplätze 0 Zuschläge ä LI und ä Ltm (nur Ge- Parkplätze an Einkaufszentren 2 N => Fahrzeugbewegungen je Stellplatz und Stunde werbel.) für die unterschiedlichen Motorradparkplätze 2 P + R Parkplätze tags 0.3 nachts 0.06 Parkplatztypen parkplätze an Diskotheken 5 Tank- und Rastanlagen tags 1.5 nachts 0.8

co -in [dB(A)]- Zentrale Omnibushaltestelle 11 P + R - Parkplätze Autohöfe für Lkw 12 Zuschläge A LI und ä Ltm (nur Ge- Parkplätze an Einkaufszentren werbel.) für die unterschiedlichen Motorradparkplätze Parkplatztypen Parkplätze an Diskotheken Emission Parkplatz nach Parkplatzname: PARKPLATZ p4 Zentrale Omnibushaltestelle -in [dB(A)1- N=0.050 C Anzahl Fahrbewegungenih lags N= 0.300 nachts s,

Autohöfe für Lkw Anzahl der Stellplätze n= 13 Zuschlag für Fahrzeugtyp ä LI =0.0 dB Zuschlag Fahrgassen N A LD=1.1 dB Ernisston Parkplatz nach Parkplatznarne. PARKPLATZ P2 Anzahl Fahrbewegungen/h tags N= 0.300 nachts N=0.050 Lw (tags) = 72.0 Lw (nachts) = 64.3 Anzahl der Stellplätze n= 14 N => Fahrzeugbewegungen je Stellplatz und Stunde Zuschlag für Fahrzeugtyp A LI =0.0 dB P + R Parkplätze tags 0.3 nachts 0.06 Zuschlag Fahrgassen N ä LD=1.2 dB Tank- und Rastanlagen tags 1.5 nachts 0.8 0 co

Lw (tags) = 72.4 Lw (nachts) = 64.7 P + R - Parkplätze N e

Zuschläge A LI und ä Ltm (nur Ge- Parkplätze an Einkaufszentren menn N => Fahrzeugbewegungen je Stellplatz und Stunde N

werbel.) für die unterschiedlichen Motorradparkplätze P + R Parkplätze tags 0.3 nachts 0.06 Parkplatztypen Parkplätze an Diskotheken Tank- und Rastanlagen tags 1.5 nachts 0.8 Co

0 -in (d13(A)1- Zentrale Omnibushaltestelle N P + R - Parkplätze N

Autohöfe für Lkw

Zuschläge ä LI und d Ltm (nur Ge- Parkplätze an Einkaufszentren N r)

werbel.) für die unterschiedlichen Motorradparkplätze 1 .11

Parkplätze an Diskotheken Parkplatztypen Emission Parkplatz nach Parkplatzname: PARKPLATZ P5 -in [dB(A)]- Zentrale Omnibushaltestelle N=0 050 C Anzahl Fahrbewegungen/h tags N= 0.300 nachts ‘ i Autohdfe für Lkw Anzahl der Stellplätze n= 7 Zuschlag für Fahrzeugtyp ä LI =0.0 dB Zuschlag Fahrgassen N ä LD=0.6 dB

Lw (tags) = 68.9 Lw (nachts) = 61.1

N => Fahrzeugbewegungen je Stellplatz und Stunde P + R Parkplätze tags 0.3 nachts 0.06 Tank- und Rastanlagen tags 1.5 nachts 0.8 • P + R - Parkplätze Zuschläge ä LI und ä Ltm (nur Ge- Parkplätze an Einkaufszentren werbel.) für die unterschiedlichen Motorradparkplätze Parkplatztypen ParkpläUe an Diskotheken -in [dB(A)I- Zentrale Omnibushaltestelle e— Autohofe für Lkw

Thalen Consult GmbH • Urwaldstraße 39 • 26340 Neuenburg Thalen Consult GmbH " Urwaldstraße 39 26340 Neuenburg

SChalltechnIsChe Untersuctiung cnainecr untersucnung im Rahmen des Sebauungsplanes Nr. 6 "Dorfmitte" der Gemeinde Samtens Seite 8 im Rahme ^-1 Bebauungsplanes Nr. 6 "Dorfmitte" der Gemeinde Samtens Seite 9 .

4. Beurteilung Für den Neubau oder die wesentliche Änderung von Verkehrswegen sind die Regelungen der 16. BlmSchV (s.o.) heranzuziehen.

4.1 Grundlagen Im Rahmen der vorliegenden schalltechnischen Beurteilung sind die folgenden Nach § 2 dieser Rechtsverordnung gelten u.a. die folgenden Immissionsgrenz- Erlasse, Richtlinien und Normen zu beachten: werte (IGW):

Runderlaß des Nds. Sozialministers vom 10.02.1983 - in reinen und allgemeinen Wohngebieten und Kleinsiedlungsgebieten (Verwaltungsvorschriften zum Bundesbaugesetz, Neufassung) tagsüber 59 dB(A) nachts 49 dB(A)

DIN 18005 "Schallschutz im Städtebau" - in Kerngebieten, Dorfgebieten und Mischgebieten

16. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgeset- tagsüber 64 dB(A) zes (Verkehrslärmschutzverordnung) nachts 54 dB(A)

Die Orientierungswerte gern. Beiblatt 1 zu DIN 18005 betragen u.a. Der Vergleich mit den Orientierungswerten gern. Beiblatt 1 zu DIN 18005 zeigt einerseits, daß nach den Regelungen der 16. BlmSchV für Mischgebiete kein

bei allgemeinen Wohngebieten WA, Kleinsiedlungsgebieten WS und Cam- höherer Schutzanspruch als für Kerngebiete festgelegt wird. Beiblatt 1 zu DIN pingplatzgebieten 18005 sieht für MI-/MD-Gebiete um 5 dB(A) niedrigere Orientierungswerte als tagsüber 55 dB(A) für MK-Gebiete vor, die dort wie Gewerbegebiete behandelt werden. nachts 45 dB(A) Davon unabhängig sind die o.g. Imrnissionsgrenzwerte bei vergleichbaren Ge-

- bei Dorfgebieten MD und MisChgebieten Ml bietskategorien jeweils um 4 dB(A) höher als die entsprechen .den Orientie- tagsüber 60 dB(A) rungswerte der DIN 18005. nachts 50 dB(A) Ausdrücklich ist darauf hinzuweisen, daß die Regelungen der 16. BlmSchV nur

Zur Beurteilung des Einflusses unterschiedlicher Geräuschquellen ist im Bei- für den Baulastträger des jeweiligen (öffentlichen) Verkehrsweges im Falle des blatt 1 zur DIN 18005 folgendes ausgeführt: Neubaus oder der wesentlichen Änderung ("wesentlicher baulicher Eingriff") ei- nes Verkehrsweges maßgebend sind. In der Bauleitplanung ist dagegen zu-

"Die Beurteilung der Geräusche verschiedener Arten von Schall- nächst auf die o.g. DIN 18005 abzustellen; die angesprochenen IGW können quellen (Verkehr, Industrie und Gewerbe, Freizeitlärm) sollen u.E. jedoch im Rahmen der Abwägung im Hinblick auf die Einwirkung von Stra- wegen der unterschiedlichen Einstellung der Betroffenen zu ver- ßenlärm zum Vergleich herangezogen werden. schiedenen Arten von Geräuschquellen jeweils für sich allein mit den Orientierungswerten verglichen und nicht addiert werden". Der Vollständigkeit halber werden nachfolgend allgemeine Planungsgrundsätze aufgeführt, wie sie z.B. im Runderlaß des Nds. Sozialministers vom 10.02.1983 wie folgt ausgeführt sind:

Thalen Consult GmbH Urwaldstraße 39 " 26340 Neuenburg Thalen Consult GmbH * Urwaldstraße 39 " 26340 Neuenburg ocnatueon• le urner but..1.11 im Rahmen des Bebauungsptanes Nr. 6 "Dorfmitte" der Gemeinde Samtens Seite 10 im Bebauungsplanes Nr. 6 "Dorfmitte der Gemeinde Samtens ,Seite 11

unterschiedlich schutzwürdig sein; ein Wohngebiet beispielswei- "Es ist nicht möglich, den Umfang des Immissionsschutzes bzw. se, das - zumal in städtischen Ballungsräumen - unter der situa- das Maß der hinzunehmenden Belastung undifferenziert für alle tionsbedingten Einwirkung benachbarter Industrie- oder Gewer- Fälle einheitlich auf ein bestimmtes Maß festzulegen. Vielmehr begebiete ohnehin einer hohen Geräuschbelästigung ausgesetzt kommt es darauf an, welche Belastungen einem Gebiet mit ist, kann nicht den Schutz in Anspruch nehmen, der einem nicht Rücksicht auf dessen Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit derart vorbelasteten Wohngebiet zuzubilligen ist. zugemutet werden können. Maßgebend hierfür sind: Zu den konkreten, tatsächlichen Verhältnissen, die bei der Be- - die Gebietsart und stimmung der Schutzwürdigkeit zu berücksichtigen sind, gehören - die konkreten tatsächlichen Verhältnisse. - als Vorbelastung

Für die Gebietsart ist von der planungsrechtlich geprägten Situa- - die bereits vorhandenen immissionsbelastungen sowie tion der Grundstücke auszugehen. Maßgebend dafür, welchen - die "plangegebene", d.h. aufgrund verfestigter Planungen zu Schutz ein Gebiet nach seiner Gebietsart berechtigterweise er- erwartende Belastung. warten kann, sind städtebauliche Maßstäbe. Anhaltspunkte für den Schutz vor Schallimmissionen enthält die Vornorm zu DIN Derart vorbelastete Gebiete sind in der Regel nur gegenüber 18005 ... weiteren, hinzutretenden Immissionen schutzwürdig. Vorbela- • stungen sind dagegen nicht als schutzmindernd in Betracht zu In der Vornorm sind den Baugebieten bestimmte Planungsricht- ziehen, soweit die Einwirkung das Maß des Zumutbaren über- werte zugeordnet. Planungsrichtwerte in diesem Sinne sind je- schreitet. In diesem Falle liegt ein städtebaulicher Mißstand vor, doch nur Hilfswerte für die Bauleitplanung. Sie geben an, welche der durch Planung nicht legalisiert werden kann ...." Immissionsbelastung im Regelfall bestimmter Flächen oder Ge- « bieten zuzuordnen ist. Die Planungsrichtwerte können bei ein- Die in dem zitierten Text angesprochene Vornorm zu DIN 18005 wurde im Mai zelnen Bauleitplänen überschritten oder unterschritten werden, 1987 durch den Weißdruck der DIN 18005 "Schallschutz im Städtebau" - Teil 1, wenn nach einer Abwägung anderen Belangen der Vorzug zu Berechnungsverfahren - ersetzt. In der aktuellen Norm (Beiblatt 1) sind die statt geben ist oder wenn dies nach den konkreten tatsächlichen Ver- der o.a. "Planungsrichtpegel" entsprechenden "Orientierungswerte" angegeben hältnissen unvermeidbar ist. Planungsrichtwerte sind keine (s.o.). Höchstwerte oder Grenzwerte. Die Planungsrichtwerte sind nicht für die Beurteilung von Einzelvorhaben heranzuziehen

Die (typisierte) Gebietsart im planungsrechtlichen Sinne ist für sich allein noch kein hinreichend genaues Kriterium für die Schutzwürdigkeit eines Gebietes. Daneben sind die konkreten tatsächlichen Verhältnisse zu berücksichtigen. Baugebiete, die der gleichen Gebietsart angehören, können daher im Ergebnis

Thalen Consult GmbH " Urwaldstraße 39 26340 Neuenburg Thalen Consult GmbH * Urwaldstraße 39 *26340 Neuenburg Schalltechnische Untersuchung im Rahmen des Bebauungsplanes Nr. 6 "Dorfmitte" der Gemeinde Samterts Seite 12 im Rahme' Sebauungsplanes Nr. 6 "Dorfmitte" der Gemeinde Samtens Seite 13

4.2 Ergebnisse der schalltechnischen Berechnungen den Orientierungswerte der DIN 18005 in den betrachteten Aufpunkten (vgl.

Durch Verkehrsimmissionen der Landesstraße 30 ergeben sich im Prognosefall Anlage 2 und 3) sicher eingehalten werden.

Immissionsbelastungen bis zu 64 dB(A) am Tage und bis zu 55 dB(A) in der Nachtzeit. Im größten Teil des Plangebietes werden jedoch die Orientierungs- Aufqestellt: werte nach Beiblatt 1 zu DIN 18005 für WA-Gebiete unterschritten (vgl. Anlage Neuenburg, den 29.09.1997 2 und 3, dunkelgrüne Flächen).

tit(i/ Die Immissionsgrenzwerte nach § 2 der 16. BlmSchV (einheitlich für MI- Dipl.- ng. R. Tjardes

Gebiete) werden nur im östlichsten Teil des Plangebietes (bis zu einem Ab-

stand von rd. 10 m zur L 30) erreicht oder überschritten.

Wie bereits im Abschnitt 4.1 ausgeführt, können im Rahmen der städtebauli- chen Planung die zuletzt angesprochenen Immissionsgrenzwerte der 16.

BlmSchV bei der Beurteilung von Straßenverkehrslärmimmissionen zum Ver-

gleich herangezogen werden. Im Rahmen des Abwägungsverfahrens ist dem- nach zu diskutieren, inwieweit die aus den Lärmkarten ersichtlichen Flächen mit

einer Immissionsbelastung zwischen den Orientierungswerten der DIN und den Grenzwerten der 16. BlmSchV ohne zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen in die

geplante Entwicklun9 neuer Bauflächen einbezogen werden sollen. Die Fest- setzung passiver (baulicher) Lärmschutzmaßnahmen ist dabei von untergeord-

neter Bedeutung, da diese Flächen entsprechend den Regelungen der DIN 4109 höchstens im Lärmpegelbereich II bzw. III liegen. Die für diese Lärmpe- gelbereiche zu beachtenden Anforderungen an den baulichen Schallschutz

(resultierendes, bewertetes Schalldämmaß aller Außenbauteile R= 30 bzw. 35 dB) werden i.d.R. bereits durch die Regelungen der Wärmeschutzverordnung

erfüllt, so daß auf Festsetzungen zum passiven Lärmschutz bei Unterschrei- tung der Immissionsgrenzwerte der 16. BlmSchV (trotz Überschreitung der o.a.

Orientierungswerte) u.E. verzichtet werden kann. Da die Flächen, in denen die

Immissionsgrenzwerte der 16. BlmSchV überschritten werden, nur einen sehr kleinen Teil des gesamten Plangebietes ausmachen, wird empfohlen, auf die Ausweisung überbaubarer Flächen in diesem Bereich zu verzichten.

Unter Beachtung der vorliegenden Rechenergebnisse ist festzustellen, daß die

für die Planung neuer Verkehrswege und Parkplätze im Plangebiet maßgeben-

Thalen Consult GmbH • Urwaldstraße 39 • 26340 Neuenburg Thalen Consult GmbH * Urwaldstraße 39 ' 26340 Neuenburg Anlage 9 zur

BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

Grünordnungsplan

• Erläuterungsbericht • Bestandsplan M 1:1.000 • Maßnahmenplan M 1:1.000 • Pflanzenliste Gemeinde Samtens Grünordnungsplan zum B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 2

1.1 Anlaß und Aufgabenstellung 2

1.2 Untersuchungsraum 2

1.3 Planerische Grundlagen und Vorgaben 2

2 Bestandsaufnahme und -bewertung 3

2.1 Naturräumliche Planungsgrundlagen 3

2.2 Biotoppotential und Biotoptypen 4

2.3 Orts- und Landschaftsbild 6

3 Planung 6

3.1 Berücksichtigung der Eingriffsregelung in Natur und Landschaft 6

3.2 Grünordnerische Maßnahmen im Bebauungsgebiet 6

3.3 Pflanzenliste entsprechend den textlichen Festsetzungen 10

4 Biotopbilanzierung Eingriff - Ausgleich 11

4.1 Methodik 11

4.2 Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung 11

4.3 Kostenschätzung der landschaftspflegerischen Maßnahmen 13

5 Literaturverzeichnis 13

Pflanzenliste

Entwurf 1 Gemeinde Samtens Grünordnungsplan zum B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

1 Einleitung

1.1 Anlaß und Aufgabenstellung

Die Gemeinde Samtens beabsichtigt die Aufstellung eines Bebauungsplanes westlich der Landesstraße 30, der die Schaffung einer attraktiven Ortsmitte ermöglichen soll. Durch die Umsetzung des Bebauungsplanes können sich gemäß § 1 des 1. NatSchG M-V Eingriffe in die Natur und Landschaft ergeben, die gemäß § 8a BNatSchG bereits auf der Ebene der Bauleitplanung auf ihre Vermeidbarkeit sowie auf die mögliche Ausgleich- oder Ersetzbarkeit zu prüfen sind. Grundlagen dieser Prüfung schafft der Grünordnungsplan, der parallel zum Bebauungsplan Nr. 6 erarbeitet wird.

1.2 Untersuchungsraum

Das Plangebiet befindet sich in der Ortschaft Samtens. Samtens ist Sitz der Amtsverwal- tung Südwest - Rügen und gehört zum Landkreis Rügen. Der in den graphischen Darstel- lungen des Grünordnungsplanes abgegrenzte Planungsraum ist deckungsgleich mit dem Geltungsbereich des Bebauungsplanes. Das B-Plangebiet erstreckt sich im nordwestlichen Teil der Ortschaft und wird folgenderma- ßen begrenzt • im Osten durch die Landesstraße L 30 • im Norden durch die „Neubaustraße" mit anschließender Wohnbebauung • im Süden durch den „Querweg" mit anschließender Wohnbebauung • im Westen durch den „Postweg" mit anschließender Wohnbebauung Der Geltungsbereich des B-Plangebietes beträgt 3,12 ha.

1.3 Planerische Grundlagen und Vorgaben

Für die Bearbeitung des Grünordnungsplanes standen folgende Unterlagen zur Verfügung • Erstes Landesraumordnungsprogramm M-V, Stand 1993 • Regionales Raumordnungsprogramm, Planungsregion Vorpommern, Entwurf, Stand 1996 Das Planungsgebiet liegt im Tourismusentwicklungsraum. • Flächennutzungsplan Für die Gemeinde Samtens befindet sich der Flächennutzungsplan in Aufstellung. Im Entwurf wird das Plangebiet als Gemischte Baufläche (M)) ausgewiesen. • Erster Gutachterlicher Landschaftsrahmenplan der Region Vorpommern • BNatSchG • 1. NatSchG Mecklenburg-Vorpommern • Biotopkartieranleitung Mecklenburg-Vorpommern, Stand: 05.06.1997 • Mittelmaßstäbige Landwirtschaftliche Standortkartierung M 1 : 25.000 • Hydrogeologische Übersichtskarte M 1 : 200.000

Entwurf 2 Gemeinde Samtens Grünordnungsplan zum B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

2 Bestandsaufnahme und -bewertung

2.1 Naturräumliche Planungsgrundlagen

Nach der naturräumlichen Gliederung liegt das Untersuchungsgebiet im Übergangsbereich der beiden Landschaftszonen" Ostseeküstengebiet" und „Nordöstliches Flachland". Hier grenzt die Landschaftseinheit „Westrügensche Bodden mit und " der Großlandschaft „Nördliches Insel- und Boddengebiet" eng an die Landschaftseinheit „Flach- und Hügelland von Inner - Rügen" der Großlandschaft „ Inner - Rügen und Strelasund" an. Der Übergang von den stark gegliederten Küstenbereiche des Boddengebietes zur ebenen bis flachwelligen Grundmoräne Inner - Rügens prägt das Gebiet. Das Relief ist flach mit mäßig geneigten Anteilen und steigt im Plangebiet von etwa 7 m im Südwesten auf etwa 10 m im nördlichen Bereich an.

Geologie und Boden Das Untersuchungsgebiet liegt in der flachen Grundmoränenlandschaft des norddeutschen Tieflandes und wurde geprägt durch die letzte Eiszeit (Mecklenburger Vorstoß der Weich- selvereisung). Laut der MMK liegt das Plangebiet im Übergangsbereich der Kartiereinheiten D3b 1 und Mo2b 3. Die Kartiereinheit D3b 1 steht für die Leitbodenformen Tieflehm-Fahlerde und Sand-Braunerde mit Tieflehm-Braunstaugley und Sand-Gley, während entsprechend der Kartiereinheit Mo2b 3 Torf und Lehmsand-Gley im Untersuchungsgebiet vorkommen.

Oberflächen- und Grundwasser Bedingt durch die Zuordnung zu den Standorteinheiten 7 (mächtige Torfmoore) bzw. 8 (Grundwasser- und staunässe bestimmte Sande und Tieflehme) besitzt das Grundwasser sowie die Staunässe einen großen Einfluß auf den Bodenwasserhaushalt. Laut der Hydro- geologischen Grundkarte ist die Versickerungsmöglichkeit im Gebiet mit mittel bis gut ein- zuschätzen. In den unversiegelten Bereichen gelangt das anfallende Niederschlagswasser zur Versicke- rung. Im Plangebiet besteht aufgrund der VieIzahl von Nebenanlagen ein eher hoher Ver- siegelungsgrad.

Klima Das Untersuchungsgebiet befindet sich im Übergangsbereich vom ozeanischen Klima Westeuropas und dem kontinentalen Klima Osteuropas. Charakteristisch dafür sind die durchschnittlichen Jahresniederschlagswerte, die im Südwesten des Kubitzer Boddens bei etwa 600 mm liegen und südöstlich Samtens schon etwa 650 mm erreichen. Das Kleinklima läßt sich als ziemlich ausgeglichenes Ostseeküstenklima charakterisieren. Die mittlere Jahrestemperatur liegt mit 7,8°C relativ niedrig und weist, bedingt durch die geringen Jahrestemperaturschwankungen, kühlere Sommer und milde Winter auf. Vorherrschend sind Winde aus westlichen Richtungen (ca. 50 %), die hauptsächlich in den Sommer- und Wintermonaten auftreten.

Entwurf 3 Gemeinde Samtens Grünordnungsplan zum B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

Potentiell - natürliche Vegetation Die „potentielle natürliche Vegetation" beschreibt das heutige natürliche Wuchspotential der Landschaft, die Vegetation, die sich nach Ende der aktuellen Nutzungstätigkeit durch den Menschen einstellen würde. Im Untersuchungsgebiet käme es entsprechend den klimatischen und standortkundlichen Voraussetzungen zur Ausbildung reicher Buchenmischwälder, deren verbreitetste Waldge- sellschaft der Perlgras-Buchenwald (Melico-Fagetum) ist. Bestandsprägende Baumart wäre die Rotbuche (Fagus sylvatica) in Verbindung mit Stieleiche (Quercus robur) und Hainbuche (Carpinus betulus), sporadisch auch mit Wildkirsche (Prunus avium) und Bergahorn (Acer pseudoplatanus). Auf grundwasserbeeinflußten Lehmböden im küstennahen Bereich käme es zur Ausbildung edellaubholzartiger Buchenwälder, wo außerdem Arten wie Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), Bergahorn (Acer pseudoplatanus) sowie Bergulme (Ulmus glabra) Mischbestän- de bilden würden.

2.2 Biotoppotential und Biotoptypen

Die als Grundlage der Bewertung vorgenommenen Bestandsaufnahmen wurden im zeitigen Frühjahr 1997 durchgeführt und stellen nur Momentaufnahmen dar. Zustand, Wert und Empfindlichkeit der Landschaftsstrukturen werden anhand zu differen- zierender Biotoptypen dargestellt. Zur Bewertung des vorhandenen Biotoppotentials als Grundlage der Einschätzung der Eingriffsbewertung wurden folgende Bewertungskriterien herangezogen: • der Natürlichkeitsgrad der Vegetation spiegelt die Intensität des menschlichen Einflusses bzw. den Grad der Umwandlung der natürlichen Vegetation wider • die Entwicklungsdauer (Alter) zur Ausbildung des Biotoptyps spielt auch für die Regene- ration bzw. Wiederherstellung im Rahmen des Ausgleiches und Ersatzes eine wichtige Rolle • die Seltenheit des Biotoptyps als Angabe zur biotischen Vielfalt eines Ökosystems gibt gleichzeitig Auskunft über das Vorkommen gefährdeter bzw. stark gefährdeter Arten im Untersuchungsgebiet • die Artenvielfalt und Vielfalt der Vegetationsstruktur (Schichtung) gibt Auskunft über das floristische und faunistische Artenpotential im Untersuchungsgebiet und macht damit Aussagen zur Situation der biotischen Landschaftskomponenten • die Biotopgröße gibt Auskunft über die Chance, stabile Artenpopulationen zu bilden • in engem Zusammenhang dazu steht der Biotopverbund- bzw. Isolationsgrad, der Aus- sagen zum biotischen und abiotischen Charakter der umgebenden Flächen sowie der Flächennutzungen und dem damit verbundenen Austauschpotential zwischen Populatio- nen trifft

Unter Beachtung dieser Gesichtspunkte erfolgt eine Einteilung der Biotopwerte im Plange- biet in 5 Stufen:

Entwurf 4 Gemeinde Samtens Grünordnungsplan zum B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

Biotopwert - besonders wertvoll = wertvoll

> potentiell bedeutend

geringwertig > wertlos

Die im Geltungsbereich des Plangebietes zu differenzierenden Biotoptypen sind im Be- standsplan graphisch dargestellt und werden im folgenden kurz beschrieben.

Biotoptyp Charakteristik des Biotoptyps Standort- und Nutzungs- Biotop- merkmal wert Siedlungs- ein- bis zweigeschossige Wohnbebauung mit Nutz- baulich geprägt III - IV bereich (Wohn- und Ziergärten sowie einem hohen Anteil standort- strukturarm - teilweise natur- nutzung) fremder Gehölze in den Vorgärten fern Siedlungs- ein- bis zweigeschossige Bebauung mit Nutzung als stark baulich geprägt IV - V bereich Dienstleistungs- und Werkstattgebäude sowie durch strukturarm (gewerbliche die Polizei kaum Bedeutung als Le- Nutzung) Nutzung der Freiflächen als Lager- und Parkfläche bensraurn mit sehr hohem Versiegelungsgrad ruderale Frei- ehemals gewerblich genutzte Fläche, baulich geprägt - Reste der IV fläche mit Tritt- derzeit Trittvegetation mit Resten abgängiger Wirt- alten Nutzung noch vorhan- vegetation, schaftsgebäude ohne Nutzung, teilweise als Parkflä- den, abgängigen che genutzt; teilweise vegetationslos und verdichtet; struktur- und artenarm Wirtschafts- der Boden anthropogen überformt und degradiert ungenutzte, das Dorfbild gebäuden und Gefahrenquelle für spielende Kinder sowie Vanda- störende Freifläche vegetations- lismus provozierend teilweise stark verdichtet losen Berei- Altlastenverdacht durch Entsorgung ausgedienter chen landwirtschaftlicher Fahrzeuge Kennzeichnende Pflanzenarten: Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata), Weiß-Klee (Trifolium repens), Gern. Löwenzahn (Taraxacum officinale), Gern. Knaulgras (Dactylis glomerata), Weicher Storchschnabel (Geranium molle), Weiche Trespe (Bromus hordeaceus), Einjähriges Rispen- gras (Poa annua), Wiesen-Sauerampfer (Rurnex acetosa), Giersch (Aegopodiurn podagraria), Brenn- nessel (Urtica dioica), Brombeere (Rubus frutico- sus), Kletten-Labkraut (Galium aparine), Genn. Bei- fuß (Artemisia vulgaris), Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris), Vogel-Knöterich (Polygonurn aviculare), Weiße Taubnessel (Lamium album), Feld-Klee (Trifolium campestre), Hopfenklee (Medicago lupuli- na), Gem. Schafgarbe (Achillea millefoliurn) Hausgärten im teilweise intensiv genutzte Hausgärten mit einem baulich geprägt III Siedlungs- hohen Anteil an Nebenanlagen - relativ hoher Ver- strukturarm - nur teilweise bereich siegelungsgrad traditionelle Gartenforrnen Anbau von Nutzpflanzen sowie Kleintierhaltung intensive Nutzung Bestand an Obstbäumen, aber auch standortuntypi- sche Gehölze dichte Strauch- verwildertes Zierstrauchgebüsch standortfrernd III hecke Schneebeere (Symphoricarpos) Straße versiegelt keine Bedeutung als Lebens- IV - V keine Eingrünung durch Großgehölze, teilweise mit raum liebevoll angelegten Bankettbepflanzungen

Entwurf 5 Gemeinde Samtens Grünordnungsplan zum B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

2.3 Orts- und Landschaftsbild

Das Untersuchungsgebiet befindet sich in einem durch die angrenzende Bebauung des Ortes Samtens deutlich geschlossenem Landschaftsraum. Im Plangebiet können 2 Land- schaftsbildräume ausgewiesen werden: • die Bebauung entlang der angrenzenden Straßen (Gingster-, Neubaustraße, Quer-, Postweg) • die offene Freifläche im zentralen Bereich des Plangebietes Die Bebauungsstruktur im Untersuchungsraum stellt aus Sicht des Landschaftsbildes einen einheitlichen, stark baulich geprägten Raum dar, der nur gering durch punktuelle Großgrün- elemente aufgelockert wird. Die Freifläche stellt einen großräumigen Fremdkörper in der dörflichen Siedlungsstruktur dar, der durch die angrenzenden Hausgärten eine geschlossene Abgrenzung erhält. Be- dingt durch die frühere Nutzungstätigkeit, verbunden mit der anthropogenen Überformung, ist dieser Bereich von einem landschaftstypischen, strukturreichen Dorfkern weit entfernt.

3 Planung

3.1 Berücksichtigung der Eingriffsregelung in Natur und Landschaft

Durch die Erschließung und Bebauung des Plangebietes werden Flächen in Anspruch ge- nommen, die bereits in der Vergangenheit einer intensiver Nutzung unterlagen und als na- turfern einzustufen sind. Flächen mit hohen Biotopwerten bzw. geschützte Biotope sind von den Eingriffen des Planvorhabens nicht betroffen. Beeinträchtigungen ergeben sich durch die teilweise Versiegelung bisher unversiegelter, aber schon verdichteter Flächen, durch die Ausbildung des Dorf- und Marktplatzbereiches mit den öffentlichen Bauten, der Wohnbebauung sowie die verkehrliche Erschließung. Da- durch gehen Flächen für die Grundwasserneubildung verloren. Dieser Eingriff ist nicht aus- gleichbar, wird aber durch die Ausbildung der Freifläche in teildurchlässiger Bauweise ver- mindert. Aus klimatischer Sicht kommt es zum Verlust kaltluftproduzierender Flächen im Ortsgebiet. Aufgrund der Kleinräumigkeit dieser Flächen sowie der Lage Samtens in einer agrarisch geprägten Offenlandschaft mit Ostseeküsteneinfluß kann diese Beeinträchtigung des Kleinklimas vernachlässigt werden. Durch die Umsetzung des Planvorhabens kommt es zusammen mit einer dorfgerechten Eingrünung zu einer Aufwertung des Orts- und Landschaftsbildes und erstmals zur Ausbil- dung eines Dorfzentrums.

3.2 Grünordnerische Maßnahmen im Bebauungsgebiet

Erhaltungsmaßnahmen Während der Bauausführung sind die in der Planzeichnung als erhaltenswert festgesetzten Bäume durch Maßnahmen entsprechend der DIN 18920 zu schützen und bei Abgang min- destens 1 : 1 mit Gehölzen der Pflanzenliste 5 zu ersetzen.

Entwurf 6 Gemeinde Samtens Grünordnungsplan zum B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

Öffentliche und private Grünflächen Im nördlichen Bereich des Plangebietes wird eine öffentliche Grünfläche mit der Zweckbe- stimmung „Parkanlage" ausgewiesen. Durch die Anlage eines Weges zwischen dem ent- stehenden Dorfzentrum und der Neubaustraße, die Schaffung von Sitzmöglichkeiten sowie durch die lockere Bepflanzung soll ein ansprechender Grünzug entstehen. Die nicht überbaubaren Grundstücksflächen dienen der dauerhaften Anlage von strukturrei- chen Haus - bzw. Vorgärten. Gemäß § 23 (5) BauNVO ist der Bau von Nebenanlagen in den Vorgartenbereichen unzulässig. Bei Vorhaben im bestehenden Siedlungsbereich ent- sprechend § 29 BauGB werden die Flächenpflanzgebote (IV.1., IV.3.) wirksam.

Pflanzvorschriften für private Grundstücke In den Baugebieten WA 1 - WA5, MI 1 und MI4 ist bei einer baulichen- bzw Nutzungsänderung baulicher Anlagen entsprechend § 29 BauGB pro angefangene 300 m 2 Grundstücksfläche ein Obstbaum bzw. standortgerechter Laubbaum der Pflanzenliste 1 zu pflanzen. Als Min- destqualität sind die jeweiligen, in der Pflanzenliste 1 angegebenen Pflanzqualitäten maß- gebend. Im Baugebiet WA 3 kann es im Bereich des Wendehammers der mit Geh-, Fahr- und Lei- tungsrechten ausgestatteten Fläche zur Abnahme der dort vorhandenen Birke kommen. Dieser Eingriff wird durch die Anpflanzung von 3 Laubbäumen der Pflanzenliste 1 in diesem Baugebiet ausgeglichen, im Zuge der Planungsumsetzung sollte aber geprüft werden, ob ein Erhalt des Baumes gewährleistet werden kann. Rückwärtige Einfriedungen privater Flächen sind im Plangebiet mit zweireihigen Hecken aus standortheimischen Gehölzen der Pflanzenliste 2 im versetzten Verband mit einem Pflanzbedarf von 3 - 5 Pflanzen je laufendem m zu bepflanzen und dauerhaft zu unterhal- ten. Als Mindestqualität (gemäß BdB-Gütebestimmungen für Baumschulpflanzungen) wird festgesetzt: • Sträucher als Heister, 1-2 x verpflanzt, Höhe 80 bis 100 cm Private Grundstücksflächen mit der Zweckbestimmung „Hausgarten" sollen entsprechend § 14 (1) Satz 3 BauNVO von Bebauung mit Nebenanlagen freigehalten und zu strukturrei- chen Nutzgartenflächen entwickelt werden. Die Verwendung von Koniferen für Neuanpflanzungen im Plangebiet ist unzulässig, bei Abgang von Koniferen sollten diese durch standortgerechte Laubgehölze der Pflanzenli- ste 3 ersetzt werden. Auf weitergehende Gestaltungsreglementierungen der Koniferenan- pflanzung wird verzichtet, da eine Ergänzung der Grundstücksbepflanzung zusätzlich zu den grünordnerischen Festsetzungen im bestehenden Siedlungsbereich nicht verboten werden kann, auch wenn sie nicht den Anforderungen des Naturschutzes entsprechen.

Pflanzvorschriften für öffentliche Grünflächen ln der öffentlichen Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Parkanlage" ist die Anpflanzung einer lockeren Feldhecke mit Großbäumen festgesetzt. Mindestens 20 - 30 % der Fläche sollten als Baum-/ Strauchhecke ausgebildet werden. Dazu werden Gehölze der Pflanzen- liste 3 in Gruppen gepflanzt und mit größeren Abständen untereinander versehen. Die Ge-

Entwurf 7 Gemeinde Samtens Grünordnungsplan zum B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

hölzgruppen sind mit einem breiten Krautsaum zu umgeben, der als Wildwiese zu unterhal- ten ist. Als Mindestqualität (gemäß BdB-Gütebestimmungen für Baumschulpflanzungen) wird fest- gesetzt: • Bäume als Hochstamm, 3 x verpflanzt, Stammumfang 16 - 18 cm • Sträucher als Heister, 2 x verpflanzt, Höhe 100 bis 150 cm

Freiwachsende Sichtschutzhecke Als Abgrenzung ist im zentralen Bereich des Plangebietes eine 3 - 4 m breite freiwachsen- de Sichtschutzhecke aus standortheimischen Gehölzen der Pflanzenliste 3 zu pflanzen. Die Pflanzabstände sollen maximal 1 x 1 m betragen. Als Mindestqualität (gemäß BdB-Gütebestimmungen für Baumschulpflanzungen) wird fest- gesetzt: • Bäume als Heister, 2 x verpflanzt, Höhe 150 bis 200 cm • Sträucher als Strauch / leichte Heister, 2 x verpflanzt, Höhe 80 bis 100 cm

Anpflanzungen im Straßenraum Entlang der Planstraße A (Neubaustraße) sind beidseitig mindestens 14 großkronige Bäu- me der Pflanzenliste 5 als Hochstamm (StU 16 - 18 cm) in einem Regelabschnitt von 18 bis 20 m in einem mindestens 8 m 2 großen Baumquartier zu pflanzen und mit Bodendeckern flächenhaft und dicht zu unterpflanzen.

Fassadenbegrünung Fassadenflächen, die auf einer Länge von über 8 m keine Türen, Tore oder Fenster auf- weisen, sind dauerhaft mit Rank- oder Kletterpflanzen der Pflanzenliste 4 (mind. 1 Pflanze je 2 Ifd. Meter) zu begrünen

Abstandsgrün der öffentlichen Gebäude Die Fläche zwischen den Baukörpern und benachbarten Nutzungen sind, soweit sie nicht schon anderen Gestaltungsmaßnahmen unterliegen, als artenreicher Wildrasen bzw. Kräuterwiese zu entwickeln und zu pflegen.

Maßnahmen zur Versickerung und Retensierung von Niederschlagswasser Bedingt durch die teilweise Versiegelung im Plangebiet bei Umsetzung des Bebauungskon- zeptes entsteht ein größerer Anfall von abzuführendem Oberflächenwasser, welches gleichzeitig nicht mehr der Grundwasserneubildung zur Verfügung steht. Der Markt- und Dorfplatz ist in teildurchlässiger Bauweise herzustellen und eine Versicke- rung des Niederschlagswassers langfristig zu gewährleisten, wobei auf eine angeschlosse- ne Entwässerung nicht verzichtet werden kann. Die Möglichkeit der Versickerung des Dachabflußwassers der öffentIchen Bauvorhaben auf den Gemeinbedarfsflächen über Versickerungsmulden im rückwärtigen Bereich sollte ge- prüft werden.

Entwurf 8 Gemeinde Samtens Grünordnungsplan zum B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

Maßnahmen zur Freiflächengestaltung Mindestens 10 % der Freifläche sind als Grünfläche auszubilden und mit Solitärgehölzen platzbildend zu gestalten. In den Randbereichen entlang der Zufahrtsstraße sind minde- stens 12 Bäume der Pflanzenliste 5 als Hochstamm (StU 20 - 25 cm) in einem 10 m 2 gro- ßen Baumquartier zu pflanzen und mit Bodendeckern dicht und flächenhaft zu unterpflan- zen. Im Bereich des Wendehammers ist ein großkroniger Baum der Pflanzenliste 5 als Hochstamm (StU 25 - 30 cm) zu pflanzen und das Baumquartier von Bepflanzung freizuhal- ten. Der Dorfplatz sowie die Gemeinschaftsstellplätze sind in teildurchlässiger Bauweise herzu- stellen. Befestigungen wie Betonunterbau, Asphaltierung oder Betonierung, die die Wasser- und Luftdurchlässigkeit mindern, sind unzulässig. Um eine ausreichende Versickerungsleistung zu gewährleisten, sollten bei Pflasterung die Fugenbreiten zwischen den Steinen mindestens 30 mm betragen.

1 • Fassadengliedernde Bauman- I 111 1 pflanzung aus Acer platanoides eGlobosum' (Kugel-Ahorn), v , 25 _ hil loSilitiai rlitik2OL- llq cmuz ;* ••••:.;"

- •

• eilimemparmi--* 471 • ;77:. 1, ,... \ ■ ■ ■ ■ 1 pi I ■ ■ ■ 1 1 Platzbildender Solitärbaum Solitärbaum Carpinus betulus Aesculus hippocastanum (Hain-Buche), StU 20 - 25 cm (Roßkastanie), StU 30 - 35 cm

I

Portalbildende Solitärbäume 1 Quercus rubra 1 i g g1 (Rot-Eiche), StU 25 - 30 cm _ 1_ _ Dorfplatzgestaltung: Parkierungsflächen aus Pflastersteinen mit 5 cm breiten Rasenfugen <1

1■. •. -

Parkanlage: ■ • lockere Gehölzhecke mit Groß- Platzerschließende Baumallee bäumen und Wildkrautsaum /-reihe aus Carpinus betulus (Hain-Buche), StU 20 - 25 cm als axiale Metrik, Unterpflanzung mit Boden- deckern wie z.13. Hedera helix (Efeu), Vinca minor (Immer- grün), Alchemilla (Frauen- mantel), Geranium (Storch- 99 schnabel),Rosa hybr. (Boden- Ä deckerrosen), Rosa arvensis Marktplatzgestaltung: (Kriechrose), Rosa rugotida Natursteinplatten mit Kopf- (Böschungsrose) steinpflasterleisten gegliedert, 71.-21„ Fugenanteil mindestens 25 %

Abb.1: Vorschlag zur Freiflächengestaltung des Dorfplatzes (ohne Maßstab)

Entwurf 9 Gemeinde Samtens Grünordnungsplan zum B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

3.3 Pflanzenliste entsprechend den textlichen Festsetzungen

Lateinischer Na eutscher Name anzen ls 1 2 3 4 5

Acer campestre Feldahorn Acer platanoides Spitzahorn xl Acer pseudoplatanus Bergahorn xl Aesculus hippocastanum Gern. Roßkastanie xl Carpinus betulus Hainbuche xl Fagus sylvatica Rotbuche Fraxinus excelsior Gern. Esche Malus sylvestris Wildapfel Prunus avium Vogelkirsche x2 Quercus robur Stieleiche Quercur rubra Roteiche xl Sorbus aucuparia Eberesche xl Tilia cordata Winterlinde xl Hochstämmige Nutzobstbäurne x2 Großsträucher Cornus sanguinea Roter Hartriegel Corylus avellana Haselnuß Crataegus laevigata Rotdorn Crataegus monogyna Weißdorn Euonymus europaea Pfaffenhütchen Rhamnus frangula Faulbaum Sambucus nigra Holunder Viburnum opulus Gemeiner Schneeball Sträucher Ligustrum vulgare Liguster Ribes nigrum Johannisbeere Ribes uva-crispa Wilde Stachelbeere Rosa canina Hundsrose Rosa pimpinellifolia Bibernellrose Rosa rubiginosa Weinrose Rosa rugosa Kartoffelrose

Klettergehölze Clematis vitalba Waldrebe Hedera helix Efeu Lonicera caprifolium Geißblatt Lonicera periclymenurn Waidgeißblatt Parthenocissus quinquefolia Wilder Wein Parthenocissus tricuspidata Efeuwein Rosa spec. Kletterrosen x = zu verwendende Arten 1 = Mindestqualität gern. BdB-Gütebestimmungen für Baumschulpflanzen: Hochstamm, 3 x verpflanzt, Stammumfang 16 - 18 cm 2 = Mindestqualität gern. BdB-Gütebestimmungen für Baumschulpflanzen: Hochstamm, 2 x verpflanzt, Stammumfang 12 - 14 cm

Entwurf 10 Gemeinde Samtens Grünordnungsplan zum B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

4 Biotopbilanzierung Eingriff - Ausgleich Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens ist gemäß § 8a BNatSchG in Verbindung mit § 1 des 1. NatSchG M-V die Eingriffsregelung anzuwenden und Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung, zum Ausgleich oder Ersatz für die sich aus der Umsetzung der Planung erge- benden Eingriffe in Natur und Landschaft festzulegen.

4.1 Methodik

Zur Berechnung der Kompensation im Sinne des Naturschutzes und der Landschaftspflege wird die „Ausgleichsabgabenverordnung" des Landes Hessen zugrunde gelegt (Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen Nr. 5 vom 03.03.1995). Dabei wird der bestehende Zustand der Landschaft (Landschaftspotential) als Ausgangs- wert erfaßt. Dieser Wert wird für die Flächen des Eingriffs und der Ausgleich- und Ersatzflä- chen ermittelt. Die dort vorhandenen Biotoptypen (m 2) werden mit dem Biotopwert und dem Schutzwert multipliziert und ergeben so Wertepunkte. Nach dem Eingriff, verbunden mit den grünordnerischen Maßnahmen (entsprechend der Planung), werden neue Biotoptypen entstehen, die nach dem gleichen Verfahren bewertet werden. Von den Wertepunkten des Bestandes werden die Wertepunkte der Planung subtrahiert. Ist die Differenz gleich bzw. kleiner null, ist der Eingriff ausgeglichen. Bei positiver Differenz müssen weitere Maßnah- men zum Ausgleich bzw. Ersatz im bzw. außerhalb des Plangebietes durchgeführt werden.

4.2 Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung

Biotop- und Nutzungstyp Fläche (m2) Biotopwert Eingriffswert

Geltungsbereich 31.235 gestörte Freifläche mit ruderaler Tritt- 6.150 14 86.100 flur größtenteils abgängige Wirtschaftsge- 850 3 2.250 bäude auf der Freifläche vegetationslose wassergebundene 2.600 6 15.600 Fläche vorhandener Siedlungsbereich mit 8.810 8 (2 70.480 überwiegender Wohnnutzung vorhandener Siedlungsbereich mit 2.800 3 8.400 überwiegender gewerblicher Nutzung Hausgärten im Siedlungsbereich mit 8.115 14 113.610 Nebenanlagen dichte Strauchhecke 110 23 2.530 Straße 1.800 3 5.400 en',4 Eingriffswert Gesamt

bei der Biotopbewertung zur Ausgleichsbilanzierung erfolgte ein Korrekturabschlag entsprechend Punkt 2.3. der Abgabenverordnung um 7 Punkte, abzüglich der dem Biotoptyp am nächsten kommenden Typ-Nr.10.600

Entwurf 11

Gemeinde Samtens Grünordnungsplan zum B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

Gründe dafür sind der negative Einfluß dieser Freifläche auf das Ortsbild Samtens sowie die be- sondere örtliche Situation, da aufgrund der Überformung und Degradation des Bodens, dem Anteil ruinöser Gebäude sowie der Nachwirkungen ehemaliger Nutzungstätigkeit von einer naturnahen Ausstattung dieses Biotoptyps keine Rede sein kann (2 bei der Biotopbewertung zur Ausgleichsbilanzierung erfolgte ein Interpolation entsprechend Punkt 1.2. der AAV zwischen den Nutzungstypen arten- und strukturarme Hausgärten (Typ-Nr.11.221) und unbegrünte Dachfläche (Typ-Nr. 10.710), da eine flächenmäßig exakte Trennung der doch stark baulich geprägten Vorgartenbereiche von den überbauten Flächen nicht möglich ist

jotop. Biötop- / Nutzungstyp nzahl Fläche ompensa- (n12) wert tionewert dichte Sichtschutzhecke 972 27 26.244 öffentliches Grün Parkanlage 655 20 13.100 Gemeinschaftsstellplätze 1.134 6 6.804 (teildurchlässig) Dorf- und Marktplatz (teildurchlässig) 3.915 6 23.490 Abstandsgrün der öffentlichen Gebäu- 1.171 21 24.591 de Bebauungsflächen 9.307 3 27.921 Privatgartenflächen 12.091 14 169.274 GFL - Fläche 250 6 1.500 Baumpflanzung im Straßenbereich 14 112 31 3.472 Baumpflanzung im Freiflächenbereich 20 320 31 9.920 Verkehrsbereich 1.740 3 5.220 Gesamt Kompensationswert 311.536

Kompensationswert Gesamt - Eingriffswert Gesamt = 7166 Punkte

Durch die vorgesehenen grünordnerischen Maßnahmen kann der Eingriff im Geltungsbe- reich des Bebauungsplanes kompensiert werden.

Die unvermeidbare Versiegelung und Überbauung von Boden stellt trotz Minimierung eine erhebliche Beeinträchtigung des Naturhaushaltes dar. Durch die Maßgaben des Grünord- nungsplanes wird eine landschaftsverträgliche Integration des Bebauungskonzeptes unter Berücksichtigung des naturräumlichen Potentials gewährleistet und der Eingriff gemindert. Sollte es statt der Anwendung teildurchlässiger Befestigungsarten zu einer Vollversiegelung des zentralen Platzbereiches sowie der Gemeinschaftsstellplätze kommen, ist als Ersatz entsprechend § 8a BNatSchG eine großräumige Abschirmung der dorfuntypischen Platten- bauten nördlich der Neubaustraße durch 2 - 4 m breite Sichtschutzhecken auf einer Ge- samtfläche von mindestens 530 m 2 bzw. eine Entsiegelung ausreichender Flächengröße an anderer Stelle vorzunehmen.

Entwurf 12 Gemeinde Samtens Grünordnungsplan zum B-Plan Nr. 6 „Dorfmitte"

4.3 Kostenschätzung der landschaftspflegerischen Maßnahmen

Maßnahme Menge Preis 'ht ftäg . Anpflanzung der Sichtschutzhecke 972 m2 35 DM / m2 34.020 DM Baumanpflanzung in den Privatgärten 10 a 800 DM 8.000 DM Baumanpflanzung im öffentlichen Bereich 34 a 1500 DM 51.000 DM Gehölzanpflanzung im Bereich der Parkanlage 150 m2 50 DM / m2 7.500 DM

Anlage der Wiesenbereiche der Parkanlage 350 m2 5 DM / m 2 1.750 DM Anlage des Abstandsgrüns 1171 m2 5 DM / m2 5.855 DM Gesamtsumme 108.125 DM

5 Literaturverzeichnis 1. Gesetz zum Naturschutz im Land Mecklenburg-Vorpommern Bastian, 0.; Schreiber, K.-F.: Analyse und ökologische Bewertung der Landschaft; Fischer-Verlag; Jena, 1994 Borchardt, W.: Pflanzenverwendung im Garten- und Landschaftsbau; Ulmer-Verlag; Stuttgart, 1997 Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V.: Grundsätze für die funktionsgerechte Planung, Anlage und Pflege von Gehölzpflanzungen,1990 Der Grünordnungsplan als kommunales Planungsinstrument, 1993 Landesamt für Umwelt und Natur Mecklenburg-Vorpommern: Erster Gutachterlicher Land- schaftsrahmenplan der Region Vorpommern; Stand 1996 Hurtig, T.: Physische Geographie von Mecklenburg; Verlag der Wissenschaften; Berlin 1957 Rabius, Holz, R. (Hrsg.): Naturschutz in Mecklenburg-Vorpommern; Demmler-Verlag; Schwerin, 1995 Regionaler Planungsverband Vorpommern: Entwurf Regionales Raumordnungsprogramm Vorpommern; Greifswald, 1996 Reinhard, H.: Atlas der Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg, Schwerin 1962 Scamoni, A. et al. (Hrsg): Karte der natürlichen Vegetation für das Gebiet der DDR; Akademie-Verlag; Berlin, 1964 Schmidt, R.; Diemann, D.: Erläuterungen zur Mittelmaßstäbigen Landwirtschaftlichen Standortkartierung, Müncheberg, 1981

Entwurf 13

GRÜNORDNUNGSPLAN ZUM B-PLAN NR.6 „DORFMITTE" DER GEMEINDE SAMTENS

Bestandsplan Legende

1 • - • vorhandener Siedlungsbereich (Wohnnutzung)

• • • 1 • • • • • • • • • • vorhandener Siedlungsbereich (gewerbliche Nutzung) ...... • • 575.1e4.• 411

- 1 -1-1 -1-1 Hausgärten im Siedlungsbereich mit mäßiger bis hoher Versiegelung durch Nebenanlagen

ruderale Freifläche mit Trittvegetation und abgängigen Wirtschaftsgebäuden (Leerstand bzw. Garagennutzung Ga)

vegetationslose wassergebundene Fläche

• • • • 4 • dichte Strauchhecke • 4 4 •

erhaltenswerter Baumbestand

Altlastenverdacht

Betonplattenstraße ohne Straßenraumbepflanzung

,1•••■••■ Straßenbankett

* * Vorgartenbepflanzung mit hohem Koniferenanteil

4010■AMPO offene Raumkante außerhalb des Geltungsbereiches

Geltungsbereichsgrenze des B - Planes Nr. 6

::::::::::::, :Lateinischer Name. : Deutscher Name : CO C

L 0 Betula pendula Hänge - Birke I--

O Tilia cordata . Winter - Linde t o

Crataegus spec. Weißdorn D e n

Ulmus spec. Ulme THALEN M 1 : 1 .000 CONSUL T GRüNORDNUNGSPLAN ZUM B—PLAN NR.6 „DORFMITTE" DER GEMEINDE SAMTENS

Maßnahmenplan Legende

Fußweg mit Gehölzgruppen und Wiesenbereichen

Platzbildung mit Solitärbäumen

NIMMOIM zentrale Freifläche in teildurchlässiger Bauweise OROMM

Gemeinschaftsstellplätze in teildurchlässiger Bauweise

Verkehrsflächen mit Seitenbankett

1111111111 öffentliche Bauvorhaben mit Fassadenbegrünung und Abstandsgrün

I WA Allgemeines Wohngebiet

MI Mischgebiet

I eE geringer Versiegelungsgrad unter § 17 BauNVO 1 222 Flächenpflanzgebot auf Privatgrundstücken

dichte Sichtschutzpflanzung

raumwirksame Baumanpflanzung

erhaltenswerter Baumbestand

Geltungsbereichsgrenze des B - Planes Nr. 6

tea WA MI THALEN M 1 : 01,000 COMIULT Pflanzenliste zum B-Plan Nr.6 „Dorfmitte" der Gemeinde Samtens tateinischer Name Deutscher Narne Pflanzenliste 1 2 3 4 5

Acer campestre Feldahorn Acer platanoides Spitzahorn xl Acer pseudoplatanus Bergahorn xl Aesculus hippocastanum Gern. Roßkastanie xl Carpinus betulus Hainbuche xl Fagus sylvatica Rotbuche Fraxinus excelsior Gern. Esche Malus sylvestris Wildapfel Prunus avium Vogelkirsche x2 Quercus robur Stieleiche Quercur rubra Roteiche xl Sorbus aucuparia Eberesche xl Tilia cordata Winterlinde xl Hochstämmige Nutzobstbäume x2

Cornus sanguinea Roter Hartriegel Corylus avellana Haselnuß Crataegus laevigata Rotdorn Crataegus monogyna Weißdorn Euonymus europaea Pfaffenhütchen Rhamnus frangula Faulbaum Sambucus nigra Holunder Viburnum opulus Gemeiner Schneeball Sträucher Ligustrum vulgare Liguster Ribes nigrum Johannisbeere Ribes uva-crispa Wilde Stachelbeere Rosa canina Hundsrose Rosa pimpinellifolia Bibernellrose Rosa rubiginosa Weinrose Rosa rugosa Kartoffelrose Klettergehölze Clematis vitalba Waldrebe Hedera helix Efeu Lonicera caprifolium Geißblatt Lonicera periclymenum Waidgeißblatt Parthenocissus quinquefolia Wilder Wein Parthenocissus tricuspidata Efeuwein Rosa spec. Kletterrosen

x = zu verwendende Arten 1 = Mindestqualität gern. BdB-Gütebestimmungen für Baumschulpflanzen: Hochstamm, 3 x verpflanzt, Stammumfang 16 - 18 cm 2 = Mindestqualität gern. BdB-Gütebestimmungen für Baurnschulpflanzen: Hochstamm, 2 x verpflanzt, Stammumfang 12 - 14 cm Anlage 10 zur

BEGRÜNDUNG Gemeinde Samtens, B-Plan Nr. 6 ,,Dorfmitte"

Gemeinde Samtens

Bebauungsplan Nr. 6 „Dorfmitte"

Abwägung nach § 4 (2) BauGB

TP-J'-. GEMEINDE SAMTENS, B-PLAN NR. 6 „DORFMITTE' Abwägung nach § 4 (2) BauGB

Von den 43 mit Schreiben vom 02.12.1997 angeschriebenen Trägern öffentlicher Belange (TöB) einschließlich dem Amt für Raumordnung und Landesplanung (AfRL) und den Nach- bargemeinden haben insgesamt 37 - generell ohne Bedenken - geantwortet, von denen 24 zudem ohne Hinweise und Anregungen blieben. 12 TöB sowie das AfRL äußerten allge- mein-technische oder verfahrensrechtliche Hinweise. Während der parallelen öffentlichen Auslegung wurden von 5 Bürgern / Familien Hinweise, Anregungen und Bedenken schrift- lich oder zur Niederschrift vorgebracht.

A. Angeschriebene Träger öffentlicher Belange sowie AfRL und Nachbarge- meinden

1. Amt für Raumordnung und Landesplanung, Greifswald

2. Landkreis Rügen, Bergen

3. Staatliches Amt für Umwelt und Natur, Stralsund 4. Amt für Landwirtschaft, Stralsund 5. Forstamt Bergen, 6. Naturschutzbund Deutschland e.V., Samtens 7. Landesjagdverband M-V, Güstrow 8. Schutzgemeinschaft Wald e.V., Neustrelitz

9. Industrie- und Handelskammer, Stralsund 10. Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern, Rostock 11. Kreishandwerkerschaft Rügen, Bergen

12. HEVAG, Stralsund 13. EWE, Bergen 14. Wasser- und Bodenverband "Rügen", Teschenhagen 15. Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Rügen, Bergen 16. Deutsche Bahn AG, Greifswald 17. Rügener Personennahverkehr, Bergen 18. Nehlsen Entsorgungs GmbH, Samtens 19. Deutsche Telekom AG, Neubrandenburg 20. Deutsche Bundespost AG, Schwerin

21. Oberfinanzdirektion Rostock, Rostock 22. Bundesvermögensamt, Rostock 23. Landesbauamt, Greifswald 24. Amt für Arbeitsschutz und technische Sicherheit, Stralsund 25. Arbeitsamt Stralsund, Stralsund 26. Wehrbereichsverwaltung VII, Strausberg

27. Landesamt für Bodendenkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Stralsund 28. Landesamt für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Stralsund 29. Geologisches Landesamt Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin

30. Bergamt Stralsund 31. Straßenbauamt Stralsund, Stralsund 32. Polizeiinspektion Rügen, Bergen

1 GEMEINDE SAMTENS, B-PLAN NR. 6 „DORFMITTE" Abwägung nach § 4 (2) BauGB

33. Katholisches Pfarramt, 34. Kirchenverwaltungsamt Stralsund

35. Landesvermessungsamt M-V, Schwerin 36. Kataster- und Vermessungsamt, Bergen

37. Deutscher Wetterdienst, Potsdam

38. Gemeinde Rambin 39. Gemeinde Karnitz 40. Gemeinde 41. Stadt Garz 42. Gemeinde Dreschvitz 43. Gemeinde

B. Bürgerbeteiligung

1. Settegast, Helge 2. Ulrich, Jutta 3. Fam. W. Kokowsky 4. Fam. N. Röwer 5. Fam. W. Fischer

I. Ohne Antwort

1. Landesjagdverband M-V, Güstrow 2. Schutzgemeinschaft Wald e.V., Neustrelitz 3. Deutsche Bundespost AG, Schwerin 4. Arbeitsamt Stralsund, Stralsund 5. Katholisches Pfarramt, Garz 6. Kirchenverwaltungsamt Stralsund

II. Ohne Hinweise, Anregungen und Bedenken (vgl. Anlage)

1. Amt für Landwirtschaft, Stralsund 2. Forstamt Bergen, Sassnitz 3. Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern 4. Kreishandwerkerschaft Rügen, Bergen 5. Wasser- und Bodenverband "Rügen", Teschenhagen 6. Deutsche Bahn AG 7. Rügener Personennahverkehr, Bergen 8. Nehlsen Entsorgungs GmbH, Samtens 9. Oberfinanzdirektion Rostock, Rostock 10. Bundesvermögensamt, Rostock 11. Landesbauamt, Greifswald 12. Amt für Arbeitsschutz und technische Sicherheit, Stralsund 13. Wehrbereichsverwaltung VII, Strausberg 14. Landesamt für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Stralsund 15. Bergamt Stralsund 16. Polizeiinspektion Rügen, Bergen 17. Kataster- und Vermessungsamt, Bergen

2 GEMEINDE SAMTENS, B-PLAN NR. 6 „DORFMITTE" Abwägung nach § 4 (2) BauGB

18. Deutscher Wetterdienst, Potsdam 19. Gemeinde Rambin 20. Gemeinde Karnitz 21. Gemeinde Sehlen 22. Stadt Garz 23. Gemeinde Dreschvitz 24. Gemeinde Poseritz

III. Hinweise wurden gegeben (vgl. Anlage)

1. Amt für Raumordnung und Landesplanung, Greifswald

Zusammenfassung Einarbeitung, Berücksichtigung, Umsetzung Der B-Plan stimmt mit den Zielen der Raumord- Der Hinweis wird begrüßt. nung und Landesplanung überein. Eine Entwicklung des B-Planes aus dem Entwurf Der FNP wird vor seiner Feststellung die verbind- des F-Planes ist z.Z. nicht gegeben, da der F- liche Bauleitplanung „Dorfmitte" berücksichtigen. Plan Mischbauflächen für das gesamte Gebiet vorsieht, während im B-Plan neben Mischbauflä- chen auch Wohnbauflächen vorgesehen sind.

2. Landkreis Rügen, Bergen

Anmerkung: Stellungnahme der Abteilung Naturschutz des Landkreises, Punkte 3.1 - 3.4 sind identisch der Stellungnahme der Abteilung Naturschutz des StAUN, Punkte 4.1 - 4.4

Zusammenfassun Einarbeitun , Berücksichti un , Umsetzun Wasserwirtschaft Erschließung des Plangebietes mit Trinkwasser Die Hinweise werden insb. im Rahmen der Aus- und die Abführung von Schmutzwasser obliegt führungsplanung beachtet. dem Zweckverband Wasserversorgung und Ab- wasserbehandlung Rügen. Das Schmutzwasser ist dem Zweckverband zu überlassen. Der Nachweis der Versickerungsfähigkeit des anfallenden Oberflächenwassers ist im Rahmen der Entwässerungsplanung zu erbringen, nicht zu versickerndes Niederschlagswasser ist dem Zweckverband zu überlassen, wofür der WAZ eine wasserrechtliche Erlaubnis zu beantragen hat. Ebenfalls eine Erlaubnis bedarf die dezentrale Versickerung auf Privatgrundstücken. Immissionsschutz Die Überschreitung der Immissionsrichtwerte der DIN 18005 bis 3 dB (A) ist zumutbar. Anregung, auf eine Wohnbebauung an der L 30 Der Anregung kann aus Immissionssicht, nicht zu verzichten und alternativ zu einer Wohnbe- aber aus städtebaulicher Sicht gefolgt werden. bauung das MI3 als Standort für das Feuerwehr- Der B-Plan sieht im MI 3 eine Wohnnutzung ledig- gebäude vorzuhalten (kürzere Ausfahrt). lich ab dem 2. Vollgeschoß vor und unterstützt so die Schaffung einer attraktiven, gewerblich ge- nutzten Erdgeschoßzone (z.B. mit Eiscafe etc.). Demnach ist das fußläufige Vorfeld als Marktplatz definiert, wo das MI3 - Gebäude einen städtebau- lichen Riegel bilden soll, um zugleich die Platzsi-

3 GEMEINDE SAMTENS, B-PLAN NR. 6 „DORFMITTE" Abwägung nach § 4 (2) BauGB

tuation an die L 30 zu führen. Ungeachtet der rd. 50m längeren Ausfahrt kann die Feuerwehr in Bündelung mit anderen öffentlichen Einrichtungen die gemeinsame überfahrbare Fläche des so multifunktional festgesetzten Dorfplatzes mitbe- nutzen. Naturschutz keine Bedenken, einige kritische Anmerkungen... Die ausgewiesene öffentliche Grünfläche (Park- Ein Widerspruch kann nicht erkannnt werden, weil anlage) entspricht nicht vollkommen der Darstel- der B-Plan eine Fläche konkret festsetzt, die hin- lung in der Planzeichnung M 1 : 500, die gradlini- sichtlich der Dorfplatzgestaltung im Maßnah- ge Konfiguration wird abgelehnt, die Flächengrö- menplan des GOP verallgemeinernd dargestellt ße ist unakzeptabel ist. Im Bereich des Überganges Dorfplatz / Marktplatz kommt es im GOP zur Überschnei- dung der als Parkanlage zu gestaltenden fußläu- figen Erschließung nach Norden und der platzbil- denden Baumpflanzung entlang der Erschlie- ßungsstraße. Diese Doppelbelegung ist vielleicht der Grund zu der irrtümlichen Annahme einer nichtübereinstimmenden Flächendarstellung. Grundsätzlich soll die Parkanlage einen Grünkeil bilden, der gliedert und verbindet und an seinen Rändern durch die Randbegrünung angrenzender Flächen, z.B. Stellplatzbegrünung „Dorfplatz" und Rankgittereinfassung Marktplatz", weich einge- faßt wird. Die Flächen für „Abstandsgrün" sind bei der Bi- Bei den bilanzierten Flächen mit der Bestimmung lanzierung nicht nachvollziehbar, teilweise sind „Abstandsgrün" handelt es sich um den unmittel- diese Bereiche im B-Plan als Anpflanzflächen für bar rückwärtig, seitlich und frontseitig an die öf- Sträucher vorgesehen (textlich: lediglich 10 % der fentlichen und gewerblich genutzten Gebäude Fläche Gehölzanpflanzung) angrenzenden Grünbereich, resultierend aus den freizuhaltenden Abstandsflächen der öffentlichen Gebäude. Diese Flächen sind durch extensive Mand zu pflegen und zu kräuterreichen Wiesen auszubilden bzw. vorderseitig auch mit Arten der Pflanzenliste zu begrünen. Eine Anlage von Ver- sickerungsmulden rückwärtig der Gebäude ist nach Prüfung der Versickerungsfähigkeit des Untergrundes in diesen Bereichen möglich. Bei der Festsetzung der Bepflanzung von minde- stens 10 % der Fläche handelt es sich um das Flächenpflanzgebot für die öffentliche Verkehrs- fläche mit der Zweckbestimmung ,,Verkehrs- beruhigter Bereich Dorf- und Marktplatz", worun- ter nicht das im GOP erwähnte Abstandsgrün zu den Gebäuden zählt. Die Bewertung des Ab- standsgrüns erscheint im GOP als nachvollzieh- bar und ist in der in die Eingriffsbilanzierung ein- berechneten Flächengröße korrekt. Mindestens 3-reihige Sichtschutzhecke, nördlich Trotz der Kleinteiligkeit der Plangebietsfläche ist des MI4 fehlt sie völlig, keine ökologische Vernet- größtenteils eine 3 m breite Abgrünung zu den zung durch die Heckenanpflanzung gegeben privaten Grundstücksflächen durch eine dichte Sichtschutzhecke vorgesehen. Die textlichen Festsetzungen nennen eine mindestens 2-reihige Heckenanpflanzung, bei der gewählten Breite ist größtenteils die Anpflanzung in 3 Reihen möglich und vorgesehen. Dadurch wird unter dem Aspekt des Planvorhabens innerhalb des bebauten Siedlungsbereiches mit großflächig angrenzen- den Hausgärten eine ökologisch wirkungsvolle Vernetzung ermöglicht. Im Bereich der nördlichen Gemeinschaftsstell-

4 GEMEINDE SAMTENS, B-PLAN NR. 6 „DORFMITTE" Abwägung nach § 4 (2) BauGB

platzflächen ist eine Reduzierung der Heckenbrei- te aufgrund nicht ausreichender Flächenangebote auf etwa 1 m notwendig. In diesem Bereich ist auch die Begrünung von Rankwänden oder auch Pergolen möglich, welche kurzfristig die Funktion des Sichtschutzes übernehmen können. Nördlich des MI4 ist die Führung der Erschlie- ßungsstraße unter einer Baumallee mit Boden- deckern und einer weich wirkenden Abpflanzung vorgesehen. Aus gestalterischen Gründen ist nördlich des MI4 keine Einfassung durch Hecken innerhalb der Verkehrsflächen geplant, zumal Anpflanzungen auf den angrenzenden Privat- grundstücken in Ansätzen vorhanden sind bzw. nach Maßgabe des B-Planes durch die Gemeinde in Abstimmung mit dem Grundstückseigentümer auf privater Fläche ergänzt werden (z.B. 2-reihige Sichtschutzhecke mit neuer Einfriedung). Zweifel bestehen an der teildurchlässigen Befe- Eine - wie genannt - 5,5 m breite Zufahrt sowie stigungsart der zentralen Platzanlagen zahlreiche Stellplätze widersprechen nicht der Möglichkeit einer teildurchlässigen Befestigungs- art. Die neuzuschaffende Ortsmitte unterliegt auch hinsichtlich der Erschließung und Befestigung einer anspruchsvollen Gestaltung, welche sich nicht durch Vollversiegelung mit Schwarzdecken, sondern durch die Befestigung der Flächen mit teildurchlässigem Pflaster äußert. Um aber in diesem Punkt eine Verbindlichkeit herzustellen, wird die textliche Festsetzung IV.6. wie folgt ergänzt: „Die verbleibende Befestigung der in Satz 1 genannten Verkehrsfläche ist zu mind. 70 % nur in wasserdurchlässiger Bau- weise (z.B. Pflaster mit mind. 20 % Versicke- rungsfläche ohne Fugenverguß bzw. Beto- nunterbau, Schotterrasen, wassergebundene Befestigung) zulässig". Mit dieser Ergänzung entfällt der kritisch ange- merkte Satz von Seite 12 im GOP- Erläuterungstext.

Grünordnunci, Orts- und Landschaftsbild Übernahme der Pflanzenliste in den B-Plan, „Teil Die Pflanzenliste ist das Ergebnis des GOP als B". abwägungsrelevanter Fachplan und dazu Teil der Begründung. Der Inhalt hat die Qualität einer Ausführungsplanung, gegenwärtige Diskussionen zur Novellierung im Planungsrecht wollen dieses Übermaß an Festsetzungsinhalten wieder auf die „alte" Formel „standortgerechte bzw. -heimische Pflanzen" reduzieren. Dieser Auffassung folgt auch der vorliegende B-Plan mit dem Ziel, die bisherige Praxis zu überprüfen und plausiblen Verbesserungen offen zur Befreiung von Ballast gegenüber zu stehen. Zum Vergleich: der B-Plan setzt auch keine konkreten Dachpfannen oder Ziegelsteine fest. Entsprechend dieser Einschätzung verzichtet der B-Plan auf die Übernahme der Pflanzenliste in den „Teil B". Der automatischen Antwort „so keine Rechtsverbindlichkeit" kann begegnet werden, daß die Qualität der Begrünung eines Baugebie-

5 GEMEINDE SAMTENS, B-PLAN NR. 6 „DORFMITTE" Abwägung nach § 4 (2) BauGB

tes vor allem in der Überwachung der Umsetzung von Pflanzenlisten liegt, und die ist in den textli- chen Festsetzungen mit ,,... der im GOP aufge- führten Pflanzenliste" eindeutig und rechtsver- bindlich gegeben. Die TF IV.8 ist keine Festsetzung nach § 9 Die rechtsverbindliche Durchführung und Umset- BauGB, eine Aufführung dieser nicht bodennut- zung unter Nennung des Zeitraumes und der zugsrelevanten Festsetzung ist als Hinweis mög- Akteure ist der Prüfstein des Erfolges sämtlicher lich. grünordnerischer Überlegungen. Nur als aufge- führter Hinweis würde diese Bedeutung auch vi- suell abgeschwächt werden, was in bisheriger Bauleitplanungspraxis auch kein TöB angemahnt hat. Da die Durchführung wie Umsetzung z.B. auch der Anpflanzungen von zentraler Bedeutung für die grünordnerische Bodennutzung ist, bleibt die TV IV.8 unverändert. Verkehr Ausführliche straßenverkehrsrechtliche und ge- Die Hinweise werden zur Kennntnis genommen stalterische Erläuterungen. und bei der Ausführungs- und Genehmigungspla- nung in Abbstimmung mit der Unteren Verkehrs- behörde beachtet. Keine Zustimmung der Einrichtung eines ver- Für die planunosrechtliche Festsetzung eines kehrsberuhigten Bereiches mit der Zweckbestim- verkehrsberuhigten Bereiches sind folgende mung Dorf- und Marktplatz. Überlegungen zu berücksichtigen: — „Dorfplatz": Geschwindigkeitsminderung durch den ruhenden Verkehr mit seiner Begrünung und abgesetzten Flächengestaltung, gestalte- rische Gliederung von Fahrgasse und Freiflä- che — „Marktplatz" als fußläufige und gestaltete Frei- fläche — temporärer Besucherverkehr mit Schritttge- schwindigkeit außerhalb der GSt-Flächen — temporäre fußläufige Aufenthaltsfläche für Veranstaltungen ohne motorisierten Verkehr. Demnach bleibt die planungsrechtliche Festset- zung der Verkehrsflächen unverändert.

3. Staatliches Amt für Umwelt und Natur, Stralsund

Anmerkung: Stellungnahme der Abteilung Naturschutz des StAUN, Punkte 4.1 - 4.4 sind identisch der Stellungnahme der Abteilung Naturschutz des Landkreises Rügen, Punkte 3.1 bis 3.4

Zusammenfassun Einarbeitun , Berücksichti un , Umsetzun Wasserwirtschaft Der Bau der dem öffentlichen Gebrauch dienen- Der Hinweis wird beachtet und das StAUN in das den Wasserversorgungs- und Abwasseranlagen weitere Verfahren eingebunden. ist beim StAUN als Genehmigungsbehörde durch die ver- und entsorgungspflichtige Körperschaft zu beantragen. Immissionsschutz Anregung der Installation einer Bedarfsampel im Die Anregung wird im Bedarfsfall umgesetzt. Anbindebereich der Feuerwehr an die L 30, um Derzeit erscheint die Möglichkeit einer vorfahrtbe- eine Ausfahrt der Feuerwehr / Polizei ohne Ver- rechtigten Ausfahrt mit visuellem Signal als aus- wendung des akustischen Sondersignales zu reichend, zumal die nächtliche Verkehrsbelastung ermöglichen. der L 30 als dazu nicht hinderlich erscheint. Naturschutz Die ausgewiesene öffentliche Grünfläche (Park- Die Parkanlage soll einen Grünkeil bilden, der

6 GEMEINDE SAMTENS, B-PLAN NR. 6 .DORFMITTE" Abwägung nach § 4 (2) BauGB

anlage) wird bis auf 3-4 m Breite eingeengt und gliedert und als Fußweg verbindet und an seinen ist damit fast bedeutungslos. Rändern durch die Randbegrünung angrenzender Flächen, z.B. Stellplatzbegrünung „Dorfplatz" und Rankgittereinfassung „Marktplatz", weich einge- faßt wird. Von daher ist diese Fläche nicht bedeu- tungslos. Ein Widerspruch kann nicht erkannnt werden, weil der B-Plan eine Fläche konkret festsetzt, die hin- sichtlich der Dorfplatzgestaltung im Maßnah- menplan des GOP verallgemeinernd dargestellt ist. Im Bereich des Überganges Dorfplatz / Marktplatz kommt es im GOP zur Überschnei- dung der als Parkanlage zu gestaltenden fußläu- figen Erschließung nach Norden und der platzbil- denden Baumpflanzung entlang der Erschlie- ßungsstraße. Diese Doppelbelegung ist vielleicht der Grund zu der irrtümlichen Annahme einer nichtübereinstimmenden Flächendarstellung. Die Flächen für ,Abstandsgrün" sind bei der Bi- Bei den bilanzierten Flächen mit der Bestimmung lanzierung nicht nachvollziehbar, teilweise sind „Abstandsgrün" handelt es sich um den unmittel- diese Bereiche im B-Plan als Anpflanzflächen für bar rückwärtig, seitlich und frontseitig an die öf- Sträucher vorgesehen (textlich: lediglich 10 % der fentlichen und gewerblich genutzten Gebäude Fläche Gehölzanpflanzung) angrenzenden Grünbereich, resultierend aus den freizuhaltenden Abstandsflächen der öffentlichen Gebäude. Diese Flächen sind durch extensive Mand zu pflegen und zu kräuterreichen Wiesen auszubilden bzw. vorderseitig auch mit Arten der Pflanzenliste zu begrünen. Eine Anlage von Ver- sickerungsmulden rückwärtig der Gebäude ist nach Prüfung der Versickerungsfähigkeit des Untergrundes in diesen Bereichen möglich. Bei der Festsetzung der Bepflanzung von minde- stens 10 % der Fläche handelt es sich um das Flächenpflanzgebot für die öffentliche Verkehrs- fläche mit der Zweckbestimmung „Verkehrs- beruhigter Bereich Dorf- und Marktplatz", worun- ter nicht das im GOP erwähnte Abstandsgrün zu den Gebäuden zählt. Die Bewertung des Ab- standsgrüns erscheint im GOP als nachvollzieh- bar und ist in der in die Eingriffsbilanzierung ein- berechneten Flächengröße korrekt. Mindestens 3-reihige Sichtschutzhecke, nördlich Trotz der Kleinteiligkeit der Plangebietsfläche ist des MI4 fehlt sie völlig, keine ökologische Vernet- größtenteils eine 3 m breite Abgrünung zu den zung durch die Heckenanpflanzung gegeben privaten Grundstücksflächen durch eine dichte Sichtschutzhecke vorgesehen. Die textlichen Festsetzungen nennen eine mindestens 2-reihige Heckenanpflanzung, bei der gewählten Breite ist größtenteils die Anpflanzung in 3 Reihen möglich und vorgesehen. Dadurch wird unter dem Aspekt des Planvorhabens innerhalb des bebauten Siedlungsbereiches mit großflächig angrenzen- den Hausgärten eine ökologisch wirkungsvolle Vernetzung ermöglicht. Im Bereich der nördlichen Gemeinschaftsstell- platzflächen ist eine Reduzierung der Heckenbrei- te aufgrund nicht ausreichender Flächenangebote auf etwa 1 m notwendig. In diesem Bereich ist auch die Begrünung von Rankwänden oder auch Pergolen möglich, welche kurzfristig die Funktion des Sichtschutzes übernehmen können. Nördlich des MI4 ist die Führung der Erschlie- ßungsstraße unter einer Baumallee mit Boden-

7 GEMEINDE SAMTENS, B-PLAN NR. 6 „DORFMITTE" Abwägung nach § 4 (2) BauGB

deckern und einer weich wirkenden Abpflanzung vorgesehen. Aus gestalterischen Gründen ist nördlich des MI4 keine Einfassung durch Hecken innerhalb der Verkehrsflächen geplant, zumal Anpflanzungen auf den angrenzenden Privat- grundstücken in Ansätzen vorhanden sind bzw. nach Maßgabe des B-Planes durch die Gemeinde in Abstimmung mit dem Grundstückseigentümer auf privater Fläche ergänzt werden (z.B. 2-reihige Sichtschutzhecke mit neuer Einfriedung). Zweifel bestehen an der teildurchlässigen Befe- Eine - wie genannt - 5,5 m breite Zufahrt sowie stigungsart der zentralen Platzanlagen zahlreiche Stellplätze widersprechen nicht der Möglichkeit einer teildurchlässigen Befestigungs- art. Die neuzuschaffende Ortsmitte unterliegt auch hinsichtlich der Erschließung und Befestigung einer anspruchsvollen Gestaltung, welche sich nicht durch Vollversiegelung mit Schwarzdecken, sondern durch die Befestigung der Flächen mit teildurchlässigem Pflaster äußert. Um aber in diesem Punkt eine Verbindlichkeit herzustellen, wird die textliche Festsetzung IV.6. wie folgt ergänzt: „Die verbleibende Befestigung der in Satz 1 genannten Verkehrsfläche ist zu mind. 70 % nur in wasserdurchlässiger Bau- weise (z.B. Pflaster mit mind. 20 % Versicke- rungsfläche ohne Fugenverguß bzw. Beto- nunterbau, Schotterrasen, wassergebundene Befestigung) zulässig". Mit dieser Ergänzung entfällt der kritisch ange- merkte Satz von Seite 12 im GOP- Erläuterungstext.

4. Naturschutzbund Deutschland e.V., Samtens

Zusammenfassun lanun srelevanter Hinweise Einarbeitun , Berücksichti un , Umsetzun Ergänzung der textlichen Festsetzungen für die Die textliche Festsetzung IV.6. wie folgt er- Verkehrsflächen mit der Zweckbestimmung gänzt: „Die verbleibende Befestigung der in Verkehrsberuhigter Bereich Dorf- und Markt- Satz 1 genannten Verkehrsfläche ist zu mind. platz", die Flächen in wasserdurchlässiger Bau- 70 % nur in wasserdurchlässiger Bauweise weise zu befestigen. (z.B. Pflaster mit mind. 20 % Versickerungs- fläche ohne Fugenverguß bzw. Betonunter- bau, Schotterrasen, wassergebundene Befe- stigung) zulässig". Im Rahmen der Ausführungsplanung wird die detaillierte Freiflächenplanung vorgenommen. Seitens der Gemeinde besteht der Willen, die Dorfmitte durch Verwendung von ansprechendem Materialien einerseits attraktiv zu gestalten, ande- rerseits den Aspekt der Teilversickerung von Nie- derschlagswasser zu gewährleisten. Ob dabei Natursteinpflaster zur Anwendung kommt oder auf gestaltete Betonsteine zurückgegriffen wird, kann im Rahmen des Bebauungsplanes nicht entschieden werden. Am Ende entscheiden auch die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel über die Wahl der Befestigungsart.

8 GEMEINDE SAMTENS, B-PLAN NR. 6 „DORFMITTE" Abwägung nach § 4 (2) BauGB

5. Industrie- und Handelskammer, Stralsund

Zusammenfassung planungsrelevanter Hinweise Einarbeitung, Berücksichtigung, Umsetzung Möglichkeit der Ausweisung von Kerngebieten Planungsrechtlich ist bei einer Festsetzung von gemäß § 7 BauNVO Baugebieten neben der Nutzungsart auch das gebietstypische Nutzungsmaß zu beachten, so daß aufgrund der angrenzenden städtebaulichen Dichte von einer MK-Festsetzung Abstand ge- nommen werden sollte.

6. HEVAG, Stralsund

Zusammenfassung planungsrelevanter Hinweise Einarbeitung, Berücksichtigung, Umsetzung Bestand an Versorgungsanlagen der HEVAG im Die in der Stellungnahme geäußerten Hinweise südöstlichen Plangebiet (Bereich der Wohnbe- werden zur Kenntnis genommen und im weiteren bauung an der L 30 und dem Queniveg, die tech- Verfahren in Abstimmung mit dem Versorgungs- nischen Ausführungsbestimmungen sind zu be- träger beachtet. achten). Freihalten von Vorhalteflächen zum An- schluß an das Versorgungsnetz der HEVAG im Plangebiet, detailierte Information rechtzeitig vor Beginn der Erschließungsarbeiten.

7. EWE, Bergen

Zusammenfassung planungsrelevanter Hinweise Einarbeitung, Berücksichtigung, Umsetzung Versorgungsanschluß für das Gebiet erfolgt vom Die in der Stellungnahme geäußerten Hinweise Postweg, keine Bepflanzung mit Bäumen im Be- werden zur Kenntnis genommen und im weiteren reich der Versorgungstrasse. Verfahren in Abstimmung mit dem Versorgungs- träger beachtet.

8. Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Rügen, Bergen

Zusammenfassun lanun srelevanter Hinweise Einarbeitun , Berücksichtis un , Umsetzun Wasserversorgungsanschluß des Plangebietes ist Die in der Stellungnahme geäußerten Hinweise teilweise unter Einbindung der Hintergrundstücke werden zur Kenntnis genommen und im weiteren gegeben. Das Gebiet kann durch die Ringleitung Verfahren in Abstimmung mit dem Ver- und Ent- L 30 - Neubaustr. - Postweg - Querweg leitungs- sorgungsträger beachtet. frei gemacht werden. Schmutzwasserleitungen (Mischsystem) befinden Das unbelastete Niederschlagswasser wird, so- sich im Querweg und in der Neubaustraße, für weit vom Untergrund her möglich, im Plangebiet 1998 ist die Verlegung einer Schmutzwasserlei- versickert. Zur Gewährleistung der ordnungsge- tung im Postweg vorgesehen. mäßen Entwässerung auch bei Starknie- Anschluß der restlichen im Plangebiet befindli- derschlägen kann auf einen Anschluß vor allem chen Kleinkläranlagen an das öffentliche der Gemeinschaftsstellplätze und des ,,Verkehrs- Schmutzwassernetz, dezentrale Beseitigung des beruhigten Bereiches Dorf- und Marktplatz" an Regenwassers. das Entwässerungsnetz nicht verzichtet werden. Absicherung der Erschließungsmaßnahmen.

9. Deutsche Telekom AG, Neubrandenburg

Zusammenfassung planungsrelevanter Hinweise Einarbeitung, Berücksichtigung, Umsetzung Frühzeitige Mitteilung von Beginn und Ablauf der Die in der Stellungnahme geäußerten Hinweise Erschließungsmaßnahme. werden zur Kenntnis genommen und wo möglich beachtet.

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GEMEINDE SAMTENS, B-PLAN NR. 6 „DORFMITTE" Abwägung nach § 4 (2) BauGB

10. Landesamt für Bodendenkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Stralsund

Zusammenfassung planungsrelevanter Hinweise Einarbeitung, Berücksichtigung, Umsetzung Das Vorkommen frühgeschichtlicher Boden- Diesem Sachverhalt trägt bereits der Entwurf des denkmale ist im Plangebiet möglich, die Untere B-Planes mit dem Hinweis Nr. 1 Rechnung, wo Denkmalschutzbehörde ist rechtzeitig vor Beginn insb. auf die Genehmigungspflicht gemäß § 7 (1) der Erdarbeiten zu informieren sowie auf die Anzeigepflicht gemäß § 11 (2) DSchG M-V hingewiesen wird.

11. Geologisches Landesamt Mecklenburg -Vorpommern, Schwerin

Zusammenfassung planungsrelevanter Hinweise Einarbeitung, Berücksichtigung, Umsetzung Fachspezifische Hinweise auf die geologischen Die in der Stellungnahme geäußerten Hinweise und hydrogeologischen Verhältnisse im Plange- werden zur Kenntnis genommen und im weiteren biet. Verfahren in Abstimmung mit den Fach- und Ge- nehmigungsbehörden beachtet.

12. Straßenbauamt Stralsund, Stralsund

Zusammenfassung planungsrelevanter Hinweise Einarbeitung, Berücksichtigung, Umsetzung Vor Baubeginn der Planstr. A ist die Detailpla- Der Hinweis wird beachtet. nung im Anbindebereich der L 30 zur Prüfung und Genehmigung vorzulegen..

13. Landesvermessungsamt M -V, Schwerin

Zusammenfassung planungsrelevanter Hinweise Einarbeitung, Berücksichtigung, Umsetzung Im Plangebiet befinden sich keine Festpunkte des Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Eine amtlichen geodätischen Grundlagennetzes. im Beteiligung des Kataster- und Vermessungsamtes Plangebiet, Erfordernis der Information des Ka- als Träger öffentlicher Belange erfolgte bereits im taster- und Vermessungsamtes. Verfahren gemäß § 4 (2) BauGB.

10 GEMEINDE SAMTENS, B-PLAN NR. 6 „DORFMITTE" Abwägung nach § 4 (2) BauGB

IV. Anregungen und Bedenken wurden gegeben (vgl. Anlage)

1. Settegast, Helge

Zusammenfassun Abwä un svorschla Bedenken gegen die Planung zur Errichtung von Die subjektiven Bedenken gegenüber einer neuen SteHplätzen rückwärtig des Privatgrundstückes. Nachbarschaft sind verständlich, erscheinen aber Forderung der Erstellung eines Gutachtens bei im konkreten Fall als unbegründet. Beibehaltung des geringen Abstandes. Die angrenzenden Gemeinschaftsstellplätze lie- gen fern einer öffentlichen Frequentierung, son- dern dienen lediglich vor allem den Mitarbeitern der öffentlichen Verwaltung. Im allgemeinen ist mit einer tagsüber zweimaligen Stellplatzbenut- zung mit An- und Abfahrt zu rechnen, und das auch nur an den Werktagen. Feiertags und an Wochenenden wird diese Stellplatzfläche z.B. durch eine Schranke geschlossen, eine ruhige Nachbarschaft ist so garantiert. Die verbleibende Belästigung ist als erträglich anzusehen. Aus Platzgründen bedingt durch die Einhaltung der Stellplatzverordnung kann nördlich der er- wähnten Stellplatzfläche die Heckenanpflanzung in ihrer gegebenen Breite von 3 m nicht fortge- führt werden, sondern eine Reduzierung auf 1 m ist erforderlich. Hier ist eine Begrünung von Rankwänden vorgesehen, die ebenso die Funkti- on des Sichtschutzes und der Abschirmung über- nehmen. Das lmmissionsverhalten der inneren Verkehre ist bereits im Rahmen einer Schallimmissionspro- gnose positiv geprüft worden.

2. Ulrich, Jutta

Zusammenfassun Abwäs un svorschla Beeinträchtigung des Grundstückes (Flurstück Nr. Im Rahmen der Bebauungsplanung kommt es zu 15) durch neue Verkehrsimmissionen. einer Aufwertung der derzeit als landwirtschaftlich / industrielle Brachfläche vorliegenden Fläche zu einem zentralen Dorf- und Marktplatz mit Gebäu- den der öffentlichen Verwaltung und der Feuer- wehr. Um die Belastungen der umliegenden Grundstückseigentümer so gering wie möglich zu halten, ist als Abgrenzung und gleichzeitig als Sichtschutz die Anpflanzung einer größtenteils 3 m breiten Hecke vorgesehen, so auch als westli- che Abgrenzung des Flurstückes Nr 15. Die Belastung der Erschließungsstraße durch den Verkehr ist zwar als gegeben, nicht aber als be- trächtlich anzusehen. Hierbei handelt es sich überwiegend um den auf die Aufenthaltsfunktion beschränkten Zubringerverkehr der öffentlichen Gebäude sowie Besucherverkehr. Der Dorf- und Marktplatz soll als öffentliche Marktfläche die Versorgung der Anwohner Samtens mit Frischwa- ren gewährleisten, gleichermaßen als zentraler Platz eine angenehme Aufenthaltsqualität aufwei-

11 GEMEINDE SAMTENS, B-PLAN NR. 6 „DORFMITTE" Abwägung nach § 4 (2) BauGB

sen und Standort kultureller Veranstaltungen sein, sozusagen ein multifunktionales Nutzungsange- bot schaffen. Die Benutzungsfrequentierung durch Kfz ist z.B. nicht mit dem zuletzt gebauten Einkaufsmarkt an der B 96 zu vergleichen, durch die verkehrsberuhigte Führung ist mit einer gerin- gen Lärmbelästigung zu rechnen. Durch die ange- fertigte Schallimmissionsprognose wurde das unterstrichen. Minderung des Grundstückswertes durch Lärm- Wie bereits erwähnt, wird die bestehende Situati- und Immissionsbelastungen sowie durch die Um- on deutlich aufgewertet. Ohne B-Plan wäre eine wandlung des Zeilengrundstückes in ein Eck- ergänzende offene Zeilenbebauung entlang der L grundstück 30 denkbar gewesen, ohne aber die verbleibende Mitte in ihrer Nutzung und damit ihrem Störpoten- tial abschließend zu definieren. Verbreiterung des westlich angrenzenden Grün- Die im B-Plan festgesetzte Anpflanzfläche bietet streifens auf 3 bis 4 m, Weiterführung der Be- mit einer Breite von 3 m Platz für eine 2- bis 3- pflanzung entlang der nördlichen Abgrenzung - reihige dichte Heckenpflanzung. Diese Breite ist Ausbildung eines entsprechenden Schutzwalles auch im Rahmen der Ausgleichsbilanzierung für eine naturschutzgerechte Abgrünung notwendig und wird für den Schutz des dahinter befindlichen Grundstückes auch als ausreichend betrachtet. Für die nördlich angrenzende öffentliche Ver- kehrsfläche mit der Zweckbestimmung „Verkehrs- beruhigter Bereich" besteht ein Anpflanzgebot auf mindestens 10 % der Fläche. Im Rahmen der Ausführungsplanung wird es zu einer alleeartigen Abgrünung der Erschließungsstraße durch Soli- tärbäume in einem mindestens 2,0 m breiten, mit Bodendeckern bepflanzten weich wirkenden Grünstreifen kommen. Dadurch ist eine grüne Trennung des Grundstückes von der öffentlichen Verkehrsfläche gegeben. Die Gemeinde wird aber zudem im Rahmen der Umsetzung des B-Planes dem Eigentümer des Grundstückes 15 die kosten- freie Erstellung einer neuen Einfriedung mit z.B. einer 2-reihigen Sichtschutzhecke anbieten. So werden die derzeit noch unbedeutenden Rasen- flächen auf dem Privatgrundstück deutlich aufge- wertet. Abgrenzungen durch Schutzwälle haben ihre Begründung aus Sicht des Schallimmissions- schutzes an stark befahrenen Landes- und Bun- desstraßen, aus Platz-, Kosten- und vor allem aus Iandschaftsästhetischen Gründen können sie innerhalb dieser dörflichen Freifläche nicht zum Einsatz kommen Erschließung einer Stellplatzfläche für 8 Kfz mit 2 Der B-Plan widerspricht nicht dieser privaten Pla- Zufahrten von der L 30 aus. nungsabsicht. Informationen vor Genehmigung des B-Planes, Die Umlage richtet sich nach dem Erschließungs- ob und wenn ja in welcher Höhe Erschließungs- beitragsrecht und benötigt die anrechenbaren kosten auf das Grundstück umgelegt werden. Kosten einer Ausführungsplanung, die vor Ge- nehmigung des B-Planes noch nicht ermittelt sind. Korrektur der überbaubaren Flächen hinsichtlich Im Bebauungsplan erfolgt aus städtebaulichen von angrenzenden Gebäudeteilen Gründen eine Festsetzung der überbaubaren Flächen durch Baulinien und Baugrenzen. Die nicht berücksichtigten Anbauten bzw. festen Ge- bäudebestandteile liegen außerhalb des Baufen- sters, bleiben aber im Bestandsschutz erhalten und dürfen lediglich nicht erweitert werden. Dafür wird aber auf dem Grundstück 15 in der Flucht

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GEMEINDE SAMTENS, B-PLAN NR. 6 „DORFMITTE" Abwägung nach § 4 (2) BauGB

der vorhandenen offenen Straßenrandbebauung ausreichend neuer Entwicklungsraum geboten. Reduzierung der Höhe des Feuerwehrgebäudes Die Höhe der Feuerwehr entspricht der bisherigen Entwurfsplanung und ist um 1,5 m niedriger als auf dem eigenen Grundstück. Die Firsthöhe bleibt im B-Plan als Obergrenze erhalten, der derzeitige Hochbauentwurf benötigt für den angrenzenden Seitenflügel lediglich 8,0 m an Firsthöhe.

3. Fam. W. Krokowsky

Zusammenfassun Abwä un svorschla Festsetzung der privaten Grünfläche mit der Da das gesamte Grundstück theoretisch als Zweckbestimmung „Hausgarten" sollte mit einer Hausgarten genutzt werden kann, erscheint eine erweiterten Tiefe schon nördlich des Bestandes Veränderung der Fläche, die zwingend als Haus- an Garagen beginnen. garten genutzt werden muß, als nicht notwendig. Keine Gestaltung einer attraktiven Dorfmitte z.B. Die Ausführungen über die Gestaltung einer durch Anordnung der Feuerwehr. Dorfmitte werden zur Kenntnis genommen, je- doch nicht geteilt. Die Gemeinde ist sich aber sicher, daß die Bürger des Querweges auch keine Ziel- und Quellenverkehre eines direkt angren- zenden Einkaufszentrums (wie an der B 96) in ihrer Nachbarschaft erleben möchten. Keine Wiederherstellung von historischer Wand- Doppelhäuser als Ausdruck einer Schicksalsge- öffnungsmaßen in dem eigenen Doppelhaus meinschaft können positiv wirken, wenn eine gemeinsame verträgliche Außengestaltung ge- zeigt wird. Da die beiden Doppelhäuser am Querweg objektiv ortsbildprägend sind, aber im Einzelfall durch veränderte Wandöffnungsmaße gestalterisch beeinträchtigt, bleibt die Festsetzung unter Abwägung auch der öffentlichen Belange erhalten. Die zitierte Baufreiheit sowie die eigene Vorstellung von Modernisierung bleiben hiervon unberührt, weil tatsächlich restriktive Festetzun- gen wie z.B. über Fenstermaterial, -form und -proportion nicht erhoben werden. Zu einschränkende Vorschriften für die Gestal- Aufgrund der zentralen Lage innerhalb der Ge- tung von Vorgartenzäurien. meinde bleiben die entwickelten Vorschriften unverändert, zumal sie angesichts des Bestandes nur vorsorgend für Neubauten gelten. Ablehnung der geplanten Ausbildung eines Dorf- Die Gemeinde besitzt durch die Planung für die platzes zusätzlich zur Freilichtbühne in der Sand- Dorfmitte die einmalige Möglichkeit, ein attrakti- kuhle, Ausbau und Erweiterung sollte Vorrang vor ves Dorfzentrum zu schaffen. Der Bestand einer Neubau haben. in ihrer Ausprägung und wohl auch Akzeptanz in der Bevölkerung desolaten Freifläche (Sandkuhle) mit der Nutzungsabsicht als Dorf- platz kann nicht der Grund für die Ablehnung dieser Nutzung an geeigneterer Stelle sein. Durch die Errichtung eines zentralen Gebäudes für die Amtsverwaltung im neuen B-Plangebiet ist eine weitere Nutzung der derzeitigen Amtsbaracken nicht mehr gegeben. Für diese Flächen zuzüglich der Freilichtbühne kann durch die Gemeinde ein neues Nutzungskonzept erstellt werden.

13 GEMEINDE SAMTENS, B-PLAN NR. 6 .DORFMITTE' Abwägung nach § 4 (2) BauGB

4. Fam. N. Röwer

Zusammenfassun Abwä un svorschla Entfernen der namentlichen Nennung der Flur- Die Planzeichnung ist auf einem ingenieurmäßi- stückseigentümer auf der Planzeichnung. gen Lage- und Höhenplan gefertigt und durch das Katasteramt bestätigt worden. Die Nennung der Eigentümer ist hier Bestandteil des Liegen- schaftskatasters und dementsprechend auf der Kartengrundlage enthalten. Entsprechend der Erklärung gelten diese in der Legende nicht weiter erläuterten Beschriftungen als Darstellung ohne Normcharakter, ihre Aufführung ist bei der Bear- beitung des B-Planes hilfreich gewesen. Da die eingetragenen Namen nicht unbedingt notwendig sind, werden die namentlichen Be- schriftungen entfernt.

5. Fam. W. Fischer

Zusammenfassun Abwä un svorschla Die in der Planzeichnung ausgewiesenen privaten Dieser Sachverhalt ist bekannt und völlig unpro- Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Hausgar- blematisch. Lediglich die zwingend als Hausgar- ten" entsprechen nicht der tatsächlichen Flächen- ten so festgesetzte Fläche muß und wird so ge- größe der im Bestand derzeit genutzten Garten- nutzt. flächen. Für die bestehenden Gebäude wird betreffend der Die bestehenden Gebäude genießen Bestands- Gestaltung, Form und Nutzung Bestandsschutz schutz, dieser Sachverhalt muß für Vorhaben gefordert. außerhalb des § 29 BauGB nicht besonders ge- fordert werden. Entfernen der namentlichen Nennung der Flur- Die Planzeichnung ist auf einem ingenieurmäßi- stückseigentümer auf der Planzeichnung gen Lage- und Höhenplan gefertigt und durch das Katasteramt bestätigt worden. Die Nennung der Eigentümer ist hier Bestandteil des Liegen- schaftskatasters und dementsprechend auf der Kartengrundlage enthalten. Entsprechend der Erklärung gelten diese in der Legende nicht weiter erläuterten Beschriftungen als Darstellung ohne Normcharakter, ihre Aufführung ist bei der Bear- beitung des B-Planes hilfreich gewesen. Da die eingetragenen Namen nicht unbedingt notwendig sind, werden die namentlichen Be- schriftungen entfernt.

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