Stadtentwicklung Was die Aufwertung mit

den Quartierbewohnern Seite macht. 6 Freitag 24.02.2017 Nr. 08 Fr. 5.–

HÄUSERKAMPF IM GUNDELI Jyoti-Meditation

Wissenschaft der Spiritualität Anleitung in vier Schritten

PUBLIREPORTAGE Schritt 1 Um zu meditieren, nehmen wir eine bequeme Haltung ein, in der wir für längere Zeit verweilen Jyoti Meditationkönnen, für ohne uns ein zu bewegen. stressfreies Leben Schritt 2 Wir schließen sanft unsere Augen, schauen gerade Meditation ist ein Vorgang, der uns ermög- erreichen“. Das Hauptresultat der Meditati- nach vorne und konzentrieren unsere Aufmerk- Stress abschalten. licht, eine tiefe Stille zu erlangen und die onsamkeit ist eine auf die bedingungslose, Mitte der Dunkelheit, umfassende die vor uns innere Ruhe in uns zu entdecken. Die Liebe,liegt. Was die diese man Dunkelheit in der Stille wahrnimmt, in sich sind selbst nicht In die Stille kommen. Schritte der Jyoti Meditation sind die fol- drinunsere entdeckt. physischen Diese Augen, Stille sondern ist dasdie „dritte Quelle genden vier: allerAuge“ Inspirationen oder „Einzelauge“, im das privaten sich zwischen Leben und und Innere Balance genießen. Beruf.hinter den Vertiefen beiden Augenbrauen wir uns experimentierfreu befi ndet. - • Ganzkörperentspannung digSchritt in die3 Meditation, offen und liebevoll, • Fokus und Konzentration genauWir schauen wie weiterhinein Kind in sich die Mitteins Spiel dessen, vertieft. was • Befreiung von Gedanken und Dervor uns Erfolg liegt. in Wir der wiederholen Meditation dann hängt einen direktNamen ab Emotionen von Gottes, der der Energie, uns vertraut der ist, Zeit in undregelmäßigen der Bereit Ab-- • In die Stille hineinkommen und sie schaft,ständen, unsereund schauen Aufmerksamkeit weiter konzentriert von nach der erleben äusserenvorne. Welt abzuziehen, sie nach innen zuSchritt richten 4 und so unsere inneren Ressour- Obwohl heute viel mehr Menschen medi- cenDiese zu Wiederholung entdecken. wird die Gedanken beschäfti- tieren als vor zehn Jahren und ein riesiges gen und vom Umherwandern abhalten. Wenn Licht Wachstum an Meditationskursen und oder innere Visionen erscheinen, konzentrieren wir unsere Aufmerksamkeit weiterhin auf die Mitte Seminaren stattfindet, bleiben der tägliche Jyoti-Meditation-Einführungskurs Teilnahmedessen, was wirkostenlos, gerade sehen, 6 Freitage und wiederholen in Folge: Stress, die Unruhe und die negativen Emo- weiterhin konzentriert die Namen Gottes. tionen und Ausbrüche extrem hoch. War- 3.3./10.3./17.3./24.3./31.3./7.4.2017 um? Erstens ist die Meditation viel mehr von 18.00 bis 19.00 Uhr als eine Technik (als das sie meistens ge- Wo: Quartiertreffpunkt LoLa im Dachraum lehrt wird). Sie ist ein Prozess oder Vorgang (Lift), , Lothringerstrasse 63 Anmeldung und Information: mit klaren Schritten. Ohne richtige Ent- Tel.: +41 76 739 19 59 spannung und Konzentration gelangt man E-Mail: [email protected] leider selten in einen reinen meditativen Information: www.wds-online.eu/ Zustand. Zweitens ist Meditation meistens einfuehrungskurs.html mit fixen Erwartungen und Zielen verbun- den (mehr beruflichen Erfolg, Heilung von Wissenschaft der Spiritualität (WdS) ist eine Krankheiten usw.). Nun ist Meditation je- Non-Profit-Organisation,Interessiert an einer praktischen die regelmässig Jyoti-Meditation doch mehr eine Art von Loslassen als eine MeditationskurseErfahrung? für Menschen anbietet, die Methode, um „mehr im Leben und Beruf zu IhrenJetzt anmelden. Alltag besser Teilnahme meistern kostenlos. wollen. Medizin für deine Seele

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INHALTFC Basel Foto: keystone

Vor dem grossen Führungswechsel: Wie die Crew um Präsident Heusler ein Seite Monster schuf und ein Porträt des designierten Präsidenten Bernhard Burgener. 23

Gewerbeverband Foto: Nils fisch Serafyn Foto: eleni kougionis

Gabriel Barell hat die Gewerbler ins Seite Sängerin Anna Erhard über Erfolg Seite politische Abseits manövriert. 12 im Internet und ihr nettes Image. 28

Tibor Repas S. 4 Medien ANZEIGE Bestattungen S. 22 Supersach S. 31 Goldbach und Zeitmaschine S. 32 Wochenendlich S. 33 Tamedia gegen Kreuzworträtsel S. 34 SRF: euch die Impressum S. 34 Arbeit, uns Seite das Geld. 18 titelFoto: hans-jörg walter titelFoto: hans-jörg

TagesWoche 08/17 EDITORIAL PORTRÄT

Wir Gundelianer Tibor Repas von Jeremias Schulthess er Immobilienmarkt im Gundeli spielt Tibor Repas ist geistig behindert. Mit verrückt. Günstige Altbauten weichen seinen Holzskulpturen drückt der Neubauten für zahlungskräftige Zu­ 49-jährige Basler aus, was er mit der Reto Aschwanden D Sprache nicht sagen kann. züger. Es ist eine Entwicklung, die als Aufwer­ Leiter Produktion tung oder Gentrifizierung bezeichnet wird. enn Tibor Repas über seine Skulpturen spricht, leuch­ Doch das sind bloss Schlagworte. Was solche ten seine Augen. Seit über Veränderungen für Menschen bedeuten, die da­ 30 Jahren arbeitet er in der WHolzwerkstatt vom Sonnenhof Arlesheim von betroffen sind, erzählen einige Gundelianer am Standort Basel, früher Verein Jugend in unserer Titelgeschichte. und Familie (Jufa). Aus einem Stapel Fotos kramt er das Wobei: Gundelianer? Nachdem wir den Bild seiner ersten Holzkugel hervor. Dann ­Artikel online publiziert hatten, monierten Le­ Weiterlesen, S. 6 zeigt er, wie er das Holz zu einer Kugel formt. Mit Schnitzmesser und Schablone. serinnen und Leser in den Kommentarspalten, «So habe ich es gelernt», sagt er. die Porträtierten seien mehrheitlich Zugezoge­ Beim Arbeiten mit dem Holz merkt man Repas nicht an, dass er eine geistige ne, also keine «richtigen» Gundelianer. Wer kann hier Beeinträchtigung hat. Im Alltag fällt es Mit Verlaub: Dürfen nur Alteingesessene noch wohnen?, dem 49-Jährigen schwer, sich auszu­ tageswoche.ch/ drücken. Seine Gedanken purzeln, die über «ihren» Stadtteil reden? Ich selber bin erst +gduo6 Stimme knarzt und stockt. Manches ver­ vor gut zwei Jahren nach Basel gezogen. Betref­ stehen nur die Leute, die ihn seit Jahren kennen. fen mich Veränderungen in meinem Quartier Wie Samuel Lacher, der Leiter der deshalb weniger? Geht es mich nichts an, wenn Holzwerkstatt. Er ergänzt, fügt an und übersetzt, wo Repas die Wörter zu stark in der Nachbarschaft türkische Familien auszie­ verkürzt. «Wenn Tibor am Holz arbeitet, hen und Platz machen für Expats und Schweizer vergisst er alles um sich herum», sagt ­Lacher. Repas arbeitet alleine unter dem Paare? Und was erlaube ich mir, ein Editorial zu ­Unterstand vor der Werkstatt – auch wenn diesem Thema zu verfassen? es kalt ist und regnet. «Mit Strumpfhosen», ergänzt er. Eine Stadt lebt von Veränderung. Wichtig Zwischendurch komme er in die Werk­ ist, dass die Stadtbewohnerinnen und -bewoh­ statt und frage, wie er weiterschnitzen soll, erklärt Lacher. «Er braucht hin und wieder ner diese Veränderungen mitgestalten können. einen Input.» Die Leute, die vorbeigehen, Einbezug motiviert zu Engagement, egal, ob würden manchmal auch stehen bleiben. Es mache Repas stolz, wenn er ­anderen ­jemand seit Generationen in «seiner» Strasse seine Arbeit zeigen könne. lebt oder erst kürzlich zugezogen ist. Krokodil und Bohrer Gegen Spekulanten kann eine Quartier­ «Er ist ein sehr geduldiger und exakter bevölkerung nur gemeinsam gewinnen. Wenn Arbeiter», sagt Lacher. Repas nickt eifrig und zeigt ­weitere Bilder von seinen Skulp­ sie sich gegenseitig aufreibt, reiben sich Inves­ turen: ein Krokodil aus Eibenholz. «Das toren die Hände. habe ich mir schon lange gewünscht, ein Krokodil aus Holz zu machen», ergänzt Spannend ist das Leben da, wo es eine Ver­ Repas. mischung gibt. Monokulturen hingegen sind Das Krokodil sowie eine zwei Meter hohe Spirale aus Holz (Repas hat ihr den öde, egal, ob sie aus Expats oder Genossen­ Namen «Bohrer» gegeben) hat seine schaftern bestehen. Es geht nur miteinander. Schwester von der Werkstatt gekauft. Sie stehen im Garten ­ihres Hauses im solo­ Ob Santihansler, Kleinbasler oder in welchem thurnischen Balsthal. Quartier auch immer wir wohnen: Wir sind alle Repas schnitzt nicht nur Skulpturen. Er macht auch Salatbesteck, Kellen – und Gundelianer. zimmert Stühle und Bänke. Er weiss, wie tageswoche.ch/+4efaw × man schwere Maschinen bedient. Mittler­

TagesWoche 08/17 Von der Skulptur bis zum Salatbesteck: Tibor Repas verleiht Holz eine neue Form. Foto: eleni kougionis weile sei er so etwas wie der Vorarbeiter Abfall sammeln im anliegenden Rosen­ Repas wohnt bei seiner Mutter im für die anderen betreuten Mitarbeiter, er­ feldpark. Sein grosses Hobby sei im Mo­ Kleinbasel. Sobald sie ins Altenheim geht, klärt Lacher. «Tibor ist ja schon seit 1976 ment das Fotografieren. Er fotografiert auf muss er jedoch ausziehen. In ein Wohn­ hier, damals war ich gerade zwei Jahre alt.» Festen auch Blumen und Tiere. heim will er aber nicht. Dort würde er sich Repas lacht und zeigt auf den Werkstattlei­ weniger wohlfühlen als bei der Familie. ter: «Du, zwei Jahre!» «Das habe ich mir schon ­Allein die Vorstellung, wegziehen zu müs­ Verletzungen gebe es selten in der sen – bei diesem Thema verstummt Repas. Holzwerkstatt, sagt Lacher. Nur hin und lange gewünscht», sagt Wie wird das, an einem neuen Ort, weg von wieder einen «Spriesse» oder einen harm­ seiner Mutter? Repas schaut zum Boden losen Schnitt. Zum Glück! Wie Repas er­ Repas, «ein Krokodil aus und überlegt: «Das ist schwer.» zählt, hat er sich einmal beim Holzhacken Am liebsten möchte er bei seiner eine Axt ins Bein gehauen. Die Wunde Holz zu machen.» Schwester in Balsthal wohnen, wo bereits sei dann aber nicht tief gewesen. Lacher seine Holzskulpturen stehen. Unklar ist ergänzt, das sei schon sehr lange her, heu­ Am meisten Spass macht ihm aber die noch, wann es so weit sein wird und wo te würden die Betreuten solche Arbeiten Holzarbeit. Lacher sagt: «Er identifiziert er dann arbeiten kann. Vielleicht wird er nur mit Schutzhose erledigen. sich voll und ganz mit seiner Arbeit.» keine Skulpturen mehr schnitzen können. Repas zählt auf, was er sonst noch alles Wenn die Leute über seine Werke staunen Kein Problem, sagt Repas. Er möge auch an seinem Arbeitsplatz erledigt: Velos put­ und ihn loben, gebe ihm das ein super­ andere Dinge. Zum Beispiel Rasenmähen. zen und reparieren, Glas entsorgen und gutes Gefühl. tageswoche.ch/+94dr8 ×

TagesWoche 08/17 Stadtentwicklung Häuser werden saniert, die Mieten steigen. Das Gundeli ­verändert sich. Spekulanten machen gutes Geld, während viele Bewohner gegen ihre Verdrängung kämpfen. WER KANN HIER NOCH WOHNEN? foto: hans-jörg walter 8 dem «Bijou» an «einer der schönsten Strassen in Basel» und verlangt für eine Wohnung 650 000 Franken. Bis Mitte Februar sind bereits vier Wohnungen verkauft. Eine weitere grös­ sere Wohnung bietet die Immro AG auf ­einem neuen Inserat zum Preis von 1 095 000 Franken an. Sofern die Firma auch für diese Wohnung einen Käufer fin­ det, sackt sie rund 3,7 Millionen Franken für das ganze Haus ein – mehr als doppelt so viel, wie sie dafür bezahlt hat. Wie viel Geld in Renovationen gesteckt wird, will die Immro AG «aus Daten­ schutzgründen» nicht sagen. Jörg Vitelli von der Genossenschaft ­Gewona Nord-West geht davon aus, dass die Renovationsarbeiten der Immobilien­ firma nicht nachhaltig sein werden: «Es sind häufig Pfuschrenovationen, die sol­ che Investoren durchführen – weil sie nur am schnellen Geld interessiert sind und sich nicht um Folgeschäden kümmern.» Das Vorgehen, aus dem Haus Stock­ werkeigentum zu machen, habe System Eingequetscht: Ein Sinnbild für den Aufwertungsdruck. foto: hans-jörg walter und laufe meist nach demselben Schema, sagt Vitelli: «Kaufen, in Scheiben schnei­ den und weiterverkaufen.» von Jeremias Schulthess ­einen Finanzplan. Mit der Einlage einer Er betreut ein Projekt an der Delsber­ Bank können sie so bis 1,5 Millionen Fran­ gerallee, wo Mieterinnen und Mieter ihre ie verrückt der Immobilien­ ken mitbieten. Wohnungen ebenfalls in eine Genossen­ markt in Basel spielt, lässt Eigentlich sollte dies auch reichen: Es schaft integrieren wollen, weil der Eigen­ sich derzeit im Gundeldin­ ist der Wert, den Mietshäuser Syndikat tümer das Haus verkauft. Vitelli meint, es ger Quartier beobachten. aufgrund der künftigen Mietzinse und der bestehe wie in der Blauensteinerstrasse WAn Blauensteinerstrasse, Delsbergerallee notwendigen Investitionen berechnet. die Gefahr, dass ein privater Investor und Hochstrasse kämpfen Mieterinnen «Die Banken, die ich kontaktierte», erklärt ­zuschlage, die Mieterinnen und Mieter und Mieter für den Verbleib in ihren Woh­ Ivo Balmer vom Mietshäuser Syndikat, rausekle und das Haus in teure Eigen­ nungen. «schätzten den Wert der Immobilie auf­ tumswohnungen aufteile. Die Blauensteinerstrasse ist verkehrs­ grund des baulichen Zustands und der Das momentane Zinsumfeld fördere beruhigt und liegt am westlichen Zipfel ­Lagekriterien auf etwa 1,3 Millionen Fran­ dieses Verhalten. Da Bankkonten kaum des Quartiers. In diesem beschaulichen ken.» Der Versicherungswert liegt noch Zinsen abwerfen oder Sparguthaben gar Stück Basel haben Mieterinnen und Mie­ ­etwas höher. mit Negativzinsen belastet würden, inves­ ter den Kampf gegen zahlungskräftige tierten viele Leute in Immobilien, sagt ­Investoren bereits verloren. Mieter und Mieterinnen ­Vitelli. Das heize den Wohnungsmarkt ­zusätzlich an. Verkauf an den Höchstbietenden sammelten 1,5 Millionen Ihre Geschichte ist exemplarisch und Zahlungskräftige Kundschaft beginnt im Sommer 2014, als die Besitze­ Franken und machten Das derzeit grösste Umbauprojekt im rin der Nummer 11 verstirbt. Es gibt keine Gundeli steht an der Hochstrasse an. Dort direkten Nachfahren, also muss das Erb­ ein Kaufangebot. Den will die Zürcher Anlagestiftung Turi- schaftsamt herausfinden, wer das Haus domus die bestehende Häuserzeile abreis­ erbt. Erst nach langer Suche findet man Zuschlag bekam eine sen und einen Neubau mit Wohnungen eine entfernte Verwandte in Argentinien. hinstellen. Dass die Mietzinse deutlich Die Mieterinnen und Mieter schliessen Immobilienfirma. ­höher werden, ist dabei eigentlich gar sich zusammen, als sie hören, dass das ­keine Frage. Die rund 100 Mieterinnen Haus verkauft wird. Schnell wird klar: Doch die 1,5 Millionen Franken der und Mieter haben bereits die Kündigung Sie sollen beim Verkauf nicht bevorzugt Mieterinnen und Mieter reichen nicht, um erhalten. werden. Das Erbschaftsamt will an den das Haus zu kaufen. Den Zuschlag erhält Auch dort habe man versucht, die Häu­ Höchstbietenden verkaufen – im Interes­ Immro AG mit Sitz im Kanton Luzern. ser in eine Genossenschaft zu integrieren, se der Erbin. Die Immobilienfirma zahlt etwas mehr, erklärt Ivo Balmer vom Mietshäuser Syn­ Die Mieterinnen und Mieter klauben Balmer schätzt den Kaufpreis auf mindes­ dikat. Ohne Erfolg. Turidomus wollte an ihre Ersparnisse zusammen und machen tens 1,68 Millionen Franken, was dem ihren Neubau-Plänen festhalten, die sie einen Plan, wie sie beim Hausverkauf höchsten Gebot in der ersten Verkaufs­ seit über sechs Jahren hegt. ­mitbieten können. Das Haus soll in eine runde entsprach. Der Neubau, der ab 2018 gebaut werden Genossenschaft integriert werden. So soll, wird das Quartier weiter aufwerten – könnten sie ihre Wohnungen behalten, Hastige Renovation, schnelles Geld ehemalige Mieterinnen und Mieter müs­ wenn sie einen Anteil Eigenkapital in den Mitte November – noch bevor die sen Platz machen für neue, zahlungskräf­ Kauf einschliessen. Hand­änderung im Kantonsblatt publiziert tige Kundschaft. Die Basler Genossenschaft Mietshäu­ wird – stellt die Immro AG bereits ein Inse­ Was die Menschen im Quartier von ser Syndikat bietet Hand, ein offizielles rat online, in dem sie Eigentumswohnun­ den ganzen Veränderungen halten, erzäh­ Kaufangebot zu machen. Mit ihr erstellen gen an der Blauensteinerstrasse aus­ len sie auf den Folgeseiten. die Mieterinnen und Mieter als Erstes schreibt. Die Immobilienfirma wirbt mit tageswoche.ch/+gduo6 ×

TagesWoche 08/17 9 Die Studentin, die aus ihrer Wohnung muss von Jeremias Schulthess Mietern, die in der Häuserzeile wohnen, wurde gekündigt. Die Zürcher Anlagestif- ünf Namen stehen auf dem Klin- tung Turidomus reisst die Häuser ab und gelschild, im Treppenhaus sta- baut einen modernen Wohnblock an diese peln sich Schuhe. Im Haus an Stelle. Die neuen Mietzinse werden ein der Pfeffingerstrasse, Ecke Vielfaches der derzeitigen betragen. Die FHochstrasse, wohnen Studenten, Kultur- heutigen Mieter werden sie sich kaum leis- schaffende, Lebenskünstler. ten können. Eine davon ist Anna Oechslin. Die Oechslin muss bis September aus 27-Jährige studiert Medienwissenschaften ­ihrem 400 Franken teuren WG-Zimmer und Kulturanthropologie. Daneben legt raus. Vielleicht wird es auch später. Sie sie als DJ in Basler Clubs auf. 2011 zog sie kämpft dafür, dass sie bleiben kann. «Im für das Studium aus Einsiedeln nach Basel. besten Fall erhalten wir drei bis vier Jahre Seit drei Jahren wohnt sie in der Pfeffin- Aufschub. Ich hoffe, dass wir noch etwas gerstrasse in einer WG. hier wohnen können.» Eine vergleichbare Wohnung finde sie nicht. «Wo denn? Auf «Ich hätte gerne eine dem Land ist es doch genauso teuer wie hier an zentraler Lage in der Stadt.» 1-Zimmer-Wohnung. Die Kündigung hat Oechslin aus der Bahn geworfen. Sie sei nur noch daran, Es gibt aber keine, die ich den Widerstand zu organisieren. Fürs Stu- dium bleibe kaum Zeit. Irgendwie sei ihr mir leisten kann.» im Moment alles zu viel. Das WG-Leben sei auch nicht alles. «Hier fühle ich mich sehr gut aufgeho- «Ich hätte gerne mal eine 1-Zimmer-Woh- ben», sagt Oechslin. Zwar gebe es manch- nung. Es gibt aber keine, die ich mir leisten mal Konflikte im Haus. Aber die würden kann.» sich wieder legen, schiebt sie nach. tageswoche.ch/+yzcbz × Im Dezember erhielt die Studentin die Kündigung für ihre Wohnung. Sie ist nicht die Einzige: Allen 100 Mieterinnen und

Der Barkeeper, der Geschichten erzählt von Ronja Beck heilpraktiker ausbilden und arbeitet teil- zeit hinter der Bar. ndreas Dill nennt den Laden sei- Vor drei Jahren zog der Mann mit den ne «Stube». Der «Tellplatz 3» ist vielfältigen Interessen in die Stadt – «auch Restaurant, Bar, Delikatessen- wenn das jetzt doof klingt: Es war der gros- Laden und der neue In-Place im sen Liebe wegen.» Er wohnte auf dem Bru- AGundeli. Der 30-jährige Barkeeper ser- derholz und aktuell im St. Johann. viert einen Gin-Tonic mit Rosmarinzweig Im «Tellplatz 3» ist er als «Geschichten- und gedörrter Orangenscheibe. Dann erzähler» angestellt – so steht seine Job- setzt er sich zu uns an den Tisch. Beschreibung im Arbeitsvertrag. Dill Es gebe kaum 08/15-Läden im Gundeli, macht dieser Bezeichnung alle Ehre. Er erklärt er: «Hier traut man sich noch, et- läuft von Tisch zu Tisch, navigiert die Gäs- was Neues zu machen, und das trifft auf te durch die Karte und weiss zu jedem ein grosses Bedürfnis der Konsumenten.» Käse, jeder Wurst eine Geschichte zu er- Dadurch habe das Quartier in den letzten zählen. Jahren extrem an Wert gewonnen. «Klein- tageswoche.ch/+yzcbz × Amsterdam» nenne er es gerne. «Hier traut man sich noch, etwas Neues zu machen.» Aufgewachsen ist Dill in Langenthal. Dort absolvierte er eine Lehre zum Buch- händler und war später als Geschäftsfüh- rer tätig. Danach arbeitete Dill als Gefäng- niswärter und Unternehmensentwickler

und absolvierte eine Ausbildung zum fotos: alexander preobrajenski Masseur. Aktuell lässt er sich zum Natur-

TagesWoche 08/17 10 Die Zugezogene, die mit ihrem Hund im Katzenheim wohnt

von Jeremias Schulthess mazie-Unternehmen in Reinach. «Ich habe es gerne, immer Freunde um mich zu ls Amita Barnish zum ersten Mal haben.» So sei sie eben. Sie hat viele Freun- in dem Eckhaus war, sah sie de hier, die meisten kennt sie von der kaum aus den Fenstern. Überall ­Arbeit – aber nur wenige davon sind standen Käfige mit Katzen. Das Schweizer. Deswegen spricht Barnish AHaus, das sie besichtigte, war das Gundel- noch nicht fliessend Deutsch, obwohl sie dinger Katzenheim. «I loved it», sagt die seit 2000 in Basel lebt. «Ich muss dringend Engländerin. 2013 kaufte sie das Haus mit wieder in einen Deutschkurs.» drei Stockwerken und etwa 250 Quadrat- Basel sei ihr Zuhause, sagt Barnish. metern. Die «cat people» durften noch ­«Alles ist hier so sicher und akkurat.» Sie etwas im Haus bleiben, bis sie an ihre neue kommt ins Schwärmen, wenn sie von den Bleibe in Muttenz umzogen. Wanderwegen erzählt. Einer ihrer Lieb- lingswege sei von St. Jakob entlang der «Ich habe es gerne, Birs bis ans Rheinufer. Und das Beste: «So- gar die Zeitangaben auf den Wanderschil- immer Freunde um mich dern sind exakt!» Viele Jahre wohnte Barnish in einer Alt- zu haben.» bau-Wohnung am Andreasplatz. Das Haus im Gundeli sei für sie «fast wie auf dem Barnish begann, das Haus zu renovie- Land», sagt sie und lacht. ren. Das dauerte länger als ­geplant, also Eine äthiopische Frau, die in derselben zog die 48-Jährige bereits ein, als im Haus Strasse wohnt, habe ihr gesagt: «Wenn du noch gebaut wurde. Das sei normal für sie, hier einziehst, ziehst du nicht wieder aus.» in einem Haus zu wohnen, das nicht fertig Sie dachte: stimmt. ist. «Ich renoviere Schritt für Schritt.» tageswoche.ch/+yzcbz × Zurzeit wohnt Barnish mit zwei Freun- dinnen in einer Art Expat-WG. Eine arbei- tet bei Roche, die andere bei Syngenta, wo auch Barnish einige Jahre tätig war. Nun arbeitet sie bei einem mittelgrossen Phar-

Der Coiffeur, der aufs Land flüchtete

von Jeremias Schulthess gründet, danach übernahmen ein Schwei- zer, eine Türkin und jetzt er. etin Ulucan sitzt in der fünf Als Berufsmann ist Metin Ulucan sehr Quadratmeter grossen glücklich im Gundeli, denn: «Hier ist Mul- ­Abstellkammer seines Coif- tikulti.» Aber die Konkurrenz wachse. An feurladens beim Mittag­ jeder Ecke gehe ein Coiffeursalon auf. Messen. Der 43-Jährige mit türkischen Wur- «Das ­bedeutet für mich: ­weniger Kunden, zeln schneidet seit 13 Jahren Haare – an weniger Geld.» zentralster Lage am Tellplatz, dem Dreh- Die alte Stammkundschaft von Ulucan und Angelpunkt des Quartiers. sei bereits gestorben. Jetzt würden neue Leute kommen, auch viele junge. «Das «Das Quartier befindet Quartier befindet sich im Aufwind», sagt Ulucan. «Wie das Kleinbasel vor einigen sich im Aufwind – wie Jahren.» Sein Lieblingsort im Gundeli, das sei das Kleinbasel vor die neu eröffnete Kneipe am Tellplatz 3. Dort gehe er ab und zu einen Kaffee trin- einigen Jahren.» ken. «Die Besitzerin lacht immer, wenn Kunden kommen. Der Laden ist tiptop.» Ulucan selbst wohnt nicht mehr im tageswoche.ch/+yzcbz × Gundeli. Er habe hier gelebt, als er 2001 in die Schweiz kam, allerdings nur für kurze Zeit. Dann haben er und seine Frau in Möhlin ein Haus gebaut. «Dort ist es schön ruhig», erklärt er. Für die Kinder sei es ­besser, auf dem Land aufzuwachsen, ­findet er. «Und auch die Schulen sind bes- ser – richtig streng.» Seinen Coiffeurladen übernahm Ulu-

fotos: alexander fotos: alexander preobrajenski can in der vierten Hand. Sprich: Vor 80 Jahren habe ein Italiener den Laden ge-

TagesWoche 08/17 11 Der Pensionär, der die Aufwertung begrüsst von Jeremias Schulthess denten an der Hochstrasse, die sich nun wann nicht mehr finanzieren.» Deshalb sei «mit allen Mitteln wehren, um ihre Woh- es wichtig, auch Wohnraum im oberen oland Schmid erreicht seine nungen zu behalten». Für Schmid ist klar: Segment anzubieten. So käme auch eine Wohnung an der Pfeffinger- Diese Studenten müssen nicht an einem bessere Durchmischung der verschiede- strasse direkt mit dem Lift. Im «luxuriösen Platz an zentralster Lage in der nen Schichten zustande. vierten Stock lebt der Pensio- Stadt leben». Sie könnten auch in Birsfel- «Wenn ein Lebewesen aufhört, sich zu Rnär in ­einer Maisonnette-Wohnung von den oder Muttenz wohnen, sagt der ehe- erneuern, dann stirbt es», erklärt Schmid. etwas über 100 Quadratmetern. malige Aussendienst-Mitarbeiter einer Viele Häuser im Gundeli würden nun in Schmid, der sich nicht fotografieren Chemiefirma, der nach eigenen Aussagen ein Alter kommen, in dem sie erneuert lassen wollte, hat die Wohnung vor sieben «immer gut verdiente». oder gleich neu gebaut werden müssten. Jahren gekauft. Nun suche er etwas Klei- «Die Stadt muss sich erneuern, sonst zer- neres, finde aber nichts, erklärt der 62-jäh- «Wenn Gutverdienende setzt sie sich selbst.» rige Pensionär. «Es gibt in der Stadt zu we- Roland Schmid kann zwar verstehen, nig Wohnraum im gehobenen Segment, gehen, können wir die dass die Studenten dort für ihre Bleibe der auch für Alte und Behinderte geeignet kämpfen – «das würde ich auch tun, wenn ist», findet er. Neue, teure Wohnungen Stadt irgendwann nicht ich dort wohnen würde». Er selber sehe würden praktisch verkauft, bevor sie aber vielmehr das Gesamtinteresse der ­gebaut sind. mehr finanzieren.» Stadt. Und aus diesem Blickwinkel seien Diejenigen, die für günstigen Wohn- diejenigen, die diesen Kreislauf blockie- raum kämpfen und nur den eigenen Vor- Gutverdienende würden regelrecht ren, die eigentlichen Verursacher für feh- teil vor Augen haben, das sind für Schmid aus der Stadt vertrieben. «Wenn diese Leu- lenden günstigen Wohnraum. die «Verhinderer». Damit meint er die Stu- te gehen, können wir die Stadt irgend- tageswoche.ch/+yzcbz ×

«Klein-Amsterdam» Tellplatz: Im Baulärm trifft Alt auf Neu. foto: hans-jörg walter

TagesWoche 08/17 12 von Renato Beck

unt sind bei Gabriel Barell am Abstimmungssonntag nur Anzug, Krawatte und Einsteck- tuch. Das Gesicht des Gewerbe- Bdirektors ist blass. Gleich dreimal hat sein Verband verloren: Die Unternehmens- steuerreform ging bachab, das Wahlgesetz wird gelockert und die Kaserne saniert. Die verpatzte Abstimmung über die ­Kasernensanierung zeigt die Krise, in ­welcher der Gewerbeverband steckt. Der KMU-Dachverband hatte das Referendum der bürgerlichen Parteien nach kontrover- sen internen Debatten unterstützt, obwohl das 42-Millionen-Projekt einen Geldsegen für lokale Betriebe verspricht. Angetrieben vom SVP-nahen Wirtever- band entschieden die Delegierten, gegen die Sanierung zu kämpfen. Die Gastro- Vertreter, die bei der Kaserne weder etwas zu gewinnen noch zu verlieren haben, setzten sich dabei gegen den Baumeister- verband durch, der eindeutige wirtschaft- liche Interessen an der Sanierung hatte.

Baumeister gegen Bierzapfer Vor knapp einem Jahr noch setzten sich die Baumeister gegen die Bierzapfer durch: Der Gewerbeverband entschied damals auf Stimmfreigabe vor der Abstim- mung über den umstrittenen Neubau des Amts für Umwelt und Energie. Das Hin und Her ist für Gabriel Barell ein Problem: Es sind die zwei mächtigsten Barell über Barell: «Ich spreche Klartext, das ist manchmal unbequem.» foto: n. fisch Teilverbände, die den Kurs der Gewerbler diktieren, nicht er als Direktor. Ein ver- Gewerbeverband lässliches Gegenüber ist der Gewerbe­ verband für die Politik damit nicht mehr. Die TagesWoche hat für diese Analyse Direktor Gabriel Barell hat den Verband mit anderen Wirtschaftsverbänden ge- sprochen, mit Insidern aus dem Gewerbe- ins Abseits geführt, die politischen verband und mit Spitzenpolitikern aus dem linken und dem bürgerlichen Lager. ­Niederlagen häufen sich. Eine Analyse. Es sind vielfältige Stimmen mit demsel- ben Tenor: Barell und seine Funktionäre haben den Überblick verloren. Der frühere Banker Barell durchlebt derzeit die schwierigste Phase, seit er 2013 zum Direktor des Gewerbeverbands auf- Der richtige gestiegen ist. Er hat im Herbst die Wahlen verloren, obwohl der Gewerbeverband ­aggressiv für die bürgerliche Wende im Regierungsrat warb. Barell versuchte laut- stark, Einfluss zu nehmen. Auf Radio SRF Mann am wollte er die rot-grüne Regierung diskre- ditieren, indem er behauptete, praktisch alle Jobs in den letzten Jahren seien in der Pharma geschaffen worden. Das war Unfug, was der Gewerbeverband auch falschen Ort postwendend einräumen musste. Sein Auftreten war zumindest unglück- lich. Haften blieben keine Zweifel an der Regierung, sondern an der Informiertheit und Glaubwürdigkeit des obersten Ge- werbefunktionärs. Heute sagt Barell: «Das war sicher nicht ideal.» Der Richtungswechsel blieb aus, auch im Grossen Rat legte die Linke zu. Und der Gewerbeverband scheiterte mit seinem Plan, genehme Politiker ins Parlament zu

TagesWoche 08/17 13 befördern: Die mit viel Geld gefütterte Dienststelle der Verwaltung. Barell stellt mit viel Fantasie sind keine Wirtschafts- Spezialliste «Feuer und Flamme fürs Ge- den Konflikt so dar, dass das Departement interessen tangiert, wenn Velo- und Auto- werbe» fiel praktisch komplett durch; nur gar nie an einer Lösung interessiert gewe- verkehr entflochten werden. Selbst FDP einer von 32 sogenannten Topkandidaten sen sei. Man habe in einem intensiven und CVP haben das erkannt und stehen schaffte die Wahl. Zum Flop gesellte sich Austausch mit der Finanzkontrolle gestan- hinter dem Projekt. Eine Pleite an der Ärger: Gewerbefreundliche Kandidaten, den, ein akzeptiertes Konzept habe vorge- Urne im Mai ist zu erwarten und der Ge- die es nicht in die Selektion schafften, legen, sei aber übergangen worden. werbeverband wird sich einmal mehr fühlten sich ungerecht behandelt. ohne Not gegen die Mehrheit gestellt haben. Barell sagt dazu: «Wir haben Hearings Gabriel Barell zieht abgehalten und aufgrund dieser sowie der Der falsche Verband? von Parteien zur Verfügung gestellten Gegensätze hoch, statt sie Barell hat nicht begriffen, dass er den Kandidatenlisten entschieden.» Er taxiert KMU nicht hilft, wenn er jedes Mal gegen die «Feuer und Flamme»-Aktion als er- einzureissen und Linke die politische Mehrheit in den Kampf folgreich. Es sei eine Investition in die Zu- zieht. Er zieht Gegensätze hoch, statt sie kunft: «Wir haben politische Neueinstei- auf KMU-Anliegen zu einzureissen und Linke auf KMU-Anlie- ger aus der KMU-Wirtschaft lanciert und gen zu verpflichten. Er verwechselt Pole- ihnen eine gute Ausgangslage für die verpflichten. mik mit Klartext, schlimmer noch – alles nächsten Wahlen verschafft.» zu politisieren mit Politik betreiben. Möglich, dass Baudirektor Wessels Es ist paradox: Als Unternehmer hat es Der starke zweite Mann dem Verband einen Denkzettel verpassen Barell vollbracht, die altbackene Aller- Zumindest auf den wichtigsten Mann wollte. Weil Barell Rot-Grün reflexartig weltsbäckerei «Sutter Begg» aufzufri- Barells auf der Liste trifft das nicht zu. bekämpft, erreicht er nie überparteiliche schen und zum Erfolg zu führen. Als ­Patrick Erny ist der Politikchef im Gewer- Autorität. Wer bei jedem wegfallenden Verbandsdirektor tritt er auf der Stelle, beverband. Trotz viel Präsenz auf Plakaten Parkplatz aufschreit, dem glaubt keiner blockiert er statt mitzugestalten. Nach und in der hauseigenen Zeitung landete mehr, wenn sich Verkehrspolitik wirklich dem Machtpolitiker Malama sollten unter Erny auf dem 12. Platz der FDP-Liste gegen KMU richtet. Barell kann mit dieser Barell die Interessen der KMU im Zent- Grossbasel Ost. Deutlicher konnten die Kritik wenig anfangen: «Ich spreche halt rum stehen – doch heute ist der Verband FDP-Wähler die Machtlosigkeit des Klartext, das ist manchmal unbequem.» politisierter denn je. Entweder ist Barell ­Gewerbeverbands nicht demonstrieren. Und manchmal wirkt es auch unnötig: der falsche Mann für dieses Amt oder der Königsmacher ist der Verband trotz seiner Warum der Gewerbeverband den Veloring Verband der falsche für diesen Mann. 5500 angeschlossenen Firmen nicht. verdammt, bleibt sein Geheimnis. Auch tageswoche.ch/+z6ra9 × Erny ist der starke Mann in der Füh- rungsriege. Der junge, ehrgeizige Politolo- ANZEIGE ge diktiert den kompromissfreien Kurs, er sitzt bei wichtigen Gesprächen zwischen Wirtschaftsverbänden und Regierung am Tisch, während Barell sich aus der Diskus- sion oft zurückzieht. Erny politisiert weit rechts der Mitte, seine Positionen passen genauso gut zur SVP wie zur FDP. Auf Augenhöhe kann der Verband in dieser Konstellation, mit einem einflusslo- sen Chef und einem dominanten Unterge- benen, nicht verhandeln. Barell hat es nicht geschafft, einen regelmässigen Arbeits- kontakt in die Regierung zu etablieren. Um das zu ändern, hat er bei Christoph Eymann angedockt. Der soeben aus der Regierung ausgeschiedene LDP-Mann präsidiert Smart Regio, ein neues Projekt des Gewerbeverbands, das die digitale Besser leben durch Krebs-Früherkennung Vernetzung der Wirtschaft fördern will. Der Kanton Basel-Stadt ermöglicht allen Frauen ab dem Reflexartig gegen Rot-Grün 50. Lebensjahr, am Programm zur Brustkrebs- Früherkennung Mit Eymann hoffen die Gewerbler je- freiwillig teilzunehmen. nes Kabel in die Exekutive zu legen, das sie Wir können Brustkrebs nicht verhindern – aber wir können in den letzten Jahren selber gekappt haben. ihn gemeinsam mit den Basler Radiologen durch Mammografie Wie gross das Unverständnis mittlerweile frühzeitig entdecken. ist, zeigt das jähe Ende der Partnerschaft zwischen Kanton und Malermeisterver- Es ist Ihre persönliche Entscheidung, an diesem Programm band beim gemeinsamen Projekt «Spray teilzunehmen. Besprechen Sie Ihre Entscheidung in Ihrer Familie out». Zwanzig Jahre lang hatte die skanda- und/oder mit Ihrem Arzt. löse Regelung Bestand, wonach der Ma- Wir freuen uns auf Ihren Anruf unter Tel. 061 319 91 70 für lermeisterverband nach eigenem Gusto eine Terminver einbarung im Programmzentrum. Steuergelder an seine Mitglieder verteilen konnte, um Graffiti zu entfernen. Mammografie-Screening Kanton Basel-Stadt Als die Finanzkontrolle im Herbst die Mittlere Strasse 35 | 4056 Basel | Telefon 061 319 91 70 Regelung scharf kritisierte, war Barell lan- Fax 061 319 91 79 | [email protected] ge nicht in der Lage, eine gesetzeskonfor- www.mammografiescreeningbasel.ch me Lösung zu erarbeiten. Das Bau- und Verkehrsdepartement brach die Gesprä- che entnervt ab, «Spray out» ist jetzt eine

TagesWoche 08/17

Inserat_BAZ_Mammografie_Screening_115x145.indd 1 23.12.14 11:50 14 Machtkampf Zahl der Woche geschlagenen Änderung des Bildungs­ gesetzes gegen seine Abschaffung. «Bil- Gschwind will dungsentscheide wirken langfristig und müssen vor parteipolitischen Schwankun- gen geschützt bleiben», schreibt er. Bildungsrat Wie der aktuelle Politalltag im Basel- biet zeigt, sind diese Bedenken berechtigt. abschaffen Die rechtsbürgerliche Mehrheit im Land- 44 121 rat möchte zusammen mit dem Komitee von TaWo von Dominique Spirgi Starke Schule beider Basel selber über in- haltliche Bildungsfragen entscheiden tatistiken erstellen ist eine langwie- m Juni 2016 beschloss die Baselbieter können. Diese hatte im März 2016 eine rige und aufwendige Angelegenheit. Stimmbevölkerung: Nicht der Land- FDP-Motion überwiesen, die eine ersatz- S Aber Zahlen sind geduldig, und I rat, sondern nach wie vor der Bil- lose Streichung des ungeliebten Fach- wenn sie einmal erhoben sind, kann man dungsrat soll über die Einführung des gremiums verlangte. noch lange Erkenntnis daraus gewinnen. Lehrplans 21 entscheiden. Zum Beispiel über Arbeitswege. Diese Das Abstimmungsergebnis könnte Dann soll der Landrat entscheiden ­Woche hat das Statistische Amt des man als Vertrauensbeweis für dieses Gre- Als Gremium, das konsequent am Lehr- ­Kantons Basel-Landschaft Aufschluss mium betrachten. Bildungsdirektorin plan 21 festhält, ist der Bildungsrat auch über die Pendlerstatistik für das Jahr 2011 Monica Gschwind – und mit ihr die Mehr- dem Komitee Starke Schule beider Basel gegeben. heit des Regierungsrats – sieht dies aber ein Dorn im Auge. In seiner Vernehmlas- Wir erfahren zum Beispiel, dass von anders: Nur wenige Monate nach dem sungsantwort spricht das ­Komitee dem den damals insgesamt 75 265 Erwerbstäti- ­Urnengang beschloss die Exekutive, den Bildungsrat die Kompetenz als Fachgremi- gen im Kanton gut 44 000 in Basel-Stadt Bildungsrat abzuschaffen. Er soll durch ei- um ab. Deshalb befürwortet das Komitee arbeiteten. Nur rund 14 200 Personen aus nen kompetenzlosen Beirat ersetzt wer- Starke Schule den Ersatz des Bildungsrats dem Stadtkanton verdienten ihr Brot im den, der rein beratend tätig wäre. durch einen Beirat. Während die Regie- Gegenzug in Baselland. Pendlersaldo aus Der Bildungsrat verfügt wie der Erzie- rung die Entscheidungsbefugnisse selber Liestaler Sicht: minus 29 943. (Insgesamt hungsrat in Basel-Stadt über grosse Ent- übernehmen möchte, würde das Komitee gab es im Halbkanton gut 6000 mehr Weg- scheidungsbefugnis. Er allein entscheidet Starke Schule am liebsten den Landrat als Zupendler.) Ganz anders sieht es bei über Lehrmittel, Lehrpläne und Stunden- über Lehrpläne, Lehrmittel und Stunden- den Grenzgängern aus: Nur etwa 480 Ba- tafeln an den Volksschulen. Als Relikt der tafeln entscheiden lassen. selbieter arbeiteten 2011 im Ausland, wäh- Helvetik ist er ein weitgehend unabhängi- Der heutige Bildungsrat steht unter rend rund 18 700 Personen für die Arbeit ges Gremium, das garantieren soll, dass dem Vorsitz von Regierungsrätin Monica über die Grenze und in den Landkanton der Unterricht an den Schulen nicht nach Gschwind und setzt sich aus Vertreterin- fuhren (Saldo: plus 18 215). politischen, sondern nach fachlichen nen und Vertretern von Lehrervereinigun- Als erwerbstätig gilt übrigens, wer ein Grundsätzen organisiert wird. gen, Parteien und Wirtschaftsverbänden Einkommen von mindestens 2300 Fran- Naheliegenderweise wehrt sich der Bil- zusammen. ken pro Jahr erzielt. dungsrat in der Vernehmlassung zur vor- tageswoche.ch/+bwm1v × tageswoche.ch/+kzywb ×

Gesehen von Tom Künzli

Tom Künzli ist als Illustrator für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften tätig. Der 42-Jährige wohnt in Bern.

TagesWoche 08/17 Kunstmuseum Kein Run auf den Neubau von Matthias Oppliger

egen des neuen Prestigebaus hatte die Führung des Kunst- W museums für 2016 eine stattli- che Besucherzahl budgetiert. 300 000 Personen sollten durch die drei Gebäude pilgern. In die Nähe dieser Zahl kam das Kunstmuseum zuletzt 2013, als mit der Ausstellung «Die Picassos sind da!» ein Publikumsmagnet auf dem Programm stand. Üblicherweise bewegte sich die Be- sucherzahl im Bereich von 200 000. Nun zeigt sich, dass die Messlatte deutlich zu hoch gelegt wurde, wie Muse- umssprecher Gerrit Terstiege bestätigt. Statt der erwarteten 300 000 kamen nur knapp 260 000 Besucher. «2016 war für 2017 gilt: Sonnenbaden geht, Schwimmen nicht. Foto: nchenga unser Museum in vielfacher Hinsicht ein besonderes Jahr: In den Monaten bis zur Gartenbad nicht nachkommen: «Die in der Saison Eröffnung von Neubau und Hauptbau 2016 neu eingeführten Regelungen im (Mitte April) hatte ja nur das Museum für Frauenbad haben sich bewährt. Das Frau- Gegenwart bei freiem Eintritt geöffnet», «Eglisee» bleibt enbad ist das einzige derartige Angebot in fügt Terstiege an. der Region. Eine Änderung für eine einzi- ge Saison ist deshalb nicht sinnvoll», heisst Fehlbudgetierung mit Folgen diesen Sommer es in der Mitteilung. Damit ist das Frauen- Diese «Besonderheiten» waren abseh- bad auch dieses Jahr nur für Frauen ab 16 bar. Warum wurden sie bei der Budget- für Badegäste Jahren zugänglich. planung nicht berücksichtigt? Terstiege: «Es war im Voraus gewiss schwer einzu- 50-Meter-Bahnen für den Winter schätzen, inwieweit die Eröffnung eines geschlossen Im Tribünengebäude sind aktuell Vor- neuen Gebäudes die Monate der Schlies- bereitungsarbeiten für die neue Wasser-/ sung wieder wettmachen würde.» Weite- von Simone Janz Glykol-Kältetechnik im Gange. Im Som- re Fragen wollte er mit Hinweis auf mer soll dann die neue Kältezentrale ein- den «noch nicht bereinigt vorliegenden eit Herbst 2016 wird im Gartenbad gebaut werden. Von März bis ­August 2017 Jahresabschluss» nicht beantworten. Es Eglisee gebaut und saniert. Der sollen zum Schutz des Grundwassers ent- sei aber absehbar, dass der Abschluss S Grosse Rat hatte 2015 einerseits den lang der beiden Becken die Bodenplatten­ nicht negativ ausfallen werde. Bau einer Traglufthalle und andererseits entfernt und der Untergrund abgedichtet Mit dem Neubau halste sich die Muse- die Sanierung der Kälteanlage der Eis- werden. Gleichzeitig würden die Befesti- umsführung zusätzliche Betriebskosten bahn bewilligt. Die Arbeiten dauern ein gungspunkte für die Traglufthalle einbe- von 4,8 Millionen Franken jährlich auf. Jahr – und lassen damit die Badesaison toniert. Diese werden bloss zur Hälfte vom Kan- 2017 ins Wasser fallen: Das Familien- und Die Halle über dem Schwimmerbecken ton getragen, der Rest muss über die soge- das Schwimmerbecken bleiben im Som- im «Eglisee» soll im Herbst 2017 den nannten Drittmittel (Sponsoring, Spen- mer geschlossen. ­Betrieb aufnehmen können. Zwei der neu- den, Schenkungen) gedeckt werden. Bei einer Informationsveranstaltung en 50-Meter-Bahnen seien dann jeweils Dazu kommt, dass auch eine weitere im November letzten Jahres seien die für das öffentliche Streckenschwimmen Einnahmequelle nicht so stark sprudelt, ­Anliegen der Bevölkerung angehört wor- zugänglich. wie erhofft: Der Umsatz der beiden Buch- den, schreiben das Erziehungsdeparte- tageswoche.ch/qkvy1 × läden ging auch 2016 zurück. Das geht aus ment und das Bau- und Verkehrsdeparte- einem Budget-Bericht der grossrätlichen ment in einer gemeinsamen Medienmit- Bildungs- und Kulturkommission (BKK) teilung. Dem Wunsch nach normalen Öff- zuhanden der Finanzkommission hervor. nungszeiten für die Liegewiese, das Die Museumsführung muss bei der Planschbecken und das Restaurant kom- ANZEIGE Akquise von Drittmitteln deutlich zule- me das Sportamt nach: Während der gen, um all diese Löcher stopfen zu kön- ­Umbauarbeiten sind diese als eine Art nen. Ein schwieriges Unterfangen, wie Parkanlage für die Bevölkerung kostenlos etwa der Kassier des Fördervereins zugänglich. «Freunde des Kunstmuseums Basel», Hans Furer einräumt. «Welcher Spender Frauenbad bleibt offen will schon Geld geben, nur um ein Defizit Das Frauenbad ist von den Sanierungs- auszugleichen? Es ist viel attraktiver, mit arbeiten nicht betroffen. Die Badi-Gäste seiner Spende ein konkretes Projekt, eine vom Eglisee verlangten deshalb vom Ausstellung oder eine Anschaffung zu Sportamt, dieses für die kommende Sai- unterstützen», sagt Furer. son zeitweise auch für Männer zugänglich tageswoche.ch/+mq2ta zu machen. Diesem Wunsch könne man

TagesWoche 08/17 Bildstoff 360° tageswoche.ch/360

Cape Canaveral Von Startrampe 39 im Kennedy Space Center flogen einst Mondraketen und Space Shuttles der Nasa ins All. Heute starten in Florida die unbemannten Falcon-9-Raketen von Internet-Mil­ lardär Elon Musk mit Versorgungs­ gütern zur Raum­ station ISS. joe skipper/reuters

Nimini Warten, bis der Arzt kommt. In den von Bürger­ krieg und Hunger geplagten Dörfern des Südsudans ist eine vom Kinder­ hilfswerk Unicef unterstützte ­mobile Klinik unterwegs. siegfried modola/ Reuters

London Britain, Britain, Britain. Ob Brexit oder EU, Haupt­ sache, die Passan­ ten in Ostlondon wissen, in welchem Königreich sie sich gerade befinden. toby melville/ reuters New York City Mit Pelzkragen und Hut, aber unter dem Mantel schon tief ausge- schnitten: Was hier in Manhattan präsentiert wird, sieht nach Früh- ling aus, tatsäch- lich handelt es sich aber schon um die Mode für den nächsten Herbst. shannon stapleton/ Reuters

Madrid Alle Luft schon draussen? Von wegen, das Werk «Self-portrait as a child» von ­Clemens Krauss wird an der Kunstmesse Arco ja erst aufgebaut. Die Hülle bleibt allerdings leer. susana vera/reuters 18 Kommentar Die Schweizer Medienpolitik stände einer Bananenrepublik gut an. Private stellen die Weichen, um sich auf Kosten der Allgemeinheit zu vergolden und nennen es «Medienfreiheit». Wie SRF-Gegner mit SRF reich werden wollen

Verkehr und Fernmeldewesen, KVF) heisst Natalie Rickli, SVP-Nationalrätin aus Zürich. Ihr Beruf: «Partner Relation Manager», Goldbach Group. Und da ­hören die Verbindungen längst nicht auf. Das Geschäft von Ricklis KVF ergibt bei genauerer Betrachtung (die Kommission nahm den Text mit 13 zu 10 Stimmen bei tellen Sie sich vor, Sie beziehen zwei Enthaltungen an) weniger Sinn. eine neue Wohnung. Sie hat – das So sollen alle Beiträge und Inhalte, die ist selbstverständlich hierzulande etwa von den SRF-Redaktionen erstellt – in Küche und Bad einen Wasser- werden, «kostenfrei» weitergegeben wer- Sanschluss. den – an alle anderen Schweizer Medien. Und stellen Sie sich nun vor, ein paar Dies, weil die SRG eine «dominante Stel- Politiker und ein paar private Getränkefir- lung im Bereich von Nachrichten-Videos men würden bei Ihnen an der Türe läuten Gabriel Brönnimann ist Leiter Region mit nationalem und überregionalem und verlangen, dass Sie ihnen Ihren Was- bei der TagesWoche ­Inhalt» habe. seranschluss zur Verfügung stellen. Gratis. tageswoche.ch/+h2bxe Gegen das Argument, die Inhalte sol- Damit die Firmen Ihr Wasser in eigene Fla- len möglichst viele Schweizerinnen und schen abfüllen und verkaufen können. Schweizer erreichen, ist sicher nichts Kuriose Geschichte oder vielmehr: Das zweite Geschäft hat auf den ersten ­einzuwenden. Allerdings ist das ein ­Totaler Wahnsinn, nicht wahr? Aber genau Blick nichts mit dem ersten zu tun: Tame- Scheinargument, weil das bereits bestens das versucht eine bürgerliche Phalanx dia, das grösste Schweizer Verlagshaus, funktioniert: Die Verbreitung mit allen in Bern durchzubringen. Nur geht es dabei kooperiert verstärkt mit dem Vermarkter TV-, Radio- und den diversen SRF-Online- nicht um Wasseranschlüsse, sondern um Goldbach Group. Die beiden Riesen ge- Auftritten ist bereits gewährleistet. unabhängige Informationen, um den Ser- hen eine weit reichende Werbeallianz im vice Public. In Bedrängnis gerät dabei die Bereich der Video-Werbung ein. Integral «Freiheit» ist nur Schall und Rauch öffentlich-rechtliche SRG­ aufgrund finan- durch Goldbach vermarktet werden die Der mediale Alltag beweist zudem, dass zieller Interessen privater Unternehmen. Videos von «20 Minuten» sowie, laut «per- das Verhältnis zwischen SRF und Privaten Konkret geht es um zwei Geschäfte: soenlich.com», vom gesamten Newsnet- bestens funktioniert. Es ist ein stetes Das erste Geschäft sieht auf den ersten Verbund (die Sites von «Tages-Anzeiger», ­Geben und Nehmen: Wenn SRF – was fast Blick harmlos aus: Die Fernmeldekom- «Berner Zeitung», «Basler Zeitung», «Der täglich der Fall ist – eine Geschichte bringt, mission des Nationalrats hat den Bundes- Bund», «24 heures», «Le Matin» und «Tri- die private Medien interessiert, dann rat am 13. Februar damit beauftragt, eine bune de Genève»). ­recherchieren deren Journalistinnen und «Open Content»-Vorlage auszuarbeiten Eine Verbindung zwischen den beiden Journalisten weiter. Und in ihren Beiträ- für Inhalte der SRG-Mediathek. Die Inhal- Geschäften fällt dann allerdings bald auf. gen zitieren die ­Originalquelle respektive te sollen so eine «möglichst breite Öffent- Die Präsidentin der Fernmeldekommis­ sie setzen, falls sie im Internet publizieren, lichkeit» erreichen. sion des Nationalrats (Kommission für einen Link.

TagesWoche 08/17 19 Alles normal, alles kein Problem: Das zu schnell. Die Zitrone kann man langsam SRG gratis die Herausgabe aller ihrer Originalvideo, der Originalbericht von auspressen, bis zum bitteren Ende. ­Inhalte fordert.» SRF ist nur einen Klick entfernt. So wird Ein (noch) fiktives Beispiel: So könnte Das komme, so Badran, «einer Subven- gewährleistet, dass die von privaten Me- etwa ein werbefinanziertes Online-Portal tionierung der Gebührenzahlenden von dienhäusern engagierten Journalistinnen einen News-Beitrag von «10vor10», vom Goldbach und Tamedia gleich». Sie fügte und Journalisten für ihren Lohn auch ar- Volk per Gebühren bezahlt, mit dem eige- an: «Und keiner empört sich.» beiten müssen. Denn die Portale der Priva- nen Firmenlogo versehen, einen neuen Vielleicht ändert sich das, wenn die ten leben von Werbung. Die SRG hingegen Text dazu liefern, den Kontext verfremden Vorlage an den Ständerat gelangt. Dem Rat darf im Internet nicht werben (das Argu- – und das Ganze erst noch als «journalisti- würde es gut anstehen, sich die Worte von ment der Werbeverbieter: Die Konkurrenz sche Eigenleistung» und «Service Public» Tamedia-VR-Präsident Pietro Supino in für die Privaten wäre zu gross, dürften mit der eigenen Werbung garniert ge- Erinnerung zu rufen. Dieser sagte schon ­Programme der SRG im Netz werben. winnbringend dem Volk servieren. im Sommer 2016 an der Service-­Public- Was wiederum gegen die Behauptung Konferenz des Verbands Schweizer Medi- spricht, die Programme der SRG würden «Und keiner empört sich» en (Präsident: Pietro Supino), die SRG nicht genügend Schweizerinnen und So etwas wäre – denkt man an einen müsse im Internet wie im Werbemarkt Schweizer erreichen). Verlag von der Grössenordnung der Tame- «Mass halten» – und sich zum «Open Die von den SRG-Gegnern der «Aktion dia (Gewinn 2015: 334 Millionen Franken) Source»-Anbieter entwickeln, der gebüh- Medienfreiheit» und den grossen Schwei- oder an einen wachsenden Vermarktungs- renfinanzierte Inhalte den Verlagen zur zer Verlagen angeführten Argumente für Riesen wie Goldbach (Umsatz 2015: 234 Weiterverarbeitung überlasse. «Open Content» oder eben «Freiheit» sind Millionen Franken) – dann mehr als nur Eine Forderung, die ganz zufällig 1:1 Schall und Rauch. «kurios», wie es die NZZ in einem treffen- dem Geschäft der angeblich unabhängi- den Kommentar formulierte. Und sicher gen Kommission des Parlaments ent- Mit der Vorlage steht nicht freiheitlich. spricht, deren Präsidentin zufälligerweise Die Zürcher SP-Nationalrätin Jacqueli- bei Tamedias neuem grossem Video-Ver- die Möglichkeit ne Badran schrieb bereits am 15. Mai 2015 marktungs-Geschäftspartner arbeitet. × (!) einen prophetischen Artikel: «Wetten, greifbar nahe, durch dass Tamedia und Goldbach zusammen- gehen?» Letzten Dienstag stellte Badran Gebühren finanzierte auf Facebook fest: «Ganz zufällig wurde acht Tage vor der heutigen Bekanntgabe Inhalte mit eigenen der Werbeallianz zwischen Tamedia und Goldbach im Videobereich eine Kommis- Werbeeinnahmen sionsmotion gutgeheissen, die von der weiter-zuverbreiten. ANZEIGE Es geht nicht um Freiheit – die Unab- hängigkeit der SRG von politischen und wirtschaftlichen Interessen ist bekannt- lich durch Bundesverfassung und Gesetze gegeben. Es geht einzig um die Interessen privater Vermarkter und Verlage. Und mit der aktuellen Vorlage steht für diese gar die Möglichkeit greifbar nahe, von der Bevöl- kerung per Gebühren finanzierte Inhalte auf ihren werbefinanzierten Portalen – gratis!, aber mit eigenen Werbeeinnahmen – weiterverbreiten zu können. Verräterische Textstelle ILIAS ODYSSEE Übrigens: Die Präsidentin der «Aktion „ICH BITTE DICH, GIB „WO SOLL ICH HIN“ Medienfreiheit» – ein neoliberaler Ver- band, der politisch und wirtschaftlich MIR MEINEN SOHN ...“ ­gegen öffentlich-rechtlich finanzierte H-Dieter Jendreyko erzählt und ­Medien lobbyiert – heisst Natalie Rickli. H-Dieter Jendreyko spielt und Die verräterischste Stelle im Text der erzählt den 22. und 24. Gesang liest aus dem 1.; 5. - 13. Gesang Vorlage der KVF: Die SRG soll ihre Pro- Sa, 04. März, 17.30 Uhr So, 05. März, 16.30 Uhr gramme den Privaten in «Einzelsequen- Fr, 10. März, 19.00 Uhr Sa, 11. März, 20.00 Uhr zen mit Originalton, jedoch ohne gespro- So, 12. März, 16.30 Uhr So, 19. März, 16.30 Uhr chene Zusatztexte, Begleitmusik und Ein- Sa, 18. März, 17.30 Uhr blender» zur Verfügung stellen. Sprich: Der Konsument soll nicht sehen, wer den Gastspiel des Od-theater Basel. Inhalt erstellt hat. Sauberer Journalismus Eintritt: 30 CHF (20 CHF) (etwa wesentliche Hintergrundinformati- Besuchen Sie Ilias und Odyssee zu einem Kombipreis: onen zu mehrdeutigen Bildsequenzen) 50 CHF (statt 60 CHF) erm. 30 CHF (statt 40 CHF) Daten frei wählbar. soll auch verhindert werden. Der Autor ­einer Nachricht soll keine Rolle spielen. Hier zeigen die angeblichen Open- VORVERKAUF Content-Verfechter ihr wahres Gesicht. Es Goetheanum Bider & Tanner geht ihnen nicht um Öffnung, sondern Tel. +41 (0)61 706 44 44 Tel. +41 (0)61 206 99 96 letztlich um die Schliessung der Inhalte [email protected] [email protected] der SRG und ihrer Programme. Aber nicht

TagesWoche 08/17 20 Wahlkampf in Frankreich von Georg Kreis Mehrere Präsidentschaftsanwärter s­ ollen n Frankreich ticken Zeitbomben. Diese bestehen einerseits aus der Steuergelder zweckentfremdet haben. Misere in den Banlieus und ande- rerseits aus den wirtschaftlich, de- Ihre Anhänger kümmert das nicht weiter. Imografisch und kulturell ausge­powerten Provinzen. Das Elend der Vorstädte explo- diert von Zeit zu Zeit in Gewalt, während das Provinzelend nur bei grösserem Stel- lenabbau in Firmen und bei Protestwah- len zur Kenntnis genommen wird. Frau Fillon Schon bald haben die Französinnen und Franzosen Gelegenheit, mit dem Stimmzettel ihrer Malaise, aber auch ihren Heilserwartungen Ausdruck zu geben. Am 23. April findet der erste Durchlauf der Prä- macht die sidentschaftswahlen statt. Die etablierten Lager der Rechten und der Linken haben bereits ihre Kandidaten gekürt (François Fillon und Benoît Hamon), und die Führe- rin des Front National, Marine Le Pen, Post auf stand schon lange als Kandidatin fest. Aber noch ist nicht klar, wer im ersten Wahlgang wirklich antreten wird. Die Uhr tickt nämlich auch für eine be- sondere Frist: Die Kandidaten müssen bis

Die Konkurrenz freuts: Präsidentschaftskandidat Fillon bringt sich selber in Schieflage. foto: reuters

TagesWoche 08/17 21 am 17. März beim Verfassungsrat angemel- arbeiten. In einer weiteren Enthüllung Auch Marine Le Pen, die Führerin des det sein, versehen mit 500 Unterstützungs- wurde bekannt, dass auch zwei seiner Kin- Front National, steht wegen unkorrekter unterschriften. Das dürfen nicht die Auto- der (Marie und Charles) mit über 80 000 Geldbezüge in der Kritik. Neben «Penelope- gramme irgendwelcher Citoyens sein, Euro für fiktive Beschäftigung bedient gate» gibt es also auch ein «Marine­gate». sondern jene von gewählten Mandatsträ- worden seien Aber nicht wegen ihrer russischen Kredite gern (Parlamentarier auf Europa-, Staats-, Man fragt sich, wie Fillon das erklären und des vom antisemitischen ­Vater bezo- Regions- oder Departementsebene, Bür- will, wenn er als Kandidat bei Fabrikbesu- genen Darlehens. Als Abgeordnete des germeister und gewählte Vorsitzende chen müden Arbeiterinnen gegenüber- ­Europäischen Parlaments hat sie ihre Ka- ­höherer Gebietskörperschaften). steht, die mit rund 2000 Euro im Monat binettschefin und ihren Leibwächter als Nach dem 17. März gilt die Roulette-­ auskommen müssen. Vermeintlich schlau, angebliche Parlamentsmitarbeiter bezahlt Regel: Rien ne va plus! Das ist bei diesen spielt er jetzt die Genderkarte und wirft und so gegen 340 000 Euro unrechtmässig Wahlen besonders wichtig, weil gegen seinen Kritikern Frauenfeindlichkeit vor: bezogen. Die französische Justiz ermittelt François Fillon, den offiziellen Kandida- «Nur weil sie meine Ehefrau ist, soll sie seit Dezember deswegen gegen sie, und ten der rechtsbürgerlichen Republikaner, nicht arbeiten dürfen?» Der Vorwurf be- auch das EU-Amt für Betrugsbekämpfung wegen der Weitergabe von Staatsgeldern trifft indessen nicht das Arbeiten, sondern ist aktiv geworden. Le Pen rechtfertigt sich an seine Familie (Gattin und zwei von fünf vielmehr das Nichtarbeiten! mit dem Argument, sich nicht wie Fillon Kindern) eine Untersuchung läuft – und er persönlich bereichert, sondern nur im seinen Rückzug versprochen hat für den «Nur eine Bäuerin» ­Interesse des «Volkswohls» gehandelt zu Fall, dass es zur Anklage kommt. Das müss- Die brave Penelope schweigt zu den haben. Weil sie die Frist zur Rückzahlung te vor dem 17. März ­geschehen, damit ein Irrfahrten ihres Odysseus. Früher war sie verstreichen liess, kürzt das Europaparla- Plan B aktiviert werden könnte. gesprächiger, und so wird genüsslich eine ment nun ihre Bezüge. Immerhin hat die Finanzstaatsanwalt- Aufnahme hervorgeholt, in der sie vor schaft vorläufige Ermittlungen im Ver- ­Mikros und Kameras erzählt, sie habe nie Die Machenschaften dacht der Veruntreuung öffentlicher Gel- für ihren Mann gearbeitet und fühle sich der eingeleitet, dies bei einem Politiker, wohler auf dem Landsitz der Familie als der Kandidaten der «Transparenz» auf seine Fahne ge- auf dem Pariser Parkett: «Ich bin nur eine schrieben hat. Vorläufig tickt auch diese Bäuerin.» Gemäss Fillon soll sie aber doch fördern das Gefühl, Bombe. Ob sie intern entschärft werden regelmässig seine Post geöffnet und bear- kann, wird sich weisen. beitet haben. Und was das wert gewesen dass Politik ein Bekannt gemacht hat die sehr unschö- sei, könne nur er beurteilen. nen Bezahlungen das Satireblatt «Canard Der sich leicht schuldig und doch nicht Drecksgeschäft ist. Enchaîné». Es muss damit gerechnet wer- schuldig gebende Fillon beschuldigt nun den, dass die Redaktion noch nicht ihre die Medien massiv, weil sie das getan Die Liste lässt sich verlängern. Ein wei- ganze Munition verschossen hat. Mitt- ­haben, was ihre Aufgabe ist, nämlich terer Präsidentschaftsanwärter, dem Aus- woch für Mittwoch rechnet man nun mit ­Öffentlichkeit herzustellen. Für ihn ist das sichten nachgesagt werden, der junge neuen Enthüllungen. Letzte Woche war al- «mediale Lynchjustiz». Die Bekannt­ Shootingstar Emmanuel Macron mit sei- lerdings nicht Fillon selbst an der Reihe, machung der unverfrorenen Selbstbedie- ner Bewegung «En Marche» (Vorwärts), sondern sein Sprecher, Thierry Solère, der nungspraxis hat in der Tat Folgen: Im sieht sich ebenfalls der Kritik des miss- 2010–2013 seine Steuern nicht bezahlt hat. ­Moment liegen seine Umfragewerte so tief, bräuchlichen Umgangs mit Staatsgeldern dass er es voraussichtlich nicht in die ausgesetzt, weil er als Wirtschaftsminister François Fillons Frau Stichwahl vom 7. Mai schaffen wird. in kurzer Zeit den grössten Teil seiner Ein Rettungsversuch hat darin bestan- staatlichen Repräsentationsgelder ausge- soll über 800 000 Euro den, dass er, der von 2007 bis 2012 unter geben und womöglich zur Vorbereitung Sarkozy Premierminister war, bei seinem seines Wahlkampfes eingesetzt hat. aus Steuermitteln ehemaligen Chef Unterstützung suchte. Lautet die Alternative gemäss zitiertem Dieser wird wegen unsauberer Geld­ Diktum denn bloss: fähig, aber unanstän- bekommen haben, geschäfte ebenfalls von der Justiz bedrängt. dig oder anständig, aber unfähig? Man Inzwischen übernahm Fillon Sarkozys wünscht sich doch für Frankreich die ohne dafür zu arbeiten. Vorgehensweise: Er predigt härtere Re- Kombination fähig und sogar anständig. pression, will bei Straftaten das Mündig- Im bürgerlichen und im linken Lager ist Fillon hat sich inzwischen für seinen keitsalter auf 16 Jahre heruntersetzen und man über krumme Touren von Partei­ Fehler entschuldigt; im gleichen Atemzug zusätzliche Gefangenenplätze schaffen. exponenten zu recht irritiert. Da sind die aber gemeint, ihn gar nicht begangen zu Konsequenzen besonders «zerstörerisch», haben. Es habe einfach der Kultur von ges- «Zerstörerisches Fehlverhalten» um ein Wort des Gerichts nochmals aufzu- tern entsprochen. Ein Teil seiner Anhän- Fillons Konkurrenten können zu- nehmen. Solche Machenschaften alimen- gerschaft ist bereit, ihm dies nicht weiter schauen, wie sich der angeschlagene Kan- tieren nämlich das latente Gefühl, dass übel zu nehmen. Entscheidend sei nicht didat weiter verrennt und nicht daran ­Politik ein Drecksgeschäft ist. Dies ist eine dieser punktuelle Fehler, sondern das For- denkt, seiner Partei den Gefallen eines weitere Zeitbombe. mat als Staatschef. Besser ein fehlerhafter Rückzugs angedeihen zu lassen. Obwohl Politikverdrossenheit spielt bekannt- Politiker (un fautif), der das Land rettet, als frühere Anhänger nach einem neuen Kan- lich populistischen Agitatoren in die Hän- ein sauberer, der das Land in den Abgrund didaten rufen, will er nicht aufgeben. de. Der Rechtspopulismus kultiviert das führt. Weder Colber noch Napoleon, Tal- Er könnte sagen: Schwarze oder viel- ideologische Konstrukt des Gegensatzes leyrand und Clemenceau, überhaupt die mehr rote und braune Schafe gibt es auch zwischen reiner Volksbasis und korrupter Online wenigsten grossen Staatsmänner, die zum in anderen Lagern. Wir erinnern uns an Elite. Dabei stört es die Anhängerschaft Wohl des Landes gewirkt hätten, seien den ehemaligen sozialistischen Budget- dieser Populisten wenig, wenn sich zeigt, Heilige (petits saints) gewesen. minister Jérôme Cahuzac, der Ende 2016 dass auch ihre Elite Dinge dreht, die sie Schauen wir uns den Fehler an: Frau wegen Steuerbetrugs zu drei Jahren verur- ­anderen vorwerfen. Le Pens Fangemeinde Fillon, die schöne Frau mit dem schönen teilt wurde. Er, der für Steuerflucht zustän- wird sich kaum von ihrer Jeanne d’Arc Namen Penelope, soll als parlamentari- dig war, hatte den Staat um 3,5 Millionen abwenden, sondern deren Verhalten als tageswoche.ch/ sche Assistentin in 15 Jahren über 800 000 Euro geprellt. Und das Gericht hatte dies cleveren Schachzug feiern, mit dem sie es themen/ Euro aus Steuermitteln zugeschrieben als «geradezu zerstörerisches Fehlverhal- nur den anderen gleichtut. Georg Kreis ­bekommen haben, ohne dafür wirklich zu ten» eingestuft. tageswoche.ch/+nr159 ×

TagesWoche 08/17 22 Bestattungsanzeigen Basel-Stadt und Region

Allschwil 13.02.2017, Birsstr. 244, Hochuli, Heidi Beat- Basel, Trauerfeier: Sollberger-Hägeli, 24.02, 13.30 Uhr, röm.- str. 11, Reinach, Trauer- Basel, Trauerfeier: rice, von Basel/BS, Dienstag, 28.02., Erika, von Basel/BS/ kath. Kirche Muttenz, feier und Beisetzung: Barmettler, Josef, von Freitag, 24.02., 13.02.1952–10.02.2017, 13.30 Uhr, Friedhof Wyningen/BE, Bestattung anschlies- Donnerstag, 02.03., Basel/BS, Buochs/NW, 09.30 Uhr, Friedhof Holeestr. 119, Basel, am Hörnli. 12.06.1949–10.02.2017, send, ca. 14.45 Uhr, 10.00 Uhr, Friedhof 08.04.1949–14.02.2017, am Hörnli. wurde bestattet. Holderstr. 14, Basel, Friedhof Muttenz. Fiechten Reinach. Birsfelderstr. 61, All- Naeher-Schiesser, wurde bestattet. schwil, Trauerfeier: Bieg-Zihlmann, Alwin Hofer, Samuel, von Margaretha Verena, Bernhard-Eberle, Werner-Blaser, Mittwoch, 04.03., Robert Erhard, von Basel/BS, 09.07.1948– von Basel/BS, Stöckli-Anderegg, Hermann Friedrich, Ulrich, von Basel/BS, 14.00 Uhr, röm.- kath. Basel/BS, Riehen/BS, 11.02.2017, In den 21.02.1918–19.01.2017, Emma, von Hofstet- von Basel/BS, 03.10.1933–17.02.2017, Kirche Muttenz. 18.05.1933–08.02.2017, Ziegelhöfen 22, Basel, Bruderholzweg 21, ten-Flüh/SO, 03.08.1926–29.01.2017, Steinrebenstr. 19, Riehenstr. 90, Basel, bestattet. Basel, wurde bestattet. 02.06.1929–10.02.2017, Reichensteinerstr. 55, Reinach, Trauerfeier: Blätter-Greub, Hugo, wurde bestattet. Lehenmattstr. 238, APH Käppeli, Muttenz, Mittwoch, 01.03., von Basel/BS, Hergis- Knupfer, Mario, von Ouie-Schupfer, Erika, Basel, wurde bestattet. wurde bestattet. 14.00 Uhr, Friedhof wil/NW, 09.10.1944– Brosi-Paulic, Katha- Basel/BS, 30.10.1945– von Therwil/BL, Fiechten. 19.02.2017, Obertor- rina, von Belp/BE, 11.02.2017, Brantgasse 5, 11.05.1941–14.02.2017, Swoboda-Thürkauf, Zobrist, Germaine, aus weg 92, Allschwil, 01.12.1925–09.02.2017, Basel, wurde bestattet. Elisabethenstr. 36, Emma Martha, Frankreich, 22.02.1922– Riehen Beisetzung im engsten Neuweilerstr. 55, Basel, Künst-Schmid, Werner Basel, wurde bestattet. von Oberwil/BL, 15.02.2017, APH Käp- Bertschmann-Waibel, Familienkreis. wurde bestattet. Otto, von Basel/BS, Poka-Szivos, Maria, 06.01.1932–08.02.2017, peli, Muttenz, Trauer- Esther, von Bettingen/ Rheinsprung 18, Basel, feier: Samstag, 25.02., Boppart-Wiss, Hans, Bühler, Heidi, 30.04.1937–11.02.2017, von Basel/BS, BS, 05.01.1939– wurde bestattet. 14.00 Uhr, église Saint von St. Gallen/SG, von Madiswil/BE, Colmarerstr. 74, Basel, 08.04.1933–07.02.2017, 12.02.2017, Morystr. 32, Georges in Châtenois. Waldkirch/SG, 17.05.1934–12.02.2017, wurde bestattet. Horburgstr. 54, Basel, Tribelhorn, Elsbeth Riehen, Trauerfeier: 09.04.1928–21.02.2017, Redingstr. 12, Basel, Kurth-Kaufmann, wurde bestattet. Rahel, von Basel/BS, Reinach Dienstag, 28.02., Muesmattweg 33, wurde bestattet. Elisabeth, von Reisch-Simon, Max 27.09.1938–10.02.2017, Bühler-Lüscher, 14.30 Uhr, Andreas- Allschwil, Trauerfeier Castrianni, Domenico, Basel/BS, 17.05.1921– Dieter, aus Deutsch- Holeestr. 119, Basel, Hanny, von Basel/BS, haus, Riehen. und Beisetzung: von Basel/BS, 08.02.2017, Im tiefen land, 26.01.1938– wurde bestattet. 31.08.1921–12.02.2017, Fricker-Wernli, Donnerstag, 09.03., 25.01.1947–14.02.2017, Boden 7, Basel, wurde 12.02.2017, Oberer Zink-Meury, Lilly, von Aumattstr. 79, Reinach, Frieda, von Basel/BS, 14.00 Uhr, Kapelle Hegenheimerstr. 28, bestattet. Batterieweg 68, Basel, Basel/BS, 28.01.1926– Trauerfeier und Urnen- 12.01.1920–05.02.2017, Friedhof Allschwil. Basel, wurde bestattet. Landolt-Sommer, wurde bestattet. 09.02.2017, Bruderholz- beisetzung: 27.02, Grenzacherweg 234, Krebs-Lanz, Willy, Conninge-Wilson, Rita, von Muttenz/BL, Riederer-Andermatt, weg 21, Basel, wurde 14.00 Uhr, Friedhof Riehen, wurde von Wattenwil/BE, Frank Ronald, aus dem Glarus Nord/GL, Elsa, von Basel/BS, bestattet. Fiechten, Reinach. bestattet. 02.01.1930–20.02.2017, Vereinigten Königreich, 13.01.1949–10.02.2017, 15.06.1927–15.02.2017, Zwyssig-Wirz, Josef Champion-Harsch, Gross, Ruth, von Lerchenweg 9, All- 17.09.1952–07.02.2017, Lehenmattstrasse 282, Giornicostr. 126, Basel, Werner, von Seelis- Rosel, von Basel/BS, Riehen/BS, 12.08.1932– schwil, Trauerfeier: Lothringerstr. 129, Basel, wurde bestattet. wurde bestattet. berg/UR, 23.03.1930– Gimel/VD, 03.05.1932– 13.02.2017, Morystr. 59, Dienstag, 14.03., Basel, wurde bestattet. Laszlo-Somosi, Béla Röthlisberger-Kromer, 11.02.2017, St. Galler- 21.02.2017, Oberer Riehen, Trauerfeier: 14.00 Uhr, Kapelle Ring 82, Basel, Trauer- Rebbergweg 118, Dienstag, 28.02., Friedhof Allschwil. Fluri-Gianesi, Erwin Miklos, von München- Fritz Max, von Basel/ Josef, von Basel/BS, stein/BL, 08.12.1927– BS, 24.07.1920– feier: Freitag, 24.02., Reinach, Trauerfeier 14.30 Uhr, Friedhof Schneider, Michel 30.09.1916–18.02.2017, 07.02.2017, St. Alban- 11.02.2017, Im Burgfel- 11.00 Uhr, Allerheiligen und Beisetzung: Diens- am Hörnli. Heinz, von Reigolds- Zeughausstr. 45, Basel, Anlage 59, Basel, wurde derhof 30, Basel, wurde Kirche. tag, 28.02., 14.00 Uhr, Iseli, Hans-Peter, von wil/BL, 12.07.1969– Trauerfeier: Dienstag, bestattet. bestattet. Bettingen Friedhof Fiechten, Basel/BS, 10.12.1934– 19.02.2017, Baselmatt- 28.02., 15.30 Uhr, Reinach. 09.02.2017, Gstalten- weg 166, Allschwil, Lehner-Lips, Eleonora, Salzmann-Burri, Bertschmann-Feger, Friedhof am Hörnli. von Basel/BS, Stilli/ Ursula Sofie, von Wilhelmine, von Jeanneret-Gris-Strup- rainweg 47, Riehen, Trauerfeier und Beiset- ler, Emma, von Le Beisetzung im engsten zung: Dienstag, 28.02., Ganter, Odile Jeanne, AG, 02.05.1930– Basel/BS, 15.02.1938– Bettingen/BS, von Basel/BS, 12.02.2017, Neuweiler- 08.02.2017, Nufenen- 25.12.1923–09.02.2017, Locle/NE, La Chaux- Kreis. 14.00 Uhr, Kapelle du-Milieu/NE, Basel/ Friedhof Allschwil. 24.02.1925–17.02.2017, str. 2, Basel, wurde str. 56, Basel, wurde Chrischonarain 135, Molnar-Jambor, Missionsstr. 1, Basel, bestattet. bestattet. Bettingen, wurde BS, 01.10.1926– Gisella, von Basel/BS, Stürchler, Hans Emil, Bestattung: Freitag, bestattet. 15.02.2017, Falken- 12.04.1928–16.02.2017, von Büren/SO, Lenz, Fritz, von Basel/ Saner-Rüfenacht, str. 1, Reinach, wurde 24.02., 13.30 Uhr, BS, 19.07.1926– Rosmarie, von Basel/ Frey, Johanna Ruth, Rebenstr. 12, Riehen, 27.10.1921–23.02.2017, Friedhof am Hörnli. bestattet. Trauerfeier: Montag, Steinbühlweg 20, 08.02.2017, Rudolf- BS, Röthenbach im von Binningen/BL, Glarner-Ledermann, str. 43, Basel, Trauer- Emmental/BE, 15.02.1928–15.02.2017, Kury-Zawischka, 27.02., 09.30 Uhr, Allschwil, Trauerfeier Peter, von Reinach/BL, Friedhof am Hörnli. und Beisetzung: Frei- Frieda, von Basel/BS, feier: Montag, 27.02., 09.09.1932–19.02.2017, Chrischonarain 135, Stäfa/ZH, 22.04.1920– 15.30 Uhr, Friedhof Kleinhüningerstr. 196, Bettingen, wurde 10.08.1929–21.02.2017, Müller-Schweizer, tag, 03.03., 14.00 Uhr Aumattstr. 79, Reinach, Besammlung: Kapelle 14.02.2017, Im Burgfel- am Hörnli. Basel, wurde bestattet. bestattet. Hanna, von Basel/BS, derhof 30, Basel, wurde Trauerfeier: Donners- 03.07.1921–06.02.2017, Friedhof Allschwil. Manuli-di Vincenzo, Santolini-Bruderer, Binningen tag, 02.03., 14.00 Uhr, bestattet. Alfio, aus Italien, Anna, von Trogen/AR, Inzlingerstr. 230, Wanner-Baggenstos, Küng-Bieli, Lina, Friedhof Fiechten, Riehen, wurde Agnes Anna, von Gooss-Fridli, Erika, 23.08.1947–13.02.2017, 23.10.1925–10.02.2017, von Schlierbach/LU, Reinach. von Basel/BS, Davos/ Inselstr. 62, Basel, Leimenstr. 67, Basel, bestattet. Basel/BS, Altbüron/ 23.02.1925–17.02.2017, Müller-Thüring, LU, 22.01.1919– GR, 08.09.1937– wurde bestattet. Trauerfeier: Freitag, Oberwilerstr. 62, Strübi-Flükiger, Geor- 10.02.2017, Hegenhei- 24.02., 15.30 Uhr, Marie, von Bütschwil- gette, von Basel/BS, 20.02.2017, Muesmatt- Martin-Menghini, Binningen, Abdan- Ganterschwil/SG, weg 33, Allschwil, merstr. 97, Basel, Hans, von Basel/BS, Friedhof am Hörnli. kung: Mittwoch, 01.03., 06.03.1928–12.02.2017, Trauerfeier: Freitag, 12.10.1933–17.02.2017, Inzlingerstr. 230, Trauerfeier und Bei- 13.09.1921–13.02.2017, Schäfer-Brehm, 14.00 Uhr, Abdan- Therwilerstr. 12, Rei- setzung: Freitag, 17.03., 24.02., 14.30 Uhr, Wettsteinallee 143, Helga, von Safien/GR, kungskapelle Friedhof Riehen, wurde Friedhof am Hörnli. nach, Trauerfeier und bestattet. 10.30 Uhr, Kapelle Basel, wurde bestattet. 29.09.1959–09.02.2017, Blözen, Pratteln. Beisetzung: Frei- Friedhof Allschwil. Greter, Peter, von Martin, Verena Elisa- Dornacherstr. 301, Birsfelden tag,03.03., 14.00 Uhr, Luzern/LU, 23.01.1938– Basel, wurde bestattet. Basel beth, von Zürich/ZH, Bauer , Verena, von Freidhof Fiechten 13.02.2017, Leimen- Reinach. Anderegg, Gertrud, 14.11.1949–11.02.2017, Schaltegger, Anna Basel/BS, Glarus Süd/ str. 67, Basel, wurde Benkenstr. 82, Basel, Marie, von Winter- von Basel/BS, Ober- bestattet. GL, 15.10.1946– Peter-Vetter, Elisabeth, bipp/BE, 13.04.1948– wurde bestattet. thur/ZH, 25.06.1931– 21.02.2017, Buren- von Oberwil/BL, 12.02.2017, Reinacher- Hasler-Roth, Fanny, Miguel-Formica, 14.02.2017, Rheinfelder- weg 37, Birsfelden, 29.08.1924–15.02.2017, str. 56, Basel, wurde von Basel/BS, Antonio, aus Spanien, str. 21, Basel, Trauer- Beisetzung im engsten Aumattstr. 79, Reinach, bestattet. 05.07.1924–18.02.2017, 18.11.1948–16.02.2017, feier im engsten Kreis. Familienkreis. Beisetzung im engsten St. Johanns-Ring 122, Familienkreis. Baer-Montalvo, Ger- Gasstr. 66, Basel, wurde Schmidt-Dörflinger, Muttenz Basel, Trauerfeier: bestattet. Sigisbert, von Tujetsch/ hard, von Basel/BS, Dienstag, 28.02., Bellitti-Ficeto, Maria Schmocker-Bürgisser, 06.02.1934–17.02.2017, Miksa-Samanc, Ana, GR, 12.12.1926– Marta , von Ringgen- 14.30 Uhr, St. Johanns- 08.02.2017, Schönau- Antonia, aus Italien, Spiegelbergstr. 27, Ring 122. aus Serbien, 17.02.1937– 02.02.1931–14.02.2017, berg/BE, 21.06.1929– Basel, Trauerfeier: 13.02.2017, Hammer- str. 78, Basel, wurde 18.02.2017, Fleischbach- Hausmann-Ardizzoia, bestattet. Bahnhofstrasse 6, Freitag, 24.02., str. 88, Basel, wurde Muttenz, Trauerfeier: str. 1, Reinach, wurde 15.30 Uhr, Tituskirche, Doris Maria, von bestattet. beigesetzt. Im tiefen Boden 75. Schafisheim/AG, 13.07.1934–11.02.2017, Miserez-von Arx, Schwendener-Schnepf, Bernauer-Walther, Mülhauserstr. 35, Maurice, von Cornol/ laufend aktualisiert: Ursula, von Buchs/SG, Maria Regina, von Basel, wurde bestattet. JU, 23.10.1930– tageswoche.ch/todesanzeigen Sevelen/SG, 12.10.1942– Basel/BS, 11.07.1937– 16.02.2017, Bungestr. 14, 21.02.2017, Passwang-

TagesWoche 08/17 Die Zukunft im Blick: Präsident Bernhard Heusler verlässt den FC Basel. foto: keystone

FC Basel von Christoph Kieslich iesen Freitag wird es noch ein- Der FCB verliert auf einen Schlag seine mal einen kraftvollen Tusch geben. Die Clubleitung prä- ganze Führungsriege. Das wirft F­ ragen sentiert die wichtigsten Ge- Dschäftszahlen der FC Basel 1893 AG, und auf nach der Zukunft des Clubs. dem Rest der Fussball-Schweiz wird es einmal mehr schwindlig werden. Lauter Rekorde wurden erwirtschaftet – rund 130 Millionen Franken Umsatz, um die 30 Millionen Gewinn. Die Rücklagen äuf- net der FCB damit auf über 50 Millionen. Die Götter­ Von den 20 Millionen Kapital in der Hol- ding AG ganz abgesehen. Und dann wird sie bald weg sein, die Clubführung um Bernhard Heusler. Ante portas steht Bernhard Burgener, Unter- dämmerung nehmer und Champions-League-Ver- markter (siehe Seite 23). Der Verwaltungs- rat wird «gemeinsam und ausnahmslos seine Funktionen zur Verfügung stellen», wie Heusler am Sonntag verdeutlichte. Das spektakuläre 4:3 gegen Lausanne wur- de zur Randnotiz angesichts der umwäl- zenden Neuigkeiten.

Warum die Clubleitung mit dem Latein am Ende ist 2004 trat Heusler in den Vorstand des FCB ein, 2008 übernahm er die Geschäfte von Gigi Oeri und 2012 wurde er ihr Nach- folger als Präsident. Der Abtritt der seit-

TagesWoche 08/17 24 dem amtierenden Führungscrew hat sich gen «abgewürgt», wie Heusler sagt, und Burgener hat ankündigt, die Aktien als Pri­ abgezeichnet, obwohl sie eine für die stattdessen eine «Basler Lösung» gesucht, vatperson zu erwerben. Sie dürften ge­ Schweiz einzigartige Erfolgswelle reitet. «fast provoziert, wenn wir ehrlich sind». schätzt für einen tiefen einstelligen Millio­ Einzig der Zeitpunkt war nicht abzusehen. Dazu reichte ein Gespräch Anfang Januar. nenbetrag den Besitzer wechseln. Mit jedem der Meistertitel, die der FCB Und die Lösung heisst Bernhard Bur­ seit 2010 ohne Unterbruch gewonnen hat, gener. Neben ihm soll die neue, alte Gali­ Was passiert in der Trainerfrage? mit jedem Coup auf europäischem Parkett onsfigur Marco Streller den Sportdirektor wuchs in der Clubführung das Gefühl, Georg Heitz ersetzen.­ Burgener wird von Zwischen Clubleitung und Cheftrainer dass die Erwartungen kaum noch zu erfül­ Heusler als «unternehmerisch hervorra­ besteht ein grosses Vertrauensverhältnis. len sind, die an die rotblaue Spektakel­ gend aufgestellt» bezeichnet, «und Marco Ein weitaus grösseres, als es Urs Fischer maschine gestellt werden. Streller sucht nach Verantwortung im im FCB-Umfeld geniesst. Ein Mitglied Und mit jedem Coup, der in der Cham­ Club. Burgener und Streller sind ein Team, der Clubleitung äusserte sich unlängst mit pions League ausblieb, mit jedem in der hinter dem wir stehen können.» der Einschätzung, der FCB habe in den heimischen Liga den Gegnern mehr oder vergangenen Jahren keinen Trainer ge­ weniger hart abgerungenen Punkt, mit der Die GV des Vereins mit habt, der so «erwachsen» im Umgang sei immer stärker zementierten Dominanz wie Fischer. Dieser hat am Sonntag nach ging eine Debatte einher über fehlende über 8000 Mitgliedern dem «Basel-Beben» («Blick») zu Protokoll Emotionen und Identifikation. Damit gegeben: «Für mich ist das alles nicht wuchs bei den Protagonisten der Ein­ soll über die Zukunft des überraschend. Ich bin längstens infor­ druck, mit ihrem Latein am Ende zu sein. miert gewesen von Heusler und Heitz.» Dass es nicht damit getan ist, ein, zwei FC Basel entscheiden. Fischer hat einen Vertrag bis Sommer ­Retouchen vorzunehmen, einen neuen 2017, der sich unter nicht öffentlich be­ Spieler oder Trainer zu verpflichten. Und Daneben werden die Namen von Alex kannten Bedingungen um ein weiteres dass es Platz braucht für neue Ideen und Frei, derzeit Trainer der U15, sowie Massi­ Jahr verlängert. Vor Weihnachten hat der Personen, die künftig die Basler Fussball­ mo Ceccaroni, Technischer Leiter der Zürcher zu seiner Zukunft nach dieser Sai­ seele wärmen oder aufregen. Nachwuchsabteilung, kolportiert. Das son kryptisch angemerkt: «Es könnte ja «Wir haben ein Monster kreiert», hat deckt sich mit dem Informationsstand der sein, dass wir zum Schluss kommen, dass Heusler einmal über den aktuellen FCB TagesWoche, wonach sich Streller den Job es eine Veränderung braucht.» gesagt. Ein Monster, das sich entwickelt, des Arbeitstieres Heitz nicht alleine zumu­ Das könnte darauf hindeuten, dass die obwohl die Arbeit und die Erfolgsge­ ten will. Mehr ist nicht bekannt, alles ande­ neue Clubleitung sich bei ihrer ersten, schichte eines prosperierenden Fussball- re ist Kaffeesatz-Leserei, denn Burgener zweifellos wichtigsten Personalentschei­ Unternehmens geschätzt werden, was hat bei seinen ersten Interviews betont, dung gar nicht winden muss. Gut möglich, etwa die jeweils überwältigende Rücken­ dass sich Gespräche und Verhandlungen dass Fischer nach einem weiteren Titel deckung bei den Mitgliederversammlun­ noch in einem frühem Stadium befinden: mit dem FCB von sich aus sagt: Und gut ist. gen unterstreicht. Nun frisst das Monster «Es ist noch nichts unterschrieben.» quasi seine Schöpfer. Was machen die bisherigen Heusler und seine Mitstreiter hätten Wie sieht der Zeitplan aus? Verwaltungsräte künftig? noch die nächste Saison und eine weitere Champions League mitnehmen, 2018 das Noch im März, so skizziert es Heusler, Heusler wird mit der neuen Leitung 125 -Jahr-Jubiläum des FCB gestalten und soll ein Gremium das Konzept Burgener/ klären müssen, was mit der Vielzahl von feiern und sich auf dem Ruhm und den er­ Streller beurteilen. Es ist eine von Heusler Funktionen passiert, die er im Schweizeri­ wirtschafteten Millionen ausruhen kön­ als unabhängig beschriebene Gruppe aus schen Fussballverband, in der Swiss Foot­ nen. Sie haben einen anderen Weg gewählt Mitgliedern des Vereins, aus Fans, Beleg­ ball League, in der europäischen Clubver­ und bieten ihren Nachfolgern mit einem schaft, Sponsoren sowie der Stiftung einigung, in der Uefa und in der Fifa belegt. bestellten Feld beste Startbedingungen. Nachwuchs-Campus. Namen nennt Heus­ Daneben hat er etliche Verwaltungsrats­ Diese Götterdämmerung haben sie selbst ler keine. Eine von der «Basler Zeitung» mandate, etwa bei der Valora Holding AG. eingeleitet, und seit dem Paukenschlag am veröffentlichte Liste ist nach Kenntnis der Heuslers engster Vertrauter Georg vergangenen Wochenende wirkt die am­ TagesWoche in Teilen falsch. Heitz war letzten Herbst vom Hamburger tierende Crew fast ein wenig erleichtert. Überzeugt das neue Konstrukt, soll es SV für den Posten als Sportchef angefragt Bereits im Juni 2016 wurde der Boden schon im April einer ausserordentlichen worden, sagte dem Bundesligisten aber ab, bereitet. Damals legte diese Clubführung, Generalversammlung vorgelegt werden. ehe die Verhandlungen konkreter werden die identisch ist mit dem Verwaltungsrat Dort werden sich Heusler und Co. mit konnten. Man darf davon ausgehen, dass der FC Basel AG und der Holding AG, das ­ihrem 75-Prozent-Anteil an der FC Basel Heitz, der seit acht Jahren für den FCB tä­ Gewicht ihres Stimmrechts über 75 Pro­ AG dem 25-Prozent-Anteil unterordnen, tig ist und nichts anderes erlebt hat, als zent der FCB-AG-Anteile zurück in die den die Vereinsmitglieder vertreten. Meister zu werden, sich nicht sogleich in Hände des Vereins und seiner Mitglieder Damit einhergehen würde die Macht­ ein neues Abenteuer stürzen wird. mit ihren 25 Prozent. Die GV des mit einer übergabe in der Holding AG. Dort hatte Adrian Knup, als Vize-Präsident zu­ Werbeoffensive auf über 8000 Mitglieder Heusler zum 1. Januar 2016 neue Beteili­ ständig für die Ausbildungsarbeit, hat An­ angewachsenen Vereins soll über die Zu­ gungsverhältnisse geschaffen. Als Mehr­ fang Jahr die Geschäftsführung in der Stif­ kunft des FC Basel entscheiden. heitsaktionär hält er noch 44,2 Prozent, tung Nachwuchs-Campus übernommen, Georg Heitz hat ein 25-Prozent-Paket er­ bleibt also eng seinem Thema und dem Was steckt hinter der «Basler halten, Vizepräsident Adrian Knup 10 Pro­ Club verbunden. Stephan Werthmüller, Lösung»? zent und jeweils 5 Prozent die beiden der das Finanzwesen beim FCB noch ein­ Verwaltungsräte­ Stephan Werthmüller mal auf eine neue Stufe gehoben und mit Im zurückliegenden Herbst wurde (Finanzen­ ) und René Kamm (Marketing). steuermindernden Abschreibungsmodel­ beim FCB ausgelotet, wer den Club über­ Der Rest ist in Streubesitz. len dafür gesorgt hat, dass der FCB neben nehmen könnte. Es gab laut Heusler aus­ In einer Übergangsphase würde die seinem Kapital gehörige stille Reserven ländische Interessenten, auch mit einer bisherige Clubführung mit der neuen zu­ aufweist, wird sich um eine weitere Lei­ Schweizer Gruppe bestand Kontakt, «aber sammenarbeiten, um die neue Saison vor­ denschaft, die Baloise Session, kümmern. alles, was uns von aussen angeboten wur­ zubereiten. Für den 9. Juni ist die 123. Ge­ Und René Kamm ist als CEO mit der MCH de, war rein wirtschaftlich und finanziell neralversammlung anberaumt, bei der die Messe Schweiz ohnehin gut beschäftigt. basiert». Deshalb wurden die Verhandlun­ Stabübergabe vollzogen werden kann. tageswoche.ch/+koj23 ×

TagesWoche 08/17 FC Basel 25 Funktion beim FC Basel, dem potenziel- len Champions-League-Teilnehmer. Der designierte Präsident Bernhard Burgener, der während Peter Eptings Präsidentschaft (1992–1996) bereits ein- Burgener steht für die Basler Lösung, mal im Vorstand des FCB war, wird also zurücktreten aus dem Geschäft mit der die dem Verein am Herzen liegt. Vermarktung der Champions League; ­einer dieser Marken, die ihn seit jeher ­faszinierten. «Ich habe ein Leben lang in grosse Marken investiert», sagt er. Finan- ziell hat sich das ausbezahlt. Der filmreife «Die Jugend muss man pflegen» Auch vom FC Basel spricht Burgener als «Marke», als «Produkt», mit dem er wie mit seinen Filmen die Leute begeistern will: «Es ist nicht wichtig, wer im Hinter- Nachfolger grund agiert, sondern wer im Schaufens- ter steht. Damit die Konsumenten Freude haben», sagt er bei «Telebasel». Noch will Burgener nicht über sein Konzept für den FC Basel sprechen. Aber er macht kein Geheimnis daraus, dass ihm der von Oeri alimentierte Nachwuchs- von Samuel Waldis Die Ehrenpräsidentin des FCB sagt in Campus am Herzen liegt: «Die Jugend der «Basler Zeitung» über Burgener: «Er muss man pflegen und ihr eine Chance ge- wei Tage nach der Ankündigung ist die beste und die emotionalste Lösung ben, auch wenn es nicht jedes Talent bis des Führungswechsels – Fuss- für den FC Basel. Er ist ein begnadeter nach oben schaffen kann.» ballinteressierte aus Stadt und ­Geschäftsmann, loyal, integer, lernt Die «bz Basel» konstruiert aus Burge- Land gingen längst davon aus, schnell – und sein Bauchgefühl ist nicht zu ners Haltung das Konzept «Basel first», Zdass Bernhard Burgener im Sommer neu- übertreffen.» eine Kaderbildung also, die vermehrt auf er Präsident des FC Basel wird – sass der Mit diesem Bauchgefühl stieg Burge- Basler Spieler setzt. Mehr als Spekulation Unternehmer im Studio von «Telebasel» ner, der in Deutschland momentan in ei- ist das nicht. Im März muss Burgener und sagte: «Es ist eigentlich alles offen.» nen Machtkampf innerhalb der Constan- mit seinem Konzept das Gremium und im Entschieden ist nichts. Unterschrieben tin Gruppe verwickelt ist, mit seiner High- April an einer ausserordentlichen Gene- ist nichts. Aber alles deutet auf die Lösung light Communication AG bei der Firma ralversammlung dann die Mitglieder mit Burgener als Präsident hin. Team ein. Diese vermarktet seit Anfang überzeugen. Anfang Januar wandte sich der amtie- der Neunzigerjahre unter anderem die tageswoche.ch/+d6e33 × rende Präsident Bernhard Heusler an Bur- Champions League. Burgener würde sein gener. «Er erzählte mir, dass man Verände- Amt als Verwaltungsrat bei Team aufgeben, rungen plane, er den FCB gerne in gute da es nicht vereinbar wäre mit seiner Hände geben würde, und fragte mich, ob ich mir das vorstellen könne», sagte der Filmproduzent Burgener ist dem FCB seit Kindheit verbunden. foto: freshfocus 59-Jährige im «Telebasel»-Talk. Burgeners Interesse wuchs. Er arbeitete ein Konzept aus, das er im März vorstellen wird. «Das Konzept steht. Aber ich weiss nicht, ob es ankommt», sagt der Mann, der zehn Fussminuten vom Stadion entfernt in einer Sozialwohnung aufgewachsen ist und sich dem Verein seit frühester Kind- heit verbunden fühlt. Burgener ist die Bas- ler Lösung, die dem Verein am Herzen liegt und die auch ihm selbst wichtig ist. Marco Streller wird sein Sportchef wer- den, U15-Trainer Alex Frei und , Technischer Leiter der Nach- wuchsabteilung, könnten dem ehemali- gen Stürmer zur Seite stehen.

Ein Mann mit Bauchgefühl Burgener, der im St.-Jakob-Park Mieter einer Loge ist, steigt in das Super-League- Geschäft ein, in dem er keine Erfahrung vorzuweisen hat. Nach der Lehre zum Spe- ditionskaufmann startete er eine Karriere im Filmgeschäft, vorderhand als Besitzer einer Videothek. Mit 28 Jahren war Burge- ner Millionär, inzwischen produziert er mit der Constantin Film Kassenschlager, beispielsweise «Das Parfüm», mit der fi- nanziellen Hilfe Gigi Oeris.

TagesWoche 08/17 26 Turnier des Wahnsinns In der Markthalle fand ein Mario-Kart-Turnier statt, an dem Helden und Heldinnen geboren werden. Die Vertreterin der TagesWoche war natürlich schon vorher eine. Glaubte sie. Unsere Praktikantin ist nicht die Schnellste

von Ronja Beck durch den Kopf. Denn was ich sehe, ist meldet, kreuzt jemand meinen suchenden ­purer Spielwahnsinn: Vor mindestens Blick: «Hey, willst du mitspielen?», ruft ein en Anfang machte ein Beitrag acht Fernsehern wird gebrüllt und ge- junger Gamer und winkt mich zu seiner in unserer Rubrik Kultwerk flucht, dass es in den Ohren klingelt. Die Sofaecke. Was für eine Frage. (siehe Ausgabe 2/17): Die Nin- an sich meisterlich komponierten Key- Erstes Rennen, erster Sieg. Meine Kon- tendo 64 wurde 20, das war board-Symphonien aus dem Spiel kra- kurrenten, drei alteingesessene N64ler, D­einen Artikel wert. Am Tag darauf der Fo- chen trommelfellzerfetzend aus allen schauen mich ungläubig von der Seite an. tograf: «Soll ich meine N64 in die Redakti- Ecken. So hört sich Kindheit an. «Ja, die kann tatsächlich was», spreche ich on bringen? Und Mario Kart?» Unschlüssig bewege ich mich durch für sie. Einige Runden später seufzt Was für eine Frage. das Gewusel. Menschen, Sofas, Jacken, «Peach» (das ist das Schönste an Mario Die redaktionsinterne Trainingsphase Nintendos, Kabel. So viele Kabel! Die Kart: Man darf seine Mitspieler unbe- beginnt. Während das Schachbrett auf ein- «Chaos-Phase» des Turniers macht ihrem scholten nach ihren Spielfiguren nennen): mal vor sich hinstaubt, lassen wir Mario Namen alle Ehre. «Seid ihr Profis, oder was? Ich muss den und Co. via Beamer über die gespannte Fernseher wechseln.» Leinwand flitzen. Es sind keine Rennen, es Meine Konkurrenten Ich finde: Die Kamera von «TeleBasel» sind Kämpfe, ausgefochten über knacken- blendet zu sehr. So geselle auch ich mich de Kontroller. schauen mich von der mit frischem Bier zu einer neuen Gruppe Bald kristallisiert sich heraus: Diese dazu. Ein Herr, merklich älter als der hiesi- Redaktion sollte sich lieber aufs Schreiben Seite ungläubig an. ge Durchschnitt, bietet mir sofort seinen beschränken. Mit wenigen Ausnahmen. Kontroller an. Mit den Worten: «Ich hab Dann heisst es plötzlich: Mario-Kart- «Ja, die kann tatsächlich bis jetzt noch keine Runde geschafft, ohne Turnier in der Markthalle! Und schon mindestens einmal in die falsche Rich- fühlt sich eine dieser Ausnahmen berufen, was», spreche ich für sie. tung zu fahren.» Auch ein Profi also. Er sei sich als Mario-Kart-Königin und somit als Begleitung für seinen Sohn hier, erklärt höchste Repräsentantin der TagesWoche «Ich bin die Räubertochter», stelle ich er. Und anstatt in der Ecke zu stehen, kön- endlich dem gemeinen Volk zu zeigen. Ich mich beim Organisatoren-Tisch vor. Da- ne er doch genauso gut mitspielen. zum Beispiel. mit bin ich angemeldet. Und bald um die Auch der Fotograf traut sich Höheres Erkenntnis reicher: Wahrscheinlich ist es Rennfahrer im Business-Anzug zu. Zumindest bis zur Anmeldung. Am gut, dass dich im echten Leben niemand Noch ein Fernseher weiter, und mein Stichtag jedoch lässt er mich sitzen. «Bin fragt, wie du gerne heissen möchtest. Auf Weltbild zerfällt zu einem Häufchen in Frankreich, musst alleine fahren, sorry… der Leinwand jedenfalls liest man lauter Asche: Hier spielen sich zwei junge Typen Viel Spass!», steht in der SMS. Das ist die ähnlich kreative Namensschöpfungen wie die Seelen aus ihren Leibern, und das, Angst. Die aber kenne ich gar nicht. 50 ehr- meine. «Brämsklotz» oder «Spieler1» zum ­obwohl man denken könnte, so eine Seele geizige Mario-Kart-Aficionados in Grund Beispiel. würde nie im Leben aus einem dermassen und Boden fahren – dann mach ich das Unter der Leinwand auf dem Tisch haargenau geschneiderten Anzug heraus- halt alleine. steht fast schon magisch leuchtend der finden. «Na, das nenne ich mal ein dem In der Markthalle lotst mich energi- Hauptgewinn: die neue (also eigentlich Anlass würdiges Tenue», witzle ich. Sie sches Geschrei zum Raum des Gesche- alte) NES mini. Jetzt macht das Schreien ­lachen. Bei der Bank arbeiteten sie. Für hens. «Alkohol! Jetzt!», schiesst es mir und Fluchen plötzlich Sinn. Kaum ange- das Turnier seien sie direkt nach der Ar-

TagesWoche 08/17 27 beit hierhergefahren. Und dann ist einer Zeit so viele Emotionen gemeinsam Selten wurde ich von so vielen Leuten so von beiden auch noch ein Walliser! Diese durchleben, das verbindet auf eine ganz ausgelacht. Veranstaltung wird immer verrückter. eigene Art. Es ist, als kenne man sich Doch bis zum Grande Finale habe ich Nochmals eine Stange, bitte. schon ewig. Und dabei weiss man nicht auch diese Emotionen verdaut. So weit ist Die Chaos-Phase ist vorbei, es wird einmal den bürgerlichen Namen. es jetzt also: ein nervenaufreibendes Du- ernst. Aus vollem Hals schreit ein Organi- ell! Und wer geht als Gewinner hervor? sator die computergenerierte Match-Auf- Unbeschwertheit ade, Herr im Anzug Nummer eins, natürlich. teilung durch die aufgeregte Masse. Zuerst Unter euphorischem Applaus darf er sich spielt die untere, dann die obere Hälfte der jetzt schreie und fluche die NES ins Aktenköfferchen stecken. Rangliste gegeneinander. Ich bin im obe- Auch ich darf zum Gabentisch vortre- ren Drittel, Herr im Anzug Nummer eins auch ich. Das Bier landet ten. Immerhin Dritte, dank dem zweiten ist auf dem dritten Platz. Von wegen erster Platz im Battle-Modus-Finale. Zwischen Eindruck. auf dem Kontroller. Pokémon-Stofftierchen, Spielen für Kon- solen, die ich nicht kenne, und einge- Als kenne man sich schon ewig Wieder rein ins Gefecht. Was ist das schweissten Plastikfiguren sichte ich Unbeschwertheit ade, jetzt schreie und jetzt, Viertelfinale? Halbfinale? ­einen grünen Game Boy Pocket und muss fluche auch ich. Als ich das jüngste Bier Egal. Ich trete gegen ein eingespieltes nicht länger überlegen. kurz vor Startschuss über den Kontroller Pärchen an, stehe in ihrer Mitte psychisch Entkräftet und mit ausgedörrten Netz- schütte, bereue ich es erst recht. «Aber wie körperlich unter Druck. Meine neu­ häuten rauche ich mit den Anzügen eine doch nicht über den Kontroller! Das wird gewonnenen namenlosen Freunde feuern letzte Zigarette. Wir kommen überein: Die- nichts», tönt es von hinten. Ein schlechter mich lautstark an und bringen den Saal ser Abend war Wahnsinn. Im Herbst wolle Start. Doch ich gewinne! Und plötzlich ist zum Kochen. Lippenbeissen, Ellenbögeln, man ein nächstes Turnier machen, hatten es ganz still. Fotofinish – und ich verliere. die Organisatoren versprochen. Ich glaub, Kurze Raucherpause mit den Herren in Man gibt sich die Hand, schliesslich ist ich kauf mir schon mal ein Deuxpièces. Anzug und ihren casual friends. In kurzer doch der Spass der grösste Gewinn, oder? tageswoche.ch/+lfk13 ×

Sie gab alles, doch trotz Lippenbeissen und Ellenbögeln reicht es der Räubertochter nicht zum Sieg. foto: hans-jörg walter «Das Dunkle ist meist spannender.» Anna Erhard will sich nicht auf ein Engel-Image reduzieren lassen. foto: Eleni Kougionis

Albumtaufe von Olivier Joliat m Samstag taufen die Basler Serafyn wurden sehr schnell bekannt. Senkrechtstarter Serafyn ihr Debütalbum «Foam» im «Par- Sängerin Anna Erhard macht das nichts terre». Sängerin und Gitarristin AAnna Erhard bleibt gelassen. Die 27-Jähri- aus, denn sie bremst sowieso nicht gern. ge scheint weder der Basler Pop-Preis noch das anstehende Heimspiel aus der Ruhe zu bringen. Mit dem Song «Take to the Skies» haben Sie vor zwei Jahren einen Über- raschungserfolg im Internet gelandet. «Unsere Musik Das Stück holte knapp 230 000 Klicks. Ihre neue Single «Good Thing» liegt weit hinter dieser Zahl zurück. Macht Ihnen das Sorgen? Überhaupt nicht. Soundcloud hat heu- ist nicht nur te nicht mehr die gleiche Bedeutung wie vor zwei Jahren. Mir sind Klickzahlen auch nicht so wichtig. Seltsamer fände ich es, wenn sich das Phänomen von «Take to the Skies» genau so wiederholt hätte. schön und nett» Wieso? «Take to the Skies» wurde nur so oft ge- hört, weil der englische Songwriter Fink den Song empfohlen und geteilt hat. Und «Good Thing» mag er nicht mehr? Doch, doch. Er hat das Album gehört und gab uns ein gutes Feedback. Wir ha- ben immer noch Kontakt und konnten auch bei ihm im Vorprogramm auftreten. Sie haben die «Tellerwäscher-Karri- ere» des Musikbusiness hingelegt: von der Strasse auf die Showbühne. Spielen Sie noch auf der Strasse? Wir kommen nicht dazu. Erst haben wir fürs Studio geprobt, nun gehen die Kon- zerte los. Da fehlt die Energie, dazwischen

TagesWoche 08/17 29 noch auf die Strasse spielen zu gehen. Aber ­Typen bist, die sanfte Musik macht. Zum Die Vinylversion des Albums steht wir spekulieren darauf, es im Sommer wie­ Glück merken viele Leute beim genaueren auf Ihrer Kommode. Hoffen Sie, dass der zu tun. Weil es einfach lässig ist. Hören, dass unsere Musik nicht einfach man bald nur noch über die Band mit Für das Album haben Sie die Instru- nur schön und nett ist. den tollen Songs spricht und nicht mentierung von strassen- auf Mit der Single «Good Thing» stellen mehr das Klickwunder? ­bühnentauglich umgestellt. Sie trotz einnehmender Melodie und Das wäre natürlich das Schönste. Wir haben parallel zu den Konzerten betörendem Gesang das Gute der Die Klickrate ist Ihnen wirklich egal? immer Songs geschrieben und ja, unsere Gesellschaft infrage. Nicht egal. Gerade haben wir eine Mail Musik wurde elektrischer und das Schlag­ Danke. Ich höre selbst stark auf Texte aus Frankreich erhalten, dass «Gold» – ein zeug hat das Cajon abgelöst. Aber das kam und brauche Inhalte, die mir was geben Song, der nicht auf dem Album ist – dort in organisch ohne Hintergedanken an Festi­ und Fragen aufwerfen. Ich schreibe auch, den Viral-Charts von Spotify auf Platz 15 valbühnen oder so. wenn mich was beschäftigt. Selbst wenn steht. Wir haben keine Ahnung, wie das Geschrieben wurden die Songs hier in das etwas Schönes ist, gibt es doch immer kam. Es ist spannend, was im Netz geht. der Wohnung auf der Couch? auch noch andere Aspekte. Das Dunkle Viele Musiker verdammen Spotify, Nein, am Küchentisch, morgens. Zu­ oder Diffuse ist dann meist spannender. weil diese Streaming-Plattform zu mindest die Texte. Ich muss zum Glück wenig Tantiemen an Künstler aus- nicht so früh raus. Gleich nach dem Auf­ «Ich höre selbst stark auf schütte. stehen bin ich noch mega verwirrt – aber Uns hat das Netz sicher viel gebracht. auch ganz frisch im Kopf. Dann kann ich Texte und brauche Ich glaube, es wäre ein wenig dumm, diese einfach rausschreiben. Dann vermischt Wege nicht zu nutzen. Wir wollen unsere sich vieles aus Traum und Realität. Die Inhalte, die mir was geben Musik verbreiten und nutzen dazu jede musikalische Umsetzung geschieht aber Möglichkeit. im Bandraum. und Fragen aufwerfen.» Und jetzt geht es erst richtig los? Als Sie 2015 den Pop-Preis gewannen, Wir haben die letzten drei Jahre dau­ lästerten böse Zungen: Die brechen Sie mögen einprägsame Sätze wie ernd etwas gemacht. Jetzt geht es nicht los, schon mit dem ersten Album ausein- «We are all in, in we are», eine Zeile, die jetzt geht es einfach weiter. ander. Haben Sie selber solche im Titel-Track «Foam» einem Mantra tageswoche.ch/+iksqj × Reaktionen gehört? gleich durch den Song mäandert. Ich nicht. Aber ich komme ja aus Chur Ja, ich beginne oft so und überlege Serafyn: «Foam» und bin relativ neu in der Basler Musik­ dann, was diese Worte überhaupt bedeu­ Plattentaufe am Sa., 25. 2., 20.30 Uhr, szene und nicht dauernd überall dabei. ten und was damit zusammenhängt. Parterre Basel. www.serafyn.ch Darum bin ich immer wieder überrascht, wenn ich eine tolle Band wie kürzlich die ANZEIGE Scratches entdecke und staune: Was, die sind aus Basel! Sie wurden schnell bekannt. Nach dem Pop-Preis folgte eine Europatour und beim M4Music-Festival traten Sie vor der versammelten Schweizer IM MÄRZ 2017 Musikbranche auf. Das kann für eine unerfahrene Band schwierig werden. DI 07.03. | 9 & 11 UHR Es ging sehr schnell. Vor allem am DER KLEINE PRINZ PUPPENTHEATER AM MEININGER THEATER ­Anfang mit dem Internet-Zeug. Da nimmt man im Schlafzimmer zwei Singles auf FR 10.03. | 20 UHR SA 18.03. | 20 UHR und los gehts. HEINZ LEBT! GRANDSHEIKS Gab es Momente, in denen Sie DIE HEINZ-ERHARDT-SHOW MIT PLAYING THE MUSIC OF FRANK ZAPPA GÜNTER FORTMEIER, FRANK SAUER & «Stopp!» rufen wollten? VOLKMAR STAUB SO 19.03. | 20 UHR Ich wohl am wenigsten. Sicher gibt es DIE DISTEL EINMAL DEUTSCHLAND Momente, wo es einen «anscheisst». Aber FÜR ALLE! HEIMAT TO GO ich bin eher übermotiviert. Je grösser die MI 22.03. | 20 UHR Resonanz, je mehr man machen darf, des­ ANNE EHMKE & DANIEL VOGEL to schwerer fällt es mir zu bremsen SPECIAL GUEST DANIEL FRITZSCHE Erfordert die Band einen Verzicht, der SO 12.03. | 20 UHR SO 26.03. | 18 UHR schmerzt? ATERBALLETTO MOTETTENCHOR LÖRRACH & Irgendwie nicht. Das ist das, was ich ORCHESTER DES MOTETTENCHORES LEGO, NUDE ANIME, ˇ mache. Das Studium hat sich sicher verzö­ L’ECO DELL’ AQUA A. DVORÁK: STABAT MATER gert. Aber gewisse Sachen opfert man sehr DI 28.03. | 11 & 17 UHR gerne für die Band – und nun habe ich auch MI 15.03. | 20 UHR MI 29.03. | 11 UHR endlich das Diplom als Sekundarlehrerin. GARDI HUTTER DER STANDHAFTE ZINNSOLDAT Nun gehen Sie erstmals als Haupt-Act SO EIN KÄSE – NEUBEARBEITUNG 2016 PUPPENTHEATER AM MEININGER THEATER auf Tour. Nervös, ob Leute kommen? FR 17.03. | 20 UHR DO 30.03. | 20 UHR Es gibt durchaus Leute, die uns schrei­ STUTTGARTER REAL BLUESBAND ben, das Album kaufen und versprechen zu KAMMERORCHESTER & JAZZ MIT HARY DE VILLE kommen. Also zwei, drei werden es sicher! FLORIAN UHLIG FR 31.03. | 20 UHR | BURGHOFSLAM Die erste Reihe steht also. Aber wie WERKE VON LUTOSŁAWSKI, FROHE REIMNACHTEN II siehts dahinter aus? BEETHOVEN, DEAN UND HAYDN DAS POETRY SLAM Ich freue mich wohl zu sehr darauf, als Tickets: +49 (0) 7621-94089-11/12 dass ich nervös sein könnte. www.burghof.com Ziemlich abgebrüht für eine Band, die VVK + Abo: Kartenhaus im Burghof Mo - Fr 9 -17 Uhr, schon als «Engel» verniedlicht wurde. Sa 9 - 14 Uhr und an den bekannten Vorverkaufsstellen VVK Schweiz: Infothek Riehen, Kulturhaus Bider & Tanner mit Das ist wohl das Los, wenn du eine Musik Wyler, Stadtcasino Basel, Tourist-Information Rheinfelden Band mit drei jungen Frauen und zwei

TagesWoche 08/17 BASEL B–MOVIE PATHÉ KÜCHLIN STADTKINO Kinoprogramm Grellingerstrasse 41 b-movie.ch Steinenvorstadt 55 pathe.ch Klostergasse 5 stadtkinobasel.ch • WIR SIND DIE FLUT [6 J] • JOHN WICK: • LE GENOU DE CLAIRE [12/10 J] FR-MO: 20.30 D CHAPTER TWO [16/14 J] FR: 16.15 F/d 15.30/18.10/20.50— • QUATRE AVENTURES Basel und Region D CAPITOL FR: 12.50/23.30—SA: 23.25 DE REINETTE Steinenvorstadt 36 kitag.com • BIBI & TINA – ET MIRABELLE [14/12 J] 24. Februar bis 02. März TOHUWABOHU TOTAL [6/4 J] FR: 18.30 F/e • BIBI & TINA – 13.00/15.30/18.00— • KALTE HEIMAT [0/0 J] TOHUWABOHU TOTAL [6/4 J] D D/Russ/d D SA-MI: 10.30 FR: 21.00 15.00 • FIFTY SHADES OF GREY – • CONTE D’HIVER [6/4 J] • HIDDEN FIGURES [10/8 J] GEFÄHRLICHE LIEBE [16/14 J] F/d 15.00/21.00 E/d/f SA: 15.15 ANZEIGEN 13.00/15.30/20.30— • LANDSTÜCK [0/0 J] • JOHN WICK: FR/SO-MI: 18.00—FR: 23.00— SA: 17.30 Ov/d CHAPTER TWO [16/14 J] SA-MI: 10.30—SA: 18.30/23.45 D 18.00/21.00 E/d/f E/d/f • LE RAYON VERT [12/10 J] 18.10 SA: 20.00 F/d • THE LEGO • HIDDEN FIGURES – BATMAN MOVIE [6/4 J] UNERKANNTE • NICK CAVE – ONE MORE TIME E/d/f WITH FEELING – 3D [12/10 J] 18.00 HELDINNEN [10/8 J] E/d 13.00—FR/SO-MI: 20.30 E/d/f SA: 22.15 KULT.KINO ATELIER • KURZFILMPROGRAMM: • THE LEGO PORTRAITS UND Theaterstr. 7 kultkino.ch BATMAN MOVIE – 3D [6/4 J] LANDSCHAFTEN FR/SO/DI: 13.10— D • DAS MÄDCHEN SA/MO/MI: 10.50/15.30 D SO: 13.15 VOM ÄNZILOCH [8/6 J] • LES AMOURS D’ASTRÉE FR/SO-MI: 12.10 Dialekt • THE LEGO ET DE CÉLADON [14/12 J] BATMAN MOVIE [6/4 J] F/e • WAS HAT UNS BLOSS FR/SO/DI: 15.30— SO: 15.15 SO RUINIERT [10/8 J] SA/MO/MI: 13.10—SO/DI: 10.50 D • LES RENDEZ-VOUS 20.30—FR/SA/MO-MI: 12.10 D DE PARIS [12/10 J] • BAILEY – EIN FREUND F/e • TOUR DE FRANCE [12/10 J] SO: 17.30 F/d FÜRS LEBEN [0/0 J] FR/SA/MO-MI: 12.15 13.20/15.40/18.00— • NICK CAVE – ONE MORE TIME WITH FEELING [12/10 J] • FLORENCE FR/SO-MI: 20.20—SA-MI: 11.00— E/d FOSTER JENKINS [8/6 J] SA: 20.30 D SO: 20.00 FR/SA/MO-MI: 12.20— • WITTSTOCK, E/d/f • A CURE SO: 11.45 FOR WELLNESS [16/14 J] WITTSTOCK [0/0 J] • ZAUNKÖNIG – 14.00—FR/SO/DI: 17.00— MO: 18.30 D TAGEBUCH EINER FR: 23.00—SA: 21.00— • CONTE D’ÉTÉ [12/10 J] FREUNDSCHAFT [14/12 J] SO/DI: 11.00—MO/MI: 20.00 D MO: 21.00 F/d FR/MO/MI: 12.30 Dialekt/d FR/SO/DI: 20.00— • BONNIE AND CLYDE [16/14 J] • LION [12/10 J] SA/MO/MI: 11.00—SA: 23.40— MI: 18.30 E/d 13.45/15.30/18.00/20.30 E/d/f MO/MI: 17.00 E/d/f • HELL OR HIGH WATER [16/14 J] • JACKIE [12/10 J] • MEIN LEBEN MI: 21.00 E/d 14.00/18.45 E/d/f ALS ZUCCHINI [6/4 J] • MA VIE DE COURGETTE [6/4 J] 14.00—SA-MI: 11.50 D FRICK MONTI 14.00 D •OSTON B [14/12 J] Kaistenbergstr. 5 fricks-monti.ch 17.00—FR: 16.30— 15.40—FR-SO/DI/MI: 17.50— SA-MI: 18.45 F/d FR/SA/MO/MI: 20.40— • HIDDEN FIGURES – • MARIJA [10/8 J] FR/SA: 23.25 D UNERKANNTE D/f E/d/f HELDINNEN [10/8 J] 14.15/20.45—FR: 18.30 SO/DI: 20.40—MO: 17.50 D 18.30 MIT REGIE-GESPRÄCH • PLÖTZLICH PAPA! [8/6 J] FR-MO: 20.15 D • LA LA LAND [0/0 J] • LA LA LAND [0/0 J] 15.40/20.40—FR/SA: 23.10 D 14.30/18.15—SA-MI: 16.15 E/d/f • SPLIT [16/14 J] SA: 17.00 •ERUDA N [16/14 J] FR/SO-MI: 18.30/21.00— • FIFTY SHADES OF GREY – Ov/d/f D GEFÄHRLICHE LIEBE [16/14 J] 16.00/21.00 FR: 23.30—SA: 0.05 D • THE SALESMAN [12/10 J] • XXX: DIE RÜCKKEHR DES SO: 17.00 16.15 Farsi/d/f XANDER CAGE – 3D [14/12 J] • BETRIEBSFERIEN • UNERHÖRT JENISCH [6/4 J] FR/SA: 23.10 D BIS 14. MÄRZ 2017 18.30 Dialekt/d/f • RINGS [16/14 J] SPUTNIK • ELLE [16/14 J] FR/SA: 23.15 D FR: 20.40—SA-MI: 20.15 F/d • LA LA LAND [0/0 J] Poststr. 2 palazzo.ch • DOKUMENTARFILM SA-MI: 10.20 E/d/f • UNERHÖRT JENISCH [6/4 J] TRIFFT THEATER • BALLERINA [6/4 J] FR/SA: 18.00 Dialekt SO: 11.00 D SA-MI: 11.20/13.20 D • ADOPTE UN VEUF [6/4 J] IMAGE PROBLEM • Opera: RUSALKA [16/14 J] 20.15 F/d •AULA P [12/10 J] SA: 18.55 Ov/d • MEIN LEBEN SO: 11.30 D ALS ZUCCHINI [6/4 J] • BEING THERE [10/8 J] PATHÉ PLAZA SA/SO: 13.30—MO-MI: 14.00 D SO: 12.15 E/d Steinentorstr. 8 pathe.ch • JACKIE [12/10 J] E/d/f • JEAN ZIEGLER – L’OPTIMISME • LA LA LAND [0/0 J] SA: 15.30 DE LA VOLONTÉ [8/6 J] [10/8 J] F/d 17.50/20.30—FR: 12.30/15.10— • EINFACH LEBEN HEDDA GABLER (OV) SO: 12.45 SA-MI: 12.45 E/d/f SO: 11.00 Dialekt • TIMM THALER [10/8 J] 9. März 2017 KULT.KINO CAMERA • T2 TRAINSPOTTING [16/14 J] D FR/SA: 23.10 E/d/f SO: 15.30 um 20.00 Uhr Rebgasse 1 kultkino.ch • LA LA LAND [0/0 J] •ING S [0/0 J] E/d/f • DANCER [8/6 J] SA-MI: 10.25/15.25 D SO: 17.45 14.00 E/d/f • DAS MÄDCHEN REX VOM ÄNZILOCH [8/6 J] LE MISANTHROPE (FR) • T2 TRAINSPOTTING [16/14 J] Dialekt 14.00/21.00 E/d Steinenvorstadt 29 kitag.com MO-MI: 16.00 18. März 2017 um 17.15 Uhr • USGRÄCHNET • MANCHESTER •OSTON B [14/12 J] GÄHWILERS [12/10 J] BY THE SEA [12/10 J] Dialekt 26. März 2017 um 10.30 Uhr E/d/f 14.00—FR-MO: 20.00— MO-MI: 18.00 20.45—FR-DI: 15.45 MI: 20.30 E/d • WORLDS APART – SISSACH PALACE ENAS ALLOS KOSMOS [12/10 J] • BAILEY – EIN FREUND Ov/d/f FÜRS LEBEN [4/4 J] Felsenstrasse 3a palacesissach.ch TWELFTH NIGHT (OV) 16.15 14.30/17.30 E/d • PATERSON [10/8 J] [12/10 J] 6. April 2017 E/d/f • FIFTY SHADES OF GREY – • JACKIE FR-DI: 18.15—MI: 16.00 GEFÄHRLICHE LIEBE [16/14 J] 18.30 E/d/f um 20.00 Uhr • HARMONIUM – 17.00 E/d/f • LION [12/10 J] FUCHI NI TATSU [16/14 J] 20.30 E/d/f Jap/d • LA LA LAND [4/4 J] 18.30 FR-MO: 20.30 E/d/f • MEIN LEBEN • I, DANIEL BLAKE [10/8 J] [6/4 J] E/d/f • KITAG CINEMAS Movie Night: ALS ZUCCHINI SO: 11.45 LOGAN SA-MI: 13.00 D • MARIE CURIE [6/4 J] E/d/f • BIBI & TINA – PATHE BASEL pathe.ch Ov/d DI: 20.00 SO: 12.00 • KITAG CINEMAS Opera Live: TOHUWABOHU TOTAL [6/4 J] • DREI VON SINNEN THE SLEEPING BEAUTY [4/4 J] SA-MI: 14.30 D MI: 18.30 D DI: 20.00 ohne Dialog •ING S [0/0 J] • KITAG CINEMAS Ladies Night: SA-MI: 16.30 D NEUES KINO DIE GÖTTLICHE ORDNUNG Klybeckstr. 247 neueskinobasel.ch MI: 20.00 Dialekt • HALAL LOVE FR: 21.00 Ov/d/f

TagesWoche 08/17 31

Zeitloses Monument: Die Bodum Chambord macht einen fast so guten Kaffee wie Rose in der Wüste. montage: nils fisch

Supersach trotz höherem Koffeingehalt irgendwie be- kömmlicher ist. Man kann ihn tassenweise trinken und seine aromatische Vielfalt Wie unser Redaktor in der Wüste übertrifft den Espresso bei Weitem. Die USA-Reise ging zu Ende und nach von ­Arizona zu einer wässrigen Brühe einem langen, turbulenten Flug suchte ich in Zürich am Flughafen völlig übernäch- namens Filterkaffee fand. tigt gleich den Starbucks auf. In der Hoff- nung, dort den zuverlässig okay-en Filter- kaffee zu finden, den die Coffeeshops in den Staaten überall anbieten. Doch ich wurde enttäuscht – und so Schluss mit dem sollte es weitergehen: Frage ich in Basel nach Filterkaffee, ernte ich hochgezogene Augenbrauen, noch in den szenigsten kleinen Schwarzen! ­Lokalen. Einzige Ausnahme: Das Café Frühling an der Klybeckstrasse, wo das Getränk mit 6.50 Franken allerdings etwas satt bepreist ist. Jens, der Barista aus Ant- von Matthias Oppliger Brühe an den Mann zu bringen. Ich wollte werpen, scheint mit seinem Vorhaben in meinen Kaffee kurz und schwarz. So dicht, einem hippen Café in Zürich stecken­ iebe auf den ersten Schluck war dass man das Löffelchen in der Tasse nicht geblieben zu sein. Dort geniesst der «Filti» es nicht. Ich brauchte vier Jahre mehr sehen kann. So stark, dass mit dem nämlich steigende Popularität. und zwei Begegnungen, um auf Koffeinkick auch gleich das Sodbrennen Wie damals in der Wüste Arizonas kam den Geschmack des Filter­ einsetzt. die Rettung aus einer anderen Zeit. Die Lkaffees zu kommen. Bodum Chambord ist ein Klassiker. Mitte Die erste Begegnung fand im Winter Rose und ihr Darling 20. Jahrhundert so unaufdringlich designt, 2013 in Antwerpen statt. Dort befindet sich Das sollte sich erst ändern, als ich eini- dass auch die demonstrativ genügsame an einer unscheinbaren Ecke in der Alt- ge Zeit später in einem leicht angestaubten Nachkriegsgeneration sich beim Sonn- stadt das Café Normo, ein Lokal direkt aus Roadside Diner irgendwo in einem Wüs- tagskaffee daraus ihre Meissener Täss- dem Hipster-Kaffee-Bildband. Ich wollte tenkaff in Arizona auf Rose traf. Rose fand chen füllte, während sie beim Konfekt eigentlich bloss kurz einen Espresso kip- wohl, dass dieser alleinreisende junge beherzt zugriff. pen. Doch wie es in Belgien so oft ge- Mann aus der Schweiz ein wenig mütterli- Und da Grossmutter nie irrt, bereite ich schieht, wurde ich vom Barista in ein che Zuwendung nötig hatte. Sie trug eine zurück in Basel meinen Filterkaffee in der ­Gespräch verwickelt. weisse Schürze, nannte mich Darling und French Press zu. Das Konzept überzeugt: Der Belgier hat nämlich ein geselliges füllte meine Tasse wieder und wieder aus keine Kapsel, kein Papierfilter. Keine Naturell. Und als Barista Jens herausfand, ihrer Kaffeekanne nach, wie sie das bei überteuerte und platzraubende Kaffee­ dass ich Journalist bin, führte er mich ­ihren Gästen wohl seit Jahrzehnten tut. zubereitungs-Apparatur, die eine Barista- durch sein Café, das auch eine Rösterei ist, Rose überredete mich auch zu einem Schulung voraussetzt und morgens erst und liess mich alle seine Kaffeesorten kos- Stück Rüeblikuchen. «Homemade, du mal eine halbe Stunde braucht, um Be- ten. Nebenbei verkündete er, dass er Fil- wirst ihn lieben, Darling», lockte sie mich. triebstemperatur zu erreichen. Die French terkaffee in Europa wieder cool machen Das tat ich tatsächlich. Und auch Rose Press heisst deutsch-korrekt Pressstem- werde. In Portland sei das bereits das hatte es mir angetan, zusammen mit ihrem pelkanne und französisch-verspielt Cafe- nächste grosse Ding. ­Filterkaffee. tière. Ich habe meine Rose getauft. Ich war naiv, unbeeindruckt und belä- Fortan waren der «drip coffee» und ich Jetzt fehlt mir bloss noch ein gutes chelte Jens ein wenig. Sollte der kurlige beste Freunde. Den Kurzen, Dichten, Star- ­Rezept für Rüeblikuchen. Kaffeeröster halt versuchen, seine dünne ken hatte eine Art Koffein-Tee abgelöst, der tageswoche.ch/+b7lzf ×

TagesWoche 08/17 32 Zeitmaschine und gemeinsam machten sie dem Usurpa­ tor im Palast den Garaus. Wer soll regieren? Und wie kürt man Danach nutzten die sieben Verschwö­ rer die Gelegenheit für einen Gedanken­ einen Machthaber? Schon in der Antike austausch über die Frage, welche Staats­ verfassung – Monarchie, Aristokratie oder gab es verschiedene Methoden. Demokratie – die beste sei. Otanes pries die Vorzüge der Demo­ kratie: «Die Herrschaft des Volkes hat vor allem schon durch ihren Namen – Gleich­ Hütet euch vor den berechtigung aller – den Vorzug; zweitens aber tut sie nichts von all dem, was ein ­Alleinherrscher tut. Sie bestimmt die ­Regierung durch Los, und diese Regie­ Rosstäuschern rung ist verantwortlich; alle Beschlüsse werden vor die Volksversammlung ­gebracht. So meine ich denn, dass wir die Alleinherrschaft abschaffen und das Volk zum Herrscher machen, denn auf der Masse beruht der ganz Staat.» von Martin Stohler setzungen. Erstens musste Kambyses II., Seine Mitverschworenen – allen voran der vormalige König, von der politischen Dareios («Es gibt nichts Besseres, als wenn ferde sind in der Regel harmlose Bühne abtreten. Zweitens musste ein der Beste regiert!») – wollten davon nichts Tiere. Gefährlich wirds aller­ Usurpator, der sich als Bruder von hören, sondern sprachen sich für die Bei­ dings, wenn Rosstäuscher am ­Kambyses ausgab, abgemurkst werden. behaltung der Monarchie aus. Werk sind. Dessen sollten sich Und schliesslich musste Dareios sicher­ Pauch Republikaner bewusst sein. stellen, dass er es war, der König wurde. Ein problematisches Verfahren Könige und ihre Pferde – das ist ein Kambyses war kein Problem. Der be­ Blieb noch zu klären, nach welchem spezielles Kapitel der Weltgeschichte. sorgte seinen Abgang gleich selbst. Als er Verfahren der König gewählt werden soll­ ­Richard III., König von England, hätte eines Tages während eines Feldzugs in te. Otanes stellte verschiedene Möglich­ 1485 in der Schlacht von Bosworth gar sein Ägypten auf sein Pferd stieg, löste sich keiten zur Diskussion: Denkbar sei, den Königreich für ein Pferd gegeben. Aber nämlich der Knauf an der Scheide seines König durch Los zu wählen, dem persi­ niemand bot ihm eines an. Schwertes und die Klinge drang in seinen schen Volk die Entscheidung zu überlas­ Doch beginnen wir in der Antike: Schenkel. Die Wunde entzündete sich und sen oder ihn auf andere Weise zu küren. ­Dareios I., von 522 bis 486 v. Chr. König Kambyses starb am Wundbrand. Schliesslich kamen die Verschwörer über­ des Perserreichs, gelangte auf den Thron, Nun machte es sich ein angeblicher ein, am nächsten Morgen vor das Stadttor weil er das richtige Pferd zur Hand hatte. Bruder von Kambyses auf dem Thron be­ zu reiten und wessen Pferd nach Aufgang Wie sich die Sache zugetragen hat, erzählt quem. Als Otanes, ein vornehmer Perser, der Sonne zuerst wieherte, der sollte uns der griechische Historiker Herodot. den Schwindel durchschaute, zettelte er König werden. Damit Dareios überhaupt den Thron mit fünf weiteren Persern eine Verschwö­ Damit – möchte man meinen – hatten besteigen konnte, brauchte es drei Voraus­ rung an. Ihnen schloss sich Dareios an, sie ein Wahlverfahren gefunden, das den speziellen Erfordernissen angepasst war und bei dem sich keiner der Thronanwär­ Woran das Pferd schnuppern durfte, ist dem König schnuppe. foto: getty images ter benachteiligt fühlen musste. Dass das Verfahren in Wahrheit hochproblema­ tisch war und Rosstäuschern Tür und Tor öffnete, schien damals niemand zu bemer­ ken. Niemand ausser Dareios. Der beriet sich mit seinem Stallmeister, und dieser führte in der Nacht den Hengst des Dareios vors Stadttor. Dort wartete be­ reits dessen Lieblingsstute. Nachdem der Hengst mehrmals nur an seiner Favoritin schnuppern durfte, liess ihn der Stallmeis­ ter endlich die Stute besteigen. Als am nächsten Morgen die Thron­ anwärter auf ihren Pferden vor die Stadt ritten und an die Stelle kamen, wo in der Nacht die Stute angebunden war, wieherte der Hengst erfreut und Dareios war König. Heute spielen Pferde in der Politik praktisch keine Rolle mehr. Von den Ross­ täuschern lässt sich das leider nicht sagen. Ich kann mich des Eindrucks nicht erweh­ ren, dass ihre Zahl gar grösser wird. Umso entscheidender ist es, dass wir uns klarma­ chen, welche Mittel einer Demokratie zur Verfügung stehen, um den Rosstäuschern das Handwerk zu legen oder wenigstens den Schaden, den sie anrichten können, möglichst gering zu halten. tageswoche.ch/+8bnpi ×

TagesWoche 08/17 Wochenendlich in Mürren 33 Autofrei. Stressfrei. Ereignisfrei. Wenn Sozialdemokraten einen Winterferienort nach ihren Idealen designen dürften, er wäre so wie Mürren. Wunderbare Langweile in der Idylle

von Renato Beck Fahrt auf, die Schwere verwandelt sich in Kraft, in Leichtigkeit und Tempo. ufgestanden kurz nach acht. In einer scharfen Kurve mit dem last- Kapselkaffee auf dem weitläufi- wagenartigen Familienschlitten den «Bob gen Balkon getrunken. Blick auf Run» verlassen und in hüfttiefem echtem den Rücken der Jungfrau. Mit Schnee steckengeblieben. Mich mit den Adem Feldstecher die Bergwand abgesucht. winterschuhartigen Sommerschuhen Zigarette dazu geraucht. Jacke überge- den Schneeberg hinaufgearbeitet. Einen streift, im Coop aufgebackene Croissants Bauernhof mit Kuhstall entdeckt und den geholt. Gesellschaftsspiel «Lifestyle – Kühen dabei zugesehen, wie sie sich von bringt Ihren Lebensstil ins Spiel» in der riesigen, elektrisch betriebenen Fellbürs- Bücherwand entdeckt und zurückgelegt, ten den Rücken kraulen lassen. Mich an weil die Mindestanzahl an Spielern zwei der Wonne dieser wunderbar angeödeten beträgt. Dominosteine aufgereiht und um- Tiere erfreut. gestossen. Dominosteine über ein Hinder- Späte Rückkehr nach Mürren, nach- nis gebaut und umgestossen. Mit dem dem die Sonne die Bergkämme längst Feldstecher nach Bergsteigern gefahndet. überquert hat. Rückkehr in diese autofreie, Schon Mittag? près-Ski-freie, ereignislose, sozialdemo- Jacke übergestreift und in die benach- kratische Skiferien-Utopie. Abends den barte «Sager-Stube» gegangen. Dort eine Kamin kräftig eingeheizt. Stapelweise grosse Apfelschorle bestellt und eine Por- Holzscheite verfeuert. Mit dem Feld­ tion Rösti mit Zwiebelsauce und auflie- stecher in die Fenster der Chalets und gender Kalbsbratwurst. Blick auf den die Leben der Touristen gespäht. Sterne, Nachbartisch, wo ein Mädchen eine Por­ Rugenbräu, Zigaretten, Rotwein, drei tion Pommes frites isst und ihr kleiner ­Folgen «The Hour». Pistazien aus der Bruder ein Knoblauchbrot. ­Familienpackung. Endlich zu Bett gegangen, formidabel Schwere verwandelt sich in Kraft gelangweilt und befriedigt, den ersten Mittagsschlaf einer Verschwörung von ­Ferientag in Mürren nach Möglichkeit Alpensonne und Bodenheizung zum Op- ausgekostet zu haben. fer gefallen, schweissnass aufgewacht. Die Tag zwei: Tausche Bratwurst mit Rac- Thermostrumpfhose montiert, darüber lette. Und Schlitteln mit Schlittschuh- eine schneefeste Hose geschichtet, in die laufen. winterschuhartigen Sommerschuhe ge- Tag drei: Die Bratwurst kommt wieder schlüpft. Im benachbarten Sportgeschäft ins Spiel. Schneemannbauen hinzufügen. einen Familienschlitten ausgeliehen und tageswoche.ch/+c6u8m × zur Allmendhubelbahn hochgeschleppt. Der Juckreiz in der Thermostrumpfhose eskaliert. Herrliches Winterwetter. Schlitten Wurst oben auf dem Allmendhubel zum «Bob Gehört zum Inventar in Mürren. Run» geschoben. Kräftig abgestossen, ein Zum besten Ausblick serviert auf der paar Zentimeter gefahren, dann stehenge- Terrasse des «Bellevue». Auch sonst Angeödete Kühe in der Idylle. foto: r. beck blieben. Den tauenden Schnee als Verant- eine grundsympathische Beiz. wortlichen für die Bremswirkung ermit- telt. Den «Bob Run» nicht abgerannt oder Wucher Wunderbar abgefahren, sondern abgegangen. 105 Franken hin und zurück knöpfen Der freie Blick auf das gegenüber­ Herrliche Winterlandschaft, sobald der sie einem für die Fahrt vom Talboden liegende Jungfrau-Massiv. Unbedingt Schlittelweg aus dem Wäldchen die offene bis auf den Gipfel des Schilthorns ab. eine Ferienwohnung mit unverstell­ Flanke des Schilthorns kreuzt, an verstreu- Nur weil George Lazenby da oben ter Aussicht buchen. Sonst erst gar ten Chalets vorbeiführt. Mit dem Famili- mal schauspielerte. nicht anreisen. enschlitten nehmen auch die Skiferien

TagesWoche 08/17 Frageraster TaWo_08-17 Lösungswort: SPALENBERG Kreuzworträtsel

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______England weibl. König (Bal- chem.Zeichen Vorname lade von f. Aluminium Goethe)

Mittag in weder kalt man findet Farbe Frankreich noch sie nicht der Ruhe 5 richtig warm in Discos

Abk. für Landratsamt, Zahlwort franz.: man Neben- Kürzel (D) nierenrinde

Antwortenraster TaWo 07-17 Lösungswort: MESSEPLATZ F KO I LS Lösungswort: PLURAL SPAGHETTI Y NNICHI DR N ERDGAS A OSTA A RT I ED ORNAT E SSE K UBA T S R 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 E O H SM BRE TT ROCHE MITMACHEN UND GEWINNEN I A S Z M O SEL H B I Z E GLK E ISO Senden Sie eine SMS an die Nummer 343: TW Lösungswort, Name ZU GEWINNEN: A L P P ERU B ABE L B OE SE P A L M E L O B und Adresse (1.­– SMS) oder unter www.tageswoche.ch/kreuzwort. Wir verlosen einen Pro ­Innerstadt Z E LT R U F A O L A RI R A M E E M I R A RTE Einsendeschluss: 01.03.2017. Lösungswort der letzten Woche: Gutschein (50 CHF). Gewinnerin: G TA E R R R E HDEN MESSEPLATZ Heidi Schmid Auflösung der Ausgabe Nr. 07 Impressum

TagesWoche Chefredaktion/ Renato Beck, Korrektorat Supporter: 120 Franken pro Jahr 6. Jahrgang, Nr. 08; Geschäftsleitung Ronja Beck (Praktikantin), Yves Binet, Chiara Paganetti, Enthusiast: 220 Franken pro Jahr verbreitete Auflage: Christian Degen Yen Duong, Andrea Fopp, Irene Schubiger, Gönner: 500 Franken pro Jahr 10 800 Exemplare (prov. Wemf- Digitalstratege Naomi Gregoris, Stefan Kempf, Laura Schwab, Martin Stohler, Mehr dazu: tageswoche.ch/join beglaubigt, weitere Infos: Thom Nagy Simone Janz (Praktikantin), Dominique Thommen, tageswoche.ch/+sbaj6), Creative Director Christoph Kieslich, Jakob Weber Druck Spitalstrasse 18, Hans-Jörg Walter Marc Krebs, Verlag und Lesermarkt Mittelland Zeitungsdruck AG, 4056 Basel Redaktion Felix Michel, Tobias Gees Aarau Herausgeber Amir Mustedanagić Matthias Oppliger, Abodienst Designkonzept und Schrift Neue Medien Basel AG (Leiter Newsdesk), Jeremias Schulthess, Tel. 061 561 61 61, Ludovic Balland, Basel Redaktion Gabriel Brönnimann Dominique Spirgi, [email protected] Tel. 061 561 61 80, (Leiter Region), Samuel Waldis Anzeigenverkauf [email protected] Reto Aschwanden Layout/Grafik COVER AD LINE AG (Leiter Produktion), Anthony Bertschi, Tel. 061 366 10 00, Die TagesWoche erscheint Tino Bruni (Produzent), Carol Engler [email protected] täglich online und jeweils am Mike Niederer (Produzent), Bildredaktion Unterstützen Sie unsere Arbeit Freitag als Wochenzeitung. Hannes Nüsseler (Produzent), Nils Fisch mit einem Jahresbeitrag greenpeace.ch/arktis

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