AUFLAGE

Einwohnergemeinde Meienried BE

Weilerzonen mit Änderung der Uferschutzplanung

Erläuterungsbericht0 50 100 150m Massstab 1: 5,000 Gedruckt am 02.06.2018 09:30 https://s.geo.admin.ch/7aeabea719

www.geo.admin.ch ist ein Portal zur Einsicht von geolokalisierten Informationen, Daten und Diensten, die von öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden Haftung: Obwohl die Bundesbehörden mit aller Sorgfalt auf die Richtigkeit der veröffentlichten Informationen achten, kannDie hinsi chtlichWeilerzonen der inhaltlichen Richtigkeit, Genauigkeit, bestehen Aktualität, Zuverlässigkeit aus: und Vollständigkeit dieser Informationen keine Gewährleistung übernommen werden.Copyright, Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft. http://www.disclaimer.admin.ch © CNES, Spot Image, swisstopo, NPOC • Weiler-Zonenplan • Weiler-Vorschriften • Ausschnitt Uferschutzplan • Auszug Überbauungsvorschriften

weitere Unterlagen: • Erläuterungsbericht • Gesuch Ausnahmebewilligung von Bewirtschaftungseinschrän- kungen im Gewässerruam

Oktober 2020 Impressum

Auftraggeber: Einwohnergemeinde Meienried BE per Adr. Am Bach 24, 3293

Auftragnehmer: ecoptima, Spitalgasse 34, Postfach, 3001 Telefon 031 310 50 80, Fax 031 310 50 81 www.ecoptima.ch, [email protected]

Bearbeitung: Beat Kälin, Siedlungsplaner HTL / FSU Kevin von Wartburg, Raumplaner BSc

Abbildung Titelseite: Luftbild von Meienried © geomap.admin.ch

6340\Weilerz_Meien_EB_201022_AL.indd\bk Einwohnergemeinde Meienried BE ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

Inhalt

1. Ausgangslage 5 1.1 Allgemeines 5 1.2 Siedlungsentwicklung 6 1.3 Landschaft (BLN) 7 1.4 Problemstellung 8 1.5 Vorgehen 8

2. Grundlagen 8

3. Planungsziel 9 3.1 Ausgangslage 9 3.2 Weilerzonen 9

4. Planungsinstrumente 9 4.1 Weiler-Zonenplan 9 4.2 Weiler-Vorschriften 9 4.3 Uferschutzplanung: Weilerzone und Gewässerraum 10 4.4 Ausnahme von Bewirtschaftungseinschränkungen 11

5. Weilerzonen 16 5.1 Allgemeines 16 5.2 Underfar 18 5.3 Zelgli 19 5.4 Oberfar 20 5.5 Sicherstellung Baulandverfügbarkeit 21

6. Auswirkungen 21 6.1 Beurteilung aus raumplanerischer Sicht 21 6.2 Ufer- und Wanderwege 21 6.3 Kulturlandschutz 22 6.4 Orts- und Landschaftsbild 24 6.5 Naturschutz 25 6.6 Wald 25 6.7 Naturgefahren 26 6.8 Altlasten 26 6.9 Archäologie 27 6.10 Kostenfolge 27

7. Verfahren 28 7.1 Vorgehen 28 7.2 Mitwirkung 28 7.3 Vorprüfung und Bereinigung 29 7.4 Öffentliche Auflage und Einsprachen 32 7.5 Beschlussfassung und Genehmigung 32 Anhang 33 Anhang A Verzeichnis ganzjährig bewohnter Liegenschaften 33 Anhang B Detailplan zu den Weilerzonen 34 Anhang C kant. Richplan, Massnahme D_10 35 Einwohnergemeinde Meienried BE 5 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

1. Ausgangslage

1.1 Allgemeines

Die Gemeinde Meienried liegt am Nidau-Büren-Kanal und ist umgeben von Altwasserläufen der und der Zihl. Meienried grenzt im Norden an , im Nord-Osten an Büren, im Osten und Süden an Dotzigen sowie im Westen an .

Abb. 1 Landeskarte 1:20’000 © geomap.admin.ch

Meienried hat heute ein Restaurant, ein Stallbeizli, ein ehemaliges Schul- Meienried haus undGemeinde diverse Meienried, Amt kleine Büren, Kanton bis Bern mittlelgrosse Gebäude,Aufnahmeplan deren 1: Volumen5000 Onurrtsbilde r®

zum Teil als Wohnraum genutzt werden. Meienried gilt mit 0ca. 20055 Einwoh400 600m- Massstab 1: 20,000 Gedruckt am 20.08.2018 12:44 nern als Kleinstgemeinde. Sie ist flächenmässig die kleinstehttps://s.geo.admin.ch/7c824ae5bf Gemeinde des www.geo.admin.ch ist ein Portal zur Einsicht von geolokalisierten Informationen, Daten und Diensten, die von öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden Haftung: Obwohl die BundesbehördenKantons mit aller Sorgfalt und auf die ist Richtigkeit von der derveröffentlichten Ortsplanungspflicht Informationen achten, kann hinsichtlich dispensiert. der inhaltlichen Richtigkeit, Genauigkeit, Aktualität, Zuverlässigkeit und Vollständigkeit dieser Informationen keine Gewährleistung übernommen werden.Copyright, Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft. http://www.disclaimer.admin.ch © swisstopo Meienried stellt gemäss Inventar der Schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) mit den drei Hofgruppen Underfar, Zelgli und Oberfar einen Spezialfall von nationaler Bedeutung dar (3. Fassung von 1994).

0.0.8

0.0.9

0.1.3 0.1.1 0.1.2 0.1.4 II

0.1.5 0.1 0.3

0.3.7 I 0.2.6 0.2

Abb. 2 ISOS Meienried mit den drei Hofgruppen Underfar (0.1), Zelgli (0.3) und Oberfar (0.2) 0.0.10 sowie den Umgebungsrichtungen I–III (vgl. auch Abb. 2)

II

Gebiet, Baugruppe (G, B) Umgebung (U-Zo, U-Ri) Einzelelement (E) Hinweis Störfaktor Einwohnergemeinde Meienried BE 6 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

1.2 Siedlungsentwicklung

Geschichte und historisches Wachstum aus ISOS-Beschrieb Die ersten urkundlichen Erwähnungen des Ortes gehen ins Jahr 1255 («Meinrieth») und 1268 («Meienriet») zurück. Meienried lag ursprünglich auf einer Landzunge zwischen den alten Flussläufen der Aare und der Zihl, welche sich unterhalb des Ortes vereinigten und wegen des häufigen Wasserrückstaus in der Gegend von Büren periodisch über die Ufer traten. Das Dörflein bestand zunächst aus zwei Gebäudegruppen, die sich an den beiden Fährstellen der alten Strasse von Biel nach Büren über Zihl und Aare gebildet hatten: Underfar und Oberfar

Als Umschlagplatz für Seeländer Weine besassen sie eine gewisse Be- deutung. 1827 zählte die Gemeinde 105 Einwohner, 1900 waren es noch 82 und 1990 61. Trotz der vielen Überschwemmungen – die schlimmsten erlebte der Ort 1801, 1816 und 1847 – hat sich vom Altbaubestand etli- ches erhalten. Im 19. und 20. Jahrhundert entstand zwischen Under- und Oberfar ein weiterer, mittlerer Ortsteil Zälg. Hierhin kam 1880 als einzi- ger öffentlicher Bau das inzwischen geschlossene Schulhaus zu stehen. Dass sich aus Meienried keine grössere Ortschaft entwickelte, rührt von der latenten Überschwemmungsgefahr her, welcher das kleine Dorf stets ausgesetzt war.

Die Eröffnung des Nidau-Büren-Kanals veränderte 1875 die topographi- sche Situation der Gegend grundlegend. Der Kanalbau war Bestandteil der Juragewässerkorrektion und beraubte den ehemaligen Fähreort seiner an- gestammten Funktion. Meienried kam abseits der Verkehrswege zu liegen, die Altwasser versumpften und wurden später unter Naturschutz gestellt, die umliegenden Felder trockengelegt und melioriert. Die Landwirtschaft behielt ihre wichtige Rolle: 1990 arbeiteten noch mehr als ein Drittel der Berufstätigen im 1. Sektor.

Die Erstausgabe der Siegfriedkarte von 1876 zeigt Meienried während der Juragewässerkorrektion: Die Zihl ist bereits kanalisiert, die Aare hingegen fliesst noch in ihrem alten, unkorrigierten Flussbett; der Kanal zwischen Meienried und Büren sollte erst 1890 vollendet werden. Einer der Haup- tinitianten der Gewässerkorrektion war der in Meienried – im ehemali- gen Gasthof «Galeere» – geborene Berner Regierungsrat Johann Rudolf Schneider. Zusammen mit dem Ingenieur La Nicca entwickelte er die Idee von der Umleitung der Aare in den Bielersee unter Zusammenfassen von Aare und Zihl zwischen Nidau und Büren in einen tiefen Kanal. Die Arbei- ten dieser ersten Juragewässerkorrektion dauerten von 1868 bis 1890. Einwohnergemeinde Meienried BE 7 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

1.3 Landschaft (BLN)

Meienried ist durch das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenk- mäler von nationaler Bedeutung (BLN) mit dem Objekt «1302 Alte Aare – Alte Zihl» vollständig erfasst. Dabei handelt es sich um das längste zu- sammenhängende Altwassersystem der Schweiz mit grossflächeigen Auen und bedeutenden Vorkommen von gefährdeten Pflanzen- und Tierarten sowie Überwinterungs-, Rast- und Brutpätze für Wasservögel. Weiter wer- den in der Begründung ein ausgedehnter, sehr seltener Kopfweidenhain bei Meienried sowie das ehemalige Fährdorf Meienried mit historischen Bauten, Fährübergängen und Furten als Zeugen der früheren Bedeutung von Aare und Zihl als Wasserstrassen erwähnt. Diese werden als Schutz- ziel definiert.

Die Kulturlandschaft wird im Ojektblatt 1302 wie folgt umschrieben: Kulturgeschichtlich ist der Raum der Alten Aare und der Alten Zihl Teil der Landschaft der drei Jurarandseen, deren Erscheinungsbild massgeblich durch die Auswirkungen der beiden Juragewässerkorrektionen im 19. und 20. Jahrhundert bestimmt wird. Diese schufen die Voraussetzung für die intensive Nutzung des Kulturlandes, das eng mit den Flussauen verzahnt ist.

Die Wasserwege sowie die Flussübergänge über den sich ständig verän- dernden Lauf der Aare waren für die Entwicklung prägend. Im Jahr 1255 erstmals erwähnt, war Meienried lange Zeit ein wichtiger Umschlagplatz. Der ehemalige Fährort, am Zusammenfluss von Alter Aare und Alter Zihl gelegen, ist historisch besonders wertvoll, sein Ortsbild heute von na- tionaler Bedeutung. Dies aufgrund der besonderen Bebauung und der architektonischen Qualitäten der beiden mächtigen Hochstudhöfe und den sogenannten Fährmannshäuser aus dem 18. Jahrhundert. Vom Altbaube- stand blieben etliche Gebäude trotz der vielen Überschwemmungen erhal- ten. Die schlimmsten Überschwemmungen erlebte der Ort in den Jahren 1801, 1816 und 1847.

Die Siedlung diente als Unterkunft für Taglöhner und Pferdeführer, die auf sogenannten Reck- oder Treidlerwegen vom Ufer aus Lastkähne flussauf- wärts zogen. Die Eröffnung des Nidau-Büren-Kanals veränderte die topo- grafische Situation der Gegend grundlegend. Durch den Bau des Kanals verlor der ehemalige Fährort seine angestammte Funktion. Die Altwasser versumpften, die umliegenden Felder wurden trockengelegt und melio- riert. Die landwirtschaftliche Nutzung wurde ausgebaut und behielt bis heute ihre wichtige Rolle. ...» Einwohnergemeinde Meienried BE 8 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

1.4 Problemstellung

Meienried weist in drei Ortsteilen einen Bestand von 19 Wohngebäuden aus, in denen im Herbst 2020 45 Personen wohnen. Ausserhalb dieser Baugruppen sind es lediglich 8 Personen in zwei Gebäuden, davon ein Bauernhaus (vgl. Anhang A).

Die Bestimmungen von Art. 24 RPG schränken die Umnutzung von leerste- henden Gebäudevolumen stark ein. Zusätzlicher Wohnraum oder zeit- gemässe Erweiterungen von Wohnungen sind kaum mehr möglich. Aus diesem Grund beabsichtigt der Gemeinderat die Schaffung von Weilerzo- nen, um die vorhandene Bausubstanz möglichst optimal nutzen und eine Siedlungsentwicklung im Sinne der Massnahmen D_10 «Ortsbilder erhal- ten, aufwerten und entwickeln» in die Wege leiten zu können (vgl. Anhang C). Mit dieser Massnahme verfolgt der Kanton folgende Zielsetzung:

«Der Kanton strebt eine qualitätsvolle Siedlungsentwicklung nach innen an. Mit einer hohen Siedlungsqualität soll Akzeptanz für die Innenentwick- lung geschaffen und die Identifikation der Bevölkerung mit dem Ort geför- dert werden. Das Ortsbild wird als wichtige Komponente der Siedlungs- qualität wahrgenommen und wird im Zusammenspiel mit anderen Themen aus Umwelt, Gesellschaft­ und Wirtschaft bei Planungs- und Bauprozessen berücksichtigt.»

1.5 Vorgehen

Im November 2017 reichte die Gemeinde beim Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) eine Voranfrage zur Ausscheidung von Weilerzonen ein. Die Beantwortung vom 30. November 2017 zeigt, dass für das Gebiet Unterfar die Voraussetzungen für eine Weilerzone zweifelsfrei gegeben sind. Die Gebiete Zelgli und Oberfar die Kriterien der Arbeitshilfe «Grund- lage für die Abgrenzung von Weilerzonen nach Art. 33 RPV» jedoch nur teilweise zu erfüllen vermögen und es deshalb vertiefte Abklärungen braucht.

Anlässlich der Versammlung der Einwohnergemeinde vom 6. Juni 2018 stimmten die zahlreich Anwesenden einem Planungskredit zu und beauf- tragten den Gemeinderat Weilerzonen zu prüfen.

2. Grundlagen

– ISOS Meienried von 1994 – BLN 1302 «Alte Aare – Alte Zihl», 2017 – Uferschutzplanung vom 31. Januar 1996 – Bauinventar der Gemeinde Meienried vom 31. März 2009 – Schutzbeschluss NSG Nr. 043 Naturschutzgebiet «Auengebiet Alte Aare», Volkwirtschaftdirektion Kt. Bern vom 26. August 2009 Einwohnergemeinde Meienried BE 9 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

– Arbeitshilfe «Grundlage für die Abgrenzung von Weilerzonen nach Art. 33 RPV», AGR Dezember 2012 – Geoportal Kanton BE – Gebäude-Inventar, Gemeinde Meienried vom 1. August 2018 – Luftbild (geomap.admin.ch) – Kantonaler Richtplan; Massnahme D_10 «Ortsbilder erhalten, aufwerten und entwickeln»

3. Planungsziel

3.1 Ausgangslage

Die Uferschutzplanung von 1996 nach See- und Flussufergesetz (SFG 1982) legt zum überbauten Gebiet des Fährorts Underfar den Sektor A fest und verweist mit Art. 4 Überbauungsvorschriften für das Bauen auf die Bestimmungen von Art. 24 RPG. Somit gelten für das gesamte Gemein- degebiet mit insgesamt 21 Wohngebäuden, davon 18 in den geplanten Weilerzonen die Vorschriften der Landwirtschaftszone. Insgesamt gehören nur 2 Wohnhäuser zu einem Landwirtschaftsbetrieb.

3.2 Weilerzonen

Für die drei weitestgehend nicht landwirtschaftlich genutzten Ortsteile Underfar, Zelgli und Oberfar soll je eine Weilerzone festgelegt und eine Weiterentwicklung im Sinne der Massnahme D_10 innerhalb der vorhande- nen Bausubstanz ermöglicht werden.

4. Planungsinstrumente

4.1 Weiler-Zonenplan

Mit dem Weiler-Zonenplan werden die Weilerzonen Zelgi und Oberfar lage- mässig festgelegt. Zudem werden innerhalb der Weilerzonen die ortsbild- prägenden Bäume unter kommunalen Schutz gestellt. Als Hinweis werden übergeordnete Nutzungseinschränkungen (kantonales Naturschutzgebiet, Feuchtgebiete, etc.) im Weiler-Zonenplan 1:2500 dargestellt.

4.2 Weiler-Vorschriften

Die Weiler-Vorschriften enthalten die Nutzungsbestimmungen zu den Weil- erzone Zelgli und Oberfar. Einwohnergemeinde Meienried BE 10 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

4.3 Uferschutzplanung: Weilerzone und Gewässerraum

4.3.1 Änderung Uferschutzplan

Weilerzone Underfar Im Uferschutzplan wird im Gebiet Underfar der geschlossen bebaute Teil ohne das Restaurant an der Kantonsstrasse, respektive ein Teil des Sek- tors A mit einer kleinen Fläche der Uferschutzzone als Weilerzone ausge- schieden. Dabei wird die Weilerzone im Bereich der Parzelle Nr. 32 über den bisherigen Sektor A erweitert (Ausdehnung des Wirkungsbereichs der Uferschutzplanung).

Baudenkmäler Auf kommunale geschützte Bauten wird verzichtet. Die Baudenkmäler werden gemäss Bauinventar als Hinweis übernommen, damit zum Bau- inventar, welches durch die kantonale Denkmalpflege zu überprüfen ist, keine Differenzen entstehen.

Gewässerrraum Nidau-Büren-Kanal Weiter wird mit dem Uferschutzplan der Gewässerraum entlang des Nidau-Büren-Kanal festgelegt. Einhergehend wird für den Randstreifen innerhalb des Gewässerraums südlich der Kantonsstrasse ein Ausnahme- gesuch von den Bewirtschaftungseinschränkungen beantragt (vgl. 4.4).

Grundlage für die Berechnung des Gewässerraums bildet die natürliche Gerinnesohlenbreite (nGSB), welche aus der effektiven Gerinnesohlenbrei- te (eGSB) und der Breitenvariabilität ermittelt wird. Aus dieser natürlichen Gerinnesohlenbreite wird der Gewässerraum unter Berücksichtigung von allfälligen gewässerbezogenen Schutzzielen nach Art. 41a GSchV ermittelt.

Da der Nidau-Brünen-Kanal eine natürliche Gerinnesohlenbreite (nGSB) von mehr als 15 Metern aufweist, gibt das Bundesrecht keine minimale Breite für den auszuweisenden Gewässerraum vor. Gemäss Art. 5b Abs. 2 WBG ergibt sich der Gewässerraum aus der effektiven Gerinnesohlenbrei- te (eGSB) plus 30 Meter. Der Nidau-Büren-Kanal weist im Abschnitt Meien- ried eine eGSB von durchschnittlich 82.0 m auf, was einer Gewässerraum- breite von 112 m (ca. 15 m beidseitig des Gewässers) entspricht.

Auf die Ausscheidung von Gewässerräumen zu anderen Gewässern kann die von der Ortsplanungspflicht dispensierte Gemeinde Meienried verzich- ten.

4.3.2 Uferschutzvorschriften

Die Überbauungsvorschriften zur Uferschutzplanung werden entspre- chend geändert. Für die Weilerzone Underfar werden mit Art. 4A analoge Vorschriften wie für die Weilerzonen Zelgli und Oberfar in die Überbau- ungsvorschriften eingefügt. Einwohnergemeinde Meienried BE 11 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

Im Weiteren werden die Überbauungsvorschriften soweit nötig aktuali- siert, respektive ergänzt:

– Art. 5a Gewässerraum – Art. 6 Kulturobjekte – Art. 10 Wiederherstellung naturnaher Ufer, darauf wird verzichtet – Art. 12 Naturschutzgebiete [Nennung der aktuellen Schutzbeschlüsse] – Art. 14 [Verweis auf die bestehenden Uferwege] mit Aufhebung der überholten Art. 14–21 – Art. 23 Ergänzung [aktuelle Bestimmungen zum Inkrafttreten]).

4.4 Ausnahme von Bewirtschaftungseinschränkungen

Nach Art. 41c Abs. 4bis GSchV kann die Behörde Ausnahmen von den Bewirtschaftungseinschränkungen im Gewässerraum erteilen, wenn der Gewässerraum bei Strassen und Wegen mit Tragschicht oder bei Eisen- bahnlinien entlang von Gewässern landseitig nur wenige Meter über die Verkehrsanlage hinausragt. Zudem gilt es sicherzustellen, dass keine Dün- ger- oder Pflanzenschutzmittel ins Gewässer gelangen können.

Das Verfahren sowie die Kriterien für die Gewährung der Ausnahmebe- willigung sind im Merkblatt «Bewirtschaftung im Gewässerraum» vom 21. November 2019 festgehalten.

4.4.1 Beurteilungskriterien

Der Kanton Bern hat die Kriterien zur Erteilung einer Ausnahmebewilli- gung von den Bewirtschaftungseinschränkungen gemäss Art. 41c Abs. 4bis GSchV im oben genannten Merkblatt ausformuliert. Die nachfolgend aufgeführten Kriterien müssen erfüllt sein, um eine Ausnahmebewilligung in Aussicht stellen zu können: K1: Die Verkehrsfläche hat eine Tragschicht gemäss Schweizer Norm SN 640 302b und ist mindestens ca. 3.0 m breit. K2: Die Verkehrsfläche oder der Randstreifen haben keine Entwässe- rung die ins Gewässer oder in die Böschung entwässert. Bei einer Entwässerung über die gewässerseitige Schulter ist die Böschung flacher als 2:3. K3: Der Randstreifen reicht landseitig über die ausgeschiedene Ver- kehrsparzelle hinaus. K4: Bei einer Verkehrsfläche ohne eigene Parzelle ist der Randstreifen breiter als 0.5 m. K5: Keine Dünger und Pestizide können vom Randstreifen ins Gewässer gelangen. K6: Der Randstreifen ist durchschnittlich weniger breit als 3 bis 6 m und breiter als der Uferbereich. Einwohnergemeinde Meienried BE 12 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

Abb. 3 Skizze zu den Begriffsdefinitionen und Abmessungen der Beurteilungskriterien K1 - K6; Quelle: Merkblatt «Bewirtschaftung im Gewässerraum»

4.4.2 Prüfung einer Ausnahmebewilligung

Entlang des Nidau-Büren-Kanals soll im Rahmen der vorliegenden Planung eine Ausnahmebewilligung von den Bewirtschaftungseinschränkungen ge- prüft und entsprechend erteilt werden. Die dazu erforderlichen Nachweise werden in den nachfolgenden Kapiteln (4.4.3 u. 4.4.4) dargelegt.

4.4.3 Gebiet «Farplätze»; Parz. Nr. 55 und 65

Dokumentation

Abb. 4 Situationsbild; Quelle: Google street view

112 112

.00 .00

Nidau-Büren-Kanal Nidau-Büren-Kanal

Bielstrasse Bielstrasse FarplätzeFarplätze

Abb. 5 Planausschnitt Änderung Uferschutz- Abb. 6 Orthophoto mit überlagerndem plan; rot: der zu prüfende Randstrei- Gewässerraum (blau) und dem zu

UnderfarfenUnderfar prüfenden Randstreifen (rot) h h

Basiskarte des Kantons Bern Basiskarte des Kantons Bern Bemerkungen: Freier Text mit max. 120 Zeichen KaBrteemnehrekrur:ngen: AmFtr efüierr G Teoxitn mfoitr mmaatxio. n1 2d0e sZ eKiacnhteonns Bern CoKpayrrtiegnhhte: rr: © AKmant tfoünr BGeroni n/f o©r mswaitsiosnto dpeos Kantons Bern © Kanton Bern / © swisstopo DeCtaoipllyierirgteh tA:ngaben zu Copyright und Legende sind dem verlinkten Dokument zu entnehmen: httDpse:t/a/willwiewr.tme aApn.gapapbse.nb ez.uch C/poupby/rpiugbh/td uoknud/ bLaesgise_nddee.p sdifnd dem verlinkten Dokument zu entnehmen: Erstellt für Massstab 1:1.000 Erstellt für Massstab 1:1.000 Führ tRtpisc:h//twigwkewi.tm uanpd. aVpoplls.tbäne.dcighk/peuitb d/peur bD/daoteknu /wbairsdi sk_edinee.p Hdaf ftung übernommen. Rechtlich verbindliche Auskünfte sind beim Kartenherrn einzuholen. Erstellungsdatum 21.10.2020 Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen. Rechtlich verbindliche Auskünfte sind beim Kartenherrn einzuholen. Erstellungsdatum 21.10.2020 Einwohnergemeinde Meienried BE 13 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

Gewässerraum

> 40 m Rs: Randstreifen Vf: Verkehrsfläche Sohlenbreite Ub Vf Rs Ub: Uferbereich > 29.0 m 5.0 m 7.0 m 3.0 m

Gewässerparzelle Str.-Parz. Landwirtschaftsparzelle

> 34 m > 7 m > 34 m

Abb. 7 Schnitt A-A

Beurteilung Kriterium K1 Die Verkehrsfläche hat eine Tragschicht gemäss Schweizer Norm SN 640 302b und ist mindestens ca. 3 m breit.

– Im vorliegenden Fall handelt es sich um die Kantonsstrasse mit einer Breite von ca. 5.0 m. Diese weist eine Tragschicht gemäss Schweizer Norm SN 640 302b auf.

Kriterium K2 Verkehrsfläche oder Randstreifen haben keine Entwässerung (Strassen- graben, Schächte, Leitungen) die ins Gewässer oder in die Bachböschung entwässert. Bei einer Entwässerung über die gewässerseitige Schulter ist die Böschung flacher 2:3.

– Im Bereich der Parzelle Nr. 55 weisen weder die Verkehrsfläche noch der Randstreifen eine Entwässerung auf, welche in den Nidau-Büren-Ka- nal entwässert. Im Bereich der Parzelle Nr. 65 ist hingegen eine Entwäs- serung (Strassenschacht) vorhanden.

Kriterium K3 Der Randstreifen reicht landseitig über die ausgeschiedene Verkehrsflä- chenparzelle hinaus.

– Trifft für beide Parzellen zu.

Kriterium K4 Bei einer Verkehrsfläche ohne eigene Parzelle ist der Randstreifen breiter als 0.5 m.

– Nicht vor Relevanz, da die Verkehrsfläche über eine eigene Parzelle verfügt.

Kriterium K5 Es können keine Düngermittel oder Pestizide vom Randstreifen ins Gewäs- ser gelangen. Der Gewässeranschluss im Randstreifen ist niedrig und die Erosionsrisikokarte zeigt keine Gefährdung. Zudem liegt der Randstreifen tiefer als die Verkehrsfläche und verfügt über keine Entwässerung für Oberflächenwasser.

– Gemäss Gewässeranschlusskarte besteht lediglich teilweise eine mitt- lere Gefährdung (gelb) für das Einschwemmen von Schadstoffen in den Nidau-Büren-Kanal. – Die Erosionsrisikokarte zeigt keine Gefahr für einen potentiellen Boden- abtrag (grün). Einwohnergemeinde Meienried BE 14 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

– Im Bereich der Parzelle Nr. 55 liegt der Randstreifen auf der selben Höhe wie die Verkehrsfläche. Der Randstreifen im Bereich der Parzelle Nr. 65 ist gegenüber der Verkehrsfläche hingegen leicht erhöht.

Abb. 8 Planausschnitt Gewässeranschluss- Abb. 9 Planausschnitt Erosionsrisikokarte; karte, Quelle: maps.geo.admin Quelle: maps.geo.admin

Kriterium K6 Der Randstreifen ist durchschnittlich weniger als 3 bis 6 m breit und weni- 0 20 40 60m 0 20 40 60m Massstab 1: 2'500 Massstab 1: 2'500 Gedruckt am 21.10.2020 16:17 Gedruckt am 21.10.2020 16:18 ger breit als der Uferbereich. https://s.geo.admin.ch/8c76e08c0c https://s.geo.admin.ch/8c76e1a68a www.geo.admin.ch ist ein Portal zur Einsicht von geolokalisierten Informationen, Daten und Diensten, die von öffentlichen Einrichtungenwww.geo.admin.ch zur Verfügung ist gestellt ein Portal werden zur Einsicht von geolokalisierten Informationen, Daten und Diensten, die von öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden Haftung: Obwohl die Bundesbehörden mit aller Sorgfalt auf die Richtigkeit der veröffentlichten Informationen achten, kann hinsichtlichHaftung: der inhaltlichen Obwohl die Richtigkeit, Bundesbehörden Genauigkeit, mit aller Aktualität, Sorgfalt Zuverlässigkeit auf die Richtigkeit und der veröffentlichten Informationen achten, kann hinsichtlich der inhaltlichen Richtigkeit, Genauigkeit, Aktualität, Zuverlässigkeit und Vollständigkeit dieser Informationen keine Gewährleistung übernommen werden.Copyright, Bundesbehörden der Schweizerischen VollständigkeitEidgenossenschaft. dieser http://www.disclaimer.admin.ch Informationen keine Gewährleistung übernommen werden.Copyright, Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft. http://www.disclaimer.admin.ch © swisstopo, BLW – Der Randstreifen ist über beide© swisstopo,Parzellen BLW betrachtet maximal 3.2 m und minimal 1.3 m breit. Die durchschnittliche Breite liegt bei ca. 2.3 m. Der Uferbereich ist somit auf der gesamten Länge breiter als der Randstreifen.

4.4.4 Ergebnis der Beurteilung und Antrag

Das Ergebnis der Beurteilung, ob eine Ausnahmebewilligung von den Bewirtschaftungseinschränkungen für den Randstreifen auf den Parzellen Nrn. 55 und 65 geltend gemacht werden kann, ist in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst:

Zusammenfassung Kriterium Ergebnis der Überprüfung Ausnahme möglich Parz. Nr. 55 / Parz. Nr. 65 K1 – Die Strasse weist eine Tragschicht auf. ja / ja – Die Strasse misst ca. 5.0 m. ja / ja K2 – Weder der Randstreifen noch die Verkehrsflä- ja / nein che weisen eine Entwässerung auf, welche ins Gewässer entwässern. K3 – Der Randstreifen reicht über die Verkehrsflä- ja / ja chenparzelle hinaus. K4 – keine Relevanz - K5 – Kaum Gefährdet betreffend das Einschwemmen ja / ja von Schadstoffen ins Gewässer. – Es besteht keine Erosionsgefahr. ja / ja – Der Randstreifen liegt tiefer als die Verkehrs- ja / nein fläche. K6 – Der Randstreifen ist weniger breit als 3.0 m. ja / ja – Der Randstreifen ist schmaler als der Uferbe- ja / ja reich. Einwohnergemeinde Meienried BE 15 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

Gesuch um Erteilung einer Ausnahmebewilligung von den Bewirtschaftungseinschränkungen nach Art. 41c Abs. 4bis GSchV Ergebnis und Im vorliegenden Fall sind sämtliche Beurteilungskriterien für die Parzelle eh re r rn M Antrag Nr. 55 eingehalten, wonach eine Ausnahmebewilligung von den Bewirt- E schaftungseinschränkungen für den entsprechenden Abschnitt des RandN - 112 Einwohnergemeinde Meienried streifens beantragt wird. Im Bereich der Parzelle Nr. 65 kann aufgrund der vorhandenen Strassenentwässerung.00 sowie den Höhenunterschied Änderung Uferschutzplan Weilerzone Underfar nhmeewiigng on Bewirhngeinhrnngen r ndreien nh h zwischen Randstreifen und Verkehrsfläche keine Ausnahme in Ausicht gestellt werden.

Nidau-Büren-Kanal

Bielstrasse Farplätze Gesuch um Erteilung einer Ausnahmebewilligung

Die Prüfung zur Erteilung einer Aus- Abb. 10 Planausschnitt «Gesuch Fahplätze»; rot hinterlegt: der Randstreifen im Gewässer- nahmebewilligung besteht aus: raum; rot schraffiert: der von den Bewirtschaftungseinschränkungen zu befreiende • Gesuch «Farplätze» Randstreifen weitere Unterlagen: • Erläuterungsbericht 4.4.5 Umsetzung im Uferschutzplan

Oktober 2020 LegendeSofern das kantonale Amt für Wasser und Abfall (AWA) im Rahmen der meienriedweieronedw Genehmigung die entsprechende Ausnahmebewilligung erteilt, wird der Inhalte: Randstreifen gemäss Abb. 11 im Uferschutzplan gekennzeichnet. Für die- on den Bewirhngeinhrn riderimeer sen gelten ngenfortan ereier keine ndreien landwirtschaftlichen Bewirtschaftungseinschrän- Hinweise:kungen nach GSchV (vgl. Art. 5a Abs. 3 Überbauungsvorschriften).erhone erreien ndreien im ewerrm ewer oen

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Abb. 11 Umsetzung der Ausnahmebewilligung im Uferschutzplan; blau schraffiert: der Gewäs- serraum; rot schraffiert: der Randstreifen im Gewässerraum ohne landwirtschaftliche Bewirtschaftungseinschränkungen Einwohnergemeinde Meienried BE 16 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

5. Weilerzonen

5.1 Allgemeines

5.1.1 Sinn und Zweck von Weilerzonen

Für die Ausscheidung von Weilerzonen hat das Amt für Gemeinden und Raumordnung die Arbeitshilfe «Grundlage für die Abgrenzung von Weiler- zonen nach Art. 33 RPV», AGR Dezember 2012, erlassen. Darin wird das Wesentliche von Weilern wie folgt umschrieben:

Weiler sind traditionelle Kleinsiedlungen mit bäuerlichem oder ländlich ge- werblichem Charakter. Sie besitzen mindestens fünf ganzjährig bewohnte Hauptgebäude. Je nach Zusammensetzung werden drei Typen von Weilern unterschieden: landwirtschaftliche Weiler, gemischte Weiler und nicht- landwirtschaftliche Weiler.

Für die Erhaltung der Siedlungsstrukturen und der Bevölkerung im ländli- chen Raum kommt den Weilern eine wichtige Rolle zu. Ursprünglich waren dort oft wichtige zentrale Einrichtungen - Schulhaus, Poststelle, Geschäft, bedeutende Gewerbebetriebe etc. - für einen weiteren Einzugsbereich des Einzelhofgebietes angesiedelt. Weiler unterscheiden sich wegen dieser traditionellen Funktion von weniger bedeutungsvollen Häusergruppen. Da diese Funktionen heute infolge des Strukturwandels teilweise verschwun- den sind, stellt das Vorhandensein einer zentralörtlichen Infrastruktur kein Kriterium mehr dar. Ausgangspunkt für eine Einzonung in eine Weilerzone nach Art. 33 RPV ist eine geschlossene Baugruppe traditionellen Ur- sprungs.

Die Zielsetzungen für Weilerzonen nach Art. 33 RPV sind:

Bewusst gelenktes Zulassen einer grosszügigeren Nutzung in den bestehenden Gebäuden, als Wachstum dies in der Landwirtschaftszone nach Art. 24ff RPG möglich ist.

Gebäude- und Erhalten der traditionellen Siedlungsstruktur sowie der wertvollen Bau- Ortsbildschutz gruppen. Die charakteristischen Aussenräume sowie prägende Einzelob- jekte sollen miteinbezogen werden.

5.1.2 Kriterien für die Abgrenzung der Weilerzonen

– Der Weiler hat einen traditionellen geschlossenen Siedlungsansatz: - mindestens fünf ganzjährig bewohnte, nichtlandwirtschaftliche oder nicht mehr landwirtschaftlich genutzte Gebäude (a), - jede Baute ist Teil des Siedlungsansatzes; in der Regel liegen sie maximal 30 Meter voneinander entfernt (b).

– Zwischen dem Weiler und der nächstgelegenen Bauzone hat es eine klare Zäsur: Unüberbautes Gebiet von einigen 100 Metern – gemessen zwischen der Bauzone und dem nächstgelegenen bewohnten Gebäude des Weilers (c). Einwohnergemeinde Meienried BE 17 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

– Die Weilerzone umfasst grundsätzlich das überbaute Gebiet. Werden die zum traditionellen Erscheinungsbild gehörenden Aussenräume (z.B. Obstbaumbestände, Hofstätten) ebenfalls in die Weilerzone einbezogen, erhalten diese aufgrund des Muster-Weilerzonenartikels Art. 247 Abs. 3 den ihnen gebührenden Schutz. Es ist nicht zwingend, dass sämtliche Gebäude in die Weilerzone integriert werden (d). Es ist zudem zuläs- sig, auch neuere Bauten (z.B. altrechtliche Einfamilienhäuser usw.) mit zu berücksichtigen. Wo die Weilerzone nicht durch Parzellengrenzen abgegrenzt wird, muss der Abstand gegenüber der Zonengrenze die zulässigen Erweiterungsmöglichkeiten von Bauten in der Weilerzone berücksichtigen. Besteht Raum für eine hobbymässige Tierhaltung, so sind die Bedürfnis- se im Rahmen der Planung abzuklären. Befestigte Ausläufe für Pferde (Allwetterplatz) benötigen folgende Flächen: 1-2 Pferde 150 m²; 3-5 Pferde 250 m²; > 5 Pferde 400 m². Der Auslauf ist grundsätzlich als Frei- laufstall zu errichten.

Vorliegend wird die Bestimmung «in der Regel liegen sie maximal 30 Meter voneinander entfernt» einerseits durch den Zusatz «in der Regel» relati- viert und andererseits bezeichnet das ISOS die Hofgruppen (vgl. Abb. 1). Entsprechend sollen die Weilerzonen gestützt auf die ISOS-Baugruppen ausgeschieden werden.

Die Weilerzone nach Art. 33 RPV ist eine Sonderzone nach Art. 18 RPG und somit keine Bauzone nach Art. 15 RPG.

Die Ausscheidung von Weilerzonen ist im Rahmen der Berichterstattung zur Ortsplanung anhand der Abgrenzungskriterien a - d nachvollziehbar auszuweisen (Nachweis mit Plan und Erläuterung der Kriterien). Meienried Gemeinde Meienried, Amt Büren, Kanton Bern Ortsbilder® Im Detail wird auf die folgenden Kapitel, auf die Tabelle im Anhang A zur Nutzung der Gebäude mit dazu gehörendem Anhang B zur Abgrenzung der Weilerzonen verwiesen. ät G Gebiet, B Baugruppe, U-Zo Umgebungszone, ät iel

U-Ri Umgebungsrichtung, E Einzelelement ategorie . Qualit he Qualit . ungsz Nr . hist h edeutung Aufnahmek Räumlic Arc Art Nummer Benennung B Erhalt Hinweis Störend Bild- B 0.1 Hofgruppe Underfar, ursprünglich an der Zihl gelegen AB A 5–9, 11 B 0.2 Hofgruppe Oberfar, ursprünglich an der Aare gelegen B B 1, 2, 4 B 0.3 Mittlere Häusergruppe mit ehemaligem Schulhaus BC C

U-Ri I Meienriedloch, Zihl-Altwasser: Ried und Sumpfwiese a a U-Ri II Allmet, flaches Kulturland: Wiesen und Äcker, in Hofnähe Obstbäume a a 1, 2 U-Ri III Aare-Altwasser mit Ried, Sumpfwiesen und Sumpfwald a a 4

0.1.1 Ehem. Wirtshaus «zur Galeere», grosser Hochstudbau mit Vollwalm, 18. o 7 Jh., Stockvorbau 17. Jh. 0.1.2 Grossvolumiger Hochstudbau mit Vollwalm, dat. 1752, Stockvorbau von o 8, 11 Abb. 12 ISOS-Beschrieb 1der624 Baugruppen und Umgebungsrichtungen (vgl. Situation Abb. 1) © ISOS 0.1.3 Wohnhaus M. 20. Jh. o 9 0.1.4 In neorustikalem Stil leicht störend umgebauter Hof o 0.1.5 Sog. Fährmann’s Haus, Hochstudhaus mit Vollwalm, vermutl. 18. Jh. o 5, 6 E 0.2.6 Hochstudhaus mit Vollwalm, dat. 1736 A 2, 4 E 0.3.7 Ehem. Schulhaus von 1880, später umgebaut, mit Doppellaube und A 3 Aussentreppen 0.0.8 Flussbett des Nidau-Büren-Kanals, angelegt 1868–90, beidseits steile o 10 Böschung und Bäume 0.0.9 Restaurant «Pintli» am Kanal, eröffnet 1906, Heimatstilbau mit lauschiger o 10 Gartenwirtschaft 0.0.10 Abseits gelegenes neues Gehöft o

5 Einwohnergemeinde Meienried BE 18 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

Die Hofgruppe Underfar (0.1) hat gemäss ISOS die höchsten Qualitäten und wird mit dem Erhaltungsziel A versehen. Dagegen wird den Hofgrup- pen Oberfar (0.2) das Erhaltungsziel B, respektive der jüngeren Hofgruppe Zelgli (0.3) das Erhaltungsziel C zuteil.

Gesamthaft macht das ISOS folgende Beurteilung: – Hohe Lagequalitäten durch die abgeschiedene Lage inmitten einer intakten Kanal-, Kultur- und Sumpflandschaft sowie als Teil einer Land- schaft von nationaler Bedeutung.

– Partiell hohe räumliche Qualitäten dank der ausserordentlich dichten Bebauung, der sich zwischen den Häusern durchschlängelnden Strasse und dank dem intensiven Wechsel von vorspringenden Giebelfronten und sich öffnenden Hofräumen im Ortsteil Underfar. In den andern bei- den Ortsteilen eher bescheidene räumliche Qualitäten.

– Gewisse architekturhistorische Qualitäten dank einigen gut erhaltenen und vergleichsweise alten Bauten sowie als kulturgeschichtlich und typologisch interessantes Beispiel eines historischen Fähreortes.

Da Meienried keine Bauzonen hat und die Nachbargemeinden wesentlich weiter weg Bauzonen ausgeschieden haben, entfällt das Kriterium c (min- destens 100 m Distanz von der Weilerzone zur nächsten Bauzone).

5.2 Underfar

Aus ISOS: Der Ortsteil Underfar (B 0.1) hat sich – von wenigen Hausabbrü- chen und dem Bau eines neueren Wohnhauses (0.1.3) abgesehen – recht ursprünglich erhalten. Die Bebauung besteht aus einer dichten Aufrei- hung weniger Höfe. Die Hauptbauten, nämlich zwei grossvolumige Hoch- studhöfe des 18. Jahrhunderts mit Vollwalmdach (0.1.1, 0.1.2), stehen in firstparalleler, aber gestaffelter Anordnung mit ihrer gemauerten Wetter- seite hart am Rand des Strässchens, das sich durch Underfar schlängelt. Auf derselben Strassenseite werden sie durch einen Wohnspeicher, das neuere Einfamilienhaus, einen unvorteilhaft umgebauten Hof (0.1.4) und diverse kleinere Nebenbauten, darunter ein altes Ofenhaus, ergänzt. Auf der andern Strassenseite stehen ein Wohnstock mit gemauertem Sockel, ein kleineres Vollwalmhaus des 18. Jahrhunderts – wahrscheinlich das ehemalige «Fährmann’s Haus» (0.1.5) – und ein Ründehof aus dem frühen 20. Jahrhundert. Sämtliche Altbauten sind in den letzten Jahren renoviert worden. Zwischen den Häusern öffnen sich Hofvorplätze mit teilweise ur- sprünglichem, bekiestem oder gepflästertem Bodenbelag und unmittelbar anschliessende Matten. Ein Obstbaumkranz umgibt die kleine Hofgruppe; vor allem dank den hohen und weit heruntergezogenen Vollwalmdächern wirkt sie von aussen ausgesprochen archaisch. Einwohnergemeinde Meienried BE 19 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

a) 5 nicht landwirtschaftlich genutzte Wohnhäuser (Dorfstrasse 1, 1B, 1C, und 3; Inseli 1A) b) 30 m-Regel eingehalten d) sämtliche Gebäude sind mit Ausnahme des Restaurants im Norden von Underfar in der Weilerzone integriert

Abb. 13 Underfar © geomap.admin.ch

5.3 Zelgli

Die jüngere Hofgruppe Zelgli mit dem ehemaligen Schulhaus, heute Gemeinderats- und Gemeindeversammlungs-Lokal als einzigem öffentli- chen Gebäude ist im ISOS Zelgli als mittlere Häusergruppe unter Oberfar beschrieben:

... Oberfar besitzt vor allem als Gegenstück zu Underfar eine gewisse Be- 0 20 40 60m Massstab 1: 2,500 deutung. Ähnliches gilt für die mittlere Häusergruppe (B 0.3); hier gruppie- Gedruckt am 02.06.2018 09:26 https://s.geo.admin.ch/7aeabea719 ren sich zwei Bauernhöfe und zwei Einfamilienhäuser um das ehemalige www.geo.admin.ch ist ein Portal zur Einsicht von geolokalisierten Informationen, Daten und Diensten, die von öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden Haftung: Obwohl die Bundesbehörden mit aller Sorgfalt auf die Richtigkeit der veröffentlichten Informationen achten, kann hinsichtlich der inhaltlichen Richtigkeit, Genauigkeit, Aktualität, Zuverlässigkeit und Schulhaus (E 0.3.7). Vollständigkeit dieser Informationen keine Gewährleistung übernommen werden.Copyright, Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft. http://www.disclaimer.admin.ch © CNES, Spot Image, swisstopo, NPOC a) 5 nicht landwirtschaftlich genutzte Wohnhäuser (Zelgli 5, 6, 7, 7C und 14) b) 30 m-Regel nicht überall eingehalten; Verweis auf 5.1 zur Abgrenzung der Baugruppe nach ISOS d) sämtliche Gebäude sind in der Weilerzone integriert Einwohnergemeinde Meienried BE 20 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

Abb. 14 Zelgli © geomap.admin.ch

5.4 Oberfar 0 20 40 60m Massstab 1: 2,500 Gedruckt am 02.06.2018 09:26 Aus ISOS: Weniger gut erhalten präsentiert sich der Ortsteilhttps://s.geo.admin.ch/7aeabea719 Oberfar (B www.geo.admin.ch ist ein Portal zur Einsicht von geolokalisierten Informationen, Daten und Diensten, die von öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden Haftung: Obwohl die Bundesbehörden mit aller Sorgfalt auf die Richtigkeit der veröffentlichten Informationen achten, kann hinsichtlich der inhaltlichen Richtigkeit, Genauigkeit, Aktualität, Zuverlässigkeit und Vollständigkeit dieser Informationen0.2). keine AbgesehenGewährleistung übernommen vom werden.Copyright, Vollwalmhaus Bundesbehörden von der Schweizerischen 1736 (E Eidge 0.2.6)nossenschaft. – möglicherweise http://www.disclaimer.admin.ch © CNES, Spot Image, swisstopo,das NPOC Fährmannshaus der ehemaligen Aarefähre – sind die Höfe und Wohn- häuser jünger oder stark umgebaut. Diverse Kleinbauten, darunter ein älterer Holzspeicher, sowie einige markante Bäume gehören wesentlich zur Ganzheit. Oberfar besitzt vor allem als Gegenstück zu Underfar eine gewisse Bedeutung. …

a) 5 nicht landwirtschaftlich genutzte Wohnhäuser (Dorfstrasse 8, 9 und 12, Oberfar 11 und 11A) b) 30 m-Regel nicht überall eingehalten; Verweis auf 5.1 zur Abgrenzung der Häusergruppe nach ISOS d) sämtliche Gebäude sind mit Ausnahme des landwirtschaftlichen Be- triebs im Süden von Oberfar in der Weilerzone integriert

Abb. 15 Oberfar © geomap.admin.ch

0 50 100 150m Massstab 1: 5,000 Gedruckt am 20.08.2018 08:10 https://s.geo.admin.ch/7c814e7283

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5.5 Sicherstellung Baulandverfügbarkeit

Da es sich bei der Weilerzone nicht um eine Bauzone nach Art. 15 RPG, sondern um eine sogenannte «beschränkte Bauzone» nach Art. 18 RPG handelt, und die Zonen nur das weitgehend überbaute Land umfassen, löst die Schaffung einer Weilerzone die Sicherstellung der Baulandverfüg- barkeit nach Art. 126a-d BauG nicht aus.

6. Auswirkungen

6.1 Beurteilung aus raumplanerischer Sicht

Die Gemeinde hat ein grosses Interesse, dass mit den Weilerzonen eine sanfte Entwicklung ermöglicht wird, weil der Gebäudebestand der drei Weiler nur zum Teil genutzt, neue nichtlandwirtschaftliche Gebäude sowie eine Erweiterung des bestehenden Wohnraums und von Gewerbeflächen oder Nebenräumen in den meisten Fällen in Meienried nicht möglich sind (vgl. Stellungnahme Seite 24 zur räumlichen Trennung und Freihaltung des Zwischenbereichs). Mit den Weilerzonen sollen die wertvolle Siedlungsstruktur und ein leben- diges Dorfleben im Sinne der Massnahme D_10 erhalten werden können. Ohne Entwicklung ist der Unterhalt der alten Bausubstanz kaum mehr finanzierbar. Leerstehende Gebäude und eine Abnahme der Bevölkerung wären die Folge. Damit wäre das Dorfleben und ein kulturelles Erbe von nationaler Bedeutung längerfristig in Frage gestellt.

6.2 Ufer- und Wanderwege

Die Ufer- und Wanderweg sind bestehend. Die nachfolgende Abbildung zeigt das offizielle Wanderwegnetz. Ergänzend bestehen Wege vorallem in den Schutzgebieten, welche nicht signalisiert sind und meist nur von der lokalen Bevölkerung begangen werden. Längs der Kantonsstrasse südlich des Nidau-Büren-Kanals gibt es keinen Wanderweg.

Abb. 16 Wanderwege (gelb) © geo.map.admin

0 50 100 150m Massstab 1: 5'000 Gedruckt am 22.10.2020 08:05 https://s.geo.admin.ch/8c7a445842

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6.3 Kulturlandschutz

Grundsätzlich soll durch die Weilerzonen möglichst kein Kulturland bean- sprucht werden. Teilweise ist von den Weilerzonen Kulturland betroffen.

Die Fruchtfolgeflächen und das Kulturland sind im «Detailplan zu den Weil- erzonen» 1:2000 überlagernd eingetragen (vgl. Verkleinerung im Anhang B). Ein Vergleich mit dem Luftbild (vgl. Abb. 4-6) zeigt, dass die FFF Fläche belegen, die aufgrund der Nutzung und/oder der Grundstücksgrenzen ackerbaulich nicht bewirtschaftet werden können. Objektiv werden durch

94 die Weilerzonen keine Fruchtfolgeflächen tangiert. Der Sachplan2 FFF und 203 die Hinweiskarte sind entsprechend anzupassen. 1544 26 136 367 56 84 58 654 65 57 508 529 55 19 554 555 18 53 61 81 140 17 33 49 21 132 69 32 85 54 37 46 16 7 67 36 192 52 553 296 78 3 50 10 377 45 72 59 11 171 79 5 286 77 6 66 73 107 71 2 14 62 59 269 31 87.01 56 82 51 12 75 47 83 70 60 60 108 43 80 63 48 76 76 15 74 27 345 184 23 77 557 20 87.02 183 1169 9 11

53 68 24 75 252 57 28 35 4 38 60 251 87.03 20 41

41 25 34 Abb. 17 Hinweiskarte Kulturland 2020 ©12 Geoportal0 BE: gelb schraffiert = Kulturland, braun = Fruchtfolgefläche; 8 Im Bereich der Uferschutzzone und auf Restflächen zu Gebäuden ist Kulturland ausgeschieden, welches kaum 552 landwirtschaftlich genutzt werden kann. Hinweiskarte Kulturland des Kantons Bern

Bemerkungen: Freier Text m it m ax. 120 Zeichen Kartenherr: Amt für Gemeinden und R aumordnung des Kantons Bern Copyright: © Kanton Bern / ©Interessenabwägung swisstopo Detaillierte Angaben zu C opyright un d L egende sind dem verlinkten Dokumen t zu entn ehmen: https://w ww.m ap.apps.be.ch/pub/pub/doku/Diekultland _Beanspruchungde.pdf von Kulturland setzt nach Art. 11c Abs. 3 BauV in je- Erstellt für M assstab 1:6.000 Für Richtigkeit und Vollständigkeit der D atedemn wird ke inFalle Haftu neineg überno mumfassendemen. Rechtlich verbindlic hInteressenabwägunge Auskünfte sind beim Kartenherrn einzuho levoraus.n. Nach Art. 11c Abs. Erstellungsdatum 01.10.2020 2 BauV ist dies nicht erforderlich, wenn im Einzelfall höchstens 300 m2 beansprucht werden. Die einzelnen Grundstücke der Weilerzone beanspruchen folgende Kulturlandflächen:

Underfar Parzelle Nr. 32 Dieses Grundstück mit einer Gesamtfläche von 2500 m2 gehört zu keinem landwirtschaftlichen Betrieb. Auf dem Grundstück werden 3 Equiden ge- halten. Die Weilerzone umfasst die Gebäude und den Gebäudeumschwung mit bis höchstens 4 m ab Gebäude-Linie. Nicht einbezogen ist die Pfer- deweide östlich der Stallscheune, welche teilweise als Fruchtfolgefläche bezeichnet ist. Das Grundstück steht für eine landwirtschaftliche Bewirt- schaftung nicht zur Verfügung. Die FFF im Grenzbereich der bestockten und teilweise bebauten Fläche Parzelle Nr. 32 zu Parz. Nr. 85 wird bestrit- ten. Auf Parzelle Nr. 32 kann es sich nicht um FFF handeln. Einwohnergemeinde Meienried BE 23 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

Parzelle Nr. 33 Die Weilerzone umfasst die Gebäude und den Gebäudeumschwung. Kul- turland und FFF ist auf befestigten Flächen, respektive fälschlicherweise bis an das Gebäude ausgewiesen. Für Ackerbau ist von den Gebäuden aus praktischen Gründen mindestens ein Abstand von 2 m einzuhalten.

Parzelle Nr. 36 Die Weilerzone umfasst den Hausgarten.

Parzellen Nrn. 45 Die Weilerzone umfasst die Gebäude und den Gebäudeumschwung. und 46 Kulturland ist auf befestigten Flächen fälschlicherweise ausgewiesen. Als aktiver Landwirtschaftsbetieb können zonenkonforme Nutzungen auch in der Landwirtschaftzone (Sektor A) bewilligt werden.

Parzelle Nr. 53 Die Weilerzone umfasst die Gebäude und den Gebäudeumschwung, je- doch kein Kulturland.

Parzelle Nr. 54 Die Parzelle kann aufgrund der Grösse und Form sowie der Nutzung (Bö- schung, Geologisches Objekt 164) nicht als Kulturland bezeichnet werden. Auch die angrenzende Parzelle 69 «Meienriedloch» (Naturschutzgebiet) kann landwirtschaftlich nicht genutzt werden.

Zelgli Parzelle Nr. 6 Die Weilerzone umfasst die Gebäude, den Gebäudeumschwung, jedoch mit wenigen m2 Kulturland sowie die Erschliessungsstrasse, welche au- sserhalb des Erschliessungsgrundstücks liegt.

Parzelle Nr. 50 Die Weilerzone umfasst die Gebäude und den Gebäudeumschwung, je- doch kein Kulturland.

Parzellen Nrn. 11 Die Weilerzone umfasst die Gebäude und den Gebäudeumschwung mit und 62 der Erschliessungsstrasse, welche teilweise ausserhalb der Erschlie- ssungsparzelle liegt, jedoch kein Kulturland.

Parzelle Nr. 66 Die Weilerzone umfasst die Gebäude und den Gebäudeumschwung, je- doch kein Kulturland.

Oberfar Parzelle Nr. 51 Die Weilerzone umfasst die Gebäude und den Gebäudeumschwung mit wenigen m2 Kulturland (Gebäudeabstand). FFF ist fälschlicherweise im Bereich eines ortsbildprägenden Baums verzeichnet, welcher unter kom- munalen Schutz gestellt werden soll.

Parzelle Nr. 63 Die Weilerzone umfasst die Gebäude und den Gebäudeumschwung mit wenigen m2 Kulturland (Gebäudeabstand).

Parzelle Nr. 71 Die Weilerzone umfasst die Gebäude und den Gebäudeumschwung, je- doch kein Kulturland.

Parzelle Nr. 75 Die Weilerzone umfasst die Gebäude und den Gebäudeumschwung mit wenigen m2 Kulturland (Gebäudeabstand). Einwohnergemeinde Meienried BE 24 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

Mindestdichte bei Einzonungen Bei der Einzonung von Kulturland im Umfang von > 300 m2 ist nach Art. 11c BauV eine minimale oberirdische Geschossflächenziffer einzuhalten. Meienried gilt als zentrumsnahe ländliche Gemeinde und müsste nach Art. 11c Abs. 1 BauV eine GFZo von mindestens 0.5 festlegen. Da es sich bei den Weilerzonen nicht um Bauzonen nach Art. 15 RPG handelt und der Ortsbildschutz in jedem Fall Vorrang vor einer hohen Nutzungsdichte hat, wäre es geradezu unzweckmässig gestützt auf Art. 11c BauV eine Min- destnutzung vorzuschreiben, zumal Meienried auch von der Ortsplanungs- pflicht befreit ist. Weiter müssen die Nutzungsvorschriften so gestaltet werden, dass zusätzliche Nutzflächen nur in einem sehr beschränkten Umfang möglich sind.

6.4 Orts- und Landschaftsbild

Meienried ist bezüglich Orts- und Landschaftbild durch die entsprechen- den Bundesinventare ISOS (vgl. 1.1 und 1.2) und das BLN-Objekt 1302 «Alte Aare – Alte Zihl» (vgl. 1.3) erfasst und mit nationaler Bedeutung eingestuft.

Der Weiler Underfar liegt gemäss Bauinventar der Gemeinde Meienried in einer Baugruppe mit drei schützens- und drei erhaltenswerten Objekten. Zwei weitere erhaltenswerte Objekte befinden sich in Oberfar.

Da grundsätzlich keine neuen Gebäude erstellt werden können, ist eine Beeinträchtigung des Ortsbildes durch das Ausscheiden von Weilerzonen ausgeschlossen. Bei schützenswerten Gebäuden und K-Objekten nach Bauinventar ist die Kantonale Denkmalpflege beizuziehen.

BauAbb.inventa r18 de s KBauinventarantons Bern © Geoportal BE: rot umrandet = Baugruppe, rot Punkt = schützenswertes Bemerkungen: FrObjekt,eier Text m it m ax . blauer120 Zeichen Punkt = erhaltenswertes Objekt Kartenherr: Amt für Kultur des Kantons Bern, Fachstelle Denkmalpflege Copyright: © Kanton Bern / © swisstopo (5704000969) / © Tom Tom , swisstopo Detaillierte Angaben zu C opyright un d L egende sind dem verlinkten Dokumen t zu entn ehmen: https://w ww.m ap.apps.be.ch/pub/pub/doku/bauinv_de.pdf Erstellt für M assstab 1:3.000 Für Richtigkeit und Vollständigkeit der D aten wird keine Haftung übernommen. Rechtlich verbindliche Auskünfte sind beim Kartenherrn einzuholen. Erstellungsdatum 02.06.2018 Einwohnergemeinde Meienried BE 25 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

6.5 Naturschutz

Die Weiler und das Kulturland von Meienried sind von Altläufen der Aare und der Zihl umgeben und als Schutzgebiete mit nationaler oder kantona- ler Bedeutung übergeordnet geschützt. Es handelt sich um eine Auenland- schaft und Flachmoore (vgl. auch 1.2).

Die Hofgruppen werden zum Teil durch Obstbäume umrahmt (vgl. Abb. 4–6). Im Übrigen handelt es sich um Kulturlandflächen ohne besonderen ökologischen Wert.

Es bestehen folgende kantonalen Naturschutzgebiete (vgl. Abb. 9): – Naturschutzgebiet « Auengebiet Alte Aare» NSG Nr. 043 vom 26. August 2009. – Naturschutzgebiet «Meienriedloch» (RRB) Nr. 1631 vom 13. April 1934.

Naturschutzkarte des Kantons Bern

BAbb.emerkung e19n: Naturschutz-ÜbersichtskarteFreier Text m it m ax. 120 Zeichen © Geoportal BE Kartenherr: Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern, Abteilung Naturförderung Copyright: © Kanton Bern / © swisstopo / © Tom Tom , swisstopo Detaillierte Angaben zu C opyright un d L egende sind dem verlinkten Dokumen t zu entn ehmen: https://w ww.m ap.apps.be.ch/pub/pub/doku/nsg_de.pdf Erstellt für M assstab 1:7.500 FMitür Richtig kdereit und Vol lsUferschutzplanungtändigkeit der D aten wird keine Haftung übernommen. Rec hwurdentlich verbindliche Auskü nimfte sind beWeilerim Kartenherrn ein zuUnderfarholen. sechs EinzelbäuErstellungsdatum - 17.08.2018 me unter kommunalen Schutz gestellt. Zwei davon beim Restaurant am Büren-Kanal. Von diesen zwei existiert nur noch ein Baum.

Mit dem Weiler-Zonenplan werden im Gebiet Zelgli ein und in Oberfar zwei ortsbildprägende Einzelbäume unter kommunalen Schutz gestellt. Bei Abgang sind sie zu ersetzen.

In Underfar auf der Parzelle Nr. 54 Inseli befindet sich ein geschütztes geologisches Objekt (vgl. Ausschnitt Unferschutzplan).

6.6 Wald

Die Weilerzonen grenzen nirgends an Wald. Die Waldflächen sind zum Teil im Wald-Naturinventar aufgenommen (vgl. Abb. 1 und 12, hellgrüne Flächen). Einwohnergemeinde Meienried BE 26 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

6.7 Naturgefahren

Meienried hat eine eigene Gefahrenkarte aus dem Jahre 2004, welche gemäss Mitteilung des Oberingenieurkreis III des kantonalen Tiefbauamtes den heutigen Anforderungen nicht mehr entspricht. Dies betrifft gemäss TBA Gebäude zwischen der Schmidmatte/Achtzähmeder und der Alten Aare, z.B. die Liegenschaft Nr. 70. Gemäss der Naturgefahrenkarte des Kantons Bern (vgl. Abb. 10) tangieren die Überflutungsgebiete die Weilerzonen nicht.

Abb. 20 rot umrandet = Perimeter Siedlungsgebiet, braun = nicht bestimmte Naturgefahren ©

Naturgefahrenkarten 1:5Geoportal'000 des Kanto BEns B ern

Bemerkungen: Meienried Kartenherr: Amt für W ald des Kantons Bern, Abteilung Naturgefahren Copyright: © Kanton Bern / © swisstopo (5704000969) / © Tom Tom , swisstopo Detaillierte AngaAuchben zu C opyri gnachht un d L egen deEinschätzung sind dem verlinkten Dokumen t zu endertn ehmen : Gemeindebehörde befinden sich die von https://w ww.m ap.apps.be.ch/pub/pub/doku/gk5_de.pdf Erstellt für M assstab 1:12.000 Für Richtigkeit undend Vollständ igWeilerzonenkeit der D aten wird keine Haftung ü bebetroffenenrnommen. Rechtlich verbindliche AuGrundstücksteileskünfte sind beim Kartenherrn einzuholen. ausserhalb von bekanntenErstellungsdatum 13.09.201 8 Gebieten mit Gefährdung durch Überflutung.

6.8 Altlasten

Altlastverdachtsflächen sind im Umfeld der Weilerzonen nicht verzeichnet.

Abb. 21 Altlastverdachtsflächen © Geoportal BE

Kataster der belasteten Standorte des Kantons Bern

Bemerkungen: Freier Text m it m ax. 120 Zeichen Kartenherr: Amt für W asser und Abfall des Kantons Bern Copyright: © Kanton Bern / © swisstopo / © Tom Tom , swisstopo Detaillierte Angaben zu C opyright un d L egende sind dem verlinkten Dokumen t zu entn ehmen: https://w ww.m ap.apps.be.ch/pub/pub/doku/kbs_de.pdf Erstellt für M assstab 1:7.500 Für Richtigkeit und Vollständigkeit der D aten wird keine Haftung übernommen. Rechtlich verbindliche Auskünfte sind beim Kartenherrn einzuholen. Erstellungsdatum 18.08.2018 Einwohnergemeinde Meienried BE 27 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

Anhang

6.9 Archäologie

In Underfar ist eine Fundstelle verzeichnet. Gemäss archäologischem Dienst sind keine Schutzgebiete betroffen.

Archäologisches Inventar des Kantons Bern

BemAbb.erkungen: 22 FKartereier Text m i t mArchäologischeax. 120 Zeichen Fundstellen © Geoportal BE Kartenherr: Amt für Kultur des Kantons Bern, Archäologischer Dienst Copyright: © Kanton Bern / © swisstopo / © Tom Tom , swisstopo Detaillierte Angaben zu C opyright un d L egende sind dem verlinkten Dokumen t zu entn ehmen: https://w ww.m ap.apps.be.ch/pub/pub/doku/archinv_de.pdf Erstellt für M assstab 1:7.500 Für Richtigkeit und Vollständigkeit der D aten wird keine Haftung übernommen. Rechtlich verbindliche Auskünfte sind beim Kartenherrn einzuholen. Erstellungsdatum 17.08.2018 6.10 Kostenfolge

6.10.1 Mehrwertausgleich

Da es sich bei der Weilerzone nicht um eine Bauzone nach Art. 15 RPG, sondern um eine sogenannte «beschränkte Bauzone» nach Art. 18 RPG handelt, löst die Schaffung einer Weilerzone die Abgabepflicht nach Art. 142ff BauG nicht aus.

6.10.2 Planungskosten

Die Kosten der Planung trägt die Gemeinde mit dem Ziel, dass sich die Gemeinde als Gesamtes weiterentwickeln kann. Einwohnergemeinde Meienried BE 28 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

Anhang

7. Verfahren

7.1 Vorgehen

Die Schaffung von Weilerzonen und die Änderung der Uferschutzplanung sind im ordentlichen Verfahren mit Mitwirkung, Vorprüfung, öffentlicher Auflage sowie Beschlussfassung durch die Gemeindeversammlung zu erlassen. Die Beschlussfassung erfolgt durch die Gemeindeversammlung. Es ergibt sich folgender Ablauf:

Beschluss Mitwirkung durch Gemeinderat 10. Oktober 2018

Mitwirkung 29. Oktober – 28. November 2018

Orientierung 1. November 2018

Beschluss Vorprüfung durch Gemeinderat 19. Dezember 2018

Vorprüfung Januar - April 2019

Analyse / Memorandum Dr. Beat Stalder bis Oktober 2019

Schreiben DIJ, RR Evi Allemann 3. Dezember 2019

Nachkredit Gemeindeversammlung 09. September 2020

Bereinigung / Beschluss durch Gemeinderat 14. Oktober 2020

Öffentliche Auflage 29. Okt.–30. Nov. 2020 evt. Einspracheverhandlungen 7. Dezember 2020

Beschluss Gemeinderat anschliessend

Beschluss Gemeindeversammlung voraussichtlich 9. Dez. 2020

7.2 Mitwirkung

Die öffentliche Mitwirkung wurde vom 29. Oktober bis 28. November 2018 mit einer Aktenauflage und mit der Aufschaltung auf der Internetseite der Gemeinde gewährt. Zudem wurden die Weilerzonen am 1. November 2018 vorgestellt.

Während der Mitwirkungsauflage haben Interessierte die Möglichkeit, An- regungen zur Planung zu machen oder Einwände dagegen zu erheben. Die Mitwirkungseingaben werden anschliessend vom Gemeinderat ausgewer- tet und fliessen soweit möglich und sinnvoll in die Planung ein.

Ergebnis der Mitwirkung Bei der Gemeinde wurden keine Eingaben eingereicht. Dies lässt darauf schliessen, dass die Bevölkerung mit dem Vorschlag einverstanden ist. Einwohnergemeinde Meienried BE 29 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

Anhang

7.3 Vorprüfung und Bereinigung

Im Rahmen der Vorprüfung prüft das Amt für Gemeinden und Raumord- nung in Anwendung von Art. 118 Abs. 4 BauV unter Einbezug weiterer Fachstellen ob der Entwurf den geltenden Vorschriften entspricht (Recht- mässigkeitsprüfung), ob die Planungsmassnahme Eingriffe in das Eigen- tum rechtfertigen und ob mit der Planung der angestrebte Zweck erreicht werden kann (Zweckmässigkeitsprüfung).

Der Vorprüfungsbericht datiert vom 10. April 2019. Dieser enthält diverse Genehmigungsvorbehalte:

Weilerzone Underfar: Gemäss LANAT bestehen deutlich weniger als 7 nichtlandwirtschaftlich genutzte Wohnhäuser. Zu korrigieren wäre die Aus- dehnung der Weilerzonen. Grundsätzlich könnten die überbauten Gebiete mit einem kleinen Grenzabstand eingezont werden. Insbesondere FFF kann nicht miteinbezogen werden und Kulturlandflächen sind zu begrün- den.

Stellungnahme: Der Nachweis von 5 ganzjährig bewohnten, nichtlandwirt- schaftlich genutzten Gebäuden ist mit den Angaben des LANAT erbracht. Die Gebäude weisen einen Abstand von weniger als 30 m auf. Die Kultur- landflächen werden zum Teil bestritten (vgl. 6.2). Unklar ist wie der Vor- behalt «Grundsätzlich könnten die überbauten Gebiete mit einem kleinen Grenzabstand eingezont werden.» zu interpretieren ist. Zum überbauten Gebiete gehört auch der Umschwung. Ein Wohnhaus oder ein gewerblich genutztes Gebäuden erfordern einen Umschwung, der sich in aller Regel nicht auf den kleinen Grenzabstand beschränken kann.

Weilerzone Zelgli und Oberfar: Die Weilerzone Zelgli und Oberfar seien nicht genehmigungsfähig, weil sie keinen traditionellen geschlossenen Siedlungsansatz darstellen (Distanz >30 m zwischen den Gebäuden und den Weilern kein unüberbautes Gebiet von einigen 100 Meter).

Stellungnahme: Auszug aus Memorandum Dr. Beat Stalder, Plattner Part- ner:

«Die Ausscheidungs-Vorgaben für Weilerzonen sind nicht in Rechtsnormen fest- gehalten, sondern lediglich (aber immerhin) im Richtplan. Der Richtplan ist gerade kein Gesetz, sondern eine Handlungsanweisung an die Behörden, welche einen möglichst einheitlichen rechtsgleichen Umgang mit der jeweiligen Materie sicher- stellen soll.

Schon bei der Anwendung von Gesetzen und Verordnungen haben die Behörden regelmässig (je nach Norm) ein gewisses Ermessen. Dieses Ermessen ist noch- mals grösser, wenn Handlungsgrundlage nicht eine Gesetzesbestimmung, sondern «nur» der Richtplan ist; dies umso mehr, wenn im Richtplan selbst nicht unbedingte Voraussetzungen festgelegt werden, sondern ausdrücklich nur eine «Regel», von der abgewichen werden kann. In diesem Sinn sind die Richtplanvorgaben nicht Einwohnergemeinde Meienried BE 30 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

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apodiktische Vorgaben, sondern einzelfallbezogen und sachgerecht anzuwenden. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass Behörden dem Richtplan öfters eine normative Verbindlichkeit zuerkennen möchten, die er so nicht aufweist.

Die drei Siedlungsansätze von Meienried sind als ehemaliger Fährort zwischen den alten Flussläufen von Zihl und Aare historisch gewachsen. Dieser Historie ist bei der Ausscheidung von Weilerzonen ebenso Beachtung zu schenken wie dem Umstand, dass Meienried als eine der letzten Gemeinden im Kanton Bern von der Ortsplanung dispensiert ist und somit – soll eine minimale Entwicklung ermöglicht werden –auf Weilerzonen angewiesen ist, soll nicht eine vollständige Ortsplanung ins Auge gefasst werden. Hinzu kommt, dass das ISOS in Bezug auf die einzelnen Weiler von Baugruppen ausgeht. Dies bindet zwar das AGR im Zusammenhang mit der Weilerplanung nicht unmittelbar, ist aber doch ein starkes Indiz dafür, dass ein Siedlungszusammenhang besteht. Baugruppen werden im ISOS umschrieben als «Ortsteil geringerer Grösse, dank räumlich ausgeprägter Wechselbeziehung der Bauten und dank räumlichen, architekturhistorischen oder regionaltypischen Merkmalen als Ganzheit ablesbar, z.B. Münsterplatz, Gassenzug, Kirchenbezirk, Mühlegruppe».1 Die Hofgruppe Underfar ist im ISOS in der Aufnahmekategorie B (ursprüngliche Struktur) mit gewissen Qualitäten in Bezug auf Raum, Architek- turhistorik und Bedeutung und mit dem Erhaltungsziel B (Erhaltung der Struktur) eingestuft. Die Erhaltung der Struktur soll gemäss den ISOS-Erläuterungen erreicht werden u.a. durch Erlass spezieller Zonenvorschriften zum Erhalt der wesentlichen strukturbildenden Elemente, durch die Erleichterung von Ausnahmebewilligungen und durch die Festlegung von Gestaltungsrichtlinien. Im ISOS angesprochen sind mithin genau jene Instrumente, die mit der vorliegenden Weilerplanung geschaffen werden sollen. Es ist vor diesem Hintergrund schwer nachvollziehbar, dass die im ISOS für Meienried identifizierten Baugruppen nicht auch die Qualität von Weilerzo- nen aufweisen sollen.

Diese Umstände und Überlegungen würden ohne weiteres zulassen, dass das AGR Hand bietet zum Erlass aller dreier Weilerzonen, obwohl die Richtplanvorausset- zungen nicht vollständig erfüllt sind, namentlich die Gebäudeabstände mitunter grösser sind als die im Richtplan definierten 30 m; dies umso mehr, als der Richt- plan hier selbst von einer «Regel» ausgeht und damit zum Ausdruck bringt, dass in begründeten Einzelfällen davon abgewichen werden kann, namentlich etwa dann, wie sich – wie vorliegend – die verlangte räumliche Ganzheit aus übergeordneten Inventaren (ISOS) ergibt. Ebenfalls lässt sich eine räumliche Zäsur zwischen den einzelnen Weilern durchaus bejahen und diese könnte mit planerischen Massnah- men ohne weiteres sichergestellt werden. Nach meiner Beurteilung wäre damit das AGR aufgrund der Richtplanvorgaben durchaus in der Lage, dem Erlass der drei Weilerzonen zuzustimmen, ohne dass dadurch übergeordnetes Recht verletzt würde.

Es stellt sich die Frage, ob das AGR die drei Weilerzonen nicht nur genehmigen dürfte, sondern sie auch genehmigen müsste. Hier fällt ins Gewicht, dass die Beurteilung der Zweckmässigkeit in erster Linie Sache des planenden Gemeinwe- sens ist, nicht der Genehmigungsinstanz. Die Genehmigungsinstanz ist nicht obere Planungsbehörde und darf nicht ihr Ermessen an die Stelle des Ermessens der Gemeinde setzen (ZAUGG/LUDWIG, Kommentar BauG, Art. 61 Rz. 25). »

1 BAK, Erläuterungen zum ISOS, S. 2, Hervorhebung durch den Unterzeichnenden Einwohnergemeinde Meienried BE 31 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

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Stellungnahme der Gemeinde zur räumlichen Trennung zwischen den Weilerzonen und zur Freihaltung des Zwischenbereichs: Die Distanzen zwischen den einzelnen Weilern betragen: Underfar und Zelgli: 120 m sowie zwischen Zelgli und Oberfar 70 m. Die Bestimmung von einigen 100 Meter unbebautes Gebiet zur nächsten Bauzone könnte in Meienried nirgends eingehalten werden, weil die drei Hofgruppen näher beieinander stehen. Weiler sind jedoch keine Bauzonen und solche sind nur sehr weit entfernt in den Nachbargemeinden zu finden. Allein daraus ergibt sich, dass vorliegend ein Spezialfall vorliegt. Andernfalls dürfte auch Underfar nicht als genehmigungsfähig beurteilt werden. Weiter ist zu berücksichtigen, dass in Meienried mit einem Ortsbild von nationaler Bedeutung zwischen den Weilern gestützt auf das ISOS-Erhal- tungsziel zur Umgebungsrichtung U-Ri II mit dem höchsten Schutzziel a (vgl. Abb. 2 und 3) kaum neue zonenkonforme Bauten bewilligt werden können, welche zu einem Zusammenwachsen der Weiler führen würden.

Uferschutzplanung und Dispens Ortsplanungspflicht: Die Abstimmung der Planinhalte mit dem Zonenplan ist zu klären und die Rechtsvorschrif- ten sind entsprechend zu erarbeiten. Es ist zu klären, ob die Dispens zur Ortsplanungspflicht erhalten oder aufgehoben werden soll.

Stellungnahme: Die Weilerzone Underfar wird in die Uferschutzplanung integriert. Die Dispens von der Ortsplanungspflicht wird aufrecht erhalten. Die materiellen Genehmigungsvorbehalte zu den Gewässerräumen und Naturgefahren sind somit hinfällig. Die Gemeinde verzichtet zur Zeit auf eine Überprüfung der Gefahrenkarte.

Formelle Genehmigungsvorbehalte Die formellen Genehmigungsvorbehalte wurden soweit noch zutreffend bereinigt. Dies betrifft die Vermassung der Planinhalte und die Vorschrif- ten zur Besitzstandsgarantie.

Empfehlungen und Hinweise Gemäss Mitteilung des Tiefbauamtes vom 15. Februar 2019 ist der Ufer- weg, der durch den Weiler Underfar bis zur Grenze zur Gemeinde Büren a. Aare führt, hinfällig, weil in der Gemeinde Meienried ein Uferweg unmit- telbar entlang dem Nidau-Büren-Kanal führt. Korrekt ist, der Uferweg führt heute via den Weiler Underfar und es gibt keinen Uferweg direkt an der Kanalstrasse. Im Realisierungsprogramm zur Uferschutzplanung vom 15.12.1993 (Ge- nehmigt vom AGR am 31.01.1995) werden die Massnahmen im Detail erwähnt. Diese sind realisiert worden und werden vom Oberingenieur- kreis III jeweils überprüft. Neue Massnahmen sind nicht vorgesehen. Aus diesen Gründen wird auf eine Aktualisierung des Realisierungsprogramms verzichtet. Einwohnergemeinde Meienried BE 32 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

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7.4 Öffentliche Auflage und Einsprachen

Während der Auflagefrist kann schriftlich Einsprache erhoben werden. Diese ist zu begründen. Die Einsprachebefugnis richtet sich nach Art. 35 ff. BauG. Im Rahmen der Einspracheverhandlungen sucht die Gemeinde mit allfälligen Einsprechenden nach Lösungen. Im Rahmen der öffentli- chen Auflage wurden … Einsprachen erhoben … Rechtsverwahrungen angemeldet.

7.5 Beschlussfassung und Genehmigung

Die Beschlussfassung soll durch die Gemeindeversammlung vom 9. De- zember 2020 erfolgen. Anschliessend sind die Weilerzonen mit Vorschrif- ten, respektive die geänderte Uferschutzplanung dem Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) zur Genehmigung einzureichen. Das AGR ent- scheidet über allfällige unerledigte Einsprachen. Einwohnergemeinde Meienried BE 33 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

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Anhang A Verzeichnis ganzjährig bewohnter Liegenschaften 2 4 6 2 5 4 4 1 3 2 3 1 2 1 2 0 1 3 2 2 3 45 53 Anzahl Personen Anzahl Stand: 14.10.2020 Stand: Gesamttotal : Bauernhaus u. ehem. Wirtshaus zur Galeere (17 Jh.); heute Wohnhaus / Schlafen im Stroh / / Stroh im Schlafen / Wohnhaus heute Jh.); (17 Galeere zur Wirtshaus ehem. u. Bauernhaus : Scheune mit Wohnhaus (1624) Bauernhaus ehem. : Stall / Wohnhaus Zihlfähre; der Ländtehaus oder Fährmann- ehem. Jh.) (18 Bauernhaus : Stöckli (18 Jh.) ehem. Wirtschafts- oder Kellergebäude zum Wirtshaus zur Galeere zur Wirtshaus zum Kellergebäude oder Wirtschafts- ehem. Jh.) (18 Stöckli Aarefähre der Jh.) (18 Fährmannhaus ehem. : Stöckli (1787) Wohnhaus (1787) Stöckli : Anmerkungen / Einstufung Bauinventar od. amtl. Bewertung 1910) (ca. Wohnungen + Restaurant erhaltenswert K schützenswert K Stallbeizli genutzt landwirtschaftlich nicht (1967) Wohnhaus erhaltenswert: K schützenswert K 1902) (ca. Scheune mit Wohnhaus schützenswert K Scheune / Stall mit Wohnhaus / Betrieb Landwirtschaftlicher Wohnung mit Scheune / (EG) Wohnhaus Archiv Versammlungslokal, heute Feuerwehrlokal; Milchannahmestelle; früher Schulhaus, ehem. (OG) Scheune mit Wohnhaus Bauernhaus; ehem. (1973) Wohnhaus Wohnhaus Scheune mit Wohnhaus Bauernhaus; ehem. Bauernhaus ehem. erhaltenswert: K 2007) im umgebaut und (saniert Wohnhaus Scheune mit Wohnhaus Betrieb Landwirtschaftlicher / Weilerzone ausserhalb Wohnungen 2 (1986) Mehrfamilienhaus Weilerzone ausserhalb Wohnhaus; Rysgrund Güllenmatt Dorfstrasse Oberfahr Oberfahr Dorfstrasse Dorfstrasse Zelgli Zelgli Zelgli Zelgli Zelgli Dorfstrasse Dorfstrasse Dorfstrasse Dorfstrasse Inseli Dorfstrasse Dorfstrasse Strasse Dorfstrasse Dorfstrasse 15 13 12 11A 11 9 8 14 7C 7 6 5 4A 4 3 2 1A 1C 1 Gebäudeverzeichnis (ganzjährig bewohnte Liegenschaften) bewohnte (ganzjährig Gebäudeverzeichnis Nr. 1B Meienried BE Meienried 1D Einwohnergemeinde Meienried BE 34 ecoptima Weilerzonen Erläuterungsbericht

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Anhang B Detailplan zu den Weilerzonen Binenr Binenr

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Anhang

Anhang C kant. Richplan, Massnahme D_10

Richtplan des Kantons Bern Massnahme D_10

Ortsbilder erhalten, aufwerten und entwickeln

Zielsetzung Der Kanton strebt eine qualitätsvolle Siedlungsentwicklung nach innen an. Mit einer hohen Siedlungsqualität soll Akzeptanz für die Innenentwicklung geschaffen und die Identifikation der Bevölkerung mit dem Ort gefördert werden. Das Ortsbild wird als wichtige Komponente der Siedlungsqualität wahrgenommen und wird im Zusammenspiel mit anderen Themen aus Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft bei Planungs- und Bauprozessen berücksichtigt. Hauptziele: A Den Boden haushälterisch nutzen und die Siedlungsentwicklung konzentrieren D Wohn- und Arbeitsstandorte differenziert aufwerten und gestalten

Beteiligte Stellen Realisierung Stand der Koordination der Gesamtmassnahme Kanton Bern AGR Kurzfristig bis 2022 BVD Festsetzung Mittelfristig 2023 bis 2026 KDP Daueraufgabe Gemeinden Alle Gemeinden Dritte OLK Federführung: AGR

Massnahme Die Planungsbehörden aller Stufen berücksichtigen die kulturellen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Werte der Ortsbilder bei ihren raumwirksamen Tätigkeiten und fördern eine hohe Siedlungs- und Wohnqualität. Bei Planungs- und Baugeschäften wird das Thema Ortsbildqualität frühzeitig und angemessen berücksichtigt.

Vorgehen Kanton: - Der Kanton berücksichtigt bei seinen Planungs- und Bauvorhaben das Thema Ortsbild und erarbeitet dazu frühzeitig die nötigen Grundlagen. - Der Kanton unterstützt die Gemeinden in der Bearbeitung des Themas mittels Arbeitshilfen (z.B. Arbeitshilfe «Ortsbild») und durch das Beratungsangebot seiner Fachstellen. Gemeinden: - Die Gemeinden berücksichtigen im Rahmen ihrer Siedlungsentwicklung (insb. bei der Geltendmachung des 15-jährigen Baulandbedarfs Wohnen) die Auswirkungen von Planungen und Bauvorhaben auf das Ortsbild und weisen die Ergebnisse im Bericht nach Art. 47 RPV nach. Dazu schaffen sie die nötigen Grundlagen.

Abhängigkeiten/Zielkonflikte Siedlungsentwicklung nach innen fördern (Massnahme A_07)

Grundlagen - AHOP «Ortsbild» - AHOP «Siedlungsentwicklung nach innen» - AHOP «Bericht nach Art. 47 RPV» - Bundesinventar ISOS - Kantonales Bauinventar

Hinweise zum Controlling

Anpassung beschlossen durch den Regierungsrat am 20.11.2019 (RRB 1246/2019)