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Oktober 2017 Studie Nr. 1

Der iranische Wassersektor Deutsch-Iranische Zusammenarbeit im Wassersektor erfolgreich gestalten. Markt- und Potenzialanalyse inter 3 Studie 1/2017

Der iranische Wassersektor Deutsch-Iranische Zusammenarbeit im Wassersektor erfolgreich gestalten. Markt- und Potenzialanalyse

Mit freundlicher Unterstützung durch: Impressum

Herausgeber inter 3 Institut für Ressourcenmanagement Otto-Suhr-Allee 59, 10585 Berlin Telefon: (030) 34 34 74 40 Fax: (030) 34 34 74 50 E-Mail: [email protected] www.inter3.de Das inter 3 Institut finden Sie auch bei Facebook und Twitter (@inter_3_Berlin).

Autoren Dr. Shahrooz Mohajeri, Dr. Özgür Yildiz, Dr. Jan Monsees; inter 3 Institut, Berlin Mohammad Reza Pouriafar, Alireza Ghazizadeh; Payam Pars Ab, Teheran

Redaktion | Gestaltung Helke Wendt-Schwarzburg, Aslan Pourmoslemi, David Westenberg, inter 3 Institut, Berlin

Berlin, Oktober 2017 ©inter 3 GmbH Institut für Ressourcenmanagement

Die Studie wurde im Rahmen des BMUB-Programms „Exportinitiative Umwelttechnologien“ für das Projekt „Deutsch-Iranische Zusammenarbeit im Wassersektor erfolgreich gestalten – Marktbeschreibung, Potenzialanalyse, politisch-rechtliche Rahmenbedingungen“ erstellt und durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht wurden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzli- ches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.

Bildnachweis: (soweit nicht direkt im Text angegeben): Titel V1: © NWWEC Co., S. 3: © Waterboard Co., S. 11: © Isfahan Waterboard Co., S. 25: © inter 3 GmbH, S. 36: © German Water Partnership,

Seite IV Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis IV

Abbildungsverzeichnis V

Abkürzungsverzeichnis VII

Einleitung 1

1. Profil der Islamischen Republik 3 1.1. Ein Land mit unterschiedlichen Klimazonen 4 1.2. Organisation des politischen Systems und die politische Lage 4 1.3. Hoffnungsvolle wirtschaftliche Aussichten 5 1.4. Der Iran im internationalen Vergleich 8 1.5. Handelsbeziehungen zu Deutschland 9

2. Der iranische Wassersektor 11 2.1. Zentrale Herausforderung: die Wasserressourcen 12 2.2. Steigender Wasserverbrauch 15 2.3. Limitierte Informationen zur Wasserqualität 16 2.4. Iranische Wertschöpfung in der Wassertechnologie 16 2.5. Politische Vorgaben zur Entwicklung der Wasserinfrastruktur 18 2.6. Komplexe Akteursstruktur: Detailwissen erleichtert Kooperation 19

3. Wasser- und Abwassersektor im Iran – Chancen und Handlungsfelder 25

3.1. Aktuelle Ausgangslage 26 3.2. Vollversorgung im Trinkwassersektor! 27 3.3. Entwicklungsfeld Abwasserentsorgungsinfrastruktur 29 3.4. Infrastrukturausbaupläne und Investitionsmöglichkeiten 32

4. Formen der Marktbeteiligung im iranischen Wassersektor 36

4.1. Direktinvestitionen: Gut planbar in vier Schritten 37 4.2. Drei Wege zur Beteiligung an Projektausschreibungen 38 4.3. Großes Potenzial beim Export von Waren und Dienstleistungen 40

Seite V 5. Investitionsschutz, Exportabsicherung und rechtlicher Rahmen 42

5.1. Investorenschutz im Iran: 43 Foreign Investment Promotion and Protection Act (FIPPA) 5.2. Exportkreditversicherungen und Investitionsgarantien in Deutschland 44 5.3. Komplexe rechtliche Rahmenbedingungen im Iran 46 5.4. Außenwirtschaftliche Bestimmungen Deutschlands und der EU 48

Zusammenfassung und Ausblick 50

Quellenverzeichnis 59

Anhang 64

Seite VI Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: 7 Sozio-ökonomische Eckdaten Irans im Jahr 2015.

Tabelle 2: 8 Einstufung des Iran in internationalen ökonomischen Rankings.

Tabelle 3: 12 Eckdaten der Hauptwassereinzugsgebiete des Iran.

Tabelle 4: 16 Absoluter und relativer Wasserverbrauch nach Sektoren seit 1963.

Tabelle 5: 19 Zielsetzungen des Outlook-Plans mit dem aktuellen Ist-Wert.

Tabelle 6: 26 Zielsetzungen des 6. Nationalen Entwicklungsplans (NDP).

Tabelle 7: 27 Daten zur städtischen Trinkwasserinfrastruktur (Stand März 2015).

Tabelle 8: 29 Daten zur ländlichen Trinkwasserinfrastruktur (Stand März 2015).

Tabelle 9: 29 Daten zur städtischen Abwasserinfrastruktur (Stand März 2016).

Tabelle 10: 33 Aktionsplan der iranischen Regierung im 6. Nationalen Entwicklungsplan – Quantitative Ziele und geplante Finanzmittel für die Trinkwasserversorgung

Tabelle 11: 34 Aktionsplan der iranischen Regierung im 6. Nationalen Entwicklungsplan – Quantitative Ziele und geplante Finanzmittel für die Abwasserversorgung

Tabelle 12: 35 Investitionsmöglichkeiten für private Investoren in Irans Trinkwasserversorgung

Tabelle 13: 35 Investitionsmöglichkeiten für private Investoren in Irans Abwasserentsorgungs

Seite VII Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: 4 Geografische Lage Irans

Abbildung 2: 9 Außenhandel Deutschland – Iran

Abbildung 3: 10 Veränderung des Geschäftsklimas im Iran (Stand 2016)

Abbildung 4: 10 Investitionspläne deutscher Unternehmen für das zweite Halbjahr 2016

Abbildung 5: 10 Vor- und Nachteile des iranischen Marktes

Abbildung 6: 11 Lage der Hauptwassereinzugsgebiete im Iran

Abbildung 7: 13 Grundwasservolumens von 1965 bis 2013

Abbildung 8: 13 Lage der verbotenen Regionen im Iran

Abbildung 9: 14 Bevölkerungswachstum und Wasserverfügbarkeit mit einer Prognose bis 2041

Abbildung 10: 14 Verhältnis vom entnommenen Wasser zu erneuerbaren Wasserressourcen.

Abbildung 11: 14 Wasserressourcensituation in den Provinzen Irans.

Abbildung 12: 20 Wichtige Akteure im iranischen Wassersektor.

Abbildung 13: 28 Anteil vom nicht bezahlten Wasser in iranischen Provinzen.

Abbildung 14: 30 Kanalanschlussgrad in Provinzen.

Abbildung 15: 30 Anzahl der Städte ohne Kanalisation.

Seite VIII Abbildung 16: 31 Anzahl der städtischen Kläranlagen.

Abbildung 17: 31 Anzahl der Kläranlagen und deren Gesamtkapazität.

Abbildung 18: 40 ÖPP Prozessablauf zur Errichtung von Wasser- und Abwasseranlagen.

Seite IX Abkürzungsverzeichnis

AGA Auslandsgeschäftsabsicherung

AWG Außenwirtschaftsgesetz

AWV Außenwirtschaftsverordnung

BAFA Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle

BIP Bruttoinlandsprodukt

BIM Bank of Industry and Mine

BOO Build Own Operate

BOT Build Operate Transfer

DOE Department of Environment

EGFI Export Guarantee Fund of Iran

EU Europäische Union

FIB Foreign Investment Board

FIPPA Foreign Investment Promotion and Protection Act

FISC Foreign Investment Service Center

GTAI Germany Trade and Invest

GWI Global Water Intelligence

ICCIMA Iran Chamber of Commerce, Industry, Mines and Agriculture

IMA Interministerielle Ausschuss für Investitionsgarantien des Bundes

ISIRI Institute of Standards and Industrial Research of Iran

ISO International Organization for Standardization

IWF Internationaler Währungsfonds

IWRMCo Iran Water Resources Management Company

JCPOA Joint Comprehensive Plan of Action

LOI Letter of Interest

MEFA Minstry of Economic Affairs and Finance

MENA Middle East and North Africa

Seite X MIMT Ministry of Industry, Mine and Trade

MOE Ministry of Energy

MPO Management and Planning Organization

NDP National Development Plan

NWWEC National Water and Waste Water Engineering Company

OECD Organisation for Economic Co-operation and Development

OIETAI Organization for Investment Economic & Technical Assistance of Iran

ÖPP öffentlich-private Partnerschaften

PPP Public-Private-Partnerships

PWA Public Water Authorities

RCUWM Regional Centre on Urban Water Management rWWC Rural Water & Wastewater Companies

RWA Regional Water Authorities

SORDP State Organisation for Registration of Deeds and Properties, Company Registra- tion General Office

SWIFT Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication

TPO Trade Promotion Organization of Iran

UNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization uWWC Urban Water & Wastewater Companies

USD US-Dollar

WATEX Iran International Water & Wastewater Exhibition

WHO Weltgesundheitsorganisation

WIPO World Intellectual Property Organization

WRI Water Research Institute

WWC Water & Wastewater Companies

Seite XI Einleitung

Einleitung

Mit zunehmend gesättigten und etablierten Märkten muss die deutsche Wirtschaft stets nach neuen Absatzmöglichkeiten suchen, um die eigene Position als weltweit führende Exportna- tion aufrechtzuerhalten. Vor diesem Hintergrund bietet der Iran als Zielmarkt großes Potenzial.

Mit seiner dynamischen Bevölke- Der Iran ist seit jeher einer der wichtigsten Handelspartner der rungsentwicklung und einem wett- Bundesrepublik in der MENA-Region. Die Bevölkerungsentwick- bewerbsfähigen Bildungssystem lung ist dynamisch. Mit einer Bevölkerung von aktuell knapp 81 bietet der Iran vielfältige Marktpo- Mio. Einwohnern, davon rund 38 Prozent jünger als 25 Jahre1, tenziale. einem Bruttoinlandsprodukt von rund 390 Mrd. €, einer Vielzahl an Rohstoffen sowie einem im internationalen Standard wett- bewerbsfähigen Bildungssystem weist der Iran ein wichtiges Handelspotenzial auf. Weitere Dynamik erlangte die iranische Wirtschaft durch das Atomabkommen.

Nach Ende der Sanktionen besteht Infolge der Sanktionen der vergangenen Jahre und dem damit enormer Nachholbedarf im Bereich einhergehenden Nachholbedarf im Infrastrukturbereich, aber der Wasser- und Abwasserinfra- auch aufgrund anderer Faktoren wie Klimawandel und Übernut- strukturen. zung von Wasserressourcen, stellt die nachhaltige Sicherstel- lung der Wasserversorgung eine der größten Herausforderungen im Iran dar. Die Modernisierung der Wasser- und Abwasserinfra- struktur mit allen dafür notwendigen Bestandteilen sowie die Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung und Wirtschaft mit Wasser in der notwendigen Qualität stehen somit im Fokus der iranischen Regierung.

Deutsche Unternehmen genießen Deutsche Unternehmen genießen im Iran aufgrund der Jahr- großes Ansehen – allerdings herrscht zehnte währenden Geschäftsbeziehungen ein großes Ansehen. mittlerweile ein starker Wettbe- Mit ihren Kompetenzen kann die deutsche Wasser- und Abwas- werb im iranischen Wassersektor. serwirtschaft zentrale Aktionsfelder des iranischen Wassersek- tors bedienen. Allerdings konnten sich durch den Rückzug west- licher Staaten im Zuge der Sanktionen ost-asiatische Staaten ebenfalls im Iran als starke Handelspartner etablieren. Auch viele iranische Unternehmen machten aus der Not ein Tugend und entwickelten ihre eigenen Kompetenzen weiter, so dass heute ein starker Wettbewerb im iranischen Wassersektor herrscht.

1. UN-DESA (2017). Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Anteil bei rund 23 Prozent.

Seite 1 Einleitung

Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen der „Exportinitiative Die Studie im Rahmen der „Expor- Umwelttechnologien“ des Bundesministeriums für Umwelt, tinitiative Umwelttechnologien“ Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) diese Markt- des BMUB identifiziert besonders studie des iranischen Wassersektors erstellt. Sie beschreibt interessante Handlungsfelder den aktuellen Status der iranischen Wasser- und Abwasserwirt- für deutsche Unternehmen und schaft, identifiziert besonders interessante Handlungsfelder beschreibt die aktuellen Rahmen- und Potenziale für deutsche Unternehmen und vermittelt zudem bedingungen im Iran. eine Orientierung innerhalb der politisch-rechtlichen Rahmenbe- dingungen des Irans.

Hierfür wird zunächst die grundsätzliche wirtschaftliche, geo- grafische und politische Lage im Iran dargestellt. Anschließend wird im Detail der aktuelle Zustand des iranischen Wassersek- tors beschrieben. In diesem Zuge werden auch die wichtigen Akteure im Iran sowie ihre Rolle innerhalb der Wasserwirtschaft dargestellt.

Im Mittelpunkt dieser Studie stehen die Chancen und (möglichen) Die Analyse des iranischen Was- Handlungsfelder für deutsche Unternehmen. Neben der detail- sersektors und der wichtigen lierten Analyse der vorhandenen Infrastruktur wurden hierfür Akteure und Entscheidungs- ebenfalls aktuelle Informationen der zuständigen iranischen strukturen sowie der rechtlichen Entscheider berücksichtigt. In Ergänzung zu den Handlungs- Rahmenbedingungen ermöglicht feldern für deutsche Unternehmen enthält diese Studie zudem deutschen Unternehmen, Chancen relevante und nützliche Informationen zu Entscheidungspro- und Risiken eines Engagements im zessen innerhalb der iranischen Wasserwirtschaft, Möglichkei- Iran abzuschätzen. ten des Investitionsschutzes sowie den rechtlichen Rahmenbe- dingungen. Zum Schluss werden die zentralen Erkenntnisse zu Handlungsfeldern und Potenzialen in einer Zusammenfassung aufbereitet.

Grundlage der Analyse bilden aktuelle Zahlen aus den Jahren 2015 und 2016, die vom iranischen Energieministerium zur Verfügung gestellt wurden. Diese Kooperationsbereitschaft der iranischen Behörden verdeutlicht das Interesse an einer deutsch-iranischen Zusammenarbeit im Wassersektor. Weiterhin wurden für diese Studie vor Ort Personen interviewt, die selbst beruflich im Was- sersektor involviert sind und hierdurch qualitativ hochwertige Erkenntnisse liefern konnten. Schließlich wurden ebenfalls Interviews mit Vertretern im Iran aktiver deutscher Unterneh- men geführt, um von ihren Erfahrungen zu lernen.

Seite 2 1. Profil der Islamischen Republik Iran

Für wirtschaftliche Aktivitäten im Iran sind Kenntnisse über das Land und sein weltweit einzig- artiges politisches System, die im Durchschnitt vergleichsweise junge und weiterhin dynamisch wachsende Bevölkerung sowie die grundsätzliche wirtschaftliche Lage im Land unabdingbar. Das Kapitel vermittelt dem Leser einen Überblick über die genannten Themenfelder.

Der inhaltliche Schwerpunkt dieses Kapitels liegt auf der Darstellung der wirtschaftlichen Situation im Iran. In diesem Rahmen werden sowohl die aktuelle Lage als auch die wirtschaftli- chen Aussichten des Landes erläutert, die sich mit der Beilegung des Streits um das iranische Atomprogramm und der damit verbundenen Aufhebung bzw. Aussetzung zahlreicher internatio- naler Sanktionen grundlegend verbessert haben. Zudem werden unter Rückgriff auf international anerkannte Indizes wie dem „Ease Doing Business Ranking“ der Weltbankgruppe die Geschäftsbe- dingungen des Landes bei handelsrelevanten Merkmalen dargestellt. Im internationalen Vergleich werden dabei beispielsweise die Ein- und Ausfuhrbestimmungen oder Aufwendungen für weitere administrative Schritte wie zum Beispiel Baugenehmigungen erläutert. Schließlich vertieft dieser Abschnitt die deutsch-iranischen Wirtschaftsbeziehungen, indem aktuelle Kennzahlen zum Außen- handel zwischen beiden Ländern sowie Daten einer aktuellen Umfrage der AHK Iran zu aktuellen Handlungsfeldern und Lageeinschätzungen präsentiert werden. Profil der Islamischen Republik Iran

1.1. Ein Land mit unterschiedlichen und regional auftretenden Temperaturunter- Klimazonen schiede reichen von unter –20°C im Winter in den Gebirgslagen bis über +50°C im Sommer Der Iran ist mit einer Landesfläche von 1,65 im zentralen Hochland. Fast zwei Drittel des Mio. km² etwa 4,5 Mal so groß wie die Bundesre- Landes gelten als arid und weitere ca. 20 % als publik Deutschland. Das Land wird durch zwei semi-arid, der Rest ist humid bis semi-humid. Meere – das Kaspische Meer im Norden und den Extremer Trockenheit im zentraliranischen Persischen Golf bzw. Golf von Oman im Süden Hochland stehen somit subtropische Verhält- – sowie sieben Anrainerstaaten begrenzt: den nisse am Kaspischen Meer und entlang der Irak im Westen, die Türkei, Armenien und Aser- Golfküste gegenüber. beidschan im Nordwesten, im Nordosten sowie Afghanistan und im Osten (siehe Abbildung 1). 1.2. Organisation des politischen Systems und die politische Lage Die Topografie ist geprägt durch zwei lange und bis zu 200 km breite Hochgebirgszüge. Der Der Iran ist seit dem 1. April 1979 eine Islami- (oder Elburs) erstreckt sich im Norden sche Republik. Kennzeichnend sind die Einheit des Landes über 1.500 km ungefähr parallel von Staat und Religion, die Aufhebung der zur Küste des Kaspischen Meeres. Der Zagros Gewaltenteilung in Legislative, Exekutive und verläuft über 1.300 km von Nordwesten nach Judikative sowie ein sehr verschachteltes Insti- Südosten in etwa parallel zur irakischen Grenze tutionengefüge. Das höchste und mächtigste bzw. Küste des Persischen Golfs. Eingerahmt Amt ist das des religiösen „Führers“ (persisch: von den beiden Hochgebirgen liegt die zent- Rahbar). Seit 1989 wird dieses Amt von raliranische Hochebene, die gut die Hälfte der Ajatollah Sejjed Ali Chamene’i bekleidet. Er ist gesamten Landesfläche einnimmt. in Personalunion höchste politische Instanz, höchste religiöse Instanz, offizielles Staats- Meteorologisch kennzeichnet den Iran ein oberhaupt und Oberbefehlshaber der irani- extremes Klima mit mehreren, stark unter- schen Streitkräfte. Ernannt wird der Führer auf schiedlichen Klimazonen. Die im Jahresverlauf unbestimmte Zeit vom „Expertenrat“, der auch die Aufgabe hat, den Führer zu überwachen.

Das zweithöchste Amt im Staat ist das des „Präsidenten“. Er steht dem Ministerkabinett vor und leitet die Regierungsgeschäfte. Der Präsident hat sich gegenüber Parlament und religiösem Führer zu verantworten, wird für 4 Jahre vom Volk gewählt und darf maximal 2 Legislaturperioden amtieren. Amtsinhaber ist seit 2013 . Die gesetzge- bende Institution des Iran ist das „Islamische Parlament“ (persisch: Madschlese Shoraye Eslami). Es besteht aus 290 Mitgliedern, die für 4 Jahre vom Volk gewählt werden. Abbildung 1: Geografische Lage des Iran Quelle: eigene Darstellung inter 3 GmbH

Seite 4 Profil der Islamischen Republik Iran

Ein jahrelang andauernder Konflikt konnte Im Detail damit vorerst friedlich beigelegt werden.2

Der Expertenrat besteht aus 86 vom Volk, nach einer Vorauswahl durch den 1.3. Hoffnungsvolle wirtschaftliche „Wächterrat“, gewählten Geistlichen. Aussichten Der Wächterrat hat 12 Mitglieder: sechs vom Führer bestimmte Theologen und Mit der Aufhebung bzw. Aussetzung zahlrei- sechs durch das Parlament gewählte cher internationaler Sanktionen gegen den Juristen. Der Wächterrat prüft die Kon- Iran haben sich auch die wirtschaftlichen formität von Gesetzen und Amtsperso- Aussichten des Landes grundlegend verbes- nen mit islamischen Prinzipien und mit sert. Aufgrund des „snap-back“-Risikos und der Verfassung. Er hat damit ein umfas- Unsicherheiten bezüglich weiter geltender sendes Vetorecht. US-Sanktionen sind viele deutsche und euro- päische Unternehmen, insbesondere Banken, noch zögerlich mit der Wieder- oder Neuauf- Die staatliche Verwaltung im Iran ist zentralis- nahme von Geschäftsbeziehungen mit dem tisch aufgebaut und untergliedert sich in die Iran. Grundsätzlich ist aber das Interesse daran Provinzebene, die Verwaltungsbezirksebene sehr stark aufgelebt. In der Liste neuer Wachs- und die Kreisebene. Seit 2010 besteht der Iran tumsmärkte mit großen Chancen für Inves- aus 31 Provinzen (persisch: Ostan), 336 Verwal- toren und Exporteure steht der Iran mit ganz tungsbezirken (persisch: Scharestan) und 889 vorne. Davon zeugen auch die jüngsten Iranbe- Kreisen (persisch: Bachsch). Die Provinzverwal- suche diverser europäischer Wirtschaftsminis- tungen werden von „Gouverneuren“ (persisch: ter in Begleitung großer Wirtschaftsdelegatio- Ostandar) geleitet, die mit Zustimmung des nen. Kabinetts vom iranischen Innenminister ernannt werden. Gegenwärtig bezieht der iranische Staat immer noch 30 % seiner Einnahmen aus dem Ölge- Die außenpolitische Lage Irans war lange Zeit schäft und verzeichnete 2015 ein Budgetde- vom internationalen Streit um das iranische fizit von 2 % des BIP. Die Inflationsraten sind Atomprogramm geprägt, der den UN-Sicher- seit Längerem zweistellig, doch mit sinkender heitsrat Ende 2006 zur Verhängung interna- Tendenz: von 35 % in 2013 über 20 % (2014) bis tionaler Sanktionen gegen den Iran bewegte. auf 14 % (2015). Auf dem Arbeitsmarkt liegt die Nach langen Verhandlungen und anschließen- Erwerbsbeteiligung bei nur 48 %, gleichzeitig der Einigung zwischen der sogenannten 5+1- ist die Arbeitslosigkeit mit 20 % hoch. Das BIP Gruppe und dem Iran wurden am 16. Januar Irans wird zu je rund 45 % im Industrie- und 2016 mit dem „Implementation Day“ eine Dienstleistungssektor erwirtschaftet, 10 % ganze Reihe von internationalen Sanktionen entfallen auf die Landwirtschaft, die allerdings gegen den Iran aufgehoben bzw. ausgesetzt. 22 % der Arbeitsplätze bereitstellt.3

2. GTAI (2016 b); sollte der Iran gegen die ausgehandelten Vertragsinhalte verstoßen, greift ein Streitschlichtungsmechanismus, der die kurzfristige Reaktivierung aller Sanktionen erlaubt („snap-back“-Szenario). Unabhängig davon gelten viele US-ameri- kanische Sanktionen weiterhin. 3. PWC (2016); KfW Research (2016).

Seite 5 Profil der Islamischen Republik Iran

Mit den Sanktionen und dem damit verbunde- 4,0 bis 4,4 %. Der Sechste Nationale Entwick- nen Rückzug der europäischen Unternehmen lungsplan Irans von 2017 bis 2021 rechnet sogar aus dem Iran stiegen die Länder Ostasiens mit Zuwächsen von jährlich 8 %. Seit 1990 hat und des Mittleren Ostens zu den wichtigsten der Iran seine Wirtschaftsleistung um 125 % Außenhandelspartnern Irans auf. Allein 25 % gesteigert und gilt nach IWF-Maßstäben als seiner Importe bezieht der Iran aus China, 19 % „Upper Middle Income Country“.5 aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.4 Vor allem die Importe aus China sind allerdings in Trotz der insgesamt sehr positiven Aussichten den letzten Monaten deutlich gesunken und besteht kein Anlass zur Euphorie. Grundsätz- erreichen im Jahr 2016 einen Wert von rund 11,5 lich geht die Normalisierung der Wirtschafts- Mrd. €. Das entspricht einer Verringerung von beziehungen nur schleppend voran. Ein Grund 16 % im Vergleich zum Vorjahr. dafür ist der Widerstand der internationalen Großbanken, die Geschäftsbeziehung zum Iran Die Prognosen für die iranische Volkswirt- wieder aufzunehmen. Mit dem Anschluss Irans schaft sind sehr vielversprechend. Sie hat an das internationale Zahlungsverkehrssystem große Absatzpotenziale und ist reich an Roh- SWIFT im Jahr 2016 ist allerdings die wichtigste stoffen. Mit Anteilen von 18 % bzw. 9,3 % hat Grundvoraussetzung zur Wiedereingliederung Iran die weltweit zweitgrößten Erdgas- und des Irans in den internationalen Zahlungsver- viertgrößten Erdölreserven. Der IWF sagt für kehr gegeben. Tabelle 1 fasst abschließend das iranische Wirtschaftsjahr 2015/16 zwar wichtige sozio-ökonomische Eckdaten Irans noch ein Nullwachstum voraus, erwartet aber zusammen. für die fünf Folgejahre Wachstumsraten von

Pol-e Chadschu - die Brücke am Zayandeh Rud ist eines der Wahrzeichen der iranischen Stadt Isfahan Quelle: eigene Darstellung inter 3 GmbH

4. GTAI (2016 c); PWC (2016). 5. PWC (2016); GTAI (2016 c); KfW (2016).

Seite 6 Profil der Islamischen Republik Iran

Tabelle 1: Sozio-ökonomische Eckdaten Irans im Jahr 2015

Einwohnerzahl 81,1 Mio

0 – 14 Jahre: 24 % 15 – 24 Jahre: 14 % Altersstruktur 25 – 59 Jahre: 53 % > 60 Jahre: 9 %

Urbanisierungsgrad 73,4 %

Teheran 8,4 Mio. EW 3,0 Mio. EW Isfahan 1,9 Mio. EW Karadsch 1,8 Mio. EW Städte > 1 Mio. EW Schiras 1,7 Mio. EW Täbris 1,6 Mio. EW 1,2 Mio. EW Ghom 1,2 Mio. EW

387,6 Mrd. US-$ Bruttoinlandsprodukt 4.900 US-$ pro Kopf

2016: 4,0 % BIP Wachstumsrate (Prognose) 2017: 3,7 %

Inflationsrate 12,0 %

88,8 Mrd. US$ * Warenexporte aus dem Iran in die EU: 1,2 Mrd. € in die BRD: 0,3 Mrd. €

65,4 Mrd. US-$ * Warenimporte in den Iran aus der EU: 6,5 Mrd. € aus der BRD: 2,1 Mrd. €

2012: 562 Mio. € Deutsche Direktinvestitionen 2014: 472 Mio. €

* Gesamtwerte im Jahr 2014, Werte für D und EU im Jahr 2015 Quellen: GWP (2016); GTAI (2016 a); UN-DESA (2017)

Seite 7 Profil der Islamischen Republik Iran

1.4. Der Iran im internationalen technische Innovationsfähigkeit. Der (Brutto-) Vergleich Anteil der Hochschulbesucher innerhalb der Bevölkerung ist vergleichsweise hoch (Platz Optimierungspotentiale für ein besseres Inves- 31 von 128 Ländern). Zudem schließt ein sehr titionsklima im Iran sind laut internationalen großer Anteil der tatsächlichen Absolventen Bewertungsinstrumenten und Vergleichsindi- ingenieurwissenschaftliche Studiengänge ab zes internationaler Organisationen (z.B. Welt- (Platz 2 von 128).6 In diesem Zusammenhang bankgruppe, vgl. Tabelle 2) in verschiedenen sind ebenfalls die auf fünf bis sechs Millionen Bereichen vorhanden. Es zeigt sich, dass im geschätzten iranstämmigen Personen zu Iran bei investitionsrelevanten Parametern wie berücksichtigen, die zurzeit im Ausland leben. dem regulatorischen Rahmen und dem Markt- Davon leben ca. 150.000 Personen in Deutsch- zugang (Index of Economic Freedom) sowie land, die unter allen Migranten den höchsten dem politischen Risiko (Political Risk Rating) Anteil an Hochqualifizierten aufweisen: Zwei noch deutliche Fortschritte notwendig sind. Drittel der Zuwanderer aus dem Iran haben Jedoch ist in den letzten Jahren zumindest im die Hochschulreife und über die Hälfte eine Hinblick auf das politische Risiko ein Vorankom- tertiäre Ausbildung.7 men erkennbar. Positiv sind der gute Bildungs- stand und das damit einhergehende Human- Eine besonders detaillierte Darstellung des kapital. Der Iran verfügt über eine relativ gute Investitionsumfeldes im Iran liefert das „Ease

Tabelle 2: Einstufung des Iran in internationalen ökonomischen Rankings.

Ranglistenplatz des Iran Indikator (Anzahl der Länder im Ranking) (veröffentlichende Institution/Zeitschrift) 2016 2015 2014 2013

118 119 130 132 Ease Doing Business Ranking (Weltbankgruppe) (189) (189) (189) (189)

Index of Economic Freedom 171 171 168 171 (Heritage Foundation) (178) (178) (177) (179)

109 112 120 Political Risk Rating (PRS Group) --- (140) (140) (140)

The Global Innovation Index 78 106 120 113 (Cornell University et al.) (128) (141) (143) (142)

Quellen: Weltbankgruppe (2016 b); Heritage Foundation (2016); PRS Group (2016); Cornell University et al. (2016)

6. Cornell University et al. (2016). 7. Berlin-Institut (2014).

Seite 8 Profil der Islamischen Republik Iran

Doing Business Ranking“ der Weltbankgruppe 1.5. Handelsbeziehungen zu (siehe Tabelle 2). Dieses ist in verschiedene Deutschland Bereiche aufgeteilt, so dass für potenzielle Investoren ersichtlich wird, in welchen Feldern Bis 2007 war Deutschland der Haupthandel- der Geschäftsprozess im Iran besondere spartner Irans. Rund 30 % seiner industriel- Hemmnisse beinhalten kann. Demnach ist vor len Infrastruktur wurden aus Deutschland allem der internationale Handel (Platz 167 von importiert. Insbesondere ab dem Jahr 2011 sind 189 Ländern) ein problematischer Bereich für aufgrund der Verschärfung der internationalen Investoren im Iran, da die Einfuhr von Waren Sanktionen die deutschen Exporte bis 2013 auf mit vergleichsweise hohem zeitlichem und rund 1,8 Mrd. € zurückgegangen. Im Jahr 2014 finanziellem Verwaltungsaufwand einhergeht. sind die Handelsströme in beiden Richtun- Demgegenüber laufen Verwaltungsprozesse gen erstmals wieder angestiegen. Exporte aus innerhalb des Iran (z.B. Baugenehmigungen; Deutschland in den Iran nahmen gegenüber Platz 69 von 189 Ländern) und andere wichtige 2013 um 30 % auf 2,4 Mrd. € zu, Importe aus Schritte für bauliche Investitionen (z.B. dem Iran um 8 % auf 295 Mio. €.9 Das Exportvo- Anschluss an die lokale Wasser- und Stromver- lumen im Jahr 2015 in Höhe von 2,1 Mrd. € hat sorgung; Platz 88 von 189 Ländern) vergleichs- erst rund die Hälfte des Vorsanktionsniveaus weise zügig ab, so dass sich der Iran hier im erreicht und wird schätzungsweise im Jahr weltweiten Vergleich im Mittelfeld befindet.8 2016 die Grenze von 2,5 Mrd. € überschreiten.10 Abbildung 2 veranschaulicht die Außenhan- delsvolumina im Zeitverlauf.

4,5

4

3,5

3

2,5

2

1,5

1

0,5

0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Deustche Exporte aus dem Iran Deutsche Importe aus dem Iran

Abbildung 2: Außenhandel Deutschland – Iran Quelle: AHK Iran (2016 b)

8. Weltbankgruppe (2016 a). 9. Auswärtiges Amt (2016). 10. AHK Iran (2016 a).

Seite 9 Profil der Islamischen Republik Iran

Die Deutsche Auslandshandelskammer (AHK) Iran, was unter anderem auf die im Frühjahr Iran befragt in regelmäßigen Abständen im Iran 2017 anstehenden Präsidentschaftswahlen aktive deutsche Unternehmen und iranische zurückzuführen ist, deren Ausgang das Wirt- Unternehmen, um einen Überblick über aktuelle schaftsklima im Land maßgeblich beeinflussen Handlungsfelder und Lageeinschätzungen zu kann (siehe Abbildung 4). erhalten. Demnach stellen die befragten Unter- nehmen (Umfragezeitpunkt: erstes Halbjahr Die befragten Unternehmen äußern sich 2016) eine deutliche Besserung des Geschäfts- ebenfalls zu den Vor- und Nachteilen des irani- klimas im Iran fest; 75 % der 100 befragten schen Marktes. Demnach werden insbesondere Unternehmen beurteilen die Veränderung des die Wachstumschancen der iranischen Volks- aktuelle Geschäftsklimas als zumindest befrie- wirtschaft, das Konsumverhalten der Bevöl- digend (siehe Abbildung 3). Nach anfänglicher kerung sowie die vorhandenen natürlichen Euphorie infolge der Aufhebung der Sanktio- Ressourcen positiv hervorgehoben. Als negativ nen sind die deutschen Unternehmen hinsicht- beurteilt werden vor allem die aktuellen Finan- lich neuer (bzw. weiterer) Investitionen im Iran zierungsmöglichkeiten, Zugang zu Informati- jedoch zurückhaltend. Demnach plant rund die onen und die rechtliche Rahmenbedingungen Hälfte der befragten Unternehmen im zweiten (siehe Abbildung 5). Halbjahr 2016 keine neuen Investitionen im

4% 10% 15% 16% 2% Sehr gut Ja gut Nein 32% 8% 22% befriedigend möglicherweise schlecht keine Angabe sehr schlecht keine Angabe 39% 52%

Abbildung 3: Veränderung des Geschäftsklimas im Iran Abbildung 4: Investitionspläne deutscher Unter- (Stand 2016) nehmen für das zweite Halbjahr 2016 Quelle: AHK Iran 2016 Quelle: AHK Iran 2016

Wachstumschancen/Gewinn Konsumverhalten Natural Resources Human Resources Kostenstrukturen Sonderwirtschaftszonen Infratruktur Konkurrenzdruck Standards und Normen Besteuerung Unterstützung durch die Verwaltung Rechtliche Rahmenbedingungen Zugang zu Informationen Finanzierung Finanzierungsmöglichkeiten Zollabwicklung Korruption

0 1 2 3 Abbildung 5: Vor- und Nachteile des iranischen Marktes Quelle: AHK Iran (2016 b)

Seite 10 2. Der iranische Wassersektor

Der Handlungsrahmen für Unternehmen, die im iranischen Wassersektor tätig werden wollen, wird bestimmt durch wasserressourcenbezogene Merkmale und ein komplexes Verwaltungs- und Akteursgefüge. Das Kapitel vermittelt dem Leser einen Überblick über die vorhandenen Wasser- ressourcenpotenziale, den Wasserverbrauch, die Wasserqualität sowie den Stand der Wassertech- nologie im Land und vertieft anschließend die Themen der Wasserpolitik und stellt die wichtigen Akteure im iranischen Wassersektor vor.

Ein gutes Verständnis der Wasserpolitik und des Zusammenspiels der wichtigen Akteure ist für wirtschaftliche Aktivitäten im Land von maßgeblicher Bedeutung, da der Iran von einer zentralis- tischen Verwaltungsstruktur gekennzeichnet ist, die enge Vorgaben für jegliches wirtschaftliche Handeln setzt. Dies spiegelt sich auch im iranischen Wassersektor wider. Hier ist das Energieminis- terium mit seinen untergeordneten Einheiten – der Iran Water Resources Management Company (IWRMCo) und der National Water and Waste Water Engineering Company (NWWEC) – und seinen Steuerungsinstrumenten – dem langfristigen Outlook-Plan, dem mittelfristigen Fünfjahresplan (National Development Plan) und kurzfristigen Jahresplänen – der maßgebliche Akteur. Eine detaillierte Darstellung von Aufgaben, Kompetenzen und des Zusammenspiels der verschiedenen Akteure findet sich in diesem Abschnitt. Der iranische Wassersektor

2.1. Zentrale Herausforderung: die an der Küste Nordirans.11 Ein nach Wasserein- Wasserressourcen zugsgebieten differenziertes Bild vermitteln Abbildung 6 und Tabelle 3. Die Niederschlagsmenge im Iran beträgt im Landesdurchschnitt nur 243 mm pro Jahr und damit weniger als ein Drittel des globalen Durchschnitts. Nachteilig kommt zudem ihre sehr ungleiche raumzeitliche Verteilung hinzu: Aus Sicht der Landwirtschaft fallen 75 % der Niederschläge außerhalb der Saison, zudem fallen weit über 50 % der Niederschläge auf nur 25 % der Landesfläche. Insgesamt konzen- trieren sich 90 % der Niederschläge auf die kalten und feuchten Jahreszeiten im Norden und Westen Irans, nur 10 % treffen in warmen und trockenen Jahreszeiten auf die zentralen, östlichen und südlichen Landesteile. Die Spreizung der Jahresniederschlagsmenge reicht von 20 mm in Teilen Süd- und Zentra- Abbildung 6: Lage der Hauptwassereinzugsgebiete im Iran lirans, über 600 mm im Westen zu 1.500 mm Quelle: eigene Darstellung inter 3 GmbH

Tabelle 3: Eckdaten der Hauptwassereinzugsgebiete des Iran.

Oberflächenwassermenge Untereinzugs- Niederschlagsmenge Fläche Einzugsgebiet 2013 gebiete [mm] [km²] [Mio. m³]

Kaspisches Meer 7 405 175.000 8.460

Persischer Golf / 9 344 432.000 27.160 Golf von Oman

Urmiasee 1 327 52.000 3.030

Zentralbecken 9 162 839.000 7.900

Östliche Grenze 3 111 105.000 812

Ghare Ghoum 1 204 45.000 1.640

Quelle: MOE (2016 a)

11. MOE (2016 a); Ebrahimnia (2016); Madani (2014).

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Die Jahresniederschlagsmenge im Iran nimmt haben, ist der Grundwasserspiegel kumuliert seit langem kontinuierlich ab; von 243 mm über die letzten 40 Jahre um mehr als 15 m (Durchschnitt über die letzten 46 Jahre) über gesunken. Allein in den letzten 15 Jahren 219 mm (letzten 15 Jahre) bis auf 204 mm ging ein Grundwasservolumen von 5 Mrd. m³ (letzten 8 Jahre). Auf der anderen Seite ist die verloren (vgl. Abbildung 7).13 Diese Entwick- Jahresmitteltemperatur in der letzten Dekade lung führt dazu, dass mittlerweile rund die um ein Grad gestiegen, womit sich auch die Hälfte der 609 wasserwirtschaftlichen Unter- Verdunstungsrate erhöht hat. Das langjährige einzugsgebiete als verbotene Zonen gilt. Damit Mittel des Volumens an erneuerbaren Was- dürfen hier keine neuen Genehmigungen zur serressourcen ging dadurch deutlich zurück, Entnahme von Grundwasser erteilt werden von 130 Mrd. m³ auf 116 Mrd. m³ - bei alleini- (vgl. Abbildung 8). ger Betrachtung der letzten 17 Jahre sogar auf 88 Mrd. m³.12

Eine besonders wichtige Rolle in der Wasser- versorgung Irans spielt seit jeher das Grund- wasser. Seine Erneuerungsrate hat jedoch in Folge der rückläufigen Niederschläge ebenfalls stetig abgenommen. Hinzu kommt eine lang- jährige Überbeanspruchung der Grundwasser- vorräte durch unkontrollierte Nutzung. 2013 waren landesweit ca. 770.000 Brunnen (davon ca. 200.000 Tiefbrunnen) registriert, aus denen 47 Mrd. m3 Wasser entnommen wurden. Während sich somit die Grundwasserentnah- Abbildung 8: (Lage der verbotenen Regionen im Iran men in den letzten 40 Jahren vervierfacht Quelle: eigene Darstellung inter 3 GmbH

0

-20,000

-40.000

-60.000

-80.000 5 BCM decline within the past 15 years -100.000

Volume variation (MCM) variation Volume -120.000 1966-67 1968-69 1970-71 1972-73 1974-75 1976-77 1978-79 1980-81 1982-83 1984-85 1986-87 1988-89 1990-91 1992-93 1994-95 1996-97 1998-99 2000-01 2002-03 2004-05 2006-07 2008-19 2010-11 2012-13

Year Abbildung 7: Grundwasservolumens von 1965 bis 2013 Quelle: MOE (2016 a)

12. MOE (2016 a); Ebrahimnia (2016). 13. Ebrahimnia (2016).

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BevBevölkerungölkerung Erneuerbare Erneuerbare Süßw Süßwasserressourcenasserresourcen pro Einwohner pro Einwohner

120 8000 7000 100 6000 80 5000

60 4000

3000

40 /Einwohner] 2000 3

20 [m 1000 Einwohnerzahl [Mio.] Einwohnerzahl 0 0 1956 1966 1976 1986 1996 2006 2011 2041 Jahr

Abbildung 9: Bevölkerungswachstum und Wasserverfügbarkeit mit einer Prognose bis 2041 Quelle: MOE (2016 a)

Die Verfügbarkeit der Wasserressourcen pro verfügbaren Wasserressourcen pro Kopf in den Einwohner und Jahr sank im Iran zwischen den letzten 60 Jahren sowie deren Fortschreibung Jahren 1956 und 2011 um knapp 77%. Damit bis 2041. hat der Iran schon jetzt den Wasserstresslevel erreicht und liegt derzeit auf Platz 24 der welt- Bei regionaler Betrachtung (siehe Abbildung weiten Liste der von Wassernot bedrohten 10 und Abbildung 11) herrschte 2012 in 14 von Staaten. Neueste Studien erwarten in Fort- 31 iranischen Provinzen Wasserstress, in setzung dieses Negativtrends ein Absinken acht anderen Provinzen verstärkter Wasser- je nach Szenario auf bald nur noch 1.099, stress und drei Provinzen (Ilam, , 841 oder gar 784 m³ pro Person, womit der Lorestan) waren bereits von Wassermangel Iran dann den Schwellenwert zum Wasser- bedroht. Wenn sich das Nutzerverhalten mangel (1.000 m³) unterschreiten würde.14 nicht bald radikal ändert, werden nach Exper- Abbildung 9 veranschaulicht den Zusam- teneinschätzung in 40 Jahren sogar 12 der 31 menhang von Bevölkerungswachstum und Provinzen von Wassermangel betroffen sein.

Abbildung 10: Verhältnis vom entnommenen Abbildung 11: Wasserressourcensitu- Wasser zu erneuerbaren Wasserressourcen ation in den Provinzen Irans Quelle: Eigene Darstellung inter 3 GmbH Quelle: Eigene Darstellung inter 3 GmbH

14. Ebrahimnia (2016).

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befinden sich in der Untersuchungsphase.15 Im Detail Allerdings werden Staudammprojekte wegen negativer Umweltauswirkungen heute auch Seit einigen Jahren verursacht die über- von iranischen Verantwortlichen zunehmend mäßige Grundwasserentnahme in wach- kritisch beurteilt und wurden daher zum Teil sendem Maße auch Bodenabsenkungen. gestoppt. Stark davon betroffen ist die Region um die Hauptstadt Teheran und Ghazvin, wo bis zu 25 cm tiefe Senkungen festgestellt 2.2. Steigender Wasserverbrauch worden sind. Der jährliche Gesamtwasserverbrauch im Iran In den Wüstengebieten um , in der hat sich im Zeitraum der letzten rund 50 Jahre Provinz Isfahan, in der Provinz mehr als verdoppelt; von 44,7 Mrd. m³ im Jahr sowie in der Pilgerstadt Maschhad in der 1963 auf 100 Mrd. m³ im Jahr 2015. Im gleichen Provinz Khorasan Razavi senkte sich der Zeitraum hat sich die verwendete Wasser- Boden um bis zu 30 cm. menge pro Einwohner um ein Drittel verringert (siehe Tabelle 4). Von dieser Gesamtmenge wird heute rund 40 % aus Oberflächen- und 60 % aus Grundwasser gedeckt.

Die Landwirtschaft ist mit einem Anteil von über 90 % mit riesigem Abstand Irans größter wasserverbrauchender Sektor. Dieser Anteil ist zwar in den letzten Jahrzehnten auf Grund des stetig wachsenden Bedarfs der Siedlungs- wasserwirtschaft und der Industrie um fast 7% gesunken. Der absolute Wert hat sich aber von jährlich 44 Mrd. m³ auf 92 Mrd. m³ mehr als Zur Kompensation der ungünstigen hydrolo- verdoppelt. Tabelle 4 stellt die absoluten und gischen Ausgangsbedingungen setzt der Iran relativen Wasserverbräuche der drei Sektoren seit den 90er Jahren zunehmend auf den Bau für sechs Vergleichsjahre gegenüber. von Staudämmen. Heute gilt er als weltweit drittgrößter Erbauer von Staudämmen und Prognosen über die langfristige Entwicklung stellt diese Kompetenz sowohl in anderen des Wasserverbrauchs zeigen, dass die ver- Ländern der Region (z.B. Armenien, Aserbaid- wendete Wassermenge bis 2020 auf einem schan, Tadschikistan) als auch in Südamerika ähnlichen Niveau von etwa 99,6 Mrd. m³ bleibt. (z.B. Ecuador, Nicaragua) unter Beweis. Im Auch bis 2030 werden keine Veränderungen Iran sind landesweit 290 Großstaudämme mit des Gesamtwasserverbbrauchs vorausgesagt. einem Volumen von über 48 Mrd. m3 in Betrieb. Hinsichtlich der sektoralen Verteilung wird Überdies sind 130 Großstaudämme mit einem sich der bestehende Trend zur Verschiebung Volumen von 23 Mrd. m3 in Bau und weitere 216 von der Landwirtschaft (2020: 87,3 %, 2030: Vorhaben mit einem Volumen von 26 Mrd. m3 82,7 %) in Richtung Haushalte (2020: 9,4 %,

15. MOE (2016 a).

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Tabelle 4: Absoluter und relativer Wasserverbrauch nach Sektoren seit 1963

1963 1979 1988 1996 2001 2015

Landwirtschaft 44,1 49,8 70,6 81,4 86,0 92,0

[Mrd. m³] 98,6 % 95,6 % 94,8 % 93,8 % 92,4 % 92 %

Haushalte 0,6 1,9 3,2 4,5 6 6,5

[Mrd. m³] 1,3 % 3,7 % 4,3 % 5,2 % 6,4 % 6,5 %

Industrie 0,03 0,4 0,7 0,9 1,1 1,5

[Mrd. m³] 0,07 % 0,8 % 0,9 % 1 % 1 % 1,5 %

Gesamtverbrauch 44,7 52,1 74,5 86,8 93,1 100,0 [Mrd. m³]

Bevölkerung 23 36 53 60 65 79 [Mio. EW]

Gesamtverbrauch 1.910 1.431 1.395 1.447 1.432 1.266 [m³/EW]

Quelle: MOE (2016 a)

2030: 12,2 %) und Industrie (2020: 3,3 %, 2030: Umweltbehörde, dem Department of Environ- 5,0 %) weiter fortsetzen.16 ment (DOE).18

Informationen über die tatsächliche Qualität 2.3. Limitierte Informationen zur der Wasserressourcen im Iran werden von den Wasserqualität zuständigen Behörden unter Verweis auf soge- nannte „security issues“ restriktiv gehandhabt. Die Anforderungen an die Trinkwasserqualität Die spärlichen offiziell publizierten Informatio- im Iran werden vom „Institute of Standards nen weisen lediglich darauf hin, dass Abwässer and Industrial Research of Iran (ISIRI)“ festge- und Abfälle die größten Bedrohungen für die legt. Die Grenzwerte orientieren sich an inter- Qualität der Wasserressourcen darstellen nationalen Vorgaben der WHO und sind auf und die Verfügbarkeit von Wasserressourcen der ISIRI-Webseite als Download abrufbar.17 in einigen Großstädten akut einschränken Die Festlegung der Abwassereinleitungs- können. grenzwerte obliegt der iranischen nationalen

16. GWI (2016). 17. ISIRI (2016 a); ISIRI (2016 b). 18. Eine Übersetzung der geltenden Trinkwasserstandards und Abwassereinleitungsgrenzwerte steht im Anhang.

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2.4. Iranische Wertschöpfung in der verstärkt auf die Zusammenarbeit mit solchen Wassertechnologie internationalen Unternehmen, die über das reine Liefergeschäft hinaus einen Transfer von Die iranische Industriepolitik ist grundsätzlich Technologien offerieren. an einer Erhöhung der lokalen Wertschöpfung interessiert. Dies gilt genauso für den Bereich In eine ähnliche Richtung gehen Äußerungen der Wasserversorgung und Abwasserentsor- des iranischen Vizeministers für Energie beim gung. Durch die internationalen Sanktionen Besuch der Münchener IFAT Messe 2016. Er wies konnte sich die iranische Wasserwirtschaft auf das Knowhow Irans und seine gut ausgebil- nicht mehr auf Importe aus dem westlichen deten Fachkräfte im Wasserbereich hin, die in Ausland verlassen. Stattdessen musste die ein- der Lage seien, von der Wasseraufbereitungs- heimische Produktion von wasserwirtschaftli- anlage bis zum Klärwerk alles zu bauen. Ande- chen Ausrüstungsgütern forciert werden, was rerseits benannte er auch die vorhandenen nach Einschätzung ausländischer Beobachter Defizite, die vor allem im Bereich der Software zu beachtlichen technologischen Fortschritten und Steuerungstechnologie liegen. Ein Manko geführt hat. Jetzt, nach Aufhebung der Sank- sind zudem die häufig wenig wirtschaftlichen tionen, setzt man nicht mehr ausschließlich Arbeitsweisen und Methoden sowie die sehr auf das reine Liefergeschäft, sondern achtet hohen Wasserverluste in den Leitungsnetzen.

Luftaufnahme der Kläranlage Teheran Süd, der größten Kläranlage im Iran Quelle: NWWEC

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Bei der anstehenden technologischen Wei- International Organization for Standardiza- terentwicklung der Wasser- und Abwasserin- tion (ISO) ist und viele internationale Normen frastruktur will sich der Iran an deutschen übernommen hat. Standards orientieren und kann dabei teilweise an vorhandene Strukturen anknüpfen, die schon früher auf Basis deutscher Technologien 2.5. Politische Vorgaben zur Entwicklung entstanden sind.19 der Wasserinfrastruktur

Der Iran kann sich dabei auf eine verhältnis- Die Wasserpolitik im Iran wird maßgeblich von mäßig gut entwickelte akademische Ausbil- drei Steuerungsinstrumenten bestimmt: dem dungs- und Forschungsinfrastruktur stützen. langfristigen Outlook-Plan, der übergeordnete Zahlreiche Universitäten bilden Ingenieure im Zielsetzungen bis zum Jahr 2025 festgelegt hat, Wasser- und Abwasserfach aus. Zu nennen sind dem mittelfristigen Fünfjahresplan (National mehrere Hochschulen in Teheran, insbeson- Development Plan), der aus übergeordneten dere die Sharif University of Technology, sowie Zielsetzungen des Outlook-Plans Teilziele in Isfahan und . Das iranische Energie- ableitet und Strategien zur Erreichung dieser ministerium betreibt ein eigenes Institut für Ziele konkretisiert, sowie Jahrespläne, die den Wasserforschung (Water Research Institute, höchsten Spezifikationsgrad aufweisen. WRI) mit Standorten in Teheran, Mazandaran, Shiraz und . Ebenfalls im Ressort des Ener- Der aktuelle Outlook-Plan wurde im Jahr 2004 gieministeriums angesiedelt ist das 2002 unter verabschiedet. In diesem Jahr wurden von der Schirmherrschaft der UNESCO gegründete der iranischen Regierung für die zukünftige Regional Centre on Urban Water Management Entwicklung des Wasser- und Abwassersek- (RCUWM), zu dessen Mitgliedern neben 15 nah- tors die Ziele formuliert, dass bis 2025 60 % und mittelöstlichen Staaten und verschiede- der Stadtbewohner und 30% der ländlichen nen internationalen Wasserinstitutionen auch Bevölkerung an eine Abwasserinfrastruktur Deutschland gehört. angeschlossen sein sollen. Im Bereich der Trinkwasserversorgung sollen jeweils 100 % Die jährlich in Teheran stattfindende Wasser- erreicht werden. Allerdings zeigt die Betrach- fachmesse International Water & Wastewater tung der Ist-Werte, dass der aktuelle Zustand Exhibition (WATEX) hat eine internationale der Wasser- und Abwasserinfrastruktur insbe- Ausrichtung und dient als Schaufenster der sondere im Abwasserbereich von den ursprüng- Leistungsfähigkeit iranischer Industrieunter- lichen Planungen abweicht und zur Erreichung nehmen, die ein breites Spektrum von Ausrüs- der Zielsetzungen vor allem im Abwassersek- tungen und Erzeugnissen für die Wasserver- tor erhebliche Anstrengungen notwendig sind sorgung und Abwasserentsorgung herstellen. (siehe Tabelle 5). Viele Unternehmen legen großen Wert auf die Herstellung von Produkten, die gültigen Wie bereits erwähnt ist die zentrale Grundlage internationalen Standards, z.B. DIN und ISO, der iranischen Regierungspolitik der alle Poli- genügen. Der Iran verfügt über ein eigenes Nor- tikfelder umfassende Fünfjahresplan, auch mungsinstitut, das ISIRI, das u.a. Mitglied der Nationaler Entwicklungsplan bzw. National

19. Mahmoodi (2016).

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Tabelle 5: Zielsetzungen des Outlook-Plans mit dem aktuellen Ist-Wert

Ist- Anschlussgrad (%) 2005 2009 2015 2025 2016

Trinkwasser (städtisch) 98 100 100 99,1 100

Trinkwasser (ländlich) 61 87 94 78,7 100

Abwasser (städtisch) 24 40 49 42,4 60

Abwasser (ländlich) 0,5 8 16 0,5 30

Quellen: NWWEC (2016 a); Zusammenstellung durch inter 3 GmbH

Development Plan (NDP) genannt. Im Rahmen US-$ auf die Wasser- und Abwasserinfrastruk- des 6. NDP, der Ende 2016 ins Parlament ein- tur entfallen. Wesentliche Investitionsberei- gereicht wurde, hat Irans Regierung auf die che sind hier Klärwerke, Abwasserkanalnetze, beschriebene Abweichung von den Planungen Wasserverteilungsnetze, Transportleitungen zum Outlook-Plan reagiert und Maßnahmen und Entsalzungsanlagen. Weitere Maßnahmen zur Lösung der in dem Wasser- und Abwasser- sollen der Reduzierung von Wasserverlusten bereich anstehenden Probleme beschlossen. und der Wiederverwendung geklärter Abwässer dienen. Für investive Maßnahmen im Wassersektor sieht der 6. NDP ein Budget von insgesamt rund 20 Mrd. US-$ vor, wovon rund 12,5 Mrd. 2.6. Komplexe Akteursstruktur: Detailwissen erleichtert Kooperation

Im Mittelpunkt der iranischen Wasserwirt- schaft steht das Energieministerium (Ministry of Energy, MOE) mit den dazugehörigen Behörden und Organisatioen auf nationaler und auf Provinzebene. Dazu kommt das Wirt- schafts- und Finanzministerium (Minstry of Economic Affairs and Finance, MEFA) mit seinen Unterorganisationen mit Zuständig- keit für Belange ausländischer Investoren. Nachstehend werden die Zuständigkeiten von relevanten Institutionen beschrieben und in Entsalzungsanlage in der südiranischen Stadt Hendijan Abbildung 12 dargestellt. Quelle: NWWEC

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Ministry of Econ. Affairs Supreme Council Ministry of Energy Foreign Investment of Water Board and Finance

Organization for Investment Department of Economic & Technical Water Affairs Assistance of Iran

Deputyship of Planning and Development: National Water and Iran Water Resources Waste Water Bureau for Procurement of Funds Management Company Engineering Company & Development of Non- Govermmental Participation

Province 1 RWA1 uWWC1 rWWC1 FISC1

Province 2 RWA2 uWWC2 rWWC2 FISC2

Province 3 RWA3 uWWC3 rWWC3 FISC3

Province 31 RWA31 rWWC31 FISC31

uWWC35

Abbildung 12: Wichtige Akteure im iranischen Wassersektor Quelle: Eigene Darstellung inter 3 GmbH

Ministry of Energy (Energieministerium) Diese fungieren als nationale Oberbehörden für die Erfüllung der politischen Vorgaben Zentraler Akteur im iranischen Wassersektor des MOE in den jeweiligen Themenfeldern. ist das Ministry of Energy (MOE) mit Zustän- Sie wirken somit als Scharniere zwischen dem digkeiten für die Energieerzeugung und -ver- Ministerium und der operativen Ebene und sind sorgung, die Kontrolle und den Schutz der verantwortlich für die schrittweise Umsetzung Wasserressourcen sowie die Infrastruktur für der Fünfjahresplanziele der Regierung.20 Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Das MOE gliedert sich in fünf Departments, darunter das Department of Water Affairs. Im Detail Dem Ministerium unterstehen für den Wasser- sektor zwei Holding Companies: Die Grundgedanken von IWRMCo und NWWEC zur Bewältigung ihrer Aufgaben –– Iran Water Resource Management Company sind in 38 bzw. 26 Strategien verfasst. (IWRMCo) Diese entsprechen im Wesentlichen inter- national gängigen Grundprinzipien einer –– National Water and Waste Water Enginee- nachhaltigen Wasserwirtschaft (siehe z.B. ring Company (NWWEC) Umweltbundesamt). Allerdings spiegelt sich dies in der praktischen Arbeit kaum wieder.

20. inter 3 (2009).

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Iran Water Resources Management Company Um diesen Aufgaben nachzukommen unter- (IWRMCo) stehen der IWRMCo 31 Regional Water Autho- rities (RWA), deren Tätigkeit ebenfalls von der Die IWRMCo verantwortet die Gewinnung, Ver- IWRMCo überwacht wird. Zu den Aufgaben der waltung und den Transport von Oberflächen- RWA gehören unter anderem: und Grundwasserressourcen mit folgenden zentralen wasserwirtschaftlichen Aufgaben: –– Die Erarbeitung von Wassertarifen für die Kunden der RWA und Überwachung der Ein- –– Aufsichts- und Genehmigungsbehörde bei haltung der genehmigten Tarife; der Durchsetzung von Gesetzen und Verord- nungen zur Wasserverteilung, zum Schutz –– Vertragsabschlüsse über Großhandelsge- der Wasserressourcen und Plänen des MOE; schäfte der RWA mit Wasser und Wasser- kraft; –– Strategien, Politiken und Vorschläge zur mittel- und langfristigen Wasserwirt- –– Management, Entwicklung und Bereitstel- schaftsplanung für das MOE; lung investiver Mittel für wasserwirtschaft- liche Anlagen; –– Erfassung und Analyse von Daten über die Wasserressourcen (Qualität, Menge); –– Controlling- und Managementkonzepte zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Pro- –– Leitung und Überwachung von Projekten jektdurchführung seitens der RWA sowie (Planung, Umsetzung, Betrieb) für Wasser- versorgung, Wassertransfer, Be- und Ent- –– die jährliche Beurteilung der Betriebsfüh- wässerung, Staudammsicherheit, Flussbau, rung der RWA in technischer, administrati- Hochwasserschutz, Grundwasseranreiche- ver, finanzieller und personeller Hinsicht. rung und Wasserkraftnutzung;

–– Anleitungen und Methoden für die effizi- ente Nutzung von Wasserressourcen sowie deren Beaufsichtigung und Verbreitung in der Öffentlichkeit;

–– Technische Anleitungen, Vorschriften und Standards für Bau, Betrieb und Instandhal- tung wasserwirtschaftlicher Anlagen und Einrichtungen;

–– Know-how-Transfer und Aus- und Weiterbil- dungsmaßnahmen im Wassersektor sowie

–– die Unterstützung der Öffentlichkeits- beteiligung und der privatwirtschaftli- chen Teilhabe bei wasserwirtschaftlichen Training zur Kanalsanierung in Isfahan Mai 2017 Vorhaben. Quelle: inter 3 GmbH

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National Water and Wastewater Engineering –– Jährliche Erarbeitung von Wasser- und Company (NWWEC) Abwassertarifen zur Empfehlung an das MOE und Überwachung der Einhaltung der In die Verantwortung der NWWEC fällt die genehmigten Tarife; Organisation, Verwaltung und Überwachung der gesamten Infrastruktur für Wasserversor- –– Maßnahmen zur Bereitstellung nötiger gung und Abwasserentsorgung. Für die Erle- Finanzmittel, Einladung zu Public-Priva- digung der anstehenden operativen Aufgaben te-Partnerships, Anwerbung von Investitio- bedient sich die NWWEC der ihr unterstehen- nen in Wasser- und Abwasserkapazitäten; den Wasser- und Abwasserbetriebe (Water & Wastewater Companies, WWC), die auf Pro- –– Koordination von Wasserversorgungsvorha- vinzebene agieren, insgesamt 31 WWC für ben in urbanen und ländlichen Räumen; ländliche und 35 für städtische Gebiete.21 –– Bildung öffentlicher Versammlungen der Mit dem „Bureau for Mobilization of Funds & WWC zwecks Beschluss über Finanz- und Development of Public-Private Partnership“ Haushaltspläne und Geschäftsführung und verfügt die NWWEC auch über eine Organisati- Bestandsmanagement sowie onseinheit, die sich speziell als Ansprechpart- ner für nicht-staatliche Investoren aus dem –– die Akquisition von in- und ausländischen In- und Ausland versteht. Insofern gehört es Darlehen und anderen Finanzmitteln. auch zu den Aufgaben der NWWEC, Kontakte mit ausländischen Regierungsvertretern, Wirt- schaftsdelegationen und Unternehmen zu Organization for Investment Economic & pflegen. Zu den Hauptaufgaben der NWWEC Technical Assistance of Iran (OIETAI) gehören u.a.: Die OIETAI ist zentraler Ansprechpartner bei –– Vorschläge zur Politikgestaltung sowie allen Fragen zu ausländischen Investitionen Leitung und Weiterentwicklung der Wasser- im Iran und dem Kapitalverkehr Irans mit dem und Abwasserwirtschaft an das MOE; Ausland. Der Vorsitzende und operative Leiter der OIETAI ist qua Amt stets der für den Organi- –– Beratungs-, Management-, Technik- und sationsbereich Investitionen und ausländische Ingenieurleistungen für die Wasser- und Angelegenheiten verantwortliche Vizeminister Abwasserbetriebe; des iranischen Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen. Die OIETAI ist der rechtliche –– Forschungs- und Bildungsaktivitäten im Träger aller staatlichen Aktivitäten der Inves- Wasser- und Abwasserbereich; titionsförderung. Dabei ist sie direkt in den Verwaltungsprozess zur Genehmigung auslän- –– Standards, Betriebsstatuten und techni- discher Investitionen im Iran involviert (siehe sche Anleitungen in allen wasser- und abwas- Kapitel 5). Das Generaldirektorat für Ausland- serwirtschaftlichen Angelegenheiten; sinvestitionen der OIETAI ist Empfänger aller

21. Die Anzahl der WWC für ländliche Gebiete stimmt mit der Anzahl der Provinzen (31) überein. Die Anzahl der WWC für städ- tische Gebiete (35) ist höher, weil sich in vier Provinzen (Fars, Isfahan, Khorasan-e-Razavi und Khuzestan) je zwei WWC die Zuständigkeit für städtische Gebiete teilen.

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Investitionsanträge ausländischer Interes- weiteres Aufgabenfeld ist die Genehmigung senten, prüft diese und leitet sie zusammen und Abwicklung des Kapitaltransfers zwischen mit ihrer Stellungnahme an das sogenannte dem Iran und dem Ausland. Auch ist die OIETAI „Foreign Investment Board“ weiter, das in die Aushandlung von Investitionsschutz- letztlich über die Anträge entscheidet und abkommen mit anderen Staaten und interna- dessen Vorsitzender der OIETAI-Präsident ist. tionalen Organisationen involviert. Derzeit verfügt der Iran über 47 Investitionsschutz- vereinbarungen mit Staaten aus Europa, der Im Detail MENA-Region und Afrika. Auch mit Deutsch- land besteht ein bilaterales Investitions- Das Foreign Investment Board (FIB) ent- schutzabkommen, das 2002 vereinbart wurde scheidet als interministerielles Gremium und 2005 in Kraft trat. über alle bei der OIETAI eingereichten Investitionsanträge. Vorsitzender des FIB ist der Präsident der OIETAI, wo auch das Trade Promotion Organization of Iran (TPO) Sekretariat des FIB verortet ist. Weitere ständige Mitglieder sind der Stellvertre- Die TPO stellt für deutsche Exporteure wichtige tende Außenminister, der Vizepräsident Informationen über Handelsgesetze, Regulie- der obersten Planungsbehörde (MPO) rungsvorschriften und Einfuhrbestimmungen und der Vizegouverneur der Zentralbank. bereit. Außerdem werden länder- und bran- Auf Einladung kommen fallweise die Vize- chenspezifische Daten über den iranischen Außen- minister anderer betroffener Ressorts handel bereitgestellt. Des Weiteren kann die TPO als weitere stimmberechtigte Mitglieder unmittelbare Bedeutung für Unternehmen der hinzu. Das FIB ist die Instanz, die letztlich deutschen Wasserwirtschaft entfalten, wenn über alle Investitionsanträge ausländi- diese Waren und Ausrüstungsgegenstände in den scher Investoren entscheidet und die Iran exportieren wollen. Hierfür ist in einem ersten Investitionsgenehmigungen erteilt. Schritt eine Registrierung auf dem Internetportal der TPO (www.tpo.ir) notwendig, um Zugang zu Formularen zu erhalten, die für die Deklaration Die OIETAI stellt u.a. ein breites Informati- von Waren notwendig sind. onsangebot für ausländische Investoren zur Verfügung. Als Anlaufstellen für Investoren fungieren sogenannte Foreign Investment Iran Chamber of Commerce, Industry, Mines Service Center (FISC) in allen 31 Provinzhaupt- and Agriculture (ICCIMA) städten, in denen jeweils Repräsentanten ver- schiedener Ministerien und Oberbehörden als Die ICCIMA ist die älteste Wirtschaftsförde- Ansprechpartner zur Verfügung stehen. rungseinrichtung des Iran. Neben dem besonde- ren Fokus auf Unternehmen aus den Sektoren Ferner unterstützt das Generaldirektorat aus- Industrie, Landwirtschaft und Rohstoffwirtschaft ländische Investoren bei der Wahrung ihrer und dem Ziel der Koordination und Förderung von Rechte, die größtenteils im Foreign Investment Unternehmen dieser Bereiche steht die ICCIMA Promotion and Protection Act geregelt sind ebenfalls administrativen Einrichtungen beratend (FIPPA, iranisches Investitionsschutzgesetz zur Seite. Die ICCIMA stellt Informationen zu ira- aus dem Jahr 2002; siehe Abschnitt 6.1). Ein nischen Handels- und Wirtschaftsgesetzen (und

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Gesetzestexte) in englischer Sprache auf ihrer Webseite zur Verfügung. Die ICCIMA ist zugleich die Dachorganisation der regionalen Handelskam- mern in den iranischen Provinzen, wo die für Ware- neinfuhren in den Iran vorgeschriebenen Handels- zertifikate (Trade Certificate) ausgestellt werden. Ihre Kontaktdaten sind über die ICCIMA-Webseite abrufbar. Auf dem mit der ICCIMA verbundenen Internetportal „Iran-Investment.Org“ ist ebenfalls ein umfangreiches Informationsangebot für aus- ländische Investoren und Exporteure abrufbar.

Seite 24 3. Wasser- und Abwassersektor im Iran – Chancen und Handlungsfelder

Wichtigster Ausgangspunkt für die Identifizierung konkreter Handlungsfelder und Absatzpoten- ziale für deutsche Unternehmen ist die Betrachtung des Zustands der Trinkwasser- und Abwasse- rinfrastruktur im Iran.

Unter Rückgriff auf aktuelle Zahlen aus den Jahren 2015 und 2016, die vom iranischen Energiemi- nisterium zur Verfügung gestellt wurden, stellt dieses Kapitel zunächst die quantitativen Entwick- lungsziele des mittelfristigen Nationalen Entwicklungsplans bis 2022 und des Langfristplans bis 2025 vor. Diese quantitativen Ziele werden durch weitere Zielsetzungen und Handlungsschwer- punkte innerhalb der iranischen Wasserwirtschaft spezifiziert, die durch Experteninterviews mit Vertretern aus Politik und Verwaltung gewonnen wurden.

Anschließend wird in diesem Kapitel auf Basis der Daten des Energieministeriums und der Exper- teninterviews der Zustand der Wasser- und Abwasserinfrastruktur sowohl im urbanen als auch im ländlichen Raum dargestellt. Hier lässt sich feststellen, dass sich die Situation der Trinkwas- serversorgung im urbanen Raum in den letzten 20 Jahren durch weitreichende Maßnahmen der iranischen Regierung deutlich verbessert hat, wohingegen in den anderen Bereichen deutlicher Handlungsbedarf besteht. Dazu gehören neben dem grundsätzlichen Auf- und Ausbau der Abwas- serentsorgung in städtischen Ballungsräumen wie in ländlichen Gebieten vor allem die Moderni- sierung der Trinkwasserinfrastruktur im ländlichen Raum. In diesen Feldern sowie im Bereich des Capacity Development liegen die besonderen Chancen und Handlungsfelder für deutsche Unter- nehmen der Wasser- und Abwasserwirtschaft. Wasser- und Abwassersektor im Iran – Chancen und Handlungsfelder

3.1. Aktuelle Ausgangslage –– Rehabilitation und Sanierung von Seen und Wetlands Der Stand der Trinkwasser- und Abwasserin- frastruktur im Iran weist hauptsächlich für –– Rehabilitation und Schutz von Grundwas- die ländlichen Regionen einigen Rückstand serressourcen zu den Entwicklungszielen des Outlook-Pla- nes auf. Um die Zielerreichung schrittweise –– Erschließung von neuen Wasserressourcen sicherzustellen, wurden im 6. NDP Teilziele mit (Entsalzungsanlagen) den Schwerpunkten ländliche Regionen sowie Abwassersektor formuliert (siehe Tabelle 6). –– Verbesserung der Qualität von Wasserres- sourcen und Trinkwasser Parallel zu den rein quantitativen Zielen des Outlook-Plans wurden aktuell vom MOE weitere –– Ertüchtigung der veralteten technischen zentrale Handlungsfelder für die iranische Was- Anlagen serwirtschaft benannt, die in den nächsten fünf Jahren eine besondere Aufmerksamkeit –– Integration von ökonomischen Aspekten in erfahren und sich für Aktivitäten deutscher der Wasserwirtschaft und Konfliktmanage- Unternehmen besonders anbieten. Zu den im 6. ment zwischen verschiedenen Wassernut- NDP genannten Feldern mit besonders großem zern Handlungsdruck gehören unter anderem: –– Optimierung des Managements sowie der –– Wasserverbrauchsmanagement unter Aus- und Weiterbildung von Personal in Berücksichtigung der Verknappung erneu- Wasser- und Abwasserunternehmen erbarer Süßwasservorräte, des Klimawan- dels und des Bevölkerungswachstums

Tabelle 6: Zielsetzungen des 6. Nationalen Entwicklungsplans (NDP)

Anschlussgrad (%)

Ist- 6. NDP Outlook 2016 2022 2025

Trinkwasser (städtisch) 99,1 99,8 100

Trinkwasser (ländlich) 78,7 91,7 100

Abwasser (städtisch) 42,4 50,9 60

Abwasser (ländlich) 0,5 3,1 30

Quelle: NWWEC (2016); Zusammenstellung: inter 3 GmbH

Seite 26 Wasser- und Abwassersektor im Iran – Chancen und Handlungsfelder

3.2. Vollversorgung im Trinkwasserversorgungs-infrastruktur in Trinkwassersektor! städtischen Gebieten

Generell lässt sich feststellen, dass sich Die NWWEC erhebt regelmäßig Daten zum die Situation der Trinkwasserversorgung in aktuellen Stand der einzelnen Wasser- und den letzten 20 Jahren durch weitreichende Abwasserbetriebe (WWC). Sie bestehen aus Maßnahmen der iranischen Regierung deutlich einem Mix von technischen, demografischen verbessert hat. Heute verfügen 99 % der städ- und wirtschaftlichen Indikatoren und sind tischen und 78 % der ländlichen Bevölkerung rein quantitative Bezugsgrößen. Die Auswer- über einen Zugang zu Trinkwasser. Dies erfolgt tung der Informationen zeigt, dass nur in vier weitgehend über öffentliche Trinkwasserver- Provinzen der Anschlussgrad unter dem Durch- sorgungsnetze, aber auch durch mobile Versor- schnittswert von 99 % liegt. Mit 96 % ist der gungsanlagen. Im Jahr 2014 wurden insgesamt Anschlussgrad in am niedrigsten. Auch 7.400 Mio. m3 Trinkwasser (6.000 Mio. m3 in in der Provinz Teheran fällt die Trinkwasserver- städtischen und 1.400 Mio. m3 in ländlichen sorgung mit einem Anschlussgrad von 97,4 % Regionen) produziert. Hiervon konnte ein schlechter als der Durchschnittswert aus. Die Anteil von 73 % verkauft werden, so dass sich beiden anderen, unterdurchschnittlich ange- die Wasserverluste auf 27 % belaufen. schlossenen Provinzen sind Alborz und Yazd. Tabelle 7 gibt mit aktuellen, aggregierten NWWEC-Daten den Status der Trinkwasserinf- rastruktur in Irans Städten wieder.

Tabelle 7: Daten zur städtischen Trinkwasserinfrastruktur (Stand März 2015).(Stand März 2015)

Städtische Trinkwasserversorgungsinfrastruktur

Städtische Einwohner (davon angeschlossen an Trinkwassernetz) [Mio. EW] 62,2 (60,2)

Anzahl der Haushaltswasseranschlüsse [Mio.] 13,4

Anzahl der Nicht-Haushaltswasseranschlüsse [Mio.] 2

Länge der Wasserverteilungsnetze [km] 146.650

Länge der Hauptwasserleitungen [km] 28.200

Anzahl der Trinkwasseraufbereitungsanlagen 132

Anzahl der Wasserspeicher und Volumen der Wasserspeicher [Mio. m³] 4.516 und 15,5

Anzahl der Pumpstationen 1.176

Anzahl der Brunnen 7.274 Gesamtvolumen des produzierten Wassers (Anteil Oberflächenwasser und Grund- 6.000 (2.600 und wasser) [Mio. m³/a] 3.400) Anteil von nicht bezahltem Wasser [%] 26

Quelle: NWWEC (2016); Zusammenstellung: inter 3 GmbH

Seite 27 Wasser- und Abwassersektor im Iran – Chancen und Handlungsfelder

Bei einem Vergleich mit Daten aus der Vergan- produzierten Menge bis Ende 2015 für die genheit kann festgestellt werden, dass die WWC besonders schmerzhaft (vgl. Tabelle 7). urbane Trinkwasserinfrastruktur, gemessen an Wie aus Abbildung 13 ersichtlich, schneiden Leitungslängen, Hausanschlüssen, Pumpen, Yazd, Isfahan, und East Azarbaijan Speichern und Aufbereitungsanlagen, in den bei Wasserverlusten mit Werten zwischen 18 letzten Jahrzehnten erheblich ausgeweitet und 19 % am besten ab. Diese 4 WWC sind die wurde. Gleichwohl verfügen noch immer 44 von einzigen, deren Wasserverluste unter 20 % insgesamt 1.188 Städten über keine zentrale bleiben. Dagegen weisen Khuzestan mit 36 %, Trinkwasserinfrastruktur. Kordestan mit 30 % und Mazandaran mit 30 % die höchsten Wasserverluste auf. Trotz deutlicher baulicher Entwicklung konnten die WWC im Zeitraum des letzten 5- Jahres-Programms ihre vorgegeben betrieb- Trinkwasserversorgungs in ländlichen lichen Ziele nicht erreichen. Beispielsweise Gebieten wurde das Instandhaltungsziel erst zu 52,5 % (anstelle der angestrebten 77 %) oder die Ein- Die Trinkwasserversorg auf dem Land ist führung intelligenter Kontrollsysteme nur zu deutlich schlechter als in den Städten. Tabelle 39,5 % (statt 100 %) erreicht. Ebenso verfehlt 8 gibt die auf Landesebene aggregierten Daten wurde das Ziel einer Senkung des täglichen der NWWEC zum Status der Trinkwasserinf- Pro-Kopf-Verbrauchs auf 133 Liter; tatsächlich rastruktur in den ländlichen Gebieten Irans lag der Wert bei 150 Liter. wieder.

Mit Blick auf die stark begrenzten Wasser- Während städtische WWC im Landesdurch- ressourcen und finanziellen Mittel ist das schnitt fast 100 % ihrer Einwohner erreichen, Verfehlen des Ziels zur Senkung des Anteils sind erst knapp 80% der ländlichen Bevölke- an nicht bezahltem Wasser auf 19,7 % der rung Irans durch die Wasser- und Abwasserbe- triebe versorgt. Davon haben ca. 2,6 Mio. der Landbevölkerung lediglich über mobile Was- serversorgunginfrastrukturen einen Zugang zu gesundem Trinkwasser. Über die Hälfte der iranischen Dörfer warten bis heute auf ihren Anschluss an das Trinkwasserversorgungs- netz. Die Wasserverluste der ländlichen WWC belaufen sich im Landesdurchschnitt auf 30,7 % (im Vergleich zu 27 % in den Städten), womit das Ziel des 5. Nationalen Entwicklungs- plans erreicht ist. Dagegen wurden die Zielvor- gaben bei vorbeugender Instandhaltung (nur 5,9 % statt 16 %) und intelligenten Kontroll- systemen (nur 11 % statt 83 %) in ländlichen Regionen ebenso deutlich verfehlt wie in den Städten. Abbildung 13: Anteil vom nicht bezahlten Wasser in iranischen Provinzen Quelle: Eigene Darstellung inter 3 GmbH

Seite 28 Wasser- und Abwassersektor im Iran – Chancen und Handlungsfelder

Tabelle 8: Daten zur ländlichen Trinkwasserinfrastruktur (Stand März 2015)

Trinkwasserversorgungsinfrastruktur in ländlichen Regionen ländliche Einwohner (davon mit Trinkwasser versorgt) [Mio. EW] 20,8 (80%) Anzahl der Dörfer insgesamt (davon ohne Anschluss) 60.994 (34.468) Anzahl der Anschlüsse [Mio.] 5,3 Länge der Wasserverteilungsnetze [km] 171.600 Länge der Hauptwasserleitungen [km] 100.700 Volumen der Wasserspeicher [Mio. m³] 3,7 Anzahl der Wasserwerke 200 Gesamtvolumen des produzierten Wassers 1.400 (200 und 1.200) (Anteil OFW und GW) [Mio. m³/a] Anteil von nicht bezahltem Wasser [%] 30,7

Quelle: NWWEC (2016); Zusammenstellung: inter 3 GmbH

3.3. Entwicklungsfeld knapp 43 % der Bevölkerung an die Abwas- Abwasserentsorgungsinfrastruktur serkanalisation angeschlossen, in ländlichen Gebieten ist der Anteil mit ca. 0,35 % ver- Die Abwasserentsorgung im Iran entspricht schwindend gering. Die nicht angeschlossenen nicht der Entwicklung in der Trinkwasserver- Haushalte entsorgen ihre Abwässer weitge- sorgung und ist deutlich ausbaufähig. Bezogen hend in Sickergruben in unmittelbarer Nähe auf die Gesamtbevölkerung Irans liegt der der Entstehung. Abgesehen von seltenen Aus- Anschlussgrad nur bei rund einem Drittel (vgl. nahmefällen werden bis heute kaum dezent- Tabelle 9). Auch das Stadt-Land-Gefälle ist hier rale oder semi-zentrale Abwasserreinigungs- stark ausgeprägt. In städtischen Gebieten sind systeme eingesetzt.22

Tabelle 9: Daten zur städtischen Abwasserinfrastruktur (Stand März 2016)

Städtische Abwasserversorgungsinfrastruktur

Städtische Einwohner (davon angeschlossen an Abwasserkanalisation) [Mio. EW] 62,2 (26,8)

Anzahl der Abwasseranschlüsse [Mio.] 5,5

Anzahl der Nicht-Haushaltsanschlüsse [Mio.] 0,6

Länge der Abwasserkanalisation [km] 53.300

Länge der Hauptabwasserleitungen [km] 2.800

Anzahl der Kläranlagen 160

Anzahl der im Bau befindlichen Kläranlagen 107

Gesammelte Abwassermenge (davon gereinigt) [Mio. m³/a d] 4,2 (3)

Quelle: NWWEC (2016); Zusammenstellung: inter 3 GmbH

22. inter 3 (2008).

Seite 29 Wasser- und Abwassersektor im Iran – Chancen und Handlungsfelder

Die Zahlen zeigen, dass der Iran bei der Abwas- In puncto Abwasserklärung hat der Iran in den serentsorgung noch einen sehr großen Nach- letzten zwei Dekaden deutliche Verbesserun- holbedarf hat. Dieser Nachholbedarf bezieht gen erzielt. Noch 1980 gab es im ganzen Land sich auf alle Facetten der Abwasserwirt- lediglich zwei Kläranlagen, in Isfahan und schaft: Kanalbau, -management, –betrieb und Teheran, 2005 waren es über 60 und im Jahr -sanierung, vor allem aber Kläranlagenbau 2014 waren 160 Kläranlagen mit einer Gesamt- und Betrieb. Insbesondere aufgrund der geo- kapazität von 3,7 Mio m3/d im Betrieb. Von den logischen und hydrologischen Gegebenheiten eingesetzten technischen Verfahren entfallen fällt dieser Bedarf allerdings regional sehr 45 % auf Belebungsanlagen, 25 % auf belüftete unterschiedlich aus (vgl. Abbildung 14 und Abwasserteiche („aerated lagoon“), 30 % auf Abbildung 15).23 unbelüftete Teiche („stabilization pond“).24

Den höchsten Anschlussgrad haben Kordestan Abbildung 16 zeichnet die Entwicklung der (91,3 %) und Ahvaz (89,5 %) zu verzeichnen. Anzahl der in den Versorgungsgebieten der Erst mit großem Abstand folgen die nächsten städtischen WWC betriebenen Kläranlagen 5 WWC in Qazvin, Esfahan, Gilan, Kermanshah von 1979 bis 2016 nach. Nach der Revolution und Hamedan mit Werten von 60 bis 70 %. Mit im Jahr 1979 und aufgrund der anschließenden einem Anschlussgrad von nur 5 % schneidet Kriegsjahre ging die Errichtung neuer Kläran- Mazandaran am schlechtesten ab. Es folgen lagen nur zögerlich voran. Erst seit Ende der Kerman (7 %), Fars (7,8 %) und Golestan (10%). 1990er Jahre stieg die Anzahl der in Betrieb Die meisten Städte ohne jegliche Kanalisa- befindlichen Kläranlagen deutlich an. tion gibt es in Fars (71), Razavi-Khorasan (69), Esfahan (67) und Kerman (65). Hier zeichnen sich Schwerpunkte künftiger Investitionen ab.

Abbildung 14: Kanalanschlussgrad in Provinzen Abbildung 15: Anzahl der Städte ohne Kanalisation Quelle: Eigene Darstellung inter 3 GmbH Quelle: Eigene Darstellung inter 3 GmbH

23. Mohajeri / Dierich (2011). 24. Vgl. auch Mohajeri/ Dierich (2011).

Seite 30 Wasser- und Abwassersektor im Iran – Chancen und Handlungsfelder

160

140

120

100

80

Anzahl 60

40

20

0

Jahr Abbildung 16: Anzahl der städtischen Kläranlagen Quelle: Eigene Darstellung inter 3 GmbH

Abbildung 17 stellt die Anzahl der in den Ver- Kapazitätsgrößen der einzelnen Anlagen sehr sorgungsgebieten der städtischen WWC unterschiedlich sind. So hat die WWC Teheran betriebenen Kläranlagen und deren Gesamtka- mit 496.000 m³/Tag die größte Gesamtkapa- pazität (m³/Tag) dar. Die mit großem Abstand zität, die sich auf 9 Anlagen verteilt. Am nied- meisten Anlagen (20) sind heute in Provinz rigsten ist die Kapazität in Kashan, wo eine Esfahan in Betrieb. Es folgen Markazi (10), Kläranlage mit 2.000 m³/Tag in Betrieb ist. Bei Teheran (9) und West Azarbaijan (9), wobei die der Interpretation der Zahlen ist zu berück- sichtigen, dass die Anlagen unterschiedlich alt sind. Die Anlagen der WWC Esfahan zählen zu den Ältesten.

Wie einleitend erwähnt ist die Abwasserent- sorgung in den ländlichen Regionen Irans sehr unterentwickelt. Bis März 2015 waren lediglich 58 ländliche Gebiete mit rund 60.000 Einwoh- nern bzw. 0,35% der ländlichen Bevölkerung an die Kanalisation angeschlossen. Somit wurde das im 5. Nationalen Entwicklungsplan angestrebte Ziel, den Anschlussgrad auf 8,1 % zu erhöhen, deutlich unterschritten. Zur Ver- besserung der Situation werden aktuell mit Krediten der islamischen Entwicklungsbank in Höhe von rund 194 Mio. € in 110 ländlichen Abbildung 17: Anzahl der Kläranlagen und deren Gesamtka- Gebieten Abwasserinfrastrukturen geplant pazität und realisiert. Quelle: Eigene Darstellung inter 3 GmbH

Seite 31 Wasser- und Abwassersektor im Iran – Chancen und Handlungsfelder

3.4. Infrastrukturausbaupläne und verteilt26 Tabelle 10 enthält die Plandaten für Investitionsmöglichkeiten die Trinkwasserversorgung, wobei eine trenn- scharfe Abgrenzung der einzelnen Posten Die anstehenden Herausforderungen im Was- nicht möglich ist.27 Insgesamt sind Ausgaben sersektor sind so groß und kostenintensiv, dass von umgerechnet ca. 10,5 Mrd. € vorgesehen, der Iran die zu ihrer Bewältigung nötigen finan- wovon dieWasserinfrastruktur mit 5,5 Mrd. € ziellen Mittel nicht allein aufbringen kann. (52 %) den größten Posten darstellt. Zu diesem Finanzierungsengpässe der letzten Jahre ver- gehören alle notwendigen Infrastrukturen ursachten außerdem, dass es zu einem großen zum Wassertransfer und zur Aufbereitung (z.B. Rückstau an Projektinvestitionen gekommen Transportleitungen, Pumpstationen, Speicher- ist. Schätzungen zur Anzahl der begonnen und behälter und Wasseraufbereitungsanlagen). zurzeit nicht weitergeführten Wasser- und Ein weiterer Schwerpunkt ist die Wasserver- Abwasserprojekte belaufen sich aktuell auf sorgung in ländlichen Regionen. Ähnliches gilt etwa 3.000.25 Deshalb versucht die iranische für die Reduzierung der Wasserverluste, für die Regierung neben eigenen Haushaltsmitteln im Fünfjahreszeitraum 0,88 Mrd. € vorgesehen nun gezielt internationale Entwicklungsban- sind. Dies macht deutlich, dass die bestehen- ken, Finanziers und Investoren für eine Zusam- den Defizite nun mit hoher Priorität behoben menarbeit zu gewinnen. werden sollen.

Im Detail

Für die Trinkwasserversorgung setzt das MOE in Zukunft sehr stark auf Entsal-zungsanlagen. Auf lange Sicht sollen über 50 Entsalzungsanlagen neu gebaut werden und die heutige Gesamt- kapazität von täglich ca. 300.000 m³ innerhalb einer Dekade verzehnfachen werden. Dazu kommt der Bau von ent- sprechenden Wassertransportleitungen von z.T. mehreren Hundertkilometer.

Bestandteil des Ende 2016 beschlossenen 6. Nationalen Entwicklungsplans für die Fünf- jahresperiode bis 2022 ist ein Aktionsplan für Besuch des damaligen iranischen Energieministers Hamid Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, Chitchian am GWP-Stand auf der internationalen Wasser und der quantitative Ziele und Finanzmittelzuwei- Abwassermesse WATEX in Teheran 2016 sungen festschreibt und auf einzelne Jahre Quelle: inter 3 GmbH

25. GTAI (2016c). 26. MOE (2016 a). 27. PPA Teheran und inter 3 GmbH nach Angaben des MOE

Seite 32 Wasser- und Abwassersektor im Iran – Chancen und Handlungsfelder

Tabelle 10: Aktionsplan der iranischen Regierung im 6. Nationalen Entwicklungsplan – Quantitative Ziele und geplante Finanz- mittel für die Trinkwasserversorgung

Zeitraum

Maßnahmen (geplante finanzielle 2017–2018 2018–2019 2019–2020 2020–2021 2021–2022 2017-2022 Mittel)

250Mio.m³ 300Mio.m³ 300Mio.m³ 300Mio.m³ 300Mio.m³ 1.450Mio.m³ Wasserinfrastruktur 1.079,8 1.095,4 1.095,4 1.094,0 1.096,9 5.461,5 Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €

Anschlussgraderhöhung [%] 0,1 0,2 0,2 0,1 0,1 0,8

Finanzielle Mittel [Mio. €] 142 153 167 183 203 849

Ländliche Wasserversorgung [%] 2 4 3 2 2 13

Finanzielle Mittel [Mio. €] 369 406 447 492 540 2.255

Städtische Wasseraufbereitung 15 Städte 31 Städte 30 Städte 20 Städte 5 Städte 101 Städte

Finanzielle Mittel [Mio. €] 14 28 28 28 14 114

Ländliche Wasseraufbereitung 104 Dörfer 400 Dörfer 400 Dörfer 200 Dörfer 100 Dörfer 1.204 Dörfer

Finanzielle Mittel [Mio. €] 14,2 28,4 28,4 28,4 14,2 113,7

Reduzierung von Wasserverluste [%] 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 2,5

Finanzielle Mittel [Mio. €] 171 173 175 178 180 877

Ertüchtigung der Wasseraufberei- 2 Städte 2 Städte 2 Städte 2 Städte 2 Städte 10 Städte tungsanlagen in Provinzhauptstädten 13 14 15 16 6 74 Finanzielle Mittel [Mio. €]

Reduzierung des täglichen Wasserver- 1 3 2 1 1 8 brauchs [l/EW] 30 30 31 31 31 153 Finanzielle Mittel [Mio. €]

Ertüchtigung von Wasseraufberei- 2 3 3 3 3 14 tungsanlagen [Anzahl] 6 9 10 12 15 51 Finanzielle Mittel [Mio. €]

Sanierung von Wassertransportlei- 10 15 15 15 15 70 tungen [km] 3 4 5 6 7 26 Finanzielle Mittel [Mio. €]

Trennung von Grünflächenbewässe- 10 10 10 10 10 50 rung- von Trinkwassernetze [Mio. m³] 3 3 3 3 3 14 Finanzielle Mittel [Mio. €]

Quelle: MOE; Zusammenstellung inter 3 GmbH und PPA Teheran

Seite 33 Wasser- und Abwassersektor im Iran – Chancen und Handlungsfelder

Für die Abwasserentsorgung gilt ebenso wie für ländlichen Gebieten und die Nachrüstung die Trinkwasserversorgung, dass u.a. aufgrund bestehender Kläranlagen vorgesehen. Zusätz- von Finanzierungsengpässen viele Ziele des lich zu diesen baulichen Maßnahmen sind gut 2016 auslaufenden 5. NDP nicht erreicht 0,5 Mrd. € als Garantiesumme für die Abnahme werden konnten. Tabelle 11 enthält die im 6. von 266 Mio. m³ in von privatwirtschaftlichen NDP vorgesehenen Plandaten für die Abwas- Unternehmen betriebenen Anlagen behandel- serentsorgung mit Ausgaben von umgerechnet tem Abwasser geplant. Mit dem letzten Posten gut 5 Mrd. €. in der Tabelle sind keine Ausgaben für den ira- nischen Staat verbunden. Er dokumentiert Der mit 4,1 Mrd. € höchste Einzelposten im lediglich die Absicht der iranischen Regierung, Abwasserbereich, das entspricht einem Anteil mit privaten Unternehmen in 35 ausgewählten von über 80 %, ist das Förderprogramm zur Städten Buy-Back-Verträge zu schließen, die es Erhöhung des Anschlussgrades an die Kana- ihnen ermöglichen, das von ihnen behandelte lisation. Deutlich kleinere Beträge sind für Abwasser auf eigene Rechnung zu verkaufen. den Bau vordringlicher Abwasseranlagen in

Tabelle 11: Aktionsplan der iranischen Regierung im 6. Nationalen Entwicklungsplan – Quantitative Ziele und geplante Finanz- mittel für die Abwasserversorgung

Zeitraum

Maßnahmen (geplante 2017–2018 2018–2019 2019–2020 2020–2021 2021–2022 2017-2022 finanzielle Mittel)

Anschlussgraderhöhung [%] 1,5 2 2 1,5 1,5 8,5

Finanzielle Mittel [Mio. €] 708 756 814 883 967 4.127

Ländliche Abwasserversor- 0,1 0,5 1 0,5 0,5 2,6 gung [%] 60 62 64 66 69 321 Finanzielle Mittel [Mio. €]

Nachrüstung von Kläranla- 0 3 4 3 3 13 gen 3 7 8 9 10 37 Finanzielle Mittel [Mio. €]

Abnahmegarantien an 66 50 50 50 50 266 Private [Mio. m3] 87 99 113 130 150 578 Finanzielle Mittel [Mio. €]

Anzahl der Buy-Back-Ver- 10 10 5 5 5 35 träge

Quelle: MOE; Zusammenstellung inter 3 GmbH und PPA Teheran

Seite 34 Wasser- und Abwassersektor im Iran – Chancen und Handlungsfelder

Besondere Bedeutung für die Realisierung der Eine Zusammenfassung der angebotenen Pro- Ausbaupläne haben Projektausschreibungen jektverträge im Bereich der Trinkwasserversor- zur Beteiligung privater Investoren (Details zu gung zeigt Tabelle 12. Für den Abwasserbereich Formen und zum Ausschreibungsprozess siehe findet sich eine Zusammenfassung in Tabelle 13. Kapitel 5.2). Das MOE gibt auf seiner Seite Eine ausführliche, regional differenzierte Liste aktuelle und in Planung befindliche Wasserver- mit über 160 Einzelprojekten befindet sich in sorgungs- und Abwasserentsorgungsprojekte Anhang C. Für ausländische Firmen bleiben im bekannt. Neben der Beschreibung des Projekts Prinzip nur diese Projekte, um sich am Ausbau enthält diese Liste ebenfalls Informationen der Trinkwasser- und Abwasserinfrastruktur zum gewünschten Investitionsmodell. Irans zu beteiligen. Hierbei konkurrieren sie ebenfalls mit iranischen Unternehmen.

Tabelle 12: Investitionsmöglichkeiten für private Investoren in Irans Trinkwasserversorgung

Anzahl und Art geplanter PPP-Projekte

Wassertransferleitungssysteme > 40 Build-Operate-Transfer (BOT)

Ländliche Wasserversorgung > 20 BOT

Wasseraufbereitungsanlagen > 10 BOT

Entsalzungsanlagen 8 BOO

Schwermetallentfernung 1 BOO

Wasserversorgungsprojekten mit ausländischer 8 Finanzierung

Quelle: MOE (2016 a); MOE (2016 c)

Tabelle 13: Investitionsmöglichkeiten für private Investoren in Irans Abwasserentsorgung

Anzahl und Art geplanter PPP-Projekte

Abwasserbehandlungsanlagen > 50 BOT

Kläranlagen 23 Buy-Back

Quelle: MOE; Zusammenstellung inter 3 GmbH und PPA Teheran

Seite 35 4. Formen der Marktbeteiligung im iranischen Wassersektor

Der Eintritt in den iranischen Wassersektor ist über verschiedene Formen möglich: Hierzu gehören Direktinvestitionen, Beteiligung an Projektausschreibungen und der Export von Waren und Dienst- leistungen. Die genannten Formen der Marktbeteiligung sind im Iran umfangreich geregelt. Das Kapitel setzt an diesem Punkt an und beschreibt, was genau nach dem Verständnis der iranischen Institutionen und Gesetze mit diesen Beteiligungsformen gemeint ist und welche Besonderheiten zu beachten sind.

Der inhaltliche Schwerpunkt liegt dabei auf Beteiligungen an Projektausschreibungen („Contrac- tual Agreements“), insbesondere Beteiligungen über öffentlich-private Partnerschaftsmodelle wie zum Beispiel Build-Operate-Transfer (BOT) oder Build-Own-Operate (BOO). Diese sind im iranischen Wassersektor derzeit der geläufigste und einfachste Weg für einen ausländischen Investor, um sich am Markt zu beteiligen, da in anderen Bereichen die Gesetzgebung äußerst restriktiv ist.

Der Prozessablauf für die Errichtung von Wasser- und Abwasseranlagen über öffentlich-private Partnerschaften folgt einem standardisierten, formalen Schema. Dieser Ablauf wird in diesem Kapitel detailliert erläutert, so dass interessierte Unternehmen Schlüsselakteure und entschei- dende Prozessschritte kennen und hierdurch eigene Aktivitäten besser planen können. Formen der Marktbeteiligung im iranischen Wassersektor

4.1. Direktinvestitionen: Gut planbar in 4. Bei positivem Bescheid: Die Einleitung vier Schritten weiterer administrativer Schritte (z.B. Beantragung von Visa für Mitarbeiter, For- Der Begriff der Direktinvestition („Direct Inves- malitäten für die Einfuhr von Waren).28 tment“) wird im iranischen Zivilgesetzbuch sowie im FIPPA (siehe Abschnitt 6.1) umschrie- ben. Er umfasst die direkte Beteiligung an Im Detail bestehenden oder neu gegründeten iranischen Unternehmen. Hierzu zählen der Erwerb von Ein wichtiger Schritt im Zuge von Akti- Anteilen an iranischen Unternehmen, die vitäten im Iran ist die Registrierung von Gründung von Dependenzen im Iran sowie die neugegründeten Unternehmen in den Gründung von Joint Ventures. Grundsätzlich nationalen Registern. Dieser Prozess sind Direktinvestitionen in allen Bereichen erfolgt über die State Organisation for möglich, die nicht zu bestimmten staatlichen Registration of Deeds and Properties, Kernaufgabengehören. Company Registration General Office (SORDP). Zudem stellt die Einrichtung Für die Ausführung einer ausländischen Direkt- auf ihrer Webseite Informationen zum investition müssen ausländische Investoren im Ablauf der Eintragung, notwendigen Iran ihr geplantes Vorhaben durch die OIETAI Unterlagen sowie Erläuterungen zu (siehe auch Abschnitt 3.6) prüfen und geneh- Rechtsformen bereit, die im Iran bei der migen lassen. Der Prozess hierfür umfasst Eröffnung einer Zweigniederlassung insgesamt vier Phasen: Anwendung finden können.

1. Die (Vor-)Auswahl eines möglichen Investi- Für die Gründung von eigenständigen tionsobjektes in enger Rücksprache mit den Unternehmen stehen laut iranischem zuständigen Behörden bzw. die Vorstellung Handelsgesetzbuch sieben verschiedene des eigenen Investitionsvorhabens. Rechtsformen (Kapital- und Personenge- sellschaften) zur Verfügung. Ein auslän- 2. Die Vertiefung von Anbahnungsgesprächen disches Unternehmen kann seine wirt- mit den zuständigen Behörden und die Ein- schaftlichen Aktivitäten ebenfalls über bindung der OIETAI. Am Ende dieser Phase eine Zweigstelle im Iran ausüben. steht die Erlaubnis, eine Investitionslizenz im Iran zu beantragen. Aufgrund des Wunsches der iranischen 3. Die Prüfung des Investitionsantrages durch Obrigkeit, den Technologietransfer in das Land das OIETAI-interne FIB. Das FIB prüft den zu fördern, sind Gemeinschaftsunternehmen Antrag über einen Zeitraum von maximal ein besonders willkommener Ansatz, für wirt- 30 Tagen. Am Ende dieser Periode steht schaftliche Aktivitäten im Iran. Hierfür stehen der Entscheid über die Investitionslizenz zum einen die Rechtsformen zur Verfügung, sowie die Mitteilung an den ausländischen die auch bei der Gründung eines eigenständi- Investor. gen Unternehmens im Iran nutzbar sind. Zum

28. . OIETAI (2016 a).

Seite 37 Formen der Marktbeteiligung im iranischen Wassersektor

anderen kann ein vertragsbasiertes Gemein- Außerdem dürfen die ausländischen Unterneh- schaftsunternehmen gemäß Paragraph 573 men sich nicht direkt bei diesen Ausschreibungen des iranischen Zivilgesetzbuches gegründet beteiligen. Folglich müssen ausländische Unter- werden. Die Besonderheit dieser Option liegt nehmen als Unterauftragnehmer iranischer Gene- darin, dass die beteiligten Parteien alle Ein- ralunternehmer oder als Komponentenlieferan- zelheiten ihrer Geschäftsbeziehung in dem ten auftreten. Die staatlich finanzierten Projekte zugrunde liegenden Joint Venture-Vertrag werden somit häufig von diversen Problemen festlegen und regeln können. Um Rechtstrei- begleitet und bieten keine attraktive Möglichkeit tigkeiten infolge von Unklarheiten im Vertrag der Beteiligung für deutsche Unternehmen. vorzubeugen, empfiehlt es sich bei Joint Ventures besonders, lokale Kanzleien zurate Somit sind für ausländische Unternehmen vor zu ziehen29 und nach Möglichkeit die Expertise allem die Projekte relevant, die nicht staatlich deutsch-iranischer Beratungsfirmen einzuho- finanziert sind. Dabei ist zu berücksichtigen, dass len. in den letzten Jahren der Anteil der privat finan- zierten Projekte durch inländische und ausländi- sche Investoren gegenüber den von internationa- 4.2. Drei Wege zur Beteiligung an len Geldgebern finanzierten Projekten deutlich Projektausschreibungen gestiegen ist. Dieser Trend wird voraussichtlich in den nächsten Jahren auch weiterhin bestehen Ausländischen Unternehmen stehen drei Mög- bleiben. lichkeiten zur Beteiligung an Projektausschrei- bungen („Contractual Arrangements“) im irani- Eine direkte Projektfinanzierung von ausländi- schen Wassermarkt offen: schen Unternehmen wird im FIPPA als Contrac- tual Arrangement bezeichnet. Der Begriff umfasst –– die Beteiligung an direkt vom Staat finan- sämtliche Formen der Projektfinanzierung, bei zierten Projekten, denen die Einfuhr ausländischen Kapitals auf eine vertragliche Vereinbarung zwischen einem irani- –– die Beteiligung an Projekten, die von inter- schen und einem ausländischen Akteur zur Aus- nationalen Geldgebern wie der Islamic führung eines baulichen Vorhabens (z.B. Errich- Development Bank oder der ECO Trade & tung einer Infrastruktur) zurückzuführen ist. Development Bank finanziert werden sowie Hierzu zählen vor allem öffentlich-private Partner- schaften (ÖPP) wie zum Beispiel Buy-Back-, BOT- –– die Beteiligung an privat finanzierten und BOO-Modelle und weitere Varianten. Projekten über Build-Operate-Transfer (BOT)-, Build-Own-Operate (BOO)- und Im iranischen Wassersektor sind vertragsba- andere Modelle. sierte Vereinbarungen derzeit der geläufigste und einfachste Weg für einen ausländischen Bei direkt vom Staat finanzierten Projekten sind Investor, um sich am Markt zu beteiligen. verschiedene Einschränkungen zu beachten. Auslandsinvestitionen über ÖPP erlangen Der Verwaltungsaufwand sowie die Anzahl ein- im iranischen Wasser- und Abwassersektor zuhaltender Regelungen sind im Vergleich zu zunehmend an Bedeutung. Demnach konnten nicht-staatlichen Projekten deutlich höher. über private Beteiligungen in Form von BOT-,

29. Jourabchi-Eisenhut (2015).

Seite 38 Formen der Marktbeteiligung im iranischen Wassersektor

BOO- oder Buy-Back-Geschäften innerhalb von Entscheidung zuständig. Diese Abteilung prüft wenigen Jahren durch hauptsächlich iranische den angemeldeten Bedarf gemeinsam mit Investoren rund 1,3 Mrd. € generiert und inves- anderen relevanten Abteilungen und nimmt tiert werden. Hiervon entfallen 380 Mio. € dazu Stellung. auf Wasser- und Abwasserinfrastrukturpro- jekte und 330 Mio. € auf Entsalzungsprojekte, hauptsächlich über BOT- und BOO-Modelle. Im Detail Weitere 660 Mio. € entfallen auf Buy-Back-Ge- schäfte, hauptsächlich im Bereich der Abwasse- Die am häufigsten gewählteBetei - rinfrastruktur.30 ligungsform bei ÖPP im iranischen Wassersektor, insbesondere bei Was- Da ÖPP die beste Möglichkeit der Beteiligung serversorgungs- und Abwasserentsor- von deutschen Unternehmen im iranischen gungsprojekten, Leitungsnetzen und Wassersektor bieten, wird an dieser Stelle der Pumpstationen sowie bei der Ertüchti- Prozess der ÖPP-Projektentwicklung detail- gung von bestehenden Anlagen, ist das lierter beschrieben. Der Prozessablauf für die BOT-Modell. BOO-Modelle finden sich Errichtung von Wasser- und Abwasseranla- vor allem bei Entsalzungsprojekten. Buy- gen über ÖPP folgt einem standardisierten, Back-Modelle sind im iranischen Kontext formalen Schema (vgl. Abbildung 18). eine sehr spezielle Beteiligungsform. Der Investor erhält hierbei eine Konzession In der Regel erfolgt in einer ersten Phase durch zur Behandlung und eigenverantwortli- die Wasser- und Abwasserbetriebe (WWC) bzw. chen Nutzung von Abwässern. Aufgrund Wasserbehörden (PWA) die formale Anmeldung des hohen Vermarktungsrisikos und eines Bedarfes. Liegt das geplante Finanzie- weiterer Einschränkungen wie z.B. dem rungsvolumen unterhalb des Budgets von 70 oftmals ver-gleichsweise geringen Pro- Mrd. Iranischen Rial (ca. 2 Mio. €), werden der jektvolumen wird diese Beteiligungsform Bedarf und das Projektkonzept durch die WWC bislang ausschließlich von einheimischen direkt an die regionale MPO weitergeleitet. Investoren genutzt. Diese prüft das geplante Vorhaben hinsicht- lich der Vereinbarkeit mit den Zielen des Fünf- jahresplanes und genehmigt das Projekt oder Im Anschluss an eine positive Stellungnahme lehnt es ab. der Holding Companies entwickelt der Antrag- steller ein technisch-wirtschaftliches Konzept Projekte, deren Finanzierungsvolumen für das beantragte Projekt, das nach einer oberhalb des Budgets von 70 Mrd. Rial liegt, erneuten Prüfung von den Holding Companies durchlaufen eine umfangreichere Prüffolge. an das Energieministerium weitergeleitet wird. Demnach werden die Bedarfe und entwi- Im Energieministerium wird die Relevanz des ckelten Konzepte an die jeweiligen Holding Projektes zur Erreichung der Fünfjahresplan- Companies (NWWEC und IWRMCo.) weiterge- ziele geprüft und über die notwendigen finan- leitet. In diesen Behörden ist das „Bureau for ziellen Mittel mit dem iranischen Finanzmi- Mobilization of Funds and Development of Pub- nisterium und der MPO verhandelt. Wird dem lic-Private Partnership“ für die Koordination der Projekt zugestimmt und deren Finanzierung

30. MOE (2016 a-c).

Seite 39 Formen der Marktbeteiligung im iranischen Wassersektor

im Staatsbudget eingeplant, übernimmt das Nach Bewilligung des Projektes setzt der Aus- „Bureau for Mobilization of Funds and Develop- schreibungsprozess ein. Dieser folgt interna- ment of Public-Private Partnership“ bei den tional etablierten Standardverfahren (z.B. Holding Companies die weitere Koordination offene vs. eingeschränkte Ausschreibung; und übergeordnete Überwachung der Projek- ein- vs. zweistufige Verfahren). Der Großteil trealisierung. Das Ausführen der Ausschrei- der Projektausschreibungen wird über offene bung und die operative Überwachung der Verfahren vergeben. Umsetzung des Projektes sind ausschließlich in der Verantwortung der jeweiligen Wasserbe- triebe bzw. Wasserbehörden.

Abbildung 18: ÖPP Prozessablauf zur Errichtung von Wasser- und Abwasseranlagen Quelle: Eigene Darstellung inter 3 GmbH

4.3. Großes Potenzial beim Export von Bereich der Zusammenarbeit ist heute am Waren und Dienstleistungen stärksten zwischen den deutschen und irani- schen Unternehmen entwickelt. Hier existiert Besonders interessant für deutsche Unterneh- eine historisch gewachsene Zusammenarbeit, men ist der Export von Equipment, Komponen- die weitgehend gut funktioniert, allerdings in ten und Dienstleistungen in den Iran. Dieser den Sanktionsjahren deutlich abgenommen

Seite 40 Formen der Marktbeteiligung im iranischen Wassersektor

hat. In diesen Jahren haben Länder wie z.B. Der Bedarf nach Dienstleistungen besteht im die Türkei und China die Möglichkeit genutzt, iranischen Wassersektor entlang der gesamten ihre Produkte im iranischen Wassersektor zu Wertschöpfungskette, insbesondere im platzieren. Somit besteht die Hauptherausfor- Bereich der Ingenieursberatung und Personal- derung für die deutschen Hersteller darin, an schulung wie z.B. zu Fragen der Planung und die Erfolge vor der Sanktionszeit anzuknüpfen, Umsetzung von Wasser- und Abwasserinfra- ihre Produkte wieder auf den Lieferantenlisten strukturen sowie zu Fragen des Managements. zu platzieren und ihre Vertriebsstrukturen an Neben privaten Unternehmen spielen vor die neue Situation anzupassen. allem öffentliche Verwaltungen eine wichtige Rolle als Auftraggeber. Auch die WWC und PWA Bei der Wareneinfuhr sind besondere Rege- haben einen großen Bedarf an technischer lungen zu beachten. Zum Schutz von eigenen Expertise, Unterstützungsleistungen und Produzenten ist es staatlichen Unternehmen Trainingsmaßnahmen. Daher ist es oftmals wie z.B. den Wasserbetrieben nur in Ausnah- der Fall, dass die iranischen Auftraggeber die mefällen erlaubt, Produkte aus dem Ausland Anwesenheit eines erfahrenen ausländischen zu kaufen, wenn diese Produkte gleichzei- Consulters bei Projekten als Grundvorausset- tig im Iran hergestellt werden. Die Erfahrun- zung für eine Beteiligung an einer Ausschrei- gen in jüngster Zeit zeigen allerdings, dass bung formulieren. die Erteilung von Ausnahmegenehmigungen durchaus möglich und zum Teil gewollt ist. Weitere Informationen diesbezüglich können vor allem über die TPO erhalten werden.

Seite 41 5. Investitionsschutz, Exportabsicherung und rechtlicher Rahmen

Ein wichtiger Entscheidungsfaktor bei Auslandsinvestitionen im größeren Umfang ist die Frage nach Mechanismen zum Schutz des Investors vor möglichen wirtschaftlichen Schäden. Welche Möglichkeiten es diesbezüglich im Iran gibt, wird in diesem Kapitel vertieft.

Für ausländische Investoren existieren verschiedene rechtliche Grundlagen, die den Schutz ihrer Investitionen im Iran regeln. Besondere Bedeutung für ausländische Unternehmen hat dabei das Foreign Investment Promotion and Protection Act (FIPPA), das die nationale gesetzliche Grundlage für den Schutz ausländischer Investitionen im Iran bildet und in diesem Abschnitt tiefergehend erläutert wird. Unter anderem wird vertieft, welche wesentliche Rechte ausländischen Investoren durch das FIPPA eingeräumt werden und welche Privilegien daraus abgeleitet werden können.

Des Weiteren wird erläutert, welche Exportkreditversicherungen und Investitionsgarantien von deutscher Seite bereitgestellt werden und welche besonderen Aspekte wie zum Beispiel Risiko- klassifizierungen, damit verbundene Gebühren und die Behandlung von politischen Risiken im Kontext von Irangeschäften zusätzlich zu beachten sind.

Schließlich wird in einem kompakten Überblick dargestellt, welche sonstigen wichtigen rechtlichen Rahmenbedingungen bei Geschäften im Iran beachtet werden müssen. Unter anderem werden hier Themenfelder wie Im- und Exportregulierungen, das Zollrecht und das nationale Arbeitsrecht vertieft. Investitionsschutz, Exportabsicherung und rechtlicher Rahmen

5.1. Investorenschutz im Iran: Aus diesen rechtlichen Regelungen können Foreign Investment Promotion and eine Reihe von Privilegien abgeleitet werden, Protection Act (FIPPA) die wirtschaftliche Aktivitäten im Iran für ausländische Investoren erleichtern. Hierzu Für ausländische Investoren existieren zwei gehören u.a.: zentrale Grundlagen, die den Schutz ihrer Investitionen im Iran regeln. In diesem Zusam- –– Die uneingeschränkte Konvertierbarkeit menhang ist zunächst die bilaterale Vereinba- von Geldmitteln, die aus verschiedenen rung zwischen der Bundesrepublik Deutsch- Investitionen und Technologietransferver- land und der Islamischen Republik Iran zu trägen resultieren, in die eigene Landes- nennen, die Investoren aus den beiden unter- währung, zeichnenden Ländern günstige Bedingun- gen für Kapitalanlagen im Hoheitsgebiet der –– die Möglichkeit zur Lösung von Handels- beiden Länder sicherstellen soll. streitigkeiten vor internationalen Schieds- gerichten, Die größere Bedeutung für deutsche Unterneh- men hat jedoch der FIPPA, das die nationale –– vereinfachte Regelungen zur Beschäfti- gesetzliche Grundlage für den Schutz ausländi- gung ausländischen Fachpersonals zur Aus- scher Investitionen im Iran bildet. Wesentliche führung von Investitionsprojekten, Rechte, die ausländischen Investoren durch das FIPPA eingeräumt werden, sind u.a.: –– die vereinfachte Ausfuhr von Waren und Dienstleistungen aus dem Iran, –– Das Recht zur Ausfuhr von eingeführtem Kapital, –– das Verbuchen von Exporterlösen direkt auf einem ausländischen Bankkonto ohne –– das Recht zur Ausfuhr von Profiten (Divi- vorherige Einfuhr der Erlöse in den Iran denden), sowie

–– das Recht auf Kompensation im Falle einer –– separate Regeln zur Preiskontrolle, zu Verstaatlichung, Produktionsvorgaben und Qualitätsan- forderungen, die von nationalen Regeln –– das Recht auf Entschädigung für den Fall, abweichen oder diese zum Teil auch dass vertragliche Vereinbarungen aufgrund gänzlich ausblenden. der Verabschiedung von Gesetzen oder Kabinettsdekreten unterbrochen oder Handelsaktivitäten, die unmittelbar an gänzlich gebrochen werden sowie das investive Maßnahmen geknüpft sind (z.B. Recht zur Gleichbehandlung und Gleich- Errichtung einer Fertigungsanlage und Handel stellung mit inländischen Investoren. mit den produzierten Erzeugnissen), liegen ausdrücklich im Geltungsbereich des FIPPA.31

31. OIETAI (2016 b). Reine Handelsaktivitäten fallen nicht unter den Geltungsbereich des FIPPA. Allerdings werden deutsche Unternehmen, die lediglich an dem Export von Waren in den Iran interessiert sind, von den Bestimmungen des bilateralen Investitionsschutz- und Handelsabkommens zwischen der Bundesrepublik und dem Iran geschützt. Dieses Abkommen bein- haltet Regelungen, die sich größtenteils mit dem FIPPA decken.

Seite 43 Investitionsschutz, Exportabsicherung und rechtlicher Rahmen

5.2. Exportkreditversicherungen dienen, Exporteure und Banken gegen einen und Investitionsgarantien in Zahlungsausfall bei Lieferungen und Leistun- Deutschland gen im Exportland aus wirtschaftlichen und politischen Gründen zu schützen. Finanziert Seit Mitte 2016 ist der Interministerielle eine Bank die Exporttransaktion über einen Ausschuss für Investitionsgarantien des gebundenen Finanzkredit, kann sie ihr Ausfall- Bundes (IMA) wieder grundsätzlich bereit, risiko über eine Hermesdeckung absichern. Exportkreditversicherungen („Hermesdeckun- gen“) und Investitionsgarantien für Geschäfte Die Deckungsmöglichkeiten für deutsche im Iran zu vergeben. Somit können Lieferun- Unternehmen sind wie folgt: gen und Leistungen deutscher Unternehmen künftig wieder mit staatlichen Exportkreditga- –– Kurzfristig rantien abgesichert werden. (Risikolaufzeit ≤ 24 Monate): Deckungs- möglichkeiten bestehen von Fall zu Fall. Die Nachfrage nach Absicherungsinstrumen- ten ist aufgrund des aktuell hohen Interesses –– Mittel-/langfristig deutscher Unternehmen an Geschäften im Iran (Risikolaufzeit > 24 Monate): Deckungs- hoch; sowohl die Anträge als auch die Voranfra- möglichkeiten bestehen von Fall zu Fall. gen betreffend. Bis Dezember 2016 wurden seit Daneben bestehen Deckungsmöglichkeiten Öffnung der Beschlusslage Mitte 2016 rund für u.a. Projektfinanzierungen. drei Dutzend Anträge zur Absicherung von Iran-Geschäften (Exportkreditversicherungen, Grundsätzlich sind Sicherheiten des iranischen Investitionsschutzgarantien) gestellt. Davon Finanzministeriums oder der iranischen Zent- hat der Bund bereits 14 positiv entschieden, ralbank erforderlich. Ausnahmen bestehen bei überwiegend akkreditivbesicherte Geschäfte kurzfristigen Geschäften. Hier ist ein Verzicht zu kurzfristigen Zahlungsbedingungen. Über auf diese Sicherheiten möglich, wenn die Anträge hinaus wurden von Seiten der Absi- cherungsträger rund 80 Letters of Interest –– es sich beim leistungsempfangenden (LOI) herausgegeben. Das Volumen der positiv Kunden (z.B. ein Unternehmen) um ein ver- entschiedenen Anträge beträgt ca. 340 Mio. €. bundenes Unternehmen des Exporteurs Über alle Anträge hinweg liegt das Antragsvo- handelt, lumen bei rund 2,5 Mrd. € und unter Berück- sichtigung der ausgestellten LOI im zweistelli- –– der leistungsempfangende Kunde einem gen Milliardenbereich.32 internationalen Konzern angehört, dessen Bonität außer Zweifel steht, Der Abdeckungsbereich von Exportversiche- rungen umfasst Einzeldeckungen, Ausfuhr- –– Sicherheiten einer iranischen Bank Pauschal-Gewährleistungen, Finanzkreditde- vorliegen, über die aussagekräftiges Aus- ckungen sowie Deckungen für Projektfinan- kunftsmaterial zur Verfügung steht, oder zierungen.33 Bei diesen Geschäften können die projektgebundenen Finanzkredite dazu –– Drittlandssicherheiten vorliegen.

32. Euler Hermes (2016). 33. Euler Hermes/ PWC (2017 a).

Seite 44 Investitionsschutz, Exportabsicherung und rechtlicher Rahmen

Derzeit (Stand: November 2016) wird von den der Stufe 6 beurteilt, was ein sehr hohes Län- iranischen Banken für kurzfristige Geschäfte derrisiko widerspiegelt. Damit befindet sich im Rahmen eines Obligohöchstbetrages der Iran auf einer Stufe mit Ländern wie z.B. lediglich die Bank of Industry and Mine (BIM) Nigeria und Ägypten.35 als Garant bzw. Darlehensnehmer anerkannt. Darüber hinaus müssen weitere Bedingungen beachtet werden. Hierbei sind für den Bereich Im Detail der Projektfinanzierung vor allem die Regelun- gen zu ausländischen Lieferungen und Leis- Die Risikoklassifizierungen werden tungen von hoher Relevanz. Die Begrenzung im jährlichen Abstand von der OECD des lokalen Anteils eines Exportgeschäftes ist überprüft und neuen Entwicklungen dabei eine Vorgabe des OECD-Konsenus.34 angepasst, so dass sich beim derzeit stabilen Ausblick für die Lage im Iran die Die Höhe von Gebühren zur Inanspruch- Risikoeinstufung verbessern könnte. nahme der Exportkreditversicherung bemisst sich neben Faktoren wie z.B. der Höhe des Darüber hinaus werden bilateral Deckungsbetrages ebenfalls maßgeblich nach Maßnahmen zur Vertrauensbildung und der Länderklassifizierung („Länderrisiko“) für Stärkung der deutsch-iranischen Handels- die Exportkreditgarantien der Bundesrepublik beziehungen unternommen. Ein Beispiel Deutschland. Die Einstufung des länderspezi- ist die Unterzeichnung eines Memo- fischen Risikos erfolgt über die OECD. Derzeit randum of Understanding zwischen Euler wird das Länderrisiko des Iran auf der Skala von Hermes und der iranischen Exportkre- 1 (geringstes Risiko) bis 7 (höchstes Risiko) mit ditversicherung, dem Export Guarantee Fund of Iran (EGFI).

Investitionsgarantien schützen deutsche Direktinvestitionen im Ausland, indem sie der Risikovorsorge gegen politisch bedingten Verlust der Kapitalanlage dienen und die Refi- nanzierung erleichtern. Zudem sind sie mit Exportkreditversicherungen und anderen öffentlichen Absicherungsinstrumenten kom- binierbar. Auch hier bemisst sich die Höhe von Gebühren nach Merkmalen wie dem Projektvo- lumen und der Risikokategorie des Landes.

Detaillierte Informationen zu den Anforderun- Unterzeichnung des Vertrags zur Zusammenarbeit von gen des Bundes für die Garantiegewährung, NWWEC und GWP auf der IFAT München 2014 zu den deckungsfähigen Investitionen, zu Quelle: inter 3 GmbH den abgedeckten Risiken finden sich auf dem

34. Weitere Informationen siehe: Euler Hermes/ PWC (2017 b); Euler Hermes/ PWC (2017 c). 35. OECD (2017).

Seite 45 Investitionsschutz, Exportabsicherung und rechtlicher Rahmen

Auslandsgeschäftsabsicherung(AGA)-Portal Projektfinanzierungen die Garantielaufzeit der Bundesrepublik Deutschland.36 von regulär 15 Jahren auf bis zu 20 Jahre verlän- gert werden.37 Für Projekte im Wasser- und Abwassersektor sind zusätzliche Aspekte zu beachten, denn sie operieren in einem staatlich eng regu- 5.3. Komplexe rechtliche lierten und reglementierten Umfeld. Grund- Rahmenbedingungen im Iran sätzlich sind Risiken, die die Erlöse aus dem Projekt (wie z.B. Erlöse aus dem Verkauf einer Das iranische Rechtssystem verbindet bestimmten Menge an gereinigtem Abwasser) Elemente des islamischen Rechts (Scharia) mit betreffen, als wirtschaftliche Risiken zu klas- den Merkmalen westlicher, kontinentaleuropä- sifizieren und fallen somit nicht in den Gel- ischer Rechtsordnungen. Hierbei ist jedoch zu tungsbereich einer Investitionsschutzgaran- beachten, dass im Zweifelsfall die Konformität tie. Allerdings sind Projekte im iranischen mit den Prinzipien der Scharia den Vorrang hat. Wasser- und Abwassersektor eng an staatliche Dieses duale System aus religiös und legislativ Entscheidungen gebunden. Folglich können abgeleiteter Rechtsprechung erschwert das politische Risiken in diesem Zusammenhang Handeln für ausländische Geschäftspartner ebenfalls diejenigen Ereignisse umfassen, bei aus dem europäischen Rechtskreis im Iran denen staatliche Stellen dadurch in ein Projekt erheblich und kann formale und Abstimmungs- eingreifen, dass sie beispielsweise die für das prozesse spürbar verlängern. Es empfiehlt sich Projekt wesentliche Infrastruktur (z.B. Net- darum generell, im Irangeschäft erfahrene zanbindungen oder Versorgungseinrichtun- Berater mit profunder interkultureller gen) nicht wie vereinbart bereitstellen oder Kompetenz sowie Kanzleien oder juristische zugesicherte Abnahmepreise nicht entrichten. Ratgeber hinzuzuziehen, die in der Regel eng Somit können auch solche Risiken abgedeckt mit lokalen Kanzleien zusammenarbeiten.38 werden, die die Projekterlöse betreffen. Um diese Risiken ebenfalls abzusichern, muss der Für ausländische Investoren ist besonders das Bruch erlangter, rechtsbeständiger Zusagen FIPPA von Interesse. Weitere wichtige rechtli- staatlicher oder staatlich kontrollierter Stellen che Rahmenbedingungen sind: explizit als politisches Risiko in die Investiti- onsgarantie eingeschlossen werden. –– Das iranische Zivilgesetzbuch („Civil Code“): Das Zivilgesetzbuch ist für wirtschaftliche Auch in anderen Punkten kann das geltende Aktivitäten im Iran in mehrerlei Hinsicht Regelwerk für die Übernahme von Inves- von Bedeutung: Zunächst enthält das titionsgarantien ggf. in einigen Punkten Zivilgesetzbuch Regelungen zur Rechts- angepasst werden, um Projektfinanzie- wahl. Demnach gilt für im Iran vereinbarte rungen, insbesondere im Rahmen von PPP, Verträge grundsätzlich auch immer irani- gesondert abzusichern. Beispielsweise kann sches Recht. Nur wenn beide Vertragspart- aufgrund der spezifischen Risikostruktur von ner Ausländer sind, können auch im Iran geschlossene Verträge eine Rechtswahl

36. Euler Hermes/ PWC (2017 a-c). 37. ebd. 38. GTAI (2016 a).

Seite 46 Investitionsschutz, Exportabsicherung und rechtlicher Rahmen

enthalten. Des Weiteren enthält das Zivil- Kontaktdaten der Handelskammern in den gesetzbuch den Großteil der rechtlichen iranischen Provinzen sind auf der Internet- Regelungen zu Kaufverträgen (z.B. Mängel- seite der ICCIMA abrufbar. Ausführliche haftung und Gewährleistung, Geschäftsfä- Informationen zu Einfuhrbestimmungen higkeit). und administrativen Prozessen finden sich in den verschiedenen Informationsangebo- –– Das iranische Handelsgesetzbuch: Das Han- ten der OIETAI und der TPO.39 delsgesetzbuch regelt neben Besonderhei- ten des Vertragsrechts ebenfalls zentrale Inhalte des Gesellschaftsrechts. Das Im Detail iranische Handels- und Gesellschaftsrecht unterscheidet wie viele europäische Gesell- Im Ease of Doing Business-Index Rang schaftsrechtsbücher in Personen- und Kapi- der Weltbankgruppe aus dem Jahr 2016 talgesellschaften. Die Personengesellschaf- belegt der Iran bei der Beurteilung der ten umfassen Rechtsformen, die ähnlich Im- und Exportregelungen nur Platz 171 wie die in Deutschland etablierten offenen von 189 Ländern. Die durchschnittliche Handelsgesellschaften (OHG), Kommandit- Dauer zur Erledigung der Formalitäten gesellschaften (KG) und Kommanditgesell- beträgt im Iran 143 Stunden je Importvor- schaften auf Aktien (KGaA) strukturiert gang. In der MENA-Region dauert dieser sind. Zu den Kapitalgesellschaften, die Vorgang durchschnittlich 115 Stunden je für Direktinvestitionen aus dem Ausland Importvorgang und bei der Gruppe der die relevantere Gruppe an Rechtsformen OECD-Länder mit hohem Pro-Kopf-Ein- darstellen, zählen Aktiengesellschaften kommen bei durchschnittlich 9 Stunden sowie weitere Rechtsformen, die mit der je Importvorgang. deutschen GmbH vergleichbar sind.

–– Im- und Exportregulierungen und Zollrecht: –– Das iranische Arbeitsrecht: Das Arbeits- Im Grundsatz unterliegen alle Einfuhren recht im Iran ist als vergleichsweise starr einer Registrierungspflicht und benötigen und arbeitnehmerfreundlich einzustu- ein Importzertifikat des iranischen Han- fen.40 Es umfasst umfangreiche Regelun- delsministeriums (Ministry of Industry, gen zu Inhalten wie der Beschäftigung Mine and Trade (MIMT)). Für die Ware- von In- und Ausländern, dem Mindestalter, neinfuhr ist außerdem noch zwingend dem Mindestlohn, der im Jahr 2014 vom ein Handelszertifikat („Trade Certificate“) obersten Arbeitsgericht des Landes auf erforderlich, das von zuständigen Han- 2.340,- USD pro Jahr festgelegt wurde, der delskammern in den Provinzen ausgestellt Probezeit (rechtlich begrenzt auf einen wird. Als Dachorganisation der iranischen Monat), dem Kündigungsschutz und der Handelskammern fungiert die ICCIMA. Die Regelung von Zeitverträgen.41 Die Hürden

39. Die TPO stellt auf ihrer Internetseite den gesamten Gesetzestext zur Im- und Exportregulierung zur Verfügung. Für die Unternehmen der deutschen Wasser- und Abwasserwirtschaft sind vor allem die Kapitel 84 und 85 sowie das Kapitel 39 von Interesse. 40. Roland Berger (2015). 41. Saheb (2015).

Seite 47 Investitionsschutz, Exportabsicherung und rechtlicher Rahmen

für die Kündigung eines Arbeitnehmers mit –– Das iranische Patentrecht: Der Iran ist seit unbefristetem Vertrag sind sehr hoch. Aller- Dezember 2003 Mitglied der World Intel- dings bietet der Bereich der zeitlich befris- lectual Property Organization (WIPO). teten Arbeitsverträge einige Regelungen, Hierdurch können deutsche Unternehmen die als arbeitgeberfreundlich einzustufen bei einer internationalen Markenregis- sind. Demnach können zeitlich befristete trierung auch den Iran miteinbeziehen. Verträge mit beliebiger Länge geschlossen Weitere internationale Vereinbarungen und beliebig oft verlängert werden. zum Marken- und Patentrecht, denen der Iran beigetreten ist, sind die Pariser Über- einkunft zum Schutz des gewerblichen Im Detail Eigentums in der Lissaboner Fassung (seit 1992), das Madrider Markenabkommens Ausländer, die im Iran arbeiten möchten, (seit 2003), das Madrider Abkommen über brauchen dafür eine Arbeitserlaubnis des die Unterdrückung falscher oder irrefüh- iranischen Arbeitsministeriums. Die Dauer render Herkunftsangaben auf Waren (seit einer Arbeitserlaubnis für Ausländer ist 2004) und das Lissaboner Abkommen über immer auf ein Jahr begrenzt. Die wichtigs- den Schutz der Ursprungsbezeichnungen ten Regelungen zur Beschäftigung ausländi- und ihrer internationale Registrierung scher Arbeitnehmer sind in einem Informa- (seit 2006). Außerdem hat das iranische tionsblatt der OIETAI aufgeführt. Hierbei ist Markenamt 2003 die 8. Ausgabe der Nizzaer zu berücksichtigen, dass zwischen Beschäf- Klassifikation eingeführt. tigungen inner- und außerhalb des FIP- PA-Rahmens unterschieden wird. –– Der Beitritt zu diesen Vereinbarungen bedeutet für deutsche Unternehmen, dass der rechtliche Rahmen im Iran in Bereichen –– Das iranische Steuerrecht: Für den Bereich wie dem Schutz von Patenten, Gebrauchs- des Steuerrechts ist grundlegend anzu- mustern, Industriedesigns, Markenzeichen, merken, dass seit dem 30.12.1969 zwischen Dienstleistungsmarken, Firmennamen und Deutschland und Iran das Abkommen zur Ursprungsbezeichnungen grundsätzlich dem Vermeidung der Doppelbesteuerung auf internationalen Standard entspricht.43 dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen gilt. Darüber hinaus sind rechtlichen Regelungen zu Steuern als 5.4. Außenwirtschaftliche durchaus komplex zu beurteilen. So belegt Bestimmungen Deutschlands und der Iran im Ease of Doing Business-Index der EU der Weltbankgruppe aus dem Jahr 2016 bei der Beurteilung der Steuerregelun- Nach der Einigung zum iranischen Atompro- gen Platz 100 von 189 Ländern. Analog zu gramm im Jahr 2015 (Joint Comprehensive Fragen des Arbeitsrechts bietet die OIETAI Plan of Action; JCPOA) werden die internatio- auch für Merkmale des Steuerrechts eine nalen Sanktionen vor allem auf Seiten der EU Übersicht an.42 seit Januar 2016 schrittweise zurückgefahren.

42. OIETAI (2016 c). 43. Saheb (2015).

Seite 48 Investitionsschutz, Exportabsicherung und rechtlicher Rahmen

Dennoch sind bei Geschäftsbeziehungen haben sowohl die EU als auch das Bundesamt mit dem Iran weiterhin besondere Regelun- für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gen zu beachten, zumal die US-amerikani- Merkblätter bereitgestellt.45 schen Sanktionen noch in Kraft sind. Folglich kann die Zusammenarbeit mit Unternehmen Neben den aktuellen Rahmenbedingungen zu oder Personen, die auf (US-amerikanischen) den Sanktionen sind weiterhin die rechtlichen Sanktionslisten stehen, auch weiterhin von Grundlagen durch das Außenwirtschaftsgesetz US-amerikanischer Seite sanktioniert werden. (AWG) und die Außenwirtschaftsverordnung Umgekehrt unterliegt auch der Re-Export von (AWV) für Exporte in den Iran maßgeblich. US-Produkten in den Iran ebenfalls besonde- Demnach ist die Ausfuhr bestimmter Güter, die ren Kontrollen.44 Vor dem Hintergrund der grundsätzlich sowohl zivilen als auch militäri- schrittweisen Lockerung der Sanktionen ist schen Verwendungszwecken dienen können zu beachten, dass es den Parteien nach dem (sogenannte Dual-Use-Güter), stets genehmi- JCPOA unter bestimmten Voraussetzungen gungspflichtig. Dementsprechend empfiehlt offen steht, die Sanktionen wieder einzusetzen es sich für Exporteure der deutschen Wasser- („snap back“). Diese Möglichkeit sollte im Zuge und Abwasserwirtschaft, bei technologisch der Vertragsgestaltung bei Iran-Geschäften sensiblen Produkten einen Abgleich mit den berücksichtigt werden, z.B. durch eine Höhere Vorgaben der BAFA vorzunehmen. Hierzu Gewalt-Klausel. Für weiterführende Informa- bietet das BAFA u.a. eine Webseite zum Thema tionen zur neuen Rechtslage im Iran und ihrer „Technische Auskünfte Iran-Sanktionen“ an.46 Implikationen für Geschäftsaktivitäten vor Ort

44. GTAI (2016 b). 45. BAFA (2016). 46. ebd.

Seite 49 Zusammenfassung und Ausblick

Zusammenfassung und Ausblick

Zusammenfassend werden besonders attraktive Tätigkeitsfel- der für Unternehmen der deutschen Wasserwirtschaft im Iran unter Berücksichtigung der Situation von Wasserressourcen (Kapitel 3) sowie der Wasser- und Abwasserinfrastruktur (Kapitel 4) sowie Möglichkeiten der Marktbeteiligung im Iran (Kapitel 5) dargestellt. Dabei werden auch verschiedenste Erfahrungen von zahlreichen, im Iran bereits aktiven Unternehmen berücksich- tigt.

Wasserressourcen: Schutz und Erschließung von Wasserressourcen

Wie in Kapitel 4 beschrieben, leidet die iranische Wasserwirt- Die Kompetenzen der deutschen schaft unter einer stark sinkenden Wasserverfügbarkeit und Wasserwirtschaft sind im Iran sehr Verschlechterung der Wasserressourcenqualität. Die Kompe- gefragt. tenzen deutscherUnternehmen und Institutionen zum Schutz bestehender und zur Erschließung neuer Wasserressourcen sind demzufolge sehr gefragt.

Podiumsdiskussion auf dem mit Unterstützung des BMUB von GWP und GIZ organisierten Workshop „Grundwassermanage- ment“ in Teheran 2016 Quelle: inter 3 GmbH

Seite 50 Zusammenfassung und Ausblick

Nachhaltiges Grundwassermanagement

Im Bereich des Grundwasserma- Eines der wichtigsten Themenfelder auf der politischen Agenda nagements sind u.a. die Grundwas- des iranischen Energieministeriums ist die Lösung der Grund- sersanierungsplanung sowie der wasserproblematik und die Implementierung eines nachhalti- Aufbau von Mess- und Kontrollan- gen Grundwassermanagements. Das Ziel ist ein schrittweiser lagen für deutsche Unternehmen Ausgleich der negativen Grundwasserbilanzen. Dazu sollen die interessant. heutige Grundwassersituation erfasst und verstanden sowie die notwendigen Kontroll- und Steuerungsmechanismen entwi- ckelt und implementiert werden. Für das Engagement deutscher Unternehmen besteht in diesem Zusammenhang eine Vielzahl von Möglichkeiten: Dazu gehören unter anderem die praxis- orientierte Modellierung, die Entwicklung von Verwaltungs- und Datenbanken, die Grundwassersanierungsplanung und -umsetzung sowie der Aufbau von technischen Mess- und Kont- rollanlagen für Entnahmestellen.

Im Rahmen eines BMUB-geförderten Workshops im Januar 2016 in Teheran wurden zu letzterem Schwerpunkt bereits erste Engagements und Präsentationen deutschen Know-hows sichtbar. Außerdem sollen Maßnahmen zur Grundwasseranrei- cherung u.a. mit gereinigtem Abwasser konzipiert und umgesetzt werden. Hierzu gibt es im Iran kaum praktische Erfahrungen, so dass alle Leistungen von der Vorstudie und Planung bis hin zum Bau, Betrieb und der Überwachung gebraucht werden.

Erschließung neuer Wasserressourcen Der Bedarf zur Erschließung neuer Wasserressourcen ist sehr groß Ein weiteres aktuelles Ziel des iranischen Energieministeriums und bietet Handlungsmöglich- ist die Erschließung von neuen Wasserressourcen zur Erhöhung keiten, vor allem im Bereich der der Wasserverfügbarkeit. Für zwei gewählte Strategien zur Entsalzung. Erreichung dieses Ziels werden von iranischer Seite auslän- dische Kooperationspartner gesucht: I.) Die Errichtung von Entsalzungsanlagen und II.) die Erkundung und Erschließung von Tiefengrundwasser. Auch wenn es in Deutschland kaum international agierende Unternehmen mit Erfahrungen beim Bau von großen Entsalzungsanlagen gibt, zeugen regelmäßige Anfragen bei deutschen Consultern von guten Absatzmöglich- keiten, beispielsweise für die Umweltverträglichkeitsprüfung und Planung der Entsalzungsanlagen oder der Transferleitungen vom persischen Golf bis nach Zentraliran. Bei der Erkundung von Tiefengrundwasser bietet vor allem die Anwendung von neuen Methoden zur Exploration von vermuteten Wasserressourcen in einer Tiefe von bis zu drei Kilometern in Zentraliran Potenziale.

Seite 51 Zusammenfassung und Ausblick

Aktuell sucht das iranische Energieministerium nach einem Kooperationspartner und verhandelt mit unterschiedlichen Ins- titutionen aus Deutschland, Frankreich und Russland.

Sanierung kontaminierten Grundwassers

Zur Erhöhung der Wasserverfügbarkeit beabsichtigt die NWWEC, Neben Unternehmen der Wasser- kontaminierte Grundwasserquellen (bspw. mit Schwermetal- wirtschaft ist auch die chemische len, Arsen oder Nitrit belastet) zu sanieren. Die Elimination Industrie als Lieferant u.a. von von Nitrit aus dem Grundwasser war bereits Gegenstand eines Hochleistungsadsorbentien vom BMBF geförderten deutsch-iranischen Forschungsprojekts. gefragt. Die Sanierung von kontaminiertem Grundwasser mit Arsen bietet den deutschen Anlagenbauern, vor allem der chemischen Industrie als Lieferant von bspw. Hochleistungsadsorbentien, ein gutes Tätigkeitsfeld, da hier bereits funktionierende Verbin- dungen existieren.

Trinkwasserversorgung: Marktpotenziale für spezielle Projekte

Aufgrund der im städtischen Bereich bereits verhältnismäßig gut ausgebauten Ver-sorgungsinfrastruktur liegen die Schwer- punkte in diesem Bereich vor allem in der Modernisierung der Trinkwasserinfrastruktur sowie dem Ausbau im ländlichen Raum.

Modernisierung der Versorgungsinfrastruktur

Zur Verbesserung der Trinkwasserqualität und zur Erhöhung Die notwendigen Ertüchtigungs- der Effizienz müssen in den nächsten Jahren viele Wasserwerke maßnahmen bieten gute Chancen und Pumpstationen modernisiert und ertüchtigt werden. Da in für deutsche Ingenieurbüros. diesem Bereich wenig Erfahrungen und Know-how bei den irani- schen Consultern und Planern vorhanden sind, gibt es hier gute Chancen für deutsche Ingenieurbüros, sich gemeinsam mit den iranischen Partnern für solche Projekte zu bewerben. Bei der Umsetzung der Planung kommen insbesondere Experten für die Automatisierung, aber auch Komponentenhersteller infrage.

Minimierung von Wasserverlusten

Ein weiteres zentrales Problem im Bereich der Trinkwasserinfra- struktur sind die hohen Wasserverluste. Die Verlustraten sind grundsätzlich im ländlichen Raum höher als im städtischen Raum. Da allerdings die Kosten zur Reduzierung der Wasserverluste

Seite 52 Zusammenfassung und Ausblick

von den Betrieben selbst übernommen werden, kommen als Auf- traggeber eher die städtischen WWC infrage. In diesem Bereich werden sowohl Management- und Verwaltungsinstrumente als auch technische Instrumente zur Leckagenortung und Wasser- zähler nachgefragt.

Ausbau der Infrastruktur im ländlichen Raum

Im ländlichen Raum herrscht Eines der herausgehobenen Ziele und entsprechender Investiti- besonders großer Investitions- onsschwerpunkte im Aktionsplan der iranischen Regierung für rückstand, so dass hier große den 6. NDP ist die Erweiterung der Trinkwasserinfrastruktur Marktpotenziale liegen. in den ländlichen Regionen. Teile der notwendigen Komponen- ten zur Trinkwasseraufbereitung und Pumpstationen müssen voraussichtlich aus dem Ausland importiert werden. Größere Chancen haben die deutschen Unternehmen in diesem Rahmen bei der Einrichtung von intelligenten Kontroll- und Fernüberwa- chungssystemen.

Abwasserentsorgung: Marktpotenziale beim Infrastrukturausbau

Im Vergleich zum Trinkwasserbereich bietet der Abwassersektor ein deutlich größeres Handlungsfeld für deutsche Unternehmen. Das liegt einerseits am Umfang der zu bewältigenden Aufgaben und andererseits an den geringen Erfahrungen der nationa- len Akteure, insbesondere im modernen Anlagenmanagement. Mangelnde Sachkenntnis im Betrieb von Abwasseranlagen ist auch der Hauptgrund, warum sich viele technische Anlagen in einem sanierungsbedürftigen Zustand befinden. Für die Ertüchtigung dieser Kläranlagen brauchen die iranischen WWC erfahrene Ingenieurbüros, für die Sanierung der Kanalisation sowohl Consulter als auch Kanalsanierungsunternehmen.

Bau von Kläranlagen und Leitungsnetzen

Deutschen Komponentenherstel- Der geplante Bau von zahlreichen Kläranlagen bietet in erster lern eröffnet der geplante Bau Linie den Komponentenherstellern eine gute Chance für die zahlreicher Kläranlagen viele Hand- Zusammenarbeit. Bereits heute sind Komponenten „Made in lungsmöglichkeiten. Germany“ in fast allen Kläranlagen im Iran installiert und es existiert eine starke Verbindung zwischen iranischen Anlagen- bauern und deutschen Komponentenherstellern. Zwar sind heute deutlich weniger deutsche Fabrikanten auf der vendor list zu finden als vor der Sanktionszeit, an einer Kehrtwende

Seite 53 Zusammenfassung und Ausblick

arbeiten allerdings deutsche Organisationen wie z.B. die German Water Partnership bereits sehr erfolgreich. Diese Tätigkeiten werden zusätzlich durch die Unterstützung der Bundesministe- rien intensiv flankiert.

Modernisierung und Betrieb bestehender Abwasseranlagen

Viele der vorhandenen Abwasseranlagen sind technologisch Konzepte, Programme und Tech- veraltet und befinden sich bereits auf Grund mangelnder nologien deutscher Unternehmen Wartung in einem schlechten Zustand. Wie im Wasserbereich zur Wartung von Abwasseranlagen setzt Iran auch im Abwasserbereich auf Effizienzsteigerung durch sind im iranischen Wassersektor sehr gefragt. Automatisierung der Anlagen, wobei zu diesem Thema wenig Erfahrung und Wissen im iranischen Wassersektor vorhanden sind. Ein noch größerer Bedarf existiert im Bereich der Wartung der Anlagen. Konzepte, Programme sowie Technologien für eine strukturierte Wartung der Anlagen fehlen weitgehend. Da die deutschen Unternehmen im Bereich der Wartung international und besonders im Iran einen sehr guten Ruf haben, sind Beteili- gungen beim Aufbau dieses Feldes im Iran sehr willkommen.

Des Weiteren soll der Betrieb von Kläranlagen zukünftig zwar vornehmlich vom iranischen Privatsektor übernommen werden, jedoch in Zusammenarbeit mit ausländischen Unternehmen erfolgen. Auch hier existiert zwischen Deutschland und Iran durch zahlreiche Besichtigungen iranischer Delegationen in Deutschland ein fruchtbarer Boden für eine Zusammenarbeit, der für Geschäftsaktivitäten im Bereich des Anlagenbetriebes genutzt werden kann.

Modernes Schlammmanagement

Von zunehmender Bedeutung für die iranische Wasserwirt- Schlammmanagement gewinnt schaft ist der Bereich des Schlammmanagements. Dazu existie- zunehmend an Bedeutung im ren bislang kaum praktische und erfolgreiche Erfahrungen im Iran – mit Möglichkeiten über die Iran. Es gibt derzeit im ganzen Land keine optimal funktionie- gesamte Verwertungskette. rende Schlammbehandlung und -verwertung. Hier entwickelt sich aktuell ein großes Tätigkeitsfeld für deutsche Unternehmen über die gesamte Verwertungskette von der Vorstudie bis zum Bau und zum Betrieb von Anlagen.

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Aus- und Fortbildung: Fundament für Vertrauen und Technologietransfer

Ein übergeordnetes und strategisch wichtiges Element der Zusammenarbeit ist der Bereich der Fortbildung. Die Fortbil- dung der Mitarbeiter der WWC ist für das Energieministerium ein wichtiger Punkt, der in der Sanktionszeit weitgehend ausblieb und in der Nachsanktionszeit nun deutlich an Bedeutung gewonnen hat. Die bisherigen Zielländer für die Fortbildung der Mitarbeiter im Ausland sind aktuell neben Deutschland vor allem Japan und die Niederlande. Politische und institutionelle Gespräche mit dem iranischen Energieministerium in jüngster Zeit greifen dieses Thema bewusst auf und vertiefen es.

Wissens- und Erfahrungstransfer

Die iranische Wasserwirtschaft Der Betrieb und die Wartung von wasserwirtschaftlichen möchte von deutschen Erfahrun- Anlagen ist ein Bereich, der umfangreiche praktische Erfahrun- gen bei der Entwicklung wasser- gen erfordert. Die deutsche Wasserwirtschaft mit ihren über 150 wirtschaftlicher Standards profi- Jahren an Erfahrung ist für den Iran der bevorzugte Kooperati- teren. onspartner. Die ersten organisierten Erfahrungsaustausche in diesem Bereich fanden vor cirka 20 Jahren im Rahmen verschie- dener, vom Bundersministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierter Projekte sowie auf Basis verschiedener Akti- vitäten und Initiativen des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen statt. Die verschiedenen, seitdem initiierten Aktivitäten können durch eine Zusammenarbeit im Bereich der Entwicklung wass- erwirtschaftlicher Standards und Regelwerke sinnvoll flankiert werden, um deutschen Unternehmen einen besseren Zugang zum iranischen Markt zu ermöglichen.

Technologie-Trainings

Technologien „Made in Germany“ Vor allem Trainingsmaßnahmen für innovative und effiziente genießen im Iran hohe Wertschät- Technologien stehen zurzeit auf der Agenda der iranischen zung – daran können Trainingspro- Wasserver- und Abwasserentsorger und werden vom Personal gramme zu Betrieb und Wartung der Wasser- und Abwasserbetriebe stark frequentiert. Diese anknüpfen. Trainingsmaßnahmen im Bereich neuartiger Technologien können zugleich für die Präsentation weiterer Kompetenzen der deutschen Wasser- und Abwasserwirtschaft genutzt werden. Hier gilt der Grundsatz: Technologie „Made in Germany“ und Managementtraining zusammen anbieten! Denn Technolo- gie „Made in Germany“ braucht im Iran aufgrund ihres hohen Bekanntheitsgrades und der hervorragenden Reputation

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eigentlich keine besondere Werbung, die vorhandenen Kompe- tenzen im Bereich Betrieb und Wartung jedoch umso mehr, so dass Technologie-Trainingsmaßnahmen diese Themen ebenfalls auf die Agenda setzen können und sollten.

Deutsch-iranisches Trainingszentrum

Eine besondere Form der Zusammenarbeit ist das vom BMBF Showroom und Kooperationsplatt- mitfinanzierte Trainingszentrum für Wasser und Abwasser in form für die deutsche Wasserwirt- Isfahan, das im im Oktober 2017 gegründet und offiziell eröffnet schaft: das deutsch-iranische Trai- wird. Mit dem Trainigszentrum soll eine Austauschplattform für ningszentrum in Isfahan. deutsche und iranische Akteure aus dem Wassersektor geschaf- fen werden. Hier können in Zukunft deutsche Technologien prä- sentiert, Erfahrungen ausgetauscht und Kooperationen initiiert und vertieft werden. Dazu werden neben regelmäßig stattfin- denden Trainingsmaßnahmen Gelegenheiten zur Besichtigung deutscher Technologien im Anlagenbetrieb und ein Showroom für deutsche Technologie geschaffen. Schwerpunkte der ersten Programmphase sind die Themen Gewässermodellierung, Kanal- sanierung, Optimierung des Kläranlagenbetriebs sowie dezent- rale Abwasserentsorgung.

Zu den Gründungspartnern auf iranischer Seite gehören neben der National Water and Wastewater Engineering Company die sechs großen regionalen Wasserbetriebe der Provinzen Isfahan, , Azarbaijan, Alborz, Shiraz und Mashhad, so dass die relvanten wasserwirtschaftlichen Akteure in der Breite erreicht werden. Auf deutscher Seite sitzt mit German Water Partners- hip ein starker Partner der exportorientierten deutschen Wass- erwirtschaft im Aufsichtsrat.

Ausblick

Im 6. NDP der iranischen Regierung sind staatliche Investitionen Die iranische Regierung plant, von rund 10,5 Mrd. € geplant. Eine noch wichtigere Rolle bei der rund 10,5 Mrd. Euro in die Moderni- zukünftigen Entwicklung der iranischen Wasserwirtschaft sollen sierung der iranischen Wasserwirt- private Beteiligungen spielen. Dadurch sollen die aktuellen schaft zu investieren. Finanzierungsengpässe überwunden werden. Für alle deutschen Unternehmen, die die Möglichkeit einer direkten Investition oder Projektfinanzierung haben, bieten sich somit zurzeit große Chancen und Möglichkeiten, sich am iranischen Wassermarkt zu beteiligen. Seitens der iranischen Partner sind dabei eine Vielzahl unterschiedlicher Formen denkbar und erwünscht: Das

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Ministerium, die Holding Companies und die WWC stehen nicht nur klassischen PPP-Modellen, wie z.B. BOT-Verträgen, offen gegenüber, sondern sind zudem bereit, bilateral ausgehandelte Vertragsmodelle in allen Bereichen vom Bau über die Lieferung von Komponenten bis zur Sanierung etc. auszuarbeiten.

Die historisch sehr gute Zusam- Zusammengefasst: Für eine Zusammenarbeit im iranischen menarbeit und hohe Reputation Wasser- und Abwassersektor zwischen deutschen Unternehmen deutscher Unternehmen kann und der Wasser- und Abwasserwirtschaft, gerade auch KMU, und sollte proaktiv genutzt werden, iranischen Partnern, existieren vielfältige Ansatzpunkte. Dabei um den iranischen Markt im Was- kann die deutsche Wasserwirtschaft auf eine historisch gewach- sersektor zu erschließen. sene und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem iranischen Was- sersektor zurückblicken. So betonte das iranische Energieminis- terium erst in der jüngsten Vergangenheit seine Entscheidung, Deutschland als Hauptpartner für die Weiterentwicklung der iranischen Wasserwirtschaft ausgewählt zu haben.47 Und schon heute besteht eine rege Zusammenarbeit zwischen dem Privats- ektor der beiden Länder. Bei der Erschließung dieser Potenziale können deutsche Unternehmen selbstbewusst ihre besonderen Stärken, beispielsweisel den technologischen und wissensbezo- genen Vorsprung sowie die bessere Qualität der bereitgestellten Produkte und Leistungen im Vergleich zu Konkurrenzanbietern in den Vordergrund stellen.

Direktinvestitionen und Projekt- Aufgrund der aktuellen finanziellen Engpässe des Iran soll der finanzierungen sind derzeit die Wassersektor vorrangig durch private Beteiligung entwicklt erfolgversprechenste Strategie zur werden. Das bedeutet, dass zukünftig insbesondere Unterneh- Geschäftsfeldentwicklung im Iran. men im iranischen Wassersektor erfolgreich sein werden, die über entsprechende finanzielle Mittel verfügen, um (a) Direkt- investitionen in wasserwirtschaftlichen Projekten zu tätigen oder (b) innovative Finanzierungskonzepte für den Kauf ihrer Produkte anzubieten.

Bei der Erschließung der vielfältigen Potenziale sind jedoch einige Einschränkungen zu berücksichtigen. Hierzu zählen vor allem die nur langsam vorankommende Rückkehr von Finanzins- tituten in den iranischen Markt sowie ein dynamisches geopoliti- sches Umfeld, das bei einem Verstoß gegen die vereinbarten Ver- tragsinhalte des JCPOA eine schnelle Reaktivierung der gesamten Sanktionsarchitektur (sog. „snap back“-Szenario) ermöglicht.

47. Mahmoodi (2016)

Seite 57 Zusammenfassung und Ausblick

Dennoch bleibt als Fazit, dass der Iran im Allgemeinen und der Der Iran: Nicht nur ein dynamisch iranische Wassersektor im Besonderen ein äußerst interessan- wachsender Markt sondern auch ter Markt für deutsche Unternehmen ist. Er bietet nicht nur im wichtiger Partner für die Mark- nationalen Markt beachtliche Potenziale für die Geschäftsfel- terschließung der gesamten dentwicklung, sondern den Unternehmen darüber hinaus die MENA-Region. Möglichkeit, weitere Absatzmärkte in den Nachbarstaaten zu erschließen und somit über mehrere Jahre hinweg den Zugang zu dynamisch wachsenden Märkten sicherzustellen.

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Seite 63 Anhang

Anhang

Anhang A: Übersicht Untereinzugsgebiete im Iran

Untereinzugsgebiete Verbotene Untereinzugs- Durchschnittliche jährliche Provinz [Anzahl] gebiete [Anzahl] Defizit [Mio. m3] East Azarbaijan 14 8 36 West Azarbaijan 23 6 23 Ardebil 4 1 15 Esfahan 35 18 292 Alborz 3 2 24 Ilam 13 4 10 Bushehr 16 3 15 Tehran 8 8 153 Chaharmahal-Bakhtiari 18 4 25 South Khorasan 35 18 140 Razavi-Khorasan 36 33 1.150 North Khorasan 11 8 90 Khuzestan 26 - - Zanjan 6 5 91 Semnan 14 11 134 Sistan Baluchistan 43 10 76 Fars 102 56 390 Qazvin 3 2 275 5 5 46 Kordestan 9 1 16 Kerman 41 26 819 Kermanshah 23 4 28 Kohkiluieh Boyer Ahmad 11 - - Golestan 3 1 1 Gilan 4 - - Lorestan 13 - - Mazandaran 6 6 4 Markazi 15 14 205 Hormozgan 43 22 74 Hamedan 7 7 233 Yazd 19 14 299 IRAN gesamt 609 297 4.665

Seite 64 Anhang

Anhang B: Trinkwasserstandards und Abwassereinleitungsgrenzwerte

Drinking water -Physical and chemical specifications (ISIRI 1053 5th.revision) and Drinking water – Microbiological specifications (ISIRI 1011 6th.revision)

Allowed Parameter Unit Desired Value value

The Microbiological properties of drinking water Thermotolerant coliforms 0 in 100 mL The physical properties of drinking water Turbidity NTU 5 Color TCU 15 Odor TON - pH 6.5-9 The maximum permissible of toxic inorganic chemicals in drinking water As mg/L 0,01 Asbestos MFL 7 Pb mg/L 0,01 Cr mg/L 0,05 Se mg/L 0,01 Cd mg/L 0,003 Sb mg/L 0,02 Hg mg/L 0,006 Mo mg/L 0,07 CN mg/L 0,07 The maximum permissible of toxic inorganic chemicals in drinking water

B mg/L 0,5

Ni mg/L 0,07

Ba mg/L 0,7

V mg/L 0,1

The maximum permissible and desirable of non-toxic inorganic chemicals in drinking water TDS mg/L 1000 1500 CaCO3 mg/L 200 500 Cl mg/L 250 400 SO4 mg/L 250 400 H2S mg/L 0,05 -

Seite 65 Anhang

Fe mg/L 0,3 - Mn mg/L 0,1 0,4 Al mg/L 0,1 0.1-0.2 Zn mg/L 3 - Cu mg/L 1 2 NO3 mg/L - 50 NO2 mg/L - 3 Ca mg/L 300 - Mg mg/L 30 - NH3 mg/L 1,5 - Na mg/L 200 200 The maximum permissible and desirable of some organic chemicals in drinking water Carbon tetrachloride mg/L - 0,004 Dichloromethane mg/L - 0,02 1,2-Dichloroethane mg/L - 0,03 1,2-Dichloroethene mg/L - 0,05 Trichloroethene mg/L - 0,02 Tetrachloroethene mg/L - 0,04 Benzene mg/L - 0,01 Toluene mg/L 0,024 0,7 Xylenes mg/L 0,02 0,5 Ethylbenzene mg/L 0,002 0,3 Styrene mg/L 0,004 0,02 Benzo[a]pyrene (BaP) mg/L - 0,0007 Monochlorobenzene (MCB) mg/L 0,01 - 1,2-Dichlorobenzene (1,2-DCB) mg/L 0,001 1 1,4-Dichlorobenzene (1,4-DCB) mg/L 0,0003 0,3 1,2,3-trichlorobenzene mg/L 0,01 - 1,2,4-trichlorobenzene mg/L 0,005 - 1,3,5-trichlorobenzene mg/L 0,05 - Di (2-ethylhexyl)phthalate (DEHP) mg/L - 0,008 Acrylamide mg/L - 0,0005 Epichlorohydrin (ECH) mg/L - 0,0004 Hexachlorobutadiene (HCBD) mg/L - 0,0006 Ethylenediaminetetraacetic acid (EDTA) mg/L - 0,6 Nitrilotriacetic acid (NTA) mg/L - 0,2

Seite 66 Anhang

Dimethoate mg/L - 0,006 1,4- Dioxane mg/L - 0,05 Methyl tertiary-butyl ether (MTBE) mg/L 0,015 - Microcystin mg/L - 0,001 Vinyl chloride mg/L - 0,0003 The maximum permissible of some pesticides in drinking water Alachlor mg/L 0,02 Aldicarb mg/L 0,01 Aldrin and dieldrin mg/L 0,00003 Atrazine mg/L 0,002 Carbofuran mg/L 0,007 Chlordane mg/L 0,2 Chlorpyrifos mg/L 0,03 Chlorotoluron mg/L 0,03 Cyanazine mg/L 0,0006 DDT Dichloro Diphenyl Trichloroethane mg/L 0,001 1,2-Dibromo-3-chloropropane mg/L 0,001 2,4-Dichlorophenoxyacetic acid (2,4-D) mg/L 0,03 1,2-Dichloropropane mg/L 0,04 1,3-Dichloropropene mg/L 0,02 Endrin mg/L 0,0006 Isoproturon mg/L 0,009 Lindane mg/L 0,002 MCPA [4-(2-methyl-4-chlorophenoxy)acetic acid] mg/L 0,002 Methoxychlor mg/L 0,02 Metolachlor mg/L 0,01 Molinate mg/L 0,006 Pendimethalin mg/L 0,02 Pentachlorophenol (PCP) mg/L 0,009 Permethrin mg/L 0,3 Pyriproxyfen mg/L 0,3 Simazine mg/L 0,002 Trifluralin mg/L 0,02 Terbuthylazine mg/L 0,007 2,4-DB Chlorophenoxy herbicides mg/L 0,09 Dichlorprop mg/L 0,1

Seite 67 Anhang

Fenoprop mg/L 0,009 Mecoprop mg/L 0,01 2,4,5-T (2,4,5-trichlorophenoxy acetic acid) mg/L 0,009 The maximum allowable and desired of some disinfectants in drinking water Monochloramine mg/L 0,3 3 Chlorine mg/L - 5 sodium dichloroisocyanurate mg/L - 50 cyanuric acid mg/L - 40 The maximum allowable and desired of some disinfection byproducts in drinking water Bromate mg/L - 0,01 Bromoform mg/L - 0,1 Chlorate mg/L - 0,7 Chlorite mg/L - 0,7 2-Chlorophenol (2-CP) mg/L 0,0001 - 2,4-Dichlorophenol (2,4-DCP) mg/L 0,0003 - 2,4,6-Trichlorophenol (2,4,6-TCP) mg/L 0,002 0,2 Bromoform mg/L - 0,1 Dibromochloromethane mg/L - 0,1 Bromodichloromethane mg/L - 0,06 Chloroform mg/L - 0,3 Dichloroacetic acid mg/L - 0,05 Trichloroacetic acid mg/L - 0,2 Monochloroacetate mg/L - 0,02 Dichloroacetonitrile mg/L - 0,02 Dibromoacetonitrile mg/L - 0,07 Cyanogen chloride mg/L - 0,07 N-Nitrosodimethylamine (NDMA) mg/L - 0,1 The maximum allowable radioactive component elements in drinking water Radium 226 bq/L 1 Radon bq/L 100 Uranium bq/L 0,015

Seite 68 Anhang

Standards Effluent Characteristic of Wastewater Treatment plant The Environmental Protec- tion Agency According to Article 5 of the Regulations prevent water pollution

Discharge into Stream and Discharge into absorb- Irrigation and agriculture Parameter Surface Water [mg/l] tion Well [mg/l] application [mg/l]

Ag 1 0,1 0,1 AL 5 5 5 As 0,1 0,1 0,1 B 2 1 1 Ba 5 1 1 Be 0,1 1 0,05 Ca 75 _ _ Cd 0,1 0,1 0,05 Cl 1 1 0,2 Cl- 600 600 600 CH2O 1 1 1 C6H5OH 1 Negligible 1 CN 0,5 0,1 0,1 CO 1 1 0,05 Cr+ 0,5 1 1 Cr 2 2 2 Cu 1 1 36557 F 2,5 2 2 Fe 3 3 3 Hg Negligible Negligible Negligible Li 2,5 2,5 2,5 Mg 100 100 100 Mn 1 1 1 Mo 0,01 0,01 0,01 Ni 2 2 2 NH4 2,5 1 _ NO2 10 10 _ NO3 50 10 _ P 6 6 _ Pb 1 1 1 Se 1 0,1 0,1

Seite 69 Anhang

SH2 3 3 3 SO3 1 1 1 SO4 400 400 500 V 0,1 0,1 0,1 Zn 2 2 2 Oil and Grease 10 10 10 ABS 1,5 0,5 0,5 BOD5 30 (50 moment) 30 (50 moment) 100 COD 60 (100 moment) 60 (100 moment) 200 DO 2 _ 2 TDS _ TSS 40 (60 moment) _ 100 SS 0 _ _ PH 6.5-8.5 09. Mai 6.5-8.5 Radioactive 0 0 0 elements Turbidity 50 _ 50 Color 75 75 75

The temperature should be an amount that is more than 3 ° C in a radius of 200 meters Tempreture _ _ of its entrance that does not increase or decrease tempera- ture of receptor resources.

Coliform bacteria (No. 400 400 400 per 100 mL) Total Coliform MPN (No. per 1000 1000 1000 100 mL)

The number of Parasite eggs (nematodes) in treated was- tewater, using it for irrigation Parasite eggs _ _ for crops that are consumed raw should not be more than one per liter.

Seite 70 Anhang

Anhang C: Liste der geplanten PPP-Projekte

Anhang C1: BOT- und BOO-Modelle für Wasserver-und Abwasserentsorgung

Contract Company Project form

EXpansion of the first module of the Wastewater Treatment Plant BOT Construction of the first module of the Eshtehard Wastewater Treat- BOT ment Plant Construction of the Ghooch Hesar Wastewater Treatment Plant BOT Alborz Municipal Kamalshahr water wastage reduction BOT Water and Wastewater Construction of Eshtehard Desalination Plant BOT Expansion of the first module of the Karaj Wastewater Treatment Plant BOT Construction of the first module of the Eshtehard Wastewater Treat- BOT ment Plant Ilam Municipal Water Expansion of the Ilam Water Treatment Plant BOT and Wastewater Construction of Eyvaan Water Treatment Plant BOT Ilam Regional Water Water transmission to Eyvaan and villages in route BOT Ilam Rural Water and Jafarabad Mish Khaas Water Treatment Plant Complex BOT Wastewater Shibaan, Veys and Molasani wastewater treatment plants BOT Ahvaz Water and Was- Pumping station of water treatment plants No.1 and No.2 and South BOT tewater West water Treatment Plant Molasani Wastewater Treatment Plant BOT Implementation of the first module of Wastewater Treatment Azare Sharqi Water Plant BOT and Wastewater Expansion of the first module of Tabriz Wastewater Treatment Plant

Azare Sharqi Regional Water transmission to Marand BOT Water Azare Gharbi Regional Water transmission to Khoy BOT Water Second module of the water treatment plant and water transmission BOT line of Urumiyeh Ardebil Water and Expansion of the first module and construction of the second module of Wastewater BOT the Ardebil Wastewater Treatment Plant Construction of Namin Wastewater Treatment Plant BOT Water transmission to Namin and Anbaran BOT Ardebil Regional Water Khalkhaal Water Treatment Plant BOT Water transmission to Khalkhaal BOT

Seite 71 Anhang

Farokhi Desalination Plant BOO Water transmission to Gez city BOT Isfahan Municipal Kameh city Wastewater Treatment Facilities BOT Water and Wastewater Ozhiye city Wastewater Treatment Facilities BOT Water Treatment Plant and water Transmission line of Golpayegan and BOT Fereydoonshahr Construction and operation of Varamin Wastewater Treatment Plant BOT Design, construction, operation and ceding of Shoosh Wastewater BOT Treatment Plant Construction of Pishva Wastewater Treatment Plant BOT Construction of Malard Wastewater Treatment Plant BOT Tehran Municipal Water transmission to Parand BOT Water and Wastewater Construction of Pakdasht Wastewater Treatment Plant BOT Construction of Sorkhe Hesar (east of Tehran) Wastewater Treatment BOT Plant

Construction of Wastewater treatment plants 3 and 4 in west of Tehran BOT

Chaharmahal va Bakh- Beldaji Wastewater Treatment Facilities BOT tiari Municipal Water Gandeman Wastewater Treatment Facilities BOT and Wastewater Water transmission from Bon to Brojen BOT and Neyshabour Wastewater Treatment Plant BOT Construction of wastewater treatment facilities in Valiye Asr residen- BOT tial complex , Torbat Heydariye Khorasane Razavi Construction of wastewater treatment facilities in BOT Municipal Water and Construction of wastewater treatment facilities in Torbatejam and Wastewater BOT Reduction of water wastage in Sabzevar BOT Generation and distribution of fresh water in Gonabad BOT Khorasane Razavi Construction of potable water treatment plant in Mashhad BOT Regional Water Jajerum –Garme Water Treatment Plant and Network BOT North Khorasan Shirvan Wastewater Treatment Plant BOT Municipal Water and Water transmission line from Bojnurd to Shirin dam BOT Wastewater Reduction of water wastage in the Bojnurd and Esferayen water trans- BOT mission and distribution networks Water transmission to cities and villages in the region from Ahangaran South Khorasan Water BOT and Tajnoud desert and Wastewater Construction of Ghaen and Sarbishe Wastewater facilities BOT Khuzestan Municipal Construction of Behbahan and Bostan Wastewater Treatment Plant BOT Water and Wastewater

Seite 72 Anhang

Construction of Ghidar Wastewater Treatment Facilities BOT Zanjan Municipal Construction of Ab Bar Wastewater Treatment Facilities BOT Water and Wastewater Construction of Hidej and Saein Ghale Wastewater Treatment Facilities BOT Zanjan Regional Water Water transmission to cities and villages from Blubin and Marash dams BOT Semnan Municipal Quantitative and qualitative expansion of Wastewater Treat- BOT Water and Wastewater ment Plant Semnan Regional Water transmission to Shahroud from Kalpoosh dam BOT Water 5 water transmission projects and 1 wastewater transmission project in BOT Sistan Va Baluchestan Municipal Water and Construction of second transmission line from water desalination plant BOT Wastewater to Zahedan second water treatment plant BOT Water transmission to Suran, Zaboli and Hidooch from Mashkand Olia BOT Sistan Va Baluchestan dam Regional Water Water transmission line from Kahir Reservoir Dam to Chabahar and and BOT Kenarak Wastewater Treatment Plant No.2 BOT Completion of the second module of the Wastewater Treatment Plant BOT Shiraz Municipal No.1 Water and Wastewater West module of Sadra Wastewater Treatment Plant BOT East module of Sadra Wastewater Treatment Plant BOT Water wastage reduction in 5 districts of Shiraz BOT Shiraz water treatment plant BOT Fars Regional water Project for water transmission to Darab, Zarindasht and Janat Shahr BOT from Roubal dam Shaal Wastewater Treatment Plant BOT Project for expansion and upgrade of Wastewater Treatment Qazvin Water and Was- BOT Plant tewater Treatment Project for reduction of water wastage in Mohamadiye BOT Project for construction of Abegarm Wastewater Treatment Plant BOT Water transmission to cities and villages in the first district (Abeyek to BOT Eqbaliye) from Taleqan dam Qazvin Regional Water Water transmission to Qazvin from Bidestan water wells BOT Water transmission to Qazvin from Balakhanloo dam BOT

Kermanshah Municipal Songhor Wastewater Treatment Facilities BOT Water and Wastewater Eslamade Gharb Wastewater Treatment Facilities BOT

Kurdestan Regional long term project for water transmission to BOT Water Project for water transmission to BOT

Seite 73 Anhang

Divandareh Wastewater Treatment Plant BOT

Saheb Wastewater Treatment Plant BOT

Kurdestan Municipal Dazej Wastewater Treatment Plant BOT Water and Wastewater Sarvabad Wastewater Treatment Plant BOT

BOT Delbaran Wastewater Treatment Plant BOT

Sisakht Wastewater Treatment Plant BOT

Construction of the first module of Charaam Wastewater Treatment BOT Plant Kohkiluye va Boyer Ahmad Municipal Modification of desalination process in Sooq Desalination Plant and BOT Water and Wastewater reconstruction of Likak Desalination Plant

Construction of the Bashto Land Wastewater Treatment Plant BOT

Likak Desalination Plant BOO

Water transmission to Dehdasht, Sooq, Landeh, Charam and villages in

Kohkiluye va Boyer the route Ahmad Water transmission to Lilak from Kosar Dam

Kashan Municipal Qamsar wastewater Treatment Plant BOT Water and Wastewater Promotion of quality of potable water from Niyasar water well BOT

Kerman Municipal Water transmission line in Kerman , Kahnuj and Roubaaz BOT Water and Wastewater Remove heavy metals water in Sirjan and rafsanjan BOO

Desalination plants in Bandare Gez and Nokandeh BOO

Golestan Municipal Digging and improving existing wells (42 wells in the province) BOT Water and Wastewater

Minudasht Wastewater Treatment Plant BOT

Project for construction, operation and ceding water treatment plants and water transmission installations in Gorgaan and villages in route of BOT Golestan Regional the transmission line from Nomel dam Water Water transmission to cities and villages in border areas in Golestan BOT province

Water transmission to Lashte Nesha, Kuchesfahan and Khoshkbijar BOT Gilan Water and Was- tewater Water transmission to Astara BOT

Seite 74 Anhang

Water transmission to Sepid dasht BOT Lorestan Municipal Water and Wastewater Second water transmission line from Cheshme Golroud BOT

Water transmission to Azna BOT

Construction of the installations for transmission of surplus water of BOT Lorestan Regional the Golroud River Water Construction of the Borujerd Potable Water Treatment Plant BOT

Construction of Absardeh dam and water transmission line to Borujerd BOT

Markazi Municipal Water transmission to Delijan BOT Water and Wastewater Khomein Wastewater Treatment Facilities BOT

Mazandaran Urban Gelugaah desalination BOT Water and Wastewater

Supply of potable water from water wells BOT

Qualitative and quantitative expansion of Mashhad Water Treatment BOT Plant No.1 Mashhad Municipal Water and Wastewater Water transmission line from Kurdeh to Suran BOT

Water transmission line K to L between reservoirs BOT

Reduction of water wastage from Area J (Mashhad)

Tula Desalination Plant BOO

Water transmission from Bostak to Jenaah through Moharam transmis- BOT sion line

Bandare Charak Desalination Plant BOO

Hormozgaan Water Wastewater Treatment Plant of the Payambare Azam Residential BOT and Wastewater Complex

Garook Desalination Plant BOO

Dargahan Wastewater Treatment Facilities BOT

Pika Desalination Plant BOO

Tula Desalination Plant BOO

Hormozgan Regional Water transmission line replacing the first water transmission line BOT Water between MInab and

Seite 75 Anhang

Construction of the wastewater treatment facilities in 4 cities in BOT Hamedan Urban Water province including Malayer, Nahavand, Assda Abad and Razan and Wastewater Project for Wastewater treatment facilitiesin Famnin BOT

Hamedan Regional Tuwisirkan Potable Water Treatment Plant BOT Water

Yazd Urban Water and Water transmission line to Yazd BOT Wastewater

Seite 76 Anhang

Anhang C2: BOT-Modelle für ländliche Wasserversorgung

Capital needed Number of Popula- Province Complex City area for investment villages tion (Million Rials)

Moran Maqan 64 13.428 218.877

Ardebil Khorusloo Bilesavar 170 15.596 443.796

Sabalan Meshkin Shahr 89 28.560 627.328

Shirin Dareh Bojnurd 45 57.189 375.651 North Khorasan Esferayen Esferayen 106 43.676 576.905

Goojaki Mashhad 34 54.822 142.800

Khorasane Razavi Dashte Bakherz Bakherz 42 33.351 93.785

Borjak Bardeskan 29 18.271 115.173

Zabol, Zahak, Sistan Compre- Hirmand, Hamun, 937 245.253 1.789.960 hensive Plan Nimrooz Sistan va Balu- chestan Khash Khash 83 30.695 389.545

Downstream of Chabahar 207 91.928 2.772.404 Pishin dam

Downstream of Marvdast, Kharame Fars 95 108.285 122.746 Doroudzan dam and Shiraz

Chah Hasan Roudbar 55 8.355 124.068 Kerman Arjmand Fahraj 41 10.871 163.497

Kamal saleh Shazand 55 21.000 197.743

Khomein, Mahalat Kuchari 75 24.875 379.656 Markazi and Delijan

Komeyjan, Arak and Yasavol 45 24.548 78.129 Farahan

Tiyab Minab 54 34.348 468.547 Hormozgan Shamil Bandare Khamir 142 141.034 1.567.323

72 villages in West Azarbaijan Miyanduab 72 48.057 121.296 Miyanduab

Ghadir Taft 29 7.000 126.972 Yazd Hossein Ashkdez 19 5.000 117.000

Seite 77 Anhang

12 villages in north of Astaneye Ashrafiye 12 10.000 73.899 Astaneye Ashra- Gilan fiye

20 villages in Lahijan 20 14.000 170.592 Lahijan

Araaz Khoda Afarin 32 11.810 86.574 East Azarbaijan Yakhforuzan Ahar 40 8.094 113.455

Semnan Kalpush Shahroud 12 27.000 206.832

Ilam Sikan Dare Shahr 22 10.735 185.800

Total - - 2626 1.117.781 12.863.779

Seite 78 Anhang

Anhang C3: Projekte für Buy-Back-Modelle

Province/ City Urban

Tiran Wastewater Treatment Plant Buy-back

Construction of wastewater facilities in Isfahani, Flavarjan and Khomeini Shahr Buy-back Isfahan (4 projects) Additional contact for construction of wastewater facilities in Charmahin, Baqbahadoran and Baqshadiye; Steel contract Buy-back

Additional contact for construction of wastewater facilities in Talkhoonche, Diziche and Zibashahr Buy-Back

Parand Wastewater Treatment Plant Buy-back Tehran (2 projects) Construction of wastewater treatment facilities in Safadasht Buy-back

Neyshabour Wastewater Treatment Facilities Buy-back

Khorasane Razadi Khaf Wastewater Treatment Facilities (3 projects) Buy Back

Shandiz Wastewater Treatment Facilities Buy Back

Tabas Wastewater Treatment Plant

South Khorasan Buy-back

(2 projects) Project for construction of wastewater treatment plant in Ghaem Buy-back

Kerman Wastewater Treatment Plant Buy Back

Pariz city network, transmission line and wastewater treatment plant Kerman (3 projects) Buy-back

Construction of Shahid Beheshti residential complex wastewater treatment facilities in Jiroft Buy-back

Seite 79 Anhang

Bandar Abbas Wastewater Treatment Plant Buy-back Hormozgan (2 projects) Dargahan Wastewater Treatment Plant Buy-back

Project for construction of Markazi (1 project) Zavieh Wastewater Treatment Facilities Buy-back

Sistan va Balu- Project for construction of chestan Iranshahr Wastewater Treatment Facilities (1 project) Buy-back

Project for construction of Semnan (1 project) Shahroud Wastewater Treatment Facilities Buy-back

Project for construction of Qazvin (1 project) First module of the Sharife Wastewater Treatment Plant Buy-back

Water transmission from Cheshme Goor Goor to Ardebil and Sar'ein Ardebil (1 project) Buy-back

Construction of wastewater treatment facilities in Meybod (installations within the plant include primary and secondary wastewater collection network as well as treatment Yazd ( 1 project) facility) Buy-back

Mashhad (1 14 local wastewater treatment plants in Mashhad project) Buy-back

Seite 80 Anhang

Anhang C4: International finanzierte Projekte

Estimated cost Project Executive department (Billion Rials)

Wastewater treatment plant for 5 cities in Khuzestan 1.500 Khuzestan Abfa

Second module of Tabriz Water Treatment Plant with capacity 2.410 East Azarbaijan Abfa of 1.5 meter per second

Second module of Urumiyeh Water Treatment Plant with 450 West Khuzestan Abfa capacity of 1050 liters per second

Water transmission to Tafresh form Haftiyan Cheshme via Markazi Regional 160 kilometer long pipeline and with capacity of 150 liters per 1.100 Water Company second

Water transmission to cities in from Kuchari line (Delijan, Khomein, Mahalat and Teymur) via Markazi Regional 900 40 kilometer long pipeline and with water treatment plant Water Company capacity of 56 liter per second

Water transmission to cities in Markazi province from Markazi Regional Kuchari line (Saveh) via 40 kilometer long pipeline and with 2.100 Water Company water treatment plant capacity of 500 liter per second

Wastewater treatment plant for Songhor and Sahne with 300 Kermanshah Abfa capacity of 13800 cubic meter per day

Water treatment plant for Malayer, and Tuwisirkan with Hamedan Regional 1.300 capacity of 900 liter per second Water Company

Seite 81 Anhang

Anhang D: Akteure im iranischen Wasser- und Abwassersektor

Anhang D1: Akteure aus Politik und Verwaltung

Regional Water Authority

West Regional Water Authority Semnan Regional Water Authority www.agrw.ir www.smrw.ir East Azerbaijan Regional Water Authority Fars Regional Water Authority www.azarwater.ir www.frrw.ir Regional Water Authority Qazvin Regional Water Authority www.arrw.ir www.qzrw.ir Aborz Regional Water Authority Kermanshah Regional Water Authority www.albrw.ir www.kshrw.ir Kohgiluyeh and Boyer-Ahmad Regional Water Autho- Bushehr Regional Water Authority rity www.bsrw.ir www.kbrw.ir Ilam Regional Water Authority Kurdistan Regional Water Authority www.ilrw.ir www.kdrw.ir Kermanshah Regional Water Authority Qom Regional Water Authority www.kshrw.ir www.qmrw.ir Esfahan Regional Water Authority Golestan Regional Water Authority www.esrw.ir www.gsrw.ir North Khorasan Regional Water Authority Gilan Regional Water Authority www.nkhrw.ir www.glrw.ir Tehran Regional Water Authority Lorestan Regional Water Authority www.thrw.ir www.lsrw.ir Chaharmahal and Bakhtiari Regional Water Authority Mazandaran Regional Water Authority www.cbrw.ir www.mzrw.ir Khorasan Razavi Regional Water Authority Markazi Regional Water Authority www.khrw.ir www.marw.ir South Khorasan Regional Water Authority Hormozgan Regional Water Authority www.skhrw.ir www.hrrw.ir Sistan Regional Water Authority Hamedan Regional Water Authority www.sbrw.ir www.hmrw.ir Zanjan Regional Water Authority Yazd Regional Water Authority

www.znrw.ir www.yazdwater.ir

Seite 82 Anhang

Urban Water and Wastewater Co

East azerbayjan water and wastewater co. North khorasan water and wastewater co. www.abfa-azarbaijan.ir www.abfankh.ir West azerbayjan water and wastewater co. Khouzestan water and wastewater co. www.waww.ir www.abfakhz.ir Arbebil water and wastewater co. Zanjan water and wastewater co. www.abfa-ardabil.co.ir www.znabfa.ir Isfahan water and wastewater co. Semnan water and wastewater co. www.abfaesfahan.ir www.sww.ir Ahwaz water and wastewater co. Sistan balouchestan water and wastewater co. www.aww.co.ir www.abfasb.ir Ilam water and wastewater co. Shiraz* water and wastewater co. www.abfa-ilam.ir www.abfa-shiraz.ir Alborz water and wastewater co. Fars water and wastewater co. www.abfaalborz.ir www.abfa-fars.ir Boushehr water and wastewater co. Ghazvin water and wastewater co. www.abfa-bushehr.ir www.abfaqazvin.ir Tehran water and wastewater co. Qom water and wastewater co. www.tpww.co.ir www.abfa-qom.ir East Tehran water and wastewater co. Kashan water and wastewater co. www.eastabfa.com www.abfakashan.ir South-east Tehran water and wastewater co. Kordestan water and wastewater co. www.abfase.com www.abfa-kurdistan.ir South-west Tehran water and wastewater co. Kerman water and wastewater co. www.swtws.com www.abfakerman.ir West Tehran water and wastewater co. Kermanshah water and wastewater co. www.abfawt.com www.abfaksh.ir Tehran district 1 water and wastewater co. Kohkilouyeh boyerahmad water and wastewater co. t1ww.tpww.co.ir www.abfa-kb.ir Tehran district 2 water and wastewater co. Golestan water and wastewater co. t2ww.tpww.co.ir www.abfagolestan.com Tehran district 3 water and wastewater co. Gilan water and wastewater co. t3ww.tpww.co.ir www.abfa-guilan.ir

Tehran district 4 water and wastewater co. Lorestan water and wastewater co. t4ww.tpww.co.ir www.abfa-lorestan.ir

Seite 83 Anhang

Tehran district 5 water and wastewater co. Mazandaran water and wastewater co. t5ww.tpww.co.ir www.abfa-mazandaran.ir Tehran district 6 water and wastewater co. Markazi water and wastewater co. t6ww.tpww.co.ir www.abfamarkazi.ir Tehran wastewater co. Mashhad water and wastewater co. www.tsc.ir www.abfamashhad.ir Chrmahal-bakhtiari water and wastewater co. Hormozgan water and wastewater co. www.afba-chb.ir www.abfahormozgan.ir South khorasan water and wastewater co. Hamedan water and wastewater co. www.abfa-khj.ir www.hww.ir Khorasan-e-razavi water and wastewater co. Yazd water and wastewater co. www.abfakhorasan.ir www.abfayazd.ir

Rural Water and Wastewater Co

East azerbayjan rural water and wastewater co. Fars rural water and wastewater co. www.eabfar.ir www.abfar-fars.ir

West azerbayjan rural water and wastewater co. Ghazvin rural water and wastewater co. www.abfar-wazar.ir www.abfar-qazvin.ir

Arbebil rural water and wastewater co. Qom rural water and wastewater co. www.abfar-ardabil.co.ir www.abfar-qom.ir

Isfahan rural water and wastewater co. Kordestan rural water and wastewater co. www.abfar-isfahan.com www.abfar-kurdistan.ir

Ilam rural water and wastewater co. Kerman rural water and wastewater co. www.abfar-ilam.ir www.abfa.kr.ir

Alborz rural water and wastewater co. Kermanshah rural water and wastewater co. www.abfa-alborz.ir www.abfar-kermanshah.ir Kohkilouyeh boyerahmad rural water and wastewater Boushehr rural water and wastewater co. co. www.abfar-bushehr.ir www.abfar-kb.ir

Tehran rural water and wastewater co. Golestan rural water and wastewater co. www.abfatehran.ir www.golestanabfar.com

Chrmahal-bakhtiari rural water and wastewater co. Gilan rural water and wastewater co. www.afbar-chb.ir www.guilan-abfar.ir

Seite 84 Anhang

South khorasan rural water and wastewater co. Lorestan rural water and wastewater co.

www.abfar-khj.ir www.abfar-lorestan.ir

Khorasan-e-razavi rural water and wastewater co. Mazandaran rural water and wastewater co. www.abfar-kh.ir www.abfar-mazandaran.ir North khorasan rural water and wastewater co. Markazi rural water and wastewater co. www.abfar-nkh.ir www.abfarmarkazi.ir Khouzestan rural water and wastewater co. Hormozgan rural water and wastewater co. www.abfar-khoozestan.ir www.abfarhor.ir Zanjan rural water and wastewater co. Hamedan rural water and wastewater co. www.abfarzanjan.ir www.abfarhamedan.com Semnan rural water and wastewater co. Yazd rural water and wastewater co. www.abfarsemnan.co.ir www.abfaryazd.ir Sistan balouchestan rural water and wastewater co. www.abfarsistan.ir

Seite 85 Anhang

Anhang D2: Akteure aus Wissenschaft und Forschung (Auswahl)

Name Phone Email Website Describtion

Official training in Applied Science Division of Ministry of Energy, Power and developing and tech- Water applied (021)44171961 [email protected] www.ieht.ac.ir nology transfer and sience Institute promoting the skills required in water and power industry

Technical and Enginee- ring Campus of Shahid Beheshti University is University of a state university of Shahid Behesh- technology, enginee- ti-Abbaspour (021)22431920 [email protected] www.en.sbu.ac.ir ring and science in School of Iran. PWUT is also the Engineering technical training center for power and water industries in Iran.

The study of water National center resources in various of (021)33687879 [email protected] www.csnrc.ir fields of the Caspian Sea studies and its basin

Regional Center for Urban Water Manage- ment is one of 26 water-related UNESCO center of the second group. The mission of Reginal center this center is transfer www.rcuwm. of urban water (021)22911027 [email protected] of scientific knowledge org.ir management in the management of water resources with the aim of promoting sus- tainable development and activities in this field is to improve the welfare of residents.

Seite 86 Anhang

The Iranian Society of Consulting Engineers is the biggest civil society for consulting engineers in the country and not only it aims to defend the personal and collective rights of its members and help Iranian Society to develop the field, of Consulting (021)22406259 [email protected] www.irsce.org/en but also puts an effort Engineers into finding solutions by clarifying the issues to related government bodies such as “The Organization of Adminis- tration and Planning of Iran” in order to estab- lish the needed legal and regulatory foundations.

This association estab- lished in 20/1/2014 after authorization issued Iran water and www.irwwa.com/ by the scientific com- wastewater (021)88956097 [email protected] en/ mission associations assosiation of Ministry of Science, Research and Techno- logy.

Iranian Association of Water and Wastewater Experts (I.A.W.W.E)

It is a scientific, non-po- Iraninan Assosi- litical and non-profit ation of water trade association with (021)88522460 www.iawwe.ir/ and wastewater the main goal of Enhan- Experts cement of the scientific, training, industrial, eco- nomical and managerial capacities of the water and wastewater sector at national level

Seite 87 Anhang

The main gate of the University in central Tehran is in a more general sense, a logo of . It was University of (021)61113411 [email protected] www.ut.ac.ir/en founded in 1934. Now Tehran there 9 colledges and 55 research center which introduce the Univerity of Tehran as one the stated centers in Iran.

There are several Amirkabir research center inclu- University of (021)64540 [email protected] www.ic.aut.ac.ir ding , Environment Technology Research Center and Energy Research Center

Sharif University of Technology is one of the largest engineering Sharif Univer- schools in the Islamic www.sharif.ir/ sity of Techno- (021)66 161 [email protected] Republic of Iran. It was web/en logy established in 1966 under the name of Aryarmehr University of Technology

Iran University of Science and Technology Iran University is committed to advance of Science and (021)77807979 [email protected] www.iust.ac.ir knowledge and educate Technology students in the different fields of science and technology.

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Anhang D3: Auswahl von Unternehmen der iranischen Wasserwirtschaft

Company Name Phone Email Website Describtion

vinoplastic@ www.vinoplastic. Producing UPVC pipe VinoPlastic Co. (026)34704515 hotmail.com com and fitting

Design and commis- wahangsaran@ www.wahangsaran. sioning of water and Wahang Saran Co. (021)88102452 wahangsaran.com com wastewater treat- ment systems

Producing and Hany co Co. (021)44009811 [email protected] www.hanyco.ir suppling ductil iron pipe and fitting

nirou-cl@nirouch- Producing Chlorine Nirou Chlor Co. (031)37585301 www.nirouchlor.com lor.com and derivatives

newghaem@ Producing steel pipe Ghaem Rolling Co. (021)66966326 qaemrolling.com gmail.com and fitting

info@nesha- www.neshagostar. Producing corruga- Nesha Gostar Co. (028)33454337 gostar.com com ted pipe and fitting

Operation and main- Kariz Azma Associa- karizazma@ (021)88009013 www.karizazma.ir tenance of water tion Co. yahoo.com systems

Producing domestic develop _deputy@ Motogen Co. (041)34453001 www.motogen.com and industrial elec- motogen.com tromotores

ashkan. Supplying chemicals Reda Chemicals Co. (021)88672435 hamedani@ www.redachem.com in water and waste- redachem.com water industry

Design and manufac- Behin Ab Consulting behinab.ir@gmail. (031)95020901 behinab.ir turing multioxidan Engineers Co. com disinfection systems

Consulting engineers in design and con- Lar Consulting struction of dams, (021)88675187 [email protected] www.lar-co.ir Engineers Co. power plants, water and wastewater systems

Seite 89 Anhang

Study of ground- Kavan Dasht Pishgam water and leak Consulting Engineers (021)66937785 [email protected] www.kdp.co.ir detection in water Co. networks

Supplying water and npgh_co@yahoo. Pakan Ghatre Co. (021)66056211 http://npgh-co.com/ wastewater treat- com ment equipments

Consulting engineers in design of dams, Toos Ab Consulting water resource (051)37684091 [email protected] www.toossab.net Engineers Co. management, water and wastewater systems

Supply, design and implementation Aflak Novin Kar Co. (021)22880395 [email protected] www.aflaknk.com of industrial water treatment

Suppling sludge ali@mehr-azar. Mehr Azar Co. (021)22013103 www.mehr-azar.com treatment chemicals com and equipments

info@momtaz- www.momtazpump. Producing vertical Momtaz Pump Co. (021)66804975 pump.com com pumps

Mashhad Sadra sales@mashhad- mashhadsadras- Producing GRP pipe (051)38480322 Shargh Co. sadrashargh.com hargh.com and fitting

Producing polyethy- info@denasanaat. www.denasanaat. Dena Sanaat Co. (021)88557072 len pipe and fitting com com upto 4000 mm

mobtaker.rah@ www.mobtaker. Producing water Mobtaker Co. (021)88789151 hotmail.com co.com meters

Supplying electroma- Mavara Sanaat Arian info@msarian. (021)77752501 msarian.co.ir gnetic and ultrasonic Co. co.ir flowmeters

Khademi Loole Gostar lg_khademi@ Producing PVC pipe (021)56454520 www.syp.ir Co. yahoo.com and fitting

Producing chemicals Kariz Ab Co. (021)88413214 [email protected] www.karizab.com in water and waste- water industry

Seite 90 Anhang

Kavosh Mechanized kavoshdocs@ www.kavoshmech. Producing videome- Inspection Technology (021)88638313 gmail.com com ter equipments Co.

Producing electro- Iran Control Energy magnetic and ultra- (021)47624444 [email protected] www.iecco.ir Co. sonic flowmeters and dataloggers

Producing smart water meter and info@iranmeter. implementing SANA Co. (038)33331368 www.iranmeter.com com sofwares in water network demand management

Producing domestic info@niktaraz. Nik Taraz Co. (0353)7272961 www.niktaraz.com and industrial water com meter

Producing steel pipe info@kianpersia. Kian Persia Co. (021)2851 www.kianpersia.com and fittings upto 120 com inch

Kian Sanaat Pasargad kspcor@gmail. Producing polyethy- (021)88645094 www.kspcor.com Co. com len manhole

Producing industrial Radshir Co. (021)33929097 [email protected] www.radshir.com valves

morris_zafer@ Producing cast iron Bijan Co Co. (021)56229471 bijan-co.ir yahoo.com fittings

Producing polyethy- info@gostaresh- www.gostareshpla- Gostaresh Plastic Co. (021)88102290 len pipe and fitting plastic.com stic.com upto 2000 mm

Producing polyethy- Hemat Co. (021)56542106 [email protected] www.htd.ir len pipe and fitting

Producing polymer Looleh Beton Polymer pcpmc.ir@gmail. conceret pipe for (021)22365572 www.pcpmc.ir Co. com microtunneling and pipe jacking

Producing surge tank info@farapox-shi- www.farapox-shiraz. Farapox Shiraz Co. (071)36319701 and other GRP and raz.com com GRVE equipment

Seite 91 Anhang

Producing rubber Fararub Co. (071)32291918 [email protected] www.fararub.ir parts including O-ring

Supplying pipe Farayand Argham sales@fap-com- www.fap-company. locators and leak (021)88909577 Pardaz Co. pany.com com detection equip- ments

Design and produ- Fanavari Novin Nirou (021)29730000 [email protected] www.fnn-co.com cing water supply Co. eqipments

rezamotifar@ Producing positive Vogelsang Parsian Co. (021)22088333 vogelsang-gmbh. www.vogelsang.info displacement pumps com

ghadirpipe@ Producing corruga- Ghadir Pipe Co. (021)66381437 ghadirpip gmail.com ted pipe and fitting

producing nozzels s.karpasand@ Aram Sanaat Co. (021)66781190 --- in water treatment yahoo.com systems

Design, constructing and commisioning of Absun Palayesh Co. (021)22744155 [email protected] www.absun.ir water and wastewa- ter treatment plants

commercial@ Producing Chlorine Chlorpars Co. (021)88422908 www.chlorpars.com chlorpars.com and derivatives

polymertoos@ www.polymertoos. Producing UPVC pipe Polymer Toos Co. (051)37271606 gmail.com com and fitting

Producing pipe and mpr@oru- www.orumiehesteel. Oroumieh Esteel Co. (021)88245190 fitting in water and miehsteel.com com wastewater

Producing activated info@shimipajoo- www.shimipajoohan. Shimi Pajoohan Co. (021)88996386 carbon and graphit han.com com products

Producing galvani- Merik Co. (021)88708830 [email protected] www.merik.ir zed pipe and fitting

shimiyabeton.co@ www.shimiyabeton. Producing protective Shimiya Beton Co. (021)88535880 gmail.com com coating

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Polymer Golpaygan info@pgproduct. Producing UPVC pipe (021)22695508 www.pgproduct.com Co. com and fitting

shaloodehab@ www.shaloodehab. Supplying disinfec- Shaloodeh Ab Co. 9121159490 ymail.com com tion systems

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Introducing the secretary@awas. latest technology AWAS Co. (021)22852590 www.awas.at at into water and was- tewater industries

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Design and commis- info@manaa-wa- sioning of water and Manaa Water Co. (021)88229563 manaa-water.com ter.com wastewater treat- ment systems

Supplying chemicals tochalshimi@ Tochal Shimi Co. (021)44859719 tochalshimi.com for industrial water gmail.com treatment

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Implementation of Pooshesh Looleh Kpc.co.ir@gmail. (061)36739656 [email protected] protective coating Khuzastan Co. com and linings

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Producing polyethy- Safahan Pars Polymer pps.pipe.co@ www.parspolymer- len pipe, fitting, (021)88201506 Co. gmail.com safahan.com manhole, handhole and tanks

Design and produ- info@sk-germany. www.sk-germany. cing pipe for micro- SCHMIDT KRANZ Co. (021)88199035 com com tunneling and pipe jacking

info@exirtejarat. Supplying dosing Exir Tejarat Co. (021)77955555 www.exirtejarat.com com systems

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www.iranpashco@ Producing polyethy- Iran Pash Co. (021)66505530 www.iranpash.ir yahoo.com len tank

maleki_h_r@ Suppling industrial Nahrab Co. (021)33932812 www.nahrab.net yahoo.com valves

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BEHANTRADING@ WWW.BEHANTRA- Supplying steel pipe Behan Trading Co. (021)88718691 YAHOO.COM DING.COM and fitting

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Producing filter- press, screw press, commercial@ www.pooyafilter. Pouya Filter Group Co. (021)88562024 self prime pump, pooyafilter.com com videometer and waterjet device

bohlulpumps@ www.bohlulpumps. Producing mono Bohlul Pumps Co. (051)35414313 gmail.com com pump and spare part

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Producing Water and Abran Sanat Parsian info@abran-co. (051)35233823 www.abran-co.com sewage connection Co. com fittings

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Producing valves for Mirab Co. (021)88372220 www.mirabco.net water and wastewa- ter industries

Seite 100 inter 3 Institut für Ressourcenmanagement: inter 3 blickt auf rund 20 Jahre erfolgreiche Forschungs- und Beratungstätigkeit im Iran in den Bereichen Wassermanage- ment, Infrastrukturausbau und Umwelttechnologien sowie Capacity Development zurück. Das Team von Wasserwirt- schaftlern, Umweltingenieuren, Betriebs- und Volkswirten hat am Hauptsitz Berlin und der Zweigstelle in Teheran jederzeit ein offenes Ohr für seine Geschäftspartner. Dank der langjäh- rigen partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit iranischen Unternehmen, Behörden, Ministerien sowie Universitäten und zivilgesellschaftlichen Organisationen verfügt inter 3 über profundes Wissen um die Besonderheiten und Herausfor- derungen im iranischen Markt und den Umgang damit, sei es in den Bereichen Daten, Technik und Know-how oder Politik, Kultur und Gesellschaft. inter 3 arbeitet im Iran u.a. im Auftrag von deutschen und iranischen Ministerien, der Weltbank, der GIZ sowie verschiedener Unternehmen der Wasserwirtschaft aus Deutschland und dem Iran.