In the Gorges of the Balkans in Den Schluchten Des Balkan
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IN DEN SCHLUCHTEN DES BALKAN EINE REPORTAGE IN THE GORGES OF THE BALKANS A REPORT Kunsthalle Fridericianum Kassel 30. August – 23. November 2003 Wir waren noch nicht lange geritten, seitdem ich mit „Ich habe es euch gebracht; ich muß gehorchen. Afietde dern auf dessen linken Rand. Die andere Seite des Weges Er stürzte sich auf einen Stock und begann die Gestalt Halef, Omar und Osko in Begleitung der drei Saptijeler kalyn! Allah ßeferinisi chairli eileje – bleibt gesund! bildete das Ufer der Arda. Solange ich hier nicht Spuren des kleinen Hadschi einer eingehenden Besichtigung zu Adrianopel verlassen hatte, da hörten wir Hufschlag hin- Allah gebe euch eine gute Reise“. Bei diesen Worten fand, die besagten, dass die drei Reiter von der Richtung, unterwerfen. Halef aber langte zur Sattelöse und zog ter uns. Wir wandten uns um und erblickten einen Reiter, warf Malhem dem Pferd den Zügel über den Hals, die wir verfolgten, abgewichen seien, konnte ich ziemlich seine Peitsche hervor. der uns im Galopp einzuholen trachtete. Sogleich zügelten machte kehrt und rannte eiligen Laufs davon, nach Edirne sicher sein, die Gesuchten vor uns zu haben. „Kennst du vielleicht dieses Ding hier?“ wir unsere Tiere, um ihn heranzulassen, und erkannten zurück. Es begegneten uns Reiter, schwerfällige Wagen und Der Gefragte warf sich in die Brust und griff an den bald Malhem, den Türhüter Hulams. Er ritt ein schwer Sofort wandte Halef sein Pferd der Stadt entgegen und Fußgänger, doch richtete ich an niemand eine Frage. Da Säbel. bepacktes Pferd, von dem er herabsprang, als uns er- fragte: die Flüchtigen bereits am vorigen Abend hier geritten „Kennst du diese hier, Kleiner?“ reicht hatte. „Soll ich nach, Sihdi?“ waren, konnte keiner der uns Begegnenden sie getroffen Kleiner! Kein anderes Wort hätte Halef so tief be- „Sêlam!“ grüßte er kurz. „Wozu?“ haben. leidigen können. Er holte zum Schlag aus; ich aber drängte Wir gaben ihm diesen Gruß zurück, und auf unsere „Malhem festnehmen und herbringen, damit er deinen Auch an den kleinen Häusergruppen, an denen wir vor- mein Pferd rasch zwischen ihn und den Bedrohten und fragenden Blicke erklärte er mir: Willen erfährt!“ beikamen, hielt ich nicht an, da hier keine Wege ab- warnte: „Verzeih, Effendi, dass ich euern eiligen Ritt unterbreche! „Nein, lass ihn gehen! Wir dürfen keine Zeit versäu- zweigten, die Barud el Amasat hätte einschlagen können. „Keine Übereilung, Halef! Dieser Mann wird mir Mein Herr gebot mir, euch zu folgen.“ men.“ Als wir aber eine kleine Ortschaft erreichten, Ortaköj ge- meine Frage schon beantworten.“ „Weshalb?“ forschte ich. „Was wird da in den Decken und Matten verpackt nannt, von der einige Pfade zur Seite liefen, hielt ich an Ich zog einige kleine Münzen aus der Tasche, zeigte sie „Um euch dieses Pferd zu bringen.“ sein?“ und redete den ersten, den ich traf, an: Dem Sarasträger und wiederholte: „Was hast Du aufgeladen?“ „Das brauchen wir jetzt nicht zu wissen. Wir werden „Sêlam! Gibt es in diesem Ort, den Allah segnen möge, „Also, gibt es hier einen Bekdschi?“ „Lebensmittel und andere Dinge, die ihr vielleicht not- nachsehen, wenn es Abend geworden ist. Nimm du das vielleicht einen Bekdschi ?“ „Gibst du mir das Geld?“ fragte er. wendig brauchen werdet.“ Pferd am Zügel! Vorwärts wieder!“ Der Gefragte trug einen riesigen Sarras an der Seite, „Ja.“ „Wir sind schon für mehrere Tage versehen!“ Der unterbrochene Ritt wurde fortgesetzt. Ich ritt vor- einen fürchterlichen Knüppel in der Rechten, hatte um „Dann her damit!“ erwiderte der Mann kurz und “Trotzdem! Mein Herr glaubte, die Leute, die ihr ver- an, und die anderen folgten. Das geschah, weil ich nach den Fes ein Tuch geschlungen das vor Schmutz starrte, streckte die Hand aus. folgt, könnten von der Straße abweichen. Wenn sie sich Spuren suchen musste, obgleich dies fast aussichtslos schien. und ging barfuss. Er betrachtet mich eine Weile und „Erst die Antwort!“ in die Berge schlagen, so findet ihr nur Futter für Der Weg war zwar keine Straße zu nennen, aber doch schickte sich dann an, diese eingehende Betrachtung die Pferde, für euch aber nichts.“ leidlich belebt. Der kleine Hadschi hatte recht gehabt, als auch über die anderen ergehen zu lassen. „Dein Herr ist sehr gütig. Aber dieses schwer bepackte er sagte, dass hier die Fährte eines Verfolgten nicht so „Nun?“ bemerkte ich ungeduldig. Pferd ist doch nur geeignet, unseren Ritt zu verlangsa- leicht zu entdecken sei wie in der Sahara. Darum richtete „Jawâsch, jawâsch – langsam, langsam!“ mahnte der men.“ ich mein Augenmerk auch nicht auf den Weg selbst, son- Zerlumpte. DANK / ACKNOWLEDGEMENT INHALT / CONTENT Eine Niederlage, die mein Körper in einem nicht vorgesehenen Kampf mit bal- Due to a setback suffered by my body in its unplanned battle with Baltic strep- ESST BALKANIK! / EAT BALKANIK! 7 tischen Streptokokken erlitt, fesselt mich in diesen Tagen an ein Klinikbett. So tococcus, I am currently confined to my hospital bed. Therefore, it is from here Interview René Block / Martin Glaser gilt mein unendlicher Dank für beinahe pausenlose Arbeit in der Endphase von that I would like to express my heartfelt gratitude to the Kunsthalle team for Ausstellungsorganisation und Katalog dem Kunsthallenteam; namentlich Regina their untiring efforts in the final phase of the organisation for the exhibition and ALBANIEN / ALBANIA 12 Bärthel, Barbara Heinrich, Barbara Toopeekoff und Winfried Waldeyer sowie den the catalogue: namely, Regina Bärthel, Barbara Heinrich, Barbara Toopeekoff Der A-Faktor oder: Die neuen Proleten der Kunstszene Mitgliedern der Kuratorenwerkstatt 2003 des Fridericianum, Nikola Dietrich, and Winfried Waldeyer, together with the members of the Fridericianum’s The A-Factor or: The New Prolets of the Art-World Birgit Eusterschulte und Nataˇas Petreˇins sowie der Rave Stipendiatin Nataˇas Curator Workshop 2003, Nikola Dietrich, Birgit Eusterschulte, and Nataˇas Edi Muka Ili´,c die dieses Projekt in allen Phasen intensiv begleitet haben. Sie waren wäh- Petreˇins as well as the Rave scholarship holder Nataˇas Ili´,c who have been rend meiner Abwesenheit in ständigem Kontakt mit den Künstlern und unseren intensively involved in the project throughout all its phases. During my absence, BOSNIEN / BOSNIA 14 Partnern in den verschiedenen Balkanländern: Ruxandra Balaci, Sokol Beqiri, they have been in permanent contact with the artists and our partners in the Bosnien – In den Schluchten des Balkan Dunja Blaˇez vi´,c Iara Boubnova, Petar C´ukovi´,c Branislav Dimitrijevi´,c Katerina various Balkans countries: Ruxandra Balaci, Sokol Beqiri, Dunja Blaˇez vi´,c Iara Bosnia – In the Gorges of the Balkans Gregos, Vasif Kortun, Erden Kosova, Shkëlzen Maliqi, Edi Muka, Zoran Petrovski Boubnova, Petar C´ukovi´,c Branislav Dimitrijevi´,c Katerina Gregos, Vasif Kortun, Dunja Blaˇez vic´ und Erzen Shkololli. Erden Kosova, Shkëlzen Maliqi, Edi Muka, Zoran Petrovski and Erzen Shkololli. BULGARIEN / BULGARIA 16 Danken möchte ich des weiteren Marius Babias und Bojana Peji´c für viele In addition, I would also like to express my gratitude to Marius Babias and Bojana Zeitgenössische Bulgarische Kunstszene heute wesentliche Hinweise, Biljana Tomi´c und Herwig Kempf als Leiter des Goethe Peji´c for their many invaluable tips and their advice, and to Biljana Tomi´c and – Schritte zur Positionsbestimmung Instituts Belgrad für die Einladung an dem Projekt „Bound / Less Borders“ mit- Herwig Kempf, the Director of the Goethe Institute in Belgrade, for the invitation Bulgarian Contemporary Art Scene Today arbeiten zu können. In diesen Dank einschließen möchte ich ferner Hortensia to participate in the project “Bound / Less Borders“. Further thanks must also – Motions of Validitation Völckers von der Kulturstiftung des Bundes in Halle und Ursula Zeller vom In- go to Hortensia Völckers from the Halle-based Cultural Foundation of the Fede- Iara Boubnova stitut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart für die finanzielle Unterstützung ral Government and to Ursula Zeller from the Institute for Foreign Relations in dieses umfangreichen Balkanprojektes. Stuttgart for their generous financial support of this large-scale Balkans project. GRIECHENLAND / GREECE 18 Zeitgenössische Kunst in Griechenland Aber all dieser Dank wäre vergebens, hätten nicht die Künstler in ihrem Enthu- Yet all this gratitude would count for nothing were it not for the enthusiasm of Contemporary Art in Greece siasmus für dieses Projekt so viele wunderbare neue Arbeiten beigetragen. the artists who have contributed to this project with many wonderful new works. Katerina Gregos René Block KOSOVO / KOSOVA 21 Kassel, 16. August 2003 Das verdammte Land der Krähen The Damned Land of Crows Shkëlzen Maliqi Die Kunsthalle Fridericianum dankt allen Leihgebern / Weiterhin danken wir folgenden Personen, Institutionen und Firmen / KROATIEN / CROATIA 23 Warm gratitude is due to all lenders: we also thank the following persons, institutions and companies: Zeitgenössische Kunst in Kroatien Contemporary Art in Croatia Muzeul National de Arta Contemporana, Bukarest / Bucharest Zdenka Badovinac, Ljubljana Nataˇas Ilic´ Museum of Contemporary Art, Skopje Emre Baykal, Istanbul Museum für Moderne Kunst Stiftung Ludwig (MUMOK), Wien / Vienna Ana Devi´,c Zagreb MAZEDONIEN / MACEDONIA 25 EC Kassel Huskies und / and Joe Gibbs Zeitgenössische Kunst in Mazedonien Flick Collection Fulya Erdemci, Istanbul Contemporary Art in Macedonia Sammlung / Collection Prodromos Emfietzoglou, Athen / Athens Melih Fereli, Istanbul Zoran Petrovski Sammlung / Collection Dimitris Gigourtakis, Athen