eLexikon Bewährtes Wissen in aktueller Form Seite 59.533, Illyrische Halbinsel - Ilok [unkorrigiert] Internet: https://peter-hug.ch/59_0533

Main forlaufend 531 trieben, in die äußersten Winkel der Halbinsel ge- drängt worden seien. Die Römer kämpften bereits seit dem 3. Jahrh. v. Chr. mit den I.; deren end- liche Unterwerfung gelang erst dem Octavian in den I. 35-33 v. Chr. (Vgl. Zippel, Die röm. Herrschaft in Illyricn bis auf Augustus, Lpz. 1877.) - Gegenwärtig ist der illyr. Volksstamm bis auf einen schwachen^ttberrest, die Albanesen (s. d.), aus- gestorben, linfel (s. d.). Illyrische Halbinsel, foviel wie Balkanhalb- Illyrische Litteratur, s. Kroatische Litteratur. Illyrismuci, die national-polit. Bewegung un- ter den Südslawen, die durch den kroat. Schrift- steller und Parteiführer Ljudewit Gaj (s. d.) 1835 hervorgerufen wurde zu dem Zweck, emerfeits das kroat. Volk aus feiner Vereinzelung, in der es nicht im stände war, eine höhere Stufe nationaler Bil- dung zu erreicken, zu befreien, andererseits, um dem ganzen südslaw. Stamme des «illyrischen» Dreiecks eine gemeinsame Schriftfprache zu sckaffen, wofür Gaj den südserb. (Herzegowiner) Dialekt wählte. Die Bewegung ging auf das polit. Ge- biet über und kam hier mit dem Magyarismus in Widerstreit, der 31. Mai^1842, 9. Dez. 1813 und "9. Juli 1845 zu blutigen Straßenkämpfen in Agram führte. Es waren Vorfpiele der Kämpfe von 1848 -49. Die Bezeichnung der Litteraturfprache als »illyrifch» ist nicht mehr üblich. - Vgl. Geschichte des I. (mit Vorwort von Wachsmuth, Lpz. 1849); iPicot) 1^63 s6ld63 ä'IIonFris (Prag und Par. 1874). (S. Kroatiscbe Litteratur.) . 1) Linker Nebenfluß der , entsteht auf der Nordfeite des Thüringerwaldes bei dem Dorfe Stützerbach aus der Vereinigung dreier Waldbäche: dem (von der Schmücke), dem (vom Finsterberge) und der . Das ver- einigte Verawasser durchfließt den fchönen Mane- bacher Grund, tritt bei Ilmenau aus dem Gebirge und mündet nach einem 120 km langen Lauf bei Großheringen in die Saale. Das Thal ist meist von waldigen Anhöhen eingeengt und bildet höchst an- mutige Partien, fo besonders in der Umgebung von Berka (s. d.). Der Park zu Weimar und der zu Tiefurt verdanken der I. einen großen Teil ihrer Reize. - 2) I., rechter Nebenstuß der Donau in Oberbayern, entspringt nördlich von Altomünster und fließt nach NW., dann nach N. und mündet bei Vohburg. Ilmatar, Name des 330. Planetoiden. Ilme, Fluß in der preuß. Provinz Hannover, entspringt im ^ollingerwald und mündet unterhalb Einbeck links in die Leine. Ilmebahn, s. Braunschweigische Eisenbahnen und Deutsche Eisenbahnen 11 (Bd. 4, S. 1000). Ilmenau (Elmenau), linker Nebenfluh der Elbe, entspringt auf der Lüneburger Heide aus mehrern Bächen, die bei Vodenteich den 'Namen I. annehmen, und mündet, 105 km lang, bei Hoopte. Sie ist von Lüneburg an schiffbar. Ilmenau, Stadt und Kurort im 1. Verwal- tungsbezirk Weimar des Großherzogtums Sachsen, in einem Hochthale der Ilm, in 473 m Höhe, an der Nordfeite des Thüringerwaldes und an der Linie Neudietendorf-I. (37,4 kui, von Plaue an Neben- bahn) der Preuß. ^taatsbahnen und der I.-Groh- breitenbacher Eisenbahn (19,i km, Nebenbahn), ist Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Eisenack), eines Rechnungsamtes, Vergamtes und einer großherzog- lich sächs. Prüfungsanstalt für Thermometer und Glasmstrumeme unter Kontrolle der Physikalisch- technifchen Reichsanstalt in Charlottenburg, hat (1890) 6508 (3156 mannt., 3352 weibl.) E., Postamt erster Klasse, Telegraph mit Zweigstelle, zwei Kirchen, Denkmal von Friedr. Hofmann, Realschule, Bürger- schule, staatliche Gewerbeschule, Mädchenpensionat', Fabrikation von Porzellan, Papiermachswaren, Terralithfiguren,Buch-und Steindruckfarben,Hand- fchuhen, Puppen und Spielwaren, ferner zwei Glas- hütten, Glasinstrumentenfabriken (Thermometer, Barometer, chem. und Physik. Geräte), Gerberei und Leimsiederei. An Stelle des Bergbaues auf silberhaltigen Kupferschiefer werden nur noch Braun- stein, Flußfpat, Schwerfpat und Steinkohlen ge- wonnen. I. ist ein in rafcher Entwicklung begriffe- ner Badeort; 1838 wurde eine Kaltwasserheilanstalt gegründet, zu der 1851 Kiefernadelbäder gekommen sind; 1866 wurde ein neues Badehaus erbaut für Kaltwasserkuren, Kiefernadelbäder, künstliche Mine- ral- und elektrifche Bäder, 1891 eine Wasserheil- anstalt, Sanatorium für Nervenkranke (1893: 5500 Kurgäste). Südwestlich über I. erhebt sich der Kick'elhahn (s. d.). I. gehörte einst den Grafen von Käfernburg. Die Burg I. wurde 1290 auf Be- fehl Kaifer Rudolfs von Habsburg zerstört. Der Ort gehörte 1343-1585 zur Grafschaft Henneberg und seit 1660 zu Sachsen-Weimar. - Vgl. Fils, Bad I. und seine Umgegend (4. Aufl., bearb. von Preller, Hildburgh. 1886); Lausch, I. und seine Umgebung (2. Aufl., Gotha 1883); Eckardt, Histor.- stati'st. Beschreibung der Stadt I. (Ilmenau 1891). Ilmenische Berge, s. Ural (Gebirge). Ilmenit, Varietät des Titaneisenerzcs (s. d.). Ilmenlum, ein Gemenge von Niobium und Tantal, das zeitweilig für ein besonderes Element gehalten wurde. Ilmenfee, See im russ. Gouvernement Nowgo- rod, 18 m über dem Finnischen Meerbusen, 918,5 groß. Seine größte Ausdehnung beträgt von O. nach W. 48, von N. nach S. 39,5 ^m; der Umfang 198,4

Seite 1 / 2 eLexikon Bewährtes Wissen in aktueller Form Seite 59.533, Illyrische Halbinsel - Ilok [unkorrigiert] Internet: https://peter-hug.ch/59_0533 km. Die Ufer sind meist niedrig, zum Teil sumpfig. Das Wasser ist trübe, nirgends sehr tief. Hauptzuflüfse sind im N. die Msta (413,9), im S. der Lowat (497,i), im W. der Echelon (249,9 lim); den Abfluß zum Ladogasee bildet der Wolchow (229,4 km). Sehr ergiebiger Fischfang wird be- sonders im Winter betrieben, wobei sich die Teil- nehmer zu Genossenschaften Im Sommer gehen Dampfschiffe von Nowgorod über den I. durch den Lowat und dessen Nebenfluß Polist nach der Stadt Staraja Russa. Durch die Msta ist der I. mit dem Kanalsystem von Wyschne- Wolotschok verbunden. Ilminster, Stadt in der engl. Graffchaft Somer- fet, 23 km im S^O. von Bridgewater, am Chard- kanal und an der Taunton-Chard-Eifenbahn, hat (1891) 3281 E., Handel mit Malz und Leder und Fabrikation von Seidenwaren und Handschuhen. Ilok, auch Ujlak, ursprünglich Wylak, polit. Gemeinde und Hauptort des Stuhlbezirks I. (22336 E.) im Komitat Syrmien in Kroatien-Sla- wonien^rechts an der Donau, am Fuße der Fruska- Gora, Station der Donau-Dampfschiffahrts-Gesell- schaft, ^itz eines königl. Bezirksgerichts, hat (1890) 7273 meist kalh. kroat. E., Post, Telegraph, ein Franziskanerkloster mit dem Grabe des heil. Fran- ziskus von Kapistran; Seidenzucht, Fischerei, Schiff- fahrt fowie Handel mit Wein, Borstenvieb, Brannt- wein (Slibowitz) und Dörrobst. Der früher bedeu- tende Weinbau ist durch die Reblaus vernichtet. 34*

Quelle: Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910; Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896;9. Band, Seite 531 unkorrigiert [Suche = 59.533] im Internet seit 2005; Text geprüft am 30.7.2007; publiziert von Peter Hug; Abruf am 23.9.2021 mit URL: Weiter: https://peter-hug.ch/59_0534?Typ=PDF Ende eLexikon.

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