www.oefol.at Nr. 3/2009

OrientierungDas Magazin des Österreichischen Fachverbandes für Orientierungslauf

Österreichs Damen sind ­Staffelweltmeister! Viele tolle Erfolge unserer Mountainbiker bei WM, EM und JWOC

Erfolgreiche Jugend OL-Weltmeisterschaft Robert Merl Jugendeuropameister, Schweizer dominieren, fünf Österreich viertbeste Nation. Finalplätze für Österreich. Preis: 6,– Euro Preis: Inhalt Der Präsident berichtet

4 MTB-O: WM in Israel – heißes Wetter – war wirklich ein heißer Sommer. Nach den vielen Erfolgen unserer heiße Wettkämpfe Sportler im Frühjahr konnten wir uns bei der EYOC in Kapaonik/ DAS Serbien über den Jugendeuropameistertitel von Robert Merl auf der 7 MTB-O: EM und JWOC in Dänemark – Langstrecke freuen. Die Mädchen Anna Simkovics, Lisa Pacher und Anja Arbter acht Medaillen für Österreich ­erreichten Bronze in der Staffel. Äußerst erfolgreich verlief die MTB-O-WM in Israel für unseren Verband. Den 10 Jugendeuropameisterschaft: Weltmeistertitel in der Staffel holten Elisabeth Hohenwarter, Sonja Zinkl und Michaela Tolle Leistungen unserer Jugendlichen Gigon. Silber bekamen Michaela Gigon auf der Mitteldistanz und Sonja Zinkl auf der 12 Juniorenweltmeisterschaft in den Dolomiten Langdistanz. Bronze im Sprint gab es für Michaela. Dazu erhielten Sonja für ihren 4. Platz im Sprint und unsere Herrenstaffel Tobias Breitschädel, Bernhard Schachinger 13 Weltmeisterschaft in Ungarn: und Andreas Rief für den 6. Platz Diplome. Fairness ein wichtiges Thema Bei der OL-Weltmeisterschaft im August in Ungarn konnten Gernot Kerschbaumer (17.) und Wolfgang Siegert (44.) das Finale in der Mitteldistanz erreichen. Im Sprint- 17 Thermenland Open in Fürstenfeld Finale wurden Gernot 23. und Ursula Kadan 30. 18 MTB-O: Österreichische Meisterschaften Die OL-WM zeigte, dass unser Sport anders ist als andere Sportarten. Wir haben im Sprint sogar in den Regeln, dass jeder Läufer verpflichtet ist, bei Verletzung eines anderen Foto: Kurt Fesselhofer Kurt Foto: Läufers zu helfen. Als sich bei der WM-Staffel der führende Schwede Martin Johansson 19 Kurzberichte aller Art verletzte, brachen drei Läufer mit Medaillenchancen ihren Lauf ab und leisteten Hilfe. 22 Pressesplitter Weltmeister war einer der drei Läufer und schrieb: „I am not doing for the medal ceremonies; I am doing that mostly for emotions. And, thanks 24 Sportpsychologie: to Martin, I got more adrenalin that day than in any other WOC races. I guess I’ll re- Das Drehbuchkonzept von Thomas Bührer member that day a long time.”

Zeichnung: Hilde Bernaschek Bei uns in Österreich bekomme ich oft den Eindruck, dass der OL nur wegen der 26 Erste Hilfe bei OL-Verletzungen Medaillen betrieben wird. Möglicherweise verzerren Beiträge im Diskussionsforum und zu behandelnde Proteste jenes Leitbild, das ich im OL habe, nämlich Freude an sport­ 28 Verletzungsprophylaxe: Der Österreichische Fachverband für Kräftigungsübungen für den Rumpf licher Aktivität in der Natur und das Treffen von Freunden. Orientierungslauf wird gefördert aus Mitteln des In der letzten Vorstandssitzung wurde ein „Leitbild Leistungssport“ beschlossen. Ich 30 Trainingstipps: kann mich mit diesem Leitbild nicht identifizieren und es erschwert auch die Arbeit des Postenschwierigkeit einschätzen ÖFOL-Präsidenten. Beispiel: Dieses Leitbild schreibt die Ausschreibung der Funktionen der Kaderverantwortlichen und Trainer als Grundprinzip vor. Mit international erfolg- 31 Aus dem Verband reichen Trainern wird bei der WM verhandelt; ich habe mit „meinem“ Wunschtrainer 32 Termine Gespräche geführt, ein Engagement ist aber unter den gegebenen Bedingungen derzeit nicht möglich. Als ehrenamtlicher Präsident mit über 40 Jahren Erfahrung als Läufer und nationaler Impressum: Orientierung – Das Magazin des Österreichischen Fachverbandes für Orientierungslauf. Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Österreichischer Fachverband für Orientierungslauf (ÖFOL), A-1040 Wien, Prinz-Eugen-Straße und internationaler Funktionär habe ich in der ablaufenden Funktionsperiode versucht, 12. Telefon: (01) 505 03 93. E-Mail: [email protected]. Chefredakteurin: Traude Fesselhofer ([email protected]). Mitarbeiter dieser Ausgabe: Ingrid Adenstedt, Roland Arbter, Ernst Bonek, Tobias Breitschädel, Markus Buchtele, Florian Elstner, Roland Fesselhofer, Christian Gigon, Michaela Gigon, Erich Göschl, Agnes Harreither, Kevin Haselsberger, Thomas Hlosta, Lisi Hohenwarter, Margit Huber, Ursula Kadan, Markku Kemppainen, Bernhard Koiser, Günter Kradischnig, Karin dem OL in Österreich ein Profil zu geben. Unsere Erfolge im sportlichen Bereich, die Leonhardt, Thea Lillehov, Alois Mair, Gerald Mayrhofer, Robert Merl, Hannes Pacher, Lisa Pacher, Guni Palme, Wolfgang Pötsch, Richard Schuh, Georg Sengstschmid, Erik Simkovics, Henrik Sulz, Klaus Wallas. Layout: Hans Ljung. Litho: internationale Anerkennung, hervorragend durchgeführte Wettkämpfe, die nunmehrige Martin ­Jandrisevits. Druckerei:­ ­Niederösterreichisches Pressehaus, A-3100 St. Pölten, Gutenbergstraße 12. Anzeigenverwaltung: ÖFOL-Sekretariat, A-1040 Wien, Prinz-Eugen-Straße 12, Telefon (01) 505 03 93, ([email protected]). Erschei- nen: vierteljährlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Jahres-Abo-Preis: 20,– Euro. Einzelpreis: 6,– Euro. Verbreitung des OL in allen Bundesländern, ein funktionierendes Sekretariat, unsere Coverfotos: Großes Foto: Unsere „Golden Girls“ (© Gigon). Links oben: Lisi Hohenwarter (© Dan Chissick). Links Mitte: Michaela Gigon (© Dan Chissick). Links unten: Sonja Zinkl (© Dan Chissick). Unten links: Robert Merl mit dem Team- Medien www.oefol.at und „Orientierung“, eine funktionierende Diskussionskultur, OL- Maskottchen (© Roland Arbter). Unten rechts: Medaillensammler – und Simone Niggli (© Photopress). Karten mit hohem Standard und eine steigende Mitgliederzahl zeigen, dass in den letz- ten Jahren erfolgreich und professionell gearbeitet wurde. So wurden heuer z. B. für das Sonderprojekt „Kartenentwicklung“ erhebliche Mittel vom Sportministerium freigege- ben. Leider durfte ich bei der Wahl vor zwei Jahren mein Team nicht aussuchen und werde von Beginn meiner Präsidentschaft an mit Angriffen konfrontiert. So ziehe ich die Konsequenz und werde bei der ÖFOL-Mitgliederversammlung am 21. November nicht zur Wahl antreten. Bei der Tagung der IOF-Präsidenten-Konferenz wurde ich wieder in die Arbeits- gruppe Europa gewählt. Als Vereinsfunktionär gibt es genug zu tun. – Und als Vater von zwei erfolgreichen Orientierungsläufern werde ich auch in Zukunft darauf achten, dass Freude, Freunde und Gesundheit weiter im Leitbild Orientierungslauf Vorrang haben und die Grundlage für sportliche Erfolge sind.

Erich Simkovics, Präsident des ÖFOL

2 Orientierung » Nr. 3/2009 Orientierung » Nr. 3/2009 3 Doppel-Weltmeister 2009 Adrian Jackson (AUS) (oben) Christian Gigon, schnellster Österreicher bei der Mitteldistanz (links) Ben Shemen, Israel, 8. bis 16. August 2009 Langdistanz Damen, Karte Eshtaol, verkleinert (Original 1: 20.000) 1. Christine Schaffner (SUI) 91:11 2. Sonja Zinkl (AUT) 93:00 Die heißeste MTB-O-WM 3. Hana Bajtošová (SVK) 93:07 5. Michaela Gigon (AUT) 94:24 Foto: Gutmann Foto: Fotos: Dan Chissick

August 2009 im Heiligen Land: der Hitzeresistenz waren an diesem Tag 6er, der eine Eintrittskarte für die Siegereh- son (AUS) und Lasse Brun Pedersen (DAN), Nicht nur aufgrund der Temperatu- aber auch richtig gutes Orientieren und rung bedeutete. Erfreuliches Detail am Ran- die sich einen harten Kampf um den Welt- exzellente MTB-Technik gefragt. Denn ein de: Sogar die zweite Staffel der Österreicher meistertitel lieferten, den der Australier ren geht die heurige MTB-O-WM in WM-Rennen, in dem beides, MTB-Tech- (Kevin Haselsberger – Christian Gigon – knapp für sich entscheiden konnte. Andi die Geschichte ein. Aus österreichi- nik und Orientierungstechnik so sehr ge- Dietmar Dörfler) schaffte es auf den guten Rief kam mit der anspruchsvollen ersten scher Sicht ging es auch sonst fordert war, gab es bis jetzt noch nicht. 13. Rang. Hälfte des Kurses hervorragend zu Recht. heiß her. Von Christian Gigon Hitze hin oder her – wer hier gewinnen Die Damen waren im österreichischen Danach musste er der Hitze etwas Tribut wollte, der musste sowohl mit Bike als MTB-O-Sport schon immer das starke Ge- zollen und fiel vom vierten auf den elften auch mit Karte richtig gut umgehen schlecht. Wer genau erfahren möchte, wie Rang zurück – noch immer das beste Re- en ersten Blick auf das WM-Gelände ­können. Bei den Herren war es Torbjörn es dazu kam, dass unsere MTB-O-Ladies sultat, das ein österreichischer Herr bisher Dkonnten die Teilnehmer noch aus Gasbjerg (DAN) der beides und auch die ab sofort die „Golden Girls“ sind, der liest an einer MTB-O-WM erreichen konnte. dem klimatisierten Flugzeug machen. Hitze im Griff hatte. Bei den Damen den Kommentar von Michi Gigon. Es sei Bernhard Schachinger und Tobias Breit- Sprint-, Mittel- und Staffel-Gelände lagen sprach die Zielsprecherin schon von einem nur soviel gesagt: Der Rennverlauf war schädel rundeten das Ergebnis mit zwei nämlich direkt in der Einflugschneise des Sieg von Michi Gigon. Schlussendlich nichts für Herzinfarktpatienten. weiteren Top-20-Platzierungen ab. Tel Aviv’er Flughafens. Bei so kühlen Tem- wurde es dann Silber, denn Gold ging an Michi Gigon ist zwar als „Langsam- peraturen bekamen sie das WM-Gelände Marika Hara (FIN). Aber der Grundstein Sprint im biblischen Landschaftspark Starterin“ bekannt, auf den ersten beiden aber nicht mehr zu Gesicht. Beim Model- für eine erfolgreiche WM aus österreichi- Auch wenn ein künstlich angelegter Bibel- Posten des Sprintbewerbes verlor sie aber Event war es schon 15 Grad wärmer, und scher Sicht war gelegt. Denn dies war nur park als Kulisse für den Sprintbewerb etwas mehr Zeit als gewöhnlich und lag das interessante Terrain sorgte noch zu- der erste Streich … diente, zum Beten blieb den Wettkämp- nur auf dem 29. Rang. Die folgende Auf- sätzlich dafür, dass einem warm ums Herz fern keine Zeit. Wer nicht von der ersten holjagd ist für einen Sprintbewerb außer- wurde. … und der zweite folgt sogleich: Staffel Sekunde an seine gesamte Aufmerksam- gewöhnlich. Die letzte Konkurrentin, die

Die österreichischen Herren kratzen im keit der Karte schenkte, war hier chancen- Michi „virtuell überholen“ konnte, war Dan Chissick Foto: Mitteldistanz – der Weg Pool Staffelbewerb schon lange an der magi- los. Am besten schafften das Adrian Jack- Sonja Zinkl. Und wieder einmal verdräng- Bernhard Schachinger beim Qualifikationrennen Foto: Dan Chissick Foto: Tobias Breitschädel beim Langdistanzrennen ist das Ziel schen Grenze des 6. Platzes, der notwendig Egal ob OL oder MTB-O, die Quarantäne ist, um ein Diplom zu erringen. Bei Europa- für die früh Gestarteten im Ziel zählt sel- meisterschaften ist dies schon geglückt. ten zu den Lieblingsbeschäftigungen der Aber bei einer Weltmeisterschaft wurde die Athleten. Diesmal war es ein Privileg, im 6er-Schallmauer noch nicht durchbrochen. Ziel zu warten, bis der Letzte gestartet Die Zielsetzung für 2009 war also klar. In war. Die von Stunde zu Stunde steigenden der Besetzung Tobias Breitschädel – Bern- Temperaturen ließen sich viel leichter im hard Schachinger – Andreas Rief wurde das Swimmingpool des Zielgeländes aushal- Ziel, Platz 6, in Angriff genommen. Und die ten. So manch einer, der das Glück hatte, erfreuliche Nachricht: Zu keinem Zeitpunkt nicht am Schluss des Feldes in der Gruppe des Rennens lagen die österreichischen

Foto: Ilan Shacham Foto: der besten zehn der Weltrangliste starten Herren hinter dem Traumziel zurück: Am Karolina Mickeviciute Foto: Michaela Gigon Fotos: Andreas Rief auf der Mitteldistanz zu müssen, nutzte diese Chance. Neben Schluss gab es dann genau den erhofften Auch Spaß muss sein! Auch Sightseeing in Jerusalem stand auf dem Programm (Felsendom und Grabeskirche)

4 Orientierung » Nr. 3/2009 Orientierung » Nr. 3/2009 5 Konzentriert unterwegs: Sonja Zinkl te sie ihre Staffelkollegin vom Podium. So in der Millionen-Show vor.]. Nein, es war konnte Michi Gigon ihren Medaillensatz Sonja Zinkl, von der ich spreche. Nach ih- bei dieser WM mit Bronze komplettieren rer hervorragenden EM in Dänemark ist und für Sonja Zinkl gab es nur den un- sie nun endgültig in der Weltspitze ange- dankbaren vierten Platz. langt. Mit Langdistanz-Silber hinter der Schweizer Titelverteidigerin Christine Langstrecke: Diesmal keine Medaille Schaffner gehört sie nun definitiv zur ab- für Michi Gigon. ABER … soluten „Crème de la Crème“ im MTB-O- Foto: Gigon Foto: … das heißt noch lange nicht, dass es kei- Sport. Michi Gigon schloss die WM mit Das EM-Team: Tobias Breitschädel, Bernhard ne Medaille für Österreich gab. Denn auch Platz 5 ab – für sie das „schlechteste“ Er- Schachinger, Andreas Rief, Christian Gigon; Michaela Tobias Breitschädel ist ja ein Podiumsplatz gebnis des Jahres bei einer WM oder EM. Gigon, Lisi Hohenwarter, Sonja Zinkl und Betreuer Iain zuzutrauen – allerdings leider nicht an die- Bei allen anderen sieben Wettkämpfen gab Rochford (oben) sem Tag. Als bester österreichischer Herr es immer Gold, Silber oder Bronze. Bei so Tobias Breitschädel, Vize-Europameister belegte er den 18. Rang. Leider war es auch einer Bilanz könnte sogar Simone Niggli auf der Mitteldistanz (links) nicht die lange auf Medaillenkurs liegende neidisch werden. Sonja Zinkl, Vize-Europameisterin Lisi Hohenwarter. [Anm.: Als Autor kom- Ergebnisse, weitere Fotos und Kurzvideos: auf der Langdistanz (rechts) me ich mir fast schon wie Armin Assinger http://www.nivut.org.il/mtbo/ • Sprint-Europameisterin 2009 Foto: Karolina Mickeviciute

Foto: Paul Grün Paul Foto: Michaela Gigon (Rechts unten) Foto: Paul Grün Foto: Gigon Das Staffelrennen aus der Sicht von Michaela Gigon MTB-O-EM Dänemark, 22. bis 28. Juni 2009 Nach diversen Bronzemedaillen bei den letzten MTB-O-Großbewerben durften wir uns ja bei der EM in Dänemark über eine Silbermedaille freuen. Aber wir hatten Gold A star is born gerochen – die Finninnen waren in Dänemark nur 23 Sekunden vor uns ins Ziel gefahren. Mit einem Rucksack voller Erwartungen reist das Nationalteam isi startete wie immer als Erste und kam zum ersten Mal bei schen einer halben Minute und Minute vor mir lag, je nachdem, Ende Juni in den Norden, um mit 19 anderen Nationen um die heiß Leiner WM mit einem wirklich guten Rennen als Zweite aus wessen Aussagen man trauen wollte. Fahrerisch war das wohl begehrte erste Medaillentranche des Jahres zu kämpfen. Es ist ein dem Wald. Als sie mir im Ziel erzählte, dass sie das Gefühl hatte, kaum auf die physisch stärkste Fahrerin im ganzen Feld aufzuho- großer Rucksack, war doch die letztjährige EM in Litauen die immer die längsten Gabeln gehabt zu haben, stieg die Hoffnung len und Gabel erwartete ich auf der Schlussschleife auch keine erfolgreichste in der Geschichte des ÖFOL. Von Tobias Breitschädel natürlich weiter. Das Gefühl hatte sie nicht getrogen, die Gabeln mehr. Ich wurde trotzdem etwas nervös und versuchte, diese waren sehr unterschiedlich lang und Lisi hatte immer die absolut letzten paar Posten noch auf Nummer sicher anzufahren. längsten erwischt. Leider gelang Sonja nicht gerade ihr bestes Auf dem Weg zum letzten Posten hörte ich plötzlich Leute ie EM wird von uns im Sprint gleich Rennen und sie fiel auf den 5. Gesamtrang zurück. schreien. Nicht nur Österreicher, sondern auch die Schweizer Dmit einem lauten Paukenschlag eröff- Als ich startete, dachte ich mir: „Eine Medaille sollte sich aus- feuerten mich lautstark an. „So feuert man keinen Zweiten an, net. Besser gesagt mit zwei. Eigentlich ist‘s gehen, aber Gold wohl kaum mehr.“ ich muss wohl Erste sein“, kam mir in den Sinn. Als ich sogar eine ganze Hymne, die da bereits am Mit Tschechien 2 und Litauen im näher kam, bestätigte sich die Vermutung, ich drehte ersten Wettkampftag unsere Kehlen stra- „Packerl“ verließ ich das Zielgebiet mich nochmal um, sah, dass niemand kam, brauch- paziert. und fuhr gleich bei der ersten Ab- te ewig um den Posten zu stempeln, denn das zweigung in die falsche Richtung. Emit wollte nicht rein, aber es war egal – Sprint Doch diese 20 Sekunden sollten der und ab ins Ziel, wo meine überglück- Ein Wald, wie für diesen Wettkampf ge- einzige Fehler des ganzen Rennens lichen Teamkolleginnen mich emp- schaffen. Schnell und schwer. Michi lässt bleiben. Schon beim zweiten Pos- fingen. Fernsehkameras umringten sich nicht lumpen, packt einen Traumlauf ten sah ich die auf Silber- und Bron- mich, aber eigentlich wollte ich erst aus und düpiert die Konkurrenz mit fast zekurs liegenden Fahrerinnen aus meinen Chip auslesen, um sicher- einer Minute Vorsprung. Was wir erst spä- Tschechien und der Schweiz. Of- zugehen, dass ich wirklich alles ter erfahren: Der Bahnleger hatte die Stre- fensichtlich hatten wir alle drei die richtig gestempelt hatte. Denn auch ckenlänge nach Michis Kilometer-Schnitt gleichen Gabelungen, ich kam bei- auf der Mittelstrecke war ich schon vom April-Trainingslager entworfen und den immer näher, hatte beim sechs- als Siegerin gefeiert worden, nur schneiderte somit den Lauf perfekt auf sie ten Posten beide überholt und somit um nach dem Auslesen festzustel- zu, ein Maßanzug sozusagen. Herren? alle zwei im Nacken. Nach dem len, dass ich doch „nur“ Zweite Berni als Bester auf Rang 20. Wie letztes nächsten Anstieg waren die beiden war. Jahr verpatzt Tobias trotz guter Form das weg. Eine andere Gabel konnten sie Aber Ende gut – alles gut. Alle Auftaktrennen, verliert durch Konzentra­ wohl nicht haben, denn der nächste Posten richtig gestempelt. Ksenia tionsfehler nicht nur wichtige Zeit, son- Posten war der Funkposten. Gute hatte sich auf der doch gegabelten dern auch seinen nur acht Monate lang Nachrichten für mich, denn so Schlussschleife verfahren und getragenen Titel. Doch wer klopft schon wusste ich, dass ich Zweite war. Christine Schaffner mit einer guten mal leise am Podest an? Die Zinkl Sonja. Da war dann nur noch die Russin Taktik („Ich hab die Ksenia bei einer Sie verpasst als Vierte ihre erste Einzelme- Ksenia Chernikh vor mir. Die hatte Kreuzung stehen gesehen und ge- daille um nur sechs Sekunden. ich zwar auch schon beim 7. Posten wartet, bis sie – in die falsche Rich- Aldershvile, 1: 7.500/2,5 m; gesehen, aber da lag sie doch noch tung – weggefahren ist, und bin Mitteldistanz Sprint Damen ein Stück vorne. Beim Zuschauer- dann erst weitergefahren.“) noch Ein langgestreckter Wald, wie er unter- 1. Michaela Gigon posten hörte ich, dass Ksenia zwi- Silber für die Schweiz geholt. schiedlicher nicht sein könnte. Die erste 3. Hana LaCarbonara Hälfte ist aufgrund der technischen Ein-

6 Orientierung » Nr. 3/2009 Orientierung » Nr. 3/2009 7 fachheit rigoros mit Vmax zu absolvieren. lieren des Gegners. Nach dem Kartenwech- aequo mit Pedersen mit Silber seine zweite Langdistanz Nach der ersten Zieldurchfahrt und dem sel (Posten 22) nimmt der Russe die östliche EM-Medaille. Die Damen? Michi radelt Flach. Schnell. Jemand brennt am helllich- Passieren restlos überforderter Strecken- Route um den kleinen See, zieht wieder „unspektakulär“ zur Bronzenen, aber wer ten Tag ein Feuerwerk ab. Sie ist vom Start posten geht’s dann ans Eingemachte. Wie davon. Doch der Henndorfer kontert und nestelt da schon wieder am Podest herum? weg nie schlechter als 2., liegt diesmal so- ausgewechselt präsentiert sich Tobias, der überholt den Russen bei Posten 27 durch Die Zinkl Sonja führt bis Posten 5, ein Ka- gar bis zum 19. von 25 Posten in Führung! nach einer kompromisslosen Fahrt im ers- eine saubere Route. (Anmerkung: Dieser pitaler beim Zwölfer kostet sie jedoch eine Erst zwei Fehler am Schluss (22. und 24.

ten Teil nach dem 14. Posten österreichisch- Posten kostete L.B. Pedersen die Goldme- volle Minute. Als Dank gibt’s wieder ein Posten) eröffnen der Russin Mikryukova Klaus Wallas Foto: russischen Gegnerkontakt herstellt. Zum daille und Berni leider einen Diplomplatz.) Diplom für den undankbaren 4. Platz. Jetzt die Chance auf Gold. Auch Michi beißt Attackieren kommt nun auch das Kontrol- Hinter dem Dänen Knudsen holt Tobias ex ist sie heiß! Sehr heiß. sich an ihr heute die Zähne aus, holt aber trotzdem ihre zweite Bronzene: Nach ei- nem Wahnsinnsrennen von Sonja auf Sil- ber stehen erstmals zwei Österreicherin- nen auf dem Podest! Für Sonja geht ein Kevin Haselsberger erzählt von seiner Goldfahrt Traum in Erfüllung, alle freuen sich mit ihr. Vor allem deshalb, weil ihre Saison- Klaus Wallas Foto: vorbereitung alles andere als perfekt war, Martin Moser (oben) Mein Geschenk zum 20er – sie das Jahr aufgrund gesundheitlicher Pro- Gert Wallas (rechts oben)

bleme fast schon abschreiben wollte. Die Eva Primus, Silvia Petritsch, Tamara Haindl (rechts) Klaus Wallas Foto: Juniorenweltmeister auf der Langstrecke! Herren? Andi als Bester 23., Berni 30., To- bias prolongiert sein Materialpech auf der Junioren-Weltmeisterschaften und Jugend-Europacup Nach der verpassten Medaille auf mehr! Deine Beine schmerzen zwar, aber Langdistanz mit einem irreparablen Pat- der Mitteldistanz (4. Platz) war für beiß heute, bis nix mehr drin ist!“ schen auf Platz 10 liegend. Den nicht ganz Mithilfe meines Sportpsychologen hat- jugendfreien Ausruf hörte man angeblich mich klar: „Morgen ist mein Tag!“ te ich mir gewisse Routinen und „Erste- noch in Henndorf. Gold und Bronze Es stimmte alles: Meine Beine wa- Hilfe-Kästen“ antrainiert. Ich führte an- ren sauschnell - ich war mir sicher, dauernd Selbstgespräche wie, „Zieh dei- Staffel dass ich gewinnen kann. nen Plan durch, die anderen interessieren Voll motivierte Herren wollen ihre bislang dich nicht! Gemma, gib Gas!“ beste EM-Platzierung (6.) toppen, begin- für die Junioren Nach dem Kartenwechsel setzte ich et- nen nach Plan. Tobias am Start ist beim n der Früh konnte ich es kaum mehr er- was zu schnell mein Rennen fort und ersten Zuschauerposten 5., fährt dann Elf junge Mountainbike-Orientierer Iwarten, endlich zum Wettkampf zu brauchte dann etwas länger, um in die noch härter und übergibt an Andi auf dem starteten bei JWOC und JEC, die kommen. Dass ich an diesem Tag Geburts- neue Karte zu finden. Ab Posten 18 kün- aussichtsreichen 2. Platz liegend. Andi hat parallel zur Europameisterschaft in tag hatte, interessierte mich kein bisschen, digten sich die ersten Anzeichen von Ner- ein vermeintlich gutes Rennen, kämpft mit ich freute mich total auf das Rennen. Ein vosität und gleichzeitig von Müdigkeit an. allen arrivierten Nationen und schickt Dänemark durchgeführt wurden. weiterer positiver, mentaler Aspekt für Es fiel mir schon sehr schwer, die Karte Berni auf einem Diplomplatz in den Wald. Von Klaus Wallas mich war die letzte Startnummer. Ich fühl- klar und deutlich zu lesen und souverän Dann jedoch die schlechte Nachricht: An- te mich in dieser „Jägerposition“ sehr Routenentscheidungen zu treffen. Die Bei- di hat seinen SI mit einem falschen Posten as Team um die Medaillengewinner wohl. ne krampften jedes Mal, wenn ich aus dem gefüttert. Da hilft auch Bernis souverän Ddes Vorjahres, Martin Moser, Gert Die Rennvorbereitung gestaltete sich Sattel ging. Endlich erreichte ich den vor- gewonnener Zielsprint gegen den Finnen Wallas, Kevin Haselsberger (M20) und Sil- für mich wie immer: Startnummer mon- letzten Posten und dachte: „Bald habe ich um Platz 5 nix mehr: leider „disqu“. Die via Petritsch (W17), wurde verstärkt durch tieren, umziehen, Bike kontrollieren, Fla- es geschafft – hoffentlich wird’s endlich Damen? Es gilt die Serie zu verlängern: Tamara Haindl, Eva Primus, Markus Sep- sche auffüllen und noch einmal meinen eine Medaille?“ Komplett damit beschäf- Seit 2007 gab‘s für die österreichischen pele, Sascha Brandmüller, Bernhard Finder,

Routinen-Spickzettel durchlesen. Bereits Klaus Wallas Foto: tigt, mich selbst zu motivieren, merkte ich Mädls in der Staffel immer Edelmetall bei Matthias Pletzer und Thomas Dijak. Alle auf der Aufwärmkarte konnte ich meinen Kevin fährt zu Gold plötzlich, dass ich eben die Abzweigung Großereignissen. Die extra für dieses Ren- Sportler haben bereits internationale Wett- „gewissen Rhythmus“ finden. Nun stand zum letzten Posten versäumt hatte: „Ver- nen eingeflogene Lisi Hohenwarter be- kampferfahrung und entstammen den ich endlich am Start, die Nervosität war stärker als je zuvor, ich dammt, nicht noch ein so blöder Fehler“ – zurück – und dann dient mit einer konstanten Leistung unsere MTB-O-Hochburgen der Naturfreunde wollte nur noch aus der Startbox raus und zeigen, wofür ich trai- schnell weiter ins Ziel. versilberte Sonja. Die erwischt zwar heute Villach und des SU RLV Aspang. niert habe. Ich wusste auch, dass der Schlüssel zum Erfolg in den Als ich in den Zielkorridor einbog, hörte ich von allen Seiten nicht ihren besten Tag, schickt Michi aber Die Leistungen der Junioren konnten sicheren und schnellen Routenwahlen liegen würde. die Zuschauer jubeln und dachte mir: „Wow, was ist denn da los? trotzdem noch in Schlagdistanz zur Spitze sich sehen lassen: Gold und damit Junio- Piep, Piep, Piep und Start – ich startete extrem schnell in das – Jetzt zum Zielposten kontrolliert bremsen und stempeln, dann in den Wald. Die Wienerin mit den Nerven renweltmeistertitel für Kevin Haselsber- Rennen und meine Beine schmerzten erstmals nach 300 Metern hast du es geschafft!“ aus Stahl holt Platz um Platz auf und si- ger. Bronze für die Juniorenstaffel mit … Zum ersten Posten passierte auch schon der erste Fehler: Ich Auf einmal kommt mein Papa auf mich zugelaufen, hat Trä- chert ihrer Staffel mit Tagesbestzeit noch Martin Moser, Gert Wallas und Kevin Ha- nahm bei einer 3er-Weggabel den falschen Weg und machte da- nen in den Augen und schreit zu mir: „Kevin, WELTMASTA!!!“ Silber und die insgesamt 6. Medaille dieser selsberger. Weiters noch ein Diplom für durch 100 Meter zu viel. Während der nächsten Posten fand ich Ich konnte es noch nicht glauben, sagte: „Warte, ich muss noch EM. Kevin (4. Mitteldistanz) und ein 7. Platz dann sehr gut ins Rennen und bekam diesen gewissen „Flow“ auslesen …“ Als ich dann „o.k.“ hörte und der Sprecher sagte, für Martin (Langdistanz) sowie ein Dip- beim Kartenlesen. Ich war immer ein bis zwei Posten voraus und „new Junior World Champion, on his birthday, Kevin Haselsber- Resumée lom für die Juniorinnen Tamara Haindl, konnte somit das Tempo dementsprechend hoch halten. Der ger“, wusste ich: „Jetzt hab ich‘s geschafft!!“ Beeindruckend: In vier Rennen und neun Eva Primus, Silvia Petritsch (5. in der Staf- fünfte Posten lag in einem Nest aus vielen kleinen Schneisen und Diese Medaille war mein Motivator der letzten fünf Jahre. Die Starts war die schlechteste Platzierung bei fel). ich wusste, dieser Posten kann rennentscheidend sein – also Tem- Gedanken daran machten es mir möglich, auch im Training an den Damen ein 4. Rang! Michi „4 gewinnt“ Auch die Jugend zeigte recht gute Leis- po herausnehmen und sicher die richtige Einfahrt erwischen. Ich meine Grenzen zu gehen und viele Dinge dem Sport unterzuord- Gigon holt in allen Bewerben Metall. Iain tungen, besonders hervorzuheben sind der war der Einzige, der diesen Posten fehlerlos bewältigte. nen. Jetzt bin ich kein Junior mehr und habe gleich hohe Ziele für empfiehlt sich auch als ebenso erfolgrei- 9. Rang im Sprint von Markus Seppele und Als ich bei den Posten sieben bis neun auf den tschechischen die Elite. Und auch wenn es manche nicht glauben werden: Ich cher Tenniscoach und die Herren können der 6. (Mitteldistanz) und 7. Platz (Lang­ Elitefahrer Jaroslav Rygl auffuhr und ihn dann einfach auf einem möchte noch Hannes danken, denn er begleitete mich an diesem Björn Borg (noch) nicht das Wasser rei- distanz) von Silvia Petritsch. Foto: Leos Bogar Foto: Anstieg stehen lassen konnte, dachte ich mir, „Hui, da geht noch Tag jede Sekunde! chen. Keine kontrollierte Bremsung von Kevin Ergebnisse: http://www.eocmtbo2009.dk/ Ergebnisse: http://www.eocmtbo2009.dk/ • vor dem Ziel bei der Mitteldistanz eocmtbo2009/?pageid=29•

8 Orientierung » Nr. 3/2009 Orientierung » Nr. 3/2009 9 Lisa Pachers Beitrag zur Bronzemedaille Meine Eindrücke von der EYOC Von „EYOC-Rookie“ Lisa Pacher

Foto: Roland Arbter eit acht Jahren nehmen die Österreicher an der EYOC Steil, doch für mich war diese die erste. Nach einer fast endlosen Fahrt (14 Stunden) erreichten wir müde das idyl- lische Skidorf, in dem wir für die nächsten Tage unterge- bracht waren. Am folgenden Tag starteten wir mit dem ersten Training, welches bereits meine Neugier für die kommenden Wettkämpfe weckte! Am Freitag, dem 3. Juli, stand uns die Langdistanz bevor. Motiviert und nicht sonder- lich nervös begab ich mich zu meinem ersten Start bei einer Europameisterschaft. Nach einem Lauf ohne schwerwiegende Fehler landete ich schlussendlich auf dem 37. Platz. Am nächsten Tag wartete die Staffel, mein eigentlicher Höhepunkt in dieser Woche, auf mich. Die Aufregung war nicht ganz so groß, doch ich verspürte schon einen Fun-

Fotos: EYOC-Foto-CD Fotos: ken an Nervosität. Ich begab mich nach Anna als 5. auf die Strecke. Bis auf einen etwas Das Team singt die Bundeshymne für Robert Merl Platz 4 für die H18-Staffel Philipp Schiel, Für die H16-Staffel unterwegs: Xander Berger größeren Fehler glückte mir der Lauf eigentlich gut und somit schickte ich Anja eben- Robert Merl, Simon Arbter falls als 5. in den Wald. Wir lagen nun zwei Minuten hinter dem britischen und dem D16-Bronze-Staffel: Anna Simkovics, französischen Team zurück und die Spannung stieg immer mehr. Dann erblickten wir Anja Arbter, Lisa Pacher Anja beim Zuschauerposten. Doch als Anja ins Ziel kam, wussten wir noch nicht, auf Starker Auftritt von Österreichs OL-Nachwuchs ve, lernwillige, offen-fröhliche Grundhal- welchem Rang wir lagen. Durch eine SMS von meinem Papa erfuhren wir erst von tung eine wichtige Voraussetzung für Spit- unserem Glück und nun konnten wir uns gemeinsam über eine Bronzemedaille freuen zenleistungen darstellt. Die Freude, selbst (Schweiz Gold, Tschechien Silber). Aber auch die anderen österreichischen Teams leg- Leistungen erbringen zu wollen (und das ten gute Läufe hin und somit waren alle vier Staffeln unter den besten 8. Jung – hoffnungsvoll – erfolgreich! Gefühl, dies auch eigenständig erreichen Zum Abschluss dieser sehr lehrreichen, aber auch lustigen Woche fand am Sonntag zu können), ist letztlich durch keine noch noch ein Downhill-Sprint statt. Zu Mittag begaben wir uns zufrieden auf die lange Ein gut vorbereitetes österreichisches Jugendteam war Anfang Juli bei der EYOC in Kapaonik am Start: Robert so wissenschaftliche Trainingsmethode zu Heimreise. ersetzen. Merl, Simon Arbter, Philipp Schiel, Martin Richter (H18); Julia Bauer, Laura Ramstein, Marlene Habenicht, Tessa Müller (D18); Xander Berger, Laurenz Elstner, Tobias Habenicht, Michael Siemmeister (H16) sowie Anja Basis für die Zukunft Arbter, Anna Simkovics, Lisa Pacher, Lucija Telisman (D16). Von Jugendkader-Betreuer Roland Arbter Erfolge in der Jugend sind keine Garantie, Mein EYOC-Langdistanz-Rennen aber ein wichtiges „Sprungbrett“ für Erfol- ge im Junioren- und Elitealter! Für einige Von Robert Merl in EM-Titel (Robert), eine Bronzeme- Robert Merl 2009). Aus Mannschaftssicht Ein Erfolg hat viele Mütter und Väter! die Quelle der Motivation, sich internatio- Edaille (Staffel D16), sechs Mal Top 10 erfreulich, dass es jeweils mehrere Athle- Natürlich sind die Leistungen vor allem Er- nal nach ganz oben zu strecken, die Fühler ein Plan war, das Rennen sicher anzugehen, aber nachdem ich schon einige Spu- (Anja, Robert, Laura, alle Staffeln), sechs tinnen und Athleten waren, die in die eu- gebnis des Trainings und der Vorbereitung nach Skandinavien auszustrecken, WM- Mren in meine Richtung entdeckt und den ersten Posten schon von weitem gese- Mal Top 20 (Julia zwei Mal, Marlene, Lau- ropäische Spitze laufen konnten. jeder und jedes Einzelnen. Ergänzend wur- Starts jenseits vom Ziel „Dabei sein ist al- hen hatte, kam ich schnell in die Karte. Erst beim 5. Posten hatte ich eine kurze Unsi- ra, Anna, Simon) und „das de im ÖFOL-Jugendkader ver- les“ ins Visier zu nehmen! cherheit, was mich aber nicht wirklich Zeit kostete. Auf der längeren Strecke zum 7. Stärkste, was ihr gezeigt habt, sucht, die Jugendlichen mit ei- Welche Gründe auch im- Posten holte ich schließlich den vor mir gestarteten Finnen ist der 4. Platz in der Nationen- ner Vielzahl von Aktivitäten zu mer ausschlaggebend waren, ein. Ich weiß nicht genau, warum, aber ich dachte mir, wertung“, knapp hinter Tsche- unterstützen. Eher in Form von Tatsache ist, dass derzeit „Ös- dass ich vielleicht für eine kurze Zeit zurückschalten und chien, Schweiz und Russland Impulsen, mit neuen Ideen und terreichs Jugend auf ­vielen mich auf meinen Gegner verlassen könnte. Als wir jedoch und vor 23 (!) weiteren Natio- altersgemäßen Motivationsan- internationalen OL-Schau- die nächsten zwei nahe gesetzten Posten jeweils um die nen! Also eine sehr erfolgreiche reizen. plätzen mit dabei ist …, wie- 30 Sekunden suchten (dort traf ich auch einen suchenden Jugend-Europameisterschaft der jemand ist!“. Die bei der Tobi), wurde mir klar, dass es wohl nicht gerade die beste 2009 für Österreich … für Ös- Selbstbewusst und motiviert heurigen EYOC gezeigten Taktik ist, sich auf jemand anderen zu verlassen. Zum terreichs OL-Jugendliche! „Vor Der rote Faden im Hintergrund Leistungen sind deshalb nicht Glück konnte ich mich nach den kleinen Fehlern schnell allem wie ihr Österreicher hier der ÖFOL-Jugendarbeit der nur eine Hoffnung für Öster- wieder konzentrieren und fand somit auch wieder in mein aufgetreten seid, mit so viel letzten fünf Jahre war das reichs OL-Zukunft (Hoffen ziemlich kontrolliertes und sicheres Rennen. Freude, war toll anzuschauen!“ ­Bemühen, ein selbstbewusstes allein ist zu wenig!), sondern Auf dem Weg zum 14. Posten wurde mir dann langsam Auftreten unserer Jugend zu vor allem ein Auftrag, eine bewusst, dass „wenn ich es jetzt nicht mehr völlig verhau“ Die vierte Medaille fördern. Durch in hohem Maße Chance, eine Verantwortung, wahrscheinlich eine gute Platzierung herausschauen wür- Eine Eintagsfliege? Zufall? professionelle Rahmenbedin- hier professionell, ehrgeizig de, was mir dann beim Durchlauf nach dem 19. Posten Glück? Wohl kaum, denn die gungen in der Kaderarbeit und und freudvoll weiterzuarbei- von einer schreienden und zujubelnden July bestätigt EM in Serbien war nun schon vor allem mit der Botschaft an ten. Eine hoffentlich attrakti- ­wurde. die vierte EYOC hintereinan- die Jugend, dass eine positi- ve Perspek­tive für die Jugend- Glücklich im Ziel angekommen, wurde ich von meinen der, bei der Österreichs Jugend- lichen selbst! Teamkollegen und unseren Trainern empfangen und liche auf dem Podium standen. Ergebnisse: gleichzeitig wurde mir bewusst, dass ich mein Ziel, auf Jankova Bara, 1: 10.000, Zweimal wurde sogar unsere Äquidistanz 5 m www.eyoc2009.org• das ich zwei Jahre hintrainiert habe, erreicht hatte: den Bundeshymne gespielt (für Langdistanz H18, Sieg bei der EYOC! Christian Wartbichler 2006 und Route von Robert Robert Merl läuft zu Gold

10 Orientierung » Nr. 3/2009 Orientierung » Nr. 3/2009 11 San Martino, 1: 10.000, Äquidistanz 5 m; Finale Mitteldistanz; Route von Erik

Tobias Killmann Wolfgang Siegert Markus Lang Christian Wartbichler Gernot Kerschbaumer Die österreichischen Teilnehmer bei der WM

Thea Lillehov Anita Seeböck Karin Leonhardt Ursula Kadan Martin Binder

JWOC, Primiero, Trentino, Italien, 5. bis 12. Juli 2009 WM der Juniorinnen und Junioren

Über 300 Juniorinnen und Junioren aus 34 Ländern aller fünf Erdteile trafen sich Anfang Juli in den Dolomiten, um die Juniorenweltmeister im Orientierungslauf zu ermitteln. Österreich wurde durch Anna und Elisa Elstner, Ulla Mayrhofer sowie Erik Nilsson-Simkovics, Henrik Sulz, Helmut Gremmel, Fotos: Richard Schuh Tobias Guggenberger, Christian und Michael Pfeifer vertreten. Von Erik Simkovics und Henrik Sulz Miskolc, Ungarn, 16. bis 23. August 2009 m Montag erwartete uns beim Sprint nem 29. Platz die erste Top-30-Platzierung Aeine interessante Bahn. Beginnend im für Österreich. Gut liefen auch Tobias verwinkelten Dorf Imer, führte die Bahn (51.), Helmut (64.) und Henrik (65.). mit langen Teilstrecken im offenen Gelän­ WOC 2009 oder „Wie fair ist OL?“ de in den Ort Mezzano, wo erneut viele Mitteldistanz – leider nur zwei Richtungswechsel und schmale Passagen Österreicher im Finale „Mittendrin statt nur dabei“, so könnte meine Perspektive zur heurigen warteten. Den Schlussteil inklusive Me­ Nach einem Ruhetag fanden Qualifikation Orientierungslauf-WM in Miskolc, Ungarn lauten. Ausgestattet mit diversen daillenentscheidungen (und auch Fehlern) und Finale auf der Mitteldistanz in San Presse-Berechtigungen hatte ich die Chance, Emotionen und Geschehnisse rund um das Stadion konnten die Zu­ Martino di Castrozza, einem noblen Ski­ schauer live miterleben. Bestplatzierter gebiet auf 1500 Meter Seehöhe, statt. hautnah und unmittelbar zu erleben. Und abseits der normalen Ergebnislisten Österreicher war ein mit dem 47. Platz Hangposten und Flusspassagen kennzeich­ befasst sich dieser Bericht deswegen auch mit Gedanken über Fairness im nicht ganz zufriedener Erik, knapp dahin­ neten die Qualifikation, die knappe Ent­ Spitzensport. Von Florian Elstner ter Christian als 52.; auch Henrik bot eine scheidungen brachte. Die besten 20 jedes passable Leistung (63.). Elisa wurde als 54. Heats gelangten ins A-Finale. Elisa schied beste Österreicherin. als 21. aus, ihre Schwester Anna als 22., ei der diesjährigen WM in Mis­ Die dichteste und eindrucksvollste Henrik verpasste mit dem 27. Platz den Bkolc gab es Licht- und Schatten­ Atmosphäre dieser WM: Sprint in der Schwierige Langdistanz ­Finaleinzug um nur 27 Sekunden! seiten für das österreichische Team. Naturarena neben dem Zoo von Miskolc Am nächsten Tag wurde am Passo Rolle Ins Finale geschafft hatten es Helmut Aber auch eine der kuriosesten Seite, aber auch Enttäuschungen – auf 2000 Meter Seehöhe die Langdistanz und Erik. Helmut suchte leider ein paar Staffel-Entscheidungen in der OL- keine einzige Final-Qualifikation ausgetragen. Das Wetter wechselte zwi­ Mal und wurde 53., Erik gelang mit einem Newspower Canon Foto: Geschichte. Und eben Geschehnis­ bei der Lang­distanz – pendelte sich schen strahlendem Sonnenschein und eisi­ guten, wenn auch nicht fehlerfreien Lauf Erik Nilsson-Simkovics se, die es interessant erscheinen das Gesamtergebnis bei einem gen Gewitterstürmen. Die Bäche waren mit Platz 28 die zweite Top-30-Platzie­ lassen, ein paar Worte zum Thema Stand ein, wo sicher sowohl Sport­ beinahe schon reißende Flüsse und gefähr­ rung. Der finnische Superstar Olli-Markus Erik lieferte ebenfalls auf der Startstre­ Fairness und Orientierungslauf zu ler als auch Betreuer noch viel Ar­ lich zu überqueren. Das Gelände war ex­ Taivainen gewann seine sechste WM- cke den besten Lauf der Woche und über­ verlieren. – Ist es fair, wenn Thierry beit vor sich sehen. trem steil und steinig. Die Kombination Goldmedaille im Jahr 2009 (fünf im Ski- gab mit nur zwei Minuten Rückstand, lei­ Gueorgiou zum zweiten Mal in Die persönlichen Eindrücke al­ dieser Faktoren mit einer schwierigen OL)! Tove Alexandersson heißt die erst der konnten Helmut und Tobias keine Folge statt einer Staffelmedaille nur ler österreichischen WM-Starter Bahn, vielen Steigungen, anstrengendem 16-jährige Juniorenweltmeisterin aus Top-Leistungen abrufen, daher wurde das aufmunternde Worte bekommt? und -Trainer sind auf der ÖFOL- Untergrund und schwer lesbarer Karte er­ Schweden, die auch heuer bei der Ski- Team schlussendlich nur 18. der Nationen­ Oder wenn die starken Schweizer Homepage nachzulesen. Die Au­ gab ungewöhnlich große Zeitrückstände. JWOC drei Medaillen gewonnen hatte. wertung. mit ihrem Staffel-Gold nicht richtig glück­ Wo steht Österreich? ßenperspektive sieht, kurz gesagt, so aus: Der Sieger bei den Herren, Gustav Berg­ Österreich konnte einige gute Einzel­ lich sein können? Wenn Mats Haldin als Das rein sportlich-ergebnisorientierte Ge­ Anita Seeböck, Thea Lillehov, Karin Leon­ man (Schweden), gewann mit über drei Guter Staffelstart leistungen vorweisen. Wenn auch nicht Einzelkämpfer keine Medaille und Mikhail schehen nach Zahlen und Medaillen ist hardt, Tobias Killmann und Christian Minuten Vorsprung – eine unglaubliche Elisa konnte als Startläuferin endlich ihr alle Teammitglieder ihre Ziele erreichten, Mamleev mit Lokomotive Daniel Hub­ relativ schnell erzählt. Österreichs Läufe­ Wartbichler blieben ihre Optimalziele, al­ Leistung im großen Starterfeld (168 Her­ Können unter Beweis stellen und übergab war diese JWOC doch in jedem Fall ein mann das erste Mal für Italien Edelmetall rinnen und Läufer stehen derzeit im inter­ so die Finalqualifikation und dort ein gutes ren). Bei den Damen ging der Sieg an die mit ca. drei Minuten Rückstand als 7. der großartiges Erlebnis für alle und eine Mo­ gewinnt? Oder wenn der Neo-Italiener nationalen Mittelfeld. Mit ein paar starken Rennen, verwehrt. Österreichs derzeit Dänin Ida Bobach, die auf allen Distanzen Nationenwertung, Anna und Ulla brach­ tivation für die Zukunft. sein Bronze nicht in vollen Zügen genießen Leistungen – z. B. A-Final-Qualifikation für verlässlichster Athlet für Top-Ergebnisse, eine Medaille holte. Erik schaffte mit ei­ ten das Team schließlich auf Rang 16. Ergebnisse & Karten: www.jwoc2009.it/ • kann? Doch der Reihe nach. zwei junge WM-Neulinge – auf der einen Gernot Kerschbaumer, schaffte aufgrund

12 Orientierung » Nr. 3/2009 Orientierung » Nr. 3/2009 13 macht ein Läufer, der von einem anderen eingeholt wird und zum nächsten Posten dieselbe Routenwahl geplant hat? Ab­ sichtlich gegen sein besseres Wissen an­ ders laufen? Damit sind wir bei Anlassfall Nummer 2: Beim Langdistanz-Finale hatte der Finne Mats Haldin mit der Startnummer 1 einen sehr guten Lauf. Dieser hätte auch im Ver­ gleich zu einem starken Thierry Gueor­ giou und einem überragenden Daniel

Fotos: Richard Schuh Fotos: Hubmann durchaus für Bronze gereicht. Langdistanz-Weltmeister Daniel Hubmann Mitteldistanz-Weltmeister Thierry Gueorgiou (links neben ihm: Ionut Zinca) Sprint-Weltmeister Langdistanz- Doch Daniel Hubmann überholte den vier Weltmeiste- Minuten vor ihm gestarteten Mikhail rin: Simone seines Levels, obwohl es nicht perfekt lief, 26.3 Except in the case of an accident, obtain- Die Siegerehrung war dann eine eher hatten, aus ihrer Position das Trio mit dem Mamleev und dieser nutzte die Gunst der Niggli (mit achtbare Ergebnisse (sichere Final-Qualifi­ ing assistance from other runners or pro- traurige Angelegenheit: Eine kleine An­ Verletzten zu sehen. Den Schweizern und Stunde, um in dessen Windschatten Hal­ Tochter kationen und die Plätze 17./Mittel und viding assistance to other competitors sprache und eine offizielle Ehrung der drei Russen ist also nichts vorzuwerfen. din noch zu überholen. Vielleicht hät­ ­Malin) (oben links) 23./Sprint). Ursula Kadan legte bei ihrer during a competition is forbidden. It is ehrenhaften Retter durch IOF-Präsident Resümee: Alle Läufer haben alles rich­ te er sich im Ziel-Interview nicht WM-Premiere eine Talentprobe ab (30./ the duty of all competitors to help injured Åke Jacobson, anschließend eine Medail­ tig gemacht. Wäre der Schweizer Merz gleich bei Daniel bedanken Sprint). Martin Binder (Sprint) und Wolf­ runners. lenübergabe ohne Podest, ohne Jubel und statt Gueorgiou auf Johansson gestoßen sollen. Die Finnen gang Siegert (Mittel) konnten sich jeweils 26.13 The organiser must void a competition if nur in die Hände der drei erstgewerteten und der Franzose später in der Entfernung legten jedenfalls über Finalqualifikationen freuen, im Finale at any point it becomes clear that circum- Teams, sowie keine offizielle Ergebnisliste vorbei gelaufen, hätte wohl das Ganze mit Protest ein, der selbst lief es dann nicht mehr so nach stances have arisen which make the auf der IOF-Homepage. „Nicht Fisch und umgekehrten Vorzeichen genauso stattge­ mit 3 zu 2 Stim­ Wunsch. Für Martin Binder gab es noch competition unfair or dangerous for the nicht Fleisch“, wie sich auch Thierry funden. Laut WO hätte auch kein Läufer men abge­ eine solide Leistung in der Staffel, wo er competitors. Gueor­giou etwas enttäuscht äußerte. Ha­ die Möglichkeit gehabt, den Verletzten zu als Startläufer mit knapp drei Minuten Nun zum Anlassfall Nummer 1, Staffel ben hier die Verantwortlichen der IOF und ignorieren (26.3). So hat, hart ausgedrückt, Rückstand an 20. Stelle liegend Markus der Herren: Martin Johansson, Schlussläu­ der Veranstalter richtig gehandelt? Sie hät­ die IOF unter Missachtung von 26.13 we­ Sprint-Welt- Lang ins Rennen schickte. Dieser, der un­ fer der Schweden, hatte sich von Platz vier ten nach Paragraph 13 das Rennen durch­ der den drei Rettern, die wirklich Sports­ meisterin mittelbar nach einem schweren Sturz kurz bereits an die Spitze gekämpft, als sich aus annullieren können. geist gezeigt haben, noch den Medaillen­ Helena Jansson vor dem Zuschauerposten beinahe be­ plötzlich ein Ast zentimetertief in seinen gewinnern, die ja keine Chance hatten, nommen an mir vorbei taumelte, hat sich Oberschenkel bohrte und er schwer ver­ Hilfeleistung – Pflicht oder Kür? sie nicht zu gewinnen, einen Dienst er­ jedenfalls für seinen Kampfgeist und Ein­ letzt liegen blieb. Seine Hilferufe hörte der Wie sehr die aktive Verfolgung des Artikels wiesen … satzwillen ein Sonderlob verdient. Ange­ zweitplatzierte Franzose Thierry Gueor­ 26 von den Athleten bewiesen wurde und sichts seiner unter Schmerzen vollbrach­ giou, der seinen Lauf sofort stoppte und wie sehr die IOF sich kleinmütig gezeigt Zusammenarbeit/Nachlaufen ten Laufleistung bis zur Übergabe an Ger­ auch den drittplatzierten Norweger An­ hat, beweist auch Folgendes: Der Tsche­ Sprechen wir noch kurz über Artikel not Kerschbaumer gewinnt der 13. Platz ders Nordberg herbeirief, als er realisierte, che Michal Smola, als Dritter zum Unfall­ 26.2 (unabhängiges Orientieren). der Herren auch nach den Ereignissen an wie schwer die Verletzung war. Auch der ort gekommen, blieb trotz Aufforderung Ein Artikel, der in der Pra­ der Spitze (de facto Ausfall der vier besten Tscheche Michal Smola zögerte keine Se­ von Gueorgiou und Nordberg weiterzu­ xis kaum zu 100 Teams) doch ein anderes Gewicht. kunde, sein Rennen zu unterbrechen. Erst laufen („Lauf, und du wirst Weltmeister!“) Prozent umge­ nachdem Johansson versorgt und auf dem sofort stehen, um sich gemeinsam mit setzt werden Fairness im Sport Weg ins Krankenhaus war, beendeten die dem Franzosen um Martin Johansson zu kann. Was Damit sind wir mitten in den Geschehnis­ drei unter frenetischem Jubel und Applaus kümmern, während Anders Nordberg ins sen einer der kuriosesten Staffel-Entschei­ des Publikums ihren Lauf gemeinsam. Die Ziel lief, um Hilfe zu holen. Als die beiden

Mitteldis- dungen der WM-Geschichte, die neben Teams dahinter bekamen von dem Vorfall Johansson langsam Richtung Straße tru­ tanz-Welt- dem Langdistanz-Finale Anlass zu ein paar nichts weiter mit und so ging der Welt­ gen, sahen sie und An­ meisterin Gedanken über das Thema Fairness im OL meistertitel an die Schweiz, Silber an drey Khramov etwa 100 Meter Dana sein sollen. Zunächst kurz die Fakten: Fair­ Russland und Bronze an Finnland. von sich entfernt laufen, Brožková ness ist, wie in vielen anderen Sportarten, und es war ganz klar, auch beim Orientierungslauf in den Wett­ dass die beiden kampfstatuten festgeschrieben. Der ge­ keine Chance samte Artikel 26 ist dem Thema gewid­ met. Dennoch sind gerade die Paragraphen 1 bis 3, sowie 13 dieses Artikels bei der WM auf höchst interessante Art zur An­ wendung oder eben nicht zur Anwendung gekommen. Hier der Original-Wortlaut: Staffel-Welt- meisterin- 26 Fair play nen aus Norwegen: 26.1 All persons taking part in an orienteer- Betty Ann ing event shall behave with fairness and Bjerkreim honesty. They shall have a sporting at- Nilsen, Anne titude and a spirit of friendship … Utzon Torben Foto: Margrethe Thierry Gueorgiou, Michal Smola und Anders Huta Bérc, 1:10.000/5 m, Mitteldistanz-Finale Herren Hausken, 26.2 In an individual interval start race, com- Nordberg liefen gemeinsam die Staffel zu Ende, Routen: Marianne petitors shall navigate and run through nachdem sie dem verletzten Martin Johansson Hilfe Gernot Kerschbaumer Andersen the terrain independently. geleistet hatten. Thierry Gueorgiou

14 Orientierung » Nr. 3/2009 15 lehnt wurde. Begründung: Es sei nicht evi­ Ursula Kadan, dent, dass Mamleev von Hubmann gehol­ Siegerin des Nachtsprints fen wurde. Pikantes Detail am Rande: Bei den Damen war die Finnin Minna Kauppi Am Stadtbrunnen über das Zusammentreffen mit Simone im Zentrum des Niggli sicher auch nicht unglücklich. 11 Labyrinths Sekunden Vorsprung im Ziel auf Dana Juliana Pötsch Brozkova bewahrten sie vor Blech. (D10) beim

Auch Thierry Gueorgiou hatte bei der Thomas Krejci Foto: ­Austria Cup Mitteldistanz zwei Mitläufer im Schlepp­ tau. Und zwar so eindeutig, dass die bei­ den kurz vor dem Zuseherposten gemein­ sam mit ihm an einem Busch vorbei runter vom Weg auf die holprige Wiese liefen. Ei­ ne Routenwahl, die im Verlauf des Ren­ Miskolc Zoo, 1: 4.000/5 m, nens kein einziger anderer Läufer getrof­ Sprint-Finale Damen Fesselhofer Kurt Foto: fen hatte. Routen: Ursula Kadan Lösungsansätze in Sicht? Helena Jansson Thermenland Open, Fürstenfeld, 26. bis 28. Juni 2009 Was ist nun hier fair oder unfair? Die Ent­ scheidung fällt nicht leicht. Wer würde einen Daniel oder einen Tero ignorieren? Back to the roots Aber um mit ihnen gemeinsam über län­ chen sollte – das erste Mal, dass gere Strecken orientieren zu können, muss ich so ein Gefühl während eines man schon selbst einiges draufhaben und WM-Laufs hatte.“ Nach Bewerben in Ungarn und Slowenien kehrte das TLO dieses Jahr in manchen Fällen profitieren auch beide. Die fotografierende Zunft war nach Fürstenfeld zurück. Dieses Wettkampfwochenende zeichnete sich Am ehesten würden längere Startinter­ ebenfalls öfters unglücklich. Ver­ durch perfekte Organisation, gemütliches Ambiente und kurze Wege zu valle in Kombination mit mehreren effek­ anstalter-Personal, das beim

Foto: Kurt Fesselhofer Kurt Foto: den einzelnen Etappen aus. Von Wolfgang Pötsch tiven Schmetterlingen das „Packbuilding“- Zieleinlauf oder beim Zuseher­ Problem gar nicht erst aufkommen lassen. posten plötzlich zwischen ein­ Also läge der Schwarze Peter wieder beim laufenden Medaillengewinnern it einer besonderen Wettbewerbs­ Disqualifikation der Mitfavoritin Eva ­slowakische Nationalkaderläufer Ondrej Veranstalter. Ob der geplante Versuch der und langen Teleobjektiven auf­ M form warteten die Veranstalter bei ­Makrai aus Ungarn holte sie sich abermals ­Pijak vor dem Finnen Antti Parjanne. Schweden, das Problem mit Zeitstrafen tauchte, war keine Seltenheit der ersten Etappe auf, nämlich einem einen sicheren Tagessieg, verletzte sich Am letzten Tag war das Ziel wieder auf bei Zusammenarbeit in den Griff zu be­ und brachte einige Pressevertre­ Nachtsprint. Start und Ziel lagen unter aber und verzichtete daher auf einen Start dem Hauptplatz von Fürstenfeld, der kommen, eine Lösung ist, wird sich zei­ ter zur Verzweiflung. Leider bzw. auf dem Hauptplatz. Aus der Tiefga­ bei der letzten Etappe. Damit lag plötzlich gleichzeitig als Start für die Elite und die gen … führte auch der neben der WM rage mussten einige Klassen sofort in ein Thea Lillehov, die Titelverteidigerin, nach jüngsten Kategorien diente. Thea Lillehov ausgetragene Hungaria-Cup ein künstliches Labyrinth mit vielen Posten einem 2. Tagesrang in der Gesamtwertung holte sich wie erwartet auf der physisch Ein paar Worte zur Organisation etwas stiefmütterliches Dasein; und danach in die Stadt, andere Klassen klar vorne. Bei den Herren siegte der recht fordernden, aber technisch großteils Eine WM zu organisieren, ist sicher eine es war dort von der WM-At­ hatten zuerst eine Stadtrun­ nicht allzu schwierigen sehr aufwändige Angelegenheit. Die Un­ mosphäre nicht mehr viel zu de zu laufen und hatten Schlussetappe einen überle­ garn bemühten sich sehr, konnten aber spüren. dann den Umstieg auf die genen Sieg vor Eva Ponwei­ trotzdem nicht alle Teilnehmer zu 100 Aber um beim The­ Karte des gefinkelten Laby­ ser und Karin Leonhardt. Prozent überzeugen. Zitat von Thierry ma Fairness zu bleiben: rinths im Maßstab von 1: 500 Die finnische Flagge wehte Gueorgiou zur Staffelkarte: „Am Weg zum Mehr als aufgewogen zu schaffen. In der Elite ge­ am Siegerpodest bei den 5. Posten hatte ich alles unter Kontrolle. Es wurden diese kleinen lang das Ursula Kadan und Herren ganz oben – Antti wäre aber netter gewesen, wenn ich die­ Schnitzer durch sehr Christian Wartbichler am Parjanne hatte die meisten selben Dinge gesehen hätte wie der Kar­ viel persönlichen Ein­ besten. Kraftreserven, holte den Slo­ tenzeichner. Ich stand dort mehr als zwei satz der einzelnen Mit­ waken Ondrej Pijak ein, ließ Minuten ohne Idee, wo ich den Posten su­ glieder des Veranstalter­ Tag 2: Austria Cup ihn am Schluss stehen und teams. Also alles in Am nächsten Tag – Austria krönte sich zum TLO-Sieger allem: Ungarn war eine Cup und Ungarischer Rang­ 2009. Christian Wartbichler Reise wert! listenlauf – ging es auf die holte sich als bester Öster­ Königsdisziplin, die Langdi­ reicher Platz 3. Die Schweiz ist klare Nr. 1 einer langen, harten WM sprechen eine stanz, in Speltenbach. Ein Mit einer würdevollen Das internationale Resümee dieser klare Sprache. schneller Wald mit zahlrei­ Siegerehrung auf dem WM lautet: Die Schweiz ist OL- Bei den Herren verteidigten sowohl chen kleineren und größeren Hauptplatz von Fürstenfeld Nation Nummer 1. Ein Drittel aller Hubmann als auch Gueorgiou und Khra­ Grabensystemen und einem ging ein schönes und erinne­ Medaillen und die beiden ein­ mov jeweils ihren Weltmeistertitel, bei den dichten Netz teilweise auch rungsreiches TLO 2009 zu drucksvollen Goldmedaillen in der Damen schaffte es keine einzige. Daniel recht undeutlicher Wege for­ Ende. Ein herzliches Danke­ Langdistanz von Daniel Hubmann Hubmann war mit zweimal Gold, einmal derte von Anfang bis Schluss schön dem TV Fürstenfeld! und Simone Niggli zum Abschluss Silber und einmal Bronze auch der beste höchste Konzentration. Mit 2010 wird das TLO wieder Läufer, bei den Damen erwies sich die Nor­ einem lachenden, aber auch in Ungarn Station machen. Matthias Müller (4.), Daniel Hubmann (2.), Matthias Merz (3.) – nur Thierry Gueorgiou wegerin Marianne Andersen mit einmal einem weinenden Auge zog Ergebnisse: http://www. hatte den Schweizern auf der Mitteldistanz Gold und zweimal Silber als Nummer 1. Ursi Kadan Bilanz dieses thermenlandopen.com/

Foto: Photopress Foto: etwas entgegen zu setzen. Ergebnisse: http://live.woc2009.hu/• Wettkampftages. Nach der Labyrinth auf dem Hauptplatz, H21E/H20E, verkleinert auf Maßstab 1: 750 results/2009.htm•

16 Orientierung » Nr. 3/2009 Orientierung » Nr. 3/2009 17 Kurzmeldungen

5-Tage-OL in den Dolomiten es bis zum letzten Posten spannende Bahnen gab. Et- Fiera di Primiero, ein kleines verträumtes Dörfchen im Herzen liche Spitzenläufer nutzten der Dolomiten, diente als Wettkampfzentrum für die Junioren- diese Bewerbe als WM- WM und die Cinque Giorni. Fünf unterschiedliche Wettkämpfe Vorbereitung, wie der Her- in anspruchsvollem Gelände sowie perfekte Organisation von ren-Sieger Jan Prochazka, Seiten der italienischen Veranstalter lockten Teilnehmer aus 40 Lukas Bartak oder Oli John- Nationen an. Viele nützten das Angebot, selbst ihren Wett- son, die Damen-Siegerin kampf zu laufen und als Zuschauer die besten Junioren der Welt Celine Dodin oder Capuci- anzufeuern. Wenn man sich die Startlisten vieler Seniorenklas- ne Vercellotti. Die Top-Er- sen ansieht, dann fühlt man sich an Weltmeisterschaftsduelle gebnisse der nicht gerade vergangener Jahre erinnert – Jörgen Mårtensson, Harald Thon, zahlreich vertretenen Ös- , ... In den Eliteklassen dominierten Helena Jans- terreicher erzielten Raphael son, die spätere Sprintweltmeisterin, und François Gonon, der Dobnik (1. H12), Siegfried Bronzene der WM 2008 über die Langdistanz. Für Gernot Opetnik (2. H45), Hannes Kerschbaumer gab es am 4. Tag einen 2. Etappenplatz, gesamt Pacher (3. H50), Lisa Pacher wurde er 6. Wolfgang Pötsch (3. D16), Luc Telisman (4. D16), Marlies Berger (5. D18) und Jutta Renger (2.

Fotos: Kurt Fesselhofer Kurt Fotos: D65). Hannes Pacher Österreichischer Meister 2009 im Sprint: Tobias Breitschädel Am Start: Hans Borsitzky (H35) und Gert Wallas (H20) O-Ringen Früh übt sich, wer vielleicht auch einmal Der traditionelle schwedische 5-Ta- Meister werden möchte: Niklas Wieser ge-OL fand dieses Jahr in und um Eksjö, Småland, statt. Unter den ca. Scottish Six Days 5. und 6. MTB-O Austria Cup, Mitterberg, 28./29. August 2009 15.000 Startern waren auch rund 100 Österreicher. Herausragend dabei die Die diesjährigen Scottish Six Days fanden vom 1. bis 8. August Leistung von Anja Arbter: Sie wurde in Tayside im Osten Schottlands statt. In Entfernungen von bis Wilder Ritt über nasse Wurzeln Zweite im 170 Läuferinnen umfas- zu 80 Kilometer rund um das Wettkampfzentrum in Perth bo- senden Feld der 16-Jährigen und ließ ten die sechs Etappen eine enorme Bandbreite an verschiede- Foto: Roland Arbter Foto: damit sämtliche Schwedinnen in de- Anja Arbter nen Geländeformen, wie ich es noch selten bei einem Mehrta- Nach einer fast dreimonatigen Sommerpause fand am letzten August- ren Heimat hinter sich. Nur die Fin- gelauf erlebt habe. Die ersten beiden Etappen fanden haupt- Wochenende der heurige MTB-O Austria Cup seine Fortsetzung. Organisator nin Essi Hietaoja war noch schneller. Gute Figur machte auch sächlich im Wald statt, Wolf Eberle sorgte mit seinem Team vom HSV Aigen und vielen anderen Helfern Markus Lang beim Massenstart-Langdistanzrennen am 1. Tag mit vielen Höhenme- in der Superelite: Er kam nach 91 Minuten mit nur zwei Minu- tern, sie erinnerten ein für ein spannendes Wettkampfwochenende. Von Lisi Hohenwarter ten Rückstand auf den Tagessieger William Lind (Schweden) bisschen an heimisches auf Platz 21 ins Ziel. Roland Arbter, Richard Schuh Gelände. ie Gemeinde Mitterberg östlich von scheidung bei den Herren: Tobias Breit- paar rasante Asphaltabschnitte im Sied- Die wahren OL- DGröbming war Schauplatz eines schädel konnte sich den Österreichischen lungsgebiet. Knifflige Routenwahlen Highlights folgten aber Sprints (Österreichische Meisterschaft) Meistertitel mit nur 18 Sekunden Vor- konnten durchaus für das Endergebnis Jugendkader: Kooperation mit Finnland erst: Etappe 3 fand in und einer Mitteldistanz (zugleich Steiri- sprung auf Andi Rief sichern, Kevin Ha- entscheidend sein. den Perthshire High- sche Meisterschaft). selsberger eroberte Bronze. Ein fataler Konzentrationsfehler wurde Von 10. bis 17. August trainierten 20 lands bei Loch Tummel Michi Gigon an diesem Tag zum Verhäng- österreichische Jugendliche in Imatra, statt. Nach den ersten Samstag – Sprint Sonntag – Mitteldistanz nis. Sie fuhr von Posten 7 gleich zu Posten nahe der russischen Grenze in Südka- Posten in einem an- Die MTB-O-Gemeinde ließ sich trotz Bei deutlich angenehmerem Wetter warte- 14 und ließ dabei zehn Minuten liegen. relien (also ganz im Südosten Finn- spruchsvollen Wald- ­unwirtlicher Verhältnisse am Samstag – te am Sonntag ein abwechslungsreicher Somit holte sich Lisi den Sieg vor Sonja. lands). Die Teilnehmer wohnten bei stück ging es hinaus Regen, kühles Wetter und rutschige Wege Wettkampf auf die Athleten. Die im östli- Tobias Breitschädel konnte sich deutlicher Gastfamilien (Orientierungsläufer des auf die offene Heide- – nicht abhalten, sich der Herausforderung chen Teil der Gemeinde angesiedelte Karte als am Vortag durchsetzen. Er siegte vor SK Vuoksi) und hatten neben einem landschaft, und die eines Sprints zu stellen. Ein dichtes Wege- bot neben schnellen Forststraßen und er- Stefano Batticci (Italien) und Kevin Hasels- anspruchsvollen, gemeinsamen Trai- hatte es in sich. Starker netz gepaart mit engen Postenstandorten neut ruppigen und steilen Trails auch ein berger. ningsprogramm auch viel Spaß zusam- Sturm mit Regen und etlichen Bahnüberkreuzun- Die mit diesem Rennen aus- men mit den finnischen Jugendlichen. machten die Postensu- gen verlangte den Wettkämpfern getragenen steirischen Meister- Die vielversprechende Kooperation che im hohen Heide- Foto: Günter Kradischnig Foto: Kartenausschnitt Loch Ordie einiges ab. Die teilweise wurze- schaften entschied Uwe Sandris- soll in den nächsten Jahren fortgesetzt Anssi Juutilainen, Leiter kraut auch nicht leich- ligen und rutschigen Passagen ser für sich. werden. Günter Kradischnig des Trainingskurses ter. Zu den Etappen 4 und 5 ging es an die Ostküste, in die Nähe zeigten einigen Teilnehmern ihre Dieses Wochenende in Mit- der Uni- und Golfstadt St. Andrews, wo es in flachen Küstenge- fahrtechnischen Grenzen auf. terberg bot einen interessanten bieten mit feinen Dünenabschnitten rasant zu Sache ging. Vor Aber nicht nur sicheres Fahren, und fahrtechnisch recht an- So nah, so gut! allem Tag 5 war wirklich ein schönes OL-Erlebnis mit einer sondern auch schnelles Orientie- spruchsvollen Start in die Vielzahl von Posten zwischen großen Sanddünen, die höchste ren auf einer vor Postensymbo- Herbstsaison. Der 5-Tage-OL in Slowenien (Orienteering Online Cup) im Juli Konzentration erforderten. len strotzenden Karte war not- Ergebnisse: http://www.oefol.at/ ist immer ein Erlebnis. Die negativen Höhenformen stellten an Etappe 6 führte uns wieder in die Highlands, wo wir bei wendig. Ohne Fehler blieb an wettkaempfe/2009/mtbo05_info. die Orientierung der rund 1000 LäuferInnen höchste Anforde- Loch Ordie in einer physisch sehr anstrengenden Heideland- diesem Tag wohl niemand! htm•rungen. Für Hobbyläufer stellte der steinige Untergrund ein gro- schaft noch einmal so richtig gefordert wurden. Man konnte Bei den Damen setzte sich ßes Problem dar und ließ oft die Konzentration schwinden. sich aussuchen, ob man lieber durch kniehohes, stacheliges Michi Gigon eindeutig vor Sonja Fehler waren damit fast unausweichlich. Die Organisation war Heidekraut oder durch knietiefe Sümpfe laufen wollte. Und al- Mitterberg – Zirting, Maßstab 1: 10.000, Zinkl und Lisi Hohenwarter Äquidistanz 5 m, ÖM Sprint, H 21 E, wie immer in Slowenien eher einfach gestaltet; die wichtigste les sah gleich aus. Ein würdiger Abschluss einer interessanten durch. Knapper verlief die Ent- 1. Teil Infrastruktur wurde direkt am Waldrand aufgebaut, wodurch Wettkampfwoche. Ingrid Adenstedt

18 Orientierung » Nr. 3/2009 Orientierung » Nr. 3/2009 19 Kurzmeldungen

Fontainebleau, Frankreich Der 3-Tage-OL in Fontainebleau Mitte Juli stellte den Höhepunkt des französischen OL-Sommers dar. Die knapp 1000 Teilnehmer kamen primär aus Frankreich, England und der Schweiz. Den Teilnehmern wurde OL-Genuss pur geboten – unzählige Steintürme (die berühm- ten Kletterfelsen) und viele Parallelsituationen forderten vor allem eine perfekte O-Technik. Am darauf folgenden Tag, dem französi- schen Nationalfeiertag, fand dann der jährliche „77er“ statt, ein OL mit 77 Posten (siehe Karte rechts) – 15,5 Kilometer mit 750 ­Höhenmetern auf einer 1: 7.500-Karte in einem Wald voller Steine und Felsen – die Siegerzeit in der Herren-Elite betrug über zwei Stunden. Thomas Hlosta

Trainieren wie die Weltmeister Unter diesem Motto durfte das österreichische Nationalteam Anfang September eine Woche lang mit dem Schweizer Nationalteam in den Wäldern um Trondheim, wo 2010 die OL-WM stattfinden wird, trainie- ren. Abwechslungsreiche OL-Trainingsformen im sowohl technisch als auch physisch äußerst anspruchsvollen Gelände (höhenmeterreiche Wälder mit viel Unterbewuchs, die Sümpfe sind noch die „gemütlicheren“ Passagen) bil- deten ein intensives und interessantes Programm. Unser Trondheim-Spezialist Felix Breitschädel versorgte uns mit wertvollen Tipps und moderierte gekonnt die Nachbespre- chungen, wenn wir diese nicht gemeinsam mit den Schweizern abhalten konnten. Eine span- nende Woche, aus der sich wohl jede(r) einiges mitnehmen konnte. Ursula Kadan

Herbernheia (1:15.000/5 m), Routenwahltraining DE

Mobile-O beim Hungaria Cup in Miskolc Wetterkapriolen bei der Swiss O-Week Orientierungsläufer ohne Karte, dafür mit einem Handy ausge- Rund 3.000 Teilnehmer aus 33 Nationen nahmen an der dies- stattet? Ungewöhnlich? – Nicht in Ungarn! Mobile-Orientee- jährigen Swiss O-Week im wildromantischen Muotatal (Kan- ring ist eine ungarische Erfindung und wird dort an manchen ton Schwyz) teil. Zu den einzelnen Etappen wurden die Teil- OL-Wettkampfwochenenden oder bei Mehrtagesläufen als nehmer mit Bussen sowie Militärfahrzeugen befördert. Auf Rahmenprogramm angeboten. Auch bei der WM in Miskolc den engen Bergstraßen zu den entlegenen Zielgebieten gab es hatten die Teilnehmer des Hungaria Cups ebenso wie die WM- für die Fahrzeuge nur wenige Ausweichstellen, so mussten Starter die Gelegenheit, Mobile-O einmal auszuprobieren. Ge- trotz minutiös zugeordneter Einstiegszeiten – die „Boarding Mikrosprint startet wird in Zweierteams, wobei nur ein Läufer eine Karte Time“ war auf der Startnummer aufgedruckt – die Startzeiten erhält und im Zielgelände bleiben muss, von wo aus er seinen an zwei Tagen um eine halbe Stunde nach hinten verschoben Im Rahmenprogramm von WM und Hun­ Partner, der ohne Karte unterwegs ist, nur durch Anweisungen werden. garia Cup fand auf dem Universitätsgelände von über Handy von Posten zu Posten schickt. Hat dieser seine Stre- Die Etappen 1 und 2 waren von Dauerregen begleitet. Kleine Miskolc ein Mikrosprint statt. Streckenlängen von weni- cke absolviert und ist zum Ziel zurückgekehrt, übernimmt er Bäche wurden zu reißenden Flüssen, weshalb einzelne Katego- Bohemia 2009 gen hundert Metern, Siegerzeiten von etwas mehr als zwei Mi- die Karte für die zweite Run- rien der 3. Etappe nuten und Karten, auf denen jeder Baumstamm eingezeichnet de, bei der die Rollen von Na- abgesagt werden Vom 5. bis 9. August 2009 organisierte der OK Jiskra Novy Bor ist, machen den Mikrosprint zu einer spannenden Angelegen- vigator und Läufer getauscht mussten. Die rest- in Novy Bor, Tschechien, den diesjährigen 5-Tage-OL. Bizarre heit, bei der höchste Konzentration fast wichtiger ist als schnel- werden. Mobile-O gibt es so- lichen Teilnehmer Sandsteinformationen und kräfteraubende Anstiege prägten les Laufen. Übrigens: Fabian Hertner, 2. beim “großen” WM- wohl im Wald als auch in der erfreuten sich des auch dieses Mal die Wettkämpfe. Die Organisation war vom Sprint, wurde auch beim Mikrosprint 2.; Ursula Kadan war Stadt, diesmal fand der Be- Aufstieges zu ih- Event-Center über die Park- drittschnellste Dame. werb im Zentrum von Miskolc rem Start (4,5 Ki- platzorganisation, das Zielge- www.mikrosprint.hu Roland Fesselhofer statt. Es wurden SIM-Karten lometer, 750 Hö- lände und natürlich die Bahn- des Sponsors T-Mobile zur henmeter) hinauf legung nahezu perfekt. Wobei Verfügung gestellt, bei Bedarf auf die 1950 Me- bei der Bahnlegung das „ty- Foto: rudibacsi Foto: konnte man sich freigeschalte- ter hohe Glattalp. pisch Tschechische“ nicht te Handys ausborgen. So war das Stadtbild von Miskolc für ei- Ebenfalls abge- fehlen durft: teilweise gewag-

nige Stunden von teils wild gestikulierenden, teils hoch kon- sagt wurde die 4. Margit Huber Foto: te Postenstandorte in Fels- zentriert am Boden kauernden oder flach am Bauch liegenden, Etappe wegen ei- Zielaufbau auf der Glattalp wänden oder eine sehr „grü- laufenden, herumirrenden, fragend um sich schauenden, in je- ner von Muren ne“ Bahnlegung/Postenset- dem Fall aber telefonierenden Menschen geprägt. Natürlich wa- verschütteten Zufahrtsstraße, Etappe 6 wurde vorgezogen. Die zung. Alles in allem war es ren bei diesem OL der etwas anderen Art auch mehrere öster- Ersatzetappe 6 wurde über Nacht improvisiert, die Bahn muss- eine sehr schöne OL-Woche, reichische Teams am Start. Alles in allem ein Bewerb, bei dem te sich jeder Teilnehmer selbst abzeichnen. Ein großes Lob an die man nur weiter empfeh- der Spaß nicht zu kurz gekommen ist. Vielleicht finden sich das OK-Team, das die einzelnen Etappen sowie die wetterbe- len kann. Mehr als 1700 Teil- auch in Österreich bald Veranstalter für einen Mobile-O? dingt notwendigen Änderungen stets mit Ruhe, Übersicht und nehmer können nicht irren! http://www.freeweb.hu/mobile-o/index_en.html Agnes Harreither Präzision durchgeführt hat. Margit Huber Georg Sengstschmid Ausschnitt Finale Damen, verkleinert von 1:750 auf 1:1.500

20 Orientierung » Nr. 3/2009 Orientierung » Nr. 3/2009 21 Pressesplitter aus dem In- & Ausland zusammengestellt von Markku Kemppainen & Roland Fesselhofer

Olli-Markus Taivainen, Norwegens Team mit GPS-Ausrüstung Schweden verbietet Magnetische Anomalie Riesentalent aus Lappland Der norwegische Verband hat 50 GPS-Einheiten mit Software Zusammenarbeit beim OL Bei Manton Dam, Südafrika, ist es gekauft. Sie wurden erstmals bei den norwegischen Meister- offensichtlich notwendig, die Karte Olli-Markus Taivainen hat in seinem letzten Ju- schaften im September eingesetzt, um den Wettkampf für Zu- Der Entwurt der neuen schwedischen Wettlaufordnung, sieht mehr nach den Geländemerkmalen niorenweltmeisterschaftslauf endlich die lang schauer spannender zu machen. Die Ausrüstung soll aber auch vor, dass Zusammenarbeit von Läufern zu bestrafen ist. Als als nach der Kompassnadel auszu- ersehnte Goldmedaille gewonnen. Viermal war dem Nationalteam für das O-Technik-Training zur Verfügung Zusammenarbeit gilt, wenn zwei oder mehr Läufer drei oder richten. Jon Potter (TEO) warnte er unter den besten Sechs, 17-mal Finnischer gestellt werden. Damit ergeben sich für Trainer und Läufer ganz mehr aufeinanderfolgende Posten mit einem geringeren Ab- zwar vor magnetischen Anomalien Meister und fünfmal Weltmeister im Schi-OL. neue Möglichkeiten der Trainingssteuerung und Analyse. stand als zwölf Sekunden passieren. Bei verschiedenen Regel- in diesem Gebiet, aber eine Abwei- Nach der enttäuschenden Langdistanz, wo er www.orientering.no verstößen soll es in Zukunft auch unterschiedliche Strafen chung von ungefähr 18 Grad nach feststellen musste, dass seine Technik für das geben: Außer einer Disqualifikation können auch Zeitstrafen Westen habe ich auf diesem Sattel äußerst schwierige Gelände nicht ausreichend von einer bis fünf Minute(n) verhängt werden. nicht erwartet. Die Nordlinien sind war, hat es in der Mitteldistanz doch geklappt. Marianne Andersen und www.orientering.se an dieser Stelle offensichtlich falsch, Olli-Markus ist ein Perfektionist. Er bereitet sich NewspowerCanon Foto: da sie nicht parallel, sondern vielleicht gebogen sein sollten (sie- sorgfältig und mit viel Erfahrung für die wichtigsten Läufe des heißen die norwegischen Meister 2009 über die Langdistanz. he Karte). Alternativ könnte man in diesem Teil des Landes die Jahres vor und versucht dort seinen Formhöhepunkt zu errei- Olav siegte mit dem sagenhaften Vorsprung von 6:46 Minuten magnetischen Termitenhügel zum Ausrichten der Karte ver- chen. „Was ich nicht trainiert habe, kann ich nicht beherrschen.“ auf den Zweiten, den Sprint-Spezialisten Øystein Kvaal Øster- Geißen-Drama wenden! Adrian Upphill, The Australian Orienteer, 9/2009 und „Eine normale Leistung und Einstellung genügen nicht.“ bø, noch mehr zurück: die OL-Stars (4.) und sind seine Mottos. Sein Trainigspensum ist auch erstaunlich und (8.). www.orientering.no Pech für den zwölfjährigen Finnen Anton Salmenkylä, der am höher als von vielen Eliteläufern. Jetzt folgen der Wehrdienst in vierten Tag der Swiss O-Week kein gültiges Resultat erhielt. den Sporttruppen, das Geomathematik-Studium an der Techni- Just zu jenem Zeitpunkt, als er zum zweitletzten Posten kam, Vergabe internationaler schen Universität von Espoo und das erste Jahr in der allgemei- hatte sich eine Geißenherde um die Flagge geschart. Und da Veranstaltungen nen Klasse. Die Erwartungen sind groß. Suunnistaja 7/2009 sich Anton nicht getraute, die Tiere auf die Seite zu jagen oder sich zwischen den Geißen hindurch zum Posten zu zwängen, Während der WM in Ungarn wurden auch diverse Tagungen kam er ohne entsprechende Quittung ins Ziel. Reglementkon- der IOF abgehalten. Dabei wurden folgende Großveranstaltun- form konnte er deshalb leider nicht klassiert werden, immerhin gen vergeben: Enttäuschende WM für die Finnen erhielt er als Trostpflaster vom OK ein T-Shirt geschenkt. EM 2012 – Schweden (Falun, Mora und Orsa, 14. bis 20. Mai) swiss orienteering magazine 9/2009 WM 2013 – Finnland (Vuokatti, 6. bis 14. Juli)

Das Ziel, beste Nation bei der WM in Ungarn zu sein, haben die Richard Schuh Fotos: JWOC 2012 – Slowakei (Kosice, Juli) Finnen klar verfehlt. Die Bronzemedaillen von Minna Kauppi Bezüglich der WMOC 2012 fiel noch keine Entscheidung, (Langdistanz) und der Damenstaffel waren die besten Resultate. ­aussichtsreichste Bewerber: Deutschland (Bad Harzburg) und Den dritten Platz der Herrenstaffel kann man nach den dramati- OL-Weekend Feldkirch Italien (Apulien). www.orienteering.org schen Ereignissen nicht als echte Medaille feiern. Man hat in der Betty Ann Bjerkreim Nilsen: Finalläufen zu viele Fehler gemacht. Vielleicht beherrschen die Probleme wegen WM-Sperrgebieten Unsere besten Läufer sind auch den Schwei- Finnen doch nicht den schnellen OL auf dem harten Boden im zern im Rahmen des gemeinsamen OL- mitteleuropäischen Gelände? Tero Föhr hätte seine Chancen im Die norwegische Staffelweltmeisterin 2009 Betty Ann Bjer- Wochenendes in Feldkirch und Göfis aufge- Sprint gesehen, aber weil Trainer die bestmögliche kreim Nilsen ist Orientierungsläuferin und Skilangläuferin. fallen. Staffel wollte, musste Tero den Sprint auslassen. Mats Haldin Kommenden Winter werden Weltcuprennen im Langlauf in Werden die Resultate beider Tage be- fehlt noch eine Einzelmedaille in seiner langen Karriere. Er ist in Granåsen stattfinden. Der Ort liegt mitten im Sperrgebiet für rücksichtigt, dann fallen drei Namen auf: der Langdistanz sehr gut gelaufen und zum zweiten Mal Vierter die OL-WM 2010 (Trondheim). Jetzt muss sie sich entscheiden, Gernot Kerschbaumer: Die unbestrittene Nummer 1 im öster- geworden. Nach dem misslungenen Qualilauf musste er als Ers- welchen Wettkampf sie auslässt. Möglicherweise bekommt sie reichischen OL war beim Sprint vom Samstag nur vier Sekun- ter starten, was sicherlich ein Nachteil war. Die Finnen haben aber auch eine Sondergenehmigung der IOF, da das Befahren den und damit von einer Sensation entfernt. Der Burgenländer gegen den Dritten, Mamleev, protestiert, weil er klar vom vier der LL-Loipen keinen nennenswerten Vorteil bei der OL-WM wurde hinter Merz Zweiter. Beim Mitteldistanz-OL doppelte er Minuten nach ihm gestarteten Hubmann profitiert hat. Der Pro- bringt. www.langrenn.com mit Rang 4 nach. test wurde von der Jury mit 3 : 2 Stimmen abgelehnt. Der Kern Robert Merl: Der 18-jährige Salzburger war der beste Österrei- der Herrenmannschaft, Haldin, Huovila, Ikonen, cher an diesem Weekend. Er verpasste am Samstag den Sieg nur (fehlte diesmal wegen Achillessehnenproblemen), ist beinahe um zwei Sekunden. Am Sonntag zeigte er dann allen den Meis- zehn Jahre gleich geblieben. Vielleicht haben sie schon ihren Wie geht es Martin Johansson? ter. Zwei Wochen später wurde er in Serbien Jugend-Europa- Karrierehöhepunkt überschritten und ein Generationswechsel meister! sollte stattfinden? Die Damenmannschaft ist jünger und einige, Dem bei der WM-Staffel in Ungarn ver- Anja Arbter: Sie ist keine Unbekannte in der Schweiz. Denn wie Anni-Maija Fincke ist mit einem 6. und einem 7. Platz, sind letzten Schweden geht es den Umstän- die österreichisch-schweizerische Doppelbürgerin wurde im sehr gut gelaufen. www.ssl.fi, www.suunnistus.net den entsprechend gut. Gleich nach seiner letzten Jahr Schweizer Meisterin bei den D16. Mit den Rängen Heimkehr am Montag nach der WM kam 5 in Feldkirch und 4 in Göfis lief die Wienerin erneut an der er ins Spital in Mora. Dort wurde er we- Spitze mit. swiss orienteering magazine 8/2009 nige Tage später operiert, man nähte etli- Kurzanalyse der WM che Muskelfasern wieder zusammen. Bis von Minna Kauppi er wieder – vorsichtig – laufen wird kön- nen, wird es sicher zwei Monate dauern. Filmreif Nicht wirklich glücklich war Minna Kauppi nach Er ist froh, wieder daheim in Schweden der WM – hier die Zusammenfassung in ihrem eng- zu sein. Eines der größten Probleme für Richard Schuh Foto: Die 15-fache OL-Weltmeisterin Simone Niggli-Luder erfüllte lischen Blog: „WOC-analysis in a nutshell: I made ihn in Ungarn war die Tatsache, dass kaum jemand in Miskolc sich einen Traum. Im Film „Verstrickt und zugenäht“ des mistakes, I was stupid, I didn‘t enjoy the sports. ausreichend Englisch sprechen konnte, so wusste er nie genau, Schweizer Fernsehens spielte sie eine Statistin und war mit der And now I‘m free. … With a smile, Minna“ was gerade gemacht wurde, wenn ihn die Ärzte behandelten. ungewohnten Nebenrolle oberhappy, wie „Tele“ schrieb. Uner- Dem ist wohl nicht viel hinzuzufügen … Auf jeden Fall stellten die schwedischen Ärzte fest, dass die Be- müdlich joggte Simone im Regen rum, bis die Szene endlich im

Foto: Richard Schuh Foto: www.minnakauppi.com handlung in Ungarn gut war. www.martin-johansson.se Kasten war. swiss orienteering magazine 9/2009

22 Orientierung » Nr. 3/2009 Orientierung » Nr. 3/2009 23 TIPPS: Sportpsychologie Im entscheidenden Moment­ das Richtige tun

„Konzentration“ und „Gelassenheit“ waren die letzten beiden Male die Themen meiner Berichte. Bevor es das nächste Mal um das spannende Thema „Selbstvertrauen“ geht, ist dieser Artikel ein kleiner Exkurs. Es geht diesmal um „Handlungspläne im Orientierungslauf“. Von Karin Leonhardt Fotos: Kristian Leonhardt Fotos: enn um überhaupt Selbstvertrauen OL-Routine im Nachwuchs- Psychomotorisches Training ist die Schulung für Wettkampfsituationen aufbauen und Spitzenbereich D grundlegender, jedoch stets an den zu können, ist es notwendig, prinzipiell sportartspezifischen Anforderungen die sportliche Handlung, die man ausführt, orientierter, psychischer Voraussetzungen zu beherrschen und einen genauen Plan, der Bewegungsregulation. (Klar, 1990) eine Routine von dem zu haben, was man macht. Erst dann ist es möglich, auch im Wettkampf die Selbstwirksamkeitserwar- Bei vielen Sportarten, wie zum Beispiel schiedlichste Möglichkeiten (siehe Bei- tung hoch zu halten und so das „Selbstver- beim Geräteturnen, geht es darum, eine spiele links). Bestimmt ist es trotzdem Das Drehbuch Karin Leonhardt, geboren am 4. 5. 1985, betreibt trauen“ aufbauen zu können, um den Plan bestimmte Bewegung möglichst präzise hilfreich, das fertige Drehbuch einmal ei- OL seit 1996, Mitglied der österreichischen OL-­ Wie könnte nun speziell die Entwicklung und das Einüben eines solchen Drehbuches Nationalmannschaft seit 2000. Matura am Gymna­ auch wirklich umzusetzen. oder schnell auszuführen. Beim Orientie- nem etwas erfahreneren Läufer, einer et- aussehen? sium Fürstenfeld, Bakkalaureat für Leistungssport, rungslauf wird dagegen keine Bewegung was erfahreneren Läuferin oder Trainern Zusatzausbildung für Sportpsychologie; derzeit Selbstwirksamkeitserwartung ist die eintrainiert, sondern eine bestimmte tech- zu zeigen, denn oft haben sie noch Ideen, 1 Beschäftige dich mit der Frage: Mit der Verbesserung welcher Handlungsabläufe in ­Studentin in Wien (Diplomstudium Psychologie Überzeugung einer Person, sich in nische Handlungsroutine einer Aktion, die wie gewisse Handlungen einfacher zu be- welchen speziellen Situationen kann ich am meisten Zeit gewinnen? (Z. B. Startphase, und Masterstudium Sportwissenschaft). der Lage zu sehen, ein Verhalten, das zu bei jedem Orientierungslauf vorkommt wältigen wären. (Z. B.: Schaue ich zuerst Abstimmung von Kartenlesen und Kompasseinsatz, Postenarbeit/Postenraumroutine, einem bestimmten Ergebnis führt, auch oder vorkommen kann. auf die Ablaufrichtung oder plane ich zu- Schlussphase, wenn ich bemerke, dass etwas nicht mehr stimmt – Fehlerroutine, Geg­ tatsächlich umzusetzen. (Bandura, 1977) Nun ist es das Problem, dass im Orien- erst die Route, wenn ich von einem Posten nerkontakt, Anzeichen von physischer/psychischer Müdigkeit) Es ist auch möglich, ein tierungslauf durch die Unterschiedlichkeit weglaufe?). so genanntes „Grunddrehbuch“ zu entwickeln, das ich bei jedem Posten in jeder Situa­ Thomas Bührer, der derzeitige Herren- des Geländes, der Karte usw. die eigentli- Es ist wichtig zu erwähnen, dass es, tion anwenden kann. Nationaltrainer der Schweiz, hat sich im che Handlung während des Laufens ja im- wie jedes Mal, wenn man etwas Neues 2 Beschreibe den idealen Handlungsablauf zuerst schriftlich. Wie läuft diese Situation Rahmen seines Diplomprojektes für die mer verschieden ist. Jedoch gibt es trotz- lernt (auch bei Bewegungstechniken ist idealerweise ab? Hier ist es wichtig, dass, wenn die Wahrnehmung der kritischen Diplomtrainerausbildung (2007) sehr in- dem gewisse Abläufe, die jedes Mal gleich das so), notwendig ist, alte Muster aufzu- Situa­tion schwierig ist, die Wahrnehmungsphase in der Beschreibung enthalten sein tensiv mit dem Thema „Psychologisch- sind. Ein Beispiel solch einer Situation brechen. Und es ist ganz normal, wenn muss. orientierungstechnisches Training in der ­wäre zum Beispiel die Situation „im Pos- man beim Erlernen der neuen Technik (des „Wenn (Erkennen) – Dann (Handeln)“– Konstruktionen sind hier hilfreich. Sportart Orientierungslauf“ auseinander- tenraum“. Ziel dieses psychomotorischen neuen Drehbuches) zuerst eher Rück- Beispiel: Wenn ich einem anderen Läufer im Wald begegne, dann denke ich an mein gesetzt. Da ich denke, dass seine Vor- Trainings ist es nun, diese Abläufe zu opti- schritte als Fortschritte macht, weil gewis- Konzept für den nächsten Posten. gangsweise und Erkenntnisse sowohl für mieren, sie in so genannten „Drehbüchern“ se Abläufe erst geübt und automatisiert Wichtig ist es, den Handlungsablauf thematisch eng und präzise zu beschreiben. Breitensportler/innen als auch Leistungs- festzuhalten, diese „Drehbücher“ einzutrai­ werden müssen. Hier heißt es Geduld ha- 3 Versuche danach Punkt für Punkt, einzelne Handlungsschritte aus dieser schriftlichen sportler/innen im Orientierungslauf sehr nieren (auswendig zu lernen, die Anwen- ben, aber vor allem auch die Gewissheit, Fassung zu definieren. interessant sind, möchte ich einiges davon dung zu üben), um sie dann auch in Wett- das Ganze durchzuziehen und zu üben. 4 Filtere die wichtigsten Punkte aus dieser Beschreibung heraus und knüpfe sie an in diesem Artikel vorstellen und versu- kampfsituationen „abspielen“ zu können. Also: Viel Spaß und Erfolg beim Erstel- Schlüsselwörter (siehe Beispiele links). Dies ist nun dein Drehbuch. chen, einige Hinweise zur Verbesserung Die Drehbücher sollen nach ihrer Erler- len eurer OL-Drehbücher! • 5 Lerne das Drehbuch auswendig. der eigenen Routinen und Drehbücher zu nung automatisch und intuitiv ablaufen, 6 Analysiere bereits gelaufene Wettkämpfe aufgrund deines neuen Drehbuches. Wann geben. Im Rahmen dieser Diplomarbeit damit kann mehr Energie für Unvorher- Literatur ist es einfacher einzuhalten? Wo gibt es Probleme? war es das Ziel von Bührer, dass sechs sei- sehbares oder zur Anpassung der Routi- Bandura, A. (1977). Social Learning 7 Versuche, dir das Drehbuch bewusst während eines Trainings immer wieder vorzusa­ ner Athleten sogenannte „Drehbücher“ nen an die jeweilige Situation verwendet Theory. New York: General Learning Press. gen (Selbstgesprächsregulation). zum Zweck einer zuverlässigen Aufmerk- werden. Bührer, T. (2007). Im entscheidenden 8 Übe die Anwendung des Drehbuchs beim Training und analysiere diese Trainings. Beispiel für Grundroutine samkeitssteuerung während ihrer OL- Wichtig ist, dass es bezüglich idealer Moment das Richtige tun. Psychologisch 9 Versuche dir im Trockentraining mit einer Karte mit Bahn vorzustellen (zu visualisie­ Handlung entwickeln. Durch intensives Handlungsabläufe bzw. Drehbücher kein orientierungstechnisches Training in der ren), wie du das Drehbuch anwendest. Wenn’s nimmer stimmt: psychologisches Training sollten sie diese Richtig und Falsch gibt, sondern jeder Ath- Sportart Orientierungslauf. Diplomprojekt. 10 Beginne geplant und langsam, das Drehbuch im Wettkampf anzuwenden, und analy­ Drehbücher festigen. let/jede Athletin den eigenen besten Hand- Villars-sur-Glâne: Trainerbildung Swiss siere die Wettkämpfe danach in Bezug auf das Drehbuch. • richtung Gelände Bei diesen Drehbüchern handelt es sich lungsablauf herausfinden muss und fest- Olympic. 11 Nutze immer wieder Trainings dazu, dein Drehbuch konsequent zu üben und nicht mit • stOPP um eine Art „formelhafte Vorsätze“, also stellen muss, welches Drehbuch für ihn/ Klar, C. (1990) Voraussetzungstraining für der Einstellung „Es ist eh nur ein Training.“ ins Training zu gehen. Es ist wichtig, die Wettkampfhärte mit ihren Konsequenzen und die Nichtwiederholbarkeit des Wett­ • Wo war ich zuletzt sicher? um selbstinstruierende Handlungsanwei- sie persönlich am hilfreichsten ist. Manche anforderungsgerechte Bewegungsregulation. sungen, die die eigene Bewegung regulie- Läufer/innen finden es hilfreicher, wenn Training und Wettkampf, 28 (5). kampfes auch im Training zu üben. • Was hab ich dann gemacht? ren sollen. Es ist eine Art psychomotori- sie ihr Drehbuch grafisch gestalten, ande- 12 Erstelle für all dies ein psychologisches Trainingstagebuch, in dem du deine einzelnen Schritte vermerkst. Beispiel für Fehlerroutine sches Training. ren reichen Wörter, hier gibt es unter- Interview mit Thomas Bührer auf Seite 26 dieser Ausgabe.

24 Orientierung » Nr. 3/2009 Orientierung » Nr. 3/2009 25 Thomas Bührer als Trainer beim ie Ereignisse bei der WM-Staffel führ­ Der Teufel schläft nicht … Trainingslager in Trondheim Dten zu vielen Diskussionen. Seltsamer Weise wurde dabei aber nie erwähnt, dass das Entfernen des Astes eigentlich eine fal­ sche Reaktion der Helfer war. Richtig und Erste Hilfe bei OL-Unfällen Interview mit Thomas Bührer wichtig war natürlich, dass einer von ih­ nen möglichst rasch ärztliche Hilfe geholt Der Unfall von Martin Johansson, der sich bei der WM in Ungarn einen hat, während die anderen beiden beim Drehbuchkonzept Verletzten blieben. Ast ins Bein rannte, ist ein aktueller Anlass, sich darüber Gedanken zu Privat Foto: Bernhard Koiser, geboren 1987, Die österreichische (ähnlich wie auch machen, wie man sich richtig verhält, sowohl als Betroffener selbst wie selbst Orientierungsläufer seit 1998, macht für alle Sinn die internationale) Wettlaufordnung be­ auch als Helfer, der im Gelände auf einen Verletzten trifft. Ein Notfall ist als ehrenamtlicher Sanitäter beim stimmt ausdrücklich, was eigentlich ohne­ Roten Kreuz tätig. kann immer unvermutet eintreten. Von Bernhard Koiser Karin Leonhardt befragte den Schweizer Herren- hin selbstverständlich – und sogar gesetz­ lich geregelt – ist: Nationaltrainer Thomas Bührer, der selbst dreimal Staffelweltmeister und 2003 Weltmeister auf der II.2.16 Hilfe bei Unfällen nächst, die Helfer sollten weiterlaufen …) werden. Keiner bleibt im Wald zurück. Es wäre sicher empfehlenswert, wenn Langdistanz war, zu den Einsatzmöglichkeiten Jeder Läufer ist verpflichtet, in Notfällen Hilfe Nur wenn der Verletzte wirklich sicher ist (Aus diesem Grunde müssen sich auch in den Vereinen, bei Kaderkursen, Funktio­ seines Drehbuchkonzeptes. zu leisten, insbesondere anderen Läufern. bzw. Rettung oder Arzt bereits anwesend Läufer, die aufgeben, immer im Ziel ab­ närsschulungen usw. zumindest kurze Foto: Richard Schuh sind, darf man weiter- oder weglaufen. melden.) Erste-Hilfe-Kurse abgehalten würden. Aber wissen wir Orientierungsläufer Den Lauf fortsetzen sollte man nur, Sonst steht plötzlich ein Jugendlicher – Wie wichtig schätzt du psychologische Arbeit/ ständlich. Ich denke, Athleten, die mei­ auch, was in Notfällen konkret zu tun ist? Improvisation gefragt wenn man wirklich sicher ist, dass die Ver­ oder auch ein Erwachsener – neben einem mentales Training im Orientierungslauf ein? nen, sie brauchen sich keine Gedanken Wenn man auf einen verletzten Läufer Wenn – was im Wald sehr wahrscheinlich letzung harmlos ist und die restliche Stre­ Verletzten im Wald, will helfen, ist aber Bührer: Ich denke, dass – so generell ge­ über ihr Drehbuch, ihre Routine im OL trifft, ist prinzipiell folgende Vorgangswei­ ist – kein Verbandsmaterial zur Stelle ist, cke kein Problem darstellt. Im Zweifel im­ völlig ahnungslos und überfordert. Der sagt – die Wichtigkeit der drei Trainings­ machen, weil sie das Ganze sowieso au­ se einzuhalten: kann man sich behelfen: Halbwegs gerade mer den Lauf abbrechen! Teufel schläft leider nicht immer. • bereiche ungefähr gleich einzuschätzen tomatisch machen, suchen eine Ausrede. ist: ein Drittel physisches Training, ein Jeder muss lernen, seine Handlungen Drittel orientierungstechnisches Training, während des OL zu strukturieren und je­ Konkrete Situationen ein Drittel mentales Training. Jedoch ist der sollte sich dieser Abläufe einmal be­ es sicher auch von Athlet zu Athlet unter­ wusst werden. Meiner Meinung nach Hier in Kurzfassung einige Tipps für Verletzte und Helfer, wie man bei den OL-typischen schiedlich und auch von der Periode, in kommt Intuition im Orientierungslauf Verletzungen vorgehen sollte: der sich der Athlet befindet, abhängig. von der logischen Analyse von Erfahrun­ Schürfwunden: Kleinere Abschürfungen kann man im Ziel behandeln (lassen), großflä- Wie schätzt du die momentane Anwendung gen, die man schon gemacht hat. chige sollte man möglichst sauber abdecken (Gefahr von Infektion und Blutvergiftung). von sportpsychologischer Arbeit in der interna- Sind Drehbücher also auch für Hobby- und tionalen Spitze im Orientierungslauf ein? Nachwuchsorientierungsläufer/innen interes- Stark blutende (tiefere) Verletzungen: Die Blutung sollte – je nach Art der Verletzung Bührer: Ich bin überzeugt, dass im menta­ sant? – durch Fingerdruck, Druckverband und Hochlagern gestoppt werden. len Bereich mit Abstand noch am wenigs­ Bührer: Ja, sie sind für jeden interessant Gegenstände im Fleisch: Der Gegenstand sollte nach Möglichkeit nicht entfernt werden! ten gemacht wird. Schon allein zeitlich und hilfreich. Es kann im Anfängerbereich (Gefahr noch größerer Verletzung, das Entfernen sollte dem Arzt überlassen werden.) Hilfe wird das Drittel praktisch nicht erreicht. sehr viel helfen, technische Handlungen, holen bzw. nach Hilfe rufen, eventuell zu stark frequentierten Punkten (Posten, Straße) Hier könnte noch viel drinnen liegen. Auf das Kartenlesen zu steuern, und es ist gut, gehen, wenn man das kann. die Schweizer bezogen denke ich, dass sich damit zu beschäftigen. Antworten wir nicht mehr oder besseres mentales auf Fragen wie: „Wie halte ich die Karte?“, Umknicken: Da die Schwellung am Beginn am stärksten zunimmt, möglichst rasch kühlen Training machen als andere Nationen. „Wann plane ich meine Route?“ oder Bernhard Koiser Foto: (z. B. in einem Bach) und Fuß hochlagern. Hilfe holen lassen. Wenn Verdacht auf einen Du hast dich in deiner Diplomarbeit mit psy- „Welche Handlungsschritte muss ich ge­ 1. Situation einschätzen: Welche Körper­ Provisorische Bruch besteht, sollte der Fuß keinesfalls belastet werden. Nur bei leichten Prellungen Beinschiene chologisch-orientierungstechnischem Training tätigt haben, bevor ich den Posten verlas­ teile sind verletzt? Besteht akute Ge­ vorsichtig zum Ziel oder zur nächsten Straße gehen, möglichst oft kühlen; ein fester Ast im Orientierungslauf befasst. Wie bist du zu se (Routenplanung, Ablaufrichtung)?“ fahr? kann als Gehstock verwendet werden, Helfer können stützen. diesem Thema gekommen? können sehr hilfreich sein. 2. Erste Hilfe leisten, vor allem starke Blu­ Äste können als Schiene dienen (siehe Fo­ Bührer: In der ersten Stufe meiner Trainer­ Hast du mit deinem Team bestimmte mentale tungen stoppen, falls nötig Schocklage­ to oben), ein Kleidungsstück als Notver­ Bein- oder Armbruch: Anlegen einer provisorischen Schiene: Zwei Äste mit Kleidungsstü- ausbildung hatte ich mich vorwiegend Arbeitsschritte in nächster Zeit geplant? rung (bequeme Lage, Beine hoch!). Im band, SI-Chip oder Kompass können als cken befestigen, dabei sollen die beiden benachbarten Gelenke fixiert werden. Bei einem mit physischen Aspekten (Krafttraining/ Bührer: Nichts konkretes Neues. Meine Fall des Falles Reanimation nach dem Notdruckkörper für einen Druckverband offenen Bruch ist zusätzlich die Wunde mit einem lockeren, nicht spannenden Verband Lauftraining) beschäftigt. Bezüglich OL- Idee war es, den Athleten mit diesem „Erste-Hilfe-ABC“. verwendet werden, … abzudecken. Technik brachte ich viel Erfahrung aus „Drehbuchkonzept“ ein Instrument zu 3. Hilfe (Sanitäter/Arzt/Rettung) holen Schulterverletzung (Luxation): Mit der anderen Hand stützen, eventuell mit Kleidungs- meiner eigenen OL-Karriere mit, jedoch bieten, das sie für die Zukunft nutzen (lassen). Besser einmal zu viel als einmal Immer Ruhe bewahren! stück den Arm am Oberkörper befestigen. die mentale Säule hat mir noch gefehlt. können, wenn sie es wollen. Das gilt für zu wenig! Wenn man selbst verletzt ist, dann sollte Ich wollte als Trainer auch in diesem Be­ die sechs Athleten, die bei meinem Pro­ 4. Beistand leisten – Verletzten nicht allei­ man keinesfalls in Panik verfallen. Erst ru­ Augenverletzung (z. B. durch Ast): Auge abdecken. Anderes Auge möglichst wenig reich kompetent sein. jekt für die Diplomarbeit mitgemacht ha­ ne lassen, beobachten. hig überlegen, ob man sich selbst helfen bewegen. (Zweites Auge bewegt sich mit.) Wenn möglich, beide Augen abdecken und Denkst du, dass die Erstellung solcher Dreh- ben. Aber auch den anderen und den jun­ kann (nach obigen Regeln). Im Bedarfsfall zum Ziel führen (lassen). bücher für jeden Orientierungsläufer eine Hilfe gen „Neuen“ im Kader habe ich dieses Auch wenn der verletzte Läufer meint, laut nach Hilfe rufen. Wenn man sich fort­ (Verdacht auf) Schädelverletzung: Blutende Wunden abdecken. Sichere Lagerung. Bei bzw. geeignet ist? Instrument vorgestellt/angeboten. Wir man solle weiterlaufen, darf man das nicht bewegen kann, zu einem frequentierten Verdacht auf Bruch (blau angelaufene Augenringe) weitere Hilfe rufen, die Arzt/Rettung Bührer: Ja, ich denke, Drehbücher sind bieten im Kader auch an, freiwillig psy­ tun, wenn es nicht offensichtlich ist, dass Ort (Posten, Straße) gehen, wo man leich­ holt. Es muss unbedingt eine Person beim Verletzten bleiben. für jeden hilfreich. Sie sind für jeden an­ chologische Grundtechniken mit unserer der Verletzte keine weitere Hilfe benötigt. ter Hilfe findet. wendbar, auch für Athleten, die abstrak­ Sportpsychologin zu erlernen, und jeder Bei schwereren Verletzungen kann ein Im allerschlimmsten Fall bleibt immer (Verdacht auf) Verletzung der Wirbelsäule: Verletzten möglichst nicht bewegen. Nach teren psychologischen Techniken nicht so hat die Möglichkeit, individuell zu ihr zu Schock eintreten, der Verletzte bewusstlos noch die Gewissheit, dass jeder Veranstal­ weiterer Hilfe rufen, Rettung/Arzt holen lassen. Inzwischen eine provisorische Trage bau- viel abgewinnen können. Drehbücher kommen und individuell mit ihr zu arbei­ werden … – diese Gefahren kann der Be­ ter kontrollieren muss, ob alle gestarteten en. Ausgebildete Ersthelfer können (zu zweit!) den Verletzten damit sehr vorsichtig zur sind einfach, praktisch und leicht ver­ ten. troffene oft selbst nicht richtig einschät­ Läufer wieder zurückgekommen sind, und nächsten Straße tragen. zen. (Auch Martin Johansson meinte zu­ im Fall des Falles Suchaktionen gestartet

26 Orientierung » Nr. 3/2009 Orientierung » Nr. 3/2009 27 TIPPS: Verletzungsprophylaxe Side Bends • ASte: in Seitenlage auf einer Bank, Bankkante auf der Höhe des Be- Rumpfübungen in der ckenkamms, Beine fixiert, Hände vor der Brust. • Ausführung: beginnend mit dem Kraftkammer Kopf den Rumpf seitlich nach unten Foto: Privat Foto: beugen, mit dem Kopf beginnend Thea Lillehov, geb. 24. 6. 1977 in Tönsberg, wieder hoch kommen, bis der Diesmal wird die richtige Ausführung einiger Rumpfübungen gezeigt. ­Norwegen, betreibt OL seit 1987, in Österreich wohnhaft seit 2002, Mitglied des österreichischen Oberkörper in Verlängerung der Erst wenn du ganz sicher bist, dass du eine Übung richtig ausführen OL-Nationalkaders seit 2006. Beine ist. Knie zusammendrücken, kannst (Lass es von jemandem kontrollieren!), solltest du mit Gewicht Ausbildung: Internationale Hochschule für um ein Heben aus den (stärkeren) ­Physiotherapie Thima van der Laan (Holland) 2002, Beinen zu vermeiden. arbeiten. Eine leere Langhantelstange hat in der Regel bereits zehn bis ESP Sportphysiotherapie 2005, seit 2008 in Ausbil- • Beachte: Die Kraft kommt aus dem 15 oder sogar 20 Kilogramm; wenn du nicht gewohnt bist, in der dung für Osteopathie. Derzeit freiberufliche Sport- physiotherapeutin im Team von ats physio (www. seitlichen Rumpf, NICHT aus den Kraftkammer zu arbeiten, solltest du unbedingt mit der leeren Stange ats-physio.at) in Wien. Beinen. Während der Bewegung die anfangen. Text & Fotos von Thea Lillehov Schulter nach hinten ziehen und den Rücken gerade halten. Die Be- wegung ist eine saubere Seitnei- gung, aufpassen, dass du nicht ver- suchst dich einzurollen (vordere Bauchmuskeln mehr einsetzen) oder eine Schulter mehr vorzuzie- hen (vermehrtes Einsetzen der schrägen Bauchmuskulatur). • Ziel: seitliche Rumpfmuskulatur.

Back Extensions Squat (Kniebeuge) Squat imbalanced • ASte: Bauchlage auf einer Bank/ • ASte1: schulterbreiter Stand, Langhantel auf den Schultern (nicht Es geht hier nicht um viel Gewicht, sondern rein um Schrägbank, Beine fixiert, Rumpf im Nacken!), Brust raus, Schulter zurück, Gewicht gleichmäßig Ausführung und Koordination! Nimm also wenig Ge- über die Bankkante, in Verlänge- auf den Füßen verteilen, Rücken aufrecht mit leichtem Hohlkreuz wicht. Bei Unerfahrenen reicht eine 2,5-Kilogramm- rung der Beine schwebend stabili- stabilisieren, Blick nach vorne. Scheibe. siert. Unterarme vor der Brust kreu- • Ausführung: Beine beugen und Gesäß nach hinten absenken, • ASte: gleich wie bei der normalen Kniebeuge, aber zen. Rücken mit stabilisiertem, leichtem Hohlkreuz etwas nach vorne Gewichtscheibe nur auf einer Seite. Die Stange trotz Military Press, einhändig • Ausführung: Rumpf kontrolliert neigen. Blick nach vorne-oben richten. Knie und Hüfte wieder dem unausgeglichenen Gewicht in die Mitte geben • ASte: Stand mit den Füßen absenken, so weit du noch ein ausstrecken, dabei das Gesäß fest zusammenkneifen, ganz auf- (kein Verschieben der Stange, um das ungleiche Ge- eng zusammen, Knie leicht ge- leichtes Hohlkreuz halten kannst. richten und die Übung ohne eine Pause einzulegen wiederholen. wicht zu kompensieren). beugt, Rücken aufrecht stabili- Mit geradem Rücken wieder so • Beachte: Blick nach vorne gerichtet halten. Rücken die ganze Zeit • Ausführung: wie bei der normalen Kniebeuge, aber siert (Mach dich groß!), Brust weit hochheben, bis der Rumpf ei- möglichst aufrecht und mit stabilisiertem, leichtem Hohlkreuz hal- es ist wichtig, den Rücken so zu stabilisieren, dass raus, Blick nach vorne gerich- ne Verlängerung der Beine bildet. ten. Die ganze Fußsohle belasten. Knie über den Füßen stabilisiert man keine seitliche Ausweichbewegung macht. tet. Kurzhantel wie auf dem • Beachte: Während der gesamten halten, Knie zeigen immer in die gleiche Richtung wie die Füße. • Beachte: wie bei der Kniebeuge. Bild neben dem Kopf halten, Bewegung das leichte Hohlkreuz • Ziel: gesamte Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur, Rumpfstabi- • Ziel: wie bei der Kniebeuge, aber vermehrte Betonung Ellbogen zeigt nach unten. stabilisieren, ebenso den oberen lisationsmuskulatur (Rückenstrecker, gerade und schräge Bauch- der Rückenmuskulatur und der seitlichen und schrä- • Ausführung: Kurzhantel Rücken und den Nacken gerade muskeln). gen Bauchmuskulatur. senkrecht nach oben drücken, halten. Während dieser Übung ohne den Ellbogen maximal macht der Rücken keine Bewegung, durchzustrecken. Hantel wie- sondern es kommt alles aus der Barbell Rotations der absenken, bis Ellbogen auf Hüfte. Ruhig und kontrolliert be- • ASte: schulterbreiter Stand, Langhantel auf den Boden stellen Schulterhöhe ist. wegen. und mit gestreckten Armen auf Brusthöhe halten. • Beachte: Während der gesam- • Ziel: Rückenstrecker, Gesäß, Rück- • Ausführung: Rumpf und Becken zur Seite drehen, dabei mit ten Bewegung bleibt der Rü- seite Oberschenkel. gestreckten Armen die Langhantel mitführen. Zurückdrehen cken aufrecht. Seitliche Aus- und die Übung zur anderen Seite hin wiederholen. weichbewegungen vermeiden. • Beachte: Bewegung langsam und kontrolliert ausführen. Arme Körpermittellinie (siehst du gut gestreckt halten. Die Kraft sollte aus dem Rumpf, nicht aus den zwischen Nabel und Brust- Armen kommen. bein) sollte die ganze Zeit • Ziel: Bauchmuskulatur, vor allem seitliche und schräge. möglichst gerade bleiben. Beim nächsten Mal stelle ich euch Stabilisationsübungen • Ziel: Stabilisierung der Körper- speziell für das Knie und für die Hüfte vor. mitte. 1 ASte = Ausgangsstellung

28 Orientierung » Nr. 3/2009 Orientierung » Nr. 3/2009 29 Aus Dem Verband

TIPPS: OL-Trainingsbeispiele OL Lehrwarteausbildung 2008/09 (3. Teil) Von 12. bis 18. Juni fand der dritte und letzte Kursteil des 7. Leichte Posten – Lehrwartekurses in Schielleiten statt. Folgende Kursinhalte wur- den diesmal vorgetragen: • Allgemeine Trainingslehre und allgemeine praktisch-methodi- ­schwere Posten sche Übungen von Andreas Vock (BSpA Wien), Foto: Privat Foto: • Sportbiologie und Erste Hilfe von Michael Wendler, Ernst Bonek, hat OL 1967 bei Raimund Sobotka • Staffelsysteme und Laufen im Gelände von Wolfgang Wald- kennengelernt und sich dann autodidaktisch weiter- Bei diesem Training geht es um den Postenraum und wie du dich gebildet. Später staatliche Trainerausbildung für OL. häusl, mental darauf vorbereitest. Bei „leichten“ Posten laufe ich grob- Seine größten OL-Erfolge waren sechs Wiener Meis- • Geschichte des OL und Verbandsstatuten von Fritz Woitsch, orientierend zum Ablaufpunkt und von dort zügig weiter. Bei „schweren“ tertitel in Folge, zwei Österreichische Staffeltitel (1977 • SI und Condes von Eugen Kainrath, und 1981), rund 15 mal Ranglistensieger, ein 7. Platz • OL-Taktik, Schul-OL und OL-spezifische Lehrauftritte von Posten muss ich schon früher auf Feinorientierung umschalten, auf bei der Senioren-WM in Ungarn sowie ein Etappen- sieg bei O-Ringen 2007 in H65K. Als Trainer ist er am Markus Buchtele. Ablaufpunkt und eventuelle Parallelsituationen aus meiner gewählten meisten darauf stolz, dass seine Schützlinge aus den Ab Donnerstag wurden von Andreas Vock, Michael Wendler Anlaufrichtung achten. Unter Umständen vom Ablaufpunkt zum Posten 80er- und 90er-Jahren, darunter viele WM-Teilnehmer, und Markus Buchtele die Abschlussprüfungen durchgeführt. Al-

noch heute OL mit Freude betreiben. Roman Mayrhofer Foto: gehen. Von Ernst Bonek le 19 Kandidaten schlossen ihre Ausbildung mit gutem oder aus- Eifrige Kursteilnehmer beim Vermessen und gezeichnetem Erfolg ab. Andreas Vock, der Kursleiter der BSpA, Zeichnen von Geländemerkmalen meinte nur: „Ich habe noch nie so einen guten Kurs betreuen achdem du die untenstehende Liste • viele gleichartige Postenobjekte Was ist, wenn einige dieser Punkte zu- dürfen“. Nstudiert hast, nimmst du eine Karte • unübersichtlicher Postenraum sammentreffen? Kartenzeichnerseminar Frischgebackene Lehrwarte sind nun: Christian Arbter, Bar- deiner Wahl und füllst in aller Ruhe die Ta- • Parallelsituation bara Adenstedt, Gislind Berger, Inge Bosina, Christian Doppler, belle „Leichte Posten – schwere Posten“ • Negativform in den Höhenkurven (z. B. Wie bewältigst du schwere Posten? Am 18. und 19. Juli wurde in Linz ein Kartenzeichnerseminar Roland Fesselhofer, Karl Fink, Kevin Haselsberger, Rupert Hofer, für deine Bahn aus. Die dafür nötige Infor- Senke) durchgeführt. Zehn Teilnehmer fanden sich ein, um mit den Arno Huss, Stephanie Killmann, Peter Nebel, Elisabeth Primus, mation entnimmst du dem Kartenbild und • Wegende, Grabenende „einfädeln“ (aus Wann ist ein Posten „leicht“? Grundlagen der OL-Kartographie bekannt zu werden. Unter- Martha Prommer, Josefine Reinisch, Sandro Schachner, Erik der Postenbeschreibung. Parallelrichtung anzulaufen) • auf einer Leitlinie stützt wurde ich dabei von Roman Mayrhofer, wodurch eine Simkovics, Henrik Sulz, Alexander Zirnig. Die Tabelle lässt du hier und vergleichst • wenn er aus der Anlaufrichtung nicht zu • auf einer Auffanglinie optimale Betreuung gewährleistet war. Wegen des anfänglich Noch einmal Gratulation von meiner Seite und viel Spaß bei nach deiner Rückkehr, wie es wirklich sehen ist (Postenschirm hinter dem • eindeutiger Ablaufpunkt in der Nähe schlechten Wetters – am ersten Tag regnete es intensiv – wurde euren neuen Aufgaben! Markus Buchtele war. Postenobjekt – wie weißt du das im Vor- • hinter einem Auffangtrichter zuerst die Theorie durchbesprochen und ausreichend disku- hinein?) • aus meiner Anlaufrichtung zu sehen tiert. Wann ist ein Posten „schwer“? • … • auf dem höchsten Punkt Anhand eines Luftbildes wurde gezeigt, wie man sich Unter- • im Grünen (schlechte Sicht) • Punktobjekt, das aus dem Gelände ragt lagen organisiert und aufbereitet sowie die ersten Schritte für • weit und breit kein Ablaufpunkt Wann ist für dich ein Posten (Hochsitz, Turm, …) die Geländeaufnahme durchführt. Am späten Nachmittag bes- • unscheinbares Punktobjekt „schwer“? • … • serte sich die Wetterlage und so konnte die erste Übung, die Bestimmung des Schrittmaßes, durchgeführt werden. Anschlie- ßend ging es noch ins Gelände, wo die Teilnehmer für den Rest Name: des Tages versuchten, das Wegenetz und weitere Linienobjekte Leichte Posten – schwere Posten (Bäche, Vegetationsgrenzen etc.) aufzunehmen. Am nächsten Tag wurde die Aufnahme der Vegetation und Achtung! Vor dem Weglaufen in Ruhe für deine Bahn ausfüllen und die Tabelle hier lassen. Die Übung ist individuell – d. h. andere Läufer sehen denselben das Einmessen von Punktobjekten erlernt. Abschließend wurde Posten vielleicht mit anderen Augen. Es gibt Posten, auf die mehrere Punkte zutreffen können! noch die Aufnahme der Höhenlinien geübt, anfangs am Beispiel eines kleinen Grabensystems, dann am Beispiel einer weitläufi- Posten ist schwer, weil … P1 P2 P3 P4 P5 P6 P7 P8 P9 P10 P11 gen Grabenformation. Der Eifer der Teilnehmer war groß, so im Grünen Markus Buchtele Foto: dass zu hoffen ist, dass der eine oder andere demnächst ein Kar- 16 der 19 neuen Lehrwarte mit den Kursleitern Markus Buchtele (ÖFOL) weit und breit kein Ablaufpunkt tenprojekt startet. Alois Mair und Andreas Vock (BSpA) unscheinbares Punktobjekt viele gleichartige Postenobjekte unklare Situation im Postenraum Parallelsituation Negativform in den Höhenkurven Wegende, Grabenende „einfädeln“ wenn er aus meiner Anlaufrichtung nicht zu sehen ist …

Posten ist leicht, weil … auf einer Leitlinie auf einer Auffanglinie eindeutiger Ablaufpunkt in der Nähe hinter einem Auffangtrichter aus meiner Anlaufrichtung zu sehen auf dem höchsten Punkt Punktobjekt, das aus dem Gelände ragt (Hochsitz, Turm, …) … Kopiervorlage von Ernst Bonek

30 Orientierung » Nr. 3/2009 Orientierung » Nr. 3/2009 31 Termine P.b.b. Verlagspostamt 1040 Wien. Zlg-Nr.: 02Z034337 M

Datum Wettkampf Organisator Wettkampfzentrum Auskunft, Telefon

03.10. ÖM Nacht, Austria Cup 8. Lauf noch offen 04.10. Austria Cup 9. Lauf noch offen 06.10. Wr. Sportvogl Schulcup 1. Lauf WOLV, SSR Thomas Hnilica, 0664/176 58 49 07.10. NOLV-Cup 9. Lauf HSV Langenlebarn Tulln Aubad Fritz Fruhwirth, 022 72/681 76 10.10. KOLV-Cup 11. Lauf HSV Spittal Feistritz Christian Gotthardt 10.10. ARGE Alp Bündner OLV (SUI) S-chanf (SUI) www.bueolv.ch 11.10. ARGE Alp Bündner OLV (SUI) Silvaplana (SUI) www.bueolv.ch 11.10. NÖ & Wr. Allgem. MS OK Gittis Klosterneuburg Klosterneuburg Georg Billroth 14.10. NOLV-Cup 10. Lauf HSV Baden Bad Vöslau Klaus Holzinger, 0650/461 02 82 14.10. 8. Fun-OL NF Linz & HSV Linz Alois Mair, 072 42/207 040 15.-16.10. ÖM Schulen TV Fürstenfeld Fürstenfeld Joachim Friessnig 17.10. MTB-O Austria Cup 7. Lauf, Tir. MTB-O MS, Tirol-Cup 8. Lauf HSV Absam Mieming Klaus Zweiker, 0664/622 50 03 18.10. MTB-O ÖSTM/ÖM Langdistanz, Austria Cup 8. Lauf HSV Absam Mieming Klaus Zweiker, 0664/622 50 03 18.10. Steir. Mitteldistanz-MS, STOLV-Cup 9. Lauf SU Schöckl Hannes Pacher, 0664/960 49 60 20.10. Wr. Sportvogl Schulcup 2. Lauf WOLV, SSR Thomas Hnilica, 0664/176 58 49 21.10. NOLV-Cup 11. Lauf HSV OL Wr. Neustadt Wr. Neustadt Gottfried Tobler 24.10. Sbg. Sprint-MS, Sbg. AWD-Cup 10. Lauf HSV Wals Mattsee 24.-26.10. MTB-O Steir. MTB-O-Tage inkl. ÖM Staffel Team Steiermark 25.10. Bgld. Allgem. MS, BOLV-Cup 6. Lauf HSV Pinkafeld Mariasdorf Eugen Kainrath, 033 57/462 25 26.10. 31. Wr. Neustädter Stadt-MS HSV OL Wr. Neustadt Wr. Neustadt Pierre Kaltenbacher, 0650/903 07 78 26.10. Ktn. Allgem. MS, KOLV-Cup 12. Lauf & Finale OLCU Viktring 28.10. Steir. Schulcup Mürzzuschlag Gerfried Hoch

10.11. Wr. Sportvogl Schulcup 3. Lauf WOLV, SSR Thomas Hnilica, 0664/176 58 49 21.11. ÖFOL-Mitgliederversammlung & Gala ÖFOL Tulln Gerti Gigon, 01/505 03 93 21.11. TD-Seminar ÖFOL Tulln Thomas Hlosta

16.01. Wiener Linien Winter Sprintcup 1. Lauf OLG Ströck Wien 2. Bezirk Paul Grün, 0699/818 936 84 30.01. Wiener Linien Winter Sprintcup 2. Lauf OLG Ströck Breitenfurt-Ost Paul Grün, 0699/818 936 84

Einladung zum TD- und Veranstalter-Seminar 2009

Für alle Wettkampfleiter und Bahnleger 2010, alle ÖFOL-TDs sowie alle anderen am Veranstaltungswesen interessierten ÖFOL-Mitglieder.

Kursort: Tulln, Stadtsaal (Nussallee 4, 3430 Tulln) Kurszeit: Sonntag, 29. Nov. 2009, 9 bis ca. 17 Uhr Kursleitung: Thomas Hlosta, ÖFOL-Veranstaltungsreferent Themen: Rückblick Veranstaltungen 2009; Aufgaben des TD; Qualitätsstandards; Wettkampfbericht; Schwerpunkt Bahnlegung (Sprint, Mittel-, Langdistanz, Staffel, Mannschaft); Vorschau Saison 2010

Dieser Termin ist für alle TDs und Wettkampfleiter 2010 verpflichtend und wird für alle Bahnleger 2010 stark empfohlen. Weitere interessierte Personen sind willkommen!