•Impulse •THEMA: Audience Development. Neue Konzepte für die Beziehung – Öffentlichkeit (Tagung Linz) Oktober •Museen können Leben verändern •Audience Development – ein strategischer Ansatz zur Besucheroptimierung •Develo- 2008 ping new audiences for •„Herzlich willkommen!“ Audience Development als kulturmanageriale Herausforderung und gesellschaftlicher Ansatz •Besucher quo vadis? (Staatliche Museen Berlin) •Vor der Kür die Pflicht •Hohe Eintrittspreise als 08/3 Barriere •Schauplätze: Archäologie-, Sozial- und Wirtschaftsprojekt „villa rustica Neumarkt-Pfongau“ •Dracula – Woiwode und Vampir (KHM, Schloss Ambras, Innsbruck) •K08 :: Kunst aus Kärnten von 1945 bis heute •Mythos Wilderer (Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum)

Audience Development. Neue Konzepte für die Beziehung Museum – Öffentlichkeit

Herausgegeben vom Museumsbund Österreich ISSN 1015-6720 € 8,80

Editorial Geschätzte Leserinnen und Leser!

o vielfältig, wie sich hier diskutiert. Einige dieser Aspekte wurden bei die Institution Mu- einer Museumsfachtagung in Linz intensiv Sseum präsentiert, so besprochen und werden nun in ihren Ergebnissen vielfältig zeigt sich auch in der vorliegenden Nummer der österreichi- das Publikum dieser Museen. Die klassische schen Museumszeitschrift ‚neues museum‘ Museumsbesucherin/der klassische Museums- publiziert. besucher lässt sich kaum mehr im Sinne einer Typologie zusammenfassen – Menschen besu- Einmal mehr zeigt sich auch in diesem Bereich, chen und benützen Museen gegenwärtig auf dass es bei „Audience Development“ um eine völlig unterschiedliche Art und Weise, jeweils entsprechende Perspektive und um daraus fol- abhängig von konkreten Anlässen und Bedürf- gende Arbeitsschritte geht. Gerade zum letzten nissituationen. Museumsmarketing ist seit vielen Punkt muss sehr klar festgehalten werden, dass Jahren bereits Selbstverständlichkeit, stets ein Arbeitsaufgaben nur dann bewältigt werden kön- wenig verengt auf den Fokus einer ausschließli- nen, wenn die entsprechenden Ressourcen zur chen Werbung für einen Museums- zumeist Aus- Verfügung stehen. Für die öffentliche Institution stellungsbesuch. Die kontinuierliche Arbeit von Museum ist die Arbeit mit ihren vielen Öffent- und mit dem Publikum des Museums im Sinne ei- lichkeiten als ein sehr wichtiges Arbeitsfeld an- ner Entwicklungsperspektive ist jedoch ein Auf- zusehen. gabenfeld, das nach wie vor viel zu selten ge- zielte Beachtung findet. Unter dem Stichwort Wie immer laden wir Sie ein, uns Ihre An- „Audience Development“ sind die entspre- regungen, Beobachtungen und Kommentare chenden Strategien und Reflexionsmechanismen zukommen zu lassen. vor allem in der angloamerikanischen und skan- dinavischen Museumswelt bekannt und werden

Mag. Dr. Peter Assmann Präsident des Museumsbundes Österreich Herausgeber und Redaktion bedanken sich bei folgenden Institutionen für Ihre Unterstützung:

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Albertina, Wien | Heeresgeschichtliches Museum Wien inatura, Erlebnis Naturschau Dornbirn Kunsthistorisches Museum, Wien | Landesmuseum Burgenland Landesmuseum Joanneum | Landesmuseum Kärnten Landesmuseum Niederösterreich | Museen der Stadt Linz MuseumsCenter – Kunsthalle Leoben Museum Moderner Kunst, Wien | Oberösterreichische Landesmuseen Österreichisches Museum für Volkskunde, Wien Salzburg Museum | Südtiroler Landesmuseen Technisches Museum, Wien | Tiroler Landesmuseen Vorarlberger Landesmuseum | Wien Museum CMB Informationslogistik GmbH

Impressum

Verleger und Herausgeber: Museumsbund Österreich (ZVR 964764225) Präsident: Mag. Dr. Peter Assmann, Museumstraße 14, A-4010 Linz [email protected]

Geschäftsführung MÖ & Redaktion ‚neues museum‘: Welserstraße 20, A-4060 Leonding Mag. Dr. Stefan Traxler, [email protected]

Produktion & Layout: Mag. Elisabeth Fischnaller, Druck: Denkmayr Druck&Verlag GmbH, Linz

Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz: Berichterstattung über aktuelle Fragen des Museumswesens, Ausstellungen, Museologie, Wissenschaft, Architektur, Restaurierung, Didaktik, Öffentlichkeitsarbeit und Mitteilungen des Museumsbundes Österreich

Die von den Autorinnen und Autoren gezeichneten Texte müssen nicht der Meinung der Redaktion der Zeitschrift ‚neues museum‘ entsprechen

Gedruckt mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Wien

Cover: Foyer und shop des LENTOS Kunstmuseum, Linz, Foto MaschekS kleines Foto: Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Frischauf-Bild (Detail) neues museum 08/3 Oktober 2008

Inhalt 08/3

IMPULSE

4 witzig – skurril – anders

Schauplatz – forschen

52 Erste Ergebnisse des Archäologie-, Sozial- und Wirtschaftsprojektes „villa rustica Thema AUDIENCE DEVELOPMENT. Neumarkt–Pfongau“ Neue Konzepte für die Beziehung Museum – Öffentlichkeit R. Kastler, F. Lang, St. Moser, I. Weidemann & Tagung Linz, 29./30. Mai 2008 W. Wohlmayr

6 Museen können Leben verändern... Schauplatz – präsentieren Bettina Habsburg-Lothringen & Christian Waltl

Audience Development – ein strategischer 9 59 Dracula – Woiwode und Vampir Ansatz zur Besucheroptimierung (KHM, Schloss Ambras, Innsbruck) Christian Waltl Margot Rauch 13 Developing new audiences for museums Graham Black 64 K08 :: Emanzipation und Konfrontation. Kunst aus Kärnten von 1945 bis heute 20 „Herzlich willkommen!“ Silvie Aigner Audience Development als kultur- manageriale Herausforderung und 74 Mythos Wilderer gesellschaftlicher Auftrag (Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum) Klaus Siebenhaar Sonia Buchroithner 31 Besucher quo vadis? Ein Best Practice Beispiel zu kultureller Journal / Kalender Bildung in den Staatlichen Museen zu Berlin Monika Zessnik 80 Tipps, kurz und bündig 88 Kalender – Museen und Ausstellungen 38 Vor der Kür die Pflicht Eva Estermann Vorschau Heft 08/4 Hohe Eintrittspreise als Barriere 45 Thema: Museen schaffen Wissen Heimo Konrad (20. Österreichischer Museumstag in Kärnten) IMPUL witzig ... skurril ... anders IMPULSE

Jagdwild-Test

Bild: http://www.allgemeinbildung.ch/fach=bio/Jagdwild_01a.htm 15. Kaninchen 14. Hase 13. Mufflon 12. Damhirsch 11. Wildschwein 10. Wachtel 9. Auerhuhn 8. Fasan 7. Rebhuhn 6. Gämse 5. Rothirsch 4. Reh 3. Elch 2. Wildente 1. Wildtaube Lösung: www.allesjagd.at Gamswild Quiz Wer führt beim Gamswild gewöhnlich das Scharwild an? a) Geiß b) Alter Bock Jagdsaison c) Junger Bock

Wie bezeichnet man den Brunftlaut des Gamsbockes? a) keuchen b) pfeifen Weitere Quizfragen zum c) klagen Themenbereich Jagd & Jägerei, z.B. Jagdhunde Quiz, d) blädern Raubwild Quiz oder Waldschadens Quiz unter Welche Wildarten besiedeln häufig die Städte? http://www.allesjagd.at/community/ a) Steinmarder allesjagd_p2m8.php b) Iltis c) Baummarder

Lösungen: a, d, a SE

„Ich finde es richtig, daß man zu Beginn einer Jagd die Hasen und Fasane durch Hörnersignale warnt.” Gustav Heinemann (1899–1976), 1969–74 deutscher Bundespräsident

auf der Pirsch durchs Museum ... „Es geht neben der klassischen Faktenvermittlung auch um das Erfahren von Emotionen, von Verhalten wie Jagdfieber, Revierverhalten, Hierarchien, Selbstdarstellung, Naturerlebnis – menschlichen Höhen und Tiefen eben.“

(Wolfgang Meighörner im Vorwort zum Ausstellungsbuch) Mythos Wilderer, ab S 74 Das WUNDER von KASSEL

Es ist ein ganz normales Naturkundemuseum, so groß oder so klein wie in vielen ande- ren Städten auch und nur mit den nötigsten Ressourcen ausgestattet – mehr nicht! Dieses Museum hat in drei Jahren seine Besucherzahl verdreifacht (!) - von knapp 32.000 auf exakt 96.248 Besucher im Jahr 2007. Dieses „Wunder von Kassel” geschah mit einem Stellenplan, in dem sich weder eine Marketing-, Kommunikations- oder Education-Abteilung findet. 5 www.naturkundemuseum-kassel.de Klaus Siebenhaar, „Herzlich willkommen”, ab S 20 Neue Konzepte für die Beziehung MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT

Thema: Audience Development. Neue Konzepte für die Beziehung Museum

Bettina Habsburg-Lothringen Tagung in Linz, 29./30. Mai 2008 & Christian Waltl Veranstalter: Museumsakademie Joanneum, OÖ. Landesmuseen, Museumsbund Österreich

„Museen können Leben verändern... oder: Wenn du mit Astronauten rumhängst, hörst du auf, auf dem Mond zu sitzen.“ (Graham Black)

Auf Einladung von Herrn Mag. Dr. Peter Assmann, in Kooperation mit den Oberösterreichischen Landesmuseen und dem Museums- bund Österreich, fand vom 29. bis 30. Mai 2008 eine Arbeitsta- gung unter dem Titel „Audience Development. Neue Konzepte für die Beziehung Museum – Öffentlichkeit“ in Linz statt. Die Veranstaltung wurde von Mag. Christian Waltl MA, freier Mu- seumsberater und Dr. Bettina Habsburg-Lothringen, Mitarbeiterin der Museumsakademie Joanneum konzipiert und von Dr. Gabriele Stöger moderiert.

usgangspunkt unserer Planun- Verantwortliche gleichermaßen dazu an- gen war die Erkenntnis, dass gehalten, mit ihrer Arbeit die verstärkte Ader im englischen Sprachraum Öffnung ihrer Häuser voranzutreiben, Be- weit verbreitete Begriff „Audience Deve- ziehungen mit dem bestehenden Publikum lopment“ auch im deutschsprachigen zu stärken und neue Gruppen anzuspre- Raum zunehmend Verwendung findet, ein chen und einzubinden. Dies beschrieb gemeinsames Verständnis dessen, was er Prof. Graham Black, Senior Lecturer an bedeutet, aber fehlt. Ziel der Tagung war es der Nottingham Trent University und in daher, den Begriff in seiner inhaltlichen Großbritannien seit seinem Buch „The Bedeutungsvielfalt zu schärfen und unter- Engaging Museum“ der Audience De- schiedliche Konzepte sowie praktische velopment-Experte, in seinem Eröffnungs- Projekte kennen zu lernen. vortrag (vgl. Beitrag S. 13), aus dem auch der Titel dieses Beitrags stammt. Wesentli- In Großbritannien ist Audience che Voraussetzung dieser Entwicklung der Development als obligatorische und Museen zum Publikum hin war – wie Gra- strategisch wichtige Grundhaltung ham Black erläuterte – das explizierte selbstverständlicher Bestandteil je- Verlangen der britischen Regierungen der Museumspraxis. Die Orientierung nach verstärkter BesucherInnenorientie- an den Bedürfnissen des Publikums durch- rung seit den 1980er Jahren. Seit öffentli- dringt Institutionen dabei in ihrer Ge- che Gelder danach vergeben werden, wie samtheit: So werden KuratorInnen, sehr sich Museumsverantwortliche um im VermittlerInnen, Presse- und Marketing- Museum unterrepräsentierte Gruppen AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT. Tagung – LINZ, 29./30. Mai 2008

Die Orientierung an den Bedürfnissen des Publikums sollte Bestandteil jeder Museumsarbeit sein ... – Öffentlichkeit

(Teenager, Familien mit Kleinkindern und alte Menschen, ethnische Minderheiten etc.) bemühen, haben sich Ausstellungskonzepte und -sprachen verändert, begleitende Program- me wurden entwickelt und erweitert, Partner- schaften initiiert, strukturelle Voraussetzungen für die BesucherInnenarbeit in den Institutio- nen geschaffen und stärker in die Ausbildung des eigenen Personals investiert. Die im Vergleich zu Großbritannien erst jün- geren Entwicklungen im Bereich der Besucher - Innenorientierung in Deutschland skizzierte Prof. Dr. Klaus Siebenhaar, Direktor des In- stituts für Kultur- und Medienmanagement an der FU Berlin, im zweiten einleitenden Beitrag. Am Beispiel des Jüdischen Museum Berlin, für dessen BesucherInnenausrichtung er in der Gründungsphase des Hauses maßgeblich verant- wortlich war, stellte er Audience Development als notwendig gelebte Kultur auf allen Ebenen und in allen Bereichen einer Institution dar – mit weit reichenden Folgen bezüglich Öffnungszei- ten und Serviceleistungen, Personalzusammen- setzung und -entwicklung oder der Arbeit mit Freundeskreisen und fördernden Einrichtungen und Personen (vgl. Beitrag S. 20).

Den einleitenden Vorträgen folgten Analy- sen und Berichte zu den strukturellen Voraus- setzungen einer programmatischen BesucherIn- nenorientierung sowie eine ganze Reihe von praktischen Projektbeispielen aus der Ausstellungs- und Münchner Pinakothek, die kritisch zu beleuchten der Veranstaltungsplanung von Museen. Gegenstand eines von ihr angeleiteten studentischen Pro- jekts war. Ruud Breteler vom City Council of Rotterdam So berichtete Regina Wohlfarth MA, Geschäftsfüh- veranschaulichte in seinem Beitrag die Neupositionierung rerin des Departments für Kunstwissenschaften an der des Theaters Zuidplein und die Zusammenarbeit mit Ludwig-Maximilian-Universität München, von den diversen Communities und Vereinen in Rotterdam, mit Angeboten und Maßnahmen für BesucherInnen an der dem Ziel „Theater auf Anfrage“ und für die Angehörigen 7 Neue Konzepte für die Beziehung MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT

von rund 160, um das Theater lebende Nationen zu ge- Der letzte Programmpunkt der Arbeitstagung war ein stalten. Monika Zessnik MA, wissenschaftliche Mitar- praktischer: die Entwicklung eines Audience-Develop- beiterin der Besucher-Dienste der Staatlichen Museen zu ment-Plans in einem Workshop mit Prof. Graham Berlin, stellte u.a. das Projekt „Alltäglich besonders – be- Black. sonders alltäglich“ vor, eine mit SchülerInnen aus Neukölln im Berliner Ethnologischen Museum realisierte In den Diskussionen, die im Laufe der beiden Tage mit Ausstellung zu ihrem Leben als MuslimInnen in Berlin den ReferentInnen und zwischen den Teilnehmenden (vgl. Beitrag S. 31). DI Markus Rieser, Leiter der Ab- stattfanden, wurde deutlich, dass der Begriff Audience De- teilung für Besucherservice am Landesmuseum Joanneum velopment im deutschsprachigen Raum zwar neu ist, dass Graz, konzentrierte sich in seinen Ausführungen auf die er die Museumslandschaft aber zweifelsohne durch das, strukturellen Gegebenheiten, Entwicklungen und Per- was er an Inhalten bündelt, seit Jahren beschäftigt. Als spektiven seiner Arbeit und die seiner MitarbeiterInnen Vorteil der präsentierten Konzepte und Projekte wurde be- in einem Großunternehmen, das rund 200 Personen im wertet, dass in ihnen das Bemühen um das Publikum nicht Führungs- und Aufsichtsdienst beschäftigt. Dr. Mary bloß bestimmten Berufsgruppen im Museum, wie bei- Kershaw, Director of Collections am York Museums spielsweise den VermitterInnen überantwortet wird, Trust, zeichnete in ihrem Beitrag die erfolgreiche, völlige sondern sich das Mit- und Zusammenwirken aller Mitar- Neuorganisation und Neuaufstellung einer existierenden beiterInnen als Voraussetzung für ein schließlich zufriede- Einrichtung streng nach den Interessen und Bedürfnissen nes Publikum formuliert findet. von BesucherInnen nach. Mag. Claudia Kiesenhofer, Leiterin der Kulturvermittlung an den Oberösterreichi- Wir als VeranstalterInnen hoffen, vor allem schen Landesmuseen, berichtete u.a. über die verstärkte auch durch die Einbeziehung neuer Perspektiven und verbesserte Kooperation der Oberösterreichischen einen ersten inspirierenden Beitrag zu einer Dis- Landesmuseen mit Schulen durch die Einbeziehung von kussion geleistet zu haben, die für die Museen in PädagogInnen, Landeskulturreferat und Landesschulrat. den kommenden Jahren wesentlich sein wird. Mag. Karoline Iber, Initiatorin der „KinderuniWien“ und „Kinderuni on Tour“, zeichnete die Geschichte eines (mittlerweile) Großprojekts mit seinen organisatorischen, logistischen und kommunikativen Herausforderungen Text: nach und beleuchtete das Konzept der „Kinderuni on Dr. Bettina Habsburg-Lothringen, Museumsakademie Joanneum Tour“ zur Ansprache jener Kinder, die in den an den Uni- www.museumsakademie-joanneum.at versitäten stattfindenden Veranstaltungen gar nicht oder Mag. Christian Waltl MA, Museumsberater, KulturAgenda – Netzwerk für Beratung von Kultureinrichtungen kaum vertreten sind. Dr. Doris Prenn, Leiterin von www.kulturagenda.at prenn_punkt, einem Büro für Kommunikation und Ge- staltung in Oberösterreich, ermöglichte schließlich mit ihrem Beitrag einen Einblick in ihre mehrfach ausge- zeichnete Arbeit im Bereich des barrierefreien Aus- stellens.

8 AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT. Tagung – LINZ, 29./30. Mai 2008

Audience Development – ein strategischer Ansatz zur Besucheroptimierung

Der anglo-amerikanische Begriff des Audience Development hat auch in der deutschsprachigen Museumswelt Eingang gefunden, ohne dass klar herauskommt, was unter diesem Begriff eigentlich zu verstehen ist. Sehen einige darin eine ge- zielte Entwicklung von Publika für Museen (und Kulturinstitutionen allgemein) durch eine Verschränkung von Museumsmarketing und Vermittlung, so verstehen andere Audience Development als ein strategisches Instrument für ein effizientes Museumsmanagement

Christian Waltl

n Großbritannien, wo das Museum als demokrati- Abbau von physischen, intellektuellen oder ökonomi- sche Institution in der Gesellschaft tief verwurzelt schen Barrieren. Iist, ist Audience Development selbstverständlicher Im Grunde geht es um eine kontinuierliche Weiter- Bestandteil erfolgreicher Museumsarbeit. Die Ausrich- entwicklung der Beziehung Besucher / Nichtbesucher / tung nach Besucherbedürfnissen und Erwartungen hat Museum durch ein pro-aktives Eingehen auf individuel- hier bereits seit langem Tradition und der Begriff Audien- le Bedürfnisse, die auch einer regelmäßigen Evaluierung ce Development konzentriert sich auf soziale und interak- unterzogen werden. Das Museum wird so zu einem tive Ansätze wie ‚social inclusion’, ‚access for all’, ‚equal sozialen Treffpunkt aber auch zu einem reflexi- opportunities’ oder ‚visitor needs’, wobei es weniger um ven und interaktiven Lernort und gewinnt da- die Besuchermaximierung geht als vielmehr um eine dia- durch an Attraktivität und Relevanz. logische Beziehung mit dem Besucher und seiner aktiven Einbindung in die Museumsarbeit. Diese verstärkte Öffnung der Institutionen hin zum Be- sucher hat maßgebliche Implikationen in der Ausrichtung eines Museums und es kommt nicht von ungefähr, dass Audience Development als systematischer man sich damit gerade im mitteleuropäischen Museums- Prozess sektor bei der Umsetzung schwer tut. Es braucht ein star- Audience Development ist demnach ein komplexer kes Bekenntnis zum Umbau und zur strukturellen sowie Prozess mit einem integrativen, strategischen Ansatz, der ideologischen und kulturellen Veränderung einer Mu- alle Bereiche einer Museumsinstitution erfasst und in der seumsinstitution. Der Benutzer wird Teil einer dynami- Verantwortung aller Mitarbeiter steht. Als zielgruppeno- schen Museumsorganisation, sei es als ehrenamtlicher Mit- rientierter systematischer Prozess ist das Audience Deve- arbeiter, Förderer, Wissensvermittler oder aktiver Benutzer lopment ein wirksames Instrument für einen Museums- von bestimmten Programm- und Serviceangeboten. leitplan, der die Voraussetzungen für eine reflexive und Das Museum muss sich als Museum gewissermaßen neu zielgruppenorientierte Organisation schafft. Ziel ist eine erfinden und der alte, statische und auch autoritäre Mu- nachhaltige Besucherbindung und Diversifizierung, die seumsbegriff muss im Sinne einer Neuorientierung und Schaffung individuell relevanter Museumserlebnisse und Neudefinition einem neuen offenen Museumstyp weichen, eine aktive Partizipation der Benutzergruppen durch den der gesellschaftspolitisch einen sozialen Beitrag zu leisten 9 Neue Konzepte für die Beziehung MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT

Abb. 1: Bedürfnispyramide nach Abraham H. Maslow und MORRIS et al. 2001

im Stande ist. Hierzu braucht es nicht nur Mut sondern chen. Das angeführte Modell, erstellt auf der Grundlage auch ein professionelles Change Management, das in der Arbeiten von M. G. HOOD (1998) und L. KELLY vielen Museen in Österreich fehlt. (2001), zeigt, dass ein Museumsbesuch in einem größeren sozialen Kontext gesehen werden muss, haben doch ge- Die Motivation zum Museumsbesuch sellschaftliche Veränderungen direkte Auswirkungen auf ein Museum. Es gibt verschiedene Faktoren, die die Besucher in ih- rer Entscheidung, ein Museum zu besuchen, beeinflussen. So können sich Museen auch nicht den Auswirkungen Die wohl bedeutendsten Motivationsfaktoren sind soziale der demographischen Veränderungen entziehen. In Motive, wie sie in den letzten Jahren eindrucksvoll in Stu- 20 Jahren wird ein Drittel der österreichischen Bevölke- dien von Morris, Hargraves & McIntyre (GB) nachgewie- rung über 60 Jahre alt sein. Diese am stärksten wachsende sen wurden. Sie filtern aus den vielen unterschiedlichen Altersgruppe stellt eine besondere Herausforderung für Besuchsmotiven vier Besuchertypen heraus: den sozial, Museen dar. Weiters sind Familien immer heterogener den intellektuell, den emotional und den spirituell moti- in ihrer Zusammensetzung. Alleinerzieher haben andere vierten Museumsbesucher. Demnach geht in England die Bedürfnisse und Erwartungen als zum Beispiel Patchwork- Mehrzahl der Besucher aufgrund von sozialen Motiven in familien. Der demographische Wandel hat unmittelbare ein Museum (48%). Auswirkungen auf die Zielgruppenarbeit der Museen. Diese Typisierung der Hauptbesuchsmotive stimmt Für alle Museen ist das Wissen um seine Besucher eine wiederum mit der von Maslow entwickelten Pyramide der Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Zielgruppenar- menschlichen Bedürfnisse überein und hilft einzelnen beit und damit auch für einen sinnvollen Audience De- Museen beim Herausarbeiten von relevanten Zielgrup- velopment Prozess. Besucherforschung hat in Österreich pen. Durch einen Besucherdatenvergleich mit ähnlichen allerdings einen sehr geringen Stellenwert und wird oft al- Institutionen können jene Zielgruppen herausgefiltert lein von den Marketingabteilungen zur quantitativen werden, die das jeweilige Museum noch nicht oder nicht Evaluierung der Marktposition oder der Besucherzufrie- genug bedient hat. denheit durchgeführt. Ergebnisse davon fließen selten in eine umfassendere strategische Museumsplanung ein. Natürlich bestimmen auch Museumserfahrungen, per- sönliche Interessen oder bestimmte Werte und Einstel- lungen nachhaltig die Entscheidung ein Museum zu besu- 10 AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT. Tagung – LINZ, 29./30. Mai 2008

Abb. 2: Museumsbesuch – Ein Modell (Quelle: Hood 1996, Kelly 2001)

Das Museum als ‚Social Enterprise’

Museen als dynamische Institutionen kennen keinen In Österreich wird die soziale Verantwortung von Mu- Stillstand, sie verändern sich kontinuierlich, nicht nur seen, vielleicht auch aufgrund ihrer Entwicklungsge- in dem, was sie an musealer Verantwortung erfüllen, son- schichte, beinahe ausschließlich im Zusammenhang mit dern auch in ihrer gesellschaftlichen Rolle und Stellung, ihrem Bildungsauftrag diskutiert. Es fällt außerdem auf, die sie in der Öffentlichkeit einnehmen. Gerade im dass Museen nach wie vor mehr auf eine intellektuelle angloamerikanischen Museumssektor haben sich Besucherschicht ausgerichtet sind und die kognitive Er- Museen traditionell als pro-aktive Teilnehmer von ge- fahrung (also die reine Wissensvermittlung) in den Vor- sellschaftlichen Entwicklungsprozessen eingebracht und dergrund stellen. Viele Museen betonen ihren wissen- waren damit auch stetigen, kontinuierlichen Verän- schaftlichen Anspruch und man wird den Eindruck derungen ausgesetzt – Veränderungen, die sich in den nicht los, dass damit auch gemeint sei, möglichst das Ob- letzten Jahrzehnten vor allem im zunehmenden Besu- jekt in seiner Ästhetik und Wissenschaftlichkeit allein cherfokus und in der Effizienzsteigerung der Service- wirken zu lassen und die ‚Wissenschaftlichkeit’ nicht leistungen manifestiert und vor einigen Jahren einen durch Inszenierungen ins Banale zu ziehen. Völlig kon- neuen Begriff geprägt haben: Das Museum als ‚Social trär zu Weils Ansatz hört man von einigen Museumsver- Enterprise’ – ein Ort, der die soziale Interaktion und die antwortlichen nach wie vor, dass ein Zuviel an Interpre- nicht auf Profit ausgerichtete serviceorientierte Ge- tation die Aura der Sammlungsschau stört und eine schäftsinstitution in den Vordergrund stellt. soziale Ausweitung des Zielpublikums die gesamte Mu- seumsinstitution in ihrer Integrität und Seriosität nahe- Stephen Weil, renommierter Museumsdenker und zu gefährdet. einer der Proponenten dieses Begriffes, sprach davon, Stephen Weils Gedanken und Ausführungen über dass „das Museum als soziales Unternehmen seine Existenz- Museumsmanagement und die unterschiedlichen Rollen berechtigung von dem ableitet, was es macht und nicht von eines Museums in der Gesellschaft sind mittlerweile dem, was es vorgibt zu sein“. Weil geht sogar soweit, dass Grund- und Leitgedanken in der internationalen Mu- er ein Museum ohne soziales Gewissen für sinnlos hält seumsdebatte. Die institutionelle Entwicklung der und er stellt die traditionelle Objektfokussierung der Museen nimmt durch die Einbeziehung von Audience Museen in Frage, indem er argumentiert, dass „Museen Development-Strategien und dem Social Enterprise- für jemanden da sind, anstatt für etwas“ (WEIL 2006). Ansatz eine komplexe Verantwortung ein, die der rein betriebswirtschaftlichen Ebene des Museumsmanage- ments den notwendigen kulturellen Kontext verleiht. 11 Neue Konzepte für die Beziehung Ziele einer nachhaltigen Audience Development MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT Strategie:

• Die Verbesserung der Kommunikation mit dem Besucher • Eine nachhaltige Erschließung und Bindung von neuen Nutzergruppen • Die Schaffung barrierefreier Zugänge • Vermittlungsprogramme, die auf die Bedürfnisse der unterschiedlichsten Benutzergruppen ausgerichtet sind (interkulturell & generationenübergreifend) • Eine aktive Involvierung der Besucher- und Nutzergruppen • Die Vernetzung mit Kooperationspartnern aus anderen gesellschaftlichen Bereichen • Die effiziente Nutzung der vorhandenen Ressourcen • Die aktive Einbeziehung aller Abteilungen eines Museums in die Audience Development Arbeit

Der Dialog mit den Besuchern werden. Die neue Museumsforschung spricht vom so ge- nannten „Free Choice Learning“, das Besuchern die Die Angst der Wissenschaft vor einem Museum ohne Chance bietet, ihren Museumsbesuch individuell zu ge- Inhalte ist völlig unbegründet. Die originäre For- stalten und ihren Bedürfnissen entsprechend zu genießen. schung an den Sammlungsbeständen muss im Für das Museum gilt: Der geschaffene Mehrwert für die produktiven Dialog mit den Besuchern stehen. Gesellschaft ist der Zweck, die Mittel sind neben den tra- Hier sollen interdisziplinäre Projekte zu neuen Formen der ditionellen Hauptaufgaben eines Museums auch ein nach- Kooperation und zu einem fruchtbaren Diskurs zwischen haltiges Audience Development und der offene Blick für den verschiedenen Wissenschaften aber auch verschiede- gesellschaftliche Veränderungen. nen Zielgruppen führen.

Die Hinwendung der Museen zu einem integrativen, Text: sozialen Treffpunkt für die Gesellschaft, einem Lern- Mag. Christian Waltl MA, Museumsberater, KulturAgenda – Netzwerk für Beratung von Kultureinrichtungen ort, der Barrieren durchbricht, der Interaktion erlaubt und www.kulturagenda.at sogar verlangt, der Unterhaltung verspricht und Emotio- nen zulässt – so wie dies in anderen Ländern vor allem aber den USA und Großbritannien in zunehmendem Maße der Literatur Fall ist – hat sich in Österreich noch nicht durchgesetzt. BLACK G. 2005, The Engaging Museum. Developing Museums for Visitor Involvement. Viel zu selten wird der Besucher involviert, geschweige FALK J. & DIERKING L. 1992, The Museum Experience. denn um seine Meinung gefragt. Der dringend notwendi- FALK J. & DIERKING L. 2000, Learning from Museums: Visitor Experi- ge Dialog mit dem Besucher ist gefordert. Dazu braucht es ences and the Making of Meaning. eine offene Kommunikation und zukunftsorientierte FALK J., DIERKING L. & Adams M. 2006, Living in a learning society: Strategien, die eine qualitätsvolle Serviceleistung ga- Museums and free-choice learning, in: HEINZE Th. (Hg) 2004, Neue rantieren und mehr Besucher und Benutzer an das Muse- Ansätze im Kulturmanagement. Theorie und Praxis. um binden. HOOD M. G. 1996, High response rates are critical to museum audience research, in: VISITOR BEHAVIOR, Vol 11, Issue Number: 2. KELLY L. 2001, Developing a Model of Museum Visiting, paper pre- Das Angebot der Museen muss vielfältig und varian- sented at the Museums Australia Annual Conference, Canberra. tenreich sein, damit möglichst breite Besuchergruppen KLEIN A. 2003, Besucherbindung im Kulturbetrieb. Ein Handbuch. angesprochen werden. Philip Kotler Marketingguru und KOTLER N. & KOTLER Ph. 1998, Museum Strategy and Marketing. Managementexperte meint, dass „die erfolgreichsten Mu- Designing missions, building audiences, generating revenue and seen eine Vielzahl von Erlebnissen und Erfahrungen bieten, die resources. MACDONALD S. J. (ed.) Blackwell Companion to Museums. für unterschiedliche Zielgruppen attraktiv sind und den Be- MCINTYRE A. 2001, Policy, Objectives & Needs Matrix dürfnissen der Besucher entgegenkommen“ (KOTLER & MORRIS G., HARGREAVES J. & MCINTYRE A., KOTLER 1998). Die Erlebnis- und Erfahrungswelten ei- www.lateralthinkers.com nes Museums können von den Besuchern in ihrer Viel- WEIL St. 2006, Beyond Management: Making Museums Matter, fältigkeit unterschiedlich konsumiert und verarbeitet ICOM Study series, Management No12/2006.

12 AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT. Tagung – LINZ, 29./30. Mai 2008

Developing new audiences for museums

Graham Black

What is audience development? Audience development is a process rather than a product. It seeks:  To build an enduring relationship with existing audiences, to improve their experiences and encourage more frequent use;  To develop and retain new audiences from amongst those groups previously under-represented in the museum;  To reach out to the socially excluded and to support community cohesion.

nderpinning this is a belief in the impact mu- The impact of political agendas in the UK seums can have: “making a positive differen- since 1997 Uce to people’s lifes; inspiring and challenging people to explore their world and open up new hori- In the UK, the catalyst for change in 1997 was the zons and as a powerful learning resource for all the com- election of a New Labour government and the subsequent munity” (from Tyne & Wear Museum Service ‘Guiding rise of a political agenda that committed museums to play- Beliefs’). ing a role in tackling social issues within society. The go- vernment followed much of western in replacing Developing and sustaining use by individuals and the single issue of poverty with the concept of ‘social community groups with no tradition of visiting museums exclusion’, where a range of key factors were believed to requires prolonged engagement from top-level manage- play a role, including low income; family conflict; being in ment downwards, including a commitment to direct in- care; school problems; being an ex-prisoner; living in a de- volvement with local communities, the development of prived neighbourhood; mental health problems; age; and new provision to meet community needs and a change of disability. The emphasis here is on linkages between the ethos behind the presentation of museum collections. It different factors and the need to understand that these can will lead to changes in staff structure and in the nature of be highly complex – an initiative to solve one aspect may museum jobs, including new skills in building relation- not be enough. ships and working sensitively with communities, in sharing From the outset, the New Labour government saw the expertise, and in recognising groups as equal participants. availability of learning opportunities as central to comba- But audience development work is not all one way – com- ting social exclusion. Access to learning and the develop- munities too must be willing to gain an understanding of wi- ment of new skills, together with the enhanced self-con- der museum goals and of what museums can and cannot do. fidence and self-esteem this could engender, was viewed as a key route out of exclusion.

13 Neue Konzepte für die Beziehung Elderly British Asian ladies record their life A workshop at International Women’s stories for a website and museum exhibition day, New Walk Museum, Leicester. MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT in Leicester. (© Leicester Museums Service) (© Leicester Museums Service)

Faced with a political agenda to combat social exclusi- Defining under-represented groups on, museums had to respond to criticisms that they ca- tered only for a privileged, affluent minority in society by The first step in developing an audience development showing both that they had relevance for wider society plan is to define the under-represented audiences. Develo- and that they could provide learning opportunities for a ping New Audiences for Heritage, a report commissioned by wide range of audiences. Key reports within the museums the UK Heritage Lottery Fund (PLB CONSULTING sector, particularly DODD & SANDELL 1998 and 2001), listed under-represented groups amongst audiences GLLAM 2000 were as much about selling the potential to UK museums as: pre-school children; teenagers; young role of museums to central government as they were about adults; young professionals; families with babies/small advocacy within the sector itself. Government responded children; older people; those with disabilities; rural dwel- in 2000 with Centres for Social Change: Museums, Gal- lers; skilled manual workers, unskilled workers and the leries and Archives for All by the Department for Cultu- unemployed; the ‘socially disadvantaged’; and ‘people re, Media and Sport (DCMS), which set an agenda for lacking basic skills’. Ethnic minority groups were not the sector and The Learning Power of Museums – A included in the original report as there was inadequate re- Vision for Museum Education: search information available at the time. The approach is more sophisticated now, centred The Government believes that education is central to the ro- around establishing local community profiles and compa- le of museums today... Our vision for the new Millennium is ring these to current museum audiences. of museums inspiring and supporting a learning society as they reach out to the widest possible range of audiences… Lessons learned (DCMS & DfEE 2000, 4) Relationships between UK museums and their local communities have moved on in great leaps and bounds In 2001, the government asked a committee from the over the past decade. Many museum services have been in- museum sector to define how UK regional museums could credibly successful in developing their work with commu- best support learning, access and social inclusion. Their nities and in building for the long term. We can all learn report, Renaissance in the Regions, led for the first time to from them: central government money going directly into regional a) Defining and breaking down barriers is a key museums – currently about £50m a year, closely linked to challenge audience development, social inclusion and learning b) Making Audience Development a core function will (MLA 2001; www.mla.gov.uk/programmes/renaissance). involve major change in your organisation With funding came the need for museums to prove their c) Museums are remarkable locations for promoting effectiveness as learning and socially inclusive environ- learning ments. This led to the definition and evaluation of Gene- d) The importance of consultation ric Learning Outcomes (GLOs), now beginning to be e) Partnerships of equals work best supported by Generic Social Outcomes (GSOs), to f) There is a need for greater clarity, coherence and rea- achieve the key goal of providing hard evidence on lism in defining policy which to base claims for continuing funding (see www.in- g) Best practice spiringlearningforall.gov.uk). h) Most important: engaging hard-to-reach audiences is expensive – but worth it. Museums can change people’s lives

14 AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT. Tagung – LINZ, 29./30. Mai 2008

The thriving art club at Weston park Museum, Sheffield has over 100 members. (© Sheffield Galleries and Museums Trust)

a) Defining and breaking down barriers is learning, and to contribute to content. This has led to a a key challenge seismic shift in museum display techniques.

The barriers inhibiting the broadening of the audience Defining and eliminating social and cultural barriers is base for museums and galleries are considerable. The need proving a more intractable challenge. Awareness about to define and remove them is a key challenge. Barriers are museums varies between different groups, and how people defined in terms of: perceive the museum is crucial. Many marginalised com- (i) Within the museum munities see museums as being ‘not for me’. The develop- • A lack of senior management commitment ment of more representative and inclusive collections and • A fear of alienating traditional museum audiences display content, is a core issue here and has formed the ba- • A lack of resources sis of much museum work with communities. Communi- • A lack of confidence and perhaps fear of the unknown ties themselves have become increasingly aware of their Together these have a dramatically de-motivating influ- rights to representation and participation. For example, ence on staff. Judy Ling Wong makes clear that the interpretation of cul- tural diversity is both a celebration of identity and a roo- (ii) Amongst under-represented audiences ting of all in a ‘common history’: • Physical The mono-cultural dominance of the official histories of • Economic many countries means that citizens whose cultures are neglec- • Intellectual ted cannot begin to mould their presence and make their con- • Social tribution towards an inclusive heritage. It is time for them to • Cultural make their legitimate claim and situate themselves within the The location and removal of physical barriers is subject socio-cultural history and heritage of their countries in order to to legislation under the UK Disability Discrimination advance from the position of the normal social strength of being Act. Improvements resulting from this, from more reada- rooted in a common history and heritage into the future. ble labels to better lighting and the provision of seating, (WONG 2002, 5) are benefiting all visitors not just those with disabilities. The attitude amongst communities that a museum Economic barriers can be seen in, for example, entran- “doesn’t relate to me” will only disappear when those com- ce charges and transport costs. The removal of entrance munities are not only welcomed into the museum but charges for UK national museums was a specific govern- also properly represented in it – in the collections; in the ment measure that has resulted in a surge in attendance, histories presented; in the programming; in the develop- but most of the increased attendance has been from ment of multiple perspectives within exhibitions; in the amongst mainstream museum audiences. staff. But getting communities to the museum door is a ma- jor challenge in itself. The need to project a relevant ex- Recognition of the need to improve intellectual access, ternal image and to do so through media that local com- and to cater for a wide range of audiences – each with dif- munities use has been noted already but, chiefly, if ferent motivations and learning styles – has coincided museums are to engage with hard-to-reach communities, with a change in expectations amongst audiences them- they must reach out to them first. The provision of sustai- selves. The museum response has been to focus more clear- ned programmes of outreach activities, working with com- ly on aspects of the museum experience that impact on the munities, forms the bedrock of most audience develop- ability of visitors to engage with museum collections as ment initiatives in the UK. they see fit – to enable them to personalise their visits and 15 Neue Konzepte für die Beziehung MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT

Weston Park museum staff take part in a Community Fair, Sheffield. (© Sheffield Galleries and Museums Trust)

b) Making Audience Development a core Thus the UK museums sector has adopted the Campaign function will involve major change in for Learning’s 1998 definition: your organisation Learning is a process of active engagement with experien- ce. It is what people do when they want to make sense of the Changing to become an inclusive organisation takes world. It may involve increase in or deepening of skills, kno- time and a sense of direction. At National Museums wledge, understanding, values, feelings, attitudes and the ca- Liverpool, director David Fleming: pacity to reflect. Effective learning leads to change, develop- • Produced a new vision to provide clarity of purpose, ment and the desire to learn more. with a focus on audiences and the social role of museums (www.inspiringlearningforall.gov.uk/introduction > • Created a new senior management to provide What do we mean by learning?) coherent leadership; Using this definition, museum visitor research during • Embedded planning at all levels, from corporate the last decade has reflected the potential of museums as to individual forward plans accessible informal learning environments. The nature of • Created a new staff structure to promote team- museum learning tends to be open-ended and individual- work and cross-departmental working ly directed. It can involve all the senses and create diver- • Developed a new style of involvement of staff in se stimuli and responses. It works with a multiplicity of au- decision-making diences, and can reflect a mosaic of opinions, interests, • Generated greater political and media awareness needs and expectations. It is inclusive, non-threatening • Elevated the value of staff training and deve- and leaves the user in control. lopment • Promoted or recruited ‘change agents’ as mis- sionaries d) The importance of consultation • Raised ambitions Community consultation is an established feature on • Discouraged factionalism and disrespect for the the UK scene, having emerged rapidly since New Labour work of others came to power in 1997. Museums which use community • Encouraged risk-taking and innovation consultation as a positive extension of their work reap rich • And underpinned all of this with careful financial rewards. At Weston Park Museum in Sheffield, an in- management. tense period of audience consultation was undertaken at (FLEMING 2005) the planning stage with representatives of the target audi- ences and potential user groups who were under-represen- c) Museums are remarkable locations for ted at the site. The findings of this research impacted on promoting learning the marketing, interpretation, staffing, and learning offer of the site. The sustained contact between the museums Most museums founded in western societies in the la- and these groups is strongly reflected in the audiences ter 19th and early 20th centuries saw themselves as insti- since the museum re-opened. tutions for learning. Today most museums in the UK see learning as a core function. e) Partnerships of equals work best However, the way in which museums define the nature of the learning that takes place is very different to what it Many of the most successful museum and community was a century ago. Today, those seeking to develop mu- projects work because they involve partnerships of equals seums as learning environments still include the mastery – with other agencies and with communities. In Leicester, of bodies of knowledge, but focus on a definition of lear- the museum service worked with groups from the local ning which reflects both the fluid and changing nature of Asian community to create an exhibition and website on the contemporary environment and an ambition to use their experiences of moving to England. This is part of a the museum experience to promote a more equal society. national project – www.movinghere.org.uk – a remarkable 16 AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT. Tagung – LINZ, 29./30. Mai 2008

An exhibition about historic board games encourages young visitors to join in, New Walk Museum, Leicester (© Leicester Museums Service)

partnership involving over 35 archives, museums and li- On paper, the DCMS recognises that the ‘journey braries and 45 community groups. towards social inclusion’ is part of a process that has a number of stages and will take time to achieve: f) There is a need for greater clarity, 1. Access – become an inclusive and accessible organi- coherence and realism in defining policy sation. 2. Audience development – reaching out to new audi- In policies to tackle social exclusion and promote ences and creating events or exhibitions that are rele- lifelong learning through reaching out to hard-to-reach vant to them. communities, the UK and other Western governments are 3. Social Inclusion – the organisation becomes an agent seeking to transform the lives of those in most need in of social change. society. This is, of course, highly commendable but often (Source: DCMS 2000, 12) it is being driven by what could be defined as fuzzy, under- funded initiatives. There is a lack of coherence in policy Yet the vast bulk of the available funding and energy is across different parts of the UK government and a lack of concentrated on outreach work with hard-to-reach com- consistency in application across the UK. munities – the social inclusion agenda.

For museums, I believe the biggest issue is a continuing g) Best practice lack of understanding of the difference between: • removing barriers to access; If you look at Tyne and Wear Museums, at National • audience development; Museums Liverpool and at Glasgow Museums Service, you • becoming an inclusive organisation; and will see three organisations which prove that you can • tackling social exclusion. achieve. This is not by accident. These are organisations 17 Neue Konzepte für die Beziehung François Matarasso about a future vision of the museum: MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT ... It is a place for storytelling, where the silent, the marginalized, the newly-arrived and the despised can, for once, be the subject of their own narratives rather than the object of other people’s ...

that have changed themselves from the inside out and moved by individual comments and experiences. My fa- have been working to develop their relationships with vourite quote is from a teacher talking about the impact on their communities for over a decade. They, with others, her pupils of a learning session at the Museum of London: form the underpinning for research on best practice for ef- fective engagement between museums and communities. I did the Roman soldier last time, but the best was what we Much of this comes down to the usual suspects: did yesterday, and a woman performed a play, and she just hap- pened to be black. And that was really magical. She was very, • Clear vision and goals very, good and the kids were just - I never realised there were • Good planning and evaluation black people then. My school is ninety per cent Afro Caribbe- • Clear principles and standards an or Asian. Amazing. And that sort of led into... we did a lot • Training and development needs identified and met of follow up work. • Issues and tensions understood and addressed (School teacher, London, quoted in: JOHNSSON 2003) But, most of all, sustainable relationships depend on ti- me, trust and the establishment of partnerships of equals. The future h) Most important: engaging hard-to- a) From consultation to community engagement reach audiences is expensive – but worth UK government policy initiatives continue to mul- it. Museums can change people’s lives tiply. A key new initiative centres on ‘community em- powerment’. Communities should become directly This work is expensive in terms of both staff time and involved rather than just consulted. The most dynamic money. But the benefits are real and measurable. Richard museums are already doing this. Sandell remains the leading UK proponent of the positi- ve socially inclusive impacts that museums can have: b) The democratization of museum content: embedding ‘many voices, multiple perspectives’ … museums can contribute towards social inclusion at in- I confess, this is my own ambition. François Matarasso’s dividual, community and societal levels. At an individual or speech to the Museums Association conference in 2000 personal level, engagement with museums can deliver positive provides a good summary of the vision driving this: outcomes such as enhanced self-esteem, confidence and crea- tivity. At a community level, museums can act as a catalyst for social regeneration, empowering communities to increase their The kind of culturally inclusive museum I imagine is not a self-determination and develop the confidence and skills to static display of treasures, but a space within which we can all take greater control over their lives and the development of the explore and debate values, meanings and identity through neighbourhoods in which they live. Lastly, museums, through contact with objects. It is a place for storytelling, where the si- the representation of inclusive communities within collections lent, the marginalized, the newly-arrived and the despised can, and displays, have the potential to promote tolerance, inter- for once, be the subject of their own narratives rather than the community respect and to challenge stereotypes. object of other people’s. It is a place of change, but one in which (SANDELL 2003, 45) the consistent threads of museum values – education, for example, tolerance, trust in people, dialogue and independence Any museum outreach team in the UK can give you re- – always link the past, the present and what is to come. markable examples of the impact of museum programmes (MATARASSO 2000, 6) on individuals and on communities. I am always most Museums have a remarkable ability to open the door to

18 AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT. Tagung – LINZ, 29./30. Mai 2008

new worlds, and to do so in a way that is inclusive, non- DODD J. & SANDELL R. 2001, Including Museums: perspectives on threatening and with the user in control. Developing new museums, galleries and social inclusion. audiences for museums is a ‘win win’ situation: FLEMING D. 2005, ‘Managing Change in Museums’, Museums and Change International Conference, Prague, November 2005. GLLAM 2000: The Group for Large Local Authority Museums, • It creates a vision for the future role of museums Museums and Social Inclusion. shared by governing bodies, users and the museum pro- JOHNSSON E. 2003, Teachers’ ideas about learning in museums. fession. MATARASSO F. 2000, ‘Opening up the cabinet: museums, • It provides dynamic opportunities for learning part- inclusion and contemporary society’, paper to UK Museums Associa- nerships with other agencies, with communities and tion conference, October 2000. MLA 2001, Renaissance in the regions: a new vision for england’s with informal users. museums (Resource 2001). Online: www.mla.gov.uk/resources/as- • Both museums and their users will be stimulated by sets//R/rennais_pdf_6853.pdf the diversity of contributions. MLA 2002, Neighbourhood Renewal & Social Inclusion: The Role of • Museums that place communities at their hearts will Museums, Archives and Libraries (Resource 2002). Online: benefit from new audiences, and an enhanced position www.mla.gov.uk/resources/assets//N/neighbourhood_pdf_8870.pdf NEWMAN A. 2001, Social Exclusion Zone, Museums Journal, as part of their community; September 2001, 34-36. • The previously silent voices of local communities will NEWMAN A. & MCLEAN F. 2005, ‘Museums and the Active Citizen: be replaced by their own narratives. tackling the problems of social exclusion’, Citizenship Studies 9(1), 41-57. NEWMAN A. & MCLEAN F. 2004, Presumption, policy and practice: Text: Prof. Graham Black, Senior Lecturer, Nottingham Trent the use of museums and galleries as agents of social inclusion in University (GB) Great Britain, International Journal of Cultural Policy 2004, 10(2), 167-181. Fotos: Leicester Museums Service; Sheffield Galleries and Museums NEWMAN A. & MCLEAN F (ed.) 2004, Special issue on heritage and Trust; V & A Museum of Childhood social exclusion, International Journal of Heritage Studies 2004, 10(1). Bibliography NEWMAN A. & MCLEAN F. 2000, Museums as agents of social inclu- DCMS & DfEE 2000: Department of Culture, Media and Sport & sion, in Museum Professionals Group, Transactions 32, 3-8. Department for Education and Employment, The Learning Power of NEWMAN A., MCLEAN F. & URQUHART G. 2005, Museums and the Museums – A Vision for Museum Education. Online: active citizen: tackling the problems of social exclusion, Citizenship www.culture.gov.uk/reference_library/publications/4712.aspx Studies 2005. DCMS 2000: Department of Culture, Media and Sport, Centres for PLB CONSULTING 2001, Developing New Audiences for the Herita- Social Change: Museums, Galleries and Archives for All. Online: ge. Research Study for Heritage Lottery Fund (March 2001). Online: www.culture.gov.uk/images/publications/centers_social_change.pdf www.hlf.org.uk/English/PublicationsAndInfo/AccessingPublicati- DCMS 2001: Department of Culture, Media and Sport, Libraries, ons/Developing+Audiences.htm Museums, Galleries and Archives for All: co-operating across the SANDELL R. (ed.) 2002, Museums, Society, Inequality. sectors to tackle social exclusion. Online: www.culture.gov.uk/refe- SANDELL R. 2003, Social inclusion, the museum and the dynamics of rence_library/publications/4647.aspx sectoral change, in: Museum and Society 1(1), March 2003, 45-62. DCMS 2007: Department of Culture, Media and Sport, Taking Part: Online: www.le.ac.uk/ms/m&s/issue%201/mands4.pdf The National Survey of Culture, Leisure and Sport, Annual Report WEIL St. 1994, Creampuffs and hardball: are you really worth what 2005/06. Online: www.culture.gov.uk/reference_library/publicati- you cost?’, Museum News, September/October 1994, 73(5), 42-44 & ons/3682.aspx 62. DELIN A., DODD J., GAY J. & SANDELL R. 2004, Buried in the WONG J. L. 2002, Who We Are, Interpretation Journal, 7(2), Summer footnotes: the representation of disabled people in museum and 2002, 4-7. gallery collections, Phase I report. Online: WORONCOW B. 2001, Heritage for All: ethnic minority attitudes to https://lra.le.ac.uk/bitstream/2381/33/1/BITF2.pdf DODD J. & SANDELL R. 1998, Building Bridges, Guidance for museums and heritage sites, paper presented to the ICOM Triennial Museums and Galleries on Developing New Audiences. Conference, Barcelona, July 2001.

19 Neue Konzepte für die Beziehung MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT

Es war einmal vor vielen Jahren, als sich in einer großen deutschen Stadt folgende Geschichte zutrug: Der Platz vorm Deutschen Theater mit den Kammerspielen ist der schönste Theater-Vorplatz in Berlin. Ein Juwel ist er, eingefasst von drei Seiten mit den schönen Häusern. Ihn zieren Baumreihen. An den letzten milden Frühherbsttagen hatte die angestammte „DT“-Kantine noch ein paar Stühle und Tische herausgestellt. Und dort saßen Besucher, die zu früh gekommen waren, und Schauspieler, die einen späteren Auftritt hatten. Ins Freie heraus wurden über Lautsprecher in sanftem Tonfall Ansagen an Darsteller und Bühnenarbeiter gemacht. Und als es in beiden Häusern gleichzeitig losging (Kammerspiele: „Der Widerspenstigen Zähmung“, Deutsches Theater: „Der zerbrochne Krug“), wehte über den Platz die Ansage: „Achtung bitte, die Vorstellung beginnt!“ Das prickelt.

„Herzlich willkommen!“

Audience Development als kulturmanageriale Herausforderung und gesellschaftlicher Auftrag

Klaus Siebenhaar

er „Draußen Gebliebene“, der ja nur einen Das Deutsche Theater führt zweierlei vor: beste Abendspaziergang zum schönsten Thea- Kunst und ein Beispiel für Gastfreundschaft.“ Dterplatz Berlins unternommen hatte, woll- (SCHWERK 1997). te sich gerade davonmachen, als er aus der Dämme- Und wenn der unverhoffte Theaterbesucher nicht rung noch Getrappel und Gekeuche vernahm. Da gestorben ist, dann ist er noch heute ein treuer Lieb- kamen noch einige über den Platz gejagt. Man ließ haber des Deutschen Theaters und seiner Kammer- die Verspäteten ins Foyer ein, stellte ihnen – damit spiele und empfiehlt das Haus an der Schumann- sie nichts versäumten – eine bequeme Bank vor ei- straße seinen vielen Freunden und erzählt seinen nen Bildschirm, auf dem der Dorfrichter Adam die Kindern oder Enkeln, welch’ künstlerische Genüsse Sache mit der jungenden Katze in seiner Perücke er- und herzliches Willkommen alle Gäste dort erwartet. fand. Der Abendbummler wurde von den Einlassern Die märchenhafte Geschichte kündet so von zufälli- gleich mit auf die lange Bank eingeladen. In einer ger Bekanntschaft, aus der Bindung und Verbunden- kleinen Pause – husch! – durften die Verspäteten auf heit wird, weil einem Schönes widerfahren ist: die ihre Plätze. Auch der Bummler, obschon er keine „beste Kunst und ein Beispiel für Gastfreund- Karten erhalten hatte, war eingeladen. So endete für schaft“. ihn ein Abendspaziergang im „Zerbrochnen Krug“.

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... das scheinbar Selbstverständliche zum emotionalen Erlebnis werden zu lassen, mit kleinen Gesten große Wirkung beim Publikum zu erzeugen – damit beginnt die hohe Kunst des Audience Development.

Eine Frage der Einstellung © Kunsthalle Große Themen lassen sich oft am besten über kleine Ge- Den Institutionen des kulturellen Gedächtnisses Emden schichten veranschaulichen. So ist das auch mit „Audien- kommt heute eine sowohl tradierte als auch zeitgemäße ce Development“, einem im deutschsprachigen Raum noch Funktion zu: die kombinierter Lehr-, Bildungs- und Un- nicht so geläufigen Begriff, hinter dem sich ein Kernbereich terhaltungsanstalten. So unspektakulär dies auf den ersten des Kulturmanagements verbirgt. Blick erscheinen mag, so folgenreich gestalten sich die Der Prozess einer systematischen Entwicklung und praktischen Konsequenzen. Der Auftrag, die Mission, geht Pflege von Kulturpublika ist eine gesamtinstitutionelle weit über den jeweiligen Kernbereich hinaus: Als inte- Aufgabenstellung wie Herausforderung, die viele höchst grierte Kultureinrichtungen gehören für Theater, Kon- unterschiedliche Facetten umfasst. Die anfangs zitierte zerthäuser und Museen ergänzende und weiterführende Theateranekdote mag dabei stellvertretend für vergleich- Programmangebote bereits zum Standard. Daneben bare Institutionen des kulturellen Gedächtnisses wie Mu- rücken servicebezogene Zusatzleistungen, die den Aufent- seen oder Konzerthäuser stehen, und sie offenbart zu- halt angenehm machen und die Verweildauer steigern, gleich, dass Audience Development nur aus der „gelebten immer stärker in den Aufgabenfokus. Kultur“ einer Institution erwachsen kann. Die erfahrene Bindungs- und Verbundenheitsstrategien sind längst und gefühlte Ausstrahlung, der Zauber des Alltags, die im keine Marketingfremdworte mehr. Und schließlich begin- Alltäglichen verborgene Magie auf Besucher oder Zu- nen Politik und Gesellschaft verstärkt die von Schulen schauer zu übertragen, das scheinbar Selbstverständliche kaum mehr zu leistende kulturelle Bildung auf die klassi- zum emotionalen Erlebnis werden zu lassen, mit kleinen schen Kunstinstitute zu übertragen. Gesten große Wirkung beim Publikum zu erzeugen – da- Denn die unaufhaltsame Überalterung der Kulturpu- mit beginnt die hohe Kunst des Audience Development. blika und die vernachlässigte musische Erziehung der Jun- Denn vor allem materiellen Ressourceneinsatz, vor aller gen bieten genügend Anlass für neue strategische Allian- infrastrukturellen Implementierung ist Audience Deve- zen. lopment eine Frage der Einstellung, der individuellen wie Dabei ist es kein Widerspruch, dass gerade in einer mul- institutionellen Gesamthaltung. timedialen, digitalen Erlebnisgesellschaft die Frage nach dem „Public Value“ öffentlicher Kultur- und Medienein- Das wieder erwachte Interesse am Kulturpublikum nach richtungen nachhaltiger denn je gestellt wird und einer Jahrzehnten freiwilliger Ignoranz und oft gar nicht subtiler zukunftsweisenden Antwort bedarf. Das zeugt nicht nur Verachtung hat gute Gründe. Der Rezipient als Erfüllungs- von einem neuen Lastenausgleich, es weist dem traditio- instanz künstlerischer Produktion gewinnt in dem Maß an nellen Kulturbetrieb eine praktische Bedeutung und Sinn- Bedeutung, als die Dynamik der gesellschaftlich-kulturel- gebung zu, um die in der Vergangenheit fast ausschließlich len Transformationsprozesse wieder nach Wertorientie- diskursiv gerungen wurde. rung und Wertebestimmung verlangt. Die viel beschwore- ne neue Einheit von Kultur und Bildung kennzeichnet Diese dauernde Herausforderung können innerorgani- nach Jahrzehnten spielerischer Unverbindlichkeit, ästhe- sational aber nicht allein fachspezifische Abteilungen wie tischer Selbstreferentialität oder vorwiegend ökonomisch (Kultur-)Pädagogik, Kommunikation, Marketing erfolg- fixierter Benchmarks den neu erwachten Anspruch auf ge- reich annehmen, die gesamte Institution von der Direkti- sellschaftliche Verpflichtung. Und die ist nicht mehr ideo- on bis zum Kassenpersonal, von den Kuratoren oder Dra- logisch geprägt, sondern erwächst aus erfahrenen und maturgen bis zur letzten Servicestation müssen darauf bewiesenen Defiziten. Dabei geht es um ein altbekanntes ausgerichtet sein. Die über die Zukunft des öffentlichen zentrales Programm bürgerlicher Emanzipation: die ästhe- Kulturbetriebs entscheidenden vier Faktoren – Legitima- tische Erziehung des Menschengeschlechts. tion, Akzeptanz, Ressourcen- und Qualitätssicherung –

21 Neue Konzepte für die Beziehung MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT

sind nur in ganzheitlicher Aufgabenerfüllung zu realisie- Kernbereichen („core service“) , der Dienstleistungsinfra- ren. Und gewinnen wird nur der, der über ebenso treue wie struktur („facilitating services“) sowie den unterstützen- nachwachsende Publika, Freunde und Förderer verfügt. den Einheiten („supporting services“) das gesamte Spektrum der immateriellen wie materiellen Wert- Das sagt sich leicht und tut sich heutzutage höchst an- schöpfungskette einer kulturellen Institution. Diese spruchsvoll und aufwendig. Sosehr Audience Develop- künstlerischen, vermittlungs- und serviceorientierten ment zunächst eine Einstellungssache mit Prozesscharak- Leistungen in einem „Customer-Realtionship-Manage- ter ist, sosehr bedarf es managerial-strategischer und ment“-Gesamtkonzept zu vereinigen und erlebbar zu handwerklicher Kompetenz. Ein kurzer streifender Blick machen, ist Aufgabe und Herausforderung zugleich. auf den gesellschaftlichen Kontext und die Kulturmarkt- verhältnisse belegen das: Audience Development als zentrales Kulturmanage- Im Unterschied zu den siebziger Jahren mit ihrem mentparadigma und institutionelle Querschnittaufgabe Schlachtruf „Kultur für alle!“ stellt sich zu Beginn des 21. entstand – anders als in Großbritannien – in den USA Jahrhunderts die Situation sowohl komplexer als auch historisch gesehen aufgrund von existenzgefährdenden ideologiefreier dar: Die durchgreifende Multi-medialisie- Mangelerscheinungen: sinkende Benutzer- und Zuschauer- rung haben Nutzungsverhalten, Kommunikationspräfe- zahlen, kaum oder schrumpfende staatliche Zuwendungen, renzen und Kulturverständnis nachhaltig verändert; die veränderte philantropische Prioritäten, zunehmender Ver- im Szenario der Erlebnisgesellschaft geltende Erlebnisra- drängungswettbewerb auf saturierten oder sich neu formie- tionalität und Multioptionalität haben Vorstellungsmu- renden Kultur- und Freizeitmärkten. ster, Erwartungen, Ansprache und Rezeption neu be- Die dezidiert publikumsorientierten Betriebsstrukturen stimmt. und strategischen Planungsprozesse amerikanischer Kul- turinstitutionen gründen also primär nicht auf kulturpoliti- Übersättigte Freizeit- und Kulturmärkte, soziodemo- schen Zielsetzungen wie sozialer Inklusion, „Access & Di- graphische Entwicklungen und Migration, Individuali- versity“ im Sinn von „Public Value“, sondern auf den sierung, Ästhetisierung oder Medialisierung der Le- wirtschaftlichen Notwendigkeiten, Publikumsschichten zu benswelten bedingen verstärkte und verfeinerte binden, systematisch zu erweitern und danach neue Angebotsstrategien sowie innovative beziehungsorien- Milieus zu erschließen. tierte Service- und Vermittlungsbemühungen. Auf den deutschsprachigen Raum übertragen heißt das: Soziokulturelle Wünschbarkeitsparolen und weltan- noch konsequenter als bisher seine Institution vom Besu- schauliche Beschwörungsformeln mit dem Pädagogik- cher her denken. Dezidierte Außenorientierung setzt Bin- hammer sind durch pragmatisch-nüchterne, auf Nachhal- nenprofessionalität voraus, Aufbau- und Ablauforganisati- tigkeit zielende Konzepte und differenzierte professionelle on müssen schrittweise auf ein komplexes, ganzheitliches Engagements mit Blickrichtung Besucherforschung, Besu- Audience Development ausgerichtet sein. Die Institution cherorientierung, Besucherwerbung, Besucherbindung als als Gastgeber für möglichst viele funktioniert nur, wenn in kulturelle, soziale, erzieherische und damit gesellschaftli- eine entsprechende besucherbezogene Infrastruktur und che Aufgabe ersetzt. Angebotspolitik investiert wird. Isolierte Alibiübungen, begrenzte Einzelaktionen mögen noch so verdienstvoll sein, Audience Development fordert deshalb den ganzen sie sichern aber nicht perspektivisch oder nachhaltig die Willen, das ganze Wissen, die Ressourcen, die ganze Phan- Entwicklung von Kulturpublika. Desgleichen mögen ver- tasie und Durchsetzungskraft einer Kultureinrichtung – einzelte Migrantenprojekte temporär öffentlichkeitswirk- auf den normativen, strategisch und operativen Ebenen sam sein und Politikerherzen kurzfristig schneller schlagen ihrer Planungs-, Produktions- und Steuerungsprozesse. lassen, allein es bleibt oft gut gemeinte Sozialkosmetik, Als Dachbegriff für die besucherorientierte Planung und wenn Audience Development in unserem umfassenden Steuerung von Kultureinrichtungen begründet sich Audi- Verständnis nicht integraler Bestandteil der institutionel- ence Development auf den normativen wie strategisch len Führung ist, also nur in einem sogenannten „Top-down- und operativen Managementebenen und umfasst mit den Prozess“ realisierbar erscheint. 22 AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT. Tagung – LINZ, 29./30. Mai 2008

Fallbeispiel: Jüdisches Museum Berlin www.juedisches-museum-berlin.de Lassen Sie mich das zunächst an einem prominenten Beispiel, für das ich selbst mit- verantwortlich bin, veranschaulichen und konkretisieren: Das Jüdische Museum Berlin ist im deutschsprachigen Raum das wahr- scheinlich konsequenteste Modell eines nach Audience-Development-Prinzipien konzipierten und geleiteten Hauses. Und es zeigt, dass gerade die unkonventionellen Wege zum Ziel und Erfolg führen können. Angefangen von der Museumsbezeich- nung – „Jüdisches Museum Berlin. Museum für 2.000 Jahre deutsch-jüdische Geschichte“ – über die Gestaltung der Dauerausstellung durch einen nicht-deutschsprechenden neu- seeländischen Ethnologen, der einer der er- folgreichsten Kuratoren für besucherorien- tierte Museen weltweit ist, die genau geplante und umgesetzte Integration von multimedialem Learning Center, Museums- shop, Restaurant/Bistro und des weitflächi- gen Gartens, 7-Tage-Öffnung und die konse- quente Zweisprachigkeit in allen Bereichen als Mindeststandards, der Verzicht auf Wachpersonal zugunsten von „Hosts“, Gast- gebern also, mit umfassend geschultem Be- sucherservice, die institutionalisierte mo- natliche Besucherforschung, personell wohl ausgestaltete und entsprechend budgetierte Dazu gehört auch die regelmäßige Evaluierung der Dau- „Education“- sowie „Marketing, Development und Servi- erausstellung im Hinblick auf Benutzerfreundlichkeit und - ces“-Abteilungen bis hin zu umfangreichen Pädagogik- akzeptanz oder strategische Allianzen mit Industrie- und und Kulturprogrammen, ausgeklügelten Brandbuilding- Sportverbänden, Reiseunternehmen, der Berlin Tourismus Strategien, mobilen Präsentationstouren, einer ausgefeil- Marketing GmbH oder Hotels und Incentive-Agenturen. ten Statistikkultur, unkonventionellen Werbekampagnen Genau genommen ist als Spitze des Eisbergs auch das und gesellschaftlichen Großevents wie dem jährlich selbst Fundraising-Konzept nach amerikanischem Vorbild ein organisierten Fundraising-Dinner sowie einer hochprofes- wesentlicher Mosaikstein dieses Audience-Development- sionellen und erfolgreichen Vermietungspraxis – alles fundierten Kulturmanagements. Das Organigramm der wird vom Besucher her, zum Besucher hin geplant, gestal- „Marketing, Development und Services“-Abteilung (Stand tet und kontrolliert. 2006) mag das exemplarisch noch einmal illustrieren:

23 Neue Konzepte für die Beziehung MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT Jüdisches Museum Berlin Organigramm der Marketing, Development und Services-Abteilung (Stand 2006)

1 Person 1 Person 1 Person 1 Person (full-time) (full-time) (full-time) (full-time)

Development Development Development Marketing

Geschäftsstelle für den Förderverein Memberprogramm/ Akquise und Betreuung Corporate Aufbau des Bereichs Tourismusmarke- und Büroleitung für die GmbH Jahreskarten (Organisation, Betreu- Events / Großveranstaltungen (Raum- ting inkl. Konzeptentwicklung, Marke- ung) vermietung) tingplanung und Budgetverwaltung

Konzepterarbeitung für die Daten- Konzepterarbeitung für die Daten- Konzepterarbeitung Marketing für das Entwicklung von touristischen Kam- banken (Entwicklung und Pflege) banken (Entwicklung und Pflege) Raumvermietungsgeschäft pagnen und Angeboten für die natio- nale und internationale Reiseindustrie

Kommunikation nach innen und Kommunikation nach innen und Kommunikation nach innen und Konzeption und Organisation von außen außen außen externen verkaufsfördernden Maßnah- men wie Messen, Workshops, Kun- denevents

Akquise und Betreuung von Mitglie- Schnittstellenfunktion zu den Berei- Organisation marketingbezogener Kooperationsbetreuung von touristi- dern für den Förderverein, Research chen Marketing und Events Events für das Raumvermietungsge- schen Großevents in Berlin (z.B. Inter- schäft nationales deutsches Turnfest 2005)

Konzeption und Organisation der Akquise und Betreuung von Sponso- Koordination kulturelle Lesungen in Aufbau eines Kooperationsnetzes zu fundraising-bezogenen Events und ren für Projekte und Ausstellungen, Zusammenarbeit mit der Literatur- Berliner, zur nationalen und zur inter- Programme Research handlung Berlin nationalen Reiseindustrie

Akquise und Betreuung von Sponso- Konzeption und Organisation des Konzepterarbeitung für die Datenban- ren für Projekte und Ausstellungen, marketingbezogenen Eventprogramms ken, insbesondere für das Vermietungs- Research sowie der fundraising- bezogenen geschäft (Entwicklung und Pflege) Programme Terminkoordination und Geschäftsrei- sen-Organisation Prof. Siebenhaar Pflege des gesamten Informations- Pflege des gesamten Informations- Pflege des gesamten Informations- und Kommunikations-systems und Kommunikations-systems und Kommunikationssystems

1 Person 1 Person 1 Person 1 Person (full-time) (full-time) (full-time) (full-time)

Development/ Marketing Marketing Facility Management Marketing

Verantwortliche für den Kultursom- Mediaplanung Organisation Beschwerdemanage- Organisation aller veranstaltungsre- mer, Lange Nacht der Museen, ment und Besucherservice levanten Aufbauten (Technik, Equip- Sommer 2004 u.a. ment) sowie Koordination und Pla- nung von Technikpersonal und Aufbauhelfern

Schnittstelle im Haus vor allem zu Betreuung von Medienpartnerschaften Verwaltung des Kassensystems und Betreuung von Schutzpersonen (LKA, Technik, Security, Liebermanns und Kampagnen der Eintrittsgelder BKA)

Kommunikation nach innen und Konzeption und Organisation des Besucherstatistiken Organisation der Zusammenarbeit mit außen marketingbezogenen Eventprogramms den Senior Hosts

Entwicklung und Konzeption von aus- Organisation und Konzeption des stellungsbegleitenden Programmen Kontakt zur Besucherforschung (im marketingbezogenen Eventprogramms Haus)

Betreuung und Koordination von Me- Entwicklung und Umsetzung der aus- dienpartnerschaften und Marketing- stellungsbegleitenden Printprodukte Organisation der Zusammenarbeit maßnahmen der Großveranstaltungen und des Veranstaltungskalenders mit den Senior Hosts Lagerverwaltung, Werbemittel, Publi- kationen; Buchverkauf

24 AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT. Tagung – LINZ, 29./30. Mai 2008

Nicht nur der messbare Erfolg in Gestalt von Besu- Fallbeispiel: cherzahlen, Führungen, akquirierten Spenden und Spon- sorships oder durchgeführten Pädagogik- und Kulturpro- Kunsthalle in Emden grammen rechtfertigen Konzept und Mitteleinsatz, die breite gesellschaftliche Akzeptanz, die nationale wie in- www.kunsthalle-emden.de ternationale Ausstrahlung, der vergleichsweise hohe Pro- Auf einem anderen Gebiet, an einem ganz anderen Ort zentsatz jugendlicher Besucher (bis zu 40% unter 30 Jah- gilt Gleiches für Henri und Eske Nannens Kunsthalle in ren), legitimieren den nicht unerheblichen Aufwand. Der Emden. Vordergründig als eines der mittlerweile zahlrei- Dienst am Besucher, der Austausch, die Arbeit mit den chen Sammlermuseen mit Schwerpunkt deutscher Ex- verschiedenen Kulturpublika ist strategischer Fixpunkt pressionismus und klassische Moderne 1986 eröffnet, und täglich gelebte Praxis des Jüdischen Museums Berlin. steht dieses Kunstmuseum doch bereits von seiner Grün- dungsidee für viel mehr als nur die öffentliche Verewigung

25 Neue Konzepte für die Beziehung MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT

einer persönlichen Sammlermission. Denn Kunsthallen- gründung und Malschule bildeten von Anbeginn eine Einheit der besonderen Art. Als Geschenk für Standort und Region waren beide in wechselseitiger Erhellung An- fang der achtziger Jahre gedacht worden, und so wurden sie auch gleichberechtigt als Stiftungen im Engagement und Ressourcenzuweisung umgesetzt. Eske Nannens Malschulen-Konzept in Verbindung mit einem ambitionierten Museumsprojekt der ostfriesi- schen Heimat zielte daraufhin, in Verbindung und auch un- abhängig von der Museumsarbeit einen anspruchsvollen, Begegnungen aktiven und facettenreichen Ort künstlerisch-kultureller (© Kunsthalle Emden)

26 AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT. Tagung – LINZ, 29./30. Mai 2008

Die sinnliche Rezeption von Kunst und die aktive Beschäftigung mit der Kunst an einem Bezugsort zu vereinen, das war und bleibt die Grün- Produktion und Erfahrung für jedermann, dungsvision von Henri richtung, als künstlerischer-kulturel- also nicht nur für Kinder und Jugendliche ler Erlebnisort rückt so wieder ins zu schaffen. Die sinnliche Rezeption von und Eske Nannen. Zentrum einer Kommune und einer Kunst und die aktive Beschäftigung mit ganzen Region. der Kunst an einem Bezugsort zu vereinen, das war und So verbindet am Ende das exzeptionelle Beispiel Jüdi- bleibt die Gründungsvision von Henri und Eske Nannen. sches Museum Berlin mit dem außergewöhnlichen Bezie- hungszauber der Kunsthalle in Emden eine gemeinsame Schöpferische Eigenproduktions- und Vermittlungs- unterirdische Kraftquelle: ein unternehmerischer Elan kultur von vorneherein als integralen Bestandteil der vital, der seine kulturelle Mission sehr konkret als Einla- Kunsthallen-/Museumskultur zu begreifen und zu leben, dung an alle, mindestens aber möglichst viele versteht. ließ auch im operativen Museumsmanagement frühzeitig Nachdenklich für die „Museumszunft“ sollte nur stimmen, kreative Spiel-Räume für ausstellungsbezogene Marketing- dass die treibenden Initiatoren und Erfolgsgaranten in ideen und Werbekampagnen gemeinsam mit originellen Berlin und Emden nicht vom „Fach“ sind! Pädagogikprogrammen entstehen, die Besucher animie- ren und aktivieren. „Hinter dem Rahmen“, so die beziehungsreiche Post- adresse der Kunsthalle in Emden, war genug Platz für die Fallbeispiel: ungewöhnlichsten öffentlichkeitswirksamen Aktionen, erwuchsen sie doch immer aus diesem gemeinsamen Rah- Naturkundemuseum im men und signalisierten damit Stadt, Region und Gästen Ottoneum Kassel von weither: Kommt schauen, Ihr seid willkommen und hier kann jeder im Rahmen von Kunst und Kultur etwas www.naturkundemuseum-kassel.de erleben, sehen und auch selbst gestalten. Gleiches gilt bezeichnenderweise für die abschließende Kontextualisierung heißt diese elementare Audience- Erfolgsgeschichte, die auf ganz unspektakuläre Art und Development-Strategie, Kontextualisierung in kultur- Weise, repräsentativ für die Standard-Museumsarbeit al- ferne Milieus, in Alltagswelten, Partnerschaftsbeziehun- so, von den Möglichkeiten eines Audience-Development- gen oder auch verblüffende Phantasieräume. Vor Eske Prozesses kündet, wenn man nur will, es tut und sein Nannen und ihrem professionellem Team ist keiner und Handwerk beherrscht. Die Durchschlagskraft des eigent- keine Branche sicher, Kunsthalle und integrierte Mal- lich Selbstverständlichen im Rahmen bescheidener Mög- schule erobern systematisch im besten unternehmeri- lichkeiten soll die letzten Zweifler und die ewig um Aus- schen Sinn neue Terrains: die Art Cologne, Trucks als reden nicht Verlegenen beschämen. Werbebotschafter, Hotelzimmer, Gärtnereien, Tourismus- agenturen usw. Diese konsequente Außenorientierung mit Wir gehen in eine mittlere deutsche Großstadt, nach Zielrichtung regionale wie nationale Öffentlichkeiten, al- Kassel, die neben der „Weltmarke“ documenta mit den te und neu zu gewinnende Kulturpublika verliert dabei Brüdern Grimm eine zweite für sich reklamiert, in Schloss nie die Bindung an das sogenannte Kernprodukt, d.h. die Wilhelmshöhe eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Institution, die Ausstellungen, den Vermittlungsauftrag. Alter Meister beherbergt und mit dem Fridericianum über Im Gegenteil: die Möglichkeiten einer Emil-Nolde- das erste öffentliche Museum des Kontinents verfügt. Von oder Garten-Eden-Ausstellung schöpferisch-nutzbrin- all dem soll hier nicht die Rede sein, das vorbildliche Bei- gend „auszubeuten“, ist die hohe Kunst der Verführung spiel ist ein ganz normales Naturkundemuseum, so groß und Verblüffung in Emden. Der neugierige Besucher, die oder so klein wie in vielen anderen Städten auch, nur mit inspirierende Kunst und der einladende Ort entwickeln den nötigsten Ressourcen ausgestattet – mehr nicht! Die- sich zu einem stabilen Beziehungsgeflecht. ses Museum hat in drei Jahren von 2005 bis 2007 seine Be- Bis über 100.000 Besuche jährlich sind der verdiente sucherzahl verdreifacht von knapp 32.000 auf exakt Lohn. Die Kunsthalle als integrierte Kultur- und Lernein- 96.248 in 2007. Dieses Wunder von Kassel geschah mit

27 Neue Konzepte für die Beziehung MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT

einem Stellenplan, in dem sich weder eine Marketing-, Kommunikations- oder Education-Abteilung findet. Von den 14,5 Planstellen plus zwei „1 Euro-Jobs“ darf genau ge- nommen ein Angestellter, der Museumspädagoge und zugleich stellvertretender Museumsleiter, dem Bereich der Besuchervermittlung und -entwicklung zugeordnet werden.

Besucher 2007 Anzahl Zahlende Besucher 77.684 Freier Eintritt 18.564 Gesamt 96.248

Websitebesucher 2007 194.421

Veranstaltungen 2007 Gebuchte Führungen 387 Öffentliche Führungen 45 Geburtstagsführungen 21 Workshops 85 Museumspädagogische Veranstaltungen 91 Kindergeburtstagsfeiern 166 Märchenteam 13 Vorträge 36 Gesamt 844

Druckauflagen 2007 Programm 2007/1 7.000 Programm 2007/2 9.000

Quelle: Jahresbericht Ottoneum im Naturkundemuseum Kassel 2007, S.31

Ansonsten haben wir es mit einer eher traditionell auf Sammeln, Forschen und Bewahren fixierten Personal- struktur zu tun. Der Schein aber trügt, das vermeintliche Rätsel lässt sich verblüffend leicht lösen: Das ganze Muse- um hat sich strategisch und operativ, gleichsam organisch- institutionell mit dem Direktorenwechsel 2005 der Ent- wicklung seiner Publika verschrieben. Der neue Mann, der promovierte Forstwissenschaftler Kai Füldner, brach- arbeiter wie Besucher von der Kasse bis in die Ausstel- te zwar keine museologische Erfahrung, dafür ein ausge- lungsräume hinein sichtbar und zum Gespräch bereit. prägtes Interesse am Besucher und ein emphatisches Beziehungsentwicklung und -pflege ist eine Frage der per- Verhältnis zu vitalen Vermittlungsstrategien mit. Da ist sönlichen Austauschbereitschaft und -befähigung. Ent- von der Museumsleitung aus ein Ruck und ein Selbstver- sprechend wirken alle Räume des Museums nun intakt ständigungsprozess durch die Institution gegangen, der und gepflegt. Direktor ist täglich im ganzen Haus omnipräsent, für Mit-

28 AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT. Tagung – LINZ, 29./30. Mai 2008

Iguanodon vor dem Ottoneum (Foto: Dieter Schwerdtle, Kassel; © Naturkundemuseum Kassel)

Erstes sichtbares Zeichen Verbindung zur Region und schätzt zugleich die Auswei- dieses Paradigmenwechsels tung in größere Zusammenhänge. Alles mutet unange- war neben einer entrümpel- strengt konzertiert an: Vorträge, Aktionen, Familienfeste, ten, nunmehr besucher- Publikationen erwachsen – wie in Emden – aus dem „Rah- freundlichen Daueraus- men“ des Naturkundemuseums Kassel, sind also keine auf- stellung erstmalig (!) ein gesetzten Beigaben oder vordergründig spektakuläre einfacher, aber ebenso um- Einzelmaßnahmen. Nur so integriert entwickelt sich dau- fassender wie informativer erhaft Vertrauen bei vorhandenen oder potentiellen und anregender „Jahresbe- Benutzern. richt 2005“, der – ungewöhn- Ein Vergleich der wichtigsten Kennziffern von 2005 lich für deutsche Verhältnis- und 2007 veranschaulicht Audience Development als se – keine Fragen offen lässt Leistungsbilanz, die Lektüre des Jahresberichts offenbart und zugleich eine gehaltvolle die sich dahinter versteckenden programmlichen Baustei- Werbebroschüre darstellt. Es ne mit der besucherorientierten Betriebsstruktur und ver- ist ein Dokument der Trans- änderter Institutionsmentalität. parenz und Öffnung: Schaut her, wer wir sind, was wir tun So sind wir am Ende wieder am Anfang. Audience De- und leisten und fühle Dich velopment „as an umbrella term to encompass all aspects eingeladen zu einem Besuch! of promotion, publicity, marketing, public relations, com- Klare Strategie, originelle munications and educational programs” (MORISON & Programmideen mit Boden- DALGLEISH 1992, 66) ist im ersten Schritt kein genau haftung, solides fachliches festgelegtes Bündel von Maßnahmen und Techniken, son- Handwerk, konsequente dern fundiert sich in der publikumsbezogenen Mission, im schrittweise Umsetzung, ge- Verhalten und Gesamtauftritt einer Kultureinrichtung, schultes Personal, das sich der sich als Organisationsentwicklungsprozess abbilden mit der Institution identifi- lässt. Weder die Größe noch die Ressourcen einer Institu- ziert und dies zum Nutzen tion sind dabei entscheidend, sondern die normative Fest- und Freude des Besuchers er- legung, der strategische Wille und die operative Befähi- fahrbar macht. gung. So einfach ist das vom Prinzip her, so ermunternd Attraktive, auf die Region und herausfordernd, heißt das doch: Jede Kulturein- zielende, durchaus nach- richtung kann ihrem Besucher ein „Herzlich willkom- frageorientierte Sonderaus- men!“ entbieten – als gute Gastgeber mit einem stellungspolitik, der Dino- exzellenten Angebot in freundlicher Atmosphäre: saurier vor dem Eingang, Das prickelt! phantasievolle Zusatzange- bote für die ganze Familie, ei- Literatur MORISON B. G. & DALGLEISH J. G 1992, Waiting in the Wings – ne kreative Website – auf den A larger Audience For The Arts and How to Develop it (New York). ersten Blick nichts, was jedes SCHWERK E. 1997, Herzlich Willkommen, in: Der Tagesspiegel, andere Museum nicht auch im Programm hat oder ha- 9.10.1997. ben könnte/sollte. Text: Der erfolgsentscheidende Faktor liegt in der Prof. Dr. Klaus Siebenhaar, Direktor Institut für Kultur- und Gesamt- oder Grundhaltung sowie im liebevollen Medienmanagement (IKM), FU Berlin Detail begründet: Jede Komponente wirkt anregend Fotos: Jüdisches Museum Berlin; Kunsthalle Emden; und glaubwürdig, kompetent und originell. Man spürt die Dieter Schwerdtle, Kassel

29 TIROLER LANDESMUSEUM FERDINANDEUM

1. AUGUST 2008 - 11. JÄNNER 2009 DI-SO 9-18 UHR

Museumstraße 15, Innsbruck www.tiroler-landesmuseen.at

© Studio Output by Steve Payne, London AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT. Tagung – LINZ, 29./30. Mai 2008

BESONDERS ALLTÄGLICH. ALLTÄGLICH BESONDERS. Jugend in Neukölln Besucher quo vadis? Ein Best Practice Beispiel zu kultureller Bildung in den Staatlichen Museen zu Berlin Monika Zessnik

Die Staatlichen Museen zu Berlin (SMB) begreifen sich als Universalmuseum, das durch ein einzigartiges Angebot an originalen Exponaten die Geschichte vieler Jahrhunderte sowie unterschiedlichster Kulturen vermitteln kann. Die Sammlungen reichen von archäologischen bis zu kunsthistorischen, von der Ethnologie bis zur zeitgenössischen Kunst.

nd ebenso groß ist die Vielfältig- ves Nach- und Weiterdenken anzuregen – und zwar keit möglicher Zielpublika, die die durch eine dialogische Begegnung mit den Exponaten, UMuseen besuchen: vom Wochen- den Originalen im Sinne eines informellen Lernens – endetouristen, der auf jeden Fall das Perga- „object-based, experiential, thought-provoking und monmuseum sehen will, zur Schulklasse, die problem-solving“ (HEIN & ALEXANDER 1998, 45). sich mit afrikanischen Masken beschäftigt Wie dieses informelle Lernen vonstatten gehen kann, und das Ethnologische Museum besucht, bis hin zum wird anhand eines Beispiels im Bereich kultureller Bil- Berlin-Biennalepublikum, das sich die Ausstellungen dung verdeutlicht werden, wobei der besondere Schwer- Hamburger Bahnhof nicht entgehen lassen möchte und punkt auf dem Aspekt „Museum und Schule“ in Hin- die Besucher, die am liebsten zur Langen Nacht der Mu- blick auf nachhaltiges, interdisziplinäres Lernen liegt. seen kommen, während andere auf die kontemplative Stille schwören, welche die Gemäldegalerie ausstrahlen Museum und Schule kann. Der Spagat zwischen einem Audience Develop- Im Bereich der kulturellen Bildung setzen die SMB ment, das all diese Bedürfnisse mit einbezieht, und dem zunehmend einen Schwerpunkt auf die länger- und mit- Anspruch dennoch ein gesamtinstitutionell-einheitli- telfristige sowie nachhaltige Zusammenarbeit mit Schu- ches kulturelles Bildungskonzept zu verfolgen, ist groß. len. Durch praktische Erfahrungen und kreative Lern- Ein regelmäßiges Überprüfen der Ziele, sowohl von prozesse im Museum soll die fachliche und soziale Seiten der Vermittlung als auch von kuratorischer Seite Kompetenz der beteiligten Schüler gestärkt werden. ist immer wieder vonnöten. Der Gastgebergedanke von Die Einbeziehung des Museums in den Unterricht Klaus Siebenhaar „Wer auf Dauer Publika an sich binden wird seit jeher von der Museumspädagogik angestrebt. will […] muss ein guter Gastgeber sein“ (vgl. Beitrag S. 20) Deshalb wird eine Fülle von thematischen Führungen, scheint mir in diesem Zusammenhang ein guter Ansatz Workshops und Projektwochen für Schulklassen in den zu sein: Wenn wir wollen, dass sich unsere Gäste bei uns Museen der SMB von den Besucher-Diensten angebo- wohl fühlen, müssen wir einerseits ihre Bedürfnisse ken- ten. In Lehrerfortbildungen zu spezifischen Themen nen, ihnen aber andererseits auch vermitteln, wie die werden entsprechende Themenbezüge zum Rahmen- „Hausregeln“ sind und aus welchen Zutaten das Gast- plan aufgezeigt. Dabei wollen wir Inhalte vermitteln, die mahl bestehen wird. Forderungen der schulischen Rahmenpläne beinhalten, Das Hauptanliegen der SMB im Bereich kulturelle jedoch auch über diese hinausgehen und den Bezug zu Bildung besteht darin, bei den Besuchern selbstreflexi- 31 Neue Konzepte für die Beziehung MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT

allen Wahrnehmungsebenen herstellen, die ein Kind er- In Hinblick auf die Erschließung neuer und vor allem fahren kann. Das bedeutet nicht, dass das Museum den selbstaktiver Zielgruppen steht eine Zusammenarbeit mit Schulunterricht ersetzen will oder könnte, sondern vor al- höheren Schulen bzw. Jugendlichen zunehmend im Vor- lem ergänzend arbeiten möchte: im Sinne eines Ortes, an dergrund. Besucherstatistiken zeigen, dass Jugendliche als dem kreatives Handeln gefördert und Schülern eigenstän- Privatbesucher immer weniger werden und auch die Schu- diges Erarbeiten von Themenstellungen möglich gemacht len – nicht zuletzt durch enge Lehrpläne und Zeitdruck – wird. eher durch jüngere Schüler vertreten sind. In Hinblick auf die zunehmende Einführung des Ganz- tagsunterrichts in Berliner Schulen wollen wir diese Dass für Jugendliche ein Museumsbesuch nicht als unterstützen, Bildungsangebote zu entwickeln, die das oberste Priorität unter den Freizeitaktivitäten steht, ist ganztägige Lernen in Kooperation mit außerschulischen sicher nicht weiter verwunderlich. Wie interessiere ich Lernorten fördern. Ganztägiger Unterricht stellt Schulen daher die Heranwachsenden, die nicht mehr ins Kinder- vor die Herausforderung, wie man den Aufenthalt der programm passen und noch kein selbständiges Interesse in Schüler bis zu zehn Stunden täglich in der Institution dieser Richtung entwickelt haben, für das Museum? Schule neu strukturiert. Zunehmend wird von 45- Diese Fragen stellte sich offenbar auch ein ICOM-Se- 50minütigen Unterrichteinheiten abgesehen, stattdessen minar, das im Juni 2008 in Graz abgehalten wurde (vgl. auf längere Einheiten gesetzt, in denen ausgewählte in- www.icom-oesterreich.at/seminar-2008.html): In welcher haltlich-thematische Schwerpunkte von Ganztagsschul- Welt leben Jugendliche und wo sind die Anknüpfungs- entwicklung bearbeitet werden. punkte zur Institution Museum? Welche Rolle spielt Schule als Bindeglied zwischen jungen Menschen und Seit die PISA Studie(n) in zahlreichen Ländern unter Museen? In welcher Form kann die Arbeit von Museen für Schülern einen Mangel an der Fähigkeit zu kreativen Pro- jugendliche Randgruppen soziale oder bildungspolitische blemlösungen festgestellt hat, wird auch im deutschen Er- Bedeutung haben? ziehungssystem verstärkt an der Entwicklung von Kompe- tenzmodellen gearbeitet, die Leistungserwartungen an Um diese Fragen zu beantworten, wollen wir zum einen Schüler beschreiben. Rahmenlehrpläne gehen davon aus, langfristig und nachhaltig, zum anderen auch möglichst dass Aufgaben, Probleme und Konflikte durch kreative fächerübergreifend und in Bezug auf die Vermittlung von Strategien und diskursive Kommunikationsansätze eigen- Querschnittskompetenzen mit Schulen arbeiten. Ich ständig gelöst werden können. möchte im Folgenden ein Projekt vorstellen, in dem wir Schülern soll es dadurch möglich gemacht werden, ob- uns mit diesen Anforderungen auseinandergesetzt haben: jektivierende Erfahrungen zu machen, die eine Offen- heit gegenüber anderen Lebensformen, Kultur- Patenschaft Ethnologisches Museum kreisen und Wertvorstellungen beinhaltet. Gerade in Berlin & Albert-Schweitzer-Schule Berlin Berlin, einer Stadt in der das kulturelle Potential der Neukölln Schüler immer diverser wird, ist das Lernen über die Un- terscheidung des Selbst- und Fremdbildes, Vorstellungen 2006 startete der Berliner Rat für die Künste – ein über historische Zeitabläufe, wie die Begegnung mit Ge- Zusammenschluss von Berliner Kulturinstitutionen genständen und sozialen Ordnungen, immer wichtiger. und -projekten – die Offensive für Kulturelle Bildung in Nur so können komplexes Verständnis und Problemsich- Berlin. ten reifen, die den Heranwachsenden die Möglichkeit ge- In der Überzeugung, dass Kunst und Kultur als we- ben, das an Orten wie Museen Gelernte mit der eigenen sentlicher Katalysator für gesellschaftliche Entwicklung Lebenswelt in Bezug zu setzen. und Innovationen gelten, wurde gemeinsam mit maß- 32 AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT. Tagung – LINZ, 29./30. Mai 2008

Einladung zur Eröffnung (Foto: Gürdeniz Alkan)

geblichen Akteu- ren auf diesem Feld ein Weg für neue Initiativen und Reformen für kulturelle Bildung vorgezeichnet. Diese Offen- sive gipfelte in einem Be- schluss des Lan- des Bezirks im Sinne der Standortförderung zu nutzen. des Berlin für die Jahre 2008/09, Fördermittel für Und ein Ziel, das sich das Ethnologische Museum in sei- Kooperationsprojekte der kulturellen Bildung zur nen Leitlinien auf die Fahnen geschrieben hat, ist: nicht Verfügung zu stellen. Voraussetzung für die Förderung nur für die Bewohner Berlins mit migrantischem Hinter- ist eine Zusammenarbeit zweier oder mehrerer Partner aus grund zu arbeiten, sondern mit ihnen. dem Bereich Kunst und Kultur einerseits und den Be- reichen Schule und Bildung anderseits (www.kulturpro- Das Projekt: „Besonders Alltäglich. jekte-berlin.de/projekte/berliner-projektfonds-kulturelle- bildung). Die geplanten Projekte sollen insbesondere Alltäglich Besonders. Jugend in Neukölln“ Berliner Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aktiv Konzeptionelle Grundidee des Projekts war der Plan an künstlerischen Prozessen und an der kulturellen Viel- mit einer Gruppe von Schülern der Mittelstufe im Alter falt der Stadt teilhaben lassen. Der erste Schritt auf dem von 14-15 Jahren eine Ausstellung im Ethnologischen Weg hin zu diesem Fonds war die Gründung von soge- Museum über ihr eigenes Alltagsleben zu gestalten. nannten Patenschaften – Kooperationen zwischen Das Projekt sollte den Schülern die Möglichkeit Schulen und Kultureinrichtungen. In den Verantwor- geben, selbst über das zu entscheiden, was sie aus tungsbereich der Besucherdienste der SMB fällt seit ihrem Leben in der Öffentlichkeit zeigen wollen. Herbst 2006 unter anderem eine Zusammenarbeit zwi- Am Anfang standen einige zentrale Fragen: Was ist ein schen dem Ethnologischen Museum und einem Museum? Was kann man in einer Ausstellung vermitteln? Gymnasium im Berliner Bezirk Neukölln. Welche Berufe und Aufgabenfelder gibt es im Museum? Der Bezirk Neukölln wird meist dann in den Medien genannt, wenn von Gewalt in Schulen oder fehlender In- Die beteiligte Schule, die Albert-Schweitzer-Schu- tegration von Bewohnern mit migrantischem Hinter- le in Neukölln, ist ein Gymnasium, an dem neben dem grund die Rede ist. In der Zwischenzeit wandelt sich die- Abitur auch der Hauptschulabschluss und der Realschul- ses einseitige Bild des Bezirks deutlich, gerade für Vertreter abschluss erworben werden können. Derzeit wird die der „young creative industries“ ist Neukölln inzwischen – Schule von ca. 440 Schülern besucht, etwa 85% davon nicht zuletzt durch seine kulturelle Lebendigkeit und Viel- haben einen Migrationshintergrund und haben falt – ein beliebter Arbeits- und Wohnort. Deutsch als Zweitsprache erlernt. Die Schüler bzw. ihre Dass die Patenschaftsinitiative mit einer Neuköllner Familien stammen überwiegend aus der Türkei, aber auch Schule begann, ist daher auch kein Zufall. Die Akteure in aus arabischen, asiatischen und süd- bzw. südosteu- Kultur und Bildung der kommunalen Verwaltung des Be- ropäischen Ländern. zirks versuchen schon lange das polykulturelle Potential

33 Neue Konzepte für die Beziehung MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT

BESONDERS ALLTÄGLICH. ALLTÄGLICH BESONDERS. Jugend in Neukölln

Dass bisher ein hoher Anteil der Schüler die Schule mit • Durch Gespräche und die enge Zusammenarbeit mit einem unter der Hochschulreife liegenden Abschluss ver- Museumsexperten lernten die Beteiligten die vielfältigen, ließ, hat laut Aussage des Direktors weniger mit der intel- am Museum angesiedelten Berufsfelder kennen, um auf lektuellen Kapazität, die Lerninhalte erfolgreich zu be- diesem Wege neue Berufsperspektiven für sich zu ent- wältigen, zu tun, als mit einer verminderten Möglichkeit wickeln. eine aktive Teilhabe an der Mehrheitsgesellschaft zu er- reichen und einem daraus resultierenden geringerem Innovationsgehalt und Selbstbewusstsein. Nach wie vor gilt zu konstatieren, dass Herausforderungen ein migrantischer und/oder sozial schwacher Hintergrund in Deutschland immer noch eng mit fehlenden berufli- Der Innovationsgehalt des Projekts lag zum einen dar- chen Aufstiegschancen verknüpft ist. in, dass das Ethnologische Museum erstmals Jugendlichen Wie Paul Nolte in seinem Buch „Riskante Moderne“ unterschiedlicher ethnischer Herkunft die Möglichkeit feststellt, sind für Migranten die „Grenzen des sozialen gab, sich in einem größeren Umfang in einer Ausstellung Aufstiegs, der Partizipation an Bildung, der ökonomischen zu artikulieren. Zum anderen lag das Novum aber vor ebenso wie kulturellen Integration in die Mehrheitsge- allem in der interdisziplinären und generationsübergrei- sellschaft ungewöhnlich eng“ (NOLTE 2006, 98). fenden Zusammenarbeit von Schülern, Lehrern und Museumsexperten an einem gemeinsamen Ausstellungs- Ein kleines Beispiel zeigt dies deutlich: Um den beteiligten projekt. Im Gegensatz zu üblicherweise am Museum ange- Schülern Hintergründe zur Museumsgeschichte zu vermitteln botenen Vermittlungsangeboten, bei denen Schüler sich und den meisten von ihnen – der Großteil der beteiligten bestimmte, von Erwachsenen erarbeitete Themen „ent- Schüler waren Muslime – einen Anknüpfungspunkt an die ei- deckend“ erschließen können, waren in diesem Projekt genen Lebenswelten zu geben, war ein Besuch im Museum für die Schüler diejenigen, die ein Thema ihrer Wahl selbst- Islamische Kunst auf der Museumsinsel geplant. Daraufhin frag- ändig bzw. mit Unterstützung von Lehrern und Museums- ten die Eltern eines Schülers, wo sich im Bezirk Neukölln denn experten erarbeiteten und es dann der Öffentlichkeit prä- das Museum befände. Viele der Schüler und ihre Familien sind sentierten. so eng im lokalen Leben ihres Stadtbezirks verortet, dass sie Unsicherheiten lagen darin, wie viel Verantwortung noch nie davor in den Museen der Museumsinsel waren – und wenn, dann nur im Rahmen eines Schulbesuchs. man Jugendlichen im Alter von 14-15 Jahren zumuten kann, wie sich die zeitlichen Anforderungen, die das Er- arbeiten einer Ausstellung mit sich bringen, mit den rela- Möglichkeiten, Erwartungen und Ziele: tiv starren Regelungen des Schulalltags vereinbaren lassen und wie (Mit-)Schüler, Lehrerkollegium und Eltern auf • Durch die Arbeitsweise, welche die Arbeit an einer Aus- die zeitweise Abwesenheit der Schüler im regulären Un- stellung erfordert, Querschnittskompetenzen wie Team- terricht reagieren würden. Und wie würde das Museums- fähigkeit, Selbständigkeit oder Zielorientiertheit sowie personal mit jugendlichen Laien zusammenarbeiten? Sprachkompetenzen der beteiligten Schüler zu fördern. • Museumsgeschichte, die Funktionen von Museen und Vom Schwellenüberwinden bis zum Kenntnisse, die für die Vorbereitung und Durchführung Ausstellungsmachen einer Ausstellung notwendig sind, den Schülern zu ver- mitteln. Für die Realisierung des Projektes stand ein knappes • Die Arbeit an einer Ausstellung über den eigenen All- Schuljahr zur Verfügung. In diesem Zeitraum, traf sich die tag sollte den Schülern die Möglichkeit geben, persönli- Gruppe einmal pro Woche im Unterricht, betreut von ei- che Erfahrungen und Erlebnisse in den Mittelpunkt des öf- ner Freien Museumsexpertin und Kuratorin. fentlichen Interesses zu rücken. Neben der Chance zur Zu Beginn sollten sich die Schüler mit der Institution Selbst-Artikulation wurde auch die kritische Selbstrefle- Museum vertraut machen. Nach einem Einblick in die xion angeregt. Geschichte und Funktion von Museen im Allgemeinen 34 AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT. Tagung – LINZ, 29./30. Mai 2008

wurden die Schüler mit unterschiedlichen ästhetischen konzeptionelle Entwicklung, wie reale Erstellung von au- Möglichkeiten musealer Präsentation konfrontiert. ditiven, visuellen und audiovisuellen Ausstellungsmate- Schließlich konnten sie auch hinter die Kulissen sehen, rialien. um die vielfältigen Aufgabenfelder und Ziele eines Mu- Im Laufe der wöchentlichen Unterrichtseinheiten im seums kennen zu lernen. Klassenzimmer wurde immer deutlicher, dass die Idee des Ausstellungsmachens abstrakt bleibt, solange die Vorbe- reitung einer Ausstellung auf dem Papier und im Kopf er- folgt. Die Identifikation der Jugendlichen nahm deutlich zu, als die Ausstellung in zwei intensiven Wochen aufge- baut wurde.

Besuch im Museum für Islamische Kunst, Berlin (Foto: Gürdeniz Alkan)

Zurück im Klassenzimmer wurde das konkrete inhaltli- che Konzept für die Ausstellung erarbeitet. Schließlich hatten sich alle darauf geeinigt, in vier thematischen Ka- Lieblingsdinge und piteln, Einblicke in ihren Schul- und Familienalltag, ihr Zukunftsfragen religiöses Leben und ihre Freizeitkultur zu gewähren. (Foto: Birte Filmer) Schritt für Schritt folgte die Erarbeitung der Inhalte für die jeweiligen Abschnitte: Dies umfasste das Festlegen der Schließlich war es so- Ausstellungsstücke, die Erarbeitung von Texten und die weit: Sehr zur Freude aller war die Eröffnung ausge- sprochen gut besucht. Nicht nur Eltern, Schüler und Freunde kamen, son- dern auch zahlreiche wei- tere Gäste sowie Presse- vertreter.

Interessant für alle Ak- teure war der Blick von außen: In einem Evaluati- onsbericht zum Projekt schrieb Michael Fehr, Leiter des Die letzten Vorbereitungen Instituts Kunst im Kontext der Universität der Künste in (Foto: Frank Berlin (FEHR 2008): Wagner) In der Schule (Foto: Barbara Lenz) 35 Neue Konzepte für die Beziehung MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT

„Für einen nicht involvierten, doch über den Alltag von Ju- Objekte und überraschte die selbstbewusste Art, mit der (in gendlichen im Groben orientierten Besucher, wie dem Autor, einem Video) Riten im Zusammenhang mit dem Besuch der bot die Ausstellung vor allem im Eingangsbereich und Bereich Moschee, (nicht ohne Ironie: ‚Wir lieben Kitsch’) die Expo- ‚Religion’ neue Erkenntnisse sowie einige noch nie gesehene nate in der Vitrine erklärt und ohne Umschweife auch über verschiedene Glaubensrichtungen innerhalb des Islam infor- miert wurde.“

Herausforderungen und Strategien für das Museum: In großen öffentlichen Institutionen wie den Staatli- chen Museen zu Berlin gibt es eine große Anzahl von Mit- Thema Religion (Foto: Birte arbeitern, die in Ausstellungsprojekte miteinbezogen sind. Filmer) Mit Kuratoren und Restauratoren muss geklärt werden, in- wieweit ihre Kompetenzen Teil des Projekts sein sollen, Absprachen über Raumnutzung, Handwerkerarbeiten und Strategien der Öffentlichkeitsarbeit werden oft weit im Vorfeld getroffen.

Und in der Schule? Was ziehen wir an? Dem – oft diametral – gegenüber steht der Schulalltag: (Foto: Claudia Blockorientiertes Arbeiten, das viele Projekte erfordern, Obrocki) ist nur zu bestimmten Zeiten im Schuljahr möglich. Besu- che im Museum können oft nur zu Wandertagen erfolgen und Lehrer, die mit ihren Fächern nicht am Projekt betei- ligt sind, können die Abwesenheit der Schüler in ihren Stunden als hinderlich für den Lernerfolg empfinden. Der Spagat zwischen Erreichen der qualitativen Anforderun- gen, die Projekte mit außerschulischen Partnern stellen, Esskulturen und dem Sicherstellen von gleich bleibender Aufmerk- (Foto: Claudia samkeit für alle schulischen Belange wird oft zum Ba- Obrocki) lanceakt, dem nicht alle Schüler standhalten.

…schön soll es sein, aber… Unser Anspruch an Projekte mit Schulen ist auch die qualitativ hochwertige Präsentation – genauso professio- nell wie andere Ausstellungen in Museen. Selbst die Schüler sehen die Arbeitsergebnisse gerne in einem pro- fessionellen Kontext. Gerade die Darstellung vor einem Publikum, das nicht nur aus Eltern, Lehrern und Freunden besteht, hat die Teilnehmer von „Besonders Alltäglich“ mit Unterstützung der Museumsmitarbeiter intensiv an Präsentation und Design der Ausstellung tüfteln lassen.

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BESONDERS ALLTÄGLICH. ALLTÄGLICH BESONDERS. Jugend in Neukölln

Es ist Aufgabe der museumspädagogischen Projektver- mit denen die Schüler regelmäßig in Museen unterrichtet antwortlichen, eine machbare Form zu finden, in der Er- werden bzw. selbständig zu bestimmten Themen recher- gebnisse von den Schülern erarbeitet und erzielt werden, chieren. Der Unterricht erfolgt in Modulen, die verschie- sowie inhaltlich schlüssig und sinnlich ansprechend für dene Fächer und ihre Inhalte abdecken. die Präsentation aufbereitet werden. Auf diese Weise kann „Best-Practice“ zu „Normal- Practice“ für alle werden. Fazit Die Arbeit an einem Ausstellungsprojekt über den ei- Text: Monika Zessnik MA, Besucher-Dienste der Staatlichen Museen genen Alltag verlangte von jedem eine große Bereitschaft, zu Berlin offen über persönliche Dinge zu reden, Meinungen preis- Mitarbeit: Barbara Lenz MA, Ethnologin und Freie Kuratorin zugeben und sich gegenseitig zuzuhören. Der Prozess der Themenentwicklung erforderte es, dass sich die Schüler Fotos: gegenseitig über die Unterschiede ihrer Lebenspraxis und Gürdeniz Alkan; Birte Filmer; Barbara Lenz; Claudia Obrocki Die Abteilung Besucher-Dienste der Staatlichen Museen zu Berlin Meinungen befragten. Damit einher ging die Entwicklung konzipiert, koordiniert und organisiert die Bildungsarbeit der SMB in eines positiven Gemeinschaftsgefühls und letztlich der Zusammenarbeit mit allen ihren Einrichtungen. Die Museums- Toleranz füreinander. Gerade Erfolgserlebnisse auf der pädagogen entwickeln als Mittler zwischen den Fachwissenschaft- Ebene der Querschnittskompetenzen sind vor allem durch lern und den Museumsbesuchern Angebote für alle Besucher – das intensive langfristige und nachhaltige Arbeiten zu er- fokussiert auf die einzelnen Zielgruppen. www.smb.museum/bildung reichen. Für die kulturelle Bildungsarbeit von Museen haben Projekte wie „Besonders Alltäglich. Alltäglich Besonders. Literatur: Jugend in Neukölln“ einen Best-Practice Charakter. Ver- FEHR M. 2008, Die Ausstellung „Besonders Alltäglich. Alltäglich stärkt sollte aber auch darüber nachgedacht werden, wie besonders. Jugend in Neukölln“ im Ethnologischen Museum, Staatliche Museum zu Berlin, 07.09. – 15.10.2007, Beobachtungen Bildungs- und Kultureinrichtungen Curricula für Schulen und Einschätzungen, Berlin, 21.02.2008 (unveröffentlichter (mit)entwickeln können, die es möglich machen, Inhalte Evaluierungsbericht). der Lehrpläne – interdisziplinär und fächerübergreifend – HEIN G. E. & ALEXANDER M. 1998, American Association of an außerschulischen Lernorten zu vermitteln. Museums (Washington, DC), Museums: Places of Learning. Sicher (noch allerdings Zukunftsmusik) könnte dafür NOLTE P. 2006, RISKANTE MODERNE. DIE DEUTSCHEN UND DER NEUE KAPITALISMUS. das US-amerikanische Konzept der Museum-Schools eine Leitlinie sein. Beobachtung, Anfrage, Recherche, Analy- se, Präsentation und Reflexion heißen dort die Zutaten, Gerade die Darstellung vor einem Publikum, das nicht nur aus Eltern, Lehrern und Freunden besteht, hat die Teilnehmer von „Besonders Alltäglich“ mit Unterstützung der Museumsmitarbeiter intensiv an Präsenta- tion und Design der Ausstellung tüfteln las- sen.

37 Neue Konzepte für die Beziehung MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT

Audience Development: Vor der Kür die Pflicht

Unberechenbares Publikum? Das Museumspublikum wird zunehmend unberechenbar. Es kommt neugierig und wendet sich ebenso rasch wie- der ab. Somit buhlen Museen heutzutage mit einer Viel- zahl von Bildungs- und Freizeiteinrichtungen um die Gunst von BesucherInnen, d.h. um deren Aufmerksamkeit und Interesse sowie deren zeitliche und finanzielle Mög- lichkeiten. Eva Estermann

ngesichts der Angebotsvielfalt zwischen im- che, unterhaltsame Programme anbieten, können sehr mer mehr Medien-, Unterhaltungs- und Kul- wohl ihre Qualitätsansprüche beibehalten, wenn nicht so- Aturkanälen einerseits und stagnierender öffent- gar erhöhen. Denn Ausstellungsinhalte, die oft komplex licher Finanzmittel andererseits sind Museen einem und sperrig sind, müssen umso mehr in eine allgemein ver- zunehmenden Verdrängungswettbewerb ausgesetzt. Zu- ständliche Sprache übersetzt, kontextualisiert und verein- dem können sich Museen nicht mehr auf ein mehrheitlich facht werden, so dass sie Menschen verstehen, berühren bildungsbürgerliches Stammpublikum verlassen, das in oder zum Nachdenken anregen. Künstlerische Produktio- seinem Verhalten, seiner Besuchsfrequenz oder seinen nen, die künstlerisch innovativ sind und zugleich ein brei- Präferenzen eher kalkulierbar und beständig war. tes Publikum ansprechen wollen, sind eher aufgefordert, noch genauer über die Zusammenhänge zwischen Kunst Museum als Ereignis und Leben nachzudenken (MORTON SMYTH LIMITED 2004). Kultur wird heutzutage beiläufig und optional konsu- miert. Im Freizeitverhalten herrschen Neugier und Zer- Spagat im Museum streuung als Dauerstimulans, somit wird auch an die Kul- tur die Erwartung der „spannungsreichen Daueranregung“ Die Abgrenzung zwischen sogenannter Hoch- und geknüpft (JOHN & DAUSCHEK 2008). Unterhaltung, Populärkultur bzw. E- und U-Kultur wird zunehmend auf- Zeitgeist oder Erlebnis sind allerdings nicht notwendiger- gehoben. Damit wird auch die Schubladisierung zwischen weise mit nivellierender Massenkultur gleichzusetzen. angeblich anspruchsvoller, weil autonomer, vom Zeitgeist Museen, die besucherorientiert agieren und erlebnisrei- entkoppelter, und angeblich anspruchsloser, weil kom- 38 AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT.

Museum als Ereignis: Der große Saal des Lentos wird für einen Abend Austragungsort einer Modenschau, im Rahmen der Ausstellung HAUS-RUCKER- CO, 2008 (Foto: Norbert Artner)

merzieller und erlebnisorientierter Kultur, obsolet. Die Beispiele internationaler Good Practice im Bereich Besu- „Kulturform“ Event stellt für viele Kulturwissenschafter cherentwicklung und Kunst- und Kulturvermittlung da- eher eine Möglichkeit der Professionalisierung im Mu- von, wie Kunst und Kultur einer breiteren Gesellschaft er- seumsbetrieb bzw. der Verfeinerung des bestehenden An- schlossen werden kann, ohne zur Verflachung von gebots dar, ohne unbedingt auf die wissenschaftliche und Museumsangeboten zu führen. Für Museen, die sich zur künstlerische Arbeit unmittelbar einzugreifen. Besucher- Aufgabe setzen, mehr und vor allem neue, kulturfernere orientiert sind jene Museen, die sich viel stärker noch als Bevölkerungsgruppen zu erreichen, ist dies mit einem Bestandteil und nicht als außen stehender Beobachter bedeutenden Mehraufwand verbunden. Grundlegende oder gar Außenseiter der Gesellschaft verstehen: Museen Voraussetzung ist ein Bekenntnis, das Museum und seine bleiben nicht unbeeinflusst vom sozialen Wandel außer- MitarbeiterInnen von Grund auf besucherorientiert aus- halb der eigenen Mauern, sie sollen und können – u.a. zurichten. Besucherorientierung ist nicht nur Anliegen durch eine verständliche, gesellschaftlich relevante, un- der Kommunikation und Kunst- und Kulturvermittlung, terhaltende Aufbereitung und Vermittlung – aktiv zum auch das künstlerische bzw. wissenschaftliche Personal, Wandel beitragen (KIRCHBERG 2005). v.a. aber die MitarbeiterInnen mit direktem Besucherkon- takt (Kasse, Aufsicht) denken den/die Besucher/in konse- Zauberwort Audience Development? quent in der eigenen Museumsarbeit mit. In der Diskussion um eine bessere Besucherorientie- Ziel ist es, verstärkt auf die Aktivierung der Museums- rung klingt Audience Development fast wie ein Allheil- besucherInnen und deren generelle Dialogfähigkeit zu mittel. In der Tat zeugen immer wieder neue Modelle und setzen. Noch immer haftet der Besucherorientierung ein 39 Neue Konzepte für die Beziehung MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT

Museum als Ereignis: „plebiszitärer“ Geruch an, allerdings ist diese nicht Modenschau im Lentos mit der Anbiederung an ein Massenpublikum gleich- Kunstmuseum im Rah- zusetzen. Mehr als ein plebiszitäres Eingreifen des Pu- men der Ausstellung HAUS-RUCKER-CO, blikums in das Museumsangebot und die zwanghafte Kooperation mit Kunst- Inszenierung von Erlebnissen ist mit Besucherorien- universität Linz und tierung vor allem gemeint, BesucherInnen verstärkt Anton Bruckner als Rezipienten anzusprechen, sie viel mehr in Ge- Privatuniversität, 2008 staltung (z.B. Wandtexte, Ausstellungsarchitektur) (Foto: MaschekS) und Vermittlung mitzuberücksichtigen. Es geht weni- ger um die Bestimmung und Kontrolle durch das Pu- blikum, als um die Förderung von Kommunikation und Dialog zwischen Museum und BesucherInnen.

Museen entdecken verstärkt, dass das Publikum keine homogene Masse, sondern – wie unsere Gesell- schaft – ein bunt zusammengesetztes Gefüge von Menschen ist, die Museen mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen, d.h. Wissen, Interessen und Ver- halten, besuchen. Publikumsanalysen helfen dabei, Audience Development in Etappen die soziologischen Koordinaten dieser Masse und de- ren komplexe Motivationen zu entschlüsseln. So kön- Audience Development wird nicht von einem Tag nen ganz unterschiedliche Zielgruppen identifiziert auf den anderen umgesetzt. Vor der Kür erfolgt die und mit konkreten Angeboten angesprochen werden: Pflicht – Zunächst müssen die grundlegenden Rah- ErstbesucherInnen mit diffuser Erwartungshaltung menbedingungen, die einen Museumsbesuch so haben andere Bedürfnisse als ein kritisch reflektie- angenehm wie möglich machen, geschaffen und rendes Stammpublikum oder potentielle BesucherIn- permanent überprüft werden (Eingangs- und Foyer- nen, die diverse Barrieren (sprachliche, körperliche, gestaltung, Barrierefreiheit, Leitsystem, freundlich- kognitive, finanzielle, räumliche) von einem Besuch kompetentes Personal, Eintrittspreise und Ermäßi- abhalten. Kommunikations- und Vermittlungsakti- gungen, Shop und Restaurant, Verweilmöglichkeiten, vitäten werden je nach Zusammensetzung des Publi- Audio-Guide, Wandtexte). Erst nach einer konse- kums darauf abgestimmt: Im zielgruppenspezifischen quenten Serviceorientierung kann über zielgruppen- Marketing etwa können so beim Einsatz teurer Medi- spezifische und/oder niedrigschwelligere Programme en Streuverluste vermieden und Zielgruppen ganz spe- nachgedacht werden, bei denen auch kunst- und kul- zifisch mit Angeboten angesprochen werden. turferne Milieus angesprochen werden. Vor der Besu- cherforschung ist erst einmal „Nähe“ zu den Besu- cherInnen zu suchen: Das Museum muss verstehen, wie diese „ticken“, was sie interessiert, welche Spra- che sie sprechen. Über Kooperationen und bestehen- de Netzwerke (z.B. innerhalb städtischer Einrichtun- gen, Förderverein, Unternehmenskooperationen, 40 AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT.

Ausstellungsansicht aus der Sammlung des Lentos „Aufmischen. Sammlung Neu“ bis Ende 2008 (Foto: MaschekS)

Jeder Einsatz wird mit den jeweiligen Opportunitätskosten abgewogen, da Mittel gebunden werden, die für andere Zwecke der Museumsarbeit – etwa den laufenden Ausstel- lungsbetrieb oder den musealen Ankaufs- und Restaurie- rungsbedarf – eingesetzt werden können. Ein Blick auf die Museumspraxis zeigt, dass Museen grundsätzlich Besu- cherforschung wichtig finden. Allerdings werden in Zeiten knapper finanzieller Mittel im Kulturbetrieb neu einzuführende Verfahren noch strenger von Museumsver- antwortlichen auf ihre Relevanz, Sinnhaftigkeit und (un- mittelbare) Wirkung geprüft. Laut einer Umfrage unter deutschen Museen haben rund 90% in den letzten fünf Jahren eine Befragung durchgeführt. Über 74% bedienen sich des am Ort aufliegenden Fragebogens. Immerhin mehr als 46% haben persönliche Interviews durchgeführt, fast 10% postalisch Fragebogen versendet, jeweils etwa 7% Telefon- und Gruppeninterviews durchge- führt. Weniger als 5% bieten Befragungen In Zeiten knapper finan- auf ihrer Homepage bzw. per E-Mail an. Die zieller Mittel werden im Bildungseinrichtungen oder Jugendarbeit) kann loka- Durchführung obliegt nicht immer dem ei- genen Personal (ca. 57%), sondern wird oft Kulturbetrieb neu einzu- ler Bezug hergestellt werden. Über Mitgliedschaften, führende Verfahren noch wiederholende Veranstaltungen und v.a. durch ein ab- in Kooperation mit Studierenden (19%), wechslungsreiches Vermittlungsprogramm können Besu- Hochschulen (ca. 18%), aber auch profes- strenger auf ihre Rele- cherbindungen und positive Mundpropaganda aufgebaut sionellen Marktforschungsinstituten (ca. vanz, Sinnhaftigkeit und werden. 18%) betrieben: Verbesserungspotenziale Wirkung geprüft. sehen die befragten Museen in erster Linie Besucherforschung – Desiderat oder in der Ausweitung der Befragungszielgrup- lästiger Mehraufwand? pen, denn der Fokus liegt bisher auf bestehenden und nicht potentiellen BesucherInnen. Weiter bemängelt wird Die Besucherforschung, Instrument der Besucherent- die Untersuchungsmethodik (ZAD 2007). Die Ergebnis- wicklung, ersetzt in keiner Weise die wissenschaftliche qualität hängt maßgeblich von Untersuchungsdesign, und gestalterisch-kreative Museumsarbeit. Sie bietet al- Stichprobe, Detailgrad und Vergleichbarkeit mit histori- lerdings Hilfestellung für Museumsverantwortliche und schen oder institutionellen Daten ab. Offen ist auch die Ausstellungsplaner, so dass Ausstellungen und Mu- Ergebnisumsetzung: Der Erfolg ist oft nur mittel- bis lang- seumsangebote nicht an den Interessen von BesucherIn- fristig messbar, somit besteht bei vielen die Angst, dass nen vorbeigeplant werden. Durch Besucherforschung kostspielige Studien in der Schublade landen. kann auf unterschiedliches Interesse und Wissen einge- gangen werden. Fest steht, die Potenziale von Besucherforschung sind lange nicht ausgeschöpft. Dem Einsatz von aufwendiger Professionelle Besucherforschung ist natürlich mit er- Besucherforschung stehen einzelne Mittel gegenüber, die heblichen Zeit-, Kosten- und Personaufwand verbunden. bei nur geringem Aufwand bezüglich infrastruktur- und 41 Neue Konzepte für die Beziehung MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT

Kunst als Ereignis: KünstlerInnen arbeiten im Museum „Peinture Fraîche, Face à Face avec le 9e concept“, Centre Georges Pompidou, Okt 2007 - Jan 2008 (Foto: Eva Estermann)

marketingbezogenen aber auch inhaltlichen Fragestellun- novative, künstlerische Form des Dialogs. Das neugierige gen Hilfestellung leisten: Besucherstatistik, E-Mail- Museum möchte von KünstlerInnen und von seinen Korrespondenz, Verbesserungsvorschläge / Beschwerden, NutzerInnen lernen. Gemeinsam mit ausgewählten Part- Gästebuch, eigene Beobachtungen der BesucherInnen nerInnen (insbesondere KünstlerInnen und Kunstver- und v.a. Gespräche mit dem eigenen Personal, das unmit- mittlerInnen) wird in einem selbstreflexiven, mehrstu- telbar in Kontakt mit BesucherInnen ist. Auch übergrei- figen Prozess über das eigene Museum nachgedacht, um fende Bevölkerungs-, Touristik- und / oder Museumsstati- temporäre Projekte sowie nachhaltige Veränderungen zu stiken stellen wertvolle Sekundärdaten dar, die meist initiieren. Mittels Interventionen werden Austausch und noch viel zu wenig genutzt werden. Vorausgesetzt die Da- Kommunikation mit BesucherInnen, der Stadt Linz, ver- ten werden systematisch ausgewertet, können mit diesen schiedenen Interessensgruppen und auch mit Mitar- bereits interessante Aussagen über Typologie, Verhalten beiterInnen des Museums in Gang gesetzt. Ziel ist es, dass und Wünsche von Besuchern getroffen werden. das Museum als traditionsreiche Institution seine zum Teil habitualisierten, eben tradierten Aufgaben und Funktio- nen hinterfragt. Rollen und Verhaltensweisen von Besu- „Das neugierige Museum“ – cherInnen und MitarbeiterInnen, Praktiken und Sicht- das selbstreflexive Museum weisen, sowie Raumauffassungen verfestigen sich in einem Museum über die Jahre, so „dass es eines frischen Blicks, Einen ganz neuen Weg der Öffnung nach Außen be- des unvoreingenommenen Zugriffs von außen bedarf, um geht das Lentos Kunstmuseum Linz im Rahmen des Pro- Veränderungen und Überraschungen möglich zu machen“ jekts „Das neugierige Museum“: Neben der Anwendung (www.linz09.at/de/detailseite/programm/programm/ klassischer Besucherforschungsmethoden öffnet es im ankuendigungen09/1495912.html). Zu Beginn des Pro- Rahmen dieses Linz09-Kulturhauptstadtprojekts eine in- jekts steht die Einladung an KünstlerInnen-Gruppen 42 AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT.

und Kulturschaffende aus Linz, Österreich und ande- Text: Mag. Eva Estermann, Museen der Stadt Linz (Lentos ren europäischen Ländern, sich mit dem Lentos ein- Kunstmuseum Linz / Nordico – Museum der Stadt Linz), Marketing gehend auseinander zu setzen und daraus einen Vorschlag Fotos: Norbert Artner; Eva Estermann; MaschekS; zu entwickeln, einen Bereich – z.B. Ausstellung, Mu- Literatur: seumsaufenthalt, Vermittlung, Veranstaltung – neu zu JOHN H. & DAUSCHEK A. 2008, Museen neu denken: Perspektiven denken und zu verändern. In den Dialog miteinbezogen der Kulturvermittlung und Zielgruppenarbeit. werden verschiedenste Interessens- und Altersgruppen, KIRCHBERG V. 2005, Gesellschaftliche Funktionen von Museen. MigrantInnen, Vereine, MitarbeiterInnen oder der För- Makro-, meso- und mikrosoziologische Perspektiven, Berliner derverein des Museums. „Das neugierige Museum“ ist Schriften zur Museumskunde. kein Besucherforschungsprojekt, auch kein Projekt, das KLEIN H.-J. 1995, Besucherforschung als Antwort auf neue Heraus- forderungen, in: Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutsch- unmittelbar auf Besucherentwicklung abzielt. Es ist al- land, Museen und ihre Besucher, 72-74 lerdings ein Beispiel dafür, wie kulturelle Einrichtungen MORTON SMYTH LIMITED 2004, Not for the likes of you, How to sich auch von künstlerischer und vermittlungstechni- reach a broader audience (Arts Council 2004) scher Seite einer Öffnung stellen und sich damit nicht SCHULZE G. 2007, Die Zukunft der Erlebnisgesellschaft. mehr den Vorwurf gefallen lassen, sich als Museum in ei- ZAD 2007: Zentrum für Audience Development am Institut für ner „selbst-referentiellen Eigenwelt“ (KLEIN 1995) zu Kultur- und Medienmanagement der Freien Universität Berlin, bewegen. Besucherforschung in öffentlichen deutschen Kulturinstitutionen (Juni 2007).

43 A Stranger`s breakfast in Dooega, 1965, Öl /Leinwand, Linz, Eigl FRITZ AIGNER Wunderkind und Malmaschine 30.09.08 – 11.01.09 www.nordico.at

Nordico - Museum der Stadt Linz

LOIS & FRANZISKA WEINBERGER 24.10.08 – 25.01.09

www.lentos.at Lois und Franziska Weinberger, Ohne Titel, 2003 Ohne Titel, Lois und Franziska Weinberger,

Lentos Kunstmuseum Linz AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT.

To most art museums pricing is a mystery. (BLATTBERG & BRODERICK 1999, 341) Hohe Eintritts- preise Heimo Konrad als Barriere?

In den letzten Jahren kam es national wie auch international zu einem Museumsboom (vgl. neues museum 2007/1&2). In Österreich wurden beispielsweise das Museum der Moderne in Salzburg, die Sammlung Essl in Klosterneuburg, das Leopold Museum, das MUMOK und das Lentos in Linz neu gebaut. Wesentliche Umbauten erfuhren etwa die Albertina, das Liechtensteinmuseum in Wien sowie das Landes- museum NÖ in St. Pölten. Parallel dazu berichten öffentliche Medien von stetig steigenden Besuchszahlen und zeichnen das Bild eines Besuchsbooms. Diese Darstellung möchte ich kritisch hinterfragen und aufzeigen, dass es in bedeutenden Teilgebieten der österreichischen Museumslandschaft Probleme mit der Akzeptanz durch das Publikum gibt.

inen Grund für das Problem orte ich in einer Mit neuen Museen wird häufig von den Medien eine Summe von teilweise massiven Eintritts- allgemeine Zunahme der Besuchszahlen vorweggenom- Epreiserhöhungen in den letzten Jahren. men und kommuniziert. Diese Behauptung ständig stei- Diese These möchte ich in diesem Beitrag näher aus- gender Besuchszahlen unterzog V. Kirchberg in Deutsch- führen und kurz auf die damit verbundenen negativen land einer genaueren Analyse. Auf den ersten Blick Auswirkungen eingehen. Untersuchungsgegenstand mei- ergaben die vorhandenen Statistiken zu Besuchszahlen ner Analysen sind unterschiedliche Häuser der ausgeglie- westdeutscher Museen zwischen 1981 und 1996 eine Stei- derten Bundesmuseen. Vor allem Museumsverantwortli- gerung der Besuche von ca. 86 Millionen auf ca. 90,5 Mil- che, die bei der Finanzierung ihrer Häuser monetäre lionen. Kirchberg nahm an der vorliegenden Statistik Be- Unterstützung von öffentlichen Körperschaften bezie- reinigungen (Anzahl der Museen) und Neuberechnungen hen, sollten der Gestaltung der Eintrittspreise große Auf- vor und kam zu einem Ergebnis von ca. 99 Millionen Be- merksamkeit widmen. suchen 1981 und ca. 90,5 Millionen 1996. Dies entspricht einem Absinken von ca. 8,60%. Noch drastischer wird das Sinken der Besuchszahlen, wenn man den Durch- 45 Neue Konzepte für die Beziehung MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT

schnittswert pro Museum betrachtet. So nahm die Be- Die Bedeutung der Eintrittspreis- suchszahl pro Museum in der genannten Periode gestaltung um 38,69% ab. Verständlicher wird dies, wenn man den Anstieg der Anzahl an Museen von 2.759 im Jahre 1981 Die Bedeutung der Eintrittspreisgestaltung wird in der auf 4.113 Museen im Jahr 1996 betrachtet. Es handelt Literatur sehr kontroversiell betrachtet: So plädiert W. sich also nicht um einen Besuchsboom, sondern Fischer für deren Flexibilität. Er sieht die Notwendigkeit, um einen Boom der Institutionen, sei es durch bei hoher Besuchsnachfrage die Preise zu erhöhen (FI- Neugründungen oder Neubauten (KIRCHBERG SCHER 2004, 242). Ein Beispiel für diese These stellt die 2005, 25). Auch in Österreich existieren Indizien für die Preisgestaltung im Historischen Grünen Gewölbe der Gültigkeit dieser These. Staatlichen Kunstsammlungen Dresden seit der Wiedereröffnung nach der vollständigen Restaurierung Entwicklung der Besuchszahlen der dar. Aufgrund des großen Interesses des Publikums wurde Bundesmuseen der Eintrittspreis auf 10 EUR erhöht. Um Wartezeiten zu vermeiden gibt es die Möglichkeit Vorverkaufskarten Untersucht man die Entwicklung der Besuchszahlen für zusätzlich 1,50 EUR zu reservieren. Zu beachten ist, der Bundesmuseen, lässt sich festhalten, dass sich die „stei- dass keine Ermäßigungen gewährt werden. Die Preisge- genden“ Besuchszahlen seit Beginn der Ausgliederung im staltung für die Eintrittspreise aller übrigen Sammlungen Jahre 1999, einerseits aus der Einbeziehung eines neuen der Museen der staatlichen Kunstsammlungen Dresden ist „Museums“ in die Berechnung (Österreichische National- weitaus moderater und liegt bei maximal 6 EUR. Darüber bibliothek seit 2002) und andererseits durch die völlige hinaus werden für diese Sammlungen auch Ermäßigungen Umgestaltung und Neupositionierung der Albertina seit gewährt und es gibt keine entgeltliche Möglichkeit zur 2003 (ehemals Grafische Sammlung Albertina) ergaben. Vorreservierung. Würde man diese Häuser nicht entsprechend in die Be- rechnungen einbeziehen, würden sich die Besuchszahlen B. Frey und S. Meier differenzieren noch weiter: erheblich reduzieren (KONRAD 2008, 129ff). Dies zeigt „Additionally, the museum could charge more at weekends and die nachfolgende Grafik. less during summer holidays. Tourists could be charged more than local residents. Visitors who want to spend little time in a particular museum could be charged less. In periods of high de- mand when the art museum is stretched to capacity, a high and a low entrance fee could be set; the higher-priced entrance will have a shorter queue and will be used by visitors with high op- portunity cost” (FREY & MEIER 2006, 1034).

Diesem aktiven Umgang der Gestaltung von Eintritts- preisen stehen aber auch gegenteilige Meinungen gegenü- ber. G. Lücker traf anlässlich eines Forschungsprojektes über die Situation der Kunstmuseen in Österreich im Jah- re 1983 die Feststellung, dass die Frage, ob freier Eintritt oder nicht, sowie die Höhe des Eintrittspreises für Besu- Die auffallend hohen Besuchszahlen Ende der 1980er, cher keine Rolle spielt. Dies ist bei der damals geringen Anfang der 1990er Jahre ergaben sich aus dem Umstand, Höhe des Eintrittsgeldes auch verständlich (LÜCKER dass es anlässlich der Ostöffnung (Wegfall des Eisernen 1983, 45). Einige Jahre später sahen auch W. Pommereh- Vorhanges) einen ministeriellen Erlass gab, der den Besu- ne und B. Frey in der Höhe der Eintrittspreise kein Hemm- chern die Möglichkeit bot, die Bundesmuseen gratis zu be- nis für einen Museumsbesuch, da sie die Kosten dafür für suchen. Diese Möglichkeit wurde unübersehbar stark ge- vernachlässigbar hielten (POMMEREHNE & FREY, 68). nutzt (HAUPT 1991, 220). Aber auch in neuen Publikationen findet man immer 46 AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT.

wieder die Auffassung, dass die Höhe von Eintrittspreisen an der Museumskasse erreichen zu wollen. Meines Erachtens eher eine untergeordnete Rolle spielt, so erst neulich A. ist diese Schlussfolgerung in Bezug auf die Fragestellung Klein in einer Publikation aus dem Jahre 2007. Dabei muss zwar nicht grundsätzlich unrichtig, aber so allgemein ge- allerdings angemerkt werden, dass sich Klein bei dieser halten, dass wohl keine Befragung notwendig wäre, um zu Feststellung auf Daten aus den Jahren 1989 bis 1993 be- diesem Ergebnis zu kommen. Man könnte sogar daraus fol- zieht. Klein meint, dass die Nichteinhebung bzw. eine gern, dass in der Analyse der Fragebeantwortung nicht Senkung von Eintrittspreisen nur einen geringen Anreiz entsprechend auf die Ergebnisse eingegangen wurde. zum Museumsbesuch darstellt, während umgekehrt die Einhebung bzw. Erhöhung von Eintrittsgeldern durchaus Ferner halte ich die Festlegung der Preisspannen mit bis einen Abschreckungseffekt haben kann (KLEIN 2007, 5 EUR, bis 7 EUR, bis 10 EUR, bis 15 EUR bzw. 15 EUR 214). und mehr für zu weit gefasst. Die bei der Befragung ge- wählten Preisspannen zielen meiner Meinung nach eher Da diese Thesen nicht auf aktuellem Zahlenmaterial auf einen potenziell vorhandenen „Eitelkeitseffekt“ der beruhen, müssen sie in der Zwischenzeit relativiert wer- Befragten ab. Damit meine ich, dass es wenig wahrschein- den. Auch M. Raffler sieht Eintrittspreise als eine Barrie- lich ist, dass telefonisch befragte Personen, die im Augen- re, durch die es zu einer Selektion des Publikums kommt blick der Befragung nicht vor der Situation stehen, allein (RAFFLER 2007, 337). Die Höhe der Eintrittsgelder oder in Begleitung von Personen ein Museum aufzusu- ist in den letzten Jahren mehrmals exorbitant ge- chen, bekannt geben, dass Sie lediglich ein geringes Ent- stiegen. So ist beispielsweise der Eintrittspreis für Voll- gelt für den Besuch einer Kulturinstitution ausgeben zahler im Hauptgebäude des Kunsthistorischen Muse- möchten. Es ist daher davon auszugehen, dass Personen, um Wien in der Zeit von 1993 bis 2006 von 3,27 EUR die konkret davor stehen ein Museum zu besuchen bzw. ge- auf 10 EUR gestiegen. Dies entspricht einer Steigerung um rade besucht haben, andere Angaben bezüglich der Preis- 305,8%. Blickt man noch weiter zurück, so ergibt ein relevanz machen würden. Darüber hinaus erachte ich die Vergleich mit den gleichen Parametern im Jahre 1976 ei- Berechnung des Durchschnittswertes für problematisch nen Eintrittspreis von 0,73 EUR. Dies würde einer Stei- und methodisch als verfehlt. Viel eher hätte hier die Be- gerung um 1.369,86% entsprechen. Mit einer Anpassung rechnung des Medians zu einem aussagekräftigeren Ergeb- aufgrund der allgemeinen Teuerung können diese Steige- nis geführt. rungen nicht erklärt werden. H. Abele wählte beim konkret zu vergleichenden Teil Akzeptanz der Höhe des Eintrittspreises einer Studie, die Ende der 1980er Jahre im Auftrag des Ministeriums erfolgte, folgende Fragestellung: Im Zuge der Evaluierung der österreichischen Bundes- Welchen Betrag halten Sie persönlich für eine Eintrittskarte in museen wurde 2004 eine Bevölkerungsbefragung mit Per- DIESEM MUSEUM zumutbar? Dabei wählte er als mögli- sonen ab 15 Jahren durchgeführt. Eine der Kernaussagen che Antworten die Spannen: 1 bis 20 ATS, 21 bis 50 ATS, dieser Studie war die nun vielerorts zitierte (vgl. PARLA- 51 bis 80 ATS, 81 bis 120 ATS, mehr als 120 ATS MENTSKORRESPONDENZ 2006, Nr. 366) und als Ar- (ABELE 1989). gumentation für die Preisgestaltung herangezogene „Akzeptable Höhe der Eintrittspreise“ von durchschnitt- lich 9,46 EUR (BMBWK EVALUIERUNG 2005, 7).

Dieses Ergebnis bedarf jedoch einer kritischen Hinter- fragung: Die Fragestellung bei der Telefonumfrage hin- sichtlich der Höhe der Eintrittspreise lautete: Abgesehen davon, wie viel der Eintritt in ein Museum tatsächlich kostet, welchen Betrag halten Sie persönlich für eine Eintrittskarte für ein Museum für zumutbar? Im Kommentar der Ergebnisse wurden die Antworten wie folgt interpretiert: Die Aus- wertung der Antworten auf die Frage, wie viel ein/e potentiel- le/r Besucher/in maximal für eine Eintrittskarte in eines der Museen ausgeben würde, zeigt die Grenzen auf, den Eigen- deckungsgrad von Museen durch eine generelle Preiserhöhung 47 Neue Konzepte für die Beziehung MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT

Der Vergleich beider Studien zeichnet trotz der nicht Anteile und Entwicklung der Ticketarten identisch gewählten Preisspannen dennoch ein klares Bild der völligen Divergenz der Ergebnisse. Dem- Betrachtet man die Anzahl der Vollpreis-Tickets, der nach waren unter Berücksichtigung des Verbraucherpreis- ermäßigten Tickets und der Gratis-Eintritte im Kunst- anstieges mehr als 95% der Befragten nicht bereit für historischen Museum Wien der Jahre 1991 bis 1998, einen Museumseintritt mehr als 5,25 EUR zu bezahlen. fällt auf, dass der Anteil der Vollzahler zwar zum überwie- genden Teil im Sinken begriffen ist, aber noch verhältnis- Ein anschauliches Beispiel für die Sensibilität des Mu- mäßig konstant ist. Dies ändert sich mit der Ausgliederung seumspublikums in Bezug auf die Höhe des Eintrittsprei- im Jahre 1999. Ab diesem Zeitpunkt ist bei den Vollzah- ses stellt eine Aktion des Leopoldmuseums dar, die im lern ein eklatanter Einbruch zu beobachten. Im Beob- Februar 2002 an Freitag Abenden in der Zeit zwischen achtungszeitraum verringert sich der Anteil der 18 und 21 Uhr stattfand. Beim Betreten des Museums wur- Vollzahler um mehr als 57%. den die Besucher gefragt, was ihnen drei Stunden Kunst wert wäre? Der Eintrittspreis wurde dann mit dem vom Be- sucher genannten Betrag festgesetzt. Im Durchschnitt wurde im Aktionszeitraum ein Preis von 2,13 EUR als Ein- trittspreis bezahlt; im Vergleich dazu betrug der reguläre Eintrittspreis zu diesem Zeitpunkt 9 EUR. Damit liegt der damalige Wert für einen Eintrittspreis ohne Ermäßigung um ein Vielfaches höher, als die am Test teilgenommenen etwa 3.000 Besucher als angemessen empfunden haben (WINKELBAUER 2002).

Vergleicht man den genannten Wert von 2,13 EUR, der sich bei diesem Praxistest mit Museumsbesuchern er- gab, mit dem Ergebnis der Evaluierung der Bundesmuseen 2005, die zu einem Akzeptanzwert von durchschnittlich Einen der Hauptgründe orte ich in der massiven 9,46 EUR kam, so liegt zwischen der Studie und der Akti- Preiserhöhung, die beispielsweise 1999 im Zuge der on des Leopoldmuseums eine Differenz von 469,5%. In- Ausgliederung im Hauptgebäude des KHM stattgefunden teressanterweise deckt sich aber der durch- hat: Vollpreis von 3,27 EUR auf 7,27 EUR, ermäßigt von schnittlich erzielte Aktionseintrittspreis von 2,13 2,18 EUR auf 5,09 EUR. In den Jahren 2002 und 2003 EUR ziemlich genau mit den inflationsbereinigten kam es erneut zu Preiserhöhungen. Auch in anderen Häu- Akzeptanzergebnissen der Hauptgruppe (48,3%) sern des KHM kam es zu erheblichen Verteuerungen der der Studie von Abele aus dem Jahr 1987. Dennoch Eintrittsgelder. Betrug der Vollpreis für die Schatzkammer muss jedes Museum unter Berücksichtigung der jeweiligen 1999 noch 7,27 EUR, so stieg er 2006 auf 10 EUR an, der eigenen Gegebenheiten und mithilfe von eigenen Daten ermäßigte Preis betrug 1999 noch 5,09 EUR, während er für sich selbst die entsprechende Höhe des Eintrittspreises 2006 bei 7,50 EUR lag. Bemerkenswert dabei ist, dass der festlegen und darf sich nicht auf Analysen verlassen, die ermäßigte Eintritt im Jahr 2006 höher liegt als der Voll- für andere Museen – eventuell unter ganz anderen Vor- preis im Jahr 1999. aussetzungen – getroffen wurden. Im Gegensatz zu den regulären Eintritten hat sich das Bild bei den ermäßigten Eintritten völlig gegensätzlich entwickelt. Hier kam es zu einer kontinuierlichen Steigerung der Anzahl der ermäßigten Eintritte, die in den Jahren 2005 und 2006 mehr als doppelt so hoch war als 1991.

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Ich vertrete die Auffassung, dass der Rückgang an einheimischen Museums- besuchen auch durch die Entwicklung der Eintrittspreise bedingt ist.

Heimo Konrad

Zusammenfassend ergibt sich bei der Analyse des zahlenden Publikums ein sehr starkes Schwinden der Vollzahler bzw. der Wechsel der Vollzahlenden zum Publi- kum, das Ermäßigungen wahrnimmt. Darüber hinaus lässt eine Betrachtung der in Summe sinkenden Besuchszahlen den Schluss zu, dass eine beachtliche Gruppe von Perso- nen aufgrund der Preissteigerungen überhaupt aus dem Kreis der Museumsbesucher ausgeschieden ist.

Besonders deutlich ist die Änderung des Eintrittsver- haltens im Naturhistorischen Museum seit seiner Ausgliederung im Jahr 2003. Gab es im Beobachtungs- zeitraum (mit Ausnahme des Jahres 1993) stets mehr Gra- tiseintritte als Vollzahler, nahm die Anzahl der Gratisein- tritte seit dem Jahr 2003 drastisch ab. Noch signifikanter ist seitdem der Anstieg der ermäßigten Eintritte. Die An- zahl der Vollpreiseintritte, die im Zeitraum 1994 bis 2003 Auch in der Österreichischen Galerie Belvedere stets gestiegen ist, nahm seit der Ausgliederung um mehr wurden die Eintrittspreise mit der erfolgten Ausgliederung als 50% ab. Das Naturhistorische Museum ist mei- 2000 erhöht (Vollpreis von 4,36 auf 7,27 EUR, ermäßigt nes Erachtens ein anschauliches Beispiel dafür, von 2,18 auf 5,09 EUR). Im Jahr 2002 kam es zu einer neu- wie sich Preiserhöhungen unmittelbar auf das Be- erlichen Anpassung der regulären Eintrittspreise auf 7,50 suchsverhalten auswirken. Betrug der Preis für ein EUR und der ermäßigten auf 5 EUR. Mit Ausnahme des Vollpreisticket 2002 noch 3,60 EUR (ermäßigt 1,80 EUR) Jahres 1996 (Monet-Ausstellung) weisen sowohl die Voll- so stiegen die Preise dafür im Jahr 2003 zunächst auf 6,50 preiseintritte als auch die ermäßigten Eintritte eine EUR (ermäßigt 3 EUR). Anfang Oktober 2003 gab es die grundsätzlich ähnliche Entwicklung auf. Zwischen 2001 nächste Preiserhöhung. Das Vollpreisticket kostete ab die- und 2005 lag die Zahl der ermäßigten Eintritte über der sem Zeitpunkt 8 EUR (ermäßigt 3,50 EUR). Somit lag der der Vollpreiseintritte. Bei Betrachtung der Gratisein- Preis für ein ermäßigtes Ticket innerhalb eines Jahres fast tritte fällt auf, dass diese in den Jahren 1996 bis gleich hoch wie zuvor das Vollpreisticket. 2006 kostete das 1999 am höchsten waren und ab dem Jahr der Vollpreisticket nach wie vor 8 EUR, allerdings stieg der Ausgliederung 2000 stark gesunken sind. Seit 2001 Preis für den ermäßigten Eintritt auf 6 EUR an. Es gibt je- bewegen sie sich auf etwa gleich bleibendem Niveau. Da doch noch eine weitere Ermäßigung nämlich für Besucher die Eintrittspreise in der Österreichischen Galerie Belve- bis zum 27. Lebensjahr, die nach wie vor 3,50 EUR beträgt dere bis 2006 noch relativ moderat waren bzw. weit unter (BMBWK/BMUKK 2003 bis 2006). dem Niveau anderer ausgegliederter Bundesmuseen lagen, ist der Anteil der Vollpreiseintritte nach wie vor hoch. Im Trotz unterschiedlichster Voraussetzungen ist Frühling 2007 wurden die Eintrittspreise empfindlich er- in diesen drei Beispielen klar erkennbar, dass bei höht (Kombiticket EUR 12,50). Die neue Leitung möch- starken Preiserhöhungen der Verkauf von Voll- te mehr Wiener Publikum ins Museum bringen. Ob ihr das preis-Tickets rückläufig und jener von ermäßig- bei dieser Preisgestaltung gelingt, wird die Zukunft zeigen. ten Tickets steigend ist.

49 Neue Konzepte für die Beziehung MUSEUM – ÖFFENTLICHKEIT

Erlöse aus Ticketverkauf – Ist eine Steigerung der Einnahmen durch Preis- erhöhungen möglich?

erkennbar, dass der Stellenwert von Ein- nahmen aus Ticketverkäufen verhältnis- mäßig gering ist.

Rückgang einheimischer Besuche Ich vertrete die Auffassung, dass der Trotz des erheblichen Anstieges der Eintrittspreise Rückgang an einheimischen Museumsbesuchen auch im KHM in den letzten Jahren sinken seit der Ausglie- durch die Entwicklung der Eintrittspreise bedingt ist. So derung die zunächst steigenden Einnahmen sowohl ab- sank etwa dieser Anteil im KHM in den Jahren 2001 bis solut als auch pro Museumsbesuch. Die realen Ein- 2003, von 38,28% (2001), auf 37,29% (2002) und trittserlöse lagen 2007 unter jenen des Jahres 35,24% (2003) kontinuierlich. Im Jahr 2006 betrug der 1999. Auch die realen Eintrittserlöse pro Besuch Anteil dieser Besuchergruppe nur mehr 25,23% und im lagen 2007 unter dem Niveau des Jahres 1999. Jahr 2007 lediglich 24% (KHM 2002 bis 2008). Es ist daher dringend an der Zeit der Analyse der Preisgestal- Die im Jahr 2007 tatsächlich erzielten Eintrittserlöse tung verstärkt Augenmerk zu schenken und die diesbe- liegen knapp über 4 EUR. Damit befinden sie sich zu- zügliche Forschung zu verstärken. Dies ist umso wichti- meist weit unter dem Preis einer ermäßigten Eintritts- ger, da sich einerseits zeigt, dass steigende Eintrittspreise karte. nicht automatisch höhere Einnahmen versprechen und andererseits die Akzeptanz sowohl der heimischen als Steigende Eintrittspreise können aber noch weitere auch der internationalen Museumsbesuche offensicht- Auswirkungen auf Einnahmen von Museen haben. In lich darunter leidet. einer deutschen Studie wurde festgestellt, dass bei stei- genden Eintrittspreisen die Ausgabebereitschaft für Abschließen möchte ich mit dem aktuellen Beispiel sonstige Angebote des Museums sinkt (IWF/IFM 1996, der derzeit noch laufenden Tutanchamun-Ausstel- 62). Dieser Umstand kann den zunächst positiven Ein- lung im Völkerkundemuseum in Wien, deren Besuch nahmeeffekt aus Eintrittsgeldern abschwächen, im mit Vollpreisticket zunächst 18 EUR, ermäßigt 15,50 schlimmsten Fall sogar aufheben. Im Umkehrschluss EUR, bzw. für Jugendliche bis 17 Jahre 8,50 EUR geko- sollte dies bedeuten, dass die Besucher bei moderaten stet hat. Im August konnte dieselbe Ausstellung mit ei- Eintrittsgeldern mehr Geld für andere Museumsleistun- ner Ermäßigung von 50% besucht werden. Diese als gen ausgeben. Sommerangebot titulierte Ermäßigung lässt sich aber auch dahingehend interpretieren, dass der zunächst vor- Beachtet man die Tatsache, dass bereits in den gesehene Preis zu hoch und für die Gesamtdauer der 1980er Jahren der Anteil der Einnahmen aus Kartener- Ausstellung nicht zu halten war. Dass man mit einer sol- lösen in öffentlich subventionierten Museen bei knapp chen Vorgehensweise verärgerte Museumsbesucher, die 14% (POMMEREHNE & FREY 1993, 74) und im zuvor den vollen Preis gezahlt haben, in Kauf nimmt, ist KHM in den Jahren 2006 und 2007 bei rund 16% lag bedauerlich und für zukünftige Ausstellungen riskant. (eigene Berechnungen KHM 2007 und KHM 2008), ist

50 AUDIENCE DEVELOPMENT. Beziehung MUSEUM und ÖFFENTLICHKEIT.

BUCHTIPP: Heimo Konrad, Museumsmanagement und Kulturpolitik am Beispiel der ausgegliederten Bundesmuseen Wie gehen ausgegliederte Museen mit ihrer gewonnenen Freiheit um? Wie agieren sie unter privatwirtschaftlichen Rahmenbedingungen? Wie entwickelten sich Umsätze, Publikumszahlen, Ankäufe, Leihverkehr und sonstige Einnahmen? Welche Anforderungen stellen Staat und Öf- fentlichkeit nach zehn Jahren Bundesmuseengesetz an die Museen? Mit präzisen Analyseinstrumenten werden Archivalien, Bilanzen und veröffentlichtes Zahlen- material interdisziplinär durchleuchtet, in ihrem Gehalt überprüft und die wirtschaftliche und museologische Entwicklung einzelner Häuser untersucht. Erstmals wird die Thematik des Museumsmanagements mit kulturpolitischen Fragen und seiner rechtlichen Basis verknüpft. Die gewonnenen Erkenntnisse stehen oft in krassem Gegensatz zur derzeitigen öffentlichen Darstellung. Die neu gewonnene empirische Basis bietet eine solide Grundlage für Entschei- dungen in der derzeit geführten Museumsdiskussion.

„Nach der Lektüre des Buches von Heimo Konrads Museumsmanagement und Kulturpolitik sind für den Autor wie den Leser die Fragestellungen mehr und deren Beantwortung schwieriger geworden. Das zeichnet das Buch, den Autor, das Ergebnis aus. Darum ist dieses Buch unverzichtbar für jene, die hier gestalten wollen, die hier Verantwortung tragen, denen dieser Bereich teuer, wert und wichtig ist.“ (ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz-Otto Hofecker)

Heimo Konrad, Museumsmanagement und Kulturpolitik am Beispiel der ausgegliederten Bundesmuseen (Wien 2008) 264 Seiten, broschiert ISBN 978-3-7089-0212-8 BMUKK 2007: Bundesministerium für Un- EUR 36 terricht, KUNST und Kultur, Kulturbericht facultas.wuv 2006. Online: www.facultas.at www.bmukk.gv.at/kultur/bm/index.xml FISCHER W. 2004, Kunst vor Management, Führung und Förderung von Kulturinstitu- tionen. Die Darstellungen und Analysen haben deut- FREY B. & MEIER S. 2006, The Economics of Museums, in: GINS- lich gezeigt, dass das Museumspublikum schon in BURGH V. & THROSBY D. (ed.), Handbook of the Economics of Art der Vergangenheit sensibel auf Veränderungen in and Culture, Volume I. der Preisgestaltung reagiert hat. Besonders in Zei- HAUPT H. 1991, Das Kunsthistorische Museum, Die Geschichte des ten, in denen die Teuerung des täglichen Lebens ein all- Hauses am Ring. Hundert Jahre im Spiegel historischer Ereignisse. gegenwärtiges Problem ist, gilt es besonders sorgfältig mit IWF/IFM 1996: Institut für Wirtschaftsforschung/Institut für Mu- der Thematik der Eintrittspreisgestaltung umzugehen um seumskunde, Eintrittspreise von Museen und Ausgabeverhalten der Museumsbesucher, Materialien aus dem Institut für Museumskunde, zu verhindern, dass das Publikum ausbleibt. Heft 46. Online: www.smb.museum/ifm/dokumente/materialien/mat46.pdf Text: Mag. Dr. Heimo Konrad, Geschäftsführender Gesellschafter der KIRCHBERG V. 2005, Gesellschaftliche Funktionen von Museen. GQ Kulturberatung und Kulturforschung KLEIN A. 2007, Der exzellente Kulturbetrieb. KONRAD H. 2008, Museumsmanagement und Kulturpolitik am Bei- Berechnungen und Grafiken: Heimo Konrad spiel der ausgegliederten Bundesmuseen. GQ Kulturberatung und Kulturforschung KHM 2002 (bis 2008): Kunsthistorisches Museum Wien mit Museum Düsseldorfstraße 20, A-1220 Wien für Völkerkunde und Österreichischem Theatermuseum, Jahresbe- T +43 1 203 89 50 richt 2001 (bis 2007). [email protected] KHM PRESSEINFORMATION 2007: Kunsthistorisches Museum Wien, www.kulturberatung.at Presseinformation, Rückblick 2006, Ausblick 2007 bis 2009 (Feb. 2007). Online: www.khm.at/downloads/aktuelles/rueckblick06.pdf Literatur: LÜCKER G. 1983, Museumsarbeit in Österreich. ABELE H. 1989, Die Bundesmuseen in Österreichs Wirtschaft. PARLAMENTSKORRESPONDENZ 2006, Nr. 366, Am Ende Kunst und BLATTBERG R. & BRODERICK C. 1999, Marketing of Art Museums, Kultur, Wien 27.04.2006. Online: in: FELDSTEIN M. (ed.), The Economics of Art Museums. www.parlament.gv.at/PG/PR/JAHR_2006/PK0366/PK0366.shtml BMBWK 1999 (BIS 2006): Bundesministerium für Bildung, Wissen- POMMEREHNE W. & FREY B. 1993, Musen und Märkte, Ansätze zu schaft und Kultur, Kulturbericht 1998 (bis 2005). Online: einer Ökonomik der Kunst. www.bmukk.gv.at/kultur/bm/index.xml RAFFLER M. 2007, Museum – Spiegel der Nation. BMBWK EVALUIERUNG 2005: Bundesministerium für Bildung, WINKELBAUER A. 2002, Die Februar-Besucheraktion brachte mehr Wissenschaft und Kultur, Evaluierung der österreichischen Bundes- als 3.000 Besucher, Artmagazine.cc, 27.02.02. Online: http://artma- museen. Online: www.bmukk.gv.at/medienpool/15001/evaluierung_ gazine.cc/content3329.html bundesmuseen.pdf 51 Eine archäologische Lehrgrabung als Gemeinschaftsprojekt Erste Ergebnisse des Archäologie-, Sozial- und Wirtschaftsprojekts „villa rustica Neumarkt – Pfongau“ (Salzburg) Studierende der Universität Salzburg beim Freilegen der Mauern. Die Fun- damente von Gebäude E sind deutlich erkennbar.

„Der markante Grundriss mit dem durchlaufenden Mittelkorridor findet sich vor allem bei römischen Speicherbauten, den sogenann- ten horrea oder granaria”

52 Schauplatz – forschen

Die Erforschung der Landwirtschaft und der ländlichen Siedlungs- struktur römischer Zeit stellt für die ehemalige römische Provinz Noricum ein wissenschaftliches Desiderat dar. Dies gilt besonders für die ländlichen Siedlungen im Umfeld von Iuvavum/Salzburg. Hier ist die größte bisher bekannte Fundpunktdichte in der Provinz vor- handen. Das Wissen über die Funktionen eines römischen Landgutes, über Tierzucht (Analyse von Knochenresten) und Feldfruchtanbau (Analyse von verkohlten Pflanzenresten) und die dadurch verursach- ten Veränderungen in der Landschaft, ist derzeit noch gering. Ein In der Flotationsanlage werden Forschungsschwerpunkt zur römischen Wirtschaft im Salzburger Erdproben geschlämmt. Die auf diese Weise herausgefilterten Raum wurde dazu erstmals in Österreich von den Projektpartnern Pflanzenreste sind ein besonders wertvolles Quellenmaterial, das eingerichtet. Rückschlüsse auf die römische Landwirtschaft erlaubt

R. Kastler, F. Lang, St. Moser, I. Weydemann & W. Wohlmayr

ngesichts der sich rapide tor für die Region vollziehenden Verände- dar. Eine Erweite- Arung der Landschaft durch rung im Bereich der Flächenumwidmungen (Expansion mitten in den Gewer- von Gewerbegebieten im ländli- beflächen liegenden chen Raum) und Infrastrukturbau- archäologischen Fund- maßnahmen tritt derzeit ein massiver stelle ist daher für die Verlust archäologischer Bodendenk- Stadt Neumarkt un- male auf. Dementsprechend ist auch abdingbar. von der Seite der Forschung ein ver- Einer gezielten ar- antwortungsbewusster Umgang mit chäologischen Un- den Denkmalressourcen nötig. tersuchung und da- mit kontrollierten Zerstörung im Interesse der Die villa rustica Neumarkt Wissenschaft ist der Vorzug vor dem Erhalt der inzwischen – Pfongau (Land Salzburg) denkmalgeschützten Ruinenrestfläche zu geben. 1877 und 1947 wurden in Pfongau Das Projekt verfolgt dabei im Wesentlichen drei Ziele: bei Neumarkt am Wallersee, Salz- 1. Die umfassende archäologische Untersuchung burg bereits römische Spuren festge- des Wirtschaftsbereiches (pars rustica) des römi- stellt. Im Zuge der Aufschließung des Gewerbegebietes wurden Teile einer schen Gutshofes mit besonderem Augenmerk auf villa rustica des 1. bis 3. Jh.s n. Chr. die antike Land- und Viehwirtschaft mit Hilfe von unerkannt zerstört. Vier Gebäude naturwissenschaftlichen Methoden. konnten durch das Salzburg Museum 2. Die möglichst rasche Auswertung und Publika- (1988/89) untersucht werden. Im tion aller Befunde und Funde (inkl. Altgrabungen). nördlich anschließenden Feld wur- 3. Die Information und Präsentation der archäolo- den durch geophysikalische Messungen (Archaeoprospec- gischen Tätigkeit sowie der erzielten Ergebnisse tions, ZAMG 2000) vier weitere rö- für die interessierte Öffentlichkeit. mische Gebäude geortet. Das Gewerbegebiet Pfongau stellt einen wesentlichen Wirtschaftsfak-

53 Fundstelle

Die „Venus von Neumarkt – Pfongau“ wurde am vorletzten Tag der Grabung in einer recht- eckigen Grube im südöstlichen Teil von Gebäude E entdeckt

Die Partner Das Unternehmen wurde in diesem Jahr gestartet durch teilweise extreme Witterung und Stürme massiv und ist auf insgesamt vier Jahre geplant. Es wird in behindert und verlangten vom Ausgrabungsteam einer Kooperation der Landesarchäologie am Salz- höchsten Einsatz. burg Museum, dem Museum in der Fronfeste Bereits knapp unter der modernen Wiesenober- in Neumarkt / Wallersee und der Universität Salz- fläche wurden die Fundamente des rund 18 x 26 m burg, Fachbereich Altertumswissenschaften – Ar- großen Gebäudes mit einem durchlaufenden Mittel- chäologie mit tatkräftiger Unterstützung des Öster- korridor freigelegt. Rund um das Gebäude zeichneten reichischen Forschungszentrums Dürrnberg sich auf der antiken Bodenoberfläche zahlreiche zum (ÖFD) durchgeführt. Somit sind erstmals drei der we- Teil mit Holzkohle verfüllte Gruben ab. Wie bereits sentlichen archäologischen Forschungsinstitutionen angeführt, ist ein wesentliches Ziel des Projektes, des Landes Salzburg in einer Kooperation verbunden. die Untersuchung und Rekonstruktion der Wesentliche Bedeutung kommt auch dem vierten Part- antiken Landwirtschaft und des Landschafts- ner, dem Museum Fronfeste zu, da dadurch der direkte bildes anhand von verkohlt erhaltenen Nutz- Kontakt zur Bevölkerung der Region garantiert ist. Die pflanzen (Getreidesorten u.a.m.) und Unkrautsa- Ausgrabungen werden im Rahmen einer Lehrgrabung men. Der Inhalt dieser Gruben bildet daher wertvolles für Studierende der Universität Salzburg durchgeführt, Quellenmaterial. Er wurde sorgsam durchgeschlämmt wobei neben dem Erlernen der feldarchäologischen und somit reiches Probenmaterial für noch ausstehen- Praxis auch die Wichtigkeit der Öffentlichkeitsarbeit de archäobotanische Untersuchungen gewonnen. in das Blickfeld gerückt wird. Die Kosten der Untersu- Bedingt durch die Jahrhunderte andauernde Pflug- chung werden von der Landesarchäologie am Salzburg tätigkeit und die seichte Lage der antiken Ruinen war Museum und der Universität Salzburg mit großzügiger das Mauerwerk des Gebäudes E bereits bis in die Fun- Unterstützung der Stadt Neumarkt sowie von lokalen damentzone abgetragen. Nur geringe Reste des anti- Sponsoren getragen. Die Grabungen könnten natür- ken Fußbodens, eines Mörtelestrichs waren erhalten. lich nicht ohne Einverständnis des Grundbesitzers, Der markante Grundriss mit dem durchlaufenden Herrn Gottlieb Eppl durchgeführt werden, dem an die- Mittelkorridor findet sich vor allem bei römischen ser Stelle für seine Bereitschaft und Kooperation herz- Speicherbauten, den sogenannten horrea oder granaria. lich gedankt sein soll. Die bis 0,80 m tief fundamentierten Außenmauern weisen auf ein zweites Obergeschoß hin. Auf die- Grabung 2008 sem wurde wohl ähnlich den mittelalterlichen und neuzeitlichen Schüttkästen Getreide trocken und si- Die unter der Leitung von Stefan Moser, ÖFD ste- cher vor Schädlingen gelagert. Das Bauwerk war wohl henden diesjährigen Ausgrabungen erfolgten auf einer mit einem Ziegel-Satteldach eingedeckt. Fläche von 2.500 m2 und konzentrierten sich auf das größte der durch die geophysikalische Prospektion ge- orteten Gebäude (Gebäude E) nördlich der 1988/89 freigelegten Ruinenfläche. Die Ausgrabungen wurden 54 Schauplatz – forschen

Der Kulturtourismus boomt und wird laut Zukunftsforscher Matthias Horx in nächster Zeit der größte Die Fundlage der Venusfigur Wachstumsmarkt bleiben – mit dem Gesicht nach oben – spricht gegen eine Entsorgung als Abfall oder Altmetall, sondern weist auf eine bewusste Platzierung hin.

Überraschungsfund: Die „Liebesgöttin im Getreidespeicher“

Im südöstlichen Teil des Ge- bäudes wurden drei in das natür- liche Bodenniveau eingeschnit- tene Gruben angetroffen. In einer dieser Gruben wurde am Ende der Grabungen ein einzel- nes Fundstück freigelegt: die Bronzestatuette einer Venus. Die zwölf Zentimeter große Sta- tuette kann durchaus als Überra- schungsfund bezeichnet werden. Das qualitätvoll gearbeitete Werk vertritt den innerhalb der römischen Kunst gän- gigen Typus einer Venus pudica (scham- haften Venus). Die bereits antik beschädigte (rechte Hand abgebrochen) und von ihrem Sockel oberhalb der Beine abgezwickte Statuette kam in zweiter Verwendung an ihren Fundort. Die vorgestreckte rechte Hand der unbekleide- ten Göttin ist wahrscheinlich mit einer Spen- deschale zu ergänzen. Die üppige Frisur trägt ein Diadem. Innerhalb der römischen Bronzen aus Österreich ist der Neufund mit einer Venusstatu- ette aus Gaspoltshofen/Watzing (OÖ. Landes- museen, Inv.Nr. B595; s. www.archaeologie-ooe. info > Gaspoltshofen) vergleichbar, die vor ca. 100 Jahren in einer Schottergrube gefunden wurde. Spuren von starker Hitzeeinwirkung bis zum Anschmelzen der Oberfläche sind am Kopf und am Rücken der Figur zu erkennen. Da die Verfüllung der Grube keinerlei Brandspuren erkennen lässt, Blick über das Grabungsareal bei typischen Witterungsver- hältnissen im Juli 2008

„Tag der offenen Grabung“: Raimund Kastler, Landesarchäologe am Salzburg Museum begleitet das inter- essierte Publikum in die Römerzeit

muss dieser Brandschaden bereits vorher und ohne Zu- sammenhang mit der Deponierung erfolgt sein. Die Lage der kleinen Skulptur – als einziges Fundstück der Grubenverfüllung – mit dem Gesicht nach oben spricht gegen eine Entsorgung als Abfall oder Altmetall, sondern weist auf eine bewusste Platzierung der Statuette hin. Ob es sich dabei um eine rituelle Beerdigung einer zerstörten Kultfigur handelt, oder ob die Statuette im Be- zug auf das Gebäude eine erweitere Funktion etwa als Bauopfer erhielt, wird wohl ungeklärt bleiben. Die Römer haben Venus auch als nährende und fruchtbringende Göttin (alma Venus) verehrt. Ihr Auftauchen in einem Getreidespeicher macht also durchaus Sinn. Wesentlich ist dabei, dass es in diesem Fall gelungen ist, die antike Figur aus einem intakten archäologischen Kon- text im Zuge einer geregelten wissenschaftlichen Unter- suchung zu bergen. Durch diesen sensationellen Glücks- fall der Wissenschaft unterscheidet sich die „Venus von Neumarkt – Pfongau“ von zahlreichen weiteren antiken Bildwerken, die entweder ohne nähere Fundumstände als Zufallsfunde oder aus dem Kunsthandel auftauchen. Dies gilt insbesondere auch für die durch so genannte „Hobby- archäologen“, illegal und unsachgemäß und unter Verlust aller mit der Fundlage verbundenen Informationen freige- legten Objekte.

Zur Verknüpfung mit der Region und geplante Aktivitäten Neumarkt am Wallersee entwickelt sich zu einem „Schauplatz Forschen“ mit sensationellen Ergebnissen, die sich auf den Tourismus im Ort und in der Region Salz-

56 Die „Übungsgrabungsfelder“ im Innenhof des Museums in der Fronfeste veranschaulichen die Arbeit der Archäologen Schauplatz – forschen

Der Plan mit den Ergebnissen der Ausgrabung 1988/89 (unten) und der geophysikali- schen Prospektion im Jahr 2000. Das hervorgehobene Rechteck (Mitte rechts) kennzeichnet die Grabungsfläche 2008 mit Ge- bäude E (©Archaeoprospections, ZAMG / Salzburg Museum)

Mit einem „Tag der offenen Gra- bung“, Führungen im Grabungsbe- reich und im Muse- um und deren Ankündigung in den Medien hat das Projekt weit über burger Seenland im Sinne von Erhalt und Belebung hi- die Region hinaus für Aufsehen gesorgt. storischer Kulturgüter auswirken werden. Durch die Entdeckung der „Venus von Neumarkt – Für das Museum Fronfeste als Koordinations- Pfongau“ wird wieder ein weiterer Schritt in das Ent- plattform zwischen der Stadtgemeinde Neumarkt, der wicklungspotenzial kulturtouristischer Angebote ge- Universität Salzburg, der Landesarchäologie am Salz- setzt. Das Projekt der archäologischen Lehrgrabung wird burg Museum und dem Österreichischen Forschungs- noch weitere drei Jahre in den Mittelpunkt des kultu- zentrum Dürrnberg wird beispielhaft aufgezeigt, wie zeit- rellen Programms der Region gestellt. gemäße Forschung und wichtige wirtschaftliche Speziell die Synergien im kulturtouristischen Bereich Anliegen der Stadtgemeinde im ausgewiesenen Gewer- und den Nutzen für die Allgemeinheit muss man höher begebiet funktionieren können. bewerten. Eine zukünftige Analyse der regionalen Ef- Mit einer kleinen Begleitausstellung zum aktu- fekte wird die Bedeutung für die gesamte Region aufzei- ellen Projekt und mit Ergebnissen der bisherigen gen. Der Kulturtourismus boomt und wird laut Grabungen wurde das öffentliche Interesse geweckt. Zukunftsforscher Matthias Horx in nächster Zeit Mit einem Aktivprogramm und „Übungsgrabungs- der größte Wachstumsmarkt bleiben. feldern“ für Laien im Innenhof des Museums konnten Der Kulturtourismus wird auch für die Region Salz- Schulklassen und Familien über die Arbeit der Archäo- burger Seenland somit als eine der wichtigsten Einnah- logen aufgeklärt werden. mequellen angesehen und gehört zu den wachsenden Segmenten des Tourismus.

57 INFO ZUM PROJEKT “villa rustica” Projektpartner: Blick in die Salzburg Museum, Fachbereich Archäologie derausstellungen Zukunft Museum in der Fronfeste, Neumarkt/Wallersee „Von Müll, Magie Universität Salzburg, Fachbereich Altertumswissenschaf- und Medizin“ oder Am 21. November ten – Archäologie „Tempus Volat. Die 2008 ist eine Informa- Österreichisches Forschungszentrum Dürrnberg Zeit hat Flügel“ wur- tionsveranstaltung zu den hier schon inter- den ersten Ergebnis- Sponsoren: essante Themen zur sen der Grabungsaus- B & B Consult AG (Salzburg) Geschichte der Rö- wertungen im Muse- Geometer Fally ZT GmbH (Salzburg) merzeit angespro- um Fronfeste geplant. Zwingenberger KEG (Neumarkt a.W.) chen. Auch bei die- Im Frühjahr 2009 Mayrhofer Erdbewegungen GmbH (Neumarkt a.W.) sen Präsentationen wird eine Sonder- Stadtgemeinde Neumarkt/Wallersee hat sich die Zusam- ausstellung ausge- menarbeit mit der richtet, die bereits vor Universität Salz- der Grabung eröffnet werden soll und in deren Gestaltung burg und der Archäologischen Abteilung des Salzburg wiederum Studierende der Universität Salzburg eingebun- Museum bereits bestens bewährt. den werden. Zur Eröffnung ist ein „Römertag“ mit nationalen und Text: internationalen Wissenschaftern angedacht. Themenvor- Mag. Dr. Raimund Kastler MAS, Salzburg Museum, Fachbereich schläge: Grabung Pfongau; villae rusticae im Territorium Archäologie von Iuvavum; Landwirtschaft in römischer Zeit; Leben in Mag. Felix Lang, Universität Salzburg, Fachbereich Altertumswissen- einem römischen Gutshof; Venus – Stammmutter der Rö- schaften mer etc. Mag. Stefan Moser, Forschungszentrum Dürrnberg Ingrid Weydemann MAS, Museum in der Fronfeste, Neumarkt/Waller- Als langfristiges Projekt gilt sicher ein Themenweg see, Museumsleiterin „Fenster in die antike Landschaft“, den es mit einem Univ.Prof. Dr. Wolfgang Wohlmayr, Universität Salzburg, Outdoor-Guide zu erkunden gilt. Fachbereich Altertumswissenschaften

Das Museum Fronfeste als Programmmuseum hat Fotos: sich mit einigen herausragenden Ausstellungen zum Museum in der Fronfeste, Neumarkt/Wallersee; Salzburg Museum; Thema „Römer“ einen Namen gemacht. Mit den Son- Universität Salzburg, Fachbereich Altertumswissenschaften

58 Dracula - Woiwode und

Vampir Sonderausstellung im Kunsthistorischen Museum, Schloss Ambras, Innsbruck bis 31. Oktober 2008 Margot Rauch

Er sieht immer ein wenig blass aus, scheut das Sonnenlicht und hasst Knoblauch. Seine messerscharfen Eckzähne stößt er nächtens in das Fleisch vorwiegend hübscher junger Frauen um ihnen jenen Saft zu entziehen, nach dem es ihn in alle Ewigkeit dürstet: menschliches Blut.

Vlad III. Dracula (um 1431-1476/77), anonym 16. Jh., Schloss Ambras (© KHM Wien)

iesen Dracula treffen die Vlad III. Dracula Die Woiwoden der Walachei Besucher der Ausstellung waren Vasallen des ungarischen Kö- Dim Schloss Ambras Das älteste erhaltene Porträt- nigs, mussten sich aber immer wieder zunächst allerdings nicht an, widmet gemälde dieses Vlad III. Dracula be- der Übermacht der Türken beugen sie sich doch vor allem dem histori- findet sich seit über 400 Jahren im und auch ihnen Tribut zahlen. Diese schen Hintergrund dieser Kultfigur. Schloss Ambras. Es ist das Dracula- doppelte Abhängigkeit wurde vor al- Als Bram Stoker (1847–1912) vor Porträt schlechthin und die zentrale lem dann, wenn es zu Auseinander- 111 Jahren seinen berühmten Ro- Abbildung in allen einschlägigen setzungen zwischen Ungarn und manhelden schuf, benannte er ihn Publikationen. In der Ambraser Osmanen kam, zu einem zweischnei- nach einem osteuropäischen Fürsten, Kunstkammer war Dracula Teil der digen Schwert. Daneben war Dracula einem Woiwoden der Walachei des Porträtsammlung berühmter Persön- auch in Machtkämpfe innerhalb 15. Jahrhunderts. Dieser hatte den lichkeiten Erzherzog Ferdinands II. seiner eigenen Familie verstrickt, in Namen von seinem Vater übernom- (1529–1595). der alle Söhne – auch außereheliche men, der sich nach der ritterlichen Und berühmt war Dracula zweifel- – als Nachfolger berechtigt waren. Gesellschaft vom Drachen Dracul los: Die bedeutendsten Gelehrten Aufgrund dieser schwierigen Situati- nannte. Durch die Hinzufügung der und Dichter seiner Zeit, wie Thomas on war er dreimal an der Regierung: Endung –a bezeichnete sich sein Ebendorfer, Papst Pius II. und Mich- 1448, 1456-1462 und 1476. Dabei ge- Nachfolger als Dracula, als Sohn des ael Beheim schilderten seine Taten. lang es ihm immer wieder, sich eine Drachen. Trotzdem ist wenig Sicheres über ihn gewisse Unabhängigkeit zu verschaf- bekannt: Weder seine Geburt um fen. 1431 noch sein Tod um die Jahres- Im Osten galt er als zwar grausamer wende 1476/77 sind eindeutig über- aber gerechter Herrscher und gerisse- liefert. ner Kriegsheld im Kampf gegen die 59 Wer zu Lebzeiten als Hexe galt, wurde besonders des Vampiris- mus verdächtigt: Aufbruch zum Hexensabbat, David II. Teniers, nach 1633 (© KHM Wien)

Dracula tafelt unter Gepfähl- ten, Titelholzschnitt, Mathias Hupfuff, Straßburg 1500 (© Martinus-Bibliothek Mainz)

Türken. Die durchwegs Habsburger vs. Osmanen und Vampire tendenziösen westlichen Überlieferungen stili- Ein weiterer Teil der Ausstellung ist den Kämpfen sierten ihn hingegen zwischen Christen und Osmanen bis zu den zum Inbegriff des Bösen großen Türkenkriegen Ende des 17. und Anfang aus dem Osten. Hinter des 18. Jahrhunderts gewidmet. Die Jahrhunderte an- dieser Propaganda steckten vor allem die Siebenbürger dauernden Konfrontationen zwischen Habsburgern und Sachsen und der ungarische König Matthias Corvinus, die Türken brachten auch eine kulturelle Beeinflussung, wie wirtschaftliche und politische Gründe dafür hatten, ihn die ausgestellten Waffen und Porträts deutlich machen. So als Inkarnation der Grausamkeit zu schildern. Da kam wird bei westlichen Objekten die Übernahme der orien- es ihnen gelegen, dass sich Dracula selbst damit brüstete, talischen Formensprache und Ornamentik spürbar und os- bei einem einzigen Feldzug 23.883 Menschen getötet zu manische Herrscher gaben trotz des islamischen Bilder- haben, zu denen noch unzählige in ihren Häusern Ver- verbots Porträts nach westlichem Vorbild in Auftrag. brannte hinzukamen. Ebenfalls gut passte, dass das rumä- nische Wort Dracula auch als „Sohn des Teufels“ übersetzt Für die ansässige Bevölkerung bedeuteten die zahllosen werden kann. Zweifellos gehört seine bevorzugte Tö- kriegerischen Heimsuchungen und Verwüstungen aber vor tungsart – das Pfählen bzw. Aufspießen eines lebenden allem eine extreme wirtschaftliche und geistige Verarmung. Menschen – zu den grausamsten Hinrichtungsarten über- Dies förderte unter anderem den Aufbau von Vorurtei- haupt. Das Blutsaugen seines literarischen Namensvetters len und Aberglauben. Und genau hier ist die zweite erscheint dagegen geradezu harmlos. Obwohl Dracula die- historische Wurzel, die dem Roman des irischen Autors zu- se Tötungsart weder erfunden noch als einziger angewandt grunde liegt, zu finden: die Vampirphobie. hatte – im 16. Jahrhundert wurde auch in Wien und Nie- An lebende Leichname wurde zwar auch in West- und derösterreich auf Geheiß österreichischer Behörden ge- Mitteleuropa geglaubt, wie Publikationen über das Kauen pfählt – ging Vlad III. in die rumänische Überlieferung als und Schmatzen der Toten deutlich machen. Ein Vam- T¸epes¸, der Pfähler, ein. pir, nämlich ein Untoter, der Lebenden das Blut entzieht und sie dadurch selber zu Vampiren macht, wurde im We- sten jedoch erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts bekannt.

60 Angst und Aberglaube ...

Die Verwandlung der Vampire, Ausstellungsinstallation (© KHM Schloss Ambras)

61 Vampirklischees

In verschiedenen, durchwegs slawisch besiedelten Dör- Zu den Vorstellungen über Vampire, die Stoker aus dem fern der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen südosteuropäischen Volksglauben übernahm, erfand er an- Reich starben innerhalb kurzer Zeit außergewöhnlich vie- dere neu – wie beispielsweise ihre ausschließliche nächt- le Menschen, die vor ihrem Tod behaupteten, von bereits liche Aktivität. Als Fledermäuse tauchen Vampire aber Verstorbenen heimgesucht worden zu sein. Die veräng- erst im Film auf: Im Volksglauben verwandelten sie sich in stigte Bevölkerung wusste nur ein Gegenmittel: Sie exhu- Schmetterlinge, Wölfe oder Eulen. Es ist auch nicht so, mierte die verdächtigen Leichen. Wurden sie unverwest dass die Vampire nach einer Fledermausart benannt wor- vorgefunden, rammte man ihnen einen Holzpflock durch den wären, sondern umgekehrt verdankt die amerikani- das Herz und verbrannte sie anschließend. sche Vampirfledermaus ihren Namen der Tatsache, dass Selten gezeigte Dokumente, wie Berichte der behördli- der Zoologe Georges-Louis Leclerc, Comte des Buffon chen Untersuchungskommissionen, bieten Einblick in das (1707–1788) Berichte über die osteuropäische Vampir- Wesen kollektiver Ängste. Die Nachricht von den osteu- phobie gelesen hatte. ropäischen Vampiren erlebte in Mittel- und Westeuropa Das weibliche Pendant zu Dracula, die ungarische ein gewaltiges Echo. Ab 1732 beschäftigten sich Ärzte, Adelige Elisabeth Bathory, wurde 1610 beschuldigt, Philosophen und Theologen in den wissenschaftlichen junge Mädchen zu ermorden und aus kosmetischen Grün- Zentren Wien, Leipzig, Jena und Paris mit dem Thema den in ihrem Blut zu baden. Neigt die neueste Forschung und veröffentlichten dazu unzählige Publikationen. Dabei dazu, in diesen Anschuldigungen die Austragung eines wurde der westliche Diskurs über die vermeintliche Vam- Erbstreites zu sehen, wurde die Gräfin in Verfilmungen pirkrankheit von dem Klischee der barbarischen, rück- zum lesbischen Vampir. Bereits die Dichter des 19. Jahr- ständigen Slawen begleitet, die nun durch das politische hunderts hatten den Vampirismus mit Erotik verknüpft. In Erstarken Russlands bedrohlich geworden waren. Vampirfilmen der 1970er Jahre trat die Sexualität dann Um die Mitte des Jahrhunderts wurde allmählich klar, immer mehr in den Vordergrund. dass die auffällige Häufung der Todesfälle eine Folge von Verschiedene Filmtrailer sowie originale Filmfotos und Seuchen und die Vampirvisionen Fieberphantasien der Plakate machen deutlich, dass das heutige Vampirbild we- Erkrankten waren. Für die nicht oder kaum verwesten sentlich von den zahlreichen Dracula- und Vampirfilmen Leichname konnten ebenfalls natürliche Ursachen, wie geprägt wurde. Einmal wöchentlich zeigt die Ausstellung Temperatur und Erdbeschaffenheit, gefunden werden. Da- den Filmklassiker „Nosferatu“ von Friedrich Wilhelm her verbot Maria Theresia die so genannte magia Murnau sowie einen Dokumentarfilm über Roman posthuma 1755 in einem eigenen Erlass. Polanskis Dreharbeiten zum „Tanz der Vampire“ im Im folgenden Jahrhundert wurden die Vampire dann zu Südtiroler Grödental. Wenn es auch keine unsterblichen einem Thema für Dichter. Sie sorgten für die – für unsere Vampire geben mag – durch den Film wurde Dracula den- heutige Vorstellung wesentliche – Verwandlung des rot noch unsterblich. angelaufenen, aufgeblähten Bauernleichnams des Volksa- berglaubens in einen bleichen, bisweilen melancholi- schen Aristokraten. Text: Mag. Margot Rauch, Kunsthistorisches Museum, Nach mehreren Erzählungen, Theaterstücken und Schloss Ambras, Ausstellungskuratorin Opern verband erst Bram Stoker den Vampirismus mit Fotos: KHM Schloss Ambras; KHM Wien; Martinus-Bibliothek Mainz; „Dracula“. Weder rumänische Volkssagen noch histori- Österreichisches Filmmuseum Wien sche Überlieferungen hatten dem Woiwoden ein Blutsau- gen oder gar eine untote Existenz zugeschrieben. Stoker Dracula – Woiwode und Vampir folgte vielleicht unbewusst einer Gemeinsamkeit, die die bis 31. Oktober 2008 beiden Geschichten dennoch verbindet: das vom Westen tgl. 10-17 Uhr konstruierte Bild des grausamen und barbarischen Ostens, ein Mythos, der sich in veränderter Form bis heute gehal- Katalog: 29,90 Euro ten hat. Schloss Ambras A-6020 Innsbruck Schloss Straße 20 www.khm.at/ambras

62 Schauplatz – präsentieren

Bela Lugosi als Dracula, Dracula, Regie: Tod Browning 1931 (© Österreichisches Filmmuseum Wien)

63 Zeitgenössische Kunst aus Kärnten

Kiki Kogelnik, Look again, 1979, Siebdruck, Privatbesitz (© Kiki Kogelnik Foundation Wien- 64 New York) Zu sehen im Museum Moderner Kunst Kärnten K08 :: Emanzipation und Konfrontation.

Kunst aus Kärnten von 1945 bis heute Die Kunst der Nachkriegszeit und die aktuelle Kunstproduktion im Fokus biografischer Zuschreibungen.

Silvie Aigner

Die Jahre nach 1945 werden in der ine Ausstellung, die einen Einblick in Kunstkritik oft mit dem Begriff Aufbruch das Kunstschaffen in Kärnten von 1945 Ebis heute geben will, konfrontiert un- oder Neubeginn bezeichnet. Tatsächlich weigerlich das Zeitgenössische mit historischen markierte dieses Jahr einen Wendepunkt Positionen ebenso wie eine im Land ansässige Kunstszene mit überregional und international und bedeutete in vielen Künstlerbiogra- agierenden KünstlerInnen. Ein Einblick in das fien eine tiefgehende Zäsur. Die viel zi- lokale Kunstgeschehen eines Landes muss daher tierte „Stunde Null“ trifft dabei aber nur in Hinblick auf die Entwicklung nach 1945 dem Umstand gerecht werden, dass eine zunehmende bedingt zu, denn die österreichische Mobilisierung der Kunst und der KünstlerInnen Avantgarde nach 1945 hat international selbst die Domestizierung einer Kunstproduktion gesehen verspätet begonnen. Sie wurde auf ein Land oder auf eine Region nahezu un- möglich macht. Dennoch bildet die Gemein- sowohl von einer älteren Generation – samkeit für die Auswahl der KünstlerInnen das wie Herbert Boeckl oder Fritz Wotruba – Land Kärnten: als Arbeitsmittelpunkt, als Ge- burtsort oder als individueller Bezugspunkt der je- durch ihre Lehrtätigkeit an der Akade- weiligen Biografien. mie geprägt, als auch von jener Genera- tion, die um 1945 ihr Studium in Wien Die Ausstellung „K08 :: Emanzipation und Konfrontation. Kunst aus Kärnten von 1945 bis aufnahm und ihre Formensprache in ei- heute“, wird (bzw. wurde) an neun Standorten ner Konfrontation mit der internationa- in Kärnten gezeigt sowie im öffentlichen Raum der Stadt Klagenfurt, der mit den Buchstaben len Moderne entwickeln konnte. Die „ART PROTECTS YOU“ von Jochen Traar be- Emanzipation von traditionellen Gat- spielt wird. Sie schließt zeitlich an die von Agnes tungsgrenzen sowie die Entdeckung Husslein und Matthias Boeckl 2004 realisierte Schau „Eremiten–Kosmopoliten. Moderne Male- neuer Materialien prägte die Jahre nach rei in Kärnten 1900–1955“ an, erweitert jedoch 1950. die Präsentation um die für die Gegenwart selbst- verständlichen Medien wie Skulptur, Objekt- kunst, Fotografie und Film- und Videokunst. Weiters bezieht sie die zeitgenössische Architek- tur sowie Kunst im öffentlichen Raum in die Ausstellung und Publikation mit ein. Ziel war es

65 vor allem, den Aufbruch nach 1945 zu zeigen, sowie die Zusätzlich wurden Kärntner Galerien als Partner ge- starke Präsenz der aus Kärnten kommenden oder heute in wonnen – Galerie 3, Galerie Gmünd, Galerie am Him- Kärnten arbeitenden KünstlerInnen der Gegenwart und melberg, Galerie Magnet, Galerie Unart, Galerie Vor- damit über das Festmachen der Kunstgeschichte an eini- spann, Galerie Sikoronja, Ritter Gallery und Galerie gen bekannten Positionen hinauszugehen. Durch die Ein- Judith Walker sowie der Kunstraum Grünspan in Feffer- beziehung der jüngeren Generation und durch die Vergabe nitz –, die in Einzel- und Gruppenschauen das künstleri- einer Vielzahl an ortspezifischen Arbeiten wurde auch der sche Potential von Kärntner KünstlerInnen während der Diskursivität der Kunst und ihren Produktionsprozessen Ausstellungsdauer dokumentieren. ein großer Stellenwert beigemessen. Die für dieses Aus- stellungsprojekt geschaffenen „in situ“-Arbeiten mit einer Museum Moderner Kunst Kärnten speziellen geografischen, thematischen oder räumlichen Ortsbezogenheit sind daher einer der Schwerpunkte der Nach der Zäsur des Zweiten Weltkrieges setzte in der Ausstellung. Durch die Zusammenarbeit mit den ver- bildenden Kunst eine Phase der Neuorientierung ein. So- schiedenen Kunstmuseen und Kunstinstitutionen im wohl in der Skulptur als auch in der Malerei bildete die Land konnte in einer einzigartigen Vernetzung ein breiter Abstraktion der Figur das signifikante Motiv am Weg zur Bogen über das Land Kärnten gezogen werden. Dadurch Moderne. Dieser wird mit Werken von Hans Bischoffs- ergaben sich auch thematische Schwerpunkte, die sich hausen, Johann Fruhmann, Wolfgang Hollegha, zum Großteil an der inhaltlichen Ausrichtung der Arnulf Rainer und Hans Staudacher dokumentiert so- Standorte orientierten. Diese bildeten die Basis, um einen wie mit Skulpturen u.a. von Otto Eder, Anton Marco- Gegenwartsbezug herzustellen. lin und Othmar Jaindl. Daran schließt sich die Präsen- tation jener Kärntner KünstlerInnen an, die nach dem Insgesamt findet (fand) die Ausstellung K08 an Zweiten Weltkrieg eine Konfrontation mit der internatio- folgenden Hauptstandorten statt: nalen Avantgarde suchten und sich in Wien, Paris und Bleiburg: Werner Berg Museum New York niederließen, wie Hans Bischoffshausen, Einöde bei Villach: [kunstwerk] krastal (Ende Kiki Kogelnik und Maria Lassnig. Neben der Malerei der Ausstellung zu K08: 31. August 2008) avancierte die Skulptur zu einem Leitmedium der Kunst- Klagenfurt: Museum Moderner Kunst Kärnten; entwicklung nach 1945. Mit der Übernahme der Meister- Künstlerhaus Klagenfurt; Alpen Adria Galerie; klasse für Bildhauerei an der Akademie der bildenden Napoleonstadel – Kärntens Haus der Architek- Künste Wien durch den Kärntner Bruno Gironcoli be- tur und der öffentliche Raum der Stadt Klagen- gann nach Fritz Wotruba eine neue Ära. Seine erste Ein- furt zelausstellung erhielt der Bildhauer 1967 in der arrivierten Nötsch im Gailtal: Museum des Nötscher Galerie Hildebrand. Arbeiten, die damals zu sehen waren, Kreises ergänzt durch Skizzen und Mischtechniken auf Papier, Ossiach: Stift Ossiach (Ende der Ausstellung werden ebenso präsentiert, wie die Plexiglasskulpturen zu K08: 31. August 2008) von Cornelius Kolig, der damit Anfang der 1970er Jah- Saag bei Velden: Schau-Kraftwerk Forstsee re in der Tradition der Wiener Avantgarde um Hans Kelag (Ende der Ausstellung zu K08: 28. Sep- Hollein, Hausrucker & Co, Walter Pichler oder Coop tember 2008) Himmelb(l)au stand. Die Malerei steht im Mittelpunkt der weiteren Präsentation mit Arbeiten von Giselbert Hoke, Gustav Janus, Kurt Kocherscheidt, Peter Krawagna und Valentin Oman. Einzelpositionen, 66 Schauplatz – präsentieren

Kurt Kocherscheidt, Reim, 1985, Öl auf Lein- wand, 208 x 80 cm, Hans Schmid Privatstiftung (Foto: Gerd Stadler / Atelier Neumann) Zu sehen im Museum Moderner Kunst Kärnten

Valentin Oman, Homo Sapiens II, 2005, Mischtechnik auf Leinwand, 200 x 150 cm (Foto: E.P. Prokop), zu sehen im Museum Moderner Kunst Kärnten

Künstlerinnen wie Ina Loitzl oder Gudrun Kampl zeigen dar- über hinaus, dass textile Materia- lien erneut ein adäquates Aus- drucksmittel in der Objektkunst sind. Künstler wie Johann Fei- lacher, Michael Kos oder Rainer Wulz zeigen jedoch, dass eine junge Generation auch wieder mit Holz und Stein arbeitet und darin zeitgenös- sische Problemstellungen der Skulptur formuliert. Wolf- gang Walkensteiner, Franco Kappl, Richard Ka- plenig, Heiko Bressnik oder Claus Prokop zeigen andererseits in der Malerei die Autonomie des Materials oder ihre Überschreitung in ein anderes Medium im Span- nungsfeld zwischen Figuration und Abstraktion. Doch wenngleich Medien wie Zeichnung, Objekt und Malerei scheinbar unbelastet von historischen Vorgaben übernommen werden, so ist eine Neuinterpretion ihrer thematischen Inhalte unausweichlich, in dem sie zeit- immanente Fragen und Wahrnehmungen evoziert. So werden auch Arbeiten gezeigt, die sich mit der aktuellen politischen oder gesellschaftlichen Situation im Land, sei- deren Kunst stets auch einen interdisziplinären Diskurs ner Zweisprachigkeit sowie der Aufarbeitung der Vergan- mit Literatur und Film zeigt, wie Viktor Rogy und Bella genheit beschäftigen, wie u.a durch Arbeiten von Jochen Ban, sind ebenso mit Werken vertreten, wie die junge Ge- Traar, Ernst Logar, Barbara Bernsteiner, Werner neration, die in einer steten Überschreitung der Medien Hofmeister oder Dietmar Franz, die den Abschluss des arbeitet und die Möglichkeiten der Malerei und Zeich- Museumsrundgangs bilden. Die Burgkapelle bespielt der nung an der Grenze zum Objekthaften auslotet. Künstler Johannes Domenig mit der subversiv gesell- So können Malerei und Skulptur als die Schwerpunk- schaftskritischen Rauminstallation „The Last Support“. te im Museum Moderner Kunst gelten. In beiden zeigt die Entwicklung eine zunehmende konzeptuelle und prozess- Museum Moderner Kunst Kärnten orientierte Auseinandersetzung mit dem Material. Vor al- Burggasse 8 / Domgasse, A-9020 Klagenfurt lem der Skulpturenbegriff der Gegenwart ist geprägt von bis 2. November 2008 einer radikalen Erweiterung der Materialien und durch ein Di-So, Fei 10-18 Uhr, Do bis 20 Uhr Crossover mit anderen Medien wie Fotografie und Video. www.mmkk.at 67 Meina Schellander, RAUM-FIGUR ETA, 1999-2004, Aluminium, Acrylglas, Nylon, 206 x 320 x 160 cm (Foto: Franz Schachinger) Zu sehen im Künstlerhaus Klagenfurt

Nicole Six und Paul Petritsch, Die Innere Grenze, 2008, Fotoserie (Foto: Nicole Six und Paul Petritsch) Zu sehen im Künstlerhaus Klagenfurt

Künstlerhaus Klagenfurt

In den Räumen des Künstlerhauses setzt K08 emotionale Dimensionen sie neu interpretierte. einen Schwerpunkt auf Arbeiten aus den Berei- Daran schließen Werke einer jungen und mitt- chen Objektkunst, Fotografie, Rauminstallati- leren Generation an, deren Arbeiten eng mit ei- on, Film und Projektion. Ausgangspunkt ist das ner medienübergreifenden Strategie zwischen Werk der KünstlerInnen Meina Schellander Objekt, Fotografie und Videokunst verbunden und Inge Vavra, die bereits früh eine Verbin- sind, wie Arbeiten von Anja Manfredi oder dung zwischen Skulptur, Grafik und Fotografie Katarina Schmidl oder die ihre Werke in einer formulierten. direkten Bezugnahme auf den Raum oder das Seit 1990 arbeitet Meina Schellander an der Thema der Ausstellung erarbeiten. So realisier- Serie der Raum-Figuren, die sie nach dem grie- ten Nicole Six und Paul Petritsch das Projekt chischen Alphabet benennt. Diese bestehen wie „Die innere Grenze“, in dem sie die ca. 160 km „RAUM-FIGUR ETA“ zumeist aus mehreren lange Grenze, welche 1920 Thema der Volks- Elementen, in der die Balance zwischen massi- abstimmung in Kärnten war, mit der Kamera ven, schweren Metallteilen und der Leichtigkeit erneut vermessen haben und als Plakatobjekt in transparenter Materialien einen Schwerpunkt der Ausstellung präsentieren. Ebenso realisierte bildet. Wie Sichtweite und Sichtweise einander Ines Doujak für K08 eine neue Rauminstallati- bedingen, untersucht Inge Vavra in den im Rah- on. Aus einer dezidiert feministischen Sichtwei- men von K08 realisierten Arbeiten, die während se, entwickelte sie ein gesellschaftskritisch ori- eines Arbeitsaufenthaltes im Tessin entstanden entiertes Werk im Spannungsfeld künstlerischer sind. Anhand von Zeichnungen, Landkarten, Produktion und zeitgeschichtlicher wie histori- Büchern und eigenen Fotografien erfasste die scher Feldforschung. Die Schnittstelle zwischen Künstlerin Aussichten auf und Einsichten in die Kunst und Wissenschaft bildet den Ausgangs- Landschaft, deren räumliche, zeitliche und punkt der Arbeiten von Herwig Turk und

68 Melitta Moschik. Durch die Übersetzung in ein neu- es Material wird das vertraute Erscheinungsbild des Ge- genstandes abstrahiert und zu einer autonomen Form. Luisa Kasalicky und Manuel Knapp realisierten eine ineinander greifende Rauminstallation für das Künstlerhaus, wie auch die Skulpturen von Roland Kollnitz in einer ortsspezifischen Auseinandersetzung entstanden. Die Beschäftigung mit dem Material ist ihm dabei ebenso wichtig wie das Evozieren einer sinnlichen Erfahrung der zuweilen polierten Oberflächen. So laden seine Objekte zum kurzen Verweilen ein oder werden zu Orten des Anlehnens und Betrachtens innerhalb des Ausstellungskontexts. In der Kleinen Galerie des Künstlerhauses präsentiert K08 den Film „Aqua- rena“ von Josef Dabernig und Isabella Hollauf.

Künstlerhaus Klagenfurt Goetheplatz 1, 9020 Klagenfurt bis 2. November 2008 Di-So 10-18 Uhr www.kunstvereinkaernten.at

Anja Manfredi, Re-Enactment nach Daniel Chodowiecki, 2007, C-Print, 60 cm x 50 cm (Foto: Anja Manfredi), zu sehen im Künstlerhaus Klagenfurt Hubert Lobnig, Die Chromtreppe herabsteigend, 2008, Videoinstallation / Objekt, ca. 210 x 200 x 25 cm Videostill (Foto: Hubert Lobnig) Zu sehen in der Alpen Adria Galerie

Alpen Adria Galerie

Die beiden Ausstellungsräume der Alpen Adria Gale- Wachstum und den Gestus rie wurden Hubert Lobnig und Birgit Knoechl zur Verfü- der Linie bis hin zu einer gung gestellt, die in einem Dialog mit der Architektur abstrakten Formenspra- den Fokus auf eine thematische, historische oder räumli- che. Das Material, das mit che Verortung ihrer Arbeiten legten. Tusche bemalte Papier, wird zum Bildträger ebenso wie Hubert Lobnig bezieht sich in seiner Installation auf zum Motiv selbst. Der Prozess des Ausschneidens, des die Architektur von Adolf Bucher aus den frühen 1970er Cut-Out, transformiert die Linie in ein dreidimensionales Jahren, in der sich Aufbruch und Anlehnung an die in- Papierobjekt, das buchstäblich in den Raum wuchert. ternationale Architektur der Moderne wie auch eine Zu- sammenarbeit zwischen Architektur und Kunst wider- Alpen Adria Galerie spiegeln. In der Videoinstallation „Die Chromtreppe Theaterplatz 3, 9020 Klagenfurt herabsteigend“, wird die Treppe aus dem Foyer des Klagen- bis 2. November 2008 Di-So 10-18 Uhr furter Stadthauses sowie der hohe, quadratische Spiegel www.stadtgalerie.net von Arnulf Komposch in Anlehnung an Marcel Duchamp zum Leitmotiv. Durch die Projektion auf das Glasobjekt bricht sich das Bild in unterschiedlichen Ebenen. Auch die zweite Videoarbeit von Hubert Lobnig mit dem Titel Napoleonstadel – Kärntens Haus „Kärnten nach dem Regen“ bezieht sich auf eine Arbeit der der Architektur klassischen Moderne. (Max Ernst: „L´Europe après la pluie I") Die Arbeit ist eine ironische Auseinandersetzung Neben der Dokumentation regionaler Schwerpunkte mit Nationalismen aber auch ein Versuch, die Folgen ei- etablierte sich Kärntens Haus der Architektur auch als ner auf Events und Oberflächen konzentrierten Boule- Zentrum für einen überregionalen und internationalen vardgesellschaft vorauszuahnen. Austausch der Architekturszene. Diesen Aspekt greift Birgit Knoechl setzt ihre Arbeit in einer Verschrän- die Ausstellung unter dem Titel „archtiekturTRANSFER“ kung von Zeichnung und Objekt in den Raum. Aus- auf. Gezeigt wird eine Auswahl an Projekten internatio- gehend von real existierender Flora artikuliert sie das naler Architekturbüros, die durch ihre Bautätigkeit seit 70 Schauplatz – präsentieren

Napoleonstadel – Kärntens Haus der Architektur: Aus- stellungsansicht (Visualisierung by SHARE architects)

1990 wichtige Landmarks in Kärnten gesetzt haben Werner Berg Museum, Bleiburg sowie komplementär dazu erstmals auch einen Überblick über Kärntner ArchitektInnen, die ihren Das 1968 gegründete Werner Berg Museum in Arbeitsmittelpunkt außerhalb des Landes gefunden Bleiburg widmet sich der Präsentation des maleri- haben. Die Vielzahl an internationalen Einzelprojek- schen und grafischen Schaffens von Werner Berg, der ten dokumentiert die Bedeutung des Transfers avan- zu den wichtigsten Kärntner Malern des 20. Jahrhun- cierter zeitgenössischer Architektur in alle Richtun- derts zählt. Ausgehend von seinen, in den 1950er Jah- gen: von außen nach innen und von einer im Land ren entwickelten reduzierten Formen in Figur, selbst agierenden Architekturszene nach außen. Für Porträt und Landschaft, beschäftigt sich die Aus- die 21 vorgestellten ArchitektInnenteams ha- stellung mit konstruktiven Aspekten der Malerei bis ben SHARE architects eine unkonventionelle, spie- heute. Vor allem für die ältere Generation war der lerische Präsentation gestaltet. Darüber hinaus be- geometrische Stil eine wichtige Phase in ihrem gleitet die Ausstellung als Zusatztool ein grafisch Frühwerk. Dies wird anhand ausgewählter Werkbei- aufbereiteter Einblick („Reality Check“) in die ver- spiele von Wolfgang Hollegha, Hans Bischoffs- schiedenen Strukturen und Arbeitsweisen junger Ar- hausen und Kiki Kogelnik aufgezeigt. Erstmals chitekturbüros im europäischen Raum. wird innerhalb der Kärntner Kunst auch die Konti- nuität konkreter Tendenzen bis hin zu den vielfäl- Napoleonstadel – Kärntens Haus der Architektur tigen Neuinterpretationen durch die KünstlerInnen St. Veiter Ring 10, 9020 Klagenfurt der Gegenwart fortgeführt. Dabei sind u.a. malerische bis 2. November 2008 und skulpturale Werke von Marianne Bähr, Ange- Mo-Do 7-17 Uhr, Fr 7-12 Uhr lika Kaufmann, Manuel Knapp, Edgar Knoop, www.architektur-kaernten.at 71 Gertrud Weiss-Richter, Ohne Titel, 2005, Akryl auf Leinwand, 100 x 150 cm (Foto: Gertrud Weiss-Richter/Ferdinand Neumüller) Zu sehen im Werner Berg Museum

Suse Krawagna, Eric Kressnig, Zorka L-Weiss, Zur Ausstellung erschien im Springer Verlag eine Manfred Mörth, Ferdinand Penker, Ulrich Pliesch- dreibändige Publikation in Deutsch, Slowenisch, Italie- nig, Rudolfine P. Rossmann, Karl Vouk, Gertrud nisch und Englisch. Im Kontext eines kulturhistorischen Weiss-Richter oder Heimo Zobernig in einen span- Hintergrunds werden hier wesentliche künstlerische Ten- nungsreichen Dialog gestellt. denzen beschrieben, Projekte exemplarisch dargestellt und die für Kärnten spezifischen Voraussetzungen einer Werner Berg Museum, Bleiburg kritischen Analyse unterzogen. Über die historische und 10.-Oktober-Platz 4, 9150 Bleiburg kunsthistorische Aufarbeitung hinaus liegt die Qualität bis 2. November 2008 jedoch vor allem auch in den aktuellen Diskursen, ge- Di-So 10-18 Uhr www.berggalerie.at schrieben von einem interdisziplinären Team aus Kunst- historikerInnen, ArchitektInnen, HistorikerInnen, Gale- ristInnen, KuratorInnen und Kunstschaffenden. Museum des Nötscher Kreises Das Museum des Nötscher Kreises, das 2008 sein 10- Katalog: Silvie Aigner (Hg.), K08 :: Emanzipation und Konfrontation. jähriges Bestehen feiert, repräsentiert mit den Malern des Kunst aus Kärnten von 1945 bis heute (Wien 2008) Nötscher Kreises, Anton Kolig, Franz Wiegele, Seba- stian Isepp und Anton Mahringer vier bedeutende Band I: Kunst aus Kärnten von 1945 bis heute Vertreter der modernen Malerei des 20. Jahrhunderts in Mit Beiträgen von Silvie Aigner, Irmgard Bohunovsky-Bärnthaler, Nicola Hirner, Christian Kravagna, Andreas Krisˇtof, Eva Maltrovsky, Österreich. Die Ausstellung K08 setzt diesen Schwer- Hedwig Saxenhuber, Franz Smola, Hemma Schmutz, Florian Steininger, punkt fort und zeigt einen Einblick in die zeitgenössische Elisabeth Voggeneder, Christine Wetzlinger-Grundnig. figurative Malerei. Ausgehend von Franz Grabmayr und Band II: Architektur seit 1945 und Kunst im öffentlichen Raum heute Karl Stark, die zu den wichtigsten Vertretern einer ab- Mit Beiträgen von Friedrich Achleitner, Fritz Breitfuß, Sonja Gasparin, strahierenden Landschaftsmalerei gehören, wird ein gene- Beny Meier, Theresia Hauenfels, Otto Kapfinger, Klaura & Kaden, Eber- rationsübergreifender Bogen zu einer jüngeren Generati- hard Kraigher, Gernot Kulterer, Dietmar Müller, Karin Tschavgova, on gespannt. Diese hat Themen wie Landschaft, Porträt Reinhold Wetschko. oder Genre wieder verstärkt für sich entdeckt und stellt Band III: Slowenisch / Italienisch / Englisch diese in den Mittelpunkt einer zeitgenössischen Neuinterpretation. Gemeinsam ist den KünstlerInnen ne- Ausstellungsprojekt und Publikation werden somit zu ben einer malerischen Bildauffassung auch eine teilweise einem sehr produktiven und stets offenen Handlungs- und biografische Nähe zum Ausstellungsort. Gezeigt werden Diskussionsraum, der den Zeitraum von 1945 bis heute auf Bilder von Alex Amann, Helga Druml, Franz Grab- eine neue Forschungsbasis stellt und erstmals auch Archi- mayr, Guido Katol, Richard Klammer, Alina Kunit- ve für den Leser zugänglich macht, deren weitere Aufar- syna, Markus Orsini-Rosenberg, Karl Stark, Hugo beitung als Desiderate der Kärntner Kunst und Architek- Wulz und eine Objektinstallation im Erker von Johann tur angesehen werden können, um nachhaltig das hier Feilacher. angeschriebene und präsentierte Bild einer Gegenwartskunst in die Zukunft Museum des Nötscher Kreises weiterzuschreiben. Haus Wiegele Nr. 39, 9611 Nötsch im Gailtal bis 2. November 2008 Di-So 10-18 Uhr www.noetscherkreis.at Text: Mag. Silvie Aigner, Kuratorin von K08 K08 :: Emanzipation und Konfrontation – Kunst aus Kärnten von 1945 bis heute Nähere Informationen zu allen Standorten unter: www.k08.at Helga Druml, Bubblegum 2006, Öl auf Leinen, 72 140 x 110 cm (Foto: Helga Druml) Zu sehen im Museum Nötscher Kreis Himmelssteine A. Roth Foto: Rosettennebel, ... von Meteoriten, Kometen undbis Sternschnuppen 29. März 2009 Meteorite aus der Sicht eines Amateurastronomen Do., 23. Oktober 2008, LMK

Vortrag von Mag. Alois Kollmitzer inklusive Führung von Ausstellungskuratorin Dr. Cornelia Bockrath Mythos und Wahrheit: der Stern von Bethlehem Do., 11. Dezember 2008, LMK

Vortrag von Prof. Manfred Posch, Astronomische Vereinigung Kärntens inklusive Führung von Ausstellungskuratorin Dr. Cornelia Bockrath

Führungen je um: 18:00 Uhr Vorträge je um: 19:00 Uhr Kosten: € 6,– / Ermäßigt € 4,– Info und Anmeldung: 050 / 536 30599 oder [email protected] Museumgasse 2, 9021 Klagenfurt www.landesmuseum-ktn.at Eine Kooperation mit der Astronomischen Vereinigung Kärntens (AVK) LANDESMUSEUM KÄRNTEN

73 Bis 11. Jänner 2009 – Ausstellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Mythos Wilderer

Sonia Buchroithner Um Wilderer geht es in diesem Sommer/Herbst im Tiroler Landesmu- seum Ferdinandeum. Das Thema wird hier nicht romantisch verklärt, es wird vielmehr aus verschiedensten Blickwinkeln grenzüberschrei- tend betrachtet. Die Ausstellung wartet mit einem breiten Spektrum von Gemälden und Originaldokumenten über skurrile Jagdwaffen bis hin zu Tierpräparationen auf. Die Schau steht auf einer breiten Basis: Sie zeigt die Wilderei als wesentlichen Bereich der Kultur-, Kunst- und Sozialgeschichte, oft auch aus einem unerwarteten Blickwinkel.

as Konzept der Ausstellung ist, die verschiede- Grenzüberschreitungen nen reichhaltigen und vielfältigen fachlichen Die Ausstellung ist dem im Alpenraum und darüber Bereiche der Tiroler Landesmuseen (wie Kunst, D hinaus beliebten Thema „Wilderer“ gewidmet. Fast Geschichte, Naturwissenschaften, Musik, Volkskunst) in wöchentlich berichten die Medien über Fälle von Wil- einer Ausstellung zu einem interdisziplinären Thema zu- derei. Der Polizei gelingt es immer wieder, Wilderer zu sammenzufassen. Die Präsentation weicht immer wieder stellen, deren logistisches Know-how und technische Aus- von üblichen Schemata ab. Auch hier wird in gewissem rüstung selbst langjährige Profis in Staunen versetzt. Das Sinne „gewildert“. Direktor Dr. Wolfgang Meighörner Wildern ist ein eigenartiges Phänomen. Selbst in unserer zeichnet gemeinsam mit Dr. Gerhard Tarmann von den heutigen Zeit, wo jeder erwachsene Staatsbürger eine Naturwissenschaftlichen Sammlungen für Konzept und Jagdprüfung machen kann und sich dann legal der Jagd Realisierung des faszinierenden Projekts verantwortlich, widmen könnte, scheint für manche Menschen das illega- mit dem das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum eine le Schießen auf Tiere nichts von seinem Reiz verloren Attraktion mit großer Breitenwirkung offeriert. zu haben. Das Ferdinandeum versucht daher, dieses bri- sante Thema, das viele Menschen im Lande bewegt, auf-

74 Schauplatz – präsentieren

August Dieffenbacher: Flucht des Wilderers, 1988, Staatliches Museum Schwerin

75 „Da Wilderei nicht nur ein Thema der Alpen ist, stellt die Ausstellung auch einen Bezug zur internationalen illegalen Jagd und ihrer Bedeutung für die Gefähr- dung von bekannten Tierarten her. ...”

zugreifen. Dabei ist nicht an eine umfas- sende wissenschaftli- che Aufarbeitung des Themas Wilderer ge- dacht, sondern an das Aufzeigen der vielen Facetten, die hier zu berücksichtigen und zu beobachten sind. Wilderei ist eine Form der Grenzüber- heute bedeutende Vogelfang wird gezeigt. Berühmte schreitung. Wie sehr „Grenzen“ in unserem täglichen „Wildererdramen“ kommen in der Ausstellung eben- Leben eine Rolle spielen, ist daher ebenfalls Thema der so vor wie die strenge Gerichtsbarkeit früherer Zeiten. Ausstellung. Sie ist der Versuch, die zahlreichen Aspek- Neben Werken der Kunstgeschichte – z.B. von Kaspar te, die dieses spannende und tief in der Seele der Völker Jele „Die Wildschützen“ (1841), „Die Flucht des Wilde- verankerte Phänomen auszeichnet, zu erspüren und in rers“ von August Dieffenbacher (1888) oder Georg Bild, Text und Positionen der bildenden Kunst darzu- Wachters „Tiroler Wildschütz“ (1839), sowie das Bildnis stellen. Leopold Vöschers „Im hinteren Pitztal“ (1865) – finden sich zahlreiche Werke der zeitgenössischen Kunst, Der Wilderer als „Rebell der Berge“ wird sowohl in etwa Arbeiten von Helmut Christof Degn, Lois He- seiner kulturgeschichtlichen Entwicklung als auch in chenblaikner, Teun Hocks oder Steve Payne (von Studio seiner kontroversiellen Bedeutung beleuchtet. Dabei output London Design Agency). wird nicht nur auf den bekannten „Wildschütz“, den il- legalen Jäger mit Gewehr eingegangen, sondern auch auf Berühmte Wilderer – grausame Wilderei andere Formen der illegalen Jagd (Schlingen, Fallen usw.). Auch der in weiten Teilen des Alpenraumes bis „Berühmte Wilderer“ nehmen einen besonderen Platz ein, etwa Pius Walder oder die Zillertaler Wilderin 76 Schauplatz – präsentieren

Studio Output, London; Design: Steve Payne „the hunter becomes the hunted”, 2005

Begleitbuch zur Ausstellung Museumspädagogische Aktionen Email: [email protected] Zur Ausstellung erscheint ein Buch (175 Seiten, Das museumspädagogische Angebot setzt bei Freier Eintritt für Schulklassen in die Tiroler Lan- ca. 200 Farbabbildungen) zum Preis von EUR dieser Ausstellung auf Kinder und Jugendliche desmuseen! 24,80. Das Buch ist im Museumsshop oder von der 6. bis 13. Schulstufe. Aufmerksam und Kooperation mit den Innsbrucker unter [email protected] kritisch wird aktions- und dialogorientiert der Verkehrsbetrieben zu erwerben. Wilderei nachgegangen. Es kommen u.a. Ele- Herausgeber: Wolfgang Meighörner; Konzeption mente des Improvisationstheaters zum Einsatz, Während der Ausstellungsdauer wird im Rahmen und Umsetzung: Lois Hechenblaikner, Hannes um die Rollen der beteiligten Protagonisten wie der Kooperation der Tiroler Landesmuseen-Be- Senfter und Gerhard Tarmann; mit Textbeiträgen Wilderer, Jäger und Gejagte zu erarbeiten. Die triebsgesellschaft mit den Innsbrucker Verkehrs- von Roland Girtler, Sebastian Obermayer, Bern- facettenreiche Ausstellung bietet Anknüpfungs- betrieben (IVB) ein Linienbus mit dem Sujet der hard Kathan, Marc Cleriot und Helmut Christof punkte für verschiedene Unterrichtsfächer: Ge- Ausstellung durch Innsbruck fahren, um die ge- Degn. schichte und Sozialkunde, Geografie, Biologie, meinsame Aktion „Sie können ja auch jemanden Bildnerische Erziehung, Psychologie und Ethik. mitnehmen … Mit einem IVB-Wochen-, Monats- Informationen: oder Zeitticket zu zweit in die Tiroler Landesmu- Angelika Schafferer, T +43/512/59489 -111, seen … und nur einer zahlt“ zu bewerben.

„Flottenschlagstaude“ Elisabeth Lackner aus Ginz- Dass Wilderei durchaus auch Tierarten ge- ling, die als treffsichere Schützin auf diese Weise fährden kann, wird unter anderem am Bei- ihre Kinderschar ernährte. Ein anderer Wilderer hat spiel des Alpensteinbocks erklärt, der über Jahr- sich stolz mit Selbstauslöser samt Beute fotografiert. hunderte nicht nur wegen seiner Trophäen, sondern Waffen und beschlagnahmtes Beutegut veranschau- auch wegen seiner in der Volksmedizin und im lichen das fragwürdige „Handwerk“. Fern aller ro- Volksglauben bekannten „Heilwirkung“ gejagt und mantischen Verklärung, wie sie etwa noch in Mozarts dadurch fast zum Aussterben gebracht wurde. Da „Papageno“, in Webers „Freischütz“ oder in August Wilderei nicht nur ein Thema der Alpen ist, stellt die Dieffenbachers großem Gemälde „Flucht des Wilde- Ausstellung auch einen Bezug zur internationalen il- rers“ anklingt, dokumentieren Originalfotos und legalen Jagd und ihrer Bedeutung für die Gefährdung Filme, etwa der Bert-Breit-Film „Wildererleben“ von bekannten Tierarten her. Zu allen diesen The- von 1978, in dramatischen Szenen das „Suchtver- menbereichen werden plakative Beispiele gezeigt. halten“. Schockierend auch die Bilder grausamen in- ternationalen Wilderertums, dem Elefanten, Nashör- Auf der Pirsch durch das Museum ner und andere Wildtiere, die wegen ihrer kostbaren Felle gejagt werden, qualvoll zum Opfer fallen. Die Räumlichkeiten der Ausstellung wur- Die Ausstellung berührt die verschiedensten Le- den in einen Wald verwandelt, der Besucher bensbereiche, den psychologischen des Jagdtriebs und begibt sich sozusagen auf eine Pirsch durchs der Jagdleidenschaft, ebenso den historischen und Museum. In der Schau sollen die Besucher in einer strafrechtlichen, der von der Todesstrafe bis zum Frei- Gesamtrauminstallation auf zwei Ausstellungsebe- spruch reicht und mit Urkunden vom „Urfehdebrief“ nen mit einer pfiffigen und überraschenden Inszenie- oder dem „Sachsenspiegel“ fesselnd belegt ist. Sie zeigt rung aktiv bzw. interaktiv mit „Aha“-Effekten neu- rund 100 Tierpräparate, die in einem künstlichen gierig gemacht und in das vielschichtige und sehr „Wald“ ihr Ambiente finden, eine Beobachtungsstati- differenziert zu betrachtende Thema eingeführt wer- on, wo der Besucher mit Fernglas auf die Pirsch gehen den. kann, ein Wilderer-Auto, eine Trophäenwand, an der Die Präsentation des Ausstellungsthemas entzieht die Tiere oft kopfüber hängen sowie Felle, die zu sich dem üblichen Kanon einer musealen Darstel- berühren auch ein haptisches Erlebnis vermittelt. lung. „Es geht neben der klassischen Faktenvermitt- 77 Fotos: Frischauf-Bild, Innsbruck

lung auch um das Erfahren von Emotionen, von Verhal- Text: Dr. Sonia Buchroithner, Öffentlichkeitsarbeit, ten wie Jagdfieber, Revierverhalten, Hierarchien, Selbst- Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H. darstellung, Naturerlebnis – menschlichen Höhen und Fotos: Stefan Heim/Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft Tiefen eben.“ (Wolfgang Meighörner im Vorwort zum m.b.H.; Frischauf-Bild, Innsbruck Ausstellungsbuch). Es wird versucht, das Phänomen „Wil- dern“ aus verschiedenen Blickwinkeln nachvollziehbar zu WILDERER machen. bis 11. Jänner 2009, Di-So 9-18 Uhr Die gezeigten Objekte stammen aus den eigenen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen und von zahlrei- Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum chen privaten und öffentlichen Leihgebern. Unter ande- Museumstraße 15, 6020 Innsbruck rem gelang es den Organisatoren, viele besonders interes- www.tiroler-landesmuseen.at sante Schaustücke aus den reichhaltigen Zoll- und Polizeilagern, in denen staatlich konfiszierte, illegale Objekte aufbewahrt werden, für die Ausstellung als Leih- gaben zu beschaffen. 78 HOFKIRCHE · UNIVERSITÄTSSTRASSE 2 · 6020 INNSBRUCK T +43/512/59489-510 · F -520 · [email protected] www.hofkirche.at · www.tiroler-landesmuseen.at

Montag-Samstag 9–17 Uhr Lunedi–Sabato · Mondays–Saturdays · Lundi–Samedi Sonn- und Feiertage 12.30–17 Uhr HOFKIRCHE Domenica e Festivi · Sundays and Holidays · Dimanche et Jours Feriés Juli / August –17.30 Uhr Luglio / Agosto · July / August · Juillet / Août

79 JOURNAL JOURNAL / TIPPS

Museum Stein Im neunten Himmel ist eine Raumin- tionale Kremser Atelierprogramm nach Neueröffnung stallation, deren Medienkörper die Be - Stein führt, wird mit den Fotografien sucher umfängt und sie als Performer Riberos die innere Realität des Ortes Die Kunstmeile Krems ist seit 27. von Bild-, Klang- und Erfahrungs- erkundet. September 2008 um einen Ausstel - welten ihren eigenen virtuellen Reflexi - lungsort reicher – das Museum Stein ons raum erschaffen lässt. Raum 3: Fotografien und im ehemaligen Minoritenkloster ver- Sie bewegen sich durch eine hyperme- historische Postkarten aus Stein vollständigt gemeinsam mit dem forum diale Welt, deren Architektur und Wohnzimmer, Badezimmer, ein langer frohner, dem Ernst Krenek Forum Klang raum nicht statisch, sondern in Flur mit einem grauen Läufer, ein Herr - und dem Klangraum Minoritenkirche Bewegung sind. Aus dieser syntheti - gottswinkel über einer Sitzgruppe: Ele- den Minoritenkomplex als neues Kun- schen Landschaft ergeben sich zeit- mente normaler, völlig unspektakulärer st zentrum. Das Museum Stein sieht lose Fragestellungen zu Zentrum und Interieurs und Wohnungen, weit ent- sich als ortsbezogenes Museum, doch Peripherie, kultureller Einbindung oder fernt vom Look in einem Wohn- oder nicht im klassischen Sinn. Es setzt sich Aus grenzung, zum Subjekt zwischen Designmagazin, bilden die Motive der mit dem Gegensatz Großstadt-Peri- Identität, Konformität und Wandel. Fotografien aus Stein. Trotzdem sticht phe rie auseinander und präsentiert Zeit, Raum und Schwerkraft lösen sich sofort die Andersartigkeit der Räume sich als künstlerische Installation mit auf und erweitern den individuellen ins Auge; es sind historische Räume Bezug auf die Geschichte und die Erfahrungs horizont. aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert, Menschen der Stadt. In vier Räumen in denen noch heute gelebt und gear- findet das Mu se um unterschiedliche Raum 2: Zeitgenössische beitet wird. Eine Jacke hängt über Zugänge zu Stein und dem Wirken Fotografie – Laura Ribero einer Sessellehne, ein Kind sitzt auf der seiner Bewohner. Die kolumbianische Künstlerin Laura Couch, ein altes Telefon hängt an der Ribero, geboren 1978, war in den Wand, eine Frau kehrt den Hof. Es sind Raum 1: Im neunten Himmel Jahren 2005 und 2006 Stipendiatin von diese voyeuristischen Einblicke, die Interaktive Rauminszenierung AIR artist-in-residence Krems. Auf den Fotografien von Joerg Burger, Her- von Sylvia Eckermann und Gerald ihren Streifzügen durch Stein ent- tha Hurnaus und Wolfgang Thaler das Nest ler, Komposition: Peter Szely standen mehr als 40 Detailfotografien gewisse Etwas geben. Die Lebensgeschichte des Jesuiten von historischen Gebäuden mit uner- Dem gegenüber stehen historische An dreas Koffler aus Stein, der als warteten Einsichten. Riberos Foto- Postkarten aus dem Archiv Ernst Kalt, Missionar am Hof des letzten Ming- grafie ist eine Mischung aus zwei As- die das Bild von Stein, das für die Kaisers wirkte, steht exemplarisch für pekten: Einerseits geht es ihr um eine „Außenwelt“ bestimmt war, zeigen. Sie den aufgeklärten und respektvollen dokumentarische Perspektive – stets stammen aus dem späten 19. und dem Dialog zwischen Europa und China im will sie zeigen, was tatsächlich da ist –, frühen 20. Jahrhundert. Wichtige Mo - 17. Jahrhundert. Wechselseitige Inspi- andererseits erweitert sie die reine tive sind touristische Ziele, wie etwa ration und ein Lebensgefühl im Span- Dokumentation ins Geheimnisvolle und der Pas sauer Hof oder die zahlreichen nungsfeld von Wissenschaft, Religion Interpretative. Schon in ihrer Diplom - Steiner Kirchen, außerdem Bauwerke und Philosophie bereicherten Kunst, arbeit dokumentierte Ribero akribisch des öffentlichen Interesses, wie die Denken und Wissen beider Kulturen. verschiedene Wohnviertel Barcelonas Justizanstalt Stein, die ehemalige Ta - Im neunten Himmel übersetzt histori - und legte den Fokus auf die Architektur bak fabrik – heute beherbergt sie die sche Aufzeichnungen und Illustrati- der Stadt, in der sie sich heimisch Kunsthalle Krems – oder die Mautener onen in eine virtuelle Reise durch faszi - fühlte. Stellvertretend für die vielen Brücke. Diese war ein besonders be- nierende audiovisuelle Impressio nen. Kunstschaffenden, die das interna- liebtes Motiv, das die Wichtigkeit der Stadt Stein hervorhob, war sie doch über Jahrhunderte die einzige Donau - brücke zwischen Linz und Wien.

Raum 4: Filmpräsentation Ansichten von Stein, Lieblingsplätze von Bewohnern, historische Kostbar- keiten – eine filmische Aufarbeitung des historischen Stadtkerns von Stein.

Museum Stein Minoritenplatz 4 A-3504 Krems-Stein tgl. 11-17 Uhr Eintritt frei T +43/ 2732/ 90 80 10 www.kunsthalle.at

80 Sylvia Eckermann & Gerald Nestler (© 2008), Im neunten Himmel, Standbild der interaktiven Applikation Hirsche weltweit Der Elch, der derzeit größte lebende „Trughirsch“ (© LMJ, N.Lackner) Vom Elch bis zum Pudu

bis 1. Februar 2009 Jagdmuseum Schloss Stainz

Das Jagdmuseum Schloss Stainz zeigt seit September 2006 Jagdkultur in all ihren Facetten. Mehr als 44.000 Besu- cherinnen und Besucher haben sich seit der Eröffnung dem Faszi nosum Jagd gewidmet, davon viele Familien, Jägerinnen und Jäger, aber auch sol - che, die die Jagd selbst nicht ausüben. Bis 1. Februar 2009 ist die Sonder- ausstellung Hirsche weltweit. Vom Elch bis zum Pudu zu sehen.

Vom größten lebenden Hirsch, dem Elch, über den Riesenhirsch, bis hin zum kleinsten Stirnwaffenträger, dem Pudu – die Ausstellung zeigt mehr als 50 Hirscharten. Dabei versteht sie sich stel lung sind unter anderem ein Ba- Wildbiologie nicht als Trophäenschau, sondern be- rockhirschkopf aus der Lamberg`schen Die Sonderausstellung zeigt, dass die leuchtet auch die kulturgeschicht li che Geweihsammlung, die Rehtrophäen, Säugetierfamilie der Cervidae sehr um- Bedeutung der paarhufigen Wie der- sowie die dazugehörigen und erstmals fangreich ist. Sie umfasst nach neu- käuer. präsentierten Aquarellbücher aus der esten Untersuchungen drei Unterfami - Sprechen wir heute über Hirsche, gibt Mitte des 19. Jahrhunderts. lien, 19 Gattungen und über 50 Arten, es unterschiedlichste Zugänge zu die- In der Wirtschaft des 21. Jahrhunderts wobei hier die Unterarten noch nicht sem Thema. In der Jagdwissenschaft hat man das Motiv des Hirsches neu mitgezählt werden. Dazu gehören etwa spricht man von Stirnwaffen, von entdeckt und ihn zum Symbol für Na - der Elch (Alces alces), mit einer Schul - Geweihzyklus und wildökologischer türlichkeit, Naturverbundenheit, Stärke terhöhe bis zu 230 cm, der Größ te in Raumplanung, von Verdünnungs zo- und Zeitgeist gemacht. Man findet un- der Hirschfamilie. Dieser heute noch nen, rotwildfreien Zonen und von Wild- zählige Gegenstände mit Hirsch oder wie ein „Riesenhirsch“ anmutende bret. Aus der Sicht der Jagdwirtschaft Geweih, seien es Garderobenhaken Trughirsch (Capreolinae) ist zeitweilig geht es um Jagdreviere, Pächter, Füt - oder Salzstreuer. Immer aber verbin- auch im nördlichen Wald viertel anzu - terungen, Trophäen, um die Auslage, den wir damit den Rothirsch, er ist in treffen, ein Grenzgänger aus der die Endenanzahl und auch um interna- unserem Kulturraum eine der am emo- Tschechischen Republik. Der am häu- tionale Bewertungspunkte und Prä - tio nalsten diskutierten Schalenwildart. figsten in Österreich vorkommende mierungen. Aus der Sicht der Forst - Trughirsch, das europäische Reh (C. wirtschaft diskutiert man über die Pfennigstücke aus dem 13 Jh. (© LMJ, Numismatik) capreolus), wird ebenso in vielen Fa - Winter- und Sommerschälung, über cetten gezeigt wie sein Verwandter, Habitate, Verbissschäden sowie über nämlich das deutlich größere sibirische Abschusspläne. Reh (C. pygargus). Auch die Muntiaks (Muntiacinae) aus Südostasien mit Kulturgeschichte einer Widerristhöhe von knapp 60 In der Jagdkultur spricht man vom Zentimetern, die Spießhirsche (Maza- Hubertushirsch, vom Hirschhornknopf, mae) aus Mittel und Südamerika und von Geweihmöbeln, von verzierten die geweihlosen chinesischen Wasser- Griffschalen bei Jagdmessern, von der rehe (Hydropotes inermis) werden in Ofenkachel mit dem springenden die Großwildart Hirsche eingereiht. Zur Hirsch, vom Hirschfänger und von der Unterfamilie „echte Hirsche“ (Cervinae) so genannten Weidgerechtigkeit. Man gehört „unser“ Rothirsch (Cervus ela- bestaunt Keramiken, Gläser und auch phus) ebenso wie der europäische historische Münzen, wie zum Beispiel Damhirsch (Dama dama), dessen be- Pfennigstücke aus dem 13. Jahrhun- vorzu gter Lebensraum offener Laub- dert (aus Oberzeiring oder Graz stam- und Mischwald mit starkem Unter- mend; s. Foto rechts). wuchs ist. Bemerkenswerte Objekte in der Aus - 81 Der größte jemals lebende Hirsch der Rothirsch, links Abwurfstangenserie aus dem Triebental (© LMJ, N.Lackner) Hubert Schorn Gattung Megaceros hatte eine Geweih - „...I did it MY WAY...“ auslage von bis zu 3,5 Metern. Dieser Riesenhirsch, der auch auf dem Gebiet Der sechzigste Geburtstag von Hubert der heutigen Steiermark gelebt hat, ist Schorn ist passender Anlass, die ganze Susanvor ca. 11.000 Hiller. Jahren ausgestorben – – vonPiezo-Pigment-Druck einem tief pazifistischen von einem Foto Grund der - ein vollständig erhaltenes Skelett fin- Banditingedanken Rose Dunn, getragene gerahmt, – 4Bandbrei Milchkännchente des denOutlaw Sie in der CowgirlSonderausstellung Schaffensin Kuh-Form des (eine Ausnahme absichtlichkönners zerbrochen), Hu - andHirsche Other weltweit. Works bert Schornschwarz zuund zeigen. weiß gefleckt, „POP hölzernes Art“ im Wandbord (©Foto: David Brandt, Courtesy bis 17. August 2008 besten Sinn des Wortes bietet die BAWAGInternational FOUNDATION Schau im Stadtmuseum, in der sich Ein Großteil der gezeigten Trophä en alle Idole und Lichtgestalten der künst- Diestammt BAWAG aus FOUNDATION der europaweit freut einzig sich- lerischen Welt von Hubert Schorn ein bisartigen 17. AugustSammlung 2008 Sallacdie erste aus Ausdem- Stelldichein geben. Erst mals sind aber stellungNationalen von SusanLandwirtschaftsmuseum Hiller in Österre- auch die zeitkritischen Malereien des ichderzeigen Republik zu können.Tschechien, Die dieAusstel im Jahre lung Künstlers zu entdecken, in denen Out1910law erstmals Cowgirl in and Wien Other zu sehen Works war. wird In plakativ Missstände unserer Zeit aufge- beiden freiemneu gestalteten Eintritt im SonderFoundaaus tions stel -- griffen werden. Als Kind der „Pop- quartierlungsräumen zu sehen im Jagdmuseumsein. Schloss Generation“ hat Schorn zu sei nem Stainz werden nicht nur die Trophäen eigenen kraftvollen und farbintensiven Seitpräsentiert, mehr als sondern dreißig Jahrenauch Ölgemälde erforscht Hirsche weltweit. Stil gefunden, der in den Arbeiten der Susanund Grafiken, Hiller visuelle Wildtiere Phänomene in Lebensgröße, die Vom Elch bis zum Pudu Stadtmuseums-Ausstellung eindrucks- rationalund jagdkundlich nicht erklärt relevante werden könnenAlltags- bis 1. Februar 2009 voll zur Schau gestellt undgegenstände. von unserer DieGesellschaft wissenschaftliche daher als werden kann. Aberglaube,Aufarbeitung Einbildung der wildbiologischen oder Halluzina As- - Jagdmuseum Schloss Stainz tionpekte abgewertet erfolgte inwerden. Zusammenarbeit Für Hiller sind mit daherSchlossplatz die Grundlage 1 ihrer Arbeit, die weggenommen,Hubert Schorn die solchedem MitteleuropäischenErfahrungen aber unverzicht-Institut für dasA-8510 kollektive Stainz Unterbewusste imag- heute„...I did aktueller it MY WAY...“ denn je barerWildtier Teil öko jederlogie, Kultur,Wien-Brno-Nitra. da sie vom Er- iniertApril undbis Oktober dabei um das Unheimliche sind.bis 26. Oktober 2008 Begehrengänzt werden und die vonTrophäen den vonÄngsten Feder- kreist.Di-So Das9-17 Okkulte, Uhr die Geister und die einerzeich nungenGesellschaft der Berlinererzählen. Grafikerin Träume TräumeNovember sind bis dabei März die Subjekte. Mit DasStadtmuseum Unheimliche St.Pölten als undMari anne andere Merz. Ausnahmezustände des diesemDi-So 9-16 künstlerischen Uhr Ansatz hat wichtigerPrandtauerstr. Begriff 2 ver- Bewusstseins, in denen das Visuelle HillerT +43/ vor 3463/ drei 2772-0 Jahrzehnten künst- schiedenerA-3100 St. PöltenDiskurse in mit dem VisionärenKarlheinz verschmilzt, Wirnsberger bilden [email protected] Vorgangsweisen vor- Philosophie,www.stadtmuseum-stpoelten.at Literatur, Film, Architektur,

Hirsche weltweit Vom Elch bis zum Pudu

verlängert bis 1. Februar 2009 www.museum-joanneum.at

82 Schweres Erbe Linz Nibelungenbrücke, um 1943 (© Walter Frentz Collection, Berlin) Leonding und Linz Heimat von Adolf Hitler

Das Stadtmuseum Leonding im Turm 9 und die OÖ. Landesmuseen (in Ko- operation mit Linz 2009 Kulturhaupt- stadt Europas) haben das Gedenkjahr 1938 zum Anlass genommen, um neue Facetten aus dem dunkelsten Kapitel der Geschichte aufzuzeigen.

Spurensuche Leonding 1898–1938–2008 bis 19. April 2009 Turm 9 – Stadtmuseum Leonding

Leonding begibt sich auf „Spuren- suche“, die in das Jahr 1898 zurück- Im Nationalsozialismus wurde die da - Wenn auch nur wenige der geplanten führt: In diesem Jahr kauft sich die Fa- malige Hauptstadt des Reichsgaus NS-Projekte realisiert worden sind, milie Alois Hitler ein Haus in Leonding. Ober do nau von einer Kleinstadt zu haben wir bis heute in Linz und Ober - Die Konsequenzen daraus sind seit einer Industriestadt und wollte das öster reich doch ein dichtes Erbe an 1938 spürbar. Zunächst sind es va. die wohlgefällige Auge des Führers auf Relikten jener Zeit – sowohl auf men- Ausnahmeregelungen, insbesondere sich ruhend wissen. Als „Heimatgau taler als auch faktischer Ebene. An - die Tatsache, dass Leonding nicht der des Führers“ vermeinte man, das Ima - hand ausgewählter Spuren sollen diese „Führerstadt“ Linz eingemeindet wird. ge vom „provinziellen“ Linz und Ober - Relikte sichtbar gemacht werden. Der Ort avanciert gleichzeitig zum be- österreich zu überwinden und erhoffte liebten Tourismusziel. Die damit ver- sich einen Bedeutungszuwachs. Dem- Schlossmuseum Linz bundenen Umstände, aber auch der ent sprechend intensiv zeigt sich die Tummelplatz 10 Umgang mit dem ungeliebten Erbe, der Selbstpräsentation des Gaus als „Hei - A-4010 Linz sich in den Nachkriegsjahren zwangs- matgau“ auch und vor allem im kultur- www.schlossmuseum.at läufig ergibt, werden in der Ausstellung politischen Kontext. Den Hoffnungen Politische Skulptur im Stadtmuseum Leonding und in der des Gaus entsprachen die realen Zu- Barlach/Kasper/Thorak/Wotruba begleitenden Publikation thematisiert. wen dungen seitens des „Führers“ und des NS-Staates kaum. Die kulturpoliti- bis 16. November 2008 Turm 9 – Stadtmuseum Leonding schen Pläne für Linz sahen zwar zahl- Landesgalerie Linz Daffingerstraße 55 reiche kulturelle Neugründungen (u.a. A-4060 Leonding Museum, Oper) vor, es kamen aller- Die Ausstellung „Politische Skulptur“ www.leonding.at dings keine dieser Planungen zur der Landesgalerie Linz zeigt Arbeiten Umsetzung. Als kulturelles Zentrum von Ernst Barlach, Ludwig Kasper, „Kulturhauptstadt des Führers“ des Reiches war überdies München Josef Thorak und Fritz Wotruba. Sie Kunst und Nationalsozialismus in ausersehen. Auch Hitlers persönliches bearbeitet dabei die Frage, wie das Linz und Oberösterreich Interesse an Linz bestand vielfach nur jeweilige Werk der einzelnen Bildhauer bis 22. März 2009 in Phantasien, die um den „Heimat- in den unterschiedlichen politischen Schlossmuseum Linz stadtmythos“ kreisten, kaum in realer und gesellschaftlichen Systemen vor Förderung. und nach 1945 funktioniert hat. 2009 ist Linz Kulturhauptstadt Europas. Die NS-Kunstdoktrin, die rassistischen Landesgalerie Linz Nicht zum ersten Mal steht Linz im und ideologischen Kriterien der NS- Museumstraße 14 Brennpunkt europäischer Kulturpolitik. Kulturpolitik, führten in Linz/Oberöster- reich unter den ansässigen Künstler- A-4020 Linz innen und Künstlern kaum – und vor www.landesgalerie.at allem weniger als anderswo – zu Brüchen in Werk und Biographie. Die Publikationen: „Moderne“ war in Oberösterreich B. Kirchmayr (Hg.), „Kulturhauptstadt schon vor 1938 kaum vertreten, eben- des Führers“ – Kunst und National so - so wenig jüdische Künstlerinnen und zialismus in Linz und Oberösterreich, Künst ler. Bis auf wenige Ausnahmen, (Linz 2008), EUR 34 die selbstverständlich dokumentiert M. Hochleitner (Red.), Politische werden, gab es keine Schreib-, Mal- Skulptur – Barlach/Kasper/Thorak/ oder Aufführungsverbote. Es lässt sich Wotruba (Linz 2008), EUR 19 somit ein überaus hoher Grad an Konti nuität sowohl zur Zeit vor 1938 Beide Kataloge zusammen: EUR 49 als auch zur Zeit nach 1945 im Bereich der Künstlerschaft aber auch im T +43/ 732/ 67 42 56 -178, F -160 Bereich der Kulturpolitik konstatieren. [email protected] Modell vom Linzer Schloss und Umgebung (© Archiv der Stadt Linz) 83 JOURNAL / KURZ & BÜNDIG

suchen die Fotografien von Andreas PLACES OF WORSHIP Duscha. Er hat dazu Flughäfen in Ame- Buchtipp Andreas Duscha: Interreligiöse rika, Asien und Europa besucht. Als HERITAGE LEARNING MATTERS. Gebetsräume auf Flughäfen zweiter Teil dieser Untersuchung er- Museums and Universal Heritage scheint im Metroverlag Wien eine Pub- bis 16. November 2008 li kation, in der fünf AutorInnen diesem Dieser Band dokumentiert die Er geb - Österreichsches Museum für Phänomen mit wissenschaftlichen Pro - nisse und Beiträge der ICOM/CECA- Volkskunde bebohrungen eine weitere Inter pre tati- Konferenz 2007 (Wien) ansprechend onsebene hinzufügen. und umfassend. ICOM/CECA ist das Interreligiöse Gebetsräume auf Flughä - Fachkomitee für Museums- und Kultur- fen sind Räume, die für Gläubige aller Parallel zur Ausstellung im Volkskunde- pädagogik und Museumskommuni- Konfessionen zur Verrichtung ihrer re- museum sind Andreas Duschas Arbei - kation im Internationalen Museumsrat ligiösen Praktiken, aber auch für Kon - ten bis 2. November 2008 auch auf der ICOM (http://icom.museum/). fes sionslose offenstehen. Sie stellen, Manifesta 7 zu sehen. gerade vor dem Hintergrund der welt - Museen gelten im Allgemeinen als weiten religiösen Spannungen, ein Andreas Duscha vertrauenswürdige und sichere Orte für sym pto matisches Phänomen für un- PLACES OF WORSHIP. Interreligiöse das Erkunden von Ideen und als ein- sere globalisierte Gegenwart dar. Ist es Gebetsräume auf Flughäfen flussreiche Partner in der Weitergabe möglich, dass sich gerade am Hochsi - bis 16. November 2008 von öffentlichen Erzählungen und cherheitszentrum (spätestens seit 9/11) Wissen. Dennoch spielen Museen im Flughafen, die Utopie des interreligiö - Österreichisches Museum für Leben vieler Menschen überhaupt sen Dialogs umsetzten lässt? Wie kann Volkskunde keine Rolle. Andere wiederum halten es sein, dass es „Räume der Stille“ Gartenpalais Schönborn Museen für ausschließend, sehr aka- gibt, die völlig aus dem hektischen Be - Laudongasse 15-19 demisch, langweilig und irrelevant. wegungsstrom des Durchgangsor tes A-1080 Wien Flughafen herausgenommen sind? Wie Di-So 10-17 Uhr Museen betreiben und verantworten die Ästhetik dieser quasi neutralen T +43/ 1/ 406 89 05 die Konstruktion‚unserer‘ und ‚anderer‘ spirituellen Orte funktioniert, unter- www.volkskundemuseum.at Welten gemeinsam mit ihren jeweiligen

Andreas Duscha

Interreligiöse Gebetsräume auf Flughäfen 17.09.2008 – 16.11.2008 Di – So 10 – 17 Uhr Österreichisches Museum für Volkskunde Laudongasse 15 –19 1080 Wien www.volkskundemuseum.at

84 Trägerorgani sati - HERITAGE onen. Das bear - Buchtipp „Schönsein ist wichtig“ LEARNING MATTERS beit ba re (Kultur-) Kärntner Museumsschätze 2008 Alfredo Barsuglia: Museums and Universal Heritage Erbe ist in den The Importance of Being Beautiful Sammlun gen ma- Gehen Sie auf Entdeckungsreise mit teriell aus gedrückt, der Kärntner Museums-Broschüre! bis 2. November 2008 aber auch in Spra - Gironcoli Museum chen, Bezieh un gen Kärnten bietet eine Vielzahl an interes- und Denkwei sen. santen Museen, die durch die ausge- Ein leerer Raum. Wie können die prägte Sammelleidenschaft der Kärnt - Eine Szene nach dem vielfäl tigen Mö g - ner in Verbindung mit großer Offenheit Fest. Die Gäste haben gegenüber Kunst und Kultur reich ge - den Schau platz bereits ver- CECA‘07 lichkei ten und die Bedeu tung von füllte Schatzkammern beschert. Be - lassen. An der Decke eine Discokugel. Ler nen mit dem Kulturerbe überzeu- son dere Kostbarkeiten und viel Wis- Der Geruch der eben noch herrschen- gend dar ge stellt werden, für die Ent - sens wertes sind zu bestaunen. den Ausgelassenheit erfüllt den Raum. scheidungs träger in den Museen und In der Mitte des Raumes ein verlorener außerhalb, für die Politiker, die Medien 102 Kärntner Museen werden in der Damen schuh. Wem gehört er? Wer hat und die breite Bevölkerung? vom Kulturreferenten der Kärntner Lan- ihn verloren? Warum wurde er ver- desregierung, Landeshauptmann Jörg loren? Und warum hier? Was ist Welche Konzepte, welche institutio - Haider in Auftrag gegebenen Broschü - passiert? Die Szenerie erinnert an das nellen und gesellschaftlichen Struktu - re „Kärntner Museumsschätze 2008“ Märchen Aschenputtel aus der Samm- ren tragen dazu bei, um diese Pro - präsentiert. Darin finden Sie alle wichti- lung der Gebrüder Grimm, in dem fort- zesse demokratisch, verantwortlich gen Informationen zu den Kärntner an nach der Besitzerin des Schuhs und solidarisch zu gestalten? Bietet Museen (Bilder, Beschreibung, Ein- gefahndet wird. Sitzt die rechte Braut die Besucherforschung Resultate und trittspreise, Öffnungszeiten, Anreise noch daheim? ‚Er folgsfaktoren' an, Ergebnisse, die etc.), die eine Fülle an Auswahl bieten: Alfredo Barsuglia stellt in seiner Instal - ‚best practice' versprechen? Wie kön- Kulturgeschichte, Naturwissenschaft, lation die Frage nach der Dauer - nen empirische Forschung, Fach- Literatur, Musik, Volkskultur, Zeitge- haftigkeit von Glamour und Starkult. wissen, Ausbildungsangebote und in- schi chte, Trachten, Archäologie, Berg - Welche sind die Mechanismen für die terdisziplinärer Diskurs wirksam bau, Tierwelt, Botanik, Ausgrabun gen, Akzeptanz von Schönheit? Er spielt mit eingesetzt werden für eine tatsächlich religiöse Kunst, Sternkunde, alte Fahr- den Stilelementen des Märchens eben- gesell schaft lich integrierte Nutzung der zeuge, bäuerliches Leben und Hand - so wie mit erotischen Anspielungen Museen als produktive, entwicklung- werk, Wachsfiguren, Tropfstein höhlen und Seitenblicken in die Welt des sorientierte Lernorte? usw. Showbiz. Nichts ist sicher. Außer: Schönsein ist wichtig. Schönsein mit Der ICOM/CECA'07-Konferenzband Sie können diese umfangreiche Bro- Ablaufdatum. bringt mehr als 50 Beiträge aus aller schüre bei der Kärntner Landesre- Der junge aufstrebende Künstler Al- Welt, die sich mit diesen Themen aus- gierung kostenlos anfordern: fredo Barsuglia, der vielen durch sei ne einandersetzen. Aufsätze von bekann- T +43/ 50/ 536 -53000 Portraits von Mädchen und Jungen, ten MuseologInnen, Praxisberichte [email protected] welche mit Produkten aus der Zahn- und Fallbeispiele aus der Arbeit der www.kulturchannel.at hygiene ausgestattet sind, bekannt ist, Museen spiegeln den aktuellen For- hinterfragt mit seiner Ausstellung im schungsstand und die gängige Praxis 2008 Gironcoli Museum nicht nur gängige und laden zur Teilnahme an der lau - Schönheitsideale, sondern auch die fenden Diskussion ein. Stabilität unserer Grundbedürfnisse. Das Buch bietet fundierte Behandlung Kärntner Wie Bruno Gironcoli, der in seinen und Analyse dieser unterschiedlichen Skulpturen Gegenstände des alltägli - Themen des Museumslernens und der Museumsschätze chen Lebens wie Schaufel oder Besen Museums- und Kulturvermittlung, ver - einarbeitet, beschäftigt sich Alfredo knüpft Wissen um internationale und Barsuglia in seinen Zeichnungen und lokale Theorie und Praxis und ermög- Malereien immer wieder mit einem licht somit infor mierte und zukunftsori- ganz banalen Akt: dem ritualisierten entierte Diskurse. Akt der Mundhygiene. Kann Zähne- putzen Kunst sein? Schönsein ist Hadwig Kraeutler (Hg.), HERITAGE wichtig. Zähneputzen auch. LEARNING MATTERS. Museums and Universal Heritage (Wien 2008) Alfredo Barsuglia: The Importance of Englisch, broschiert, ca. 350 Seiten, Being Beautiful ca. 50 s/w Abbildungen bis 2. November 2008 ISBN 978-3-85160-131-2 EUR 38 Gironcoli Museum im Tier- und Naturpark Schloss Herberstein Schlebrügge.Editor, Wien Alle Kärntner Museen Buchberg 1 [email protected] auf einen Blick A-8222 St. Johann bei Herberstein www.schlebruegge.com Eine Initiative von Kulturreferent LH Dr. Jörg Haider www.gironcoli-museum.com 85 JOURNAL / TERMINE

3. Europäischer Monat Regionalmuseen benen Wort sein? Fragen wie diese wurden in der Literatur immer wieder der Fotografie & Bibliotheken diskutiert. Museumsleute befassen Wien & sechs Partnerstädte als Begegnungsort mit MigrantInnen sich hingegen kaum mit ihnen, son- dern scheinen eher an Seminaren und November 2008 (Eröffnung: 30. Okt.) 9. November 2008 Handbüchern interessiert, die über zu Wien, 100 Ausstellungen an 72 ver- Stadt Baden, Rollettmuseum beachtende sprachliche Regeln oder schiedenen Orten klare Informationsgliederung infor - KulturKontakt startet ein mieren. Im November steht Wien zum dritten Kulturvermittlungsprojekt mit Migrant- Mal ganz im Zeichen der Fotografie. Innen im südlichen Niederösterreich. Grund genug, sich dieser Fra gen Die dritte Auflage des größten Foto - Ziel der Tagung ist es, Anregungen für anzunehmen, zumal sich auch die grafiefestivals zur Förderung der eu- die Zu sammenarbeit mit MigrantInnen Vorzeichen, unter denen Museums- ropäischen Foto-Szene präsentiert zu geben und ein Forum für den fach- und Ausstellungstexte zu diskutieren alleine in Wien 100 Ausstellungen an lichen Austausch über Kulturvermit- sind, in den letzten Jahren verändert 72 verschiedenen Orten. Zeitgleich tlungs arbeit mit bisher wenig repräsen- haben. So wird der Objekt-Diskurs von finden in den Partnerstädten Berlin, tierten Zielgruppen zu bieten. neuen Impulsen belebt, Gestaltung und Bratislava und Paris Fotofestivals statt, Design erscheinen nicht nur anders, Information & Anmeldung: die gemeinsam mit Luxemburg, Mos- sie haben sich als Bedeutungsträger Begrenzte TeilnehmerInnenzahl, kau und Rom am „Europäischen emanzipiert. Der fachwissenschaftliche Anmeldung erforderlich! Monat der Foto grafie“ beteiligt sind. Blick auf das Museum als Institution ist KulturKontakt Austria, Mag. Eva Kolm kritischer geworden und den Publi - T +43/ 1/ 523 87 65 -34, F -20 Den Auftakt in Wien macht die Gemein- kumsbedürfnissen wird mit neuen [email protected] schaftsausstellung MUTATIONS II am Konzepten mehr Bedeutung einge- www.kulturkontakt.or.at 30. Oktober 2008, um 19 Uhr im Muse- räumt. um auf Abruf (MUSA), Felder straße 6-8, 1010 Wien. Die Frage, was diese Entwick lungen Ehrenamt und Freiwilligkeit für die Text-Qualität und -Quan tität be- Der Monat der Fotografie in Wien Steirischer Museumstag 2008 deuten, wurde noch nicht ernsthaft for- schafft einen losen Rahmen für muliert. An dieser Stelle setzen wir an. Fotoausstellungen und -präsentatio- 14./15. November 2008 nen an verschiedensten Orten zu MuseumHartberg Kosten für Workshop (inkl. Unterlagen; verschiedensten Themen. Das Festival exkl. Anreise & Unterkunft): € 140/100 wird von der Kulturabteilung der Stadt Information & Anmeldung: 10% Ermäßigung für Mitglieder des Wien maßgeblich gefördert. MUSIS Museumsbundes Österreich Strauchergasse 16 Information: A-8020 Graz Information & Anmeldung: www.monatderfotografie.at T&F +43/ 316/ 73 86 05 Museumsakademie Joanneum www.europeanmonthofphotography.eu [email protected] F +43/ 316/ 8017 9808 www.musis.at [email protected] www.museumsakademie-joanneum.at Kulturelles Erbe & Und wer kümmert sich Neue Technologien Museumsgestaltung eigentlich um den Text? Archäologie und Computer 7. OÖ. Museumstag 2008 Beiträge zu einem fehlenden 3.–5. November 2008 Diskurs 22./23. November 2008 Wien, Rathaus lebensspuren.museum & 28./29. November 2008 Stadtmuseen Wels Bereits zum 13. mal findet in Wien die Graz, Museumsakademie Joanneum internationale Tagung „Kulturelles Erbe Information & Anmeldung: und Neue Technologien“ statt. In sechs Workshop in Kooperation mit der FH Verbund OÖ. Museen Workshops werden neue Ansätze und Joanneum Graz I Studiengang Welser Straße 20 Möglichkeiten vorgestellt und disku- Ausstellungs- und Museumsdesign A-4060 Leonding/Austria tiert. Objekt oder Text: Was hat Vorrang in T +43/ 732/ 68 26 16 Information & Anmeldung: der Konstruktion von Bedeutung? Was F +43/ 732/ 68 26 15 Museen der Stadt Wien – Stadt- sind Objekte von sich aus und inwie- [email protected] archäologie, Mag. Wolfgang Börner weit bedarf es ihrer sprachlichen Ver - www.ooemuseumsverbund.at [email protected] mittlung? Wie können sich Gestal tung www.stadtarchaeologie.at und Text ergänzen, wann Insze nierun - gen sinnvolle Alternative zum geschrie - 86 NODEM 08 Museum and Change Museen und Tourismus International conference International conference Internationale Bodenseekonferenz 2009 Experiences in Natural 17.–19. Februar 2009 and Cultural Heritage Prague, CZ 17.–21. Juni 2009 Pantheon of the Lindau (Bodensee) 3.–5. December 2008 National Museum Reykjavik, University of Im kommenden Jahr wird die tradi- Iceland Prag (© St. Traxler) ...after three years the tionelle, im Rhythmus von drei Jahren Czech Asso ciation of Muse ums stattfindende gemeinsame Tagung der NODEM (Nordic Digital Excellence in and Galleries in cooperation with other ICOM Nationalkomitees von Deutsch- Museums) is a professional forum for entities decided to organize the third land, Österreich und der Schweiz wie - exchanging knowledge and establish- year of the international conference der in Lindau veranstaltet. Das Thema ing collaboration between museums, called „The Museum and Change III.“ der Tagung lautet wie beim Inter natio - research institutions, galleries, science Its previous years (2002, 2005) tried to nalen Musuemstag am 17. Mai 2009 and discovery centres, cultural/natural answer many questions concerning „Museen und Tourismus“. heritage sites and similar organisa- the activities of museums and every- tions. day museum practice.The starting Information: point of our meeting 2009 should be ICOM Österreich The location of the NODEM 08 confer- the spectrum of issues, which were not Mag. Heimo Kaindl ence, Reykjavik, the capital city of discussed in previous conferences or Diözesanmuseum Graz Iceland, helps to set the background which were dealt with only marginally. Mariahilferplatz 3 for this year’s theme: Experiences in A-8020 Graz Natural and Cultural Heritage. Iceland The conference will be divided into five T +43/ 316/ 713994 is well known for its long tradition in theme blocks: [email protected] natural/cultural heritage communica- I. Construction, Innovation, www.icom-oesterreich.at tion in both digital and non-digital Reconstruction forms. That makes Iceland an interest- II. Expositions, Exhibitions, ing catalyst for thinking about alterna- Presentations Museen : Identitäten tive ways that digital excellence can III. Marketing, Public Relations, 21. Österreichischer Museumstag support experiences rather than to Lobbing in Non-profit Sphere merely support information. IV.Economy and Culture 14.–17. Oktober 2009 V. Digitalization and Protection of Linz, Schlossmuseum The conference will invite several key- Movable Cultural Heritage note speakers as well as calling for paper and project presentations. The 2009: Linz ist Kulturhauptsstadt Euro - Officical language: Czech and Slovak / pas, und mit dem Ausbau des Ars conference will also include work- English (simultaneous interpreting) shops, an exhibition of outstanding Elec tronica Centers (AEC) und des Linzer Schloss museums werden zwei projects, digital solutions, and other Information & Anmeldung: features related to the theme of the wichti ge kulturelle Mittelpunkte der Czech Association of Museum and Stadt weiter aufgewertet. Aus diesem conference, an awards ceremony and Galleries, Jindrišská 901/5, 2nd stair- visits to exhibitions. Grund findet der 21. Österreichische way, CZ-11000 Prague 1 – New Town Museums tag in Linz statt und widmet T +42/ 0224 210 037-9 NODEM 08 invites submissions of pa- sich dem Spannungsfeld Museen : F +42/ 0224 210 047 pers, project presentations and exhibi- Identitäten (Arbeitstitel). [email protected] tion proposals from museum and exhi- www.cz-museums.cz bition designers, museum experts, Information: researchers, curators, social scientists, Museumsbund Österreich interaction designers, media produ - Welserstraße 20 cers, artists, ICT developers and engi- Museen und Tourismus A-4060 Leonding neers or anyone else who has an inter- Internationaler Museumstag 2009 T +43/ 732/ 67 42 56 -182 est in the field. [email protected] 17. Mai 2009 www.museumsbund.at Official language: English Bereits seit 1977 wird alljährlich im Mai Bauliche Erweiterung des AEC weltweit der Internatio nale Museums - (© Ars Electronica Futurelab) Information und Anmeldung: tag begangen. ICOM definiert jeweils Margrét Guðmundsdóttir (coordinator) ein Thema und alle Museen sind einge- Centre for Research in the Humanities laden, sich im Rahmen von Veranstal - University of Iceland tungen und Sonderaktionen zu beteili- T +354 525 4462 gen. Das Thema 2009: „Museen und [email protected] Tourismus“ (vgl. Bodenseekonferenz) www.nodem.eu Information: http://icom.museum/imdact_2002.html

87 MUSEEN & AUSSTELLUNGEMUSEEN & AUSSTELLUNGEN N Lisztmuseum 10. Mai bis 26. Oktober BURGENLAND Franz-Liszt-Platz 1 Mai, Juni, September, Oktober Diözesanmuseum Eisenstadt A-7321 Raiding Mi-So 10-18 Uhr Joseph-Haydn-Gasse 31 Palmsonntag bis 31. Oktober Juli, August A-7000 Eisenstadt tgl. 9-12 & 13-17 Uhr Mi-So 10-18 Uhr Mai bis Oktober T +43/ 2619 7472 T +43/ 664 622 1164 Mi-Sa 10-13 & 14-17 Uhr www.lisztverein.at www.bunkermuseum.at So, Fei 13-17 Uhr T +43/ 2682/ 777 -235 oder muba – museum für baukultur Diözesanmuseum Klagenfurt +43/ 2682/629 -432 Hauptstraße 58 Lidmanskygasse 10/3 www.martinus.at A-7343 Neutal A-9020 Klagenfurt Sa, So, Fei 14-17 Uhr 1. Mai bis 14. Juni Europäisches Hundemuseum und nach Vereinbarung tgl. 10-12 Uhr A-7444 Kloster Marienberg T +43/ 2618/ 2414 -0 15. Juni bis 14. Sep Mai bis Oktober oder mittels Ruftaste beim Eingang tgl. 10-12 & 15-17 Uhr Do-So 14-17 Uhr www.muba-neutal.at 15. September bis 15. Oktober T +43/ 2611/ 3248 oder 2204 tgl. 10-12 Uhr www.cislethanien.at/hundemuseum.htm Österreichisches Jüdisches www.kath-kirche-kaernten.at Museum Freilichtmuseum Ensemble Unterbergstraße 6 Eboardmuseum Gerersdorf A-7000 Eisenstadt Florian Groeger Strasse 20 A-7542 Gerersdorf 66 Di-So 10-17 Uhr A-9020 Klagenfurt April bis Anfang November T +43/ 2682/ 651 45 T +43/ 699 1914 4180 Mo-Fr 9-17 Uhr www.ojm.at T +43/ 699 1914 4180 Sa, So, Fei 10-18 Uhr www.ebordmuseum.com Juni-August Do bis 20 Uhr Schloss Esterházy T +43/ 3328/ 322 55 oder 322 72 A-7000 Eisenstadt Gailtaler Heimatmuseum, www.freilichtmuseum-gerersdorf.at 1. April bis 11. November Sammlung Georg Essl bis 19. Oktober 2008 Mo-So 9-18 Uhr Schloss Möderndorf Friedensreich Hundertwasser. 12. November bis 31. März Möderndorf 1 Das druckgrafische Werk Mo-Fr 9-17 Uhr A-9620 Hermagor www.schloss-esterhazy.at Mai bis Oktober Haydn-Haus Eisenstadt Di-Fr 10-17 Uhr Joseph Haydn-Gasse 19 & 21 Uhrenstube Aschau Juli bis August A-7000 Eisenstadt Aschau 49 Di-So 10-17 Uhr 3. April bis 11. November A-7432 Oberschützen www.karnische-museen.at Mo-So 9-17 Uhr Mai bis Ende September Juli, Aug. bis 18 Uhr nach tel. Vereinbarung Kunstverein Kärnten T +43/ 2682/ 719 -3000 T +43/ 1/ 350 50 13 oder Künstlerhaus Klagenfurt www.haydnhaus.at +43/ 3353/ 66 20 oder 71 85 Ort Goetheplatz 1 bis 11. November 2008 www.uhrenstube-aschau.at A-9020 Klagenfurt Zwischen Klassik und Romantik – Di-So 10-18 Uhr Der Komponist Johann Nepomuk www.kunstvereinkaernten.at Hummel (1778-1837) KÄRNTEN bis 2. November 2008 K08 :: Emanzipation und Landesmuseum Burgenland 1. Kärntner Handwerksmuseum Konfrontation (www.k08.at) Museumgasse 1-5 A-9805 Baldramsdorf/Unterhaus A-7000 Eisenstadt 1. Juni bis 30. September [KUNSTWERK] KRASTAL Di-Sa 9-17 Uhr, So, Fei 10-17 Uhr tgl. 10-17 Uhr Krastalerstraße 24 T +43/ 2682/ 600 -1209 Mai & Oktober nach Vereinbarung A-9541 Einöde bei Villach www.landesmuseum-burgenland.at T +43/ 4762/ 7140 Do-So 14-19 Uhr www.baldramsdorf.at/museum bis 11. November 2008 T +43/ 4248/ 3666 Die Bernsteinstraße. Evolution www.krastal.com Bunkermuseum Wurzenpass einer Handelsroute Bundesstraße B 109 A-9601 Arnoldstein 88 Landesmuseum Kärnten Museum der Marktgemeinde Juli & August tgl. 9-18 Uhr www.landesmuseum-ktn.at Arnoldstein www.museum-st.veit.at N Klosterweg 2 Landesmuseum Kärnten A-9601 Arnoldstein Napoleonstadl – Kärntens „Rudolfinum“, Museumgasse 2 Mai, Juni, September, Oktober Haus der Architektur A-9021 Klagenfurt nach tel. Voranmeldung St. Veiter Ring 10 Di-Fr 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr Juli, August Mo-Fr 13-19 Uhr A-9020 Klagenfurt Sa, So, Fei 10-17 Uhr und nach tel. Voranmeldung bis 2. November 2008 T +43/ 50/ 536 305 52 T +43/ 4255/ 2260 -14 K08 :: Emanzipation und bis 16. November 2008 Sonderausstellung 2008 Konfrontation (www.k08.at) Schmetterlinge – ganz schön Zoll und Grenze(n) flatterhaft Robert-Musil-Literatur-Museum bis 29. März 2009 Museum der Stadt Villach Bahnhofstrasse 50 Himmelssteine ... von Meteoriten, Widmanngasse 38 A-9020 Klagenfurt Kometen und Sternschnuppen A-9500 Villach T +43/ 463/ 501 429 Themenausstellung bis 2009 30. April bis 31. Oktober www.musilmuseum.at Reineke Fuchs – Schlau im Bau Mo-Sa. 10-16.30 Uhr T +43/ 4242/ 205 3500 Schloss Albeck Archäologischer Park www.villach.at/museum A-9571 Sirnitz Magdalensberg Sonderausstellung 2008: Mi-So, Fei 10-21 Uhr A-9064 Pischeldorf Knotenpunkt – Villach und T +43/ 4279/ 303 1. Mai bis 15. Oktober die Eisenbahn www.schloss-albeck.at tgl. 9-19 Uhr T +43/ 4224/ 2255 Museum des Nötscher Kreises Schau-Kraftwerk Forstsee Kelag Haus Wiegele Ort Saag 15 Kärntner Botanikzentrum (KBZ) A-9611 Nötsch im Gailtal 39 A-9220 Techelsberg mit Landesherbar und Mi-So, Fei 15-19 Uhr Mai, Juni, Sep. Di-So 10-18 Uhr Botanischem Garten Gruppenanmeldung jederzeit Juli, August tgl. 10-18 Uhr Prof.-Dr.-Kahler-Platz 1 www.noetscherkreis.at www.kelag.at/schaukraftwerk A-9020 Klagenfurt bis 2. November 2008 Mai bis September K08 :: Emanzipation und Stadtmuseum Völkermarkt tgl. 9-18 Uhr Konfrontation (www.k08.at) Faschinggasse 1 Oktober bis April A-9100 Völkermarkt Mo-Do 9-16 Uhr Museum für Volkskultur 2. Mai bis 31. Okt T +43/ 463/ 502 715 Schloss Porcia Di-Fr 10-13 & 14-16 Uhr A-9800 Spittal/Drau Sa 9-12 Uhr Römermuseum Teurnia 15. Mai bis 31. Oktober Feiertags geschlossen St. Peter in Holz 1a tgl. 9-18 Uhr www.kulturdreieck-suedkaernten.at A-9811 Lendorf 1. November bis 14. Mai 1. Mai bis 15. Oktober Mo-Do 13-16 Uhr Museum Stift Griffen mit Peter- Di-So 9-17 Uhr T +43/ 4762/ 2890 Handke-Literaturdokumentation T +43/ 4762/ 338 07 www.museum-spittal.com Stift Griffen Nr. 1 A-9112 Griffen Wappensaal im Landhaus Museum Moderner tgl. Di-So 9-19 Uhr A-9020 Klagenfurt Kunst Kärnten www.kulturdreieck-suedkaernten.at Landhaushof Burggasse 8/ Domgasse 1. April bis 31. Oktober A-9020 Klagenfurt Stiftsmuseum St. Paul/Lavanttal tgl. 9-17 Uhr Di-So 10-18 Uhr, Do bis 20 Uhr Benediktinerstift St. Paul T +43/ 50/ 536 -30 552 T +43/ 50/ 536 305 42 Hauptstraße 1 www.mmkk.at A-9470 St. Paul im Lavanttal tgl. 9-17 Uhr Landwirtschaftsmuseum bis 2. November 2008 Schloss Ehrental T +43/ 4357/ 20 19 -22 K08 :: Emanzipation und www.stift-stpaul.at Ehrentaler Straße 119 Konfrontation (www.k08.at) A-9020 Klagenfurt Juni bis August Werner Berg Museum Museum St. Veit 10. Oktober-Platz So-Fr 10-18 Uhr Hauptplatz 29 September bis Oktober A-9150 Bleiburg A-9300 St. Veit Di 14-17 Uhr So-Fr 10-16 Uhr 1. April bis 31. Oktober www.landwirtschaftsmuseum.at Mi-So, Fei 10-13 & 14-17 Uhr tgl. 9-12 & 14-18 Uhr T +43/ 4235/ 2110 -27 oder -13 89 www.berggalerie.at A-2000 Stockerau bis 9. Dezember 2008 bis 2. November 2008 So, Fei 9-11 Uhr KünstlerInnen der Artothek: René K08 :: Emanzipation und T +43/ 2266/ 63 588 oder 65 188 Herar – Liquid Land – Liquid life Konfrontation (www.k08.at) www.stockerau.gv.at Sonderausstellung 2008 Factory – Kunsthalle Krems Unbekannte Schätze. Die Bilder Steiner Landstraße 3 NIEDERÖSTERREICH unserer Stadt A-3504 Krems tgl. 10-18 Uhr Archäologischer Park Diözesanmuseum St. Pölten T +43/ 2732/ 90 80 10 -40 Carnuntum Domplatz 1 www.factory.kunsthalle.at Hauptstraße 3 A-3100 St. Pölten bis 15. Februar 2009 A-2404 Petronell-Carnuntum T +43/ 2742/ 324 -331 Teresa Margolles – Anstelle Freilichtmuseum & Amphitheater www.dz-museum.at der Tatsachen 21. März bis 14. Nov. tgl. 9-17 Uhr bis 31. Oktober 2008 Museum Carnuntinum Im Zeichen des Glaubens. St. Forum Frohner 21. März bis 14. November Pöltner Zunft- und Vereinsfahnen Minoritenplatz 4 Mo 12-17 Uhr, Di-So 10-17 Uhr A-3504 Krems 15. Nov. bis 18. Dez. & 20. Jan. bis Egon Schiele Museum tgl. 11-17 Uhr 20. März Sa & So 11-17 Uhr Donaulände 28 T +43/ 2732/ 908010 -19 T +43/ 2163/ 3377 -0 A-3430 Tulln an der Donau www.forum-frohner.at www.carnuntum.co.at 1. April bis 1. November bis 15. Februar 2009 Di-So Fei 10-12 & 13-17 Uhr „Ein Vehikel irgendwo“ Joseph Asparn/Zaya – Museum für T +43/ 2272/ 645 70 Beuys – die Multiples Urge schichte des Landes NÖ www.tulln.at Franz Hamplplatz 1 Karikaturmuseum Krems A-2151 Asparn/Zaya IDEA Haus Schrems Steiner Landstraße 3a 1. April bis 30. November Mühlgasse 7 A-3504 Krems Di-So 9-17 Uhr A-3943 Schrems tgl. 10-18 Uhr www.urgeschichte.com Mo-Sa 9.30-12 & 14-18 Uhr T +43/ 2732/ 90 80 20 bis 30. November 2008 Juni bis September www.karikaturmuseum.at Heiligtümer der Druiden – So, Fei 10-17 Uhr bis 8. Februar 2009 Opfer & Rituale bei den Kelten www.idea-design.at Erotik in der Karikatur bis 22. März 2009 Barockschlössl Mistelbach Kulturfabrik Hainburg Michael Pammesberger. Museumgasse 4 Hauptstraße 3 Immer ist irgendwas! A-2130 Mistelbach A-2404 Petronell-Carnuntum Sa & So 14-18 Uhr T +43/ 2163/ 3377 -0 Kunsthalle Krems Mi 9-12 Uhr www.kulturfabrik-hainburg.at Franz-Zeller-Platz 3 A-3500 Krems Benedict Randhartinger Museum Klangturm St. Pölten tgl. 10-17 Uhr Hauptplatz 1 Kulturbezirk 1 T +43/ 2732/ 90 80 10 A-3244 Ruprechtshofen A-3109 St.Pölten www.kunsthalle.at Mai-Oktober 24. April bis 2. November 2008 bis 15. Februar 2009 So, Fei 14-17 Uhr Di-So Fei 9-17 Uhr Duane Hanson. Scupltures und nach tel. Vereinbarung T +43/ 2742/ 90 80 50 of the American Dream T +43/ 2756/ 2506 oder 2388 oder www.klangturm.at bis 15. Februar 2009 +43/ 676 930 2555 bis 2. November 2008 Peder Balke. Ein Pionier www.randhartinger.at musik:macht:medien der Moderne Bezirksheimatmuseum Lilienfeld Kunstmeile Krems bis 15. Februar 2009 mit Zdarsky-Skimuseum www.kunstmeile.cc Go NYC. Nin Brudermann – Rainer & Zdarsky-Archiv Ganahl – Mathias Kessler Babenbergerstraße 3 Artothek bis 1. März 2009 A-3180 Lilienfeld Steiner Landstraße 3 Joseph Beuys. Schamane Do, Sa, So 16-18 Uhr A-3500 Krems T +43/ 2762/ 524 78 Di-So 14-18 Uhr Museum Stein www.zdarsky-ski-museum.at T +43/ 2732/ 908 022 -60 Minoritenplatz 4 www.artothek.cc A-3504 Krems-Stein Bezirksmuseum Stockerau tgl. 11-17 Uhr Belvederegasse 3 T +43/ 2732/ 90 80 10 90 www.kunsthalle.at Museum Alte Textilfabrik T +43/ 2572/ 207 19 Österreichischen Filmgalerie In der Brühl 13 www.mzmistelbach.at Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30 A-3970 Weitra bis 8. Dezember 2008 A-3500 Krems Mai bis Oktober Wein/4 – Landsleute Mo-Fr 14-18.30 Uhr, Di-So 10-12 & 14-17 Uhr Sa, So, Fei 11-18.30 Uhr sowie an Adventwochenenden Hermann Nitsch Museum T +43/ 2732/ 90 80 00 http://members.aon.at/textilmuseum bis 11. Jänner 2009 www.filmgalerie.at Gigantisch Rot: 20. Malaktion Museum Kierling bis 26. Oktober 2008 Wiener Secession 1987 Kino im Kopf. Träume, Triebe Hauptstraße 114 A-3412 Kierling/Klosterneuburg und Täter im Film Museum Vösendorf Fr 18-20 Uhr, So 10-12 Uhr Schlossplatz 1 T +43/ 2243/ 838 82 Landesmuseum Niederösterreich A-2331 Vösendorf http://members.a1.net/museum.kierling Franz-Schubert-Platz 5 Sa 14-17 Uhr A-3109 St.Pölten bis Anfang 2009 Gruppenführungen jederzeit Di-So, Fei 10-18 Uhr Prof. Edmund Rothansl nach Anmeldung T +43/ 2742/ 90 80 90 -100 (1876–1937) T +43/ 1/ 699 03 -11 www.landesmuseum.net www.voesendorf.at Museum Mödling bis 15. Februar 2009 bis 20. Dezember 2008 www.museum.moedling.at.tf Mammut, Mensch & Co – Das awarische Gräberfeld Die Steinzeit in der Eiszeit von Vösendorf bis 23. August 2009 Museum im Thonetschlössl Josef Deutsch-Platz 2 Jäger und Gejagte. NÖ DOK für Moderne Kunst A-2340 Mödling Landeskundliche Kostbarkeiten Karmeliterhof, Prandtauerstraße 2 Mo-Mi 9-13 Uhr A-3100 St. Pölten Do 17-20 Uhr Schloss Di-Sa 10-17 Uhr So, Fei 13-17 Uhr Wilfersdorf www.noedok.at T +43/ 2236/ 241 59 Hauptstraße 1 www.kunstnet.at/noedok A-2193 Wilfersdorf Volkskundemuseum 1. April bis 1. November Rollettmuseum Baden Klostergasse 16 Di-So 10-16 Uhr Weikersdorferplatz 1 A-2340 Mödling in Winterpause nach Vereinbarung A-2500 Baden Do 17-20 Uhr www.liechtenstein-schloss- Mo Mi-So 15-18 Uhr So, Fei 13-17 Uhr wilfersdorf.at Gruppen nach Vereinbarung und nach Vereinbarung T+43/ 2252/ 482 55 Mährisch-Schlesisches Beethoven-Gedenkstätte Heimatmuseum Römermuseum Tulln Hauptstraße 79 (Hafnerhaus) Schießstattgasse 2, Rostockvilla Marc-Aurel-Park 1b A-2340 Mödling A-3400 Klosterneuburg A-3430 Tulln an der Donau T +43/ 2236/ 241 59 Di 10-16 Uhr 1. April bis 1. November Sa 14-17 Uhr Museum Petronell-Carnuntum Di-So 10-12 & 13-17 Uhr So, Fei 10-13 Uhr Auxiliarkastell, Hauptstraße 78 T +43/ 2272/ 659 22 A-2404 Petronell-Carnuntum www.tulln.at Michelstettner Schule Anfang Mai bis Ende Oktober Niederösterreichisches Schulmuseum Sa/So/Fei 10-17 Uhr Sammlung Essl A-2151 Michelstetten 8 Gruppen und Schulklassen auch An der Donau-Au 1 Di-So 9-17 Uhr wochentags nach Vereinbarung: A-3400 Klosterneuburg T +43/ 2525/ 640 37 +43/ 1/ 718 84 48 oder tgl. 10-19 Uhr, Mi bis 21 Uhr www.michelstettnerschule.at +43/ 699 1012 1911 T +43/ 2243/ 370 50 77 www.sammlung-essl.at Mödlinger Stadtverkehrsmuseum Tamussinostraße 3 Museum Retz im Bürgerspital bis 26. Oktober 2008 A-2340 Mödling Znaimerstraße 7 overlapping voices – Israeli So- & Fei 10-12 Uhr A-2070 Retz and Palestinian Artists und gegen Voranmeldung www.retz.at bis 11. Jänner 2009 T +43/ 2236/ 463 75 Neue Einblicke in die Museumszentrum Mistelbach bis 26. Oktober 2008 Sammlungsbestände Waldstraße 44-46 Electrisch in die Zukunft. bis 1. Februar 2009 A-2130 Mistelbach an der Zaya Elektrische Bahnen Europas zu Muntean / Rosenblum. Between Di-So 10-18 Werner von Siemens’ Lebzeiten what was and what might be 91 Schloss Schallaburg Waldbauernmuseum Gutenstein und nach Vereinbarung A-3382 Schallaburg 1 Alte Hofmühle T +43/ 7258/ 48 88 Mo-Fr 9-17 Uhr A-2770 Gutenstein www.forumhall.at Sa, So, Fei 9-18 Uhr 1. Mai bis Mitte Oktober T +43/ 2754/ 63 17 Sa 14-17 Uhr Freilichtmuseum Keltendorf www.schallaburg.at So, Fei 10-12 & 14-17 Uhr Mitterkirchen bis 19. Oktober 2008 Juli und August Lehen Indianer – Ureinwohner zusätzlich Mo-Fr 14-17 Uhr A-4343 Mitterkirchen Nordamerikas www.waldbauernmuseum.at 15. April bis 31. Oktober täglich 9-17 Uhr Schnaps-Glas-Museum WEINSTADTmuseum Krems www.mitterkirchen.at/musindex.htm Echsenbach A-3500 Krems Kirchenberg 4 3. März bis 23. November 2008 Freilichtmuseum Sumerauerhof A-3903 Echsenbach Di-So 10-18 Uhr Samesleiten 15 www.schnapsglasmuseum. T +43/ 2732/ 801 -567, -571, -572 A-4490 St. Florian echsenbach.gv.at www.weinstadtmuseum.at 29. April bis 31. Oktober Di-So 10-12 & 13-17 Uhr Stadtmuseum Klosterneuburg T +43/ 7224/ 8031 Kardinal-Piffl-Platz 8 OBERÖSTERREICH www.sumerauerhof.at A-3400 Klosterneuburg bis 30.Oktober 2008 Sa 14-18 Uhr AEC – Ars Electronica Center Schmuckstücke – einst und heute So, Fei 10-18 Uhr Hauptstraße 2 T +43/ 2243/ 444 -299 bzw. 293 A-4040 Linz Galerie der Stadt Wels www.klosterneuburg.at/stadtmuseum Mi & Do 9-17 Uhr, Fr 9-21 Uhr Pollheimer Straße 17 Sa & So 10-18 Uhr A-4600 Wels Stadtmuseum St. Pölten T +43/ 732/ 7272 -0 Di-Fr 10-12 & 14-18 Uhr Prandtauerstraße 2 www.aec.at So, Fei 10-16 Uhr A-3109 St.Pölten T +43/ 7242/ 207 030 21 Mi-So 10-17 Uhr. Alpineum www.galeriederstadtwels.at T +43/ 2742/ 333 -2643 Hinterstoder 38 www.stadtmuseum-stpoelten.at A-4573 Hinterstoder Handarbeitsmuseum Traunkirchen bis 26. Oktober 2008 Mai bis Oktober ehem. Klosergebäude Hubert Schorn „...I did it MY WAY...“ Di-So 9-17 Uhr Klosterplatz 2 Weihnachten bis Ostern A-4801 Traunkirchen Galerie im Rathaus St. Pölten Di-Fr 14-17 Uhr Mai bis Oktober Rathausplatz 1 www.alpineum.at Mi, Sa, So 14-16 Uhr A-3100 St. Pölten Juli, August zu den Amtsstunden des Anton-Bruckner-Gedenkstätte tgl. 14-16 Uhr Magistrats 7.30-16 Uhr Augustinerstraße 3 Gruppenanmeldung jederzeit T +43/ 2742/ 333 -203 A-4052 Ansfelden 1. April bis 31. Oktober bis 6. November 2008 Heimathaus St. Georgen/Gusen Mi 14-17 Uhr, So 10-12 & 14-17 Uhr 150 Jahre Eisenbahn in St. Pölten Färbergasse 2 T +43/ 7229/ 871 28 oder 823 76 A-4222 St. Georgen/Gusen Stiftsmuseum Klosterneuburg So 10-17 Uhr Evangelisches Museum Stiftsplatz 1 und nach Vereinbarung Oberösterreich A-3400 Klosterneuburg +43/ 7237/ 22 550 oder 3946 Rutzenmoos 21 Mai bis November www.gusen.org A-4845 Rutzenmoos Di-So 10-17 Uhr 15. März bis 30. Oktober T +43/ 2243/ 411 -0 Heimathaus-Stadtmuseum Perg Do-So 10-12 & 14-18 Uhr www.stift-klosterneuburg.at Stifterstraße 1 und nach Vereinbarung A-4320 Perg bis 21. November 2008 T +43/ 7672/ 26 878 Sa, So 14-17 Uhr Das Stift von A bis Z www.evang.at/museum-ooe Freilichtanlage nach Vereinbarung T +43/ 7262/ 535 35 Zeitbrücke – Museum Forum Hall www.perg.at Kollergasse 155 Handwerk- und Heimatmuseum A-3571 Gars am Kamp Eduard Bach Straße 4 Heimatmuseum Schwarzenberg T +43/ 2985/ 2249 A-4540 Bad Hall Schwarzenberg 113 www.zeitbruecke.at 1. April bis 31. Oktober A-4164 Schwarzenberg am So-Do 14-18 Uhr Böhmerwald 92 nach Vereinbarung Lern- und Gedenkort Museum der Stadt Bad Ischl T +43/ 7280/ 357 oder 306 Schloss Hartheim Esplanade 10 www.oberoesterreich.at/ Schlossstraße 1 A-4820 Bad Ischl schwarzenberg A-4072 Alkoven Di, Do-So 10-17 Uhr Mo & Fr 9-15 Uhr Mi 14-19 Uhr Kammerhof Museen Gmunden Di-Do 9-16 Uhr Mo geschlossen, außer Juli, Kammerhofgasse 8 So 10-17 Uhr August und an Feiertagen A-4810 Gmunden www.schloss-hartheim.at T +43/ 6132/ 301 -14 oder 254 76 21. April bis 2. November 2008 www.stadtmuseum.at Di-So 10-18 Uhr Lignorama bis 30. Oktober 2008 3. November bis 31. Dez. 2008 Holz- und Werkzeugmuseum Augenschmaus & Gaumenfreuden Di-So 10-17 Uhr Mühlgasse 92 „Sisi und ihre Gäste“ T +43/ 7612/ 794 -420 A-4752 Riedau www.museen.gmunden.at Fr-So 10-17 Uhr Museum Hallstatt und nach tel. Vereinbarung Seestrasse 56 Kubin-Haus Zwickledt T +43/ 7764/ 6644 A-4830 Hallstatt Zwickledt 7 www.lignorama.com November bis März A-4783 Wernstein am Inn Di-So 11-15 Uhr 26. März bis 31. Oktober Lorcher Basilika April Di-Do 10-12 & 14-17 Uhr Lauriacumstraße 4 tgl. 10-16 Uhr Fr 9-12 & 17-19 Uhr A-4470 Enns Mai bis September Sa, So, Fei 14-17 Uhr 1. April bis 15. Oktober tgl. 10-18 Uhr T +43/ 7713/ 6603 Mo-Fr 9-11.30 & 14.30-16.30 Uhr Oktober www.landesmuseum.at und nach tel. Vereinbarung tgl. 10-16 Uhr bis 31. Oktober 2008 T +43/ 7223/ 822 37 oder 84010 www.museum-hallstatt.at Ernst Barlach – Druckgrafik www.stlaurenz.com Museum Innviertler Künstlervereinigung MAERZ Mühlviertler Schlossmuseum Volkskundehaus Eisenbahngasse 20 Freistadt Kirchenplatz 13 A-4020 Linz Schlosshof 2 A-4910 Ried im Innkreis Di-Fr 15-18 Uhr A-4240 Freistadt Di-Fr 9-12 & 14-17 Uhr Sa 13-16 Uhr Mo-Fr 9-12 & 14-17 Uhr Sa 14-17 Uhr T +43/ 732/ 771 786 Sa, So, Fei 14-17 Uhr und nach Vereinbarung www.maerz.at T +43/ 7942/ 722 74 T +43/ 7752/ 901 -301 oder -302 bis 26. Oktober 2008 www.ried-innkreis.at/museum Lebensspuren.Museum Welt der Frau –1930 bis 29. November 2008 Pollheimer Straße 4 bis 26. Oktober 2008 Johann Baptist Wengler – A-4600 Wels „allerlei Steine und Erddinge“ von Cowboys und Indianern Di-Fr 10-16 Uhr Bunte Steine aus dem Mühlviertel Sa, So, Fei 12-18 Uhr und Südböhmen Museum Lauriacum T +43/ 7242/ 706 49 bis 26. Oktober 2008 Hauptplatz 19 www.lebensspuren.at Welt der Frau – 1930 A-4470 Enns bis 29. März 2009 1. November bis 31. März Faszination Siegel. Museum Arbeitswelt Steyr So, Fei 10-12 & 14-16 Uhr Neuerwerbungen eines Wehrgrabengasse 7 1. April bis 31. Oktober leidenschaftlichen Sammlers 4400 Steyr Di-So 10-12 & 14-16 Uhr 4. März bis 18. Dezember 2008 und nach tel. Vereinbarung Lentos Kunstmuseum Linz Di-So 9-17 Uhr www.museum-lauriacum.at Ernst-Koref-Promenade 1 T +43/ 7252/ 773 51 -0 A-4020 Linz www.museum-steyr.at Museumsdorf Trattenbach Mi-Mo 10-18 Uhr, Do bis 22 Uhr ElefantART oder Hammerstraße 2a T +43/ 732/ 7070 -3600 oder -3614 bis 18. Dezember 2008 A-4453 Trattenbach www.lentos.at Der 2. Bildungsweg Mi-So 9-17.30 Uhr bis 8. Dezember 2008 Kunstinstallation Michael Pand Lichtspuren. Fotografie aus der bis 18. Dezember 2008 Nordico. Museum der Stadt Linz Sammlung Graffiti.Rechts.Extrem Dametzstraße 23 24. Okt. 2008 bis 25. Jänner 2009 A-4020 Linz Lois & Franziska Weinberger Mo-Fr 10-18 Uhr, Do bis 21 Uhr Sa, So 13-17 Uhr T +43/ 732/ 7070 -1912 93 www.nordico.at Di-Do 16-22 Uhr, Fr 16-24 Uhr rung mit Stadtamt Peuerbach) bis 11. Jänner 2009 Sa & So 10-18 Uhr Fr & Sa 11-17 Uhr Fritz Aigner. Wunderkind und T +43/ 732/ 784 178 -0 Gruppenanmeldung jederzeit Malmaschine www.ok-centrum.at T +43/ 7276/ 2014 oder 2255 -18 www.schlossmuseum-peuerbach.at OÖ Landes museen Österreichisches www.landesmuseum.at Felsbildermuseum Stadtmuseum Wels – Minoriten A-4582 Spital am Pyhrn 1 mit der Archäologischen Landesgalerie 1. Mai bis 15. Oktober Sammlung Museumstraße 14 Di-Sa 9.30-12 Uhr Minoritenplatz 4, Schießerhof A-4020 Linz Mi-So 14-17 Uhr A-4600 Wels Di-Fr 9-18 Uhr 1. Dezember bis 30. April Di-Fr 10-17 Uhr, Sa 14-17 Uhr Sa, So, Fei 10-17 Uhr Mi 10-15 Uhr, So 14-17.30 Uhr So, Fei (außer Mo) 10-16 Uhr und nach tel. Vereinbarung und nach tel. Vereinbarung www.wels.gv.at T +43/ 732/ 77 44 82 www.felsbildermuseum.at www.landesgalerie.at Stadtmuseum Wels – Burg bis 26. Oktober 2008 Österreichisches Papiermacher- Burggasse 13 Michael Janiszewski – Museum Steyrermühl A-4600 Wels Heimsuchungen Museumsplatz 1 Di-Fr 10-17 Uhr A-4662 Steyrermühl Sa 14-17 Uhr bis 16. November 2008 29. April bis 2. November 2008 So, Fei (außer Mo) 10-16 Uhr Politische Skulptur – Mo-So 9-18 Uhr www.wels.gv.at Barlach/Kasper/Thorak/Wotruba und nach Voranmeldung bis 16. November 2008 T +43/ 7613/ 3951 Stelzhamer-Gedenkstätte Pramet Peter Senoner – Cosmorama http://papiermuseum.freyerweb.at Großpiesenham 26 A-4874 Pramet Schlossmuseum Photomuseum Bad Ischl 1. April bis 31. Oktober Tummelplatz 10 Jainzen 1 tgl. 9-12 & 13-17 Uhr A-4010 Linz A-4820 Bad Ischl T +43/ 7754/ 8387 Di-Fr 9-18 Uhr 1. April bis 31. Oktober Sa, So, Fei 10-17 Uhr tgl. 9.30-17 Uhr Turm 9 – Stadtmuseum Leonding T +43/ 732/ 77 44 19 T +43/ 6132/ 244 22 Daffingerstraße 55 www.schlossmuseum.at www.landesmuseum.at A-4060 Leonding bis 7. Jänner 2009 bis 31. Oktober 2008 Mi & Fr 10-17 Uhr Mit Brief und Siegel Historische Adelsporträts aus Do 10-20 Uhr bis 22. März 2009 der Sammlung Hans Frank Sa, So, Fei 13-18 Uhr „Kulturhauptstadt des Führers“ T +43/ 732/ 674 746 Kunst und Nationalsozialismus Salzkammergut Tierweltmuseum www.leonding.at in Linz und Oberösterreich Aurachtalstraße 61 bis 19. April 2009 A-4812 Pinsdorf Spurensuche Leonding Biologiezentrum Mo-Fr 8-12 & 14-17 Uhr 1898-1938-2008 J.W.-Klein-Straße 73 Sa, So nach Vereinbarung A-4040 Linz/Dornach www.tierweltmuseum.at Waffensammlung Schloss Mo-Fr 9-12 & 14-17 Uhr Ebelsberg So, Fei 10-17 Uhr Schloss Greinburg Schlossweg 7 T +43/ 732/ 759 733 -0 Sammlung Herzoglicher Kunst - A-4030 Linz www.biologiezentrum.at besitz & OÖ. Schifffahrtsmuseum Ende Mai bis Ende Oktober bis 22. März 2009 Herzoglich Sachsen Coburg und Sa, So, Fei 10-12 & 13-17 Uhr Der Pfad des Jaguars. Tropen- Gotha’sche Forstverwaltung und nach Vereinbarung station La Gamba, Greinburg 1 T +43/ 732/ 307 632 A-4360 Grein www.schloss-ebelsberg.at Zoll- und Finanzgeschichtliche T +43/ 7268/ 7007 -18 bis 31. Oktober 2008 Sammlung Linz www.schloss-greinburg.at Münzen aus der Zeit der Kaarstraße 21 napoleonischen Kriege A-4040 Linz Schlossmuseum Peuerbach bis 31. Oktober 2008 +43/ 732/ 7605 -2263 oder -2453 Rathausplatz 2 Eine Medaillensuite auf A-4722 Peuerbach Persönlichkeiten des Wiener OK Centrum für Gegenwartskunst 1. Mai bis 31. Oktober und 1. Ad- Kongresses 1814/15 Dametzstraße 30 ventso. bis So. nach Hl. Drei Könige A-4020 Linz Di & Do 11-17 Uhr (nach Vereinba- 94 Welser original Kaiser-Panorama Künstlerhaus Museum in der Fronfeste Pollheimerstraße 17 Hellbrunner Straße 3 Hauptstrasse 27 A-4600 Wels A-5020 Salzburg A-5202 Neumarkt am Wallersee Mi 10-12 & 14-18 Uhr Di-So 12-19 Uhr Mai bis Oktober So, Fei 10-16 Uhr T +43/ 662/ 84 22 94 -0 Di & Do 10-12 Uhr, So 10-13 Uhr und nach tel. Vereinbarung www.salzburger-kunstverein.at www.fronfeste.at www.wels.gv.at Lungauer Heimatmuseum Museum Zinkenbacher Tamsweg Malerkolonie SALZBURG Kirchegasse 2 Alte Volksschule A-5580 Tamsweg Aberseestraße 11 Bergbaumuseum Leogang 1. Juni bis 15. September A-5340 St. Gilgen am Wolfgangsee Hütten 10 und nach Vereinbarung 25. Juni bis 30. September A-5771 Leogang T +43/ 6474/ 6504 oder Di-So 15-19 Uhr Mai bis Oktober +43/ 650 964 58 33 www.malerkolonie.at Di-So 10-17 Uhr www.museumsportal.com www.leogang.at Residenzgalerie bis 31. Oktober 2008 Museum Burg Golling Residenzplatz 1 Geprägte Geschichte – 800 Jahre Markt 1 A-5020 Salzburg Münzen im Erzstift Salzburg A-5440 Golling 8. März bis 2. November 2008 Anfang Mai bis Ende Oktober tgl. außer Mo 10-17 Uhr Bergbau- und Heimatmuseum Di-So 10-12 & 13-17 Uhr T +43/ 662/ 840 451 Mühlbach am Hochkönig T +43/ 6244/ 7492 od. 30 314 www.residenzgalerie.at Am Hochkönig 203 bis 2. November 2008 A-5505 Mühlbach Museum der Moderne Salzburg Sünde. Süße Laster – Lässliche Do-So 14-17 Uhr tgl. außer Mo 10-18 Uhr Moral in der bildenden Kunst www.bergbau-museum.sbg.at Mi 10-21 Uhr bis 2. November 2008 T +43/ 662/ 84 22 20 -0 Kann denn das Sünde sein? – Dommuseum Salzburg www.museumdermoderne.at Jugend macht Museum A-5020 Salzburg 15. Nov. 2008 bis 8. Februar 2009 Rupertinum Mo-Sa 10-17 Uhr Fürsterzbischof Guidobald von Wiener-Philharmoniker-Gasse 9 So, Fei 13-18 Uhr Thun 1616–1668. Ein Bauherr A-5020 Salzburg T +43/ 662/ 8047 -1860 od.-1870 für die Zukunft www.kirchen.net/dommuseum bis 11. Jänner 2008 26. Oktober 2008 Nobuyoshi Araki. Silent Wishes Salzburger Barockmuseum Österreichische Barockkunst 8. Nov. 2008 bis 8. Februar 2009 Orangerie im Mirabellgarten aus der Sammlung System Mensch. Werke aus der Mirabellplatz 3 Monsignore Sammer Sammlung der Fotogalerie A-5020 Salzburg Di-Sa 10-17 Uhr Haus der Natur Salzburg Mönchsberg 32 So, Fei 10-13 Uhr Haus der Natur A-5020 Salzburg T +43/ 662/ 877 432 Museumsplatz 5 26. Okt. 2008 bis 1. Februar 2009 www.barockmuseum.at A-5020 Salzburg Paul Klee. Melodie / Rhythmus / tgl. 9-17 Uhr Tanz Salzburger Freilichtmuseum T +43/ 662/ 84 26 53 -0 8. Nov. 2008 bis 8. Februar 2009 Hasenweg www.hausdernatur.at Karl Geiser. Fotografien A-5084 Großgmain 8. Nov. 2008 bis 8. Februar 2009 28. März bis 1. November Heimathaus und Schimuseum Balthasar Burkahrd & Naoya tgl. außer Mo 9-18 Uhr Saalbach-Hinterglemm Hatakeyama www.freilichtmuseum.com A-5753 Saalbach 58 Di & Do 15-18 Uhr Museum im Einlegerhaus Salzburg Museum T +43/ 6541/ 7958 oder 6611 -13 Kirchstätterstraße 32 www.salzburgmuseum.at A-5162 Obertrum am See Heimatmuseum Denkmalhof Salzburg Museum Juni bis September Arlerhof Neue Residenz Di 17-19 Uhr Au 91 (Markt 3) Mozartplatz 1 Fr & Sa 14-17 Uhr A-5441 Abtenau A-5020 Salzburg und nach Vereinbarung Anfang Mai bis Ende September Di-So 9-17 Uhr, Do 9-20 Uhr Di, Do, So 14-17 Uhr Juli, August und Dezember tgl. 9-17 Uhr, Do 9-20 Uhr 95 T +43/ 662/ 620 808 -0 bis 9. November 2008 T +43/ 316/ 380 -6514 oder -6545 bis 2. November 2008 Die Bibliothek – Geistreiche Fülle www.uni-graz.at/kriminalmuseum Lebens(un)wert. NS-Euthanasie in kostbarer Hülle im Land Salzburg bis 9. November 2008 Hanns Schell Collection Installation: Wolfgang Becksteiner Österreichisches Museum für Panorama Museum Library of transformed information Schloss, Schlüssel, Kästchen, Neue Residenz 9 (2003) Kassetten und Eisenkunstguss A-5010 Salzburg Wienerstraße 10 T +43/ 662/ 620 808 -730 Diözesanmuseum Graz A-8020 Graz bis 9. November 2008 Mariahilferplatz 3 Mo-Fr 8-16 Uhr, Sa 8-12 Uhr Metropolen und Gebirgswelten A-8020 Graz T +43/ 7156/ 5638 Di-Fr 10-17 Uhr, Do bis 21 Uhr www.schell-collection.com Domgrabungsmuseum www.dioezesanmuseum.at Residenzplatz Jagdmuseum Schloss Stainz A-5020 Salzburg FRida & freD – Das Grazer Landwirtschaftliche Sammlung Juli und August Kindermuseum Jagdmuseum tgl. 9-17 Uhr Friedrichgasse 34 A-8510 Stainz T +43/ 662/ 84 52 95 A-8010 Graz Di-So 9-17 Uhr Mo, Mi, Do 9-17 Uhr T +43/ 3463/ 2772 -0 Festungsmuseum Fr 9-19 Uhr www.museum-joanneum.at Festung Hohensalzburg Sa, So, Fei 10-17 Uhr, bis 1. Februar 2009 tgl. 9.30-17 Uhr T +43/ 316/ 872 7700 Hirsche Weltweit. Vom Elch 5. Juni bis 14. September www.fridaundfred.at bis zum Pudu tgl. 9.30-18 Uhr T +43/ 662/ 620 808 -400 garnisonsMUSEUMgraz Kulmkeltendorf. Urgeschicht- Schlossberg, Kanonenbastei liches Freilichtmuseum Spielzeug Museum A-8010 Graz Kulm bei Weiz Bürgerspitalgasse 2 Di-So 10-17 Uhr A-8212 Pischelsdorf A-5020 Salzburg T +43/ 316/ 713 994 1. Mai bis 26. Oktober Di-So 9-17 Uhr www.stadtmuseum-graz.at Di-Fr 10-16.30 Juli, August & Dezember So, Fei 10-17.30 tgl. 9-17 Uhr Gironcoli Museum, im Tier- und www.kulm-keltendorf.at T +43/ 662/ 620 808 -300 Naturpark Schloss Herberstein bis 9. November 2008 Buchberg 1 Kunsthaus Herberstein Darf’s ein bisserl mehr sein? Kauf- A-8222 St. Johann b. Herberstein Buchberg 2 läden aus der Spielzeugsammlung März bis Oktober A-8222 St. Johann/Herberstein tgl. 10-17 Uhr tgl. 10-18 Uhr bis 11. Jänner 2009 T +43/ 3176/ 8825 www.herberstein.co.at Tiere mit Herz – Österreichische www.gironcoli-museum.com Spielwaren mit Geschichte bis 30. Oktober 2008 Landesmuseum Joanneum www.museum-joanneum.at Volkskundemuseum im LebensZeichen. TraumZeitSpuren. Monatsschlössl Hellbrunn KraftQuellen. Büro der Erinnerungen A-5020 Salzburg bis 2. November 2008 Neutorgasse 45/Ecksaal 1. April bis 31. Oktober Alfredo Barsuglia:The Importance A-8010 Graz tgl. 10-17.30 Uhr of Being Beautiful T +43/ 316/ 8017 -9703 T +43/ 662/ 620 808 -500 bis 2. November 2008 bis 24. Oktober 2008 bis 31. Oktober 2008 zu Gironcoli – eine Hommage II Romale! Roma in Bewegung Blütenzier – Tracht, Mode, Design Grazer Kunstverein Bürgergasse 4/II Kunsthaus Graz STEIERMARK A-8010 Graz Lendkai 1 Di-Fr 11-19 Uhr A-8020 Graz Di-So 10-18 Uhr Benediktinerstift Admont Sa, So 11-15 Uhr T +43/ 316/ 8017 -9200 Bibliothek & Museum www.grazerkunstverein.org www.kunsthausgraz.at A-8911 Admont 1 1. April bis 4. November Hans Gross-Kriminalmuseum bis 26.Oktober 2008 tgl. 10-17 Uhr u. auf Anfrage Universitätsplatz 3 / Hauptgebäude Thyssen-Bornemisza Art Contem - T +43/ 3613/ 2312 -601 A-8010 Graz porary. Sammlung als Aleph www.stiftadmont.at Mo 10-15 Uhr und nach Vereinbarung

96 bis 11. Jänner 2009 Prunkräume Museumspavillon Flavia Solva Leben? Biomorphe Formen Palmsamstag bis 31. Oktober Marburgerstraße 111 in der Skulptur Di-So Führungen 10,11,12,14,15, A-8435 Wagna 16 Uhr und nach Vereinbarung Mai bis Oktober Künstlerhaus Graz T +43/ 316/ 583 264 -9532 oder Mi 12-18 Uhr, Do-So 10-16 Uhr Burgring 2 -9510 T +43/ 3452/ 717 78 A-8010 Graz www.museum-joanneum.at Mo-Sa 9-18 Uhr Alte Galerie (Schloss Eggenberg) bis 2. November 2008 So, Fei 9-12 Uhr 1. April bis 31. Oktober Flavia Solva. Der Blick in die Tiefe T +43/ 316/ 827 391 Di-So 10-18 Uhr bis 26. Oktober 2008 1. November bis 31. März MuseumsCenter – Kunsthalle Dietmar Tanterl Rotweinrot Di-So 10-17 Uhr Leoben T +43/ 316/ 8017 -9770 A-8700 Leoben Museumsgebäude Raubergasse 10 bis 11. Jänner 2009 tgl. 9-18 Uhr Geologie & Paläontologie, Mit kühnen Pinselstrichen – T +43/ 3842/ 4062 -408 Mineralogie, Zoologie, Botanik Barocke Ölskizzen www.leoben.at A-8010 Graz bis 30. November 2008 Di-Sa 15-18 Uhr Archäologie, Lapidarium, Münz- Die Wikinger T +43/ 316/ 8017 -9716 kabinett (Schloss Eggenberg) 1. April bis 31. Oktober MUWA Landeszeughaus Di-So 10-18 Uhr Museum der Wahrnehmung Herrengasse 16 1. November bis 31. März Friedrichgasse 41 A-8010 Graz Di-So 10-17 Uhr A-8010 Graz 15. März bis 31. Oktober T +43/ 316/ 8017 -9513 tgl. außer Di 14-18.30 Mo-So 10-18 Uhr bis 31. Oktober 2008 T +43/ 316/ 811 599 1. November bis 14. März Semper Victor. Politische Pro gram- www.muwa.at Mo-Sa 10-15 Uhr me auf Münzen und Medaillen So, Fei 10-16 Uhr Österreichisches Freilicht- T +43/ 316/ 8017 -9810 Volkskundemuseum museum Stübing bei Graz Paulustorgasse 11-13a A-8114 Stübing Neue Galerie A-8010 Graz 26. März bis 31. Oktober Sackstraße 16 Di-So 10-17 Uhr Di-So, Fei 9-17 Uhr A-8010 Graz T +43/ 316/ 8017 -9881 www.freilichtmuseum.at Di-So 10-18 Uhr bis 26. Oktober 2008 T +43/ 316/ 82 91 55 Schloss Aichberg Blut, Schweiß und Tränen. www.neuegalerie.at A-8234 Eichberg bei Rohrbach Botschaften des Körpers bis 9. November 2008 a.d. Lafnitz Christoph Schlingensief: 31. Okt. 2008 bis 11. Jänner 2009 So, Fei 10-18 Uhr african twin towers 125 Oberlandler und nach tel. Vereinbarung bis 16. November 2008 T +43/ 676/ 308 8505 Landschaftsmuseum Schloss Max Frey oder +43 3338/ 3425 Trautenfels www.aichberg.at bis 23. November 2008 A-8951 Trautenfels Otto Beckmann (1908-1997): Palmsamstag bis 31. Oktober Retrospektive stadtmuseum graz tgl. 10-17 Uhr Sackstraße 18 bis 25. Jänner 2009 T +43/ 3682/ 222 33 A-8010 Graz Viaggio in Italia. Italienische www.museum-joanneum.at Di-So 10-18 Uhr Kunst 1960 bis 1990 bis 31. Oktober 2008 T +43/ 316/ 872 -7600 18. Okt. 2008 bis 25. Jänner 2009 Spiegelbilder. Emmerich Millim www.stadtmuseum-graz.at Brus’s + Blake’s Jobs 1909–1971 bis 30. Oktober 2008 bis 31. Oktober 2008 „Kaddisch“ Fotografien Schloss Eggenberg EigenArt. 80 Jahre August Plocek von Branko Lenart Eggenberger Allee 90 bis 2. November 2008 A-8020 Graz Metallurgie Museum Donawitz Park Linz,Texas. Eine Stadt mit Vordernbergerstraße 121 Beziehungen 1. April bis 31. Oktober A-8700 Leoben bis 29. März 2009 tgl. 8-19 Uhr Di 16-20 Uhr unsichtbar. NS-Herrschaft: 1. November bis 31. März und nach Vereinbarung Verfolgung und Widerstand tgl. 8-17 Uhr www.geschichteclubalpine.at.tt in der Steiermark

97 Steirisches Feuerwehrmuseum Museum für Jagd und Fischerei, Touriseum – Landesmuseum Marktstraße 1 Schloss Wolfsthurn für Tourismus A-8522 Groß-St. Florian Kirchdorf 25 St. Valentinstraße 51a 28. Februar bis 31. Oktober I-39040 Mareit I-39012 Meran Di-So 10-17 Uhr 1. April bis 15. November 1. April bis 15. November T +43/ 3464/ 8820 Di-Sa 9.30-17.30 Uhr tgl. 9-18 Uhr www.feuerwehrmuseum.at So, Fei 13-17 Uhr 15. Mai bis 15. September bis 31. Oktober 2008 T +39/ 472/ 758 121 tgl. 9-21 Uhr high-tech im einsatz www.provinz.bz.it/ T: +39/ 473/ 270 172 volkskundemuseen www.touriseum.it Südbahn Museum Mürzzuschlag Heizhausgasse 2 Museum Ladin Ciastel de Tor Weinmuseum A-8680 Mürzzuschlag am Torstraße 72 Goldgasse 1 Semmering I-39030 St. Martin in Thurn I-39052 Kaltern tgl. 10-17 Uhr Palmsonntag bis 31. Oktober: 1. April bis 11. November 1. November bis 30. April Di-Sa 10-18 Uhr; So 14-18 Uhr Di-Sa 10-17 Uhr Do-So 10-17 Uhr August Mo-Sa 10-18 Uhr So, Fei 10-12 Uhr und nach Vereinbarung 26. Dezember bis Palmsonntag: T +39/ 471/ 963 168 T +43/ 3852/ 2530 326 oder Mi-Fr 14-18 Uhr www.provinz.bz.it/ +43/ 664 910 8201 T +39/ 474/ 524 020 volkskundemuseen www.kulturbahnhof.at www.museumladin.it

Winter!Sport!Museum! Naturmuseum TIROL Wiener Straße 13 Bindergasse 1 A-8680 Mürzzuschlag I-39100 Bozen 1. Tiroler Holzmuseum und Di-So 10-18 Uhr Di-So 10-18 Uhr Holzschnitzerei T +43/ 3852/ 3504 T +39/ 471/ 412 964 A-6313 Wildschönau-Auffach/ www.wintersportmuseum.com www.naturmuseum.it Ortsmitte Mitte Mai bis Ende Oktober Schloss Tirol, Museum für Mo-Fr 8-12.30 & 14-17 Uhr SÜDTIROL Kultur- und Landesgeschichte Sa 8-12 Uhr Schlossweg 24 So nur für Gruppen auf Anfrage Südtiroler Landesmuseen I-39019 Dorf Tirol Dezember bis Ostern Bozner Straße 59 15. März bis 30. November Di-Fr 8-12.30 & 14-17 Uhr I-39057 Eppan/Frangart (BZ) Di-So 10-17 Uhr Sa 8-12 Uhr T +39/ 471/ 631 233 1. bis 31. August Di-So 10-18 Uhr So nur für Gruppen auf Anfrage www.landesmuseen.it T +39/ 473/ 220 221 T +43/ 664 380 3212 www.schlosstirol.it www.holzmuseum.com Bergbauwelt Ridnaun Schneeberg Maiern 48 Südtiroler Archäologiemuseum Fasnacht- und Heimatmuseum I-39040 Ridnaun Museumstraße 43 Telfs, Noaflhaus April bis Oktober I-39100 Bozen Untermarkt 20 Di-So 9.30-16.30 Uhr Dienstag bis Sonntag A-6410 Telfs T +39/ 472/ 656 364 Di-So 10-18 Uhr Mo-Sa 10-12 Uhr www.bergbaumuseum.it Dez., Juli, August tgl. 10-18 Uhr Juli und August: 10-12 & 15-17 Uhr T +39/ 471/ 320 100 Führung jederzeit nach Vereinb. Bergbaumuseum im Kornkasten www.iceman.it www.telfs.com/noafl Steinhaus 99 I-39030 Steinhaus Südtiroler Landesmuseum für Haus der Fastnacht Imst 26. Dezember bis April Volkskunde Streleweg 6 Di, Mi 9-12 & 15-18 Uhr Herzog-Diet-Straße 24 A-6460 Imst Do 15-22 Uhr, Sa 15-18 Uhr I-39031 Dietenheim/Bruneck Fr 16-19 Uhr So 14-18 Uhr April bis Oktober Führungen jederzeit nach Vereinb. 1. April bis 31. Oktober Di-Sa 9.30-17.30 Uhr T +43/ 5412/ 6910 -0 Di-So 9.30-16.30 Uhr So, Fei 14-18 Uhr www.fasnacht.at Do 9.30-22 Uhr T +39/ 474/ 552 087 T +39/ 474/ 651 043 www.provinz.bz.it/ Haus der Völker – Museum für www.bergbaumuseum.it volkskundemuseen Kunst und Ethnographie Christoph-Anton-Mayer-Weg 7

98 A-6130 Schwaz Museum im Grünen Haus T +43 /512 /594 89 -311 tgl. 10-18 Uhr Untermarkt 25 bis 11. Jänner 2008 T +43/ 5242/ 660 90 A-6600 Reutte BAHNbrechend. 150 Jahre http://kultur.ausserfern.at Eisenbahn in Tirol Heimatmuseum Fügen Lindenweg Museum Kitzbühel Naturwissenschaftliche Sammlung A-6263 Fügen Hinterstadt 32 Feldstraße 11a Juni bis Anfang Oktober & A-6370 Kitzbühel A-6020 Innsbruck Weihnachten bis Mitte März tgl. 10-13 & 15-18 Uhr nach Vereinbarung Di, Fr 16-18 Uhr www.museum-kitzbuehel.at T +43/ 512/ 594 89 -410 Juli und August Di & Fr 16-18 Uhr, Mo 20-22 Uhr Schloss Ambras Tiroler Volkskunstmuseum T +43/ 5288/ 630 44 oder Schloss Straße 20 Universitätsstraße 2 +43/ 664 273 5223 A-6020 Innsbruck A-6020 Innsbruck www.heimatverein.at bis 31. Oktober tgl. 10-17 Uhr T +43/ 512/ 594 89 -514 T +43/ 1/ 52 524 -745 www.tiroler-volkskunstmuseum.at Jenbacher Museum www.khm.at/ambras wegen Umbaumaßnahmen bis Achenseestraße 21 bis 30. Oktober 2008 Mai 2009 geschlossen! A-6200 Jenbach Dracula – Woiwode und Vampir 26. April bis 25. Oktober Turmmuseum Oetz Mo, Do-Sa 14-17 Uhr Schloss Bruck. Museum Sammlung Hans Jäger Adventsamstage 15-19 Uhr der Stadt Lienz Schulweg 2 Gruppenanmeldung jederzeit A-9900 Lienz A-6433 Oetz T +43/ 664 951 7845 Di-So 10-17 Uhr Di, So, Fei 14 bis 18 Uhr www.jenbachermuseum.at T +43/ 4852/ 635 80 T +43/ 5252/ 20063 Sonderausstellung 2008: www.museum-schlossbruck.at www.turmmuseum.at UHRige Zeiten im Jenbacher Museum. Wand, Tisch- und Stadtarchiv/Stadtmuseum Taschenuhren im Wandel der Zeit Innsbruck VORARLBERG Badgasse 2 Kaiserliche Hofburg zu A-6020 Innsbruck Angelika Kauffmann Museum Innsbruck Stadtmuseum: Mo-Fr 9-17 Uhr Brand 34 Rennweg 1 T +43/ 512/ 58 73 80 A-6867 Schwarzenberg A-6020 Innsbruck www.innsbruck.at/stadtmuseum Di-So 10-18 Uhr, Do bis 20 Uhr tgl. 9-17 Uhr bis 3. April 2009 T +43/ 5512/ 264 55 T +43/ 512/ 587 186 -12 Stadtgeschichte www.angelika-kauffmann.com www.hofburg-innsbruck.at bis 26. Oktober 2008 Tiroler Landesmuseen Angelika Kauffmann. In Liebe Münze Hall / Burg Hasegg www.tiroler-landesmuseen.at ans Vaterland Burg Hasegg 6 A-6060 Hall in Tirol Ferdinandeum inatura Erlebnis Naturschau April bis Oktober Museumsstraße 15 Jahngasse 9 Di-So 10-17 Uhr A-6020 Innsbruck A-6850 Dornbirn November bis März Di-So 9-18 Uhr tgl. 10-18 Uhr Di-Sa 10-17 Uhr T +43/ 512 /594 89 T +43/ 5572/ 232 35 3. Jännerwoche bis 2. Märzwoche bis 11. Jänner 2009 www.inatura.at nur für Gruppen nach Vereinbarung Wilderer bis 7. November 2008 T +43/ 5223/ 5855 -167 bis 11. Jänner 2009 Optische Täuschungen & Illusionen www.muenze-hall.at Franz Pöhacker. Befindlichkeiten Jüdisches Museum Hohenems Museum Goldenes Dachl Hofkirche Villa Heimann-Rosenthal Herzog-Friedrich-Straße 15 Universitätsstraße 2 Schweizer Straße 5 A-6020 Innsbruck A-6020 Innsbruck A-6845 Hohenems Mai bis September Mo-Sa 9-17 Uhr Di-So 10-17 Uhr tgl. 10-18 Uhr So, Fei 12.30-17 Uhr T +43/ 5576/ 739 89 Oktober bis April www.jm-hohenems.at Di-So 10-17 Uhr Museum im Zeughaus bis 29. Oktober 2008 T +43/ 512/ 58 11 11 Zeughausgasse Hier. Gedächtnisorte in www.innsbruck.at/goldenesdachl A-6020 Innsbruck Vorarlberg 38-45 Di-So 9-18 Uhr 99 Klostertal Museum Vorarlberger Landesmuseum Artbits Galerie & Edition ehem. „Thöny-Hof“ Kornmarkt 1 Lindengasse 28 Außerwald 11 A-6900 Bregenz A-1070 Wien Wald am Arlberg Di-So 10-17 Uhr Di-Fr 14-19 Uhr A-6752 Dalaas Do 10-20 Uhr Sa 11-15 Uhr Mi-So 14-17 Uhr T +43/ 5574/ 460 50 T +43/ 1/ 526 76 23 www.museumsverein-klostertal.at ww.vlm.at www.artbits.at 25. Okt. 2008 bis 25 Januar 2009 KUB Kunsthaus Bregenz „Kanton Übrig“ – Als Vorarlberg zur BA-CA Kunstforum Karl-Tizian-Platz Schweiz gehören wollte Freyung 8 A-6901 Bregenz A-1010 Wien Di-So 10-18 Uhr tgl. 10-19 Uhr, Mi bis 21 Uhr T +43/ 5574/ 485 94 -0 WIEN T +43/ 1/ 537 33 26 www.kunsthaus-bregenz.at A9 Forum Transeuropa www.ba-ca-kunstforum.at Quartier 21, MuseumsQuartier bis 29. Oktober 2008 Kunst im Rohnerhaus Museumsplatz 1 FOTOGRAFIS collection reloaded Kirchstrasse 14 A-1070 Wien 14. Nov. 2008 bis 1. März 2009 A-6923 Lauterach Di-So 14-20 Uhr Georges Braque Mi-Sa 11-17 Uhr, Fr 11-20 Uhr, T +43/ 1/ 526 49 99 So Sonderöffnungzeiten beachten www.aneun.at Bauholding Strabag Kuntforum T +43/ 5574/ 729 23 Donau-City-Straße 9 Akademie der bildenden Künste A-1220 Wien Montafoner Museen Schillerplatz 3 Mo-Do 9-17 Uhr, Fr 9-13 Uhr T +43/ 5556/ 747 23 A-1010 Wien T +43/ 1/ 224 22/ 1848 www.stand-montafon.at Di-So, Fei 10-18 Uhr T +43/ 1/ 58 816 -225 BAWAG Foundation Montafoner Heimatmuseum www.akademiegalerie.at Wiedener Hauptstraße 15 Kirchplatz 15 A-1040 Wien A-6780 Schruns Albertina Mo-Sa 10-18 Uhr Juli, August 2008 Albertinaplatz T +43/ 1/ 504 98 80 -38 Di-Sa 10-17 Uhr, So 14-17 Uhr A-1010 Wien www.bawag-foundation.at bis 26. Oktober 2008 tgl. 10-18 Uhr, Mi bis 21 Uhr Grenzüberschreitungen T +43/ 1/ 534 83 -0 Belvedere www.albertina.at www.belvedere.at Montafoner Tourismusmuseum bis 10. August 2008 Gaschurn Paul Klee. FormenSpiele Oberes Belvedere ab 9 Mai bis 23. November 2008 Prinz-Eugen-Straße 27 Di, Fr 16-18 Uhr Die Weite des Eises A-1030 Wien bis 8. Dezember 2008 Di-So 10-18 Uhr Montafoner Bergbaumuseum Van Gogh T +43/ 1/ 79 557 -0 Silbertal bis 11. Jänner 2008 Mai bis Oktober Unteres Belvedere / Orangerie Mi, Fr 16-18 Uhr Nach 1970. Österreichische Kunst aus der Albertina Rennweg 6 Sonderausstellung 2008 A-1030 Wien Gold, Seide und Lüster. Die Architekturzentrum Wien Di-So 9-18 Uhr Silbertaler Tracht im Spiegel der Museumsplatz 1 bis 11. Jänner 2009 historischen Fotografie A-1070 Wien Arnulf Rainer – Dieter Roth. Tgl. 10-19 Uhr, Mi bis 21:00 Uhr Misch- und Trennkunst Otten Kunstraum T +43/ 1/ 522 31 15 bis 18. Jänner 2009 Schefelbadstraße 2 www.azw.at Gustav Klimt und die A-6845 Hohenems Kunstschau 1908 Do 16-18 Uhr bis 2. Februar 2009 Gruppen nach Vereinbarung Architektur beginnt im Kopf Augarten Contemporary T +43/ 5576/ 90 400 Scherzergasse 1a www.ottenkunstraum.at Achitekturzentrum West Flachgasse 35-37 A-1020 Wien bis 5. Februar 2009 A-1150 Wien Do-So 11-19 Uhr Russische Aventgarde. Wurzeln Mi-So 14-20 Uhr zu T +43/ 1/ 79 557 0 der Sammlung Otten Ausstellungszeiten www.atelier-augarten.at

100 bis 14. Dezember 2008 Haus der Musik Wien bis 2. November 2008 Constantin Luser. Handlungswolken Das Klangmuseum Additionen Erwerbungen Seilerstätte 30 1990–2008 Bestattungsmuseum Wien A-1010 Wien 2. Dez. 2008 bis 28. Februar 2009 Goldeggasse 19 tgl. 10-22 Uhr Vom Mythos der Antike A-1041 Wien T +43/ 1/ 516 48 51 nach Vereinbarung www.hdm.at Neue Burg T +43/ 1/ 501 95 -0 Sammlung alter Musikinstrumente, Heeresgeschichtliches Museum Hof-, Jagd- und Rüstkammer, Bezirksmuseum Josefstadt Arsenal Ephesosmuseum Schmidgasse 18 A-1030 Wien Heldenplatz A-1080 Wien tgl. außer Fr 9-17 Uhr A-1010 Wien September bis Juni T +43/ 1/ 795 61 -0 Mo, Mi-So 10-18 Uhr Mi 18-20 Uhr www.hgm.or.at T +43/ 1/ 525 24 -476 So 10-12 Uhr bis 9. November 2008 und nach Vereinbarung Einmarsch ‘38. Militärhistorische Schatzkammer Schweizerhof T +43/ 1/ 403 64 15 Aspekte des März 1938 A-1010 Wien www.bezirksmuseum.at/josefstadt Mi-Mo 10-18 Uhr Hofmobiliendepot T +43/ 1/ 525 24 -0 Bezirksmuseum Penzing Möbel Museum Wien Penzinger Straße 59 Andreasgasse 7 Wagenburg Schloss Schönbrunn A-1140 Wien A-1070 Wien A-1130 Wien Juli, August geschlossen T +43/ 1/ 524 33 57 April bis Oktober Mi 17-19 Uhr www.hofmobiliendepot.at tgl. 9-18 Uhr So 10-12 Uhr November bis März www.bezirksmuseum.at/penzing Jüdisches Museum Wien Di-So 10-16 Uhr bis 21. Dezember 2008 www.jmw.at T +43/ 1/ 877 32 44 Aquarelle aus Penzing bis 26. Oktober 2008 bis 28. Juni 2009 Jüdisches Museum Sisi auf der Spur. Kutschen, Arch. Max Hegele ein Vertreter Palais Eskeles, Dorotheergasse 11 Kleider, Kultobjekte der Kaiserin des Jugendstils aus Hadersdorf - A-1010 Wien Elisabeth von Österreich Weidlingau So-Fr 10-18 Uhr T +43/ 1/ 535 04 31 Künstlerhaus Wien di:’angewandte – Universität bis 1. Februar 2009 Karlsplatz 5 für angewandte Kunst Wien Die „Gefahren der Vielseitigkeit“. A-1010 Wien Oskar Kokoschka-Platz 2 Friedrich Torberg zum tgl. 10-18 Uhr, Do bis 21 Uhr Mo-Fr 14-18 Uhr 100. Geburtstag T +43/ 1/ 587 96 63 A-1010 Wien www.k-haus.at T +43/ 1/ 711 332 160 Museum Judenplatz bis 26. Oktober 2008 www.dieangewandte.at Judenplatz 8 Gabriele Kutschera – Zeitlinien A-1010 Wien bis 26. Oktober 2008 Dommuseum Wien So-Do 10-18 Uhr walden I – transformation Stephansplatz 6 Fr 10-14 Uhr johann schmied A-1010 Wien Di-Sa 10-17 Uhr, ausgen. Fei Kunsthalle Wien bis 2. November 2008 T +43/ 1/ 515 52 -3689 Museumsplatz 1 zeitraumzeit www.dommuseum.at A-1070 Wien 31. Okt. bis 23. November 2008 bis 31. Oktober 2008 tgl. 10-19 Uhr, Do bis 22 Uhr Markus Krottendorfer Helden, Heilige, Himmelsstürmer T +43/ 1/ 521 89 -0 5. bis 30. November 2008 Fußball und Religion www.kunsthallewien.at Marianne Greber. Sou Glamour 5. Nov. bis 8. Dezember 2008 Geldmuseum der Kunsthistorisches Museum Robert Zahornicky www.khm.at Österreichischen Nationalbank 13. Nov. bis 8. Dezember 2008 Otto-Wagner-Platz 3 Monat der Fotografie A-1090 Wien Hauptgebäude Di-Fr 9.30-15.30 Uhr Maria-Theresien-Platz T +43/ 1/ 4040 20 -6631 A-1010 Wien www.oenb.at Di-So 10-18 Uhr, Do bis 21 Uhr T +43/ 1/ 525 24 -0

101 Kunstraum NOE MUMOK Museum moderner net.culture.space Herrengasse 13 Kunst Stiftung Ludwig tgl. 10-20 Uhr A-1014 Wien Museumsplatz 1 quartier21/MQ (transeuropa) Di-Fr 11-19 Uhr, Do bis 20 Uhr A-1070 Wien Museumsplatz 1 Sa 11-15 Uhr Di-So 10-18 Uhr, Do bis 21 Uhr A-1070 Wien T +43/ 1/ 9042 111 T +43/ 1/ 52 500 www.netculturespace.at www.kunstraum.net www.mumok.at bis 3. November 2008 bis 29. November 2008 bis 11. Jänner 2009 u19 – freestyle computing La Petite Histoire Andreas Eriksson: walking the dog – lying on the sofa Österreichisches Filmmuseum Leopold Museum 31. Okt. 2008 bis 11. Jänner 2009 Augustinerstr. 1 Museumsplatz 1 Peter Kogler. 79-08 A-1010 Wien A-1070 Wien tgl. 2-3 Vorstellungen Mi-Mo 10-18 Uhr, Do bis 21 Uhr MUSA – Museum auf Abruf Büro: Mo-Do, 10-18 Uhr T +43/ 1/ 525 70 -0 Felderstraße 6-8, Fr 10-13 Uhr www.leopoldmuseum.org A-1010 Wien, neben dem Rathaus T +43/ 1/ 533 70 54 bis 6. Jänner 2009 Di-Fr 11-18 Uhr, Do 11-20 Uhr www.filmmuseum.at Christian Schad. Retrospektive Sa 11-16 Uhr T +43/ 650/ 921 9168 Österreichisches Museum Liechtenstein Museum www.musa.at für Volkskunde Laudongasse 15-19 Die Fürstlichen Sammlungen 31. Okt. 2008 bis 31. Jänner 2009 A-1080 Wien Fürstengasse 1 Mutations II. Moving Stills A-1090 Wien Di-So 10-17 Uhr T +43/ 1/ 406 89 05 Fr-Di 10-17 Uhr Museum für Verhütung und www.volkskundemuseum.at T +43/ 1/ 319 57 67-0 Schwangerschaftsabbruch www.liechtensteinmuseum.at Mariahilfer Gürtel 37/ 1. Stock bis 16. November 2008 bis 18. November 2008 A-1150 Wien Andreas Duscha: Places of Oasen der Stille. Die großen Mi-So 14-18 Uhr Worship – Interreligiöse Landschaftsgärten in Mitteleuropa T +43/ 699/ 178 178 04 Gebetsräume auf Flughäfen www.muvs.at MAK, Wien Österreichisches Theatermuseum www.mak.at Museum für Völkerkunde Lobkowitzplatz 2 Neue Burg A-1010 Wien MAK Stubenring 5 A-1010 Wien, Mi 10-20 Uhr A-1010 Wien T +43/ 1/ 534 30 -0 Di-So 10-17 Uhr Di 10-24 Uhr, Mi-So 10-18 Uhr www.ethno-museum.ac.at T +43/ 1/ 525 24 -610 T +43/ 1/ 711 36-0 www.theatermuseum.at bis 26. Oktober 2008 Museum Josefstadt Formlose Möbel Schmidgasse 18 Papyrusmuseum der Öster reichi - schen Nationalbibliothek bis 25. Jänner 2009 A-1080 Wien Heldenplatz, Neue Burg Günter Brus. Mitternachtsröte Mi 18-20 Uhr, So 10-12 Uhr www.bezirksmuseum.at A-1010 Wien bis 8. März 2009 Juli bis September Rebecca Baron, Dorit Margreiter: Museum im Schottenstift Mo, Mi-Fr 10-16 Uhr Poverty Housing. Americus, Oktober bis Juni Georgia Freyung 6 A-1010 Wien Mo, Mi-Fr 10-17 Uhr bis 29. März 2009 Do-Sa 11-17 Uhr, Fei geschlossen T +43/ 1/ 534 10 -0 2 x . Katagami / Textilien T +43/ 1/ 534 98 -600 www.onb.ac.at www.schottenstift.at MAK-Ausstellungshalle Secession Weiskirchnerstraße 3 Naturhistorisches Museum Friedrichstraße 12 A-1010 Wien Maria-Theresien-Platz A-1010 Wien Di 10-24 Uhr A-1010 Wien Di-So 10-18 Uhr, Do bis 20 Uhr Mi-So 10-18 Uhr Mi-Mo 9-18.30 Uhr, Mi bis 21 Uhr T +43/ 1/ 587 53 07 T +43/ 1/ 521 77 -0 www.secession.at MOYA – Museum of Young Art www.nhm-wien.ac.at bis 9. November 2008 Löwelstraße 20 bis 1. Februar 2009 multiplex fiction / Ralo Mayer A-1010 Wien Venus von Willendorf. Rätsel T +43/ 1/ 535 1989 Steinzeitkunst www.moya-vienna.at 102 bis 9. November 2008 bis 30. April 2008 Mozarthaus Vienna Tilo Schulz. Stage Diver 50 Jahre Herzschrittmacher – „Figarohaus“, Domgasse 5 bis 9. November 2008 Technik im Körper A-1010 Wien Klaus Weber 22. Okt. 2008 bis 21. Juni 2009 tgl. 10-20 Uhr Geschmacksache. Was Essen T +43/ 1/ 512 17 91 siemens forum wien zum Genuss macht www.mozarthausvienna.at Dietrichgasse 25 A-1030 Wien WAGNER:WERK Museum Wien Museum – Hermesvilla T +43/ 517 07/ 37 200 Postsparkasse Lainzer Tiergarten www.siemens.at/forum Georg-Coch-Platz 2 A-1130 Wien A-1018 Wien 21. März bis 26. Oktober Sigmund-Freud-Museum Wien Mo-Mi, Fr 8-15 Uhr Di-So, Fei 10-18 Uhr Berggasse 19 Do 8-17.30 Uhr 27. Oktober bis 20. März A-1090 Wien Sa 10-17 Uhr Fr-So, Fei 10-16.30 Uhr tgl. 9-17 Uhr T +43/ 1/ 534 53 -338 25 T +43/ 1/ 804 13 24 T +43/ 1/ 319 15 96 www.ottowagner.com bis 11. Jänner 2009 www.freud-museum.at bis 25. Oktober 2008 Steinerne Zeugen. Relikte bis 25. Jänner 2009 Die Möbel von Charles und aus dem alten Wien Ferdinand Schmutzer : Freud Ray Eames für Vitra und seine Zeit im Porträt Wien Museum in der Stadt WestLicht. Schauplatz für Herrengasse 6-8 T-B A21. Thyssen-Bornemisza Fotografie A-1010 Wien Art Contemporary Westbahnstraße 40 Himmelpfortgasse 13 A-1070 Wien Wien Museum – Römermuseum A-1010 Wien Di, Mi, Fr 14-19 Uhr Hoher Markt 3 Di-Sa 12-19 Uhr Do 14-21 Uhr A-1010 Wien T +43/ 1/ 513 98 56 Sa, So, Fei 11-19 Uhr T +43/ 1/ 535 56 06 www.TBA21.org T +43/ 1/ 522 6636-0 Di-So, Fei 9-18 bis 26. Oktober 2008 www.westlicht.com Sammlung als Aleph Wien Museum – Uhrenmuseum Schulhof 2 bis 21. September 2008 wiener kunst schule A-1010 Wien other than yourself – an investigati- Lazarettgasse 27 Di-So 10-18 Uhr on between inner and outer space A-1090 Wien Tel +43/ 1/ 409 43 42-43 T +43/ 1/ 533 22 65 Technisches Museum Wien www.kunstschule.at ZOOM Kindermuseum Mariahilfer Straße 212 Museumsplatz 1 A-1140 Wien Wien Museum A-1070 Wien Mo-Fr 9-18 Uhr www.wienmuseum.at Mo-Fr 8-16 Uhr Sa, So, Fei 10-18 Uhr Sa, So, Fei 9.30-15.30 T +43/ 1/ 899 98 -6000 Wien Museum – Karlsplatz T +43/ 1/ 524 79 08 www.tmw.ac.at A-1040 Wien Di-So 9-18 Uhr www.kindermuseum.at bis 19. Oktober 2008 T +43/ 1/ 505 87 47 -0 klimafreundlich mobil. Ideen 4/4 kunst bei wittmann für den Verkehr der Zukunft bis 26. Oktober 2008 Am Puls der Stadt. Wittmann Möbelwerkstätten bis 31. März 2008 2000 Jahre Karlsplatz Friedrichstraße 10 Ölrausch. Frühe Erdölindustrie A-1010 Wien bis 9. November 2008 in Galizien Mo-Fr 10-18, Sa 10-17 Uhr Türkei modern. Fotografien von www.4viertel.at Othmar Pferschy

Die Angaben sind ohne Gewähr. Es können nur Daten berücksichtigt werden, die rechtzeitig in der Redaktion einlangen. MÖ Geschäftsführung und 103 Redaktion ‘neues museum’: Dr. Stefan Traxler, Welserstraße 20, 4060 Leonding, Tel. +43/ 732/ 67 42 56 -182, Fax -185, [email protected] WIEN MUSEUM KARLSPLATZ

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Nepal. Tradition – Consumption – Destruction 5/2007 Foto: Gerhard Holzer, Eferding www.stecher.at Als Vorarlberg zurSchweizgehören wollte VLM, Kornmarktplatz 1,A-6900Bregenz |www.vlm.at |Dibis So10–18Uhr, Dobis20Uhr, Mogeschlossen »Kanton Übrig« 25. Oktober 08–25. Januar 09