<<

Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 fokussiert

Titelbild: Künstlerische Darstellung des Kuiptergürtel-Objekts 2014 MU , an dem die Sonde New Horizons am Neujahrstag vorü- Ronald Stoyan 69 Herausgeber berfl iegen soll. NASA/JHUAPL/SWRI

REDAKTION IM EINSATZ

Novaya-Zemlya am Horizont Jeder halbwegs klare Sonnenuntergang mit fl achem Hori- zont, am Meer zumal, rechtfertigt es, mit Teleoptik auf der Lauer zu liegen: Unverhoff t kann sich da ein schönes oder auch seltenes Phänomen der atmosphärischen Optik prä- Stefan Deiters . sentieren. So geschehen am 17. September im belgischen Chefredakteur t Blankenberge, als die Nordsee einen erstaunlichen »No- g vaya-Zemlya-Eff ekt« aus dem Ärmel schüttelte. Dieses erst- mals 1597 bei einer Arktis-Expedition entdeckte Phänomen entsteht bei einer starken Inversion der Temperatur über der

Erdoberfl äche, wenn also kühlere Luft über wärmerer zu lie- ist untersa g gen kommt. Dann kann sich ein optischer »Kanal« ausbilden, Liebe Leserinnen, liebe Leser, durch den Licht der eigentlich deutlich unter dem Horizont was ist eigentlich das Abenteuer Astronomie? Das können reitun stehenden Sonne um die Erdkrümmung herumgeleitet wird. spannende Geschichten aus der Wissenschaft sein, aber auch b Der Beobachter sieht dann die Sonne vertikal stark ge- klirrend kalte Nächte am Teleskop, die einen schließlich mit dem staucht als hellen Strich direkt auf dem Horizont, in Ext- Blick auf eine entfernte Galaxie belohnen. Das sind vielleicht remfällen auch als ein Rechteck. In Blankenberge war es die Stunden am Computer, in denen spektakuläre Ansichten von erstere und auch in gemäßigten Breiten nicht so seltene Nebeln, Sternhaufen und anderen Objekten entstehen oder das Version: ein orange-roter Sonnen-Strich am Horizont, volle ist faszinierende Technik, die das Hobby vereinfacht oder dem vier Minuten lang auff ällig, bevor er sich aufl öste. Am Abend Amateur ganz neue Möglichkeiten erschließt. Das können aber zuvor war der Novaya-Semlya-Strich ebenfalls dagewesen, auch Abende gemeinsam mit anderen Sternfreunden sein, Akti- hatte aber nur 20 Sekunden bestanden, und am Tag danach onen mit Kindern und Jugendlichen oder spannende Reisen. All war die Sonne sang- und klanglos hinter dem Horizont ver- dies waren zumindest die Th emen von »Abenteuer Astronomie«. sunken. Also: Augen und Objektive auf! Aber Vorsicht: Am 16. und 17. September war es derart klar gewesen, dass die Dieses Heft ist, Sie werden es inzwischen schon erfahren ha- Sonne selbst direkt auf dem Horizont sitzend nur mit Schutz- ben, leider die letzte Ausgabe der Zeitschrift . Keines der Heft e maßnahmen zu fotografi eren war. Kameras mit ausschließ- wäre möglich gewesen ohne die Mitarbeit von zahlreichen Au- lich elektronischem Sucher sind das Werkzeug der Wahl. toren, die sich regelmäßig die Zeit genommen haben, über ihr f Daniel Fischer Hobby zu schreiben. Keine Ausgabe hätte es zudem gegeben nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver ohne die Arbeit der Redaktion, des Verlags, der Layouter bei g Querwild, der Grafi ker und all der anderen, die dafür gesorgt D. FischerD. haben, dass Sie mindestens alle zwei Monate ein Heft im Brief- kasten oder in Ihrer App vorfi nden konnten. Allen ein Danke-

schön für die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren. ützt. Nutzun h

Ein Dank aber auch an Sie, liebe Leserinnen und Leser, die esc g

dieses Heft gekauft und die uns kritisch begleitet haben. Auch h ohne Sie hätte es dieses Heft nicht gegeben. tlic h Astronomie bleibt ein faszinierendes Th ema und Hobby, ja errec

ein Abenteuer. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre b e

dieses Heft es, weiterhin viel Freude mit dem Abenteuer Astro- h nomie und natürlich möglichst viele klare Beobachtungsnächte. ieses Dokument ist ur D

3 Abenteuer Astronomie 18 Dezember/Januar 2019 MYSTERIÖSE 14 WELTEN Wissen First Light IM KUIPERGÜRTEL 6 Sternentstehung nah und fern Fischers fantastische Zahlen Die Plutosonde New Horizons vor 10 Keine 10 Mio. Jahre alt ihrem zweiten Rendezvous Deiters' erstaunliche Fakten am Rand des Sonnensystems 11 Der erste Exomond ist so groß wie Neptun Hauptartikel 14 Mysteriöse Welten im Kuipergürtel Die Plutosonde New Horizons vor ihrem zweiten Rendezvous am Rand des Sonnensystems Hintergrund 20 Achtung, Weltraumschrott!

Interview 24 Th omas Zurbuchen Update 26 Interstellarer Besucher bleibt ein Rätsel 27 Drei Lander auf Ryugu abgesetzt

Astro-Abc Einsteiger? 28 Q wie Quasar Sie sind neu im Hobby? Wir haben viele Beiträge im Heft speziell für Neulinge. Überall dort, wo Himmel Sie dieses Symbol sehen, fi nden Einsteiger maßgeschneiderte Informationen!

Wichtige Ereignisse ü h

30 Eine Mondfi nsternis vor dem Frühstück ch c Praxis s 31 Zwei Meteorströme zur Weihnachtszeit es e g g h ch c

Aktuell im Sonnensystem i Artikel li l t

32 Der Mond im Dezember/Januar ht 46 Der große Bogen c ec e

33 Die Planeten im Dezember/Januar r um den Orion rr r 34 Planeten aktuell e Ein Besuch von Galaxien, be b 36 Sonne aktuell e die Sie garantiert noch nie he h r

38 Kometen aktuell gesehen haben ur u t s is

Jetzt am Abendhimmel Spix´ Spechteltips t n

41 Sternbild-Streifzüge en e 50 Ein »Survival-Kit« m

42 Mond-Spaziergang um u

für Hobbyastronomen k

43 Fernglas-Wanderung ok o

Die richtige Ausrüstung für D 44 Deep-Sky-Schätze für Stadtbeobachter 46 DER GROSSE BOGEN D lange Beobachtungsnächte s 45 Deep-Sky-Schätze für Landbeobachter es e ses Dokument ist urheberrechtlich gesch UM DEN ORION s eses Dokument ist urheberrechtlich geschü Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung untersagt.

4 METEORITENJAGD IN DER WÜSTE 80 Auf der Suche nach Steinen aus dem All in Marokko

72 WORKING SETUP . AUS DER HELLEN STADT t INS DUNKLE ALL g Technik ist untersa g Hubble vs. Amateure Erlebnis Szene

52 Spektakulärer Strudel am Himmel reitun b Praxis-Check Artikel Astronomie vor Ort 54 Kleine Montierung am Limit 80 Meteoritenjagd 90 Inspirierende Geschichte trifft heutige Technik Peters Problemlöser in der Wüste Auf der Suche nach Steinen 60 Filter im schnellen Wechsel aus dem All in Marokko Netznews 92 Wie spät es ist? Dittlers Fotoworkhop Mein bestes Astrofoto 62 Fotografi scher Nachweis Diskurs & Diskussion 86 Galaxien ohne Ende von Exoplaneten 93 Das Spektakel-Dilemma Leser-Galerie Astro-Hacks Leserbriefe 88 Spiralen und Ringe 64 Sonnensucher mit der Filmdose 94 Mond-Spaziergang und Spix‘ Blick zum Mond Teleskop-Tuning 65 Warum Teleskop-Tuning? Rezensionen

95 Himmelskunde nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver Praxis-Check 95 Podcast »SternBildung« g 68 Nesthäkchen mit 76°

Working Setup 72

Aus der hellen Stadt ützt. Nutzun ins dunkle All Rubriken h 3 fokussiert Equipment für die Stadt-Astronomie esc g

91 Termine Weigands Techniktipps 98 Kontakt h tlic

76 Das eigene Mondposter 98 Impressum h 98 Hinweise für Leser Fabrikneu errec b

78 Wie auf Schienen e h

24

»Herr Zurbuchen, wohin steuert die ieses Dokument ist ur D

Wissenschaft bei der NASA?« 5 Wissen | First Light Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 STERNENTSTEHUNG Wissen

NAH UND FERN . gt g a sa s r er e t nt n u u t st s i i g ng n u tu t i ei e r br b r er e v rv e te t i ei e W W e ie i D D n. n e k ke c ec e Zw Z n e te t a va v i ri r p p u zu z r u nu n g n un u z tz t Nu N . zt z t üt ü h ch c s es e g g h ch i li t ht h c ec e r rr r e be b e he h r ur u t s is

Ungleiches Paar im Coma-Haufen t en e Zwei völlig unterschiedliche Galaxien hat hier das Hubble Space Telescope im 300 bis um u

400 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxienhaufen im Haar der Berenike eingefangen: k ok o

die große elliptische Galaxie NGC 4860 rechts – und daneben die ungewöhnlich kom- D D pliziert geformte Spiralgalaxie NGC 4858. Vermutlich infolge einer engen Begegnung es e mit einer anderen Galaxie fi ndet hier Sternbildung mit enormer Rate statt, die bald al- es Di D les Gas in NGC 4858 verbraucht haben wird. NASAESA/Hubble &

6 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Wissen | First Light . t gt g a sa s r er e t nt n u u t st s i

g ng n u tu t i ei e r br b r er e v rv r e te t i ei e W W e ie i D D . n n. e ke k c ec e w Zw Z n e te t a va v i ri r p p u zu z r u nu n g n un u z tz t u Nu N . t zt z t üt ü h ch c s es e g g h ch c i li l t ht h c ec e r rr r e be b e he h r ur u t s is i

Durchblick im Carina-Nebel t n en e

Das VISTA-Teleskop der ESO schaut hier – im nahen Infraroten zwischen 880nm und m um u

2,15μm Wellenlänge – durch den vielen Staub in diesem großen Sternentstehungsge- k ok o

biet am Südhimmel, der im sichtbaren Licht den Blick auf die vielen Sterne im Inneren D D

trübt. Dafür ist das leuchtende Gas, das die heißesten Sterne zum Strahlen bringen, im s es e Sichtbaren schöner (und schon mit dem bloßen Auge auff ällig): Wie so oft in der Astro- s es e i ESO/J. Emerson/M. Irwin/J. Lewis nomie liefert erst die Kombination unterschiedlicher Spektralbereiche das ganze Bild. Di D

7 Wissen | First Light Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 TIERE IM VISIER . t g ist untersa g reitun b n. Die Weiterver ke ec Zw Z n e te t a va v i ri r p

u zu z r u nu n g n un u z tz t u N Nu

. t zt z t üt ü h ch c s es e g g h ch c i li l t ht h c ec e r rr r e be b e he h r ur u t s is i t n en e m um u k ok o D D s es e s es e i Di D

8 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Wissen | First Light

»Weltraumspaziergang« und Tierwanderung

Hier kommen Welten zusammen: die russischen Kosmonauten Oleg Artemjew und Sergei Prokop- jew im August bei der Installation der Antenne für das deutsche Icarus-System außen auf der In- ternationalen Raumstation. Es wird Scharen mit speziellen Sendern ausgestatteter Tiere über den Planeten verfolgen und ihre Wanderungen auf riesigen Skalen erfassen, die der Forschung bisher verborgen blieben. Und wer weiß: Vielleicht eignen sich ja subtile Bewegungsmuster für die ope- rative Vorhersage von Naturkatastrophen, für die – so mutmaßt jedenfalls der Icarus-Chef – be- stimmte Tiere »einen Riecher« haben könnten. . t g ist untersa g n eitu r b eiterver W ie D Zwecken. n te riva nur zu p g . Nutzun zt üt ESA/NASA-A.Gerst h c es g g h ch c i li ht h ec e rr r e be b e he ur u t is t en um u k ok D D es es e Di

9 Wissen | Fischers fantastische Zahlen Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019

Abb. 1: Ein Ausschnitt aus einer von inzwischen über 40.000 Aufnahmen des europä- Fischers ischen Orbiters Mars Express, der einen kleinen Teil des Cerberus-Fossae-Systems zeigt. fantastische

Zahlen ESA/DLR/FU Berlin

INTERAKTIV

Daniel Fischer

Wissen ist Redakteur bei Abenteuer As- tronomie und unser Mann für .

die wahrhaft as- t gt g

tronomischen Zahlen. a sa s Sie können ihn befragen über redakti- r er e t

[email protected] oder un- KEINE 10 MIO. JAHRE ALT nt n u u t sere Facebook-Seite. t is

sind markante Furchen in der Elysium-Ebe- tonische Kräft e, die noch in jüngster Ver- g  Kurzlink: oclm.de/fb ne in der Nähe des Äquators des Planeten gangenheit die Marsoberfläche ausein- Mars: Das System Cerberus Fossae – das la- andergerissen haben – was wiederum im reitun SURFTIPPS teinische Wort für Gräben – zieht sich mehr Planeteninneren aufquellende Lava ver- b als 1000km lang über Krater und Hügel und ursacht haben könnte. Interessant ist auch •Mars Express auch Lava-Ebenen, die erst zehn Millionen die Frage, wie tief diese Gräben eigentlich Jahre alt sind. Die Furchen sind mal wenige in den Boden reichen: Womöglich kann  Kurzlink: oclm.de/a18010 Dutzend Meter, mal einen guten Kilometer durch sie zuweilen Grundwasser an die breit. Entstanden sind sie wohl durch tek- Oberfl äche treten. Der 155. und letzte Start Jedes Jahr 5800 einer amerikanischen Rakete des Typs Delta USA, darunter allein sieben Marsfl üge und Meteoriten II hat am 15. September den Satelliten ICE- fünf Missionen zu Kometen und Asteroiden. fallen auf die gesamte Erde, davon 1700 auf Sat-2 in den Orbit gebracht: Es war genau Und in Deutschland wird man sich vielleicht festes Land: Das ist das Ergebnis einer neuen der 100. erfolgreiche Einsatz dieses beliebten noch an den Start »unseres« Röntgensatelli- statistischen Analyse, die Gonzalo Tancredi Arbeitspferds der Raumfahrt für mittelgro- ten ROSAT im Jahr 1990 erinnern, der wie im August auf der Hauptversammlung der In-

ße Missionen in Folge, das seit dem ersten später z.B. auch die Weltraumobservatorien ternationalen Astronomischen Union vorge- nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver am Valentinstag 1989 nur ein einziges Mal Spitzer, WISE und Kepler gleichfalls auf die stellt hat. Von den fast 60.000 bisher »amtlich« g komplett versagt hatte (mit einer spektaku- Delta II setzte. Jetzt gibt es nur noch ein paar registrierten Meteoriten sind die meisten ir- lären Explosion 1997, Sekunden nach dem übriggebliebene Einzelteile (nicht genug für gendwann später gefunden wurden. Von Me- Abheben). Mit der Delta II starteten zahlrei- eine komplette Rakete), aus denen vielleicht teoriten-»Fällen« spricht man nur, wenn je-

che bekannte interplanetare Missionen der ein Museumsstück entstehen wird. mand die Feuerkugel am Himmel und/oder ützt. Nutzun den Meteoriten direkt zu Boden fallen sah: h

Das war seit dem ersten Bericht aus dem Jahr esc g

861 erst rund 1200-mal der Fall. In den letz- h ten zwölf Jahren wurden 91 solcher Fall-Be- tlic h

NASA/Bill Ingalls obachtungen bekannt, wobei diese Meteori- ten 22-mal meist geringe Schäden anrichteten. errec

Die obige Gesamtzahl der jährlichen Fälle ist b e

eine Hochrechnung daraus – und ein weiteres h Ergebnis: Über das Jahr sind sie völlig zufällig verteilt, es gibt also keine Meteoritenströme im All bzw. -schauer auf der Erde.

Abb. 2: Der letzte Start einer Rakete des Typs Delta II am 15. September auf der Van- denberg Air Force Base in Kalifornien mit dem Ice, Cloud and land Elevation Satellite-2 (ICE- ieses Dokument ist ur

Sat-2) an Bord. D Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Wissen | Deiters‘ erstaunliche Fakten Der erste Exomond ist so groß wie Neptun Deiters´ aben andere Planeten auch Mon- lieren. Doch nun glauben zwei US-ame- de? Über diese Frage konnten rikanische Forscher stichhaltige Indizi- erstaunliche HAstronomen bislang nur speku- en dafür gefunden zu haben, dass um den Fakten Planeten Kepler-1625b ein großer Mond kreist. Der Mondkandidat bekam die Be- INTERAKTIV zeichnung Kepler-1625b-i. Das Besonde- re an dem Mond um den rund 8000 Licht- Stefan Deiters ist jahre von der Erde entfernten Planeten ist Astrophysiker und seine Größe: Nach den Daten der Astro- arbeitet als Wis- nomen ist er ähnlich groß wie der Planet senschaftsjour-

NASA, ESA und L. Hustak (STScI) Neptun. Er kreist um einen Gasriesen, der nalist. Er grün- noch deutlich massereicher ist als Jupiter, dete 1999 den und umrundet mit diesem seinen Zentral- Onlinedienst astro- stern in einem Abstand, der etwa mit dem news.com. Seit Juni 2016 ist er Chefredak- der Erde von unserer Sonne vergleichbar teur von Abenteuer Astronomie. Wenn Sie ist. Riesenmond und Riesenplanet befin- Themen haben, die wir hier aufgreifen den sich damit am inneren Rand der ha- könnten, schreiben Sie an redaktion@ bitablen Zone des Systems, also in einem abenteuer-astronomie.de oder kontak- Abb. 1: Um den Planeten Kepler-1625b in Bereich, in dem es theoretisch flüssiges tieren Sie uns über unsere Facebook-Seite. rund 8000 Lichtjahren Entfernung könnte ein Wasser auf der Oberfläche geben könnte. Mond kreisen, der ähnlich groß ist wie der Planet Beide Objekte dürften allerdings aus Gas  Kurzlink: oclm.de/fb Neptun in unserem Sonnensystem. bestehen, also keine feste Oberfläche haben.

Im äußeren Sonnensystem kreist ein »Kobold« edna, ein 2003 entdecktes Objekt, das Goblin« (also »Der Kobolt«) erhalten, auf- es im äußeren Sonnensystem noch einen un- weit jenseits der Neptunbahn um die grund der Buchstabenkombination »TG« entdeckten weiteren Planeten gibt. SSonne kreist, galt bislang als Rekord- und der zeitlichen halter im Sonnensystem: Kein anderer be- Nähe der Entdeckung kannter Brocken entfernte sich weiter von zu Halloween. Veröf- The Goblin 2012 VP113 Kuipergürtel 2015 TG387 unserem Zentralstern als dieses Objekt, fentlicht wurde die dessen Durchmesser Astronomen auf rund Entdeckung im Okto- Abenteuer Astronomie Abenteuer 1000km schätzen. Doch durch die Entde- ber 2018. Zusammen Riesenplaneten nur zu privaten Zwecken. Die ckung von 2015 TG387 im Oktober 2015 hat mit Sedna und 2012 g

Sedna dieses Alleinstellungsmerkmal verlo- VP113 ist der »Kobold« ren. 2015 TG387 ist im sonnenfernsten Punkt einer der drei bislang Sedna seiner Umlaufb ahn über 2000 Astronomi- bekannten »Sednoi- sche Einheiten von der Sonne entfernt – Sed- den«. Die Bahn von ützt. Nutzun na gerade einmal rund 900. Das Objekt hat 2015 TG387 passt zu Abb. 2: Das Objekt 2015 TG387 entfernt sich auf seiner Bahn deutlich h von seinen Entdeckern den Spitznamen »Th e der Vermutung, dass weiter von der Sonne als der bisherige Rekordhalter Sedna. esc g

h Marsrover Curiosity wechselte wieder sein »Gehirn« ei vielen Raumsonden sind für die riosity aktiv, vor über fünf Jahren dann schal- Mission lebenswichtige Systeme dop- tete man auf den B-Computer um, da es im- Bpelt vorhanden. An Bord des Mars- mer wieder zu Speicherproblemen mit dem rovers Curiosity gibt es beispielsweise gleich A-System gekommen war. Unlängst gab es al- zwei baugleiche Hauptcomputer, wobei im- lerdings auch Probleme mit Computer B, so NASA/JPL-Caltech/MSSS mer nur eines dieser »Gehirne« aktiv ist. Die dass man Curiosity Anfang Oktober wieder beiden identischen und vollkommen vonei- auf den Computer A, dessen Speicherprob- nander unabhängigen Systeme sollen sicher- leme man inzwischen isolieren konnte, um- stellen, dass die Mission auch beim Ausfall ei- schaltete. Sobald aber der Fehler mit Compu- Abb. 3: Der Marsrover Curiosity im Gale-Kra- nes Computers weitergehen kann. Nach der ter B gefunden ist, soll Curiosity erneut das ter des Mars im Juni 2018. Landung war der Hauptcomputer A von Cu- »Gehirn « wechseln.

11 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Wissen | Hauptartikel Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 MYSTERIÖSE Wissen .

WELTEN IM t gt sa s r er e t nt u u st i g n

KUIPER-GÜRTEL tu ei r

Die Plutosonde New Horizons vor ihrem zweiten b er

Rendezvous am Rand des Sonnensystems rv e te i ei e W ie D D

Nach ihrem spektakulären Vorüberfl ug an ist die Sonde New Horizons kurz davor, n. ke k

erneut Raumfahrtgeschichte zu schreiben: Am 1. Januar 2019 wird sie das Kuipergürtel- c ec e w

Objekt 2014 MU69 passieren. Die dabei gesammelten Daten sollen helfen, mehr über diese Zw Z n

fremde Region jenseits der Neptunbahn zu erfahren, in der zahlreiche faszinierende Welten e te t a va v um die Sonne kreisen, von deren Existenz man vor einigen Jahren noch gar nichts wusste. i ri r p p u zu z r u nu n g

ie Raumsonde New Horizons setzt net, obwohl Gerard Kuiper, ein US-ame- aufgespürt, zunächst kleinere, wenige Ki- n un z

seit ihrem beeindruckenden Vor- rikanischer Astronom niederländischer lometer durchmessende Körper, dann aber tz t beifl ug am Zwergplaneten Pluto Herkunft , eine solche Region erst 1951 pos- auch größere Brocken wie Varunas (rund Nu N

D . im Juli 2015 ihre Reise in das Unbekannte tuliert hatte – allerdings lediglich für die An- 700km Durchmesser), Quaoar (ca. 1100km) t zt z t

des Kuipergürtels fort. Ihr nächstes Ziel ist fangszeit des Sonnensystems. und . Letzterer wurde im Jahr 2005 von üt ü h

(486958) 2014 MU69, ein etwa 30km durch- den Astronomen Mike Brown, Chad Trujillo ch s

messendes eisiges Objekt, das in rund 44AE und David Rabinowitz entdeckt und war es e

Alles andere als g g

Entfernung seine Bahn um die Sonne zieht. leerer Raum mit seinem etwa 2300km Durchmessern h ch i Diese Region jenseits der Umlaufb ahn des erheblich größer als alles, was man bisher li ht h

Eisriesen Neptun galt über viele Jahrzehnte Nur sechs Monate in der transneptunischen Region vorge- c ec e

als langweilig und weitestgehend leer. Zwar nach der Entdeckung funden hatte. Man vermutete sogar, dass rr r

gab es bereits bald nach der Entdeckung Plu- des ersten transneptuni- Eris größer als Pluto war, weshalb die Entde- be b e

tos im Jahr 1930 durch ers- schen Objekts nach Pluto und cker bald vom »zehnten Planeten« sprachen. he h r

te Spekulationen über weitere transneptuni- – 1992 Q oder (15760) Albion – im Diese Funde machten die Existenz weite- ur u

B1 t s sche Objekte. Diese blieben jedoch vage und Jahr 1992 durch David Jewitt und , rer großer und kleiner transneptunischen is t

ohne solide wissenschaft liche Begründung. entdeckten beide (181708) 1993 FW. Der Ver- Objekte (TNO) wahrscheinlich, was auch für n en e

Erst im Jahr 1943 stellte der Ire Kenneth dacht verstärkte sich, dass es da »draußen« die bisherige Th eorie über die Entstehung m um

Edgeworth die Th ese auf, dass der Raum jen- noch mehr geben müsse und die Spekulatio- des Kuipergürtels eine Herausforderung k ok

seits der Neptunbahn eine mögliche Quelle nen über einen Gürtel kleiner Körper – ähn- war. Auch Sedna, ein im Jahr 2003 entdeck- D D kurzperiodischer Kometen ist. Heute wird lich dem Asteroidengürtel zwischen Mars tes Objekt, das durch eine besonders langge- es e dieses Reservoir als Edgeworth-Kuiper-Gür- und Jupiter – erhielt neue Nahrung. In den zogene Bahn auff ällt, gab den Astronomen s es

tel oder meist nur als Kuipergürtel bezeich- kommenden Jahren wurden weitere Objekte Rätsel auf. Di D

14 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Thule« bekommenThule« hat. am Kuipergürtel-Objekt Abb. 1: Künstlerische Darstellung des Vorbeifl des Darstellung Künstlerische , das vom Missionsteam den Spitznamen »Ultima »Ultima Spitznamen den Missionsteam vom , das Wissen Wissen ugs von New Horizons Horizons New von ugs | Hauptartikel 15 NASA/JHUAPL/SWRI

DiD esesess Dokkumu ennt isst ururhehebeberrrrecechttlilichch gesschchütütztzt. NuNutztzunung nunur zuzu pririvavateten ZwZwececkeken.n. Dieie Weie tetervrvererbrbreieitutungng istst untersasagt. Wissen | Hauptartikel Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 . gt g a sa s r er e t nt n u u t st s i i g NASA/JHUAPL/SwRI ng n u tu i i

Abb. 2: Spektakuläre Oberfl äche: Diese Aufnahme der Sonde New Horizons von Pluto entstand nur 15 Minuten nach der dichtesten Annäherung. re b Gut zu erkennen sind auch die Dunstschichten in der dünnen Atmosphäre des Zwergplaneten

Von Cubewanos, Der klassische Kuipergürtel wird dabei von nos«. Zusätzlich gibt es noch eine Reihe wei- und Twotinos der 3:2-Bahnresonanz mit Neptun (bei etwa terer resonanter Objekte, die sich allerdings 40AE) nach innen und der 2:1-Resonanz (bei zum Großteil innerhalb des klassischen Unser heutiges Bild dieser Region jenseits etwa 50AE) nach außen begrenzt. Die recht Gürtels bewegen. der Neptunbahn unterschiedet sich deutlich stabilen Umlaufb ahnen der Cubewanos be- Daneben fi nden wir noch »gestreute Ob- von dem »einfachen« Kometengürtel, wie er sitzen eine relativ kleine Exzentrizität und jekte«. Bei ihrer Zuordnung ist ein Streit un- durch Edgeworth und Kuiper postuliert wor- Bahnneigungen bis etwa 30°. Fast zwei Drit- ter den Wissenschaft lern entbrannt. Die ei- den war. Sie besteht aus einer Vielzahl mitein- tel der bekannten Kuipergürtel-Objekte ge- nen sehen diese Objekte als Bestandteil des ander interagierender Strukturen, die zusam- hören dieser Population an. Kuipergürtels an und sprechen von gestreu- men ein komplexes und bis heute noch nicht Die resonanten Objekte befinden sich ten Kuipergürtel-Objekten (»Scattered Kui- vollständig verstandenes Ganzes ergeben. So in einer stabilisierenden Bahnresonanz per Belt Objects«, SKBO). Die anderen sehen lassen sich mehrere Gruppen von Objekten mit Neptun. Diejenigen bei 3:2 werden da- darin eine unabhängige Population, die nicht identifi zieren, deren Außengrenzen durch bei nach ihrem größten Vertreter, Pluto, als Teil des Kuipergürtels ist, sondern Teil einer

Bahnresonanzen bestimmt sind. Insbeson- »Plutinos« benannt, jene bei 2:1 als »Twoti- »Scattered Disk«. Sie sprechen daher von nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver dere gehören hierzu die beiden großen Po- g pulationen der klassischen Kuipergürtel-Ob- jekte (KBOs oder auch Cubewanos) und die Kuiper-Gürtel und Bahnresonanzen resonanten Objekte.

Neptun mit seiner großen Masse beein- ützt. Nutzun fl usst das Geschehen und die Struktur des Pluto h 1:2 Kuipergürtels maßgeblich durch die durch esc g

ihn induzierten Bahnresonanzen. Zwei Ob- Charon 2:3 h jekte befi nden sich in Resonanz, wenn ihre tlic Umlaufb ahnen in gewisser Weise gravitativ h gekoppelt sind. Ihre Umlaufmuster wieder- Neptun 3:4 3:5 4:7 2:5 errec

holen sich dabei in regelmäßigen Abständen. b e Pluto beispielsweise befi ndet sich in einer so- Plutinos h genannten 3:2 Resonanz mit Neptun, für je zwei Umläufe um die Sonne von Pluto macht Neptun drei. Anschließend befi nden sich bei- de wieder in ihrer Ausgangskonstellation. Twotinos Bahnresonanzen können dabei auf zwei Ar- ten wirken: destabilisierend oder stabilisie- rend. Im Fall Plutos können wir eine stabili- Astronomie Abenteuer sierende Wirkung ausmachen. Abb. 3: Die Struktur des Kuipergürtels wird durch die jeweiligen Bahnresonanzen mit ieses Dokument ist ur

Neptun defi niert. D

16 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Wissen | Hauptartikel

»Scattered Disk Objects« (SDO). Wie auch IM DETAIL immer man diese einordnen will, sie befi n- den sich auf stark exzentrischen Umlaufb ah- Die Entstehung des Kuipergürtels nen, deren Perihel bei etwa 35AE liegt und Bei der Frage nach der Entstehung des lerdings zu Widersprüchen mit den gän- deren Apheldistanzen weit über die 2000AE Kuipergürtels muss zwischen den klassi- gigen Entstehungsmodellen des Sonnen- hinausreichen. Ihre Bahnneigungen lie- schen und resonanten Objekten auf der ei- systems führen würde. gen bei moderaten 24°. Die bereits erwähn- nen und den gestreuten Objekten auf der Das auf Computersimulationen basier- te Eris ist der wohl bekannteste Vertreter ei- anderen Seite unterschieden werden. Die te Nizza- bzw. Nizza-2-Modell geht von ei- nes SDOs. Der sonnennächste Punkt ihrer klassischen KBO besitzen nahezu kreis- nem anderen Ursprung aus. Es verknüpft Bahn liegt bei etwa 38AE und der sonnen- förmige Umlaufb ahnen, wie man sie bei die Entstehung mit der Migrationsge- fernste bei 98AE. der Entstehung innerhalb der protopla- schichte der großen Planeten. Dement- netaren Scheibe um die Sonne erwarten sprechend hätten sich Saturn, Uranus Rätselhafte Kuiper-Klippe könnte. Allerdings liegen sie nicht genau und Neptun näher an Jupiter entwickelt in der Ekliptik. Es stellt sich die Frage, wel- und seien dann nach außen migriert. Zur Bei der 1:2 Resonanz fi nden wir ein merk- che Mechanismen hierfür verantwortlich gleichen Zeit wäre Jupiter dann weiter würdiges Phänomen vor. Ab dieser Entfer- gewesen sein könnten. Eine Möglichkeit nach innen gewandert. Durch gravitati- nung nimmt die Anzahl bekannter TNOs ist, dass Neptun in der frühen Phase der ve Wechselwirkungen und insbesondere drastisch ab. Es ist bis heute unklar, worum Planetenentstehung große Planetesimale, die entstehende 1:2-Resonanz Jupiters mit es sich bei dieser sogenannten »Kuiper-Klip- also »Planetenkeime«, in den ursprüngli- Saturn ist dann Neptun auf eine stark el- pe« handelt: Ist es wirklich der äußere Rand chen Kuipergürtel gestreut hat. Diese in- liptische Umlaufb ahn gezwungen worden. des klassischen Kuipergürtels oder ist es le- teragierten wiederum mit den KBO, was Seine Wechselwirkung mit den ursprüngli- diglich der Beginn einer großen Lücke. Und zu einer Änderung der Bahnneigungen chen Kuipergürtelobjekten hätte zu chao- genau diese Frage könnte von großer Bedeu- führte. Leider erklärt diese Theorie nicht, tischen Bahnen bei ihnen geführt. Nach- tung sein: Frühere Modelle der Planetenent- warum die Bahnen der resonanten Ob- dem sich die Umlaufb ahn des Neptun stehung postulierten nämlich, dass die An- jekte unverändert blieben. Dieses Prob- während der weiteren Wanderung nach zahl der großen Objekte vergleichbar Pluto lem wäre durch einen in nur geringem Ab- außen zu seiner jetzigen Position seiner sich jenseits der 50AE nahezu verdoppeln stand vorbeiziehender Stern gelöst, der heutigen Form angepasst hat, hat der Eis- sollte. Anders ließ sich eine Entstehung der für die andere Bahnneigung der Cube- riese die kleinen KBO in Resonanzen ge- Eisriesen Uranus und Neptun nicht erklären. wanos verantwortlich sein könnte. Einen fangen. Die gestreuten Objekte wären Bis heute ist nicht klar, was der Grund für Einfl uss auf die resonanten Objekte hät- demgegenüber im Laufe der Geschichte diesen Abfall an beobachteten Objekten ist. te er nicht gehabt. Damit die beobachte- des Sonnensystems nach außen gestreut Es scheint sich jedoch um ein reales Phäno- ten Bahnen entstehen konnten, hätte der worden. Vieles über die Entstehung die- men zu handeln. Stern in wenigen hundert AE Abstand an ser Region ist allerdings noch unklar und der Sonne vorbeiziehen müssen, was al- Gegenstand aktueller Forschung. Unerklärte Umlaufb ahnen

Neben diesen Populationen fi nden wir ihre Umlaufb ahnen gekommen sind. Eines tische Auff älligkeiten bei diesen »detached eine weitere, die den Wissenschaft lern noch ist jedoch klar: Durch gravitative Streuung objects« könnten die Existenz eines solchen mehr Kopfzerbrechen bereitet: die »deta- durch die anderen Planeten, insbesondere »Planeten Neun« nahelegen. Die Astrono- ched objects« oder auch erweiterte SDOs durch die Gas- und Eisriesen, lassen sich de- men Batygin und Brown führten hierzu ei- (»extended scattered disk objects«, E-SDO). ren Umlaufb ahnen nicht erklären. nige Computersimulationen durch. Nach Deren Perihel befi ndet sich mit typischer- Viele Ideen wurden entworfen, die Licht ihren Simulationen sollte die große Halb- weise mehr als 75AE so weit außerhalb, dass in dieses Dunkel bringen könnten. Beispiel- achse des unbekannten Planeten zwischen sie sich dem gravitativen Einfl uss Neptuns weise könnte in der Vergangenheit ein Stern 400 und 1500AE und bei einer Exzentrizität fast vollständig entziehen können. Folglich nahe an unserem Sonnensystem vorbeigezo- von 0,5 bis 0,8 liegen. Ihre Simulationen er- kann dieser kaum Auswirkungen auf de- gen sein, der durch seine Masse gravitativen gaben die beste Übereinstimmung mit den ren Bahnen haben. Diese Objekte bewegen Einfl uss auf diese Objekte nahm und sie auf Beobachtungen bei einer großen Halbach- sich auf extrem elliptischen Bahnen um die ihre jetzigen Bahnen zwang. Ferner könnte se von 700AE und einer Exzentrizität von Sonne. Sedna mit einer Periheldistanz von Neptun in der Frühzeit des Sonnensystems 0,6. Dies würde einer Umlaufzeit von etwa 76AE, einer Apheldistanz von 936AE und eine weitaus exzentrischere Umlaufb ahn ge- 20.000 Jahren entsprechen. einer Bahnexzentrizität von 0,86 gehört zu habt haben als heute und so das vorhandene Allerdings dürft e ein solcher Planet auf- diesen Objekten und ist dabei Namensge- »Chaos« angerichtet haben. grund seiner Lichtschwäche und großen ber einer eigenen »Familie«, der Sednoiden. Entfernung nur schwer zu entdecken sein. Zu dieser werden derzeit alle »detached ob- Hinweis auf weitere Planeten? Ferner haben weder Pan-STARRS, Catali- jects« gezählt, deren Periheldistanz jenseits na Sky Survey noch der Wide-Field Infra- der 76AE von der Sonne liegt. Eine weitere derzeit heiß diskutierte Hy- red Survey Explorer, die systematisch auch Problematisch ist hierbei, dass die Wis- pothese ist die Existenz eines bisher noch die Außengrenzen unseres Sonnensystems senschaft ler derzeit keine stichhaltige Er- unbekannten Planeten in den äußeren Re- durchforsteten, einen Hinweis auf die Exis- klärung dafür haben, wie diese Objekte auf gionen des Sonnensystems. Gewisse statis- tenz eines solchen Planeten gefunden.

17 Wissen | Hauptartikel Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 NASA, ESA und Adolf Schaller . t g sa er e nt n u u t st s i g ng n tu t ei e r br b r er e v rv e te ei e W W Abb. 4: So könnte der Blick von der Oberfl äche von Sedna auf die Sonne und das innere Sonnensystem aussehen.

Die Anatomie der TNOs auf Pluto hohe Berge von bis zu 3500m, besten Teleskopen lassen sich keine Oberfl ä- die wohl hauptsächlich aus Wassereis be- chenstrukturen erkennen. Wir sind folglich Neben der komplexen Struktur des trans- stehen. Methan etwa ließe keine solchen auf andere Techniken wie etwa Spektrosko- neptunischen Bereichs stellt sich natürlich Strukturen zu. Ebenen und Krater durch- pie oder Photometrie angewiesen. die Frage, wie die TNOs selbst beschaff en setzen die Oberfl äche. Dunst und Nebel aus sind. Ging man lange von einfach struktu- Methan befi ndet sich in der Atmosphäre. Eine Frage von Heiß oder Kalt rierten Eis- und Gesteinsbrocken aus, so Möglicherweise sind Eisvulkane auf dem hat uns die Raumsonde New Horizons mit Zwergplaneten aktiv. Bei den klassischen KBOs, also den Cube- ihrem Vorbeifl ug am Pluto-Charon-Sys- Es liegt also nahe anzunehmen, dass auch wanos, weisen Beobachtungen auf die Exis-

tems klar eines Besseren belehrt. Sie zeig- andere TNOs komplex aufgebaut sind. In- tenz zweier unterschiedlicher sich überlap- nur zu privaten Zwecken. Die te uns vollkommen fremdartige und kom- formationen darüber zu gewinnen ist na- pender Unterpopulationen hin. Diese beiden g plexe Welten, die selbst die optimistischsten türlich schwer: Diese Objekte sind einfach Gruppen unterscheiden sich zuerst einmal Annahmen übertrafen. So befi nden sich zu klein und zu weit entfernt. Selbst mit den vor allem in ihrer Farbe. Die einen sind röt- ützt. Nutzun h esc g

NASA/JPL-Caltech h tlic h errec b e h [NASA, ESA, and M. Brown (California Institute of Technology)

a b Abb. 5: So stellt man sich den Zwergplaneten Eris und seinen Mond vor (a). Sogar das Weltraumteleskop Hubble sieht allerdings ieses Dokument ist ur

kaum Details, der Trabant von Eris ist aber deutlich zu erkennen (b). D

18 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Wissen | Hauptartikel lich, die anderen erscheinen uns bläulich. In dem eine starke ellipsoide Form, was für Sonde New Horizons bei ihrem Vorbeifl ug Anlehnung an die Th ermodynamik bezeich- ein Objekt dieser Größe ungewöhnlich ist. am Neujahrstag des Jahres 2019 entdecken net man daher die erstere als kalte Populati- Spektroskopische Aufnahmen deuten auf wird. Michael Moltenbrey on, die letztere als heiße. Aber nicht nur die eine von kristallinem Wassereis überzoge- Farbe ist verschieden. Die kalten Objekte be- ne Oberfl äche hin. sitzen durchweg niedrigere Bahnneigungen SURFTIPPS von maximal bis zu 12°, wohingegen die Bah- Auf ins Unbekannte... nen der heißen Cubewanos stärker geneigt • New Horizons (NASA) sind und zudem exzentrischer verlaufen. Obwohl wir eine Explosion an Erkenntnis- • New Horizons (JHUAPL) Bei den kalten Cubewanos herrschen Bi- sen über die transneptunische Region wäh- närsysteme vor, deren einzelnen Kompo- rend der letzten 25 Jahre erlebt haben, bleibt  Kurzlink: oclm.de/a18019 nenten eine ähnliche Helligkeit aufweisen. vieles im wahrsten Sinne des Wortes noch im Demgegenüber sind solche Binäre unter den Dunkeln. Die Hoff nung ruht auf den neuen . heißen in der Unterzahl und deren Kompo- Riesenteleskopen, wie dem Extremely Large t g nenten weisen deutliche Helligkeitsunter- Telescope (ELT) der Europäischen Südstern- Literatur schiede auf. Vieles spricht also dafür, dass warte, welches 2024 in Betrieb genommen beide Subpopulationen unterschiedlichen werden soll. Dieses könnte bei der Erfor- [1] Stern und D. Grinspoon: »Chasing New Horizons: Inside the Epic First Ursprungs und physikalischer Struktur sind. schung dieser spannenden Region helfen. Mission to Pluto«, Melia Publishing ist untersa

Über die resonanten Objekte ist noch we- Und natürlich bietet derzeit die Raum- Services, 2018 g niger bekannt. Lediglich über die größeren sonde New Horizons eine einmalige Mög- [2] S.A. Stern, H.A. Weaver, J.R. Spencer, TNOs wie etwa Pluto, Eris und die anderen lichkeit, nähere Informationen aus erster H.A. Elliott, the New Horizons Team: reitun Zwergplaneten weiß man etwas mehr. Sie Hand zu gewinnen. Schließlich befi ndet sie »The New Horizons b dürft en in ihrem Aufb au und ihrer Struk- sich gerade vor Ort und ist bisher die einzi- Extended Mission« tur Pluto ähneln. Eine Ausnahme hiervon ge Sonde in der Raumfahrtgeschichte, die scheint der Zwergplanet zu bilden. zur Erforschung des Kuipergürtels eingesetzt Seine Lichtkurve weißt eine rasend schnel- wird. Zwar haben die Voyager-Sonden eben- | DER AUTOR | le Rotation von weniger als vier Stunden falls diesen Bereich passiert. Zum damali- Michael Moltenbrey studierte Informatik und auf. Haumea ist damit das sich am schnells- gen Zeitpunkt war der Kuipergürtel jedoch Astrophysik, ist seit Kindesbeinen begeisterter ten drehende bekannte Objekt im Sonnen- noch nicht entdeckt, so dass keine Bestre- Amateurastronom und beschäftigt sich schon system. Mit einem Äquatordurchmesser bungen von Seiten der NASA unternommen seit Jahren mit Themen der Entstehung und von etwa 1900km und einem Abstand der wurden, diesen »leeren« Raum zu beobach- Entwicklung unseres Sonnensystems und Pole von nur etwa 1000km besitzt sie zu- ten. Nun sind alle gespannt darauf, was die numerischen Simulationen.

IM DETAIL

Nachdem New Horizons am Pluto vorbei- zons die erste Aufnahme des Zielobjekts. ten vorläufi gen Daten werden dann bereits gefl ogen war, begann die Suche nach ei- Die offi zielle heiße Phase beginnt dann am 1. und 2. Januar 2019 zur Erde gesendet, nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver

nem weiteren Objekt, welches von der Son- Ende des Jahres, wobei die meisten Mes- was etwa sechs Stunden dauern dürfte. g de besucht werden konnte. Die Wahl fi el sungen in den 48 Stunden um den engsten Die restlichen Daten werden über das gan-

auf (486958) 2014 MU69, ein etwa 30km Vorbeifl ug durchgeführt werden. Die ers- ze Jahr 2019 Stück für Stück übermittelt. großes KBO. Der Vorbeifl ug soll am 1. Ja- nuar 2019 in etwa 3500km Abstand er-

folgen. Das wäre etwa dreimal näher als ützt. Nutzun h beim Vorbeifl ug an Pluto. Eine Aufl ösung esc

von Oberfl ächendetails von etwa 30m g

NASA/JHUAPL/SwRI

wird erwartet. h

Die erweiterte Mission soll dabei meh- tlic h rere Aufgaben erfüllen: Zum einen soll die Oberfl ächengeologie und -temperatur errec

des Objekts erfasst werden, so dass man b e

Rückschlüsse auf dessen Entstehung zie- h hen kann. Interessant wird dabei sein, ob irgendeine Form von Aktivität (wie etwa Eisvulkane) oder Ringe zu entdecken sind. Die letzte Etappe der Mission hatte be- Abb. 6: Am 16.8.2018 gelang New Horizons die erste Aufnahme seines nächsten reits am 22. Oktober 2015 mit dem Zünden Zielobjekts. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Objekt in einer Entfernung von 172 Millionen einiger Triebwerke begonnen. Damit sollte Kilometern von der Sonde und etwa 6,5 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt. Links ein

New Horizons auf Kurs gebracht werden. kombiniertes Bild aus 48 Aufnahmen mit der markierten Position von 2014 MU69, rechts ist der Bereits im August 2018 gelang New Hori- markierte Bereich vergrößert dargestellt und die Hintergrundsterne wurden herausgerechnet. ieses Dokument ist ur D

19 Wissen | Hintergrund Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019

Abb. 1: Ein riesiger Schwarm aus ESA Trümmerteilen umgibt inzwischen die Erde. Die Hinterlassenschaften der Raumfahrt könnten die Nutzung des erdnahen Weltraums bald unmöglich machen. Wissen . t g a sa s r er e t nt u u st i i g ng n u tu t i ei br er rv ie Weite D D n n. ke Zwec n e te va ri p

u z r nu ACHTUNG, WELTRAUMSCHROTT! g n Die Hinterlassenschaften der Raumfahrt könnten für uns alle zum Problem werden ützt. Nutzu h Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in angenehmer Gesellschaft vor dem Fernsehgerät und verfolgen über esc g

Satellitenfernsehen gespannt die Fußball-WM: die deutsche Elf steht im Finale und kämpft um den Pokal. h

Plötzlich, kurz vor einem entscheidenden Tor, werden viele Fernsehbildschirme in ganz Deutschland tlic h gleichzeitig schwarz. Ein unrealistisches Szenario? Nein, nicht unbedingt! errec b e

illionen von Weltraumtrümmer- renden Satellitendiensten. Den Nutzlasten densten Erdumlaufb ahnen – üblicherweise h teilchen bevölkern die Umlauf- im All stehen aber etwa 8000 Tonnen Welt- genau dort, wo auch alle Nutzlasten, also die M bahnen der Erde und bedrohen raumschrott gegenüber, die unkontrolliert Satelliten unterwegs sind. Der Großteil des die weltraumbasierte Infrastruktur. Satel- über unsere Köpfe kreisen und immensen Weltraummülls befi ndet sich auf niedrigen liten zur Erdbeobachtung, zur Navigation, Schaden anrichten können. Umlaufb ahnen zwischen 200 und 2000km, zur Kommunikation, zur Aufk lärung sowie dem sogenannten »low earth orbit« (LEO). für wissenschaft liche und militärische Zwe- Es gibt zu viel Müll im All In diesen Bahnhöhen fi nden die meisten be- cke sind in unserer modernen Gesellschaft mannten Raumfl üge statt, da die Umlauf- nicht mehr wegzudenken. Wir Menschen Dieser Weltraumschrott tummelt sich in bahnen mit vergleichsweise geringem Ener- ieses Dokument ist ur

sind mehr denn je abhängig von funktionie- variierender Zahl und Größe auf verschie- gieaufwand erreicht werden können. Im D

20 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Wissen | Hintergrund

LEO ziehen wichtige Instrumente wie die Internationale Raumstation ISS oder das Hubble-Weltraumteleskop ihre Bahnen.

Aber auch auf dem »Geostationären Or- FHR Fraunhofer bit« (GEO) in einer Höhe von 35.786km rei- chern sich die Schrotteilchen immer weiter an. Diese spezielle Umlaufbahn zeichnet sich dadurch aus, dass dort stationierte Sa- telliten mit der Erdrotation synchronisiert sind und sich damit stets über demselben Punkt der Erdoberfläche befinden. Diesen Vorteil nutzen vor allem Fernseh-, Wetter- und Kommunikationssatelliten. Zwischen . LEO und GEO befinden sich noch die »me- t g dium earth orbits« (MEO) mit Bahnhöhen von etwa 2000 bis 35.000km. Hier umkrei- sen bevorzugt Navigationssatelliten (z.B. GPS oder Galileo) die Erde, begleitet von ist untersa

Tausenden Weltraumschrotteilchen. Abb. 2: Deutschland besitzt mit TIRA eines der weltweit größten Radare zur g Weltraumbeobachtung.

Die Spuren der Raumfahrt reitun bahnen um die Erde. Die Zahl kleinerer ten, dass bereits kleinste Objekte zu hoch- b Die vergangenen 61 Jahre Raumfahrt ha- Schrottteilchen liegt bei mindestens 100 energetischen Geschossen werden, die ben ihre Spuren hinterlassen: etwa 2000 ak- Millionen. Die Tendenz ist steigend. alles zerstören können, was ihre Bahnen tive Satelliten umkreisen die Erde. Jährlich Bei diesen geringen Objektgrößen könn- kreuzt. So hat eine ein Zentimeter große finden bis zu 90 Raketenstarts mit dem Ziel te schnell die Idee aufkommen, dass solche Aluminiumkugel mit einem Gramm Masse »erdnaher Weltraum« statt und aktuellsten Kleinstteilchen bei Kollisionen keinen gro- und einer typischen Geschwindigkeit von Beobachtungen sowie Schätzungen zufol- ßen Schaden anrichten können. Weit ge- zehn Kilometern pro Sekunde eine kine- ge befinden sich rund 700.000 Weltraum- fehlt! Die Partikel im erdnahen Weltraum tische Energie von etwa 50 Kilojoule, was schrottteile mit einem Durchmesser von haben mit mehreren zehntausend Kilome- der Sprengkraft von rund zwölf Gramm mehr als einem Zentimeter in Umlauf- tern pro Stunde so hohe Geschwindigkei- TNT entspricht.

Abb. 3: Innenansicht der TIRA-Radarantenne in Wachtberg bei Bonn. rivaten Zwecken. Die Weiterver p p u zu z r u nu n g Fraunhofer FHR Fraunhofer n un u tz t u Nu N

. t zt üt h ch c s es e g g h ch c i li l t ht h c ec e r rr r e be b e he h r ur u t s is i t n en m um u k o D D s es e s es e i Di D

21 Wissen | Hintergrund Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019

absehbarer Zeit selbst. In niedrigen Erdorbits werden die Teilchen durch Reibung an der zwar dünnen, aber noch vorhandenen Atmosphäre

Fraunhofer FHR Fraunhofer abgebremst, wodurch sie an Höhe verlieren und schließlich in der immer dichter werdenden Luft verglühen. In größeren Höhen von etwa 800km ist die Luft reibung aber so gering, dass dieser Vorgang bereits Jahrzehnte, bei Bahnhö- hen von mehr als 1000km sogar Jahrtausende dauern würde. Was macht man also nun mit diesem Welt- raumschrott, wenn keine Müllabfuhr zur Verfügung steht? . Eine Lösung besteht in der Detektion und t g Überwachung von Weltraummüll durch leis- tungsstarke Radare. Diese Instrumente kön- nen zwar nicht aktiv Schrottteilchen beseitigen, Abb. 4: Das German Experimental Space Surveillance and Tracking Radar (GESTRA) besteht dafür aber lokalisieren und katalogisieren. Mit- ist untersa

aus einem Sendesystem und einem Empfangssystem mit integrierter Datenauswertung. hilfe eines gut gepfl egten Katalogs können Aus- g weichmanöver geplant werden, so dass sich Kol- Paradoxerweise sind es gerade diese kleins- den, für eine Zerstörung von Satelliten und lisionen vermeiden lassen. reitun ten Trümmerteilchen, die der Raumfahrt die somit zu einer Trümmerverteilung auf sehr b größten Sorgen bereiten, da sie nur schwer oder viele verschiedene Bahnen. Sabotagesatelliten Weltraumlagezentrum gar nicht zu beobachten sind. Für die größe- in unbekannter Zahl werden für beabsichtig- für Deutschland ren Objekte mit Durchmessern von mehr als te Kollisionen mit anderen Satelliten oder zur fünf Zentimetern sind die Umlaufb ahnen gut Funkstörung eingesetzt. Weltweit gibt es daher Bestrebun- bekannt, weil die Schrotteilchen permanent Auch Satellitenkollisionen können Unmen- gen den LEO möglichst lückenlos zu be- beobachtet und überwacht werden. So befi n- gen an Weltraumschrott erzeugen. So gesche- obachten. Eine Vormachtstellung hat hier den sich etwa 13.000 »5-cm-Objekte« in einem hen im Jahr 2009, als die Kommunikationssa- die USA, die mit dem Space Surveillan- Katalog, der vom US-amerikanischen Space telliten Iridium 33 und Kosmos 2251 in 800km ce Network seit mehreren Jahrzehnten Surveillance Network gepfl egt wird. Wenn Höhe mit einer Relativgeschwindigkeit von das umfassendste und leistungsfähigste absehbar ist, dass diese großen Trümmerteile etwa zwölf Kilometern pro Sekunde aufein- Weltraumüberwachungssystem betreibt. die Umlaufb ahnen von Satelliten oder der ISS andergeprallt sind. Aus dieser ungewollten Neben den USA hat man auch in Europa kreuzen, können entsprechende Ausweichma- Zusammenkunft entstanden rund 100.000 ein verstärktes Interesse an der souveränen növer eingeleitet werden. Durchschnittlich Bruchstücke, die den intakten Satelliten und Beobachtung und Überwachung des erdna- muss für jeden Satelliten zweimal pro Jahr ein der bemannten Raumfahrt noch über Jahr- hen Weltraums. Mit Programmen wie ES-

Ausweichmanöver initiiert werden. zehnte gefährlich werden können. SAS, S3T und Graves versuchen die EU so- nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver wie ihre Mitgliedsstaaten gleichzuziehen. g Woher kommt der ganze Müll? Keine Müllabfuhr Mit der Gründung eines Weltraumlagezen- für Weltraumschrott trums als gemeinsame Einrichtung der Bun- Nun stellt sich natürlich die Frage, wo der desministerien für Wirtschaft und Ener-

ganze Weltraumschrott herkommt. Die Ursa- Spätestens seit dem Film »Gravity« ist die gie und für Verteidigung hat Deutschland ützt. Nutzun chen sind vielfältig. Neben nicht mehr genutz- Bedrohungslage im erdnahen Weltraum auch 2009 den Grundstein für eine souveräne h

ten Satelliten werden immer wieder Objekte einer breiten Öff entlichkeit bekannt. Welt- Weltraumüberwachung gelegt. esc g

wie z.B. Raketenoberstufen durch Weltraum- raumschrott kann nicht nur der Technik ge- Deutschland besitzt bereits eines der welt- h missionen freigesetzt. Von intakten Raum- fährlich werden, sondern auch den interna- weit größten Radare zur Weltraumbeobach- tlic fl ugkörpern können sich Oberfl ächenparti- tionalen Astronautenteams, die regelmäßig tung: TIRA, ein parabolrefl ektorbasiertes h kel wie Lacke oder Schildmaterialien ablösen. Experimente (z.B. auf der ISS) und Reparatu- Weitbereichsradar mit hoher Aufl ösung und errec

Durch die ungeplante Entzündung von Rest- ren im Erdorbit durchführen. Agilität. Betrieben vom Fraunhofer-Institut b e

treibstoff en kann es zu Explosionen kommen, Ideen zur aktiven Beseitigung von Welt- für Hochfrequenzphysik und Radartechnik h die Trümmerteile erzeugen. Sogar verlorenge- raumtrümmern gibt es viele: Netze zum Ein- in Wachtberg ermöglichte TIRA in der Ver- gangenes Werkzeug von Astronauten kann zu fangen des Weltraumschrotts, riesige »kosmi- gangenheit zahlreiche Teilbeobachtungen gefährlichen Geschossen werden. Aber nicht sche Staubsauger«, Gas- oder Laserstrahlen, die zum ordnungsgemäßen Betrieb von Satelli- immer ist der Zufall schuld: auch der geziel- Müll aus den Umlaufb ahnen befördern, etc., ten und ihren Strukturelementen.Weltweite te Einsatz von Antisatellitenraketen und Sa- aber an der Umsetzung hapert es – nicht zuletzt Aufmerksamkeit erfuhren die Beobachtungs- botagesatelliten sorgt für ein stetiges Wachs- wegen der immensen Kosten und dem hohen ergebnisse zum Wiedereintritt von »Tiangong« tum der Weltraumschrottpopulation. Ganz technischen Aufwand. in die Atmosphäre, welche mit TIRA gemes- wie in Spionagefi lmen sorgen Antisatelliten- Die Weltraumtrümmer in niedrigen Um- sen und ausgewertet wurden. Auch Weltraum- ieses Dokument ist ur

raketen, die vom Boden aus gestartet wer- laufb ahnen (kleiner 400km) beseitigen sich in schrott wurde mit TIRA beobachtet. Seit 1993 D

22 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Wissen | Hintergrund fanden 18 24-stündige Kampagnen zur Erfas- sung der kleinteiligen Trümmerpopulation im LEO statt.

Trotz der hohen Empfi ndlichkeit von TIRA FHR Fraunhofer haben derartige Radare den Nachteil, dass sie zu einem gegebenen Zeitpunkt nur ein kleines Weltraumvolumensegment überwachen kön- nen. Um große Himmelsauschnitte zu über- wachen, ist ein Radartyp mit elektronischer, trägheitsloser Radarstrahlschwenkung, ein sogenanntes »Phased-Array Radar«, sehr viel besser geeignet. Ein »Phased-Array Radar« basiert auf einer . Antenne mit vielen elektronisch angesteuerten t g Einzelelementen, deren Zusammenwirken im Raum zu einem nahezu beliebig einstellbaren Antennendiagramm führen. Abb. 5: Zur Überwachung des Weltraums werden von den Experten Strategien entwickelt, ist untersa

Schnelle Überwachung durch die möglichst viele Teile des Weltraumschrotts erfasst werden können. g dank GESTRA strahlen sogenannte Beobachtungszäune zu gung von Satelliten auf erdnahen Orbits und reitun

Komplementär zu dem TIRA-System wur- bilden, innerhalb derer das Durchfl iegen von den Weltraumtourismus zum »einfachen« und b de das Fraunhofer-Institut für Hochfrequenz- Objekten beobachtet wird. Werden auf diese »bezahlbaren« Unterfangen machen. Der Ein- physik und Radartechnik im Jahr 2014 beauf- Weise Trümmerteile detektiert, kann man de- satz von sogenannten Satelliten-Konstellatio- tragt, ein innovatives leistungsgesteigertes ren Flugbahn ermitteln, indem weitere Radar- nen, bei denen bis zu Hunderte Kleinstsatel- Phased-Array Radar zu entwickeln und zu strahlen dem Objekt hinterhergesendet wer- liten auf Position gebracht werden (etwa für bauen: GESTRA – German Experimental den und somit die Bahn-Trajektorie aufgebaut eine weltumspannende Internetversorgung), Space Surveillance and Tracking Radar. Da- wird. Zeitgleich kann der Suchmodus mit den sorgt für einen sprunghaft en Anstieg der Sa- bei wird das Grundkonzept eines zukünft i- weiteren Radarstrahlen fortgeführt werden. Es tellitenpopulation. Diese vielen Kleinstsatelli- gen Radarnetzwerkes verfolgt, bestehend aus erfolgt die anschließende Datenübertragung tenpopulationen von heute sind der Weltraum- mehreren verteilten Radarsensoren zur Er- der Bahnteilinformationen jedes entdeckten schrott von morgen. Solange lediglich die rein höhung der Leistungsfähigkeit. Folglich wird Zieles ans Weltraumlagezentrum in Uedem. militärischen Interessen oder die kurzfristi- GESTRA als teilmobiles containerbasier- Auf diese Weise werden die Bahninformatio- ge Kostenminimierung im Vordergrund der tes System konzipiert, welches zu den Kno- nen der einzelnen entdeckten und verfolgten Weltraumfahrt stehen, könnte die Raumfahrt tenpunkten des Netzwerkes per Land- oder Objekte dort zusammengeführt und in einem schlimmstenfalls in weniger als 100 Jahren Schiff verfrachtung einfach transportiert wer- Katalog gesammelt und aktualisiert. nicht mehr möglich sein – und auch ein auf

den kann. GESTRA besteht aus einem Sen- Fernsehsatelliten angewiesenes »Public View- nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver g desystem und einem Empfangssystem mit Raumfahrt bald nicht ing« einer Fußball-WM könnte dann ein sehr integrierter Datenauswertung. mehr möglich? abruptes Ende fi nden. Das Sende- und das Empfangssystem werden Nadya Ben Bekhti und Helmut Wilden jeweils in einen übergroßen Container mit 18m Wagen wir einen kurzen Blick in die Zu- | DIE AUTOREN |

Länge, 4m Breite und 4m Höhe untergebracht. kunft , um zu verstehen, wohin das Abenteuer ützt. Nutzun Zur Vorauswahl des Beobachtungsbereiches »Raumfahrt« gehen könnte. Es existieren Pro- Dr. Nadya Ben Bekhti ist Astrophysikerin und h

im Weltraum werden die Antennenfrontends gramme wie das Clean-Space Programm der arbeitet seit 2016 am Fraunhofer FHR als esc g Co-Projektleiterin für das Weltraumüberwa- des Radars mit Sende-bzw. Empfangselektro- ESA, die den Weltraumschrott aktiv beseitigen h nik jeweils auf einen 3-Achsenpositionierer in- wollen, aber ob und wann diese erfolgreich sein chungsradar GESTRA. tlic tegriert. Eine leistungsfähige Flüssigkeitsküh- werden, steht noch in den Sternen. Daher er- Helmut Wilden ist Diplom-Ingenieur, Experte h lung sorgt für den witterungsunabhängigen scheint uns nur eine Strategie langfristig sinn- auf dem Gebiet der Hochfrequenztechnolo-

gie und arbeitet seit 1977 am Fraunhofer FHR errec gleichmäßigen Betrieb der Hochleistungselek- voll: Prävention. b (vormals FGAN). 2014 hat er die Aufgabe des e tronik, der Empfangselektronik und der Pro- Die Raumfahrt entwickelt sich aber zurzeit h zessorhardware zur Datenanalyse. genau in die entgegengesetzte Richtung. Zwar Projektleiters für GESTRA übernommen. Bei der Optimierung der Radarüberwa- sind in den letzten Jahren weniger Raketen- chungsmoden, sprich der Strategie zur effi zi- starts zu verzeichnen als in den 1960er Jahren, SURFTIPPS enten Analyse des Beobachtungsvolumens, aber die Zahl der in die Erdorbits ausgesetzten macht man sich zunutze, dass der Weltraum- Satelliten nimmt dennoch stetig zu. • Fraunhofer-Institut für Hoch- schrott relativ konstante Bahnen um die Erde Dies hat nicht zuletzt damit zu tun, dass frequenzphysik und Radartechnik mit sehr unterschiedlichen Orbitebenen ein- Raumfahrt immer günstiger wird. Private  Kurzlink: oclm.de/a18023 nimmt. Zur Detektion der Schrottfl ugbah- Raumfahrunternehmen wie SpaceX oder Blue ieses Dokument ist ur

nen reicht es deswegen aus, mit den Radar- Origin wollen Raketenstarts, die Unterbrin- D

23 Wissen | Interview Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Lockheed Martin Lockheed Wissen . t g sa s r er e t nt n u u st s i i ng tu t ei e br b er v rv te ei W W ie D n. n ke ec e w Zw Z

Abb. 1: Die Lunar Orbiting Platform – Gate- n e way im vollen Einsatz, nach Vorstellung der te t a

NASA und ihrer Partner in der zweiten Hälfte va v ri r p

des nächsten Jahrzehnts. p zu r u u n g

« ützt. Nutzun HERR ZURBUCHEN, h esc g

WOHIN STEUERT DIE WISSENSCHAFT h tlic BEI DER NASA?« h errec b e

in Astrophysiker aus der Schweiz ist seit nomischen Union im August in Wien sprach – und die Mission ist praktisch in demjeni- h zwei Jahren Wissenschaft sdirektor der Zurbuchen über aktuelle Projekte und Kol- gen Monat gestartet, der schon acht Jahre vor- ENASA – oder wie es korrekt heißt »As- laborationen – und auch über die Probleme her genannt worden war. Woher dieser kras- sociate Administrator for the Science Mission mit dem James Webb Space Telescope (JWST). se Unterschied zum unglücklichen JWST mit Directorate«: Dort verwaltet Th omas Hansue- Danach hatte Abenteuer Astronomie Gele- seinen endlosen Verzögerungen? li Zurbuchen einen jährlichen Haushalt von genheit für ein Gespräch. rund 5,7 Milliarden US-Dollar und »gebie- Zurbuchen: Bei der Solar Probe war von tet« über rund 100 Raumfahrtmissionen, 60 Herr Zurbuchen, vor einer Anfang an klar gewesen, dass die Mission in- im Einsatz und 40 in der Entwicklung. Auf der Woche ist die aufwändige Parker Solar Probe nerhalb eines festen fi nanziellen Rahmens ieses Dokument ist ur

Vollversammlung der Internationalen Astro- zur Naherkundung der Sonne aufgebrochen stattfi nden musste. Und es war auch klar, D

24 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Wissen | Interview dass die zwei, drei wichtigsten Technologien NASA-Planetenforschung für den Zeitraum Könnte man sich auch vor- für sie alle schon entwickelt waren, als wir das 2013 bis 2022 erhalten. Sie weist uns explizit stellen, auf der LOP ein kleines astronomisches Projekt gestartet haben. Ganz anders war das an, dass wir dafür die nächste wissenschaft - Teleskop anzubringen, das auf dem Orbit rela- beim Webb, bei dem es über zehn Technolo- liche Strategie entwickeln sollen. In zwei Jah- tiv freie Sicht ins All hätte, aber leicht gewartet gien gab, die erst erfunden werden mussten! ren wird mit der Formulierung des folgen- werden könnte? Und die Kosten Webbs… die zuerst genannte den Zehnjahrplans begonnen, und bis dahin Zahl betrug weniger als eine Milliarde Dollar: müssen wir wenigstens abstecken, was wir Zurbuchen: Das ist absolut möglich, dass Das war so weit daneben, dass da von Anfang tun wollen. Marsforschung mit Menschen auf der Zeitskala von Jahren so eine Idee hoch- an keiner dran geglaubt hat. Zusammen hat wird dabei auch eine Rolle spielen, aber nicht kommt. Wir werden wirklich Wissenschaft in das wohl den großen Unterschied ausgemacht. exklusiv: Es gibt viel Wissenschaft , die wir allen Bereichen unter die Lupe nehmen, z.B. bereits heute tun können. Im nächsten Jahr auch Erdforschung aus der Distanz. Ja, es wird Auf dem Weg zur Sonne werden wir mit einem großen internationa- auf jeden Fall Wissenschaft auf dem Gateway ge- fl iegt die Parker Probe siebenmal dicht an len Programm dafür anfangen. ben, aber der Hauptschwerpunkt liegt klar in der . der Venus vorbei, um Bahnenergie abzubau- »human exploration«, der Raumfahrtforschung t g en. Eine Mission speziell zur Venus hat die Das nächste Ziel des Men- für den Menschen selbst im Hinblick auf künf- NASA schon lange nicht mehr gestartet: Kön- schen im All wird aber wohl die Rückkehr tige Reisen im Sonnensystem. nen diese Flybys eigentlich wissenschaft lich zum Mond sein, das hat sich in den letzten genutzt werden? Jahren durchgesetzt. Dabei dürft e als Erstes Die NASA ist Spielball der ist untersa

die »Lunar Orbiting Platform – Gateway« in Politik, neue Präsidenten ändern gerne mal g Zurbuchen: Absolut! Wir haben die Ins- einer fernen Umlaufb ahn um den Mond ent- die Richtung, und gerade wird wieder ein neu- trumente der Parker Solar Probe schon ganz stehen: Hat diese erdferne Raumstation ei- er Kongress gewählt, der allein über den Haus- reitun früh eingeschaltet: Schon beim ersten Vor- gentlich einen wissenschaft lichen Nutzen? halt befi ndet – kann da überhaupt langfristig b beifl ug (Anmerkung der Redaktion: der am geplant werden? 3. Oktober absolviert wurde) werden wir da- Zurbuchen: Der Schwerpunkt der LOP her Daten über die Wechselwirkung der Ve- wird darin liegen, Erfahrungen mit Astro- Zurbuchen: Kongress, Senat, Weißes nus mit ihrer Umgebung im Sonnenwind nauten jenseits des niedrigen Erdorbits zu Haus: Die NASA ist unglaublich »bipartisan«, gewinnen können. sammeln und mit der technischen Infra- wird von Republikanern wie Demokraten glei- struktur dort. Aber es wird von Anfang an chermaßen gestützt. Politische Änderungen ha- Kommen wir zum Mars: Im Forschung geben, im Inneren des Gateways: ben auf die NASA viel weniger einen Einfl uss als April haben die NASA und die ESA ein Ab- zum Beispiel über die Langzeitwirkung von auf andere Behörden. Das sieht man, wenn man kommen für ein Milliardenunternehmen un- Strahlung auf die Biologie und andere Din- das NASA-Budget in den letzten 20 Jahren be- terzeichnet, eine gemeinsame Mission, um ge, die wir auf der existierenden Internatio- trachtet: Da gibt es gewisse Dinge, die hin und Bodenproben von dem Planeten zur Erde zu nalen Raumstation nicht tun können. Auch her gehen, aber im Großen und Ganzen, viel- schaff en. Was ist da seither geschehen? die Außenseite des Gateways wird genutzt leicht 80 bis 90 Prozent, ist es wirklich konstant. werden, ähnlich wie bei der Raumstation. Wegen der breiten Unterstützung haben die po- Zurbuchen: Das Erste, was passierte, war, Schon in ein paar Monaten werden wir das litischen Änderungen keine riesigen Folgen.

dass die Europäer mit Studien dazu angefan- Angebot veröff entlichen, dort Instrumen- nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver gen haben, während wir unsere schon länger te anzubringen. Zum Beispiel für Wissen- Einen großen Umbruch gab g laufenden weitergeführt haben. In der Zwi- schaft auf der Rückseite des Mondes, wo es es aber schon, als die von Präsident Obama an- schenzeit haben wir uns etwa fünfmal getrof- eine ganz andere elektromagnetische Um- geschobene Mission von Astronauten zu einem fen, um Erfahrungen auszutauschen. Für uns gebung gibt: Vielleicht gibt es ja Forscher, erdnahen Asteroiden – bzw. zu einem Stück da-

gibt es eine wichtige Entscheidung im nächsten die das interessiert. von, das in einen Mondorbit gebracht werden ützt. Nutzun Jahr: Wir müssen beschließen, ob wir einen sollte – wieder aufgegeben wurde. Waren alle h

Start im Fenster 2026 anstreben oder erst im Ausgaben für diese Asteroid Redirect Mission esc g

folgenden Fenster 2028/29. Die Ankündigung (ARM) verschwendet? h im April hat jedenfalls schon viele Folgen ge- tlic Daniel Fischer Daniel habt, es ist eine Menge Arbeit erledigt worden, Zurbuchen: Keineswegs. Der Ionenan- h auch bei der Koordination mit der Industrie. trieb, der dafür entwickelt wurde, wird auch bei errec

dem Gateway benutzt. Es gibt auch andere für b e

Gibt es auch schon Mars-be- ARM entwickelte Technologien, die etwa für h zogene Pläne über diese komplizierte Missi- den Mars angewendet werden. Aber die wissen- on hinaus? Auch wenn derzeit kaum davon schaft lichen Instrumente und die speziell auf gesprochen wird, steht irgendwann ja doch Asteroiden konzentrierte Wissenschaft , die wer- eines Tages der Flug von Menschen zum den wir anders angehen: im Rahmen der neuer- Mars auf dem Programm – wie sieht da der dings verstärkt betriebenen »Planetary Defense« Übergang aus? nämlich, also Forschungen zur Abwehr poten- ziell gefährlicher Kleinplaneten. Zurbuchen: Wir haben gerade die »Mid- Abb.2: Thomas Zurbuchen bei seinem Vortrag ieses Dokument ist ur

term Review« des Zehnjahres-Plans für die auf der IAU General Assembly in Wien. Die Fragen stellte Daniel Fischer. D

25 Wissen | Update Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 ESA/Hubble, NASA, ESO, M. Kornmesser M. ESA/Hubble, ESO, NASA, Wissen . gt g sa er nt u u st i i

INTERSTELLARER BESUCHER g ng tu ei

BLEIBT EIN RÄTSEL br er v Auch eine Suche mit Gaia-Daten lieferte keinen sicheren Heimatstern von ދOumuamua rv te ei W W Abb. 1: Was hat den interstellaren Besucher ދOumuamua dazu gebracht, von einer rein Keplerschen Bahn abzuweichen? Kometenartiges Ausgasen aus seiner Oberfl äche – wie in dieser künstlerischen Darstellung – war es möglicherweise doch nicht.

r ist schon lange wieder in den Tie- wachsender Sonnendistanz ab: Permanen- Plausible Heimatwelten fen des Sonnensystems verschwun- ter leichter Schub durch Ausgasen passt bes- E den und wird es am Ende in den in- ser zu den Bahndaten als alle Alternativen. Dieser Datenschatz hat nun Astronomen terstellaren Raum verlassen, aus dem er einst Ein schwach aktiver Kometenkern also? zum wiederholten Mal motiviert, nach »plau- gekommen war: ދOumuamua, der erste be- Passt nicht, sagt eine theoretische Arbeit, siblen Heimatwelten« ދOumuamuas zu suchen. kannte Himmelskörper, der nur zu Gast war die die Auswirkungen solch eines Ausga- Manche Schlagzeilen erweckten den Eindruck, – und seit seinem Kurzbesuch im inneren sens auf die Rotation von ދOumuamua un- es gäbe tatsächlich eine heiße Kandidatenliste. Planetensystem Ende 2017 mehr Fragen als tersucht: Wenn die populärere längliche In der Tat hebt die aufwändige Arbeit ein paar

Antworten zurückgelassen hat. Noch nicht Interpretation zutrifft , dann würden die Ra- Gaia-Sterne hervor, an denen ދOumuamua bei nur zu privaten Zwecken. Die einmal die fundamentale Natur des rund keteneff ekte den Körper derart beschleuni- aller Bahn-Problematik entweder relativ nahe g 100 Meter großen Brockens konnte eindeu- gen, dass es ihn zerreißen müsste! Eine al- vorbeikam und/oder die das Objekt mit ver- tig bestimmt werden: Ein Asteroid passt ternative Erklärung für die nicht-Keplersche gleichsweise geringer Geschwindigkeit verlas- ebenso zu den Beobachtungen wie ein we- Kraft ist allerdings nicht in Sicht – und da- sen haben könnte. Doch konkrete Kandida-

nig aktiver Kometenkern. mit auch kein physikalisches Modell, wie sie ten sind sie gerade nicht: Die sieben Millionen ützt. Nutzun sich beiދOumuamuas weiterer Reise von der Sterne mit Gaia-bekannten Orten und Raum- h

Sonne fortentwickeln wird – oder auch bei geschwindigkeiten sind nur ein kleiner Bruch- esc

Länglicher Körper oder Pfannkuchen? g

der Ankunft aus den Tiefen der Milchstraße teil all jener Sterne, an denen ދOumuamuas h Die Rotation ist kompliziert, was wieder- entwickelte: Das ist eines der Probleme bei Bahn vorbeigeführt haben könnte. Pro Jahr- tlic um die eindeutige Bestimmung der Gestalt der Beantwortung der gern gestellten Frage, million kommt ދOumuamua nämlich an etwa h – die kein Instrument aufl ösen konnte – aus wo dieser Himmelskörper eigentlich herge- 20 Sterne bis auf 3,3 Lichtjahre heran: »Es ist a errec

der schwankenden Helligkeit verhindert: kommen ist. Sicherlich entstand er in einem priori unwahrscheinlich, dass die aktuelle Su- b e

Ein länglicher Körper passt, aber eventuell fremden Planetensystem, aus dem er durch che ދOumuamuas Heimatsystem fi nden wür- h auch eine Art Pfannkuchen. Und die Hy- eine enge Begegnung mit einem anderen Be- de«, bekennen die Autoren. Sie beenden ihre perbel-Bahn um die Sonne folgte nicht ge- wohner herausgeschleudert wurde (wobei die Arbeit mit dem klaren Satz: »Die Suche nach nau den Keplerschen Gesetzen: Die Analyse meisten Details weiter unklar sind); eine Hei- ދOumuamuas Heimat geht weiter.« Wie übri- von gut 200 präziser Positionsmessungen hat matwelt in gewisser Sonnennähe liegt nahe. gens auch das Warten auf den dritten Data-Re- gezeigt, dass eine gewisse Kraft ދOumuamua Der zweite Data-Release des Gaia-Satelliten lease von Gaia, der 2021 erwartet wird und die permanent von der Sonne fortgedrückt hat. hat 2018 für gut sieben Millionen nahe Sterne 3D-Bewegungen von immerhin zehn Mal mehr Der verfolgte Bahnbogen bis Anfang 2018 ist die Raumkoordinaten und den Bewegungs- Sternen enthalten soll: Dann dürft e die Suche zu kurz, um die Gesetzmäßigkeit dieser Ex- vektor geliefert, ihr Ort zu jeder Zeit kann nach einem besonders gut passenden Kandida- ieses Dokument ist ur

trakraft klar zu erkennen, aber sie nahm mit also angegeben werden. tensystem erneut beginnen. Daniel Fischer D

26 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Wissen | Update DREI LANDER AUF ASTEROID RYUGU ABGESETZT Neue Daten führten zu Änderungen für Probennahme von Hayabusa 2

ie heiklen Manöver am 22. Sep- Natur ist, von der Konsistenz her mit Braun- wurde kurzfristig auf frühestens Januar 2019 tember und 3. Oktober waren er- kohle zu vergleichen – ein angenommener verschoben. Zwar ist in der schon länger vorge- D folgreich, aber was die zwei japani- Ryugu-Splitter könnte die Erdoberfl äche nicht sehenen Landezone eine rund 20 Meter große schen und der deutsch-französische Lander als Meteorit erreichen. Die unerwartet steinige Ebene ohne gefährliche Felsen größer als 50cm auf der Oberfl äche des Asteroiden Ryugu ge- Oberfl äche Ryugus hat gleichwohl zu einer gra- lokalisiert worden, aber solch präzise Zielanfl ü- sehen und gemessen haben, darüber sind bis vierenden Planänderung für Hayabusa 2 selbst ge waren eigentlich gar nicht geplant und müs- Mitte Oktober nur ein paar Häppchen an die geführt: Eigentlich sollte der Orbiter noch im sen erst geübt werden. Nach der Erfahrung mit Öff entlichkeit gelangt. Dabei waren die drei Oktober eine erste Bodenprobe zwecks Trans- dem Absetzen der drei Lander gelten sie aber Landungen von MINERVA II-1A und -1B ports zur Erde einsammeln, aber das Manöver als machbar. Daniel Fischer und MASCOT etwas ganz Neues in 61 Jah- ren Raumfahrtgeschichte gewesen: Zwar war JAXA der NASA-Orbiter NEAR 2001 auf der Ober- fl äche des Asteroiden Eros abgesetzt worden und hatte munter weitergefunkt, obwohl er gar nicht als Lander konzipiert war. Das wa- ren die vier kleinen Vehikel, die die japani- sche Mission Hayabusa 2 mitgenommen hat (ein dritter MINERVA wird später abgesetzt), dagegen schon – und sie waren überdies mo- bil und konnten sich mittels Schwungrädern hüpfend fortbewegen.

Kein Regolith auf der Oberfl äche

Während über den Missionsverlauf der MI- NERVAs nahezu nichts mitgeteilt, dafür aber etliche aufregende Farbaufnahmen von Ryu- gus Oberfl äche gezeigt wurden, auf der bei- de je mindestens einen Hüpfer zur Ortsver- lagerung absolvierten, war es bei MASCOT zunächst umgekehrt. Wie es ihm ergangen Abb. 1: Das beste Bild, das direkt auf der Oberfl äche von Ryugu entstand und bis Mitte ist, wurde eingehend berichtet (gut 17 Stun- Oktober veröff entlicht wurde: aufgenommen im Gegenlicht vom japanischen Lander MINERVA II-1B am den Betrieb inklusive mehrerer kleineren und 23. September, kurz vor einem Hüpfer. Das Fehlen jedweden Staubes auf den Felsen ist auff ällig. größeren Hüpfern), aber seine Bilder von der Oberfl äche blieben - bis auf eins im Hinter- grund auf einer Aufnahme aus seinem Kölner Kontrollzentrum - unter Verschluss. Immerhin wurde berichtet, dass die Bilder wieder dasselbe zeigen, was zuvor die beiden MINERVAs gesehen hatten: spitze Steine in Massen, aber keinerlei Regolith, also von Im- pakten in Jahrmillionen bis zu Staub zerklei- nertes Oberfl ächenmaterial. Seine Abwesen- gy j y y heit ist fraglos die bisher größte Entdeckung der ganzen Hayabusa-Mission und zugleich das größte Rätsel.

Änderungen für Hayabusa 2 ygyjyy sity, Chiba Institute of Technology, Meiji University, University of Aizu, AIST

Über Oberfl ächen-Messungen der wissen- JAXA, University of Tokyo, Kochi University, Rikkyo University, Nagoya Univer- schaft lichen Instrumente auf den MINER- Abb. 2: MASCOT kurz nach dem Abwerfen am 3. Oktober, aufgenommen von der Weitwinkel- VAs wurde zunächst nichts bekannt, von MA- Navigationskamera von Hayabusa 2, der da noch rund 50 Meter über Ryugus Oberfl äche schweb- SCOTs Radiometer dagegen immerhin schon, te. Der Lander taumelte stark, bevor er nach sechs Minuten sanft aufschlug und dann weitere elf

dass das vermeintliche Gestein eher poröser Minuten herumsprang. Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung untersagt.

27 Wissen D xie sitzt ein Schwarzes Loch mit geschätzten einer Milliarde Sonnenmassen. Milliarde einer geschätzten mit Loch Schwarzes ein sitzt xie Gala- aktiven der Zentrum Im ist. unterwegs Erde zur Jahre Milliarden fünf Astro-ABC: Wissen 28

Abb.1: Künstlerische Darstellung des Quasars 3C 279, 3C279, Quasars des Darstellung Künstlerische sich die englische Bezeichnung Bezeichnung englische sich die eine Abkürzung. Dahinter verbirgt eigentlich ist Quasar Wort as | Astro-ABC

Q wie Quasar Radioquellen am Himmel, für die dann die für Himmel, am Radioquellen zahlreiche Astronomen entdeckten Jahren den1950er Seit source«. radio »quasi-stellar dessen Licht

ESO/M. Kornmesser tive Galaxienkerne. delt es sich um ak- Bei Quasaren han- Quasaren Bei mussten. sein weg weit ungeheuer und schnell entfernten sehr Quellen die sich dass verrieten, die Lichtspektren denn sein, ne Sterne konnten kei- aber Es aus. Stern ein wie weise punktförmig sah merkwürdiger- fand, Fällen einigen Was in man wurde. gesucht genstücken Ge- nach optischen

Abenteuer Astronomie 18 wesen zu sein. ge- häufiger Frühzeit dessen in scheinen sie Weltalls, des Objekten beobachtbaren denfernsten zu zählen Quasare system. Sonnen- unser wie groß so höchstens sein, klein sievergleichsweise wird de schwankt, Stun- von einer unter Zeitskalen auf Lichts des Quelle die Da sein. gene Milchstraße ei- unsere als leuchtkräftiger Mal hundert drei- rund derQuasar muss erscheinen, zu hell so Distanz dieser Um aus angegeben. Lichtjahren Milliarden 2,4 mit wird nung Entfer- Seine werden kann. gesehen nung Öff- mittlerer Amateurteleskopen mit gar 12, von Helligkeit 3C273 einer mit derQuasar ist Beispiel Bekanntestes Universum. ten im Objek- denleuchtkräftigsten zu Quasare macht Das sorgt. enorme Energieausbrüche für Loch Schwarzes aktives ein Zentrum deren in Galaxien, es sind gesagt Genauer m 8 im Sternbild Jungfrau, derso- Jungfrau, Sternbild 8 im

| Dezember/Januar 2019

Paul Hombach

Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Himmel | Wichtige Ereignisse Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019

Abb. 1: Die Mondfi nsternis am 27. Juli 2018, kurz vor dem Ende EINE MONDFINSTERNIS VOR der Totalität: Am Innenrand des Kernschattens der Erde sind die DEM FRÜHSTÜCK Farben besonders intensiv. Die totale Mondfi nsternis

Himmel am 21. Januar 2019

n den kommenden zehn Jahren ist der deutschsprachige Raum mit totalen . Mondfi nsternissen extrem unter- t I g versorgt: Zwischen dem Ereignis am sa

Morgen des 21. Januar 2019 und ei- er ner Finsternis in der Abenddämme-

rung des 31. Dezember 2028 wird st unt i

sich der Mond nie vollständig im g Erdschatten in einer nennenswer- n t tu i

ten Höhe über dem Horizont an ei

ordentlich dunklem Himmel zei- b br gen. Da lohnt es sich schon, auch er rv

die Januar-Morgen-Finsternis mit- te zunehmen – in mancher Beziehung ei ein Gegenstück zur vielbeachteten W ie

Sommer-Abend-Finsternis vom Juli D 2018. Die erste partielle Phase dauert

von 4:33 bis 5:41 MEZ, die Mitte der To- ken.

talität ist um 6:12 MEZ, und sie endet um ec 6:43 MEZ. Abgesehen von der Uhrzeit und der ver- FischerD. mutlich drastisch geringeren Temperatur hat die Januar-Finsternis einen entscheidenden orts ohne Vorteil gegenüber dem Juli-Spektakel: Bis unter dem viel Lichtver- zur Mitte der Totalität steht der Mond in den Horizont, d.h. es schmutzung lohnt sich ur zu privaten Zw

meisten Regionen noch mindestens 18° hoch herrscht noch komplette also: Dann wirkt der – vermutlich n am Himmel und die Sonne entsprechend tief Nacht. Das Aufsuchen eines dunklen Stand- wieder orange glühende – Mond im Erd- g schatten besonders dramatisch. Erst die zwei- te Hälft e der Totalität fällt in die noch sehr Austritt Austritt Ende Beginn Eintritt Eintritt Halbschatten Kernschatten totale Phase Maximum totale Phase Kernschatten Halbschatten dunkle »astronomische Dämmerung«: In 8:48 MEZ 7:50 MEZ 6:43 MEZ 6:12 MEZ 5:41 MEZ 4:33 MEZ 3:36 MEZ

Kassel etwa steht der Mond während der ge- ützt. Nutzun samten Totalitätsstunde zwischen 23 und 14 h

Grad hoch. Nicht nur lässt sich also der to- esc g

tal verfi nsterte Mond problemlos in Fernglas h und Teleskop bewundern: Weil er wiederum tlic nicht besonders hoch steht, sind auch reizvol- h Ekliptik le Aufnahmen des rötlichen Scheibchens über errec

Landschaft en möglich. Dafür bietet sich auch b

K

e

e H

h

r noch die zweite partielle Phase bis 7:50 MEZ

n a

l s

b

c

s an: Wiederum in Kassel sinkt die Mondhö-

h

c

a

h t

t

a he dann bis auf 4°, und die Dämmerung wird e

t

n

t

e Ekliptik n schon ziemlich hell – aber der bereits wieder N von direktem Sonnenlicht getroff ene Teil der Mondscheibe wird sich dagegen durchsetzen können. Es wird also einiges zu sehen geben – und die eine oder andere Volkssternwar- Abenteuer Astronomie Abenteuer te denkt bereits über ein öff entliches »Mo- ieses Dokument ist ur

Abb. 2: Der Lauf des Mondes durch den Halbschatten (grau) und Kernschatten (rot) der Erde. Zeiten in MEZ. Fi-Frühstück« nach. Daniel Fischer D

30 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Himmel | Wichtige Ereignisse

Zwei Meteorströme zur Weihnachtszeit Astronomische Ereignisse im Dezember 2018 / Januar 2019 Ausblick auf die Geminiden und die Quadrantiden Mond: Maximale Libration in 3.12. 17:30 MEZ Breite: Südpol sichtbar (Breite: ie Aktivität der Geminiden steht der den wird uns eine Zenitrate von 110 Meteoren -6,673°) der Perseiden in nichts nach – im Ge- bescheren. Das spitze Maximum selbst dau- Mond: Maximale Libration in 4.12. 21:18 MEZ Dgenteil: ihre stündliche Zenitrate von ert allerdings nur ein bis zwei Stunden an und Länge: Ostseite (Länge: 5,393°) 120 ist sogar noch etwas höher als die der Per- eine merkbare Aktivität tritt nur in einem 7.12. 8:20 MEZ Neumond Mars (0,m1) nur 2,1' W Neptun seiden im August. Die Aktivität der Geminiden etwa 14-stündigen Beobachtungsfenster auf. 7.12. 15:08 MEZ beginnt etwa am 4. Dezember. Die ZHR steigt Der Radiant des Stromes ist zwar zirkumpolar, (sichtbar am Abend) langsam, aber stetig an. Etwa einen Tag vor dem steht aber in Mitteleuropa zu Beginn der Nacht 11.12. 13:40 MEZ Merkur: Dichotomie/Halbphase 46P/Wirtanen im Perihel Maximum liegt sie bei ca. 20. Im recht brei- tief am Nordhorizont. Daher können von den 13.12. 0:55 MEZ (1,06AE) ten Maximum, das ohne markanten Peak gut Meteoren des Stromes in der ersten Nacht- 14.12. 13:30 MEZ Maximum Geminiden, ZHR=120 einen Tag lang beobachtbar ist, liegt die ZHR hälft e nur wenige auch tatsächlich beobach- m

Merkur (-0, 5) größte Elongation . deutlich über 100. In diesem Jahr wird die Mit- tet werden. Ideale Beobachtungsbedingungen 15.12. 12:30 MEZ t

West (21,3°), Morgenhimmel g te des Maximums am 14.12. um 13:30 MEZ er- des Maximums mit hohem Radiantenstand am 15.12. 12:49 MEZ Mond: Erstes Viertel wartet. Das bedeutet, das sowohl in den Näch- Morgen und ohne störendes Mondlicht für ei- Mond: Goldener Henkel sicht- 17.12 20:18 MEZ ten 13./14. Dezember der Anstieg der Aktivität nen bestimmten Beobachtungsort sind äußerst bar bis 2:30 im Laufe der Nacht beobachtet werden kann als selten. In diesem Jahr passt für die mitteleu- Mond: Maximale Libration in

18.12. 5:54 MEZ Breite: Nordpol sichtbar (Brei- ist untersa

auch in der Nacht vom 14./15. Dezember das ropäischen Beobachter aber alles zusammen: g te: +6,773°) langsame Abfl auen der Aktivität. das Maximum ist für etwa 4:00 MEZ vorher- Mond: Maximale Libration Zum Jahreswechsel ist dann nur ein Meteor- gesagt, der Radiant klettert erfreulicherwei- 18.12. 11:51 MEZ in Länge: Westseite (Länge: reitun

strom aktiv. Ab dem 28. Dezember fi nden sich se zum Morgen immer höher Richtung Süd, -6,730°) b vereinzelt Sternschnuppen, die aus dem Stern- und der Mond erscheint erst zum Ausgang 21.12. 5:41 MEZ Mond 2,3° O Aldebaran Merkur (-0,m5) nur 50,1' O Jupiter bild Bärenhüter zu kommen scheinen. Das Ma- der Nacht als schmale Sichel am Osthimmel. 21.12. 20:53 MEZ (-1,m8) sichtbar am Morgen) ximum der dafür verantwortlichen Quadranti- André Knöfel 22.12. 18:49 MEZ Vollmond

m Unser Nachbarplanet als heller Morgenstern 28.12. 3:38 MEZ (6) Hebe in Opposition (8, 4) 29.12. 10:34 MEZ Mond: Letztes Viertel Venus in größter westlicher Elongation am 6. Januar Mond: Maximale Libration in enus ist seit letztem November in der himmel aufgetaucht ist, kann in Sachen Hel- 30.12. 21:02 MEZ Breite: Südpol sichtbar (Breite: -6,803°) Rolle des Morgensterns zu bewundern. ligkeit nicht mithalten. Zudem steht er näher Mond: Maximale Libration in 31.12. 12:22 MEZ VJetzt erreicht sie ihren größten Winkel- am Horizont. Das zumindest wird sich in den Länge: Ostseite (Länge: 6,534°) abstand zur Sonne. Am 6. Januar liegen 47° zwi- nächsten Wochen ändern. Jupiter baut seinen 2.1. 7:00 MEZ Saturn: Konjunktion schen Venus und Sonne am Firmament. Die Vorsprung auf die Sonne aus. Der Sonnenab- 3.1. 6:20 MEZ Erde im Perihel größte Elongation kommt zur rechten Zeit: Die stand der Venus schrumpft dagegen schon wie- 3.1. 8:02 MEZ Mond 2,1° N Jupiter Sonne befi ndet sich noch winterlich-südlich im der, wenn auch langsam. Die Annäherung der Maximum Quadrantiden,

4.1. 4:00 MEZ nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver Sternbild Schütze, der große westliche Abstand beiden Gestirne ist mit bloßem Auge von Tag zu ZHR=110 g zu ihr lässt Venus deutlich nördlicher im Stern- Tag schön zu verfolgen. Am Morgen des 22. Ja- 6.1. 2:28 MEZ Neumond bild Waage stehen. Venus geht knapp vier Stun- nuar steht Venus genau oberhalb des Gasriesen Venus (-4,m6) größte Elongation 6.1. 5:53 MEZ den vor der Sonne auf. Mit einer Helligkeit von in der Morgendämmerung, am 23. Januar ist Ju- West (47,0°), Morgenhimmel –4,m6 brilliert sie konkurrenzlos am Morgen- piter unterhalb an Venus vorbeigezogen. Am 27. 14.1. 7:46 MEZ Mond: Erstes Viertel

himmel. Nur der Mond kann sie überstrahlen, Januar ist der Platztausch vollzogen, wenn bei- Mond: Maximale Libration in ützt. Nutzun doch der kommt erst am Monatsende wieder de »Morgensterne« auf gleicher Höhe über dem 14.1. 13:25 MEZ Breite: Nordpol sichtbar (Brei- h te: +6,856°) vorbei. Auch Jupiter, der wieder am Morgen- Südosthorizont stehen. Paul Hombach esc

Mond: Maximale Libration g

15.1. 19:21 MEZ in Länge: Westseite (Länge: h -7,587°) tlic

30° Mond: Goldener Henkel sicht- h J. Scholten J. 16.1. 12:57 MEZ bar bis 20:30

17.1. 18:33 MEZ Mond 0,7° N Aldebaran errec 2.1. b

Totale Mondfi nsternis: Finster- e

20° 21.1. 6:12 MEZ h 15.1. nismitte 21.1. 6:16 MEZ Vollmond 1.2.

15.2. 23.1. 4:51 MEZ Mond 1,5° NO Regulus

10° 1.3. Mond: Maximale Libration in

15.3. 27.1. 2:26 MEZ Breite: Südpol sichtbar (Breite:

4.4. -6,824°) 15.4. O 27.1. 22:10 MEZ Mond: Letztes Viertel 0° Mond: Maximale Libration in 28.1. 7:22 MEZ 60° 80° 100° 120° 140° Länge: Ostseite (Länge: 7,558°) ieses Dokument ist ur

Abb. 3: Venus am Morgenhimmel in den ersten Monaten des Jahres 2019, Sonne 6° unter dem Horizont. 30.1. 3.52 MEZ Merkur: obere Konjunktion D

31 Himmel | Aktuell im Sonnensystem Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Himmel . t g ist untersa g n tu ei r b rver te ei W ie D n. ke ec Zw ten priva nur zu g Nutzun . ützt h c es g

ch c li t h ec rr e b e h ist ur t en um ok D es es i D

32 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Himmel | Aktuell im Sonnensystem Abenteuer Astronomiem (nach CalSky) (nach Astronomiem Abenteuer . t g sa nter st u i g eitun r Abenteuer Astronomiem (nach CalSky) (nach Astronomiem Abenteuer b er rv te ei nur zu privaten Zwecken. Die W g un tz zt. Nu üt ch es g

h c li t h ec rr e b e h ent ist ur okum D es es i D

33 Himmel | Aktuell im Sonnensystem Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019

Planeten aktuell: Die Früchte der Marsopposition

ie denkbar südliche Opposition des Mars machte es Beobachtern in mit- Dteleuropäischen Breiten nicht leicht, zu Ergebnissen zu kommen. Zu einigen schö- nen Resultaten, die dennoch von nördlichen Plätzen aus gelangen, treten Auswertungen

Himmel der Aufnahmen, die Sternfreunde an südli- chen Standorten gewinnen konnten.

Mysteriöse Großstruktur

Im Juni und bis in den Juli hinein gab es auf Mars einen planetenweiten Staubsturm. Ende Juli klärte sich die Atmosphäre wieder, Abb. 1: Die Marsbilder vom 25.7.2018 (links, IR-RGB), und 24.7.2018 (rechts, Methan-RGB) die Staubpartikel sanken auf die Planetenober- aufgenommen von Sebastian Voltmer mit dem 50 cm Keller-Cassegrain der IAS in Namibia zei- fl äche. Haben diese Ablagerungen eine lange gen ein helles feines Staubband verlaufend zum Grabensystems Vallis Marineris und eine eigen- übersehene Großstruktur auf dem Mars sicht- artige Großstruktur. Methan-RGB rechts verarbeitet von Bernd Gährken. Sebastian Voltmer und bar gemacht? Die Beobachtungen, die Sebasti- Bernd Gährken an Voltmer und Bernd Gährken am 50cm Cas- segrain auf der Hakos-Farm gemacht haben, auch der 25cm Schmidt-Cassegrain auf Kiri- tion des Mars blickt man von der Erde aus legen genau das nah! Im Bereich zwischen den potib zum Einsatz kam, entstand eine beein- ein wenig auf die Nachtseite des Roten Pla- Th arsis-Vulkanen und dem mit gelblichem druckende Gesamtkarte, bei der besonders neten (Abb. 4). Staub gefüllten Canyon-System Vallis Mari- das Hellas-Gebiet unterhalb der Großen Syr- neris erscheint ein großer annähernd sechs- te heraussticht (Abb.2, im Bild links unten). Wolkenwirbel über dem eckiger aufgehellter Bereich, der vielleicht der Die Hellas-Aufh ellung sieht man auch auf Gamsberg Überrest eines gewaltigen Impakts vor langer einer Aufnahme von Marco Wischumerski Zeit auf dem Mars ist. Das Detail erregte je- sehr schön (Abb. 3). Der weit südlich am Himmel stehende denfalls die Aufmerksamkeit der Profi s auf Im September war Mars schon weit von Jupiter war ebenfalls ein lohnendes Ziel dem European Planetary Science Congress seiner »Oppositionsform« entfernt. Im Te- der Namibiafahrer. Im 71cm-Teleskop der (EPSC) im September 2018 in Berlin. Aus den leskop zeigte er eine Phase von etwa 90%. IAS-Sternwarte auf dem Gamsberg zeigt Marsaufnahmen der Reise, bei denen später Wenige Monate vor bzw. nach der Opposi- sich der Riesenplanet übersät mit Wolken-

Abb. 2: Gesamtkarte des Mars erstellt aus Aufnahmen zwischen dem 12. und 31. Juli 2018. Aufgezeichnet am 50cm Keller-Cassegrain der IAS, am C11 der Dr.-Hans-Vehernberg-Sternwarte auf Hakos und am 10" LX200 der Astrofarm Kiripotib. Zur Orientierung: Norden ist oben. Sebastian Voltmer

34 Himmel | Aktuell im Sonnensystem . Abb. 3: Mars am 7.8.2018 0:04 UT, aufge- Abb. 4: »Goodbye Mars« betitelt Thomas Abb. 5: Jupiter am 19.7.2018, 17:58 UT. Der t g nommen mit einem 14cm Refraktor. Süden ist Erzinger diese Aufnahme vom 9.9.2018, er Mond, der seinen Schatten auf den Planeten oben. Marco Wischumerski nutzte einen auf 30cm abgeblendeten 90cm wirft, ist Io – er zeigt sogar Strukturen! Auf- Cassegrain der Sternwarte Mirasteilas in Fale- nahme mit dem 71cm-Newton-Teleskop der IAS ra (Graubünden). Thomas Erzinger auf dem Gamsberg/Namibia. Sebastian Voltmer ist untersa g

Ausblick: Planeten am reitun Winterhimmel b

Zum Jahreswechsel wird Mars zwar wei- terhin am Abendhimmel zu sehen sein und endlich wieder größere Höhen am Him- mel erreichen. Doch just dann ist er mit ei- nem Durchmesser von 7" kein attraktives Ziel für Teleskopbeobachter mehr. Jupiter wird erst zum Jahresende wieder am Mor- genhimmel auft auchen, am 21. und 22. De- Abb. 6: Nicht nur auf Mars stürmt es. Heller Sturm auf Saturn aufgenommen von Sebas- zember kommt es zu einer sehenswert engen tian Voltmer am 19.7.2018, 22:12 UT mit dem 71 cm Newton der IAS auf dem Gamsberg / Na- Begegnung mit Merkur in der Morgendäm- mibia. Filterwechsel und Schärfekontrolle: Martin Rietze. Bearbeitung: Sebastian Voltmer und merung. Saturn bleibt vorerst den Blicken Bernd Gährken. Sebastian Voltmer entzogen, während Venus strahlender Mor- genstern ist. Die äußeren Planeten Uranus

wirbeln. Einige polnahe Wolken konnten Saturn enthüllt bei der Aufl ösung des gro- und Neptun sind im Spätherbst und Win- nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver später durch Vergleich mit Aufnahmen der ßen Teleskops faszinierende Details: Die he- ter interessante Ziele. Schließlich konnten in g Juno-Sonde identifiziert werden (Abb. 5). xagonale Wolkenstruktur am Nordpol und den letzten Jahren bisweilen selbst auf den Auch Venus konnte mit dem 71cm-Spie- den ausgedehnten hellen Sturm in hohen sehr kleinen Planetenscheibchen mit moder- gel beobachtet werden. Im UV-Bereich zei- Nordbreiten. Die prächtigen Ringe zeigen, ner Planetenfotografi e vereinzelt atmosphä-

gen sich deutlich ihre Wolkenstrukturen von außen nach innen, die Encke- und Cassi- rische Veränderungen nachgewiesen werden. ützt. Nutzun (Abb. 7). ni-Teilung sowie Details im C-Ring (Abb. 6). Paul Hombach h esc g

h tlic h errec b e h

Abb. 7: Die schnellen Wolken der Venus im UV-Licht am 17., 18., 19., 20.7.2018, Aufnahmen mit dem 71 cm-Teleskop der IAS auf dem Gams- ieses Dokument ist ur

berg / Namibia. Sebastian Voltmer D

35 Himmel | Aktuell im Sonnensystem Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Himmel

a b c .

Abb. 1: Gesamtsonne am 26.8.2018 im Weißlicht (a) mit Astro Solar Safety Film Photo (OD=3,8) und Baader Solar Continuum Filter (mit der Band- t breite von 10 Angström um 540nm), im Hα-Licht (b) mit Coronado Solarmax90 (Bandbreite 0,7nm bei 656nm) und im Kalzium-Licht (c) mit Lunt g CaK-Modul (Bandbreite von 0,24nm bei 393nm), jeweils am Takahashi FC-76DS (Brennweite 570mm, Öff nung: 76mm); Kamera: PointGrey Grasshop- per3-U3-28S5M; Bildverarbeitung: 500 von 2500 Picts in Avistack und Photoshop bearbeitet. Ullrich Dittler ist untersa Sonne aktuell: Drei aktive Regionen auf sonst ruhiger Sonne g n den Monaten Juli und August 2018 ist die stimmung von Sonnenfl eckenpositionen. Erst vor 2020/21 nicht nennenswert wieder anstei- reitun

Sonnenaktivität völlig eingebrochen. Ins- dadurch – und diese Erkenntnis ist noch nicht gen wird. Das würde sie ohnehin nur dann ma- b I gesamt 42 fl eckenfreie Tage mussten visu- sehr alt – erkennt man, ob es sich um eine gänz- chen, wenn ein Zyklus mit einem hohen Maxi- elle Sonnenbeobachter über sich ergehen lassen. lich neue aktive Region oder und eine wieder- mum bevorstünde, bei einem niedrigen würde Im Juli zeigten sich gerade mal zwei kleine und kehrende handelt. man den Übergang zum 25. Zyklus zunächst kurzlebige Fleckengruppen, die noch nicht ein- Im Juli und August sank auch die Akti- einmal nicht bemerken! Manfred Holl mal von allen Beobachtern erkannt wurden. Im vität im Hα-Licht deutlich ab und die Hα- August waren es drei aktive Regionen, die da- Relativzahl erreichte mehrmals Werte von für umso beständiger waren. Ende August stieg deutlich unter 100. Im Juli und August wur- die Gesamtaktivität ein wenig an und es konn- den keine Flares beobachtet, dafür aber wie- ten für ein paar Tage zwei Gruppen gleichzei- der viele Koronalöcher. Die wenigen Protube- tig gesehen werden, von denen sich eine sogar ranzen und Filamente waren dann auch eher bis zur Waldmeierklasse D entwickelte, danach klein und unscheinbar, lediglich Ende August aber ganz schnell wieder in sich zusammen- zeigten sich einige etwas größere. fi el. Kleine Gruppen, die nur für einen halben Die Frage nach dem kommenden Minimum, Tag oder weniger zu beobachten waren, wur- das vor Jahren für den Zeitraum ab 2020 vor- Abb. 2: Aktive Region AR (1)2720 im

den beispielsweise von der NOAA nicht offi - ausgesagt wurde, kann naturgemäß nach wie Weißlicht am 26.08.2018, 12:42 MEZ. 1/320s nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver ziell mit einer Nummer bedacht. Sie sind ein vor nicht wirklich beantwortet werden. Es gibt belichtet, 3"-Refraktor bei 6000mm Brennweite, g untrüglicher Beleg für die nur noch schwache zwar ein paar Indizien: So war nach Zyklus- Solar Continuum Filter. Erich Kopowski Ausprägung der lokalen Magnetfelder, die für beginn beispielsweise zunächst die Nordhalb- die Entstehung und Entwicklung von Flecken- kugel der Sonne aktiver, in den letzten Mona- SURFTIPPS

gruppen verantwortlich sind. ten traf dies aber eher für den Süden zu. Doch ützt. Nutzun h Mehrfach konnte man in den vergangenen was sind solche Hinweise wert? Nach wie vor • Physikalische Ephemeride der

Monaten beobachten, wie Flecken nach ihrem ist unklar, warum es 2008/2009 ein so langes Sonne (CalSky) esc g

Verschwinden erneut auft auchten, da das sie und tiefes Minimum gab und ob eine ähnliche • Bestimmung von Sonnenfl ecken- h umgebende Flaregebiet weiterhin aktiv war. Phase für das vor uns liegende zu erwarten ist. positionen tlic Um sie richtig zuordnen zu können, ist nicht Bei der Sonne muss man generell vorsichtig mit h nur der Vergleich zwischen Weiß- und Hα- jeder Art von Prognosen sein, aber man kann  Kurzlink: oclm.de/a18036 errec

Licht vonnöten, sondern auch die genaue Be- sicherlich davon ausgehen, dass die Aktivität b e h 350 „Aktivität gesamt „Aktivität Nordhemisphäre 0,8 „A-Netz (bloßes Auge) A Re „Aktivität Südhemisphäre „Aktivität Hα 300 0,7

250 0,6 0,5 200 0,4 150 0,3 100 0,2 50 0,1

0 0,0 ieses Dokument ist ur

09/2015 02/2017 08/2018 09/2015 02/2017 08/2018 D

36 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Himmel | Aktuell im Sonnensystem Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019

Kometen aktuell: Ein Komet für das bloße Auge am Winterhimmel

m Dezember wird nach langer Zeit end- lich wieder ein Komet für das bloße Auge Isichtbar und von Mitteleuropa aus optimal am Winterhimmel platziert sein. Dank der im Dezember sehr früh einsetzenden Dunkel- heit kann somit fast jederzeit dem Mond aus- gewichen werden. Der mit einer Umlaufzeit . von 5,44 Jahren kurzperiodische Komet 46P/ t gt g

Wirtanen war übrigens das ursprüngliche Ziel a sa s r

der europäischen Kometensonde Rosetta. Auf- er e t grund von technischen Schwierigkeiten mit der nt n u u t

Startrakete Ariane 5 wurde der ursprüngliche st s i i

Start am 12. Januar 2003 verschoben, so dass g ng n

das Startfenster für 46P nicht mehr eingehal- u tu t i ten werden konnte. Ersatzziel für die Sonde war ei e r br b schließlich der ebenfalls kurzperiodische Ko- r er e met und Mitglied der Jupiter-Familie 67P/Chu- v rv r e te t i ryumov-Gerasimenko. Der Rest ist Raumfahrt- i geschichte. Abb. 1: Ein Highlight für Kometenbeobachter im Herbst war Komet 21P/Giacobini-Zinner, Komet Wirtanen ist neben 41P/Tuttle-Gia- hier in der Nähe des »Seagull Nebula«. Das Bild entstand am 10. Oktober 2018. Norbert Mrozek cobini-Kresák und 45P/Honda-Mrkos-Paj- dušaková ein mögliches Ziel für zukünft ige weil der Komet fünf Tage vorher, nämlich am 11. ne Koma wird deutlich ausgedehnt und nahezu Raumfahrtmissionen. Aus diesem Grund sind Dezember 2018, seinen sonnennächsten Punkt kreisrund erscheinen, ähnlich wie beim Kome- Amateurastronomen weltweit aufgerufen, die- passieren wird. Mit prognostizierten Helligkei- ten 45P/Honda-Mrkos-Pajdušaková im Feb- se drei Kometen in einer globalen Kampagne ten zwischen 3 und 4 Magnituden während der ruar 2017, der der Erde ähnlich nahe kam. Die zu beobachten. Erdnähe wäre Wirtanen an dunklen Standor- schnelle Eigenbewegung des Schweifsterns ten mehrere Wochen sogar lang leicht mit dem kann dann selbst visuell mit einem Fernglas, im Im Goldenen Tor der Ekliptik bloßen Auge und die gesamte Nacht über be- Bezug zu den Hintergrundsternen, innerhalb obachtbar. Aufgrund seiner geringen Entfer- von nur einer Stunde nachvollzogen werden. Komet Wirtanen wurde am 17. Januar 1948 nung zu unserem Heimatplaneten wird die Im letzten Dezemberdrittel wird der Komet

von dem amerikanischen Astronomen C. A. scheinbare Bewegung des Kometen am Him- für mitteleuropäische Beobachter schließlich nur zu privaten Zwecken. Die We Wirtanen am Lick-Observatorium in Kalifor- mel mehrere Grad pro Tag betragen. Seine grü- zirkumpolar. g nien entdeckt. Der Kern des Kometen besitzt einen Durchmesser von etwa einen halben Ki- lometer und ist, bezogen auf seine Größe, deut-

lich aktiver als vergleichbare Kometen. Am 16. ützt. Nutzun Dezember 2018 erreicht der Komet einen mini- h

malen Erdabstand von nur 11,5 Millionen Ki- esc g

lometer oder 30 Monddistanzen und befi ndet h sich zu diesem Zeitpunkt zwischen den off enen tlic Sternhaufen Hyaden und Plejaden im Sternbild h Stier im sogenannten »Goldenen Tor der Ek- errec

liptik«. Gleichzeitig erreicht er um diesen Zeit- b e

punkt herum auch seine maximale Helligkeit, h

SURFTIPPS

• Infobroschüre des Autors zur Sichtbarkeit von 46P/Wirtanen • 4*P Coma Morphology Campaign Abb. 2: Im Februar 2017 war der Komet 45P/Honda-Mrkos-Pajdušaková zu sehen, der durch  Kurzlink: oclm.de/a18038 seine gründliche Koma auffi el. Beim Komet Wirtanen könnte es im Dezember ganz ähnlich ausse- ieses Dokument ist ur

hen. Michael Deger D

38 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Himmel | Aktuell im Sonnensystem

Schnelle Wanderung durch die 9h 30min 9h 00min 8h 30min 8h 00min 7h 30min

Sternbilder 30.1. Scholten J. 45° 25.1. 20.1. Anfang Dezember wandert der Komet GROSSER 15.1. vom Walfi sch kommend in das Sternbild BÄR 10.1. FUHRMANN Fluss Eridanus und befi ndet sich gegen 22 Alsciaukat 5.1. Uhr bereits 20 Grad hoch über dem Südho- 40° rizont. Nach einem kurzen Abstecher aber- 31.12. LUCHS mals in den Walfi sch überschreitet der Komet 26.12. am 12. Dezember die Grenze zum Sternbild 38 Lyncis Stier. Zu unserer Standardbeobachtungszeit 35° 21.12. um 22 Uhr erreicht Wirtanen in den Folgen- ächten bereits Höhen von 45 bis 60 Grad über 16.12. ZWILLINGE . dem Horizont. Zwischen dem 15. und 17. De- t

11.12. Castor g zember wandert der Schweifstern in nur 3½ 30° Grad Abstand östlich am off enen Sternhau- KREBS 6.12. fen der Plejaden (Messier 45) vorbei. Am bes- ι Cancri 1.12. ten beobachtet man in der Zeit um Mitter- Pollux

κ Leonis ist untersa nacht, wenn der zunehmende Halbmond g nicht mehr stört. In der Nacht vom 18. zum fst 9 m, 0 19. Dezember überschreitet der Komet die reitun

Grenze zum Sternbild Perseus. Am 19. De- b zember kann man ihn knapp 7 Grad östlich Abb. 3: Aufsuchkarte für den Kometen 38P/Stephan-Oterma im Dezember 2018 und Januar 2019. vom Kalifornianebel (NGC 1499) beobach- 6h 00min 4h 00min 2h 00min 1h 00min ten. Mit geringer Brennweite gelingen sogar 30.1.25.1.20.1. 60° 15.1. Fotos, die den Kometen zusammen mit dem 10.1. Nebel zeigen. Am 20. des Monats bewegt sich 5.1. KASSIOPEIA Scholten J. 31.12. der Komet weiter in den Fuhrmann, wobei er den Hauptstern Kapella am 23. Dezember, 26.12. mit nur einem halben Grad Abstand, südöst- ANDROMEDA LUCHS lich passieren wird. Leider wird der noch fast 40° PERSEUS 21.12. volle Mond die Beobachtung die ganze Nacht FUHRMANN stören. Nun erreicht 46P bereits kurz vor Mit- ternacht die Zenitregion. Am 29. Dezember KREBS zieht der Schweifstern in den Luchs und ab 16.12. 20° dem 10. Januar 2019 weiter in den westlichen ZWILLINGE STIER WIDDER FISCHE

Bereich des Sternbilds Großer Bär. Zu diesem nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver g Zeitpunkt beträgt die scheinbare Helligkeit 11.12. des Kometen nur noch 5m und ab Mitte Ja- ORION 0° nuar wird Wirtanen nur noch in Ferngläsern WALFISCH 6.12. sichtbar sein. Bis Ende Januar fällt seine Hel- EINHORN

ligkeit wieder auf die 7. Größenklasse zurück. ützt. Nutzun 1.12. Der kurzperiodische Komet 38P/Ste- h ERIDANUS fst 6 m, 0 phan-Oterma erreichte am 10. November esc g

2018 die Sonnennähe und bewegt sich im h Dezember und Januar durch die Sternbilder tlic Krebs und Luchs. Der Schweifstern ist die ge- Abb. 4: Aufsuchkarte für den Kometen 46P/Wirtanen im Dezember 2018 und Januar 2019. h samte Nacht über sichtbar und damit optimal errec

zu beobachten. Ab Heiligabend wird der Ko- ne Helligkeit fällt nach seinem Perihel weiter kann. Im letzten Januardrittel 2019 geht die b

m m e met schließlich zirkumpolar. Ende Dezember von anfangs 9 auf 10 zum Jahreswechsel, Helligkeit von Stephan-Oterma wieder auf h steht er dann gegen 2 Uhr morgens in einer so dass der Komet nach wie vor in kleineren die 11. Größenklasse zurück. Höhe von gut 80 Grad nahe des Zenits. Sei- bis mittleren Teleskopen beobachtet werden Andreas Schnabel

Kometen im Dezember 2018 / Januar 2019

Name Entdeckung PerihelErdnähe Beobachtungsfenster Helligkeit 38P/Stephan-Oterma 22.01.1867 10.11.2018 (1,59 AE) 17.12.2018 (0,77 AE) Oktober 2018 bis Januar 2019 9,0m – 11,5m

46P/Wirtanen 17.01.1948 12.12.2018 (1,06 AE) 16.12.2018 (0,08 AE) Oktober 2018 bis März 2019 3,8m – 8,m0 ieses Dokument ist ur D

39

Himmel OSTEN 1. Januar 2019: 20:00 MEZ 20:00 2019: Januar 1. MESZ 23:00 2018: 1. Dezember Himmel 40 5 4 3 2

–1 –1 0 Krebs 1

Sirius

m m m m m m m Prokyon Beobachtungsempfehlungen für Dezember 2018 / Januar 2019 Januar 2018 / Dezember für Beobachtungsempfehlungen

Streifzüge:

| Jetzt amAbendhimmel | Jetzt Sternbild-

Wintersechseck Ekliptik JETZT AMABENDHIMMEL Perseus

Hase

Pollux

M 42 M

Kastor

Zwillinge

Rigel

Orion

Stier

M 1 M Showfür Große

kleine Gläser

Wanderung:

Großer Bär Bär Großer

Fuhrmann

Jagdhunde Fernglas-

Aldebaran

Eridanus

M 81 M Kapella

M 82 M

Giraffe Plejaden

M 45 M Perseus Algol SÜDEN

Mira

Polaris h + chi + h

Dreieck 101 M Uranus

Widder Kassiopeia

Kleiner Bär Algol – der »Teufelsstern« »Teufelsstern« –der Algol

für Stadtbeobachter: NORDEN

Deep-Sky-Schätze

Mirach

Fische

M 31 M Kepheus

im Perseus Walfisch

Andromeda

Drache Abenteuer Astronomie 18

Herbstviereck Eidechse

M 92 Deneb M 13 Schwan

Herkules Pegasus Neptun Der Doppelsternhaufen

Wega für Landbeobachter: Deep-Sky-Schätze Deep-Sky-Schätze h und h und Leier |

eebrJna 2019 Dezember/Januar Mars Sommerdreieck

M 57 für 50° nördliche Breite, nördliche 50° für Albireo χ M 27 Persei 10° östliche Länge

Wassermann

Pfeil Füchschen Delfin

Atair WESTEN Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt.ttNt Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Himmel | Jetzt am Abendhimmel Sternbild-Streifzüge: Perseus n der großen Himmelsregion zwischen Andromeda, Fuhrmann und dem »Him- Imels-W« Kassiopeia befi ndet sich eine Fi- gur, die dem auf dem Kopf stehenden Buchsta- ben Y ähnelt – das Sternbild Perseus. Mit ihm ist eine der bekanntesten Sagen der griechi- schen Mythologie verbunden: Im fernen Äthi- opien sollte die schöne Andromeda, Tochter des Königspaares Kepheus und Kassiopeia, für die Eitelkeit ihrer Mutter einem Seeungeheuer . geopfert werden. Doch sie wurde von Perseus t g gerettet, der aus einem Sack das abgeschlage- ne Haupt der Medusa hervorholte. Die Medu- sa war eine grauenvolle Kreatur mit glühenden Augen, langen Eckzähnen, Schuppenhaut und Schlangen statt Haaren. Bei ihrem Anblick er- ist untersa ng starrten alle Lebewesen zu Stein. Doch Perseus Abb. 1: Auch bildliche Darstellungen des Sternbilds zeigen den Helden Perseus mit dem ab- n tu hatte das Spiegelbild seines glänzenden Schil- geschlagenen Haupt der Medusa, das durch den Stern Algol symbolisiert wird. des benutzt, um die Medusa zu enthaupten. Mit dem Medusenhaupt verwandelte sich das Mee- Stern β Per, den arabische Himmelsbeobach- ten entstehen könnte, der halb so groß wie der resungeheuer zu Stein und versank im Meer. ter Ras al-Ghul (Kopf des Dämons) nannten, Stern war. Später stellte sich allerdings heraus, Alle Figuren dieses Sagenkreises lassen sich am was über die Jahrhunderte und Jahrtausende dass es vielmehr eine Sternfi nsternis ist, bei der Herbsthimmel beobachten: Perseus und And- zu Algol wurde. Um 1670 wurde entdeckt, dass sich zwei Sterne gegenseitig bedecken. romeda, Kepheus und Kassiopeia, das Meeres- der Stern nicht immer gleich hell leuchtet. Über Auch aus den Medien kennt man das Stern- ungeheuer Cetus (Sternbild Walfi sch) und sogar ein Jahrhundert nach der Entdeckung der Ver- bild, da in ihm der Ausstrahlungspunkt ei- das fl iegende Pferd Pegasus, das aus dem Blut der änderlichkeit von Algol waren es die Jugend- nes Sternschnuppenschauers liegt, der jedes enthaupteten Medusa geboren wurde. freunde Edward Pigott und der gehörlose John Jahr um den 12. August seinen Höhepunkt Goodricke, die den veränderlichen Stern über erreicht: die Perseiden. Sie werden auch Der Teufelsstern einen langen Zeitraum beobachteten und so die Laurentiustränen genannt. und Sternschnuppen Periode seines Lichtwechsels von etwa drei Ta- gen bestimmen konnten. Beide Hobbyastrono- Nah und fern Auch unter den Sternen ist der Held Perseus men hielten es für möglich, dass der regelmäßi- mit dem abgeschlagenen Haupt der Medusa dar- ge Helligkeitsabfall des »Teufelssterns« durch Das Deep-Sky-Highlight ist zweifelsohne der gestellt. Symbolisiert wird es durch den hellen einen umkreisenden Körper bzw. einen Plane- Doppelsternhaufen h und χ Per, der oft nur »Ha und Chi« genannt wird. Als länglicher Nebelfl eck ist er bereits mit bloßem Auge sichtbar und vor allem für Fernglasbeobachter stellt er ein span- J. Scholten J. KASSIOPEIA nendes Ziel dar. Die älteste Beschreibung des Ob- GIRAFFE χ Persei h Persei jekts fi ndet sich in einer Chronik aus dem alten (NGC 884) (NGC 869) 50° China. Vor über 4100 Jahren sah man darin ein M 76 FUHRMANN mahnendes Zeichen, denn der doppelte Stern- Melotte 20 haufen stellte die vom Kaiser zum Tode verurteil- ten Hofastronomen Hi und Ho dar, die versäumt hatten eine Sonnenfi nsternis anzukündigen. Der ANDROMEDA Sternhaufen M 34 und der Planetarische Nebel 40° M 34 M 76 sind weitere lohnenswerte Ziele. Relativ PERSEUS unbekannt ist der Sternhaufen Melotte 20, der durch seine Größe von immerhin drei Grad am NGC 1023 besten mit bloßem Auge oder in Instrumenten mit großen Gesichtsfeldern zur Geltung kommt. Die meisten Sterne versammeln sich südlich des 30° DREIECK Hauptsterns α Per. Das Sternbild lockt auch mit fst 7 m, 5 Galaxien (NGC 1023) bzw. dem Perseus-Gala- xienhaufen (Abell 426), die jedoch nur mit Tele- skopen ab mittleren Öff nungen erreichbar sind. Abb. 2: Übersichtskarte des Sternbilds Perseus mit den Beobachtungsempfehlungen. Nico Schmidt

41 Himmel | Jetzt am Abendhimmel Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 . gt g a sa er e nt u u t st i i ng n u tu i ei r b er eiterv NASA/GSFC/Arizona State University n Zwecken. Die W e e Abb.1: Rupes Recta ist leicht als schmale schwarze Linie zu erkennen. Mond-Spaziergang: Rupes Recta und ein Schwert auf dem Mond

n der Mondnomenklatur ist der deut- Typen von sogenannten Furchen: Reste von Schatten des Hangs bei zunehmendem nur zu privat sche Begriff Furche für Rupes etwas Ringgebirgen oder Kratersegmenten oder Mond einfach als schmale schwarze Linie g Iirreführend. Tatsächlich wird die- Geländestufen als Folge von Bodenabsen- zu erkennen. Dieser Anblick täuscht dem ser mit einer ganzen Reihe von Bezeich- kungen in den Randzonen der Meere wie Beobachter schnell eine Steilwand vor. nungen gleichgesetzt: Steilhang, Berghang die Rupes Recta (Lange Wand).

oder Klippe. Im Wesentlichen gibt es zwei Ein Schwert auf dem Mond ützt. Nutzun h Imposanter Anblick

Bei abnehmendem Mond stellt sich der esc g

Bei der Rupes Recta hat sich auf einer Län- Anblick ganz anders dar, denn jetzt wer- h ge von 143km die Mondoberfl äche vermut- den die Hänge der Furche von der Son- tlic h Rolf Hempel Rolf lich aufgrund der Einwirkung des Im- ne beschienen und Rupes Recta hebt sich brium-Einschlags abgesenkt. Stünde als helle Linie von der dunklen Ebene des errec

man am Fuße der Rupes Recta, sähe Mare Nubium (Wolkenmeer) ab. Jetzt wird b e

man einen mit etwa 30° Neigung bis die Formation auch als »Huygens‘ Schwert« h zu 500m ansteigenden Hang, der zu bezeichnet. Tatsächlich scheint die direkt beiden Seiten des Betrachters hinter südlich der Geländestufe gelegene klei- der Mondkrümmung verschwindet ne Erhebung einen Griff darzustellen, so – ein imposanter Anblick. Bereits im dass die ganze Formation wie ein Degen Teleskop mit kleiner Öff nung ist der oder Schwert in der lunaren Abendson- ne glänzen kann. 1686 beobachtete und Abb. 2: Bei abnehmendem Mond zeichnete der niederländische Astronom wird die Formation auch als »Huygens‘ Christaan Huygens diesen Anblick. ieses Dokument ist ur

Schwert« bezeichnet. Lambert Spix D

42 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Himmel | Jetzt am Abendhimmel

Fernglas-Wanderung: Große Show für kleine Gläser

a das Sternbild Perseus inmit- ten der Milchstraße liegt, finden D sich dort viele interessante Objek- te auch für kleine Optiken. Die schönsten davon hoch im Norden, wohin uns unsere kleine Wanderung führt. .

Doppelter Diamant gt g a sa s r

Unbestreitbar ist der Doppelsternhaufen er e h und χ das große Highlight dieser Tour, nt n u u t

das sich schon freiäugig als zwei Nebelbäll- st s i i

chen zwischen der »Spitze« des Perseus und g ng n

dem Himmels-W Kassiopeia erblicken lässt. u tu t i

Doch schon im kleinsten Taschenfernglas ei e r br b wird daraus ein Schwarm glitzernder Ster- r er e ne verschiedener Größenklassen ab etwa v rv r m te t

6 . Im Taschenfernglas lässt sich schon je- i weils ein Dutzend Sterne zählen, mit einem ei e W W 10×50 locker das Dreifache. NGC 869, der Abb. 1: Der Doppelsternhaufen h und χ Persei oder auch NGC 869/884 ist durch seine westlichere Haufen, erscheint dabei etwas Ausdehnung ein tolles Fernglasobjekt. Marcus Degenkolbe konzentrierter zu seinem Zentrum hin. bilden. Weil diese die Arme etwas anzu- gibt es im Perseus noch eine Reihe weite- Stars aus der zweiten Reihe spannen scheint, wird der als Stock 2 kata- rer Glanzlichter für kleine Optiken. Sowohl logisierte Sternhaufen auch »Muskelmänn- ein zwangloses Umherschweifen als auch Noch im gleichen Gesichtsfeld dieses chen« genannt. eine intensivere Recherche vor einer Beob- absoluten Klassikers befinden sich meh- Neben dieser Zusammenballung sehens- achtungsnacht lohnen sich also! rere weniger spektakuläre, nichtsdestotrotz werter Fernglasobjekte auf engstem Raum Kay Hempel aber sehenswerte offene Sternhaufen. Etwa

2,5° in Richtung Südosten lässt sich schon 60° 2h 45min 2h 30min 2h 15min 2h 00min

im kleinen Fernglas ein länglicher Stern- nur zu privaten Zwecken. Die g knoten erkennen, der aus einem helleren Scholten J. und 5–6 weiteren Sternen besteht. Alterna- Stock 2 KASSIOPEIA tiv kann dieser offene Sternhaufen, Trüm- pler 2, auch vom nördlichsten Hauptstern

der Figur des Perseus, η Persei, aufgesucht ützt. Nutzun werden, da er sich genau 2° westlich von 58° h diesem befindet. NGC 957 esc g

Nur 1,5° östlich des Doppelhaufens stol- h pert man direkt neben einer von Norden NGC 884 NGC 869 tlic nach Süden verlaufenden Sternenreihe über h einen Nebelfleck, aus dem am südlichen

η Persei errec

Rand zwei schwache Sterne herausblitzen: 56° b e

der offene Sternhaufen NGC 957. h Trümpler 2 Himmlischer Bodybuilder PERSEUS

Etwa 2,5° nördlich des Doppelhaufens, schon knapp über der Grenze zur Kassi- fst 11 m, 0 opeia, zeigt sich ein Gewimmel von Ster- nen ab der 8. Größenklasse, die mit ein we- nig Fantasie eine etwa 0,5° messende auf Abb. 2: Die Objekte dieser Fernglas-Wanderung liegen alle innerhalb von 5°, also in einem ieses Dokument ist ur

der Seite liegende Strichmännchenfigur Fernglas-Gesichtsfeld. D

43 Himmel | Jetzt am Abendhimmel Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 K.-P. Julius K.-P. Algol CCD-Guide

Abb. 1: Algol oder β Persei ist der zweithellste Stern im Sternbild Perseus. Bernhard Hubl ersagt Abb. 2: Algol in Tafel III von Bodes »Vorstellung der Gestirne«, 2. Aufl age 1805 Deep-Sky-Schätze für Stadtbeobachter: Algol – der »Teufelsstern« im Perseus

er bislang mit veränderlichen Grad südlich liegende Stern ρ Persei bie- teuer Astronomie« für die Monate Novem- Sternen noch keinen bewuss- tet sich mit 3,m4 als ein besonders geeigne- ber und Dezember 2018 folgende Termi- W ten »Blickkontakt« hatte, der ter Vergleichsnachbar an. Wer einen Ver- ne (S.31): 15.11. (23:11 MEZ), 18.11. (20:00 sollte die kommenden Nächte nutzen, um gleichsstern zum Maximum sucht, muss MEZ), 8.12. (21:43 MEZ), 11.12. (18:33 sich von der Faszination dieser Sternen- sich schon etwas weiter westlich bis zu γ MEZ), 28.12. (23:28 MEZ). Wer am Silves- gattung zu überzeugen. Denn im Stern- Andromedae (2,m2) aufmachen. terabend nichts Besseres vorhat und auch bild Perseus kann mit Algol (β Persei) ein an diesem besonderen Datum ein »Aben- besonders auffälliges Exemplar eines so- Silvesterfeier mit dem teuer Astronomie« erleben möchte, soll- genannten Bedeckungsveränderlichen »Teufelsstern« te sein Teleskop gen Perseus richten: Am bewundert werden, dessen Lichtschwan- 31.12.2018 erreicht der schon im Altertum kungen in kurzen Intervallen erfolgen Wann Algol jeweils sein Minimum er- wegen seiner Lichtschwankungen als »Teu- und sich daher auch vom Stadthimmel reicht, ist kein Geheimnis und in jedem Al- felsstern« titulierte Algol gegen 20:17 MEZ aus sehr gut beobachten lassen. manach aufgeführt. Als besonders kom- sein Minimum. Da bleibt dann noch genü- fortable Beobachtungszeiten findet man gend Zeit, gebührend das neue Jahr zu be- Vergleichssterne etwa im Himmels-Almanach von »Aben- grüßen. Karl-Peter Julius als Beobachtungshilfen 4h 00min 3h 30min 3h 00min 50°

Algol ist mit einer Normalhelligkeit Scholten J. von 2,m1 deutlich als zweithellster Stern Mirphak im Perseus (nach Mirphak oder α Persei) zu erkennen. Bei ihm handelt es sich um ein sehr enges Doppelsternsystem, bei dem ein auffälliger Helligkeitsverlust eintritt, wenn die schwächere Kompo- nente vor der helleren vorbeizieht. Beson- 45° ders günstig für Beobachter: Regelmäßig alle zwei Tage, 20 Stunden, 48 Minuten PERSEUS und 56 Sekunden erreicht die Lichtkur- ve ihr Minimum, das zudem mit 3,m4 recht deutlich ausfällt. Die »dunkle« Phase des Transits dauert etwa zehn Stunden, so- dass auch ungeduldige Stadtastronomen Algol ausreichend Zeit haben, sich in der Ab- 40° schätzung der Magnituden eines Sterns ρ Persei zu üben. Hilfreich ist bei dieser Abschät- fst 9 m, 0 zung die Heranziehung von Vergleichs- sternen, die in etwa so hell sind wie Algol

zur Zeit seines Minimums. Der nur zwei Abb. 3: Aufsuchkarte von Algol und den möglichen Vergleichssternen zur Helligkeitsbestimmung. Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung untersagt.

44 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Himmel | Jetzt am Abendhimmel CCD-Guide . t g

Abb. 2: Zeichnung von h und χ Persei mit einem 20×125

Fernglas. Uwe Glahn ntersa u u Abb. 1: Der Doppelsternhaufen h und χ Per- Deep-Sky-Schätze für Landbeobachter: ist sei aufgenommen mit einem 4-Zoll-Refraktor g Der Doppelsternhaufen h und χ Persei mit 545mm Brennweite. Fabian Neyer reitun

er Doppelsternhaufen NGC 869/ NGC (20'/25') und hell (5,m3/6,m1) ist. Zum Auffi nden spielsweise zwischen den beiden Haufen oder b 884 im Sternbild Perseus ist den meis- verlängert man am besten die Linie γ und δ Cas nahe dem Zentrum von χ Persei. Dieser Farb- Dten Sternfreunden besser bekannt als um zirka das Doppelte in Richtung Südosten. kontrast der Sterne macht sich auch gut auf As- h und χ (sprich: Ha und Chi). Alte Aufzeich- Selbst unter einem aufgehellten Landhimmel trofotografi en. Unter einem dunklen Landhim- nungen des griechischen Astronomen Hip- sieht man dann zwischen Kassiopeia und Per- mel verstärkt sich die visuelle Wahrnehmung parchus belegen, dass h und χ Persei schon vor seus einen nebligen Fleck, der bei genauer Be- enorm, so dass man meint, zwei funkelnde Di- über 2000 Jahren gesichtet wurde. Allerdings er- trachtung länglich und zweigeteilt erscheint. Der amantenhaufen lägen auf schwarzem Samt. kannte erst der englische Astronom John Flams- Fleck symbolisiert sozusagen den Griff von Per- Ein ästhetischer Anblick, den auch langjäh- teed im 18. Jahrhundert, dass es sich um Off ene seus‘ Schwert. rige Hobbyastronomen immer wieder aufs Sternhaufen handelt. Im 8×30-Fernglas sieht man bereits zwei hel- Neue genießen. le Nebel mit einigen aufgelösten Sternen. Im Te- Farbenfrohe Sterne leskop zeigen sich zwei leuchtende Sternhaufen Ein echtes Paar dicht besetzt mit blauweißen jungen Sternen. Der Doppelsternhaufen kann bereits mit dem Darüber hinaus sieht man einige veränderliche Beide Sternhaufen gehören zur sogenannten bloßen Auge gesehen werden, da er recht groß Rote Riesensterne mit oranger Färbung. Bei- Perseus-OB1-Assoziation, eine Ansammlung

von blauen jungen Sternen der Spektralklassen nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver h min h min h min h min 2 30 2 00 1 30 1 00 g O und B. Der Sternhaufen h ist rund 6800 Licht-

J. Scholten J. jahre entfernt und χ etwa 7600 Lichtjahre. Beide ε Cassiopeiae Haufen stellen ein echtes Paar dar. Damit ist die Ansammlung mit je über 300 Sternen der ein- KASSIOPEIA

zige bis heute bekannte Doppelsternhaufen in ützt. Nutzun unserer Milchstraße. h

Um noch beide Sternhaufen im Gesichtsfeld esc

γ Cassiopeiae g 60°

bewundern zu können, sollte man eine niedri- h ge Vergrößerung von ca. 30×–50× wählen. Doch tlic δ Cassiopeiae auch höhere Vergrößerungen haben ihren Reiz. h χ Persei Ab 100× zeigen sich die Haufen detaillierter errec

(NGC 884) mit Doppel- und Mehrfachsternen. In NGC b e

869 zeigt sich zudem eine kleine gebogene Ster- h h Persei Shedir nenkette. Mit einem gegenüberliegenden Stern (NGC 869) sieht die Kette wie ein winziger Fallschirm aus. 55° Es ist immer wieder ein Vergnügen die Milch- straße mit dem Fernglas oder Teleskop nahe PERSEUS Kassiopeia abzugrasen, um dann überraschend 18° fst 10 m, 0 auf die beiden Sternhaufen zu stoßen. Insbeson- dere für Großferngläser gehört der plastische Anblick von h und χ zu den eindrucksvollsten ieses Dokument ist ur

Abb. 3: Aufsuchkarte des Doppelsternhaufens h und χ Persei. am ganzen Sternenhimmel. Michael Feiler D

45 Praxis | Deep-Sky-Tour Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 DER GROSSE BOGEN

Praxis UM DEN ORION Ein Besuch von Galaxien, die Sie garantiert . noch nie gesehen haben t gt g a sa s er nt n u u t st i i ng tu t ei e r br b r er e rv te i ei W W e ie D D n. n ke k ec w Zw n e te a va i ri p u zu r u nu

g PanSTARRS DR1 z - PS1 Science Consortium / Aladin Sky Atlas n un u z tz t u Nu N . zt üt ch es g g h ch i li ht c ec r rr r e be b he r ur u

Der Orionnebel und die off enen Sternhaufen kennzeichnen den Winterhimmel. Bei der Vielzahl von t s is t

großen und kleinen Sternhaufen fällt die Auswahl schwer. Wir treten daher einmal die Flucht nach vorn n en e

an, weit nach vorn, jenseits der üblichen Winterziele, unserer heimatlichen Sternhaufen: Wo in gängigen m um u k

Kartenwerken weiße Flecken sind, da wollen wir hin – zu Galaxien, »die nie ein Mensch zuvor gesehen hat«. ok D D ieses m Abb. 1: UGC 3184 befi ndet sich nur 1/8 Grad von einem 3, 5- Stern entfernt, der die Szene überstrahlt. D

46 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Praxis | Deep-Sky-Tour J. Scholten J.

Abell 539

UGC 3181

UGC 3184

UGC 3303 . t g rsa e ersagt.

UGC 3294

UGC 3207 Consortium / Aladin Sky Atlas PanSTARRS DR1 z - PS1 Science

a UGC 3214

UGC 3221

PGC 16636 Survey / CDS / Aladin Sky Atlas SDSS9 color / Sloan Digitized Sky zt

b

LEDA 16941 / 2 MAXSX J05133987- 0738276

Abb. 2: Die Ziele dieser Deep-Sky-Tour sind eine Herausforderung: UGC 3303 hüllt einen 11m -Stern in einen Nebelschleier (a), UGC 3214 Consortium / Aladin Sky Atlas PanSTARRS DR1 z - PS1 Science präsentiert sich als schlanke Schönheit (b) und das eindrucksvolle Duo LEDA 16941/2MASX J05133987-0738276 liegt nur 0,5 Grad nord- c westlich von Rigel (c).

47 Praxis | Deep-Sky-Tour Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019

ie sind es sicher gewohnt, von Objektbe- schreibungen zu lesen, was man in wel- Schem Gerät wie sehen kann... Ich darf Sie an dieser Stelle mit einem breiten Lächeln enttäuschen: Diesmal sind Sie dran! Denn le- diglich eine davon habe ich bisher selbst mit dem Teleskop aufgesucht... Mithilfe von Auf- nahmen aus dem Digitized Sky Survey habe ich die aus meiner Sicht zehn interessantes- ten Galaxien im Orion gesucht, welche weder im NGC noch IC enthalten sind, aber zuwei- len mit den Helligkeiten einiger dieser Kata- log-Einträge mithalten können. Sieben davon . wollen wir hier genauer vorstellen. t SDSS9 color / Sloan Digitized Sky Survey / CDS / Aladin Sky Atlas g

Ich mache Ihnen nichts vor – es wird die- ses Mal nicht einfach! Sie werden sich nun vielleicht fragen, warum man ausge- ist untersa

rechnet nach solchen »Augenverrenkern« g oder »faint-fuzzies« Ausschau halten soll, während man doch den prächtigen Ori- Abb. 3: UGC 3221 ist wegen ihrer schlanken Form und dem angelagerten 15m-Stern interessant. reitun onnebel beobachten könnte, den schönen b M35-Haufen oder die Fuhrmann-Haufen. gesuchte Position gut identifi zieren zu kön- Gezeiteneinwirkungen in den Spiralarmen. Ganz einfach: Sie werden einer der Ersten nen. Zur ersten groben Orientierung kann Hier heißt es »Kopfk ino anschalten«, die vi- sein, der diese fernen Schätze mit eigenen die Übersicht der ersten Doppelseite dieses suelle Freude wird darin bestehen, ein zar- Augen entdeckt... und sei es nur für einen Artikels dienen. tes Glimmen zu erhaschen. So schön es auch winzigen Moment des Aufb litzens... Wir steigen gleich etwas schwieriger ein. ist, es gilt, sich nicht vom dicht anliegenden Nominell fällt UGC 3184 den Zahlen nach 14 m -Sternchen stören zu lassen und vor al- m Die Tiefen im Schatten der sehr schwach aus, der Reiz liegt hier in der lem – wenn irgend möglich – den 3, 5 hel- Leuchttürme prächtigen Sternumgebung. Nur 1/8 Grad len Stern aus dem Sehfeld zu halten, damit südöstlich befi ndet sich ein m3, 5-Sternchen, er nicht blendet. Nachdem Sie das Objekt so Kein gedruckter Atlas wird tief genug sein, welches wie ein Leuchtturm die Szenerie gesichtet haben, ist es sicher ein schöner Ab- um Ihnen den Weg zu diesen fernen Wel- zu überstrahlen droht. Die Galaxie ist de- schluss, noch einmal die Vergrößerung zu teninseln zu weisen. Es empfi ehlt sich grund- korativ eingebettet in einem Grüppchen verringern und das Ensemble mit dem hel- sätzlich der Ausdruck einer POSS-Aufnah- von 10m -Sternchen und ist direkt an einem len Stern zu betrachten. Können Sie die Ga- me (Palomar Observatory Sky Survey) und 14 m -Sternchen angelagert. Wenn man in laxie nun vielleicht sogar schon in dieser Ver-

das Nutzen frei zugänglicher Sternkartenpro- Programmen mit DSS stark hineinzoomt, größerung erkennen? nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver gramme wie etwa Aladin, um am Okular die erkennt man ein schwaches Staubband und Mit UGC 3214 haben wir eine Miniatur- g ausgabe von NGC 4565 vor uns: sie liegt 0,3 Grad nordwestlich von NGC 1713 (auf »1 Uhr«), welche als Aufsuchhilfe dienen kann.

In verschiedenen Richtungen steht in ca. ein ützt. Nutzun Grad Entfernung je ein 6m -Stern, sodass das h

Auffi nden keine größeren Schwierigkeiten esc g

bereiten sollte. Mit einer Helligkeit von ca. h 13m ist es erstaunlich, dass diese schöne klei- tlic ne Nadel keinen Eingang in den NGC oder h IC gefunden hat. In Anbetracht der dennoch errec

nur moderaten Helligkeit wird das Staubband b e

sicher nicht zu erkennen sein, der Reiz liegt h in der dünnen Gestalt der Galaxie. PGC 16875 liegt 1,5 Grad südwestlich von

SDSS9 color / Sloan Digitized Sky Survey / CDS / Aladin Sky Atlas Rigel und ca. 0,75 Grad südöstlich von einem 4m -Stern des Sternbilds Eridanus, sodass ein Auffi nden der Region mit gängigem Karten- werk gelingen sollte, und schlussendlich auch das Auffi nden der Galaxie, wenn man einen DSS-Ausdruck dabei hat. Die Galaxie liegt ieses Dokument ist ur m Abb. 4: PGC 16636 ist nicht allzu weit vom Fledermausnebel NGC 1788 entfernt. direkt bei einem 9, 5 -Sternchen, was mit Si- D

48 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Praxis | Deep-Sky-Tour . t PanSTARRS DR1 color - PS1 Science Consortium / Aladin Sky Atlas gt g a sa s r er e t nt n u u t st i i g ng n tu t Abb. 5: Galaxienvielfalt in Abell 539. rei b cherheit einen reizvollen Anblick bietet, wenn chen, von welchem ausgehend man diese Deep-Sky-Atlas fristet der Haufen ein eher man sich genug Zeit nimmt. Auch hier wird kleine dicke Spindel erfolgreich aufsuchen unscheinbares Dasein, ist jedoch verzeichnet. der nahe Stern blenden und der Nachweis der kann. Zudem liegt sie recht prominent an Bei diesem Objekt werden Sie folglich nicht Galaxie Geduld erfordern. zwei 8–10m -Sternchen, welche nahezu ein der Erstbeobachter sein, aber zum Ausklang Das PGC-Duo 16941 bzw. LEDA rechtwinkliges Dreieck bilden. Die dickli- der Entdeckungsreise ist dieses nun sicher 16941/2MASX J05133987-0738276 liegt nur che Gestalt der Spindel war gut wahrnehm- ungewohnte Getümmel ferner Galaxien ein 0,5 Grad nordwestlich von Rigel. Hier ist wie- bar, wenngleich die Sichtung insgesamt Ge- empfehlenswertes Ziel. Hier werden hohe Ver- der das A und O, diesen Stern aus dem Seh- duld benötigte. größerungen und daher gutes Seeing benötigt, feld zu halten und möglichst hoch zu vergrö- um die kleinen schwachen Galaxien dingfest ßern. Unweit fi nden sich zwei helle Sterne von Familientreff en der Unbekannten zu machen. m 8 bzw. 9 , welche bei der Suche und Orientie- –Abell 539 Die drei hellsten Sterne im Haufen haben rung behilfl ich sein können. 10m, der helle Stern am unteren Bildrand ist 8,m5 UGC 3221 liegt attraktiv platziert in Re- Zur Belohnung dieser kleinen Odyssee be- hell. Insofern ein leicht aufzufi ndendes Stern- lation zu Sternen 9. und 10. Größe, der Ga- suchen wir zum Abschluss den Abell-Gala- feld, wo man sich in Ruhe den nach und nach

laxienkörper selbst weist an einem Ende ein xienhaufen AGC 539, wo wir dicht aneinan- auft auchenden vielen Galaxien widmen kann, nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver schwaches Sternchen von ca. 15m auf. Bei der gedrängt eine Vielzahl an Galaxien auf die wir uns zuvor so schwer verteilt im Raum g der Beobachtung ist zu erwarten, dass die- einmal sehen können… Auch hier hat kei- erarbeiten mussten. Wie viele Mitglieder ses Sternchen wiederholt aufb litzt und von nes der Mitglieder Eingang in die bekannten können Sie ausmachen? Gutes Gelingen und diesem ein silberner schwacher Streif ausgeht Kataloge gefunden, auch im Interstellarum Clear Skies! Norman Görlitz

beim indirekten Sehen. Ein sicherlich span- ützt. Nutzun nendes Ziel! h GALAXIEN IN DIESER DEEP-SKY-TOUR

UGC 3303 ist genauso attraktiv wie voraus- esc g

Objekt R.A. Dekl. Blau-Helligkeit

sichtlich schwer zu beobachten. Die Galaxie h hüllt einen 11m -Stern in einen Nebelschlei- UGC 3181 4h 50min 37s +6° 00' 31" 14,m5 tlic er, der von dem im Dobson hellen Stern stark UGC 3184 4h 51min 41s +5° 30' 20" 16m h überstrahlt werden wird. Es liegen jedoch UGC 3207 4h 56min 09s +2° 09' 24" 14,m3

h min s m errec zahlreiche Vergleichssterne für das Feststel- UGC 3214 4 57 56 –0° 07' 33" 13, 5 b e len des Nebelhauchs in der Nähe, sodass man UGC 3221 4h 58min 46s –0° 53' 03" 15,m5 h auf diese Weise in der Lage sein müsste, ein PGC 16636 5h 3min 17s –2° 56' 11" 15m mögliches zartes Glimmen von üblichem Hof PGC 16875 5h 11min 7s –9° 23' 20" 14,m18 der Sterne zu unterscheiden. Nicht unerwähnt lassen möchte ich PGC LEDA 16941/2MASX 5h 13 min 39s –7° 38' 27" –/15m , 62 16636, die einzige Galaxie in dieser Tour, wel- J05133987-0738276 che ich tatsächlich schon selbst besucht habe. UGC 3294 5h 21min 04s +4° 00' 23" 14,m5 Sie liegt nicht allzu weit entfernt vom Fleder- UGC 3303 5h 24min 59s +4° 30' 20" 16m mausnebel NGC 1788. Ein halbes Grad öst- h min s m ieses Dokument ist ur m Abell 539 5 16 35 +6° 27' 20" 14–16 lich der Galaxie befi ndet sich ein 6 -Stern- D

49 Praxis | Spix' Spechteltipps Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Praxis . gt a sa s r e t nt n u u st i i g ng tu t i ei br er e v rv te t ei e W W ie D n. ke c ec Zw n te t a va i ri p p u z r u nu g un u tz Nu . t zt üt ü ch es g g h c li t h ec err b he r ur ment ist u ok es D Abb. 1: Die Vorfreude auf die Beobachtungsnacht ist groß. Wenn man die richtige Ausrüstung dabeihat, kann praktisch auch nichts mehr schief- es i

gehen. Nico Schmidt D

50 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Praxis | Spix' Spechteltipps EIN »SURVIVAL-KIT« FÜR HOBBYASTRONOMEN Die richtige Ausrüstung für lange Beobachtungsnächte Die Beobachtung des Sternhimmels bedeutet in der Regel ein Beobachten in der Natur, nachts unter freiem Himmel. In unseren Breitengraden sind die Wetterbedingungen dafür nicht allzu oft geeignet. Damit die wenigen Gelegenheiten ohne Probleme und anschließende Erkältung genutzt werden können, gehört eine Grundausstattung zur Ausrüstung jedes Hobbyastronomen.

etzt in der kalten Jahreszeit kann das Das leibliche Wohl ein Klettband als Verschluss verwendet, Beobachten manchmal stundenlanges ist diese einfach zu öffnen und zu schlie- JStehen oder Sitzen in Eiseskälte be- Ebenfalls ist ausreichendes Trinken ßen. Damit beim nächsten Ausflug unter deuten und auch Spätsommernächte kön- wichtig, denn bei unzureichender Flüssig- den Sternenhimmel nicht doch etwas ver- nen schon empfindlich abkühlen. Deshalb keitsaufnahme neigt der Körper zum Frie- gessen wird, ist es sinnvoll das Zubehör fer- steht warme Kleidung an allererster Stelle ren. Eine Tasse Tee oder Kaffee hilft außer- tig gepackt in einer Haushaltskiste aufzu- der Ausrüstung. Besonders kalte Füße sind dem über Durchhänger hinweg – ebenso bewahren. So ist das Auto schnell gepackt sehr unangenehm. Einmal ausgekühlt ist wie ein kleiner Snack zwischendurch in der und alles Wichtige dabei für eine schöne der Beobachtungsabend verdorben. Eine Beobachtungspause. Bananen, Schokolade Beobachtungsnacht. Investition in gute Winterstiefel ist deshalb oder Studentenfutter sind ideal dafür. Wer Lambert Spix unbedingt lohnend. Auch der Kopf sollte es komfortabel mag, kann auch eine warme mit einer warmen Mütze geschützt werden, Suppe in der Thermoskanne mitnehmen. CHECKLISTE AUSRÜSTUNG denn ist der Körper gut eingepackt und Spätestens zur Beobachtung und beim Kleidung der Kopf nicht, geht dort Wärme verloren. Abbau des Teleskops wird es am Beob- Mütze Warme Unterwäsche, dicke Socken, Fin- achtungsplatz dunkel sein. Mit einer her- Fingerhandschuhe gerhandschuhe, Jacke und Thermo- oder kömmlichen Taschenlampe hat man nur dicke Socken Skihose komplettieren die Ausrüstung. Ge- eine Hand zum Hantieren frei. Hier hilft warme Unterwäsche nerell isoliert lockere, in mehreren Schich- eine Stirnlampe. Am besten eine Ausfüh- winddichte Thermojacke ten getragene Kleidung am besten. Fängt rung mit separat einschaltbarem Weißlicht man doch einmal zu frieren an, helfen so- und einem Rotlicht, welches die Dunkel- Thermohose, Skihose genannte Thermopads. Unter der Kleidung adaption nicht stört und damit zugleich für oder Overall getragen, z. B. über dem Solarplexus, wir- das Lesen der Sternkarte geeignet ist. Das Winterstiefel ken diese wie ein kleiner Ofen. Weißlicht kann dann beim Abbau der Aus- Wärmepads rüstung zugeschaltet werden. Verpfl egung INTERAKTIV Thermoskanne mit heißem In Beschlag genommen Getränk, Wasser Lambert Spix' lang- kleiner Snack, z. B. Nüsse, jährige Leiden- Ist die Luftfeuchtigkeit in der Nacht sehr Bananen und Schokolade schaft ist die hoch, kann es vorkommen, dass die Optik praktische As- zutaut und im Winter sogar zufriert. Das ist Astrozubehör tronomie und besonders ärgerlich, denn einmal von Tau Stirnlampe mit ihre Weitergabe an beschlagene Optiken – hier sind besonders Weiß- und Rotlicht Neulinge. Wenn Sie die Objektive von Linsenteleskopen und die Stuhl sich in seiner Rubrik ein bestimmtes Korrektorplatten von katadioptrischen Te- Taukappe Thema wünschen, schreiben Sie an leskopen anfällig – sind kaum mehr dau- [email protected] erhaft wieder freizubekommen. Eine Tau- Zusätzliches oder auf unserer Facebook-Seite. kappe leistet hier gute Dienste, da sie den Tubus verlängert und ein Beschlagen ver- Isomatte hindern kann. Eine praktische Taukappe Schlafsack  Kurzlink: oclm.de/fb kann einfach aus dem Schaumstoffmate- Handy rial einer Isomatte gebaut werden. Wird

51 Technik STRUDEL AM HIMMEL AM STRUDEL SPEKTAKULÄRER Technik Technik 52 heute leisten können Hubble lassen und gegen Amateure antreten. Whirlpool-Galaxie. die Diesmal: Leidenschaft aber viel mit sehr Technik, dafür Doch auch Amateurastronomen –mit günstigerer deutlich gelingen beeindruckende Aufnahmen vielfach WeltraumteleskopDas Hubble Bildern. begeistert seit Jahren mit seinen spektakulären Abb. 1: Hubble Hubble-Aufnahme Gesamtbelichtungszeit betrug 9 Stunden. Die wurde. gewonnen 2005 22. Januar bis 18. vom Zeit der in Surveys for Camera Advanced der mit die Hubble-Daten, aus entstand veröff 2005 April im wurde Aufnahme Die Team, STScI). Heritage Hubble T. und Noll (The Royle K. Mutchler, M. Levay, Z. Frattare, L. Christian, C. Bond, H. Arizona), of Jr. (University Kennicutt R. (STScI), Beckwith S. Wissenschaftler: Beteiligte | Amateure Hubble vs. der Whirlpool-Galaxie Messier 51.der Whirlpool-Galaxie . In dieser Rubrik. In zeigen, wollen Amateurastronomen was wir Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 AMATEURE entlicht und F. Hamilton, Hamilton, F.

NASA, ESA, S. Beckwith (STScI) und The Hubble Heritage Team (STScI/AURA) Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Technik | Hubble vs. Amateure

essier 51, auch Whirlpool-Ga- musste ich weitere zwei Jahre warten, den leichten Grünstich zu entfernen. Die laxie genannt, zählt vermut- um die gewünschte Qualität zu erhalten. weiteren Bearbeitungsschritte sind dann M lich zu den bekanntesten Die einzelnen Aufnahmen wurden mit- die Maskierung der Galaxie, um gezielt Galaxien, die man von Aufnahmen des tels Stapelverarbeitung integriert und im das HDR-Tool zum Einsatz zu bringen, Hubble-Weltraumteleskops kennt. Die Anschluss erfolgten die üblichen Bear- damit die Details in den Spiralarmen ersten Aufnahmen von diesem Objekt beitungsschritte, sprich Hintergrund eb- stärker hervortreten bzw. deren Sepa- habe ich bereits 2015 gemacht, nachdem nen, um Gradienten zu entfernen, Farb- ration verstärkt wird. Den Abschluss bil- ich zu Jahresbeginn meine allererste as- kalibrierung sowie das »Entrauschen« den dann Bearbeitungsschritte, die dem tromodifizierte DSLR zum Einsatz ge- noch im linearen Zustand. Nach Ab- persönlichen Geschmack entsprechen – bracht hatte. Wie so oft aber machte schluss dieser Basisarbeiten wurde das Farbsättigung des Hauptobjekts und die es mir der häufige Nebel im Frühjahr Bild mittels »Masked Stretch« nicht-li- allgemeine Sternreduktion. schwer, gute Daten zu gewinnen, so near und dann »SCNR« verwendet, um Michael Schmidt

Amateur M. SchmidtM.

Fotograf: Michael Schmidt Kamera: APS-C Nikon D5300 DSLR (astromodifi ziert) Aufnahmedatum: 26. Februar 2017 Nachführkontrolle: Sucherguiding 9×50mm mit Teleskop/Montierung: 10-Zoll-Lacerta-Newton MGEN-II Autoguider auf Skywatcher EQ8 Belichtungszeit: 220min – 22×600s Bearbeitung: Pixlnsight (neu im Oktober 2018)

Abb.2: Messier 51 in einer Aufnahme des Amateurastronomen Michael Schmidt mit einem 10-Zoll-Newton-Teleskop.

53 Technik | Praxis-Check Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019

Omegons Push+ Mini mit Skywatcher N 150/750 im KLEINE Praxis-Check Technik . t

MONTIERUNG g In unserem Praxis-Check in Heft 8 rsa e haben wir die Omegon Push+ »Mon- e tierung mit Smartphone Anschluss« ist unt einem Praxis-Check unterzogen. g Jetzt stellt Omegon mit der Push+

AM LIMIT reitun Mini eine kleinere Alternative zur b nübersehbar ist die Push+ Mini eine Verfügung. Das Konzept, die Objekt- Ukleine Schwes- suche mit einer genauen Positionie- ter der großen Push+. rung durch Smartphone, Tablet oder Auch diese Montie- rung basiert auf ei- Netbook zu vereinfachen, ist beiden ner Rockerbox mit gemeinsam. einer Seitenwange, die eine Klemmung Doch was leistet die Kleine? für die heute übli- chen »GP-Level«- Pris- menschienen trägt. Mit Abb. 1: »Mini« ist auch nur 42cm Höhe und etwa 40cm die Einblickhöhe bei Durchmesser ist sie allerdings der neuen Montierung Push+ Mini von Omegon.

deutlich kleiner. Sie soll zur Aufnah- nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver me von Teleskopen mit bis zu 150mm Öff - g nung dienen. Omegon bietet die Montierung derzeit entweder einzeln oder als Paket mit Nutzun gleich drei zur Auswahl stehenden 150/750 New-

tons an. Darunter schien uns der Skywatcher N ützt. h

150/750 der vielversprechendste für unseren Pra- c s

xis-Check. Mit 5,3kg wiegt die kleine Ausga- es be der Push+ fast nur ein Drittel ihrer großen g ch i Schwester. Sie wird außerdem fertig aufgebaut li l t ht h

geliefert. Die Technik ist praktisch identisch: c ec e r

Zwei Encoder-Einheiten leiten die jeweiligen rr r e

Schwenks via Bluetooth an die verknüpfte App be b e

eines Mobil-Geräts oder PC weiter. Die von uns he h

seinerzeit kritisierte blaue LED, deren Licht stö- ur u t s rend aus dem Inneren der Elektronik nach au- is i t

ßen fallen konnte, wurde entfernt. Stattdessen n en

gibt nur noch eine rote LED die Anbindung an m ein Bluetooth-Gerät bekannt. Neben der Smart- um phone-Halterung ist noch eine Halterung für bis ok zu drei Okulare mit 1¼ Zoll Einsteckdurchmes- ser hinzugekommen. S. Wienstein S. ieses D D

54 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Technik | Praxis-Check S. Wienstein S. Wienstein S.

Abb. 2: Mit dem Rohr in der Balance setzen die Justagerändel schon Abb. 3: Auch der Kleinen fehlt der große Griff . weit vor der Zenitstellung auf.

Nicht griffb ereit wirklich angenehme Eigenschaft , egal ob man sein. Eine ordentliche 130/650 Optik hätte bes- das Teleskop oder ein Parkett schonen möchte. ser dazu gepasst. Die aber gibt es nicht so ein- Leider nicht hinzugekommen ist allerdings Eigentlich würde man den Newton gerne fach in ansonsten vergleichbarer Qualität. Die ein Griff : Die Push+ Mini ist immer noch recht so in die Prismenklemmung einsetzen, dass Folge wäre ein Verzicht auf 2-Zoll-Okulare und unhandlich und man fi ndet einfach keine be- der auch in Zenitposition geschwenkt wer- den dadurch wunderbar großen Himmelsaus- sonders gute Stelle, um sie die Treppe herun- den kann. Das aber führt dazu, dass die Op- schnitt gewesen. Außerdem wäre bei einer kür- ter und wieder hinauf zu tragen. Vertraut man tik deutlich kopfl astig ist. Bei weniger als 30° zeren Optik die Einblickhöhe nochmals nied- den Klemmschrauben, lässt man die Schiene so Höhe kippt der Tubus vornüber und bleibt riger. Schon mit dem 150/750 kommt man auf weit nach oben ragen, dass man zwischen ihr in der Waagerechten am Anschlag der Hö- den Gedanken, die Rockerbox auf eine um- und dem Tubus hineingreifen kann. Ein Griff henachse hängen. Schiebt man das Teleskop gedrehte Bierkiste zu stellen, um zu einer ver- nahe der Okularablage wäre eben auch buch- in den Rohrschellen auch nur halbwegs und nünft igen Okularposition im Sitzen zu kom- stäblich ein genialer Griff gewesen. Die Mon- ohne Okular in die Waage, ist bei 50° Höhen- men. Für Optiken mit rückwärtigem Einblick tierung wäre mit einer Hand – je nach Körper- winkel Schluß: Die Justageschrauben setzen – einige Maksutov- und Schmidt-Cassegrains kraft mitsamt Teleskop – bequem zu tragen. auf der Bodenplatte auf. Würde man das Ge- wären durchaus denkbar – muss die Montie- Insgesamt wirkt die Push+ Mini stabil – viel- rät exakt ins Gleichgewicht bringen, wäre noch rung auf einen Tisch. leicht aber etwas zu massiv. Bis zu 14kg soll sie weniger Winkel möglich. Wie soll man da an Der 150mm Newton lässt sich mit ei- aushalten, falls man ein Teleskop mit diesem ein schweres Okular mit zwei Zoll Einsteck- nem zusätzlichen Gewicht am rückwärtigen Gewicht in passender Größe fi ndet. Die Seiten- durchmesser denken? Zieht man die Rutsch- Ende verwenden. Magnete zum Reinigen von wange ist 30mm dick, alle anderen Spanplat- kupplung stärker an, wird der Widerstand Aquarienscheiben halten gut am Blechtubus ten bringen es auf 19mm. Ob die Materialstär- unangenehm, wenn man bei hoher Vergrö- und so kam das Gerät auch mit etwas schwe- ke bei den doch relativ kurzen Maßen wirklich ßerung feinfühlig dem Himmel folgen will. rern Okularen in die Waage. gut skaliert wurde? Aber an sich ist das Gewicht Später zeigte sich, dass die Rutschkupplung in Seltsam, dass drei verschiedene Telesko- für die Montierung ganz in Ordnung. Sie ist herbstlich kühlen Nächten strammer wird, so pe mit gleichen Eckdaten im Paket angebo- einfach nur unhandlich zu tragen. Drei Füße dass das Gerät einerseits mit leichten Okularen ten werden. Der N150/750 ist als Allrounder überragen die auf drei Streben reduzierte Bo- nicht abkippte, andererseits aber nicht mehr ausgelegt und der ursprünglich vielleicht nur denplatte, was die Stellfl äche etwas erhöht. Da ganz so feinfühlig verstellbar war. für den Astrofotografi e-Einsteiger gedachte der Newton in den meisten Beobachtungspo- 2-Zoll-Okularauszug erlaubt bis zu 3,5° Him- sitionen mit einem oder beiden Enden deutlich Das ideale Paar? melsausschnitt, wovon der visuelle Beobach- darüber hinausragt, schadet das nicht. Beim ter je nach Okularwahl etwa 3°, also sechs ersten Abstellen bemerkt man, dass die Füße Die Push+ Mini scheint einfach nicht für Vollmonddurchmesser, nutzen kann – im- aus festem Gummi sind und daher federn. Eine die knapp über 70cm lange Optik gemacht zu mer noch genug, um unter wirklich dunk-

55 Leuchtpunktsucher die bessere Wahl. Ei- Wahl. bessere die Leuchtpunktsucher leichter ein wäre Balance-Problematik der Angesichts dazu. Färbung passender in gibt’s Tubusblech.mernden 6×30 Sucher Den schim- schwarz-metallic in heimnisvoll demge- neben Gußteilen und ten Schellen lackier- Hammerschlag-Optik in weiß Strahlengang. dem aus nicht Okularauszugs des Rohr das also man bekommt Kamera mit Selbst gen. lie- Anschlag demunteren über 23mm nur die 83mm, – bleiben T2-Gewinde mit mera Aufl dem Tubus. Werden –das 55mm abgezogen nach Hauptspiegeljustage 138mm etwa über je Fokalebene die liegt Nachgemessen fertig. derfotografider mit gerecht-Eignung schen wie- werden immer Konstruktionen lichen unglück- Solche Hub 3mm frei. den letzten auf erst derStrahlengang ist ein, mit rand denBild- man Rechnet frei. Bildmitte die für ten 13mm derStrahlengang Hub ist denletz- auf Nur denStrahlengang. in tief 26mm also ragt Auszugsrohr Das messer. 170mm Durch- exakt deren Versteifungsring Tubusöff Die Tubus hinein. den in 36mm satte es ragt eingefahren plett Kom- Innengewinde. 54mm einem mit bus demTu- über 60mm nur aber endet zugsrohr Aus- Das kürzer. 23mm ist 1¼-Zoll-Okulare demTubus. über 160mm für Adaption Die 121mm bis 2-Zoll-Okulare liegen legung 39mm und durch die fotografi sche Aus- Hub Der beträgt ausreichend. f/5-Optik die für sind Fokussierräder großen Seine Guss. cher Crayford-Typ Alu- aus Basis einer mit Auskühlung. schnelle eine für Teleskop-Rückseite off Die auf. ist derMondbeobachtung bei etwa fällt das – Okular auch ins damit und Okularauszug wirft so und geschwärzt nicht wurde Rand Sein geklebt. Metallhalterung schlankere deutlich eine auf ist und 47mm Durchmesser hat ca. Fangspiegel Der demInbus-Schlüssel. mit –auch wieder justierbar Bildebene zur rade ge- Druckschrauben Zug- und mit ist auszug derOkular- sogar und bei Imbus ein liegt denFangspiegel werden. Für ausgerichtet Rän- mit Konterung und Justage für delschrauben angenehm kann Hauptspiegel Sein betrachten. zu Ausdehnung erfassbaren visuell rer maximal ih- mit Andromedagalaxie die lem Himmel Technik 56 wollen. kaum nen schweren man 8×50 Sucher wird Immerhin ist das Gerät hübsch mit den mit hübsch Gerät das ist Immerhin einfa- relativ ein ist Okularauszug Der Volltubus ausgelegt. als ist Newton Der agemaß einer digitalen Spiegelrefl digitalen einer agemaß er stets nicht wenig Streulicht in den in Streulicht wenig nicht erstets | Praxis-Check nung hat am vor- am hat nung en –gut exka-

S. Wienstein

itnri 549€ Listenpreis 4,9kg ca Zubehör Crayford Optik Gewicht 2Zoll mit1,25-Zoll-Reduzierer Okularauszug ca. 5,3kg Okularaufnahme Optik Von HandmitRutschkupplung Protokoll IntelliScope Gewicht Bluetooth-Übertragung mit Winkelencoder Ausrichtung Push+ Mini N 150/750 Einarm-Dobson Steuerung Encoder Montierung Modell Abb. 4: DATEN Einsatzbereit mit Strom Einsatzbereit

2x Barlow Linse, 6×30 Sucher 6×30 Linse, Barlow 2x 10mm12V KellnerOkular, 25mm KellnerOkular Kfz-Anschlusskabel, Newton N 150/750 aus der Powerbank, mit diesem Tisch aber wieder etwas zu hoch. zu etwas wieder aber Tisch diesem mit Powerbank, der aus Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019

Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. NuNutztzunung nunur zuzu pririvavateten ZwZwececkeken.n Dieie Weieitetervrvererbrbreieitutungng istst untnterersasagtgt. S. Wienstein die Power-Bank zeigte auch nach drei Stun- drei nach auch zeigte Power-Bank die beschafft Wandler derbesagte denfalls denTest je- Für wurde ist. Tradition veraltete obder12V-Anschlusshaupt, nicht ehereine sichüber- fragt Es mitzuschleppen. Batterie schwere 12V und unhandliche eine scher, als weit prakti- ist Das Stromaufnahme. 150mA maximal mit Stromversorgung Stunden fünf problemlos Spannungswandlung die durch bei 3,7V schafft 12V. 6000mAh mit Powerbank normale Eine wer Up«-Wandler auf von 5VUSB-Spannung »Po- Vorschlag: kleiner besserer Ein ein aber fi derAnleitung sich in ndet bei, liegt anzünder 12V. denKfz-Zigaretten- für ximal Kabel Ein strom erhalten, laut Bedienungsanleitung ma- Sie möchte laut Webseite 9V 18V bis Gleich- kümmern. Mini Push+ die für Strom mobilen um mal sichzunächst man muss den Himmel, Im Einsatz Abenteuer Astronomie 18 ohne Werkzeug. Abb. 5: Die off Stellt man die Kombination endlich unter unter endlich Kombination die man Stellt auch bei großen Verlusten ene Spiegelrückseite fördert die Auskühlung, Rändel erlauben die Rändel erlauben Feinjustage ene Spiegelrückseite fördert die Auskühlung, | Dezember/Januar 2019 und müssen Montierung und Soft und Montierung müssen und von der 2017 noch angekündigten Ver- von der2017und angekündigten noch sich keine Bluetooth-Verbindung herstellen lässt iPhone jedenfalls Tablet:oder einem Mit Push+-Teleskop Smartphone richtige das ist nicht. einfach Anzeige ihre er ist –genau- an Kapazität volle noch den Betrieb zu erkennen. Teleskops des bzw. Aufstellung Ausrichtung die um Stützpunkte, als Sternpositionen zwei und derWaagerechten Senkrechten in oder demTeleskop mit Initialposition eine dazu du Cielbenötigt Cartes der kennenlernen. Einsatz. du Cielzum Cartes tenlose Soft als kam wird, schrieben be- ausführlich Anleitung starken Seiten kleines Netbook herhalten. Da es in der 13 ein daher sollte denPraxis-Check Für Sicht. ge Geräte ist im Herbst 2018 noch nichts in verbindungsfreudi- wenig Apples sion für Die nächste Hürde auf demWeg Hürde auf nächste Die zum Bevor die Beobachtung starten kann, kann, starten Beobachtung die Bevor ware das kos-ware das ware einan- telliscope-Protokoll kompatible Montierung Push+ Mini handelt es sich um eine zum In- der werden. Bei eingestellt Parameter rekten kor- du Cieldie Cartes in müssen ist, nötig mal ein- Glück nur zum die tooth-Einrichtung, werden. Nach derBlue- versorgt Strom mit dann erst darf und sein Höhe eingestellt und Azimut in derEichmarken anhand zunächst Montierung die muss So angeht. Prozedur der Einhalten exakte das was anspruchsvoll, Nachführen, ohne dass dabei den Encodern denEncodern dabei dass ohne Nachführen, und Positionieren beim Rucklern kleinen häufi es kam Rutschkupplung gängigen schwer- deretwas Mit unkompliziert. freulich er- als sichdagegen erwiesen Mini der Push+ Encoder Die vollendet. und bequem als andere oder Soft hinzukam. Stützstelle tere wei- als Capella bis verfehlt, weiträumig wurde dazu Abstand M76 großem in ne Hantelnebel derklei- aber auch genau Uranus einstellen, und M33 M31, zwar sich lassen geeicht, jaden denPle- Tauri Eta in Widderund Sternbild im Hamal Auf hinzuzunehmen. Alignment das für Wunschobjekt zum Nähe grober in Stern der Soft mit Kombination in Montierung die tioniert posi- dann ein, hingegen Prozedur die man Hält Teleskops des markiert. Blickrichtung die Karte derdigitalen auf das Fadenkreuzes, des Sprünge Encoder-Wertesche plötzlich und fal- Mal jedes Folge Die waren derherstellen. Bluetooth-Verbindungme die wie- und lösen Kontaktaufnah- erfolgter nicht nacheinmal auch darf und einstecken denStrom stellung Grundein- in wirklich man muss spielsweise Bei- Teleskop Richtungen. das falsche völlig in leitet Programm das und daneben Einstellung geht Prozedur, die diese sich nicht genau an man Hält wieder. bebildert nungsanleitung Bedie- englische die gibt Einstellungen gen pro notwendi- Die Umdrehung. Schritten von 360.000 Encoder-Einstellung einer mit Das ist allerdings eindeutig Sache derApp Sache eindeutig allerdings ist Das Die Push+ Mini erwies sich dabei als recht als sichdabei erwies Mini Push+ Die ware gut. Es empfi Es gut. ware iOS-Geräte Teleskope vereint ware und Cartes du Ciel wirkt alles alles du Cielwirkt Cartes und ware Leichte und kompakte kompakte und Leichte BEWERTUNG Keine Bluetooth-Kopplung an Griff Kein Beschränkung auf kurze Niedrige Einblickhöhe Dobson und Goto von Stärken Push+ Montierung Technik Technik

ehlt sich aber,ehlt einen | Praxis-Check g zu 57

Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. S. Wienstein lar nur von einer Seite und somit nur für eine eine für nur somit und Seite von nur einer lar Oku- das man kann gestellt, Tisch normalen einen Auf können. zu beobachten bequem um niedrig, zu derEinblick ist dem Newton Zweifel: Mit kein und bestehen blieb Zittern Das Isomatte. untergelegter -mit den Knien Test einen es gab auf auszuschließen, sache Ur- als Tisch Um denuntergestellten zittrig. als hoher Vergrößerung bei sichaber erweist dem150/750 higkeit gewachsen, durchaus Abweichungen gekommen. zu es wäre verlorengegangen, Schritte hier den Encodern Wären Bild. M33 genau ins kam der zurück M76 auf wie- Schwenk und nach demgroßen Teleskops Position des die Auch verlorenging. Technik 58 sonst die erreichen, da Beobachtungsrichtung Abb. 6: Abb. Die Montierung ist bezüglich derTragfä- bezüglich ist Montierung Die Der Okularauszug | Praxis-Check ragt eingefahren ragt massiv in den Strahlengang. hingegen ist mit dem Gesamtgewicht schon schon demGesamtgewicht mit ist hingegen Tisch kleinerer Weg Ein im ist. Tischplatte 6-Zoll-Newtons ist die Möglichkeit, Haupt- Möglichkeit, die ist 6-Zoll-Newtons des Pluspunkt Ein Kombination. ihre der als überzeugen- N150/750 etwas Skywatcher und Mini Push+ Omegon der Kombination Fazit Zumutbare. maximal Öff 150mm mir scheinen dann auch und niedrig zu Einblicks rückwärtigen des aufgrund aber dafür ist Bierkiste erwähnte Die denken. Cassegrain-Optiken an man mag fl angesichts des Verhältnisses zwischen Grund- äche und Höhe eher überfordert. Alternativ Alternativ Höheäche und eher überfordert. Für sich genommen war jede Komponente jede war sichgenommen Für nung als das das als nung Abenteuer Astronomie 18 dung lieber auf deutsch erlernen möchte, erlernen deutsch auf lieber dung Wer Konfi Anleitung. englischsprachige bebilderte, gut d ebenso Pluspunkt, ein ist derEncoder tion Griff als Teleskopschiene die Überwindung, kostet Es sperrig. unnötig Gewicht annehmbarem recht eigentlich bei Mini Push+ macht die Griff fehlende Der bringen. zu Balance die in Hilfsmittel nicht ohne und ausgelastet Gerät demgetesteten mit Teleskope limitiert, kurze auf Sieist Einblickhöhe. niedrige unglücklich cher Sechszöller. ordentli- als Optik sichdie zeigte Ansonsten ne so unüberlegt hoch über dem Tubus liegt. Fokalebe- die da Ausleuchtung, gute eine mal nicht ein- 31% trotz hatman ell Obstruktion visu- und hinnehmen nicht wirklich Fotograf zeugten Beugungserscheinungen wird man als er- dadurch Die bemängeln. zu ist zug-Rohr Das zu tief in den Strahlengang ragende Aus- Ordnung. in sind Ausstattung und arbeitung Ver- können. zu justieren Achse optische die auf denOkularauszug sowie Fangspiegel und ist für einen Listenpreis von 549€ zu haben. zu von 549€ Listenpreis einen für ist N150/750 demSkywatcher mit Paket Das Push+. große die als günstiger etwas Mini Push+ die ist von 249€ Listenpreis einem Mit off arbeitet Montierungen Technik beider digitale Die verwenden: Push+ dergroßen Anleitung deutsche die aber kann Die Push+ Mini hatte als größtes Manko die die Manko größtes als hatte Mini Push+ Die STELLUNGNAHME Omegon bei Produktentwickler Pereira, Pedro Kontermutterchen eingestellt werden. lagers kann durch Anziehen der seitli- gung gestellt. Die Reibung des Höhen- ein Android-Smartphone zur Verfü- gerne Tester Nachfrage dem ten auf lösung gesehen werden und wir hät- Not- als nur Meinung unserer sollte PC fühl, in den Himmel einzutauchen. Ein Ge- neues ein entsteht es und perfekt ergänztSmartphone die Beobachtung de als Android-Version geliefert. Das wur- Mini Push+ Das Gewicht. geringes sind eben eine niedrige Höhe und ein rakteristisch für »TableTop«-Teleskope Cha- Stärke: klare als aber Design pakte empfi wir Einblickshöhe, spricht weiter von einer unpraktischen griff Danke für den Vorschlag eines Hand- DES HERSTELLERS zu mißbrauchen. Die zuverlässige Funk- es, das ist eine gute Idee. Der Test Der Idee. gute eine ist das es, guration und Bluetooth-Anbin- und guration | Dezember/Januar 2019 enbar exakt gleich. gleich. exakt enbar nden das kom- Sven Wienstein ie ie

. t g ist untersa g reitun b cken. Die Weiterver e VIER VERFLIXTE FEHLER nur zu privaten Zw g

Aufl ösung: Das waren die vier Fehler aus Heft 17 Der Ringnebel war nicht der erste entdeckte Pla-

netarische Nebel, das war der Hantelnebel. Man ützt. Nutzun

kennt zudem inzwischen rund 1500 Objekte die- h

ser Art und sie existieren nur für rund zehntau- esc g send Jahre. Gold gelangt durch die Nebel nicht in h das interstellare Medium. Zur Entstehung von tlic

Gold bedarf es energiereicherer Prozesse, wie h beispielsweise einer Supernova-Explosion. errec

Die Gewinner des Rätsels aus b e

Abenteuer Astronomie 17 sind: h

Ilse Blümel, Obertraubling Nick Klingler, Oerlingen Hans-Peter Fuhrmann, Buchloe

Alle Gewinner erhalten je ein Exemplar des Buchs »Reiseführer Astronomie Deutschland«. ieses Dokument ist ur D Technik | Peters Problemlöser Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 P. Oden . t gt g a sa s r er e t nt n u u t st s i i g ng n u tu t i ei e r br b

Abb. 1: Mit Filtern kann die Sichtbar- r er e keit zahlreicher Himmelsobjekte deut- v rv r e te t

lich verbessert werden. i ei e W FILTER IM SCHNELLEN Verschiedene Filter unkompliziert in einer Beobachtungsnacht verwenden

WECHSEL nur zu privaten Zwecken. Die Mit einem Filter gelingen Beobachtungen oft noch deutlich besser. Bei jedem Amateur sammelt sich im g Laufe der Jahre schnell eine beachtliche Anzahl vom Filtern an. Für den schnellen Wechsel der Filter im Betrieb gibt es sinnvolle Hilfsmittel. ützt. Nutzun s gibt heute Filter für die Mondbeo- um-Dampfl ampen) blockieren. Es gibt Fil- h

bachtung, die die Menge des durch- ter, die nur einen Teil des sichtbaren Spek- esc g Peters E gelassenen Lichts reduzieren und da- trums (Rot, Grün oder Blau) und andere, h durch bei zu hellem Bild für eine deutliche die nur eng begrenze Wellenlängenberei- Problemlöser tlic Kontraststeigerung sorgen. Es gibt Filter, die che passieren lassen und damit die Sichtbar- h bevorzugt (aber nicht nur) bestimmte Berei- keit von Emissionsnebeln, die genau in die-

Peter M. Oden errec

che des sichtbaren Lichtes durchlassen. Hier sen Bereichen Licht aussenden, dramatisch b

ist Physiker und e

fi ndet man Gelbfi lter sowie Rot-, Grün- und verbessern können. h seit seiner Ju- Blaufi lter in unterschiedlichen optischen gend Hobby- Dichten, die speziell bei Planetenbeobach- Komplizierter Wechsel astronom. Als tung Details auf der Oberfl äche hervorhe- im Dunkeln Vorstand der ben können. Es gibt eine Vielzahl unter- Bonner Volks- schiedlicher Filter, die die Sichtbarkeit von Einen Filter zu verwenden ist recht ein- sternwarte, Autor Deep-Sky-Objekten auch unter dem helle- fach. Praktisch jedes Okular in den Stan- und Blogger ist er mit allen Problemen ren Stadthimmel verbessern, indem sie spezi- dardmaßen 1,25 Zoll und 2 Zoll hat an und Problemchen des Hobbys Astrono- ell die Wellenlängen des künstlichen Lichtes seiner Steckhülse ein Innengewinde und mie bestens vertraut. ieses Dokument ist ur der Städte (z.B. Quecksilber- und Natri- praktisch jeder Filter in der entsprechen- D

60 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Technik | Peters Problemlöser P. Oden P. Oden . t g Abb. 2: Im Laufe der Jahre sammeln sich Filter über Filter an. Abb. 3: Filterrad in einer Ausführung für fünf Filter in 1,25-Zoll-Größe. den Größe hat ein Außengewinde in genau Für die visuelle Beobachtung gibt es ver- halb von Sekunden. Ein Nachteil dieser Lösung diesem Maß, so dass er ganz leicht in das schiedene, aber in der Wirkung prinzipiell ist, dass das Filterrad einiges an zusätzlichem ist untersa

Okular geschraubt werden kann. gleiche Lösungen. Da sind zum einen die Fil- Fokusweg benötigt (in einer 2-Zoll-Ausfüh- g Schwierig wird es dann nur im Dunkeln terräder zu nennen. Dies sind Bauelemente, in rung durchaus 80mm) und dass ein erhebliches während der Beobachtung: Da möchte man die sich üblicherweise fünf verschiedene Filter zusätzliches Gewicht am Okularauszug anliegt reitun vielleicht den verschraubten UHC-Filter ge- gleichzeitig auf einer Drehscheibe einschrau- (in einer bestückten 2-Zoll-Ausführung kann b gen einen [OIII]-Filter austauschen, um den ben lassen. Die Drehscheibe mit den Filtern dies mehr als ein halbes Kilogramm sein). Für Cirrus-Nebel besser beobachten zu können. befi ndet sich in einem weitgehend gekapsel- den Einsatz mit Kameras für die Astrofotogra- Dann fängt man an, im Dunkeln das Oku- ten Gehäuse, so dass auch die aktuell nicht ge- fi e gibt es diese Filterräder sogar mit einem zu- lar herauszunehmen, schraubt den Filter ab, nutzten Filter nicht verstauben können. An ei- sätzlich verbauten Motor, der ferngesteuert per legt ihn irgendwo ab, legt das Okular ab, tas- ner Stelle verfügen diese Filterräder über zwei Soft ware das für die einzelnen Aufnahmen ge- tet herum, um den neuen Filter zu fi nden, Öff nungen, in die Adapter für die Teleskopsei- wünschte Filterrad in den Strahlengang dreht. wurstelt ihn aus der Filterdose, sucht im te und die Okularseite eingeschraubt werden Dunkeln wieder das Okular, versucht den können, um sie in den Strahlengang des Tele- …oder mit der Schublade Filter in das Okular zu schrauben, wobei er skops einzubringen. An der Seite verfügen sie sich vielleicht noch verkantet und so fort… über eine kleine Öff nung, an der die Drehschei- Eine kleinere und ebenfalls sehr komfortab- Jeder kennt wohl diese Probleme zu Genüge. be einfach verstellt werden kann, um den aktu- le Lösung sind sogenannte Filterschubladen, ell genutzten Filter zu wechseln. Diese Scheibe die ebenfalls fest in den Strahlengang einge- Wechsel mit dem Rad… ist geriff elt, so dass sie auch mit Handschuhen baut werden. Sie tragen deutlich weniger auf bequem bedient werden kann. Die Gehäu- und bringen kaum zusätzliches Gewicht auf

Da man selbst bei einer großen vorhandenen se sind lichtdicht, damit kein seitliches Streu- die Waage. Der Filterwechsel erfolgt hier durch nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver Filterauswahl im Laufe einer Beobachtungs- licht einfallen kann. Und die einzelnen Positi- den Wechsel der Filterschubladen, in die die Fil- g nacht selten mehr als drei bis fünf verschiedene onen sind an der Drehscheibe nummeriert, so ter ebenfalls fest eingeschraubt sind, so dass sie Filter nutzt, wäre es doch schön, diese im Sin- dass man auch bei Minimallicht die gewünsch- auch beim Wechsel nicht herausfallen können. ne einer Schnellwechsellösung zur Verfügung te Position schnell fi ndet. Der Filterwechsel ist etwas umständlicher

zu haben. Glücklicherweise bietet der astrono- Der Einbau der Filter (vorab im Hellen) als beim Filterrad, da auch hier im Dunkeln ützt. Nutzun mische Zubehörhandel auch hier sinnvolle und kann in wenigen Minuten vollzogen werden, die Filterschubladen gewechselt werden müs- h

praktikable Lösungen. der Wechsel im Dunkeln geschieht dann inner- sen, aber dennoch viel einfacher als beim ma- esc g

nuellen Wechsel mit Verschrauben der Filter h am Okular. Filterschubladen gibt es ebenfalls in tlic h P. Oden Ausführungen für 1,25 Zoll und 2 Zoll und da- rüber hinaus sogar für ungefasste Filterschei- errec Vixen

ben. Auch damit vollzieht sich der Filterwechsel b e

in Sekunden und ein Vergleich der Sichtbarkeit h des Objektes mit und ohne Filter kann ganz schnell und einfach durchgeführt werden. Ein zusätzlicher Vorteil beider Lösungen liegt darin, dass hier die Filter deutlich weiter vom internen Fokuspunkt des Teleskops weg liegen als bei einem Verschrauben im Oku- Abb. 4: Filterschubladen verbaut an einem Zenit-Prisma und einem Canon-EOS-Adapter lar und sich somit Staub auf den Filtern prak- (die Rändelräder dienen zur Arretierung der Schublade) sowie eine eigentliche Filterschublade tisch nicht mehr bemerkbar machen kann. ieses Dokument ist ur

(hier dient das Rändelrad als Schubladengriff ). Peter Oden D

61 Technik | Dittlers Fotoworkshop Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 FOTOGRAFISCHER NACHWEIS VON EXOPLANETEN

Technik So gelingt die Beobachtung der Lichtkurven von Transitplaneten . gt g a sa s er e t nt u u st i g n tu ei e r br b r er e v rv r te t ei W W ie ESO/L. Calçada Künstler ESO/L. Calçada D D n n. e ke c ec w Zw n e te a va ri p p u zu z r nu

g un u z tz Planetenfotografi e muss nicht an den Grenzen unseres Sonnensystems enden: Die Suche nach Welten Nu . t

um andere Sonnen hat in den vergangenen rund 20 Jahren zur Entdeckung mehrerer tausend extrasola- zt t rer Planeten geführt. Einige dieser »Exoplaneten« lassen sich schon mit durchschnittlichen Amateur- üt ch c s

teleskopen relativ einfach fotografi sch nachweisen. es g g h ch i ür den Nachweis von Exoplane- nes Exoplanetentransits sollte bei möglichst li Das richtige Equipment t h

ten durch Amateure bietet sich da- hohem Stand des Sterns über dem Horizont c ec e

bei die sogenannte Transitmethode Oft kann das für die Fotografi e der Pla- erfolgen und zieht sich meist über mehrere rr r

F e

an: Wird bereits vor der Bedeckung eines neten unseres Sonnensystems vorhande- Stunden hin. Bei parallaktisch-montierten be b e

Sterns durch seinen Exoplaneten damit ne Equipment auch für den fotografi schen Teleskopen wird daher meist ein Umschla- h r

begonnen, die Helligkeit des Sterns kon- Nachweis von Exoplaneten eingesetzt wer- gen der Montierung notwendig, das mit ei- ur t

tinuierlich mit einer an das Teleskop ad- den. Zum Nachweis von Exoplaneten ha- ner Neuausrichtung des Teleskops, ggf. ei- is i t

aptierten Kamera aufzuzeichnen, so zeigt ben sich Schmidt-Cassegrain-Teleskope mit ner Neuausrichtung der Kamera und einem n en

sich bei der Datenauswertung später in 200mm bis 400mm Öff nung bewährt, da die- Neustart des Guiders verbunden ist. Dies m der entstehenden Kurve der Sternhellig- se Teleskope nicht nur eine große Öff nung ist nicht nur eine unschöne Unterbrechung, um ok

keit eine Verringerung durch den Transit bieten, sondern auch, da sie in der Regel in sondern führt in der Regel auch dazu, dass D D

des Exoplaneten vor dem Stern. Am Ende einer Gabelmontierung betrieben werden, die Aufnahmedaten einiger Minuten wäh- s es e des Transits nimmt die Helligkeit dann so dass der Vorteil dieses Montierungstyps rend des Transits fehlen. Hier haben die in es i

wieder zu. genutzt werden kann: Die Beobachtung ei- Gabelmontierungen auf einer Polhöhen- D

62 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Technik | Dittlers Fotoworkshop U. DittlerU.

Abb. 2: Für den fotografi schen Nachweis eines Exoplaneten eignen sich gekühlte CCD-Kameras an Schmidt-Cassegrain-Teleskopen mit 200mm Öff nung sehr gut; wobei der Nachweis auch mit anderen Teleskoptypen möglich ist – es gibt auch erfolgreiche Exoplanetennachweise, die mit 60mm-Refraktoren gelungen sind. wiege montierten SC-Teleskope den Vorteil, Auswahl des Exoplaneten eignen sich lange Winternächte eher dazu, dass die Beobachtung des Transits nahtlos einen mehrstündigen Transit zu dokumen- ohne Unterbrechung erfolgen kann. Welche Exoplaneten-Transits sich zur Be- tieren, als kurze Sommernächte, bei denen Die Öff nung des verwendeten Teleskops obachtung anbieten, hängt neben dem ver- Anfang oder Ende eines Transits ggf. in die hat natürlich Einfl uss auf die Anzahl der be- wendeten Teleskop vor allem vom Standort Dämmerung fallen. Bei der Auswahl des zu obachtbaren Exoplaneten: Mit den 200mm des Beobachters und natürlich ganz wesent- dokumentierenden Transits hilft das Inter- Öff nung einer klassischen SCT-Optik las- lich von der Länge der Nacht ab – daher net: In der von tschechischen Astronomen sen sich gut Transits von bekannten Exo- planeten bei Sternen bis zur 12. bis 14. Grö- ßenklasse nachweisen (wobei der Nachweis umso leichter fällt, je größer die Helligkeits- 1 2 3 Stern schwankung ist, die der Transitplanet ver- ursacht). Transite an lichtschwächere Ster- Planet ne erfordern größere Teleskopöff nungen. Astronomie Abenteuer Eine Nachführkontrolle (Auto-Guiding) der Helligkeit Montierung während des Transits ist uner- lässlich, um sicherzustellen, dass der beob- 1 2 achtete Stern während der gesamten mehr- 3 stündigen Beobachtungszeit auf dem Chip der CCD-Kamera gehalten wird. Als Kamera sollte eine gekühlte CCD-Ka- mera verwendet werden. Bei der Größe des Zeit Aufnahmechips der Kamera ist darauf zu achten, dass im Bildfeld neben dem Tran- sitstern noch weitere – etwa gleichhelle – Abb. 3: Die Transitmethode ist sicherlich die einfachste Methode, um mit Amateurmitteln Sterne abgebildet werden können, da diese einen Exoplaneten nachzuweisen: Während seiner Wanderung vor dem Stern blockiert der Exo- später bei der Bildauswertung als Referenz- planet dessen Licht, so dass sich in den kontinuierlichen Helligkeitsmessungen eine entsprechen- sterne hilfreich sind. de Verdunkelung nachweisen lässt.

63 Technik | Dittlers Fotoworkshop Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 U. DittlerU. DittlerU.

var

Abb. 4: Da sich die Beobachtung eines Transits über mehrere Stunden hin- Abb. 5: Der Exoplanet HD189733b ist ein geeigneter Kandidat für ziehen kann und sich der Stand des beobachteten Sterns über dem Horizont den Einstieg in die Exoplaneten-Beobachtung, auch da der Stern, den deutlich ändert, kann es hilfreich sein, einen Exoplaneten-Filter einzusetzen, der Exoplanet umkreist, sich durch seine Nähe zum bekannten Hantel- der den Einfl uss des Horizontdunstes auf die aufgezeichneten Bilder reduziert. nebel (M27) leicht fi nden lässt. betriebenen »Exoplanet Transit Database« ten sich Exoplaneten-Transits an, die einen über dem Horizont sichtbar sind – eine Tran- können nach Eingabe des Beobachtungsor- Helligkeitsabfall von mind. 0,m02 verursa- sitbeobachtung im Zenit ist meist einfacher tes unter dem Menüpunkt »Transit predic- chen und bei Sternen bis zur 10. Größenklas- und vielversprechender als eine Beobachtung tions« tagesaktuelle Listen von Transits be- se zu beobachten sind. Kurze Transitzeiten in Horizontnähe. kannter Exoplaneten für die kommenden vereinfachen zudem die Beobachtung und Ein sehr guter Kandidat für den Einstieg Tage erstellt werden. führen schnell zu sichtbaren Ergebnissen in die Exoplaneten-Beobachtung ist beispiels- Bei der Auswahl eines zu beobachtenden und Erfolgserlebnissen. weise der Exoplanet HD 189733b: Ein Um- Transits ist neben der Helligkeit des Sterns Bei der Auswahl eines Transits sollte dar- lauf des Exoplaneten HD 189733b dauert vor allem die zu erwartende Verdunke- über hinaus darauf geachtet werden, dass so- nur 2,22 Tage (53 Stunden) und führt zu ei- lung zu berücksichtigen: Für Anfänger bie- wohl Beginn als auch Ende des Transits hoch ner beobachtbaren Verdunkelung von etwa nur zu

Astro-Hacks: Billig-PushTo für den Dobson g

Die reine Lehre für uns »Dobsonians« ist Die aktuellen Werte für das jeweilige »Objekt Die Genauigkeit beträgt etwa 0,5 bis 1 Grad natürlich Starhopping. Aber bei sehr großen der Begierde« entnimmt man einer Astro-App. – mehr als genug für visuelles Beobachten. Fast »Hops« oder lichtschwachen Objekten wüss- Dann stellt man das gewünschte Azimut auf noch das Schönste daran: Einnorden überfl üs-

te man manchmal doch gerne, ob man richtig der Lünette ein, legt den Kompass in die Füh- sig! Und jetzt viel Spaß mit der »PushTo-Navi- ützt. Nutzun liegt. Dazu könnte man den Dobson mit digi- rungsschienen und schwenkt den Dobson, gation on a Shoestring«. h

talen Teilkreisen und einer GoTo- oder Push- bis die Kompassrose oder -nadel parallel zur Jan Willem Robert esc g

To-Lösung ausstatten. Das wäre zwar opti- Lünette steht – fertig. Aber h mal, aber es geht auch sehr viel billiger: Dazu Achtung: Erstens weicht der tlic benötigt man lediglich ein am Tubus ange- magnetische Norden ortsab- h brachtes Winkelmessgerät für die Höhe und hängig vom geographischen Roberts W. J. errec

einen Kompass für das Azimut. Man nehme Norden ab, zweitens besteht b e

einen simplen Kartenkompass, also ohne Vi- der Tubus einiger Dobsons h sier oder Spiegel, aber mit einer drehbaren aus Stahlblech, was eine Ab- Lünette. Die Einteilung muss in Bogengrad lenkung verursachen kann. und nicht in Stunden sein; Flüssigkeitslage- Diese geht aber gegen null, rung empfohlen. So ein Kompass muss nicht wenn man den Tubus durch mehr als 20€ zu kosten. Auf der Rockerbox Horizontalstellung kurz- bringt man parallel zum Tubus eine Halte- zeitig vom Kompass wegbe- rung für den Kompass an. Ich nahm zwei Li- wegt. Wer will, kann das an- neale, die ich mit Posterstrips befestigt habe. hand eines nahegelegenen Abb. 1: Winkelmesser, Kompass und zwei Lineale: Fertig ieses Dokument ist ur

Das Ganze funktioniert nun denkbar einfach: Leitsterns kontollieren. ist das Billig-PushTo. D

64 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Technik | Dittlers Fotoworkshop

INTERAKTIV S.S. SSeipeip HD189733 b JDmid: 0,318059999961 U. DittlerU. Ullrich Dittler ist Transit Beginn Transit Ende ein bekannter Astrofotograf und Autor zahl-

-0,40 reicher Veröf- fentlichungen zur -0,39 Astrofotografi e und -0,38 zu astrofotografischem Equipment. -0,37 Er ist gemeinsam mit A. Martin und -0,36 B. Koch Autor des »Handbuchs Astrofo- -0,35 tografi e«, das umfangreichste Kompendi- . -0,34 um zur Astrofotografi e in deutscher Spra- t g -0,33 che. Er betreibt eine Privatsternwarte im Schwarzwald, dort widmet er sich neben 0,29 0,34 der Deep-Sky- und der Sonnenfotogra- fi e auch dem Nachweis von Exoplaneten. ist untersa

Abb. 6: In der Datenauswertung der Lichtkurve des Exoplaneten HD189733b zeigt sich die Wenn Sie Fragen zur Astrofotografi e ha- g typische »Delle«, die der am Stern vorbeiziehende Exoplanet durch die teilweise Bedeckung des ben oder sich für diese Rubrik ein bestimm- Sterns verursacht. Die hier ausgewerteten Daten wurden an einem Celestron C8 mit einer Kame- tes Thema wünschen, schreiben Sie an reitun ra von Typ Sbig STL-11000 aufgenommen. [email protected] b oder auf unserer Facebook-Seite. 2,5%, wobei der Transit des Planeten vor sei- telbare Nachbarschaft zu dem bekannten nem Stern insgesamt nur 109 Minuten dau- Hantelnebel M 27 vereinfacht.  Kurzlink: oclm.de/fa ert. Die große Helligkeit des Sterns (7,m67), die schnelle Umlaufzeit des extrasolaren Plane- Durchführung der ten HD 189733b und die relativ große Ver- nächtlichen Aufnahmen SURFTIPPS dunkelung machen HD 189733b zu einer sehr guten Wahl, wenn es um den Einstieg in die Nach dem Aufsuchen des Sterns, dessen Po- • Exoplanet Transit Database Exoplanetenbeobachtung geht. Das Aufsu- sitionierung zentral auf dem Aufnahmechip chen von HD 189733b und seinem Mutter- und dem Starten des Autoguiders kann der  Kurzlink: oclm.de/a18067 stern HD 189733 wird durch deren unmit- Stern des Exoplaneten kontinuierlich fotogra- privaten Zwecken. Die Weiterver nur zu

Teleskop-Tuning: Warum Teleskop-Tuning? g

eleskop-Tuning sollte mehr sein als Schwächen Nachtei- eine Art Wettkampf – auch wenn dies le bei der Beobach-

Tmanche Sternfreunde vielleicht so se- tung hat. Das macht Wienstein S.

hen. Es kann daher nicht schaden, sich einmal nach einigen Jahren ützt. Nutzun die Grenzen des Teleskop-Tunings vor Au- Beobachtung auch h

gen zu führen. Denn letztendlich wird man eine gewisse Freude esc g

auch mit allen Tricks nicht erreichen, dass ein aus: die Beobachtung h brauchbar konstruiertes Teleskop mit 20% mit einem schön ab- tlic mehr Öff nungsdurchmesser schlechter ab- bildenden Teleskop, h schneiden würde als das aufwendig optimier- gleich welcher Öff- errec

te Instrument. Diese Aussicht stört ohnehin nung. Solche Beob- b e

jene Sternfreunde nicht, die im Herzen auch achtungen, wie auch h Bastler sind und sich verregnete Neumondwo- die dazu gehörenden chenenden damit vertreiben. Die Zielvorstel- Geräte, merkt man Abb. 1: Alles auseinandernehmen und nachher neu justieren – wozu lung »Wunderteleskop« sollte man sich aber sich und nicht selten das Ganze? aus dem Kopf schlagen. stellen Beobachter- Ein durchaus erreichbares Ziel hingegen ist gruppen fest, dass derartige Teleskope mit der eine Abbildung zu liefern, an der man sich bei die Anerkennung anderer Sternfreunde, denn Zeit im wahrsten Wortsinne zu Namen und jeder Beobachtung aufs Neue erfreuen kann. es lässt sich schon bemerken, ob eine Optik im Ansehen gekommen sind. Insofern kann man Es macht dann nichts, dass vielleicht sogar im Rahmen ihrer Öff nung am denkbaren Ma- das Tuning auch als eine Hommage an eine eigenen Schrank auch eine größere Öff nung ieses Dokument ist ur

ximum ist, oder ob man durch erkennbare gute Optik sehen: Man gönnt es dem Gerät, verfügbar gewesen wäre. Sven Wienstein D

65 Technik | Dittlers Fotoworkshop Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019

stern und der Vergleichs- bzw. Prüfsterne kann die photometrische Auswertung der U. DittlerU. Aufnahmen gestartet werden. Im Ergebnis berechnet Muniwin nicht nur den Hellig- keitsverlauf des Transitsterns im Vergleich zum Vergleichsstern, sondern die Hellig- keitsunterschiede zwischen allen markier- ten Sternen (Transitstern, Vergleichsstern und Checksterne). Dies hat den Vorteil, dass man sich sehr schnell einen Überblick über die Qualität der Aufnahmen und der ge- wählten Vergleichssterne verschaff en kann, da die Helligkeitsunterschiede zwischen . den Checksternen eine gerade Linie (und t g keine Kurve) ergeben sollten, da die Hellig- keit dieser Sterne ja während der Aufnah- Abb. 7: Die Einzelaufnahmen wurden in Muniwin eingelesen. In diesem Prozessschritt wur- meserie unverändert geblieben sein sollte. den der Mutterstern des Exoplaneten sowie verschiedene Vergleichsterne markiert. Ein klassisches Speichern des Ergebnis- ist untersa

bildes und die sonst für Astrofotos übliche g fi ert werden, wobei es sich als hilfreich er- sondern zusätzlich ein – möglichst gleich- Anpassung von Kontrast und Tonwertum- wiesen hat, die Sternabbildung etwas zu de- heller – Vergleichsstern sowie ein oder fang entfallen, da das wesentliche Ergeb- reitun fokussieren (so dass sich das Sternlicht auf mehrere Check-Sterne, die von der Soft - nis von Muniwin nach der Datenanalyse b mehrere Pixel verteilt) und darauf zu ach- ware ebenfalls zur Berechnung der Hellig- eine zunächst unscheinbare Textdatei der ten, dass die maximale Sättigung der Stern- keitsentwicklung herangezogen werden. Analyseergebnisse ist. abbildung etwa 70–75% beträgt, um den Die Darstellung der in den Aufnahmen Diese Analysedaten eines Exoplane- Einfl uss des Rauschens zu vermindern und gefundenen Helligkeitsschwankungen er- ten-Transits können der Exoplanet Tran- ein Ausbrennen der Pixel zu vermeiden. folgt dann in einer anschaulichen grafi - sit Database zur Verfügung gestellt werden, Zur Auswertung der gewonnenen Daten schen Kurve des Helligkeitsverlaufs. um so dazu beizutragen, die Umlaufzeiten bieten sich verschiedene Soft ware-Lösun- des beobachteten Exponenten exakter zu gen an, viele davon wurden ursprünglich Die einzelnen Schritte berechnen. Darüber hinaus entsteht dort für den Nachweis veränderlicher Sterne ent- der Bildverarbeitung so eine Sammlung an Beobachtungsdo- wickelt und sind daher heute entsprechend kumentationen, die auch zeigen, welche ausgereift . Im Folgenden wird die Bildver- Nach dem Anlegen eines neuen Projek- Leistungen mit welcher Ausrüstung mög- arbeitung mithilfe des Programms »Muni- tes zur Erstellung einer Lichtkurve können lich sind. Nach dem Upload der Analyse- win« beschrieben. die Aufnahmen der Aufnahmeserie in Mu- ergebnisse und deren Prüfung durch As- Zunächst sind die Bilder aufeinander aus- niwin importiert werden, der zusätzliche tronomen der Exoplanet Transit Database

zurichten, um fehlende Exaktheit in der Import von Flatfi eld- und Dunkelbildern erstellen diese eine Grafi k, die den Verlauf nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver Nachführung auszugleichen. Für die pho- ermöglicht dann die automatisierte Kor- des dokumentierten Exoplanetentransits g tometrische Bearbeitung ist nicht nur der rektur aller Rohaufnahmen der Serie. Nach anschaulich visualisiert. Mutterstern des Exoplaneten zu markieren, der anschließenden Auswahl des Mutter- Fazit ützt. Nutzun U. DittlerU. Der Nachweis von extrasolaren Plane- h

ten ist sicherlich noch ein Randbereich der esc g

Amateurastronomie – dennoch besitzen h viele Amateure schon das zum Exoplane- tlic ten-Nachweis notwendige Equipment. Der h Nachweis von Exoplaneten ist zudem ein errec

Bereich der Astronomie, bei dem derzeit b e

auch Amateure noch ihren Beitrag zur For- h schung liefern können – auch wenn die Ent- deckung von Exoplaneten sicherlich durch Amateure immer schwieriger wird, können sie mit der Vermessung von bekannten Exo- planeten noch Daten beitragen, um die ein- zelnen Exoplaneten zukünft ig besser verste- Abb. 8: Als Ergebnis der Analyse errechnet Muniwin eine grafi sche Darstellung des Hel- hen und Transits vorhersagen zu können. ligkeitsverlaufs des durch den Exoplanetentransit verdunkelten Stern (deutlich ist das Ab- Ulrich Dittler ieses Dokument ist ur

sinken der Helligkeit in der Mitte der Kurve zu sehen). D

66 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Technik | Praxis-Check Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 NESTHÄKCHEN MIT 76° Baaders Morpheus 17,5mm Ultraweitwinkel im Praxis-Check

Technik Als vorerst letztes Okular der neuen Baader Morpheus-Reihe ist seit dem Sommer auch die

Brennweite 17,5mm lieferbar. Es benötigte etwas . t Zeit, um das von vielen sogar schon vorbestellte g Okular mit der nötigen Sorgfalt fertigzustellen. Wienstein S. Das Ergebnis bezeichnet Baader als das beste

Okular der ganzen Reihe. Im Praxis-Check ist untersa g haben wir es auf die Probe gestellt. reitun b

Abb. 1: Baader liefert die Morpheus Okula- nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver g re mit umfangreichem Zubehör.

as 17,5mm ist die derzeit längste chen Anleitung erhält man eine Gürtelta- liegt ein Ersatz bei. In der Praxis dürfte

Brennweite der 76° Okular-Rei- sche, eine alternative Augenmuschel mit die Schachtel aber eher den Schrank hü- ützt. Nutzun D he. Alle Okulare der Reihe sind seitlicher Fahne gegen Störlicht sowie ten, da sie zu anfällig gegenüber Tau ist. h brillentauglich mit leicht variieren- Kappen für jeweils ein- und ausgeklapp- esc g

den Augenabständen. Das 17,5mm ist te Augenmuscheln. Für das integrier- Leichter als erwartet h mit erfreulichen 23mm Augenabstand te M43-Gewinde gibt es eine Verlänge- tlic der Spitzenreiter. Alle Brennweiten sind rung und den »Brennweiten-Clip«. Das Nimmt man das Okular zur Hand, ist h 1¼-Zoll-Okulare, können aber auch in ist eine kleine Metallspange, die man an es mit 310g vielleicht etwas leichter als er- errec

2-Zoll-Steckhülsen geklemmt werden, so- der Gürteltasche befestigen kann. Indem wartet. Verpackt ist es 112mm lang und b e

lange die dann tief ins Teleskop ragende man kleine Metallzungen verbiegt, schafft hat 56mm Durchmesser, so dass auch bi- h 1¼-Zoll-Hülse nirgends aufsetzt. Schon man eine »ertastbare Kodierung«, so dass nokulare Beobachtung möglich ist. Das die Eckdaten verraten, dass Baader ein man im Dunkeln die Tasche mit der ge- Muster der griffigen Gummiarmierung neues Optikdesign aus acht Linsen in fünf wünschten Brennweite erfühlen kann. Die und die anstelle von Sicherungsnuten an- Gruppen entwickelt hat. Pappschachtel ist mit passend zugeschnit- gebrachten Rillen an den Klemmflächen tenem Moosgummi ausgelegt und etwas sorgen für ein ungewöhnliches Ausse- Großzügiges Zubehör eigenwillig. Ihr Deckel springt gern auf hen. Die phosphoreszierende Beschriftung und daher wird sie mit einem Streifband ist angenehm groß, allerdings ist die im Die Okulare sind großzügig mit Zube- verschlossen. Falls man im Eifer des Aus- Dunkeln wesentliche Brennweitenanga- ieses Dokument ist ur

hör ausgestattet. Neben einer umfangrei- packens das Streifband einfach zerreisst, be nicht hervorgehoben. D

68 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Technik | Praxis-Check

Das Okular ist gut verarbeitet mit hoch- IM DETAIL wertig vergüteten Linsen. Es handelt sich Modell Baader Morpheus 17,5mm um Baaders »Phantom Group Coating«, also eine auf das jeweilige Glassubstrat Brennweite 17,5 mm abgestimmte Vergütung. Scheinbares Gesichtsfeld 76° Die normale Augenmuschel ist aus Feldblendendurchmesser (eff ektiv) 23,6 mm weichem Silikongummi gefertigt und Pupillenabstand 23 mm schmiegt sich recht angenehm ums Auge. Ihre Höhe ist passend und hilft, den Ein- Steckhülse 2 Zoll (50,8 mm) und 1¼ Zoll (31,8mm) blick exakt zu treffen. Bei umgeklappter Gewicht ca. 310g Augenmuschel ist der Einblick auch mit Aufbau 8 Linsen 5 Gruppen Brille problemlos und bequem. Die Au- Durchmesser 56mm genmuschel ist auf einen Metallring ge-

Länge 112mm . klebt, der ans Okular geschraubt wird. Da- t g durch ist sie auf angenehme Weise stabil, Okular, drei Kappen, alternative Augenmuschel mit obwohl das Gummimaterial sehr weich ist. Lieferumfang Seitenfahne, Gürteltasche, Brennweitenclip, M43 Verlängerungsring Die zweite Augenmuschel mit Seiten- fahne habe ich als etwas zu weich empfun- Listenpreis 245€ ist untersa

den. Sie sitzt deutlich näher am Okular, g setzt man sie aber auf den Verlängerungs- che, was deutlich mehr glänzt als die sonst nen Stern etwas außerhalb der Mitte, dort ring, ergibt das einen etwas größeren Au- übliche Matt-Lackierung. wo ansonsten das Nachlassen der Schärfe reitun genabstand, wobei das Bildfeld immer sichtbar wird, zum Fokussieren zu b noch ganz zu sehen ist. Die Seitenfahne Im Einsatz verwenden. Das Ergebnis ist ein deutlich schirmt Störlicht sehr gut ab und der et- erweiterter Schärfebereich mit einem nur was größere Augenabstand ist manchen Zur Beobachtung wurde das Morpheus geringen Nachlassen der Sternabbildung Beobachtern sogar angenehmer. Beim meist mit einem 12,5 Zoll Reisedob- zum Rand hin, während das Auge in der Blick ins Okular findet man, auch aus et- son bei f/4,5 verwendet. Teilweise kam Bildmitte die Sterne durch Akkomodie- was Abstand betrachtet, ein dunkles In- der HRCC Komakorrektor zum Einsatz ren scharf stellt. Ohne diesen Kunstgriff neres. Störlicht wird sehr gut abgeschirmt. und verlängerte das Öffnungsverhältnis müsste man dem Okular nicht wirklich Blickt man aus Richtung Steckhülse ins auf grob f/5. Das Okular bewährte sich zu Unrecht eine eher schlechte Randab- Okular, vermisst man allerdings den übli- sehr gut. Es zeigte ein ansprechend hel- bildung bescheinigen. Darauf mussten die chen Mattlack. Zwar findet man aus Rich- les Bild und auf der Achse eine hervor- verschiedenen Beobachter auch immer tung Augenlinse im Gegenlicht keine stö- ragende Sternabbildung. So scharfgestellt hingewiesen werden, denn intuitiv wollte renden Stellen, dennoch ist die gesamte zeigte sich aber eine deutlich erkennbare jeder auf die Mitte fokussieren. Da die üb- Steckhülse lediglich aus schwarz eloxier- Unschärfe zum Bildrand hin. Das Oku- lichen Komakorrektoren auch eine Bild- tem Aluminium mit aufgerauter Oberflä- lar kann aber mehr. Es empfiehlt sich, ei- feldebnung einführen, hatte ich mit einer nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver g ützt. Nutzun h esc g

h tlic h S. Wienstein S. Wienstein S. Wienstein S. errec b e h

Abb. 2: Die Phantom-Group Mehrschicht- Abb. 3: Im Bereich der Steckhülse wurde Abb. 4: Der Blick durch die Augenlinse vergütung verspricht eine hohe Transmission. auf Mattlack verzichtet. Anstelle einer klassi- ins Okular-Innere zeigt eine sehr gute schen Sicherungsnut soll ein Rillenmuster un- Schwärzung. ieses Dokument ist ur

gewollte Abstürze verhindern. D

69 Technik | Working Setup Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019

STELLUNGNAHME DES HERSTELLERS

Es ist richtig, dass wir bei der Konst- ruktion des 17,5mm-Morpheus-Okulars etliche Designs hergestellt – und wie- der verworfen haben. Diese Okularreihe sollte ein wesentlich besseres Einblickverhalten bekommen

S. Wienstein S. als es bei Okularen mit so großem Ei- gengesichtsfeld üblich ist. Wir sind froh darüber, dass der Test dieses Bemühen bestätigen kann. . t

Baader Planetarium GmbH g

BEWERTUNG ist untersa

Angenehmes Einblickverhalten, g Abb. 4: Wandlungsfähig: M43-Gewinde zur Kamera-Adaption, Standard-Augenmuschel brillentauglich und die alternative Augenmuschel mit Seitenfahne. Geringes Gewicht reitun

Umfangreiches Zubehör b Verbesserung der Randabbildung gerech- Bereich der langen Wand an der erkenn- Optimale Abbildung nur mit net. Das ließ sich aber weder mit HRCC baren Rima Birt festmachen ließ. Auch bei besonderer Technik noch dem Paracorr I bestätigen. großer AP im 130/650 Selbstbau-Newton war die Mondbeobachtung überzeugend. Entspanntes Beobachten Eigentlich war das Okular in dem Fall le- Alltag schon Altersweitsichtigkeit spürt. diglich zur Sterndurchlaufmessung ange- Beobachter, die ständig sämtliche Jacken- Die spezielle Fokussiertechnik ist also treten, zeigte aber bei dieser Gelegenheit und Hosentaschen mit Okularen vollge- bei schnellen Optiken notwendig, lohnt den Mondkrater Clavius in einer hübschen stopft haben, dürften die mitgelieferte sich aber. Man blickt sehr entspannt auf Beleuchtungssituation: wie einen »kleinen Gürteltasche als hervorragende Idee emp- das Bildfeld und das Morpheus konn- goldenen Henkel«, wobei die Strukturen finden. Braucht man aber die Körperwär- te sich so unter guten Bedingungen im im Kraterinneren an den Schirm einer me, um die Okulare taufrei zu halten, hält Hochschwarzwald an Objekten wie dem Ohrenqualle erinnerten. Trotz der großen sich der Nutzen der Tasche in Grenzen. Zirrus-Komplex und dem Crescent-Ne- Helligkeit bei etwa 3,4mm AP gab es kei- Trotzdem, wie auch der Brennweiten-Clip, bel beweisen. Transmission und Kontrast ne Probleme mit Reflexen. Auch wenn der eine nette Beigabe. Wesentlich nützlicher

ließen nichts zu wünschen übrig und auch Mond aus dem Bild herausgeschoben wur- ist die Vollausstattung mit zwei Augenmu- nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver die schwierigen Bereiche beider Nebel lie- de, blieb es bei erfreulich wenig Streulicht. scheln und dem Verlängerungsring. g ßen sich gut ausmachen. Gerade der Kon- Die Sterndurchlaufmessung ergab etwa Bei den verschiedenen Beobachtungen trast zwischen der schwachen Knochen- 22mm effektiven Feldblendendurchmes- erfolgte der Griff zum Morpheus beson- hand und dem ungefiltert grellen Stern 52 ser und somit ganz knapp unter 2° Him- ders deshalb gern, weil sich das vergleichs-

Cygni, dicht am westlichen Teil des Zir- melsausschnitt bei 650mm Brennweite. weise leichte Okular so problemlos hand- ützt. Nutzun rus-Nebels, war überzeugend. Das Mor- Baaders offizielle Angabe in einer sehr haben ließ und ohne Adapterwechsel in h

pheus steht hier anderen Top-Weitwinkel- vollständigen Wertetabelle lautet auf 2-Zoll- wie 1¼-Zoll-Fassungen passte. Die esc g

okularen nicht nach. Es überzeugte weiter 23,6mm – was angesichts der Meßunge- gute Schwärzung im Okularinneren mach- h an einem großen 18 Zoll f/4,5 Dobson so- nauigkeit einer Sterndurchlaufmessung te sich bei der Mondbeobachtung positiv tlic wie bei der Beobachtung des aktuellen Ko- durchaus stimmen kann. bemerkbar. Hier hatte aber nur der Mak h meten 21P/Giacobini-Zinner mit einem 10 genug Brennweite, um mehr als eine Art errec

Zoll f/5 Galaxy Dobson. Fazit Aufsuch- und Übersichtsvergrößerung b e

Der Skymax 180, ein Maksutov Casseg- zu liefern. Das Okular ist also vornehm- h rain, war dank f/15 deutlich entspannter. Das 17,5mm Morpheus erwies sich als lich ein Deep-Sky-Okular, mit moderner Hier bot das Okular besonders bei der hochwertiges Weitwinkel-Okular. Ent- Vergütung und auch guter Innenschwär- Mondbeobachtung eine bemerkenswert scheidend ist allerdings die erwähnte Fo- zung als hervorzuhebende Eigenschaften. gute Schärfe und kräftigen Kontrast von kussier-Technik. Da die Akkomodation Der angenehme Einblick erlaubt eine ent- Bildrand zu Bildrand. 17,5mm Brennwei- des Auges dafür gefordert ist, wird dies spannte Beobachtung und volle Konzen- te ergeben bei f/15 bei weitem keine Ma- mit zunehmendem Alter schwieriger. Es tration auf das Objekt. Mit einem Listen- ximalvergrößerung. Durch die sehr hohe scheint aber nur wenig Akkomodation nö- preis von 245€ liegt das 17,5mm Morpheus Bildschärfe wurden aber feinste Struktu- tig zu sein, so dass man diese Technik auch im mittleren Preisbereich. ieses Dokument ist ur

ren sehr gut wiedergegeben, was sich im dann noch nutzen kann, wenn man im Sven Wienstein D

70 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Technik | Working Setup Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019

In der Astrofotografi e dauert es oft Jahre, bis eine optimal funktionierende Zusammenstellung der Hardware gefunden ist. In »Working Setup« stellen Astrofotografen ihr »Setup« für einen bestimmten Anwendungsbereich, das für sie optimal funktioniert, im Detail vor.

Technik AUS DER HELLEN STADT . t

INS DUNKLE ALL g Equipment für die Stadt-Astronomie ist untersa

Auch aus der Stadt sind faszinierende astronomische Beobachtungen möglich – das richtige Equipment g und eine sorgfältige Auswahl der Zielobjekte vorausgesetzt. Unser Autor Peter Oden verrät sein »Working reitun

Setup«, das an die Bedürfnisse eines Stadtbeobachters angepasst ist. b

eit über 50 Jahren ist mein großes Hobby in der Stadt sind primär Mond, Planeten, Son- schleppen musste, vereinfachte sich dies ir- die Astronomie und die Zahl der durch ne und einige hellere Messier- und NGC-Ob- gendwann deutlich mit einer massiven Säule Smeine Hände gegangenen Teleskope ist jekte. im Garten, auf die dauerhaft eine genau aus- Legion. Seit einigen Jahren hat sich dies aller- gerichtete EQ6 montiert war. Seit fünf Jahren dings spürbar beruhigt. Das liegt daran, dass EQ6 leistet treue Dienste verfüge ich nun sogar über die Möglichkeit, ich ein für mich praktikables und zufrieden- hierfür eine kleine eigene Sternwarte nutzen stellendes Equipment gefunden und zur regel- Während ich früher schwere Montierun- zu können. Diese Sternwarte besitzt ein Roll- wecken. Die Weiterver Z mäßigen Verfügung habe. gen und große Teleskope bis hin zu einem dach, das sich manuell innerhalb von drei Mi- Z Wir wohnen in einem Einfamilienhaus 12-Zoll-Dobson mit Volltubus regelmäßig nuten komplett öff nen lässt. etwa 2km Luft linie vom Bonner Stadtzentrum aus dem Keller auf Ein 120mm-Stahlrohr ist 120cm tief in entfernt. Das heißt, der Himmel ist so hell, dass die Terrasse die Erde versenkt und mit rund einer halben eine Aufnahme mit der Kamera schon nach Tonne Beton dauerhaft fi xiert. Auf dieser Säu- einigen Sekunden ausbelichtet ist. Statt le sitzt meine treue EQ6, um das gesamte As-

zehn Aufnahmen müsste ich Hunder- troequipment zu tragen. Einmal nur zu privaten te machen, um gegen den hellen Hin- im Frühjahr wird die Aus- g tergrund anzukommen und schwa- richtung der EQ6 kon- che Details herauszuarbeiten und das trolliert und exakt war mir schnell zu aufwändig. So habe nachjustiert, was

ich mich frühzeitig darauf eingestellt, die mir ützt. Nutzun gegebenen Möglichkeiten optimal auszunut- h

zen und den Unmöglichkeiten nicht nach- esc g

zutrauern. Diese gegebenen Möglichkeiten h tlic h errec b he h P. Oden ur u t is t n en e m um u k Abb. 1: Das komplette Setup: Eine ok o D Sky-Watcher EQ6 trägt ein Celestron D C9.25 Schmidt-Cassegrain Spiegeltele- es e skop, ein Sky-Watcher ED120 Pro Refrak- es tor sowie ein Coronado PST. Di D 72 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Technik | Working Setup

eine Mallincam DS16C oder eine Canon 550D

P. Oden im fotografi schen Einsatz.

Faszination Videoastronomie

Das ED120 Pro mit seinen 900mm Brenn- weite ist dagegen eher schon für größere Ob- jekte geeignet, wie etwa den Mond als Ganzes zu beobachten oder aufzunehmen. So gerne wie ich durch dieses Teleskop mit seiner na- delfeinen Sternenabbildung schaue, so nutze ich es aber mittlerweile doch hauptsächlich Abb. 2: Die Montageschiene für drei Teleskope. für die Videoastronomie. Moderne Astro-Vi- . deokameras gestatten es nicht nur, ein Livebild t g dann für den Rest des Beobachtungsjahres Coronado Sonnenteleskop übernimmt eine auch lichtschwacher Objekte quasi in Echtzeit vollkommen ausreicht. fein justierbare Baader Stronghold-Halterung und in Farbe auf den Bildschirm zu zaubern. Die EQ6 trägt eine stabile Montageschiene, diese Aufgabe, ohne damit überlastet zu sein. Sie regeln darüber hinaus auch den Schwarz- auf der drei Teleskope befestigt sind: ein Ce- und den Weißpegel des Bildes so ein, dass die ist untersa lestron C9.25 Schmidt-Cassegrain Spiegelte- Mond und Planeten im Visier störende Lichtverschmutzung bei mir zuhau- g leskop, ein Skywatcher ED120 Pro Refraktor se deutlich abgeschwächt wird. Dies ist natür- sowie ein Coronado PST. Das C9.25 nutze ich vorzugsweise für De- lich keine hochaufl ösende Deep-Sky-Foto- reitun

Bei Abwesenheit oder auch sonst bei Be- tails am Mond und für Planeten. Die vor- grafi e, sondern sozusagen Live-Astronomie b darf sind diese Teleskope schnell abgebaut, handene hohe Brennweite (2350mm) im auf einem Bildschirm in Fernsehaufl ösung. aber dank genauer Markierungen an den Be- Zusammenspiel mit einer Zeiss-Abbe-Bar- Aber ich genieße es einfach, wenn ich hiermit festigungsschienen auch schnell wieder auf- low gestattet es mir, sogar Brennweiten von Deep-Sky-Objekte, die ich visuell kaum er- gebracht, ohne dass das genau eingestellte 4700mm bis zu über 8000mm zu nutzen, was kennen kann, groß und farbig auf dem Bild- Gleichgewicht darunter leidet. Als Gegenge- für Planeten geradezu ideal ist. Leider sind schirm betrachten kann. Selbst im Sucher für wicht liegen insgesamt 20kg auf der Gegenge- die Sichtbedingungen hier mitten in der Stadt das Teleskop-Trio steckt eine kleine Astro-Vi- wichtsstange. Dies ist die Grenzbelastung für selten optimal und auch aufsteigende warme deokamera (LN300), die mir am 60mm-Re- eine EQ6, die allerdings von dieser seit Jah- Luft von den Nachbarhäusern in der Siedlung fraktor und mit einem kleinen 5-Zoll-Monitor ren klaglos getragen wird. Auch die Teleskope macht sich störend bemerkbar. Dennoch ge- immer ein deutliches Bild der zu beobachten- auf der Dreifach-Halterung sind genau aus- lingen mir damit oft schöne Blicke auf die den Objekte liefert. tariert, so dass ich alles in jeder Richtung frei Planeten unseres Sonnensystems und die Als Kameras am ED120 Pro kommen eine und gleichmäßig bewegen kann. Auf diese Art immer lichtempfi ndlicheren modernen Ka- MallinCam VSS+, ein Revolution Imager oder lohnt es sich, selbst eine halbe Stunde am spä- meras gestatten es, durch ihre immer kürze- eine ASI 290MC zum Einsatz. Für echte Him- teren Abend noch für eine kurze Beobachtung ren Belichtungszeiten, die seltenen Momente melsfotografi e, etwa des Mondes oder von Ko-

zu nutzen, da ich vom gefassten Entschluss an eines klaren Seeings einzufrieren und mit- meten in ihrer Umgebung, verwende ich mei- nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver bereits fünf Minuten später durchs Teleskop tels AutoStakkert! oder ähnlicher Program- ne Sony A7s (Vollformat) mit einem passenden g schauen kann. me zu schönen Gesamtbildern zusammen- Vollformat-Flattener an diesem Teleskop. Die Teleskope sind exakt in die gleiche zufügen. Der Mond dagegen ist so hell, dass Richtung ausgerichtet. Maßstab ist das C9.25, man hier bei noch deutlich kürzeren Belich- Blick zur Sonne

das mit seiner üblicherweise hohen Vergröße- tungszeiten zu einer noch höheren Ausbeu- ützt. Nutzun rung die Marschrichtung vorgibt. Der Refrak- te an brauchbaren Bildern kommt, die sich Last but not least steht mir für Sonnenbe- h

tor kann mittels der Justierschrauben an der mit Programmen wie AviStack zu hochauf- obachtungen am Tag ein kleines Coronado esc g

Halterung und einem Langloch für die eigent- lösenden Detailaufnahmen des Mondes sta- PST zur Verfügung, das mir wunderschöne h liche Befestigung auf genau die Ausrichtung cken lassen. Als Kameras am C9.25 sind übli- Ansichten der (zurzeit extrem sonnenfl ecken- tlic des C9.25 justiert werden. Und für das kleine cherweise eine ASI 120MC, eine ASI 290MC, armen) Sonnenoberfl äche und der Protube- h errec b P. Oden P. Oden e h

Abb. 3: Jupiter am C9.25 mit Zeiss-Abbe-Barlow (3.5-fach) und Abb. 4: Detailaufnahme vom Mond am C9.25 mit Zeiss-Abbe-Barlow (2- ieses Dokument ist ur

ASI 120MC. fach) und ASI 120MC. Die Krater Davy (mit der Catena Davy) und Alphonsus. D

73 Technik | Working Setup Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 P. Oden P. Oden

Abb. 5: Die Sonne als Panorama am Coro- . nado PST mit dem Setup für unterwegs. t g ranzen am Sonnenrand liefert. Bei fotografi - schen Aufnahmen solcher Szenen gibt es die bekannten Probleme, dass der Backfokus des ist untersa

PST nicht ganz ausreicht. Bei Versuchen mit ei- g ner in den OAZ einschiebbaren 5MP-Minika- mera von ALCCD kam ich zwar in den Fokus, reitun hatte aber bei der engen Bandbreite des PSTs b deutliche Interferenzlinien im Bild, was Auf- nahmen damit unmöglich machte. Deshalb wird dann doch die Coronado 2-fach-Barlow eingesetzt, womit man jede Kamera in den Fokus bekommt. Der resultierende kleinere Bildausschnitt ist einerseits von Nachteil, an- dererseits führt er bei aus diversen Einzelauf- Abb. 6: Der Mond (stark farbverstärkt) mit ED120 Pro und Sony A7s, Stack aus 10 Aufnahmen. nahmen zusammengesetzten Panoramen der Sonne zu einer Detailaufl ösung, die mit einer

Einzelaufnahme an diesem kleinen Sonnen- P. Oden teleskop gar nicht erreichbar wäre.

Setup für unterwegs

Abschließend möchte ich mein mobiles nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver Equipment nicht unerwähnt lassen, das ich g gerne mit auf meine Reisen nehme. Das ist zum einen der Star Adventurer von Sky-Watcher auf einem äußerst stabilen großen Stativ von

Neewer, der mit den passenden Adaptern und ützt. Nutzun einem Gegengewicht problemlos mein klei- h

nes 4-Zoll-Maksutov-Teleskop von Skywat- esc g

cher (für hohe Vergrößerungen) oder meinen h 80mm APO-Refraktor von KSON für Rich- tlic fi eld-Beobachtungen trägt. Alternativ kommt h für Astroaufnahmen meine Sony A7s auf die- errec

se kleine Montierung zusammen mit einem Abb. 7: Live-Bild des Hantel-Nebels (M27) mit einer MallinCam. b e

Objektiv der passenden Brennweite im Bereich h von 16mm bis 200mm. Und wenn es bei ei- IM DETAIL nem Flugurlaub noch kleiner sein muss, dann kommt zusammen mit der Sony der Baader Celestron C9.25 Teleskop Sky-Watcher ED120 Pro Nanotracker mit einem Sirui-Ministativ ins Coronado PST Handgepäck. Peter Oden Montierung Sky-Watcher EQ6 SynScan | DER AUTOR | Säule 120mm Stahlrohr, mit Sand verfüllt

Peter Oden ist Physiker und regelmäßiger Autor von ASI 120MC, ASI 290MC, MallinCam VSS+, MallinCam DS16C,

Kamera ieses Dokument ist ur Revolution Imager, Sony A7s

»Abenteuer Astronomie« – im Heft und auch online. D

74 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Technik | Weigands Techniktipps Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019

Abb. 1: Die Mondoberfl äche mit feinen De- . tails als großformatiges Poster an der Wand? t g Mit der Mosaiktechnik ist das leicht umzusetzen. M. Weigand M. ersa t ist un g reitun

DAS EIGENE MONDPOSTER b Workfl ow für hochaufl ösende Mondmosaike

Der Mond ist das wahrscheinlich dankbarste Objekt für die Astrofotografi e. Schon mit einfachen Mitteln lassen sich Aufnahmen erstellen, die viele Details zeigen. Und mit ein wenig Fleißarbeit können mehrere Aufnahmen zu einem großen Mosaik zusammengesetzt werden. Belohnung ist ein sehr hochaufgelöstes Porträt unseres Trabanten, das sich für ein großformatiges Poster eignet.

it rund 0,5° Winkeldurchmesser ist der Mond schlicht zu groß, um ein M hochaufgelöstes Mondpanorama Weigand M. mit einer typischen Planeten-Kamera mit ho- her Detailaufl ösung zu erstellen. Daher führt der Weg zum eigenen Mondposter über das

Mosaikverfahren, dessen einzelne Arbeits- nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver schritte im Folgenden vorgestellt werden. g

Phase 1: Aufnahme

Steht der Mond hoch am Himmel und zeigt ützt. Nutzun sich die Luft bei gewünschter Brennweite auf h

möglichst hohem Niveau konstant ruhig ge- esc g

nug, dann kann mit dem Sammeln von Daten h begonnen werden. Grundsätzlich sehr emp- Abb. 2: Bei der Aufnahmeprozedur wird der Mond Stück für Stück wie einer Serpentinen- tlic fehlenswert für die Planeten-, Mond- und Son- straße folgend abgefahren. Doch auf eine gute Nachführung oder eine ausreichende Überlappung h nenfotografi e ist die kostenfrei herunterzula- sollte geachtet werden, sonst entstehen ärgerliche Fehlstellen. Außerdem ist es hilfreich, wenn die errec

dende Soft ware »FireCapture« (siehe Surft ipp). Bildkanten möglichst parallel zu den Bewegungsrichtungen orientiert sind. b e

Zunächst muss anhand des Livebildes sorg- h fältig fokussiert und die Schärfe auch im wei- Capture hilft bei der Beurteilung, die Hellig- bei leichten Ungenauigkeiten in der Positio- teren Verlauf immer wieder geprüft werden. keitswerte sollten nicht die Sättigung erreichen. nierung nahtlos zusammenpassen. Anschließende erfolgt die Wahl der Belich- Die Mondoberfl äche wird nun Stück für Die Gesamtdauer sollte unter Umständen tungsparameter an hellen Mondformationen. Stück zeilen- oder spaltenweise abgefahren. bei der Aufnahmephase beachtet werden, da Je nach Mondphase ist insbesondere bei den Je nach Seeing und Rauschlevel reichen typi- am Terminator innerhalb von 30 Minuten hellen Kratern Aristarchus, Proclus, Byrgius, scherweise wenige Hundert Bilder pro Feld. schon Veränderungen sichtbar werden kön- Tycho und Kleinkratern um Stevinus darauf Die Bildfelder sollten mit einer ausreichen- nen. Je kleiner der Bildausschnitt ist, desto län- zu achten, dass es zu keiner Überbelichtung den Überlappung von rund 20% aneinander- ger dauert natürlich das Aufnehmen eines Mo- ieses Dokument ist ur

kommt: Die Histogramm-Funktion in Fire- gelegt werden, sodass die Bilder später auch saiks, da viel mehr Videosequenzen nötig sind. D

76 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Technik | Weigands Techniktipps

Dann empfi ehlt es sich, in einem vertikalen Muster zunächst den Terminator abzufahren.

Am Ende sollte ein prüfender Blick auf die Weigand M. gesammelten Daten sicherstellen, dass kein Ge- biet ausgelassen wurde. Eine mögliche Ursa- che: Die relativ kurzen Belichtungszeiten mö- gen dazu verleiten, die Montierung nicht so genau auf den Himmelpol auszurichten. Um jedoch keine Lücke im Mosaik aufgrund ei- ner Drift durch schlechte Nachführung zu er- halten, sollte auf eine gute Ausrichtung Wert gelegt werden.

Phase 2: Stacking Abb. 3: Das Programm »Image Composite Editor« von Microsoft ist leicht zu bedienen. Der Für die Verarbeitung der Videodaten kann Arbeitsablauf ist in den vier Schritten »IMPORT«, »STITCH«, »CROP« und »EXPORT« organisiert. beispielsweise das bedienerfreundliche Pro- gramm AutoStakkert! verwendet werden,

dessen Bedienung in Heft Abenteuer Astro- Weigand M. nomie 14 am Beispiel von Mondvideos vorge- stellt wurde. Für die Mosaiktechnik ist noch darauf zu achten, zu Beginn die Option »Crop- ped« auszuwählen anstelle von »Expand«. Da- durch werden unsaubere Ränder weggeschnit- ten, die ansonsten unschöne Artefakte in das Mosaik bringen würden.

Phase 3: Schärfen

Die Summenbilder aus AutoStakkert! sollten im nächsten Schritt geschärft werden, da sie in der Regel relativ »weich« aussehen. Dies kann mit verschiedenen Programmen erfolgen, wo- Abb. 4: Mit dem Gamma-Regler (1) werden die dunklen Partien am Terminator etwas aufge- bei die Möglichkeiten der Soft ware Fitswork in hellt. Schwarz- (2) und Weißwert (3) dienen ggfs. der Kontrastanpassung. Heft Abenteuer Astronomie 12 beschrieben wurden. Hier liefert eine Kombination aus auf »Stitch« startet schon den Mosaikprozess. INTERAKTIV »Deconvolution« und »Iterativer Gauß-Schär- Nach einiger Zeit wird das Ergebnis präsen- fung« beispielsweise überzeugende Ergebnisse. tiert, es kann noch gedreht und zugeschnit- Mario Weigands Dieselben Filter-Einstellungen werden auf alle ten werden. Über »Export« erfolgt schließlich Leidenschaft sind Bilder angewendet und die Resultate für den das Speichern des Mondmosaiks in verschie- Hardware, Soft- nächsten Schritt im TIFF-Format gespeichert. denen Formaten. ware und ihre An- Hinweis: Damit alle Bilder ähnliche Tonwer- wendung. Wenn te aufweisen, sollte in den Einstellungen unter Finish: Tonwerte & Kontrast Sie sich in seiner »Bilddarstellung« die Option »Schwarz immer Rubrik ein bestimm- auf 0 setzen« aktiviert werden. Hat man nicht schon während der Aufnah- tes Thema wünschen, schreiben Sie an me den Gamma-Wert verändert, wirken die [email protected] Phase 4: Mosaik erstellen Regionen am Terminator deutlich dunkler als oder auf unserer Facebook-Seite. visuell im Okular wahrgenommen. Um eine Vor einigen Jahren war dieser Teil noch der Darstellung entsprechend dem Gesehenen zu  Kurzlink: oclm.de/fa langwierigste, doch inzwischen gibt es Pro- erhalten, muss die Gradation der Helligkeits- gramme, die das Mosaik völlig automatisch werte verändert werden. In Fitswork gelingt zusammensetzten und ggfs. auch Helligkeits- dies über den Gamma-Regler beim Histo- SURFTIPPS und Farbunterschiede zwischen den einzel- gramm, der vom Standard-Wert 1,0 auf etwa •FireCapture nen Teilen ausgleichen. Ein gerne verwende- 1,25 erhöht wird. Zudem können für einen •AutoStakkert! 3 tes Werkzeug dafür ist der »Image Composite schöneren Kontrast auch Weiß- und Schwarz- •Fitswork Editor«, kurz ICE von Microsoft . Hier können wert verschoben werden. Fertig! Jetzt muss das •Microsoft ICE die Bilder einfach per Drag&Drop auf die gra- Bild für das eigene Mondposter an der Wand fi sche Oberfl äche geladen werden. Die Soft ware nur noch an einen entsprechenden Foto-Ser-  Kurzlink: oclm.de/a18077 ist intuitiv und leicht zu bedienen. Ein Klick vice geschickt werden! Mario Weigand

77 Technik | Fabrikneu Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 ANSCHLUSSFREUDIG Neue Baader-Adapter für gängige DSLR- und Systemkameras

aader erweitert sein großes Adap- ge stehen für Canon EOS, Fuji X, Nikon, Mi- duzierringen ist es möglich, das Okular direkt ter-Sortiment um neue T2-Adapter. Bei nolta AF (und somit Sony Alpha) und in na- und ohne Umweg über Klemmsysteme am Bden »Wide T-Ring Adapter« genann- her Zukunft auch für Nikon Z und Canon R Okularauszug zu befestigen. Dadurch erhält ten Bajonett-Adaptionen für gängige DSLR- zur Verfügung. Der etwas schlankere Adap- man vor allem an Spektiven ausreichend Back- und Systemkameras lässt sich der T2-Gewin- ter für Sonys NEX muss ohne S52 Schwalben- fokus. Es stehen vier Adapterringe mit unter- dering entfernen. Darunter fi ndet sich eine schwanzaufnahme auskommen. Entfernt man schiedlichem Gewinde Verfügung. Neben den 52mm Schwalbenschwanz-Aufnahme, ge- hier den T-Ring, fi ndet man darunter direkt bekannten T2 und M48×0,75 passt ein M44×1 . nannt S52. Sie bietet einen größeren Durch- ein M48-Gewinde. an Leica, ein M41,5×1 an Bausch & Lomb, Op- t g lass, als das mit 42mm deutlich engere T2-Ge- Eine weitere Neuerung erweitert die Ein- ticron und Kowa-Basis Spektive. Die Adapter winde. In die S52-Aufnahme passt als direkte satzmöglichkeiten des Baader Hyperion Mark kosten je nach Modell zwischen 24€ und 36€. Adaption ein Adapter auf 2-Zoll-Steckhülse. IV Zooms: Mit den Zero-length Gewinde Re- Sven Wienstein Wer seine Kamera lieber fest verschraubt und ist untersa

damit sicher gegen Verkippen adaptieren g möchte, kann dies aber auch mit Ad- aptern von S52 auf M48 oder M68 reitun

Gewinde tun. Natürlich wird bei b Verwendung des T-Rings das Stan- dard-Aufl agemaß von 55mm zum Planetarium Baader Chip exakt eingehalten. Wide-T-Rin-

FLACHES FELD DANK QUADRUPLET Der TSQ-80APO – neue Foto-Optik für Aufsteiger

ab der Aufl agekante der

2-Zoll-Steckfas- nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver sung und somit g zahlreiche Adaptions-

Teleskop Service Teleskop möglich-

keiten. ützt. Nutzun Ein Bild- h

feld von esc g

45mm soll h geebnet tlic und voll h korrigiert errec

ausgeleuchtet b e

it dem TSQ-80APO bietet TS werden. Die ein- h eine neue Foto-Optik für Auf- reine Abbildung, ein zweilinsiger Feld- schiebbare Taukappe Msteiger. Mit 544mm Brennwei- korrektor für die Bildfeldebnung, und verkleinert das Packmaß auf nur 375mm te, also einem Öffnungsverhältnis von TS für Verwirrung, denn als fünflinsi- Länge bei 112mm Durchmesser der Taukap- f/6,8 ist die Optik etwas schneller und ges System müsste es Quintuplett heißen. pe. Mit nur 3,5kg ist das Gerät angesichts kompakter als der verbreitete »Volks- Die Optik ist konsequent auf Deep-Sky-Fo- der schon aufgrund der Ausleuchtung be- Apo« – beides sind dem Astrofotogra- tografie ausgerichtet: Der kugelgelagerte nötigten großen Linsen erstaunlich leicht. fen gleichermaßen willkommene Eigen- 2,5-Zoll Zahnstangenauszug mit Mikro- Mit einem Listenpreis von 1248€ ein Gerät schaften. Ein Triplett-Objektiv mit Ohara fokussierer bietet am M68-Gewindean- für Aufsteiger. ieses Dokument ist ur

FPL53 Fluorid-ED-Glas sorgt für eine farb- schluss satte 155mm Backfokus oder 135mm Sven Wienstein D

78 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Technik | Fabrikneu FLATTENER FÜR 14 REFRAKTOREN Neuer Multi-Flattener von und für Takahashi

in kleines Multitalent ist der des und Randabbildung sogar noch übertrof- TKA00582. Der kleine, zweilinsige fen. Das kleine Update soll beide Op- EFlattener passt fernrohrseitig in ei- tiken und auch den FC-100D mit nen M56×0,75 Gewindeanschluss und eb- 44mm Felddurchmesser sogar net das Bildfeld für gleich 14 Takahashi-Ref- für Vollformat-Chips nutzbar raktoren. Im Detail sind das die zweilinsigen machen. Bei den anderen Ob- Fluorit-Objektive FC-50, FC-60, FS-60C, FS- jektiven ist der ausgeleuchte- . 60CB, FS-60Q (ohne Q-Modul), FC-65, FC- te Bildkreis etwas kleiner, er- t g 76, FC-76DC, FC-76DCU, FC-76DS, FS-78, reicht aber mindestens 40mm. FS-78C, FC-100, FC-100DC, FC-100DF, FC- Kameraseitig endet der Adap- 100DL, FS-102, FC-125, FS-128 und FS-152. ter auf dem wenig geläufi gen Au- Mit einem Verlängerungsfaktor von 1,04× ßengewinde M52×0,75, so dass ist untersa

kommt der Korrektor mit erstaunlich wenig noch ein weiterer Adapter benö- g

Brennweitenveränderung aus. Für die opti- tigt wird, um beispielsweise auf Takahashi Japan male Anpassung an die jeweilige Optik benö- das geläufi ge M48-Gewinde und reitun tigt man noch einen passenden Distanzring. darüber auch auf T2 zu kommen. b Mit dem neuen Flattener werden die Flattener Der Flattener ist für ca. 250€ erhält- des FS-60 und des FC76D nicht nur ersetzt, lich, der benötigte Adaptionsring kos- sondern bezüglich ausgeleuchteten Bildfel- tet etwa weitere 40€. Sven Wienstein

FL55SS-UPGRADE IM DOPPEL-PACK Flattener und Reducer für den neuen FL55SS

it gleich zwei speziell auf das klei- durchmesser mit 96% Ausleuchtung. Wird cer. Reducer wie auch Flattener verbessern

ne Fluorid-Objektiv abgestimm- der Flattener ohne den Reducer eingesetzt, die Spot-Abbildung erheblich. Für den Flatte- nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver Mten Korrektoroptiken erweitert sorgt ein passendes Verlängerungsstück na- ner inklusive Verlängerungstubus muss man g Vixen die Fähigkeiten des neuen FL55SS. mens EX Tube 66 für den optimalen Abstand 289€, für den Reducer weitere 329€ einplanen. Für ein geebnetes Bildfeld bei minimaler zum gesondert erhältlichen AD 60 oder AD Sven Wienstein Brennweitenänderung (1,04×) sorgt der HD 60DX Kamera-Adapter. Teleskopseitig

Flattener 4618065. Mit 44mm ausgeleuchte- bietet der Flattener außerdem ützt. Nutzun tem Bildfeld bleibt die Optik geeignet für Voll- ein 55mm Filtergewinde. h

format-Chips. Kombiniert mit dem HD 5.5 Re- Während der Flattener esc g

ducer wird das Öff nungsverhältnis der Optik als Zweilinser ausge- h durch den Verlängerungsfaktor 0,79 auf f/4,3 führt ist, enthält der tlic vergrößert, bei gleichbleibend 44mm Feld- Reducer weitere drei h Linsen. Als Vergü- errec

tung kommt Vixens b

SURFTIPPS e

neuartige AS-Mehr- h • Baader Planetarium schichtvergütung • Vixen Reducer und Flattener HD zum Einsatz. Das zu- für FL55SS sätzliche Gewicht • Multi Flattener TKA00582 hält sich in Grenzen: (Teleskop-Austria) 107g wiegt der Flat- • TSQ-80APO tener, 237g der Redu- cer und 89g der Verlänge- Vixen  Kurzlink: oclm.de/a18079 rungstubus für den Einsatz ieses Dokument ist ur

des Flatteners ohne den Redu- D

79 Erlebnis | Artikel Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Erlebnis . gt g a sa er e t nt n u u t st s i i g ng n u tu ei r br b r

METEORITENJAGD er e v rv e te t i ei W W ie D

IN DER WÜSTE D . n. n

Auf der Suche nach Steinen aus dem All in Marokko ke c ec e w Zw n e te t a

Meteorite lassen sich heute relativ leicht und vergleichsweise günstig käufl ich va v i ri r p erwerben. Eingefl eischte Meteoritensammler aber träumen von etwas ganz p u zu z

anderem: Sie wollen selbst einmal einen Meteoriten fi nden. Vier Meteoriten- r u sammler haben sich deswegen auf den Weg nach Marokko gemacht und in nu g

der Steinwüste nach den wertvollen Steinen aus dem All gesucht. un u tz t u Nu N

. t zt z t üt ü h ch c s

m März 2017 taten wir uns, vier Meteo- Mit dem Flugzeug ging es von Düsseldorf eventuell zu kaufen. Und so blieben wir auch es e g g

ritensammler aus den Niederlanden und nach Agadir. Dort übernahmen wir problem- gleich bei unseren freundlichen marokkani- h ch c i Deutschland, zusammen, um uns einen los einen geländegängigen Wagen und trafen schen Gastgebern. Am nächsten Tag mach- li l t

I ht h

Traum zu erfüllen: Wir kannten uns schon unseren Reisebegleiter, Mohamed, einen Ber- ten wir uns dann auf den Weg nach Süden, c ec e

seit vielen Jahren persönlich von den Mi- ber, der jetzt mit seiner Familie in einer Stadt in die Provinzhauptstadt Gülmim, um noch rr r

neralien- und Meteoritenbörsen und woll- wohnt. Er ist in Marokko ein bekannter Me- Verpfl egung für mehrere Tage zu kaufen und be b

ten nun gemeinsam versuchen, selbst einen teoritensucher und mit seiner Hilfe und sei- uns passend einzukleiden, bevor es tatsäch- he h r

Meteoriten zu fi nden. Unser Bestreben war nen schier unerschöpfl ichen Verbindungen lich in die Sahara ging. ur t s aber nun nicht, auf Biegen und Brechen ei- zur einheimischen Bevölkerung konnte es in is t

nen dieser seltenen Steine aufzuspüren – für den eher wenig touristisch erschlossenen Teil n

Ein »Cheche« schützt bei Tag en e

uns war die Reise in erster Linie ein Aben- des Landes gehen. Unsere Ankunft in Ma- m um u

teuerurlaub. Wenn wir dabei tatsächlich rokko hatte sich auch bereits bei den Meteo- Für einen längeren Aufenthalt in der Wüste k ok

Meteorite fi nden würden, wäre es das Sah- ritenhändlern vor Ort herumgesprochen und ist die Wahl der richtigen Bekleidung enorm D D nehäubchen. Unser Ziel war die Sahara in so wurden wir kurzerhand eingeladen, Me- wichtig. Sicher gibt es heute in den diversen es e Marokko (vgl. Praxistipp). teoriten zu begutachten und natürlich auch Outdoor-Läden Bekleidung für alle Regio- s es e Di D

80 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Erlebnis | Artikel . t g sa st unter i g tun rei b terver ei e W W ie i D D n. n ke k c ec e w Zw n e te a va v ri r p p u zu z r u nu n g n un u z tz t u Nu N . t zt z t üt ü h ch c s es e g g h ch c i li l t ht h c ec e r rr r e be b e he h r ur u t s is i t n en e m um u k ok o D D Abb. 1: Hilfe von einheimischer Seite für die deutschen Besucher: es e

Unsere marokkanischen Begleiter Hussein und Mohamed bei der Mete- s es e

oritensuche. Karl-Heinz Wombacher Di D

81 Erlebnis | Artikel Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 . t gt g a sa s r er e t nt n u u t st s i

g ng n u t tu i ei e r br b r er e v v Abb. 2: Systematische Nachsuche: An dieser Stelle wurde vor einigen Monaten ein Meteorit gefunden. Leider fand sich kein weiteres Bruch- stück. Karl-Heinz Wombacher nen der Welt. Wir waren allerdings mit der er den äußeren Bedingungen perfekt ange- ren sollte es noch recht angenehm sein, durch Überlegung angereist, dass wir uns bei der passt werden. Natürlich mussten wir erst ein- die Wüste zu wandern und nach den Mete- Wahl der richtigen Bekleidung für unseren mal eine Weile üben, bevor der Turban auch oriten zu suchen. Allerdings war es während Wüstentrip auf die Erfahrungen der einhei- richtig saß. Eine Djellaba – ein langer Um- unseres Aufenthaltes ungewöhnlich kühl, mischen Bevölkerung stützen sollten. Ein hang mit Kapuze – hält ebenfalls Sonne und so dass wir vor allem nachts mit Temperatu- Cheche, ein Turban der Berber, schützt am Sand ab und da wir die Wintervariante der ren um den Gefrierpunkt konfrontiert waren Tage nicht nur vor der Sonneneinstrahlung Djellaba gewählt hatten, auch die Kälte der und durch einen kräft igen Wind der Ausküh- und dem Wind, sondern auch vor aufgewir- Nacht. Noch ein Vorteil war, dass wir uns mit lungseff ekt noch verstärkt wurde. beltem Sand und in der Nacht vor der emp- dieser Bekleidung kaum von den Einheimi- fi ndlichen Kälte. Je nach Wickeltechnik kann schen unterschieden… Suche nach verdächtigen Steinen Das Wetter in der Sahara ist im Laufe des

Jahres sehr unterschiedlich. Die Tagestempe- Durch die Sahara führen nur wenige Stra- nur zu privaten Zwecken. Die Weiter raturen können im Sommer 50°C erreichen. ßen. Irgendwann muss man das Asphaltband g Deshalb hatten wir uns auf den März ge- verlassen und hat nun mit staubigen Fahrwe- a einigt – in der Wüste betragen dann gen oder unwegsamen Off road-Strecken zu im Durchschnitt die Tageshöchst- tun. Spätestens dann sollte man »freischwe-

temperaturen 25°C und die bende« Gegenstände im Fahrzeug sicher ver- ützt. Nutzun Nachttemperaturen 10°C. stauen… Im Vorfeld haben wir uns bei be- h

Bei solchen Temperatu- freundeten Meteoritensuchern informiert, die esc g

h tlic h errec b e h

Abb. 3: Kurioser Fund: Direkt hinter dem linken Hinterrad des Land Cruisers lag ein Meteorit. Fast wären wir darübergefahren... ieses Dokument ist ur

Karl-Heinz Wombacher D

82 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Erlebnis | Artikel bereits in der Gegend auf der Suche waren, Rucksäcken ein angemessener Vorrat an Was- Auch der Stand der Sonne am Himmel beein- wo in der Vergangenheit Meteorite gefunden ser mitgeführt – in dieser trockenen Gegend fl usst die Suche – es ist z.B. schlecht, wenn die wurden. Häufi g brechen die Meteoroide beim überlebenswichtig. Meist trennten sich dann Sonne im Rücken steht und man seinen Schat- Durchfl ug durch die Erdatmosphäre ausein- unsere Wege – wir schwärmten aus und be- ten im Blickfeld hat. Da die Wüste durchaus ander und fallen dann verteilt in einem Areal, gannen unsere Suche. Da wir uns vorwiegend Vegetation besitzt, können die Schattenspie- das als Streufeld bezeichnet wird, so dass eine in der Hammada, der Steinwüste bewegten, le an den Blättern verdächtiges Gestein vor- Nachsuche an einem bekannten Fallort eine war natürlich die gesamte Fläche mit kleinen gaukeln. Die permanente Konzentration auf gewisse Chance bietet, weitere Bruchstücke und größeren Steinen bedeckt. Hier brauchte die Steine strengt die Augen an. Auch die Son- dieses Meteoriten zu fi nden. Mohamed, mit man ein gutes Auge, um darunter »verdächti- neneinstrahlung mit dem starken Kontrast seinen guten Verbindungen zu den Berbern in ge« Steine zu entdecken. Als verdächtig wur- zwischen Licht und Schatten tut ihr Übriges. der Hammada, konnte weitere Fundorte bei- den solche Steine eingestuft , die von der Far- Deshalb sind regelmäßige Pausen wichtig. Da- steuern, die wir nun nach und nach anfuhren. be und Form nicht zu den anderen Steinen der bei kann man einmal in Ruhe die Weite der Meist lief unsere Suchaktion nach folgen- Umgebung passten. Allerdings sehen Hinter- Wüste genießen und wenn man seine Kolle- . dem Muster ab: Nach der Ankunft im poten- lassenschaft en von Kamelen oder Ziegen ähn- gen nicht mehr sieht, hat man das Gefühl, al- t g tiellen Suchareal wurde erst einmal der Stand- lich verdächtig aus… lein auf dieser Welt zu sein… ort unserer Fahrzeuge auf dem GPS-Gerät Wenn die Sonne sich langsam auf den west- markiert. Da die Wüste nicht fl ach ist, sondern Meteorit oder nicht? lichen Horizont zubewegt, wird es Zeit, sich leicht hüglig, kann es sein, dass man schon nach einem Lagerplatz für die Nacht umzu- ist untersa

nach wenigen hundert Metern die Fahrzeu- Hatten wir dann einen Kandidaten ge- sehen. In der Hammada ist dies nicht ganz g ge nicht mehr sieht. Ohne einen Bezugspunkt funden, wurde er zusätzlich mit einem Neo- einfach, denn der steinige Untergrund ist wäre es durchaus möglich, dass man nicht dym-Magneten untersucht. Die meisten Me- zum Zelten denkbar ungeeignet. Deshalb ist reitun mehr zurückfi ndet. Um später nachvollziehen teorite sind zumindest schwach magnetisch man immer auf der Suche nach Wadis, aus- b zu können, wo man gesucht hat, wurde eben- – im Gegensatz zu fast allem Gestein in der getrockneten Flussbetten, die einen sandigen falls der Track aufgezeichnet. Die Funkgeräte Wüste. Nach einigem Training bekommt Untergrund haben. Man sollte sich allerdings wurden überprüft und natürlich wurde in den man einen Blick für verdächtiges Gestein. versichern, dass in der Umgebung kein Nie-

PRAXISTIPP

Warum gerade Marokko?

Wie häufi g fallen eigentlich Meteoriten? bzw. werden untergepfl ügt. Nur eine ge- der Oberfl äche liegen und verwittern nur Schaut man sich die Zahlen von weltweit zielte, zeitnahe Suche nach einem nachge- leicht. Nimmt man nun also an, dass Stein- gefundenen Meteoriten nach beobachte- wiesenen Meteoritenfall erhöht die Chance, und Geröllwüsten in der Sahara etwa sie- ten Fällen an, kommt man im Schnitt nur tatsächlich etwas zu fi nden. Zufallsfunde ben Millionen km2 bedecken, kommen wir auf fünf bis sechs Ereignisse im Jahr. Aller- kommen daher fast gar nicht vor. nach unserer Abschätzung auf 550 Fälle dings werden nicht alle Meteoritenfälle be- Gebiete ohne Vegetation sind in Euro- pro Jahr.

obachtet, denn häufi g spielt sich der Ein- pa selten, also bietet sich für eine Suche Die Sahara ist eine Wüste, die sich we- nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver tritt hinter Wolken ab oder es geschieht am eher eine Wüste an. Relativ nah ist für uns nig verändert. Man geht davon aus, dass g Tag, wenn die Feuerkugel durch das Tages- die Sahara, die von Marokko und Maureta- es seit 3000 Jahren kaum signifi kante Ver- licht überstrahlt wird. Und bekanntlich sind nien bis nach Ägypten und den Sudan das änderungen gab. Damit ist die Sahara wie zwei Drittel der Erdoberfl äche vom Meer nördliche Afrika bedeckt. Die Fläche der ein Geschichtsbuch und wir kommen nun 2

bedeckt – die meisten Meteorite fallen da- Sahara umfasst 9,2 Millionen km – nach auf rund 1,5 Millionen Meteoritenfälle, die ützt. Nutzun mit buchstäblich ins Wasser. Nach einer Ab- der Abschätzung wären das pro Jahr rund in den letzten 3000 Jahren in der Sahara h

schätzung aus dem Jahr 2006, die auf ei- 700 Meteoritenfälle. Allerdings ist Wüste niedergegangen sind. esc g

ner fotografi schen Himmelsüberwachung nicht gleich Wüste: meist assoziiert man Allerdings sind auch die örtlichen Gege- h beruht, fallen pro Jahr 82 Meteoriten mit mit Wüste eine riesige Fläche mit jeder benheiten zu beachten. Nordafrika ist po- tlic einem Gewicht von mehr als 10g pro eine Menge Sand. Ein Meteorit würde dort nicht litisch nicht unbedingt die Gegend, in der h Million km2. Sicher kann man streiten, ob lange auffi ndbar sein – der Wind würde ihn sich Meteoritensucher ungestört aufh al- errec

diese Zahl genau der Realität entspricht, nach kurzer Zeit unter dem Sand begraben. ten können. Als politisch stabil gilt Marokko, b e

aber es geht dabei eher um die Größenord- Diese Sandwüste kommt auch in der Saha- wo man sich ohne größere Gefahr für Leib h nung. Nimmt man diesen Wert, dann müss- ra vor und wird dort Erg genannt, nimmt und Leben bewegen kann. Die Stein- und ten in Deutschland (Fläche: 357.376km2) aber nur 20% der Sahara ein. Interessanter Geröllwüsten bedecken rund 100.000 km2 demnach rund 29 Meteorite pro Jahr fallen. für die Meteoritensuche sind daher Stein- des Landes. Pro Jahr werden daher etwa In der Realität sind Funde aber deutlich sel- und Geröllwüsten, die als Serir und Hamma- acht Meteoritenfälle in der marokkani- tener. Meteorite lassen sich in unseren Ge- da bezeichnet werden. Sie bilden den Rest schen Wüste erwartet – oder aber 24.000 fi lden auch leider nicht leicht erkennen und der Sahara-Oberfl äche, also 80%. Die Ober- Fälle in den letzten 3000 Jahren. Die gehen verloren: Fallen sie z.B. auf ein Feld, fl äche ist bei dieser Wüstenform sehr sta- Chance, hier einen Meteoriten zu fi nden, werden sie von der Vegetation verborgen bil – Steine bleiben dort Jahrhunderte auf ist also relativ hoch. ieses Dokument ist ur D

83 Erlebnis | Artikel Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 . gt g a sa er nt u st s i i g ng n u tu t ei e r br b r er v rv r e te i ei W W e ie i D D n. n ke c ec w Zw Z n n Abb. 4: Nacht in der Sahara. Das Feuer wärmte, und einige Meter vom Lager entfernt konnte man den Sternhimmel ungestört genießen. Karl-Heinz Wombacher derschlag fällt, da dann ein Wadi durch eine bringen, mir einige kleine Meteorite als Ge- Ziegen- oder Kameldung aus. Und richtig: Springfl ut lebensgefährlich werden kann. Die genleistung zu übergeben. Da lag ein Meteorit. Fast wäre er beim Ab-

Suche nach geeignetem Brennholz ist in der Bei einem Besuch bei Berbern schloss sich stellen der Fahrzeuge überrollt worden. Wir nur zu private Wüste auch alles andere als einfach und alle uns Hussein an, der uns weitere Fundstellen hatten unseren ersten Fund, der sogar eine Be- g mussten dabei mithelfen. Dafür wurde man zeigte (wobei wir uns immer wunderten, wie sonderheit aufwies. Es handelte sich um einen dann am Abend mit einem wärmenden Feuer man sich ohne GPS-Gerät in der Weite der sogenannten fl ugorientierten Meteoriten, der entschädigt und wenn man sich einige Meter Wüste orientieren kann). Außerdem konnte seine Lage beim Durchfl ug durch die Erdat-

vom Lager entfernte, konnte man den Stern- er perfekt im Lagerfeuer Fladenbrot backen, mosphäre kaum änderte und somit eine Vor- ützt. Nutzun himmel ungestört genießen. so dass wir den Rest unseres Wüstenaufent- der- und Rückseite besitzt, an dessen Grenze h

haltes immer frisches Brot zu unseren lecke- sich geschmolzenes Material von der Vorder- esc g

Meteoriten als Tauschobjekte ren Mahlzeiten mit Kamelfl eisch aus der Ta- seite in Form einer Schmelzlippe ablagerte. h jine hatten. tlic h Zwischenzeitlich hatten wir auch Kontakt Die Meteoritensuche in den ersten Tagen »Unser« Streufeld mit den Berbern, die mit ihren Ziegen- und unseres Wüstenaufenthaltes verlief ergebnis- errec

Kamelherden durch die Wüste ziehen. Ha- los. Trotz der vielen Kilometer, die wir in der Ein weiterer Fund gelang uns am nächsten b e

ben sie erst einmal einen Lagerplatz gefun- Wüste zurücklegten, zeigte sich kein Meteorit. Tag in einer anderen Ecke der Sahara: Als die h den, bleibt ihnen viel Zeit. Diese nutzen inzwi- Erst am sechsten Tag waren wir erfolgreich, Sonne sich schon gen Westen neigte, fanden schen viele Berber, um die Umgebung nach wobei der Fund doch etwas kurios war: Wir wir plötzlich einen alten, verwitterten Mete- Meteoriten abzusuchen. Deshalb ist es kaum stellten unsere Fahrzeuge ab und machten uns oriten. Nicht weit davon tauchten plötzlich verwunderlich, dass viele Berber kleine Me- wieder einmal auf die Suche und wollten nach weitere Stücke auf, so dass wir uns sicher wa- teoriten besitzen. Uns wurden sie sehr häufi g mehr als fünf Stunden erfolgloser Suche den ren, dass sich hier ein kleines Streufeld befand. zum Kauf angeboten. Aber auch als Tausch- Ort wieder verlassen. Als wir zu den Fahr- Trotz der tiefstehenden Sonne (die Schatten gegenstand sind sie begehrt: Als ein Berber zeugen zurückkehrten, fi el unser Blick hinter wurden immer länger und die Steine nahmen nach einer Schmerztablette fragte und ich ihm eines der Geländefahrzeuge: Da war doch ein eine einheitliche Färbung an) konnten wir vie- ieses Dokument ist ur

einen Blister gab, lies er sich nicht davon ab- dunkler Stein… Diesmal sah es nicht nach le Bruchstücke des Meteoriten fi nden. Er sah D

84 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Erlebnis | Artikel

durch die Verwitterung nicht besonders schön aus – der Meteorit fi el bestimmt schon vor ei- nigen tausend Jahren an dieser Stelle – und Meteoritensammler würden ihn sicher nicht in ihre Sammlungen aufnehmen. Wir aber hatten »unser« Streufeld und der ideelle Wert der selbst gefundenen Meteoritenbruchstücke wiegt deutlich höher als der wissenschaft liche und materielle Wert. So vergingen unsere Tage und Nächte in der Wüste und es wurde nie langweilig. Und die Begegnungen mit den gastfreundlichen Nomaden, die uns zum Berbertee einluden, . waren immer ein Highlight. Es gab auch un- t g vorhergesehene Treff en, z.B. mit einer Grup- Abb. 5: Auf der Suche nach Meteoriten: An dieser Stelle lag ein kleines Streufeld und wir pe von Berbern, denen wir bereits einige Tage konnten ein Dutzend Meteorite aufsammeln. Karl-Heinz Wombacher vorher viele hunderte Kilometer entfernt be- gegnet waren und die diese erneute Begeg- ist untersa

nung mit uns bei Ziegenbraten feierten. Einen g Sandsturm konnten wir in einem nicht beleg- ten Wüstencamp für Touristen aussitzen. Et- reitun

was verstörend waren dann unsere Funde von b Munitionsteilen und Lagerplätzen mitten in der Wüste. Auch hier, im gefühlten Nirgend- wo, gab es in der Vergangenheit kriegerische Auseinandersetzungen. Noch heute sind Tei- le der Sahara vermint und damit nicht sicher. Die Rückkehr in die Zivilisation war dann für uns doch ein seltsames Gefühl: Zum ei- nen gab es plötzlich wieder die Annehm- lichkeiten wie Wasser im Überfl uss, ande- rerseits wurde die zur Tiefenentspannung animierende Ruhe in der Wüste durch die Hektik und den Lärm nordafrikanischer Städte abgelöst, was wir sehr bedauerten. Für uns war es auf alle Fälle ein gelunge-

ner Abenteuerurlaub und auch die Ausbeu- nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver te an Meteoriten war größer als erwartet. g Abb. 6: Meteoritensucher in Berberkleidung: Der Autor in der blühenden Sahara. Karl-Heinz Wombacher André Knöfel

IM DETAIL ützt. Nutzun h Was bedeutet NWA esc

im Meteoritennamen? g

h Viele Meteorite, die wir heute in tlic Sammlungen bewundern können, h tragen eine ungewöhnliche Bezeich- errec

nung: NWA. Dies hat nichts mit einer b e

ehemaligen amerikanischen Flug- h gesellschaft zu tun, sondern ist die Abkürzung für »Nordwest Afrika«. Diese Meteorite wurden von den Be- wohnern der Sahara gefunden – meist ist der genaue Fundort nicht bekannt. Inzwischen gibt es weit über 10.000 Meteorite mit dieser Bezeichnung Abb. 7: Ausbeute nach einwöchiger Meteoritensuche in der marokkanischen Sahara. und es werden sicher noch mehr. Karl-Heinz Wombacher ieses Dokument ist ur D

85 Erlebnis GALAXIEN Erlebnis 86 ENDE OHNE | Mein Astrofoto bestes Abenteuer Astronomie 18 D sonders. be- ganz das mich reizt laxienaufnahmen Vergangenheit. Vor Ga- die bei in allem Blick einen immer bedeuten Astronomie der in Entfernungen Große Lichtjahre. Millionen 20 etwa beträgt Durchmesser der Lichtjahren, Millionen 300 von rund 1656 Entfernung Abell hateine nehmen. 3×5° ein- von etwa Bereich einen Berenike laxien, die im Sternbild Haar der Haar Sternbild im die laxien, 1656 besteht aus über 1000 Ga- Abell er Coma-Galaxienhaufen | eebrJna 2019 Dezember/Januar

ichch geseschütütztzt. NuNutztzunung nunur zuu prir vavateen ZwZwececkek n.n Diee Weieiteervr ererbrbreieituungn istst untnterersasagtgt. Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Erlebnis | Mein bestes Astrofoto

IM DETAIL M. Deger M. Technik und Bearbeitung Optik: 4,5-Zoll-f/3,8-Newton Montierung: 10Micron GM1000 HPS Kamera und Belichtungszeit: SBIG ST8300M mit Baader LRGB-Filtern, 56×10min (L), je 10×10min (RGB) Nachbearbeitung: Astroart, PixInsight LE, Photoshop . gesamt konnte ich, aufgeteilt auf LRGB-Auf- t g nahmen, mehr als 14 Stunden Gesamtbelich- tungszeit sammeln.

Bildbearbeitung in mehreren ist untersa

Anläufen g

Schon die einzelnen Rohdaten ließen mich reitun

auf eine gute Bildqualität hoff en. Im Bildbe- b arbeitungsprozess zeigten sich immer mehr Details in den Galaxien des Coma-Galaxien- haufens, auch im Bildhintergrund waren vie- le kleine Galaxien zu sehen. Nach meiner üb- lichen Bearbeitungsroutine war ich mit dem Luminanzbild dann auch sehr zufrieden. Mehr Schwierigkeiten bereitete mir die Ausarbeitung der RGB-Aufnahmen, da hatte ich wesentlich mehr Gradienten auf den Rohbildern, die ich zunächst nicht zufriedenstellend beseitigen konnte. Der Grund für die Farbgradienten war, dass das Teleskop im Aufnahmezeitraum im- mer mehr in Richtung der LED-Straßenlam- pen gerichtet war. Mit dem Endergebnis war

ich erstmal alles andere als zufrieden. Etwas nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver frustriert habe ich mich dann mit der Bearbei- g tung anderer Aufnahmen beschäft igt. Erst Monate später habe ich wieder einen neuen Anlauf genommen. Diesmal habe ich

versucht, die Gradienten aus jedem Einzelbild ützt. Nutzun zu entfernen. Das war zwar sehr zeitaufwen- h

dig, doch mit zusätzlichen Bildbearbeitungs- esc g

Abb. 1: Der Coma-Galaxienhaufen (Abell 1656) im Sternbild Haar der Berenike. tricks in Photoshop ließ sich letztendlich doch h ein gutes Ergebnis von diesem schönen Gala- tlic xienhaufen erzielen. Bei einer Objektrecher- h Blick in die Vergangenheit schwenkte meinen 4,5-Zoll-Newton mit der che in Aladin konnte ich in meiner Aufnah- errec

SBIG-ST8300M-Kamera, getragen von einer me mehrere sehr weit entfernte Quasare fi nden, b e

Der Coma-Galaxienhaufen stand schon lan- 10Micron-GM1000HPS-Montierung, Rich- die zum Teil weit über zehn Milliarden Licht- h ge auf meiner To-do-Liste. Im April 2015 hatte tung Abell 1656. Mir war es wichtig, eine sehr jahre entfernt sind. Abell 1656 ist zwar auf den ich das Glück, dass es eine längere Schönwet- gute Tiefe zu erreichen. Mithilfe eines ausge- ersten Blick nicht das spektakulärste Objekt, terperiode gab, die ich an drei aufeinander- klügelten Alignment-Algorithmus ermög- mich hat es jedoch fasziniert, welch weite Bli- folgenden Nächten ausnutzen konnte. Die licht meine 10Micron-Montierung lange Be- cke in die Vergangenheit selbst mit einem klei- Bedingungen bei mir sind eigentlich nicht lichtungszeiten ohne aktives Autoguiding. nen 4,5-Zoll-Teleskop möglich sind. Vielleicht schlecht: Zwar bin ich von einigen LED-Stra- Nach einer ersten Testaufnahme kontrollier- kann ich mit dieser Aufnahme einige Astro- ßenlampen umgeben, doch bei guter Trans- te ich nochmal den Fokus und die Nachführ- fotografen dazu bewegen, dieses wunderbare parenz sind unter meinem bayrischen Land- genauigkeit und startete eine Belichtungsreihe Himmelsobjekt auch mal zu versuchen. ieses Dokument ist ur

himmel schöne Aufnahmen machbar. Ich mit Einzelbelichtungszeiten von 10min. Ins- Michael Deger D

87 Erlebnis SPIRALEN UND RINGE UND SPIRALEN Erlebnis 88 | Leser-Galerie Abenteuer Astronomie 18 | eebrJna 2019 Dezember/Januar

DiDieseseses Dokokummenent isist ururhehebeberrrrecechth lilichh geseschchütütztzt. NuNutztzunung nunur zuzu pririvavateten ZwZwececkeken.n Dieie Weieitetervrverrbrbreieitutungng ists untterersasagtgt. Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Erlebnis | Leser-Galerie

Abb. 1: Unsere Nachbargalaxie Messier 31 im Sternbild Andromeda, aufgenommen am 9. August 2018 mit einem 254mm-Newtonteleskop bei 1200mm Brennweite und einer Nikon D610(a) bei 320min Belichtungszeit und ISO 400 von Österreich aus. Michael Schmidt . gt a sa r e e Abb. 2: Messier 94 im Sternbild Jagdhunde, aufgenommen am 14. Ap- ril 2018 mit einem 250mm-Newton bei 1150mm Brennweite und einer SBIG ist unt

ST8300C mit einer Belichtungszeit von 103×600s von Blowatz in Mecklen- g burg-Vorpommern aus. Ulf M. Schliemann reitun b er e v rv e te i ei e W W e ie D D n. n ke k ec w Zw Z n te t a va v ri p p u zu z r u nu g un u z tz u Nu . zt z t üt ü ch c s es e g g ch li l t ht h c ec e r rr e be b he ur u t s is i t n en e m um u k k Abb. 3: Die Galaxie Messier 33 im Sternbild Dreieck, aufgenommen am 13. September 2018 mit einem 81mm-Refraktor bei 418mm Brennweite und einer Canon EOS 1000Da mit einer Belichtungszeit von 68×270s von Gro- ieses Do

ßenaspe in Schleswig-Holstein aus. Jörg Möllmann D

89 Erlebnis | Leser-Galerie Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 RÜSSEL, BLASE UND EULE . t gt g a sa s r er e nt n u

t st s i i g ng n u tu t i ei e r br b r er e v rv e te t i ei e W W e ie i D D n n. e ke k c ec e w Z Zw

n e te t a va v ri r p p u zu z r u nu n g n un u z tz t u Nu N . t zt z üt ü h ch c s es e g g h ch c i li l t ht h c ec e r rr r e be b e he h r ur u t s is i t n en e m um u k ok o D D s es e s es e i Di D

90 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Erlebnis | Leser-Galerie

Abb. 1: Der Nebel vdB 142, auch bekannt als »Ele- fantenrüsselnebel«, im Sternbild Kepheus, aufgenom- men am 12. August 2018 mit einem 250mm-Newton bei 1150mm Brennweite und einer SBIG ST8300C mit einer Belichtungszeit von 74×600s von Blowatz in Mecklenburg-Vorpommern aus. Ulf M. Schliemann . t gt g a sa s r er e t nt n u u t st s i i g ng n u tu t i ei e r br b r er e v rv r e te t i ei e W

Abb. 2: Der »Blasennebel« NGC 7635 und der off ene Sternhaufen M 52 im Sternbild Kassiopeia, aufgenommen am 12. Oktober 2018 mit einem 200mm-Newton-Teleskop bei 920mm Brennweite und einer Canon EOS 450Da bei ISO 800 von Teuschnitz in Oberfranken aus. Die Belichtungszeit be- trug 28×10min. Daniel Förtsch n e te t a va v i ri r p p u zu z r u nu n g n un u z tz t u Nu N . t zt z üt ü h ch c s es e g g h ch c i li l ht h c ec e r rr r e be b e he r ur u t s is t n en e m um u k ok o D Abb. 3: Der off ene Sternhaufen NGC 457, auch »Eulenhaufen« genannt, im Sternbild Kassio- peia, aufgenommen am 6. September 2018 mit einem 254mm-Newtonteleskop bei 1197mm Brennweite

und einer Nikon D5300(a) bei 250min Belichtungszeit und ISO 400 von Österreich aus. Michael Schmidt Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die

91 Szene | Astronomie vor Ort Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 P. Hombach P. Szene

Abb. 1: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Planetentagung 2018 auf dem Gelände der Alten Sternwarte Bonn. INSPIRIERENDE GESCHICHTE TRIFFT HEUTIGE TECHNIK Die 37. Planetentagung der VdS-Fachgruppe Planeten in Bonn

as Ensemble der Alten Sternwarte grafi e lieferten viele Impulse für das interes- animierten Himmelsfotos in beiden Tagungs- Bonn – dem Ort, an dem F.W. Ar- sierte Publikum. Fachgruppenleiterin Silvia teilen vertreten. Ein weiterer Abenteuer-Astro- Dgelander seine berühmte Bonner Kowollik und Bernd Gährken zeigten, wie sie nomie-Redakteur setzte den Schlusspunkt: Durchmusterung durchführte – und dem international die hiesigen Planetenbeobach- Daniel Fischers fulminantes Panoptikum von 1899 erbauten Refraktorium (heute Sitz der ter auf Tagungen vertreten. Die Marsbilder, die rheinischen Halos, meisterhaft en astronomi- Volkssternwarte) wurde kürzlich von der Ge- Bernd Gährken und Sebastian Voltmer bei der schen Uhren in Belgien und Kuriositäten am neralversammlung der Internationalen As- Perihelopposition des Roten Planeten in Na- Rande der IAU-Tagung in Wien. tronomischen Union in Wien mit dem Titel mibia aufnahmen, erregten Aufmerksamkeit »Outstanding Astronomical Heritage« ge- auf dem European Planetary Science Congress Faszinierende adelt. Zu Füßen des Argelanderturms betrei- 2018 in Berlin, zeigen sie doch möglicherweise Astronomiegeschichte ben die Bonner Sternfreunde eine feine mit eine große Impaktstruktur, die sich erst durch einem C11 und einem 6" Refraktor bestück- die jüngsten Staubablagerungen abzeichnete Ein letzter Programmpunkt war der Be- te Rolldach-Sternwarte. Am Vorabend der Ta- (vgl. Planeten aktuell S. 34). such des Argelander-Instituts in Bonn-Ende- gung am 22. September wurde nach einem ge- nich am Sonntag. Dort führte Dr. Michael Gef- mütlichen Auft akttreff en dort die Bedeckung Der Forschung ganz nah fert, der sich unermüdlich für den Erhalt der des Sterns δ Cap durch den zunehmenden Archivschätze der Bonner Sternwarte einsetzt, Mond beobachtet. Ein Highlight war der Fachvortrag von Joe kundig durch die von ihm zusammengestell- Zender. Der ESA-Projektwissenschaft ler der te Ausstellung. Ob das erste Bonner Teleskop, Mysteriöse Marsstruktur BeppiColombo-Mission gab kurz vor dem ein englischer 8,2cm-Refraktor von Dollond, Start der Sonde zum Merkur spannenden mit dem der erste Bonner Astronomieprofes- Die Tagung im Refraktorium am Samstag Einblicke in die Technik und wissenschaft li- sor von Münchow u.a. den Merkurdurchgang bildete nicht nur das Spektrum heutiger Pla- che Zielsetzung dieses Raumfahrtabenteuers. von 1832 beobachtete, oder die wunderbaren netenbeobachtung ab, sondern bot ungewöhn- Das Abendprogramm fand in Verbindung mit Zeichnungen von Mond und Kometen des As- liche Anregungen abseits viel begangener Pfa- dem 74. Seminar der Bonner Planetengruppe tronomen und Geologen Julius Schmidt, das de. Georg Dittiés »Astrogeologie« lenkte den statt. Mit der elfj ährigen Clara Dittié gab die Originalinstrument der Bonner Durchmuste- Blick auf den eigenen Planeten: Wer hätte z.B. jüngste Referentin der Tagungsgeschichte ihren rung oder die Druckplatten der südlichen Fort- gedacht, dass selbst Bohrtürme zu Teleskopen viel beklatschen Einstand und zeigte als ech- setzung der Argelander'schen Herkulesaufga- werden, wenn man durch den Nachweis von te »Space-Checkerin«, wie sich ganze Sonnen- be unter seinem Nachfolger Eduard Schönfeld: Isotopen in Bohrkernen zeigen kann, dass un- systeme spielerisch am PC simulieren lassen. Hier kommt man Meilensteinen der Astrono- ser Sonnensystem alle 200 Millionen Jahre die Ein ebenso astronomisches wie kulturhistori- miegeschichte ganz nah und fühlt sich frü- galaktische Ebene durchquert. Bernd Gähr- sches Fenster öff nete der Kalenderexperte Dr. heren Beobachtern verbunden. Jörg Stegert kens gelungene Beobachtungen von Sternbe- Heiner Lichtenberg: Da erweist sich ein Buch zeigte noch das 50cm-Teleskop auf dem Insti- deckungen durch Asteroiden, Bernd Klemts mit Heiligenbiographien aus dem Jahr 1586 tutsdach, bevor die Planetenfreunde im pünkt- Perseiden-Analyse, Tobias Kampschultes stim- als langfristiger Mondkalender. Der Bericht- lich zum Herbstanfang einsetzenden Regen die mungsvolle Mondfi nsternisbilder oder Sven erstatter und diesjährige Gastgeber war mit Heimfahrt antraten. Melcherts Erfahrungen mit der Planetenfoto- Betrachtungen zu Merkursichtbarkeiten und Paul Hombach

92 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Szene | Termine für Sternfreunde

Termine für Sternfreunde Dezember 2018/Januar 2019

Im Winter fi nden weder große Teleskoptreff en noch astronomische Tagungen statt. Wir präsentieren daher an dieser Stelle eine Auswahl von Ausstellungen, die bei jedem Wetter besucht werden können.

Astronomiemuseum der Sternwarte Sonneberg www.astronomiemuseum.de | D-96515 Sonneberg Das Museum bietet ein vielfältiges Programm für die ganze Familie. Lernen Sie die Sonne, Planeten und andere Himmelskörper besser kennen. Erfahren Sie mehr über die Sternbilder und tauchen Sie ein in .

die Tiefen des Kosmos. Seit Juli 2018 bietet das Museum eine Daueraus- gt g a s stellung über Meteorite. sa

Deutsches Museum Deutsche Raumfahrtausstellung Morgenröthe-Rautenkranz e.V. www.deutsches-museum.de | D-80538 München www.deutsche-raumfahrtausstellung.de | D- 08262 Muldenhammer 2 Auf 1100m zeigt das große Museum für Technik und Naturwissenschaft Sigmund Jähn, der erste Deutsche im Weltall, ist der berühmteste Sohn ist unter auch Exponate zur Astronomie. Außerdem verfügt es über ein Planeta- dieser Stadt im Vogtland. Seine Exponate bildeten den Grundstein g rium, eine Sternwarte und einen Planetenweg an der Isar entlang. des Museums, das sich aber längst der gesamten Weltraumforschung

widmet. reitun b Arche Nebra www.himmelsscheibe-erleben.de | D-06642 Nebra Kepler-Museum Das Informationszentrum zur berühmten Himmelsscheibe beherbergt www.kepler-museum.de | D-71263 Weil der Stadt eine Dauerausstellung und ein Planetarium. Darüber hinaus bietet die Das Museum im Geburtshaus von Johannes Kepler wird von der Arche Nebra ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm an. Insbe- Kepler Gesellschaft e.V. unterhalten. Neben dem Museum betreut der sondere für Familienausfl üge ist die Arche Nebra sehr geeignet. Verein auch die Kepler-Sternwarte und einen Planetenweg.

RiesKraterMuseum Nördlingen Deutsches Technikmuseum www.rieskrater-museum.de | D-86720 Nördlingen sdtb.de/technikmuseum | D-10963 Berlin Das Nördlinger Ries ist ein etwa 25 Kilometer durchmessender Ein- Nur noch bis zum 30. Dezember präsentiert das Museum die Sonder- schlagkrater, der vor 15 Millionen Jahren entstand. Die Dauerausstel- ausstellung »40 Jahre Deutsche im Weltall - 2 Staaten, 11 Raumfahrer lung ist den Kleinkörpern unseres Sonnensystems im Allgemeinen und und 100 Objekte«. Der Anlass ist das Jubiläum des Raumfl ugs von dem Ries-Impakt im Besonderen gewidmet. Mit diesen Hintergrund- Sigmund Jähn im Jahre 1978. wissen ausgestattet kann dann im Frühjahr der Geopark Ries mit seinen vielen Lehrpfaden erkundet werden. ESO Supernova supernova.eso.org | D-85748 Garching Technik Museum Speyer Direkt neben dem Hauptsitz der europäischen Südsternwarte ESO in nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver

speyer.technik-museum.de | D-67346 Speyer Garching bei München befi ndet sich dieses Zentrum für die Öff entlich- g Die russische Raumfähre Buran ist sicherlich das Highlight der Raum- keitsarbeit. Es bietet seinen Besuchern ein modernes Planetarium und fahrtausstellung dieses Museums. Um die Buran herum sammelt das zahlreiche anschauliche Visualisierungen abstrakter astrophysikalischer Museum ständig neue interessante Exponate. Im IMAX-Dome werden Zusammenhänge. Hier kann man mit allen Sinnen in das Universum auch Filme zu Astronomie- und Raumfahrtthemen gezeigt. eintauchen. ützt. Nutzun h esc g

h tlic h errec b e h ieses Dokument ist ur D

93 Szene 94 W ES IST? ES WIE SPÄT Szene Zeitgesetzes im Deutschen Reich ab dem Reich ab Deutschen im Zeitgesetzes einheitlichen eines Einführung zur bis oblag Zeitbestimmung Die so. nicht immer beileibe 1893 seit erst Zeit Einheitliche bekommen. zu Zeitangaben präzisere Th durch wohl Cäsiumuhren die Deutschland in der Dinge, Künft berücksichtigt. Schaltsekunden aber hierbei ist, identisch zeit derWelt- mit praktisch die abgeleitet, (UTC) Weltzeit koordinierte die denDaten aus wird einfl talsysteme Außerdem zu lassen. ießen Fundamen- astronomische siein um nalen, Sig- empfangenen denvon Quasaren sowie (GPS) Positionssatelliten und Erd- von gen Messun- geodätische sichum kümmert tung Einrich- genannte »Erdrotationsdienst« auch Diese auszugleichen. Erdrotation der bei ten Ungleichmäßigkei- um geschaltet, sekunden von Schalt- Einfügung ausgelöste Paris in Sitz mit Referenzsysteme« und Erdrotation für Dienst vom auch »Internationalen die wird sie Über reserviert. Zeit deraktuellen legung gehören. um-Uhren Cäsi- denenzwei zu Atomuhren, vier durch herkommt Zeit die Wo in Mainfl ingen empfangbar. denLangwellensender über sieist gen und adressen lässt sich die Zeit aktuelle anzei- Web- mehrere Über verbreitet. Internet das auch über 2000 demJahr seit schweig und kalisch-technische Bundesanstalt in Braun- Physi- die durch DCF77 Zeitzeichensender denaltbekannten über Funksignal den per von Bedeutung von gen ist die genaueUhrzeit gung von Sternbedeckun- Nicht nur bei der Verfol- Eine davon ist ausschließlich für die Fest- die für ausschließlich davon ist Eine Was heute als selbstverständlich gilt, war war gilt, selbstverständlich Was heute als Gemessen wird die Zeit in Deutschland | Netznews chen Uhren in Deutschland wer- Deutschland in chen Uhren öff Alle Uhr: die auf schaut ist, es spät wie will, er wissen oriumuhren ersetzt, um noch noch um ersetzt, oriumuhren ig werden, so der Stand igwerden, der Stand so entli- Übrigen keine Erfi keine Übrigen der ndung Es »Neuzeit«. im ist Sommerzeit Die ÄndG)« aufgehoben. (MeßEinhGua- der Sommerzeitverordnung Änderung zur und Einheitenverordnung der Änderung zur Zeitgesetzes, des hebung Auf- zur Eichgesetzes, des und Messwesen im Einheiten über Gesetzes des Änderung zur »Gesetz das durch es wurde 2008 wird. eingeführt 2Stunden, plus GMT (MESZ), Sommerzeit Mitteleuropäische 1980ab die de 1978 beschlossen, dass 1893 1. April wur- zum in Einführung seiner Deutschland Nach erfahren. Änderungen wenige nur Elbphilharmonie. die befi derStelle werden. An sich heutendet Aerkannt Kaispeichers des demDach auf Fotos historischen auf kann und ger Hafen Hambur- am sicheinst ner davon befand Ei- Zeitbälle. sogenannte weltweit anzeigten, getrennt MEZ und Ortszeit teilweise ren und oft ren, die öff Seeschiffstatt es gab fahrt die Für wurde. abgeleitet Zeit bürgerliche die derdann aus Sternzeit, aktuelle die telten erst ermit- Zonenzeit, oder Orts- die Meridiane ortsabhängige durch Siebestimmten warten. Stern- –denlokalen (MEZ) Zeit ropäische Mitteleu- die auf Zeit derreichsweiten gung 1893 Festle- auch regelte die April –dies 1. kann durch seinen eigenen Schatten – mit einiger Ungenauigkeit – die Zeit ablesen. –die Ungenauigkeit einiger –mit Schatten eigenen seinen durch kann stellt, Kreises des Mitte die in Sonnenschein, bei freilich sich, Wer Schattenstab. zum hier wird Mensch Abb. 1: Das Zeitgesetz hat seit seiner Einführung Einführung seiner hatseit Zeitgesetz Das Große, im Boden eingelassene Sonnenuhr auf der VdS-Sternwarte in Kirchheim. an Kirchtürmen angebracht wa- entlicher Uh- entlicher Abenteuer Astronomie 18 rungen. rungen. Erklä- ausführliche Zeiten alle den sichfür fi Internet Im derGPS-Zeit. auch mit 2006 n- seit oder derAtomzeit mit rechnen Andere Ephemeridenzeit. die man verwendet system Sonnen- im von Bahnelementen rechnung Be- Zur gerechnet. derSternzeit mit wird ist, lang 4,091 Sekunden Minuten, 56 Stunden, 23 nur sondern Tagsche 24Stunden, keine irdi- der Da gibt. 1925 Januar 1. dem seit erst übrigens es die reduziert, GMT) Time, Mean Weltzeit (Greenwich die auf Uhrzeiten alle werden So weltweit vonre Bedeutung: Zeiten Zeiten verschiedene Viele Deutschland. von 1947 ganz 1949 bis in sowie Besatzungszone sowjetischen maligen 1940–1942, von 1943–1945, 1945 derda- in von 1916–1918, mehrfach: siebereits gab von Für die Astronomie sind noch ganz ande- ganz noch sind Astronomie die Für • Alle Links zu den im Text im den zu Links Alle • 

SURFTIPPS genannten Themen

Kurzlink:

oclm.de/a18094 | Dezember/Januar 2019 | Dezember/Januar

Manfred Holl

M. Holl Der

Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Szene | Diskurs & Diskussion

DAS SPEKTAKEL-DILEMMA Astronomie hat ein hohes öff entliches Begeisterungspotential. Wer würde bestreiten, dass der Weltraum spektakuläre Ereignisse bietet. Schwierig wird es, wenn Himmelsschauspiele zu übertriebenen Events hochgeschrieben werden. . gt g a sa s r er e t nt n u u t st s i

g ng n u tu t i e r br b r er e v rv r e te P. Hombach P. ei e W W Abb. 1: Unzweifelhaft spektakulär: Der Anblick einer totalen Sonnenfi nsternis.

m April bekomme ich einen Anruf vom an jenem lauen Sommerabend im Juli 2018 Der Kleinplanet wurde im Juni mit 5,m3 WDR und werde in eine TV-Sendung zum erlebt hat, der kann nichts anderes sagen, tatsächlich ungewöhnlich hell, von dunk- I Thema Sternschnuppen eingeladen. Es als dass dies als Gesamterlebnis spektaku- len Orten aus mit Kenntnis der genauen soll um die Lyriden gehen. Ich überlege kurz: lär war! Heikel war die Berichterstattung Position am Sternhimmel theoretisch zu Ein Fernsehtalk über diesen eher unergiebigen im Vorfeld. Da konnte man den Eindruck einem Pünktchen fürs bloße Auge. Doch Schnuppenstrom, der noch dazu vom zuneh- bekommen, als ginge mit dem »Blutmond« der Beitrag stilisiert ihn zu einem »gi- menden Mond gestört wird? Ich dämpfe gegen- ein orangerot glühender Ball am Horizont gantischen Gesteinsbrocken, der in Rich- über der Redakteurin im Vorgespräch die Erwar- auf. In Wahrheit war es lange ein bis zur tung Erde rast«, wenngleich das »Monster« tungen und weise darauf hin, dass ich nicht so Unsichtbarkeit verdunkelter Mond im dank »Berechnungen der NASA niemals

tun möchte, als könne man mitten aus der Stadt Horizontdunst bei heller Dämmerung, mit der Erde zusammenstoßen wird«. Puh, nur zu privaten Zwecken. Die ein wahres Feuerwerk sehen. Stehen die Medi- der mit einem Zehntausendstel der Voll- da haben wir ja nochmal Glück gehabt! g en nicht in Sachen Fake-News unter besonderer mondhelligkeit zu keiner Zeit die Chan- Beobachtung? Soll mir nachher keiner sagen, ich ce hatte, »Sonnenaufgang 2.0« zu spielen. Stille Genießer hätte ein Himmelsspektakel versprochen, von Gäste einer öffentlichen Veranstaltung

dem man letztlich gesehen hat. Andererseits konnten realistisch über das Geschehen Der tatkräftige Astronomiedidakti- ützt. Nutzun will ich nicht die Spaßbremse durchtreten. Neu- informiert werden und erlebten zu später ker Martin Mayer hat gesagt, »manchmal h

gierde erzeugen, das himmlische Geschehen er- Stunde beim Austritt des Mondes aus dem muss man dem Himmel etwas ab-rin- esc g

klären – ok, aber keinen Hype bedienen oder gar Kernschatten wirklich einen Gänsehaut- gen«. Gemeint ist, dass es beim Naturer- h erzeugen. Der Live-Auft ritt zu den Lyriden lief moment. Andere erzählten mir, sie hät- lebnis Himmelsbeobachtung nicht im- tlic dann erfreulich, ich konnte ein paar allgemei- ten »gegen Zehn Uhr mal rausgeguckt und mer einfach zugeht. Es sind vielfach eher h ne Fakten über Sternschnuppen bringen und nichts gesehen«. Wer nicht genau wusste, leise Erfolge, die sich oft genug erst mit errec

auf weitere interessante Himmelsereignisse hin- was wann und wo zu sehen war, der hat Geduld und Übung einstellen. Wer nach b e

weisen. Es ist eine grundsätzliche Frage: Wie ge- offenbar enttäuscht zu früh aufgegeben. langem Suchen endlich die schwache Ga- h hen wir Sternfreunde mit öff entlichem Interesse laxie im Okular aufblitzen sieht, die Ent- an einem Astrothema um? Einerseits wollen wir Das Pünktchen wird fernung und Dimension des Objekts be- begeistern, andererseits nicht für Frust sorgen. zur Sensation denkt, für den kann das ein spektakuläres Erlebnis sein, aber halt kein breitenwirk- Spektakel an Einen besonders krassen Fall des As- sames Spektakel. Was sensationell ist, liegt der Wahrnehmungsgrenze tro-Clickbaitings entdeckten Sternfreun- dann tatsächlich im Auge des Betrachters de auf der Webseite eines deutschen Nach- – und seien er oder sie in der Rolle des Wer wie ich mit tausenden Menschen den richtenmagazins im Zusammenhang mit stillen Genießers! ieses Dokument ist ur

Abend der Mondfi nsternis plus Marsopposition der Opposition des Asteroiden (4) Vesta. Paul Hombach D

95 Szene | Leserbriefe Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 LESERBRIEFE

Ausgabe 16 August/September 2018 Abenteuer Astronomie Heft 16, Astro-ABC Raumstation im Visier: Der Himmel über Chile: So gelingen Fotos der ISS Reisen im Land des VLT

Im Heft 16 von Abenteuer Astronomie am selben Tag in Opposition gelangen. Zusätz- August/Septemb Szene

schreibt Herr Hombach etwas zum Thema lich fand ich einen historischen Aufsatz, nach 16 Ausgabe Opposition. Geschah es in der Vergangen- dem die Oppositionen beider Planeten im Jahr heit oder wird es vielleicht in der Zukunft 1683 nur vier Stunden auseinander lagen, 1940 geschehen, dass Sonne, Erde und zwei Pla- waren es 17 Stunden, was aber reichte, beide

. immel über Chile - Teleskope für einen guten Zweck guten einen für Teleskope - Chile über immel neten »in einer Reihe« (also in Opposition/ Oppositionen am gleichen Tag (3. November) t g Konjunktion) stehen? Wenn ja, wann? Mi- stattfi nden zu lassen. Im Rahmen der berühm- WELCHE MISSIONEN EINE chael Stobernack ten Dreifach-Begegnung von Jupiter und Saturn ANTWORT LIEFERN SOLLEN INTERVIEW: 1981 lagen die Oppositionen 22 Stunden ausei- So wollen NASA und ESA ein Stück Mars Danke für diese spannende Frage! Grundsätz- nander, gerechnet in Weltzeit fi elen sie aber auf zur Erde holen ist untersa

lich ist die Antwort: Ja, das kommt vor, ist aller- zwei aufeinander folgende Tage (J:26.3., S:27.3.) g

www.abenteuer-astronomie.de 9,90€ 16,90 sFr dings relativ selten. Dem »Meeus« entnehme ich, dass Jupiter und Sterne 10,90€

(DE/AT/LUX)

Bereithalten (I) funkeln (CH) Stromlos zum für jeden Saturn am Fr., den 27. Dezember 2238 erneut H Der - LX2 Track Mini Omegon Praxis-Check - ISS-Fotografie - Ziel am Asteroidensonden - Leben nach Suche zur Marsmissionen Neue nachgeführt Abholen! reitun auf Reisen Teleskope für einen

Hayabusa 2 und OSIRIS-REx guten Zweck b Omegon Mini Track erreichen ihre Zielasteroiden Das Thema hat mich jetzt eine Weile beschäf- am gleichen Tag in Opposition stehen werden. LX2 im Praxis-Check tigt, wobei die Quellen dazu im Internet sehr Ein anderer Sternfreund, den ich fragte, erin- spärlich sind. Ich habe also »zu Fuß« ein wenig in nerte sich an die Doppel-Opposition von Ju- 24./25. Februar 1980 gefunden, als die Oppo- Jean Meeus »Astronomical Tables« geblättert, piter und Uranus am 21. September 2010. In sitionen beider Planeten nur rund zwölf Stun- um wenigstens die Frage für die Oppositionen einem alten Jahrbuch fand ich zudem, dass den auseinander lagen. von Jupiter und Saturn zu klären. Bekanntlich Uranus und Neptun am 12. Juli 1993 mit elf Ich suche noch nach einer Möglichkeit, solche überholt Jupiter den Saturn alle etwa 20 Jah- Stunden Abstand in Opposition gelang- Ereignisse automatisiert zu ermitteln. re, wobei das nicht heißt, dass dann auch beide ten. Zwischen Jupiter und Mars habe ich den Paul Hombach

Mond-Spaziergang und Spix‘ Blick zum Mond

Sehr gerne lese ich die interessanten Be- Linien tatsächlich das Ergebnis von Natur- ein technischer: Auf den Bildern der Lunar Re-

richte, die Herr Spix über den Mond erzäh- gewalten, oder handelt es sich um Artefak- connaissance Orbiter Camera sind ja alle Struk- nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver len kann. Öfters ist mir bei den Bildern schon te durch die Aufnahmetechnik? Klaus Erich turen im gleichen Maße schattiert, d.h. überall g aufgefallen, dass die Mondoberfl äche dabei Sieber auf dem Mond liegt scheinbar der gleiche Son- so aussieht, als wenn ein sehr ordentlicher nenstand vor, was natürlich auf einer Kugel un- Fliesenleger am Werk gewesen sei. Ist die- Der Mond ist natürlich nicht wirklich gestreift – möglich ist. Damit man am Ende ein Bild hat, das

se Vielzahl absolut parallel erscheinender der Grund für die Streifen aber auch nicht direkt die Mondoberfl äche überall gleich zeigt, wur- ützt. Nutzun de sukzessive mit langsam wachsender Mond- h

phase aufgenommen – Streifen für Streifen, von esc g

Pol zu Pol. Geschätzt wurde über zwei Wochen h hinweg alle zwei bis drei Stunden ein Streifen tlic aufgenommen. Innerhalb eines Streifens macht h sich aber auch schon die Krümmung der Mond- errec

oberfl äche durch eine leichte Schattierung be- b e

merkbar. Insbesondere in den glatte Maria. Dort, h

NASA/GSFC/Arizona State University NASA/GSFC/Arizona State wo die Streifen aufeinanderstoßen, wird das dann off ensichtlich. Grund ist also das Verfahren zur Erstellung die- ses eigentlich unmöglichen Bildes. Die Streifen ließen sich nur durch sehr feine Streifen in viel kürzeren Zeitabständen unsichtbar machen. Oder man löst das Problem per Bildbearbeitung Abb. 1: Die Mondoberfl äche rund um den Krater Posidonius erscheint auf diesem Bild der nachträglich, wie für den »Reiseatlas Mond« ge- ieses Dokument ist ur

NASA-Sonde Lunar Reconnaissance Orbiter gestreift, sie ist es natürlich nicht. schehen. Mario Weigand D

96 Abenteuer Astronomie 18 | Dezember/Januar 2019 Szene | Rezensionen

Buch: Expeditionen zu fremden Welten

Mit dem Buchdesign ist es ein wenig wie mit Zwischen die Buchdeckel passen bei gegebe- sind die in Kometenkomae gefundenen Mo- der Raumfahrt. Eine Rakete kann viel Nutz- ner Seitenzahl viele Wörter – oder viele Bil- leküle aufgelistet – mit Summenformeln und last in einen niedrigen Orbit wuchten, oder der. Einen Tod muss der Verleger sterben. geordnet nach molarer Masse vom schnöden weniger Fracht in eine höhere Umlaufb ahn. Und so fallen zwei konkurrierende Konzep- Wasser bis zum Tetraschwefel. Fotos hinge- te zu Sachbüchern auf: opulen- gen sind zwar reichlich und in guter Quali- te Bildbände mit Infohäppchen tät vorhanden. »Atemberaubend« aber kom- sowie Schmöker, die mit einer men die meisten nicht rüber, das liegt an der Handvoll schwarzweißer Skiz- reduzierten Größe – off ensichtlich ein Zuge- zen auskommen. Der Sprin- ständnis an den vorhandenen Platz. »Expe- ger-Verlag versucht zusammen ditionen zu fremden Welten« ist ein in seiner . mit dem DLR einen Spagat. »Ex- Informationsdichte selten gesehenes Buch. Es t g peditionen zu fremden Welten«, hat in der Aufmachung durchaus Lehrbuch- ein Werk über das Sonnensystem, charakter, ist aber für den Laien, der sich für soll durch »informative Detailfül- den Stand der Forschung zum Sonnensystem le« und »atemberaubende Fotos« interessiert, absolut verständlich. ist untersa

faszinieren, heißt es. Stefan Zaruba g Ersteres stimmt absolut. Wäh- rend der »20 Milliarden Kilome- IM DETAIL reitun ter durch das Sonnensystem«, so b der Untertitel, haben die DLR-Au- Ralf Jaumann, Ulrich Köhler, Frank toren alles unter die Lupe genom- Sohl, Daniela Tirsch, Susanne men, was an ihnen vorüberflog. Pieth: Expeditionen zu fremden Beispielsweise sind fast 30 der 380 Welten, Springer-Verlag, 2018, Seiten den Jupitermonden gewidmet. ISBN: 978-3-662-54995-7, 29,99 € Oder: Nahezu auf einer ganzen Seite

iOS- und Android-App: Podcast »SternBildung«

Bisher wurden an dieser Stelle immer ei- sicherlich auch daran liegt, dass die in- genständige Apps mit Bezug zur Astro- haltliche Vielfalt der verfügbaren Pod-

nomie vorgestellt, die auf Smartphones casts sich zunehmend ausdifferenziert. nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver und/oder Tablet-PCs laufen. In der aktu- Unter dem Titel »SternBildung« veröf- g ellen Rezension soll es einmal nicht um fentlichen Florian Freistetter und Hol- eine klassische App gehen, sondern eher ger Klein seit Frühjahr 2017 regelmäßig um einen App-Inhalt: Bereits vor der Er- – sehr hörenswerte! – Podcasts. Jede der

findung von Smartphones wurden Au- rund 15 bis 20 Minuten dauernden Folgen ützt. Nutzun dio- und Musik-Dateien auf MP3-Play- thematisiert dabei eines der 88 Sternbil- h

ern (beispielsweise iPod) rezipiert; seit der: Ausgehend von den mythologischen esc g

2000 entwickelten sich für MP3-Player Hintergründen der Sternbilder werden h sogenannte Podcasts (dieses Kunstwort anschließend herausragende astronomi- tlic setzt sich aus Broadcast und iPod zusam- sche Prozesse und Konstrukte (Sternent- h men) als abonnierbare Mediendateien, die stehung, Frühlingspunkt, rote Riesen etc.) errec

meist thematisch fokussiert waren. Wäh- vorgestellt. Beachtenswert ist diese Pod- b e

rend Podcasts nach der Einführung von cast-Reihe auch, da sich die beiden Pro- h Smartphones zunächst etwas an Bedeu- tagonisten erfreulich fundiert über die tung verloren, erfreuen sie sich inzwischen gewählten Themen unterhalten – und wieder zunehmend an Beliebtheit – was nicht etwa referieren. Von der fachlichen Kompetenz profitiert auch der Zuhörer bei dieser sehr unterhaltsamen und pro- IM DETAIL fessionell gemachten Podcast-Serie, die in Podcast: SternBildung, unterschiedlichen Podcast-Apps auf be- gratis, erhältlich z.B. bei iTunes liebigen Endgeräten gehört werden kann. ieses Dokument ist ur

Ullrich Dittler D

97 ImpressumSzene | AbenteuerAbenteuer Astronomie Astronomie 10 18 | August/September | Dezember/Januar 20192017

Kontakt

Abo-Service Neue Abonnements, Adressänderungen, Fragen zum Bezug [email protected] Auf Wiedersehen (0049) 09131-970694 Redaktion Einsendungen, Fragen zu Artikeln, Leserbriefe und vielen Dank für Ihre Treue! [email protected] (0049) 9131 -9 774 664

Anzeigen Aufträge, Mediadaten, Preise [email protected]

Facebook facebook.com/AbenteuerAstronomie . Twitter t g twitter.com/abenteuerastro

Website www. abenteuer-astronomie.de untersa

t is

Impressum g

Abenteuer Astronomie ISSN 2366-3944 reitun

Verlag b Oculum-Verlag GmbH, Obere Karlstr. 29, 91054 Erlangen, Deutschland

Geschäftsführung Ronald Stoyan

Herausgeber Ronald Stoyan

Chefredaktion Dr. Stefan Deiters

Redaktion Daniel Fischer, Paul Hombach, Christian Preuß

Die Redaktion von Kolumnen Dr. Stefan Deiters, Prof. Ullrich Dittler, Michael Feiler, Daniel Fischer, Norman Görlitz, Kay Hempel, Manfred Holl, Paul Hombach, Karl-Peter Julius, Dr. Andreas Müller, Nico Schmidt, Andreas Schnabel, Lambert Spix, Ronald Stoyan, Stefan Taube, UNSERE PARTNER & SPONSOREN Dr. Mario Weigand, Stefan Zaruba Korrektur Verena Tießen, Manfred Holl, Paul Hombach, nur zu privaten Zwecken. Die Weiterver

Händler Sternwarten André Knöfel g APM Astronomischer Verein der Sternwarte Pappenburg e.V. Anzeigenleitung Baader Naturwissenschaftlicher Verein Osnabrück Ronald Stoyan nimax – Astronomische Arbeitsgemeinschaft Abo-Service Astronomische Gesellschaft Orion Bad Homburg e.V. Melanie Jessen Sternwarte Gmunden - AURIGA-Traunseeastronomie e.V.

Medien Astronomischer Arbeitskreis Salzkammergut Herstellung ützt. Nutzun CCD-Guide Sternwarte Rotheul QUERWILD GmbH, Dieter Reimann h CalSky.com Astro Team e.V. Kiel Grafi k esc

Arnold Barmettler, Karina Horn g

Förderverein Volkssternwarte

Amberg-Ursensollen e.V. Dieter Reimann, Jörg Scholten h Privatpersonen

Sternwarte Trier e.V. Vertrieb tlic

Pierre Capesius h Sternwarte Limburg e.V. IPS Pressevertrieb GmbH, Meckenheim Sternwarte Neustadt i.H. Christian-Jutz-Volkssternwarte Berg e.V. Hinweise für Leser errec Wir danken allen Förderverein Schulsternwarte Zwickau e.V. b Bildorientierung: Allgemein: Norden oben, Osten e Unterstützern herzlich! Astrostammtisch Heiligkreuz h links; Planeten: Süden oben, vorangehender Rand links (wie im unkehrenden Teleskop) Datenquelle: Himmels-Almanach 2018 Koordinaten: äquatoriale Koordinaten angaben, EXPERTEN-BEIRAT Äquinoktium 2000.0 Helligkeiten: sofern nicht anders Arnold Barmettler Bernhard Hubl Andreas Pfoser Lambert Spix angegeben V-Helligkeit Deep-Sky-Objekte: DS (Doppelstern), OC (Off ener Prof. Dr. Ullrich Dittler André Knöfel Herbert Raab Wolfgang Vollmann Sternhaufen), PN (Planetarischer Nebel), GN (Galakti- Prof. Dr. Ulrich Heber Dr. Harald Krüger Dr. Jürgen Rendtel Dr. Mario Weigand scher Nebel), GC (Kugelsternhaufen), Gx (Galaxie), Qs Volker Heinrich Dr. Detlef Koschny Harrie Rutten (Quasar), As (Sternmuster) Dr. Sebastian Heß Burkhard Leitner Nico Schmidt Kartenverweise: Deep Sky Reiseatlas (DSRA), in- ieses Dokument ist ur Manfred Holl Dr. Andreas Müller Waldemar Skorupa terstellarum Deep Sky Atlas (isDSA), Fotografi scher D Mondatlas (FMA) 98