Zuschauer-Informationen zur Sendung am 19. November 2013, 22.00 Uhr

Apfel-Rausch - Entlang der Viezstraße im Saargau

Allgemeine Informationen

Die zwei Flüsse Mosel und begrenzen die Hochebene zwischen dem im Süden und Trier im Norden. Hier liegt der Saargau, eine Grenzregion im westlichsten Zipfel von Rheinland-Pfalz. Seit über zwei Jahrtausenden zählen die Steillagen an den Flusshängen zu den exklusivsten Weinanbaugebieten. Doch auf der Höhe, wo es keinen Wein gibt - stattdessen Streuobstwiesen und Getreide - hat sich ein anderes Getränk durchgesetzt: der aus Äpfeln hergestellte Viez. Mit der "Viezstraße" hat man eine touristische Route nach ihm benannt.

Unsere Reise beginnt ganz im Norden des Saargaus und zwar hinter Trier bei , wo die Saar in die Mosel mündet. Im Natur- und Heimatmuseum Roscheider Hof zeigt Keltermeister Gerhard Roll, wie man früher den Viez gepresst hat. Dieser war immer das Getränk der Bauern in der Region, die keinen Wein anbauen konnten und sich auch keinen Wein leisten konnten. So wurde der Viez zu seinem Stellvertreter. Und die Römer nannten ihn auch genauso: "vice" - "an Stelle von".

Die Römer haben den Menschen hier so einiges vererbt. Nicht nur Wein und Viez, sondern auch Handfestes wie die Igeler Säule im kleinen Ort Igel. Die 23 Meter hohe Sandsteinsäule ist eine der ganz wenigen erhaltenen Grabmale aus der Römerzeit. Nur ein paar Kilometer weiter gibt es noch mehr Zeugnisse der Römer zu entdecken. Auf dem Metzenberg in Tawern kam vor gut 2000 Jahren ein Reisender aus Richtung Rom hierher und erblickte zum ersten Mal sein Ziel: Trier - die Kaiserstadt. In der römischen Tempelanlage konnte er sich bei den Göttern mit einem Geschenk oder einem Opfer für die bislang gut verlaufene Reise bedanken. Die heutigen "Römer" sind Mitglieder des Vereins römisches Tawern. Sie machen Führungen, lassen Hochzeiten stattfinden und haben einst vorangetrieben, dass die ehemals römischen Ruinen wieder aufgebaut wurden.

Doch nicht nur die Vergangenheit lebt entlang der Viezstraße. Die Natur und ihre Produkte lassen sich auf ganz unterschiedliche Weise erleben. So unternimmt "Fahr mal hin" eine ungewöhnliche Wanderung mit Eseln, macht Station in der Mannebacher Käserei und schaut sich auf Streuobstwiesen bei Fisch um. Von hier aus ist es dann nur noch ein "Sprung" ins saarländische Mettlach, wo eine bekannte Porzellanmanufaktur mit ihren Produkten lockt.

SWR, Funkhaus Mainz, Redaktion „Fahr mal hin“, Postfach 3740, 55027 Mainz

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Touristische Informationen

Touristinformation Saar Obermosel Touristik Granatstraße 22 54329 Konz Telefon: 06501-7790

Büro Graf Siegfried Str. 32 54439 Saarburg Telefon: 06581-995980

So kommt man hin

Mit dem Auto: Von Nordosten: A48/A1 von Koblenz in Richtung Trier, dann weiter in Richtung Konz. Von Südosten: A62/A1 von Kaiserslautern in Richtung Trier, dann weiter in Richtung Konz. Von Süden: A1 von Saarbrücken in Richtung Trier. Von Westen: A1 von Luxemburg in Richtung Trier.

Von Konz aus immer auf der B51 (Viezstraße) entlang fahren. Oder auch auf der B407.

Mit dem Flugzeug: Flughafen Luxemburg-Findel: 30 Autominuten von Trier entfernt.

Flughafen Saarbrücken: Fahrzeit mit Auto oder Bahn etwa eine Stunde.

Flughafen Hahn: Fahrzeit mit Auto etwa eine Stunde.

Flughafen Zweibrücken: Fahrzeit mit Auto etwa 90 Minuten.

Sehens- und Erlebenswertes

Immer im Herbst geht es im Saargau hoch her. Dann ist Kelterzeit. In den Dörfern werden Äpfel für den Viez gekeltert. Der Apfelwein, der nur im Saargau "Viez" genannt wird.

Auf unserer Reise erleben wir die Grenzregion zu Luxemburg im Herbst. Begrenzt durch die Flusstäler von Obermosel und Saar erstreckt sich der Höhenzug des Saargaus - eine Region von herbem Charme und rauer Schönheit. Und im Herbst zeigt sich der Saargau von seiner schönsten wie lebendigsten Seite.

Einzigartig wie die Landschaft sind die Menschen in der Grenzregion zu Luxemburg. Doch wie sichert man sich seine Existenz, wenn man in den höher gelegenen Dörfern wohnt? Meist gibt es in kleinen Ortschaften keine Geschäfte mehr. Kaum noch einen Bäcker oder ein Wirtshaus. Wir haben interessante Menschen kennen SWR, Funkhaus Mainz, Redaktion „Fahr mal hin“, Postfach 3740, 55027 Mainz

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gelernt. Mit ungewöhnlichen Ideen wollen sie mehr Leben in ihre Dörfer bringen - im Herbst sogar mit rauschhaftem Vergnügen.

Viezmacher Über 1000 Apfelbäume besitzt Günther Hunsicker. Im Herbst müssen die Äpfel geerntet werden. Dann steigt Hunsickers Sohn auf den größten Traktor. Vater Günther schnallt einen Gurt um den Baumstamm und schon schüttelt sich der Apfelbaum. Die kleinen "roten Trierer", die Viezäpfelchen, plumpsen zu Boden. Reif für Viez, den Günther Hunsicker auf seinem Hof in Fisch macht.

Günther Hunsicker 54439 Fisch Telefon: 06581-4204

Rohmilchkäse Peter Büdinger war Milchbauer, genauso wie Silke Fuchsen. Doch die Landwirte konnten von den niedrigen Milchpreisen kaum noch ihren Hof erhalten. Aber ihre Heimat, den Saargau, wollten sie nicht verlassen. Also kamen sie auf die Idee, ihre Milch zu Käse zu verarbeiten. Mittlerweile ist der Mannebacher Rohmilchkäse auch über den Saargau hinaus bekannt.

Peter Büdinger hat sogar den Mannebacher Käsemarkt ins Leben gerufen. Jeden Samstag verkaufen er und andere regionale Erzeuger dort ihre Produkte. Auch Peter Marxen. Der Dittlinger Bäcker hat keine Backstube mehr, dafür einen fahrbaren Backofen. Mehrmals die Woche fährt er auf Märkte, um direkt vor Ort sein Brot zu backen. Und das ist köstlich!

Mannebacher Rohmilch-Käse Riedhof 54441 Mannebach

Jeden Samstag von 10:00 - 16:00 Uhr Käsemarkt mit weiteren regionalen Ausstellern und Produkten, wie dem Brot von Peter Marxen.

Whisky, Schnaps und Gin Der studierte Getränketechniker Andreas Vallendar hat bei den größten Getränkeherstellern gearbeitet. Doch irgendwann wollte er in den Saargau zurück. Also musste eine neue Idee her. Er brachte den feinsten Whisky destilliert aus eigener Braugerste auf den Markt. Seine Threeland Whiskys haben nun ihren Platz in den besten Restaurants der Region und im Fachhandel. Der Tüftler hat sogar einen Saar Dry Gin kreiert, natürlich mit den besten Inhaltsstoffen, die die Region zu bieten hat: unter anderem der VDP Wein des Weingut "Forstmeister Geltz Zilliken" in Saarburg.

AV Brennerei Zum Wetterbrunnen 1-3 54457 Winscheringen

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Wein Auf unserer Reise machen wir auch einen Abstecher an die Flussufer von Saar und Mosel. In Saarburg treffen wir die Winzer Dorothee und Hanno Zilliken kurz vor der Weinlese. Und in , dem gastronomischen Aushängeschild der Obermosel, kehren wir in der Sektscheune ein und finden den Mannebacher Rohmilch Käse als Delikatessenteller im "Culinarium Restaurant" von Spitzenkoch Walter Curman.

Doch woher kommt nun eigentlich der Viez? Und wer hat ihn in den Saargau gebracht? Tja, das waren, wer wohl? Die Römer. Denn weil der teure Wein oft schon ausgetrunken war, musste ein Ersatzwein her. Die römischen Legionäre hatten nämlich per Gesetz ein Anrecht auf ihre tägliche Ration Wein. Und da es im Saargau schon immer leckere kleine Äpfelchen gab, wurde der Apfelwein zum Stellvertreter - Wein zum Vice-Wein. Na, dann fahren Sie mal hin - in den Saargau und lassen Sie sich den Viez schmecken!

Saarwinzer Weingut Forstmeister Geltz Zilliken in Saarburg Heckingstraße 20 54439 Saarburg Telefon: 06581-2456

Moselwinzer Sektscheune & Weingut Hellershof – Zilliken Weinstr. 14 54453 Nittel Telefon: 06584-9150-0

Zur Sektscheune gehören auch Übernachtungszimmer

Weitere Informationen Packeselwanderung mit Bilbo und Gandalf Beliebte Wanderung von Mannebach zur Tempelanlage in Tawern. Kontakt: Armin Schneider Telefon: 06581-967986

Tawern Römische Tempelanlage auf dem Metzenberg Römische Straßensiedlung (Vicus) In den Brühlmorgen Tawern

Fisch Dorfpark "Lebensfluss" Der Lebensfluss stellt den Verlauf des menschlichen Lebens von der Geburt bis zum hohen Alter anhand eines Flussverlaufs dar.

Konz Freilichtmuseum Rohscheider Hof in Konz, Tel. 06501-92710 Internet: www.roscheiderhof.de

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Bulldogmuseum Thorner Str. 7 Palzem- Kreuzweiler Robert Willkomm Telefon: 06583-1351

Gastronomie und Übernachtung

Restaurant und Hotel "Culinarium" und Weingut Dostert Weinstraße 5 54453 Nittel Telefon: 06584-91450

Sektscheune & Weingut Hellershof – Zilliken Weinstr. 14 54453 Nittel Telefon: 06584-9150-0

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