PROöko Energie aus Neukirchen an der Vöckla will durch Kooperation mit Evonik Fibres GmbH geschlossenen Kreislauf von Rohstoffen schaffen Die regionalen Unternehmen sind Partner im Projekt Klima- und Energiemodellregion

Die PROöko Energie GmbH aus Neukirchen an der Vöckla und die Evonik Fibres GmbH mit Sitz in und Schörfling sind zwei der Firmen, die im Projekt „Klima- und Energiemodellregion Hausruckwald-Vöcklatal“ gemeinsam mit dem Regionalmanagement Vöcklabruck-Gmunden und dem Leaderverein Hausruckwald-Vöcklatal an der Erschließung und Nutzung alternativer Energiequellen arbeiten. Das Projekt wird vom Österreichischen Klimafonds gefördert, die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch das Energieinstitut der JKU Linz. Die Koordination und Organisation, die Moderation von Veranstaltungen und die Öffentlichkeitsarbeit der Klima- und Energiemodellregion übernimmt das Regionalmana- gement Vöcklabruck-Gmunden.

Die PROöko Energie GmbH betreibt eine Biogasanlage und eine Pelletsproduktion. Mit der Teilnahme an der Energiemodellregion Hausruckwald-Vöcklatal möchte Firmenchef Heinrich Schausberger neue Möglichkeiten der Rohstoffverwendung für die Energieproduktion überprüfen und möglicherweise umsetzen. Die Zusammenarbeit mit anderen Firmen aus dem Bereich erneuerbarer Energie spielt für die PROöko Energie eine entscheidende Rolle. Zurzeit produziert die PROöko Energie Biogas aus Rohstoffen wie zum Beispiel Mais, Sonnenblumen, Getreide- und Grassilage. Der Verbrennungsmotor, der das in den Fermentern entstehende Gas in Strom umwandelt, liefert zwei Millionen Kilowatt Strom pro Jahr, die ins Stromnetz eingespeist werden. Die Abwärme des Motors wird zur Trocknung von Sägespänen verwendet, aus denen später die Pellets hergestellt werden. „Die Sägespäne kommen von Sägewerken aus der Region, die Pellets werden wieder an Kunden in der Umgebung verkauft“, erklärt Firmenchef Heinrich Schausberger.

Eine Idee von Heinrich Schausberger im Rahmen der Energiemodellregion Hausruckwald- Vöcklatal wäre die Nutzung jener Trebern aus der Bierproduktion der ebenfalls an der Energiemodellregion mitwirkenden Brauerei Zipf, welche derzeit nicht an umliegende Landwirte verkauft werden. Aus den Trebern könnte Biogas gewonnen werden. Weitere alternative Rohstoffe zur Biogasgewinnung könnten Reststoffe aus der Grünraumpflege oder aus Käsereien sein. „Das hergestellte Biogas besteht aber zunächst nur aus rund 55% Methan und anderen Gasen und hat daher noch keine Erdgasqualität“, sagt Schausberger. Hier kommt die Firma Evonik Fibres ins Spiel. Die Firma produziert einen Hochleistungskunststoff, der zur Herstellung von Hohlfasern verwendet wird. Mehrere tausend Hohlfasern werden zusammengefasst und als sogenannte Membranmodule zur Gastrennung eingesetzt. „Die Membran fungiert als Filter, sie trennt Reststoffe wie CO2 aus dem Biogas und hält das reine Biomethan zurück“, erklärt Markus Ungerank von Evonik Fibres. „Dieses Verfahren zeichnet sich grundsätzlich durch hohe Energieeffizienz und hohe Selektivität aus.“ Um das Trennverhalten der Membran auf lange Sicht zu testen und eventuelle Verunreinigungen auszumerzen, wurde im Februar 2011 am Gelände der PROöko Energie GmbH eine Membrananlage von Evonik Fibres installiert. Der Testlauf soll später einen Einsatz der Anlage in größerem Ausmaß ermöglichen. „Die bisherigen Ergebnisse bestätigen die hohe Selektivität unserer Membran“, sagt Ungerank. Das reine Biomethan könnte zum Beispiel als Treibstoff für die LKW in der Zipfer Brauerei, für Traktoren oder den Pellets-Lieferwagen der PROöko Energie GmbH verwendet werden oder in das bestehende Gasnetz der Region eingespeist werden. So würde ein geschlossener Kreislauf an Rohstoffen entstehen, der in Österreich einzigartig wäre.

Am 27. Jänner 2012 organisiert das Regionalmanagement Vöcklabruck-Gmunden eine Exkursion zur PROöko Energie GmbH in Neukirchen an der Vöckla, wo Biogas- und Pelletsproduktion sowie die Anlage der Evonik Fibres GmbH besichtigt werden können.

Rückfragenkontakt: Mag. Christian Söser, Regionalmanager für Kommunales & Wirtschaft RMOÖ-Geschäftsstelle Vöcklabruck-Gmunden Mobil: 0664 / 82 83 881, E-Mail: [email protected]

Bildtexte: PROöko Energie 1- 2: Firmenchef Heinrich Schausberger vor der Anlage, in der die Rohstoffe verarbeitet werden (1) und auf der Biogasanlage (2). Fotos: RMOÖ Evonik Container: In diesem Container der Firma Evonik Fibres wird auf dem Gelände der PROöko Energie GmbH testweise Biogas zu reinem Methangas gefiltert. Fotos: Evonik Fibres GmbH

Info Klima- und Energiemodellregion Hausruckwald-Vöcklatal

Die „Klima- und Energiemodellregionen“ sind Zusammenschlüsse von Gemeinden, die gemeinsam an Methoden und Wegen zur Energieeinsparung und verstärkten Nutzung von erneuerbaren Energien arbeiten. Die „Klima- und Energiemodellregionen“ werden vom Österreichischen Klima- und Energiefonds gefördert. In ganz Österreich gibt es 66 solche Regionen, 17 davon in Oberösterreich. Kooperieren in den Klima- und Energiemodellregionen meist nur die Gemeinden, haben sich im Hausruckwald-Vöcklatal auch Unternehmen dem Projekt angeschlossen. So arbeiten neben den Gemeinden Ampflwang im Hausruckwald, Eberschwang, , , , Manning, Neukirchen an der Vöckla, , Pattigham, Pfaffing, , Pramet, , , Schildorn, , Vöcklamarkt, und auch die RAG Rohöl-Aufsuchungs AG, die PROöko Energie GmbH, die Brauerei Zipf und die Evronik Fibres GmbH in der Klima- und Energiemodellregion Hausruckwald-Vöcklatal zusammen. Weitere Infos: www.klimaundenergiemodellregionen.at