BERICHT über die PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES zum 31. Dezember 2020 der Teilunternehmung Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt mit sozialmedizinischer Betreuung

1030 Wien Thomas-Klestil-Platz 7/1

Wien, 12. Mai 2021

BDO GmbH Telefon: +43-1-537 37-0 203996 Wirtschaftsprüfungs- und Telefax: +43-1-537 37-53 JOH/SAK Steuerberatungsgesellschaft HG Wien, FN 96046w Am Belvedere 4, 1100 Wien bdo.at

Teilunternehmung Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt Wien mit sozialmedizinischer Betreuung, Wien Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2020

INHALTSVERZEICHNIS Seite

1. Prüfungsvertrag und Auftragsdurchführung 1

2. Aufgliederung und Erläuterung von wesentlichen Posten des Jahresabschlusses 2

3. Zusammenfassung des Prüfungsergebnisses 2 Feststellungen zur Übereinstimmung des Jahresabschlusses und des Lageberichts mit den Bestimmungen des Statuts 2 Erteilte Auskünfte 3 Stellungnahme zu Tatsachen nach § 273 Abs. 2 UGB (Ausübung der Redepflicht) 3

4. Bestätigungsvermerk 4 Bericht zum Jahresabschluss 4 Bericht zum Lagebericht 6

BEILAGENVERZEICHNIS Beilage

Jahresabschluss und Lagebericht

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 Bilanz zum 31. Dezember 2020 I Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2020 II Anhang für das Geschäftsjahr 2020 III Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020 IV

Andere Beilagen

Allgemeine Auftragsbedingungen V

RUNDUNGSHINWEIS

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Re- chenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

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An die Mitglieder der Generaldirektion der Teilunternehmung Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt Wien mit sozialmedizinischer Betreuung, Wien

Wir haben die Prüfung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2020 der

Teilunternehmung Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt Wien mit sozialmedizinischer Betreuung, Wien, (im Folgenden auch kurz "TU PWH" genannt) abgeschlossen und erstatten über das Ergebnis dieser Prüfung den folgenden Bericht:

1. PRÜFUNGSVERTRAG UND AUFTRAGSDURCHFÜHRUNG

Die Generaldirektorin sowie der Generaldirektorin- Der vorliegende Jahresabschluss wurde nach unter- Stellvertreter der Unternehmung „Wiener Gesund- nehmensrechtlichen Grundsätzen entsprechend § 22 heitsverbund“ schloss mit uns einen Prüfungsvertrag, des Statuts für die Unternehmung „Wiener Gesund- den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 unter heitsverbund“ aufgestellt. Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht gemäß §§ 269ff UGB der Unternehmung „Wiener Bei der gegenständlichen Prüfung handelt es sich um Gesundheitsverbund“ und ihrer Teilunternehmung zu eine freiwillige Prüfung. prüfen. Diese Prüfung erstreckt sich darauf, ob bei der Erstel- Der „Wiener Gesundheitsverbund“ ist im Sinn des lung des Jahresabschlusses und der Buchführung die § 1 Abs 1 und Abs 2 des Statuts für die Unternehmung Bestimmungen des Statuts beachtet wurden. Der La- „Wiener Gesundheitsverbund“ (Verordnung des Wie- gebericht ist darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahres- ner Gemeinderates idgF) eine wirtschaftliche Einrich- abschluss in Einklang steht und ob er nach den gel- tung, der der Gemeinderat die Eigenschaft einer Un- tenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. ternehmung zuerkannt hat; sie besitzt keine Rechts- persönlichkeit und ihr Vermögen wird vom übrigen Bei unserer Prüfung beachteten wir die in Österreich Vermögen der Gemeinde gesondert verwaltet. geltenden gesetzlichen Vorschriften und die berufs- üblichen Grundsätze ordnungsgemäßer Durchfüh- Gemäß § 1 Abs 3 des Statuts idgF umfasst der „Wie- rung von Abschlussprüfungen. Diese Grundsätze er- ner Gesundheitsverbund“: fordern die Anwendung der internationalen Prü- fungsstandards (International Standards on Audi- Ñ die Wiener Städtischen Krankenhäuser ting). Wir weisen darauf hin, dass die Abschlussprü- fung mit hinreichender Sicherheit die Richtigkeit des Ñ die Teilunternehmung Allgemeines Krankenhaus Abschlusses gewährleisten soll. Eine absolute Sicher- der Stadt Wien – Medizinischer Universitätscam- heit lässt sich nicht erreichen, weil jedem internen pus, Kontrollsystem die Möglichkeit von Fehlern imma- Ñ die Teilunternehmung Geriatriezentren und Pfle- nent ist und auf Grund der stichprobengestützten gewohnhäuser der Stadt Wien mit sozial-medizi- Prüfung ein unvermeidbares Risiko besteht, dass we- nischer Betreuung, sentliche falsche Darstellungen im Jahresabschluss unentdeckt bleiben. Die Prüfung erstreckte sich nicht Ñ sonstige Einrichtungen, die der Führung der Kran- auf Bereiche, die üblicherweise den Gegenstand von kenanstalten sowie der Geriatriezentren und Pfle- Sonderprüfungen bilden. gewohnhäuser der Stadt Wien dienen.

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Die Prüfung des nach kameralen Grundsätzen erstell- Grundlage für unsere Prüfung ist der mit der Unter- ten Rechnungsabschlusses war nicht Gegenstand des nehmung abgeschlossene Prüfungsvertrag, bei dem Auftrags. Weiters haben wir auftragsgemäß auch die von der Kammer der Steuerberater und Wirt- keine Gebarungsprüfung vorgenommen. schaftsprüfer herausgegebenen "Allgemeinen Auf- tragsbedingungen für Wirtschaftstreuhandberufe" Wir führten die Prüfung mit Unterbrechungen im (Beilage V) einen integrierten Bestandteil bilden. Zeitraum von November bis Dezember 2020 (Vor- Diese Auftragsbedingungen gelten nicht nur zwi- prüfung) sowie von März bis Mai 2021 (Hauptprü- schen der Stadt Wien, dem „Wiener Gesundheitsver- fung) überwiegend in den Räumen der Generaldirek- bund“ einschließlich der Teilunternehmungen und tion der Unternehmung „Wiener Gesundheitsver- dem Abschlussprüfer, sondern auch gegenüber Drit- bund“ in Wien durch. Die Prüfung wurde mit dem Da- ten. Bezüglich unserer Verantwortlichkeit und Haf- tum dieses Berichtes materiell abgeschlossen. tung als Abschlussprüfer gegenüber der Unterneh- mung und gegenüber Dritten kommt § 275 UGB ana- Für die ordnungsgemäße Durchführung des Auftra- log zur Anwendung. Unsere Verantwortlichkeit und ges ist Herr Mag. (FH) René Berger, Wirtschaftsprü- Haftung bei der Prüfung ist analog zu § 275 Abs. 2 fer, verantwortlich. UGB (Haftungsregelung bei der Abschlussprüfung ei- ner kleinen oder mittelgroßen Gesellschaft) gegen- über der Gesellschaft aber auch gegenüber Dritten mit insgesamt 2 Millionen Euro begrenzt.

2. AUFGLIEDERUNG UND ERLÄUTERUNG VON WESENTLICHEN POSTEN DES JAHRESABSCHLUSSES

Alle erforderlichen Aufgliederungen und Erläuterun- bericht enthalten. Wir verweisen daher auf die ent- gen von wesentlichen Posten des Jahresabschlusses sprechenden Angaben der Generaldirektion im An- sind im Anhang des Jahresabschlusses und im Lage- hang des Jahresabschlusses und im Lagebericht.

3. ZUSAMMENFASSUNG DES PRÜFUNGSERGEBNISSES

FESTSTELLUNGEN ZUR ÜBEREINSTIMMUNG Im Rahmen unseres risiko- und kontrollorientierten DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES Prüfungsansatzes haben wir – soweit wir dies für un- LAGEBERICHTS MIT DEN BESTIMMUNGEN DES sere Prüfungsaussage für notwendig erachteten – die STATUTS internen Kontrollen in Teilbereichen des Rechnungs- legungsprozesses in die Prüfung einbezogen. Bei unseren Prüfungshandlungen stellten wir die Ein- haltung der gesetzlichen Vorschriften, der ergänzen- Hinsichtlich der Einhaltung der Bestimmungen des den Bestimmungen des Statuts und der Grundsätze Statuts verweisen wir auf unsere Ausführungen im ordnungsmäßiger Buchführung fest. Bestätigungsvermerk.

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ERTEILTE AUSKÜNFTE Eine abschließende Beurteilung der Abgabenverrech- nung hinsichtlich Umsatzsteuern ist uns daher nur in- Die Mitglieder der Generaldirektion der Unterneh- soweit möglich, als sie den Einflussbereich der mung „Wiener Gesundheitsverbund“ sowie der Di- TU PWH betreffen. rektion der Teilunternehmung „Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt Wien mit sozialmedizi- STELLUNGNAHME ZU TATSACHEN NACH § 273 nischer Betreuung“ erteilten die von uns verlangten ABS. 2 UGB (AUSÜBUNG DER REDEPFLICHT) Aufklärungen und Nachweise. Eine von den statuta- rischen Vertretern unterfertigte Vollständigkeitser- Bei Wahrnehmung unserer Aufgaben als Abschluss- klärung haben wir zu unseren Akten genommen. prüfer haben wir keine Tatsachen festgestellt, die den Bestand der TU PWH gefährden oder ihre Entwick- Die Umsatzsteuerverrechnung obliegt nicht der TU lung wesentlich beeinträchtigen können oder die PWH selbst, sondern wird für den gesamten Magist- schwerwiegende Verstöße der gesetzlichen Vertreter rat einheitlich von der MA 6 durchgeführt. Demzu- oder von Arbeitnehmern gegen Gesetz oder Statut folge konnte keine detaillierte Prüfung der Umsatz- erkennen lassen. Wesentliche Schwächen bei den in- steuerverrechnung (einschließlich der Einsichtnahme ternen Kontrollen des Rechnungslegungsprozesses in Drittbestätigungen des Finanzamtes) der TU PWH sind uns nicht zur Kenntnis gelangt. vorgenommen werden.

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4. BESTÄTIGUNGSVERMERK

BERICHT ZUM JAHRESABSCHLUSS

VERANTWORTLICHKEITEN DES GENERAL- PRÜFUNGSURTEIL DIREKTORS BZW. DER GENERALDIREKTORIN FÜR Wir haben den Jahresabschluss der Teilunterneh- DEN JAHRESABSCHLUSS mung Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Der Generaldirektor bzw. die Generaldirektorin der Stadt Wien mit sozialmedizinischer Betreuung, Wien, Unternehmung „Wiener Gesundheitsverbund“ ist bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020, verantwortlich für die Aufstellung des Jahresab- der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem schlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, mit den österreichischen unternehmensrechtlichen geprüft. Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermö- gens-, Finanz- und Ertragslage der Unternehmung Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte vermittelt. Ferner ist der Generaldirektor bzw. die Jahresabschluss den statutarischen bzw. den gesetz- Generaldirektorin verantwortlich für die internen lichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst ge- Kontrollen, die er als notwendig erachtet, um die Auf- treues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum stellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der 31. Dezember 2020 sowie der Ertragslage der Unter- frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeab- nehmung für das an diesem Stichtag endende Ge- sichtigten – falschen Darstellungen ist. Soweit die schäftsjahr in Übereinstimmung mit den zur Anwen- Angelegenheiten der Personalverrechnung bzw. der dung kommenden österreichischen unternehmens- Umsatzsteuerverrechnung nach dem Statut bzw. der rechtlichen Vorschriften. Geschäftseinteilung des Magistrates anderen Dienst- stellen zugewiesen sind und eine Auswirkung auf den GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL Jahresabschluss haben, erstreckt sich die Verantwor- Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstim- tung des Generaldirektors bzw. der Generaldirektorin mung mit den österreichischen Grundsätzen ord- nur insoweit, als sie den Einflussbereich der TU PWH nungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese betrifft. Grundsätze erfordern die Anwendung der Internatio- nal Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwort- Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses ist der Ge- lichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards neraldirektor bzw. die Generaldirektorin dafür ver- sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Ab- antwortlich, die Fähigkeit der Unternehmung zur schlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“ Fortführung ihrer Tätigkeit zu beurteilen, Sachver- unseres Bestätigungsvermerks weitergehend be- halte im Zusammenhang mit der Tätigkeit der Unter- schrieben. Wir sind von der Teilunternehmung Geri- nehmung – sofern einschlägig – anzugeben, sowie da- atriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt Wien für, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung mit sozialmedizinischer Betreuung unabhängig in der Tätigkeit der Unternehmung anzuwenden, es sei Übereinstimmung mit den österreichischen unter- denn, die Organe beabsichtigen, entweder die Unter- nehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vor- nehmung aufzulösen oder die Tätigkeit der Unter- schriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen nehmung einzustellen, oder haben keine realistische Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforde- Alternative dazu. rungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum des VERANTWORTLICHKEITEN DES ABSCHLUSS- Bestätigungsvermerkes ausreichend und geeignet PRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESAB- sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu SCHLUSSES diesem Datum zu dienen. Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von Unsere Verantwortlichkeit und Haftung bei der Ab- wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von schlussprüfung ist analog zu § 275 Abs. 2 UGB (Haf- dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Be- tungsregelung bei der Abschlussprüfung einer kleinen stätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsur- oder mittelgroßen Gesellschaft) gegenüber der Ge- teil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes sellschaft und auch gegenüber Dritten mit insgesamt Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass 2 Millionen Euro begrenzt. eine in Übereinstimmung mit den österreichischen bdo.at 4

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Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, Ñ Wir beurteilen die Angemessenheit der vom Ge- die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte neraldirektor bzw. der Generaldirektorin ange- Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstel- wandten Rechnungslegungsmethoden sowie lung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche die Vertretbarkeit der vom Generaldirektor bzw. Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder der Generaldirektorin dargestellten geschätzten Irrtümern resultieren und werden als wesentlich an- Werte in der Rechnungslegung und damit zu- gesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt ver- sammenhängende Angaben. nünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die Ñ Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Ange- auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffe- messenheit der Anwendung des Rechnungsle- nen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern gungsgrundsatzes der Fortführung der Unter- beeinflussen. nehmungstätigkeit durch die Organe sowie, auf

der Grundlage der erlangten Prüfungsnach- Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung weise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zu- mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmä- sammenhang mit Ereignissen oder Gegebenhei- ßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA ten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähig- erfordern, üben wir während der gesamten Ab- keit der Unternehmung zur Fortführung der Un- schlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und ternehmungstätigkeit aufwerfen können. Falls bewahren eine kritische Grundhaltung. wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine we-

sentliche Unsicherheit besteht, sind wir ver- Darüber hinaus gilt: pflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf

die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss Ñ Wir identifizieren und beurteilen die Risiken we- aufmerksam zu machen oder, falls diese Anga- sentlicher falscher Darstellungen aufgrund von ben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu dolosen Handlungen oder Irrtümern im Ab- modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolge- schluss, planen Prüfungshandlungen als Reak- rungen auf der Grundlage der bis zum Datum tion auf diese Risiken, führen sie durch und er- unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prü- langen Prüfungsnachweise, die ausreichend und fungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Ge- geeignet sind, um als Grundlage für unser Prü- gebenheiten können jedoch die Abkehr der Un- fungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolo- ternehmung von der Fortführung der Unterneh- sen Handlungen resultierende wesentliche fal- mungstätigkeit zur Folge haben. sche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da Ñ Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Auf- dolose Handlungen kollusives Zusammenwir- bau und den Inhalt des Jahresabschlusses ein- ken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständig- schließlich der Angaben sowie ob der Jahresab- keiten, irreführende Darstellungen oder das Au- schluss die zugrunde liegenden Geschäftsvor- ßerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten fälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, können. dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. Ñ Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Ñ Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungs- Abschlussprüfung relevanten internen Kontroll- nachweise zu den Finanzinformationen der Ein- system, um Prüfungshandlungen zu planen, die heiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb der unter den gegebenen Umständen angemessen Unternehmung, um ein Prüfungsurteil zum Jah- sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsur- resabschluss abzugeben. Soweit die Angelegen- teil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsys- heiten der Umsatzsteuerverrechnung nach dem tems der Unternehmung abzugeben. Statut bzw. der Geschäftseinteilung des Magist- rates anderen Dienststellen zugewiesen sind und eine Auswirkung auf den Jahresabschluss haben, erstreckt sich unserer Verantwortung auf die Prüfung der Plausibilität dieser Finanzdaten.

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BERICHT ZUM LAGEBERICHT

Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen Urteil unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach steht und ob er nach den geltenden rechtlichen An- den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt forderungen aufgestellt wurde. worden und steht in Einklang mit dem Jahresab- schluss. Der Generaldirektor bzw. die Generaldirektorin ist verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Erklärung Übereinstimmung mit den zur Anwendung gelangen- den österreichischen unternehmensrechtlichen Vor- Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses schriften. gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Ver- ständnisses über die Unternehmung und ihr Umfeld Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebe- den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts richt nicht festgestellt. durchgeführt.

Wien, am 12. Mai 2021

BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

ppa. Mag. (FH) René Berger Mag. Gerhard Posautz Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestä- tigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten. bdo.at 6

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Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva 31.12.2020 31.12.2019 HUR TEUR

A. Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände I. Rechte und Vorteile sowie geleistete Baukostenbeiträge 91.603.345,19 95.505 Sachanlagen I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grund 313.067.131,93 318.724 Technische Anlagen und Maschinen 1.138.850,08 1.324 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts- ausstattung 11.195.707,97 14.008 325.401.689,98 334.056

417.005.035,17 429.560

B. Umlaufvermögen I. Vorräte I. Roh-, Hilth- und Betriebsstoffe 937.394,74 461

II. Forderungen Forderungen aus Leistungen 47.459.743,17 42.813 davon > 1 Jahr 0,00 0 Forderungen gegenüber verbundene Unternehmen 3.364.236,44 17.308 davon > 1 Jahr 0.00 0 3 Sonstige Forderungen 1.330.194,09 10.152 davon> 1 Jahr 0,00 0 52.154.173,70 70.273

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 178.535,41 126 53.270.103,85 70.861

C. Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 2 470.275.139,02 500.423

Beilage 1/1 Teilunternehmung Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt Wien mit sozialmedizinischer Betreuung

Passiva 31.12.2020 31.12.2019 EUR TEUR

A. Negatives Eigenkapital 1. Unternehmungskapital 1 Negatives Unternehmungskapital -54.378.689.14 -54.379

Rücklagen 0,00 1.213

Bilanzverlust -12.823.374,32 -20.932 davon Verlustvortrag: El 1/? Vorjahr: TEUR 19.995 -67.202.063,46 -74.098

B. Sonderposten für Investitionszuschüsse bereits venvendete Investitionszuschüsse 322.089.143,85 335.527 noch verfügbare Investitionszuschüsse 7.833.876,98 7.089 329.923.020,83 342.615

C. Rückstellungen Rückstellungen für Abfertigungen 40.968.700,00 40.828 Sonstige Rückstellungen 58.770.560,04 55.632 99.739.260,04 96.460

D. Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 56.549.228.61 88.570 davon I Jahr 16.640.514,07 44.439 davon I Jahr 39.908.714.54 44.131 Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 7.908,63 7 davon • 1 Jahr 7.908.63 7 davon > I Jahr 0,00 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.925.009.74 8.558 davon • 1 Jahr 1.925 009,74 8,552 dmvn > I Jahr 0.00 6 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 186.099,36 2.765 davon < I Jahr 186.099,36 2.765 davon • 1 Jahr 0,00 Sonstige Verbindlichkeiten 48.048.779,74 35.131 davon aus Steuern 0.00 davon ‚in Rahmen der sozialen Sicherheit 0,00 0 davon< I Jahr 13.794.319,15 1.062 davon • I Jahr 34.254.460.59 34.070 106.717.026,08 135.031

davon < I Jahr 32.553.850.95 56.824 davon - I Jahr 74.163.175,13 78 207

E. Rechnungsabgrenzungsposten 1.097.895,53 416 470.275.139,02 501h423

Beilage I/2 Teilunternehmung Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt Wien mit sozialmedizinischer Betreuung

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2020

2020 2019 EUR TEUR

I. Umsatzerlöse a) Leistungserlöse 278.856.827.11 257.270 b) Betriebskostenersätz.e 7.846.075.11 26.899 286.702.902,22 284.170

2. Sonstige betriebliche Erträge a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermogen 0,00 0 h) Erträge aus der Auflösung von Ruckstellungen 632.500.00 56 c) Erträge aus der Auflösung von Investinonskostenzuschüssen 17.607.590,94 48.836 dl Ertrage aus dem Ersatz der Azifivendungen ßr Allersversorgue 42.459.28430 41,852 e) (Ihrige 26.77 2.567 14 26.794 87.471.942,38 117.539 Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen Alatemalaufivand 16.779.853,93 15.322 h) Aevendungen Jür bezogene Leistungen 7.702.744,25 7.480 -24.482.598,18 -22.803 Personalaufwand at Löhne 25.836.081,74 24.128 10 Gehalter 142 128.134,82 142,772 c) soziale Aufikenchingen, 81.542.455,08 82.481 davon Aufwendungen für Altersversorgung 43823,182.24 43,186 aa) Aufwendungen für Abfenigung und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 4.580.117.72 7.104 bbl Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vorn Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 33.139,155,12 32,191

-249.506.671.64 -249.381 Abschreibungen a) auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen planmäßig 18,640.191.97 19 498 -18.640.191,97 -19.498

Sonstige betriebliche Aufwendungen a) Steuern soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen fallen 8,733.356.20 9.703 h (Ihrige 64.308.54861 99.881 -73.041.904,81 -109.584 Zwischensumme aus Z I bis 6 (Betriebsergebnis) 8.503.478,00 443

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 034 0 Zinsen und ähnliche Aufwendungen -1.607.193.01 -1.730 Zwischensumme aus Z 8 bis 9 (Finanzergebnis) -1.607192,67 -1.730

II. Jahresübersch ussi-fehlbetrag 6.896.285,33 -1.287

Auflösung von Rücklagen 1.212.564.62 1.350 Zuweisung zu Rücklagen 0.00 -1.000 Jahresgewinn/-verlust 8.1118.849,95 -937 Verlustvortrag aus dem Vorjahr -29 932.224 2 - -19.995 Bilanzverlust -12.823.374,32 -20.932

Beilage II

Anhang

für das Geschäftsjahr 2020 der Teilunternehmung Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt Wien mit sozialmedizinischer Betreuung

Beilage III Inhaltsverzeichnis Seite

1. Allgemeine Erläuterungen 1

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 1 2.1. Anlagevermögen 2 2.2. Vorräte 4 2.3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 4 2.4. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 4 2.5. Rückstellungen 5 2.5.1. Rückstellungen für Abfertigungen 5 2.5.2. Pensionsrückstellungen 5 2.5.3. Sonstige Rückstellungen 5 2.6. Verbindlichkeiten 7

3. Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung 8 3.1. Erläuterungen zur Bilanz 8 3.1.1. Anlagevermögen 8 3.1.2. Umlaufvermögen 9 3.1.3. Eigenkapital und Sonderposten für Investitionszuschüsse 10 3.1.4. Rückstellungen 12 3.1.5. Verbindlichkeiten 13 3.1.6. Passiver Rechnungsabgrenzungsposten 14 3.2. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 15 3.2.1. Umsatzerlöse 15 3.2.2. Übrige betriebliche Erträge 15 3.2.3. Materialaufwand und sonstige bezogene Leistungen 16 3.2.4. Personalaufwand 16 3.2.5. Sachaufwand - Sonstige betriebliche Aufwendungen 17

4. Sonstige Angaben 19 4.1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen 19 4.2. Verpflichtungen aus in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen 19 4.3. Derivate Finanzinstrumente 19 4.4. Wesentliche Ereignisse nach dem Abschlussstichtag 20 4.5. Pflichtangaben über Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer 20 4.6. Pflichtangaben über Organe und Aufsichtsgremium 21 Teilunternehmung Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt Wien mit sozialmedizinischer Betreuung

1. Allgemeine Erläuterungen

Die Teilunternehmung Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt Wien mit sozialmedizi- nischer Betreuung, im Folgenden kurz TU PWH genannt, wird in den zusammengefassten Jahresabschluss der Unternehmung „Wiener Gesundheitsverbund“ mit Sitz in 1030 Wien, Thomas-Klestil Platz 7/1 einbezogen.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 der TU PWH wurde nach den Vorschriften der §§ 189 ff UGB idgF aufgestellt, wobei die Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert ist. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurden die Rechnungslegungsbestimmungen in der geltenden Fassung angewandt.

Der vorliegende Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der TU PWH zu vermitteln, aufgestellt.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten.

Die Bewertung erfolgte unter der Prämisse einer Fortführung der TU PWH.

Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet.

Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohende Verluste wurden berücksichtigt.

Im Jahresabschluss müssen zu einem gewissen Grad Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, welche die bilanzierten Vermögensgegenstände, Rückstellungen, Verbindlichkeiten und die Angabe von sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag sowie den Ausweis von Aufwendungen und Erträgen während der Berichtsperiode beeinflussen. Die sich in der Zukunft tatsächlich ergebenden Beträge können jedoch davon abweichen.

Die bisher angewandten Bewertungsmethoden wurden bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten.

Da mit 1. Jänner 2021 das bis 31. Dezember 2020 verwendete ERP-System abgelöst wird, wurde im Abschlussjahr der Buchungsschluss für Lieferantenrechnungen vorgezogen, offene Verbindlichkeiten zeitnahe zum Stichtag beglichen und nach dem Buchungsschluss zu berücksichtigende Eingangsrechnungen unter den sonstigen Rückstellungen erfasst. Durch die

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systemumstellungsbedingte Darstellungsänderung sind die beiden Bilanzposten sonstige Rückstellungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen nur bedingt mit dem Vorjahr vergleichbar.

Bei Umgliederungen innerhalb einzelner Positionen des Jahresabschlusses werden die Vorjahreswerte angepasst und bei Wesentlichkeit entsprechend erläutert.

2.1. Anlagevermögen

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen angesetzt. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Stellt sich in einem späteren Geschäftsjahr heraus, dass die Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr bestehen, werden Zuschreibungen bis zu den fortgeschriebenen Anschaffungskosten vorgenommen. Die Ermittlung der planmäßigen Abschreibungen erfolgt nach der linearen Abschreibungsmethode unter Zugrundelegung einer Nutzungsdauer von 3 bis 5 Jahren.

Der Wertansatz von Sachanlagen erfolgt grundsätzlich zu Anschaffungs- oder Herstellungs- kosten.

Abnutzbare Sachanlagen werden zu den historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt und um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen vermindert. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden ohne Rücksicht darauf, ob ihre Nutzung zeitlich begrenzt ist, außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Stellt sich in einem späteren Geschäftsjahr heraus, dass die Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr bestehen, erfolgen Zuschreibungen bis zu den fortgeschriebenen Anschaffungskosten.

Abweichend davon wurden die Anschaffungswerte von Liegenschaften für die Eröffnungs- bilanz zum 1. Jänner 2002 auf Grund von Vergleichswerten ähnlicher Liegenschaften im selben Gemeindebezirk ermittelt. Dabei wurden Grundstückstransaktionen aus den Jahren 1998 bis 2002 herangezogen und daraus ein Mittelwert für den m²-Preis berechnet.

Die Gebäude und baulichen Anlagen wurden in der Eröffnungsbilanz zum 1. Jänner 2002 einzeln nach dem Sachwertverfahren bewertet. Bei den Herstellungskosten von Gebäuden und baulichen Anlagen handelt es sich somit um einen Durchschnittswert aus verschiedenen Indizes, wie z.B. dem Wohnbaukosten-Richtwert oder dem Baukostenindex. Die Herstellungskosten der Gebäude beinhalten durch diese Bewertungsmethode die üblichen technischen Ausstattungen (Sanitär, Heizung, Elektrik).

Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer bei Gebäuden beträgt zwischen 10 und 50 Jahren, die Restnutzungsdauer zwischen 1 und 50 Jahren.

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Folgende Nutzungsdauern werden der planmäßigen Abschreibung des beweglichen Sachanlagevermögens zugrunde gelegt, wobei die Berechnung nach der linearen Abschreibungsmethode erfolgt:

Jahre Technische Anlagen und Maschinen 5 – 10 Betriebs - und Geschäftsausstattung für den medizinischen Bereich 4 – 10 Betriebs- und Geschäftsausstattung für den nicht-medizinischen Bereich 3 – 10 EDV -Ausstattung, Werkzeuge, Fahrzeuge 5

Von den Zugängen in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres wird die volle Jahresabschreibung, von den Zugängen in der zweiten Hälfte wird die halbe Jahresabschreibung verrechnet.

Die Gegenstände des Anlagevermögens werden trotz der fehlenden Möglichkeit zum Vor- steuerabzug nicht brutto angesetzt, sondern die enthaltene Vorsteuer wird als Steueraufwand in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Der Aufwand wird im Wesentlichen durch die Beihilfe nach dem Gesundheits- und Sozialbereich- Beihilfengesetz (GSBG-Beihilfe) kompensiert.

Geringwertige Vermögensgegenstände (Einzelanschaffungswert bis EUR 400,00) werden im Zugangsjahr zur Gänze abgeschrieben und in der Entwicklung des Anlagevermögens als Zu- und Abgang dargestellt.

Im Rahmen der Umsetzung des Spitalskonzeptes 2030 und des Geriatriekonzeptes wird der folgende Standort geschlossen und die Patientinnen und Patienten umgesiedelt. Der betroffene Standort weist folgenden Restbuchwert auf:

Buchwert Buchwert per 31.12.2020 per 31.12.2019 Standort Art des Anlagevermögens in EUR in TEUR

Pflege - Krankenhausareal Grundstück 1.232.385,92 1.232 Gebäude/Infrastruktur 1.029,56 6

Bezüglich der Grundstücke ist anzumerken, dass die weitere Verwertung derzeit in Planung ist. Einem Ausscheiden der Buchwerte aus dem Anlagevermögen steht jedenfalls eine in gleicher Höhe vorzunehmende Auflösung der Investitionszuschüsse und somit eine Neutralisierung etwaiger Buchverluste gegenüber.

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2.2. Vorräte

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit den Anschaffungskosten, höchstens jedoch mit dem niedrigeren Zeitwert am Abschlussstichtag angesetzt. Die Anschaffungskosten werden nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren einschließlich Bezugskosten ermittelt.

Der Bestand wurde teils mittels Stichtagsinventur, teils durch eine permanente Inventur ermittelt. Eine verlustfreie Bewertung wird durch die Vornahme von Abschlägen, die aufgrund von Reichweitenanalysen ermittelt werden, gewährleistet. Dabei kommen folgende Abschlagssätze zur Anwendung:

Abschläge Reichweite in %

über 24 Monate 100

Das Vorratsvermögen der Apotheken und Küchen wird entsprechend dem jeweiligen Ablauf- und Haltbarkeitsdatum einer gesonderten Bewertung unterworfen.

2.3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen – ausgenommen jene des Fonds Soziales Wien - und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert abzüglich Wertberichtigungen für erkennbare Einzelrisiken angesetzt. Zur Berücksichtigung überfälliger Forderungen wird entsprechend ihrer Altersstruktur eine pauschal ermittelte Einzelwertberichtigung der nicht einzelwertberichtigten Nettoforderungen gebildet:

Wertberichtigung Außenstandsdauer in % bis 2 Jahre 60 2 bis 4 Jahre 80 4 Jahre und länger 100

2.4. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

Unter dieser Position wird auch der Anteil der Konten der Stadthauptkasse der Gemeinde Wien, die dem WIGEV zugerechnet werden, ausgewiesen. Der "Kassenstand" wird für den gesamten WIGEV zu den jeweiligen Bilanzstichtagen von der MA 6 errechnet.

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2.5. Rückstellungen

2.5.1. Rückstellungen für Abfertigungen Die Rückstellungen für Abfertigungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem Teilwertverfahren unter Verwendung der am 15. August 2018 herausgegebenen Rechnungsgrundlagen AVÖ 2018-P von der österreichischen Aktuarvereinigung (Vorjahr: AVÖ 2018-P) ermittelt. Als Rechnungszinssatz wird der Stichtagszinssatz gemäß deutscher Bundesbank bei 15-jähriger Laufzeit in Höhe von 0,39 % (Vorjahr 0,90 %), herangezogen. Neben den Sterbe- und Invalidisierungshäufigkeiten werden keine gesonderten Fluktuationsraten berücksichtigt. Als Pensionsantrittsalter wird bei Frauen entweder das individuell gültige vorzeitige Pensionsalter aufgrund langer Versicherungszeiten oder das normale Pensionsalter in Abhängigkeit vom Geburtsdatum mit 60 bis 62 Jahren (Vorjahr 60 bis 62 Jahre), bei Männern wird durchgängig das Korridorpensionsalter von 62 Jahren angesetzt. Bei der Berechnung wird von einem langfristigen Gehaltstrend in Höhe von 3,50 % (Vorjahr: 3,5%) ausgegangen.

Alle ab dem 1. Jäner 2005 neu abgeschlossenen Dienstverhältnisse fallen unter die Regelung der betrieblichen Mitarbeitervorsorge. Ab dem zweiten Monat des Dienstverhältnisses sind Beiträge in Höhe von 1,53 % des Monatsentgeltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu leisten.

Die Änderung des Stichtagszinssatzes hatte auf die Rückstellungshöhe einen aufwandswirksamen Effekt im Ausmaß von EUR 600.727,19.

2.5.2. Pensionsrückstellungen Für Pensionsverpflichtungen wird keine Vorsorge gebildet, da diese von der Gemeinde Wien getragen werden. Die an den WIGEV von der Gemeinde Wien "überrechneten Pensionslasten" werden dem WIGEV von dieser in gleicher Höhe ersetzt und sind im Rechnungsabschluss der Gemeinde Wien in der Position "laufende Transferzahlungen" inkludiert. Mit 1. Jänner 2005 wurde die Pensionskassenzusage für Bedienstete des WIGEV gemäß § 7a Besoldungsordnung und § 17 Vertragsbedienstetenordnung wirksam. Es erfolgt keine Abgeltung des Dienstgeberbeitrages. Die Dienstgeberbeiträge im Rahmen des Pensionsvorsorgemodells sowie der angelastete Anteil am Aufwand für Ruhe- und Versorgungsgenüsse sind im Posten Aufwendungen für Altersversorgung erfasst.

2.5.3. Sonstige Rückstellungen In den Sonstigen Rückstellungen wurden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle zum Zeit- punkt der Erstellung des zusammengefassten Jahresabschlusses erkennbaren Risiken und der Höhe und dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit dem Erfüllungsbetrag berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden auf Grund ihrer untergeordneten Bedeutung nicht abgezinst.

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Die Rückstellung für nicht konsumierte Urlaube und Zeitguthaben wird für alle Dienst- nehmergruppen mit den zum Bilanzstichtag offenen Rückständen unter Einbeziehung von Gehaltsnebenkosten berechnet. Als Urlaubsjahr gilt das Kalenderjahr.

Die Rückstellungen für Jubiläumsgelder werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem Teilwertverfahren unter Verwendung der am 15. August 2018 herausgegebenen Rechnungsgrundlagen AVÖ 2018-P von der österreichischen Aktuarvereinigung (Vorjahr: AVÖ 2018-P) ermittelt. Als Rechnungszinssatz wird der Stichtagszinssatz gemäß deutscher Bundesbank bei 15-jähriger Laufzeit in Höhe von 0,39 % (Vorjahr 0,90 %), herangezogen. Bei der Berechnung wird von einem langfristigen Gehaltstrend in Höhe von 3,50 % (Vorjahr: 3,5%) ausgegangen. Neben den Sterbe- und Invalidisierungshäufigkeiten werden keine gesonderten Fluktuationsraten berücksichtigt. Die Sozialversicherungspflicht der Jubiläumsgeldzahlungen wird bei der Berechnung berücksichtigt.

Bei Beamtinnen und Beamten wird als Ruhegenussalter entweder das vorzeitige Ruhegenussalter gemäß § 115i Dienstordnung 1994 oder das normale Ruhegenussalter bei Vollendung von 45 Dienstjahren, spätestens jedoch nach Vollendung des 65. Lebensjahres herangezogen.

Für Vertragsbedienstete wird das Pensionsalter bei Frauen entweder mit dem individuell gültigen vorzeitigen Pensionsalter aufgrund langer Versicherungszeiten oder mit dem normalen Pensionsalter in Abhängigkeit vom Geburtsdatum mit 60 bis 62 Jahren (Vorjahr detto) angesetzt. Bei Männern wurde durchgängig das Korridorpensionsalter von 62 Jahren angesetzt.

Die Änderung des Stichtagszinssatzes hatte auf die Rückstellungshöhe einen aufwandswirksamen Effekt im Ausmaß von EUR 361.119,09.

Die Beamtinnen und Beamten der Stadt Wien, die durch Tod oder Versetzung in den Ruhestand aus dem Dienststand ausscheiden und zu diesem Zeitpunkt eine mindestens 25-jährige Dienstzeit aufweisen, gebühren Treueentschädigungen. Dementsprechend wird eine Rückstellung für Treuebelohnungen nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem Teilwertverfahren unter der am 15. August 2018 herausgegebenen Verwendung der Rechnungsgrundlagen AVÖ 2018-P von der österreichischen Aktuarvereinigung (Vorjahr: AVÖ 2018-P) ermittelt. Als Rechnungszinssatz wird der Stichtagszinssatz gemäß deutscher Bundesbank bei 15-jähriger Laufzeit in Höhe von 0,39 % (Vorjahr 0,90 %), herangezogen. Neben den Sterbe- und Invalidisierungshäufigkeiten werden keine gesonderten Fluktuationsraten berücksichtigt. Als Ruhegenussalter wird entweder das vorzeitige Ruhegenussalter gemäß § 115i Dienstordnung 1994 oder das normale Ruhegenussalter bei Vollendung von 45 Dienstjahren, spätestens jedoch nach Vollendung des 65. Lebensjahres angesetzt.

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Die Änderung des Stichtagszinssatzes hatte auf die Rückstellungshöhe einen aufwandswirksamen Effekt im Ausmaß von EUR 52.328,07.

Die bei der versicherungsmathematischen Berechnung der Sozialkapitalrückstellungen zum 1.1.2018 aus der erstmaligen Anwendung der aktualisierten biometrischen Rechnunggrundlagen (AVÖ 2018-P) ermittelten Unterschiedsbeträge wurden ohne Inanspruchnahme einer Verteilungsoption zur Gänze im Jahr 2018 erfasst.

2.6. Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag unter Bedachtnahme auf den Grundsatz der Vorsicht angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Kurs zum Entstehungszeitpunkt oder zum höheren Kurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Der Anteil der Konten der Stadthauptkasse der Gemeinde Wien, die dem WIGEV zugerechnet werden, wird im Falle eines passivischen Saldos im Posten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen. Der „Kassenstand“ wird für den gesamten WIGEV zu den Bilanzstichtagen von der MA 6 errechnet.

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3. Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

3.1. Erläuterungen zur Bilanz

3.1.1. Anlagevermögen Die Entwicklung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten und der kumulierten Abschreibung der einzelnen Posten des Anlagevermögens sowie die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen Posten sind im zusammengefassten Anlagenspiegel in der Anlage zum Anhang dargestellt.

Die im Anlagenspiegel ersichtlichen Gegenstände des Anlagevermögens werden ohne Umsatzsteuer aktiviert und die darin enthaltenen nicht abzugsfähigen Vorsteuern als Steueraufwand unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Unter den Miet- und Pachtrechten sind die Baukostenbeiträge der Pflege , Meidling und in der Höhe von EUR 91.603.345,19 (Vorjahr: TEUR 95.505) ausgewiesen, die als Mietvereinbarung bilanziert werden.

Der Grundwert bei bebauten und unbebauten Grundstücken beträgt EUR 26.333.272,61 (Vorjahr: TEUR 26.333).

Bei den Zugängen zu Betriebsgebäuden in der Höhe von EUR 4.122.476,08 ist mit EUR 2.659.000,00 eine im Geschäftsjahr dotierte Rückstellung aufgrund eingeklagter Mehrkostenforderungen im Zusammenhang mit der Errichtung der Pflege erfasst.

In den Abgängen zu Betriebsgebäuden in der Höhe von EUR 332.498,13 wurde eine im Geschäftsjahr 2019 gebildete Rückstellung aufgrund Nichtverwendung in der Höhe von EUR 329.000,00 aufgelöst.

Die im Posten Anlagen in Bau abgegangenen Buchwerte in der Höhe von EUR 1.016.695,15 betrafen Kosten aus einem Schiedsgerichtsverfahren im Zusammenhang mit dem der Pflege . Mangels Zurechenbarkeit zu den Anschaffungskosten des Neubaus wurden diese Kosten aus dem Anlagevermögen ausgeschieden .

Den Anlagenabgängen stehen Anlagenzugänge in gleicher Höhe innerhalb der Teilunternehmung gegenüber. Im Anlagenspiegel der Teilunternehmung wurden diese Zugänge und Abgänge im Zusammenhang mit Übertragungen des Anlagevermögens innerhalb der Teilunternehmung herausgelöst und somit nicht dargestellt.

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3.1.2. Umlaufvermögen In den Forderungen aus Leistungen sind vor allem Forderungen gegenüber dem Fonds Soziales Wien aus der Pflegeentgeltverrechnung in Höhe von EUR 44.875.631,47 (Vorjahr: TEUR 41.100) enthalten.

Der pauschal ermittelte Einzelwertberichtigungsbetrag nach Altersstruktur beträgt EUR 320.353,34 (Vorjahr: TEUR 664).

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten im Wesentlichen zum Bilanzstichtag noch nicht ausgeglichene Zuschüsse durch die MSE in Höhe von EUR 3.364.236,44 (Vorjahr: TEUR 17.103).

Die Sonstigen Forderungen setzen sich wie folgt zusammen:

Bilanz- Vorjahres- wert - wert EUR TEUR

Forderungen aus der Steuerverrechnung 1.3 05 .351,44 1. 083 Debitorische Kreditoren 23.962,34 16 Forderungen an den Fonds Soziales Wien 0,00 8.626 Forderungen aus Bezugsverrechnung 0,00 338 Übrige Forderungen 880,31 89 1.330.194,09 10.152

Beginnend mit dem Jahr 2020 werden die seit dem Jahr 2012 nur teilgeförderten „AltkundInnen“ nunmehr ebenfalls auf Basis der kostendeckend ermittelten Preise im Rahmen einer ergänzenden Subjektförderung der TU PWH seitens des FSW abgegolten. Da im Jahr 2020 somit die Aufenthalte aller Bewohnerinnen und Bewohner in den Pflegeeinrichtungen auf Grundlage der kostendeckend ermittelten Preise aus Fördermittel des FSW dem Wiener Gesundheitsverbund abgegolten werden, ist die Notwendigkeit einer Jahresdurch- und Endabrechnung mit dem FSW nicht mehr gegeben.

Alle Forderungen haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Im Posten „Sonstige Forderungen“ sind Erträge in Höhe von EUR 1.305.351,44 (Vorjahr: TEUR 10.089) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

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3.1.3. Eigenkapital und Sonderposten für Investitionszuschüsse Die TU PWH weist zum 31. Dezember 2020 ein negatives Eigenkapital in Höhe von EUR 67.202.063,46 (Vorjahr: negatives Eigenkapital TEUR 74.098) aus. Unter sinngemäßer Bezugnahme auf § 225 Abs. 1 UGB wird festgehalten, dass eine Überschuldung aufgrund folgender Umstände nicht vorliegt:

Die TU PWH ist eine Teilunternehmung der Unternehmung „Wiener Gesundheitsverbund“. Die Unternehmung „Wiener Gesundheitsverbund“ besitzt keine eigene Rechtspersönlichkeit, wobei ihr Vermögen gesondert vom übrigen Vermögen der Gemeinde Wien verwaltet wird.

Die Entwicklung der Rücklagen stellt sich wie folgt dar:

EUR

Stand am 1. Jänner 2020 1.212.564,62 Verwendung für Betriebsaufwendungen -1.212 .564,62 Stand am 31. Dezember 2020 0,00

Die finanziellen Erfordernisse aus der Investitionstätigkeit und die Mittel für den laufenden Betrieb der Unternehmung „Wiener Gesundheitsverbund“ werden im Rahmen der jährlichen Voranschläge der Gemeinde Wien berücksichtigt und stehen im Rahmen des Globalbudgets der Geschäftsgruppe Soziales, Gesundheit und Sport zur Verfügung. Die Bilanzierung der Veränderung der Investitionszuschüsse lässt sich wie folgt zusammenfassen:

Der TU PWH werden für die Anschaffung und Herstellung von aktivierungsfähigen Vermö- gensgegenständen Investitionszuschüsse geleistet. Die Zuschüsse des Jahres 2020 werden ergebnisneutral im Posten Investitionszuschüsse erfasst und über die Nutzungsdauer der bezuschussten Anlagen erfolgswirksam aufgelöst.

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Die Entwicklung der bereits verwendeten Investitionszuschüsse stellt sich wie folgt dar:

EUR EUR EUR

Stand am 1. Jänner 2020 335.526.726,15 Auflösung Abschreibungen lt. Anlagenspiegel 18.640.191,97 abzüglich Geringwertige Vermögensgegenstände -846.113,43 abzüglich Afa-Korrektur Fremdfinanzierung -1.268.560,75 -16.525.517,79 abzüglich Buchwertabgänge 1.095.002,87 Unterschiedsbeträge infolge kameraler Ermittlung -13.783,90 -1.081.218,97 -17.606.736,76

Zugänge IKZ Gemeinde Wien 4.130.346,89 Buchwertzugänge (konzerninterne Zugänge) 37.322,72 Übrige (sonstige Finanzierung) 1.484,85 38.807,57 Stand am 31. Dezember 2020 322.089.143,85

Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen und entsprechen der Summe aus den Abschreibungen des bezuschussten Anlagevermögens (ohne die Abschreibung fremdfinanzierter Vermögensgegenstände sowie geringwertiger Vermögensgegenstände), den Buchwertabgängen (sofern es sich nicht um erfolgsneutrale Vermögensübertragungen innerhalb des WIGEV handelt) und den infolge kameraler Ermittlung resultierenden Unterschiedsbeträgen.

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Die Entwicklung der noch verfügbaren Investitionszuschüsse stellt sich wie folgt dar:

EUR

Stand am 1. Jänner 2020 7.088.676,98 Zu gang IKZ Gemeinde Wien 745 .200 ,0 0 Stand am 31. Dezember 2020 7.833 .87 6,98

3.1.4. Rückstellungen Die Sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

Stand Verbrauch Auflösung Zuweisung Stand am 1.1.2020 31.12.2020 EUR EUR EUR EUR EUR

Andere personalbe- zogene Rückstellungen Urlaubs- und Zeitaus- gleichsguthaben 24.356.200,00 24.356.200,00 0,00 26.239.700,00 26.239.700,00 Treuebelohnung BeamtInnen 4.347.991,71 153.191,71 0,00 0,00 4.194.800,00 Jubiläumsgelder 20.034.799,90 0,00 0,00 139.700,10 20.174.500,00 Nachträgliche Gehalts- bestandteile 3.352.100,00 3.352.100,00 0,00 3.997.700,00 3.997.700,00 52.091.091,61 27.861.491,71 0,00 30.377.100,10 54.606.700,00 Übrige Rückstellungen Drohende Verluste 1.244.811,07 1.244.811,07 0,00 0,00 0,00 Ausstehende Eingangs- rechnungen für laufende Aufwendungen 462.745,45 462.745,45 0,00 1.041.903,90 1.041.903,90 für Investitionen 727.676,00 0,00 549.676,00 2.700.356,14 2.878.356,14 Sonstige 1.105.600,00 419.900,00 632.500,00 190.400,00 243.600,00 3.540.832,52 2.127.456,52 1.182.176,00 3.932.660,04 4.163.860,04 55.631.924,13 29.988.948,23 1.182.176,00 34.309.760,14 58.770.560,04

Die Rückstellung aus drohenden Verlusten wurde zur Gänze in Anspruch genommen.

Die Rückstellung für ausstehende Eingangsrechnungen beinhaltet jene Eingangsrechnungen, die aufgrund des Leistungsdatums das Jahr 2020 betreffen, jedoch erst im Jahr 2021 verbucht werden konnten.

Die Rückstellungen für Investitionen wurden aus unternehmerischer Vorsicht gebildet, wobei sich deren Höhe aus Forderungen im Zuge noch offener Gerichtsverfahren ergibt.

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3.1.5. Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beinhalten die folgenden Positionen:

Bilanz- Vorjahres- wert wert EUR TEUR

Verrechnung mit der Stadthauptkasse der Gemeinde Wien und dem zugehörigen Bankkonto 12.477.945,86 40.336 Darlehen für den Neubau der Pflege Liesing 13.160.921,20 13.935 Darlehen für den Neubau de r Pflege Baumgarten 13.236.441,84 14.794 Darlehen für den Neubau de r Pflege Donaustadt 17.673.919,71 19.505 56.549.228,61 88.570

Die Position "Verrechnung mit der Stadthauptkassa" stellt jenen Kassenstand dar, der den Anteil der TU PWH an den Konten der Stadthauptkassa der Gemeinde Wien entspricht.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen im Wesentlichen aus noch nicht ausgeglichenen Verrechnungen für Dienstleistungen der Management und Service- einrichtungen (MSE) und der Wiener Städtischen Krankenhäusern (WSK).

In den Sonstigen Verbindlichkeiten sind enthalten:

Bilan z- Vorjahres - wert wert EUR TEUR

Verbindlichkeiten aus Wohnbauförderungsdarlehen 33.370.793,00 33.371 Verbindlichkeiten aus der Bezugsverrechnung 13.005.699,92 0 Verbindlichkeiten aus Abfertigungsansprüchen 683.000,00 812 Verbindlichkeiten aus Treuegeldansprüchen 24.900,00 11 Übrige 964.386,82 938 48.048.779,74 35.132

Die Verbindlichkeiten aus Wohnbauförderungsdarlehen betreffen Darlehen zur Errichtung der Pflege Baumgarten, Liesing und Donaustadt.

Die Verbindlichkeiten aus der Bezugsverrechnung stellen die von der MA 2 ausbezahlten Bezüge der laufenden Abrechnungsperiode dar und werden nach dem Ultimo des laufenden Monats dem WIGEV verrechnet.

Im Posten „Sonstige Verbindlichkeiten“ sind Aufwendungen in Höhe von EUR 13.713.599,92 (Vorjahr: TEUR 897) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

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Die Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren stellen sich wie folgt dar:

Bilanzwert Vorjahreswert 2020 >fünf Jahre >fünf Jahre EUR TEUR Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 22.617.826,33 27.101 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0,00 0 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 0,00 0 Sonstige Verbindlichkeiten 33.370.793,00 33.371 55.988.619,33 60.472

Folgende Aufstellung enthält den Gesamtbetrag aller Verbindlichkeiten, für die dingliche Sicherheiten bestellt wurden:

Art und Form der dinglichen Sicherung EUR

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Pfandrechte auf Liegenschaften 44.071.282,75 Vorjahr: 48.233.850,96 Sonstige Verbindlichkeiten Pfandrechte auf Liegenschaften 33.370.793,00 Vorjahr: 33.370.793,00 77.442.075,75 Vorjahr: 81.604.643,96

3.1.6. Passiver Rechnungsabgrenzungsposten In der passiven Rechnungsabgrenzung sind enthalten:

Bilanz- Vorjahres- wert wert EUR TEUR

Vorauszahlung MA34 361 .133,33 416 Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten 736.762,20 0 1.097.895,53 416

Die Rechnungsabgrenzung in der Höhe von EUR 361.133,33 (Vorjahr: TEUR 416) betrifft eine Vorauszahlung der Nutzungsentgelte der Magistratsabteilung 34 zur Generalsanierung des Pav.I. in der Pflege Baumgarten. Die Rechnungsabgrenzung ist um das jährliche Nutzungsentgelt in Höhe von EUR 54.440,00 zu reduzieren. Der in den „sonstigen Rechnungsabgrenzungsposten“ ausgewiesene Betrag betrifft u.a. Vorauszahlungen von Mieten.

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3.2. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

3.2.1. Umsatzerlöse Nach Tätigkeitsbereichen lassen sich die Umsatzerlöse gliedern in:

Geschäftsjahr Vorjahr EUR TEUR

Leistungserlöse Pflegeentgelte – Fonds Soziales Wien 270 .076 .288,65 247 .671 Remobilisation und Nachsorgebetten 5.800.266,79 5.333 Vermietung und Verpachtung 2.283.168,49 3.226 Sonstige stationäre und ambulante Leistungserlöse 310.756,27 192 Sonstige 386.346,91 849 278.8 56 .827,11 257.271 Betriebskostenersätze 7.846.075,11 26.899 286.7 02 .902,22 284.170

Beginnend mit dem Jahr 2020 werden die seit dem Jahr 2012 nur teilgeförderten „AltkundInnen“ nunmehr ebenfalls auf Basis der kostendeckend ermittelten Preise im Rahmen einer ergänzenden Subjektförderung der TU-PWH seitens des FSW abgerechnet. Auf Grund der erhöhten Förderungen für diese Personengruppe, ergibt sich für 2020 im Vergleich zu 2019 somit eine deutliche Reduktion der Betriebskostenersätze.

Die Position „Betriebskostenersätze“ beinhaltet auch anteilige Mittel aus dem Investitionskostenzuschuss in Höhe von EUR 5.763.876,05 der zur Abdeckung des Schuldendienstes für bereits bestehende, investitionsbezogene Finanzierungen der Pflege Donaustadt, Leopoldstadt und Meidling dient.

3.2.2. Übrige betriebliche Erträge Die übrigen betrieblichen Erträge umfassen:

Geschäftsjahr Vorjahr EUR TEUR

Ersatz der angelasteten Kosten zentraler Dienststellen sowie der Organe der Stadt Wien 15.617.000,00 16.199 Beihilfen nach dem Gesundheits - und Sozialbereich -Beihilfengesetz 8.359.237,99 8.540 Ersatz der angelasteten Kosten der MA 6 392.501,83 40 3 Rückersätze aus Mietendabrechnungen 0,00 1.000 Sonstige 2. 403 .827,32 652 26.772.567,14 26.794

Die Position „Sonstige“ beinhaltet u.a. Beihilfen vom Arbeitsmarktservice in Höhe von EUR 1.345.223,52.

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3.2.3. Materialaufwand und sonstige bezogene Leistungen Der Materialaufwand und die bezogenen Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

Geschäftsjahr Vorjahr EUR TEUR

Materialaufwand Medizinischer Materialaufwand 6.119.116,01 5. 982 Lebensmittel und Speisenzulieferung von Externen 7.535.067,89 7.626 Sonstiger Materialaufwand 3.125.670,03 1.714 16.779.853,93 15.322

Bezogene Leistungen Aufwendungen für Energie 5.895.652,37 5. 712 Aufwendungen für medizinische Untersuchungen 1.807.091,88 1.768 7.702.744,2 5 7.480

Im Sonstigen Materialaufwand bewirkt die COVID-19 Pandemie die starke Steigerung, da diese Position u.a. Einmalwäsche und -artikel beinhaltet (wie z.B. Handschuhe, Masken, Schutzkleidung).

3.2.4. Personalaufwand Der Personalaufwand beträgt EUR 249.506.671,64 (Vorjahr: TEUR 249.381), wodurch sich eine Steigerung um 0,05 % (Vorjahr 6,2 %) ergibt. Der Mehraufwand, resultierend aus dem Gehaltsabschluss für 2020, wurde im Wesentlichen im Abschlussjahr von einem um ca. EUR 5,0 Mio. geringeren Dotierungsbedarf der Personalrückstellungen gedämpft.

In den Personalaufwänden sind folgende Veränderungen in den Rückstellungen enthalten:

2020 2019 EUR EUR Veränderung 2.656.294,83 7.683.105,17

Von den Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorge- kassen entfallen EUR 891.244,58 (Vorjahr: TEUR 780) auf Leistungen an betriebliche Mit- arbeitervorsorgekassen.

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3.2.5. Sachaufwand - Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

Geschäftsjahr Vorjahr EUR TEUR

Steuern Nicht abzugsfähige Vorsteuern 8.359.338,45 8.551 Sonstige Steuern und Abgaben 374.017,75 1.152 8.733.356,20 9.703

Übrige

Kosten zentraler Dienststellen sowie der Organe der Stadt Wien 15.617.000,00 16. 199 Sonstige Mietaufwendungen 10.497.152,15 13.315 Sonstige nicht medizinische Fremdleistungen 7.772.593,67 9.211 EDV Leistungen 7.332.273,39 4.211 Facility Services 7.042.248,08 7.216 Mietwäsche und Wäschereinigung 4.440.366,75 4.430 Instandhaltungen und Wartungen 3.816.887,90 4.531 Wasser -, Kanal - und Müllabfuhrgebühr 1.215.071,65 1. 370 Abgang von Anlagevermögen 1.095.002,87 32.691 Personalbereitstellung und Bewachung 1.065.114,36 813 Fremdreinigung 745.545,95 652 Angelasteter Kostenersatz MA 6 392.501,83 403 Forderungsabschreibung und Dotation Einzelwertberichtigung und pauschale Einzelwertberichtigung 312.283,87 342 Aufwendungen für Zivildiener 301.106,91 173 Transporte 260.453,27 246 Aufwendungen aus Fort - und Weiterbildung 253.950,52 469 Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen 114.809,87 1.518 Post - und Telekommunikationsaufwendungen 76.256,96 91 Reiseaufwand 75.554,00 126 Sonstige 1.882.374,61 1.874 64.308.548,61 99.881

Der Rückgang in der Position „Sonstige nicht medizinische Fremdleistungen“ ist vor allem mit der Schließung des Geriatriezentrums zu sehen, da es in diesem Zusammenhang zu einem Wegfall von Serviceleistungen durch die Klinik Favoriten an das ehemals angeschlossene Geriatriezentrum kam.

Die Reduktion in der Position „Sonstige Mietaufwendungen“ ist auf im Vorjahr zu hohe Vorkehrungen hinsichtlich der Mietendabrechnung der Pflege Innerfavoriten zurückzuführen.

Seite 17 Teilunternehmung Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt Wien mit sozialmedizinischer Betreuung

Die Aufwände der EDV-Leistungen beinhalten - gegenüber dem Übergangsjahr 2019 – sämtliche Aufwände der MA01, die mit den kalkulierten Preisen der MA01 dem WIGEV in Rechnung gestellt werden.

Die Minderung in der Position Instandhaltungen und Wartungen ist auf die Schließung des Geriatriezentrums Favoriten zurückzuführen.

Aus der vorjährigen Übertragung des Anlagevermögens des Geriatriezenturms Favoriten an die Klinik Favoriten, resultiert auch der deutliche Rückgang in der Position „Abgang von Anlagevermögen“.

Die Veränderung der Rechtsaufwändungen begründet sich mit dem Wegfall der Vorsorge für Rechtskosten im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten, da diese positv erledigt werden konnten.

In der Position „Personalbereitstellung und Bewachung“ sowie „Aufwendungen für Zivildiener“ ist die Steigerung auf die im Zuge der COVID-19 Pandemie notwendigen Zusatzleistungen in diesen Bereichen zurückzuführen.

Bezüglich der Aufwendungen für den Abschlussprüfer wird auf den zusammengefassten Ab- schluss der Unternehmung "Wiener Gesundheitsverbund" verwiesen.

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4. Sonstige Angaben

4.1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 bestanden keine wesentliche Verpflichtungen aus Großinvestitionen für die Folgejahre.

4.2. Verpflichtungen aus in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen

Die künftigen wesentlichen Mietverpflichtungen werden wie folgt prognostiziert:

des folgenden der folgenden fünf Geschäftsjahres Geschäftsjahre EUR EUR Verpflichtungen aus Mietverträgen Pflege Innerfavoriten 2. 932 .600,00 14.663 .000,00 Pflege Rudolfsheim -Fünfhaus 2.792 .000 ,00 13.960 .000,00 Pflege Simmering 1.789.800,00 8.949.000,00 Pflege Leopoldstadt 1. 697 .900,00 8.489 .500,00 Pflege Meidling 1. 499 .500,00 7.497 .500,00 . Antidekubitussysteme in diversen Pflegewohnhäusern 829.500,00 3.946.500,00 Sonstige Mietverträge und Mietwäsche 3. 122 .500,00 15.617 .200,00 14.663.800,00 73.122.700,00

Aus der mit der MA 01-Wien Digital geschlossenen Leistungsvereinbarung wird für das kommende Jahr aufgrund der vorliegenden Planung von Serviceentgelten in Höhe von EUR 6,4 Mio. ausgegangen.

4.3. Derivate Finanzinstrumente

Die TU PWH hat wie im Vorjahr auch in der Berichtsperiode keine derivaten Finanzinstrumente eingesetzt.

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4.4. Wesentliche Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Nach dem Abschluss sind keine wesentlichen Ereignisse eingetreten, die im Abschluss nicht angemessen berücksichtigt wurden.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Corona-Virus sind zum Zeitpunkt der Berichtslegung gesamthaft nicht abschätzbar. Jedenfalls ist mit einem Mehrbedarf im Personalaufwand, im medizinischen und nichtmedizinischen Sachaufwand, bei den externen Dienstleistungen (Security) und bei der Anschaffung von zusätzlichen Therapie- und Analysegeräten zu rechnen. Es wurden bereits eigene Kostenstellen eingerichtet, auf denen die entstandenen Kosten in Zusammenhang mit der Pandemie erfasst werden, um diese gegenüber dem Bund geltend machen zu können.

4.5. Pflichtangaben über Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer , gegliedert nach Beschäftigungsgruppen, beträgt:

Geschäftsjahr Vorjahr BeamtInnen in handwerklicher Verwendung 84 88 Vertragsbedienstete in handwerklicher Verwendung 536 578 BeamtInnen 452 486 Vertragsbedienstete 2. 554 2.4 90 3. 626 3. 642

Der Personalstand entwickelte sich nach Köpfen wie folgt:

Durch - Stand am Stand am schnitt 31.12.2020 31.12.2019 20 20 Pflege Baumgarten 457 469 443 Pflege Donaustadt 540 54 3 540 Pflege Innerfavoriten 28 1 277 293 Pflege Leopoldstadt 337 329 339 Pflege Rudolfsheim -Fünfhaus 37 4 37 6 377 Pflege Simmering 392 39 2 391 Pflege Liesing 336 330 347 Pflege Meidling 285 286 277 Therapiezentrum Ybbs – Sozialtherapie 351 35 0 352 Pflege Floridsdorf 154 154 150 Direktion der Teilunternehmung Pflegeheime (einschließlich Service Center Technik und Service Center Verwaltung) 119 119 118 3.626 3.625 3.627

Nach Vollzeitäquivalent beträgt der durchschnittliche Personalstand VZÄ 3.281 (Vorjahr: 3.297 VZÄ).

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4.6. Pflichtangaben über Organe und Aufsichtsgremium

Gemäß § 22 des Statuts idgF ist der Jahresabschluss sowie der Lagebericht von der Generaldirektorin unter Mitwirkung der Direktoren und Direktorinnen der Geschäftsbereiche und Teilunternehmungen für ihren jeweiligen Aufgabenbereich zu erstellen. Im Geschäftsjahr wurde die Funktion der Direktorin bzw. des Direktors der TU PWH von folgenden Personen ausgeübt: Dr.in Susanne Drapalik (bis 31. 3. 2020) Oberin Gabriele Thür MBA (1. 4. 2020 bis 30. 9. 2020) Johannes Nadlinger (ab 1. 10. 2020)

In den Geschäftsjahren 2020 und 2019 sind wesentliche Geschäfte gemäß § 237 Z. 8 lit. b UGB zu marktunüblichen Bedingungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen nicht bekannt geworden. Gemäß § 8 Abs 3 des Statuts kann sich der für die Unternehmung zuständige amtsführende Stadtrat eines Aufsichtsgremiums bedienen, das ihn in seinem Auftrag bei der Überwachung der Geschäfts- und Betriebsführung sowie bei der Steuerung der Unternehmung "Wiener Gesundheitsverbund" unterstützt. Im Geschäftsjahr waren folgende Personen Mitglieder dieses Aufsichtsgremiums:

Vizerektorin DDr. in Regina Prehofer (Vorsitzende des Aufsichtsgremiums) Univ.-Prof. DDr. Christian Köck (Vorsitzender des Qualitätsausschusses) Mag. a Alice Kundtner (Mitglied des Qualitätsausschusses) Charlotte Staudinger (Mitglied des Qualitätsausschusses) Univ.Prof. Dr. in Renate Meyer (Vorsitzende des Finanzausschusses) Generaldirektor Dipl.Ing. Kurt Völkl (Mitglied des Finanzausschusses) Dr. Johann Maurer (Mitglied des Finanzausschusses)

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Im ersten Quartal 2021 wird die Funktionsperiode mehrerer Mitglieder des Aufsichtsgremiums enden.

Es bestehen zum Abschlussstichtag keine Vorschüsse, Kredite sowie Haftungen für Mitglieder des Aufsichtsgremiums. Für die Tätigkeit als Mitglied des Aufsichtsgremiums wurden seitens der TU PWH keine Vergütungen geleistet.

Wien, am 12. Mai 2021

Die Generaldirektorin Direktor der Teilunternehmung

-Scodwr MagA ve lyn‘‚' dorfer-Leitgeb Johannes Nadlinger

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Anlagenspiegel für das Geschäftsjahr 2020

Anschaffungs- und Herstellungskosten Kumulierte Abschreibungen Nettobuchwerte Veränderung Veränderung Anschaffungs- Zugänge Übertragung Umbuchungen Abgänge Anschaffungs- Kumulierte Zugänge Übertragung Abgänge Kumulierte Buchwert davon Buchwerte davon Buchwerte Buchwert kosten kosten Abschreibungen Abschreibungen 31.12.2020 Anlagenübertragungen Anlagenübertragungen 01.01.2020 01.01.2020 31.12.2020 01.01.2020 31.12.2020 Zugänge Abgänge EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1) Rechte und Vorteile sowie geleistete Baukostenbeiträge Softwarelizenzen 541.632,27 0,00 0,00 0,00 0,00 541.632,27 541.632,27 0,00 0,00 0,00 541.632,27 0,00 0,00 0,00 0,00 Miet- u Pachtrechte 111.110.176,74 0,00 0,00 0,00 0,00 111.110.176,74 15.605.465,24 3.901.366,31 0,00 0,00 19.506.831,55 91.603.345,19 0,00 0,00 95.504.711,50 111.651.809,01 0,00 0,00 0,00 0,00 111.651.809,01 16.147.097,51 3.901.366,31 0,00 0,00 20.048.463,82 91.603.345,19 0,00 0,00 95.504.711,50 II. Sachanlagen 1) Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grund a) Grundstücke 26.333.272,61 0,00 0,00 0,00 0,00 26.333.272,61 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 26.333.272,61 0,00 0,00 26.333.272,61 b) Betriebsgebäude 369.311.855,84 4.122.476,08 0,00 0,00 -332.498,13 373.101.833,79 76.920.673,38 9.493.269,07 0,00 -45.967,98 86.367.974,47 286.733.859,32 0,00 0,00 292.391.182,46 395.645.128,45 4.122.476,08 0,00 0,00 -332.498,13 399.435.106,40 76.920.673,38 9.493.269,07 0,00 -45.967,98 86.367.974,47 313.067.131,93 0,00 0,00 318.724.455,07

2) Technische Anlagen und Maschinen Maschinen und Geräte 6.193.909,38 189.801,61 5.156,52 0,00 -199.117,93 6.189.749,58 4.870.234,63 374.787,14 966,84 -195.089,11 5.050.899,50 1.138.850,08 5.323,37 -1.133,69 1.323.674,75

3) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung a) Betriebs- und Geschäftsausstattung für den medizinischen Bereich 12.602.733,37 415.621,74 1.992,80 0,00 -259.126,34 12.761.221,57 9.608.900,92 892.217,70 1.456,05 -247.148,16 10.255.426,51 2.505.795,06 2.635,93 -2.099,18 2.993.832,45 b) Betriebs- und Geschäftsausstattung für den nichtmedizinischen Bereich 34.040.073,96 835.047,25 28.096,22 0,00 -1.271.826,26 33.631.391,17 23.349.552,99 3.019.346,84 1.839,65 -1.217.751,77 25.152.987,71 8.478.403,46 29.363,42 -3.106,85 10.690.520,97 c) EDV-Ausstattung 1.582.751,26 1.224,50 -7.176,89 0,00 -164.603,13 1.412.195,74 1.266.101,73 110.128,53 -6.339,82 -164.603,13 1.205.287,31 206.908,43 0,00 -837,07 316.649,53 d) Werkzeuge 17.732,21 474,63 0,00 0,00 0,00 18.206,84 14.965,72 1.446,00 0,00 0,00 16.411,72 1.795,12 0,00 2.766,49 e) Fahrzeuge 436.302,72 435,53 0,00 0,00 -5.809,81 430.928,44 432.415,40 1.516,95 0,00 -5.809,81 428.122,54 2.805,90 0,00 3.887,32 48.679.593,52 1.252.803,65 22.912,13 0,00 -1.701.365,54 48.253.943,76 34.671.936,76 4.024.656,02 -3.044,12 -1.635.312,87 37.058.235,79 11.195.707,97 31.999,35 -6.043,10 14.007.656,76

4) geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 0,00 1.016.695,15 0,00 0,00 -1.016.695,15 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Geleistete Anzahlungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Anlagen in Bau 0,00 1.016.695,15 0,00 0,00 -1.016.695,15 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

5) Geringwertige Vermögensgegenstände 0,00 846.113,43 0,00 0,00 -846.113,43 0,00 0,00 846.113,43 0,00 -846.113,43 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 450.518.631,35 7.427.889,92 28.068,65 0,00 -4.095.790,18 453.878.799,74 116.462.844,77 14.738.825,66 -2.077,28 -2.722.483,39 128.477.109,76 325.401.689,98 37.322,72 -7.176,79 334.055.786,58

562.170.440,36 7.427.889,92 28.068,65 0,00 -4.095.790,18 565.530.608,75 132.609.942,28 18.640.191,97 -2.077,28 -2.722.483,39 148.525.573,58 417.005.035,17 37.322,72 -7.176,79 429.560.498,08

Beilage zum Anhang Lagebericht

für das Geschäftsjahr 2020 der Teilunternehmung Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt Wien mit sozialmedizinischer Betreuung

Beilage IV

Inhaltsverzeichnis

Seite 1. Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage der TU PWH ...... 1 1.1. Rahmenbedingungen und Geschäftsverlauf ...... 1 1.2. Geschäftsergebnis und Ertragslage ...... 2 1.3. Finanz- und Vermögenslage ...... 3 1.4. Leistungskennzahlen im medizinisch-pflegerischen Bereich ...... 4 1.5. Personalbelange ...... 5 1.6. Umweltbelange ...... 5 2. Voraussichtliche Entwicklung und Risiken der TU PWH ...... 6 2.1. Voraussichtliche Entwicklung ...... 6 2.2. Wesentliche Risiken und Ungewissheiten ...... 6 3. Forschung und Entwicklung ...... 7

1. Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage der TU PWH

1.1. Rahmenbedingungen und Geschäftsverlauf

Mit Verordnung des Gemeinderates ABl. 02/2020 vom 9.1.2020 wurde das Statut der Unternehmung auf die neue Bezeichnung „Wiener Gesundheitsverbund“ geändert. Im Zuge dieser Umbenennung wurden auch die Bezeichnungen der Pflegeeinrichtungen mit dem jeweiligen Bezirksnamen versehen.

Die TU PWH umfasst mit Ende des Geschäftsjahres 2020 folgende Pflegeeinrichtungen:

Pflege Baumgarten Pflege Donaustadt Pflege Floridsdorf Pflege Innerfavoriten Pflege Leopoldstadt Pflege Liesing Pflege Meidling Pflege Rudolfsheim-Fünfhaus Pflege Simmering Therapiezentrum Ybbs - Sozialtherapie

Der Geschäftsverlauf im Jahr 2020 war durch die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie geprägt. Betroffen waren sowohl die Bewohnerinnen und Bewohner als auch sowie deren Angehörige sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TU PWH. Herausfordernd für alle Personen war in diesem Zusammenhang die Vielzahl von Regelungen, die aufgrund des Infektionsgeschehens und ständig neuer Erkenntnisse über die Ausbreitung des Virus laufend aktualisiert wurden. Beginnend mit Februar 2020 wurden zur Gegensteuerung der Pandemie die ersten Maßnahmen gesetzt, um ein Übergreifen der COVID-19-Infektion in die Einrichtungen der TU PWH zu vermeiden. Ein Krisenstab wurde sowohl in der Direktion der Teilunternehmung als auch in den Pflegewohnhäusern eingerichtet. Neben dem Personalmanagement (z.B. Sicherstellung des Personals trotz Freistellungen, Absonderungsbescheide, Grenzsperren) stellte in den ersten Monaten auch die Versorgung mit persönlicher Schutzausrüstung eine große Herausforderung dar.

Zur besseren Kontrolle des Infektionsgeschehens wurden COVID-19 Isolations- bzw. Quarantänebereiche geschaffen. Die erforderlichen Maßnahmen führten zu einer ständigen Anpassung der Bettenkapazität, indem kontinuierlich Betten gesperrt wurden oder zur Vermeidung einer Doppelbelegung frei blieben.

Im Laufe des Jahres wurden zur Gewährung der Einhaltung der COVID-19 Sicherheitsbestimmungen auch vermehrt Security Dienstleistungen für das Management der Besucherinnen und Besucher in Anspruch genommen. Die aufgrund von Richtlinien zur Dokumentation der durch den Coronavirus verursachten und zu erfassenden Gesamtkosten sind zum Zeitpunkt der Berichtslegung noch nicht abschätzbar. Der Mehrbedarf ergibt sich durch einen erheblichen Zusatzaufwand für das Personal

Seite 1

(Überstunden), für den medizinischen Bedarf, Ausgaben für persönliche Schutzausrüstung, für externe Dienstleistungen (Security, Zivildiener) und für die Anschaffung von zusätzlichen Therapie- und Analysegeräten. Auf Basis des Zweckzuschussgesetzes aber auch des Epidemiegesetzes können bestimmte Aufwendungen gegenüber dem Bund geltend gemacht werden.

Die Apotheken-, Labor- und Röntgenversorgung sämtlicher Pflegeeinrichtungen erfolgte durch die Wiener Städtischen Krankenhäuser. Die Speisenversorgung der Pflegewohnhäuser erfolgte mit Ausnahme der Pflege Donaustadt durch einen externen Lieferanten mittels Cook & Chill System. Die Pflege Floridsdorf wird im Rahmen eines Pilotprojektes durch das Kuratorium Wiener Pensionistenwohnhäuser beliefert. Die Standorte Pflege Donaustadt und das Therapiezentrum Ybbs - Sozialtherapie werden jeweils durch die vor Ort befindliche Küche der Klinik versorgt.

Die Einrichtungen Baumgarten, Innerfavoriten, Leopoldstadt, Liesing, Meidling, Rudolfsheim- Fünfhaus, Simmering und Floridsdorf werden zentral vom Servicecenter Verwaltung betreut, während die Aufgaben des technischen Facility Managements vom Servicecenter Technik wahrgenommen werden. Die Einrichtungen Pflege Donaustadt und Therapiezentrum Ybbs – Sozialtherapie werden in administrativen und technischen Belangen durch die jeweilige Klinik (Donaustadt bzw. Therapiezentrum Ybbs – Psychiatrische Klinik) mitbetreut. Darüber hinaus besteht für die angeführten Häuser mit Ausnahme des Pflege Rudolfsheim-Fünfhaus ein Betreiber Contracting Vertrag, über den Leistungen für den technischen und infrastrukturellen Gebäudebetrieb abgerufen werden.

Aufgrund der Pensionierung von Frau Direktorin Dr. Susanne Drapalik wurde die Leitung der TU PWH ab dem 1. April 2020 interimistisch an Frau Oberin Gabriele Thür übertragen. Ab 1. Oktober 2020 wurde Herr Johannes Nadlinger mit der Leitung betraut.

1.2. Geschäftsergebnis und Ertragslage

Im Berichtsjahr wurde ein positives Betriebsergebnis von EUR 8,5 Mio. (2019: Betriebsergebnis von EUR 0,4 Mio.) erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr konnte sogar ein Jahresgewinn in Höhe von EUR 6,9 Mio. (2019: Jahresfehlbetrag von EUR 1,3 Mio.) erwirtschaftet werden. Im Geschäftsjahr 2020 stiegen die Leistungserlöse für Pflegeentgelte-Fonds Soziales Wien um EUR 22,4 Mio. oder 9,0 %, wie nachfolgende Übersicht zeigt:

2020 2019 Veränderung in % EUR EUR absolut Pflegeentgelte Fonds Soziales Wien 270.076.289 247.670.698 22.405.590 9,0 Sonstige Leistungserlöse stationär und ambulant 6.111 .023 5.525 .228 585 .795 10 ,6 Übrige Leistungserlöse 2.669 .515 4.074 .494 -1.404 .979 -34,5 Zwischensumme Leistungserlöse 278.8 56 .827 257.270.421 21. 586 .406 8,4 Betriebskostenersätze 7.846.075 26.899.332 -19.053.257 -70,8 Umsatzerlöse gesamt 286.7 02 .902 284.169.753 2.5 33 .149 0,9

Diese Erhöhung der Leistungserlöse begründet sich darin, dass beginnend mit dem Jahr 2020 nun alle für die Bewohnerinnen und Bewohner erbrachten Leistungen auf Basis der kostendeckend ermittelten Preise im Rahmen einer ergänzenden Subjektförderung der TU PWH über den Fonds Soziales Wien abgerechnet werden. In den Vorjahren wurde für alle Bewohnerinnen und Bewohner, die vor dem Seite 2

1. Juli 2012 in stationärer Pflege standen, die Differenz zwischen dem Pflegetagsatz und den Vollkosten mit dem Betriebskostenersatz abgedeckt. Somit ergibt sich für 2020 im Vergleich zu 2019 eine deutliche Reduktion der Betriebskostenersätze um 70,8 % oder EUR 19,1 Mio.

In den Betriebskostenersätzen ist die Abgeltung für den Schuldendienst der offenen Darlehen iHv. EUR 5,8 Mio. inkludiert.

Die Entwicklung der erzielten Leistungserlöse, bezogen auf die Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten, verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr – resultierend aus der oben beschriebenen Änderung der Finanzierung um 9 %, wie aus der folgenden Tabelle ersichtlich ist:

Veränderung 2020 2019 in % absolut Beschäftigte (VZÄ) 3.280,7 3.297,2 -16,5 -0,5 Leistungserlöse 278.8 56 .827 257.270.421 21. 586 .406 8,4 Erlöse pro Beschäftigte 84.999 78.027 6.9 72 8,9

Bei den einzelnen Aufwandsarten (ohne Abschreibungen zum Anlagevermögen) haben sich nachfolgende prozentuelle Änderungen ergeben:

2020 2019 2018 Personalaufwand 0,1 6,2 3,2 Sachaufwand -26,3 26,7 5,5 Gesamtaufwand -9,1 12,5 3,9

Der Personalaufwand erhöhte sich nur um 0,1 % auf rund EUR 249,5 Mio.. Die Personalintensität als Verhältnis von Personalaufwand zu den Leistungserlösen verringert sich im auf 0,9 (2019: 1,0).

Der Sachaufwand verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 26,3 %, wobei in der Position „Abgang von Anlagevermögen“ im Berichtsjahr nur EUR 1,1 Mio. (2019: EUR 32,7 Mio.) auszuweisen waren. Im Vorjahr war unter dieser Position der Abgang des Anlagevermögens des Geriatriezentrums Süd in das buchmäßige Vermögen der Klinik Favoriten enthalten.

1.3. Finanz- und Vermögenslage

Gemäß § 16 des Statuts für den Wiener Gesundheitsverbund wird eine rollierende Finanzplanung für fünf Jahre erstellt.

Die Zugänge beim Anlagevermögen im Jahr 2020 betragen EUR 7,4 Mio., wobei EUR 4,1 Mio. auf die Betriebsgebäude entfallen.

Der Anlagenabnutzungsgrad, der sich aus dem Verhältnis der kumulierten Abschreibungen und der historischen Anschaffungskosten des Anlagevermögens errechnet, erhöht sich gegenüber dem Vorjahr. Die Anlagenintensität, die sich aus dem Verhältnis Anlagevermögen zu Gesamtvermögen errechnet, erhöhte sich auf 89 %, wie die Entwicklung laut Tabelle zeigt:

2020 2019 2018 Anlagenabnutzungsgrad 26% 24% 19% Anlagenintensität 89% 86 % 87%

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Der Jahresgewinn von EUR 6,9 Mio. verringerte das negative Eigenkapital der TU PWH per 31.12.2020 auf EUR 67,2 Mio .

Die Finanzierung dieser Investitionstätigkeit in der TU PWH wurde auch durch fix verzinste Darlehen unterstützt. Für die zur Errichtung der neuen Pflegewohnhäuser aufgenommenen Bankdarlehen verringerte sich die Restschuld per 31. Dezember 2020 auf EUR 44,1 Mio. (2019: EUR 48,2 Mio.).

2020 2019 2018 EUR EUR EUR Anlagevermögen 417 .005 .035 429 .560 .498 465 .845 .012 Umlaufvermögen 53.270.104 70.860.620 72.514.678 Eigenkapital -67.202.063 -74.098.349 -72.811.728 Eigenkapital inkl. Sonderposten für Investitionszuschüsse 262.720.958 268.517.054 306.364.253 Fremdkapital 207.554.182 231.906.064 231.995.632 Langfristiges Fremdkapital 139. 862 .308 143.417.372 141.977.680

Im Vergleich zum Vorjahr führten geringere Verbindlichkeiten in Summe zu einem Rückgang des Fremdkapitals und zu einer Reduktion der Nettoverschuldung, die sich aus Fremdkapital abzüglich Kassenbestand bzw. Guthaben bei Kreditinstituten, abzüglich der Forderungen errechnet, um EUR 6,3 Mio.

2020 2019 2018 EUR EUR EUR Nettoverschuldung 155.221.473 161.506.307 159.921.019 Working Capital -14. 421 .770 -17.628.072 -17.503.273

Das negative Working Capital reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um EUR 3,2 Mio. auf EUR 14,4 Mio.; diese Kennzahl errechnet sich aus dem Umlaufvermögen abzüglich dem kurzfristigen Fremdkapital und ergibt jenen Betrag, der bleiben würde, wenn man das Umlaufvermögen verkaufen würde, um damit die kurzfristigen Schulden zu bezahlen.

1.4. Leistungskennzahlen im medizinisch-pflegerischen Bereich

Strukturell kam es im Gegensatz zu den Vorjahren zu keiner Änderung. Durch die Pandemiemaßnahmen waren Bettensperren sowie das Freihalten von Betten erforderlich. Im Jahresverlauf bedeutete dies eine starke Zunahme der gesperrten und freien Betten sowie einen Rückgang in der Auslastung, wodurch sich auch die Anzahl der tatsächlichen Betten im Durchschnitt um 2,8 % verringerte. Dementsprechend sank auch die Zahl der Neuaufnahmen um rund ein Fünftel und die Anzahl an Bewohnerinnen und Bewohnern um 5,4 %. Im Vorjahresvergleich reduzierte sich die Anzahl der Pflegetage um knapp 4 %. Diese Entwicklung ergibt sich auch aus der Schließung des Geriatriezentrums Favoriten zu Ende 2019.

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Veränderung 2020 2019 in % absolut Ø - tatsächliche Betten 2.783 2.863 -80 -2,8 Ø - BewohnerInnenstand 2.647 2.799 -152 -5,4 Neuaufnahmen 1.526 1.906 -380 -19,9 Pflegetage 971.783 1.011.742 -39.959 -3,9

Für eine einheitliche Berichterstattung wurde statt der durchschnittlichen Anzahl an systemisierten Betten nunmehr die durchschnittliche Anzahl an tatsächlichen Betten als Kennzahl herangezogen.

1.5. Personalbelange

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Vollzeitäquivalenten verringerte sich im Berichtsjahr um 0,5% auf 3.280,7. Gegliedert nach Berufsgruppen zeigt sich folgendes Bild:

Veränderung 2020 2019 in % absolut Apotheker, Chemiker, Physiker 21,0 20,7 0,3 1,3 Ärzte 126,9 135,5 -8,7 -6,4 Betriebspersonal 548,5 512,7 35,9 7,0 Hebammen 0,0 0,0 0,0 0,0 Krankenpflegefachdienst 1.233,6 1.270,7 -37,0 -2,9 Medizinisch-technisches Dienstpersonal 167,9 164,0 3,9 2,4 Personal - Sonstiges 245,0 258,2 -13,2 -5,1 Sanitätshilfspersonal 830,0 836,8 -6,8 -0,8 Verwaltungs- und Kanzleipersonal 107,8 98,6 9,2 9,4 Personalstand gesamt 3.280,7 3.297,2 -16,5 -0,5

Zur geringeren Anzahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Vollzeitäquivalenten ist anzumerken, dass zahlreiche vakante Stellen im Jahr 2020 nicht besetzt werden konnten. Ein großes Anliegen der TU PWH ist es, vermehrt Absolventinnen und Absolventen aus verschiedenen Ausbildungsstätten aufzunehmen. An den Schulen für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege finden dazu regelmäßig Vorträge statt, um den Absolventinnen und Absolventen das Leistungsangebot der TU PWH vorzustellen.

Der Altersdurchschnitt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der TU PWH stieg im Vergleich zum Vorjahr von 48,7 Jahre auf 49,0 Jahre.

1.6. Umweltbelange

Der Wiener Gesundheitsverbund betrachtet Ökologie und Ökonomie als Gesamtheit mit dem Ziel, eine konstant hohe Qualität an Dienstleistungen bei möglichst geringer Umweltbelastung sicherzustellen. Dazu wird ein Umweltmanagementsystem aufgebaut, das den Anforderungen der europäischen EMAS (Eco Management and Audit Scheme)-Verordnung und der ISO 14001 entsprechen soll. In den einzelnen Häusern werden dazu die Agenden durch Abfall- und Umweltbeauftragte wahrgenommen.

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2. Voraussichtliche Entwicklung und Risiken der TU PWH

2.1. Voraussichtliche Entwicklung

Auf dem Areal des ehemaligen Krankenhauses Floridsdorf in der Hinaysgasse soll ein neuer Bildungscampus errichter werden. Die Bildungseinrichtung wird ab dem Schuljahr 2024/25 Platz für mehr als 800 Schülerinnen und Schüler bieten.

In den vergangenen Jahren wurde ein „geriatrisches Versorgungskonzept“ entwickelt, das einen Teil der Ziel- und Gesamtplanung des Wiener Gesundheitsverbundes und des darin enthaltenen „abgestuften Versorgungskonzeptes“ darstellt und somit das Wiener Geriatriekonzept weiterführt. In diesem neuen Konzept wird das Hauptaugenmerk auf die Weiterentwicklung und Anpassung der strukturellen Gegebenheiten gelegt. So sollen zukünftig die Spezialisierungen in den Pflegewohnhäusern erhöht und die Leistungsportfolios angepasst werden.

Im Zusammenhang mit der Neuausrichtung und Veränderung der inneren Struktur des Wiener Gesundheitsverbundes sind auch die bestehenden Führungs- und Organisationsstrukturen in der TU PWH zu evaluieren. Hier ist insbesondere auch auf Auswirkungen durch mögliche Änderungen des Leistungsportfolios und Spezialisierungsgrades der TU PWH Einrichtungen zu achten.

Der gesamte Umstrukturierungsprozess in der TU PWH wird daher von zwei eng miteinander verbundenen Projekten begleitet. Dabei handelt es sich um das Projekt „Versorgungskonzept TU PWH“ (Weiterentwicklung und Anpassung der strukturellen Gegebenheiten auf Basis der Ziel- und Gesamtplanung und des abgestuften Versorgungskonzepts) sowie „Innere Organisation neu: Führungsstruktur TU PWH“ (Evaluierung der bestehenden Führungs- und Organisationsstruktur in Hinblick auf eine Neuausrichtung des Wiener Gesundheitsverbundes und des künftigen Leistungsportfolios). Zum zweitem Projekt haben bereits der Kick-Off und die ersten Gespräche für die Erhebung des IST Standes stattgefunden.

Ziel ist es, beide Projekte mit Jahresende 2021 abzuschließen und darauf basierend 2022 die Umsetzung zu initiieren.

2.2. Wesentliche Risiken und Ungewissheiten

COVID-19 wird auch im Jahr 2021 das Leistungsgeschehen der Teilunternehmung prägen. Ein eigenes COVID-19-Präventionskonzept dient als Grundlage für die Erhaltung der Handlungsfähigkeit bei gleichzeitig höchstmöglichem Schutz für alle Beteiligten. Die Isolations- bzw. Quarantänebereiche bleiben vorerst bestehen, wodurch auch im Jahr 2021 mit einer geringeren Anzahl an Bewohnerinnen und Bewohnern und somit Pflegetagen zu rechnen ist. Nach wie vor gelten strenge Regelungen für Besucherinnen und Besucher, deren Einhaltung durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beauftragter Sicherheitsfirmen geprüft werden. Eine eigene Betreuungseinheit mit 20 Betten für Bewohnerinnen und Bewohner mit Demenz und COVID-19 wurde mit Anfang Jänner 2021 eingerichtet. Da die meisten Pflegeeinrichtungen anderer Träger nicht über eine ärztliche Rund-um-die-Uhr-Betreuung verfügen, stellt die Versorgung dieser Personen in spezialisierten Einrichtungen eine „sanfte“ Alternative zu der ansonsten notwendigen Behandlung in Kliniken dar. Die Zielgruppe sind Bewohnerinnen und Bewohner von Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit Demenz, deren Verhaltensauffälligkeiten

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(z.B. erhöhter Bewegungsdrang) die Gefahr einer COVID-19-Infektion für alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner erhöhen. Abgerechnet werden diese Leistungen nicht über den Fonds Soziales Wien sondern direkt mit der MA24.

Im Rahmen der Umstellung der Finanzierung der TU PWH ist künftig mit einem erhöhten Aufwand für diverse Antragstellungen (Subjekt-, Objekt- und Projektförderungen) zu rechnen. Exemplarisch erwähnt seien hier die Förderung der Ambulanzen in der Pflege Baumgarten.

Die Finanzierung der Eigenbauprojekte konnte mit fix verzinsten Bankdarlehen und Wohnbauförderdarlehen des Landes Wien ohne Zinsrisiko sichergestellt werden. Es bestehen keine Verbindlichkeiten in anderen Währungen. Die dinglichen Sicherheiten für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr um EUR 4,1 Mio. auf EUR 44,1 Mio., während die Pfandrechte für sonstige Verbindlichkeiten mit EUR 33,4 Mio. unverändert blieben.

Derzeit noch bestehende Unklarheiten hinsichtlich der konkreten Ausformung der künftigen Organisationsstruktur stellen einen Unsicherheitsfaktor dar. Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung sind wesentliche Parameter der Aufbau- und Ablauforganisation nicht im Detail fixiert.

Mit einer Fortführung der im Jahr 2020 verzeichneten Mehraufwendungen im Zusammenhang mit COVID-19 ist auch im Jahr 2021 zu rechnen. Die finanziellen Auswirkungen des Coronavirus sind zum Zeitpunkt der Berichtslegung jedoch nicht abschätzbar. Aufgrund der dynamischen Entwicklung der Pandemie und den damit verbundenen gesetzlichen Maßnahmen ist mit einem Mehrbedarf bei diversen Kostenpositionen zu rechnen. Es wurden bereits Richtlinien zur Dokumentation der durch den Coronavirus verursachten Kosten festgelegt, damit diese Kosten ggf. gegenüber dem Bund geltend gemacht werden können. Darüber hinaus sichert die Finanzierungsvereinbarung auf Basis des Voranschlages den finanziellen Spielraum des Wiener Gesundheitsverbundes.

3. Forschung und Entwicklung

Im Dezember 2020 wurde die pflegewissenschaftliche Studie Prävention und Bettlägerigkeit abgeschlossen. Das Fazit der Studie beschreibt die Empfehlung zur Prävention von Bettlägerigkeit die mobilitätspezifische Fallbesprechung. Die Studie war aufgesetzt als Folgeprojekt aus der ersten österreichischen Prävalenzerhebung zu diesem Thema in den Pflegeeinrichtungen der TU PWH.

Wien, am 12. Mai 2021

Die Generaldirektorin Der Direktor der Teilunternehmung TU PWH 7/2

,27 9L-)a-Rwiad;r- Mag Evelyn liölldorfer-Leitgeb Johannes Nadlinger

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Seite 7 (6) Es bestehen keinerlei Pflichten des Auftragnehmers zur Leistungserbringung, Warnung oder Aufklärung über den Umfang des Auftrages hinaus.

(7) Der Auftragnehmer ist berechtigt, sich zur Durchführung des Auftrages geeigneter Mitarbeiter und sonstiger Erfüllungsgehilfen (Subunternehmer) zu bedienen, als auch sich bei der Durchführung des Allgemeine Auftrages durch einen Berufsbefugten substituieren zu lassen. Mitarbeiter im Sinne dieser Bedingungen meint alle Personen, die den Auftragnehmer auf regelmäßiger oder dauerhafter Basis bei seiner betrieblichen Tätigkeit Auftragsbedingungen unterstützen, unabhängig von der Art der rechtsgeschäftlichen Grundlage.

für Wirtschaftstreuhandberufe (8) Der Auftragnehmer hat bei der Erbringung seiner Leistungen ausschließlich österreichisches Recht zu berücksichtigen; ausländisches (AAB 2018) Recht ist nur bei ausdrücklicher schriftlicher Vereinbarung zu berücksichtigen.

Empfohlen vom Vorstand der Kammer der Steuerberater und (9) Ändert sich die Rechtslage nach Abgabe der abschließenden Wirtschaftsprüfer zuletzt mit Beschluss vom 18.04.2018 schriftlichen als auch mündlichen beruflichen Äußerung, so ist der Auftragnehmer nicht verpflichtet, den Auftraggeber auf Änderungen oder sich daraus ergebende Folgen hinzuweisen. Dies gilt auch für in sich Präambel und Allgemeines abgeschlossene Teile eines Auftrages.

(1) Auftrag im Sinne dieser Bedingungen meint jeden Vertrag über (10) Der Auftraggeber ist verpflichtet dafür Sorge zu tragen, dass die von vom zur Ausübung eines Wirtschaftstreuhandberufes Berechtigten in ihm zur Verfügung gestellten Daten vom Auftragnehmer im Rahmen der Ausübung dieses Berufes zu erbringende Leistungen (sowohl faktische Leistungserbringung verarbeitet werden dürfen. Diesbezüglich hat der Tätigkeiten als auch die Besorgung oder Durchführung von Auftraggeber insbesondere aber nicht ausschließlich die anwendbaren Rechtsgeschäften oder Rechtshandlungen, jeweils im Rahmen der §§ 2 datenschutz- und arbeitsrechtlichen Bestimmungen zu beachten. oder 3 Wirtschaftstreuhandberufsgesetz 2017 (WTBG 2017). Die Parteien des Auftrages werden in Folge zum einen „Auftragnehmer“, zum anderen (11) Bringt der Auftragnehmer bei einer Behörde ein Anbringen „Auftraggeber“ genannt). elektronisch ein, so handelt er – mangels ausdrücklicher gegenteiliger Vereinbarung – lediglich als Bote und stellt dies keine ihm oder einem (2) Diese Allgemeinen Auftragsbedingungen für einreichend Bevollmächtigten zurechenbare Willens- oder Wirtschaftstreuhandberufe gliedern sich in zwei Teile: Die Wissenserklärung dar. Auftragsbedingungen des I. Teiles gelten für Aufträge, bei denen die Auftragserteilung zum Betrieb des Unternehmens des Auftraggebers (12) Der Auftraggeber verpflichtet sich, Personen, die während des (Unternehmer iSd KSchG) gehört. Für Verbrauchergeschäfte gemäß Auftragsverhältnisses Mitarbeiter des Auftragnehmers sind oder waren, Konsumentenschutzgesetz (Bundesgesetz vom 8.3.1979/BGBl Nr.140 in während und binnen eines Jahres nach Beendigung des der derzeit gültigen Fassung) gelten sie insoweit der II. Teil keine Auftragsverhältnisses nicht in seinem Unternehmen oder in einem ihm abweichenden Bestimmungen für diese enthält. nahestehenden Unternehmen zu beschäftigen, widrigenfalls er sich zur Bezahlung eines Jahresbezuges des übernommenen Mitarbeiters an den (3) Im Falle der Unwirksamkeit einer einzelnen Bestimmung ist diese Auftragnehmer verpflichtet. durch eine wirksame, die dem angestrebten Ziel möglichst nahe kommt, zu ersetzen. 2. Aufklärungspflicht des Auftraggebers; Vollständigkeitserklärung

I.TEIL (1) Der Auftraggeber hat dafür zu sorgen, dass dem Auftragnehmer auch ohne dessen besondere Aufforderung alle für die Ausführung des 1. Umfang und Ausführung des Auftrages Auftrages notwendigen Unterlagen zum vereinbarten Termin und in Ermangelung eines solchen rechtzeitig in geeigneter Form vorgelegt (1) Der Umfang des Auftrages ergibt sich in der Regel aus der werden und ihm von allen Vorgängen und Umständen Kenntnis gegeben schriftlichen Auftragsvereinbarung zwischen Auftraggeber und wird, die für die Ausführung des Auftrages von Bedeutung sein können. Auftragnehmer. Fehlt diesbezüglich eine detaillierte schriftliche Dies gilt auch für die Unterlagen, Vorgänge und Umstände, die erst Auftragsvereinbarung gilt im Zweifel (2)-(4): während der Tätigkeit des Auftragnehmers bekannt werden.

(2) Bei Beauftragung mit Steuerberatungsleistungen umfasst die (2) Der Auftragnehmer ist berechtigt, die ihm erteilten Auskünfte und Beratungstätigkeit folgende Tätigkeiten: übergebenen Unterlagen des Auftraggebers, insbesondere a) Ausarbeitung der Jahressteuererklärungen für die Einkommen- oder Zahlenangaben, als richtig und vollständig anzusehen und dem Auftrag zu Körperschaftsteuer sowie Umsatzsteuer und zwar auf Grund der vom Grunde zu legen. Der Auftragnehmer ist ohne gesonderten schriftlichen Auftraggeber vorzulegenden oder (bei entsprechender Vereinbarung) vom Auftrag nicht verpflichtet, Unrichtigkeiten fest zu stellen. Insbesondere gilt Auftragnehmer erstellten Jahresabschlüsse und sonstiger, für die dies auch für die Richtigkeit und Vollständigkeit von Rechnungen. Stellt er Besteuerung erforderlichen Aufstellungen und Nachweise. Wenn nicht allerdings Unrichtigkeiten fest, so hat er dies dem Auftraggeber bekannt zu ausdrücklich anders vereinbart, sind die für die Besteuerung erforderlichen geben. Er hat im Finanzstrafverfahren die Rechte des Auftraggebers zu Aufstellungen und Nachweise vom Auftraggeber beizubringen. wahren. b) Prüfung der Bescheide zu den unter a) genannten Erklärungen. c) Verhandlungen mit den Finanzbehörden im Zusammenhang mit den (3) Der Auftraggeber hat dem Auftragnehmer die Vollständigkeit der unter a) und b) genannten Erklärungen und Bescheiden. vorgelegten Unterlagen sowie der gegebenen Auskünfte und Erklärungen d) Mitwirkung bei Betriebsprüfungen und Auswertung der Ergebnisse von im Falle von Prüfungen, Gutachten und Sachverständigentätigkeit Betriebsprüfungen hinsichtlich der unter a) genannten Steuern. schriftlich zu bestätigen. e) Mitwirkung im Rechtsmittelverfahren hinsichtlich der unter a) genannten Steuern. (4) Wenn bei der Erstellung von Jahresabschlüssen und anderen Erhält der Auftragnehmer für die laufende Steuerberatung ein Abschlüssen vom Auftraggeber erhebliche Risiken nicht bekannt gegeben Pauschalhonorar, so sind mangels anderweitiger schriftlicher worden sind, bestehen für den Auftragnehmer insoweit diese Risiken Vereinbarungen die unter d) und e) genannten Tätigkeiten gesondert zu schlagend werden keinerlei Ersatzpflichten. honorieren. (5) Vom Auftragnehmer angegebene Termine und Zeitpläne für die (3) Soweit die Ausarbeitung von einer oder mehreren Fertigstellung von Produkten des Auftragnehmers oder Teilen davon sind Jahressteuererklärung(en) zum übernommenen Auftrag zählt, gehört dazu bestmögliche Schätzungen und, sofern nicht anders schriftlich vereinbart, nicht die Überprüfung etwaiger besonderer buchmäßiger nicht bindend. Selbiges gilt für etwaige Honorarschätzungen: diese werden Voraussetzungen sowie die Prüfung, ob alle in Betracht kommenden nach bestem Wissen erstellt; sie sind jedoch stets unverbindlich. insbesondere umsatzsteuerrechtlichen Begünstigungen wahrgenommen worden sind, es sei denn, hierüber besteht eine nachweisliche (6) Der Auftraggeber hat dem Auftragnehmer jeweils aktuelle Beauftragung. Kontaktdaten (insbesondere Zustelladresse) bekannt zu geben. Der Auftragnehmer darf sich bis zur Bekanntgabe neuer Kontaktdaten auf die (4) Die Verpflichtung zur Erbringung anderer Leistungen gemäß §§ 2 Gültigkeit der zuletzt vom Auftraggeber bekannt gegebenen Kontaktdaten und 3 WTBG 2017 bedarf jedenfalls nachweislich einer gesonderten verlassen, insbesondere Zustellung an die zuletzt bekannt gegebene Beauftragung. Adresse vornehmen lassen.

(5) Vorstehende Absätze (2) bis (4) gelten nicht bei Sachverständigentätigkeit.

Beilage V/1 3. Sicherung der Unabhängigkeit mündlicher beruflicher Äußerungen des Auftragnehmers an einen Dritten zur Nutzung der schriftlichen Zustimmung des Auftragnehmers. (1) Der Auftraggeber ist verpflichtet, alle Vorkehrungen zu treffen, um (2) Die Verwendung schriftlicher als auch mündlicher beruflicher zu verhindern, dass die Unabhängigkeit der Mitarbeiter des Äußerungen des Auftragnehmers zu Werbezwecken ist unzulässig; ein Auftragnehmers gefährdet wird, und hat selbst jede Gefährdung dieser Verstoß berechtigt den Auftragnehmer zur fristlosen Kündigung aller noch Unabhängigkeit zu unterlassen. Dies gilt insbesondere für Angebote auf nicht durchgeführten Aufträge des Auftraggebers. Anstellung und für Angebote, Aufträge auf eigene Rechnung zu übernehmen. (3) Dem Auftragnehmer verbleibt an seinen Leistungen das Urheberrecht. Die Einräumung von Werknutzungsbewilligungen bleibt der (2) Der Auftraggeber nimmt zur Kenntnis, dass seine hierfür schriftlichen Zustimmung des Auftragnehmers vorbehalten. notwendigen personenbezogenen Daten sowie Art und Umfang inklusive Leistungszeitraum der zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber vereinbarten Leistungen (sowohl Prüfungs- als auch 6. Mängelbeseitigung Nichtprüfungsleistungen) zum Zweck der Überprüfung des Vorliegens von Befangenheits- oder Ausschließungsgründen und Interessenkollisionen in (1) Der Auftragnehmer ist berechtigt und verpflichtet, nachträglich einem allfälligen Netzwerk, dem der Auftragnehmer angehört, verarbeitet hervorkommende Unrichtigkeiten und Mängel in seiner schriftlichen als und zu diesem Zweck an die übrigen Mitglieder dieses Netzwerkes auch auch mündlichen beruflichen Äußerung zu beseitigen, und verpflichtet, den ins Ausland übermittelt werden. Hierfür entbindet der Auftraggeber den Auftraggeber hiervon unverzüglich zu verständigen. Er ist berechtigt, auch Auftragnehmer nach dem Datenschutzgesetz und gemäß § 80 Abs 4 Z 2 über die ursprüngliche berufliche Äußerung informierte Dritte von der WTBG 2017 ausdrücklich von dessen Verschwiegenheitspflicht. Der Änderung zu verständigen. Auftraggeber kann die Entbindung von der Verschwiegenheitspflicht jederzeit widerrufen. (2) Der Auftraggeber hat Anspruch auf die kostenlose Beseitigung von Unrichtigkeiten, sofern diese durch den Auftragnehmer zu vertreten sind; dieser Anspruch erlischt sechs Monate nach erbrachter Leistung des 4. Berichterstattung und Kommunikation Auftragnehmers bzw. – falls eine schriftliche berufliche Äußerung nicht abgegeben wird – sechs Monate nach Beendigung der beanstandeten (1) (Berichterstattung durch den Auftragnehmer) Bei Prüfungen und Tätigkeit des Auftragnehmers. Gutachten ist, soweit nichts anderes vereinbart wurde, ein schriftlicher Bericht zu erstatten. (3) Der Auftraggeber hat bei Fehlschlägen der Nachbesserung etwaiger Mängel Anspruch auf Minderung. Soweit darüber hinaus (2) (Kommunikation an den Auftraggeber) Alle auftragsbezogenen Schadenersatzansprüche bestehen, gilt Punkt 7. Auskünfte und Stellungnahmen, einschließlich Berichte, (allesamt Wissenserklärungen) des Auftragnehmers, seiner Mitarbeiter, sonstiger Erfüllungsgehilfen oder Substitute („berufliche Äußerungen“) sind nur dann 7. Haftung verbindlich, wenn sie schriftlich erfolgen. Berufliche Äußerungen in elektronischen Dateiformaten, welche per Fax oder E-Mail oder unter (1) Sämtliche Haftungsregelungen gelten für alle Streitigkeiten im Verwendung ähnlicher Formen der elektronischen Kommunikation Zusammenhang mit dem Auftragsverhältnis, gleich aus welchem (speicher- und wiedergabefähig und nicht mündlich dh zB SMS aber nicht Rechtsgrund. Der Auftragnehmer haftet für Schäden im Zusammenhang Telefon) erfolgen, übermittelt oder bestätigt werden, gelten als schriftlich; mit dem Auftragsverhältnis (einschließlich dessen Beendigung) nur bei dies gilt ausschließlich für berufliche Äußerungen. Das Risiko der Erteilung Vorsatz und grober Fahrlässigkeit. Die Anwendbarkeit des § 1298 Satz 2 der beruflichen Äußerungen durch dazu Nichtbefugte und das Risiko der ABGB wird ausgeschlossen. Übersendung dieser trägt der Auftraggeber. (2) Im Falle grober Fahrlässigkeit beträgt die Ersatzpflicht des (3) (Kommunikation an den Auftraggeber) Der Auftraggeber stimmt Auftragnehmers höchstens das zehnfache der hiermit zu, dass der Auftragnehmer elektronische Kommunikation mit dem Mindestversicherungssumme der Berufshaftpflichtversicherung gemäß § Auftraggeber (zB via E-Mail) in unverschlüsselter Form vornimmt. Der 11 Wirtschaftstreuhandberufsgesetz 2017 (WTBG 2017) in der jeweils Auftraggeber erklärt, über die mit der Verwendung elektronischer geltenden Fassung. Kommunikation verbundenen Risiken (insbesondere Zugang, Geheimhaltung, Veränderung von Nachrichten im Zuge der Übermittlung) (3) Die Beschränkung der Haftung gemäß Punkt 7 (2) bezieht sich auf informiert zu sein. Der Auftragnehmer, seine Mitarbeiter, sonstigen den einzelnen Schadensfall. Der einzelne Schadensfall umfasst sämtliche Erfüllungsgehilfen oder Substitute haften nicht für Schäden, die durch die Folgen einer Pflichtverletzung ohne Rücksicht darauf, ob Schäden in Verwendung elektronischer Kommunikationsmittel verursacht werden. einem oder in mehreren aufeinander folgenden Jahren entstanden sind. Dabei gilt mehrfaches auf gleicher oder gleichartiger Fehlerquelle (4) (Kommunikation an den Auftragnehmer) Der Empfang und die beruhendes Tun oder Unterlassen als eine einheitliche Pflichtverletzung, Weiterleitung von Informationen an den Auftragnehmer und seine wenn die betreffenden Angelegenheiten miteinander in rechtlichem und Mitarbeiter sind bei Verwendung von Telefon – insbesondere in wirtschaftlichem Zusammenhang stehen. Ein einheitlicher Schaden bleibt Verbindung mit automatischen Anrufbeantwortungssystemen, Fax, E-Mail ein einzelner Schadensfall, auch wenn er auf mehreren Pflichtverletzungen und anderen Formen der elektronischen Kommunikation – nicht immer beruht. Weiters ist, außer bei vorsätzlicher Schädigung, eine Haftung des sichergestellt. Aufträge und wichtige Informationen gelten daher dem Auftragnehmers für entgangenen Gewinn sowie Begleit-, Folge-, Neben- Auftragnehmer nur dann als zugegangen, wenn sie auch physisch (nicht oder ähnliche Schäden, ausgeschlossen. (fern-)mündlich oder elektronisch) zugegangen sind, es sei denn, es wird im Einzelfall der Empfang ausdrücklich bestätigt. Automatische (4) Jeder Schadenersatzanspruch kann nur innerhalb von sechs Übermittlungs- und Lesebestätigungen gelten nicht als solche Monaten nachdem der oder die Anspruchsberechtigten von dem Schaden ausdrücklichen Empfangsbestätigungen. Dies gilt insbesondere für die Kenntnis erlangt haben, spätestens aber innerhalb von drei Jahren ab Übermittlung von Bescheiden und anderen Informationen über Fristen. Eintritt des (Primär)Schadens nach dem anspruchsbegründenden Ereignis Kritische und wichtige Mitteilungen müssen daher per Post oder Kurier an gerichtlich geltend gemacht werden, sofern nicht in gesetzlichen den Auftragnehmer gesandt werden. Die Übergabe von Schriftstücken an Vorschriften zwingend andere Verjährungsfristen festgesetzt sind. Mitarbeiter außerhalb der Kanzlei gilt nicht als Übergabe. (5) Im Falle der (tatbestandsmäßigen) Anwendbarkeit des § 275 UGB (5) (Allgemein) Schriftlich meint insoweit in Punkt 4 (2) nicht anderes gelten dessen Haftungsnormen auch dann, wenn an der Durchführung des bestimmt, Schriftlichkeit iSd § 886 ABGB (Unterschriftlichkeit). Eine Auftrages mehrere Personen beteiligt gewesen oder mehrere zum Ersatz fortgeschrittene elektronische Signatur (Art. 26 eIDAS- verpflichtende Handlungen begangen worden sind und ohne Rücksicht VO, (EU) Nr. 910/2014) erfüllt das Erfordernis der Schriftlichkeit iSd § 886 darauf, ob andere Beteiligte vorsätzlich gehandelt haben. ABGB (Unterschriftlichkeit), soweit dies innerhalb der Parteiendisposition liegt. (6) In Fällen, in denen ein förmlicher Bestätigungsvermerk erteilt wird, beginnt die Verjährungsfrist spätestens mit Erteilung des (6) (Werbliche Information) Der Auftragnehmer wird dem Auftraggeber Bestätigungsvermerkes zu laufen. wiederkehrend allgemeine steuerrechtliche und allgemeine wirtschaftsrechtliche Informationen elektronisch (zB per E-Mail) (7) Wird die Tätigkeit unter Einschaltung eines Dritten, z.B. eines Daten übermitteln. Der Auftraggeber nimmt zur Kenntnis, dass er das Recht hat, verarbeitenden Unternehmens, durchgeführt, so gelten mit der Zusendung von Direktwerbung jederzeit zu widersprechen. Benachrichtigung des Auftraggebers darüber nach Gesetz oder Vertrag be- oder entstehende Gewährleistungs- und Schadenersatzansprüche gegen den Dritten als an den Auftraggeber abgetreten. Der Auftragnehmer 5. Schutz des geistigen Eigentums des Auftragnehmers haftet, unbeschadet Punkt 4. (3), diesfalls nur für Verschulden bei der Auswahl des Dritten. (1) Der Auftraggeber ist verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die im Rahmen des Auftrages vom Auftragnehmer erstellten Berichte, Gutachten, (8) Eine Haftung des Auftragnehmers Dritten gegenüber ist in jedem Fall Organisationspläne, Entwürfe, Zeichnungen, Berechnungen und ausgeschlossen. Geraten Dritte mit der Arbeit des Auftragnehmers wegen dergleichen nur für Auftragszwecke (z.B. gemäß § 44 Abs 3 EStG 1988) des Auftraggebers in welcher Form auch immer in Kontakt hat der verwendet werden. Im Übrigen bedarf die Weitergabe schriftlicher als auch Auftraggeber diese über diesen Umstand ausdrücklich aufzuklären. Soweit

Beilage V/2 ein solcher Haftungsausschluss gesetzlich nicht zulässig ist oder eine Unterlagen rechtzeitig zur Verfügung gestellt werden und soweit nicht ein Haftung gegenüber Dritten vom Auftragnehmer ausnahmsweise wichtiger Grund vorliegt, der dies hindert. übernommen wurde, gelten subsidiär diese Haftungsbeschränkungen jedenfalls auch gegenüber Dritten. Dritte können jedenfalls keine (5) Wären bei einem Dauerauftrag mehr als 2 gleichartige, Ansprüche stellen, die über einen allfälligen Anspruch des Auftraggebers üblicherweise nur einmal jährlich zu erstellende Werke (z.B. hinausgehen. Die Haftungshöchstsumme gilt nur insgesamt einmal für alle Jahresabschlüsse, Steuererklärungen etc.) fertig zu stellen, so zählen die Geschädigten, einschließlich der Ersatzansprüche des Auftraggebers über 2 hinaus gehenden Werke nur bei ausdrücklichem Einverständnis des selbst, auch wenn mehrere Personen (der Auftraggeber und ein Dritter Auftraggebers zum verbleibenden Auftragsstand. Auf diesen Umstand ist oder auch mehrere Dritte) geschädigt worden sind; Geschädigte werden der Auftraggeber in der Bekanntgabe gemäß Punkt 9 (4) gegebenenfalls nach ihrem Zuvorkommen befriedigt. Der Auftraggeber wird den ausdrücklich hinzuweisen. Auftragnehmer und dessen Mitarbeiter von sämtlichen Ansprüchen Dritter im Zusammenhang mit der Weitergabe schriftlicher als auch mündlicher beruflicher Äußerungen des Auftragnehmers an diese Dritte schad- und 10. Beendigung bei Annahmeverzug und unterlassener Mitwirkung des klaglos halten. Auftraggebers und rechtlichen Ausführungshindernissen

(9) Punkt 7 gilt auch für allfällige Haftungsansprüche des Auftraggebers (1) Kommt der Auftraggeber mit der Annahme der vom Auftragnehmer im Zusammenhang mit dem Auftragsverhältnis gegenüber Dritten angebotenen Leistung in Verzug oder unterlässt der Auftraggeber eine ihm (Erfüllungs- und Besorgungsgehilfen des Auftragnehmers) und den nach Punkt 2. oder sonst wie obliegende Mitwirkung, so ist der Substituten des Auftragnehmers. Auftragnehmer zur fristlosen Beendigung des Vertrages berechtigt. Gleiches gilt, wenn der Auftraggeber eine (auch teilweise) Durchführung des Auftrages verlangt, die, nach begründetem Dafürhalten des 8. Verschwiegenheitspflicht, Datenschutz Auftragnehmers, nicht der Rechtslage oder berufsüblichen Grundsätzen entspricht. Seine Honoraransprüche bestimmen sich nach Punkt 11. (1) Der Auftragnehmer ist gemäß § 80 WTBG 2017 verpflichtet, über Annahmeverzug sowie unterlassene Mitwirkung seitens des Auftraggebers alle Angelegenheiten, die ihm im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit für begründen auch dann den Anspruch des Auftragnehmers auf Ersatz der den Auftraggeber bekannt werden, Stillschweigen zu bewahren, es sei ihm hierdurch entstandenen Mehraufwendungen sowie des verursachten denn, dass der Auftraggeber ihn von dieser Schweigepflicht entbindet oder Schadens, wenn der Auftragnehmer von seinem Kündigungsrecht keinen gesetzliche Äußerungspflichten entgegen stehen. Gebrauch macht.

(2) Soweit es zur Verfolgung von Ansprüchen des Auftragnehmers (2) Bei Verträgen über die Führung der Bücher, die Vornahme der (insbesondere Ansprüche auf Honorar) oder zur Abwehr von Ansprüchen Personalsachbearbeitung oder Abgabenverrechnung ist eine fristlose gegen den Auftragnehmer (insbesondere Schadenersatzansprüche des Beendigung durch den Auftragnehmer gemäß Punkt 10 (1) zulässig, wenn Auftraggebers oder Dritter gegen den Auftragnehmer) notwendig ist, ist der der Auftraggeber seiner Mitwirkungspflicht gemäß Punkt 2. (1) zweimal Auftragnehmer von seiner beruflichen Verschwiegenheitspflicht nachweislich nicht nachkommt. entbunden.

(3) Der Auftragnehmer darf Berichte, Gutachten und sonstige 11. Honoraranspruch schriftliche berufliche Äußerungen über die Ergebnisse seiner Tätigkeit Dritten nur mit Einwilligung des Auftraggebers aushändigen, es sei denn, (1) Unterbleibt die Ausführung des Auftrages (z.B. wegen Rücktritt oder dass eine gesetzliche Verpflichtung hierzu besteht. Kündigung), so gebührt dem Auftragnehmer gleichwohl das vereinbarte Entgelt (Honorar), wenn er zur Leistung bereit war und durch Umstände, (4) Der Auftragnehmer ist datenschutzrechtlich Verantwortlicher im deren Ursache auf Seiten des Auftraggebers liegen, ein bloßes Sinne der Datenschutz-Grundverordnung („DSGVO“) hinsichtlich aller im Mitverschulden des Auftragnehmers bleibt diesbezüglich außer Ansatz, Rahmen des Auftrages verarbeiteter personenbezogenen Daten. Der daran gehindert worden ist; der Auftragnehmer braucht sich in diesem Fall Auftragnehmer ist daher befugt, ihm anvertraute personenbezogene Daten nicht anrechnen zu lassen, was er durch anderweitige Verwendung seiner im Rahmen der Grenzen des Auftrages zu verarbeiten. Dem und seiner Mitarbeiter Arbeitskraft erwirbt oder zu erwerben unterlässt. Auftragnehmer überlassene Materialien (Papier und Datenträger) werden grundsätzlich nach Beendigung der diesbezüglichen Leistungserbringung (2) Bei Beendigung eines Dauerauftrags gebührt das vereinbarte dem Auftraggeber oder an vom Auftraggeber namhaft gemachte Dritte Entgelt für den verbleibenden Auftragsstand, sofern er fertiggestellt wird übergeben oder wenn dies gesondert vereinbart ist vom Auftragnehmer oder dies aus Gründen, die dem Auftraggeber zuzurechnen sind, verwahrt oder vernichtet. Der Auftragnehmer ist berechtigt Kopien davon unterbleibt (auf Punkt 11. (1) wird verwiesen). Vereinbarte aufzubewahren soweit er diese zur ordnungsgemäßen Dokumentation Pauschalhonorare sind gegebenenfalls zu aliquotieren. seiner Leistungen benötigt oder es rechtlich geboten oder berufsüblich ist. (3) Unterbleibt eine zur Ausführung des Werkes erforderliche (5) Sofern der Auftragnehmer den Auftraggeber dabei unterstützt, die Mitwirkung des Auftraggebers, so ist der Auftragnehmer auch berechtigt, den Auftraggeber als datenschutzrechtlich Verantwortlichen treffenden ihm zur Nachholung eine angemessene Frist zu setzen mit der Erklärung, Pflichten gegenüber Betroffenen zu erfüllen, so ist der Auftragnehmer dass nach fruchtlosem Verstreichen der Frist der Vertrag als aufgehoben berechtigt, den entstandenen tatsächlichen Aufwand an den Auftraggeber gelte, im Übrigen gelten die Folgen des Punkt 11. (1). zu verrechnen. Gleiches gilt, für den Aufwand der für Auskünfte im Zusammenhang mit dem Auftragsverhältnis anfällt, die nach Entbindung (4) Bei Nichteinhaltung der Beendigungsfrist gemäß Punkt 9. (3) durch von der Verschwiegenheitspflicht durch den Auftraggeber gegenüber den Auftraggeber, sowie bei Vertragsauflösung gemäß Punkt 10. (2) durch Dritten diesen Dritten erteilt werden. den Auftragnehmer behält der Auftragnehmer den vollen Honoraranspruch für drei Monate.

9. Rücktritt und Kündigung („Beendigung“) 12. Honorar (1) Die Erklärung der Beendigung eines Auftrags hat schriftlich zu erfolgen (siehe auch Punkt. 4 (4) und (5)). Das Erlöschen einer (1) Sofern nicht ausdrücklich Unentgeltlichkeit vereinbart ist, wird bestehenden Vollmacht bewirkt keine Beendigung des Auftrags. jedenfalls gemäß § 1004 und § 1152 ABGB eine angemessene Entlohnung geschuldet. Höhe und Art des Honoraranspruchs des (2) Soweit nicht etwas anderes schriftlich vereinbart oder gesetzlich Auftragnehmers ergeben sich aus der zwischen ihm und seinem zwingend vorgeschrieben ist, können die Vertragspartner den Vertrag Auftraggeber getroffenen Vereinbarung. Sofern nicht nachweislich eine jederzeit mit sofortiger Wirkung beendigen. Der Honoraranspruch andere Vereinbarung getroffen wurde sind Zahlungen des Auftraggebers bestimmt sich nach Punkt 11. immer auf die älteste Schuld anzurechnen.

(3) Ein Dauerauftrag (befristeter oder unbefristeter Auftrag über, wenn (2) Die kleinste verrechenbare Leistungseinheit beträgt eine auch nicht ausschließlich, die Erbringung wiederholter Einzelleistungen, Viertelstunde. auch mit Pauschalvergütung) kann allerdings, soweit nichts anderes schriftlich vereinbart ist, ohne Vorliegen eines wichtigen Grundes nur unter (3) Auch die Wegzeit wird im notwendigen Umfang verrechnet. Einhaltung einer Frist von drei Monaten („Beendigungsfrist“) zum Ende eines Kalendermonats beendet werden. (4) Das Aktenstudium in der eigenen Kanzlei, das nach Art und Umfang zur Vorbereitung des Auftragnehmers notwendig ist, kann gesondert (4) Nach Erklärung der Beendigung eines Dauerauftrags – sind, soweit verrechnet werden. im Folgenden nicht abweichend bestimmt, nur jene einzelnen Werke vom Auftragnehmer noch fertigzustellen (verbleibender Auftragsstand), deren (5) Erweist sich durch nachträglich hervorgekommene besondere vollständige Ausführung innerhalb der Beendigungsfrist (grundsätzlich) Umstände oder auf Grund besonderer Inanspruchnahme durch den möglich ist, soweit diese innerhalb eines Monats nach Beginn des Laufs Auftraggeber ein bereits vereinbartes Entgelt als unzureichend, so hat der der Beendigungsfrist dem Auftraggeber schriftlich im Sinne des Punktes 4 Auftragnehmer den Auftraggeber darauf hinzuweisen und sind (2) bekannt gegeben werden. Der verbleibende Auftragsstand ist innerhalb Nachverhandlungen zur Vereinbarung eines angemessenen Entgelts zu der Beendigungsfrist fertig zu stellen, sofern sämtliche erforderlichen führen (auch bei unzureichenden Pauschalhonoraren).

Beilage V/3 (6) Der Auftragnehmer verrechnet die Nebenkosten und die Anspruch auf ein angemessenes Honorar (Punkt 12 gilt sinngemäß). Ist Umsatzsteuer zusätzlich. Beispielhaft aber nicht abschließend im eine Übergabe dieser Daten in einem strukturierten, gängigen und Folgenden (7) bis (9): maschinenlesbaren Format aus besonderen Gründen unmöglich oder untunlich, können diese ersatzweise im Vollausdruck übergeben werden. (7) Zu den verrechenbaren Nebenkosten zählen auch belegte oder Eine Honorierung steht diesfalls dafür nicht zu. pauschalierte Barauslagen, Reisespesen (bei Bahnfahrten 1. Klasse), Diäten, Kilometergeld, Kopierkosten und ähnliche Nebenkosten. (3) Der Auftragnehmer hat auf Verlangen und Kosten des Auftraggebers alle Unterlagen herauszugeben, die er aus Anlass seiner (8) Bei besonderen Haftpflichtversicherungserfordernissen zählen die Tätigkeit von diesem erhalten hat. Dies gilt jedoch nicht für den betreffenden Versicherungsprämien (inkl. Versicherungssteuer) zu den Schriftwechsel zwischen dem Auftragnehmer und seinem Auftraggeber Nebenkosten. und für die Schriftstücke, die der Auftraggeber in Urschrift besitzt und für Schriftstücke, die einer Aufbewahrungspflicht nach den für den (9) Weiters sind als Nebenkosten auch Personal- und Auftragnehmer geltenden rechtlichen Bestimmungen zur Verhinderung Sachaufwendungen für die Erstellung von Berichten, Gutachten uä. von Geldwäsche unterliegen. Der Auftragnehmer kann von Unterlagen, die anzusehen. er an den Auftraggeber zurückgibt, Abschriften oder Fotokopien anfertigen. Sind diese Unterlagen bereits einmal an den Auftraggeber übermittelt (10) Für die Ausführung eines Auftrages, dessen gemeinschaftliche worden so hat der Auftragnehmer Anspruch auf ein angemessenes Erledigung mehreren Auftragnehmern übertragen worden ist, wird von Honorar (Punkt 12. gilt sinngemäß). jedem das seiner Tätigkeit entsprechende Entgelt verrechnet. (4) Der Auftraggeber hat die dem Auftragsnehmer übergebenen (11) Entgelte und Entgeltvorschüsse sind mangels anderer Unterlagen nach Abschluss der Arbeiten binnen 3 Monaten abzuholen. Bei Vereinbarungen sofort nach deren schriftlicher Geltendmachung fällig. Für Nichtabholung übergebener Unterlagen kann der Auftragnehmer nach Entgeltzahlungen, die später als 14 Tage nach Fälligkeit geleistet werden, zweimaliger nachweislicher Aufforderung an den Auftraggeber, können Verzugszinsen verrechnet werden. Bei beiderseitigen übergebene Unterlagen abzuholen, diese auf dessen Kosten zurückstellen Unternehmergeschäften gelten Verzugszinsen in der in § 456 1. und 2. und/oder ein angemessenes Honorar in Rechnung stellen (Punkt 12. gilt Satz UGB festgelegten Höhe. sinngemäß). Die weitere Aufbewahrung kann auch auf Kosten des Auftraggebers durch Dritte erfolgen. Der Auftragnehmer haftet im Weiteren (12) Die Verjährung richtet sich nach § 1486 ABGB und beginnt mit Ende nicht für Folgen aus Beschädigung, Verlust oder Vernichtung der der Leistung bzw. mit späterer, in angemessener Frist erfolgter Unterlagen. Rechnungslegung zu laufen. (5) Der Auftragnehmer ist berechtigt, fällige Honorarforderungen mit (13) Gegen Rechnungen kann innerhalb von 4 Wochen ab etwaigen Depotguthaben, Verrechnungsgeldern, Treuhandgeldern oder Rechnungsdatum schriftlich beim Auftragnehmer Einspruch erhoben anderen in seiner Gewahrsame befindlichen liquiden Mitteln auch bei werden. Andernfalls gilt die Rechnung als anerkannt. Die Aufnahme einer ausdrücklicher Inverwahrungnahme zu kompensieren, sofern der Rechnung in die Bücher gilt jedenfalls als Anerkenntnis. Auftraggeber mit einem Gegenanspruch des Auftragnehmers rechnen musste. (14) Auf die Anwendung des § 934 ABGB im Sinne des § 351 UGB, das ist die Anfechtung wegen Verkürzung über die Hälfte für Geschäfte unter (6) Zur Sicherung einer bestehenden oder künftigen Honorarforderung Unternehmern, wird verzichtet. ist der Auftragnehmer berechtigt, ein finanzamtliches Guthaben oder ein anderes Abgaben- oder Beitragsguthaben des Auftraggebers auf ein (15) Falls bei Aufträgen betreffend die Führung der Bücher, die Anderkonto zu transferieren. Diesfalls ist der Auftraggeber vom erfolgten Vornahme der Personalsachbearbeitung oder Abgabenverrechnung ein Transfer zu verständigen. Danach kann der sichergestellte Betrag Pauschalhonorar vereinbart ist, so sind mangels anderweitiger schriftlicher entweder im Einvernehmen mit dem Auftraggeber oder bei Vereinbarung die Vertretungstätigkeit im Zusammenhang mit abgaben- Vollstreckbarkeit der Honorarforderung eingezogen werden. und beitragsrechtlichen Prüfungen aller Art einschließlich der Abschluss von Vergleichen über Abgabenbemessungs- oder Beitragsgrundlagen, Berichterstattung, Rechtsmittelerhebung uä gesondert zu honorieren. 14. Anzuwendendes Recht, Erfüllungsort, Gerichtsstand Sofern nichts anderes schriftlich vereinbart ist, gilt das Honorar als jeweils für ein Auftragsjahr vereinbart. (1) Für den Auftrag, seine Durchführung und die sich hieraus ergebenden Ansprüche gilt ausschließlich österreichisches Recht unter (16) Die Bearbeitung besonderer Einzelfragen im Zusammenhang mit Ausschluss des nationalen Verweisungsrechts. den im Punkt 12. (15) genannten Tätigkeiten, insbesondere Feststellungen über das prinzipielle Vorliegen einer Pflichtversicherung, erfolgt nur (2) Erfüllungsort ist der Ort der beruflichen Niederlassung des aufgrund eines besonderen Auftrages. Auftragnehmers.

(17) Der Auftragnehmer kann entsprechende Vorschüsse verlangen und (3) Gerichtsstand ist – mangels abweichender schriftlicher seine (fortgesetzte) Tätigkeit von der Zahlung dieser Vorschüsse abhängig Vereinbarung – das sachlich zuständige Gericht des Erfüllungsortes. machen. Bei Daueraufträgen darf die Erbringung weiterer Leistungen bis zur Bezahlung früherer Leistungen (sowie allfälliger Vorschüsse gemäß Satz 1) verweigert werden. Bei Erbringung von Teilleistungen und offener Teilhonorierung gilt dies sinngemäß.

(18) Eine Beanstandung der Arbeiten des Auftragnehmers berechtigt, außer bei offenkundigen wesentlichen Mängeln, nicht zur auch nur teilweisen Zurückhaltung der ihm nach Punkt 12. zustehenden Honorare, sonstigen Entgelte, Kostenersätze und Vorschüsse (Vergütungen).

(19) Eine Aufrechnung gegen Forderungen des Auftragnehmers auf Vergütungen nach Punkt 12. ist nur mit unbestrittenen oder rechtskräftig festgestellten Forderungen zulässig.

13. Sonstiges

(1) Im Zusammenhang mit Punkt 12. (17) wird auf das gesetzliche Zurückbehaltungsrecht (§ 471 ABGB, § 369 UGB) verwiesen; wird das Zurückbehaltungsrecht zu Unrecht ausgeübt, haftet der Auftragnehmer grundsätzlich gemäß Punkt 7. aber in Abweichung dazu nur bis zur Höhe seiner noch offenen Forderung.

(2) Der Auftraggeber hat keinen Anspruch auf Ausfolgung von im Zuge der Auftragserfüllung vom Auftragnehmer erstellten Arbeitspapieren und ähnlichen Unterlagen. Im Falle der Auftragserfüllung unter Einsatz elektronischer Buchhaltungssysteme ist der Auftragnehmer berechtigt, nach Übergabe sämtlicher vom Auftragnehmer auftragsbezogen damit erstellter Daten, für die den Auftraggeber eine Aufbewahrungspflicht trifft, in einem strukturierten, gängigen und maschinenlesbaren Format an den Auftraggeber bzw. an den nachfolgenden Wirtschaftstreuhänder, die Daten zu löschen. Für die Übergabe dieser Daten in einem strukturierten, gängigen und maschinenlesbaren Format hat der Auftragnehmer

Beilage V/4 II. TEIL (9) Verträge über wiederkehrende Leistungen:

15. Ergänzende Bestimmungen für Verbrauchergeschäfte (a) Verträge, durch die sich der Auftragnehmer zu Werkleistungen und der Verbraucher zu wiederholten Geldzahlungen verpflichten und die (1) Für Verträge zwischen Wirtschaftstreuhändern und Verbrauchern für eine unbestimmte oder eine ein Jahr übersteigende Zeit geschlossen gelten die zwingenden Bestimmungen des Konsumentenschutzgesetzes. worden sind, kann der Verbraucher unter Einhaltung einer zweimonatigen Frist zum Ablauf des ersten Jahres, nachher zum Ablauf jeweils eines (2) Der Auftragnehmer haftet nur für vorsätzliche und grob fahrlässig halben Jahres kündigen. verschuldete Verletzung der übernommenen Verpflichtungen. (b) Ist die Gesamtheit der Leistungen eine nach ihrer Art unteilbare (3) Anstelle der im Punkt 7 Abs 2 normierten Begrenzung ist auch im Leistung, deren Umfang und Preis schon bei der Vertragsschließung Falle grober Fahrlässigkeit die Ersatzpflicht des Auftragnehmers nicht bestimmt sind, so kann der erste Kündigungstermin bis zum Ablauf des begrenzt. zweiten Jahres hinausgeschoben werden. In solchen Verträgen kann die Kündigungsfrist auf höchstens sechs Monate verlängert werden. (4) Punkt 6 Abs 2 (Frist für Mängelbeseitigungsanspruch) und Punkt 7 Abs 4 (Geltendmachung der Schadenersatzansprüche innerhalb einer (c) Erfordert die Erfüllung eines bestimmten, in lit. a) genannten bestimmten Frist) gilt nicht. Vertrages erhebliche Aufwendungen des Auftragnehmers und hat er dies dem Verbraucher spätestens bei der Vertragsschließung bekannt (5) Rücktrittsrecht gemäß § 3 KSchG: gegeben, so können den Umständen angemessene, von den in lit. a) und b) genannten abweichende Kündigungstermine und Kündigungsfristen Hat der Verbraucher seine Vertragserklärung nicht in den vom vereinbart werden. Auftragnehmer dauernd benützten Kanzleiräumen abgegeben, so kann er von seinem Vertragsantrag oder vom Vertrag zurücktreten. Dieser Rücktritt (d) Eine Kündigung des Verbrauchers, die nicht fristgerecht kann bis zum Zustandekommen des Vertrages oder danach binnen einer ausgesprochen worden ist, wird zum nächsten nach Ablauf der Woche erklärt werden; die Frist beginnt mit der Ausfolgung einer Urkunde, Kündigungsfrist liegenden Kündigungstermin wirksam. die zumindest den Namen und die Anschrift des Auftragnehmers sowie eine Belehrung über das Rücktrittsrecht enthält, an den Verbraucher, frühestens jedoch mit dem Zustandekommen des Vertrages zu laufen. Das Rücktrittsrecht steht dem Verbraucher nicht zu,

1. wenn er selbst die geschäftliche Verbindung mit dem Auftragnehmer oder dessen Beauftragten zwecks Schließung dieses Vertrages angebahnt hat,

2. wenn dem Zustandekommen des Vertrages keine Besprechungen zwischen den Beteiligten oder ihren Beauftragten vorangegangen sind oder

3. bei Verträgen, bei denen die beiderseitigen Leistungen sofort zu erbringen sind, wenn sie üblicherweise von Auftragnehmern außerhalb ihrer Kanzleiräume geschlossen werden und das vereinbarte Entgelt € 15 nicht übersteigt.

Der Rücktritt bedarf zu seiner Rechtswirksamkeit der Schriftform. Es genügt, wenn der Verbraucher ein Schriftstück, das seine Vertragserklärung oder die des Auftragnehmers enthält, dem Auftragnehmer mit einem Vermerk zurückstellt, der erkennen lässt, dass der Verbraucher das Zustandekommen oder die Aufrechterhaltung des Vertrages ablehnt. Es genügt, wenn die Erklärung innerhalb einer Woche abgesendet wird.

Tritt der Verbraucher gemäß § 3 KSchG vom Vertrag zurück, so hat Zug um Zug

1. der Auftragnehmer alle empfangenen Leistungen samt gesetzlichen Zinsen vom Empfangstag an zurückzuerstatten und den vom Verbraucher auf die Sache gemachten notwendigen und nützlichen Aufwand zu ersetzen,

2. der Verbraucher dem Auftragnehmer den Wert der Leistungen zu vergüten, soweit sie ihm zum klaren und überwiegenden Vorteil gereichen.

Gemäß § 4 Abs 3 KSchG bleiben Schadenersatzansprüche unberührt.

(6) Kostenvoranschläge gemäß § 5 KSchG:

Für die Erstellung eines Kostenvoranschlages im Sinn des § 1170a ABGB durch den Auftragnehmer hat der Verbraucher ein Entgelt nur dann zu zahlen, wenn er vorher auf diese Zahlungspflicht hingewiesen worden ist.

Wird dem Vertrag ein Kostenvoranschlag des Auftragnehmers zugrunde gelegt, so gilt dessen Richtigkeit als gewährleistet, wenn nicht das Gegenteil ausdrücklich erklärt ist.

(7) Mängelbeseitigung: Punkt 6 wird ergänzt:

Ist der Auftragnehmer nach § 932 ABGB verpflichtet, seine Leistungen zu verbessern oder Fehlendes nachzutragen, so hat er diese Pflicht zu erfüllen, an dem Ort, an dem die Sache übergeben worden ist. Ist es für den Verbraucher tunlich, die Werke und Unterlagen vom Auftragnehmer gesendet zu erhalten, so kann dieser diese Übersendung auf seine Gefahr und Kosten vornehmen.

(8) Gerichtsstand: Anstelle Punkt 14. (3) gilt:

Hat der Verbraucher im Inland seinen Wohnsitz oder seinen gewöhnlichen Aufenthalt oder ist er im Inland beschäftigt, so kann für eine Klage gegen ihn nach den §§ 88, 89, 93 Abs 2 und 104 Abs1 JN nur die Zuständigkeit eines Gerichtes begründet werden, in dessen Sprengel der Wohnsitz, der gewöhnliche Aufenthalt oder der Ort der Beschäftigung liegt.

Beilage V/5