ISEK Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept für die Stadt Cloppenburg

Stadt Cloppenburg (Landkreis Cloppenburg, Niedersachsen)

Bearbeitung SWECO GmbH, Impressum Auftraggeber: Stadt Cloppenburg (Landkreis Cloppenburg) Auftragnehmer: Sweco GmbH

Postfach 34 70 17 28339 Bremen

Friedrich-Mißler-Straße 42 28211 Bremen Bearbeitung: M.Sc. Constantin Tönsing Dipl.-Ing. Horst Heinicke M.A. Dominik Odloschinski Bearbeitungszeitraum: März 2016 bis Dezember 2016 Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

1 Aufgabenstellung und Übersicht über den Planungs- und Beteiligungsprozess 1 1.1 Aufgabenstellung 1 1.2 Die Bausteine der Bürgerbeteiligung 2

2 Planungsvorgaben und Rahmenbedingungen 5 2.1 Lage im Raum und Gliederung der Stadt 5 2.2 Übergeordnete Planungen, regionale Zusammenarbeit 7 2.3 Historische Entwicklung der Stadt 10

3 Standort- und Problemanalyse 13 3.1 Städtebau und Verkehr 13 3.2 Wohnstandort und Bevölkerung 17 3.3 Wirtschaftsstruktur und -entwicklung 25 3.4 Arbeitsmarkt und Qualifikation 30 3.5 Tourismusstandort & Gastgewerbe 31 3.6 Freizeit und Kultur 32 3.7 Schulstandort und soziale Infrastruktur 34 3.8 Kernbefunde der Analyse der Stärken und Schwächen 35

4 Bilanzierung der erfolgten Innenstadtentwicklung 39

5 Ziele der Stadtentwicklung 47

6 Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept 49 6.1 Fortschreibung von Maßnahmen aus dem ISEK 2007 49 6.1.1 Mehrgenerationen- und Begegnungspark Städtisches Stadion 49 6.1.2 Sanierung und Umgestaltung Marktplatz 51 6.2 Neue Maßnahmen für das ISEK 2017 53 6.2.1 Entwicklungs- und Sanierungsziele für die Innenstadt 53 6.2.2 Innenstadtnahes Wohnen 56 6.2.3 Optimierung der verkehrlichen Erschließung 57 6.3 Handlungsempfehlungen für die Stadtentwicklung 58

7 Maßnahmenübersicht 61

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Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Auftaktveranstaltung am 08.06.2016 (Fotos: Sweco GmbH) 3 Abb. 2. Übersicht über den Beteiligungsprozess 4 Abb. 3: Räumliche Lage der Stadt Cloppenburg im Landkreis Cloppenburg (Quelle: Wikipedia) 5 Abb. 4: Räumliche Lage der Stadt Cloppenburg im nördlichen Niedersachsen (Quelle: Google Maps) 6 Abb. 5: Regionales Raumordnungsprogramm (RROP) Landkreis Cloppenburg (2005) 7 Abb. 6: Auszug aus dem Regionalen Raumordnungsprogramm des Landkreises Cloppenburg (2005) 8 Abb. 7: Baureste der Burg Cloppenburg, im Hintergrund das Amtshaus (Jugendstilbau) (Foto: Sweco) 10 Abb. 8: Historische Karte Cloppenburg & Crapendorf 1805 (Quelle: Wikipedia) 10 Abb. 9: Historische Karte Cloppenburg & Crapendorf (Quelle: Stadt Cloppenburg) 11 Abb. 10: Cloppenburg - Kernstadt (Quelle: Topographische Karte) 14 Abb. 11: Verkehrsnetz der Stadt Cloppenburg (Quelle: Stadt Cloppenburg) 16 Abb. 12: Bevölkerungsentwicklung im Vergleich (1990 – 2014) Index: 1990=100 (Quelle: LSN: Tabellen: A1000001G, Stand: 31.12.2014; Berechnungen / Darstellung: Sweco GmbH) 17 Abb. 13: Natürliche Bevölkerungsentwicklung (1990 - 2014) (Quelle: LSN: Tabelle: Z1100001, Stand: 31.12.2014; Berechnungen / Darstellung: Sweco GmbH) 18 Abb. 14: Wanderungen (1990 – 2014) (Quelle: LSN: Tabelle: K1200121, Stand: 31.12.2014; Berechnungen / Darstellung: Sweco GmbH) 19 Abb. 15: Altersstruktur der Bevölkerung (1990 – 2014) (Quelle: LSN: Tabellen: A100002G, Z100110G, Stand: 31.12.2015; Berechnungen / Darstellung: Sweco GmbH) 20 Abb. 16: Bevölkerungsprognose im Vergleich (1990 - 2014) Index: 1990=100 (Quelle: Bertelsmann Stiftung (wegweiser-kommune.de); Berechnungen / Darstellung: Sweco GmbH) 21 Abb. 17: Prognose der Altersstruktur (2014 – 2030) (Quelle: GEWOS 2015 – Bedarfsanalyse „Wohnen im Alter“ in Cloppenburg;; Berechnungen / Darstellung: Sweco GmbH) 22 Abb. 18: Bevölkerungspyramide Cloppenburg (Quelle: NIW 2012 Demografiebericht Cloppenburg) 23 Abb. 19: Einwohnerentwicklung in den Ortsteilen bis 2030 (Quelle: GEWOS 2015; Darstellung: Sweco) 24 Abb. 20: Entwicklung der über 65-Jährigen in den Ortsteilen bis 2030 (Quelle: GEWOS 2015; Darstellung: Sweco GmbH) 25 Abb. 21: Beschäftigtenentwicklung insgesamt seit Anfang der 90er Jahre (Quelle: LSN: Tabelle: A70A0501, K70I5101; Stand: 30.06.2014; Berechnungen / Darstellung: Sweco GmbH) 27

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Abb. 22: Beschäftigtenentwicklung im Produzierenden Gewerbe seit Anfang der 90er Jahre (Quelle: LSN: Tabellen: K70B0111, K70F3111, K70D3111, K70I5101, K70H5101, Stand: 30.06.2014; Berechnungen / Darstellung: Sweco GmbH) 28 Abb. 23: Beschäftigtenentwicklung im Dienstleistungssektor seit Anfang der 90er Jahre (Quelle: LSN: Tabellen: K70B0111, K70F3111, K70D3111, K70I5101, K70H5101, Stand: 30.06.2014; Berechnungen / Darstellung: Sweco) 29 Abb. 24: Arbeitslosigkeit in der Stadt und im Landkreis Cloppenburg (Quelle: Komsis 2016) 30 Abb. 25: Entwicklungsansätze Kernstadt – Maßnahmenübersicht aus ISEK 2007 39 Abb. 26: Bernay-Platz im Sommer (Foto: Sweco) 40 Abb. 27: Bernay-Platz im Winter (Foto: Sweco) 40 Abb. 28: Soestebad (Foto: Sweco) 41 Abb. 29: Luftbild Stadion Cloppenburg (Quelle: trip-suggest.com) 42 Abb. 30: Stadion Cloppenburg (Foto: Sweco GmbH) 42 Abb. 31: Gestaltung erster Abschnitt Marktplatz (Foto: Sweco GmbH) 42 Abb. 32: Gestaltung Bushaltestelle Marktplatz (Foto: Sweco GmbH) 42 Abb. 33: Bgm.-Heukamp-Straße - Parkplatzsituation 1 (Foto: Sweco GmbH) 43 Abb. 34: Bgm.-Heukamp-Straße - Parkplatzsituation 2 (Foto: Sweco GmbH) 43 Abb. 35: Eingang / Anbau Kulturbahnhof (Foto: Sweco GmbH) 44 Abb. 36: Bahnhof Cloppenburg (Foto: Sweco GmbH) 44 Abb. 37: Ruine Burgturm (Foto: Sweco GmbH) 45 Abb. 38: Sanierung / Umnutzung Stadion Cloppenburg (Quelle: Stadt Cloppenburg) 50 Abb. 39: Entwurf Mehrgenerationenpark: Fitness, Parcours, Streetball, Skatepark (Quelle: Planungsbüro Gerdes) 51 Abb. 40: Entwurf: Umgestaltung des Markplatzes - Bauabschnitt 2 u. 3 (Quelle: IPW) 52 Abb. 41: Entwurf: Nutzungsidee Platz vor der Roten Schule als Veranstaltungsfläche (Quelle: IPW) 52 Abb. 42: Vorschlag Pflasterung Mühlenstraße in Anlehnung an die Lange Straße (Quelle: Stegemann GaLaBau) 55 Abb. 43: Glasdach „Stadtmitte“, Ansicht Süden (Quelle: Stadt Cloppenburg / LOGIS) 55 Abb. 44: Vorschlag Ufergestaltung (Quelle: Siegmund Landschaftsarchitektur) 56 Abb. 45: Gestaltungsvorschlag: Parkhaus an der Soeste (Darstellung: Sweco GmbH) 56 Abb. 46: Wohn- und Geschäftshaus in der Mühlenstraße 57 Abb. 47: Wohn- und Geschäftshaus Auf dem Hook 57 Abb. 48: Neugestaltung der Kirchhofstraße (Quelle: Stadt Cloppenburg) 58

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Seite IV 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 1 Aufgabenstellung und Übersicht über den Planungs- und Beteiligungsprozess

1 Aufgabenstellung und Übersicht über den Planungs- und Beteiligungsprozess

Im Februar 2016 wurde die Sweco GmbH (vormals Grontmij) aus Bremen von der Stadt Cloppenburg mit der Fortschreibung des Integrierten städtebaulichen Entwicklungs- und Wachstumskonzeptes aus dem Jahr 2007 beauftragt. Hintergründe für die Erarbeitung sind u. a. Fortschritte im Prozess der Ge- bietsentwicklung, neu entstandene Problemlagen und Herausforderungen für die Stadtentwicklung in Verbindung mit der Ergänzung neuer Projekte sowie das Nichtzustandekommen bestimmter Maßnah- men. Vor diesem Hintergrund strebt die Stadt eine Aktualisierung ihrer städtischen Leitlinien und Ziele an. Parallel zum Erarbeitungsprozess des ISEK erfolgte die Durchführung einer Vorbereitenden Unter- suchung (VU) gem. § 141 BauGB zur Feststellung der Sanierungsbedürftigkeit des zuvor abgegrenzten Untersuchungsgebietes „Mühlenstraße / Innenstadt“.

1.1 Aufgabenstellung

Ausgangslage und Aufgabenstellung

Das Betrachtungsgebiet des ISEK umfasst das gesamte Stadtgebiet. Der Fokus der Bestandsanalyse, der Zieldiskussion sowie des Entwicklungskonzeptes liegt jedoch auf der Kern- bzw. Innenstadt. Dort leben mit rund 26.660 Einwohnern (Stand 12/2014) ca. 80 % der Gesamtbevölkerung Cloppenburgs. Die Innenstadt nimmt dabei eine besondere Stellung in der Betrachtung ein, da sich dort die zentralen Versorgungsbereiche sowie wichtige kulturelle, soziale und verwaltungstechnische Einrichtungen befin- den. Somit leistet die Kern- bzw. Innenstadt einen entscheidenden Beitrag für eine nachhaltige und zu- kunftsorientierte Entwicklung der Gesamtstadt Cloppenburg. Mit der vorliegenden Fortschreibung soll nach rund zehn Jahren eine Aktualisierung des Integrierten städtebaulichen Entwicklungs- und Wachstumskonzepts aus dem Jahr 2007 erfolgen. Die Basis dafür bildet eine Analyse der aktuellen Situation und eine Zwischenbilanzierung des bislang erfolgten Ge- bietsentwicklungsprozesses. Daraus sollen Schlussfolgerungen zur strategischen Nachsteuerung abge- leitet und Maßnahmen für eine weitere zukunftsorientierte positive Stadtentwicklung (weiter-)entwickelt werden.

Planungsprozess

Zunächst erfolgte die Ermittlung der Planungsvorgaben und Rahmenbedingungen auf Grundlage vorlie- gender Gutachten, Studien und verfügbarer statistischer Daten, ergänzt durch eigene Bestandserhe- bungen und intensive Abstimmungen mit Bürgern, Politik und Verwaltung der Stadt.

Dabei wurden folgende relevante Handlungsfelder identifiziert: x Einzelhandel und Innenstadt als Versorgungszentrum, x Wohnen, x Arbeit und Wirtschaft, x Verkehr, x Soziale Infrastruktur und Bildung, x Energie und Umweltschutz, x Kultur, Sport, Freizeit und Erholung.

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Weiterhin wurden die bei der Standort- und Problemanalyse erkannten Stärken und Schwächen der Stadt eingehend betrachtet und in einem offenen Beteiligungsprozess gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, der Verwaltung und Politik diskutiert. Aus den Ergebnissen der Bestandsanalyse sowie ihrer öffentlichen Diskussion wurden strategische Ziele für die zukünftige städtebauliche Entwicklung von Cloppenburg abgeleitet und ebenfalls mit den Bürgerinnen und Bürger sowie Politik und Verwaltung abgestimmt.

Planungsgrundlagen

Die Stadt Cloppenburg verfügt über diverse bereits durchgeführte Gutachten, Planungen und Konzepte. Folgende sind von großer Relevanz für das ISEK: x Integriertes städtebauliches Entwicklungs- und Wachstumskonzept (2007), x Städtebaulicher Rahmenplan Innenstadt (2009), x Masterplan Mühlenstraße (2013), x Stadtkonzeption 2025 - Kurs in die Zukunft (2013), x Bauleitplanung der Stadt Cloppenburg (Flächennutzungsplan und Bebauungspläne).

1.2 Die Bausteine der Bürgerbeteiligung

Da die Stadt Cloppenburg der Sweco GmbH im Februar 2016 den Auftrag zur parallelen Erarbeitung des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) sowie der Vorbereitenden Untersu- chungen (VU) zur Sanierungsbedürftigkeit des Bereiches „Mühlenstraße / Innenstadt“ erteilt hatte, wur- de ein gemeinsamer Beteiligungsprozess für beide Planungen gestaltet.

Zum Auftakt wurde am 08. Juni 2016 eine öffentliche Bürgerinformation im Ratssaal des Cloppenburger Rathauses durchgeführt. Ziel der Veranstaltung war die Vorstellung des Planungsanlasses, der Pla- nungsinhalte sowie des Verfahrensablaufes. Darüber hinaus wurden erste Ideen und Inhalte für den Planungsprozess mit den anwesenden Bürgern diskutiert. Interessierte konnten sich für die Teilnahme am Arbeitskreis anmelden.

Der Arbeitskreis wurde zur planungsbegleitenden Abstimmung und Erarbeitung des ISEK und der VU eingerichtet. Beteiligt waren politische Vertreter, engagierte Bürgerinnen und Bürger, Vertreter der Ver- waltung sowie Mitarbeiter des beauftragten Planungsbüros Sweco, die sich an drei Terminen über die unterschiedlichen Themen austauschten. Die Sitzungen des Arbeitskreises fanden am 25. August 2016, 15. September 2016 und 19. Oktober 2016 statt.

Die Inhalte der Arbeitskreissitzungen wurden durch eine Lenkungsgruppe vorbereitet, die aus Vertretern der Verwaltung und des Planungsbüros Sweco bestand. Die Lenkungsgruppe tagte am 15. August 2016 und am 11. Oktober 2016.

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Abb. 1: Auftaktveranstaltung am 08.06.2016 (Fotos: Sweco GmbH)

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Abb. 2. Übersicht über den Beteiligungsprozess

Seite 4 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 2 Planungsvorgaben und Rahmenbedingungen

2 Planungsvorgaben und Rahmenbedingungen

2.1 Lage im Raum und Gliederung der Stadt

Im Nordwesten Niedersachsens, eingebettet in das Oldenburger Münsterland, liegt die Kreisstadt Clop- penburg im gleichnamigen Landkreis. Die Stadt mit ihren zehn Ortschaften Ambühren, Bethen, Emste- kerfeld, Galgenmoor, Kellerhöhe, Staatsforsten, Stapelfeld, Sternbusch, Schmertheim und Vahren er- streckt sich auf einer Fläche von 70,62 km². Bezüglich der Einwohnerzahlen nimmt Cloppenburg mit 33.6011 Einwohnern vor (21.871 Einwohner) und Löningen (13.300 Einwohner) die Spitzen- position im Landkreis ein. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund beträgt hier etwa 8,5 % und wird insbesondere durch russische Spätaussiedler geprägt.

Das vorliegende Konzept konzentriert sich auf den Kernstadtbereich der Stadt Cloppenburg. Die zehn Ortschaften waren keine Betrachtungsschwerpunkte des vorliegenden ISEK.

Abb. 3: Räumliche Lage der Stadt Cloppenburg im Landkreis Cloppenburg (Quelle: Wikipedia)

1 LSN, Stand 30.09.2015

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Regionale Einordnung

Cloppenburg hat die Funktion eines Mittelzentrums mit überregionaler Versorgungsfunktion für die um- liegenden Gemeinden und liegt in relativer Nähe zu den städtischen Verdichtungsräumen Bremen (70 km), Osnabrück (75 km) und (40 km). Die B 213 und die B 72 sind die zentralen Ver- kehrsachsen der Kreisstadt Cloppenburg und dienen überdies als Zubringer zur A 1 (Hansalinie) und A 29 (Jadelinie), die etwa 10 km östlich der Stadt verlaufen.

Abb. 4: Räumliche Lage der Stadt Cloppenburg im nördlichen Niedersachsen (Quelle: Google Maps)

Überdies ist Cloppenburg an die Eisenbahnstrecke „Osnabrück – Cloppenburg – Oldenburg - Wilhelms- haven“ angebunden und verfügt damit im Bereich des Güter- und Personenverkehrs über eine Anbin- dung an die Wirtschaftsräume der nahen Oberzentren Oldenburg und Osnabrück.

Im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs und der Mobilitätsversorgung haben sich der Land- kreis Cloppenburg und die ansässigen -Verkehrsunternehmen zur „Verkehrsgemeinschaft Landkreis Cloppenburg (VGC)“ zusammengeschlossen. Das Liniennetz des Busverkehrs umfasst dabei überregi- onale und regionale Hauptverbindungsstrecken mit Standardangeboten von mehreren Fahrten pro Trag (von Montag bis Freitag), die teilweise auch in den Schulferien vorgehalten werden können. An Samsta- gen wird auf den Hauptverkehrslinien ein eingeschränktes Fahrtenangebot vorgehalten und mittels Sonderlinien zu besonderen Anlässen (Discobus, Stoppelmarkt etc.) ergänzt. Eine Anbindung an den Fernbusverkehr wurde an der nahegelegenen Bundesautobahn (A1) durch das Unternehmen Flixbus eingerichtet. Weitere Angebote dieser neuartigen Mobilitätsform können über die nahen Ober- zentren Oldenburg und Osnabrück in Anspruch genommen werden.

Seite 6 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 2 Planungsvorgaben und Rahmenbedingungen

Der Landkreis Cloppenburg, der drei Städte und zehn Gemeinden umfasst, hat eine Fläche von rd. 1.418 km² und 164.803 Einwohner (LSN, Stand 30.09.2015). Innerhalb der ländlich strukturierten Regi- on bildet der Landkreis Cloppenburg gemeinsam mit dem benachbarten Landkreis Vechta den Kultur- raum „Oldenburger Münsterland“.

Die Stadt Cloppenburg ist neben dem Kreissitz zugleich die größte Stadt im Landkreis. Aus der früheren Ackerbürgerstadt hat sich in den vergangenen 70 Jahren ein moderner Wirtschaftsstandort mit mittel- ständischer Prägung entwickelt. Darüber hinaus befinden sich in der Kreisstadt eine Vielzahl von öffent- lichen und privaten Dienstleistungseinrichtungen, Behörden und öffentlichen Dienststellen. Aufgrund seiner zentralen Lage zwischen den Oberzentren Oldenburg, Bremen und Osnabrück besitzt Cloppen- burg als „die Einkaufsstadt“ im Oldenburger Münsterland eine hohe Bedeutung.

Der Landkreis Cloppenburg grenzt im Norden an die Landkreise Leer, Ammerland und Oldenburg, im Osten und Süden an die Landkreise Vechta und Osnabrück und im Westen an den Landkreis Emsland.

2.2 Übergeordnete Planungen, regionale Zusammenarbeit

Abb. 5: Regionales Raumordnungsprogramm (RROP) Landkreis Cloppenburg (2005)

0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx Seite 7 www.sweco-gmbh.de 2 Planungsvorgaben und Rahmenbedingungen

Regionales Raumordnungsprogramm LK Cloppenburg 2005

Das Regionale Raumordnungsprogramm, in dem auch eigenständige regionale Ziele für den Planungs- raum verbindlich festgelegt sind, ist aus dem Landes-Raumordnungsprogramm zu entwickeln - d. h. für Niedersachsen auf Landkreisebene. Der Regionalplan bildet die Grundlage für die Koordinierung der raumbedeutsamen Vorhaben, d. h. öffentliche Planungsträger haben die Ziele der Raumordnung bei ihren raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen zu beachten. Das Regionale Raumordnungspro- gramm weist Cloppenburg die Funktion des Mittelzentrums zu. Darüber hinaus wird auf die überregiona- le Bedeutung des Museumsdorfs für die Kreisstadt Cloppenburg hingewiesen und diese als besonders schützenswert eingestuft. Damit geht die Forderung einher, dass das Umfeld von Kulturdenkmälern angemessen zu gestalten ist und dies in der Bauleitplanung der Stadt Cloppenburg durch entsprechen- de Festsetzungen zu berücksichtigen ist.

Mittelzentrum

Autobahn

Haltepunkt (Schiene)

Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung von Arbeits- stätten

Standort mit der beson- deren Entwicklungsauf- gabe Erholung

Kulturelles Sachgut

Abb. 6: Auszug aus dem Regionalen Raumordnungsprogramm des Landkreises Cloppenburg (2005)

Landschaftsrahmenplan Landkreis Cloppenburg Der Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Cloppenburg ist das Ergebnis einer erstmals flächen- deckenden, nach einheitlichen, vorgegebenen Kriterien vorgenommene Erhebung und Bewertung des Natur- und Landschaftszustandes und enthält gutachterliche Äußerungen über Arten- und Lebensge- meinschaften, das Landschaftsbild und die natürlichen Lebensgrundlagen Boden, Wasser, Klima/Luft. Aus dem Landschaftsrahmenplan allein lassen sich weder für die Gemeinden und Verbände noch für die Grundeigentümer verbindliche Pflichten und Zwänge ableiten. Die Umsetzung auch nur von Teilen der Inhalte des Landschaftsrahmenplanes bedarf weiterer, spezieller Verfahren, wie z. B. Raumord- nungsverfahren, Bauleitplanverfahren, Planfeststellungs- und Genehmigungsverfahren sowie natur- schutzrechtliche Schutzgebietsausweisungen, die nur unter Beteiligung der Betroffenen ablaufen kön- nen. Die zentrale Aufgabe des Landschaftsrahmenplanes ist es, ggf. für diese Verfahren das notwendi- ge naturschutzfachliche Abwägungsmaterial zu liefern. Mit Verfügung von 07.04.1998 hat die Bezirksre- gierung Weser-Ems die Zustimmung zum Landschaftsrahmenplan erteilt2.

2 www.lkclp.de, April 2015

Seite 8 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 2 Planungsvorgaben und Rahmenbedingungen

Regionale Zusammenarbeit - REK Soesteniederung Die Stadt Cloppenburg ist Teil des Regionalmanagements Soesteniederung, das sich im Jahr 2015 im Wettbewerb mit anderen Regionen erneut erfolgreich behaupten konnte und nun die in einem Integrier- ten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK) formulierten Entwicklungsperspektiven und Projekte weiter- hin gemeinsam umsetzen kann. Ziel dieser interkommunalen Zusammenarbeit ist die langfristige und nachhaltige Weiterentwicklung, Verbesserung und Sicherung der ökonomischen, sozialen, ökologischen und kulturellen Lebensgrundlagen der Region. Bei der integrierten Betrachtung der unterschiedlichen Funktions- und Strukturbereiche stehen vor allem Themen wie Landwirtschaft, Wirtschaft, demographi- sche Entwicklung, Wohnen und Versorgung, Infrastruktur, Erholung und Tourismus sowie Kultur und Bildung im Vordergrund.

Interkommunale Kooperation und Zugehörigkeit zu Planungsgemeinschaften

Zweckverband ecopark Im Jahr 1999 wurde mit dem Bau des insgesamt 300 ha großen interkommunalen Gewerbeparks an der B 72 westlich der A 1 (Abfahrt Cloppenburg) begonnen. Dem Zweckverband gehören neben dem Land- kreis Cloppenburg die Gemeinden und sowie die Stadt Cloppenburg an. Ausgerichtet ist das Gebiet auf den Bereich Life Science sowie auf Dienstleistungs-Know-How. Unternehmen aus den Branchen Nahrungs- und Genussmittel, Agrar- und Umwelttechnik, Medizin-, Bio- und Gentechno- logie, Gesundheits- und Pharmaindustrie, Kunststoffe, neue Materialien, Maschinenbau und Informati- onstechnologie sind hier angesiedelt.

Zweckverband Thülsfelder Talsperre Im Jahr 1970 gründeten die Städte Cloppenburg und Friesoythe sowie die Gemeinden und Mol- bergen zusammen mit dem Landkreis Cloppenburg den Zweckverband Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre. 1999 kamen die Gemeinden Bösel und Emstek hinzu. Der Zweckverband hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre zu fördern, mit dem Ziel, die Landschaft zu erhalten und zu pflegen, die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu schützen und eine naturnahe Erho- lung zu ermöglichen. Diese Aufgabe wird insbesondere durch die Lenkung des Fremdenverkehrs erfüllt. Hier sind Maßnahmen, die der Unterstützung, Förderung und Unterhaltung der naturnahen Erholung dienen, Einrichtungen und Betriebe innerhalb des Erholungsgebietes sowie die Entwicklung, Umset- zung, Vermarktung und Vermittlung von touristischen Konzepten und Angeboten zu nennen.

Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e. V. In der Metropolregion im Nordwesten arbeiten die Landkreise, kreisfreien Städte und Stadtgemeinden im Kooperationsraum sowie die Bundesländer Bremen und Niedersachsen zusammen, um die Gemein- samkeiten in der Region zu fördern und die Vielfalt der Region zu nutzen. Der Zusammenschluss wurde am 28. April 2005 von der deutschen Ministerkonferenz für Raumordnung (MKRO) als europäische Met- ropolregion anerkannt. Grundlage für die Gebietsabgrenzung ist die Fortsetzung des Gebietes der Re- gionalen Arbeitsgemeinschaft (RAG) Bremen-Niedersachsen von 1963. Übergeordnetes Ziel der Metro- polregion ist dabei die Beratung bei raumbedeutsamen Anliegen im gemeinsamen Planungsraum zur regionalen Entwicklung, die Profilierung der Metropolregion, die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit sowie die Stärkung der Metropolfunktionen und die Fortschreibung des Regionalen Entwicklungskon- zeptes.

Städtering Zwolle-Emsland Der Städtering Zwolle-Emsland ist ein Kooperationsverband von deutschen Kommunen aus den Land- kreisen Emsland und Cloppenburg niederländischen Kommunen aus den Provinzen Drenthe und Overijssel. Alle beteiligten Kommunen befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft entlang der Ver- kehrsachse der Europastraße E 233. Wichtigste Zielsetzung des Städterings ist dabei das Bemühen,

0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx Seite 9 www.sweco-gmbh.de 2 Planungsvorgaben und Rahmenbedingungen einen hochwertigen, vierspurigen Ausbau der E 233 zwischen Zwolle und Cloppenburg voranzutreiben und darüber hinaus die Entwicklung von wirtschaftlichen Aktivitäten in der Region entlang der E 233 zu stimulieren. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in dieser Region bildet ein essentielles Element für die wirtschaftliche Entwicklung aller Teilnehmer innerhalb des Städterings.

Innovationsnetzwerk Niedersachsen Das Innovationsnetzwerk Niedersachsen ist ein Zusammenschluss der niedersächsischen Technologie- transfer- und Innovationsförderstellen mit dem Ziel einer verstärkten Zusammenarbeit und einer Ver- knüpfung der Informationsquellen und Kommunikationssysteme. Seit der Gründung 1990 haben sich mehr als 250 Mitglieder aus Hochschulen, Kammern, Wirtschaftsförderungseinrichtungen, Forschungs- einrichtungen, Technologie- und Gründerzentren, Transfereinrichtungen sowie sonstigen Transferakteu- ren zusammengefunden. Die Mitglieder sind Ansprechpartner in allen Fragen der Innovations- und Wirt- schaftsförderung

2.3 Historische Entwicklung der Stadt

Cloppenburg erwuchs aus ursprünglich zwei dem Alter und der Entstehungsgeschichte nach unter- schiedlichen Siedlungskernen. Über die ältere, auf dem Geestrand gewachsene Siedlung Krapendorf, gibt es erste schriftliche Aufzeichnungen aus dem Jahre 819. Der Na- me „Cloppenburg“ hingegen wird erstmalig 1297 erwähnt. Damals errichteten die Grafen von Tecklenburg in unmit- telbarer Nähe der Siedlung Krapendorf an der Soeste- Niederung die Befestigungsanlage Cloppenburg, um in diesem Gebiet endgültig die Landeshoheit zu sichern. Nach über 100 Jahren tecklenburgischer Herrschaft ging dieses Gebiet infolge häufiger Fehden der Tecklenburger Grafen mit den Bischöfen von Münster und Osnabrück in münsterschen Besitz über. Im Friedensvertrag von 1400 zwischen Münster und Tecklenburg wurden die Gebiete Abb. 7: Baureste der Burg Cloppenburg, im um Cloppenburg und Friesoythe als Amt Cloppenburg Hintergrund das Amtshaus dem Fürstbistum Münster angegliedert. Trotz der geogra- (Jugendstilbau)(Foto: Sweco) phischen Lage zwischen Hamburg und Osnabrück gehört es immer noch zum Bistum Münster. Im Jahre 1435 verlieh der Bischof von Münster der Siedlung Clop- penburg das Stadtrecht mit eigener Gerichtshoheit.

Abb. 8: Historische Karte Cloppenburg & Crapendorf 1805 (Quelle: Wikipedia)

Seite 10 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 2 Planungsvorgaben und Rahmenbedingungen

Nach dem Reichsdeputationshauptschluss wurde Cloppenburg Teil des Herzogtums Oldenburg. Die Stadt zählte etwa 1.600 Einwohner, als im Jahre 1855 das Kirchspiel Krapendorf und die Burg-Stadt Cloppenburg zu einer Stadtgemeinde vereinigt wurden.

Im Jahr 1934 erfolgten die Gründung und der erste Spatenstich des Freilichtmuseums als Erweiterung des schon seit 1922 existierenden Heimatmuseums. Bis heute ist das Museumsdorf Cloppenburg fest in der Region verwurzelt und dient als Bildungs- und Forschungseinrichtung zur Kultur- und Landwirt- schaftsgeschichte in Niedersachsen. Während 2004 allein 60.000 Kinder und Jugendliche das Museum im Rahmen des Schulunterrichts besucht haben, wurden 2009 über 250.000 Besucher registriert. Dies zeigt die überregionale Bedeutung des Museums.

Bedingt durch den landwirtschaftlichen Aufschwung im südoldenburgischen Geestraum, die verbesserte Verkehrserschließung durch die Eisenbahn sowie den Ausbau des Straßenverkehrsnetzes zur Zeit der Industrialisierung stärkte Cloppenburg schon früh seine Stellung als Markt- und Umschlagplatz für ag- rarwirtschaftliche Erzeugnisse. Aus dem einst rein landwirtschaftlich orientierten Umland der Kreisstadt ist mittlerweile ein leistungsstarker Wirtschaftsraum geworden. Die Arbeitslosigkeit liegt im deutschen und insbesondere im niedersächsischen Vergleich unter dem Durchschnitt. Neben der Nahrungsmittel- branche haben sich dank gezielter Wirtschaftsförderung bis heute etliche Großbetriebe und solide, kon- kurrenzfähige klein- und mittelständische Betriebe angesiedelt.

Abb. 9: Historische Karte Cloppenburg & Crapendorf (Quelle: Stadt Cloppenburg)

0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx Seite 11 www.sweco-gmbh.de 2 Planungsvorgaben und Rahmenbedingungen

Seite 12 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 3 Standort- und Problemanalyse

3 Standort- und Problemanalyse

3.1 Städtebau und Verkehr

Stadträumliche Gliederung

Betrachtet man die Stadt Cloppenburg in der Übersicht, so ist festzustellen, dass sie sich als eine relativ kompakte Siedlungseinheit präsentiert. Ausgehend vom historischen Stadtkern, erfolgte die Siedlungs- entwicklung entlang der axial auf die Innenstadt zulaufenden Hauptverkehrsachsen.

Neben der Kernstadt, dem eigentlichen Zentrum der baulichen Entwicklungen, gibt es zehn weitere Ortsteile. Diese sind Ambühren, Bethen, Emstekerfeld, Galgenmoor, Kellerhöhe, Staatsforsten, Stapel- feld, Sternbusch, Schmertheim und Vahren. In den Ortsteilen stehen den Bürgerinnen und Bürgern Ortsvorsteher als Ansprechpartner zur Verfügung, die im Interesse einer bürgernahen Verwaltung Hilfs- funktionen für die Stadtverwaltung erfüllen. Bei diesen außerhalb des Stadtkerns gelegenen Siedlungs- einheiten handelt es sich zumeist um alte, historisch gewachsene Bauernschaften mit ihren ländlich strukturierten Ortslagen. Eine Ausnahme bilden die Ortsteile Emstekerfeld, Sternbusch und Galgen- moor. Sie sind nach 1945 als von der Kernstadt abgesetzte Siedlungsbereiche entstanden und verfügen heute über jeweils ca. 2.000 bis 3.500 Einwohner. Im Laufe der Jahre sind einige ihrer Siedlungsteile an das Zentrum herangewachsen, oder es hat in den Räumen zwischen diesen kleinräumigen Siedlungs- ansätzen und der Kernstadt eine Gewerbeansiedlung stattgefunden, so dass im Stadtgrundriss die Kon- turen der jeweiligen Siedlungsflächen z. T. kaum noch zu erkennen sind. Die Ortschaften Sternbusch und Galgenmoor werden daher heute der Kernstadt zugeordnet.

Der Siedlungsbereich der Kernstadt wird im Norden begrenzt durch die Ortsumgehung im Zuge der B 213/B 72. Im Süden des historischen Zentrums der Stadt stellt die Bahnlinie Osnabrück - Oldenburg eine städtebauliche Zäsur dar, sodass der Schwerpunkt der Stadtentwicklung sich hauptsächlich im Raum zwischen diesen beiden Verkehrsachsen vollzogen hat.

Einzig westlich der Kernstadt überschreitet die Siedlungsentwicklung die Barriere der Ortsumgehung. Jenseits der B 213 wurde nur im Bereich nördlich und südlich der Vahrener Straße eine Fläche für einen weiteren zusammenhängenden Wohnsiedlungsansatz in Anspruch genommen. Südlich dieser Wohn- bauflächen hat sich ein Gewerbeansatz entlang der B 213 (Gewerbegebiet Cloppenburg-West) heraus- gebildet. Weitere großflächige Industrie- und Gewerbeflächen wurden vor allem östlich der Bahnstrecke Oldenburg/Osnabrück ausgewiesen. Darüber hinaus hat im Ortsteil Emstekerfeld, südlich und östlich der Bahnlinie, entlang der Sevelter Straße (K 173) sowie im Bereich der Emsteker Straße (L 836), eine weitergehende Wohnbauentwicklung stattgefunden. (vgl. Abb. 10)

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Abb. 10: Cloppenburg - Kernstadt (Quelle: Topographische Karte)

Die Entwicklung im Wohnungsbau vollzog sich in verschiedenen zeitlichen Abschnitten. Die ersten groß- flächigen Wohngebietsausweisungen erfolgten in den 1950er und 1960er Jahren und setzten sich vor allem in den 1980er und 1990er Jahren weiter fort. Bestimmende Wohnform der Wohnquartiere war und ist das Einfamilienhaus. Mittlerweile hat diese zum Teil sehr dynamisch verlaufende Entwicklung nach- gelassen. Aufgrund der veränderten städtebaulichen Rahmenbedingungen (z. B. Rückgang des Bevöl- kerungszuzugs, Wegfall der Eigenheimzulage u. a.) ist die Wohnbaulandnachfrage stark zurückgegan- gen. Da die Bereitstellung von Wohnbau- und Gewerbeflächen aufgrund der langfristig orientierten Flä- chenausweisungen im Rahmen der Bauleitplanung für die Stadtentwicklung nicht mehr die Bedeutung hat wie in den 1980er und 1990er Jahren, wird sich das stadtpolitische Augenmerk zukünftig verstärkt auf die Innenstadt richten.

In der Cloppenburger Innenstadt konzentriert sich eine Vielzahl von Einzelhandelsbetrieben mit einem hohen Anteil an der Gesamtverkaufsfläche. Hier werden rd. 37 % des Einzelhandelsgesamtumsatzes der Stadt Cloppenburg erzielt. In der Umgebung des innerstädtischen Kernbereiches sind auch die zent- ralen Einrichtungen wie Rathaus, Kreisverwaltung, Krankenhaus, Amtsgericht, eine Vielzahl von Schu- len, von kirchlichen, kulturellen und sozialen Einrichtungen sowie private Dienstleistungsunternehmen angesiedelt. Insgesamt besitzt die Stadt eine hohe Zentralität und stellt für das Umland einen wichtigen Versorgungsstandort dar; allerdings hat die Stadt in den vergangenen Jahren an Zentralität verloren.

Das Geschäftszentrum mit Fußgängerzone definiert sich im Umfeld des historischen Stadtkerns. Zwar wurde die Innenstadt durch umfassende Maßnahmen in den späten 1970er und Anfang der 1980er Jahre, beispielsweise durch die Eröffnung der Fußgängerzonen in der Lange Straße und der Mühlen- straße umfassend attraktiviert, jedoch haben sich seither die nutzungsstrukturellen und gestalterischen Anforderungen an den Citybereich in starkem Maße verändert. Heute ist festzustellen, dass sich in den

Seite 14 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 3 Standort- und Problemanalyse beiden vorgenannten Haupteinkaufsstraßen gegenläufige Entwicklungen abspielen: Während sich die Lange Straße durch umfassende Sanierungsmaßnahmen zum Aushängeschild des Einkaufsstandortes Cloppenburg entwickelt hat, sind in der Mühlenstraße negative Tendenzen erkennbar. Diese äußern sich u. a. im Bereich nördlich der Soeste durch leer stehende Ladenlokale, Brachflächen, geringe Auf- enthaltsqualität und eine teilweise marode Bausubstanz einiger Gebäude. Aus diesem Grund werden parallel zur Fortschreibung des ISEK für den Bereich Mühlenstraße Vorbereitende Untersuchungen (VU) gemäß § 141 BauGB durchgeführt.

Angesichts der besonderen (überregionalen) Bedeutung des Einzelhandelsstandortes Innenstadt benö- tigt das Stadtzentrum neue Impulse. Zukünftig müssen verstärkt Maßnahmen zur Attraktivierung, Ent- wicklung und Stärkung des Zentrums realisiert werden. Im Mittelpunkt der Aufgaben werden hierbei sowohl die Ergänzung der Versorgungsstruktur des Einzelhandels selbst als auch die städtebauliche Modernisierung der Innenstadt stehen. Städtebauliche Defizite sind zurzeit vordringlich durch die Schaf- fung von Erweiterungsmöglichkeiten bestehender Standorte bzw. die Verknüpfung dieser neuen Stand- orte mit den vorhandenen Strukturen zu beheben. Es fehlen z. B. städtebauliche Übergänge des traditi- onellen Geschäftszentrums zu angrenzenden Handels- und Dienstleistungsbereichen bzw. die Ausprä- gung neuer Raumkanten im Stadtgrundriss zu innerstädtischen Grünzügen. Insbesondere im städtebau- lichen Umfeld der Bürgermeister-Heukamp-Straße mangelt es weiterhin an einem baulich-räumlichen Bezug der Innenstadt zur Flussaue der Soeste. Ansatzpunkte für eine stärkere Nutzungsverflechtung bestehen sowohl in einer stärkeren Aktivierung des vorhandenen Grün- und Freiflächenpotenzials, ins- besondere einer Öffnung zum Fluss, als auch in der Schaffung neuer, funktionsgerechter und attraktiver städtischer Räume, die der Gastronomie und der Tourismusentwicklung zu Gute kommen können. Auch Überlegungen über die notwendige Erweiterung der Parkplatzkapazität an der Bürgermeister-Heukamp- Straße, sind in diesem Zusammenhang zu nennen.

Nahe der Fußgängerzone bildet der Stadtpark die grüne Mitte und das historische Zentrum Cloppen- burgs. Dort stand im Hochmittelalter die Burg „Cloppenburg“, eine der beiden Keimzellen der Stadt. Die Fundamente des Turmes der alten Burganlage wurden im Jahre 1984 rekonstruiert und sichtbar ge- macht. Die geschichtliche Bedeutung dieses Ortes bleibt, bis auf die Präsentation der Rudimente des Burgturmes z. B. auswärtigen Besuchern jedoch weitgehend verborgen. Aufgrund dieser herausragen- den Stellung des Standortes in der Stadtgeschichte fehlen hier weitgehend Hinweise auf die geschichtli- chen Wurzeln der Stadt. Die zusätzliche Präsentation von Projekten zur Geschichte der Stadt, insbe- sondere zur „Cloppenburg“, könnte im kommunalen Raum des Stadtparkes die Vergangenheit stärker im alltäglichen Stadtbild verankern. Neben seiner alltäglichen Bedeutung als innerstädtischer Grün- und Freiraum, steht der Stadtpark u. a. für Veranstaltungen im Rahmen des Cloppenburger Kultursommers zur Verfügung und ist als Veranstaltungsort in zahlreiche andere städtische Kunst- und Kulturevents eingebunden.

Stadtgestalterisch bedeutsam, vor allem als Entwicklungspotenzial für die Innenstadt, ist der Gewässer- lauf der Soeste. Der Fluss durchfließt weite Teile der Kernstadt in Ost-West-Richtung und tangiert das Stadtzentrum unmittelbar. Entlang der Soeste erstreckt sich östlich des Stadtparks das Museumsdorf Cloppenburg, ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt für die gesamte Region. Eine Verknüpfung von Mu- seumsdorf und Innenstadt durch die Schaffung eines weiteren Stadteingangs birgt indes großes Poten- zial für die Stadtentwicklung. Insbesondere in der Innenstadt ist der Fluss im Stadtbild jedoch kaum wahrnehmbar. Zwar konnte das Entwicklungsziel „Neugestaltung des Bereiches Stadthalle/ Mühlenstra- ße/Soeste“ aus dem ISEK 2007 weitestgehend durch die Umgestaltung des Bernay-Platzes und die Anlage einer Terrassenbrücke über der Soeste erreicht werden, dennoch besteht in dieser Hinsicht im westlichen Bereich der Mühlenstraße erheblicher Handlungsbedarf, um die Soeste sichtbar und erlebbar zu machen. Darüber hinaus wird das Potenzial der Soeste für die Freizeitgestaltung, Gastronomie und den Tourismus nur unzureichend ausgeschöpft. Vor allem die eingeschränkte Zugänglichkeit der Soes- te, fehlende uferbegleitende Wege sowie die fehlende Einbindung der Flussaue in stadt- und land- schaftsgestalterische Maßnahmen erfordern eine städtische Strategie, den Fluss für neue Nutzungen zu „öffnen“, ihn stärker in das Bewusstsein zu rücken und vor allem dem Stadtzentrum als „Innenstadt am

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Wasser“ ein besonderes Flair zu verleihen. Als „blaue Achse“ bietet die Soeste hervorragende Möglich- keiten, die Vernetzung zu anderen innerstädtischen Freiräumen herzustellen.

Zentraler Veranstaltungsort für Märkte, Regionalmessen, Informationsbörsen und andere Großveran- staltungen ist der Marktplatz mit der 1929 erbauten Münsterlandhalle. Auf dem Gelände zwischen der Eschstraße und der Fritz- Reuter-Straße werden u. a. der Viehmarkt und Volksfeste abgehalten, auf denen bis zu 110 Geschäfte aller Art aufgebaut werden. Diese Veranstaltungen besitzen eine überregi- onale Bedeutung und werden von zahlreichen Gästen, z. T. auch aus dem Ausland besucht. Außerdem stehen an veranstaltungsfreien Tagen die Freiflächen des Marktplatzes den Besuchern der Innenstadt als gebührenfreier Parkplatz zur Verfügung. Somit besteht eine enge Verflechtung zur Cloppenburger Innenstadt. Diese ist in gestalterischer Hinsicht jedoch ausbaufähig und in technischer Hinsicht erneue- rungsbedürftig. Daher besteht für den Marktplatz Handlungsbedarf, vor allem bei der Erweiterung des Angebotes zeitgemäßer, marktbezogener technischer Ver- und Entsorgungsinfrastruktur.

Verkehrsstruktur Über die im Osten des Stadtgebietes, in einer Entfernung von 15 km vom Stadtkern gelegene An- schlussstelle Cloppenburg ist Cloppenburg an die Bundesautobahn A 1 und somit an das Bundesfern- straßennetz angebunden. Ein weiterer Autobahnanschluss besteht in ca. 10 km Entfernung über die Anschlussstelle Ahlhorn an die BAB 29.

Überregionale bzw. regionale Straßenverbindungen zu den benachbarten Grund- und Mittelzentren verlaufen über die Bundesstraßen B 213 (Europastraße 233), die B 72 und B 68, die Landesstraße L 836 sowie über die Kreisstraßen K 153, K 168, K 170, K 172, K 173 und K 46.

Das Grundgerüst der Verkehrserschließung bilden die Bundesstraßen 68 und 213, die Landesstraße 836 sowie die Kreisstraßen 153, 168, 170, 171 und 172. Vernetzt werden diese überregionalen Stra- ßenverbindungen durch ein System von bestehenden innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen. Die ge- plante Südtangente soll künftig die Verbindung von der B 213 zur L 836 herstellen. In das Streckennetz der Nordwest-Bahn ist Cloppenburg über die Verbindung Oldenburg/Osnabrück integriert.

Abb. 11: Verkehrsnetz der Stadt Cloppenburg (Quelle: Stadt Cloppenburg)

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3.2 Wohnstandort und Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerungsentwicklung stellt einen wichtigen Faktor für die Beurteilung des Entwicklungspotenzi- als einer Region bzw. eines Standortes dar. Sie hat einerseits großen Einfluss auf die Entwicklung des Wohnungsmarktes einer Region, andererseits sind Einwohner potenzielle Arbeitskräfte und Nachfrager für Güter sowie für private und öffentliche Dienstleistungen. Die Bevölkerungsentwicklung setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: Der natürlichen Bevölkerungsentwicklung, welche die Differenz zwi- schen Geburten und Sterbefällen widerspiegelt, und dem Wanderungssaldo - der Differenz aller Zu- und Fortzüge - als oft entscheidender Faktor für die künftige Bevölkerungsentwicklung einer Region.

Die Stadt Cloppenburg konnte vom Anfang bis Mitte der 90er Jahre Bevölkerungszuwächse verzeich- nen, die deutlich über dem Landestrend lagen (vgl. Abb. 12). Die Entwicklung entsprach hier in etwa der des Landkreises Cloppenburg. In der Folgezeit schwächte sich diese Entwicklung etwas ab, lag aber immer noch deutlich über dem Trend im Land und im Landkreis. Sowohl der Landkreis als auch die Stadt Cloppenburg können bis heute jährliche Bevölkerungszuwächse verzeichnen, die sich jedoch im Zeitverlauf deutlich abgeschwächt haben. Im Zeitraum von 1989 bis 2014 konnte die Stadt Cloppenburg ein Bevölkerungswachstum von durchschnittlich 1,7 % pro Jahr verzeichnen. Die Stadt Cloppenburg hatte Ende des Jahres 2014 33.221 Einwohner mit Hauptwohnsitz, was einen Bevölkerungszuwachs von ca. 41 % seit 1990 bedeutet. Den stärksten Wachstumsschub mit 17,9 % hat Cloppenburg dabei in der ersten Hälfte der 1990er Jahre erfahren. Im Anschluss sind die Wachstumsraten sukzessive zu- rückgegangen, so dass in den vergangenen 10 Jahren noch ein Zuwachs von 7,8 % verzeichnet werden konnte.

150

145

140

135

130

125

120

115

110

105

100

Stadt Cloppenburg LK Cloppenburg Niedersachsen

Abb. 12: Bevölkerungsentwicklung im Vergleich (1990 – 2014) Index: 1990=100 (Quelle: LSN: Tabellen: A1000001G, Stand: 31.12.2014; Berechnungen / Darstellung: Sweco GmbH)

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Die Einwohnerzahlen der Stadt Cloppenburg konnten sowohl durch eine positive und stark überdurch- schnittliche natürliche Bevölkerungsentwicklung (Der Landkreis Cloppenburg belegt hinsichtlich der Fertilitätsrate von ca. 1,6 Kindern pro Frau einen der vordersten Plätze bundesweit.) als auch durch Wanderungsgewinne - vor allem durch Aussiedler - wachsen. Beide Komponenten der Bevölkerungs- entwicklung haben sich im Laufe der Zeit jedoch abgeschwächt. Zum einen ist ein Rückgang der Wan- derungsgewinne zu verzeichnen. Diese sind seit Beginn der 2000er Jahre auf vergleichsweise niedri- gem Niveau. Zum anderen ist ein Rückgang der Geburten zu verzeichnen. Lag der Geburtenüberschuss im Jahr 2000 noch bei 165, hatte sich im Jahr 2014 der natürliche Saldo mit 121 um ca. 36 % verringert. Diese Entwicklung lässt auf eine Rückläufigkeit der Geburten bei gleichzeitiger Zunahme der Sterbefälle zurückschließen. (vgl. Abb. 13).

500

400 457 443 427 422 403 401 400 399 396 395 386 385 383 377 376 374 373 371 366 361 358 300 355 344 339 328

200

100

0

-100 -204 -210 -212 -219 -220 -221 -222 -227

-200 -231 -234 -242 -248 -248 -256 -257 -257 -264 -275 -275 -279 -279 -283 -283 -292 -300 -307

-400

Geborene Gestorbene Saldo

Abb. 13: Natürliche Bevölkerungsentwicklung (1990 - 2014) (Quelle: LSN: Tabelle: Z1100001, Stand: 31.12.2014; Berechnungen / Darstellung: Sweco GmbH)

Dennoch konnte der positive natürliche Saldo durch einen positiven Wanderungssaldo gestützt werden. Die Stadt Cloppenburg konnte seit 1990 bis einschließlich 2011 Wanderungsgewinne verzeichnen. Al- lerdings sind seit dem Jahr 2004 die Wanderungsüberschüsse deutlich zurückgegangen. Das Jahr 2012 stellt eine Zäsur dar, da in diesem Jahr erstmals seit 1990 mehr Personen aus Cloppenburg abgewan- dert als zugezogen sind. Dieser Trend setzte sich bis zum Jahr 2014 fort, seitdem konnten wieder mehr Zuwanderungen als Fortzüge registriert werden. (vgl. Abb. 14)

Seite 18 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 3 Standort- und Problemanalyse

3.000

2.000 2.552 2.443 2.406 2.369 2.350 2.335 2.184 2.045 2.025 2.010 2.010 2.010 2.009 1.948 1.942 1.803 1.793 1.767 1.747 1.732 1.729 1.724 1.707 1.681 1.000 1.638

0

-1.000 -1.277 -1.360 -1.395 -1.413 -1.436 -1.465 -1.494 -1.502 -1.533 -1.579 -1.580 -1.586 -1.603 -1.622 -1.667 -1.671 -1.793 -1.809 -1.836 -1.980 -2.000 -2.082 -2.347 -2.392 -2.447 -2.537

-3.000

Zuzüge Fortzüge Saldo

Abb. 14: Wanderungen (1990 – 2014) (Quelle: LSN: Tabelle: K1200121, Stand: 31.12.2014; Berechnungen / Darstellung: Sweco GmbH)

Altersstruktur der Bevölkerung

Ein wesentlicher Faktor für die künftige Bevölkerungsentwicklung, aber auch für die Nachfrage nach Wohnflächen, Gütern und Dienstleistungen, ist die Altersstruktur der Bevölkerung. Entsprechend der beschriebenen Bevölkerungsentwicklung stellt sich die Altersstruktur der Stadt Cloppenburg wie folgt dar.

Seit den 1990er Jahren konnten aufgrund der positiven Bevölkerungsentwicklung in allen Altersklassen Zuwächse verzeichnet werden. Trotz der überdurchschnittlichen Geburtenrate sind auch in Cloppenburg Tendenzen des demografischen Wandels zu erkennen. So ist im Betrachtungszeitraum von 1990 bis 2014 ein deutlicher Anstieg der älteren Bevölkerungsgruppen festzustellen. Dabei liegt der größte Zu- wachs bei den Hochbetagten ab 75 Jahren und älter, deren Anteil sich seit 1990 von 1.451 auf 3.364 Personen mehr als verdoppelt hat (Zuwachs von 132 %). Zudem ist eine Erhöhung des Anteils der 50- bis unter 65-Jährigen (+ 71 %) und der 65- bis unter 75-Jährigen (+ 64 %) festzustellen. (vgl. Abb. 15)

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Doch auch der Anteil der Kinder unter sechs Jahren ist im betrachteten Zeitraum um rum 10 % ange- stiegen. Der Zuwachs der 6- bis unter 18-jährigen fällt mit 36 % noch deutlicher aus. Eine Besonderheit im Vergleich zu vielen anderen Kommunen mit einer ähnlicher Größe wie Cloppenburg ist, dass in der Stadt Cloppenburg selbst Zuwächse in der Klasse der 18- bis unter 30-Jährigen verzeichnet werden können (+ 8 %). In dieser Altersklasse sind aufgrund von Ausbildung, Studium oder Beruf die meisten Fortzüge aus der Heimatstadt zu verzeichnen, die oftmals mit einem negativen Wanderungssaldo ein- hergehen. Dennoch sind in Cloppenburg auch in dieser Altersklasse Wanderungsgewinne festzustellen. (vgl. Abb. 15)

35.000 +132 % 3.364 2.226 30.000 +64 % 2.605 2.921

25.000 +71 % 5.300 6.785 1.451 75 Jahre und älter 1.584 65 bis unter 75 Jahre 20.000 3.979 50 bis unter 65 Jahre +45 % 9.073 8.866 30 bis unter 50 Jahre 15.000 18 bis unter 30 Jahre 6.132 6 bis unter 18 Jahre unter 6 Jahre 10.000 5.243 5.375 +8 % 4.973

5.000 5.034 4.822 +36 % 3.558 +10 % 1.897 2.235 2.087 0 1990 2007 2014

Abb. 15: Altersstruktur der Bevölkerung (1990 – 2014) (Quelle: LSN: Tabellen: A100002G, Z100110G, Stand: 31.12.2015; Berechnungen / Darstellung: Sweco GmbH)

Ausländische Einwohner

In Cloppenburg leben rund 4.440 nicht-deutsche Einwohner mit ca. 95 verschiedenen Nationalitäten. Das entspricht einem Ausländeranteil von 13,4 %.3 Darüber hinaus hat Cloppenburg eine vergleichs- weise hohe Zahl von Einwohnern mit Migrationshintergrund (insbesondere Aussiedler aus Osteuropa), die statistisch jedoch nicht näher erfasst ist.

3 Quelle: Stadt Cloppenburg 2016

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Bevölkerungsprognose und demografische Entwicklung

Die aktuell erarbeitete Bevölkerungsprognose für die Stadt Cloppenburg geht von einem weiteren Ein- wohnerzuwachs bis zum Jahr 2030 aus, wenn auch nicht mit derselben Dynamik wie in der Vergangen- heit. Der Grund dafür ist die tendenziell rückläufige Zuwanderung. Trotzdem wird die natürliche Bevölke- rungsentwicklung auch zukünftig den Wanderungssaldo überkompensieren, so dass mit einem weiteren Bevölkerungsanstieg Cloppenburgs bis zum Jahr 2030 von rund 1.440 Einwohnern bzw. 4,4 % zu rech- nen ist. (vgl. Abb. 16) (GEWOS 2015, S. 33)

Auch die Bevölkerungsprognose der Bertelsmann Stiftung für die Stadt Cloppenburg (Stand 2015) geht von einem weiteren Einwohnerzuwachs bis zum Jahr 2030 aus, jedoch ebenfalls in geringerem Maße als bisher – aufgrund der tendenziell rückläufigen Zuwanderung. Trotzdem wird die natürliche Bevölke- rungsentwicklung auch zukünftig den Wanderungssaldo überkompensieren, so dass mit einem weiteren Bevölkerungsanstieg Cloppenburgs bis zum Jahr 2030 von rund 1.440 Einwohnern (+ 4,4 %) zu rech- nen ist. Für den Landkreis Cloppenburg wird ein Bevölkerungszuwachs von rund 6.000 Einwohnern (+ 3,7 %) prognostiziert. Dagegen zeigt die Prognose für das Land Niedersachsen bis zum Jahr 2030 eine negative Entwicklung. Insgesamt wird die Bevölkerung im Bundesland um 139.790 Einwohner (- 1,8 %) sinken.

105

104

103

102

101

100

99

98 2012 2020 2025 2030

Stadt Cloppenburg LK Cloppenburg Niedersachsen

Abb. 16: Bevölkerungsprognose im Vergleich (1990 - 2014) Index: 1990=100 (Quelle: Bertelsmann Stiftung (weg- weiser-kommune.de); Berechnungen / Darstellung: Sweco GmbH)

Parallel zu der positiven natürlichen Bevölkerungsentwicklung wird auch der Anteil der älteren Bevölke- rung steigen, wodurch die Auswirkungen des demografischen Wandels in Cloppenburg weiter zuneh-

0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx Seite 21 www.sweco-gmbh.de 3 Standort- und Problemanalyse men werden. Laut Prognose ist bis zum Jahr 2030 mit einem deutlichen Zuwachs in den älteren Bevöl- kerungsgruppen (65 und älter) zu rechnen. Die Gruppe der 65- bis 80-Jährigen wird dabei mit 1.400 die größte Zunahme verzeichnen. Die Gruppe der Hochbetagten (80 Jahre und älter) wird in diesem Zeit- raum mit einem Anstieg von 38 % prozentual (500 Einwohner) das stärkste Wachstum erfahren. Bei den Altersklassen unter 65 Jahren wird hingegen ein Rückgang zu erwarten sein, mit Ausnahme der Kinder unter 6 Jahren, deren Zahl einen erwarteten Zuwachs von 100 haben wird. (vgl. Abb. 17) (GEWOS 2015, S. 34)

40.000 Veränderung 2014 - 2030 35.000 1.700 1.900 1.800 1.300 +38 % 3.900 4.200 30.000 4.700 5.300 +36 %

25.000 7.500 7.900 7.600 7.300 -3 %

20.000

9.000 8.700 8.700 8.700 15.000 -3 %

10.000 5.800 5.800 5.500 5.300 -9 %

5.000 4.700 4.200 4.200 4.300 -8 %

2.100 2.300 2.300 2.200 +5 % 0 2014 2020 2025 2030

unter 6 Jahre 6 bis unter 18 Jahre 18 bis unter 30 Jahre 30 bis unter 50 Jahre 50 bis unter 65 Jahre 65 bis unter 80 Jahre 80 Jahre und älter

Abb. 17: Prognose der Altersstruktur (2014 – 2030) (Quelle: GEWOS 2015 – Bedarfsanalyse „Wohnen im Alter“ in Cloppenburg;; Berechnungen / Darstellung: Sweco GmbH)

Zur fundierten Darstellung der demographischen Entwicklung ist einerseits die Betrachtung der natürli- chen Bevölkerungsveränderung durch Geburten- und Sterberate notwendig sowie andererseits ein Blick auf das Wanderungsverhalten und die Wanderungssalden aus Fort- und Zuzügen. Bei den ländlichen Räumen ist die Bandbreite zwischen stark wachsenden und schrumpfenden Regionen - insbesondere in Norddeutschland - besonders ausgeprägt. Im bundesweiten Vergleich der natürlichen Entwicklung sind die Landkreise Cloppenburg und Vechta führend. Lag die Fertilitätsrate 2003 im Landkreis Cloppenburg noch bei 1,92 Kindern pro Frau im gebärfähigen Alter (15-49), ist diese bis heute auf ein Maß von 1,62 zurückgegangen, liegt damit aber immer noch über dem bundesweiten Durchschnitt von 1,41 Kindern. Wenngleich das Bestandserhaltungsniveau (Fertilitätsrate von 2,1 Kindern nötig) damit noch nicht er-

Seite 22 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 3 Standort- und Problemanalyse reicht wird, ist der durch diese natürliche Schrumpfung in Cloppenburg bedingte Handlungsdruck weni- ger stark ausgeprägt.

Der positive aber voraussichtlich stagnierende Wanderungssaldo der Stadt Cloppenburg kann laut der NIW4-Berechnung die auch weiterhin rückläufige natürliche Bevölkerungsentwicklung nicht ausgleichen. In der Folge ist für die Stadt Cloppenburg von einer verlangsamten, aber dennoch positiven Bevölke- rungsentwicklung auszugehen. Insbesondere die relative Bevölkerungsentwicklung im Vergleich zum Kreis Cloppenburg und dem Bundesland Niedersachsen unterstreichen die positive Entwicklung der Kreisstadt.

Auf Grundlage der Bevölkerungspyramide können darüber hinaus Aussagen über die Bevölkerungs- struktur und die gesellschaftlich-demographischen Veränderungsprozesse getroffen werden. Im Zuge des demographischen Wandels ist die Überalterung der Bevölkerung insbesondere in ländlich gepräg- ten Räumen eine zentrale Herausforderung.

Betrachtet man nun, den Anteil der unter 18-jährigen, die gemeinhin den Sockel der Bevölkerungspyra- mide darstellen, zeichnet sich eine starke Basis ab.

Abb. 18: Bevölkerungspyramide Cloppenburg (Quelle: NIW 2012 Demografiebericht Cloppenburg)

Anders als in vielen anderen Regionen lässt sich in Cloppenburg heute noch kein „Überhang“ an älteren Bevölkerungsgruppen feststellen. Vergleichend zu den unter 18-jährigen ist in Cloppenburg auch die Bevölkerungsgruppe der 18- bis unter 65-jährigen anteilig an der Gesamtbevölkerung stark vertreten und behauptet sich im Vergleich mit anderen Oberzentren, wie zum Beispiel Hamburg, Hannover und Göttingen.

Die demographische Entwicklung und die gesellschaftlichen Veränderungen haben auch im Landkreis Cloppenburg eingesetzt, wobei der Handlungsdruck im Vergleich zu anderen Landkreisen und Städten -

4 Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.

0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx Seite 23 www.sweco-gmbh.de 3 Standort- und Problemanalyse insbesondere im südlichen Niedersachsen - weitaus geringer ist. Dennoch gilt es, die Herausforderun- gen des demographischen Wandels frühzeitig zu erkennen und die Anpassung und Gestaltung dieses Veränderungsprozesses bereits heute anzugehen. Die Prognose bis 2030 zeigt, dass eine Umkehr der oberen und unteren Altersklassen stattfinden wird.

Kleinräumige Bevölkerungsprognose

Stadträumlich betrachtet sind in der Kernstadt die größten Zuwächse zu erwarten, wohingegen in den Stadtrandlagen ein Einwohnerrückgang prognostiziert wird. Generell sind innerhalb der acht Ortschaften lediglich Einwohnerzuwächse in der Kernstadt, Bethen und Emstekerfeld zu verzeichnen. Diese ist in der Kernstadt mit 1,9 % am größten. Während der Ortsteil Ambühren/Schmertheim seine Einwohnerzahl bis 2030 voraussichtlich halten wird, sind in den Ortsteilen Kellerhöhe (- 1,3 %), Staatsforsten (- 7,1 %) und Vahren/Stapelfeld (- 8,1 %) bis zum Jahr 2030 Bevölkerungsrückgänge zu erwarten. (vgl. Abb. 19) (GEWOS 2015, S. 35)

Ambühren / Schmertheim 355 355

Kellerhöhe 400 395

Staatsforsten 495 460 2014

Bethen 705 2030 715

Vahren / Stapelfeld 1.050 965

Emstekerfeld 3.040 3.080

0 1.000 2.000 3.000 4.000

Kernstadt

Cloppenburg

0 10.000 20.000 30.000 40.000

Abb. 19: Einwohnerentwicklung in den Ortsteilen bis 2030 (Quelle: GEWOS 2015; Darstellung: Sweco)

Die kleinräumige Betrachtung der Altersstruktur verdeutlicht, dass eine Zunahme der über 65-Jährigen in allen Ortsteilen Cloppenburgs stattfinden wird. Die östlich gelegenen Ortsteile Kellerhöhe, Emsteker- feld und Bethen werden dabei die höchsten Zuwächse bei den Senioren verzeichnen. Der Ortsteil Staatsforsten im Norden der Stadt weist einen vergleichbaren Zuwachs auf. Auch in der von eher jünge- ren Altersklassen nachgefragten Kernstadt wird bis 2030 ein Zuwachs bei den Senioren von 34,5 % erwartet. Insgesamt wird der demografische Wandel das gesamte Stadtgebiet betreffen und sich nicht auf einzelne Ortsteile konzentrieren, so dass generell mit einer steigenden Nachfrage nach altersge- rechtem Wohnraum in allen Ortsteilen zu rechnen ist. (vgl. Abb. 20) (GEWOS 2015, S. 36)

Seite 24 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 3 Standort- und Problemanalyse

Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung

11% Vahren / Stapelfeld 16% 13% Kellerhöhe 20% 17% Kernstadt 22%

Emstekerfeld 15% 22% 2014 18% Ambühren / Schmertheim 24% 2030 18% Bethen 26% 20% Staatsforsten 28% 16% Cloppenburg 22%

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%

Abb. 20: Entwicklung der über 65-Jährigen in den Ortsteilen bis 2030 (Quelle: GEWOS 2015; Darstellung: Sweco GmbH)

3.3 Wirtschaftsstruktur und -entwicklung

Die Stadt Cloppenburg hat rund 15.160 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte5 und ist damit mit Ab- stand der größte Arbeitsstandort im Landkreis – noch vor der Stadt Friesoythe mit 7.940 Beschäftigen.

Die Zahl der Beschäftigten am Wohnort ist mit rund 12.790 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten deutlich geringer als die der Beschäftigten am Arbeitsort (15.160). Von den Beschäftigten am Wohnort pendeln etwa 7.100 Beschäftigte bzw. ca. 56 % in umliegende Standorte aus. Daraus ergibt sich ein Einpendlerüberschuss von rund 2.370 Personen, der etwa 19 % der Beschäftigten am Wohnort ent- spricht. Aktuell ist die Stadt Cloppenburg Zielort für rund 9.500 Beschäftigte von außerhalb.

5 am Arbeitsort, 30.6.2015; Quelle: Bundesagentur für Arbeit

0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx Seite 25 www.sweco-gmbh.de 3 Standort- und Problemanalyse

Wirtschaftsstruktur

Die Wirtschaftsstruktur der Stadt Cloppenburg wird in erster Linie vom Dienstleistungssektor geprägt. Von den rund 14.760 Beschäftigten6 im Jahr 2014 entfallen knapp 72 % bzw. rund 10.740 auf den Dienstleistungsbereich (Handel, Verkehr und Lager, Gastgewerbe sowie sonstige Dienstleistungen). Das Produzierende Gewerbe ist mit einem Anteil von 25 % und gut 3.700 Beschäftigten zwar leicht un- terdurchschnittlich vertreten, jedoch ist dieser Wert für ein Mittelzentrum vergleichsweise hoch.

Struktur des Produzierenden Gewerbes und der Dienstleistungen

Dominierende Wirtschaftszweige im Produzierenden Gewerbe im Landkreis Cloppenburg sind vor allem das Ernährungsgewerbe, das Baugewerbe sowie der Maschinenbau.

Die wichtigsten Betriebe7 im gewerblich/industriellen Bereich der Stadt Cloppenburg sind: x Derby Cycle-Werke GmbH (Herstellung und Vertrieb von Fahrrädern, industrielle Fertigung und Ver- trieb von Fahrrädern; ca. 750 Beschäftigte), x Lumberg Connect GmbH (Elektro-, Nachrichten- und Regeltechnik / Steckverbinder in Schneid- Klemmtechnik und Komponenten für die Telekommunikationsindustrie; ca. 550 Beschäftigte), x BIS EMS (Bilfinger Industriedienstleistungen) Engineering Maintenance Services (Elektro-, Nachrich- ten- und Regeltechnik, Ernährungsgewerbe, Maschinenbau): Verfahrenstechnik für Industrieanlagen, Planung, Konstruktion und Fertigung von Förderanlagen, (ca. 300 Beschäftigte), x August Bruns Landmaschinen GmbH (Großhandel, Vermietung von Fahrzeugen und Maschinen: Traktoren und Erntemaschinen, landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge; ca. 220 Beschäftigte), x Lidl Logistikzentrum (ca. 200 Beschäftigte), x Franz Kampsen Beteiligungs-GmbH, (Ernährungsgewerbe: Fleischerei und Wurstspezialitäten; ca. 160 Beschäftigte), x Josef Wernke GmbH EG-Schlacht- und Zerlegebetrieb (Ernährungsgewerbe: Versandschlachterei, Import, Export, Schlachtung und Belieferung von Schweinen und Schweinehälften, Teilstücke von Schweinen; ca. 130 Beschäftigte), x H. Kemper GmbH & Co.KG, (Ernährungsgewerbe: Fleischwarenfabrik; ca. 120 Beschäftigte), x Emsland Food GmbH (Ernährungsgewerbe: Kartoffelflocken, Halbfertigprodukte für die Snackindust- rie, Mischprodukte; ca. 100 Beschäftigte), x DABE Geflügelschlachterei GmbH (Ernährungsgewerbe: Geflügelschlachterei, Lohnschlachtung von Truthähnen und Puten; ca. 90 Beschäftigte), x Hermann Imsiecke Druck und Verlag GmbH (Druckereien, Verlage: Zeitungsdruck, Beilagendruck; ca. 80 Beschäftigte).

Innerhalb des Dienstleistungssektors mit rund 10.700 Beschäftigten sind in den Bereichen Handel, Ver- kehr, Lagerei und Gewerbe rund 3.300 Beschäftigte (davon ca. 2.340 im Handel) und im Feld der Un- ternehmensbezogenen Dienstleistungen rund 7.400 Beschäftigte tätig. Überdurchschnittliche Anteile an Beschäftigten im Dienstleistungssektor haben im Vergleich zum Bundesdurchschnitt vor allem der Be- reich Erziehung und Unterricht, der Handel (hier hauptsächlich der Einzelhandel) sowie die öffentliche Verwaltung mit Stadt- und Kreisverwaltung. Die Dienstleistungszentralität des Standortes, die sich aus

6 am Arbeitsort, 31.12.2014 (aktuellere Zahlen sind nicht verfügbar, daher wurden hier die Zahlen aus 2014 verwendet) 7 Angaben der Stadt Cloppenburg

Seite 26 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 3 Standort- und Problemanalyse dem Beschäftigtenbesatz ablesen lässt, ist in der Stadt Cloppenburg vergleichsweise hoch. Die Stadt Friesoythe erreicht als zweitgrößter Wohnstandort des Landkreises Cloppenburg einen nur deutlich unterdurchschnittlichen Beschäftigtenbesatz im Dienstleistungssektor.

Einen überdurchschnittlichen Beschäftigtenbesatz im Dienstleistungssektor haben im Vergleich zum Bundesdurchschnitt vor allem der Einzelhandel, der Bereich Erziehung und Unterricht und das Gesund- heits- und Sozialwesen. Der öffentliche Sektor sowie sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistun- gen erreichen ebenfalls einen überdurchschnittlichen Beschäftigtenbesatz. Der Bereich Verkehr und Nachrichtenübermittlung (vor allem Logistik) liegt im Bundesdurchschnitt – und damit vergleichsweise hoch für einen peripheren Standort. Die restlichen Branchen sind nur unterdurchschnittlich vertreten. Im Vergleich zum Landkreis Cloppenburg sind die Dienstleistungsbranchen deutlich überdurchschnittlich vorhanden, was die Position der Stadt als absolut dominierendes Zentrum für das weitere Umland be- legt.

Beschäftigten- und Branchenentwicklung

Die Beschäftigtenentwicklung in der Stadt Cloppenburg verläuft seit 1990 positiv. Im betrachteten Zeit- raum ist ein Zuwachs von 49 % zu verzeichnen (vgl. Abb. 21). Die überaus positive Entwicklung im Landkreis Cloppenburg (+ 72 %) konnte hingegen nicht erreicht werden. Trotzdem ist der Zuwachs der Beschäftigten weit höher als insgesamt im Land Niedersachsen (+ 19 %). Die höchsten Zuwächse so- wohl in der Stadt, als auch im Landkreis Cloppenburg sind seit 2006 zu erkennen.

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Stadt Cloppenburg LK Cloppenburg Niedersachsen

Abb. 21: Beschäftigtenentwicklung insgesamt seit Anfang der 90er Jahre (Quelle: LSN: Tabelle: A70A0501, K70I5101; Stand: 30.06.2014; Berechnungen / Darstellung: Sweco GmbH)

Die Entwicklung des Produzierenden Gewerbes der Stadt Cloppenburg folgte weitestgehend dem nie- dersächsischen Trend (vgl. Abb. 22). Die Stadt Cloppenburg zeigte in ihrer Entwicklung deutliche Ein- kerbungen. Das Jahr 1996 ist der niedrigste Punkt der Beschäftigtenrate im Produzierenden Gewerbe.

0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx Seite 27 www.sweco-gmbh.de 3 Standort- und Problemanalyse

Mittlerweile haben sich die Beschäftigungszahlen weitestgehend normalisiert und verlaufen positiv. Nur wenige Landkreise sind in diesem Bereich so stark gewachsen wie der Landkreis Cloppenburg. Die Zahl der Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe steigt weiter an, war zuletzt jedoch von leichten Rück- gängen betroffen, während im Land Niedersachsen nach einem lange andauernden Abfall der Beschäf- tigtenzahlen im Produzierenden Gewerbe eine Stabilisierung erkennbar ist.

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Stadt Cloppenburg LK Cloppenburg Niedersachsen

Abb. 22: Beschäftigtenentwicklung im Produzierenden Gewerbe seit Anfang der 90er Jahre (Quelle: LSN: Tabel- len: K70B0111, K70F3111, K70D3111, K70I5101, K70H5101, Stand: 30.06.20148; Berechnungen / Dar- stellung: Sweco GmbH)

Der Dienstleistungssektor konnte im Zeitraum von 1990 bis 2014 sowohl im Landkreis (+ 237 %), als auch in der Stadt Cloppenburg (+ 211 %) ein bis heute andauerndes und im Vergleich zu Niedersach- sen (+ 155 %) deutlich überdurchschnittliches Wachstum verzeichnen (vgl. Abb. 23). Dies kann unter anderem auf die vergleichsweise positive Entwicklung des Produzierenden Gewerbes zurückgeführt werden, welches eine positive Entwicklung vor allem unternehmensbezogener Dienstleistungen begüns- tigt. Die größten (absoluten) Zuwächse gab es dementsprechend in den unternehmensbezogenen Dienstleistungen, in den öffentlichen und persönlichen Dienstleistungen und darüber hinaus im Sozial- wesen.

8 Zeitreihen vor und nach 1998 nur eingeschränkt miteinander vergleichbar

Seite 28 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 3 Standort- und Problemanalyse

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Stadt Cloppenburg LK Cloppenburg Niedersachsen

Abb. 23: Beschäftigtenentwicklung im Dienstleistungssektor seit Anfang der 90er Jahre (Quelle: LSN: Tabellen: K70B0111, K70F3111, K70D3111, K70I5101, K70H5101, Stand: 30.06.2014; Berechnungen / Darstel- lung: Sweco)

Rund 10 Jahre später (2015) ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort im Vergleich zum Jahr 2006 auf 12.790 (11 %) deutlich gestiegen. Davon stammen rund 45 % aus dem Stadtgebiet und 55 % pendeln von außerhalb ein. Für Cloppenburg ergibt sich daraus ein Einpendler- überschuss von rund 2.370 Personen, der etwa 18 % der am Wohnort lebenden Beschäftigten ent- spricht und nur geringfügig unter dem Wert von 2006 liegt.

In Cloppenburg haben sich insgesamt rund 1.000 Betriebe mit rund 15.200 Beschäftigten niedergelas- sen 9. Der Status als eigenständiges dynamisches Arbeitsmarktzentrum im ländlichen Raum Nieder- sachsens zwischen Bremen, Oldenburg und Osnabrück konnte in der vergangen Dekade gesichert und sogar ausgebaut werden.

Stadtmarketing

Als Ansatz einer zielgerichteten Gestaltung und Vermarktung der Stadt betreibt die Stadt Cloppenburg zusammen mit der CM Cloppenburg Marketing GmbH und der Wirtschaftsgemeinschaft Cloppenburg e. V. ein aktives Stadtmarketing.

Ziel des Prozesses ist die positive Beeinflussung der Außen- und Innenwahrnehmung der Stadt. Initia- tor, Mittler und organisatorischer Ansprechpartner ist die CM Cloppenburg GmbH in enger Kooperation mit Partnern und Leistungsträgern aus der Wirtschaft, der Politik und der Verwaltung.

9 am Arbeitsort, 30.6.2015; Quelle: Bundesagentur für Arbeit

0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx Seite 29 www.sweco-gmbh.de 3 Standort- und Problemanalyse

Das Stadtmarketing, Stabstelle innerhalb der Stadtverwaltung, kümmert sich um die strategische Aus- richtung der Stadtentwicklung. Neben Aufbau und Umsetzung des Leitbildes „Stadtkonzeption Cloppen- burg“ sind dies vor allem der angestoßene Dachmarkenprozess. Er dient der nachhaltigen regionalen und überregionalen Steigerung des Bekanntheitsgrades der Stadt Cloppenburg sowie der öffentlich- keitswirksamen Darstellung.

Die Bestrebungen der CM Cloppenburg Marketing GmbH bestehen vorwiegend in der Attraktivitätsstei- gerung und Belebung einer familiengerechten Einkaufsstadt, der Förderung der Kommunikation und Kooperation innerhalb der Kaufmannschaft sowie der Steigerung der Kundenzufriedenheit mit der Aus- richtung publikumswirksamer Events und Aktionen in der Innenstadt. (CM GmbH 201510)

3.4 Arbeitsmarkt und Qualifikation

Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosenzahlen und die daraus berechneten Arbeitslosenquoten sind wichtige Anhaltspunkte für das Ausmaß von Arbeitsmarktungleichgewichten auf den regionalen Arbeitsmärkten.

Die Arbeitslosenquote der Stadt Cloppenburg liegt mit 3,95 % leicht unter dem Bundesdurchschnitt. Im Landkreis Cloppenburg dagegen beträgt die Arbeitslosenquote 5,1 %. Damit hat sich die Beschäfti- gungsquote erheblich verbessert. Im Jahr 2006 waren 9,8 % der Einwohner arbeitslos. Die Beschäftig- tenquote der Stadt Cloppenburg beträgt 44,6 % (Stand 2016).

Abb. 24: Arbeitslosigkeit in der Stadt und im Landkreis Cloppenburg (Quelle: Komsis 201611)

10 http://www.cloppenburg-marketing.de/wir-ueber-uns/ 11 http://www.komsis.de/om-si/de/profile/SI-40435

Seite 30 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 3 Standort- und Problemanalyse

Die Stadt Cloppenburg hat in den vergangenen Jahren einen großen Beitrag zur Schaffung zusätzlicher Beschäftigungsmöglichkeiten und somit zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit geleistet. Während die Arbeitslosenquote der Stadt Cloppenburg -wie beschrieben - heute im Bundestrend liegt, befand sich dieser Wert noch Mitte der 90er Jahre sowohl im Landkreis als auch in der Stadt Cloppenburg deutlich über dem westdeutschen Durchschnitt. In der zweiten Hälfte der 90er Jahre konnte die Arbeitslosigkeit jedoch in der Stadt und im Landkreis stärker gesenkt werden als im westdeutschen Vergleich.

Erwerbsbeteiligung und Teilzeitbeschäftigung

Die Erwerbsbeteiligung12 ist ein wichtiger Indikator zur Charakterisierung des regionalen Arbeitsmarktes. Während die Erwerbsbeteiligung der Männer mit 53,5 % etwas über dem Bundesdurchschnitt lag (50 %), erreichte die Erwerbsbeteiligung der Frauen mit 46,5 % ein überdurchschnittliches Niveau im Vergleich zur Bundesrepublik (39 %). Der Anstieg der Erwerbsbeteiligung der Frauen ist u. a. mit der in den vergangenen Jahren gestiegenen Teilzeitbeschäftigung zu begründen.

Einkommen der privaten Haushalte

Das Netto-Einkommen der privaten Haushalte (Gesamtbetrag der Einkünfte) liegt in der Stadt Cloppen- burg mit 13.350 € je Einwohner13 mehr als ein Zehntel unter dem niedersächsischen Durchschnitt. Noch niedriger ist das Einkommen mit knapp 12.650 € je Einwohner im Landkreis Cloppenburg, was vor allem am deutlich geringeren Lohnniveau im Produzierenden Gewerbe liegen dürfte.

Qualifikation und Ausbildung

Das Qualifikationsniveau der Beschäftigten in der Stadt Cloppenburg weist einen deutlich überdurch- schnittlichen Anteil von Beschäftigten ohne abgeschlossene Berufsausbildung auf.

Vorherrschend, aber dennoch im bundesdeutschen Vergleich unterdurchschnittlich vertreten sind die Beschäftigen mit mittleren Qualifikationen (abgeschlossene Berufsausbildung ohne Fachhochschul-und Hochschulabschluss). Der Anteil der Beschäftigten mit Fachhochschul- bzw. Hochschulabschluss liegt etwa ein Drittel unter dem Bundesdurchschnitt, was vor allem in der bereits beschriebenen Wirtschafts- struktur begründet liegt. Die Ausbildungsanstrengungen der Betriebe haben sich in Deutschland in den letzten Jahren insgesamt deutlich reduziert. Demgegenüber wird in der Stadt Cloppenburg überdurch- schnittlich stark ausgebildet. Dies spiegelt sich auch in dem überdurchschnittlichen Anteil der jungen Erwachsenen an der Gesamtbevölkerung wider. Allerdings weist der Landkreis Cloppenburg die lan- desweit niedrigste Quote an Hochqualifizierten auf.

3.5 Tourismusstandort & Gastgewerbe

Die Zahl der Übernachtungen14 in der Stadt Cloppenburg hat sich seit Anfang der 90er Jahre - wie an vielen Standorten Niedersachsens - deutlich von 51.000 auf 43.000 im Jahr 2006 verringert. Der deut- lichste Rückgang der Übernachtungszahlen war vor allem in der ersten Hälfte der 90er Jahre zu ver- zeichnen. Insgesamt ist die touristische Ausrichtung der Stadt Cloppenburg vergleichsweise gering.

12 Beschäftigte am Wohnort am 30.6., bezogen auf die Bevölkerung im Alter von 18 bis unter 65 Jahren am 1.1. des Jahres 13 2014 14 Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben mit min. neun Betten, ohne Campingplätze

0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx Seite 31 www.sweco-gmbh.de 3 Standort- und Problemanalyse

Im Jahr 2006 standen dem Tourismus in der Stadt Cloppenburg in sechs Beherbergungsbetrieben etwa 350 Betten zur Verfügung. Die Bettenauslastung lag mit 33 % ein Zehntel unter dem Bundesdurch- schnitt. Die Verweildauer war mit 1,8 Tagen ebenfalls vergleichsweise gering.

Aus heutiger Sicht (Stand 2015) ist festzustellen, dass sich das Tourismusgewerbe im Vergleich zum Jahr 2006 deutlich erholt hat. Im Jahr 2015 wurden in Cloppenburg 52.596 Übernachtungen in insge- samt acht Beherbergungsbetrieben mit 431 Betten gezählt. Trotz des Zuwachses um zwei Beherber- gungsbetriebe und der damit einhergehenden Erhöhung der Bettenzahl, konnte im Jahr 2015 keine höhere Bettenauslastung (33,4 %) verzeichnet werden. Die Verweildauer von 1,6 Tagen lag sogar unter dem Wert aus dem Jahr 2006.

Cloppenburg Jahr 2006 Jahr 2015 Beherbergungsbetriebe 6 8 Betten 350 431 Übernachtungen 43.000 52.596 Bettenauslastung in Prozent 33 33,4 Verweildauer 1,8 1,6

Quelle: LSN: Tabelle: K7360001, Stand: 31.12.2015

Das Niedersächsische Freilichtmuseum „Museumsdorf Cloppenburg“ ist eines der größten und ältesten Freilichtmuseen Europas. Im Jahre 1934 wurde es als eines der ersten Freilichtmuseen Deutschlands gegründet. Entsprechend der heutigen Benennung als „Niedersächsisches Freilichtmuseum“ hat es die Aufgabe, die ländlichen Baudenkmäler des Bundeslandes Niedersachsen zu bewahren, zu erforschen und in Beispielen wirklichkeitsgetreu zu dokumentieren. Auf seinem Gelände von ca. 15 ha wurden über 50 Originalgebäude vom 16. bis zum 20. Jahrhundert wieder aufgebaut, in denen das vergangene All- tagsleben ländlicher Bevölkerungsschichten von der frühen Neuzeit bis heute anschaulich präsentiert wird. Mit ca. 250.000 Besuchern pro Jahr ist das Museumsdorf die touristische Hauptattraktion der Stadt Cloppenburg. Weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt sind der Stadtpark, das Amtsgericht, die St. An- dreas Kirche sowie die Gnadenkapelle im an das Stadtgebiet angrenzenden Wallfahrtsort Bethen.

Für Ausflüge bietet sich die gut 15 km entfernt liegende Thülsfelder Talsperre, die einzige Talsperre Norddeutschlands, an. Weitere Ausflugsziele sind der Galgenmoorsee, die Bührener Tannen, das Moorgebiet „Molberger Dose“ sowie der Urwald-Baumweg mit den Ahlhorner Fischteichen. Hier bieten sich insbesondere Rad- und Reittouren sowie Wanderungen an.

3.6 Freizeit und Kultur

Ein weiterer Faktor für die Attraktivität des Wohnstandortes ist das Freizeit- und Kulturangebot. Es trägt zur positiven Bewertung des Wohnstandortes bei und fördert das Image einer Stadt, nicht zuletzt bei potenziellen Neubürgern.

Das Kulturforum Cloppenburg e. V. wurde im Jahr 2003 gegründet und ist ein Zusammenschluss von über 40 kulturellen Institutionen, Vereinen und Initiativen aus allen Sparten mit dem Ziel, die Cloppen- burger Kulturleitlinien aus dem Jahr 2002 konkret umzusetzen. Die Aufgaben des Kulturvereins15 sind: x Informationsaustausch und die gegenseitige Hilfestellung zwischen den Kulturträgern, x Diskussion möglicher Kooperationen (Vernetzung),

15 vgl. http://www.cloppenburg.de/bildung-kultur/kulturforum.php abgerufen am 24.06.2016

Seite 32 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 3 Standort- und Problemanalyse x die Entwicklung eines Kulturprofils durch eine koordinierte Programmgestaltung, x die Entwicklung und aktive Umsetzung von Ideen und innovativen Projekten, x die Beratung von Politik, Verwaltung und Wirtschaft, x die Berufung einer „Fachkommission Kultur“, um im Einvernehmen mit dem Vorstand des Vereins den Rat der Stadt Cloppenburg bei der Verteilung der städtischen Fördermittel zu beraten. Zudem konnte mit dem „Kulturbahnhof“ ein kultureller Veranstaltungsort etabliert werden.

Zur Freizeitgestaltung findet man in der Stadt Cloppenburg neben einem Kino mit fünf Sälen ein um- fangreiches Sport- und Vereinsangebot. Es gibt: x ein Freizeitbad, das als festgeschriebene Maßnahme im ISEK 2007 grundlegend saniert wurde und seit dem Jahr 2011 den Namen „Soestebad“ trägt, x ein Stadion mit rund 6.000 Plätzen (davon ca. 1.000 Sitzplätze), x 18 Schulspielflächen, x 55 Kinderspielplätze und Grünflächen, x 15 Sportplätze, x einen Surfsee, x 12 Sporthallen, x vier Wasserflächen für den Angelsport, x sechs Tennisfreianlangen sowie drei Tennishallen, x eine Reithalle mit Reitplatz, x einen Segel- und Motorflugplatz, x einen Trimm- und Sportpfad sowie x in Nähe der Thülsfelder Talsperre die Möglichkeit, Golf zu spielen.

Das ehemalige Hallen- und Freibad von 1974 im Zentrum der Stadt entsprach trotz einiger Umbauten nicht den zeitgemäßen Qualitäts- und Ausstattungsstandards. Sowohl in konzeptioneller als auch in architektonischer Hinsicht waren erhebliche Defizite vorhanden. Vor allem hinsichtlich der Steigerung der Attraktivität und Aufenthaltsqualität, der Familien- und Behindertenfreundlichkeit sowie der Moderni- sierung der baulichen und technischen Anlagen bestand - insbesondere in energetischer Hinsicht - er- heblicher Handlungsbedarf. Daraufhin wurde die Sanierung des ehemaligen Hallen- und Freibades als Maßnahme in das ISEK 2007 aufgenommen. Unter dem Namen „Soestebad“ wurde im Jahr 2011 die Wiedereröffnung nach einer grundlegenden Sanierung gefeiert.

Das neue Soestebad verfügt über einen Innenbereich mit 25-m-Sportbecken, einer 95 m-Riesenwasser- rutsche, einem Lehrschwimm- und Rutschenbecken, einem Erlebnisbecken mit vielfältigen Wasser- attraktionen wie z. B. Bodensprudler, Nackenduschen, Wasserkanone und Wildwasserkanal, Massage- düsen, Sprudelliegen und einem Kursbecken für Aqua-Fitness. Darüber hinaus verfügt das Soestebad über eine Textilsauna. Der neu gestaltete Außenbereich fungiert zugleich als Freibad mit 25-m-Sport- becken, Springerbecken mit großer Sprunganlage sowie Aktionsbecken mit Sprudelliegen und Breit- wasserrutschen und einem Kinderbereich. Der weitere Außenbereich verfügt über eine große Liegewie- se mit Beach-Volleyballfeld und gastronomischem Bereich. Das Bad ist ganzjährig geöffnet und steht sowohl Seniorengruppen, als auch dem Schulsport zur Verfügung.

Regelmäßige Veranstaltungen sind der Juni-Markt, der Mariä-Geburts-Markt und das Cityfest, welches sich unter dem Motto „Man trifft sich wieder …“ etabliert hat und ein umfangreiches Programm mit Live-

0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx Seite 33 www.sweco-gmbh.de 3 Standort- und Problemanalyse

Musik, Straßentheater und Kinderprogramm sowie am Freitagabend das Internationale Radrennen und Samstag den Citylauf bietet. An jedem zweiten Samstag im Monat findet zudem ein Hobbymarkt statt.

In der Münsterlandhalle führt die Weser-Ems-Union regelmäßig stattfindende Zuchtviehauktionen durch, die von Käufern aus der Region, den benachbarten europäischen Staaten und aus anderen Ländern besucht werden. Pro Auktion werden bis zu 500 Zuchtrinder vermarktet.

3.7 Schulstandort und soziale Infrastruktur

Die Stadt Cloppenburg verfügte im Jahr 2006 als Mittelzentrum über ein komplettes Schulangebot und ist mit rund 6.550 Schülern mit Abstand größter Schulstandort im Landkreis Cloppenburg. Die sieben Grundschulen (ca. 1.650 Schüler) werden durch drei Haupt- und Realschulen sowie zwei Gymnasien ergänzt. Die Sekundarstufe I besuchten im Jahr 2005 etwa 1.900 Schüler, in der Sekundarstufe II waren es etwa 570 Schüler. Die Stadt Cloppenburg hat vier berufsbildende Schulen, darunter zwei mit dem Schwerpunkt „Altenpflege“ bzw. „Krankenpflege“ mit insgesamt rund 5.300 Schülern. Darüber hinaus gibt es zwei Förderschulen - davon eine mit dem Schwerpunkt „Lernen und Sprache“ mit zusammenge- nommen etwa 400 Schülern.

Rund eine Dekade später (Stand 2015) hat die Stadt Cloppenburg ihren Status als größter Schulstand- ort im Landkreis beibehalten. Allerdings hat die Gesamtzahl der Schüler mit 5.950 deutlich abgenom- men (- 560). Die sieben Grundschulen werden derzeit von rund 1.470 Schülern besucht, die drei Haupt- und Realschulen haben ebenfalls sehr hohe Verluste der Schülerzahlen zu verzeichnen, was im Um- kehrschluss jedoch als positives Zeichen gewertet werden kann. Die beiden Gymnasien wurden im Jahr 2014 von insgesamt rund 2.300 Schülern besucht, ca. 1.500 davon besuchten die Sekundarstufe I (- 400 im Vergleich zu 2006) und rund 800 Schüler die Sekundarstufe II (+ 220 im Vergleich zu 2006), was wiederum als positives Zeichen gewertet werden kann. Insgesamt sind die niedrigeren Schülerzah- len u. a. mit der geringeren Geburtenrate zu begründen. Zudem ist die Zahl der Schüler mit höheren Schulabschlüssen deutlich angestiegen.16

Im Bereich der Erwachsenenbildung gibt es in der Stadt Cloppenburg mit der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben, dem Bildungswerk Cloppenburg, dem Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft, der Inlingua Sprachschule Cloppenburg, der katholischen Akademie Stapelfeld, der Kreishandwerkerschaft sowie der Volkshochschule Cloppenburg ein umfassendes Bildungsprogramm. Darüber hinaus gibt es mit der Akademie Klangkunst, dem Chorsaal der Kreismusikschule sowie der Musikschule für den Landkreis Cloppenburg drei Musikschulen, die das Bildungsangebot für alle Altersgruppen abrunden.

Die Kinderbetreuung im vorschulischen Bereich wird mit acht Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft, drei städtischen Kindergärten (davon ein Waldkindergarten), einem integrativen Kindergarten sowie einem Sprachheilkindergarten gewährleistet. Darüber hinaus befinden sich in Cloppenburg noch acht Krippen und ein Hort.

Für Kinder und Jugendliche hält die Stadt Cloppenburg unterschiedliche Veranstaltungen und Angebote bereit. Zudem bestehen Jugendvereine und Jugendgruppen.

In der im Jahr 1926 erbauten „Roten Schule“, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Marktplatz und zur Münsterlandhalle, ist seit dem Jahr 1995 der erste städtische Jugendtreff untergebracht. Hier befindet sich auch das Büro des Stadtjugendpflegers. Das Programmangebot ist sowohl für Jugendliche, als auch für Kinder konzipiert und reicht von Kinder- und Jugendprogrammen über Jugendbildungs- und Kulturveranstaltungen, von Kinderkursen bis zu Theater-, Sport und Musikveranstaltungen. Alle drei Jahre organisiert die „Rote Schule“ in Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring eine große Jugend- und Freizeitmesse in der Münsterlandhalle bzw. auf dem Marktplatzgelände, bei der sich alle Cloppen-

16 LSN-Online: Tabelle K3001031, abgerufen am 28.06.2016

Seite 34 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 3 Standort- und Problemanalyse burger Jugendvereine, -verbände und -institutionen auf unterschiedlichste Art und Weise darstellen können, z. B. mit Infoständen, Mitmachaktionen, etc.

Für die Pflege kranker und alter Menschen stehen in der Stadt Cloppenburg ein Krankenhaus sowie acht Alten- und Pflegeheime (darunter verschiedene Formen wie bspw. ambulante Pflege, betreutes Wohnen, Tagespflege, Übergangswohnheim) zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es zwei Sozialstatio- nen sowie diverse Selbsthilfegruppen und Hilfsorganisationen.

3.8 Kernbefunde der Analyse der Stärken und Schwächen

Die vergleichende Betrachtung der Entwicklung Cloppenburgs in den Jahren 2006 bis 2016 bestätigt das Profil der Stadt als wachstumsstarken Wirtschafts- und Wohnstandort - wenn auch in leicht abge- schwächter Form. Dabei ist sie das Mittelzentrum einer prosperierenden Wachstumsregion, dem Land- kreis Cloppenburg. Trotz der weiterhin guten Entwicklung der Beschäftigtenzahlen und Arbeitsstätten sind nach wie vor im wirtschaftlichen Bereich auch Defizite hinsichtlich der Qualifikation der Beschäftig- ten festzustellen. Allerdings hat sich die Zahl der höheren Schulabschlüsse deutlich erhöht. In den ver- gangenen Jahren konnte die Arbeitslosenquote deutlich verbessert werden und liegt heute unter dem Bundesdurchschnitt.

Städtebaulich beeinträchtigen Mängel im Stadtbild und in öffentlichen Räumen sowie Leerstände in Teil- bereichen der Innenstadt den grundsätzlich positiv zu bewertenden historischen Ortskern. Im Geschäfts- zentrum stehen der positiven Entwicklung der Lange Straße negative Entwicklungstendenzen in der Mühlenstraße gegenüber, die Cloppenburgs Attraktivität als Einkaufs- und Versorgungsstandort belas- ten.

Trotz des überregional bedeutsamen Museumsdorfes spielt der Tourismus in Cloppenburg weiterhin eine untergeordnete Rolle, wenngleich sich die Übernachtungszahlen bis heute wieder deutlich gestei- gert haben. Dieser Anstieg ist zum einen mit einer Erweiterung des kulturellen Angebots in der Stadt (z. B. Kulturbahnhof) und zum anderen mit dem Ausbau der touristischen Infrastruktur im Landkreis (vor allem dem Radwegenetz) zu begründen.

Die demografische Entwicklung ist hinsichtlich des prognostizierten, wenn auch abgeschwächten Bevöl- kerungswachstums weiterhin eine besondere Stärke Cloppenburgs. Die durch den demographischen Wandel bedingten Veränderungen der Altersstrukturen zeichnen sich auch in Cloppenburg in Form ei- ner Umkehr der Alterspyramide bis zum Jahr 2030 ab. Der Zuwachs von Einwohnern mit Migrationshin- tergrund stellt auch zukünftig hohe Anforderungen an die Integrationsbemühungen des Gemeinwesens in der Stadt.

Die im Rahmen der Analyse identifizierten Stärken und Schwächen Cloppenburgs als Gesamt- und Kernstadt sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt.

0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx Seite 35 www.sweco-gmbh.de 3 Standort- und Problemanalyse

Untersuchungsfeld eher Stärken eher Schwächen

Siedlungs- und Raumstruktur / Städtebau

Geographische Lage - zentrale Lage im Oldenburger Münster- - keine klare Zuordnung zu einem der land zwischen den Oberzentren Olden- Oberzentren burg, Bremen und Osnabrück

- Mittelzentrum und Verwaltungssitz im Landkreis Cloppenburg

Erreichbarkeit / - A 1 (Hansalinie) - starke Überlastung der B 213 mit verkehrliche Schwerlastverkehr Erschließung - A 29 - unzureichende Taktung im Eisenbahn- - Bundesstraßen 213 (Europastraße 233; Personenverkehr (eingleisige Strecke) 4-streifiger Ausbau), 72 und 68 - Bahnstrecke Oldenburg – Osnabrück mit Bahnhof Cloppenburg stadträumliche - kompakte Siedlungseinheit bzw. Stadt- - zu geringe Entwicklungsspielräume in Gliederung / Stadtbild struktur der Kernstadt (Flächenaktivierung/ Brachflächen) - historischer Stadtkern und Stadtpark - Leerstände in der Mühlenstraße - Gewässerlauf der Soeste (durch das Stadtzentrum) - unzureichende Aufenthaltsqualität und Attraktivitätsdefizite in der Innenstadt - Gestaltungsdefizite im Stadtbild - keine Orientierung des öffentlichen Stadtraumes zur Soeste

Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

Bevölkerungs- - bis heute in Stadt und Landkreis deutlich entwicklung überdurchschnittliche positive Bevölke- rungsentwicklung in Niedersachsen

- Bevölkerungszuwächse durch Wande- - tlw. nicht ausreichende Integration von rungsgewinne und weiterhin positive na- Einwohnern mit Migrationshintergrund türliche Entwicklung

Bevölkerungsstruktur - geringes Durchschnittsalter

- hoher Bevölkerungsanteil an unter 18- - Anteil der Kinder und Jugendlichen jährigen wird sich rückläufig entwickeln, wäh- rend der Anteil der älteren Einwohner ansteigen wird (Verschiebung i. d. Altersstruktur)

Bevölkerungs- - weiterhin Bevölkerungszuwächse prog- prognose nostiziert (wenn auch geringer)

Wirtschaftsstandort / Wirtschaftsstruktur und Beschäftigtenentwicklung

Arbeitsstandort - größter Arbeitsplatzstandort im Landkreis - hoher Anteil von Beschäftigten ohne

Seite 36 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 3 Standort- und Problemanalyse

Untersuchungsfeld eher Stärken eher Schwächen

Cloppenburg und Einpendlerstandort abgeschlossene Berufsausbildung

Beschäftigtenentwick- - deutlich positivere und stabilere Beschäf- - kaum Angebote für (hoch-)qualifizierte lung insgesamt / tigtenentwicklung im Vergleich zu Nie- Arbeitsplätze Qualifikationsstruktur dersachsen - hoher Anteil Jugendlicher ohne Schul- abschluss

Struktur und Entwick- 25 % der Beschäftigten sind im Produzierenden Gewerbe tätig. lung des Produzie- renden Gewerbes - Entwicklung des Produzierenden Gewerbes im Bundestrend

Struktur und Entwick- 72 % der Beschäftigten sind im Dienstleistungssektor tätig. lung der Dienst- leistungen - bis heute andauerndes Beschäftigten- wachstum

- Branchen mit einem deutlich überdurch- schnittlichen Beschäftigtenbesatz sind die Bereiche Einzelhandel, Erziehung und Unterricht, Gesundheits- und So- zialwesen

Kaufkraft und - hohe Zentralitätskennziffer belegt Funk- - Kaufkraftniveau unter dem Bundes- Zentralität tion als Einkaufs- und Versorgungs- durchschnitt (führt zu Kaufkraft- standort Abflüssen in bestimmten Segmenten)

Weiche Standortfaktoren

Versorgung / - mittelzentrale Versorgungsfunktion - geringe Nutzungsvielfalt in der Innen- Einzelhandel stadt (fehlender Branchenmix) - Trading-Down-Effekte in der Mühlen- straße - Wettbewerbsdruck durch benachbarte Zentren

- überdurchschnittlicher Beschäftigten- besatz im Einzelhandel

Bildung / - komplettes Schulangebot (von der Qualifizierung Grundschule bis zum Gymnasium; Volkshochschulen; Förderschule; Musik- schule; weitere Erwachsenenbildungs- einrichtungen

Freizeit / Kultur / - Niedersächsisches Freilichtmuseum - touristische Ausrichtung der Stadt Tourismus „Museumsdorf Cloppenburg“ Cloppenburg vergleichsweise gering

- umfangreiches Sport- und Vereins- - hoher Sanierungs- und Modernisie- angebot rungsbedarf bei städtischer Freizeit- Infrastruktur (Stadthalle, Städtisches Stadion, Münsterlandhalle)

0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx Seite 37 www.sweco-gmbh.de 3 Standort- und Problemanalyse

Seite 38 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 4 Bilanzierung der erfolgten Innenstadtentwicklung

4 Bilanzierung der erfolgten Innenstadtentwicklung

Unter dem Motto „Nachhaltiges Aktivieren der Innenstadt-Potenziale“ konzentrierte sich das ISEK 2007 auf die Handlungsschwerpunkte „Wasser in der Stadt“, „Freizeit/Infrastruktur“ und „Stadtbildpflege“ als strategische Ansätze der Stadtentwicklung. Um diese Ziele zu erreichen, wurden insgesamt sieben Maßnahmen und Entwicklungsansätze für die Kernstadt formuliert: x Neugestaltung des Bereiches Stadthalle / Mühlenstraße / Öffnung zur Soeste x Städtisches Freizeitbad x Städtisches Stadion (Sport- und Freizeitpark) x Sanierung Münsterlandhalle und Gestaltungsmaßnahmen Marktplatz x Innenstadt x „Abstraktion“ des historischen Turmes der Burg Cloppenburg x Projekt „Kunstscheune“

Die damals geplanten Maßnahmen werden im Folgenden hinsichtlich ihrer Umsetzung und möglichen Weiterentwicklung und Fortschreibung betrachtet.

Abb. 25: Entwicklungsansätze Kernstadt – Maßnahmenübersicht aus ISEK 2007

0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx Seite 39 www.sweco-gmbh.de 4 Bilanzierung der erfolgten Innenstadtentwicklung

1. Neugestaltung des Bereiches Stadthalle / Mühlenstraße / Öffnung zur Soeste

Vorrangiges Ziel der geplanten Umgestaltungsmaßnahmen war es, an dieser exponierten Stelle der Cloppenburger Innenstadt die Soeste wieder erkennbar und erlebbar zu machen sowie die sichtbaren Mängel zu beseitigen. Neben der stärkeren optischen Betonung des Flusslaufes der Soeste sollten den anliegenden Gastronomiebetrieben größere Entwicklungs- und Entfaltungsräume eröffnet werden. Zu- sammen mit der besseren Zugänglichkeit des Flussufers sollte die Neugestaltung des Bernay-Platzes zu einer nachhaltigen Steigerung der Aufenthaltsqualität sowie zu einer Erhöhung der Verweildauer von Besuchern und einer besseren Erkennbarkeit der einzelnen Nutzungsbereiche führen, insbesondere der Eingangssituation zur Stadthalle.

Mit der Umsetzung des Entwurfs zur Umgestaltung des Bernay-Platzes und des Soeste-Ufers von der „planungsgruppe freiraum“ aus Oldenburg, konnten die o. g. Ziele weitestgehend erreicht werden. Die optische Öffnung des Südufers konnte durch das Entfernen der Büsche und die Anlage einer abgesenk- ten Terrasse umgesetzt werden, wenn auch nur in einem kleinen Bereich des Ufers. Darüber hinaus wurden am gegenüberliegenden Nordufer weitere zusätzliche Terrassenflächen geschaffen, die von dem angrenzenden gastronomischen Angebot genutzt werden. Mit der Schaffung einer Terrassenbrü- cke konnte zum einen das Thema „Erlebbarkeit der Soeste“ gestärkt und eine hohe Aufenthaltsqualität erreicht und zum anderen eine Anbindung an den nördlich gelegenen Parkplatz geschaffen werden. Zudem erhielt die Stadthalle einen neuen, großzügig gestalteten Eingangsbereich.

Obwohl das Entwicklungsziel „Neugestaltung des Bereiches Stadthalle / Mühlenstraße / Öffnung zur Soeste“ an dieser Stelle weitestgehend erreicht wurde, bleibt das Thema Zugänglichkeit und Erlebbar- keit des die Innenstadt durchfließenden Flusslaufes ein vorrangiges gesamtstädtisches Entwicklungsziel Cloppenburgs. Hohe Priorität besitzt dabei die Gestaltung und Öffnung der Stadt zur Soeste auf der westlichen Seite der Mühlenstraße.

Abb. 26: Bernay-Platz im Sommer (Foto: Sweco) Abb. 27: Bernay-Platz im Winter (Foto: Sweco)

2. Städtisches Freizeitbad

Das 1974 errichtete innenstadtnahe Hallen- und Freibad wies nach einer Betriebstätigkeit von mehr als drei Jahrzehnten diverse funktionale, bauliche und betriebliche Schwächen auf. Neben Sanierungsmaß- nahmen zur Attraktivitätssteigerung des Bades inklusive barrierefreier Gestaltung und Nutzung sollte auch in die Verbesserung der Technik zur Optimierung der Energiebilanz investiert werden, um eine nachhaltige Nutzung zu gewährleisten.

Im Jahr 2011 konnte die Wiedereröffnung des ehemaligen Hallen- und Freibades zum neu gestalteten Freizeitbad, das seitdem den Namen „Soestebad“ trägt, gefeiert werden. Insgesamt wurden folgende Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung des Bades und zum Erreichen dieses Entwicklungsziels ergrif- fen und umgesetzt:

Seite 40 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 4 Bilanzierung der erfolgten Innenstadtentwicklung x Umgestaltung / Optimierung des Eingangs- / Vorplatzbereiches, x behindertengerechte und barrierefreie Nutzung, x Erweiterung und Erneuerung der Rutsche, x Erneuerung der Bodenbeläge und Sanierung der Wärmebänke, x Um- / Neugestaltung / Sanierung der Außenanlagen und Liegebereiche, x Neuordnung der Funktionsräume im Saunabereich und Aufweitung des Saunaangebotes, x Reduzierung des Wasserflächenangebotes im Freibadebereich, x Wasserflächenoffene Verbindung des Schwimmer- / Nichtschwimmerbeckens, x Beseitigung / Umwandlung des Springerbeckens zu einem Planschbecken, x Neuordnung und Erweiterung des Gastronomiebereiches.

Abb. 28: Soestebad (Foto: Sweco)

3. Städtisches Stadion (Sport- und Freizeitpark)

Das im städtischen Eigentum befindliche Stadion wurde im Jahr 2006 umgebaut und besitzt seitdem eine Kapazität von 6.080 Plätzen. Davon sind 1.080 Sitzplätze und 5.000 Stehplätze. Eingebettet in eine rund 9 ha große Fläche, die ehemals als Motorradrennstrecke diente, bedarf das heute überdimensio- nierte und untergenutzte Areal einer räumlich-funktionalen Neuordnung.

Dafür wurde im Jahr 2006 durch die Projektgemeinschaft „planungsgruppe freiraum – Planungsgruppe Koch“ – Oldenburg ein Nutzungskonzept für die Neuordnung des Areals erarbeitet. Bei diesem Konzept stand im Vordergrund, dass der Nutzungsschwerpunkt „Sport“ mit anderen spiel- und bewegungsbeton- ten Freizeitnutzungen verknüpft und durch Einrichtungen der präventiven Gesundheitsvorsorge ergänzt wird. Dabei sollte das Stadion schrittweise zu einem multifunktionalen Sport- und Freizeitpark umstruk- turiert werden.

Bislang konnte das Konzept nicht verwirklicht werden. Die Umgestaltung des riesigen innenstadtnahen Sportgeländes ist jedoch weiterhin ein aktuelles Thema der Cloppenburger Stadtentwicklung und soll daher erneut als eine Maßnahme in das integrierte Entwicklungskonzept aufgenommen und um die Themen „offene Jugendarbeit“ und „Mehrgenerationenpark“ ergänzt werden.

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Abb. 29: Luftbild Stadion Cloppenburg Abb. 30: Stadion Cloppenburg (Foto: Sweco GmbH) (Quelle: trip-suggest.com17)

4. Sanierung Münsterlandhalle und Gestaltungsmaßnahmen Marktplatz Die 1929 errichtete Münsterlandhalle ist der zentrale Veranstaltungsort der Stadt Cloppenburg für Ver- anstaltungen unterschiedlichster Art. Die Halle und der umgebende Marktplatz dienen u. a. zur Durch- führung von Regionalmessen, Ausstellungen, Musikevents, Hobby- und Viehmärkten, Versteigerungen sowie Zirkusveranstaltungen und Jahrmärkten. Trotz des guten baulichen Zustandes bestand die Not- wendigkeit einer umfassenden Instandsetzung der Haustechnik. Die Sanierung der Münsterlandhalle wurde als Maßnahmenschwerpunkt im ISEK 2007 verankert und legte den Fokus auf die Senkung der laufenden Betriebskosten bei einer energietechnischen Erneuerung der Halle. Auch für die Marktplatz- fläche wurde ein Bedarf an Modernisierungs- und Gestaltungsmaßnahmen erkannt und als Entwick- lungsziel formuliert. Sowohl in stadtökologischer Hinsicht (z. B. Entsiegelung von Flächen, Eingrünung der Randbereiche), als auch bei dem Angebot marktbezogener, technischer Ver- und Entsorgungsinfra- struktur bestanden Defizite, die in erster Linie im Hinblick auf die Erweiterung der multifunktionalen Nut- zungsmöglichkeiten behoben werden sollten. Bislang wurden keine energietechnischen Sanierungsmaßnahmen an der Münsterlandhalle durchge- führt. Die Neugestaltung der nördlichen Marktplatzfläche als Anknüpfungspunkt zur Fußgängerzone in die Innenstadt und der „Platz vor der Roten Schule“ konnten in einem ersten Bauabschnitt realisiert werden. Die Gestaltung des Platzes vor der Münsterlandhalle steht jedoch noch aus und soll in einem weiteren Schritt realisiert werden. Diese Maßnahme ist weiterhin besonders aktuell und wird daher in das vorliegende Entwicklungskonzept erneut aufgenommen und fortgeschrieben.

Abb. 31: Gestaltung erster Abschnitt Marktplatz Abb. 32: Gestaltung Bushaltestelle Marktplatz (Foto: Sweco GmbH) (Foto: Sweco GmbH)

17 http://trip-suggest.com/germany/lower-saxony/cloppenburg/

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5. Innenstadt

Um die Einkaufs- und Aufenthaltsqualität in der Cloppenburger Innenstadt zu verbessen, hat die Stadt- verwaltung im Oktober 2006 drei Architektur- und Planungsbüros aufgefordert, neue Bebauungs- und Nutzungskonzepte für den nördlichen Bereich des Geschäftszentrums an der Bürgermeister-Heukamp- Straße zur entwickeln. Während die Haupteinkaufsstraße Lange Straße durch neues Straßenpflaster optisch aufgewertet und attraktiviert wurde, hat sich bislang an der Gestaltung der Bürgermeister- Heukamp-Straße kaum etwas verändert.

Die drei unterschiedlichen konzeptionellen Ansätze dienten einer ersten Ideenfindung und zur Anregung und Vertiefung der weiteren Planungsdiskussion. Unabhängig von den drei vorgenannten Entwürfen haben sich im Laufe der Zeit die Planungen für diesen zentralen Innenstadtbereich nur in Teilen konkre- tisiert. Allen voran steht die Schaffung einer PKW-Brückenverbindung über die Soeste zwischen Bür- germeister-Heukamp-Straße und der Straße Am Krankenhaus, um eine Durchgangssituation und Bele- bung dieses Stadtbereiches zu schaffen. Darüber hinaus ist die Errichtung einer Parkpalette bzw. eines Parkhauses in diesem Bereich geplant, um die angespannte innerstädtische Parkraumsituation zu ent- schärfen und die Bürgermeister-Heukamp-Straße weiteren Nutzungen zuzuführen, die den Stadtkern entlang der Soeste aufwerten.

Abb. 33: Bgm.-Heukamp-Straße - Parkplatzsituation 1 Abb. 34: Bgm.-Heukamp-Straße - Parkplatzsituation 2 (Foto: Sweco GmbH) (Foto: Sweco GmbH)

Da die Entwicklungsmaßnahme „Innenstadt“ ein weitgefasster Begriff ist, sollen weitere aktuelle Pla- nungen der Stadt, die in den vergangenen Jahren entstanden sind, unter diesem Titel im aktuellen ISEK fortgeschrieben werden. Dazu gehört in erster Linie die Sanierungsmaßnahme „Mühlenstraße / Innen- stadt“ (s. Kap. 6.2).

6. Projekt „Kunstscheune“

Die Idee des Projektes „Kunstscheune“ ist auf das fehlende Angebot einer festen Räumlichkeit zur Prä- sentation von Kunst in Cloppenburg zurückzuführen und wurde daher als Maßnahme in das ISEK 2007 aufgenommen. Ausstellungsmöglichkeiten für Kunst im öffentlichen Raum stehen und standen in der Stadt dem Cloppenburger Kunstkreis e. V in erster Linie im innerstädtisch gelegenen Stadtpark sowie entlang der Wegeverbindung vom Stadtpark zum Museumsdorf zur Verfügung. Da Kunstpräsentationen bislang in öffentlichen und halböffentlichen Gebäuden durchgeführt wurden, deren Voraussetzungen nicht optimal für solche Veranstaltungen geeignet sind, wurde das Projekt „Kunstscheune“ ins Leben gerufen.

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Die „Kunstscheune“ sollte als Ausstellungshalle im Eingangsbereich des Museumsdorfes errichtet wer- den und Zugangspunkt zum Museumsdorf von der Stadtmitte aus sein. Konzeptionell sollte sich die „Kunstscheune“ bewusst von den Ausstellungen im Museumsdorf abheben, indem der Fokus auf mo- derne Kunst gelegt wurde. Diese inhaltliche Ausrichtung sollte auch an der aus modernen Materialien gestalteten Gebäudehülle ablesbar sein, die als Scheune mit einer freitragenden Glasdach-Konstruktion entstehen und Platz für verschiedenste Aktionen bieten sollte.

Die Realisierung des Projektes „Kunstscheune“ konnte in dieser Form aus verschiedensten Gründen nicht umgesetzt werden. Dennoch ist mit der Gründung des „Kulturbahnhofes Cloppenburg“ ein alterna- tives Projekt entstanden, das dem Cloppenburger Kunstkreis e. V. in dem ehemaligen Güterschuppen des Bahnhofes ein Zuhause gibt und das die Voraussetzungen erfüllt, die die „Kunstscheune“ bieten sollte.

Der Kulturbahnhof hat sich somit zum optimalen Ersatz für den geplanten Neubau der „Kulturscheune“ entwickelt und bietet, gebündelt mit weiteren kulturellen Aktivitäten, weitaus mehr an einem Ort. Hinter- grund war der Erhalt des historischen Bahnhofsgebäudes, eines der wenigen Baudenkmäler der Stadt, dessen Bewahrung sich der Verein „Kulturforum Cloppenburg e. V.“ zum Ziel gesetzt hat. Darüber hin- aus wollte der Dachverband aller Kulturschaffenden und Kulturvereine in Cloppenburg neue Räumlich- keiten für kulturelle Erlebnisse schaffen und die Kultur in der Stadt vernetzen. Unter dem Motto „Kultur für alle“ konnte somit auch die Idee der „Kunstscheune“ weiterleben und in einer anderen Räumlichkeit realisiert werden.

Abb. 35: Eingang / Anbau Kulturbahnhof Abb. 36: Bahnhof Cloppenburg (Foto: Sweco GmbH) (Foto: Sweco GmbH)

7. Abstraktion des historischen Turmes der Burg Cloppenburg

Eine der siedlungsgeschichtlichen Keimzellen der Stadt Cloppenburg geht auf die im Jahre 1297 erst- mals urkundlich erwähnte und vom Grafen von Tecklenburg an der Soesteniederung erbaute Befesti- gungsanlage mit dem Namen „Cloppenburg“ zurück.

Im Jahre 1716 wurde die Burg bei einem großen Brand zerstört. Für den Bau des Amtshauses (dem heutigen Amtsgericht), das zum Teil auf den alten Fundamenten errichtet wurde, wurde im Jahr 1805 der bis dahin stehengebliebene Burgturm gesprengt. 1984 wurden die historischen Fundamente des Turmes freigelegt und wiederhergestellt.

Der früher bis zur Windfahne 35 m hohe Burgturm war bis zu seiner Sprengung Wahrzeichen der Stadt Cloppenburg. Um die Silhouette dieses imposanten, hochmittelalterlichen Bauwerks in nachvollziehba- rer Weise mit modernen Gestaltungsmitteln dreidimensional in das Stadtbild wieder einzufügen, sollten in abstrahierter Weise Turmhöhe, Geschosszahl und „Machicoulis-Geschoss“ dargestellt werden.

Seite 44 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 4 Bilanzierung der erfolgten Innenstadtentwicklung

Die Rekonstruktion des historischen Burgturmes in abstrahierter Form wurde als Maßnahme der Stadt- entwicklung in das ISEK 2007 aufgenommen. In der Zwischenzeit haben sich jedoch neue Herausforde- rungen und Prioritäten im Rahmen der Innenstadtentwicklung ergeben, so dass eine Umsetzung dieser Maßnahme vorerst nicht weiterverfolgt wird.

Abb. 37: Ruine Burgturm (Foto: Sweco GmbH)

Maßnahmen aus dem ISEK 2007 - Übersicht

Umgesetzt Nicht weiter verfolgt Fortschreibung aus ISEK 2007 Städtisches Freizeitbad Abstraktion des historischen Städtisches Stadion Æ „Mehrge- („Soestebad“) Turmes der Burg Cloppenburg nerationen- und Begegnungspark“ Neugestaltung des Bereiches Projekt Kunstscheune Gestaltungsmaßnahmen Markt- Stadthalle/Mühlenstraße/ platz Æ „Sanierung und Umgestal- Soeste tung Marktplatz“

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Seite 46 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 5 Ziele der Stadtentwicklung

5 Ziele der Stadtentwicklung

Die Analyse der Stärken und Schwächen sowie die Betrachtung des bislang erfolgten Gebietsentwick- lungsprozesses hat gezeigt, dass durch Aktivitäten der Stadt und die Umsetzung von Maßnahmen aus dem ISEK 2007 weiterhin eine gute Ausgangslage für die Stadtentwicklung besteht. Die positive Ent- wicklung der Wirtschaft, das anhaltende Bevölkerungswachstum, der Flusslauf der Soeste in der Stadt, die zentralen Funktionen als Mittelzentrum und kulturelle Einrichtungen wie das Museumsdorf bilden nach wie vor die Basis für eine erfolgreiche zukünftige Entwicklung Cloppenburgs. Darüber hinaus hat die Analyse auch gezeigt, dass sich die Aufgaben der Stadtentwicklung noch stärker auf die Verände- rung in der Altersstruktur der Einwohner, in die Integration der Zuwanderer in die Stadt, die Verbesse- rung der Infrastruktureinrichtungen und die Attraktivitätssteigerung im Stadtzentrum konzentrieren müs- sen. Aus diesem Grund werden neben der Fortschreibung von Maßnahmen aus dem ISEK 2007 die Handlungsfelder „Innenstadtentwicklung“, „Wohnflächenentwicklung“ und „Verkehrliche Erschließung“ für eine positive zukunftsorientierte Stadtentwicklung verfolgt. In diesem Zusammenhang wurden fol- gende Ziele für die Stadtentwicklung Cloppenburgs formuliert:

Bereich Zielsetzung 1. Städtebauliche Sanierung Behebung städtebaulicher Missstände und Steigerung der Aufent- im Gebiet „Mühlenstraße / haltsqualität im zentralen Innenstadtbereich Innenstadt“ 2. Wohnbauentwicklung (Innen)Entwicklung bedarfsgerechter und barrierefreier Wohnungs- angebote im Stadtzentrum und energetische Sanierung von Sied- lungsbereichen der 1950er bis 1970er Jahre 3. Einzelhandel Erarbeitung von Entwicklungspotenzialen für den Einzelhandel im Innenstadtbereich 4. Gewerbliche Entwicklung Sicherung und Weiterentwicklung des Gewerbestandortes Cloppen- burg sowie Schaffung zusätzlicher Ausbildungs- und Arbeitsplätze 5. Verkehr Schaffung von optimalen verkehrlichen Anbindungen

6. Natur und Erholung Entwicklung der Soeste im Innenstadtbereich als naturnaher und erlebbarer Naherholungsraum 7. Bildung und Erziehung Sicherung und Weiterentwicklung des guten und zeitgemäßen Bil- dungsangebotes 8. Kultur, Sport und Freizeit Bündelung vorhandener Ressourcen und eine gezielte Förderung

9. Politik und Verwaltung Rat und Verwaltung beschließen gemeinsame Ziele als Leitbild.

Diese Ziele wurden in einem intensiven Beteiligungsprozess zusammen mit Bürgern und Vertretern der Stadt entwickelt. Das vorliegende ISEK will damit weiterhin einen Beitrag zur Stadtentwicklung unter dem Motto „Nachhaltiges Aktivieren der Innenstadt-Potenziale“ leisten. Im Sinne einer positiven Verstär- kung sollen die erkannten Potenziale genutzt werden, um die Schwächen des Standortes in Stärken umzuwandeln, Risiken zu minimieren und Chancen der Stadtentwicklung zu nutzen. Im Mittelpunkt des Integrierten städtischen Entwicklungskonzeptes steht daher nach wie vor die Aktivierung der zentralen Potenziale der Innenstadt.

0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx Seite 47 www.sweco-gmbh.de 5 Ziele der Stadtentwicklung

Zur Umsetzung und zum Erreichen der o. g. Ziele sollen die nachfolgenden Maßnahmen des Integrier- ten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes beitragen. Dazu gehören sowohl Maßnahmen, die aus dem ISEK 2007 fortgeschrieben werden, als auch Maßnahmen, die formuliert wurden, um auf aktuelle Hand- lungserfordernisse einzugehen und diese zu lösen. Im Hinblick auf die parallel durchgeführten Vorberei- tenden Untersuchungen (VU) für den Bereich „Mühlenstraße / Innenstadt“ wird eine zeitnahe Umset- zung der Maßnahmen angestrebt.

Maßnahmen für das ISEK 2017 - Übersicht

Fortschreibung aus Innenstadtentwicklung Wohnflächen- Verkehrliche ISEK 2007 entwicklung Erschließung

Städtisches Stadion Æ Sanierungsmaßnahme Innerstädtisches Neugestaltung der „Mehrgenerationen- und „Mühlenstraße / Innen- Wohnen Kirchhofstraße Begegnungspark“ stadt“ (vgl. VU 2017)

Gestaltungsmaßnahmen Optimierung der ver- Marktplatz Æ kehrlichen Erschließung „Sanierung und Umge- westlich des Kranken- staltung Marktplatz“ hauses

Seite 48 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 6 Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept

6 Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept

6.1 Fortschreibung von Maßnahmen aus dem ISEK 2007

6.1.1 Mehrgenerationen- und Begegnungspark Städtisches Stadion

Von Nutzer- und Interessengruppen wird seit geraumer Zeit verstärkt der Bedarf an alternativen Sport-, Spiel- und Bewegungsräumen, aber auch multifunktional nutzbare Flächen/Räume für alle Altersklassen angemeldet. Über mehrere für jedermann zugängliche Workshops wurden die Wünsche nach entspre- chenden Angeboten konkretisiert, so dass sich ein klares Profil für ein Konzept zur Folgenutzung des zentralen Stadionareals herauskristallisierte, und zwar die „Verknüpfung von Sport, Jugendarbeit und kreativem Miteinander von Jung und Alt sowie Kultur und Integrationsarbeit“. Mit der „Öffnung“ der sei- nerzeit aus Sicherheitsgründen eingezäunten Sportfläche wird eine Optimierung der städtebaulichen Einbindung in bestehende Strukturen, vor allem in die umliegenden Wohngebiete angestrebt - als ein offener Park mit sozial-kultureller Infrastruktur. Die in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden Altenpfle- ge-, Betreuungs- und Serviceeinrichtungen unterschiedlichster Formen und Träger, Kindertagesstätten und Schulen sollen aktiv in die Ausgestaltung des Konzeptes und die zukünftigen Nutzungsmöglichkei- ten dieses sozial-integrativen Projektes eingebunden werden. Mit der Umsetzung dieses Konzeptes soll auf dem Stadiongelände in der Nachfolge aufgegebener Nutzungen ein Schwerpunkt multifunktionaler Angebote mit sozial-integrativem Charakter geschaffen werden. Kurze Wege und die zentrale Lage zur Innenstadt sind ideale Voraussetzungen für eine enge und kooperative Zusammenarbeit aller an sozia- len Infrastrukturen Beteiligten.

Das Stadion befindet sich im Eigentum der Stadt Cloppenburg und wurde im Sommer 2006 umgebaut. Insgesamt besitzt das Stadion ein Fassungsvermögen von 7080 Plätzen, davon 1.080 Sitz- sowie 6.000 Stehplätze. Die Sportanlage wirkt in ihrem Erscheinungsbild, aufgrund des weitläufigen, ca. 8,8 ha gro- ßen Ovals der ehemaligen Motorradrennstrecke wie eine maßstabsfremde, weitgehend monofunktiona- le Motorsport- und Fußballarena. Wegen stetig abnehmender Zuschauerzahlen und Reduzierung der Rennveranstaltungen wurde der Pachtvertrag mit dem Motorsportverein nicht verlängert. Die Relikte der Motorsportanlagen sowie die hohen Einzäunungen des Geländes zum städtischen Umfeld prägen das Stadionrund bis heute und verhindern somit eine Eingliederung des Geländes in den städtebaulichen Kontext. Heute werden die Flächen von über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren entwickelten Leichtathletikanlagen, Rasenspielfeldern mit einem stadionartig ausgebildetem Hauptspielfeld und über- dachter Zuschauertribüne, einer Turnhalle mit Vereins- und Schulungsgebäude sowie einem stillgeleg- ten Lehrschwimmbecken und einer Hausmeisterwohnung mit Betriebshof ergänzt. Aus diesen Gründen bedarf es einer räumlich-funktionalen Neuordnung dieser innenstadtnahen Potenzialflächen.

Planerisches Ziel ist es, das Gelände zu einem Mehrgenerationen- und Bewegungspark (MGP) zu ent- wickeln und dabei Bestandsanlagen (Freiflächen und Gebäude) in eine sinnvolle Folgenutzung einzube- ziehen. Dabei sollen sich sowohl das Gelände, als auch die neu zu gestaltenden Nutzungen und Ange- bote nicht nur zum näheren städtischen Umfeld öffnen, sondern sich auch in wechselseitiger Beziehung in bestehende Strukturen einfügen. Große Teile des Stadions sollen einer Sanierung von Anlagen und einer Erneuerung von Nutzungen zugeführt werden: x als multifunktional nutzbarer Raum mit Sport-, Spiel- und sonstigen Bewegungsmöglichkeiten, x als Einrichtungen der Jugendpflege („Offene Jugendarbeit“), x zur Integration von Aussiedlern (über 20 % der Cloppenburger Bevölkerung) und Flüchtlingen, x zur Einbindung von körperlich und geistig Benachteiligten sowie x zur Zusammenführung von Jung und Alt.

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Für die „soziale Integration“ wird in Verbindung mit den örtlichen Vereinen eine umfassende Betreuung mit der Projektierung und damit auch eine Abgrenzbarkeit zu anderen Einrichtungen angestrebt.

Abb. 38: Sanierung / Umnutzung Stadion Cloppenburg (Quelle: Stadt Cloppenburg)

Seite 50 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 6 Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept

Das Sanierungskonzept sieht insgesamt folgende (Teil-)Maßnahmen vor: x Verlagerung Bauhof / Stadionwart, x Umnutzung Tribüne + Beachvolleyballfeld, x Vorhandene südwestliche und südöstliche Wallanlagen sanieren und als Tribüne nutzen , x Umlaufende Finnbahn - Nutzung vorhandener Wallanlagen, x Mehrgenerationenpark, x Umnutzung des Lehrschwimmbeckens für offene Jugendarbeit.

Mit der Projektidee wird die Umgestaltung und Sanierung hinterlassener Funktionsräume zu einem „Mehrgenerationen- und Begegnungspark“ (MGP) mit Skate-Anlage, Parcours, Bühne, Sandspielbe- reich, Rasenflächen – eingebunden in ein zusammenhängendes Wegesystem mit ergänzenden Ange- boten für Bewegung, Aufenthalt und Kommunikation – angestrebt. Die unterschiedlich zu gestaltenden Freiflächen sollen so miteinander vernetzt werden, sodass Jung und Alt, körperlich und geistig Benach- teiligte, Vereine und sonstige Nutzergruppen zueinander finden und den Raum in kommunikativer Art und Weise gemeinsam nutzen. Vorhandene Baulichkeiten bedürfen im Rahmen der Umnutzung einer (energetischen) Sanierung und baulichen Anpassung an das neue Konzept.

Abb. 39: Entwurf Mehrgenerationenpark: Fitness, Parcours, Streetball, Skatepark (Quelle: Planungsbüro Gerdes)

6.1.2 Sanierung und Umgestaltung Marktplatz

Die Marktplatzfläche entlang der Eschstraße ist der Münsterlandhalle vorgelagert. Diese rund 1,5 ha große multifunktional genutzte Fläche dient zum einen bei Veranstaltungen als Parkplatz. Zum anderen werden Jahr- und Viehmärkte sowie diverse weitere Freiluftveranstaltungen (u. a. Musikveranstaltun- gen, Messen) abgehalten. Auf der Freifläche des Markplatzes werden im Innenstadtbereich somit die unterschiedlichsten Veranstaltungen durchgeführt, von denen in erster Linie die Dienstleistungsunter- nehmen, die Gastronomie und der Einzelhandel im Zentrum profitieren. An veranstaltungsfreien Tagen steht der Marktplatz den Besuchern und Nutzern der Innenstadt als gebührenfreier Parkplatz zur Verfü- gung. Eine Weiterentwicklung und Neugestaltung des Markplatzes inklusive der notwendigen Erneue- rung der technischen Infrastruktur würde demnach auch der Innenstadt neue Impulse geben, zumal das städtebauliche Umfeld die von den bestehenden Nutzungen ausgehenden Störungen in hohem Maße toleriert.

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Abb. 40: Entwurf: Umgestaltung des Markplatzes - Bauabschnitt 2 u. 3 (Quelle: IPW)

Bislang konnten die nördliche Marktplatzfläche als Anknüpfungspunkt zur Fußgängerzone in die Innen- stadt sowie der „Platz vor der Roten Schule“ zu einer multifunktionalen Platzfläche im Rahmen des ISEK 2007 umgestaltet werden. Die Gestaltung des Marktplatzes vor der Münsterlandhalle steht jedoch noch aus und soll in einem weiteren Schritt realisiert werden. Dabei werden eine Neuordnung der Parkplätze zur besseren Auslastung sowie die Erneuerung der technischen Infrastruktur angestrebt. Dies soll vor dem Hintergrund einer weiterhin multifunktional nutzbaren Platzfläche realisiert werden. Die Gestaltung des Marktplatzes soll sich an der im Jahr 2012 fertiggestellten Erscheinung der Haupteinkaufsstraße Lange Straße orientieren, so dass zukünftig ein einheitliches städtebauliches Gesamtbild und -konzept in der Cloppenburger Innenstadt entsteht.

Abb. 41: Entwurf: Nutzungsidee Platz vor der Roten Schule als Veranstaltungsfläche (Quelle: IPW)

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6.2 Neue Maßnahmen für das ISEK 2017

6.2.1 Entwicklungs- und Sanierungsziele für die Innenstadt

Parallel zur Fortschreibung des vorliegenden ISEKs wurden für das Gebiet „Mühlenstraße / Innenstadt“ von Cloppenburg Vorbereitende Untersuchungen (VU) durchgeführt, um Beurteilungsgrundlagen über die Notwendigkeit einer städtebaulichen Sanierung zu ermitteln. Die Analyseergebnisse der Vorberei- tenden Untersuchungen haben die Notwendigkeit einer Sanierungsmaßnahme untermauert und bestä- tigt. Wichtige Bausteine dabei sind die Revitalisierung und Umgestaltung der in einer Abwärtsspirale befindlichen zentralen Einkaufsstraße Mühlenstraße, die Steigerung der Aufenthaltsqualität im Stadt- zentrum, die Verbesserung der Erlebbarkeit der Soeste und die Optimierung der innerstädtischen Park- platz- und Wegesituation.

Die geplante Durchführung der Sanierungsmaßnahme unterstützt die Umsetzung der strategischen Stadtentwicklungsziele, die in den vorangegangenen Kapiteln erarbeitet und dargestellt wurden. Die Innenstadtentwicklung leistet einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Themen Wohnen, Arbeiten, Wirtschaft, Energie und Umwelt, Soziale Infrastruktur, Kultur, Sport, Erholung und Freizeit.

Die Entwicklung und der langfristige Erhalt der Cloppenburger Innenstadt als Einzelhandels-, Wohn- und Arbeitsstandort mit einer Nutzungsvielfalt, die durch ergänzende Kultur- und Bildungs- sowie Versor- gungs- und Freizeitangebote entsteht, wird nur durch die Steigerung der Attraktivität des städtebauli- chen Umfeldes möglich sein. Dazu zählen insbesondere der Straßenraum der Mühlenstraße, die Ufer- bereiche der Soeste und die fußläufigen Wegeverbindungen zwischen den zentralen Einzelhandels- und Dienstleistungsstandorten und den rückwärtigen Bereichen (vor allem Parkplätze). Im Rahmen der vor- liegenden Konzepte und Untersuchungen wurden daher folgende Sanierungs- und Entwicklungsziele formuliert: x Verbesserung des Erscheinungsbildes, der Aufenthaltsqualität und der Attraktivität der öffentlichen Räume (insbesondere Mühlenstraße, Knotenpunkt Lange Straße / Mühlenstraße, Antoniusplatz, Bürgermeister-Heukamp-Parkplatz), x Verbesserung der Fuß- und Radverkehrssituation (attraktive, sichtbare, sichere und barrierefreie Wege; dezentrale Fahrradabstellplätze), x funktionale, gestalterische und ökologische Aufwertung der Uferbereiche der Soeste (Zugänglichkeit sowie Freizeit- und Erholungsnutzung), x Optimierung des Angebotes an öffentlichen Parkplätzen, vor allem an der Bürgermeister-Heukamp- Straße sowie im Bereich rund um das Krankenhaus, x Weiterentwicklung der Nutzungsvielfalt und Nutzungsmischung in der Innenstadt, vor allem im nörd- lichen Bereich der Mühlenstraße, x energetische Sanierung / Optimierung der privaten und öffentlichen Gebäudesubstanz.

Die sich aus den Entwicklungszielen ergebenden Maßnahmen- und Gestaltungsschwerpunkte, die im Rahmen der städtebaulichen Sanierung geplant sind, werden im Folgenden vorgestellt:

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1. Umgestaltung der Mühlenstraße

Die in ihrer Gestaltung unzeitgemäße und unattraktive sowie in ihrer Bausubstanz marode Mühlenstra- ße soll grundlegend saniert und mit einem einheitlichen Straßenpflaster (vgl. Lange Straße, Abb. 42) barrierefrei gestaltet werden. Denkbar ist der Ausbau der Mühlenstraße zu einer Fahrradstraße oder Fußgängerzone. Zu der Maßnahme gehören neben der Erneuerung der technischen Ausstattung eben- falls die Erneuerung der Straßenmöblierung und der Beleuchtungsanlagen

2. Zwischennutzung der Brachflächen in der Mühlenstraße

Die großflächigen Brachflächen sollten zur Mühlenstraße hin mit Zwischennutzungen bespielt werden - in Form einer Container- oder Pavillon-Nutzung, damit zumindest temporär eine einheitliche Straßen- front entsteht. Dabei ist eine Überlegung, die neuen Räumlichkeiten für Start-Ups zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus ist eine Begrünung der Brachflächen zur Mühlenstraße angestrebt.

3. Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der „Stadtmitte“

Zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität soll ein neuer innerstädtischer Anziehungspunkt am Knoten- punkt der beiden Einkaufsstraßen Lange Straße / Mühlenstraße entstehen. Geplant ist die Errichtung einer Glasüberdachung, um witterungsunabhängig Aktivitäten im öffentlichen Raum durchführen zu können. Darüber hinaus ist die Anlage eines Wasserspiels vor den Sitzgelegenheiten der LzO in der Lange Straße geplant, deren Erdgeschoss perspektivisch für gastronomische oder Einzelhandelsange- bote zur Verfügung stehen sollte.

4. Optimierung von Wegeverbindungen

Um eine bessere fußläufige Erreichbarkeit ins Cloppenburger Geschäftszentrum gewährleisten zu kön- nen, ist die Aufwertung und die Optimierung von Wegeverbindungen notwendig, die derzeit teilweise unzureichend dimensioniert sind und ein unattraktives Erscheinungsbild aufweisen. Dabei ist auch die Überdachung einiger Verbindungen und somit die Schaffung von Passagen geplant, die in die Mühlen- straße führen.

5. Verbesserung der Parksituation

Da die innerstädtischen Parkraumangebote (vor allem Bürgermeister-Heukamp-Parkplatz und Kranken- hausparkplatz) zu bestimmten Zeiten an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, ist die Errichtung einer Parkpa- lette auf dem jeweiligen Parkplatz geplant. Diese Maßnahme soll zu einer Steigerung des Parkrauman- gebotes sowie zu einer Entspannung der Parkplatzsituation führen.

6. Umgestaltung Antoniusplatz

In den Vorbereitenden Untersuchungen wurde festgestellt, dass der Antoniusplatz einer grundlegenden Neugestaltung aufgrund der problematischen Verkehrssituation bedarf. Dazu gehören die Neuordnung der Parkplätze und die Lenkung des Radverkehres.

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7. Gestalterische und bauliche Aufwertung an Gebäuden Im Untersuchungsgebiet war bei einer Vielzahl von Gebäuden ein Sanierungsbedarf in baulicher sowie in energetischer Hinsicht festzustellen. Daher werden eine Fassadengestaltung bei gestalterischen Mängeln an ortsbildprägenden Gebäuden sowie die energetische (Teil-)Modernisierung von Einzelge- bäuden angestrebt.

8. Umgestaltung / Optimierung der Verkehrsführung Hofkamp Um die Verkehrsströme im nördlichen Zentrumsbereich sowie am Krankenhaus besser lenken zu kön- nen, ist die Umgestaltung der Straße Hofkamp für den Begegnungsverkehr geplant.

9. Gestalterische und ökologische Aufwertung der Soeste Der Flusslauf der Soeste ist im Innenstadtbereich kaum wahrnehmbar. Daher sind Maßnahmen zur gestalterischen und ökologischen Aufwertung der Uferbereiche inkl. dem Ausbau von Wegeverbindun- gen und Promenaden geplant. Ziel ist es, die Soeste erlebbar zu machen und als innerstädtischen Nah- erholungsraum zu entwickeln.

10. Erweiterung Innenstadtachse Im Stadtzentrum Cloppenburgs ist die Schaffung und Gestaltung einer neuen Fußwegeverbindung ge- plant, die die Haupteinkaufsstraßen mit den rückwärtigen Bereichen (Stadtpark, Parkplätze, Museums- dorf) verbindet. Vorstellbar ist die Schaffung einer Passage mit Glasdach als Verlängerung der Achse „Lange Straße“.

Abb. 42: Vorschlag Pflasterung Mühlenstraße in An- Abb. 43: Glasdach „Stadtmitte“, Ansicht Süden lehnung an die Lange Straße (Quelle: Stadt Cloppenburg / LOGIS) (Quelle: Stegemann GaLaBau)

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Abb. 44: Vorschlag Ufergestaltung Soeste Abb. 45: Gestaltungsvorschlag: Parkhaus an der So- (Quelle: Siegmund Landschaftsarchitektur) este (Darstellung: Sweco GmbH)

6.2.2 Innenstadtnahes Wohnen

Entgegen dem Bundestrend zählt Cloppenburg zu den Städten, deren Bevölkerung - wenn auch in den vergangenen Jahren etwas langsamer - kontinuierlich wächst. Ein Faktor dafür ist, dass die Stadt Clop- penburg Teil einer prosperierenden Wirtschaftsregion ist und als wirtschaftsstärkste Stadt des gleich- namigen Landkreises in den vergangenen Jahren eine positive Entwicklung verzeichnete. Diese Wachs- tumsimpulse gilt es für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu nutzen, da vor dem Hintergrund des de- mografischen Wandels zukünftig neue Herausforderungen auf die Stadt Cloppenburg zukommen wer- den. Trotz des aktuell hohen Anteils von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Vergleich zur älteren Bevölkerung, wird sich diese Verteilung - wenn auch nicht so stark wie im Bundesvergleich - auch in der Stadt Cloppenburg bis zu Jahr 2030 umkehren.

Um auf die neuen Herausforderungen vorbereitet zu sein, empfiehlt es sich, die in der Vergangenheit verfolgte Strategie der Ausweisung neuer Wohngebiete in Stadtrandlagen aufzugeben und den Blick nach innen zu richten (Innenentwicklung vor Außenentwicklung). Im Innenstadtbereich besteht großes Potenzial zur Revitalisierung und Nachverdichtung von Flächen (z. B. Mühlenstraße, Quartier Hofkamp, etc.), die bedarfs- und altersgerecht entwickelt werden könnten und sollten. Einige positive Beispiele sind bereits im Innenstadtbereich zu finden (vgl. Abb. 46 und Abb. 47). Dieses Potenzial gilt es weiter auszubauen, da der Bedarf an zentrumsnahem Wohnraum zukünftig weiter steigen wird.

Innenentwicklung bedeutet jedoch nicht nur, den Fokus auf die Neubebauung von Reserve- und Brach- flächen zu legen. Gleichzeitig ist der Blick auf die älteren Siedlungsbereiche zu richten, die es zeitge- mäß, nachfrage- und bedarfsgerecht umzubauen, zu sanieren und zu modernisieren gilt. Die Bestands- sicherung und Bestandsaufwertung bietet die Möglichkeit, das Wohnungsangebot an die demografi- schen Entwicklungstendenzen und Nachfragen anzupassen. Zudem kann so die Freizeitinfrastruktur punktuell verbessert werden, vgl. z. B. „Mehrgenerationen- und Begegnungspark Stadion (MGP)“, oder die Aufwertung der Soeste zu einem innerstädtischen Naherholungs- und Naturerlebnisraum. Großes Innenentwicklungspotenzial neben den innerstädtischen Brachflächen stellen die Siedlungen der 1950er bis 1970er Jahre dar. Voraussetzung und Teil einer erfolgreichen Innenentwicklung ist die voraussicht- lich notwendige Anpassung der vorhandenen Bebauungspläne.

Bei der Entwicklung der neuen Wohnbauflächen sollte großer Wert auf die Sicherung städtebaulicher Qualitäten gelegt werden, wie z. B. die Eingliederung in das Ortsbild sowie die Ausgestaltung der Ge- bäude und angrenzenden Freiflächen. Eine zeitgemäße energetische Optimierung von Neubauten und Bestandsgebäuden sollte bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden. Gestalterisch attraktive

Seite 56 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 6 Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept und energetisch optimierte Wohngebäude und -gebiete können zudem zu Vorteilen im interkommunalen Wettbewerb führen.

Für die Innenentwicklung sprechen viele ökologische und wirtschaftliche Gründe. Zusätzlich kommt die Innenentwicklung den gegenwärtigen Wohnpräferenzen vieler Haushalte entgegen, die an die zentralen Versorgungsbereiche angeschlossen sein wollen. Von großer Bedeutung sind die Vorteile der räumli- chen Nähe in Cloppenburg von Wohn-, Arbeits- und Versorgungsstrukturen, die zur Verkehrsreduzie- rung beitragen und Grundlage zum Aufbau und Ausbau klimaneutraler Mobilität (Radverkehr, Elektro- mobilität) sein können.

Abb. 46: Wohn- und Geschäftshaus in der Mühlen- Abb. 47: Wohn- und Geschäftshaus Auf dem Hook straße

6.2.3 Optimierung der verkehrlichen Erschließung

Die Optimierung der verkehrlichen Erschließung ist ein wichtiger Bestandteil für die Entwicklung der Stadt Cloppenburg. Im Fokus stehen dabei Maßnahmen, die die Attraktivität der Kernstadt durch eine verbesserte Anbindung und Wegeführung erhöhen sollen. Zu diesen Maßnahmen gehört die: x Neugestaltung der Kirchhofstraße, Ecke Obere Lange Straße / Kirchhofstraße Æ Anbindung an die Innenstadt (z. B. durch einheitliches Straßenpflaster) x Verbesserung der westlichen Erschließung des Krankenhauses x Optimierung der Straße Hofkamp

Ziel der vorgenannten Infrastrukturmaßnahmen ist es, Wegeverbindungen zu optimieren und Stausitua- tionen zu vermeiden, wesentliche Einrichtungen der Stadt besser zu erschließen (Krankenhaus, Ein- kaufsstandort Innenstadt) und einen Beitrag zur Verbesserung der angespannten Parkraumsituation zu leisten, um die Wirtschaftsfähigkeit und die Anziehungskraft Cloppenburgs auch über die Stadtgrenzen hinaus zu erhalten und zu erhöhen.

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Abb. 48: Neugestaltung der Kirchhofstraße (Quelle: Stadt Cloppenburg)

6.3 Handlungsempfehlungen für die Stadtentwicklung

Handlungsfelder: Innenstadt und Wohnen

Die Wohnfunktion der Kernstadt und der Innenstadt Cloppenburgs soll gestärkt werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Wohnangebote geschaffen werden, die der Marktnachfrage und den zu erwarten- den demografischen Tendenzen entsprechen (v. a. barrierefreie kleinere Wohnungen in zentraler Lage, Mietwohnungen). In älteren Siedlungsbereichen soll eine Bündelung von Nachverdichtungsmaßnah- men, Maßnahmen zur energetischen Sanierung und Modernisierung sowie zum barrierefreien Umbau des Wohnungsbestandes und des städtebaulichen Umfeldes angestrebt werden. Die Verbesserung des Wohnumfeldes kann durch Optimierung der Verkehrssituation (Innenstadt), Ausbau von Mehrgeneratio- nen- und Begegnungsräumen und die Erschließung der Landschaftsräume für Naherholungszwecke (v. a. Soeste) erreicht werden.

Darüber hinaus wird für den Bereich „Mühlenstraße / Innenstadt“ die Durchführung einer städtebauli- chen Sanierungsmaßnahme empfohlen. In den älteren innenstadtnahen Siedlungsbereichen der 1950er, 1960er und 1970er Jahre sollten energetischen Sanierungsmaßnahmen durchgeführt und, so- weit erforderlich, die Bebauungspläne punktuell angepasst werden. Bei der Entwicklung neuer Gebäude oder Siedlungsbereiche ist bereits in der Planungsphase eine energetische Optimierung zu berücksich- tigen und durchzuführen.

Handlungsfelder: Innenstadt, Einzelhandel, Verkehr

Der Erhalt und die Weiterentwicklung der Cloppenburger Innenstadt als Einzelhandels- und Arbeits- standort erfordern eine nachhaltige Verbesserung des städtebaulichen Umfeldes sowie der Gestal- tungsqualität im öffentlichen Raum. Dazu gehört auch eine Optimierung der Parkplatzsituation. Die Durchführung der städtebaulichen Sanierungsmaßnahme im Gebiet „Mühlenstraße / Innenstadt“ wird daher auch aus dieser Perspektive empfohlen. Ebenfalls spielt das Thema der Verkehrsoptimierung eine wichtige Rolle für den Einzelhandels- und Arbeitsstandort Innenstadt.

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Handlungsfelder: Innenstadt, Erholung, Freizeit, Sport, Tourismus, Soziale Infrastruktur

Die Stadt Cloppenburg verfolgt das Ziel, den Innenstadtbereich zu einem attraktiven, barrierearmen und generationenübergreifenden Begegnungsraum zu entwickeln. Dazu gehört u. a. die Umgestaltung der Uferbereiche der Soeste, um den innerstädtischen Flusslauf erlebbar zu machen und dort Erholungs- und Freizeitnutzungen zu ermöglichen aber auch die touristische Infrastruktur zu verbessern. Auch aus dieser Sicht wird Umsetzung der städtebaulichen Sanierungsmaßnahme empfohlen.

Darüber hinaus bieten Maßnahmen wie die Umgestaltung des städtischen Stadiongeländes zu einem Mehrgenerationen- und Begegnungspark (MGP) Möglichkeiten, die soziale Infrastruktur bedarfsorien- tiert zu ergänzen und anzupassen und verschiedene Themenfelder geschickt miteinander zu verknüp- fen. Mit derartigen sozialen und Mehrgenerationenangeboten kann die Stadt Cloppenburg den Bedürf- nissen und Herausforderungen der sich wandelnden Gesellschaft begegnen und die Stadt zukunftsori- entiert und bedarfsgerecht entwickeln.

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Seite 60 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx 7 Maßnahmenübersicht

7 Maßnahmenübersicht

Umsetzbarkeit:

K = kurzfristig (2018 – 2020)

M = mittelfristig (2021 – 2025)

L = langfristig (2026 – 2030)

Träger / Akteure / Partner / Instrument

S = Stadt Cloppenburg

LK CLP = Landkreis Cloppenburg

P = private Akteure

BBSR = Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Nds. MS = Nds. Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

BUNBR = Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

BLP = Bauleitplanung

Nr. Projekte / Maßnahmen Umsetzung / Träger / Akteur / Realisierung Partner / Instrument 1. Städtisches Stadion Æ Mehrgenerationen- und M S, P, BBSR Begegnungspark 1. Verlagerung Bauhof / Stadionwart 2. Umnutzung Tribüne + Beachvolleyballfeld 3. Vorhandene südwestliche und südöstliche Wallanlagen sanieren und als Tribüne nutzen 4. Umlaufende Finnbahn auf vorhandenen Wallanlagen 5. Mehrgenerationenpark 6. Umnutzung des Lehrschwimmbeckens für offene Jugendarbeit 2. Gestaltungsmaßnahmen Marktplatz M S 1. Modernisierung und Umgestaltung der Marktplatzfläche vor der Münsterlandhalle zu einer multifunktionalen Platzfläche 2. Neuordnung der Parkplätze 3. Erneuerung der technischen Infrastruktur

0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx Seite 61 www.sweco-gmbh.de 7 Maßnahmenübersicht

Nr. Projekte / Maßnahmen Umsetzung / Träger / Akteur / Realisierung Partner / Instrument 3. Sanierungsmaßnahme „Mühlenstraße / Innenstadt“ K - M Städtebauliche Sa- nierung, S, Nds. MS, 1. Umgestaltung der Mühlenstraße BUNBR 2. Zwischennutzung der Brachflächen in der Mühlenstraße 3. Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der "Stadtmitte" 4. Optimierung von Wegeverbindungen 5. Verbesserung der Parksituation 6. Umgestaltung Antoniusplatz 7. Gestalterische und bauliche Aufwertung von Gebäuden 8. Umgestaltung / Optimierung der Verkehrsführung Hofkamp 9. Gestalterische und ökologische Aufwertung der Soeste 10. Erweiterung Innenstadtachse

4. Innerstädtisches Wohnen K, M, L S, BLP 1. Revitalisierung und Nachverdichtung von Flächen im Innenstadtbereich 2. Bedarfs- und altersgerechtes Bauen (barrierefrei) 3. Modernisierung von Siedlungsbereichen der 1950er bis 1970er Jahre (energetische Sanierung) 5. Neugestaltung der Kirchhofstraße M - L S 1. Erneuerung der technischen Infrastruktur und Optimie- rung 2. der Erschließung sowie der Straßenraumnutzung 3. Anbindung an die Innenstadt (Lange Straße) durch 4. einheitliches Straßenpflaster 6. Neugestaltung der Anbindung an das Krankenhaus M – L S 1. Optimierung der verkehrlichen Erschließung westlich des Krankenhauses

Seite 62 0310-16-008 x Bericht_ISEK_Cloppenburg.docx Entwicklungsansätze und Maßnahmenübersicht

ParkplatzP

ParkplatzP ParkplatzP Schule ISEK Cloppenburg

Christ-Königs-Kirche (kath.) P Parkplatz

Parkplatz

Kinderheim P Heilig Kreuz St.-Michael-

Stift ParkplatzP 1. Entwicklungsansatz Sportanlage Städtisches Stadion 1. Städtisches Stadion "Mehrgenerationen- und

ParkplatzP Graben "Mehrgenerationen- und Bether Begegnungspark" (MGP) Begegnungspark" (MGP) 1. Verlagerung Bauhof / Stadionwart 2. Umnutzung Tribüne + Beachvolleyballfeld 3. Vorhandene südwestliche und südöstliche Wallanlagen

Soeste sanieren und als Tribüne nutzen

Surfsee4. Umlaufende Finnbahn auf vorhandenen Wallanlagen ParkplatzP 5. Mehrgenerationenpark 4. Entwicklungsansatz 6. Umnutzung des Lehrschwimmbeckens für offene

Im großen Pole ParkplatzP Innenstadtnahes Wohnen Jugendarbeit

ParkplatzP 2. Gestaltungsmaßnahme Markplatz "Sanierung und

Sportplatz Umgestaltung Marktplatz"

6. Entwicklungsansatz Sportplatz Sportanlage 1. Modernisierung und Umgestaltung der Marktplatzfläche

Neugestaltung der ParkplatzP Tribüne vor der Roten Schule und vor der Münsterlandhalle zu Tribüne einer multifunktionalen Platzfläche Sportanlage Kindergarten Museumsdorf Mühlenteich Anbindung an das Verwaltung

Tribüne Museum 2. Neuordnung der Parkplätze

P Krankenhaus Sportplatz Parkplatz P 3. Erneuerung der technischen Infrastruktur Kindergarten Parkplatz

Turnhalle

Wallschule Grundschule

Real.- Marienschule Freilichtmuseum

Ev.-luth. Gemeindezentrum Münchhausen-Scheune Brauhaus

Sporthalle Freilichtmuseum Kappenwindmühle Haakenhof

Museum Viehscheune Kreis- musik- 3. Sanierungsmaßnahme "Mühlenstraße / Innenstadt" St. Pius-Stift schule Heuscheune

Tischlerei Bleichhütte Köterei Heuerhaus Museum Pfarrzentrum Speicherremise Lürding

Zimmerei Freilichtmuseum Freilichtmuseum Schule Liebfrauenschule Museum Stellmacherei Museumsdorf Töpferei ParkplatzP Schmiede Lehmspeicher Dorfkrug Soeste Remise 1. Umgestaltung der Mühlenstraße Museum St. Josefs - Kirche Freilichtmuseum Gulfhaus Awick Speicher Scheune Haus Arkenstede Backhaus

Heuscheune Scheune Katasteramt Museum Freilichtmuseum Museum Kochhaus Wehlburg 2. Zwischennutzung der Brachflächen in der Mühlenstraße Museum P Parkplatz Bad Drechslerei Landarbeiter- Parkplatz Museum haus ParkplatzP Doppelheuerhaus P P Parkplatz Speicher Kolonat W. Meyer Schafstall Saterhaus Hoffmanshof Ev.-luth. Kirchenverwaltung Blaufärberei Viehwaage P Freilichtmuseum 3. Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der "Stadtmitte" Cloppenburger Ev.-luth. Kirchenbüro Industrie Graben Kokermühle

Heuerhaus Ev.-luth. Kirche P FreilichtmuseumQuatmannshof Freilichtmuseum P Holzstall Schafstall

Göpel 4. Optimierung von Wegeverbindungen Parkplatz Schwimmbecken Soeste ParkplatzP Heiligen- Schwimmbecken häuschen ParkplatzP Strohriede

Remise Scheune Bad Schwimmbecken 5. Verbesserung der Parksituation Viehscheune P Parkplatz Backhaus 3. Entwicklungsansatz Speicher Soestebad Schafstall Gericht

Parkplatz 6. Umgestaltung Antoniusplatz P P Parkplatz

Gericht Sanierungsmaßnahme ParkplatzP Historische 7. Gestalterische und bauliche Aufwertung von Gebäuden Burganlage "Mühlenstraße / Innenstadt" 8. Umgestaltung / Optimierung der Verkehrsführung ParkplatzP H P Schule Berufsbildende Schule Gasdruck- Parkplatz P ParkplatzP regelanlage Parkplatz P P ParkplatzP Soeste P Hofkamp Hundeübungsgelände Parkplatz P Parkplatz ParkplatzP P P ParkplatzP ParkplatzP ParkplatzP P P Parkplatz P P ParkplatzP 9. Gestalterische und ökologische Aufwertung der Soeste Soeste P Clemens-August-Gymnasium Soeste Arbeitsamt Schule

ParkplatzP ParkplatzP ParkplatzP Parkplatz P P Parkplatz 10. Erweiterung Innenstadtachse Parkplatz P Schule P P Parkplatz

Post Parkplatz Parkplatz Sporthalle P P ParkplatzP P

Soeste

P Schule Parkplatz Parkplatz P Betriebsgebäude P Rathaus Parkplatz ParkplatzP P P

P ParkplatzP Rathaus Fernmeldeturm 4. Innenstadtnahes Wohnen

Parkplatz ParkplatzP P Bildungszentrum Telekom ParkplatzP Handwerk

Turnhalle ParkplatzP F Augustinuskirche ParkplatzP

Marienschule Bahnhof Hauptschule St.-Andreas-Schule Grundschule F ParkplatzP 1. Revitalisierung und Nachverdichtung von Flächen im

P

ParkplatzP Kindergarten Sportanlage ParkplatzP ParkplatzP Busbahnhof Innenstadtbereich

Pastorat P Parkplatz Touristeninformation P Parkplatz 2. Bedarfs- und altersgerechtes Bauen (barrierefrei) ParkplatzP

St. Andreas Kirche P Parkplatz Oberschule Pingel Anton ParkplatzP

Sportanlage ParkplatzP

Landkreis Cloppenburg ParkplatzP ParkplatzP ParkplatzP 3. Modernisierung von Siedlungsbereichen der 1950er bis P ParkplatzP Parkplatz Kath.- Parkplatz P P Pfarrzentrum P Cloppenburger Parkplatz 1970er Jahre (energetische Sanierung)

Industrie

Rote Schule Graben P

Parkplatz

Hs. der Famila Ewachs. - Parkplatz bildung P Münsterlandhalle ParkplatzP

Friedhofskapelle Sen.- büro 5. Neugestaltung der Kirchhofstraße

Gasdruck- regelanlage 1. Erneuerung der technischen Infrastruktur und Optimier-

Cartitas-Verein Meyer-Hof ung der Erschließung sowie der Straßenraumnutzung

Schule 2. Anbindung an die Innenstadt (Lange Straße) durch einheitliches Straßenpflaster

ParkplatzP 5. Entwicklungsansatz Johann-Comenius-Oberschule

2. EntwicklungansatzSporthalle Sportanlage P 6. Neugestaltung der Anbindung an das Krankenhaus Neugestaltung der Gestaltungsmaßnahme Parkplatz P Parkplatz

Kirchhofstraße Sportanlage Markplatz 1. Optimierung der verkehrlichen Erschließung westlich Tennisplatz Gasdruck- regelanlage des Krankenhauses BBS - Schulzentrum

Tennisplatz Tennisplatz "SanierungTennisplatz und Sportanlage Kreislandvolkverband Umgestaltung Markplatz"

Sportplatz Landwirtschafts- Tribüne kammer

Kindergarten - M 1:10.000