Nordendorf

Meitingen 2 2 Der Hohlweg Biberbach Biberbach bei Hainhofen Langweid am Lech

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Stadtbergen Dinkelscherben Gesserts- Gesserts- 300 hausen 300 hausen

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Walkerts- Großaitingen Walkerts- Großaitingen hofen hofen Kulturlandschaft

Schwabmünchen Schwabmünchen

Untermeitingen Elemente der historischen

Entdecken Sie weitere interessante Hohlwege im Finden Sie noch andere Infotafeln zu spannenden historischen Landkreis Augsburg! Kulturlandschaftselementen im Landkreis Augsburg!

Beteiligte Partner: Genauere Informationen unter: www.landkreis-augsburg.de/kulturlandschaft Heimatverein für den Landkreis Augsburg e.V.

Erholungsgebieteverein Augsburg e.V.

Projektträger Projektverantwortliche Landkreis Augsburg PD Dr. Markus Hilpert Projektverantwortliche M.Sc. Sophie Grunenberg Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und Dipl.-Ing. Gisela Mahnkopf Dipl.-Ing. Jochen Bohn den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Der Hohlweg bei Hainhofen Voraussetzungen für die Entstehung von Hohlwegen Der Starenweg zum „Schwäbischen Himmelreich“ sind also ein relativ weicher Untergrund (zum Beispiel Der Hohlweg in Hainhofen heißt Starenweg, ist etwa Schmale Rinnen senkrecht zur Hangkante Sand), ausreichendes Gefälle, ein starkes Verkehrsauf- 800 Meter lang und überwindet rund 40 Höhenmeter. kommen, fehlender Bewuchs sowie Niederschläge, die Bis weit in das 18. Jahrhundert hinein blieben die meis- Seine stellenweise über 25 Meter breite und mehrere den Boden wegschwemmen. Waren diese Einflüsse ge- ten Wege und Straßen unbefestigt. Auf ihnen fuhren Wä- Meter tiefe Rinne beginnt bereits bei der Kirche geben, konnte sich jeder Weg mehr oder weniger stark gen, die von Pferden und Ochsen gezogen wurden. Nicht St. Stephanus und führt auf das Roßköpfle zum ins Gelände einschneiden. selten dienten sie auch als Triebwege für das Vieh. ‚Schwäbischen Himmelreich‘. Diese Kelleranlage hatte im Laufe der Zeit schon viele Besitzer, darunter Schauplätze des Vergnügens und des Schreckens berühmte Familien wie die Edlen von Langenmantel, die Weil die Böschungen von Hohlwegen meist mit Gehöl- Fugger und die von Rehlingen. Sie waren Lehensträger zen und Bäumen bewachsen sind, kann man sie nicht der Augsburger Bischöfe bzw. des Hochstiftes nur recht gut in Luftbildern erkennen, sie lieferten den Augsburg und auch Besitzer des Hainhofer Schlosses. Menschen früher auch Brenn- und Bauholz. In einigen Um 1900 errichtete der Brauereibesitzer Nicolaus Regionen wurden entlang der Hohlwege sogar Felsen- Mayr aus Hainhofen ein Ausflugslokal auf dem beste- keller in das Gestein getrieben, die vielfach bis heute der henden Kellergewölbe und nannte es ‚Schwäbisches Lagerung von Bier, Lebens- oder Futtermitteln dienen. Himmelreich‘. Bis zur Schließung im Jahr 1961 war es Mancherorts entstanden regelrechte Kellergassen, in ein beliebtes Ziel von Wanderern aus Nah und Fern. denen sich mehrere Keller aneinanderreihten. Hier finden Seit 1977 ist das ehemalige Ausflugslokal eine Wein- sich dann sogar noch heute beliebte Ausflugsziele mit handlung mit Weinmuseum. Ochsengespann mit Donat Grotz im Jahr 1935 Schankhäusern, Sommerkellern oder schattigen Biergär- (Bildarchiv: Peter Grotz) ten. Die mit Stahl ummantelten Wagenräder und der Tritt der In historischen Berichten sind Hohlwege aber auch im- Huftiere hielten die Trassen zwar weitgehend von Be- mer wieder Schauplätze von Überfällen. Wegen der auf- wuchs frei, lockerten aber die oberen Bodenschichten ragenden Seitenwände waren sie ein günstiger Ort für auf dem Weg auf, so dass bei Regen die Erde wegge- einen Hinterhalt. Deshalb kommen sie auch oft in Legen- schwemmt wurde. So entstanden allmählich Hohlwege. den und Sagen vor. Und weil diese wie Abflussrinnen wirkten, wurde die Ver- 200 tiefung zusätzlich verstärkt. So konnten sich die Hohl- m wege teils mehrere Meter tief in den Hang einschneiden.

Hatte sich aber ein Hohlweg zu tief eingegraben, wurde Standort nicht selten der Weg verlegt. So entstanden dann soge- der Tafel nannte Spuren- bzw. Hohlwegebündel.

Das Schwäbische Himmelreich bei Hainhofen

Quellen:

BLfD, LfU & BLfH (Hg.) (2013): Handbuch der historischen Kulturlandschaftselemente in Karte und Geländemodell des Hohlwegs bei Hainhofen Bayern. Heimatpflege in Bayern 4. München, 117-118. Früher Heute (Geobasisdaten: Bayerische Vermessungsverwaltung) Müller J. (2005): Landschaftselemente aus Menschenhand. München, 203-207.