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konflikte forschung Kampf um die Basis H·3 MiG, Jak, La und Su Vor 40 Jahren - irakische Die ersten sowjetischen Hunter gegen Israel Strahlflugzeuge

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Fortsetzungskrieg Kampf um Unabhängigkeit 4 195938112805 historie Jatko 50ta Der finnische Fortsetzungskrieg

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industrie »Drachenflügel« - Teil 1 Die chinesische Militärluftfahrt

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militär Kroatiens Luftwaffe - Teil 2 Krieg um die Unabhängigkeit

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konflikte ie »H-3-5age« Irakische Hunter gegen Israel

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it1" essum , u Die Redaktion haftet nicht für unverlangt eingesandte 24. Mai 2007 Winfried Bock, Wolfgang ütto, Möller Buch und Zeitschriften Verlag GmbH Manuskripte, Fotos oder Zeichnungen und behält sich vor, Beiträge nicht 17. Heft, Juni 2007, ISSN 0941/889X WolfPetermann, Erich Strobl Tel.: 030/41909-515 sinnentstellend zu kürzen oder anderweitig zu bearbeiten. Mit Autorenna­ Anzeigenverkauf: Kai Lange (Ltg.) Dr. Ulrichrr nger, Detlef Billig men gezeichnete Beiträge entsprechen nicht in jedem Falle der Meinung n Tel.: 0311/419 09-513 der Redaktion. Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages oder Jörg Bischof. Tom Cooper, IP. Santiago, e-mail: k.lange@fliegerrevue .de infolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche via Stenman gegen den Verlag. EI x t r 8 erscheint viermal im Jahr. Alle Rechte, DetlefBill ig (VLSd.P.), G Jörg 11ür\[er, Dr. Heinz Berger, Tel .: 0301403-3985 T : ASV Vertriebs GmbH, Süderstr. 77. insbesondere die derVervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung U,richJbchke Fax: 0301403-4086 Computeranimierte Jagdbomer 20097 , Tel.: 040134 72 40 41, sowie der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, Oranienda mm 48, 13469 Berl in 0-5 der Chinesischen Fax: 040/3472 35 49 zur Verwertung von Teilen der Zeitschrift oder im Ganzen sind vorbehalten. Tel.: 030/419 09-516, Fax: -599 Volksbefreiungsarmee Preis: Im Einzelverkauf: 12,80 EUR pro Heft, Abonnementpreis (Bankein­ e-rr a; ': [email protected] Foto: Sammlung Rupprecht u zug): 46,00 [UR (11,50 [UR pro Heft), Ausland: 60,00 EUR (nicht EU). hnp:llvl ww.fliegerrevue.de Benedikt Roller, crossmedia gmbh' möller druck und verla ggmbh Der Preis enthalt die gesetzliche Mehrwertsteuer sowie alle Versandkosten.

mein scbönes Rlte&Rolle KUTTER &KUSTE 3 m~ i i 3 1 1~ffilEiJ f'JEGER Be I ne "I'! FISQI & FLIEGE _ ZU fiause IN BERLIN-BRANOENBURG 'REVUE WIRTSCHAFT I 11 r Während des gesamten Kriegs Im Winterkrieg 1939/1940 hatt bewährte sich die amerikanische Territoriums und 15 Prozent der Bevö erun ren. Das Brewster odel239 bis zur Land konnte s·ch aber seine Unabhängig eit bewahren. Als Abösung durch dieBf109Gim am 22. Juni 1941 deutsche Truppen in die Sowjetunion ein- Frühjahr 1944 ausgezeichnet. marschle ten, Z 0 uc en tiis Im September 1942 wurde an die al e Grenze und nannte diesen Feldzug »Jatko Sota« Oberleutnant Pekuri der LeLv 32 (Fortsetzungskrieg). Bis zum Herbst 1944 kam es zu einem in der 'BW·3B4' in Tiiksjärvi heftigen Luftkrieg mit deutscher Beteiligung. aufgenommen. Pekuri Dr. Rainer Göp!ert IRolf Jacob brachte es bis Kriegsende auf ~ Im April 1940 besetzte Deutschland Dänemark und Norwe­ LLv 22 in Hollola überstellt und flogen dort noch etwa 20 ergeb­ 1B Y, Luftsiege. -- gen, Urplötzlich zwischen den Fronten gelegen und von nislose Kriegseinsätze. Im Februar 1940 hatte Finnland weiterhin 30 Sammlung Stenman Westeuropa isoliert, sah sich die finnische Regierung mit einer völ­ von 50 zugesagten Morane-Saulnier M.S. 406 aus Frankreich erhal­ lig neuen Lage konfrontiert, ten, die bei der LLv 28 in Säkylä bei 288 Einsätzen im Winterkrieg bei Im Juni 1940, neun Monate nach der Besetzung Ostpolens, okku­ einem Totalverlust 14 Abschüsse erzielt hatten. Die Lieferung von pierte die Sowjetunion das Baltikum und beherrschte damit die Ost­ zehn M.5. 406 aus deutschen Beutebeständen folgte zwischen dem see bis Memel. Finnlands Position im Spiel der Großmächte wurde 18. Dezember 1940 und dem 4. Januar 1941 und 15 Stück trafen zwi­ immer prekärer. Das Land akzeptierte mittlerweile jede Waffenhilfe, schen dem 3. Juli und 1. Dezember 1941, ww ein. Vom 23. bis 30. Juni die es bekommen konnte. Zwölf Hurricane Mk I waren am 2. Febru­ 1941 gelangten 16 Curtiss Hawk 75A aus deutschen Beutebeständen ar 1940 in England gekauft und von den Finnen selbst abgeholt wor­ nach Finnland, weitere elf zwischen dem 25 . Juli und 2. August 1941 den (siehe E! x t r all). Die Maschinen erreichten Finnland am 8. und die restl ichen beiden am 5. Dezember 1941 . Alle aus Deutsch­ März 1940, wenige Tage vor dem Ende des Winterkriegs, flogen aber land stammenden Flugzeuge mussten in Finnland erst generalüber­ keine Einsätze mehr. 44 Brewster 239 ware n am 16. Dezember 1939 holt und endmontiert werden. von den USA gekauft worden, wurden im Februar 1940 in Schwe­ Am 8, Juni 1941 rückten deutsche Truppen mit f innischer Ein­ den endmontiert und im März/April 1940 nach Finnland geflogen. willigung in Lappland ein. Die dieser Maßnahme vorangehenden Sechs Maschinen wurden noch vor dem Ende des Winterkriegs zu r Verhandl ungen hatten bereits im November 1940 begonnen. Deut- Der finnische Fortsetzungslirieg

Die Besatzungs­ mitglieder der 3/PLeLv nach dem Waffenstillstand mit der Sowjetunion am 2. Oktober 1944 in Nummela. Noch immer stehen im Winterkrieg erbeutete sowje­ tische Bomber SB

scher Verhandlungsführer war mit Oberstleutnant Josef Veltjens Hinzu kamen 58 Flugzeuge der Aufklärungs-, Unterstützungs• ein Pour-Ie-Merite-Jagdflieger des Ersten Weltkriegs, der von Her­ und Marineflieger, die auch im Winterkrieg erbeutete sowjetische mann Göring persönlich mit dieser Aufgabe betraut worden war. Die Flugzeuge nutzten. Selbstständige Einheiten waren die LLv 6, 10, 12, Finnen gestatteten dem Deutschen Reich die Nutzung bestimmter 14 und 16. Teile ihres Territoriums als Aufmarschgebiet, die Nutzung des Ost­ Damit verfügte die finnische Luftwaffe über insgesamt 213 seehafens Kemi als Nachschubbasis sowie die ständige Belegung Maschinen, denen an der gesamten finnisch-sowjetischen Front einiger Flugplätze wie Petsamo, Alakurtti, Kemi und . von der Ostsee bis zur Barentssee über 500 sowjetische Flugzeuge, davon 224 Jagdflugzeuge und 263 Bombenflugzeuge, gegenüber standen. Die finnische Offensive Die Aufklärung der Roten Armee behauptete jedoch, viele deut­ sche Flugzeuge auffinnischen Flugplätzen festgestellt zu haben und Am 22. Juni 1941 begann der Einmarsch deutscher Truppen in die meinte, einen massiven Luftangriff auf Leningrad erwarten zu müs• Sowjetunion nach dem Plan »Barbarossa«. Finnland hatte darüber sen. Mit der Realität hatte das aber wenig zu tun, denn am 22. Juni vier Wochen zuvor Kenntnis erhalten. Das mit 3, 9 Millionen Einwoh­ 1941 unterstanden der deutschen Luftflotte 5 - und im Speziellen nern bevölkerungsarme Finnland hatte bis zum 1. Juli 1941 476000 dem Fliegerführer Nord (Ost) in , Oberst Andreas Nielsen, - Mann der Jahrgänge 1896 bis 1921 mobilisiert. Davon gehörten lediglich folgende Verbände: 408000 Mann zu den Landstreitkräften. Die finnische Luftwaffe war besser ausgerüstet als im Winterkrieg. Gegliedert in drei Regimenter l.(Z.)/J.G. 77 in Banak, verfügte sie über: 13./J.G. 77 in Kirkenes, IV.(St.}/L.G . 1 in Kirkenes, ~ Jagdfliegerregiment LeR 2 mit drei Gruppen und 86 Flug­ 1.(F)/120 in Kirkenes, zeugen (33 Brewster 239 bei der LLv 24, 26 Fiat G.50 bei der 1.(H)/32 in Kemijärvi und Rovaniemi, LLv 26 und 27 M.S. 406 bei der LLv 28), l./Kü.FI.Gr. 406 in Banak, ~ Jagdfliegerregiment LeR 3 mit zwei Gruppen (LLv 30 und Wettererkundungsstaffel (Wekusta) 5 in Kirkenes, LLv 32) mit je 18 Fokker D.XXI. Fünf Hurricane kamen am 1. eine Transportstaffel. Juli 1941 zur LLv 32. Mitte Juli 1941 ersetzten Hawk 75A die Fokker D XXI der LLv 32. CI Bombenfliegerregiment LeR 4 mit drei Gruppen ( LeLv 42, LeR ist die Abkürzung von Lentorykmentti (Fliegerregiment. 44,46) mit 20 Blenheim 11 und vier DB-3. Das entspricht dem deutschen Geschwader, mehr aber Mit »Bien heim 11« wurden in Finnland die in Lizenz hergestellten Blen­ noch dem sowjetischen Fliegerregiment. LLv (ab Mai 1942 heim Mk I bezeichnet. Von den 97 finnischen Blenheim stammten 30 LeLv) (Lentolaivue) ist mit Fliegergruppe zu übersetzen, da Mk I und zwölf Mk IV aus Großbritannien. Weitere 45 Blenheim 11 und sie sich in zwei bis vier Lentue (Staffeln) gliedern. zehn Blenheim IV waren eigener Lizenzbau. Uor EiD Jahren - Der Be inn des s jetischen e zei alters

Die Stunde Null der sowjetischen Jetfliegerei: Am 26. April 1946 brachte Alexej Grintschik (2. v. links) die MiG-9 zum ersten Mal in die Luft.

Am 26. April 1946 hoben mit einem Abstand von drei Stunden auf dem Gelände des Flugversuchsinstitutes (LII) in Shukowski bei Moskau - das heute den Namen »Michail Michailowitsch Gromow« trägt - zwei Jagdflugzeuge ab. Mit der MiG-9 und der Jak-15 betrat die sowjetische Luftfahrt nach mehrjährigen Versuchen und unter teilweiser Nutzung deutscher und britischer Technik das Turbinenflugzeitalter. Zugleich entstand bei Tupolew und Iljuschin auch die 1. Generation strahlge­ triebener Bomber. Konstantin Kosminkow ...;:iII1'" Schon 20 Jahre nach der Erfindung des Flugzeugs gelangten leisten muss. Vor allem an geeigneten Werkstoffe mangelte es. Des­ Die Su-9 war noch --- Wissenschaftler und Konstrukteure zu der Erkenntnis, dass halb rückten alternative Varianten ins Blickfeld. Dazu gehörten Flüs• mit deutschen sich die Zeit der mit einem Kolbenmotor angetriebenen Kampfflug­ sigkeitsraketentriebwerke, Staustrahltriebwerke und deren Spiel­ Triebwerken zeuge ihrem Ende zuneigt. Das ergab sich aus den elementaren art - Pulsorohre. Staustrahltriebwerke und Pulsorohre schienen am ausgerüstet, wies Gesetzen der Physik. Da der Zug der Luftschraube umgekehrt pro­ ehesten geeignet, weil als Oxydator der Sauerstoff der Luft diente. aber eine Vielzahl portional zur Fluggeschwindigkeit ist, ergibt sich rechnerisch eine Hingegen musste ein mit Raketentriebwerk ausgestattetes Flug­ technischer Höchstgeschwindigkeit von 750 bis 800 km/ hoUnd tatsächlich liegt zeug flüssigen Oxydator mit sich führen. Aber im Unterschied zum Neuerungen auf. der aktuelle Geschwindigkeitsreko~d für Kolbenmotorflugzeuge bei Flüssigkeitsraketentriebwerk konnte das Pulsorohr erst nach Errei- Der dünne Flügel exakt 805 km/ hoAb diesem Grenzwert führt eine weitere Erhöhung mit ZAG I-Profil der Leistung des Kolbenmotors nicht mehr zu einem relevanten und sehr hoher Geschwindigkeitszuwachs. Flächenbelastung Bereits in den 1930er-Jahren des vorigen Jahrhunderts hatten erbrachte erheb­ erste Entwicklungen von Flugzeugen mit Stahltriebwerken einge­ liche Leistungsstei­ setzt. Am Ende erwies sich das Turbinenluftstrahltriebwerk als am gerungen. vielversprechendsten. Doch für die Verwirklichung dieses Antriebs­ "Technika Molodjoshi" gedankens war die Zeit noch nicht reif. Das Problem bestand in der Entwicklung einer Turbine, die unter hohen thermischen und Die ersten mechanischen Belastungen den Antrieb des Kompressors gewähr- Versuche mit Zusatztriebwer­ ken fanden 1940 mit der 1-1Sbis und 1-1S3PWRD (Foto) statt. Die Ergebnisse ent­ täuschten jedoch, da im normalen Flugbetrieb die Geschwindigkeit zu stark abfiel.

Auch die mit zwei Pulsorohren D-10 versehene La-7RD erfüllte wie ihr Nachfolger La-9RD und die mit einem Triebwerk von Bondarjuk ausgerüstete LaGG-3 nicht die Erwartungen.

K TIE e zwischen 19 11 5 und

Ab 1993/1 994 ~ Obwohl der Zweite Weltkrieg großflächige Schäden in ganz trum) einer der bedeutendsten Werftbetriebe des Landes. Alle spä• bildeten in den --- Jugoslawien hinterlassen hatte, waren die meisten Flug­ ter gebauten Luftwaffenstützpunkte wurden mit unterirdischen Staaten der plätze relativ gimpflich davongekommen. Von Beginn an standen Anlagen ausgestattet, die gegen Nuklearwaffen Schutz bieten soll­ ehemaligen diese der Jugoslovensko ratno vazduhoplovstvo i protivvazdusna ten. Eine der größten Basen entstand bei Bihac und bedeckte eine Sowjetunion odbrana (JRV i PVO; Jugoslawische Luftwaffe und Luftverteidigung) Fläche von 36 km 2. Die fünf Landebahnen lagen auf kroatischem Ter­ beschaffte zur Verfügung. Noch im Mai 1945 wurden neben Vis sowohl Zagreb ritorium, alle anderen Einrichtungen befanden sich in einem Berg im MiG-21bis das als auch Prkos/ Skabrnje bei Zadar zu den wichtigsten Luftwaffenba­ Grenzgebiet zu Bosnien. Der Stützpunkt ging nach 20Jahren Bauzeit Rückrat der sen in Kroatien (siehe ex t r a 14). 1968 in Betrieb. Anschließend verlegte das 117. Lovacki puk (Jagdflie­ kroatischen Der Anbruch des Jetzeitalters in den frühen 1950er-Jahren mach­ gerregiment) nach Bihac. Luftwaffe. te Graslandebahnen weitgehend überflüssig. Der Flugplatz von Ple­ Auch die zivile Luftfahrt boomte. Die Luftwaffe unterstützte Strobl so nahe Zagreb verfügte über eine der ersten betonierten Start- und immer wieder Aeroklubs mit Fluggerät. Darunter fanden sich auch Landebahnen. Die Jugoslovenska narodna armija (JNA; Jugoslawi­ Klassiker wie die Po-2 YU-CNN des Fliegerklubs Zadar, die bis 1982 sche Volksarmee) stellte die noch von der deutschen ihren Dienst versah - und jüngst wieder in flugfähigen Zustand ver­ begonnenen Bauarbeiten fertig. Pleso wurde zur wichtigsten Luft­ setzt werden konnte. waffenbasis im Nordwesten Jugoslawiens. In dem in unmittelbarer Nach und nach drängten während der 1950er-Jahre immer mehr Nachbarschaft liegenden Velika Gorica befand sich mit dem Vazd ­ in Jugoslawien entwickelte Flugzeuge auf den Markt. Vor allem der uhoplovno-tehnicki centar »Zmaj« (VTC; Luffahrttechnisches Zen- Fliegerklub Zagreb verfügte über modernes Geräte. Der Konstruk- Die heutige kroatische Luftwaffe ist ein Kind aus dem Unabhängig• keitskrieg. Anfänglich leisteten nur ein paar Polizeihubschrauber Luftunterstützung. Dann gründeten Sportflieger paramilitärische Flieger­ gruppen. Erst nach und nach konn­ ten auf teils verschlungenen Wegen Kampfflugzeuge ins Land geschafft werden. Vor allem die nächtlichen Versorgungsflüge zu der eingeschlos­ senen bosnischen Enklave Bihac begründeten den Geist der jungen

kroatischen Luftwaffe. Die F.N. 9002 ist nicht nur Baris Greguric das älteste in Kroatien erhal­ teur Stanko Obad entwarf den Hoc.hleistungssegler Meteor mit tene Flugzeug, einem Gleitverhältnis von 1:42, Antun Cvjetkovic baute das Leicht­ Der Bundesstaat zerfällt sondern auch flugzeug CA-51 und Borislav Vajic das leichte Mehrzweckflugzeug eines der zwei V-55. Letzteres sollte bei VTC Zmaj in Serie produziert werden, die In den späten 1980er-Jahren versuchte der Sekretär der Kommunis­ noch erhaltenen Streitkräfte gaben aber einem ähnlichen Entwurfvon UTVA den Vor­ tischen Union Serbiens, Siobodan Milosevic, den Einfluss der Serben Exemplare dieses zug. Drei Vorserien V-55 wurden von der Forstbehörde übernom• auf den ganzen Bundesstaat auszudehnen. Die zwei größten Hinder­ Typs. Und sie ist men. Cvjetkovic setzte seine Karriere im US-Raumfahrtprogramm nisse auf diesem Weg, Slowenien und Kroatien, gerieten immer mehr die einzige F.N ., fort und fand daneben Zeit, seinen Leichtflugzeug-Entwurf aus dem unter Druck des serbisch dominierten Bundespräsidiums. Dies umso die sowohl mit Jahr ·1951 zum CA-61 Mini Ace und schließlich zum CA-65 Skyfly wei­ mehr als 1990 die bis dahin regierende Kommunistische Partei bei Schwimmern als ter zu entwickeln. Von beiden Typen wurden zusammen rund 2000 freien Wahlen in den beiden Teilrepubliken Niederlagen hinnehmen auch mit Rädern Exemplare hergestellt. musste. Dies könnte der Auslöser für die feindselige Haltung der ausgestattet war. Das rasche Anwachsen mancher Städte in der Nachkriegszeit Armee gewesen sein, deren Führung eine Bedrohung für die Einheit Das Flugzeug führte dazu, dass bis dahin außerorts gelegene Flugfelderverlegtwer­ Jugoslawiens heraufziehen sah. Unmittelbar vor dem Machtwechsel wurde kurz nach den mussten. Zagreb-Borongaj ist ein typisches Beispiel dafür. Kroati­ schaffte die jugoslawische Militärführung die Ausrüstung der slowe­ dem Zweiten ens erster moderner Flughafen bei Pleso löste 1961 den alten Platz ab. nischen und kroatischen Territorialverteidigung in den serbischen Weltkrieg an den Der neue Zivilflughafen entstand unmittelbar neben der Luftwaffen­ Landesteil. Aeroklub Rijeka basis, beide Plätze nutzen dieselbe Landebahn. Neue Flugplätze ent­ Unter dem Einfluss serbischer Propaganda lehnte sich die serbische übergeben und standen auch entlang der Adria-Küste als Folge des aufkommenden Minderheit in Zentralkroatien bald gegen die neue Regierung der mit Schwimmern Tourismus. Die meisten dieser Flughäfen lagen in Kroatien. Pula wur­ Teilrepublik auf. Anfang Juli 1990 kündigte die Polizei der mehrheit- versehen. de 1967 nach dem gleichen Schema wie Pleso errichtet und 1968 ging mit Zadar-Zemunik ein dritter gemischt zivil-militärischer Flugplatz in Betrieb. Der neu errichtete Flugplatz Split bei Resnik erhielt einen unterirdischen Bunker für mehrere Düsenkampfflugzeuge, die Flug­ plätze Rijeka auf der Insel Krk und Dubrovnik dienten hingegen aus­ schließlich zivilen Zwecken. Die Abwanderung der militärischen Flächenfliegerei auf eine • Handvoll entsprechend ausgerüsteter Basen öffnete viele Graslande­ plätze für die Sport- und Wirtschaftfliegerei. 1989 gab es in Kroatien drei FirmenfürWirtschafts-und Agrarfliegerei: Privredna avijacija (PA) Zagreb, PA Osijek und Poljoprivreda Daruvar sowie sechzehn Flieger­ klubs. Diese verfügten zusammen über nahezu 100 Motorflugzeuge. Zwei der Typen waren sowohl für den zivilen als auch militärischen Gebrauch entwickelt worden. Die UTVA-66warfürTransport- und Ver­ bindungsflüge ausgelegt, die UTVA-75 als leichtes Unterstützungs­ flugzeug. Beide Maschinen konnten bis zu 100 kg Bomben mitführen. nahostkrie9 19B? - Die Basis H-3

Die meisten Aspekte der »Operation Fokus«, mit der die israelische Luftwaffe am 5. Juni 1967 den »Sechs-Tage-Krieg« eröffnete, sind inzwischen recht gut bekannt. Der Angriff gilt als eine der gelungensten Operationen der Militärgeschichte. Die Israelis vernichteten nacheinander nahezu die gesamte ägyptische und die jordanische Luftwaffe und fügten den Syrern so schwere Verluste zu, so dass deren Bodentruppen so gut wie ohne Luftunterstützung auskommen mussten. Gedämpfter klangen die israelischen Erfolgsmeldungen aller­ dings nach ihren Versuchen, die westirakische Behelfsbasis H-3 aus der Luft auszuschalten. Brigadegeneral Ahmad Sadik / Tom Cooper

~ Die irakische Luftwaffe (Iraqi Air Force, IrAF) des Jahres 1967 Am 3. Oktober 1958 musste die Einheit den einzigen Friedensverlust -- ist unter starkem britischen Einfluss entstanden. Von der einer Hunter verbuchen, als die Maschine vom Oberleutnant Mufeed Royal Air Force wurden zunächst 32 Hawker Fury EMk.11 übernom• Saeed durch einen Defekt im Hydrauliksystem abstürzte. men, mit deren Hilfe »Polizeiaufgaben« gegen aufständige kurdische Im Jahr 1958 sollte die 6. Staffel zusätzlich fünf von den USA Stämme im Nordirak von den Briten stattfanden. Im August 1953 geschenkte North American F-86F Sabre übernehmen. Die Iraker wurde die 5. Staffel unter Major Arif A-Razzaq aufgestellt und mit machten von diesem Angebot jedoch keinen Gebrauch und im zwölf de Havilland Vampire FB.Mk.52 und sechs Vampire T.Mk.55 aus­ Oktober 1959 gingen die Maschinen wieder in die USA zurück. gestattet. Major A-Razzaq stellte auch die 6. Staffel auf, welche abJuni 1955 mit 19 de Havilland Venom FB.Mk.1 und FB.Mk.50 ausgerüstet wurde. Beide Einheiten waren in Habbaniyah stationiert, eine von den Die gespaltene Luftwaffe Briten gebaute und kontrollierte Basis. Mitte der 1950er-Jahre blieb Irak vom Pan-Arabismus verschont und trat 1955 der Central Treaty Irakische Hunter sollten eine wichtige Rolle in der politischen Entwick­ Organisation (CENTO, auch »Bagdad Pakt« genannt) bei. Die Briten lung des Landes spielen. Am 14. Juli 1958 putschten die Streitkräfte belohnten diesen Akt durch die Überlassung von sechs Hawker Hun­ gegen den jungen König Feisal. Daraufhin setzten sich königstreue ter. Weitere zehn Maschinen gleichen Typs wurden anschließend Elemente der 1. Division, angeführt von General Omar Ali, in Richtung mit amerikanischer Finanzhilfe gekauft. Alle 16 Hunter stammten Bagdad in Marsch, wurden aber sofort von Hunter angegriffen und aus Beständen der RAF Middle East, wurden aber vor der Lieferung zum Rückzug gezwungen. generalüberholt. Ihre irakische Piloten - die zuvor Fury und Vampire Die neue Regierung schloss sofort einen Freundschaftspakt mit der geflogen hatten - wurden im britischen Chivenor auf Hunter EMk.4 Sowjetunion. Noch vor Jahresende trafen die ersten 19 MiG-15bis, umgeschult. Es erreichten allerdings nur 15 Hunter den Irak, da Ober­ zehn MiG-15UTI und 20 MiG-17 ein. Zehn MiG-17F für die wiederauf­ leutnant Mahmmoud am 20. November 1956 über dem englischen gestellte 7. Staffel und 50 MiG-19 folgten bis Ende 1960. Damit Kanal abstürzte. gelangten die Irakis als erste arabische Luftwaffe in den Besitz von Major A-Razzaq wurde Kommandeur der mit Hunter ausgerüs• Überschall-Abfangjägern. 1962 orderten die Iraker die ersten zwölf teten 6. Staffel, deren Venom 1957 an die 5. Staffel abgegeben wur­ MiG-21 F-13, die zur neuaufgestellten 11. Staffel kamen. den. In den ersten zehn Monaten des Jahres 1958 flogen die Hunter­ Die Ankunft von etwa 120 sowjetischen Instruktoren änderte aber Piloten im Schnitt etwa 150 Flugstunden, davon etwa 20 bei Nacht. nichts an Organisationsstruktur, Ausbildung, Taktik, Uniformen und Traditionen. Die Royal Air Force blieb weiterhin Vorbild. Nach Abzug werden sollten und daher die Bezeichnung F.Mk.59A bekamen. Eine Hunter der britischen Instrukteure waren mehrere indische Piloten auf der Gleichzeitig wurden alle 14 verbliebenen F.Mk.6 der 6. Staffel auf den F.Mk6der6. Flugschule in al-Raschid tätig. gleichen Standard aufgerüstet. Die F.Mk.59A trafen bis Ende 1965 ein Staffel mit 24 Jedoch hinterließen die turbulenten politischen Entwicklungen im wurden bei der am 18.November 1965 in Habbaniyah aufgestellten 78-mm-Raketen. Irak der späten 1950er- und 1960er-Jahre auch Spuren in der Luft­ 29. Staffel in Dienst gestellt. Dies war auch die waffe. So wie die gesamte irakische ~esellschaft in Kommunisten Drei weitere Bestellungen umfassten 22 Hunter F.Mk.59B und fünf Konfiguration am und Pan-Arabisten gespalten wurde, trennte sich auch die irakische Zweisitzer T.Mk.69. Alle Maschinen wurden bis Mai 1967 geliefert Morgen des 5.Juni Luftwaffe in zwei Lager. Viele höhere Offiziere erfuhren eine sehr und kamen zur 6. Staffel und zu einer in Habbaniyah aufgestellten 1967 beim Angriff unterschiedliche Behandlung durch verschiedene Regierungen, wei­ Ausbildungseinheit, die größtenteils aus britischen Piloten bestand auf Kfar Sirkin. Diese che sich nacheinander an die Macht putschten. Major A-Razzaq war und von Hauptmann Crow geführt wurde. Maschine trägt noch im Juli 1958 Oberstleutnant und Kommandant der Luftwaffenbasis Vor Ausbruch des Nahostkriegs erwarb die irakische Luftwaffe auch die Abzeichen der Habbaniyah geworden. Im März 1959 wurde er verhaftet, nur um sowjetische MiG-21 und forcierte zugleich die Aus- und Weiter­ Royallraqi Air Force. kaum fünf Monate später als Oberst in den Dienst zurückzukehren. Er bildung des fliegenden Personals. Die Hunter-Piloten brachten es LIXkspeiseJ via Cooper kommandierte den Flugplatz Habbaniyah bis 1963 und war anschlie­ mittlerweile auf bis zu 200 Flugstunden pro Jahr - das entsprach fast ßend mehrere Monate Kommandeur der Luftwaffe. der NATO-Norm von 240 Stunden - und wurden erneut zu Einsätzen Irakische Piloten Am markantesten verdeutlichte sich die Spaltung der irakischen Luft­ gegen die Kurden herangezogen. Das »Habbaniyah-Geschwader« und ihre britischen waffe in der 6. und 9. Staffel. Während die 6. Staffel als Hochburg der mit seinen drei Hunter-Staffeln galt bald als bester Verband der Instrukteure bei der Pan-Arabisten galt, war die 9. Staffel eine feste Bastion der Kommunis­ Luftwaffe und war kampfbereit, als der Befehl zur Verlegung in den Abnahme der ersten ten und wurde zurVerteidigung des pro-sowjetischen Regimes unter Westen des Landes eintraf. ~~ Hunter F.Mk 61957 General Abdul Karim Kassim in al-Raschid stationiert. Auf diese Weise in Chivenor. erlebten die hier Dienst tu enden indischen Instrukteure innerhalb eines Jahres zwei Staatstreiche. Der erste begann am Morgen des 8. Februars 1963, mitten im heiligen Fastenmonat Ramadan. Gegen 09:00 Uhr tauchte eine von Oberleut­ nant Munthir al-Windawi geflogene Hunter über al-Raschid auf und griff die vor dem Kontrollturm aufgereihten MiG-19 mit Bordkanonen an. Binnen weniger Sekunden waren fünf Jets zusammengeschos­ sen und einer schwer beschädigt. Anschließend griffen Hunter und MiG-17 der 7. Staffel das Gebäude des Verteidigungsministeriums an trugen damit zum Sturz des Diktators bei. Der Verlust von fünf MiG-19 schmerzte die irakische Luftwaffe nur wenig, denn derTyp war als nicht unbedingtverlässlich bekannt. Häu- • fig überhitzten sich die eng nebeneinander liegenden Triebwerke und auch das Hydrauliksystem hielt den thermischen Belastungen nicht stand. Die meisten der 50 Maschinen verbrachten ihre Einsatz­ zeit in einem Hangar. Wenige Monate nach dem Staatstreich wurde der Restbestand verkauft. 18 Maschinen gingen an Afghanistan, 15 an Nordkorea, zwei angeblich an Uganda und zehn an Ägypten. Im gleichen Jahr erteilten die Iraker eine neue Bestellung über 24 Hunter F.Mk.6, die alle auf den Standard FGA.9 kampfwertgesteigert