ELANELAN Evangelisch-Lutherische Ansichten und Nachrichten Zeitung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche -Lippe • Herbst 2014 •

• Ausgabe 3 / 2014

Sterben, Tod und Trauer Vorwort

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Die wenn Sie dieses Heft in Händen halten werden die Erinnerung Tage dunkler und kürzer sein. Fallende Blätter und abgeerntete Felder führen uns den Naturlauf von ist das einzige Paradies, Werden und Vergehen vor Augen. Auf Kalender- blättern sind Gedenktage verzeichnet, an denen in woraus wir nicht vertrieben den nächsten Wochen öffentlich und im Privaten der verstorbenen Mitmenschen gedacht wird. werden können. (Jean Paul) In diese für manch einen schwermütige Stimmungs- lage hinein erreicht Sie die aktuelle Ausgabe des ELAN mit seinem Schwerpunktthema „Sterben, Tod und Trauer“. Diese Themen haben wir gewählt aus der Überzeu- gung und Hoffnung heraus, dass unser christlicher Glaube Anhaltspunkt und Kraftquelle in bedrü- ckenden Situationen menschlicher Existenz und Erlebens sein kann, die durch Abschied, Sterben und Trauer belastet sind. Der persönlichen Erfahrung der Endlichkeit des Lebens, der Last des endgül- tigen Abschiednehmens und der schmerzhaften Trauer stellen wir Beiträge über Berufe, Initiativen und Hoffnungen zur Seite, die Betroffenen durch professionelle Angebote und ehrenamtliches Engagement Beistand geben, Hilfen anbieten und Perspektiven aufzeigen möchten. Allen, die aus eigener Betroffenheit heraus über ihre persönlichen Trauererfahrungen berichten, und auch denjenigen, die Auskunft geben über ihr konkretes Bemühen, Sterbenskranken, ihren Angehörigen und Trau- ernden Unterstützung und Entlastung anzubieten, sagen wir herzlichen Dank.

In den Beiträgen im Zusammenhang der Diskussion um die Sterbehilfe und um die aktuelle Debatte um eine gesetzliche Neuregelung zur Sterbehilfe wird aus persönlicher Betroffenheit und christlicher Perspektive heraus eingegangen auf die Fragen von Selbstbestimmung und Bedürftigkeit hinsichtlich des Sterbens.

Wir wünschen Ihnen, dass die Lektüre dieses ELAN trotz oder gerade wegen der Ernsthaftigkeit der Themen hilfreiche Anregungen und ermutigende Lichtblicke geben wird.

Ulrich Hinz, Redaktion ELAN

Ulrich Hinz, Karin Droste www.LKSL.de Redaktionsteam ELAN Foto: (c) kd Foto: Geistliches Wort „Nobody wants to sing the blues“ 50jährige Krankenschwester den Trauer- gottesdienst gehalten. Sie hat Ja gesagt zum Sterben und für die letzten Wochen ein Sterbehospiz gewählt, in dem sie und die ganze Familie sich gut begleitet fühlte. Das geschah im Geist der Liebe Jesu Christi. Nobody wants to sing the blues? – Sie konnte es wirklich. Wo auch immer wir gerade stehen in der Begegnung mit dem Tod, wir tun gut daran, Traurigsein und Trauerzeit zuzulassen. Der Tod bekommt ein ver- ändertes Gesicht, wenn ich höre und darauf vertraue, dass Gott es ist, der den Menschen erlöst hat im Sterben Inhalt und in der Auferstehung Jesu Christi. Für 2 Vorwort manche klingt das wie alte Kamellen und Reinhard Koller 3 Nobody wants to sing the blues frommes Gerede – aber das gehört zur 4 Stationäres Hospiz Substanz des christlichen Glaubens. Und So lautet der Titel eines Liedes der 5 Der Tod ist nicht schwarz, sondern silbern da beginnt unsere Bestimmung mit dem amerikanischen Sängerin Louise Rose. 6 Palliativ Care Team Schaumburg Segen Gottes zusammenzufließen. Diese Darin wird beschrieben, dass alle das 7 Gedanken über den eigenen Tod Botschaft gewinnt an Boden in uns, wenn Paradies gern hätten, aber doch auf der 7 Ehrenamt wir uns ihr gerade in der Traurigkeit der 8 Vertrauen auf beiden Seiten notwendig Erde leben und bleiben wollen, - alle Seele öffnen. Wenn aber der Seele die 9 Das Leben schützen glücklich sein wollen, aber ohne Verzicht Trauer innerlich verboten wird, wird 11 Gegen schärferes Strafrecht bei Sterbehilfe auf Geld, - alle nehmen wollen, aber der Abschied „seelenlos“ – abgespalten 12 Gottes Anwesenheit sichtbar machen niemand geben will und niemand letzt- und letztlich auch gefährdend für die 13 Loslassen vom Leben leichter machen lich den „Blues“ singen will. Das Wort Bewältigung des Verlustes. 14 Als Totenfrau von Haus zu Haus „Blues“ steht für das Unangenehme, für 16 Das Trauergespräch Dann bleiben wir in der Erstarrung ste- Einsamkeit, für Leiden, für den Tod. Das 18 Kindergedenkstätte cken, wenn der „Blues“, die Klage, die Lied thematisiert, dass jeder den Tod 19 Tod in der Schule Trauer verstummt. Aber die trauernde am liebsten ausklammern will. Ja, so ist 20 Trauercafé Seele braucht eine Stimme. es, niemand möchte gern auf die letzten 21 Schneller Einsatz – wie bei der Feuerwehr Wie singen Sie den Blues? Wie schauen Dinge des eigenen Lebens schauen, auf 22 Im Tod sind alle gleich Sie auf das einmal Unvermeidliche, den 23 Die große Freiheit das eigene Sterben und den eigenen Tod. eigenen Tod? Gibt es Betrachtungswei- 26 Abschied - Trost Aber es hilft nichts. Dem Tod müssen alle sen und ein Nachdenken, das Sie nicht in 27 Förderer in schwindelnder Höhe einmal ins Auge sehen. Viele Gospels aus Panik oder Verdrängung geraten lässt? 28 Stufen des Lebens der amerikanischen Sklavenzeit haben Das wäre gut und geboten. Wenn ich 29 Josef Kalkusch Beides, den Blues und die schwungvolle als Pastor vor einen Sarg trete, stehe ich 30 Und sonst...Termine Freude, den Blick auf die Erlösung durch 32 Musiktermine nicht einfach hilflos da. Ich bete bewusst Gott und die Stärkung in einem unfreien 33 Freud und Leid das Psalmwort „Herr lehre mich beden- und belasteten Leben. (Good News the ken, dass ich sterben muss, auf dass ich chariot’s coming / Down by the riverside klug lebe.“ Vielleicht bedenken wir das u.a.) immer wieder in den Momenten tiefer Trauer und des Abschiedschmerzes Was aber lässt uns stark und bereit und vielleicht auch in den schönen und werden im „Singen des Blues“? Was gibt freudigen. Angesichts des Todes und uns Kraft, beim Thema Tod, Sterben und der Trauer lernen, klug zu leben. Das Trauer Ängste zu vermeiden und zu über- ELAN finde ich inspirierend. Deshalb möchte winden? Wie können wir der Hilflosigkeit Zeitung der Ev.-Lutherischen ich nicht aufhören mit dem Nachdenken angesichts des Todes begegnen? Landeskirche Schaumburg-Lippe über das „klug leben“. -Landeskirchenamt- Es gibt zwei Perspektiven, die zu unter- scheiden sind. Einmal ist da irgendwann Herderstr. 27 | 31675 Bückeburg Ich wünsche Ihnen einen fröhlichen mein eigener Tod, auf den ich „sehe“ Internet: www.lksl.de Geist für die Beschäftigung mit den und zum anderen ist da der Tod eines E-Mail: [email protected] letzten Dingen, einen vertrauensvollen nahen Menschen, auf den ich auch Austausch darüber mit Ihrer Familie und „sehe“. Verantwortlich: Ulrich Hinz den Gewinn inneren Friedens! Layout/Design: Karin Droste Für beide Perspektiven können wir uns Gott segne Sie auf Ihrem Weg! Einband: Fotos © Karin Droste (kd) befähigen, fördern, stärken lassen. Wie? In diesem Sommer habe ich für eine Pastor Reinhard Koller, Engern

3 Hospiz Ein stationäres Hospiz für Schaumburg immer weiter an den Rand zu drängen bestimmt zu gestalten. Die Selbstbestim- enn die Versorgung drohte. Dr. Cicely Saunders, die Grün- mung beinhaltet im Rahmen geltender unheilbar kranker Men- derin des ersten Hospizes in England, Gesetze auch die Entscheidung über schen zu Hause nicht betonte immer wieder: „Es macht Umfang und Ausmaß der therapeuti- Wgewährleistet werden kann, weil not- schutzbedürftige Menschen so verletz- schen Maßnahmen. Den Patienten soll es wendige medizinische Maßnahmen lich, dass sie glauben, sie wären eine Last ermöglicht werden, in Bezug auf Tages- eine stationäre Aufnahme des Patienten für die anderen. Die Antwort ist eine ablauf, Speisenwünsche, Interessen und erforderlich machen oder aber keine bessere Betreuung der Sterbenden, um Beziehungen ihren eigenen Lebensrhyth- Angehörigen in der Lage sind, den Pati- sie zu überzeugen, dass sie immer noch mus und ihre Gewohnheiten weitgehend enten in seiner Wohnung zu betreuen ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft zu erhalten. Außerdem kann das Hospiz und zu versorgen, stellt die Aufnahme sind.“ Dementsprechend ist das Haupt- mit seiner besonderen Atmosphäre zu in einem Hospiz für manchen Patienten ziel der Hospizbewegung, das Sterben einem Raum werden, in dem Patienten eine Alternative zur Unterbringung im wieder als wichtigen Teil des Lebens und ihre Angehörigen Unerledigtes in Krankenhaus oder in anderen Pflegeein- ins öffentliche Bewusstsein zu rufen Ruhe regeln, Versöhnung geschehen richtungen dar. Doch Hospizplätze sind und damit den Sterbenden und ihren lassen und in Frieden Abschied nehmen nur begrenzt vorhanden. Im Bedarfsfall Angehörigen ein würdevolles Leben zu können. Das Hospiz dient nicht nur der stellen die stationären Hospize in Lüb- ermöglichen. Betreuung und Begleitung der Patienten, becke und in Bad Münder Plätze für Hospiz leitet sich vom lateinischen Wort sondern mit gleichem Schwerpunkt der Begleitung der Angehörigen auch über den Tod der Patienten hinaus. Seit vielen Jahren setzen sich Menschen in der Region Schaumburg für den Bau eines stationären Hospizes im Landkreis Schaumburg ein. Zu diesem Zweck hat sich am 8. Dezember 2005 der Förderver- ein „Via“ gegründet. Der Verein „Licht- blick“ in verfolgt dasselbe Ziel. Beide Vereine pflegen gute Kon- takte und arbeiten auf Vorstandsebene zusammen. Nach intensiven Planungen und Ver- handlungen zeichnet sich ab, dass die Stiftung Krankenhaus Bethel als Träger und der AWO-Gesundheitsdienst Bad Münder als Betreiber für ein zukünftiges stationäres Hospiz zur Verfügung stehen. Die Planungen sehen vor, dass nach dem Umzug des Bückeburger Krankenhauses in das neue Klinikum Schaumburg in Vehlen das dann freiwerdende „Haus Reiche“ am Krankenhaus Bethel in

Foto: (c) uh Foto: Bückeburg als stationäres Hospiz einge- richtet und genutzt werden soll. Da für die Unterhaltung eines Hospizes Schaumburger Bürger bereit. Probleme „hospitium“ ab. Im Mittelalter war das bzw. die Unterbringung von Patienten stellen nicht nur die Entfernung zu die- Wort „hospitium“ die Bezeichnung einer Pflege- und Krankenversicherung 90 sen beiden Einrichtungen sondern auch „Herberge“ für Pilger und Bedürftige. Die Prozent des Tagessatzes für Bewohner die begrenzte Anzahl an Plätzen dar, die treue und herzliche Gastfreundschaft einer solchen Einrichtung übernehmen, den Bedarf an stationären Hospizplätzen waren oberstes Prinzip. In diesem Sinne müssen die verbleibenden zehn Prozent momentan nicht deckt. Deshalb enga- arbeiten auch heute Ehren- und Haupt- laut Gesetz durch Spenden und Eigen- gieren sich bereits seit Jahren Vereine, amtliche, wenn sie Menschen in ihrer mittel aufgebracht werden. Zu den Ein- Einrichtungen und Einzelpersonen für letzten Lebensphase in einem Hospiz zur nahmequellen der Fördervereine zählen die Errichtung eines stationären Hospi- Seite stehen. Durch verlässliche Beglei- Mitgliedsbeiträge, einmalige Spenden zes in Schaumburg. tung, palliative Pflege einschließlich sowie Erlöse durch Benefizveranstal- Die moderne Hospizbewegung entstand Schmerztherapie soll den Patienten eine tungen. (uh) Ende der 1960er Jahre in England. Sie Teilnahme am Geschehen der Umge- Herzlichen Dank für die Unterstützung durch war die Antwort auf eine Gesellschaft, bung ermöglicht werden, um die letzte Frau Edeltraud Müller, Vorsitzende des Ver- die das Sterben und die Sterbenden Phase ihres Lebens bewusst und selbst- eins „Via“.

4 Hospiz Der Tod ist nicht schwarz, sondern silbern Hospiztagungen zeigen Facet- Sterbens“? Was, wenn der Sterbende die bereits gestellt haben. durch langjährige Erfahrung und Erfor- Die nächste Hospiztagung ist vom 24. ten von „gutem Sterben“ auf schung entwickelten professionellen Hil- bis 26. April 2015 geplant. „Begleitung Die Frage nach dem, was vor dem Tod fen beim Sterben nicht annehmen kann an der Grenze – Todeswünsche zulassen kommt – nämlich das Sterben – wird oder will? Und was soll sein, wenn das und zur Sprache bringen“ ist der Arbeits- in der Evangelischen Akademie Loc- Sterben trotz aller Bemühungen nicht titel dieser Tagung. Todeswünsche und cum bereits seit 17 Jahren behandelt. sanft, schmerzfrei und in Würde von- Suizidgedanken, sagt Arndt-Sandrock, Einzigartig in Deutschland sind diese statten geht? Entwickelt sich so etwas seien bisher in der Hospizarbeit nahezu Hospiztagungen, zu denen sowohl wie eine Norm für Ärzte als auch Pastoren, Pflegende und „gutes Sterben“? Ist Haupt- wie Ehrenamtliche, die in Hospi- das Individuelle des zen und auf Palliativstationen arbeiten, eigenen Todes plan- zum Austausch zusammen kommen. bar? Oder bemisst es sich an Maßstä- ie Pionierphase ist vorbei. ben, die von der Vielen Widerständen zum Gesellschaft festge- Trotz hat sich die Hospiz- legt werden? Dbewegung seit den 1980er Jahren „Gutes Sterben“, in Deutschland ausgebreitet, hat es sagt Arndt-Sand- geschafft, Hospize und Palliativeinrich- rock, „kann viele tungen zu gründen, ambulante Hospiz- Gesichter haben.“ dienste zu initiieren und arbeitet nicht Als gutes Sterben mehr nur mit ehrenamtlichen, sondern hat sie die letz- vermehrt auch mit hauptamtlichen ten Monate einer Kräften. Freundin empfun- Die Auseinandersetzung mit dem eige- den, bei der nach nen Sterben gehört schon fast zum der Diagnose Krebs guten Ton, der Wunsch nach „gutem alle medizinischen Sterben“ ohnehin. Das Bedürfnis nach Möglichkeiten aus- Austausch derjenigen, die haupt- oder geschöpft waren. ehrenamtlich das Sterben immer wieder „Der Tod ist nicht erleben, ist über den vielen Errungen- schwarz, sondern schaften aber nicht kleiner geworden. silbern“, gab die Das merkt Gabriele Arndt-Sandrock Jahr Freundin ihr mit für Jahr, wenn sie zu den Hospiztagungen auf den Weg, als sie in der Loccumer Akademie einlädt. Stets bereits im Hospiz sind die Tagungen schnell ausgebucht, lag. Abschied, gehen stets sind die Wartelisten lang - und das, und gehen lassen obwohl alle 170 Betten der evangelisch- war für Arndt-San-

lutherischen Einrichtung an diesen Tagen drock aber auch (c) bnj Foto: ausschließlich den Gästen dieser Tagung das Sterben ihres zur Verfügung stehen. Gemeinsam mit Vaters. „Damals habe ich erfahren, ein Tabuthema gewesen. Mittlerweile – der Hospizbeauftragten der Landeskir- dass auch mit dem vollen Aufgebot und nicht erst seit der EKD-Vorsitzende che Hannovers, Andrea Peschke, und der Apparatemedizin ein würdevolles Nikolaus Schneider diesem Thema zu Dr. Michael Coors vom Zentrum für Sterben möglich ist“, erzählt sie. So, neuem Aufwind verholfen habe – sei es Gesundheitsethik in Hannover, lädt wie das Pflegepersonal sich um ihren aber auch notwendig, sich sehr konkret die Loccumer Akademie stets zu den Vater gekümmert habe, als er nach damit auseinanderzusetzen, ob nicht Tagungen ein. einer Operation im Koma lag, sei seine manchmal auch diese Gedanken und „Der Ursprung der Tagungen war es, Würde gewahrt worden. Und so wie Wünsche ihre Berechtigung haben. den Hospizgedanken zu verankern und seine Familie bei ihm sein konnte, als Trotz aller Errungenschaften auf dem allen, die damit beschäftigt waren zu die Ärzte ihm keine Chance mehr gaben Weg zum guten Sterben dank der Hos- zeigen, dass sie nicht allein mit ihrem und die Maschinen, die seinen Kreislauf pizarbeit. Ansinnen sind“, sagt die Studienleiterin. unterstützten, abgestellt wurden, sei Das Verankern ist gelungen, die Tagun- es ein Sterben eines Menschen gewe- gen dauern an. Und die Fragen sind im sen, der altersschwach aus dem Leben Wer die Hospiztagung 2015 miterle- Laufe der Jahre nicht weniger geworden. scheidet. Gutes Sterben ohne Hospiz? ben möchte, findet Informationen ab Was sind die neuen Herausforderungen, Auch das ist eine der Fragen, denen sich November diesen Jahres im Internet die sich jenseits der Pionierarbeit erge- die Teilnehmer während einer Tagung unter www.loccum.de. (bnj) ben, quasi im „Alltagsgeschäft des guten

5 Palliativ Das Palliativ-Care-Team (PCT) Schaumburg diesem gesetzlich geregelten Anspruch Die Spezialisierte Ambulante Palliativ- auf ambulante spezialisierte Palliativ- versorgung durch das PCT Schaumburg ach der Definition der Welt- versorgung verbunden war zugleich der können Menschen in Anspruch nehmen, gesundheitsorganisation Auftrag in ganz Deutschland Palliativ- die an einer nicht heilbaren und soweit (WHO) ist Palliativmedizin Care-Teams zu gründen. Zu diesem fortgeschrittenen Erkrankung leiden, die „ganzheitliche Behandlung von N Zweck nahm am 1. November 2012 das dass dadurch ihre Lebenserwartung Patienten, die an einer fortschreiten- „Palliative-Care-Team Schaumburg“ begrenzt ist. Eine weitere Vorausset- den Erkrankung mit einer begrenz- (PCT) seine Arbeit auf. Ein Jahr darauf zung ist gegeben, wenn der Patient ten Lebenserwartung leiden“. „pal- wurde der PCT-Stützpunkt von aufgrund bestimmter Krankheitssymp- lium“ stammt aus dem Lateinischen nach Bückeburg (Lange Straße 21, 31675 tome (Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, und bedeutet „der Mantel“. Wie ein Bückeburg) verlegt. Von dort aus werden Juckreiz, ausgeprägte Tumorwunden schützender Mantel legt sich die Palli- die Versorgung der Patienten, die Unter- usw.) eine besonders aufwendige Ver- ativmedizin um unheilbar kranke Men- stützung ihrer pflegenden Angehörigen sorgung und Behandlung durch Palliativ- schen. Durch diesen Mantel werden sowie das Zusammenwirken aller im Fachkräfte und Palliativ-Ärzte benötigt. belastende Symptome wie Schmerzen, Netzwerk Aktiven koordiniert. Das Angebot von PCT beinhaltet die Atemnot, psychische oder seelische Zum engmaschigen Netz der Fachleute Koordination der Versorgung der Pati- Belastungen gelindert. Jeder Mensch gehören Palliativ-Fachkräfte sowie enten, palliativmedizinische Maßnah- hat ein Anrecht darauf, bis zu seinem Palliativ-Ärzte mit einer speziellen men durch fachlich weitergebildete letzten Atemzug ein würdiges Leben zu Zusatzausbildung. Darüberhinaus stellt Ärzte, spezialisierte palliativpflegeri- führen – dies ist der Leitgedanke der ein flächendeckendes Netzwerk die sche Leistungen durch ausgebildete Palliativmedizin. enge Zusammenarbeit der Mitarbeiter Palliativ-Fachkräfte sowie vorbeugendes des PCT mit Hausärzten, Krisenmanagement und Bedarfsinter- ambulanten Pflegediens- ventionen. ten, dem Palliativstütz- punkt Schaumburg, ört- Die meisten Patienten mit einer nicht lichen Hospizgruppen, mehr heilbaren Erkrankung wünschen Sanitätshäusern, Apothe- sich so viel Zeit wie möglich zu Hause in ken und anderen Akteuren ihrer gewohnten und vertrauten Umge- sicher. bung zu verbringen. Zu diesem Wunsch des Erkrankten und der Bereitschaft Das PCT Schaumburg ver- Angehöriger, dies durch ihre Unterstüt- steht sich nicht als Konkur- zung zu ermöglichen, mischen sich oft rent zu Pflegediensten und Unsicherheit und Angst davor, der Pflege Medizinern in der Region. und der schwierigen Gesamtsituation Vielmehr wird Wert gelegt nicht gewachsen zu sein. In dieser Situa- auf eine sachgerechte und tion steht das PCT mit palliativ-medizini- Diese intensive und umfassende Versor- sinnvolle Zusammenarbeit. Das Palliativ- scher Fachkompetenz und einfühlsamer gung unheilbar kranker Menschen ver- Care-Team bringt für die anspruchsvolle Beratung verlässlich zur Seite. Insbeson- folgt das Ziel, ihnen ein höchst mögliches und intensive Betreuung und Versorgung dere Schmerzen und andere quälende Maß an Lebensqualität zu erhalten und schwer- und sterbenskranker Patienten Symptome können durch die intensive ein Sterben in Würde zu ermöglichen. seine besonderen Qualifikationen und medizinische und pflegerische Versor- Dabei spielt in besonderem Maß die Erfahrungen mit ein und ermöglicht gung gelindert werden. Die seelisch Schmerztherapie eine große Rolle. durch eine 24-Stunden-Rufbereitschaft stark belastende Aufgabe für Angehörige Anfangs wurde die intensive Palliativ- an 365 Tagen im Jahr die Versorgung der und Freunde, ein Familienmitglied bis zu versorgung nur auf speziellen Palliativ- Patienten in ihrem häuslichen Umfeld. seinem Lebensende zu begleiten, wird stationen in Krankenhäusern sowie in Schmerzen oder schwierig zu behan- durch kompetenten und einfühlsamen stationären Hospizen angeboten. delnde Wunden z.B. bei Krebspatienten Beistand und Beratung unterstützt. (uh) Ihrem ganzheitlichen Ansatz entspre- erfordern spezielle Kenntnisse und chend wirken bei der Palliativmedizini- Behandlungsmöglichkeiten, mit denen schen Versorgung Fachleute verschiede- die Mitarbeiter von PCT-Schaumburg Kontakt: ner Berufsgruppen (medizinische, pfle- den behandelnden Hausärzten und Pfle- Palliativ Care-Team Schaumburg UG gerische, psychosoziale und spirituelle) gediensten im Bedarfsfall unterstützend Lange Straße 21 zusammen. zur Seite stehen. So kann verhindert 31675 Bückeburg werden, dass ein Patient auf Grund Tel.: 0 57 22 / 890 64 10 Seit 2007 gibt es darüberhinaus einen einer Verschlechterung seines Zustands Fax: 0 57 22 / 890 64 29 gesetzlichen Anspruch auf die ambu- entgegen seinem Wunsch in eine Klinik E-Mail: [email protected] lante Palliativversorgung von Patienten, eingeliefert werden muss. Web: www.pct-schaumburg.de die zu Hause oder in Altenpflegeeinrich-

tungen versorgt werden wollen. Mit

6 Gedanken

Ehrenamt „ Umfrage: Jeder Zweite macht sich Gedanken „Teamer“ über eigenen Tod Seit einigen Jahren begleite oder leite ich Konfirmanden- und Jugendfreizei- ten aus , genau so wie die jährliche Pfingstwanderung. Angefan- gen hat das während unserer Projekt- erlin (epd). Jeder zweite Deut- viel bewegen, um diesem Wunsch der arbeit in der damaligen Jugendgruppe sche denkt ab und zu über Menschen nachkommen zu können, in Pollhagen, welche unter Leitung von das eigene Sterben nach. Bei sagte die Schirmherrin des Verbands, Uwe Herde und Joachim Büge stand. B39 Prozent spielen Sterben und Tod Herta-Däubler-Gmelin (SPD). Für eine Konfirmandenfreizeit suchte eine große bis sehr große Rolle im per- Uwe noch einen Betreuer, so dass ich sönlichen Umfeld, ergab eine Studie Die frühere Bundesjustizministerin ihm meine Unterstützung anbot. des Deutschen Hospiz- und Palliativ- kritisierte die Pläne ihrer Nachfolgerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger“ verbandes, die am Montag in Berlin Damals wusste ich nicht, dass das der vorgestellt wurde. Sterben und Tod (FDP) zum Verbot gewerbsmäßiger Ster- Startschuss in ein „Ehrenamt“ werden seien keine Tabus mehr, sagte die Vor- behilfe. Hospiz-Verbände, Ärzte und Kir- würde. Ich habe meine ersten Erfah- standsvorsitzende des Verbands, Birgit chenvertreter lehnen einen Passus in der rungen als Betreuer gesammelt, aber Weihrauch. Begründung des Gesetzentwurfes ab, vor allem hat es so viel Spaß gemacht, nach dem nicht nur Angehörige, sondern dass es nicht das letzte mal sein sollte. Für die Studie befragte die Forschungs- auch andere Vertraute wie Ärzte bei der gruppe Wahlen insgesamt 1.044 Hilfe zum Suizid straffrei bleiben sollen. Wir waren von Anfang an ein gutes Erwachsene. Die Mehrheit der Deut- Dies weise in die falsche Richtung, sagte Team, welches sich in den letzten schen (58 Prozent) wünscht sich dem- Däubler-Gmelin. Jahren immer besser eingespielt hat. nach, dass sich die Gesellschaft mehr Sie betonte, die Gesellschaft müsse ver- Dabei sind wir aber nicht nur zu zweit. mit dem Sterben auseinandersetzt. hindern, dass Menschen sich vereinzelt Selbiges betrifft auch die Pfingstwan- oder überflüssig fühlen. Es gehe um eine derung oder sonstige Veranstaltungen Zwei Drittel der Befragten wollen zu „lebensfreundliche Ausgestaltung des gemeinsam mit Joachim. Hause sterben. Rund jeder Fünfte (18 Sterbens“. Prozent) will in einer Einrichtung für Mir gefällt die gute Zusammenarbeit schwerstkranke und sterbende Men- 90 Prozent aller Befragten und rund und der Zusammenhalt, der bei den schen, beispielsweise in einem Hospiz, drei Viertel der Alleinlebenden gaben Leitern und der gesamten Gruppe begleitet werden. in der Studie an, dass sich jemand um auf einer Freizeit entsteht, aber auch, sie kümmert, wenn sie krank sind. dass meine Zuverlässigkeit bei einem Der Hospiz- und Palliativverband for- 72 Prozent gehen davon aus, dass sie Projekt sehr geschätzt wird. Man derte angesichts dieses Ergebnisses eine jemand betreut, wenn sie pflegebedürf- bekommt die Kraft, welche man in bessere Finanzierung und gesetzliche tig werden. die Arbeit investiert, durch die Freude Grundlage für die ambulante Betreu- (epd ost bas mg) eines gelungenen Projekts definitiv ung Sterbender. Es müsse sich noch zurück. Ein Ende ist für mich so noch lange nicht in Sicht! :) Jan Wahrenburg

7 Landarzt Vertrauen auf beiden Seiten notwendig keine Probleme, wenn jemand mal etwas heit über die Situation und über mögliche er Allgemeinmediziner Dr. länger warten muss bis er selbst an die Verläufe der jeweiligen Erkrankungen mit med. Klaus-Peter Neubauer Reihe kommt. Ich bin mit dieser Haltung Patienten und ihren Betreuungspersonen praktizierte 22 Jahre lang als immer gut gefahren. zu sprechen. Angehörige müssen einge- Dniedergelassener Arzt in seiner Land- Eine besondere Herausforderung stellten wiesen und darüber informiert werden, arztpraxis in Warber (Bückeburg), für mich immer wieder kritische Phasen welche unvorhersehbaren Situationen, bevor er in 2013 in den Ruhestand von Patienten dar, bei denen absehbar Anforderungen und Belastungen sich ging. Über diesen langen Zeitraum wurde, dass sie in die letzte Lebensphase möglicherweise einstellen können. Mit entwickelte sich zwischen ihm und vor ihrem Sterben eingetreten waren. Dies allen Beteiligten in so einer extremen seinen Patienten mit deren Angehö- war der Fall, wenn Patienten die Diagnose Betreuungssituation muss es eine verläss- rigen zum Teil eine sehr vertraute über eine schwerwiegende, bedrohliche liche Abstimmung geben. Dazu gehören Beziehung. Konsultierte ihn ein Pati- und zum Tode führende Erkrankung unter anderem Pflegedienste, Fachärzte, ent anlässlich einer Erkrankung, so eröffnet werden musste. Besonders dann, Seelsorger usw. Intensive Kontaktpflege blieb es oft nicht nur bei der rein wenn letzte Hoffnungen auf Heilung ver- ist da gefragt. Als ich mich dazu entschie- medizinischen Beratung und Versor- loren gingen, therapeutische Maßnahmen den hatte, auf dem Dorf eine Landarztpra- gung. In vielen Fällen nahm der Dok- im Hinblick auf Heilung keinen Sinn mehr xis als Allgemeinmediziner zu eröffnen, da tor aus Leidenschaft über die ärztliche machten, sondern nur noch als Belastung war mir klar, dass es dazu gehören würde, Versorgung hinaus Anteil an dem per- anzusehen waren und die Einsicht kam, meinen Patienten und ihren Angehörigen sönlichen Schicksal seiner Patienten. dass dem Erkrankten nur noch Monate auch in solchen extrem belastenden und Vor allem die ärztliche Betreuung von oder gar Wochen zum Leben bleiben herausfordernden Situationen nach mei- sterbenskranken Patienten und ihrer würden. Dem dann oft folgenden Wunsch nen Möglichkeiten beistehen zu müssen. pflegenden Angehörigen bedeutete für der Patienten, dass sie doch gerne zu Ich bin auch der Auffassung, dass meine ihn immer eine Herausforderung, die er Hause in ihrer gewohnten und vertrauten Patienten das von mir erwarten durften. als häufig belastend aber auch als schön Umgebung sterben mochten, versuchte Für mich hat diese Einstellung auch beschreibt. Über dieses spezielle Auf- ich im Rahmen einer Möglichkeiten zu etwas mit kulturellen Werten zu tun. In gabenfeld seiner beruflichen Tätigkeit entsprechen. Dazu habe ich mich immer unserem Kulturkreis sind das eben auch berichtete uns Dr. Klaus Neubauer in bemüht, für den Patienten und seine christliche Werte, die den Menschen als einem Gespräch. Angehörigen zu tun, was notwendig einzigartige Persönlichkeit und als sozia- und leistbar war. Wo Arzt, Patient und les Wesen anerkennen. Dazu gehört es, „Im Laufe der relativ langen Zeit meines Angehörige sich darauf verständigen, das dass der Mensch in seiner Bedürftigkeit Praktizierens in Warber entwickelte sich Notwendige zur Erfüllung dieses letzten und Hilflosigkeit mit der Zuwendung der eine intensive persönliche Beziehung zu Wunsches beizusteuern, da sind Grund- anderen rechnen darf. Und ebenso sind fast allen meiner Patienten. Vertrauen ist voraussetzungen dafür erfüllt, den letzten Nächstenliebe und Verantwortungsbe- dabei immer auf beiden Seiten notwendig Lebensabschnitt eines todkranken Men- wusstsein unaufgebbare Werte für unsere gewesen. Um meinen Patienten gerecht schen in der ihm vertrauten Umgebung Gesellschaft. Für mich persönlich stellten werden zu können, war ihrerseits eine zu begleiten. Das medizinisch notwendige in kritischen Lebensphasen meiner Pati- vertrauensvolle Offenheit mir gegenüber wie der Einsatz von Ernährungssonden, enten und auch ihrer Angehörigen solche notwendig. Aber meine Patienten haben Infusionstherapie, Katheterversorgung intensiven Beziehungen immer auch per- im Lauf des Wachsens unseres Arzt-Pati- und schmerztherapeutischer Behand- sönlich eine Bereicherung dar. enten-Verhältnisses auch manch Privates lung kann bei entsprechender Kenntnis über mich erfahren. So entstand in vielen und Erfahrung des behandelnden Arztes In solchen Phasen sehr intensiver medi- Fällen eine persönliche Bindung zwischen auch im häuslichen Umfeld sichergestellt zinischer Versorgung und persönlicher uns. Der Patient ist mir immer auch als werden. Natürlich hängt es auch von den Begleitung entsteht natürlich auch eine Mensch und Person wichtig gewesen. individuellen Möglichkeiten der Angehö- besondere Intimität, die mir selbst die Eine würdevolle und individuelle Beratung rigen ab, ob sie diese kräftezehrende und Kraft und die Bereitschaft dazu gegeben und Behandlung des Patienten ist dabei auch emotional belastende Aufgabe zu haben, das zu leisten. Wenn sich daraus in solch einer sehr persönlichen Hausarzt- Hause annehmen können. Die Bedingun- solch ein intensives und vertrautes Ver- Patienten-Beziehung selbstverständlich gen und Formen des Zusammenlebens hältnis entwickelt hatte, dann fiel es mir und unumgänglich. Daraus ergibt es sich, im ländlichen Bereich begünstigen dies nie schwer, meinen Dienst den Erforder- dass in problematischen und schwierigen jedoch. Mir als Arzt forderte es immer nissen entsprechen zu leisten. Situationen die indizierten medizinischen auch ab, für die Begleitung und Betreu- Maßnahmen dem Patienten seine Würde ung von schwer- und sterbenskranken Die Arbeit als Hausarzt brachte mit immer erhalten. Da kann man nicht in festge- Patienten in ihrem häuslichen Umfeld wichtige und wertvolle Erlebnisse, die ich legten Takten mit dem Blick auf die Uhr die Bereitschaft aufzubringen, viel Zeit auf keine andere Weise hätte erfahren arbeiten, sondern muss sich ganz dem zu investieren. Wenn einmal das Angebot können. Deshalb auch war die Arbeit als jeweiligen Patienten widmen. Wenn dies gemacht wurde, dann muss man es auch Hausarzt im ländlichen Bereich die erfüll- jedem Patienten zuerkannt wird, macht es in aller Konsequenz einlösen. Ebenso teste Zeit meiner gesamten beruflichen nach meiner Erfahrung in der Regel auch gehört es immer auch dazu, in aller Offen- Laufbahn.“ (uh)

8 Sterbehilfe

Das Leben schützen – die Debatte um die Sterbehilfe Von Dr. Karl-Hinrich Manzke © epd-bild / Gustavo Alabiso © epd-bild / Gustavo

Wie geht eine Gesellschaft mit Leiden lik Deutschland lässt die Würde des brauchen. Daran ist nichts Würdeloses! und Hilflosigkeit um? Was bedeuten Menschen, die im 1. Artikel prominent Im Gegenteil: Der Umsorgende und der Menschenwürde und Selbstbestim- als Grundlage unserer Verfassung als Umsorgte halten zusammen die Würde mung in der letzten Lebensphase – wie unbedingt schützenswert genannt des Menschen hoch. Der Reisende, kann der Staat beides schützen? Und wird, inhaltlich undefiniert. Verpflichtet der unter die Räuber fällt und hilflos wie gehen wir damit um, wenn ein wird nur alle staatliche Gewalt, „sie zu ist, hat nicht weniger Würde als der Mensch das eigene Leben nicht mehr achten und zu schützen“. Auch wenn in barmherzige, der sich seiner annimmt. als lebenswert empfindet? der Aufklärung manches Mal die Selbst- Wir können die Würde des Menschen bestimmung als Grund der Würde der nicht schützen, wenn wir nicht das uf diese existenziellen Fragen menschlichen Natur gesehen wird, hat Leben schützen. Jedes menschliche gibt es keine schnellen und auch die Würde der Person doch christ- Leben ist ein kostbares Geschenk, etwas einfachen Antworten. Sie lich-jüdische Wurzeln. Danach besagt die Unwiederbringliches und Einzigartiges, Aerfordern ein vertieftes Nachdenken Würde des Menschen, dass der Mensch das es zu achten und zu schützen gilt. und ernsthafte Gespräche. Manchmal aufgrund seiner bloßen Existenz eine Deswegen hat die evangelische Kirche wird in der Debatte um den Umgang zu schützende Würde hat. Das heißt: gemeinsam mit der katholischen Kirche mit Sterbenden das Prinzip der absolu- nicht nur der selbstbestimmte, sondern in vielen Stellungnahmen in den vergan- ten Selbstbestimmung des Menschen – auch der leidende und über sein Leben genen Jahren angesichts der Debatte um „mein Tod gehört mir“ – überreizt. Das nicht mehr verfügende Mensch hat eine die angemessene Form der Sterbehilfe Ziel in der öffentlichen Debatte muss unendliche Würde. immer wieder darauf Wert gelegt, dass vielmehr sein, menschliche Selbst- Pflege, Palliativversorgung, seelsorgerli- bestimmung, auch über den letzten Die Würde des Menschen wird in che und medizinische und pflegerische Schritt zum Freitod, und unbedingten bedenklicher Weise verkürzt, wenn sie Betreuung unbedingt zu verbessern Lebensschutz zusammen zu denken mit Selbstbestimmung gleichgesetzt sind, dass es aber eine organisierte und in einen Ausgleich zu bringen. Es wird. Wir Menschen sind keine reinen Sterbehilfe nicht geben darf. Und zwar muss ein Weg gefunden werden, um Vernunftwesen. Zu unserem Mensch- nicht nur nach den Überzeugungen des beides angemessen zu berücksichtigen. sein gehört unsere Leiblichkeit, gehört christlichen Glaubens, sondern nach der Das Grundgesetz der Bundesrepub- Bedürftigkeit und dass wir Fürsorge Auffassung unseres Grundgesetzes.

9 Sterbehilfe

Nun haben sich die medizinischen Mög- manche, es sollten wohl religiöse Wert- lichkeiten in den letzten Jahrzehnten so vorstellungen, wonach nur Gott das gewaltig entwickelt, dass nicht wenige Recht hat, über das Ende eines Lebens zu Menschen Angst haben, in ihrer letzten entscheiden, anderen, die nicht religiös Lebensphase einer „Apparatemedizin“ sind, aufgedrückt werden. Dazu ist zu ausgeliefert zu sein, die ihr Sterben sagen: Im Ringen um diese Frage geht unnötig verlängert. Gleichzeitig hat sich es gewiss um die christliche Überzeu- mit der breiten Entwicklung zu Patien- gung, dass das menschliche Leben ein Herr lehre mich bedenken... tenverfügungen auch das Bewusstsein Geschenk Gottes ist – und dass in Ster- entwickelt, dass man auf die Form der bevorgänge aktiv und organisiert nicht medizinischen Anwendung Einfluss eingegriffen werden sollte. Aber die 8 Abende zum Thema nehmen kann und mit einem „Letzten Inhalte dieser Position ergeben sich nach „Umgang mit Tod und Sterben“ Willen“ auch festlegen kann, nicht alle meinem Verständnis auch aus unserem lebensverlängernden Maßnahmen, Grundgesetz, das auf den Lebensschutz „Herr lehre uns bedenken, dass wir die medizinisch möglich sind, auch in unmissverständlich abzielt. In Belgien sterben müssen, auf dass wir klug wer- Anspruch nehmen zu wollen. Man kann und in den Niederlanden gibt es erste den“, betet der Beter des 90. Psalms. seinen letzten Patientenwillen in einer Anzeichen dafür, wie sich die Einstellung Es fällt uns schwer, die Begrenztheit Patientenverfügung niederlegen. von Menschen ändert, wenn einmal des eigenen Lebens zu bedenken, das Mittel der aktiven Sterbehilfe, des oder das Sterben anderer Menschen Nun arbeiten die Bundesregierung und Tötens, als ein routinemäßig zu Gebote zu erleben. Wir fühlen uns oft hilf- das Parlament in Berlin (gegenwärtig) stehender Weg angesehen wird, gewisse los, wenn wir uns vor die Aufgabe an einer Gesetzgebung, die mit den Notlagen zu beenden. gestellt sehen, Menschen im Sterben Fragen von Selbstbestimmung und zu begleiten. In der medizinischen Bedürftigkeit angesichts des Sterbens Ich bin der festen Überzeugung, die Betreuung sterbenskranker Menschen zu tun hat. Die Debatte ist auch davon Lebensschutzorientierung unserer hat sich in den vergangenen Jahren begleitet, dass es z. B. in Belgien und Rechtsordnung und die Überzeugung, manches verbessert durch die pallia- in den Niederlanden Gesetze gibt, die dass das menschliche Leben, wie bedürf- tive Medizin. allerdings unter sehr eingeschränkten tig es auch ist, ein Geschenk Gottes ist, Bedingungen, erlauben, dass um der gebieten es, mit Sterbenden und Men- Aber wie gehen wir als Angehörige, Selbstbestimmung von Menschen willen schen mit Suizidabsichten andere Wege Freunde oder Nachbarn mit der auch eine aktive Sterbebegleitung und zu gehen – den Weg nämlich menschli- Begleitung eines Sterbenden um? Wie Sterbehilfe möglich ist. Wenn lebens- cher Zuwendung und umfassender Hilfe. kann ich aushalten, dabei zu bleiben? verlängernde Maßnahmen nach dem Nur so kann ein angemessener Weg zwi- Was kann ich sagen? Was sollte ich Willen des Patienten eingestellt oder schen unbedingter Selbstbestimmung tun? Um auf diese Fragen Antworten erst gar nicht eingeleitet werden, wird und dem unbedingten Lebensschutz für zu finden, ist es notwendig, auch das auch bei uns von so genannter „passiver das Leben eines Menschen gefunden eigene Sterben mit zu bedenken. Sterbehilfe“ gesprochen. Wenn Schmer- werden. zen gelindert und dabei eine Verkürzung Um beides soll es in einem Kurs gehen, der Lebenszeit in Kauf genommen wird, Dr. Karl-Hinrich Manzke, der sich an 8 Abenden mit den Themen wird auch von „indirekter Sterbehilfe“ Landesbischof Tod und Begleitung im Sterben ausei- geredet. Beides ist bei uns in Deutsch- nandersetzt. land rechtlich zulässig. Und es ist auch Leitfaden ist dabei eine biblische deutlich, dass die Unterscheidung zwi- Begleitungsgeschichte: Die Geschichte schen direkter und indirekter, aktiver der Emmaus-Jünger. und passiver Sterbehilfe nicht gänzlich In ihr finden sich die 8 Schritte, die das und scharf möglich ist. Grenzen können Seminar gliedern: fließend werden. wahrnehmen, mitgehen, zuhören, verstehen, weitergehen, bleiben, los- Deutlich ist aber: die Kirchen in Deutsch- lassen, aufstehen. land haben sich sehr deutlich gegen Jeder Abend enthält: Information, jede Form von organisierter Sterbehilfe Gespräch, Übungen, Meditationen. ausgesprochen. Meine Auffassung geht dahin, dass wir in Deutschland die Weitere Information und Anmeldung: gewerbsmäßige, also auf Gewinnerzie- H. Ahrens lung gerichtete, aber auch jede andere Blumenbruch 3, 31688 Nienstädt, Form der organisierten Sterbehilfe nicht Tel.: 05724-8430 ermöglichen sollten. Durch organisierte E-Mail: [email protected] Sterbehilfe würde die Selbsttötung gleichsam zur Behandlungsvariante werden, die öffentlich beworben werden könnte. Nun kritisieren in der Debatte

10 Strafrecht Diakoniechef gegen schärferes Strafrecht bei Sterbehilfe Lilie: «Es muss weiterhin Zugleich hatte Schneider angesichts anstehende Pflegereform äußerte Lilie Freiräume geben» einer Krebserkrankung seiner Ehefrau die Erwartung, dass der Gesetzgeber eingeräumt, sie auch gegen seine Über- differenzierte Möglichkeiten fördere, erlin (epd). In der Diskussion zeugung zur Sterbehilfe zu begleiten. um verschiedenen Formen von Demenz um die gesetzliche Regelung Nach Auffassung des Diakoniepräsi- gerecht zu werden. Einerseits gebe es der Sterbehilfe hat sich Dia- denten entspricht eine solche Unter- Menschen, die mit der Krankheit noch Bkoniepräsident Ulrich Lilie gegen ein scheidung von Amt und Person einer gut in der Gesellschaft zurechtkämen. schärferes Strafrecht ausgesprochen. evangelischen Haltung: Als Ratsvorsit- Andererseits gebe es Fälle schwerster «Es muss weiterhin Freiräume geben», zender und Mensch vertrete Schneider Demenz. «Wir brauchen ein Bündel von sagte der Chef der bundesweiten Dia- ein Prinzip, das er für sinnvoll halte. Als sehr unterschiedlichen Handlungsoptio- konie dem Evangelischen Pressedienst Ehemann und liebender Partner könne nen», sagte der Diakoniechef. (epd). Ärzte, Pflegende und Angehörige müssten ihre persönliche Ver- antwortung für sich, vor den anderen und vor Gott wahrnehmen. «Das ist ein gutes pro- testantisches Prinzip», sagte der Theologe. Die Handelnden hätten die konkrete Verant- wortung, die staatli- chen und kirchlichen Richtlinien in die beste Lösung für die Betei- ligten zu übersetzen. «Das Strafrecht kann diese Dilemma-Situ- ation nicht lösen», erklärte Lilie.

Der Spitzenvertreter des evangelischen Sozialverbands sprach sich aber strikt gegen eine Institutionalisie- rung der Sterbehilfe

aus. «Jede organi- © epd-bild / Andreas Schoelzel sierte, erst recht jede kommerzialisierte Diakoniepräsident Ulrich Lilie bei einem Interview Form von Sterbehilfe mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) in seinem Büro in Berlin. ist zu verhindern», sagte Lilie. Diese Grenze dürfe auch bei er aber seine Frau in konkreter Not und Der 57-jährige Pfarrer steht seit dem 1. einer gesetzlichen Neuregelung nicht auf dem von ihr angestrebten Weg nicht Juli an der Spitze der Diakonie Deutsch- überschritten werden. allein lassen. «Das ist eine völlig andere land. Der Dachverband des evangeli- Dimension», sagte Lilie. schen Sozialwerks vertritt bundesweit Lilie bekräftigte damit die Position der Der Chef der bundesweiten Diako- 28.000 Einrichtungen mit rund 450.000 Evangelischen Kirche in Deutschland nie fordert einen Ausbau der Pallia- Mitarbeitern. (EKD), die ebenfalls organisierte Sterbe- tivversorgung für alte und demente hilfe ablehnt. Diese Haltung hat auch der Menschen. «Das betrifft Hospize, aber epd-Gespräch: Thomas Schiller EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider auch die stationären Einrichtungen der in mehreren Interviews unterstrichen. Altenhilfe», sagte er. Mit Blick auf die

11 Abendmahl Gottes Anwesenheit sichtbar machen Das Wort Gottes steht bei den Luthe- reden? Will er mit ihr beten? Oder ihr das in ihrer Tasche zum Einsatz kommt, ist ranern im Mittelpunkt. Auch zum Gebet überlassen, weil ihm selbst die für sie als evangelische Pastorin kein Lebensende. Dass Menschen dennoch Kraft oder auch die Worte fehlen? Will er Problem. Dann zeichnet sie meistens und gerade dann dankbar für sichtbare einen Segen? Ganz unterschiedlich seien ein Kreuz mit dem Öl auf die Stirn des Zeichen der Anwesenheit Gottes sind, die Wünsche derjenigen, die um einen Patienten. Das mache sie allerdings nur erfährt Krankenhaus-Seelsorgerin Elisa- Besuch bitten würden, sagt sie. Bei man- dann, wenn vorher ein intensiver Dialog beth Garner-Lischka fast täglich. chen sitze sie dann als Pastorin am Bett. mit dem Patienten stattgefunden habe. „Jeder Christ kann einen persönlichen Andere wollten sie als Seelsorgerin dort Eine sehr dichte Erfahrung sei die zarte Kontakt zu Gott aufbauen.“ sehen. Solche, denen Glaube im Leben Berührung auf der Stirn für diejenigen, Foto: (c) kd (c) Foto:

nicht allzu viel bedeutet habe. Oder auch die sie annehmen wollten, sagt sie. Wer solche, die anderen Konfessionen ange- es wünsche, könne diese Salbung auch hörten. Zuspruch, Hilfe, Trost würden sie als Sterberitual erhalten. as sei die Grundlage des haben wollen, wenn sie wüssten oder Häufiger werde aber ein Abendmahl lutherischen Glaubens, sagt auch nur ahnten, dass ihr Leben bald angenommen. Das sei vielen vertrauter, Elisabeth Garner-Lischka. Und zu Ende gehe. Zugute komme ihr, dass es gebe ihnen das Gefühl, dass Gott sie Ddeshalb seien mit Luther auch viele der sie auch viele Jahre in der Hospizarbeit mit allen ihren Sünden annehme. Und sichtbaren Zeichen der Anwesenheit tätig gewesen sei. Das helfe, auf die der Aspekt von Krankheit und Sterben Gottes abgeschafft worden. „Im Laufe Bedürfnisse jedes Einzelnen eingehen zu stehe mit dem Abendmahl nicht so sehr der Zeit haben wir aber gemerkt, dass können und auch für alle, die nicht dem im Vordergrund. wir Menschen etwas zum Angucken christlichen Glauben angehörten, eine und zum Spüren brauchen“, sagt sie. Ansprechpartnerin zu sein. Auch dafür ist Garner-Lischka mit In ihrer Arbeit in den Krankenhäusern ihrer Notfall-Tasche gerüstet. Einen in Bückeburg, Stadthagen und Wenn sie jedoch zweimal im Jahr im Abendmahlskelch hat sie immer dabei. wirkt sich das in Kleinigkeiten aus. Klei- Ornat durch die Flure im Bückeburger Manchmal genügt es aber auch, nur nigkeiten aber, die manchen Menschen Krankenhaus gehe und an jeder Tür eine Kerze anzuzünden als Zeichen für sehr wichtig sind. In ihrer Notfall-Tasche, klopfe, um das Abendmahl anzubieten die Lebendigkeit Gottes. Oder ein Kreuz die sie von Krankenhaus zu Krankenhaus – immer zum Gründonnerstag und zum zurückzulassen. immer in ihrem Auto mit sich führt, sind Buß- und Bettag – dann würden viele Kleine hölzerne Kreuze will sie dem- so etwa auch kleine hölzerne Kreuze, dieses Angebot gerne annehmen. Zu nächst wieder in Auftrag geben. Leicht eine Kerze und etwas Salb-Öl enthalten. anderen Zeiten hat sie eben ihre Notfall- sollen sie sein. Sollen in einer Hand Komme sie zu einem Patienten ans Bett, Tasche dabei und richtet sich nach den gehalten werden können. Das gebe vie- dann versuche sie, sich an seinen Wün- individuellen Wünschen der Menschen. len auch auf Dauer Trost. (bnj) schen zu orientieren. Will er einfach nur Dass dann manchmal auch das Salb-Öl

12 Krankensalbung Loslassen vom Leben leichter machen „Nein, nein“, wehrt Stephan Uchtmann sehr selten passiert. Die meisten seien Toten- oder auch Auferstehungsmesse schon bei der Anfrage nach einem damit zufrieden, dass sie innerhalb des - für den Verstorbenen zu bitten. Das Gespräch für den ELAN ab, „die «letzte Gottesdienstes an ihrem Bett in die wiederum werde in katholischen Gegen- Ölung» gibt es so, wie Sie sich das vor- größere Gnade Gottes aufgenommen den mehr angenommen. Angesichts stellen, bei den Katholiken nicht mehr.“ und ihre Sünden ihnen vergeben wür- dreier Gemeinden, die er zu betreuen den. Vor der Beerdigung bietet er den habe, bette er solch ein Requiem auch Uchtmann ist Pfarrer für die katholi- Angehörigen ein Gespräch an – auch, um eher in einen Gemeinde-Gottesdienst schen Gemeinden St. Joseph in Stadtha- gen, St. Barbara in Lindhorst und Herz Jesu in . Welche Hilfe er, beziehungsweise die katholische Kir- che, denjenigen, die im Sterben liegen, und ihren Angehörigen anbietet, ist die Frage, mit der wir an ihn herangetreten sind. «Letzte Ölung» als Zuspruch war das Stichwort, das zuvor in einer Redak- tionskonferenz des ELAN fiel.

arauf wurde Stephan Ucht- mann angesprochen. Er habe zwar ein Kästchen mit Ddrei geweihten Ölen, sagt der Pfarrer, und manchmal verwendete er eines davon auch bei Sterbenden. Die „letzte Ölung“ gebe es aber in diesem Sinne seit Ende der 1960er Jahre schon nicht mehr. Wenn alle Pfarrer des Bistums in der Karwoche beim Bischof in Hil- desheim seien, um geweihtes Öl für ein weiteres Jahr in ihre Gemeinden zu holen, dann sei vielmehr eines davon für die Krankensalbung gedacht – mit dem Öl, das als Kreuz auf die Stirn von

Kranken gezeichnet werde, und mit (c) bnj Foto: Gebeten werde die Stärke Gottes erbe- ten, die zur Genesung verhelfen solle. mehr über den Toten zu erfahren. Hier, ein, statt es als gesonderte Zeremonie Manchmal würden aber eben auch in seinen Gemeinden, habe sich die Art durchzuführen. Das Totengedenken in Sterbende, bei denen keine Hoffnung der Predigt zur Totenfeier verändert. Messen folge dann den Trauerphasen. auf Heilung mehr bestehe, mit diesem Öl gesalbt. In Verbindung mit Gebeten, Während in überwiegend katholischen Ungefähr 30 bis 40 Tage nach der Beer- mit Wortverkündigung und Psalmen Gegenden die Predigten nur biblisch aus- digung könne auf Wunsch der Ange- könne gerade eine körperliche Erfahrung gerichtet seien, würde in vielen evange- hörigen der Name des Verstorbenen Menschen am Ende ihres Lebens helfen, lischen Gegenden auch bei katholischen in einem Eucharistie-Gebet erwähnt das Diesseits leichter loszulassen. Trauerfeiern biblisch und biografisch werden. Ein Jahr später sei das noch- gepredigt - über die bloße Aufzählung mals möglich – wenn das „Trauerjahr“ Angehörige riefen ihn an und bäten einiger Lebensdaten hinaus. Und dieser vorüber sei. (bnj) darum. Uchtmann fährt dann zu den Einfluss der beiden Religionsgemein- Sterbenden und gestaltet am Bett solch schaften aufeinander sei beileibe kein einen Gottesdienst. Wenn irgend mög- Einzelfall. Auch bei anderen rituellen lich versucht er, ein Lied zu singen. Das Handlungen verwischten sich manche habe noch andere Schwingungen als nur Bräuche. Wenn die Trauerfeier selbst das Wort, sagt er. Manchmal würden sich hier auch kaum von evangelischen die Sterbenden sogar mitsingen. Dass Beerdigungen unterscheidet, so gibt es Sterbende ihn hingegen darum bitten im Nachhinein doch einige Besonder- würden, ihnen die Beichte in einem heiten in den katholischen Gemeinden. Gespräch unter vier Augen abzunehmen, Wie etwa die Möglichkeit für die Ange- das, sagt Uchtmann, sei ihm bisher nur hörigen, um ein Requiem - also eine

13 Möller-Lindenberg Als Totenfrau von Haus zu Haus dürfe sie im Kopf nicht mit nach Hause berg, hätten die Angehörigen zuerst bei nehmen. Ein sichtbares Zeichen ist für ihnen angerufen, bevor sie den Tischler it Sterben, Tod und sie, dass sie niemals privat Schwarz mit dem Sarg bestellten. Die Toten Trauer hat Irmhild Möl- trägt und ihre schwarze Kleidung auch waschen und anziehen sei ein wichtiger ler-Lindenberg nahezu nicht in den privaten Kleiderschrank Teil der Arbeit. Sie dann in den Sarg zu täglich zu tun und das schon seit Lan- M gehängt wird. „Totenfrauen sind eigent- betten und aus dem Haus zu tragen. gem. Zunächst als Krankenschwester lich fröhliche Menschen“, meint sie. Manchmal hätten die Angehörigen auch in der Diakonie, später auch als Toten- Sonst könnten sie diese Aufgabe gar das Bedürfnis, den Sarg selbst zu tragen. frau in Pollhagen und mittlerweile als nicht aushalten. Vor rund 20 Jahren Das sei zwar nicht gang und gäbe, aber Bestatterin. Sterbenden, Angehöri- hat Irmhild Möller-Lindenberg damit das Angebot würde sie den Angehörigen gen und Hinterbliebenen ist sie eine begonnen, der Totenfrau in Pollhagen oftmals machen. „Einigen Söhnen ist Ansprechpartnerin. zur Hand zu gehen. Durch ihre Arbeit es wichtig, ihre Mutter selbst aus dem als Diakonie-Krankenschwester hatte Haus zu tragen“, sagt sie. Dass dieses Foto: (c) bnj (c) Foto:

„So schrecklich der Tod auch ist – wenn Möller-Lindenberg bereits einige Erfah- „aus dem Haus tragen“ dann in Würde ich meine Sache gut gemacht habe, rungen mit dem Tod und engagierte sich geschieht, darauf achtet sie genau. Enge kann ich damit umgehen“, sagt Irmhild außerdem in ihrer Kirchengemeinde. So Treppen, schmale Türen, verwinkelte Möller-Lindenberg. Viel Einfühlungs- wuchs sie in diese neue Aufgabe hinein. Bauten können das schwierig machen. vermögen ist notwendig bei dem, was Totenfrau – diese Aufgabe hat in man- Da müsse oft genau überlegt werden. sie tut. Selbst mit ganzem Herzen dabei chen ländlichen Gegenden heute noch Schließlich könne ein Sarg nicht gekippt sein ebenso. Aber ein gewisser Abstand große Bedeutung. So auch im Schaum- werden und dürfe auch nirgendwo müsse auch sein. Ihre Arbeit, sagt sie, burgischen. Oft, erzählt Möller-Linden- anecken. Aber wenn manchmal auch

14 Möller-Lindenberg kleinere Kompromisse notwendig seien, einmal zurück holen zu können, ihn noch Gruppen hätten bewirkt, dass schon zu so gebe es doch immer Lösungen, die einmal in dem Umfeld zu haben, das er Lebzeiten mehr über den eigenen Tod die Würde des Toten achten und die sein Heim genannt hat, das hilft vielen oder den nahenden Tod eines Ange- Gefühle der Angehörigen nicht verlet- Hinterbliebenen. hörigen nachgedacht werde. So gehe zen, meint sie. Vor der Überführung und meistens am sie mittlerweile manchmal zu Sterben- In den Dörfern habe das Heraustragen offenen Sarg kommt dann noch die Aus- den, die ihre eigene Beerdigung genau der Toten einen hohen Stellenwert segnung – ein Gebet am offenen Sarg, regeln wollten. Die ihr sagten, welche und oft kämen viele Menschen dazu. das sie oder auch der Pastor sprechen. Kleidung sie im Sarg tragen wollen. Die „Manchmal sind beim Überführen der Eine weitere Aufgabe der Totenfrauen den Blumenschmuck selbst auswählten Leiche auf dem Dorf schon mehr Men- ist das Einladen zur Beerdigung – was wie auch die Bilder, die gezeigt werden schen dabei als bei einer Beerdigung in oft auch mit dem Überbringen der sollen, die ihr Einladungslisten für die Stadthagen.“ Es kennen sich doch alle Todesnachricht einhergeht. Von Haus Beerdigung in die Hand geben würden. bald ihr Leben lang, haben nebenein- zu Haus geht Möller-Lindenberg dazu in Manches persönliche Gespräch habe ander und miteinander gelebt und so dem Straßenzug des Verstorbenen. Sagt, sich aus solchen Begegnungen schon nehmen auch viele Anteil an dem letzten was passiert ist, und wann die Beerdi- entwickelt, mancher lange Kontakt. Weg ihrer Nachbarn. gung sein wird. Das dauert oftmals einen Wenn schließlich alles vorbereitet und Davor steht allerdings noch die Aufbah- ganzen Tag, denn so ziemlich jeder will der Abend vor der Beerdigung kommt, rung der Toten. Bis zu 36 Stunden darf mit ihr noch darüber reden. Will etwas dann denkt Irmhild Möller-Lindenberg sie nach den Vorgaben des Gesetzgebers über den Toten wissen und außerdem zu Hause darüber nach, ob sie auch wirk- die Toten im Haus lassen. Diese Zeit von ihm erzählen. Mit der Nachricht vom lich alles bedacht hat. Ob sie den Ange- bietet sie den Angehörigen immer an. Tod kommen viele Erinnerungen hoch. hörigen alle Hilfe hat zukommen lassen, „Es ist selten, dass wir die Toten aus Viel Vertrauen werde ihr dabei entgegen sie auf alles aufmerksam gemacht hat. den Dörfern gleich zur Kapelle bringen.“ gebracht, sagt Möller-Lindenberg, wenn Das, sagt sie, gehöre auch dazu. Auch In dieser Zeit könnten die Angehörigen die Menschen sich an die Toten erin- wenn sie ihre Arbeit eigentlich nicht mit in Ruhe Abschied nehmen. Verhältnis- nerten und Episoden aus deren Leben nach Hause nehmen wolle. So lange sie Foto: (c) bnj (c) Foto: mäßig einfach ist die Gestaltung dieser erzählten. Viele Traditionen bestehen dieses Nachdenken und eine gewisse Aufbahrung, wenn der Tote zu Hause also noch, die die Menschen bewahrt Unruhe habe, sich frage, ob sie auch gestorben ist. Aber auch bei Todesfällen haben und die wichtig sind in ihrer Bezie- wirklich nichts vergessen habe, sei noch in Krankenhäusern oder Altenheimen hung zum Tod. Es habe sich aber auch ein keine Routine in ihrem Beruf eingekehrt. bietet sie die Aufbahrung im ursprüng- großer Wandel vollzogen, sagt Irmhild Routiniert sein will sie auf keinen Fall, lichen Umfeld an. Obwohl der Sarg dann Möller-Lindenberg. Das Thema Tod sei sondern immer mit ganzem Herzen ins Haus statt heraus getragen werden längst nicht mehr so tabuisiert wie frü- dabei sein und auf jeden Einzelnen ein- muss. Die Gewissheit, den Toten noch her. Die Hospizbewegung und andere gehen. (bnj)

15 Trauergespräch Das Trauergespräch – der Beginn eines oft langen Weges

Und deshalb müssen heute Pastorinnen lassen!“ Zorn über den Verstorbenen, und Pastoren häufig erst eine vertrau- aber auch Zorn über Gott: „Warum as Trauergespräch hat sich ensvolle Beziehung zu den Angehörigen musste das geschehen? Wie konnte Gott in den fast 40 Jahren mei- aufzubauen versuchen, damit dann das zulassen!“ Und das muss der Pastor ner Dienstzeit stark verän- im Trauergespräch auch Dinge gesagt zulassen können, damit es überhaupt dert: Es ist privater und individueller D werden können, die nicht so angenehm einmal ausgesprochen werden kann! geworden. Zu Beginn meiner Dienstzeit oder vielleicht auch peinlich sind, - die Und so muss er auch Weinen möglich Mitte der 70er Jahre des letzten- Jahr dem oder der Angehörigen aber jetzt auf machen, aber das geht nur, wenn die hunderts, kam es auf unseren Dörfern den Nägeln brennen – und ohne deren Beziehung vertrauensvoll ist. Der oder häufig vor, dass die Verstorbenen (vor Erwähnung der Trauerweg möglicher- die Angehörige muss wissen: Ich kann allem natürlich die Frauen) alles schon weise blockiert oder erschwert werden meine Traurigkeit und meine Schwäche zu Lebzeiten festgelegt hatten. Und so könnte. Und häufig sind da neben der und meine Tränen und meinen Schmerz wurden mir beim Trauergespräch häu- Traurigkeit und dem Abschiedsschmerz dem Pastor oder der Pastorin zumuten, fig Zettel vorgelegt, auf denen die Ver- auch Gefühle zum Beispiel von Zorn: er oder sie hält das aus! storbene die bei der Trauerfeier zu sin- „Wie kannst Du mich gerade jetzt allein genden Lieder und den auszulegenden Bibeltext aufgeschrieben hatte.

Und es waren viele Menschen – häufig auf den Bauernhöfen eben noch die „Großfamilie“ – da, mit denen die nächs- ten Angehörigen immer wieder über den Verlust, über die eventuelle Krankheit und das Sterben und über den Verstor- benen oder die Verstorbene gesprochen werden konnte.

Große Trauergemeinden zeigten ihr Mitgefühl und ihren Respekt, und auch das tat zu Beginn des Weges durch die Trauer fast immer gut. Und jeder wusste, Kein Mensch kann den anderen wie solch eine Trauerfeier ablief und wie man sich zu verhalten hatte. von seinem Leid befreien,

Heute nun gibt es – auch in unseren Dör- aber er kann ihm Mut machen, fern – diese Großfamilie immer weniger, gibt es das immer weniger, „dass man das Leid zu tragen. sich einfach kennt“ mit allen Vor- und (Selma Lagerlöf) Nachteilen, die das mit sich bringt. Und der Pastor kann auch lange nicht mehr so „nah dran“ sein wie damals, als noch Tränen sind die Salbe der Seele. 30 % in „meinem Dorf“ in der Landwirt- schaft beschäftigt waren und ich ihnen (afrikanisches Sprichwort) so fast täglich begegnen konnte, weil sie eben im Dorf arbeiteten. Als ich Ende des letzten Jahres in eine Kleinstadt zog, starb 2 Häuser von mei- ner Wohnung entfernt ein älterer Herr, mit dem ich mich einige Male unter- halten hatte, und ich habe es einfach nicht mitbekommen und erst Wochen später von einer anderen Nachbarin durch Zufall erfahren. Ein Zeichen für die zunehmende Anonymität in unserer Gesellschaft.

16 Foto: (c) kd (c) Foto: Trauergespräch

Oft sind auch Schuldgefühle da: „Da war diesen Moment abgepasst hat, weil er besprochen und festgelegt werden, und noch vieles ungeklärt, was wir eigentlich dem nächsten Menschen den Schmerz so sind meine Trauergespräche mit den noch hätten besprechen müssen!“ des Abschieds ersparen wollte und allein Jahren von der Zeit her immer länger Vor noch nicht sehr langer Zeit stand sterben wollte. und vom Inhalt her immer aufwändiger ich mit einem Witwer am Grab seiner Wichtig ist für die Angehörigen auch, geworden. Und die Frage ist: Gibt es Frau, das mit Blumen übersät war, und dass die charakteristische und individu- eigentlich Maßstäbe, was in einer christ- er sagte: „Ja, Blumen hat sie so sehr elle Persönlichkeit des Verstorbenen in lichen Trauerfeier (noch) erlaubt ist und geliebt, und ich habe ihr nur so selten der Trauerfeier noch einmal ihren Aus- was nicht mehr? Wird die Botschaft von welche geschenkt!“ druck findet, und da sind die alten und der christlichen Hoffnung durch die Auf- Oder: „Die ganze Zeit war ich immer bei auch die neuen Lieder des kirchlichen erstehung Jesu Christi vielleicht irgend- ihm, aber als ich nur ganz kurz aus dem Gesangbuches ihrem Gefühl nach oft wann von anderem total überdeckt? Zimmer war, da ist er gestorben, und nicht angemessen. damit werde ich nicht fertig!“ Und so sangen wir bei der Beerdigung Es bleiben Fragen, die weiter bedacht eines abgestürzten Piloten „Flieger, werden müssen und bei denen uns auch Wichtig ist es, diese Gefühle als Pas- grüß` mir die Sonne“ und Reinhard keine kirchlichen Gesetze helfen können! torin oder Pastor zu akzeptieren und Meys Klassiker „Über den Wolken“. Oder sie der Witwe oder dem Witwer nicht bei der Beerdigung eines 18-jährigen Wilhelm Thürnau, Wunstorf auszureden, denn schon solche Akzep- Gymnasiasten, der Suizid begangen tanz hat heilende Kraft. Und erst dann hatte, spielte seine Rock-Band in der kann man vielleicht auch sagen, dass Friedhofskapelle, in der er selber gespielt der Verstorbene vielleicht unbewusst hatte. Auch das muss im Trauergespräch

17 Sternenkinder Kindergedenkstätte – So fing alles an kämpfen haben. Sie sprachen uns an, auch immer, hinterlässt seine Spuren da war der tiefe Wunsch, einen Ort, im Leben, wenn zeitgleich das Leben m 25. September 2005, eine Anlaufstelle, für ihr Anliegen zu weitergeht. Es fragt uns nicht. Trauer haben wir in einem Einwei- bekommen. benötigt diesen Raum, die Zeit und den hungsgottesdienst in der Die spontane Rückmeldung auf das Ort. Es ist die Chance des Rituals, das St. Katharinenkirche Bergkirchen die A Implantieren eines Gedenksteins mit Leben und das Geschehen der Trauer in Kindergedenkstätte eingeweiht und Namen war dann: “Jetzt habe ich Frie- Verbindung zu bringen. anschließend mitten auf dem Friedhof den!“ - Oder eine ältere Frau sagte uns: Bergkirchen die Gedenkstätte „Jetzt bekomme ich Ruhe, nachdem ich ihrer Bestimmung übergeben. es 40 Jahre alleine mit mir ausgemacht Beim Zusammensein sprach der Vom Gedenken zur Zuwendung habe!“ zuständige Super- Es gibt Eltern, die ihr Kind während In Deutschland kommen auf 1000 Neu- intendent Wil- der Schwangerschaft verlieren, andere geborene 2,4 Totgeburten. Das ist eine helm Thürnau aus müssen es hergeben zur Geburt, oder hohe Zahl von Betroffen. Großenheidorn von der es stirbt ein Zwilling, ein Säugling ist zu betrauern oder Eltern beweinen ihr Kleinkind. Mit der Gedenkstätte möch- ten wir nicht nur einen Ort anbieten. In der Liturgie und Seelsorge ist Zuwen- dung und Trost das Beiboot so eines Gedenkens. In der Zuwendung bekommt das Kind einen Platz in Gottes Schöpfung, im Herzen der Eltern wie ein kurzes Auf- leuchten eines Lichtes. Es anzunehmen als „Sternkind“ lässt Trost und Annahme einkehren in wunden und stürmischen Zeiten. Manche Eltern können Frieden schließen. Alles aus Gottes Hand zu nehmen und es wieder zurückzugeben ist nicht einfach, aber darin liegt die Erfahrung, „von guten Mächten – wun- derbar geborgen“(Bonhoeffer). Es kann zum Segen werden, wo sich Menschen von anderen oder von Gott sich einbe- zogen und nicht zurückgestoßen oder bestraft fühlen.

So schrieb einst Josef von Eichendorf: Auf den Tod meines Kindes Dass die Glocken, die da schlagen,

Fotos: (c) ab (c) Fotos: Und im Wald der leise Wind Jede Nacht von neuem klagen Kirche, die bei Trost ist, wenn sie durch Um mein liebes, süßes Kind. Das Lied „Denk ich an Dich“ (von Helga so eine Gedenkstätte es versteht Men- Da spür ichs recht im Herzen, Wiegmann), ist der Ansatz für das Kon- schen zu trösten. Das war sein Grußwort Dass dus, Herr, draußen bist- zept der Zuwendung in einer extremen im Kern! – Als Träger und Umsetzer der Du weißts, wie mir von Schmerzen Lebenssituation. Es möchte der Trauer Idee sind wir bis heute dem Ehepaar Rita Das Herz zerrissen ist. ... einen öffentlichen, immer zugänglichen und Helmut Budowinsky sehr dankbar. O bitt für mich da droben, Raum oder Ort ermöglichen. „Ich lebe, Heute wissen wir die Pflege der Anlage Dass wir uns wieder sehn! auch wenn ich tot bin!“ In Christus ist das bei Frau Schneider und Frau Grote in denkbar und erfahrbar als unsere christ- sehr guten Händen. Als Literaturtipp empfehle ich die Hand- liche Hoffnung. Die Hoffnung trägt Wun- reichung der VELKD: derschönes und Bitteres. Wo Hoffnung Der Hintergrund war weniger unsere “Gute Hoffnung-jähes Ende“ (1996). gelingt kann Schweres und Leidvolles Idee, sondern mehr ein Impuls von angenommen werden. Wichtig ist, einen jüngeren und älteren Paaren, die am Reinhard Zoske Gesprächspartner zu finden. Tod schwer zu tragen haben. Die So ein Gedenkritual zu ermöglichen, gibt Betroffenheit liebender Menschen, die Raum; denn die Nachricht vom zu Ende überraschend mit der Verarbeitung der gehenden Leben, zu welchen Zeitpunkt Todgeburt, als Beispiel, ihres Kindes zu

18 Kinder und Tod Tod in der Schule Für eine Schulgemeinschaft bedeutet es Einige wollen unbedingt reden, andere Später soll dieses Buch den Eltern über- eine besonders belastende Situation, schweigen. Eine Schülerin will erst ein- geben werden. Einige Schüler der Klasse wenn die plötzliche Nachricht vom mal allein sein, andere wollen einfach und auch Lehrer regen eine Trauerfeier Unfalltod einer Schülerin oder gar von zusammensitzen. Die Lehrer lassen das in der Schule an, da nicht alle, die gern der Selbsttötung eines Schülers den zu und sorgen für die räumlichen Mög- möchten, an der Beerdigung teilneh- Schulalltag zerbricht. lichkeiten. Später bitten sie die Schul- men können. Die Schülergruppe und seelsorgerin, einer kleinen Gruppe, die die Schulseelsorgerin besprechen die estern noch war Lena mit reden möchte, zur Verfügung zu stehen. Feier. Es gibt keine fertigen Vorgaben ihren Mitschülerinnen dafür. Aber die Schüler sind dankbar, zusammen gewesen. Am Es wird der Wunsch geäußert, einen Ort dass jemand da ist, der nicht nur hilflos GMorgen verbreitet sich in Windeseile der Trauer in der Schule einzurichten. Ein ist und Vorschläge machen kann. Lange die Nachricht, dass Lena ganz plötzlich geeigneter Platz wird gesucht und die wird zum Beispiel darüber gesprochen, verstorben ist. Wer die Schule betritt, Gestaltung besprochen. Am nächsten ob während der Feier auch gebetet merkt sofort die veränderte Stimmung. Tag wird der Ort eingerichtet. werden soll. Ein intensives Gespräch Im Lehrerzimmer herrscht gedrückte entwickelt sich, wie unterschiedlich Stimmung. Ein Bild von Lena ist da, Blumen werden Menschen mit ihrer Trauer umgehen abgelegt. In ein Kondolenzbuch können und dass die Unterschiedlichkeit ihr An Unterricht ist in der Klasse natürlich Mitschülerinnen und Lehrer Worte des Recht hat. Aber auch die Hilfe des Glau- nicht zu denken. Für alle ist diese Situ- Erinnerns und der Trauer eintragen. bens in solchen Situationen kommt zur ation schwer auszuhalten. Eigentlich Sprache. möchte man etwas tun. Man möchte sich und andere vom Schmerz befreien. Die Trauerfeier wird von Aber das geht nicht. In einem solchen einer großen Zahl der Moment müssen Schmerz und Ohn- Schulgemeinschaft macht gemeinsam ausgehalten werden. besucht. Die Beiträge der Schüler sind sehr In der Trauerbegleitung von Kindern und eindrücklich. Alle Jugendlichen ist es vor allem wichtig, zu haben das Gefühl, begleiten. Gerade Menschen, die noch dass das wichtig nie mit dem Tod direkt konfrontiert war, um die Trauer waren, sind unsicher und hilflos und das einerseits ausdrü- macht Angst. Deshalb ist es so wichtig, cken zu können dass dann Menschen da sind, damit und andererseits man sich nicht auch noch allein gelas- auch im Schulle- sen fühlt. Es hilft, wenn jemand das ben einen Rah- Gefühl vermittelt, dass es einen Halt men zu haben, in all dem Gefühlschaos gibt. Vor allem der dann auch aber brauchen alle Betroffenen Zeit den Weg in und Raum, in ihrer je eigenen Weise den Alltag mit der Situation umzugehen. Es gibt wieder möglich keine Regel, wie „man“ zu trauern hat. macht - ohne dass das Gefühl entsteht, An diesem besonderen Morgen bittet man sei darüber hin- die Klassenlehrerin den Beratungs- weggegangen. lehrer, sie in die 10 a zu begleiten. Sie sprechen vor der Klasse vom Tod von Lena. Wer etwas dazu sagen möchte, Jan Peter Hoth kann das tun. Die Lehrer sprechen auch ihre Trauer und ihren Schock an. Es ist nicht schlimm, wenn dabei auch Tränen zu sehen sind.

Die Schülerinnen und Schüler reagieren ganz unterschied- lich.

Foto: (c) kd

19 Trauertreff Trauercafé - Nicht allein bleiben mit der Trauer

und Gefühle zum Verstorbenen zurück. gern Steine von groß und angeraut bis Schwer ist es für die, die mehr über ihre hin zu dem kleinen polierten Stein, die Trauer reden möchten. Trauer braucht Symbol für die Trauer sind, die zu uns Ausdruck, Raum und Zeit. Sie braucht gehört; und wir schauen jedes Mal, wel- Gemeinschaft und offene Ohren. Zuhö- cher Stein dran ist. - Ich verteile weiße ren ist wichtiger als Reden. Der Schmerz Bohnen, zwölf Stück, die in die linke des Trauenden muss nicht kommentiert Tasche gesteckt werden. Und bei jedem werden. Schweigen und nahe Sein sind kleinsten positiven Gedanken darf solch viel besser als gedankenlose Trostworte eine Bohne in die rechte Tasche gesteckt wie „Die Zeit heilt alle Wunden“. Jetzt werden. - Wir legen einen Notizblock ist der Schmerz da, und jetzt braucht hin und notieren unsere unterschied- er Worte und hörende Ohren, Zeit um lichen Emotionen in nur einem Wort. Worte zu finden, schützenden Raum, Dann schauen wir, wie oft auch etwas in dem die Tränen fließen dürfen, die Schönes, Klangvolles, Kraftschöpfendes Erfahrung, dass mich jetzt, da ich mich so geschrieben wurde.“ allein und verlassen empfinde, wirklich jemand wahrnimmt. Trauer braucht solch sichtbaren Aus- druck, weil so dem Trauernden klar Auch Freunde sind nicht immer ver- wird, was mit ihm geschieht. Gerade lässliche Begleiter. Manche wechseln die schönen Erfahrungen drohen in den die Straßenseite. Was soll ich sagen? grauen Nebeln der Trauer unterzugehen. Wie soll ich trösten? Andere möchten Umso hilfreicher ist es, wenn dann etwas einen „auf andere Gedanken bringen“. zur Hand ist, das einem zeigt: ich konnte Ja, es gibt ein Jenseits der Trauer. „Es mich schon wieder freuen. wird wieder schön, aber anders“ zitiert Angelika Daiker in ihrem gleichnami- Eine Teilnehmerin dankte Gisela Vogt gen Buch eine Witwe. Aber bis dahin mit den Worten: “ Du hast uns in vielen braucht es eben Zeit: das innere Erleben Stunden, Tagen und Wochen dein Ohr und Abarbeiten an Gemütszuständen, geschenkt. Du hast uns immer wieder

Foto: (c) wk (c) Foto: das Zulassen widerstreitender Gefühle Wege gezeigt, wie wir nicht nur mit gegenüber dem Verstorbenen, das lang- traurigen Tränen, nein auch mit lachen- „Zuhause hört mir ja keiner mehr zu. same Umgehen mit den Hinterlassen- den Tränen unsere Trauer bewältigen. Meine Tochter sagt: ‚Mama, nun sei schaften. Trauer braucht Zeit. Ein Rest Wir haben uns die von dir empfohlenen doch nicht so traurig. Das hätte der Papa wird vielleicht immer bleiben. Und sie Ecken in unserer Wohnung gestaltet, um sicher auch nicht gewollt.’ - Ich weiß ja, darf und soll sein, weil sie eine Kraft des immer wieder Kontakt aufzunehmen dass sie auch um ihren Vater trauert. Lebens ist, die den Menschen befähigt, und Freude, Zorn und Trauer raus zu Aber immer, wenn ich mit ihr mal über mit dem Verlust eines bedeutungsvol- lassen. Wir haben uns gegenseitig aufge- den Vater sprechen will, dann geht sie len Menschen weiterzuleben und sich richtet und von einander vieles gelernt. auf Abwehr…“. selbst, ohne den anderen, neu zu finden. Wir haben untereinander Freundschaf- ten geschlossen und treffen uns in der o geht es vielen Trauernden. Im Trauercafé im Gemeindehaus am Freizeit. Den polierten Stein und die Nach einigen Wochen der Kirchweg 2 in Bückeburg findet Trauer weißen Bohnen tragen wir bei uns. Wir gemeinsamen Trauer bleibt bergenden Raum und Zeit in der Gemein- schreiben unsere täglichen Gefühle auf man in der Familie allein mit seinen S schaft von Betroffenen. Gisela Vogt, aus- und sind überrascht, wie oft schon etwas Gefühlen. Selten sind Gleichgültigkeit gebildete Trauerbegleiterin, lädt zweimal Positives da steht.” Dafür möchten wir oder mangelnde Trauer der Grund für monatlich trauernde Frauen und Männer “Danke” sagen. die Sprachlosigkeit. Aber Familien sind zu einem offenen Gesprächskreis ein. sensible Gefüge. Die Gefühle einzel- Offen für Teilnehmende, verschwiegen in Wieland Kastning ner berühren auch die der anderen. dem, was dort besprochen wird. Das ist Die einen, traurig, denken: lieber jetzt die eine Regel. Die andere Regel lautet: nicht an den Schmerz rühren, sie hat Zuhören. Nicht ins Wort fallen, nicht sich gerade gefangen, und schweigen. „gute Rat-Schläge“ geben. Die dritte (Pastor Wieland Kastning ist ausgebildeter Trau- Die anderen erleben, dass sie zeitweise Regel: Alle sollen zu Wort kommen, erbegleiter. Von 1995 bis 2007 hat er Angebote wieder frei nach vorn schauen können, aber niemand muss das Wort nehmen. für Trauernde am Pfarrhof Bergkirchen gemacht. und möchten jetzt nicht die Trauer des Helfende Rituale begleiten die Treffen. Zusammen mit Gisela Vogt hat er das Trauercafé anderen teilen. Jedenfalls nicht in die- in Bückeburg ins Leben gerufen.) Gisela Vogt berichtet: „An Ritualen sem Moment. Zu anderen Zeiten, wis- neben einfühlsamen Texten nehme ich sen sie, kehren auch ihre Gedanken

20 Notfallseelsorge Schneller Einsatz – wie bei der Feuerwehr hörigen üblicherweise gerade aus den Fugen geraten – sie aus schon, dass etwas sehr diesem Status des „Verrückt-Seins“ wie- Schlimmes passiert sei. der in die Realität zu holen, sei ungemein „Dann muss man Empa- wichtig. thie mitbringen“, sagt Dass jemand sein Hilfsangebot als Not- Kubba und auch einige fallseelsorger abgelehnt hat, ist Kubba Regeln befolgen. Keines- noch nie passiert. Ganz gleich, ob er nun falls dürfe die Nachricht Menschen gegenübersitzt, die regelmä- an der Tür überbracht ßige Kirchgänger sind, mit der Kirche im werden, aber auch nicht Prinzip nichts zu tun haben oder anderen vermeintlich schonend Konfessionen angehören. „Auch bei vermittelt werden. Muslimen bin ich noch nicht vor die Tür gesetzt worden“, sagt Kubba. Eine klare und unmiss- verständliche Aussage Aber auch wenn Einsatzkräfte Anzeichen Notfallseelsorger sei wichtig. Das sind auch von posttraumatischen Störungen zei-

Foto: (c) bnj (c) Foto: Norbert Kubba die Dinge, die er Kolle- gen, kommen sie zu ihm, üblicherweise Der Auslöser für die Einrichtung einer gen und Einsatzkräften werden sie von ihren Kollegen geschickt. Notfallseelsorge, sagt Norbert Kubba, sagt, wenn sie zu Schulungen bei ihm Auch das gehört zu den Einsätzen des sei das schwere Zugunglück bei Eschede kommen. Notfallseelsorgers, wenn auch nicht allzu von 1998 gewesen. Hilfe für Opfer, oft. Einfühlsam kann er dann gleich in Angehörige, Feuerwehr und Polizei Für die ersten Stunden nach dem doppelter Hinsicht sein: zum einen als nach schweren Unglücken sei allerdings Unglück bieten die Notfallseelsorger Pastor mit spezieller Ausbildung und eher die Ausnahme bei den Einsätzen ihre Hilfe an – ob mit Gesprächen, ob zum anderen als Feuerwehrmann. Sein der Notfallseelsorger. beim Besuch an der Unfallstelle oder ehrenamtlicher Einsatz bei der Feuer- auch beim Weg zum Bestatter. Häufig, wehr, mit dem er 1996 begonnen hat, ubba, Gemeindepastor in Lau- sagt Kubba, sei den Menschen schon war auch der ursprüngliche Grund dafür, enhagen, koordiniert die Seel- dadurch geholfen, dass nur jemand bei dass er angesprochen wurde, ob er nicht sorge in Notfällen im Landkreis ihnen sitze. die Notfallseelsorge als Zusatzbereich KSchaumburg. 25 Pastoren und zwei übernehmen wolle. Die eigenen Erfah- Laien stehen auf seiner Liste, die er Die gesprächstechnische Ausbildung rungen von den Einsatzstellen lassen ihn anruft und um schnellen Einsatz bittet, der Seelsorger helfe aber auch oft. Die manches noch besser verstehen. (bnj) wenn er die Nachricht von der Feu- Welt sei für die Angehörigen schließlich erwehrleitstelle bekommen hat, dass seelsorgerische Hilfe vonnöten sein könnte. Dann geht es darum, schnell zu reagieren, der Feuerwehr ähnlich sofort aufzuspringen und sich auf den Weg zu machen. Zum einen sei der Gemeindepastor nicht immer sofort erreichbar, zum anderen hätten die Notfallseelsorger eine spezielle Ausbil- dung bekommen – deshalb diese Ein- richtung.

20 bis 40 Einsätze pro Jahr kommen so bei Kubba an. Der weitaus überwiegende Teil hängt mit dem so genannten „plötzli- chen Tod im häuslichen Bereich“ zusam- men – immer dann, wenn ein Mensch plötzlich und vollkommen unerwartet stirbt. Aber auch beim Überbringen von Todesnachrichten an Angehörige werden die Notfallseelsorger gerufen. Mancher Polizist sei froh, nicht alleine an die Tür gehen zu müssen, sagt der Pastor. Wenn Pastor und Polizei gemeinsam vor der Tür stünden, wüssten die Ange-

21 Foto: (c) kd (c) Foto: Andere Kulturen „Im Tod sind alle gleich“ Sterben, Tod und Trauer im Judentum Sterben, Tod, Trauer – jeder geht mit lägen, habe der Holocaust aber keinen Tieren geschützt werden mussten. diesen einschneidenden Erlebnissen direkten Einfluss, sagt Ingrid Wettberg. Den Hinterbliebenen der Toten, den auf seine eigene Art und Weise um. Uralte Traditionen, das, was in der Thora Trauernden werde im Hinblick auf die Oftmals ist die Herangehensweise auch stehe, und auch Einflüsse aus vielen Kul- Beerdigung vieles aus der Gemeinde her- geprägt vom eigenen Kulturkreis und turen, in denen Juden leben, bestimm- aus abgenommen. Die rituelle Waschung der Glaubenszugehörigkeit. ten vielmehr Sterben, Tod und Trauer. machten – je nach Geschlecht des Ver- Wo die Unterschiede im Umgang mit Eine der wichtigen Aussagen im Juden- storbenen – sechs Frauen oder sechs Sterben, Tod und Trauer vom Chris- tum sei, dass im Tod alle gleich seien, Männer. Und in der Zeit vom Tod bis tentum zum Judentum liegen, wollten erzählt Ingrid Wettberg. Das bedeute, zur Beerdigung, die rund eine Woche wir von der Vorsitzenden der Liberalen dass auch alle, ob arm oder reich, gleich dauere, werde die Familie von Gemein- Jüdischen Gemeinde Hannover, Ingrid behandelt würden. Eine Haube, ein demitgliedern begleitet, die bei ihr sit- Wettberg, wissen. weites weißes Hemd und – bei Män- zen und sie nicht allein mit ihrer Trauer nern - eine ebensolche Hose aus Leinen lassen würden. Zur Beerdigung schließlich kämen viele Gemeindemitglieder. Gebete zu spre- chen und Gutes über den Verstorbenen zu sagen, gehöre dazu. Auf dem Weg von dem Raum beim Friedhof bis zu der Grabstelle halte die Gemeinschaft siebenmal an, um den 91. Psalm zu rezitieren – die Unterbrechungen sollen die Mühsal des Weges symbolisieren. Und am Grab wirft jeder Trauergast drei Hände mit Erde auf den Sarg. Wenige Wochen vor diesem Gespräch ist in der Gemeinde von Ingrid Wettberg der langjährige Kantor gestorben. Die Bestattung liegt hinter der Gemeinde und seitdem hat niemand sein Grab besucht. Auch das ist eine der Traditio- nen: vier Wochen lang geht niemand zu dem Verstorbenen. Dann jedoch kommt die Gemeinde zum Ende des Trauer- monats Schloschim dorthin und eine weitere Zeremonie folgt. „Wir haben gerade alle daran erinnert, dass wir uns in wenigen Tagen auf dem Friedhof tref- fen“, sagt Ingrid Wettberg. Sie erwartet Foto: (c) bnj Foto: dort viele Menschen. Der Grabstein wird erst ein Jahr nach oder Baumwolle sind die Kleidung aller dem Tod gesetzt – dann bleibt er aber verstorbenen Juden. Und auch der Sarg für die Ewigkeit. Jüdische Friedhöfe, sagt zeigt diese Gleichheit im Tod: einfach, Ingrid Wettberg, hätten diesen Ewig- er Tod ist präsent für jeden, ungeschmückt und ohne Blumen – so, keitsanspruch. Nie dürften sie eingeeb- der die Synagoge der wie es später auch die Gräber sind. Eine net werden, um neu belegt zu werden. Gemeinde in Hannover-Stö- schlichte Rasenfläche oder etwas Efeu Das mache die jüdischen Friedhöfe auch cken besucht. Eine große Tafel direkt D sind das Einzige, was auf den Gräbern zu einer wichtigen historischen Quelle – neben dem Eingang erinnert an den wächst. Den Toten wird lediglich bei als kunstgeschichtliche Zeugnisse zum Holocaust. „Wäre mein Kopf ein Brun- jedem Besuch ein kleiner Stein mit- einen. Und durch die Grabinschriften nen, wären meine Augen Tränenquel- gebracht, der auf das Grabmal gelegt seien sie zum anderen quasi steinerne len! Dann könnte ich Tag und Nacht wird. Heute sei dieser Stein ein Symbol Urkunden von historischem Wert. weinen über die vielen aus meinem des Gedenkens, sagt Wettberg. Eine In manchem gehen Juden und Christen Volk, die erschlagen wurden.“ wird der Erklärungen für die Herkunft dieser sicherlich unterschiedlich mit Sterben, dort Jeremia 8, 23 zitiert. Tradition sei, dass in heißen Ländern Tod und Trauer um. In anderem werden Auf den Umgang mit den Gemeinde- mit sandigen Böden, in denen Juden oft aber auch die gemeinsamen Wurzeln mitgliedern, die heutzutage im Sterben lebten, Gräber mit großen Steinen vor deutlich. (bnj)

22 M e i n e Tr a u e r Die große Freiheit

Eine Geschichte von Leben und Tod nosen und der schlechten Nachrich- Bett gelegt. Zu mir, in mein Bett, ten. Leider wurden die Täler immer in dem ich Abend für Abend nicht Der Tod kann so friedlich sein tiefer, die Berge niedriger. einschlafen kann.“ Das schreibt er – und Sterben so grausam. Ich Die erste Therapie schlägt fehl, die in sein Tagebuch, liest es mir vor. denke dabei an Jan, an meinen zweite Chemo kommt, immer stär- Ich bin noch nicht soweit. Tod ist kleinen Bruder. Klein war er mit kere Dosen. „70 Prozent“ beschei- etwas, das ich weit von mir weise. seinen mehr als 1,90 Metern nigen die Ärzte Jan zu Beginn. So Ich weiß nicht, was ich sagen soll, eigentlich nicht, aber eben jünger groß ist die Chance, dass er das lache verlegen, begreife nicht, wie als ich. Er hat das erlebt, hat mona- Krankenhaus als geheilt entlässt, ernst es ihm ist. telang erlebt, wie schwer es ist zu dass er überlebt. Die kalte Quote Das verstehe ich erst, als seine sterben, wie furchtbar das Leben macht Hoffnung. Doch schnell Überlebenschance auf zehn Prozent sein kann und dass irgendwann werden die Zahlen kleiner, werden schrumpft. „Noch ein Versuch“, nur noch der Tod Erlösung bringt. die Beschwerden größer. Übelkeit, heißt es auf der Station. Aber Jan ist Ich habe ihm dabei geholfen. Schmerzen im ganzen Körper, nicht müde – des Lebens müde. „Ich will zu lokalisieren, 16 Jahre sind seitdem vergangen. aber immer und Es war August 1991, wundervolles überall da. Sommerwetter. Jan und ich hatten Dann Strahlen- eine Wohnung in Hannover. Er therapie – „Als fuhr nach Schottland, um Urlaub ob in meinem zu machen, ich nach Spanien. Das Kopf etwas ver- Leben war schön. Bis zu dem Mor- brennt“, weint er. gen, als ich nach durchfahrener Den angesengten Nacht zurückkam. Ein Griff zum Geruch bekommt Telefon: „Hallo Mama, hallo Papa, ich er nicht aus der bin wieder da!“ Am anderen Ende Nase. Die Ärzte der Leitung nur Schluchzen. „Jan ist bieten wenig im Krankenhaus – Leukämie.“ Hilfe an. Zahlen, Das kann doch nicht sein! Hilflo- Spritzen, Unter- sigkeit, Ratlosigkeit, Sprachlosigkeit. suchungen, Tab- Mein erster Besuch im Krankenhaus. letten. Die junge „Nein, du darfst mich nicht in den Frau im Nachbar- Arm nehmen, die Ärzte lassen das zimmer, die durch nicht zu.“ Eine Erkältung kann töd- Leukämie blind lich sein, wenn das Immunsystem geworden ist, durch die Chemotherapie ausge- will wissen, wann (c) bnj Foto: schaltet werden soll. Trösten konnte sie denn wieder nur mit Worten geschehen, weit sehen könne. „Seien Sie froh, dass nicht an einem Schnupfen sterben“, entfernt über den Tisch hinweg. Sie überhaupt noch leben“, hört sie sagt er. Sagt, dass er nach Hause will, Dabei waren Berührungen doch so die Antwort. die Therapie abbrechen. Er will uns nötig, um Kraft zu geben, um Liebe Dazu die Bettnachbarn. Tag für Tag, wieder in den Arm nehmen, will zu zeigen, um zu sagen, dass man rund um die Uhr mit zwei älteren bei uns sein. Und er will nicht mehr füreinander da ist. Herren in einem Raum. Alle mensch- leben. „Ein paar Wochen noch“, Damals war Jan 23 Jahre alt. Erst lichen Bedürfnisse werden geteilt, meint er. Dann sei das erledigt. Abitur, dann Zivildienst, eine eigene nichts ist intim. Keine Gelegenheit So, wie er aussieht, mein großer, Wohnung, sein Studium hat er zum Rückzug, keine Chance allein zu mein schöner, mein lieber kleiner gerade aufgenommen. Mit seiner sein, mit sich, mit seinen Gedanken, Bruder, kann ich mir das gut vor- Freundin Tina ist er schon seit Jahren mit der Angst, der Unsicherheit, mit stellen. Nicht mehr schlank, sondern zusammen. Das Leben stand noch den Fragen nach Leben und Tod. ausgemergelt. Das Gesicht kugel- am Anfang. Da kann doch so etwas In diesen Wochen hat es wohl fischgleich angeschwollen vom wie Krebs nicht passieren. begonnen, dass Jans Zuversicht Cortison. Dunkle Ränder unter den Die Monate, die folgten, waren eine zu schwinden begann. „Gestern Augen. Gebeugt von der Krankheit. Berg- und Talfahrt der guten Prog- Abend hat sich der Tod zu mir ins Wir reden auf ihn ein: „Aufgeben

23 M e i n e Tr a u e r gilt nicht. Bleib bei uns. Für uns.“ Da Also wieder Krankenhaus. Wir Ich vergesse wird er zornig. „Warum für Euch?“, können ihn doch nicht verhungern mein Verspre- fragt er, „Für mich sollte ich bleiben.“ lassen. Das will er auch nicht. Die chen nicht, Was sollen wir darauf sagen? Wir Ärzte legen ihm einen Port, einen verdränge es haben kein Anrecht auf sein Leben. Schlauch, der aus dem Brustkorb aber. Wochen, Aber wir wollen ihn behalten. Doch ragt. Daran ein Beutel, der täglich Monate ver- kein Argument greift. Hilflos, ratlos – einmal mit allen wichtigen Nährstof- gehen. Jan wieder einmal. Noch heute denke fen gefüllt wird. Wieder zu Hause spricht nicht ich darüber nach. Was hätte ihn lernen wir die komplizierte Proze- mehr davon. umstimmen können? Eine Antwort dur, den Beutel aus vielen kleinen Ich hoffe, dass habe ich nicht gefunden. Flaschen und Spritzen zu füllen. ich nicht han- So verlassen wir das Krankenhaus. Gegen das Verhungern. Gegen die deln muss. Novemberregen prasselt auf die Schmerzen hilft es nicht. Dann der Mor- Scheiben. Schwere Tropfen rinnen Um die Weihnachtszeit wird es gen, als ich in am Glas herab. Der Herbst ist da. schlimmer. Einen Hausarzt haben sein Zimmer Wir gehen nach Hause. wir in Hannover noch nicht, schließ- komme und er Dort erleben wir noch einen Früh- lich sind wir vorher nie krank gewe- mir zeigt, wie er sich büschelweise ling. Unseren eigenen Frühling, sen. Der erste Arzt, zu dem ich Haare vom Schädel rupfen kann. während der Winter schon nah gehe, lehnt dankend ab: „Nein, da Sein schönes, dunkles, langes Haar. ist. Keine Chemo-, keine Strahlen- müssen doch wohl Hausbesuche Ständige Diskussionen hatte er therapie. Keine Medikamente, aber gemacht werden. Wo wohnen Sie? mit unserer Mutter darüber. „Lass Umarmungen geben wir uns jetzt In der City? Da gibt es doch keine dir die Haare schneiden“ war ein wieder. Was soll’s? Und wenn wir Parkplätze!“ geflügeltes Wort in der Familie. Ich ihn anstecken, das macht jetzt gar Mit dem nächsten Arzt habe ich breche in Jubel aus: vielleicht eine nichts mehr. Es tut so gut, sich nah zu mehr Glück. Vertrauen setzt er Spätwirkung der Therapie, die nun sein. Wir reden, wir gehen gemein- gegen Vertrauen. Wir wüssten wohl doch anschlägt. Illusion. Vergebliche sam zum Asiaten um die Ecke. Im am Besten, wie viel Schmerzmittel Hoffnung. Kino sehen wir „The Commitments“. notwendig seien. Er ist bereit uns Seine Freundin Tina macht ihm eine Jan ruft der Eisfrau im Kino zu, dass auf unseren Wunsch Morphium in Irokesen-Frisur. Ein Streifen Haar wirklich keiner etwas kaufen will. Der ausreichender Menge zu verschrei- zieht sich von der Stirn bis in den Film soll nur endlich beginnen. Zeit ben. Ein Segen. Die Nächte zuvor, Nacken. Humor ist immer noch ist kostbar. in denen wir teilweise dreimal den wichtig. Wir lachen. Es bleibt uns im Ehrlicher, offener, kompromissloser Notarzt riefen, sind uns noch gut in Halse stecken. ist das Dasein. Schließlich geht es Erinnerung. „Jetzt bin ich fast glück- Die Zeit schleicht jetzt und rast nur noch um Leben und Tod. Vom lich“, sagte Jan, als wir ihm die erste zugleich. März. Es geht nicht mehr. ersten wollen wir so viel genießen, Morphium-Spritze setzen und die Immer mehr Morphium. Dekubitus wie noch übrig ist. Das zweite wird Schmerzen für eine Weile weniger – durchgelegen, offene Wunden bis dann ganz von allein kommen. werden. auf die Knochen. Jan merkt es nicht. So haben wir gedacht. Falsch Das zumindest ersparen ihm die gedacht. Den Wochen, in denen Silvester. Wir sind trotzig, laden Schmerzmittel. Wir aber sehen es. wir gelebt haben, wie nie zuvor, folg- Freunde ein, feiern ins neue Jahr. Dann wieder die Frage: „Besorgst ten Monate, in denen wir litten, wie Auch Jan will das, obwohl er nur du mir etwas?“ Jetzt kann ich nicht nie zuvor. Sterben ist nicht einfach. noch im Bett liegen kann. Mitten in mehr Augen und Ohren verschlie- Und es geht auch nicht unbedingt dieser Nacht ruft er mich zu sich. Ich ßen. Freunde, Krankenschwestern, schnell. Das müssen wir lernen. solle ihm „etwas besorgen“, mit dem Ärzte – keiner weiß Rat oder will Denn nun macht sich die Krankheit er seinem Leben ein Ende setzen Rat geben. wieder bemerkbar. könne. Das habe ich nicht erwartet. So weit sind meine Gedanken nicht Im Telefonbuch steht eine Adresse: Schmerzen, immer mehr Schmerzen gewandert. Er würde sterben, ja. DGHS – Deutsche Gesellschaft hat Jan. Aufstehen kann er bald gar Aber doch nicht durch mich. Ich für humanes Sterben. Argwöh- nicht mehr. Immer seltener greift er verspreche es trotzdem. nisch wird diese Gesellschaft schon zu seiner geliebten Gitarre. Essen? Noch in dieser Nacht erzähle ich damals beäugt. Setzt sie sich doch Wie soll er essen, wenn ihm stän- einem Freund davon. „Warum hat für selbstbestimmten Tod ein und dig übel ist, die Spuckschale, der er nicht selbst vorgesorgt – noch vor hat Menschen, die sterben wollten, Eimer immer neben dem Bett bereit Wochen, als es ihm besser ging?“ kleine Kapseln mit Zyankali in die stehen? Zornig bin ich, wie nie zuvor. Hand gedrückt. Doch was bleibt mir

24 M e i n e Tr a u e r

anderes übrig? ist es, der mich tröstet: „Noch ist es Ich schreibe nicht soweit!“ Auf seinem Nachttisch ihnen, mit liegt die Kapsel fortan in einer Streich- Ein Nachwort blutroter Tinte. holzschachtel. „Große Freiheit“ steht Zum Telefonie- darauf, an einem Sommerabend 2007 ist dieser Text entstanden. Mein Mann ren fehlt mir auf der Reeperbahn haben wir sie lag mit einem Nierenkarzinom im Kranken- der Mut. Schil- mitgenommen. haus. Während ich an seinem Bett saß, sind dere, was wir 8. April 1992 oder, wie Jan es schrei- alle Bilder vom Sterben meines kleinen Bru- ders wieder an die Oberfläche gekommen erleben und ben und wie es auf seinem Grab und ich habe mir geholfen, indem ich sie bitte um Hilfe. stehen wird „8. IV 92“. Bald wird die aufgeschrieben habe. Werfe den Brief Sonne aufgehen, an einem strah- Kurz darauf begann die erste öffentliche in den Kasten. lendblauen Himmel. Zwei Kriminal- Diskussion über den Schweizer Sterbehilfe- Wenige Tage polizisten werden von uns wissen verein Dignitas. Und plötzlich hatte ich das Gefühl, dass Jans Leiden und Sterben einen später klingelt wollen, ob Jan Mitglied in der DGHS Impuls in dieser Diskussion setzen könnte. das Telefon. war. Eine Frau in unserer Straße wird Was wissen die meisten, die sich einmischen, Eine Frau mel- sich aus dem Fenster lehnen und die für oder gegen Sterbehilfe sind, denn det sich. Sie habe meinen Brief einem Bekannten zurufen: „Heute schon davon, wie es jemandem ergeht, für den es keine Rettung mehr gibt und der sich bekommen, ein Treffen sei sinnvoll. Morgen haben sie hier eine Leiche nur noch den Tod herbeisehnt? Ihr Präsident, Hans Henning Atrott, raus getragen!“ Ich bot meine Geschichte über Jan einigen komme in wenigen Tagen nach Zeitungen an. Alle haben sie genommen. Hannover. Den solle ich treffen. Tina weckt mich. Sie haben die Und so manche Reaktionen hat es darauf Ein Hochhaus in Hannover. Ein ganze Nacht geredet. Jan kann gegeben. Gegner und Befürworter von Sterbehilfe haben sich zu Wort gemeldet. Büro, nüchtern, kühl. Die Frau vom nicht mehr. Und er will nicht mehr. Das Forum, das die „Welt am Sonntag“ Telefon und der Präsident der DGHS Monate zuvor hat er in sein Tage- eingerichtet hatte, wurde eifrig genutzt. sitzen mir gegenüber, hören sich buch geschrieben: „… werde ich in Einladungen zu Fernsehsendungen folgten. meine Geschichte an. Sie wollen aller Ruhe der letzten Entscheidung Und Einladungen zu Gesprächsrunden, in denen ich meine Geschichte vortragen helfen. Wie Jan aus dem Leben harren können. Jener letzten Ent- sollte – von der Pfarrkonferenz bis zur Gym- scheiden kann, ist die Frage. Die scheidung, die so unverhofft für nasialklasse. Erst vor wenigen Wochen habe beiden sind erfinderisch, spielen mich getroffen wurde, die ich aber ich einer solchen Schülergruppe gegenüber viele Möglichkeiten durch. Giftmi- tröstlicherweise zu einem großen Teil gesessen. Manche Geschichten enden nie. scher. Das Wort spukt mir im Kopf auch selbst treffen kann. Das letzte Sicher sein konnte und kann ich mir nach jedem Vorlesen, dass die Frage kommt, ob herum. Ich müsse Mitglied in dem und vielleicht einzige Stückchen Frei- ich heute wieder so handeln würde. Meine Verein werden, Jan besser nicht. heit, das jedem von uns zu eigen ist.“ Antwort darauf lautet nach wie vor Ja. Nicht Das mache es der Polizei schwerer. Er schluckt die Kapsel, als wir in sein leichten Herzens. Nicht leichtfertig. Aber Er müsse meinen Bruder sehen, sagt Zimmer kommen. Ich leugne: „Das dann, wenn ich das Gefühl habe, dass alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Atrott. Müsse sich überzeugen, dass ist alles nicht wahr.“ Er sagt: „Vielleicht Dass alles andere nur noch längeres Leiden er wirklich sterben wolle und dass sehen wir uns bald wieder.“ Dann hervorbringt. Und aus Liebe würde ich es keine Rettung möglich sei. schläft er ein. wieder tun. Wieder einige Tage später sitzt Was ich erreichen möchte ist, dass über Atrott in unserer Küche. Jan hat sich Einmal habe ich von Jan geträumt. Sterbehilfe auch vor solchem Hintergrund nachgedacht wird. Dass es Menschen aus dem Bett geschleppt, will auf Eine Sommerwiese, Blüten in allen zugestanden wird, dann gehen zu können, Augenhöhe mit ihm sein. Wir reden. Farben, Sonne, ein sanft ansteigen- wenn sie sich dazu entschieden haben. Schließlich öffnet der Mann von der der Hügel. Er kommt über die Kuppe Und das, ohne sterbenskrank in die Schweiz DGHS seine Aktentasche und nimmt gelaufen, gesprungen. Gesund und fahren zu müssen, um in einem anonymen Hotelzimmer oder einer fremden Wohnung eine Schmuckschatulle heraus. glücklich. „Es ist so schön hier“, ruft er einen Giftcocktail trinken zu müssen. Dass Eine kleine weiße Kapsel liegt darin, mir zu, „komm doch auch her.“ Kann sie den Zeitpunkt und den Ort bestimmen gefüllt mit Zyankali. „Genug, um es dann falsch gewesen sein, ihm und diejenigen um sich haben können, die innerhalb von Minuten zu sterben“, dorthin geholfen zu haben? ihnen lieb sind. sagt Atrott. Seinem Wunsch, beim Damit diese Entscheidung das ist, was mein Bruder Jan geschrieben hat: „Das letzte und Sterben dabei zu sein, es möglichst Beate Ney-Janßen vielleicht einzige Stückchen Freiheit, das zu Dokumentationszwecken zu jedem von uns zu eigen ist.“ filmen, widersprechen wir alle Beate Ney-Janßen vehement. Ich bringe den Mann, der uns diese Kapsel geschenkt hat, zum Zug. Zu Hause breche ich zusammen. Jan

25 Abschied - Trost

„Die Schärfe des Schmerzes hat beerdigt worden. Zwei Jahre ist er alt Kindern – den beiden Nachgeborenen nachgelassen. Das Vermissen und geworden und das grenzte schon fast – hat sie von Anfang an immer über Sehnen bleibt.“ an ein Wunder. Denn bereits in der Karlchen geredet. Wie schön es mit ihm Vor wenigen Tagen erst hat Caroline Schwangerschaft hat Caroline Lampe war. Was er gemacht hat, was er geliebt Lampe mit ihrer Tochter Mathilde über erfahren, dass ihr Kind nicht nur das hat. Auch, wie er gestorben ist und wo den Hausaufgaben gesessen. Plötzlich Down Syndrom hat, sondern auch ei- er nun ist. Über ihre eigene Trauer. ist Mathilde traurig geworden und fing nen schweren Herzfehler – und dass er an über Karlchen zu reden. Karlchen, die Geburt voraussichtlich nicht überle- Geholfen habe auch, dass sie und ihr den Bruder, der sie schon ihr ganzes ben wird. Mann auf ganz ähnliche Art trauerten. Karlchen tat es doch. Er wurde geboren, Dass sie ganz ähnliche Rituale entwi- er lebte und war das ganze Glück seiner ckelt hätten. Und dass sie beide ihren Eltern – die jedoch auch wussten, dass Schmerz zuließen. So sehr zuließen, dass dieses Glück nur eines auf Zeit, auf sehr sie das Gefühl hätten, er ziehe ihnen kurze Zeit sein werde. Die geschenkte den Boden unter den Füßen weg. Mit Zeit mit ihrem Kind haben sie umso einer Meereswoge vergleicht Caroline intensiver erlebt. Lampe das. Eine Woge, die anbrande Friedlich ist Karlchen schließlich wieder und von der sie sich mitreißen lassen gegangen. Und wenn die verwaisten müssten. Weil sie dann wüssten, dass Eltern auch gewusst hatten, dass die- sie auch wieder abebbe und dieses ser Tag auf sie zukommen würde, so ihre einzige Chance sei, erneut sicheren machte es den Schmerz über den Ver- Boden unter den Füßen zu bekommen. lust doch nicht geringer. Rituale hätten ihr geholfen, damit leben zu können, Als sie nun mit Mathilde über deren sagt Caroline Lampe. An dem kleinen Hausaufgaben saß und diese plötzlich

Foto: (c) bnj Foto: Grab verabschiede sie sich jedes Mal ganz genau und in allen Details wis- mit einem Kuss auf den Grabstein und sen wollte, wie das mit Karlchens Tod Leben begleitet, der immer präsent immer sage sie ihrem Sohn dazu: „Ich gewesen sei, da habe sie zum ersten ist und den sie doch nie kennen ge- liebe dich. Alles, was du warst. Alles, Mal in den ganzen Jahren alles erzählen lernt hat. Zwei Jahre bevor Mathilde was du bist. Und alles, was du je sein können, ohne weinen zu müssen, sagt geboren wurde, starb Karlchen. 2003 wirst.“ Zu Karlchens Geburtstag und Caroline Lampe. Das Vermissen und ist Karlchen auf dem alten Friedhof im auch zu seinem Sterbetag treffe sich die Sehnen, das sei immer noch da. Aber Schatten der Loccumer Klosterkirche Familie zum Kaffeetrinken. Und mit ihren es tue nicht mehr gar so sehr weh. (bnj)

Erfahrung einer jungen Frau zum oder auf dem großen Grundstück seine Er hat sich auf seine Weise scheinbar Umgang mit Abschied/Trauer Arbeit tat. Wenn wir ihm geholfen noch verabschiedet. Nachdem fast alle Die meiste Zeit meines bisherigen haben, habe ich mir Vieles bei ihm aus der Familie, die weiter weg wohnen, Lebens habe ich zusammen mit meinen abgeguckt und auch viele praktische noch zu ihm zu Besuch gekommen Eltern, meinem Bruder und meinen Dinge von ihm gelernt. waren, schien er bereit gewesen zu Großeltern auf deren Bauernhof unter Obwohl mein Opa gesundheitlich sein, zu gehen. Auch das Abendmahl einem Dach gelebt. Als Kinder waren leider schon sehr angeschlagen war, haben wir alle zusammen noch mit ihm wir oft mit dabei, wenn Opa am Haus hat er im vergangenen Frühjahr seinen in seinem Schlafzimmer gefeiert. Denn 85. Geburtstag zusammen mit der gan- das war ihm und meiner Oma immer zen Familie gefeiert. Bald danach ist er ganz wichtig gewesen. gestorben. Als es ihm immer schlechter ging, konnte ich zum Glück oft zu Hause Es beruhigte unsere ganze Familie, dass sein. Darüber freute nicht nur er sich, Opa zu Hause sterben durfte. Dass sondern es tat auch mir gut. Es war war auch dadurch möglich, dass die für mich gar nicht so einfach zu sehen, dafür notwendige pflegerische und wie mein Opa zunehmend schwächer medizinische Versorgung gewährleistet wurde. Wir alle wussten mit ihm zusam- gewesen war. Diese Unterstützung tat men, dass er bald sterben würde. Da meiner Oma und uns allen gut und wurden keine großen Worte drüber entlastete uns sehr. gemacht. Mich tröstet in meiner Trauer, dass sich Wo es mir möglich war, stellte ich in Opas Lebenskreis an dem Ort schließen dieser sehr intensiven Zeit andere Dinge konnte, an dem er geboren wurde, zurück. So haben das alle in unserer aufgewachsen ist, gelebt und gewirkt Familie getan. Und es war zu merken, hat. Denn genauso hatte er sich das wie gut das meinem Opa und auch gewünscht. meiner Oma getan hat. Sie kümmerte

Foto: (c) kd Foto: sich ja die meiste Zeit um ihn. (Aglaja Busch)

26 Meine Trauer

Förderer in schwindelnder Höhe Erster Bauabschnitt der Stadtkirchensanierung ist vollendet Das Kreuz der Bückeburger Stadtkirche ist von seinem Korsett aus Gerüsten befreit und der erste Bauabschnitt der Sanierung an der Fassade der Bückeburger Stadtkirche damit vollen- det. Für Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke war das der Anlass, Förde- rer und Unterstützer der Sanierung einzuladen, mit ihm große Höhen zu erklimmen.

ass der erste Bauabschnitt nun ausgerechnet in den Sommerferien vollendet Dwurde, machte die Anzahl derjenigen, die das Projekt unterstützen, etwas geringer. Sowohl die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung als auch die Deutsche Stiftung Denkmal konnten angesichts der Urlaubszeit keine Ver- treter schicken. Stattdessen machten sich aber zahlreiche Ratsmitglieder und solche aus dem Bückeburger Kir- chenvorstand gemeinsam mit Ver-

tretern der Stadt Bückeburg und dem (c) bnj Foto: Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege auf, Treppe um Treppe neue Farbgebung sein. Im ausgehenden seien die Eisen korrodiert. Die damals auf das Gerüst zu steigen. Erst im obe- 19. Jahrhundert seien dieses aber die gesicherte Fassade müsse an diesen ren Bereich der Kirchenuhr endete der Farben der Uhr gewesen. Die Original- Stellen neu untersucht und teilweise Ausflug. Farbgebung aus der Barockzeit lasse wieder gesichert werden. sich leider nicht mehr Interessiert an diesen Erläuterungen in nachvollziehen. luftiger Höhe waren auch Bückeburgs Bürgermeister Reiner Brombach und Sind diese Rekons- Harald Weidenmüller als Vertreter des truktions- und Ver- Präsidenten des Landeskirchenamtes. schönerungsarbeiten eine spannende und Gleichzeitig genossen sie den weiten auch aufwändige Blick aus erhöhter Position über das Angelegenheit, so Land – und das bei strahlend-blauem liegen die eigentli- Himmel. Eine Konsequenz aus diesem chen Herausforde- Anblick zogen die Herren mit der Anre- rungen der Fassa- gung, eine Webcam an der Fassade densanierung doch in installieren zu lassen. Das werde er Foto: (c) bnj anderen Bereichen. sofort als Anregung weitergeben, sagte „Unser Problem ist Manzke. So kann vielleicht der Blick aus das Eisen“, erläuterte oberen Gefilden der Stadtkirche nach Schwarz und Gold – das seien die Far- Bergmann. Insbesondere bei der Sanie- der Fertigstellung im Sommer 2015 ben, in denen die Kirchenuhr gestaltet rung der Kirche in den 1960er Jahren erhalten bleiben für alle, die sich einfach werde, erläuterte dort der zuständige seien beim Eintreiben von Zugankern zur nur an ihren Computer setzen. (bnj) Architekt Dr. Norbert Bergmann. Für statischen Sicherung der Fassade Fehler die Bückeburger werde das zwar eine gemacht worden. An manchen Stellen

27 Glaubenskurs „Stufen des Lebens“ Die Bibel ganz anders erleben: Mit „Stufen des Lebens“ – Der Kurs umfasst vier in Ein Angebot von P. Cord Wilkening für sich abgeschlossenen Ein- die Kirchengemeinden. heiten von je zwei Stunden wöchentlich. Die biblischen „Ob Vertrauen sich lohnt? – Abraham Geschichten werden mit zwischen Angst und Vertrauen“. So Hilfe von Bodenbildern ent- heißt der Kurs aus der Reihe „Stufen des faltet und erschließen damit Lebens“, den Sie als Kirchengemeinde einen erweiterten Blickwin- ab sofort bei mir buchen können. Diese kel. Es werden keine Bibel- Grundfrage im Leben von Abraham und kenntnisse vorausgesetzt, seiner Frau Sarah beschäftigt uns bis so dass sowohl neu an der heute: Ob Vertrauen sich lohnt? Die Bibel Interessierte als auch Geschichten von Abraham und seiner Bibelerfahrene an dem Kurs Sippe gehören zu den bekanntesten der teilnehmen können. Die Durchführung Bibel. Darin wird klar, dass der Weg des der Kurse ist Bestandteil meiner neben- Lebens immer ein Weg der Auseinan- amtlichen, landeskirchlichen Beauftra- dersetzung, der Ablösung und des Neu- gung und ich komme gern zu Ihnen in Die Kurse machen den Wert biblischer anfangs ist. Wer gibt in diesem Prozess die Kirchengemeinde. Lebenserfahrung in diesen Fragen den Ton an, welcher Stimme vertraue Zur Geschichte von „Stufen des Lebens“: deutlich. Wir werden ermutigt, auf der ich? Die Lebensthemen von Abraham Die Kurse von „Stufen des Lebens“ wer- Grundlage biblischer Texte Glauben und sind auch heute nach 4000 Jahren noch den in Der Ev. Landeskirche in Württem- Leben neu in Beziehung zu setzen. aktuell: Familienzwist, Eifersucht, man- berg entwickelt. Der Name verdankt sich gelndes Selbstwertgefühl, Lebensangst, der Lebensdeutung, dass jeder Mensch Es gibt inzwischen eine Anzahl von 16 Kinderlosigkeit, Trennung. Hier verknüp- Stufe um Stufe seinen Lebensweg geht. Kursen, mit folgenden schönen Themen: fen sich Abrahams und unsere eigene Dabei brechen Fragen nach Lebenssinn • Farbe kommt in dein Leben – wie Lebensgeschichte eng. und Lebensperspektive auf. das Leben wieder bunt wird. • Leben im Gef(l)echt von Beziehun- gen – David und Saul. • Alles hat seine Zeit – Josef. • Wenn der Wind darüber geht – Mose. • Quellen, aus denen Leben fließt. • Durch Krisen reifen – Elia. • Ein Platz an der Sonne – Geschich- ten aus dem Neuen Testtament.

In den vergangenen zwei Jahren habe ich den ersten Kurs „Farbe kommt in dein Leben“ in verschiedenen Kirchen- gemeinden durchgeführt. Diesen Kurs biete ich weiterhin an.

Wer Interesse an dem neuen Kurs „Abraham – Ob Vertrauen sich lohnt“ hat, kann ihn im November-Dezember in der Kirchengemeinde Bückeburg oder im Januar-Februar in der Kirchengemeinde miterleben.

Anfragen gern an mich, Tel. 05721-8909090, E-Mail: [email protected].

Cord Wilkening

28 Danke

enn eine Per- sönlichkeit eine Gemeinde, ja eine WLandeskirche entscheidend geprägt und Josef Kalkusch mitgestaltet hat, fällt es schwer, sich eine Zeit ohne ihn vorzustellen. Das ist bei Pastor Josef Kalkusch, der mit Ende des Monates September 2014 in den Ruhestand tritt, der Fall. Als ich Ende 2009/Anfang 2010 in die Landeskirche Schaumburg-Lippe kam, war Pastor Josef Kalkusch schon über viele Jahre Pressesprecher der Landeskirche. Und er hat mir einmal anvertraut, dass die- ses Amt, in dem man auch dazu beru- fen ist, das Handeln der Landeskirche nach außen zu erklären und Schaden in der Öffentlichkeit von ihr zu wenden, höchste Ansprüche an den Amtsinhaber stellt.

Pastor Josef Kalkusch hat über viele Jahre das Amt des Pressesprechers der Landeskirche hervorragend ausgefüllt. Es war ihm auf den Leib geschrieben – auch deshalb, weil ihm als Pastor ins- gesamt daran gelegen war, kirchliches Handeln und die gesellschaftliche Rolle der Kirche in die Öffentlichkeit hinein sympathisch zu vermitteln. Aktionen wie „Pastors Garten“, die Sachsenhäger „Stadtweihnacht“ u. a. stehen für dieses Bemühen von Pastor Josef Kalkusch, mit Foto: (c) kd dem er in der Landeskirche auch damit Maßstäbe gesetzt hat. Dass Pastor Josef verspeist wurde. So erinnern sich sicher der Landeskirche herzlich Kalkusch diesen Weg einmal nehmen „Danke“ viele an Pastor Josef Kalkuschs mitunter sagen! würde, war dabei anfänglich gar nicht unkonventionelle Ideen und überra- unbedingt erkennbar. Hat Pastor Josef schende Aktionen. Natürlich sind alle, die Pastor Kalkusch Kalkusch doch nach seiner Schulzeit im nahestehen, noch in tiefer Traurigkeit Kreis Iserlohn, der damals und zurzeit Zum 1. Februar 1985 trat er dann die II. und gezeichnet von dem Abschied ebenfalls noch nicht zur Landeskirche Pfarrstelle der Evangelisch-Lutherischen von Frau Astrid Kalkusch vor wenigen Schaumburg-Lippe gehört, eine Ver- Kirchengemeinde Bergkirchen an – und Wochen; seit dem 21. März 2002 waren waltungsausbildung bei der Amtsver- wechselte zum 1. Juli 1985 nach Sach- Josef Kalkusch und Astrid Kalkusch als waltung Ergste unternommen. Danach senhagen, wo er mit dem Zeitpunkt des Ehepaar in Sachsenhagen ansässig. Da erst erwarb er die Hochschulreife und Ruhestandes Ende September 2014 bei- Pastor Josef Kalkusch in im entschloss sich dann, Theologie zu nahe 30 Jahre tätig war. Sachsenhagen Ruhestand wohnen wird, wird er der studieren. Mit dem Monat September war damals noch im Begriff, von der Han- Landeskirche Schaumburg-Lippe und 1982 wurde er Vikar in der Evangelisch- noverschen Landeskirche zur Landeskir- ihren Gemeinden sicherlich verbunden Lutherischen Landeskirche Schaumburg- che Schaumburg-Lippe im Rahmen einer bleiben. Lippe in Bergkirchen. vertraglichen Vereinbarung zwischen Er gehört zu den Vikaren, die für einige den beiden Landeskirchen übergeben Im Namen unserer Landeskirche wün- Monate in der Lutherischen Kirche zu werden. Hier ist nicht der Ort, die sche ich Josef Kalkusch nach einem sehr in Siebenbürgen Dienst getan haben. vielen Initiativen und Begabungen von intensiven Pfarrerleben, dass ihm der Mir wurde anlässlich eines Besuches Pastor Kalkusch in allen Einzelheiten zu Übergang in den neuen Lebensabschnitt vor zwei Jahren in Siebenbürgen noch entfalten – hier ist auch nicht der Ort, die gut gelingen wird. Auch dazu wünsche berichtet, dass es einmal einen Pastor Höhen und Tiefen eines Pastorenlebens ich ihm Gottes Segen. aus Schaumburg-Lippe gegeben habe, insgesamt zu beschreiben. der der Kirchenleitung zum Abschied Hier möchte ich nur das das Wirken von Dr. Karl-Hinrich Manzke, ein Schwein geschenkt hat, das dann Pastor Josef Kalkusch in seiner Gesamt- Landesbischof in einem rauschenden Abschiedsfest heit würdigen und für seinen Dienst in

29 ... und sonst Grafik: kd (c)

Frauen in der „Mitte des Lebens“ – „Die Dienstagsfrauen“ Jeden ersten Dienstag im Monat zwischen 19.00 und 21.00 Uhr im Gemeindehaus Petzen 2. Termin: Stadtführung mit dem „Nacht- wächter“ Hiermit laden wir herzlich zum zweiten Treffen unseres neu gegründeten Frauenkreises ein: Am Dienstag, den 4. November 2014 um 19.00 h wollen wir uns am Gemeindehaus treffen und in Fahrgemeinschaften auf den Weg nach Bückeburg machen, um uns vom „Nachtwächter“ durch die Stadt führen zu lassen. Der Preis pro Person richtet sich nach Anzahl der Teilnehmerinnen und beträgt max. € 3,--. Im Anschluss wollen wir den Abend in der „Falle“ ausklingen lassen, damit noch Gelegenheit zum Austausch besteht. Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis zum 26. Oktober, gerne auch per Mail unter einer der unten angegebenen Adressen. Unser Kreis ist offen für Frauen, die gemein- sam „über Gott und die Welt nachdenken“ wollen. Die Zugehörigkeit zu einer bestimm- ten Konfession spielt dabei keine Rolle.

Das Vorbereitungsteam Kontakte (Tel.: 05722-): Simone Hutter-Meier (Tel.: 24060) E-Mail: [email protected] Annette Lichtenberg (Tel.: 24799) E-Mail: [email protected] Festlicher Bläsergottesdienst Ev.-Luth. Kirchengemeinde Petzen Zu einem besonderen Gottesdienst lädt die Kirchengemeinde Pastor-Mensching-Weg 8 Steinhude und der Posaunenchor Steinhuder Meer-Großenheidorn 31675 Bückeburg am Sonntag, den 2. November 2014 in die Petruskirche ein! Am 31.10. und am 01.11.2014 findet bei der Kirchengemeinde Großenheidorn ein Blechbläserworkshop für alle Bläserinnen und Bläser der Schaumburg Lippischen Posaunenchöre statt, zu dem der Posaunenchor Steinhuder Meer-Großenheidorn BEFREIT UND AUFRECHT LEBEN herzlich einlädt. Als Dozenten konnte dafür das professionelle Ensemble Harmonic Einladung zu einer erfahrungsbezogenen Brass aus München gewonnen werden. Der Workshop endet für die Teilnehmer mit Bibelarbeit zur Heilung der gekrümmten der musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes und einer anschließenden 20-minü- Frau (Lukas 13, 10- 17). tigen Matinee. Die musikalische Leitung des Gottesdienstes und der Matinee obliegt Termin: Samstag, 6. Dezember 2014, den Mitgliedern von Harmonic Brass, die es sich sicher nicht nehmen lassen werden, Zeit: 14.30-18 Uhr nach ihrem Konzert am Donnerstag auch an dem Sonntag nochmal ein Stück vorzu- Ort: Gemeindehaus Probsthagen Leitung: Pastorin Anne Riemenschneider tragen! Der Gottesdienst wird vom Landesbischof der Schaumburg-Lippischen-Lan- (Tel.: 05721-4094), Bibliodramaleiterin deskirche, Dr. Manzke, gehalten. Der Gottesdienst beginnt an diesem Sonntag aus- Evelin Frank (Tel.: 05722-25761) nahmsweise erst um 10:30 Uhr! Sie dürfen sich auf diesen besonderen Gottesdienst Anmeldung erbeten! mit festlicher Bläsermusik freuen!

30 ... und sonst

Den Himmel auf die Erde bringen Engelgottesdienst in Winzlar Zu einem musikalischen Gottesdienst mit einem der bekanntesten deutschen christli- chen Liedermacher und Pastor Fritz Baltruweit lädt die Kapellengemeinde Winzlar am Sonntag, den 19.10. um 10.00 Uhr in die historische Fachwerk- Kapelle nach Winzlar ein. Die himmlischen Harfenmusiken, Engellieder und -geschichten machen erlebbar: Engel verbinden Himmel und Erde, lassen etwas von Gottes Welt durchscheinen. Jetzt anmelden! Manchmal leihen sie uns ihre Flügel – und wir entdecken in uns ungeahnte Möglichkeiten. Engel schützen, beglei- ten und leiten uns und zeigen: Gott ist immer bei uns, Kirchentag in Stuttgart auch wenn wir das manchmal gar nicht merken. Im Jahr 2015 findet der Kirchentag in Stuttgart statt. Durch das Programm führt Fritz Baltruweit, der die Pastor Hinz und Pastor Hoth wollen für die Lan- Geschichten erzählt, die Lieder singt und den Gemein- deskirche eine Gruppenteilnahme organisie- degesang anleitet. Bekannt ist der Hildesheimer von Kir- ren und begleiten (inklusive Vorbereitung). chentagen, aus Rundfunk- und Fernsehsendungen und Die Teilnahmekosten, soweit sie jetzt schon als Verfasser einiger Lieder im Evangelischen Gesang- feststehen, belaufen sich auf: buch. Sein Lied „Gott gab uns Atem“ wurde auch in das Dauerkarte Erwachsene 98,- Euro (ermäßigt für katholische Gesangbuch „Gotteslob“ aufgenommen. Jugendliche bis 25 Jahre, Studierende und Behin- Als Studieninspektor des Predigerseminars Loccum hat derte 54,- Euro), Gemeinschafts- oder Privatquartier er in den neunziger Jahren oft Gottesdienste in Winzlar 21,-- Euro, Fahrt mit dem Sonderzug 110,- Euro (kann zusammen mit der Gemeinde gefeiert. Mit ihm zusam- je nach Gruppengröße aber günstiger werden!) men kommt mehrfache Preisträgerin Konstanze Kuß aus Die Anmeldephase hat gerade begonnen. Je eher desto Paderborn, die mit ihrer Harfe und ihrer Whistle-Flöte größer sind die Chancen für ein angenehmes Quartier. zum Innehalten einlädt und mit ihren Klängen den Him- Über schnelle Rückmeldungen würden wir uns freuen. mel auf die Erde bringt. Kontakt: Pastor Jan Peter Hoth, Landeskirchenamt, Herderstr. 27, 31675 Bückeburg, Tel.: 05722-960 235; E-Mail: [email protected]

Taizéandacht Letzter Sonntag im Monat me r k e 19 Uhr or n ! in Probsthagen v ! te ! it b 26.10.14, 30.11.14, 28.12.14 . 25.01.15, 22.02.15, 29.03.15 Gemein Kirche . Mitarbeiterfest . dehaus -

8. November feiert die Landes- Ruhige Atmosphäre, mit Kerzenlicht a kirche ihr erstes Mitarbeiterfest. Alle, illuminierter Gottesdienstraum, die ehren- und hauptamtlich in unserer meditative Lieder, Möglichkeit zur per- Kirche tätig sind, Zeit, Kraft und Fanta- sönlichen Segnung, kurze Texte und Stille laden ein, die Gegenwart Gottes sie investieren, sind zu einem großen zu erfahren. Fest in der Festhalle Stadthagen ein- $ geladen. Beginn ist um 18.00 Uhr.

31 termine Vermischtes

Musiktermine Musiktermine Stadtkirche Bückeburg Musikalische Veranstaltungen St. Martini-Kirche Stadthagen Musikalische Veranstaltungen Sonntag, 26. Oktober 16.00 Uhr, Highlights in Brass – Harmonic Brass „Cellokonzert“ Sonntag, 12. Oktober, 17 Uhr München zu Gast in Steinhude mit dem Barockcellisten Ludwig Frankmar, Felix Mendelssohn Bartholdy: „Elias“ „Musik ist in vielerlei Hinsicht ein Phäno- Berlin. Eintritt 10,- / 8,- Euro Oratorium nach Worten des Alten men. Nur ein Takt, nur wenige Akkorde Sonnabend, 1. November 11.00 Uhr, Testaments op. 70. Karola Pavone, können reichen, um eine Erinnerung aus- „Chormusik zur Einkehr“ Dorotea Pavone, Sofia Pavone, Mar- zulösen oder einen ganzen inneren Film Kammerchor „JPS“ kus Schäfer, Manfred Bittner, St. Ablaufen zu lassen. Mit dem brandneuen Leitung: Kantor Siebelt Meier Martini-Kantorei und Vokalensemble Programm „Highlights in Brass“ präsentiert Der Eintritt ist frei! Stadthagen. Orchester L’arco Han- Harmonic Brass die schönsten und faszinie- Sonntag, 23. November 16.00 Uhr, nover auf klassischen Instrumenten rendsten Werke, die die Literatur zu bieten Wolfgang Amadeus Mozart „Requiem“ Leitung: Christian Richter hat und lässt den Zuhörer gleichzeitig in für Soli, Chor und Orchester Karten für die nummerierten Plätze im Erinnerungen schweigen: Händels Overtüre Leitung: Kantor Siebelt Meier i-Punkt und an der Abendkasse zu seiner Feuerwerksmusik bildet den fest- Eintritt: 20,- / 15,- / 10,- Euro lich-feurigen Auftakt für ein Programm der Sonntag, 30. November 16.00 Uhr, Freitag, 31. Oktober, 19 Uhr Superlative. Bachs g-moll-Fuge, ein beseel- „Festliche Adventsmusik“ Konzert zum Reformationsfest tes Nessun doma von Pucchini, Astor Pia- Zum Hören und Mitsingen Werke von Hassler, Bach, Mendelssohn zollas Klassiker Libertango, ein in die Beine mit dem Bückeburger Posaunenchor u.a. Streichquartett „Die Goldene Tafel“ gehendes Tico Tico … alles von Chefar- Leitung: Kantor Siebelt Meier rangeur Hans Zellner in wohltuende Töne Der Eintritt ist frei! Samstag, 08. November, 16 Uhr gepackt mit strahlenden Sound und stu- Sonnabend, 6. Dezember 11.00 Uhr, Herbstkonzert pender Perfektion dargeboten. Highlights „Orgel & Oboe“ St. Martini Brass Band und Sinfonisches in Brass: Ein Programm, das die Zuhörer Oboe: Ulrike Köhler Orgel: Siebelt Meier Blasorchester Schaumburg glücklich machen wird!“ Der Eintritt ist frei! Sonnabend, 6. Dezember 16.00 Uhr, Sonntag, 23. November, 17 Uhr Zu diesem Konzert der Extra- „Weihnachtskonzert“ Orgelkonzert zum Ewigkeitssonntag klasse lädt der Posaunenchor mit dem „Schaumburger Jugendchor“ An der Kern-Orgel: Christian Richter Lesungen: Dr. Klaus Pönnighaus Steinhuder Meer – Großenheidorn Sonntag. 14 Dezember 17.00 Uhr, am Donnerstag, den 30. Oktober 2014 „Weihnachtskonzert“ um 19:30h mit dem Gospelchor „Rhythm´ of Life“ Sonntag, 30. November, 17 Uhr in die Steinhuder Petruskirche ein! Offenes Singen zum Advent Mittwoch, 17. Dezember 20.00 Uhr, mit Bläsern und Orgel „Weihnachtskonzert“ Leitung: Christian Richter Karten sind ab sofort erhältlich in den mit den „Schaumburger Märchensängern“ Pfarrämtern Großenheidorn, Klosterstr. Freitag, 26. Dezember 17.00 Uhr, 22 (05033-5230) und Steinhude, „Festgottesdienst“ mit der 5. Kantate aus Am Anger 11 (05033-1526) dem Weihnachtsoratorium von J.S.Bach im Vorverkauf zu 17 € Kantorei der Stadtkirche und (13 € ermäßigt) erhältlich! „Schaumburger Märchensänger“ Telefonische Reservierung ist unter Barockorchester „L´Arco“ und Solisten den Rufnummern 0163-1683854 und 05033-8836 möglich!

Schloß Baum Tel.: 05702/791 www.ejw-shg.de Montag, 15.12.2014 | 19 Uhr Sonntag, 19.10.2014 | 18 Uhr Julvisor Lars Strömer Jazz Skandinavische Winter- und Weihnachtsklänge Sonntag, 09.11.2014 | 18 Uhr Akkordeonweltreise Ulrike Dangendorf

32 Freud und Leid

Kirchspiel Altenhagen- Jahre; Herbert Weide, 86 Jahre; Wilhelm Thiele, 85 Taufen: Lara Meuter, Matthis Klahr (in Steinhude), Jahre; Marga Bultmann, geb. Wilhelms, 83 Jahre; Marcel Insinger, Magnus Lietzau, Ole Lietzau, Jürgen Besser, 77 Jahre; Gerhard Aleth, 83 Jahre; Carmelo Schmidtke. Frank Knoke, 47 Jahre. Trauungen: Philipp und Marijke Wassmann, geb. Kratzert (aus Spenge); Marc-Philipp und Christin Kirchspiel Heuerssen Drewes, geb. Rust; Klaus-Dieter und Petra Jahn, Taufen: Linus Schütte, Alyna und Joleen Spier, geb. Barkhoff; Christian und Justina Pape, geb. Thessa-Sofie Lükens. Brahm (aus Essen). Beerdigungen: Anna Hegerhorst, 91 Jahre; Beerdigungen: Renate Westerkowsky, geb. Heinrich Ahnefeld, 93 Jahre, Karoline Herde, 76 Specht, 78 Jahre; Wolfgang Fabritz, 54 Jahre; Jahre. Gertrud Heidrich, geb. Banz, 89 Jahre; Margret Schuster-Hasemann, geb. Struckmann, 77 Jahre. Kirchspiel Frille Taufen: Mia Büttner, Lotte Jahn, Luise Volkening, Kirchspiel Bad Mik Heumann, Leo Pat Finnen, Mia Marleen Beyer. Taufen: Jannis Pohl, Jonte Elian Pohl, Lilli Decker, Trauungen: Heinrich und Nelly Wall, geb. Klatt; Nadine Dietrich, Lea Dietrich, Janic Dietrich, Philina Sönke und Andrea Lorenzen, geb. Bulmahn; Flo- Schütt. rian und Mandy Meihaus, geb. Maynert; Beerdigungen: Wilhelm Wömpner, 87 Jahre; Alexander und Nina Hirschmann, geb. Richter. Ursula Kassebaum, geb. Wesing, 92 Jahre; Paul Goldene Hochzeit: Friedrich und Marlis Spannuth, Ratschkowski, 93 Jahre; Rolf König, 79 Jahre; geb. Fehring. Anneliese Sander, geb. Köster, 85 Jahre; Lina Beerdigungen: Gertrud Rubin, geb. Borchert, Buhr, geb. Mevert, 88 Jahre. 86 Jahre; Kurt Denker, 86 Jahre; Ilse Stahlhut, geb. Hecker, 85 Jahre; Gerd Wilkening,64 Jahre; Kirchspiel Bergkirchen Elfriede Dammeier, geb. Jacke, 86 Jahre; Hans- Taufen: Jannis Müller, Bergkirchen; Mick Kai- Joachim Haase,82 Jahre; Helga Ostermeier, geb. ries, Wölpinghausen; Kimi Haakon Schwidlinski, Kolatka, 81 Jahre; Wilma Höltke, König, 91 Jahre; Auhagen. Lina Busse, geb. Wickert, 91 Jahre; Luise Schack, Trauung: Andreas Julius Madle und Eva Marie, geb. Meisolle, 90 Jahre; Günter Brandt, 64 Jahre; geb. Brzoska aus Söhlde. Luise Morzinietz, geb. Westphal, 88 Jahre; Wilhelm Beerdigungen: Helmut Sölter, Wölpinghausen, Kellermeier, 75 Jahre. 61 Jahre; Herbert Lampe, Bergkirchen, 75 Jahre; Eike Hock geb. Radzonath, Oestrich-Winkel, 66 Jahre; Friedhelm Garberding, Düdinghausen, 83 Kirchspiel Taufe: Antonia Bremer, Lüdersfeld. Jahre; Rudolf Hogrefe, Winzlar, 78 Jahre; Helmut Trauung: Andreas Weiche u. Anne Christine, geb. Gärtner, Winzlar, 75 Jahre; Helmut Sölter, Dassel/ Wilkening, Lauenhagen. Wölpinghausen, 75 Jahre; Andreas Wallbaum, Goldene Hochzeiten: Helmut Ebbighausen u. Auhagen, 52 Jahre. Marieanne, geb. Bock, Lauenhagen; Bruno Bloch u. Rosemarie, geb. Böse, Lauenhagen. Kirchspiel Bückeburg Beerdigungen: Joachim Gümmer, Stadthagen, Taufen: Philipp Stobbe, Tilda Lämmle, Emma Bütt- 45 Jahre; Friedel Korte, Lauenhagen, 72 Jahre. ner, Nathan Büttner, Fiona Heinzel, Mara Seidel, Colin Schmale, Zoey Pawelczyk, Maximilian Wan- nagat, Louis Wannagat, Joshua Everding, Layla Kirchspiel Lindhorst Taufen: Josefin Rose Engelmann, Lindhorst; Stange, Lotta Marie Müller, Lou Melia Kolb. Mira Josefin Schirmer, Lindhorst; Taylor Wegner, Trauungen: Andreas Braun und Ella, geb. Aber- Lindhorst; Malin Wegner, Lindhorst; Amelie Meier, met; Andrej Stobbe und Jessica, geb. Maggio; ; Lina Lupita Brand, Wunstorf; Anna Hupe, Erich und Dagmar Lemke; Benjamin Prösler und ; Maira Sophie Blume, Osnabrück; Jan Sarah, geb. Becker; Matthias Heinke und Kathari- Oscar Chlupka, Lindhorst; Lars Ludewig, Lindhorst. na, geb. Lego; Aykut Bozkurt und Vanessa, geb. Trauungen: Christian und Sabrina Schirmer, geb. Thomaczewski; Manfred Schulz und Martina Born; Krause, Lindhorst; Sascha und Annemarie Arlitt, Ian Bond und Janka, geb. Wolski; Michael Borne- geb. Schuszter, ; Stephan und Stephanie mann und Sandra, geb. Pirnke. Werminghaus, geb. Lehmacher, Sankt Augustin. Beerdigungen: Frieda Wömpner, geb. Möller, 89 Goldene Hochzeit: Ernst und Lina Schäfer, geb. Jahre; Renate Michel, geb. Hormann, 66 Jahre; Everding, Lindhorst. Alfred Arbeiter, 60 Jahre; Reinhard Baxmann, 72 Beerdigungen: Bernd Peters, 63 Jahre; Heinz Jahre; Margarete Wilkening, geb. Pöhler, 86 Jahre; Ludwig Kauke, 71 Jahre; Klaus Dieter Timm, 66 Maria Wolf, geb. Dein, 92 Jahre; Agens Böhning, Jahre; Karin Pörtge, geb. Tecklenburg, 61 Jahre; geb. Schiller, 93 Jahre; Martina Thielker, 90 Jahre Helmut Kerkmann, 65 Jahre; Wilhelm, Hattendorf, Wilfried Harting, 70 Jahre; Günther Brüning, 7 8 79 Jahre. Jahre; Erna Schwiering, geb. Lahmann, 93 Jahre; Waldemar Eisner, 64 Jahre; Wolfgang Brocks,76 Jahre; Annemarie Jan, geb. Rautenberg, 65 Jahre; Kirchspiel Meerbeck Horst Franke, 79 Jahre. Taufen: Noah Julian Benke, Mika Fynn Scherf, Jonas Franke, Philipp Schneider, Ocke Ballosch, Mateo Mauruschat. Grossenheidorn Trauungen: Christian und Julia Voetter, geb. Taufen: Tia Brunner, Maximilian Hochhaus, Leif Heimann; Timo und Kira Kauke, geb. Weihmann; Ebel. Frank und Jessica Ahnefeld, geb. Lieser; Hendrik Trauungen: Anne-Friederike Santen-Schmidt und Jennifer Wiebking, geb. Etterich; Patrick und und Andreas Schmidt; Jendrik Battermann und Juliane Hennig, geb. Pusch; Christian Janik und Franziska, geb. Meyer; Dennis Martens und Anne- Michaela Vogt; Martin und Kristina Kaierleber, Marie, geb. Behling. Segnung einer Partnerschaft geb. Kwast; Mathias und Stephanie Gehrke, geb. Henning Langrehr und Markus Jurisch. Weber-Nordmeyer. Beerdigungen: Klara Schwanz, geb. Stritzke, 94 Goldene Hochzeit: Arno und Christel Erdmann. Jahre; Arno Lützelberger, 75 Jahre; Waltraud Kn- Diamantene Hochzeit: Willy und Ursel Dettmer. oke, geb. Nölke, 68 Jahre; Benjamin Battermann, Beerdigungen: Elisabeth List, geb. Heine, 88 31 Jahre; Ilse Haubenreisser, geb. Mensching, 99 Foto: (c) kd Jahre; Karoline Kohl, geb. Völkening, 94 Jahre;

33 FreudAdventszeit und Leid

Friedrich Fasing, 83 Jahre; Elfriede Hering, geb. Wiebking, geb. Etterich, Vornhagen; Christian und Dralle, 81 Jahre; Walter Schöttelndreier, 79 Jahre; Maren Kohlmeier, geb. Roy, Lauenhagen; Sebasti- Marie Rensmann, geb. Wilkening, 88 Jahre; Emma an und Anneke Struck, geb. Hasemann, Hannover. Gaier, geb. Buchmiller, 76 Jahre; Kurt Döring, 87 Jahre; Karoline Tschochner, geb. Mestwarp, 86 Jahre; Friedrich Mensching, 81 Jahre; Wilhelmine Kirchspiel Sachsenhagen Fischer, geb. Bödeker, 88 Jahre. Taufen: Jannick Battermann, Auhagen; Alessan- dro Canistro, Sachsenhagen; Emilia Klomsdorff, Auhagen; Xenia Ruhland, Sachsenhagen; Luca Kirchspiel Meinsen Ruhland, Sachsenhagen; Lisa Hesterberg, Sach- Taufen: Mia Böhne, Meinsen; Arved Alexander senhagen. Radke, Aurich; Mara-Lea Tolkien, Rusbend; Zoe Trauungen: Robert und Denise Schliebs, geb. Krenz, Rusbend; Tim Andrei, Rusbend. Rosbach, Sachsenhagen; Sören und Janine Kiep- Trauungen: Jens Forster und Sabine Fischer, ke, geb. Kralisch, Bergkirchen; Thomas und Sarah geb. Alves, Warber; Hendrik Runge und Inka, geb. Gornig, geb. Wilke, Wunstorf-Idensen. Fiedler, Meinsen; Martin Schenkendorf-Freymüller Eiserne Hochzeit: Paul und Marie Malucha, geb. und Ruth Freymüller, Meinsen; Dennis Gottschalk Lohmann, Sachsenhagen. und Carola, geb. Heinke, Thalwil, Schweiz; Hen- Beerdigungen: Theo Hankel, Wölpinghausen, 73 ning Gindel und Franka, geb. Henning, Düsseldorf. Jahre; Edeltraud Härter, Sachsenhagen, 90 Jahre; Goldene Hochzeiten: Manfred Fette und Elke, Christiane Brösche, Sachsenhagen, 82 Jahre; geb. Meißner, Bückeburg-Rusbend; Gerhard Astrid Kalkusch, Auhagen, 49 Jahre; Irmgard Kuhlmann und Renate, geb. Müller, Bückeburg- Wischhöfer, Auhagen, 87 Jahre; Andreas Wall- Meinsen; Peter Baumann und Dagmar, geb. Pein, baum, Auhagen, 52 Jahre. Bückeburg-Meinsen. Beerdigungen: Bernd Kellner, 69 Jahre, Bü- ckeburg-Scheie; Emilias Könnecke, 3 Wochen, Kirchspiel Sülbeck Rusbend; Waltraut Martins, 88 Jahre, Meinsen; Taufen: Marie Meyer, Liekwegen, Liliana Nora Me- Werner Nier, kath., 75 Jahre, Scheie; Maria Neu- lody Schwarze, Stadthagen, Alexia Scharamonow, decker, kath., 83 Jahre, Meinsen; Inge Wittenberg, Sülbeck, Lielle Anderten, Stadthagen, Anna-Maria 67 Jahre, Warber; Ute Tapper, 75 Jahre, Warber. Wenn, Sülbeck. Trauungen: Heiko Völkening und Bettina Röß Meinefeld; Nils-Frederick Strack und Anne-Katrin Kirchspiel Petzen Meyer, Löhne. Taufen: Nick Neuberger, Petzen; Leon Neuberger, Diamantene Hochzeit: Richard und Frieda Meyer, Petzen; Danny Wacker, Röcke; Sebastian Henke, geb. David, Sülbeck. Röcke; Karolina-Sophie Leukert, Berenbusch; Beerdigungen: Irene Grundmeier, 79 Jahre, Ni- Maximilian Leukert, Berenbusch; Tabea Senders, enstädt, Reinhard Schmidt, 74 Jahre, Liekwegen, Evesen; Ida-Marie Gerling, Petzen; Jule Davidovic, Marta Sickmann, 79 Jahre, Liekwegen, Manfred Röcke. Heumann, 75 Jahre, Liekwegen, Willi Wehling, 81 Trauungen: Jan Wittemeier und Linda, geb. Han- Jahre, Sülbeck, Ursula Korf, 80 Jahre, Obernkir- sing, Minden; Tobias Wirtz und Yvonne, geb. chen, Helga Aldag, 80 Jahre, Sülbeck, Christiane Kögler, Bückeburg; Sebastian Henke und Colleen- Ebel, 46 Jahre, Sülbeck. Georgina, geb. Skipper, Röcke; Andreas Bövers und Alexandra, geb. Heitmann, Minden. Gottesdienst anlässlich Eheschließung: Kirchspiel Stadthagen Franz Prauser und Jannette, geb. Wolf, Evesen. Taufen:Mina Liselotte Büsking, Joesy Mia Wor- Goldene Hochzeiten: Herbert Führing und Mar- thmann, Rainer Reinholdt, Mia Sophie Körber, gareta, Evesen;Gerhard Möller und Adelheid, geb. Fabio Strauß, Marlene Kornek, Amy Clare, Liam , Berenbusch. Alexander Norra. Diamantene Hochzeiten: Manfred Fißmer und Trauungen: Robert Krötzsch und Cathrin geb. Christa, geb. Kühnast, Petzen; Günter Vogt und Schiebold, ; Robin Hille und Christine Ruth, geb. Willner, Röcke; Gerhard Hitzemann geb. Eckhoff, Obernkirchen; Alex Folomeshin und und Hanna, geb. Schmidt, Petzen. Natalja geb. Weis, Bad ; Thomas Wecke Eiserne Hochzeit: und Annika geb. Grunewald, Gelnhausen; Henning Fritz Büscher und Hilde, geb. Sassenberg, Röcke. Bruns und Svenja geb. Paul, Stadthagen; Rafael Beerdigungen: Karoline Graupner, geb. Stahlhut, Zychma und Annika geb. Dreißig, Fischbeck. 91 Jahre, Röcke; Lore Vogt, geb. Blaume, 86 Goldene Hochzeit: Dietmar Skoetz und Edeltraud, Jahre, Obernkirchen; Ilse Melzer, geb. Dürrkopf, geb. Siegel. 87 Jahre, Minden; Erika Ebeling, geb. Spernol, 74 Diamantene Hochzeit: Wilhelm Bruns und Ro- Jahre, Röcke; Helmut Sander, 80 Jahre, Röcke; semarie, geb. Fahlbusch; Egon Grodd und Ingred Peter Franke, 59 Jahre, Röcke; Matthias Everding, geb. Brandt. 52 Jahre, Röcke. Beerdigungen: Burkhard Fröhlich, 73 Jahre; Werner Springer, 91 Jahre; Marie Aumann geb. Rösemeier, 95 Jahre; Alma Reumke geb. Vogt, Kirchspiel Pollhagen 92 Jahre; Manfred Täubert, Kirchlinteln, 85 Jahre; Taufen: Nils Nebeling und Stefanie, geb. Hil- Ingrid Heege geb. Lühr, 89 Jahre; Erna Kramer lemann, ; Stefan Paul und Carolin, geb. geb. Klitz, 90 Jahre; Alfred Knippel, 80 Jahre; Wil- Hirschfeld, Pollhagen. helm Dercho, 82 Jahre; Caroline Schmiedhäuser Beerdigungen: Karoline Dettmer, geb. Hitzemann, geb. Pape, 93 Jahre; Dieter Plüschke, 77 Jahre; Pollhagen 91 Jahre; Werner Arndt, Pollhagen, Niklas Münchow, Hamburg, 21 Jahre; Richard 80 Jahre; Wilhelmine Wilharm, geb. Mensching, Wunderlich, 80 Jahre; Werner Gnas, 66 Jahre; Pollhagen 83 Jahre. Lothar Ost, 68 Jahre; Ursula Selsemeier geb. Lücking, 80 Jahre; Hans Peter Unger, Minden, 74 Jahre; Erika Bresche geb. Schwarzin, 72 Jahre; Kirchspiel Probsthagen Friedrich Möller, 91 Jahre; Marlene Nitsch geb. Taufen: Antonia Bremer, Niedernholz; Karla Fahl- Meuter, 89 Jahre; Detlef Brandt, 47 Jahre; Ursula busch, Hannover; Joshua Malik, Probsthagen; Altenburg geb. Krueger, 100 Jahre; Marie Dreier Mika Heine, Lüdersfeld; Mats Kalle Schirmer, geb. Steege, 76 Jahre; Barbara Hartmann geb. Lüdersfeld; Charlotte-Maria Hahn, Wittmund. Fischer, 82 Jahre; Eva Ristau geb. Bartsch, 74 Trauungen: Robert und Cathrin Krötzsch, geb. Jahre; Heinrich Ahnefeld, 93 Jahre; Nina Burau Schiebold, Stadthagen; Hendrik und Jennifer geb. Birt, 82 Jahre; Lieselotte Hemker geb. Richter, Foto: (c) kd

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97 Jahre; Anneliese Wittenberg geb. Schwob, 80 Jahre; Hans Heinrich Eckmann, 86 Jahre; Karoline Herde geb. Schmidt, 76 Jahre; Erna Dohmeier geb. Branahl, 87 Jahre; Helge Kursawe, 41 Jahre; Christa Senne geb. Meier, 80 Jahre.

Kirchspiel Steinbergen Taufen: Damian Urlacher, Steinbergen; Benett Henri Lücke, Engern; Jeffrey Meier, Lomma, Schweden; Jake Meier, Lomma, Schweden; Mira- bella Karg, Engern; Jannik-Maximilian Neermann, Steinbergen; Mila Sophie Wegener, Buchholz. Trauungen: Alexandra und Sergej Gilung, Ahe; Ina und Dennis Karg, Engern. Beerdigungen: Christel Tibor, Steinbergen, 8 7 Jahre; Siegmund Köppel, Engern, 83 Jahre; Helma Olschewski, Ahe, 72 Jahre; Lotte Neubert, Stein- bergen, 88 Jahre; Leo Huff, Steinbergen, 84 Jahre; Willi Wallenstein, Steinbergen, 78 Jahre; Doris Dimke, Engern, 68 Jahre; Marie Schröder, Engern, 93 Jahre; Karin Zerbst, Engern, 65 Jahre; Sieglinde Drewes, Steinbergen, 68 Jahre.

Kirchspiel Steinhude Taufen: Kian Thiemann, Steinhude; Matthis Klahr, Hagenburg; Jette Marlene Durchholz, Steinhude; Thore Feldmeyer, Steinhude; Linda Luisa Herbst, Wolfsburg; Rodrigo Axel Francis Horst, Horn-Bad Meinberg; David Pickert, Steinhude; Manuel Leon Rump, Steinhude; Mika Levin Rump, Steinhude; Mio Stockmann, Steinhude; Djenika Mercilia Joiss- aint Moldenhauer, Steinhude;Lenya Johanna Dorow, Steinhude. Trauungen: Teresa, geb. Lange und Sascha Klanthe, Hannover; Frederike Buhse und Hinnerk Friedrich Röber, Frankfurt; Melanie Horscht und Thorben Seehausen, Hannover. Hospiz-Veranstaltungen: Goldene Hochzeiten: Roswitha, geb. Küppers Oktober: und Alfred Schubert; Erika, geb. Wittke und Fried- rich Lange. Irmtraud, geb. Rusche und Dieter Samstag, 25.10.2014, 10-18 Uhr ein Wesemann. Seminar mit Stefan Brand im Martin- Beerdigungen: Bernhard Schepers, 63 Jahre; Luther-Haus zum Thema: „Heilsame Renate Battermann, geb. Kerkmann, 70 Jahre; Harri Wahrmann, 88 Jahre; Susanne Paul, 56 Wege“. Herzlich willkommen! Jahre; Else Büsselberg, 97 Jahre; Erwin Giesler, 71 Jahre; Christa Röhrkasten, geb. Ermert, 76 November: Jahre. Montag, der 17.11.2014, 19-21.15 Uhr mit unserer Kranken-hausseelsorgerin Kirchspiel Wendthagen Frau Elisabeth Garner-Liska und Mari- Taufen: Mathis und Lorenz Winkler, Wendthagen; Michél Viertel, Probsthagen; Theo Molthahn, anne Bundrock das Thema: „Trauer Wendthagen. in der Begleitung Sterbender“ im Beerdigungen: Wilhelm Böse, Wendthagen, 85 Ludwig-Harms-Haus Bergkirchen. Es Jahre; Marianne Karlheim, geb. Heinicke, Wend- thagen, 100 Jahre; Eckhard Bachmann Wend- sind keine Vorkenntnisse erforderlich thagen, 69 Jahre; Lotte Ernsting, geb. Herttrich, und bringt vertiefende und einfüh- Wendthagen, 85Jahre; Willi Stolte, Hörkamp- rende Themen uns nahe. Langenbruch, 70 Jahre. Bei Rückfragen bitte im Pfarramt Bergkichen bei Pastor Reinhard Zoske (Tel.: 05037 - 23 87) melden.

Foto: (c) kd

35 „Wenn du bei Nachtwird es den dir Himmel sein, anschaust, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können!“ Antoine de Saint-Exupéry (Der kleine Prinz)

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe