SPARKASSEN IM ÖFFENTLICHEN DIENST

3.000 Sparkassen-Beschäftigte erteilen Kompensationsplänen der Vorstände bei Streiks in NRW eine deutliche Absage. Definitives NEIN zu Sonderopfern für Sparkassenbeschäftigte!

Damit haben die Vertreter im VKA-Gruppenausschuss Sparkassen bestimmt nicht gerechnet. Die Ankündigun- gen, den Sparkassen-Beschäftigten ein Sonderopfer im Rahmen der Tarifrunde abzuverlangen, treibt den Kol- leginnen und Kollegen nicht nur die Zornesröte ins Gesicht, es bringt sie auch verstärkt auf die Straße. Am Dienstag demonstrierten in Nordrhein-Westfalen an Im Mittelpunkt des Protestes stand wieder einmal Dr. Mi- den Standorten 2.600 und Bielefeld über 400 chael Schulte, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Vest Beschäftigte aus Sparkassen. Für manche Sparkasse eine und gewählter Sprecher der Sparkassen- Premiere und auch viele Beschäftigte streikten zum ersten Vorstande im zuständigen Ausschuss. Irritiert wurde zur Mal in ihrem Sparkassen-Leben! Ein deutliches Zeichen, Kenntnis genommen, dass Herr Dr. Schulte zwar gerne die dass die Beschäftigten nicht alles mit sich machen lassen. Gehaltsentwicklung der Sparkassen-Beschäftigten ins Fa- Sie wehren sich gegen die dreisten Pläne der Vertreter ihrer denkreuz nimmt, dabei jedoch ein wichtiges Detail unter- Vorstände im VKA-Gruppenausschuss Sparkassen. Diese schlägt: Sein persönliches Einkommen ist von 2009 bis verlangen weiterhin ein Sonderopfer der Beschäftigten und 2016 mit über 27% überproportional zu den Zuwächsen drohen massiv mit verschärftem Personalabbau, wenn sie der Tarifangestellten hochgeschnellt (Quelle: www.bundes- ihr Ziel nicht erreichen. anzeiger.de).

In Dortmund fanden sich Beschäftigte aus den Sparkassen An der Lippe, Bergkamen-Bönen, Bochum, , Dort- mund, Duisburg, Düren, Düsseldorf (Kreis- und Stadtspar- kasse), Essen, , , HagenHerdecke, Hamm, Herne, Iserlohn, Krefeld, Leverkusen, , Remscheid, Schwelm, Schwerte, Solingen, UnnaKamen, Vest Recklinghausen, Westmünsterland und Wuppertal ein. In Bielefeld (s.u. Bild Andreas Elbracht) trafen sich Kollegin- nen und Kollegen aus Bielefeld, Halle, Herford und Minden.

Deutlich wurde aber in den Protesten auch, dass sich alle Vorstände vor Ort nicht aus der Verantwortung für die ein- seitige und maßlose Kündigung der lang bewährten Sozial- partnerschaft heraus stehlen können. So äußert mancher Vorstand hinter vorgehaltener Hand Kritik und Unver- ständnis für das Verhalten des

Herausgeber: Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – ver.di NRW, Fachbereich Fi- nanzdienstleistungen, Karlstraße 123-127, 40210 Düsseldorf, Verantwortlich: Frank Fassin, Björn Wißuwa

Teams um Dr. Schulte. Aber im Gegensatz zu anderen Bun- ber aber leider mit ihrem Verhandlungsverhalten torpedier- desländern hat öffentlich kein Vorstand im bevölkerungs- ten, gab es auf der Bühne von Saskia Böckenholt, JAVlerin reichsten Bundesland Partei für die Interessen seiner Be- aus der Sparkasse Vest Recklinghausen, einen Bericht aus schäftigten ergriffen. Auch auf schriftliche und persönliche dem Seelenleben von Sparkassenazubis, die sich ernste Ge- Aufforderung der Landesbezirksfachgruppe Sparkassen in danken um die Zukunft machen. NRW gab es keine Signale durch die Vorstandsvorsitzen- den. Loyalität mit dem Verhandlungsführer ja, mit den ei- genen Beschäftigten leider nicht!

In Dortmund zeigte die große Sparkassenschar im wahrsten Sinne des Wortes Flagge. In einer Auftaktkundgebung vor der Hauptstelle der Sparkasse Dortmund begrüßte zunächst ver.di-NRW-Landesleiterin Gabriele Schmidt (siehe Foto, alle Bilder aus Dortmund von Falko Wübbecke ) die Teilneh- menden. Dabei lobte sie das deutliche Signal, das die Strei- kenden mit diesem eindrucksvollen Zeichen des Protestes zeigten. Sie kritisierte das Verhalten aller Arbeitgeber im öf- fentlichen Dienst in der Tarifrunde, aus dem die Vertreter der Sparkassen-Vorstände aber noch negativ rausragten.

Abgerundet wurden die Wortbeiträge von Kurt Maurer; PR-Vorsitzender der Sparkasse Vest Recklinghausen und Vorsitzender des ver.di-Landesbezirksfachgruppenvorstands Sparkassen NRW, und Frank Kenkmann, PR-Vorsitzender der Sparkasse Bochum und Sprecher der PR-Arbeitsgemein- schaft der Ruhrgebietssparkassen. Diese berichteten auf der einen Seite von den Bemühungen mit den Sparkassen-Vor- ständen ins Gespräch zu kommen und auf der anderen Seite von den guten Ergebnissen der Sparkassen in 2017, den Ausschüttungen an Städte und Kommunen und der Geringschätzung für die Belange der Beschäftigten. Alle Anwesenden waren sich einig, dass die Diskussion um eine Kompensation unangemessen, unbegründet und dreist ist und auch dem Ansehen der Sparkassen schadet.. Sabine Bartz, PR-Vorsitzende der Sparkasse Dortmund und Mitglied der Verhandlungskommission der Bundestarifkom- mission, berichtete, wie die Arbeitgeber sämtliche Argu- mente in Potsdam unreflektiert zurückwiesen und Tatsa- chen leugneten.

Die Stimmung, die große Teilnahme und Betroffenheit so- wie die Bereitschaft der Sparkassen-Beschäftigten, sich nicht unter Wert verkaufen zu lassen, sollten die Sparkas- sen-Vorstände dringend zum Umdenken bringen. Wir wer- den das ab Sonntag aufmerksam beobachten und uns an- Auch die ver.di-Jugend aus nordrhein-westfälischen Spar- sonsten als Sparkassen-Tarifbewegung wiedersehen. kassen gab eine deutliche Visitenkarte ab. Neben einem Torwandschießen für gute Perspektiven, das die Arbeitge- GEMEINSAM SIND WIR STARK! UND WIR WERDEN IM- MER MEHR! DABEI SEIN LOHNT SICH!