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Der NFL Draft 2018 im Review – NFC Edition

Alle Welt kommentiert den Draft unmittelbar nachdem er beendet ist. Da wollen wir natürlich nicht nachstehen. Daher gibt’s an dieser Stelle ein paar mehr oder weniger geordnete Gedanken und Eindrücke zu jeder Draftklasse der NFC, die AFC folgt dann in ein paar Tagen.

Auch wenn in einigen Fällen durchaus etwas wie eine Bewertung herausscheinen kann: was es hier definitiv nicht gibt, sind Noten oder ähnliches. Diese könnten zum gegebenen Zeitpunkt auch ausschließlich „incomplete“ lauten. Alle Einschätzungen spiegeln überdies nur meine persönliche Meinung wider und sollten vor allem von den Fans der entsprechenden Teams als zusätzliche Sicht von außen wahrgenommen werden.

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NFC East

Dallas Cowboys

1 (19) , LB, Boise State

2 (50) Connor Williams, T/G, Texas 3 (81) , WR, Colorado State

4 (116) Jr., DE, Kansas

4 (137) , TE, Stanford

5 (171) , QB, WKU

6 (193) Chris Covington, LB, Indiana

6 (208) Cedrick Wilson, WR, Boise State

7 (236) , RB, Alabama

Das Urteil: Nach derzeitigem Ermessen haben die Cowboys den Heimvorteil voll ausgenützt. Rundum einer der stärkeren Drafts dieses Jahres mit einem kleinen Schönheitsfehler (siehe unten). Mit Vander Esch wurde die potentielle Führungspersönlichkeit auf LB als Nachfolger des alternden und verletzungsanfälligen Sean Lee geholt, der die Rolle ausüben kann, die Jaylon Smith wegen seiner Verletzung vielleicht nie spielen kann.

Die Needs: Statt wie von den meisten erwartet in Runde 1 hat man erst ab Runde 3 begonnen, sich um pass catcher zu kümmern, da aber mit einem TE und 2 WRs gleich dreifach zugeschlagen. Auffällig dabei, dass in allen Fällen mehr Augenmerk auf Produktivität und Skills gelegt wurde als auf bloße Athletik.

Der Home Boy: Der tränenreiche Beinahe-Zusammenbruch von Texas-OT Connor Williams, der im Großraum Dallas aufgewachsen ist, als ausgerechnet die Cowboys den slide des potentiellen Firstrounders bis in die 2. Hälfte der 2. Runde aufgefangen haben, war definitiv eine der rührenderen Szenen des diesjährigen Drafts.

New York Giants

1 (2) Saquon Barkley, RB, Penn State

2 (34) Will Hernandez, G, UTEP

3 (66) Lorenzo Carter, OLB, Georgia

3 (69) B.J. Hill, DT, NC State 4 (108) Kyle Lauletta, QB, Richmond

5 (139) RJ McIntosh, DT, Miami (Fla.)

Die Story: Anstelle eines Nachfolgers bekommt Eli Verstärkung in Form eines Laufspiels, das den Namen auch verdient. Dafür wurde nicht nur Barkley in Runde 1 geholt, sondern mit dem zweiten Pick ein O-Liner, der (Zitat Mike Mayock) „keine Menschen mag“ (im sportlichen Sinn natürlich).

Der rote Faden: Das liebste Steckenpferd des neuen GMs Gettleman war immer die D-Line. Hier hatte er nun die Gelegenheit, den Umbau in Richtung Base 3-4 voranzutreiben und diese auch ausreichend genutzt. Vor allem Carter könnte sich als echter Steal erweisen, wenn er in der Lage ist, sein Potential entsprechend auszuschöpfen.

Die offene Frage: Ob es tatsächlich zielführender war, an #2 overall einen (wenn auch noch so guten) RB zu holen und gleichzeitig die Gelegenheit ungenützt zu lassen, die Franchise über Jahre mit einem Nachfolger für den inzwischen 37- jährigen Eli abzusichern, wird man erst in einigen Jahren beantworten können.

Philadelphia Eagles

2 (49) Dallas Goedert, TE, South Dakota State

4 (125) Avonte Maddox, CB, Pittsburgh

4 (130) Josh Sweat, DE, Florida State

6 (206) Matt Pryor, OT, TCU

7 (233) Jordan Mailata, OT, South Sydney, Australia

Fazit: Mit wenigen picks und einem der stärksten Roster ausgestattet bleibt nicht viel mehr zu tun als da und dort Ergänzungsspieler zu holen, von denen man hofft, dass sie’s ins Team schaffen.

Unterhaltsamster Pick: Wie David Akers in Jerryworld den Cowboys-Angriff vom letzten Jahr beantwortet hat, hatte schon was; dass die Eagles mit dem Pick (via uptrade extra vor die Cowboys) dann auch noch den wahrscheinlichen Wunschspieler derselben – noch dazu mit dem Vornamen Dallas – abgestaubt haben, war großes Kino.

Sleeper? Eher nicht. Der Moritz-Böhringer-Gedächtnispick in Runde 7 ist eine nette Story (in Australien), hat aber vermutlich noch weniger Chancen als jener, sich in der Liga durchzusetzen. Angeblich lernt er noch die Regeln.

Washington Redskins

1 (13) Da’Ron Payne, DI, Alabama

2 (59) Derrius Guice, RB, LSU

3 (74) Geron Christian, OT, Louisville

4 (109) Troy Apke, S, Penn State

5 (163) Tim Settle, DT, Virginia Tech

6 (197) Shaun Dion Hamilton, LB, Alabama

7 (241) Greg Stroman, CB, Virginia Tech

7 (256) Trey Quinn, WR, SMU

Roter Faden: Ist nicht wirklich erkennbar. Und es ist schwer zu sagen, ob das jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen ist.

Fragwürdigster Pick: Guice. Nicht wegen seiner Fähigkeiten auf dem Platz, die sind unbestritten, sondern wegen der zuletzt häufiger auftauchenden Geschichten über sein Verhalten abseits davon. Sollte sich letzteres als übertrieben herausstellen, könnte man hier einen Griff in den Geschenkkorb getan haben, wenn nicht …

Panik Pick? Nachdem die Bucs für viele überraschend an #12 mit Vea den angeblichen Wunschspieler der Redskins von Bord genommen hatten, haben sich diese in ihrer Ratlosigkeit einfach den nächstbesten DL gegriffen. So oder so ähnlich wurde die Situation in vielen Medien dargestellt. Ob es so oder doch ganz anders war, werden wir wohl nie erfahren. Auf jeden Fall wird diese Version Paynes eigenen Fähigkeiten als erstklassiger run defender nicht gerecht. NFC North

Chicago Bears

1 (8) , LB, Georgia

2 (39) , C, Iowa

2 (51) Anthony Miller, WR, Memphis

4 (115) , LB, WKU

5 (145) Bilal Nichols, DT, Delaware

6 (181) , DE/OLB, Utah

7 (224) , WR, Georgia

Das Urteil: Mit wenigen Picks wurden in den Runden 1 und 2 gezielt die Positionen verstärkt, die nach der Free Agency noch Lücken aufgewiesen haben.

Bester Pick: Smith. Der dringend gesuchte Playmaker für DC Fangios Defense.

Sleeper: Bilal Nichols hat mit einer ausgezeichneten Leistung im East-West- Shrine-Game genügend Anlagen gezeigt, die vermuten lassen, dass er den Sprung von der FCS zu den Profis schaffen könnte.

Detroit Lions

1 (20) Frank Ragnow, C, Arkansas

2 (43) Kerryon Johnson, RB, Auburn

3 (82) Tracy Walker, S, Louisiana

4 (114) Da’Shawn Hand, DT, Alabama

5 (153) Tyrell Crosby, OT, Oregon

7 (237) Nick Bawden, FB, San Diego State

Das offensichtliche Ziel: Zwei O-Liner, ein FB und ein all-around-RB deuten stark darauf hin, dass man in Detroit unter dem neuen HC endlich ein vernünftiges Laufspiel etablieren möchte, um damit Stafford in seiner bisherigen Rolle als Alleinunterhalter zu entlasten.

Bester Pick: RB Johnson hat jedenfalls die Anlagen, um die Rolle als „Foundation Back“ auszufüllen. Nach Jahren mit RBs, die anderswo vordergründig als 3rd- Down-Backs Beschäftigung finden würden, etwas, was die Lions dringend gesucht haben.

Sleeper: OT Crosby ist anscheinend aufgrund einer Verletzungsgeschichte tiefer gefallen als von vielen vermutet. Wenn er ganz bleiben sollte, haben die Lions in Runde 5 einen potentiellen Starter auf OT abgestaubt.

Green Bay Packers

1 (18) , CB, Louisville

2 (45) Josh Jackson, CB, Iowa

3 (88) , ILB, Vanderbilt

4 (133) J’Mon Moore, WR, Missouri

5 (138) Cole Madison, OT, Washington State

5 (172) J.K. Scott, P, Alabama

5 (174) Marquez Valdes-Scantling, WR, USF

6 (207) Equanimeous St. Brown, WR, Notre Dame

7 (232) , DT, California

7 (239) Hunter Bradley, LS, Mississippi State

7 (248) Kendall Donnerson, OLB, Southeast Missouri State

Die Story: Speed auf allen Ebenen. Die Packers waren jahrelang eines der langsameren Teams in der NFL, vor allem in der Defense. Da scheint der neue DC Mike Pettine mit einem Wunschzettel beim GM vorstellig geworden zu sein und dieser hat ihm mit CB Alexander und LB Burks einige seiner Wünsche erfüllt. Nicht zu vergessen die 3 (!) gleichgearteten size-speed-prospects auf WR am dritten Tag.

Bester Move: Mit einem down- und sofort darauffolgenden uptrade den Wunschspieler zu bekommen und ganz nebenbei einen Erstrundenpick nächstes Jahr im Tausch mit einem Drittrundenpick abzustauben wäre eigentlich eines Routiniers auf der GM-Position würdig. Der neue GM der Packers, Brian Gutekunst, hat mit diesem Move gezeigt, dass er nicht nur von den besten gelernt, sondern auch die Nerven hat, das ganze durchzuziehen.

Late round impact? Wenn du ohnehin 11 picks hast und nebenbei in den letzten 3 Runden noch Spieler einsammeln möchtest, die sogar unmittelbar starten können, wie wäre es mit einem Punter in Runde 5 und einem Long Snapper in Runde 7?

Bonus: Name Picks: Wenn die 3 WR-Picks des GMs mit dem lustigen Namen ein Apostroph, einen Doppelnamen und einen Pseudoheiligen umfassen, dann fragt man sich, ob dem Gutekunst da nicht ein bisschen der Schalk im Nacken gesessen ist. Die lokalen Journalisten und vor allem die Radioheads hoffen angeblich schon, dass sich nicht alle 3 auf Dauer durchsetzen werden.

Minnesota Vikings

1 (30) Mike Hughes, CB, UCF

2 (62) Brian O’Neill, OT, Pittsburgh

4 (102) , DE, Ohio State

5 (157) , TE, Central Michigan

5 (167) , K, Auburn

6 (213) , G, App. State

6 (218) Ade Aruna, DE, Tulane

7 (225) , LB, California

Der rote Faden: Dieser Draft war nicht für dieses Jahr, sondern für die Zukunft gedacht. Gerade auf CB und in der D-Line sind die Starterpositionen mit Topspielern vergeben, die aber entweder schon etwas älter sind oder ab 2019 richtig teuer werden. Der einzige Spieler mit „immediate impact“ könnte hier PK Carlson sein.

Was fehlt: Die O-Line wurde zwar 2 Mal bedient, man hätte hier allerdings Spielertypen erwartet, die eher früher als später um Starterpositionen kämpfen können. Vor allem O’Neill ist derzeit mehr Athlet als produktiver Spieler.

Sleeper: Ade Aruna. Ist vor ca. 10 Jahren aus Nigeria in die USA gekommen und hat erst in seinem letzten High-School-Jahr begonnen, Football zu spielen. Der Junge besitzt alle körperlichen Anlagen, weiß aber noch nicht wirklich, was er tut. Wenn es gelingt, ihm das in 1-2 Jahren beizubringen, könnte man einen echten Steal in Runde 6 gelandet haben.

NFC South

Atlanta Falcons

1 (26) Calvin Ridley, WR, Alabama

2 (58) Isaiah Oliver, CB, Colorado

3 (90) Deadrin Senat, DT, USF

4 (126) Ito Smith, RB, Southern Miss

6 (194) Russell Gage, WR, LSU

6 (200) Foye Oluokun, OLB, Yale

Roter Faden: Value over need. In den ersten beiden Runden wurden ohnehin stark besetzte Positionen noch weiter verstärkt, weil die entsprechend ins System passenden Spieler jeweils überraschenderweise noch verfügbar waren.

Bester Pick: Ridley, von dem ohnehin viele Experten sagen, dass er eine mittelmäßige Nummer 1, aber ein Weltklasse #2-WR wäre, darf ab jetzt ein überaus gefährliches Duo mit Julio Jones bilden. Die Pass-Defenses der Saints, Panthers und Bucs dürfte es weniger freuen.

Sleeper: Ito Smith. Auf Dauer wird man das Duo Freeman und Coleman nicht halten können. Smith als vor allem auch ausgezeichneter Receiver aus dem backfield kann die beiden vorerst ergänzen und später zumindest einen der beiden kongenial ersetzen.

Carolina Panthers

1 (24) D.J. Moore, WR, Maryland

2 (55) Donte Jackson, CB, LSU

3 (85) , CB, Tennessee

4 (101) Ian Thomas, TE, Indiana

4 (136) , DE, Ole Miss

5 (161) , LB, Maryland

7 (234) , LB, NC State

7 (242) Kendrick Norton, DT, Miami (Fla.)

Die Story: Manchmal ist es fast langweilig. Ein Team mit einem Riesen need auf einer Position (in diesem Fall WR) kommt in die Situation, sich den besten aussuchen zu können. Moore ist eine schöne Ergänzung zu dem, was aktuell an Offensivwaffen vorhanden ist. Und sogar Steve Smith hat’s approbiert.

Was fehlt: Julius Peppers wird nicht ewig spielen. Ein bisschen mehr pass rush wäre ganz nett gewesen, das Problem (nicht nur für die Panthers, vor dem standen auch andere) war aber, dass dieser Jahrgang nicht übermäßig stark war auf dieser Position.

Day 3 value: TE Ian Thomas braucht noch 1-2 Jahre hinter Greg Olsen; hat aber durchaus die Anlagen, um diesen danach zu ersetzen.

New Orleans Saints

1 (14) , DE, UTSA

3 (91) Tre’Quan Smith, WR, UCF

4 (127) , OT, Florida State 5 (164) , S, Wisconsin

6 (189) Kamrin Moore, S, Boston College

6 (201) , RB, Louisiana Tech

7 (245) , C, LSU

Bester Pick: Smith. Hochproduktiver College-WR, der ein weiteres nettes Spielzeug für Brees werden könnte, v.a. auch, wenn der von den Bears neu erworbene Cam Meredith sich nicht nach Wunsch von seiner Verletzung erholen sollte.

Fragwürdigster Pick: Davenport. Nicht weil der Spieler schlecht wäre oder die Saints nicht dringend eine Ergänzung zu Cameron Jordan gebraucht hätten, aber ob ein derart roher Spieler 2 Erstrundenpicks wert ist?

Sleeper: Scott. Klein, kräftig, schwer zu Boden zu bringen. Schöne Ergänzung in einer ohnehin schon starken RB unit.

Tampa Bay Buccaneers

1 (12) Vita Vea, DT, Washington

2 (38) Ronald Jones II, RB, USC

2 (53) M.J. Stewart, CB, UNC

2 (63) Carlton Davis, CB, Auburn

3 (940 Alex Cappa, OT, Humboldt State

4 (117) Jordan Whitehead, S, Pittsburgh

5 (144) Justin Watson, WR, Penn

6 (202) Jack Cichy, LB, Wisconsin

Fazit: Aufgrund des Downtrades mit den -needy Bills konnten die Bucs 2 zusätzliche Zweitrundenpicks einstreifen, mit denen sie ihr größtes need im defensive backfield bedienen konnten. Dadurch hatte man freie Hand, um in Runde 1 das fehlende Puzzlestück für die neu formierte D-Line einzusammeln. Bester Pick: Kein einzelner, die Kombination macht’s. An Tag 1 und 2 mit passenden picks die größten needs bedient.

Sleeper: Jack Cichy wäre einer der besten ILBs dieses Jahrgangs gewesen, wenn er in den letzten beiden Jahren hin und wieder auch gespielt hätte. Kann er die Verletzungen endlich einmal hinter sich lassen, haben die Bucs an #202 einen zukünftigen Starter abgestaubt. Wenn nicht, dann haben sie hier nicht viel verschenkt.

NFC West

Arizona Cardinals

1 (10) Josh Rosen, QB, UCLA

2 (47) Christian Kirk, WR, Texas A&M

3 (97) Mason Cole, C, Michigan

4 (134) Chase Edmonds, RB, Fordham

6 (182) Christian Campbell, CB, Penn State

7 (254) Korey Cunningham, OT, Cincinnati

Bester Move: Der letztlich gar nicht so teure uptrade in Runde 1, um sich den nach Meinung vieler letzten verfügbaren potentiellen Franchise-QB zu sichern. Mit den restlichen picks wurde fast durchwegs versucht, Unterstützung für diesen heranzuschaffen.

Was fehlt: Ein CB etwas früher als in Runde 6 wäre nett gewesen, man muss allerdings bedenken, dass man aufgrund des uptrades weniger Spielraum in den mittleren Runden zur Verfügung hatte.

Urteil: Ein endgültiges Urteil über diesen Draft der Cardinals hängt wohl ausschließlich davon ab, ob Rosen der Franchise QB wird, als der er geholt wurde.

3 (89) , OT, TCU

4 (111) Brian Allen, C, Michigan State

4 (135) John Franklin-Myers, DT, Stephen F. Austin

5 (147) , ILB, Virginia

5 (160) , DE, Oklahoma

6 (176) John Kelly, RB, Tennessee

6 (192) Jamil Demby, G, Maine

6 (195) Sebastian Joseph, DT, Rutgers

6 (205) , OLB, Louisville

7 (231) , LB, TCU

7 (244) , DE, SMU

Der rote Faden: Upside. Die Rams befinden sich im win-now-Modus, weshalb die höheren picks reihenweise für trades schon vor dem Draft verbraucht wurden. Mit 10 picks an Tag 3 wurde folgerichtig vor allem Spieler geholt, die nicht unmittelbar einsetzbar sind, von denen man aber hofft, dass zumindest einige sich langfristig entwickeln können. Für einige gilt halt: first stop practice squad.

Bester Pick: Wenn es gelingt, CB Marcus Peters‘ Emotionen zu kanalisieren, sind die beiden picks, die man für ihn ausgegeben hat (4th dieses sowie 2nd nächstes Jahr) top angelegt.

Bester Pick II: Ähnliches gilt für den diesjährigen Erstrundenpick, wenn Brandin Cooks sich als die Verstärkung erweist, die man sich letztes Jahr schon von Sammy Watkins erhofft hat.

San Francisco 49ers

1 (9) Mike McGlinchey, OT, Notre Dame 2 (44) , WR, Washington

3 (70) Fred Warner, ILB, BYU

3 (95) , S, Southern Miss

4 (128) , DE, NC State

5 (142) D.J. Reed, CB, Kansas State

6 (184) , S, Florida

7 (223) Jullian Taylor, DT, Temple

7 (240) , WR, MTSU

Der rote Faden: Der neue Franchise-QB ist schon seit Herbst da, also stellt man ihm hier Erst Bewachung und dann einen WR zur Verfügung, der gut in Shanahans West Coast Offense passt. Der Rest des Drafts diente hauptsächlich dazu, die Defense quer durch den Gemüsegarten zu verstärken. Hier ist besonders der vielseitige LB Fred Warner zu nennen, der direkt in die starting lineup rutschen könnte je nachdem, wie die Sache mit Reuben Foster weitergeht.

Böse Erinnerungen? DE Kentavius Street hat sich in der Pre-Draft-Phase bei einem workout für ein Team das Kreuzband gerissen und wurde dennoch in der 4. Runde gedraftet. Diese Vorgangsweise war eigentlich typisch für das letzte Front Office der 49ers unter Trent Baalke. Geklappt hat es meines Wissens nie.

Sleeper: Der superathletische, aber oft verletzte Jullian Taylor war nicht zum Combine eingeladen, hat aber aufgrund eines ausgezeichneten pro day workouts einen späten Aufstieg auf vielen Draft Boards (zumindest denen der Medien) hingelegt. Könnte sich – so er einmal für längere Zeit verletzungsfrei bleibt – durchaus in die DL-Rotation spielen.

Seattle Seahawks

1 (27) Rashaad Penny, RB, San Diego State

3 (79) Rasheem Green, DE, USC

4 (120) Will Dissly, TE, Washington 5 (141) Shaquem Griffin, OLB, UCF

5 (146) Tre Flowers, S, Oklahoma State

5 (149) Michael Dickson, P, Texas

5 (168) Jamarco Jones, OT, Ohio State

6 (186) Jacob Martin, DE, Temple

7 (220) Alex McGough, QB, FIU

Überraschendster pick: RB Penny in Runde 1. Als alle Welt entweder CB oder OL erwartet machen Schneider und Carroll das, was sie am liebsten tun. Sie holen einen Spieler, den alle anderen (v.a. die Medien) locker eine Runde später auf der Rechnung haben. Konsequent ist die allerdings von dem Gesichtspunkt aus, dass sich die Seahawks mehr als sie zugeben im rebuilding mode befinden und als ersten Schritt zur Entlastung von Russell Wilson wieder ein ordentliches run game etablieren wollen.

Was fehlt: Ein bis zwei DBs mehr (v.a. auf CB) hätten dem Team durchaus gut getan; wenn jetzt auch noch Earl Thomas getradet wird bleibt von der ehemals dominanten Legion of Boom nichts mehr übrig.

Die Story: Natürlich Shaquem Griffin. Aber über das Thema wurde in den letzten Tagen in allen Medien genug gesagt.

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