eLexikon Bewährtes Wissen in aktueller Form Seite 46.652, Wildhorn - Wildhorngruppe Internet: https://peter-hug.ch/46_0652

Main mehr sich gegen W. dem Thal von Alt St. Johann zuwendet. Sein erster Zufluss ist der Tobbach, der zweite der Abfluss der kleinen Schwendiseen, am N.-Abhang des Kaiserrucks. Er vereinigt sich dann bei Unterwasser mit der Säntisthur, die auch Kalte Thur heisst, wie die Wildhauser Thur auch Warme Thur genannt wird; von da an hat das Gewässer nur noch einfach den Namen «Thur». Wildhorn und Wildgrat von Norden. Wildhorn (Kt. Bern und Wallis). 3252 m. Bedeutender Gipfel der Berneralpen, an der Grenze der Kantone Bern und Wallis, zwischen dem Massiv der und dem des oder zwischen dem Sanetsch- und dem Rawilpass. Vom Gipfel gehen vier Haupt-Kämme aus, die sich ihrerseits wieder nicht weit von ihrem Knotenpunkt verzweigen. Es sind dies: 1) Der WSW.-Grat, der hinter dem Arpelistock plötzlich nach N. umbiegt und folgende Gipfel und Pässe trägt: Geltenhorn (3074 m), Geltenpass oder Col du Brozet (2826 m), Geltengrat (w. vom Punkte 3034 m), Arpelistock oder Arbelhorn, auch Hinter Arbelhorn genannt (3039 m), Hühnerhörnli (2739 m, im Siegfriedatlas ohne Namen), Hundhörnli, Arpelihorn oder Vorder Arbelhorn (2878 m), Rossgrabenlücke (ungefähr 2500 m, im Siegfriedatlas ohne Kote und Namen), das Schafhorn oder Schafhörnli (2686 m), das Spitzhorn (2811 m), das Kleine Hörnli (2215 m) und das Mutthorn (2317 m). 2) Der N.-Kamm trägt zuerst den Wildgrat (2942 m, im Siegfriedatlas ohne Namen), dann den Silberritzenpass (etwa 2600 m, ohne Namen im Siegfriedatlas), das Hahnenschritthorn (2836 m), das Vollhorn (2199 m). 3) Der NO.-Grat zuerst mit Eis bedeckt und eintönig, steigt nachher auf und bildet das Schneidehorn (2939 m), den Seltenschonpass (ohne Kote noch Namen im Siegfriedatlas) und das Mittaghorn (2687 m); von diesem Grat löst sich, nicht weit von der Spitze, eine zum Teil vergletscherte Nebenrippe ab, die das Pfaffenhorn (2845 m), das Kirchli (2791 m) und zuletzt das Niesenhorn (2777 m) trägt. Dieses wird vom Siegfriedatlas mit Unrecht auch Seltenschon genannt, indem dieser Name dem Grate zukommt, der sich zwischen dem Schneidehorn und Mittaghorn, den Stiegelenwänden und dem Iffigenhorn (2380 m) befindet. 4) Der SO.-Grat oder genauer der sö. Vorsprung heisst auch Rawilhorn oder Six des Eaux Froides (2903 m) und wird durch den Col des Eaux Froides von dem Massive des Wildhorns im engern Sinn getrennt. 5) Der S.-Grat trägt den Col de la Pucelle (3166 m), die Pucelle oder den Mont Pucel (3186 m), den Col des Blèches (2617 m), der viel steiler ist, als es der Siegfriedatlas vermuten liesse, und den Uebergang des Châble Court (etwa 2600 m), der die Wildhorngruppe von der Kette der Crêtabessa (2711 m) und des Prabé trennt; im SO. der Pucelle löst sich ein zweiter Grat ab, der die Erhebungen des Sex Rouge (2907 m), La Motte (2882 m), Chamossaire (2627 m) und Hermence (2665 m) trägt und den man ans Rawilhorn anschliessen könnte. Die Seiten des Berges werden im N. vom Dungelgletscher, im SO. von den Gletschern von Ténéhet und Les Audannes, im SW. vom Brozetglelscher und im W. vom Geltengletscher bedeckt, deren Abflüsse den Geltenbach, den Dürrenbach, den Iffigenbach und die Nettage, einen Zufluss der Morge, speisen. Dieser Gipfel ist wahrscheinlich der gleiche, den Schöpf (1577) «Uf der Geltenmons» nennt und den Gruner (1760) mit dem Namen Wildhorn bezeichnet, während ihn Weiss (1800) Geltenhorn heisst. Seine Besteigung wird ziemlich oft unternommen, weil sie sehr interessant ist. Man geht gewöhnlich von der Wildhornhütte am oberen Ende des Iffigenthales aus und erreicht bei ordentlichem Wetter den Gipfel ohne Schwierigkeit in 3 Stunden, oder auch in 5 Stunden vom Sanetsch-Hotel über den Col du Brozet und die Felsen der NW.-Seite. Das Panorama ist eines der schönsten dieses Teiles der Berneralpen, weil eines der am klarsten geordneten. Vorzüglich schön ist der Blick von da auf die Walliser Alpen. Bibliographie: E. Buss, Panorama des Wildhorns, (Jahrbuch des Schweizer Alpenklub. Band 12). - Dr. Dübi, Hochgebirgsführer durch die Berner Alpen, Bd. I (von der Dent de Morcles bis zur Gemmi). Bern 1907. Wildhorngruppe: Rawilhorn vom Glacier de Ténéhet her. Wildhorngruppe (Kt. Bern, Wallis und Waadt). Unter dieser Bezeichnung versteht man den von der Gemmi bis zur Rhone sich erstreckenden westlichen Teil der Berneralpen. Wenn auch diese Kette die unmittelbare Fortsetzung der Finsteraarhorngruppe bildet, unterscheidet sie sich von letzterer doch genügend, um die Teilung der Berneralpen in zwei orographische Gruppen zu rechtfertigen. Während nämlich im östlichen Teil die Kristallinen Gesteine vorherrschen, ist die

Quelle: Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902; Autorenkollektiv, Verlag von Gebrüder Attinger, Neuenburg, 1902-1910;6. Band, Seite 642 [Suche = 46.652] im Internet seit 2005; Text geprüft am 29.3.2017; publiziert von Peter Hug; Abruf am 29.9.2021 mit URL: Weiter: https://peter-hug.ch/46_0652a?Typ=PDF

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