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öffentlichung besteht jedoch nicht. den KFV Passau über. Informationen zum Redaktions-

Inhalt Informationsfahrt nach Leipzig zur Fachmesse Interschutz Von Josef Ascher

Landkreis Passau Der Fortschritt macht auch vor der Feuerwehr nicht Halt und insbesondere im Bereich des techni- Weiterbildung/ Interschutz Leipzig ...... 3 schen Brandschutzes, der Personenrettung, der Vorankündigung Jugendzeltlager 2011 ...... 3 persönlichen Schutzausrüstung und der Kommuni- kationstechnik gab es umfangreiche Innovationen, Ehrenzeichenverleihung Neukirchen a. Inn ...... 4 welche auf der alle fünf Jahre stattfindenden Fach- Ehrenzeichenverleihung Fürstenzell ...... 5 messe Interschutz präsentiert wurden. Gemein- sam mit Mitarbeitern des Brand- und Katastro- Verabschiedung von KBM Hans Hackner ...... 6 phenschutzes des Landratsamtes informierte sich Neuer KBM im Bereich SÜD ...... 6 deshalb die Landkreisführung, an der Spitze Kreis- brandrat Josef Ascher, über Neuerungen und Ent- wicklungen. Das Informationsangebot der Messe, Aktuelles aus dem Verband die diesmal in Leipzig statt fand, war mit mehr als 1350 Ausstellern aus 46 Nationen überwältigend Ehrenzeichenverleihung Straßkirchen ...... 7 und die Teilnehmer an der Informationsfahrt konn- KFV-Passau—THL-Seminar ...... 7 ten nach einem anstrengenden Tag wertvolle In- formationen und Anregungen mit nach Hause Weiterbildung Katastrophenschutz/ Temelin ...... 8 nehmen. Fahrsicherheitstraining KBI-Bereich Nord ...... 8-9

ASLP OÖ FF ...... 9

BE Kindergarten Aigen am Inn ...... 10

BE Kindergarten Haselbach ...... 10

Feuerwehraktionswoche 2010 ...... 11

Jugend DJLS in Gegenbach ...... 12-13

Einsatz-/ Übungsbericht Voranzeige: Gefahrgutübung in Haselbach ...... 14-15

Kreisjugendzeltlager 2011 in Hofkirchen

Das Kreisjugendzeltlager 2011 des KFV Passau findet in Hofkirchen auf dem Schulgelände (Freitag, 29. Juli bis Sonntag, 31. Juli 2011) Florentine jetzt als ABO statt.

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Feuerwehren der Gemeinde Neukirchen am Inn Jahrzehntelang Feuerwehrdienst geleistet Von Uwe Vogl

„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr.― So lautet der stellt werden.“ Technische Entwicklung fordere Aus- Leitspruch der Freiwilligen Feuerwehren. Unter die- und Fortbildung. Die Einsätze in der technischen Hil- sem Motto wurden insgesamt 19 Feuerwehrkamera- feleistung nehmen ständig zu. Für ein starkes Netz den der Feuerwehren Neukirchen a. Inn, Höch - der Selbsthilfestruktur im Landkreis Passau stünden Fürstdobl und Neuburg a. Inn für 25 und 40 jährige die Freiwilligen Feuerwehren und verbreiten somit aktive Dienstzeit ausgezeichnet. Im Namen des baye- gelebte Verantwortung in der Gemeinschaft. Jugend- rischern Innenministers, Joachim Herrmann über- arbeit sei in der heutigen Zeit auch enorm wichtig. reichten ihnen Landrat Franz Meyer und Kreisbrand- Man müsse auf die Jugend zugehen und sie für die rat Josef Ascher die höchste staatliche Auszeichnung Feuerwehr gewinnen und begeistern. Die zu Ehren- des Freistaates Bayern. Angeführt von der Blaskapel- den seien große Vorbilder für die Jugend, aber auch le Neukirchen a. Inn marschierte der Festzug vom in den Wehren und in unserer Gesellschaft. Zum Rathaus feierlich in die schön geschmückte Pfarrkir- Schluss bedankte er sich für den würdigen Rahmen che ein, wo im anschließenden Gottesdienst der ver- der Veranstaltung, in dem die Arbeit unserer Wehren storbenen Mitglieder der Wehren gedacht wurde. wieder einmal an die Öffentlichkeit gebracht werde Pfarrer Hans Gartenmaier stellte in seiner Predigt die und betonte, dass er enorm stolz auf die Feuerweh- Arbeit der Feuerwehren sowie deren Schutzpatron, ren in der Gemeinde Neuburg a. Inn und des Land- den Heiligen Florian in den Mittelpunkt. Er bedankte kreises Passau sei. In den Dank schloss er auch die sich im Namen der Pfarrei bei allen Kameraden für Familien mit ein, die zuhause aufgrund der ehrenamt- ihren enormen Einsatz in der Bevölkerung. Anschlie- lichen Tätigkeit oftmals auf ihre Männer verzichten ßend fand dann der gemeinsame Ehrenabend mit müssten. Im Anschluss wurden die Ehrenzeichen und Ehrenzeichenverleihung statt. Nach der Begrüßung Urkunden durch Landrat Franz Meyer, Kreisbrandrat durch den Vorstand der FF Neukirchen a. Inn Josef Josef Ascher, Kreisbrandmeister Rudolf Gstöttl, dem Zöls, stellte Landrat Franz Meyer die Wichtigkeit der Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Passau, Feuerwehren in einer beeindruckenden Rede heraus. Kreisbrandinspektor Alois Fischl, Bürgermeister Josef „Wenn wir in Zukunft bestehen wollen, müssen wir Stöcker sowie den jeweiligen Vorständen, Komman- die Zukunft gemeinsam gestalten. Für diese Zu- danten und Fahnenmütter verliehen. Jeder der Ge- kunftsgestaltung stehen die Freiwilligen Feuerweh- ehrten wurde in einigen Worten, wie Eintritt in die ren. Unsere Wehren leisten freiwilligen Dienst, um Feuerwehr, Dienstgrad, Lehrgänge, Auszeichnungen Leben und Gesundheit, um Hab und Gut ihrer Mit- und Leistungsabzeichen durch die jeweiligen Kom- menschen zu schützen.“ Er bezeichnete die Feuer- mandanten kurz vorgestellt. Der Vorsitzende des wehrkameraden als die Samariter der heutigen Zeit. Kreisfeuerwehrverbandes, KBI Alois Fischl, gratulierte „Menschen die anpacken und helfen, ohne lang zu in seinem Grußwort allen Geehrten und betonte, dass fragen. Was wäre, wenn es sie nicht gäbe. Feuerwehr nur durch Zusammenhalten und Teamarbeit die an- ist Kultur des Helfens und somit Verantwortungskul- stehenden Herausforderungen in der Zukunft bewäl- tur.“ Einen Appell richtete er auch an die Arbeitgeber. tigt und gemeistert werden können. Auch Kreisbrand- „Es sei sehr wichtig, dass Feuerwehrangehörige für rat Josef Ascher ging auf dieses Thema ein. Der Einsätze aber auch Lehrgänge von der Arbeit freige- Landkreis Passau sei ein Vorbild in punkto Zusam- menarbeit, ob unter den Feuerwehren oder mit den Landkreisführungs- kräften, die Teamarbeit sei vorbildlich. Auch im Bereich der Ausbildung nimmt der Landkreis eine absolute Vorbildstellung ein. Im Gegensatz zu den Nachbarlandkreisen sei die Standortausbil- dung sehr weit fortge- schritten. Er bedankte sich bei allen aktiven Mit- gliedern für ihr Engage- ment und betonte, dass die Landkreisführungs- kräfte ohne ihre Feuer-

4 Florentine 52 3/2010 LANDKREIS PASSAU wehren absolut machtlos wären. Ascher versicherte Seinen Stolz brachte er mit seiner vollsten Unterstüt- den Feuerwehren stets die volle Unterstützung, ins- zung seitens der Gemeinde Neuburg a. Inn zum Aus- besondere bei den anstehenden Fahrzeugbeschaffun- druck. Die Gemeinde werde alles dafür tun, um ihre gen, seitens der Landkreisführung und stehe bei Fra- Feuerwehren gut und vor allem den heutigen Erfor- gen und Problemen jederzeit zur Verfügung. Bürger- dernissen angepasst, auszustatten. Raimund Floi- meister Josef Stöcker bedankte sich ebenfalls aus- mayr, Kommandant der FF St. Thomas überbrachte drücklich für die unersetzbare und unbezahlbare frei- die Grüße der österreichischen Kameraden, bedankte willige Arbeit der Wehren. Er sei sehr froh und glück- sich für die jahrelange Freundschaft und gratulierte lich über seine Feuerwehren, auf die man sich bei allen geehrten Feuerwehrkameraden. jeder Tages- und Nachtzeit absolut verlassen kann.

Feuerwehren Gemeinde Fürstenzell 20 Feuerwehrmänner erhalten Feuerwehrehrenzeichen Von Anne Schafmeister

Anpacken, Helfen, ohne lang zu fragen Das zeichnet nicht gäbe?“ fragte Landrat Franz Meyer. Alleine im sie aus, die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Landkreis Passau halten sich rund 9500 aktive Feuer- im Landkreis Passau, in Bayern in ganz Deutschland. wehrfrauen- und männer in 154 Feuerwehren jeder- 20 verdiente, langjährige Mitglieder der Feuerwehren zeit für ihren Einsatz bereit. Bayernweit sind es rund Rehschaln, Fürstenzell, Bad Höhenstadt, Kleingern 330 000 Mitglieder in 7800 Feuerwehren. Männer und und Engertsham haben in der Portenkirche in Fürs- Frauen, die in ihrer Freizeit. Nicht nur Einsätze, son- tenzell das Ehrenzeichen für ihre 25- bzw. 40 jährige dern auch und vor allem Ausbildungen und Lehrgän- Zugehörigkeit zu den freiwilligen Helfern entgegenge- ge absolvieren. Für ein „gewachsenes Netz der nommen. Landrat Franz Meyer überreichte die höchs- Selbsthilfestruktur im Landkreis Passau“ stünden sie te Ehrung des Freistaates mit Unterstützung der Vor- als Teil der Freiwilligen Feuerwehren, für „eine Kultur stände und Kommandanten an die Männer. Fürsten- des Helfens“. Mit den drei Vs“ charakterisierte der zells Bürgermeister Franz Lehner hatte zur Feierstun- Landrat die Wehren und ihre Bedeutung in der Ge- de im atmosphärischen Saal geladen, zu der auch sellschaft: „Sie stehen für Vertrauen, Verlässlichkeit seine beiden Stellvertreter Manfred Hammer und und Verantwortung“. Persönliche Worte für jeden Ge- Ludwig Danner, der Neuburger Bürgermeister Josef ehrten fanden die jeweiligen Kommandanten und Stöcker, Kreisbrandinspektor Hans Walch, Kreis- Vorstände der fünf Wehren. Sie zählten nicht nur brandmeister Rudolf Gstöttl und Alois Fischl als Vor- Lehrgänge, Auszeichnungen und Leistungsabzeichen sitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Passau ge- der Männer auf, sondern gaben auch Anekdoten und kommen waren. Für die musikalische Note des Erinnerungen preis. Auch die Unterstützung der Frau- Abends sorgte der Fürstenzeller Dreigesang. Von „ en, ohne die die freiwillige Arbeit der Feuerwehrler Erwartungshaltung und Anspruchdenken“ der Bürger nicht möglich sei, stellten Landrat Meyer und Bürger- an ihre Gemeinde sprach Bürgermeister Franz Lehner meister Lehner immer wieder heraus. und stellte dem gegenüber den Wert einer Bürgergesell- schaft, in der die Einzelnen selber Aufgaben in die Hand nähmen. In der sie selber an- packten. Wie die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren, die auch heute noch „ein schönes Beispiel von Gemein- schaft“ darstellten, das seit über 150 Jahren bestens funktioniere. Die Geehrten hätten „ in ihren besten Jah- ren“ die Bereitschaft gezeigt, jederzeit für den Nächsten da zu sein und seien auf diese Weise Vorbilder für die Jugend und ihre Mitmenschen. „Wie arm wäre unsere Gesellschaft wenn es viele Ehrenämter

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KBI Bereich Süd Kreisbrandmeister Hans Hackner in den Ruhestand verabschiedet Von Stefan Harant

Nach 8 Jahren als Kreisbrandmeister im KBI Bereich che bezeichnete KFV Vorsitzender KBI Alois Fischl das Passau Land Süd wurde Hans Hackner im Gerätehaus Ausscheiden von Hackner aus dem Feuerwehrdienst. der FF Griesbach von Landrat Franz Meyer, KBR Josef Für die aktive Arbeit im Kreisverband – in der Fach- Ascher und KFV Vorsitzenden Alois Fischl in den gruppe Jugend überreichte Fischl Hans Hackner die „Feuerwehrruhestand― verabschiedet. Nach nunmehr Ehrenmedaille in Gold des Kreisfeuerwehrverbandes. 44 Jahren Feuerwehrdienst, davon 22 Jahre als Wolfgang Stockinger (FF Griesbach) und Josef Ortner 1. Kommandant der FF im Rottal und (FF Haarbach) sagten im Namen der Feuerwehrkom- die letzen 8 Jahre als Kreisbrandmeister – hat Hans mandanten „Vergelts Gott“. Besonders die Fähigkeit Hackner bewiesen das er zu den engagierten Füh- Hackners immer wieder Menschen für den Dienst in rungskräften des Landkreises Passau dazugehört, so der Feuerwehr zu begeistern – hat seine Arbeit bis Landrat Franz Meyer. Als Dank für die vertrauensvolle heute geprägt. Als Erinnerungsgeschenk überreichten und überaus gute Zusammenarbeit überreichte der sie ein Modell eines Feuerwehr-Oldtimers sowie ein Landrat eine Krawatte mit Urkunde im Namen des Geldpräsent. Das Geldpräsent spendet Hans Hackner Landkreises. In seiner Laudatio ging Kreisbrandrat der Leukämiehilfe Passau – da er sich selbst leider für Ascher auf die fachlichen Leistungen von Hans keine Typisierung zur Verfügung stellen kann. Ab- Hackner ein. Für 14 Feuerwehren mit insgesamt 639 schließend stellte KBR Josef Ascher den Nachfolger Aktiven und 119 Anwärtern war Hackner zuständig. von Hans Hackner vor, KBM Christian Gründl von der Außerdem war Hackner für den abwehrenden Brand- FF Rainding und wünschte ihm für den neuen Wir- schutz sowie die Technische Hilfeleistung als Fach- kungsweg Gottes Segen. KBM zuständig. Ne- ben dem Ehrenkreuz des Deutschen Feu- erwehrverbandes erhielt Hackner auch Auszeichnungen des Landesfeuerwehrver- bandes Kärnten. Mit einem heiligen Flori- an aus Granit be- dankte sich KBR Ascher bei seinem scheidenden Kreis- brandmeister, Hackner möge hof- fentlich seine Feuer- wehren in guter Erin- nerung behalten. Als das Ende einer Epo-

Personelle Veränderungen im KBI-Bereich Süd Christian Gründl neuer Kreisbrandmeister KBM Christian Gründl

Kronholz 10 Mit der Erreichung des 60. Lebensjahr 94542 Haarbach schied Kreisbrandmeister Johann

Hackner auf eigenen Wunsch aus dem Fax: 08535/919941 aktiven Feuerwehrdienst aus. Mit Wir- Mobil:0179/1109414 kung vom 01. Juni 2010 wurde der bis-

herige Jugendwart der Feuerwehr Rain- E-Mail: [email protected] ding von Kreisbrandrat Josef Ascher zum Kreisbrandmeister bestellt.

6 Florentine 52 3/2010 AKTUELLES AUS DEM VERBAND

Feuerwehre Straßkirchen und Oberilzmühle Ehrung der Fahnenmutter sowie verdienter Feuerwehrkameraden Von Josef Heisl

Im Rahmen des 125-jährigen Gründungsfests konnte im Jahre lang als 1. Kommandant und stellte sich als über- beeindruckenden Ambiente des neu gestalteten Kirchen- örtlicher Ausbilder im Maschinistenlehrgang und als vorplatzes Scheibe in Straßkirchen die Verleihung der Schiedsrichter zur Verfügung. Die Laudatoren waren Ehrenzeichen durchgeführt werden. Es gab höchstes Lob Vorstand Hermann Engl, Kommandant Josef Thoma von kirchlicher Seite sowie von den Führungskräften und (beide Straßkirchen) und Helmut Lorenz, Kommandant Landrat Franz Meyer. Meyer ließ es sich nicht nehmen, der Feuerwehr Oberilzmühle. die Ehrenzeichen den verdienten Wehrmännern selbst anzustecken. Geehrt wurden für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst in der Wehr Robert Grub- müller, Gerhard Friedl, Werner Matheis, Christian Nestler und Karl Wolf. Sie alle hätten sich darüber hinaus für den Verein verdient gemacht. Eine be- sondere Auszeichnung erfuhr Fahnenmutter Maria Waldbauer. 25 Jahre lang habe sie das soziale Ge- füge im Verein zusammen gehalten und ihren Dienst mit viel Herzblut versehen, betonte Lauda- tor KBI Alois Fischl und überreichte die Feuerwehr- Ehrenbrosche des Kreisfeuerwehrverbandes. Von der Nachbarwehr aus Oberilzmühle wurden zwei Urgesteine geehrt, die sich in 40 Jahren aktivem Dienst auch in Führungsfunktionen bewährt haben. So war Manfred Schenk 28 Jahre 2. Kommandant, führte 23 Jahre den Atemschutz und war auch als Ausbilder aktiv. Max Lorenz führte die Wehr 25

Technische Neuerungen an Fahrzeugen erschweren oft Rettung - Landkreisfeuerwehren bei Schulung mit Firma Weber Hydraulik Von Uwe Vogl

Stetige Fort- und Weiterbildung sind bei der Freiwilli- wehrler ans Werk. An drei Unfallfahrzeugen musste gen Feuerwehr ein unverzichtbares Muss. Bei der das Erlernte in die Praxis umgesetzt, bzw. die Feuerwehr in Hilgartsberg wurden deshalb an zwei „eingeklemmten Personen― befreit werden. Verschie- Samstagen Feuerwehren aus dem Landkreis Passau dene Möglichkeiten der Rettungen wurden anhand beim Seminar „Technische Hilfeleistung - neue Fahr- von verschiedenen Lagen der Fahrzeuge (Auto auf zeugtechnologien – Theorie und Praxis“ geschult. Pa- dem Dach, auf der Seite oder auf den Rädern ste- tientengerechte Rettung oder patientenorientierte hend) ausprobiert. Dabei musste neben der Haupt- Rettung beschreibt das Zusammenwirken von medizi- aufgabe, dem Befreien des Verletzten, besonders nischer und technischer Rettung zur Befreiung ver- auch auf die nötige Sicherung des Fahrzeuges mittels letzter Personen aus Zwangslagen wie z. B. bei Ver- Spanngurten, Unterbaumaterial und Keilen geachtet kehrsunfällen. „Hauptziel der Rettung ist es, den Ver- werden. Anschließend wurden die einzelnen Ret- unglückten in möglichst kurzer Zeit, einer intensiv- tungsvorgänge nachbesprochen. Mit dem Gefühl, medizinischer Betreuung an ein Krankenhaus zu jetzt noch besser für Ernstfälle gerüstet zu sein, en- übergeben“, erklärt KBM Georg Stelzer. Genau dieser dete das Seminar, das von allen beteiligten Feuer- Faktor „Zeit“ macht den Feuerwehren in letzter Zeit wehrkameraden sehr gelobt wurde. Probleme, denn moderne Technik in Fahrzeugen, verstärkte Karosserien, das Verwenden von sehr harten Stählen oder das Verbauen von neuen Ma- terialien (z. B. Carbon) erschwert teilweise die ra- sche Befreiung der Insassen. An den Vormittagen wurden jeweils Neuerungen vorgestellt, taktische Überlegungen besprochen und gelehrt. Nachmit- tags kam die Praxis. Dazu stellte das Autohaus Berger in Pirka ausrangierte Fahrzeuge zu Übungs- zwecken zur Verfügung. Mit schwerem Gerät wie z. B. der hydraulischen Rettungsschere oder dem hydraulischen Rettungsspreizer gingen die Feuer-

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Katastrophenschutztag, Landkreis Passau Exkursion mit Besichtigung des Kernkraftwerks Temelín Von Stefan Bauer

Führungskräfte, Mitarbeiter im Katastrophenschutz Werksgelände, der Besichtigung des Maschinenraums und Mitarbeiter des Sachgebiets für öffentliche Si- und des Haupterzeugungsblocks - das Notsteue- cherheit und Ordnung des Landratsamts Passau be- rungszentrum wurde auch gezeigt. Das AKW hat der- sichtigten im Rahmen eines Katastrophenschutztages zeit zwei Reaktorblöcke mit einer Leistung von 1.000 das Kernkraftwerk Temelín. Um auf die Besichtigung MW pro Reaktor. Abgeschlossen wurde der Besuch im des AKW gut vorbereitet zu sein wurde vorab in ei- AKW bei einem gemeinsamen Mittagessen. Anschlie- nem Infoabend durch die Regierung von Niederbay- ßend ging die Fahrt weiter ins Bezirksamt nach Süd- ern eingehend über die Bereiche Nuklearer Katastro- böhmen. Hier wurde uns die Tätigkeit und Organisati- phenschutz und Strahlenschutz informiert. Im Info- on des Bezirks Südböhmen im Bereich des Krisenma- zentrum des AKW Temelín angekommen wurde die nagements vorgestellt. Durch Armin Absmeier und Delegation nochmals über diverse Sicherheitsvor- Walter Fürlinger (Landratsamt Passau) wurde der schriften belehrt und in Gruppen eingeteilt. Nach der Landkreis Passau sowie die Arbeit im Bereich des Ka- Vorführung eines 3D-Films des Betreibers „ČEZ“ be- tastrophenschutzes den tschechischen Kollegen vor- gann der Zutritt in das eigentliche Gelände des gestellt. Abschließend fand ein fachlicher AKW´s. Ein Trainingssimulator welcher immer zu „Gedankenaustausch― statt. Schulungs- und Ausbildungszwecken in Betrieb ist wurde durch die eine Gruppe besichtigt. Die andere Gruppe begann gleich mit dem Rundgang auf dem

KBI Bereich Nord Sicherheitstraining für Fahrer von Feuerwehrfahrzeugen im KBI-Bereich Passau-Land/Nord Von Hans Schauer

„Und wenns noch so zu pressieren scheint – sicheres fahrer reagieren beim Ertönen des Martinshorns völlig und umsichtiges Fahren muss für die Fahrer von Feu- anders als erwartet und verursachen oftmals brenzli- erwehreinsatzfahrzeugen absolute Priorität haben“, ge Verkehrssituationen. Er legte den Fahrern drin- so der Grundtenor der beiden KBM Josef Thoma und gend ans Herz, sich nicht an das Steuer eines Feuer- Walter Preis beim Fahrersicherheitstraining in Hasel- wehreinsatzfahrzeuges zu setzen, wenn sie vorher bach. In der theoretischen Einführungseinheit erläu- Alkohol getrunken haben. Man muss auch den Mut terte KBM Walter Preis den Fahrern die Gesetzeslage haben, dies dem Einsatzleiter der eigenen Feuerwehr für die Inanspruchnahme von Wege- und Sonderrech- mitzuteilen. Gezeigt wurden auch die einheitlichen ten bei Einsatzfahrten. Er appellierte an die Feuer- Handzeichen für Einweiser von Feuerwehrfahrzeugen. wehrmänner, besonders bei Einsatzfahrten mit Son- Für Gerätewarte und Feuerwehrmaschinisten, die ja dersignalen umsichtig zu agieren, denn manche Auto- ohnehin meistens auch die Fahrer von Feuer-

8 Florentine 52 3/2010 LANDKREIS PASSAU wehreinsatzfahrzeugen sind, hat KBM Josef Thoma die Fahrer aus den Feuerwehren Haselbach, Ruder- eine Checkliste zur Überprüfung der Feuerwehrfahr- ting, Neukirchen v.W., Büchl, Straßkirchen, Aicha zeuge auf Fahrtauglichkeit hin entwickelt, die nach v.W., , Garham und Hofkirchen auf einen Einsatz- und Übungsfahrten, aber auch beim regel- sieben Stationen umfassenden Parcours geschickt. mäßigen Maschinistendienst abgearbeitet werden Auf dem Parkplatz des Freibades in Haselbach sollen. Nach der theoretischen Unterweisung wurden musste eine Durchfahrt mit Höhenbegrenzung pas- siert werden, bei der allerdings die Durch- fahrtshöhe nicht angegeben war, also war gu- tes Schätzvermögen gefragt. Desweiteren galt es, aus einer Anfahrtstrecke von 50 m das Fahrzeug auf 50 km/h zu beschleunigen und auf einer Bremsstrecke von 38 m das Fahr- zeug langsam zum Stehen zu bringen. Beim Gerätehaus in musste mit Einweiser rückwärts eingeparkt werden. Auf dem Firmengelände der Fa. Hofbauer in Aicha v.W. mussten die Fahrer parallel einparken und eine Strecke mit Einweiser rückwärts fahren. Beim Gerätehaus Eging wurde der Fahrstei- fenwechsel im fließenden Verkehr geübt. Die schwierigste Station war auf dem Volksfest- platz in aufgebaut. Hier hatte Maschi- nistenausbilder Helmut Loos eine Slalomstre- cke ausgesteckt, die von den Fahrern vor- wärts und rückwärts, hier mit Einweiser, durchfahren werden musste.

Feuerwehr international Atemschutzträger der FF Kirchham legen OÖ-AT-Leistungsabzeichen ab Von Stefan Harant Eine Gruppe von 6 Atemschutzgeräteträgern unter der Leitung von 1. Kommandant Klaus Hiefinger und Stellvertreter Florian Huber haben sich der Oberös- terreichischen Atemschutz Leistungsprüfung gestellt. Neben einem theoretischem Test der 60 Fragen sowie eine Luftverbrauchsberechnung beinhaltet gehörte richtiges Auf- und Abnehmen der Atemschutzgeräte und Gerätschaften sowie eine Kurzprüfung im War- tungsdienst zu den Aufgaben. Zu Durchlaufen war eine Hindernis-Strecke im 3er Trupp mit verschiede- nen Aufgaben wie z.B. das Öffnen einer Tür zum Brandraum, Brandbekämpfung sowie das richtige Er- kennen und melden von Gefahrenzeichen. Vorbereitet durch 6 Übungstermine in insgesamt 12 Stunden so- wie einem Übungsabend bei der Feuerwehr Pimpfing, Gemeinde Andorf, Oberösterreich wurde von allen Teilnehmern die Bronze-Stufe erfolgreich abgelegt. Die Abnahme erfolgte bei der FF Steinbrück-Bründl, Gemeinde Raab, Bezirk Schärding. Mit dabei waren: Kdt. Klaus Hiefinger, Stellv. Kdt. Florian Huber, And- reas Schlai, Tobias Daffner, Albert Maierhofer und Georg Hupf. Fazit der Kirchhamer Atemschtzträger; Positiv zum Einüben von Standarttätigkeiten für den Geräteträger, Sensibilisierung der Geräteträger für das Richtige Vorgehen im Einsatz sowie das kamerad- schaftliche Kennenlernen mit den Geräteträgern aus dem benachbarten Österreich.

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KBI Bereich Süd Grundschüler sind fit im Brandschutz

Drei Stunden lang beschäftigten sich die Schüler der 3. Klassen mit ihren Lehrern Sonja Siebzehnrübl und Manfred Steininger unter der Anleitung von Komman- dant Ludwig Hack, der auch für die Brandschutzerzie- hung an Schulen zuständig ist, intensiv mit den Ge- fahren, die vom Feuer ausgehen können. Dabei gin- gen sie kindgemäß den Fragen nach: Wie kommt es zu Bränden und können diese gelöscht werden? Gro- ßen Wert legte Kommandant Hack darauf, den Kin- dern deutlich zu machen, wie man sich bei einem Brandfall, sei es in der Schule oder zu Hause, richtig verhält. Die Besichtigung des Löschfahrzeuges schloss die Brandschutzerziehung ab.

KBI Bereich Nord Gutes Feuer – Böses Feuer - Brandschutzerziehung im Kindergarten Von Hans Schauer

Der Umgang mit Feuer ist für Kinder immer etwas nannten „W-Fragen“ (Wie heißt du, wo wohnst du, Spannendes, kann aber auch lebensgefährlich wer- was ist passiert), wurden die Kinder aufgefordert den den. Deshalb hat Haselbachs Feuerwehrkommandant angenommenen Zimmer- , Haus- oder Autobrand so Hans Höller die Kinder des Kindergartens St. Christo- genau wie möglich zu beschreiben, damit die ent- phorus Haselbach im Umgang mit Feuer und dem sprechenden Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden Melden eines Brandes in Theorie und Praxis unter- konnten. Florian Hoisl und Jugendwart Martin Hoisl richtet. Unter dem Leitwort „Gutes Feuer – Böses rüsteten sich vor den Augen der Kinder auch vollstän- Feuer“ wurde den Kindern anhand von praktischen dig mit schwerem Atemschutz aus, damit diese die Beispielen der Unterschied versinnbildlicht. So stellen Angst vor den „maskierten Männern“ verlieren. Erläu- brennende Kerzen, z. B. am Adventskranz oder am tert wurde auch die bei der FF Haselbach vorhandene Christbaum oder das Feuer im Ofen keinerlei Gefahr Fluchthaube, die Personen, die in verrauchten Räu- dar, wenn man das Feuer ständig unter Aufsicht hat men aufgefunden werden und noch ansprechbar sind, und fallen somit unter die Kategorie „Gutes Feuer“. über den Kopf gestülpt wird und die einen Anschluss- Brennende Kerzen können bei unsachgemäßer Hand- schlauch zum Pressluftatmer des rettenden Feuer- habung und Manipulation jedoch schnell einen Woh- wehrmannes hat. Natürlich wollten nach anfänglicher nungs- oder gar Hausbrand verursachen, dies ist Scheu alle Kinder diese Haube testen. Beim dann ein „Böses Feuer“. Den Kindern wurde auch er- „Praxistag bei der Feuerwehr― wurden den Kindern in läutert, wie man unter der Notruf-Nr. 112 bei der drei Gruppen die Schutzkleidung der Feuerwehrmän- Alarmeinsatzzentrale ein „Böses Feuer“ meldet. Hier- ner und Feuerwehrfrauen, die Feuerwehrfahrzeuge zu wurde eine kleine Telefonanlage aufgebaut, die in und die darin enthaltene Ausrüstung kindgerecht er- der Schulungskiste enthalten ist, die der Bayerische klärt. Natürlich durfte das „Löschen eines Brandes“ Landesfeuerwehrverband den Freiwilligen Feuerweh- nicht fehlen. Alle Kinder nahmen im LF 8/6 Platz und ren für solche Maßnahmen zur Verfügung stellt. Ha- Florian Hoisl fuhr mit Blaulicht und Martinshorn zum selbachs Atemschutzleiter Florian Hoisl, selbst Mitar- Einsatzort auf dem Hof des Feuerwehrhauses. Die beiter der Passauer Alarmeinsatzzentrale, mimte den Kinder wurden entsprechend mit der Einsatzkleidung Mann in der improvisierte Einsatzleitung. Mit soge- (Schutzjacke und Helm des Jugendfeuerwehr- Schutzanzuges) ausgerüstet und durften einen Brand löschen, in dem sie einen mit Wasser halb gefüllten Eimer umspritzten. Da- mit die Kinderpflegerinnen aber nicht untätig daneben standen, mussten diese einen Ölbrand mit- tels Feuerlöscher sachgemäß lö- schen.

10 Florentine 52 3/2010 AKTUELLES AUS DEM VERBAND

Feuerwehr-Aktionswoche 2010

„Was geht mich das an?― oder „Was kann ich schon dem sie „Zupacken, statt Zuschauen“. Das beherzte tun?“ oder „Gibt es da nicht andere, die für so etwas Handeln der Menschen in den Feuerwehren wird be- zuständig sind?“. Es sind immer die gleichen Fragen reits über 150 Jahre gelebt. Bekämpften die Gründer und Einwände, mit denen sich „Gaffer“ oder unser Feuerwehren vor allem Brände, so drängt sich „Weggucker― rechtfertigen, die untätig Zeuge einer in den letzten Jahrzehnten die Technische Hilfeleis- Straftat oder Unglücksfalls geworden sind. Die aufge- tung durch die fortwährende Technisierung immer worfenen Fragen aus der Gewaltprävention der Polizei mehr in den Aufgabenfocus der Feuerwehren. Mit der lassen sich recht einfach auf die Arbeit unserer Feuer- diesjährigen Feuerwehr-Aktionswoche soll das coura- wehren übertragen. Der eine oder andere Feuerwehr- gierte Handeln der Feuerwehrleute und dessen Wert- dienstleistende hat sicherlich schon Gleichgültigkeit, schätzung, sowie die Vermittlung des vielseitigen Bequemlichkeit und ein (allenfalls von Sensationsgier Aufgabenspektrums der Feuerwehren dargestellt wer- unterbrochenes) Desinteresse am Schicksal des den. Ferner soll gezeigt werden, dass jeder in unserer Nächsten an einer Einsatzstelle angetroffen. Klar ist Gesellschaft bei einem Unglücksfall durch beherztes auch, dass die Phänomene von Gleichgültigkeit und Handeln etwas tun kann. Sei es durch das Absetzen Bequemlichkeit ein Klima begünstigen, in dem es eines Notrufes, andere zur Mithilfe aufzufordern, das Straftätern leicht fällt, weitgehend unbehelligt zu Leisten von Erster Hilfe oder auch das „nur“ da sein agieren. Trotzdem: Das ist nur die eine Seite der Me- für einen Unfallbeteiligten oder einen Betroffenen. Im daille. Viele von uns fühlen sich betroffen und wollen Hinblick auf Gewaltverbrechen kann man „genau hin- helfen, wenn andere belästigt, beraubt oder bedroht sehen“ und sich als Zeuge melden und wertvolle Hin- werden oder auch aus Sicht der Feuerwehren unsere weise geben, anstatt „wegzusehen“. Obwohl jeder Hilfe brauchen. Dennoch bleibt die Hilfe oft aus: Ein- Mensch dazu verpflichtet ist, einer Person Hilfe zu mal, weil es am Wissen fehlt, ob - und wenn ja – wie leisten, wenn die Situation es verlangt, jedoch ohne geholfen werden kann. Zum Zweiten, weil viele sich sich selbst oder andere unzumutbar zu schaden vor jenen Unannehmlichkeiten fürchten, die das eige- (§323c, StGB), ist an Einsatzstellen immer wieder ne Engagement mit sich bringen könnte. Mit der dies- festzustellen, dass zwar viele Leute gute Ratschläge jährigen Feuerwehr-Aktionswoche möchten die über parat haben, aber nicht einmal in der Lage sind, eine 320.000 Feuerwehrdienstleistenden Bayerns darauf Unfallstelle durch das Aufstellen eines Warndreieckes aufmerksam machen, dass sie Zivilcourage zeigen, in abzusichern.

3/2010 Florentine 52 11 JUGENDFEUERWEHR

Jugendfeuerwehr 300 Nachwuchsfeuerwehrler aus dem Landkreis kämpfen in Gegenbach um die Deutsche Jugendleistungsspange Von Peter Reischl

Können, Schnelligkeit, Ausdauer und Wissen waren haben. Auch Landrat Franz Meyer und Kreisbrandrat gefordert: 300 Nachwuchsfeuerwehrler aus dem ge- Josef Ascher würdigten die Leistungen und die gute samten Landkreis Passau haben in Gegenbach um die Vorbereitung durch die einzelnen Jugendwarte. Nach Deutsche Jugendleistungsspange als höchste Aus- der Verleihung der Abzeichen durch Landratsstellver- zeichnung für Jugendfeuerwehrler gekämpft. Alle treter Josef Federhofer traten die Jugendgruppen Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestanden bei stolz die Heimreise an. Die teilnehmenden Feuerweh- schweißtreibenden Temperaturen die Prüfung. Gefor- ren waren: Thurnreuth, Eidenberg, Oberneureuth, dert wurden von den 15- bis 18-jährigen Anwärtern: Ederlsdorf, Neukirchen a. Inn, Prag, München, Hut- Auslegen einer 120 Meter langen C-Schlauchleitung thurm, Alkofen, , Straßkirchen, Gegen- als Schnelligkeitsübung, Vortragen eines Löschan- bach, , Lämmersdorf, Gottsdorf, griffs ohne Wasserabgabe, Kugelstoßen mit der 5-Kilo Schaibing, Pocking, Schönerting, Schwanham, Aun- Kugel für männliche und 4-Kilo Kugel für weibliche kirchen, Denkhof, Schwarzhöring, Windorf, Teilnehmer, Staffellauf über 1500 Meter in Gruppen Rathsmannsdorf, Jahrdorf, , Raßberg, von je neun Personen, Beantworten von feuerwehr- Wotzdorf, , Hartkirchen, Indling, technischen Fragen sowie solcher im gesellschaftli- Weng, Kellberg, Bergham, St. Salvator, Reisbach, chen Leben. Obwohl einige sowohl im Praktischen wie Rainding, , Kasberg und Breitenberg. auch in der Theorie mächtig ins Schwitzen gekommen sind, gelohnt haben sich die Anstrengungen für alle. Ausgetragen wurde der Wettbewerb, an dem sich 300 Feuerwehrdienstanwärter beteiligten, am Sportplatz der DJK in Gegenbach und an der Dreihiasl-Straße in Breitenberg. Ausrichter waren der Landkreis Passau zusammen mit dem Kreisfeuerwehrverband und der Feuerwehr Gegenbach. Die Gesamtorganisation oblag Kreis- und Bezirksjugendwart Robert Anzenberger. Für die Verpflegung und Organisation der Gerätschaf- ten sorgte die Feuerwehr Gegenbach. Den Bereich Erste Hilfe deckte die BRK-Kolonne Breitenberg ab. Schirmherr und Bürgermeister Helmut Rührl nannte die Jungfeuerwehrler eine "tolle Truppe", die mit En- gagement und Disziplin die Jugendspange erworben

12 Florentine 52 3/2010 JUGENDFEUERWEHR

3/2010 Florentine 52 13 EINSATZ/ÜBUNGSBERICHT

Feuerwehren und Rettungsdienste übten gemeinsam den Ernstfall in Haselbach Von Hans Schauer

Tiefenbach, Passau und Windorf, der San-Zug Bayern sowie die Unterstützungsgruppe für die SAN- Einsatzleitung. Nachdem Haselbachs Kommandant Hans Höller als Einsatzleiter nach einer ersten Erkundung feststellte, dass der verunglückte LKW Gefahrgut in Kanistern und mehrere 1000-Liter Tanks geladen hat, wurde von der Ortsfeuerwehr Haselbach sofort ein 50-Meter Absperrgürtel errichtet, damit niemand mit dem aus einem beschädigten Tank bereits auslaufenden Ge- fahrgut in Berührung kommt. Mittlerweile wurden der AEZ die auf dem Gefahrgutschild des LKW angegebe- nen UN-Nummern durchgegeben, damit von dort die notwendigen Maßnahmen zur Identifizierung des Ge- fahrgutes ergriffen werden konnten. Auf Grund der weitläufigen Schadenstelle beschließt die Einsatzlei- tung die Bildung von 4 Einsatzabschnitten (Gefahrgut, Fahrzeug- und Gebäudebrandschutz, Am Samstag, 24. April 2010 erlebte die Ortschaft Rettungsdienst, Registrierung/Pressestelle). Haselbach in der Gemeinde Tiefenbach ein noch nie dagewesenes Aufgebot an Rettungskräften zum Sze- nario „Verkehrsunfall in der Ortsmitte von Haselbach – Schulbus kollidierte mit einem Gefahrgut-Lkw“. Nach der Alarmierung (Alarmstufe 6) durch die AEZ Passau rückten neben der Ortsfeuerwehr Haselbach auch die Feuerwehren Tiefenbach, Kirchberg v.W., Ruderting, Neukirchen v.W., Fürstenstein, , Passau (1.Zug) und die WF Zahnradfabrik Passau aus. Ebenso alarmiert wurden alle Feuerwehrfüh- rungskräfte des KBI-Bereiches Passau-Land/Nord so- wie der Stadt Passau. Angefordert wurde auch die Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung (UG- ÖEL) zur informationstechnischen Unterstützung der Einsatzleitung.

Die als nächste eintreffende FF Tiefenbach wurde in den von HLM Alfred Hoisl geführten Abschnitt „Bus / Gebäudebrandschutz“ eingewiesen und begann sofort mit der Bergung der Schulbusinsassen (dargestellt von Mitgliedern der umliegenden Jugendfeuerweh- ren), die (hervorragend präpariert durch das Schminkteam des MHD Passau) unterschiedliche Ver- letzungen aufwiesen. Wichtiger Aspekt hierbei war, die Zahl der geretteten Personen festzustellen, auf einem zentralen Platz zu sammeln und bis zum Ein- treffen der Notärzte und Rettungsdienste zu versor- gen. Nachdem angenommen wurde, dass bereits Gefahr- gut ausgetreten ist, durften die Einsatzkräfte im Ab- schnitt 1 „Gefahrgut“, geführt von Haselbachs Atem- Darüber hinaus wurden auch die Rettungsleitstelle schutzleiter Florian Hoisl, nur mit Atemschutzgeräten und das Polizeipräsidium Niederbayern in Straubing arbeiten. Die FF Ruderting erhielt den Befehl, mit der vom angenommenen Unfall verständigt. Die Ret- Bergung von Fahrer und Beifahrer des Gefahrgut- tungsleitstelle des BRK alarmierte ihrerseits etliche LKW zu beginnen. Die Vornahme einer Arbeitsbühne Notärzte, die Unterstützungsgruppen Rettungsdienst und das Arbeiten mit Rettungsspreitzer, Rettungs-

14 Florentine 52 3/2010 EINSATZ/ÜBUNGSBERICHT schere und Hubzylinder mit angelegtem Pressluftat- wurden im aufgebauten Sanitätszelt medizinisch ver- mer verlangte den Feuerwehrmännern alles an physi- sorgt. schem Leistungsvermögen ab. Nachdem das Dach Neben der UG-ÖEL des Landkreises Passau unter- der Fahrerkabine geöffnet war, wurde festgestellt, stützten auch KBI Alois Fischl, sowie die KBM Walter dass sich im Fahrerhaus ebenfalls ein Kanister mit Preis, Josef Thoma und Georg Stelzer Einsatzleiter Gefahrgut befand. Sofort hieß der Befehl: „Arbeiten Hans Höller bei seiner Mammutaufgabe. Auch die er- ab sofort nur noch mit Chemieschutzanzügen (CSA)“. fahrenen Beamten der Gefahrgut-Spezialtruppe des Da die FF Ruderting in ihren Reihen keinen ausgebil- Polizeipräsidiums Niederbayern und der VPI Passau leisteten hervorragende Unterstützung bei der Bewäl- tigung des Unfallszenarios. Die dreistündige Übung verlangte den Einsatzkräften alles ab. Bei der Schlussbesprechung im Haselbacher Schlosshof gab es viel Lob für die Einsatzkräfte, es wurde aber auch vereinbart, bei einer Übungsnachbesprechung die Schwachpunkte ehrlich und akribisch zu analysieren, denn diese Übung war ein erster Praxistest für das im Aufbau befindliche Gefahrgutkonzept des Landkreises Passau. Zur Wiederherstellung der physischen Einsatzfähig- keit für die Einsatzkräfte gab es ein von der Feldkü- che der Rotkreuz- gemeinschaft Titt- ling geschmack- lich hervorragend zubereitetes Gu- deten CSA-Träger hat, wurde die Bergung der LKW- lasch, das allen Insassen von CSA-Trägern der Feuerwehren Hasel- sichtlich schmeck- bach und Hutthurm vorgenommen. Hierbei waren in te. der CSA-Ausbildung erlerntes Wissen und gute Kondi- tion gefragt. Die FF Kirchberg v.W. baute zwischen- zeitlich eine „Not-Dekontamination“ (Not-Dekon) und die WF der ZF Passau eine vollständige Dekon-Anlage mit Duschzelt auf, denn sowohl LKW-Insassen, als auch die Bergungskräfte waren ja mit dem Gefahrgut in Berührung gekommen und mussten sich beim Ver- lassen des Gefahrenbereiches einer „Dusche“ unter- ziehen.

Die schwer verletzten Businsassen wurden indes von den Rettungskräften des BRK und MHD mit Umhän- gern versehen, auf denen der Verletzungsgrad ange- geben war und für den Transport in die umliegenden Krankenhäuser fertig gemacht. Die Leichtverletzten

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