Ausgabe 4 | Winter 2015/16

Olympia im Blick Laura Dahlmeier im Gespräch

Generationswechsel Familienunternehmen prägen den Landkreis

Herzen ö nen Reportage über die Flüchtlingshilfe der Caritas mit Susanne Bukenberger Die Zirbe - Königin der Alpen! Liebe von der Kreisentwick- lungsgesellschaft, die sich im kommenden Jahr Leserinnen, berufl ich nach Weilheim verändern wird. Bereits liebe Leser! im fünften Jahr hat die Junges, frisches Blut prägt die Fami- Garmisch-Partenkirchne- lienunternehmen unterschiedlicher rin im Rahmen des Re- Branchen und Dienstleistungen im gionalmanagements mit Landkreis. Unternehmerisches Wissen viel persönlichem Esprit und damit verbundene Werte werden die Organisation und den Mit dreidimensional in Unternehmerfamilien seit jeher an Ablauf der Zukunftsmesse beweglichen die nachfolgende, junge Generation im Landkreis geschultert. RELAX 2000 Spezialfederkörpern weitergegeben. Diese fast schon selbst- Rund 150 verschiedene verständliche Entwicklung kombiniert Berufsbilder, spannen- mit Mut zur Innovationen bleiben in de Workshops, Seminare der Ö entlichkeit oftmals verborgen. und Vorträge auf über Aufmerksamkeit und Respekt gebüh- 1.000 Quadratmetern, ren jungen Menschen, die sich für den 70 Arbeitgeber und etwa Erhalt eines Betriebes und der damit 1.500 SchülerInnen al- verbundenen Tradition entscheiden. ler Schulen im Landkreis Münchner Str. 10a • 82496 Dorfplatz 5 • 82438 Eschenlohe prägen die unter Auszu- Tel. 08824 - 9148666 Tel. 08824 - 8905 Ein schönes Beispiel für traditionelles bildenden und Schulab- [email protected] [email protected] Gutschein im Wert von Unternehmertum und viel persönliche gängern beliebte Messe. www.schranksysteme-geiger.de www.wohnladen-geiger.de Scha enskraft zeigen die Porträts des EUR 150,00 Familienunternehmens Eisstock Sedl- Gemischtes Blut durch Öffnungszeiten: Öffnungszeiten: maier und des Katalysatorherstellers viel Zuzug aus der gan- Montag bis Freitag 10.00 - 18.00 Uhr Montag bis Freitag bei Neukauf von einem Relax- Bettsystem mit Matratze zen Welt sorgt im Land- Samstag 10.00 - 15.00 Uhr 09.00 - 12.00 Uhr & 14.00 - 18.00 Uhr und Auflage zur sofortigen Einlösung + 1 Zirbenkissen geschenkt! Oberland Mangold. Mit Fleiß, Diszip- lin und viel handwerklichem Geschick kreis derzeit für kontroverse Diskussi- Einwohner dramatisch absinken. Um produziert beispielsweise das Gar- onen, denn die Flüchtlingsproblematik das Sozialsystem und die Gesellschaft misch-Partenkirchner Unternehmen in stellt die Region vor große Herausfor- in der jetzigen Form zu fi nanzieren, der kleinen Werkstatt im Ortsteil Gar- derungen. Gleichzeitig sind es wohl schätzen die Hochrechnungen den misch seit über 50 Jahren etwa 1.000 auch Ängste und Ungewissheiten, die Bedarf an Zuwanderung in Deutsch- Eisstöcke pro Jahr. Ebenfalls ein Un- die Menschen in der Region umtrei- land auf mindestens eine Million Men- ternehmer aus dem Bilderbuch ist An- ben. Beispielsweise Angst vor Verän- schen pro Jahr. ton Mangold. Mit Mut, Akribie und viel derungen, vor fremden Kulturen und persönlichem Engagement hat der ge- Lebensgewohnheiten sowie Angst um Eine anregende und informative Lektü- bürtige Eschenloher seinen Familien- die eigene Existenz und die der Familie. re möchten wir Ihnen nun mit der vor- betrieb nach dem Krieg zunächst mit liegenden, aktuellen neuen Ausgabe Holz und Kies, später mit Schneeketten Mit Missverständnissen und fehlerhaf- wünschen und uns gleichzeitig für die und Katalysatoren zum Marktführer ten Informationen wollen wir versu- abermals positiven Rückmeldungen aufgebaut. chen, in dieser Ausgabe des SPITZE und Anregungen aus der Zugspitz Re- Magazins ein wenig aufzuräumen. Der gion sowie von den Lesern außerhalb Ebenfalls viel junges Blut und darüber Beitrag und das Gespräch mit Alexan- des Landkreises sehr herzlich bedan- hinaus ein schönes Beispiel für Mut, der Huhn, Geschäftsführer des Cari- ken. Kraft und Ausdauer zeigt auch das Ge- tas-Zentrums Garmisch-Partenkirchen, spräch mit Laura Dahlmeier. Die erfolg- ergibt eine neue, persönliche Sicht auf Mit herzlichen Grüßen für ein erholsa- reiche Biathletin hat sich innerhalb von die Situation vor Ort, denn die Flücht- mes Weihnachtsfest und den besten vier Jahren vom jungen Nachwuchsta- lingsarbeit zählt zu den zentralen Auf- Wünschen für das neue Jahr! lent im Zoll-Ski-Team zum Shootingstar gaben des international tätigen Wohl- der Weltcupmannschaft entwickelt. Im fahrtverbandes. Viele hochqualifi zierte Ihre Stefanie Creutz Interview mit der Redaktion spricht die Menschen könnten nach Ansicht des Garmisch-Partenkirchnerin über die Garmisch-Partenkirchners schon jetzt Liebe zu ihrer Heimat, ihre sportlichen den Landkreis bereichern. Andershe- Erfolgsrezepte sowie ihre Wünsche rum scheint ein stetiger Zuzug durch und Ziele für die Zukunft. Fremde ein nahezu unausweichliches Thema zu sein, denn schon in weni- Ein weiteres schönes Beispiel für jun- gen Jahren könnten in Deutschland ges Engagement zeigt das Gespräch und auch im Landkreis die Anzahl der Titelfoto und Foto: Marc Gilsdorf Marc und Foto: Titelfoto

3 ANZEIGE:

In diesem Heft Klinikum Garmisch-Partenkirchen Kultur und Politik leben Porträt Arno Nunn Als Generationswechsel Beiratsvorsitzender für Der neue Mann an der Spitze Das Familienunternehmen Oberland die Bereiche Tourismus Mangold aus Eschenlohe ist Marktführer und Energie engagiert für metallische Katalysatoren ...... 12 sich Oberammergaus Junioren am Start Bürgermeister intensiv Seit einem halben Jahrhundert fertigt der für den Landkreis und kleine Garmisch-Partenkirchner Familien- betrieb Eisstöcke per Hand ...... 15 seine Heimatgemeinde Bernward Schröter, 62, leitet seit . Der Bürgermeister Arno Nunn 1. November das Klinikum Garmisch- Mit diplomatischem Geschick führt der ehemalige Kriminalbe- Partenkirchen. Als Geschäftsführer, Rathauschef die Passionsgemeinde Ober- amte blickt auf einen ammergau und hat sich damit auch der spannenden berufl i- eine Position die ihm bestens vertraut Kultur in seiner Heimat verpfl ichtet ...... 24 chen Werdegang. ist, ist er für eine wichtige Institution Pilotprojekt für den Landkreis der Gesundheitsregion und für über Das digitale Gesundheitsmanagement ab Seite 24 ‚moove‘ in der Physiopraxis von Markus 1.200 Mitarbeiter verantwortlich. Norys bereichert die Gesundheitsregionplus fi nden den Weg zu ihren Wurzeln ...... 28 Im Gespräch Herr Schröter, Sie sind seit fast zwei Interview Startklar für Monaten Geschäftsführer im Kampfkunst Olympia Weisheit, Liebe und innere Stärke prägen Klinikum Garmisch-Partenkirchen. die koreanische Tempel-Kampfkunst: Ihre Karriere zeichnete Wie war Ihr erster Eindruck? Axel Zeman und Oliver Sirtl leiten die erste sich schon früh ab: SunMuDo-Schule in Deutschland ...... 6 Laura Dahlmeiers Gerade am Anfang möchte man vie- großes Ziel ist ein Sieg Laura Dahlmeier bei den olympischen le Leute im Haus, aber auch in der Bernward Schröter, Geschäftsführer am Klinikum Garmisch-Partenkirchen Foto: Sehr Ihre Erfolge und ihre rasante Karriere beein- Winterspielen in Region kennenlernen. Bei meinen drucken die Menschen aus ihrer Heimat und Millionen Fans weltweit. Die Garmisch- Pyeongchang ersten Kennenlerngesprächen habe Vor allem die Wertschätzung der ein- Zum Schluss noch eine Frage: was Partenkirchnerin gehört zu den erfolgreichs- ten Biathleten weltweit ...... 8 ab Seite 8 ich zahlreiche Mitarbeiter angetrof- zelnen Mitarbeiter sehe ich dabei als hat Sie an Garmisch-Partenkirchen fen, die bereits seit vielen Jahren im zentralen Punkte. Dazu gehört auch, gereizt, dass Sie hierher gekommen Reportage Hilfe im Landkreis Haus arbeiten. Diese Kontinuität finde Danke für die wertvolle Arbeit zu sa- sind? Moortherapie Ein Naturerlebnis der besonderen Art be- Heimatwechsler ich bemerkenswert. Einen ständigen gen. Genauso wichtig ist es, den Mit- Das Klinikum Garmisch-Partenkirchen schreibt die Reportage aus . Reportage über die enorme Unterstützung der Personalwechsel, wie in anderen arbeitern Angebote zur Weiterbildung hat in der Krankenhauslandschaft ei- Die Moortherapie aus den Ammergauer CARITAS im Bereich der Flüchtlingshilfe, die sich Alpen ist bei Einheimischen, Gästen und zusammen mit zahlreichen weiteren Organisati- Häusern, gibt es hier nicht. Darüber zu machen. Damit stellt man wichtige nen sehr guten Ruf. Meiner Frau und Urlaubern beliebt ...... 18 onen und Helfen um die Erstversorgung und die hinaus stelle ich immer wieder ein Weichen für die Zukunft. mir gefällt es außerdem landschaft- Flüchtlinge Unterkünfte der Flüchtlinge aus Syrien, Eritrea, großes Engagement der Mitarbeiter lich hier sehr gut. Nach dem Winter Menschen in Not zu helfen gehört zu den zentralen Aufgaben des CARITAS-Zentrums Iran, Irak, Afghanistan und weiteren internationalen und die Bereitschaft, sich für „unser“ Wie wird sich die Krankenhausland- möchten wir auch in den Landkreis in Garmisch-Partenkirchen. Flüchtlinge aus Problemregionen kümmern. Klinikum zu engagieren, fest. schaft in den nächsten Jahren ver- ziehen, um mit den Menschen vor Ort den Krisenregionen der Welt fi nden im Landkreis eine neue Heimat ...... 20 ab Seite 20 ändern? Und was bedeutet das Ihrer am kulturellen und sportlichen Leben Schaufenster Sie haben in Ihrer beruflichen Lauf- Meinung nach für die Region? teilnehmen zu können. Regionalmanagement ‚moove‘ Plattform für die Ammergauer Alpen bahn kommunale, gemeinnützige und Durch Fusionen nimmt der Wett- Ausbildung Ein Gespräch mit Janine Holfeld, Produktma- private Krankenhäuser kennengelernt. bewerb unter den Krankenhäusern nagerin Gesundheit & Welness, über die Vor im Landkreis züge der digitalen Gesundheitsplattform.. 30 Rund 150 Berufsbil- Wie hat das Ihren persönlichen (Füh- bundesweit immer stärker zu. Das hat der sowie Work- Zukunftsmesse rung-) Stil beeinflusst? auch für unsere Region zur Konse- shops, Seminare und Susanne Bukenberger von der Kreisentwick- Vorträge prägen die Gerade durch unterschiedliche Trä- quenz, dass man Leistungen stärker lungsgesellschaft schulterte die Veranstaltung jährlich stattfi nden- mit viel persönlichem Esprit...... 32 gerschaften merke ich mehr denn bündeln muss. Durch partnerschaft- de Zukunftsmesse Frauengesundheit für Schulabgänger je, welche Verantwortung gegenüber liche Kooperationen und eine kluge Der Aktionstag Frauengesundheit mit dem aller Schulen im Klinikum Garmisch-Partenkirchen dem Personal eine führende Position Abstimmung untereinander können Titel ‚Frauenherzen schlagen anders – Landkreis. Auenstraße 6 Männerherzen auch!‘ war ein großer mit sich bringt. Ein gutes Betriebskli- wir die Gesundheitseinrichtungen im 82467 Garmisch-Partenkirchen Erfolg für die Gesundheitsregionplus ...... 34 ab Seite 32 Fotos: privat, dpa picture alliance picture dpa privat, Fotos: ma ist die Grundlage für gute Arbeit. Landkreis weiter stärken. www.klinikum-gap.de Interview Viele erinnert Stille auch an die Angst vor dem Tod. Wie scha t man es, sich von dem Gedanken zu lösen, dass der Tod unser Leben beendet? Axel Zeman: Sich von diesen Gedan- ken oder di usen Gefühlen zu lösen ist für mich keine gedankliche Kraft und auch kein Willensakt. Ich spreche hier lieber von einer Erfahrung, die ich in der Meditation machen kann. Dass es etwas in mir gibt, das nicht stirbt… Kunst auf Sie sind Sozialarbeiter, Religionsleh- rer und Heilpraktiker für Psychothe- rapie und Meditationstrainer. Wie passt das alles zusammen? Axel Zeman: Zen-Meditation ist keine zwei Beinen Religion. Meditation kann jede religiö- se Erfahrung vertiefen.

Zusammen mit Oliver Sirtl leitet Axel Zeman in Garmisch-Partenkirchen Gibt es ein besonderes Ziel? die erste SunMuDo-Schule in Deutschland. Ein Gespräch über Kämpfen, Ein eigenes Haus für unser Training Loslassen, Stress und Lebensfreude. und unsere Seminare wäre ein schö- nes, langfristiges Ziel. Beispielsweise Sumnudo, was ist das? Eine Nischen- Oliver Sirtl: Es gibt einen schönen als ganzheitliches Gesundheitszent- sportart? Satz, der beschreibt dies recht gut, rum für Körper, Geist und Seele. Da- Axel Zeman: Es handelt sich um eine auch wenn es zunächst utopisch für suchen wir Investoren. Das wäre Kampfkunst. Vor etwa vier Jahren ha- klingt: „Das Ziel ist ein Mensch mit deutschlandweit und sogar für Europa ben wir damit begonnen. Am Anfang kräftigem, vitalem Körper, der seine eine einmalige Chance. (sc) haben wir im Garmischer Hotel Zug- Gedanken kontrollieren kann, zufrie- spitze trainiert. Anschließend wurden den ist und sein Leben weitgehend Kampfkunst par excellence: Oliver Sirtl und Axel Zeman aus Garmisch-Partenkirchen wir eine Abteilung des Turnverein Gar- selbst bestimmt.“ Das ist natürlich Oliver Sirtl: Bei SunMuDo handelt es in Garmisch-Partenkirchen. Bei Herzen verbunden zu sein. Sie erah- misch 1868 e.V. Die Resonanz wurde ein lebenslanger Prozess… sich um eine Kampfkunst, bei der die Patienten mit chronischen Schmer- nen, dass ein hektisches Leben ‚au- immer größer, sodass wir begonnen ‚innere Haltung‘ und die Körperbe- zen ohne greifbaren körperlichen ßerhalb des eigenen Körpers‘ krank haben, weitere Kurse anzubieten. Wir Wie komme ich als normaler herrschung im Vordergrund stehen. Befund konnte unsere Arbeit schon machen kann. Innere und äußere sind ein gut eingespieltes Team und Mensch mitten im täglichen Alltag Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Ent- viel bewirken. Das Projekt wurde Balance sowie die Verbindung zum derzeit in dieser Kampfkunst noch die zur Meditation? wicklung mentaler Stärke. Auch wenn 2014 beim Deutschen Schmerzkon- Herzen und zu den eigenen Gefüh- einzigen beiden Schwarzgurtträger in Axel Zeman: Wie in jeder Kampf- SunMuDo noch einen eher beschei- gress in Hamburg als Pilotprojekt len sind wichtige Ziele des SunMu- Deutschland. kunst gilt auch hier: ‚Der Weg ist das denen Bekanntheitsgrad hat, sind wir vorgestellt. Do. Die Gedanken zu kontrollieren Ziel‘. Es handelt sich um einen Lern- von den zahlreichen Mitgliedern über- und innerlich zur Ruhe zu kommen WIESENDANGER|medien Gibt es Berührungspunkte zu anderen prozess der nie abgeschlossen sein rascht, die in den vergangenen Mona- Warum ist Stille oder auch Abschal- zählen ebenfalls zur großen Kunst. Kampfsportarten? Was genau pas- wird. Davon abgesehen trainieren ten zu uns gefunden haben. ten für Menschen wichtig? siert? bei uns alle Altersgruppen von 7 bis Axel Zeman: Die Welt um uns herum Ist Stress für Menschen heute ein Glücksersatz? Oliver Sirtl: SunMuDo bedeutet über- 70 Jahren. Langsame Bewegungen Wie lassen sich Kinder für Meditati- wird immer lauter, das Leben findet setzt Zen-Kampfkunst-Weg und ist eine wechseln sich stetig mit schnellen on begeistern? meist im Zeitraffer-Tempo statt. Das Oliver Sirtl: Ich glaube, dass ‚Glück‘ Weil wir mehr koreanische Tempel-Kampfkunst, eine Bewegungen ab, wobei die Auf- Axel Zeman: Das Bedürfnis nach sagte auch schon der amerikanische oder auch ‚Genuss des Augenblicks‘ Art koreanisches Kung-fu. Es geht ur- merksamkeit nach innen und nach Stille ist schon bei den Kleinsten vor- Meditationslehrer Jack Cornfield: „In heute gern nach ‚hinten‘ verscho- können sprünglich auf die Mönche des chinesi- außen gerichtet ist. handen. Auch das Meditieren erler- einer Gesellschaft, die geradezu von ben wird. Die Zeit für Glück fehlt, schen Shaolin-Klosters zurück. Weitere nen Kinder auf spielerische Art meis- uns verlangt, dass wir im Zeitraf- weil wir im Stress leben oder per- als DRUCKEN! Elemente sind Yoga, Taiji, Qigong und Warum ist die Kampfkunst noch re- tens sehr schnell. Gerade Kinder sind fertempo leben, sind wir derart manent noch etwas zu erledigen Zen-Meditation. Darüber hinaus ist es lativ unbekannt? spontan und intuitiv und grübeln von der Geschwindigkeit und den haben, um ‚irgendwann später‘ keine klassische Selbstverteidigung, Axel Zeman: SunMuDo war bis vor nicht über das ‚warum und wieso‘. anderen Abhängigkeiten betäubt, glücklich zu sein. Da Stress über kurz denn es geht darum, den Gegner in 30 Jahren noch den Mönchen des Generell gilt: SunMuDo lässt sich am dass unser Empfindungsvermögen oder lang krank machen kann, halte sich selbst zu erkennen. kleinen Tempels Golgulsa in Süd- besten beim Mitmachen erfahren. abgestumpft ist. Unter solchen Be- ich es nicht für einen Glücksersatz. Dr.-Schalk-Straße 27 Axel Zeman: So erstaunlich es klingt, korea vorbehalten. Erst seit 1984 Mit beständigem Üben lassen sich dingungen ist es fast unmöglich, in Zen-Meditation hilft, im ‚Hier und 82418 Murnau a. Staffelsee der Hauptgegner sitzt meist in uns, dürfen ‚Laien‘ diese Kampfkunst er- Gedanken und Gefühle verändern, seinem Körper zu wohnen und mit Jetzt‘ zu leben. Ein Verschieben ist Telefon 0 88 41- 4 88 75-0 denn niemand kann uns mehr schaden, lernen. Nach Golgulsa bin ich erst- Ängste abbauen und Selbstvertrauen unserem Herzen verbunden zu sein, nicht möglich. Viele Menschen mö- als wir selbst. Wenn wir beispielsweise mals vor sechs Jahren gekommen stärken. Neben unseren Kursen trai- geschweige denn mit anderen und gen die Stille nicht oder empfinden Fax 0 88 41- 4 88 75-12 etwas hätten tun oder auch lassen sol- und absolvierte dort die Ausbildung. nieren wir beispielsweise regelmä- mit der Welt verbunden zu sein!“ In Stille als anstrengend. Daher sind Mail: [email protected] len. Darüber hinaus geht es darum her- Davor hatte ich bereits langjährige ßig mit den jugendlichen Patienten unserem Training lernen die meis- spektakuläre Kampfsportarten für auszufi nden, wer man hinter all seinen Erfahrungen mit unterschiedlichen und Mitarbeitern des Zentrums für ten schnell, was es heißt, im eige- die Menschen seit jeher populärer, www.wiesendanger.de Reaktionsmustern wirklich ist. Kampfkünsten und Zen-Meditation. Kinder- und Jugendrheumatologie nen Körper zu wohnen und mit dem sie sind ,lauter‘ und daher greifbarer. Foto: Marc Gilsdorf Marc Foto:

6 7 Interview vertrauen, dass es schon funktionieren Wie wichtig ist Teamgeist? Wie wichtig lebt. Zum bin ich tatsächlich wird. Letztlich macht es für mich keinen sind Fans? eher zufällig gekommen . Das Schießen Unterschied, ob ich im Training oder im Ohne die Menschen um uns herum hat mich schnell fasziniert und ich habe Wettkampf starte. Im Ende ekt sind die und ihre herzliche Unterstützung sind die Entscheidung nie bereut, denn mir Scheiben immer gleich groß und stehen sportliche Erfolge sicher nicht möglich. macht der Sport jeden Tag aufs Neue gleich weit entfernt. Ich verfolge jeden- Aber auch der Zusammenhalt im Team wahnsinnig viel Spaß. Abgesehen da- falls keine besonderen mentalen Trai- ist elementar. Im Damenteam hat es in von glaube ich, dass es den typischen ningsmethoden oder ein Patentrezept, den letzten Jahren viele Veränderungen Werdegang nicht gibt. Die meisten er- nach dem ich vorgehe. Weil der men- gegeben. Wir sind ein sehr junges Team folgreichen Biathleten sind erst relativ tale Bereich im Spitzensport natürlich geworden, haben einen jungen Trainer spät zu ihrer Spezialisierung gekom- generell ein sehr wichtiges Thema ist, und haben alle an einem Strang gezo- men. Es gibt nicht viele Sportler, die von habe aber auch ich meine Experten, mit gen. So haben wir uns in der letzten Sai- klein auf an den Erfolg halten konnten. denen ich zusammenarbeite. son super wohl gefühlt. Und mit diesem Spirit schlussendlich auch die Goldme- Wie scha st Du es, Dich nach körper- Du bist ein leidenschaftlicher Berg- und daille bei der WM gewonnen. Sicher lichen Rückschlägen immer wieder zu Kletterfan. Wie passt das zusammen? kann eine positive Stimmung dazu bei- Höchstleistungen zu motivieren? Besondere Trainingsmethoden verfol- tragen, dass Spitzensportler ihre maxi- Für mich ist die Motivation ganz nor- ge ich in den Bergen nicht, auch wenn male Bestleistung abrufen. Wenn dann mal, wie in jedem anderen Job auch. es sicher viele sportliche Aspekte gibt, noch die Fans von außen pushen, ist al- Klar gibt es Tage, an denen es schwe- die mir beim Biathlon weiterhelfen. Für les perfekt. Auch wenn man glaubt, be- rer fällt, sich aufzura en, beispielsweise mich bieten die Berge reine Entspan- reits am Limit zu sein, können die letz- wenn es kalt und regnerisch ist. Oder nung und Erholung vom durchstruktu- ten drei Prozent siegentscheidend sein. sich immer wieder voll und ganz zu rierten Trainingsalltag. Darüber hinaus Es ist ein tolles Gefühl zu wissen, dass es verausgaben, wenn beispielsweise an mag ich es, mir die Zeit spielerisch und in Deutschland so viele Menschen gibt, einem Wochenende drei Rennen hin- frei einzuteilen und damit gleichzeitig die sich für den Sport begeistern und tereinander gelaufen sind und wir vor den Kopf frei zu bekommen. Sich zu- den ganzen Winter über mitfi ebern. Erschöpfung kaum noch die Treppe Starke sammen mit Freunden auf das ‚Hier und Jetzt’ zu konzentrieren und ganz bei der Sache zu sein ist für mich eine großarti- ge Erfahrung. Davon profi tiert auch der Nummer Biathlon. Worüber freust Du Dich mehr: Über Deine persönlichen Erfolge – oder Ihre rasante Karriere zeichnete sich schon vor vier Jahren ab. Als 18-Jährige Wie geht es Dir, wie fi t bist Du? über die Tatsache, dass die Region Gar- misch-Partenkirchen nach Magdalena war Laura Dahlmeier damals neues Mitglied im Zoll Ski Team. Die Danke, gut geht es mir… Ich hatte einen Neuner mal wieder eine ‚Biathlon-Prin- Garmisch-Partenkirchnerin gehört heute zu den erfolgreichsten Biathleten guten Sommer, konnte gut trainieren zessin‘ hat? weltweit. Laura Dahlmeier spricht über ihre sportlichen Erfolge, ihre und war viel mit der Mannschaft auf Freizeit und ihre Familie. Lehrgängen unterwegs. Wir waren da- Die Bezeichnung ‚Prinzessin‘ klingt ir- heim, in Österreich und Südtirol und gendwie unpassend… (lacht). Klar freue chon zu Schulzeiten war es ihr olympischen Spielen in Sotschi, wo hatten wirklich gute Bedingungen. Im ich mich für den Landkreis, für die Traum, einmal als Biathletin inter- Laura Dahlmeier den siebten Rang S ersten Teil der deutschen Meisterschaf- Marktgemeinde und für die ansässigen national erfolgreich zu sein. So kam es erreichte und sich einen Tag spä- ten merkte ich schon, das alles passte Vereine, wenn es eine Sportlerin aus der dann auch: Schon als Jugendliche war ter bei ihrem zweiten Sta eleinsatz und sich die Dinge gut entwickeln wür- Region mal wieder gescha t hat, den Laura Dahlmeier im C-Kader der Junio- als Schlussläuferin den ersten Welt- den. Klar sind kleine Wehwehchen zwi- langen und steinigen Weg vom Kinder- ren gelistet und konnte 2012 drei Gold- cup-Sieg sicherte. Die vergangene schendurch nicht zu vermeiden. Aber training zum Weltcup zu erklimmen. medaillen bei den Deutschen Meister- Saison 2014/2015 war mit insgesamt ich habe gelernt, auf meinen Körper zu Die damit verbundene Wertschätzung schaften erringen. Ihren Durchbruch acht Podest-Platzierungen in den Ein- hören und ihn rechtzeitig zu schonen. für viel harte Arbeit, Mut, Zeit und auch feierte die gebürtige Partenkirchnerin zelrennen und fünfzehn Top-10-Plat- Geld ist super und ganz wichtig für alle 2013: Bei der Junioren-WM in Obertilli- zierungen ihr bisher bestes sportli- Sportler. Sicherlich freue ich mich auch Es heißt, Du hast Nerven wie ‚Drahtsei- ach wurde sie mit drei Gold- und einer ches Ergebnis. Trotz ihrer Verletzung über meinen persönlichen Erfolg, denn le‘. Wie scha st Du das? Silbermedaille erfolgreichste Teilneh- beim Klettern erreichte Dahlmeier im die Tatsache, mich jeden Tag voll rein- merin. Eine Woche später nominierte dritten Weltcup in Pokljuka als beste Vielleicht wirkt es so, doch natürlich bin zuhängen, lebe ich natürlich auch für sie der Deutsche Skiverband aufgrund Deutsche den neunten Rang, beleg- auch ich manchmal aufgeregt. Tatsäch- mich ganz allein. Umgekehrt ist es sicher Kopf frei in den Bergen: Klettern ist Laura Dahlmeiers große Leidenschaft ihrer starken Leistungen als Ersatzfrau te beim Sprintrennen in Antholz den lich gerate ich aber nicht so schnell in auch ein wichtiger Erfolgsfaktor, mit ei- zur Weltmeisterschaft in Nové Mêsto, dritten Platz und scha te im Februar Stress. Vielleicht bin ich auch von mei- nem gewissen Selbstvertrauen hinter Eigentlich wollten Sie Skifahrerin hinauf kommen. Doch dann konzen- wo sie zusammen mit ihrem Team in dieses Jahres im Sprintrennen von ner Veranlagung her nicht so der ner- den eigenen sportlichen Leistungen zu werden? triere ich mich einfach auf das Trai- der Sta el den fünften Rang erreichte. Nové Mêsto den ersten Einzel-Welt- vöse Typ. Möglicherweise hängt es aber stehen. Am Ende scha en es leider oh- Wir sind eine sehr sportliche Familie ning, den Trainer und den Trainings- Von da an war sie festes Teammitglied cupsieg ihrer Karriere. Ihr ganz per- auch mit meinem Hobby zusammen, da nehin nur wenige ganz nach oben. Von und waren alle immer viel in den Ber- plan. Dann bin ich schnell wieder der Weltcup-Mannschaft. sönlicher Höhepunkt war der WM-Ti- ich viel und gern in den Bergen unter- meinem Jahrgang sind schon jetzt sehr gen oder beim Skifahren unterwegs. Als motiviert, denn mir ist jeden Tag aufs tel mit der Damenmannschaft bei der wegs bin. Dort und auch beim Training viele nicht mehr dabei. Das macht mich Kind im Skiclub wollte ich Alpin-Skifah- Neue vollkommen bewusst, dass ich ächster Meilenstein der jungen Biathlon-Weltmeisterschaft im fi nni- versuche ich einfach, mich auf meine ein wenig stolz und ich bin auch sehr rerin werden. Ich glaube das ist ganz einen Traumjob habe, den sich viele

NKarriere war ihr Sprint bei den schen Kontiolahti. Stärken zu konzentrieren und darauf zu alliance picture dpa privat, Fotos: dankbar, dass alles so geklappt hat. normal, wenn man hier in der Region Menschen auf der Welt wünschen.

8 9 Wie würden Sie Laura Dahlmeier als Hast Du schon mal darüber nach- Deine frühere Teamkollegin Magdalena ‚Mensch‘ beschreiben? gedacht, was geworden wäre, wenn Neuner hat ihre sportliche Laufbahn Hmmmm…. (überlegt). Ich denke, ich Du eine normale Berufsausbildung bereits mit 25 Jahren beendet. Hast bin schon relativ ehrgeizig. Wahrschein- gemacht hättest? Du schon mal darüber nachgedacht, lich auch eigensinnig und ein wenig stur. Ich hatte tatsächlich immer den Traum, was nach der Sportkarriere kommen Denn ich versuche schon, meinen eige- Profi sportlerin zu werden. Das habe ich könnte? nen Weg zu gehen und bin dabei sicher schon als Kind geantwortet, wenn ich Als Leistungssportlerin weiß ich, dass manchmal unkonventionell. Bei allem gefragt wurde, was ich denn mal werden diese Phase nicht ewig dauern wird. Mir bin ich sehr naturverbunden und auch möchte. Alternativ wäre ich vielleicht macht der Sport wahnsinnig viel Spaß, gern mit Freunden unterwegs. Wenn ich gern Hüttenwirtin geworden. (lacht) aber das ist sicherlich nicht ‚alles‘ im Le- von einer Sache überzeugt bin, bin ich ben. Genaueres weiß ich natürlich noch bereit dafür 150 Prozent zu geben. Doch Worauf im Leben musst Du als Profi - nicht, das lasse ich auf mich zukommen. es ist wahrscheinlich nicht immer ganz sportlerin verzichten? Ich könnte mir aber vorstellen, eines Ta- WM-Goldmedaille in Kontiolahti: einfach, mich von einer Sache zu über- Als Sportlerin muss ich natürlich sehr auf ges noch viel mehr Zeit in den Bergen zu , , zeugen (lacht). meinen Körper und meine Gesundheit verbringen oder auf längere Expeditio- Laura Dahlmeier und Franziska Preuß achten und kann nicht einfach so leben nen ins Ausland zu gehen. Du bist als Profi sportlerin sehr und feiern wie andere in meinem Alter. selbständig und viel unterwegs. Wie Was ich aber eigentlich nicht als Verzicht Was ist Dein derzeit größter wichtig sind für Dich Deine Heimat und empfi nde, da ich mit meinem Leben Zukunfts-Traum? der Rückhalt der Familie? sehr glücklich und zufrieden bin. Darü- Ein ganz großer Traum von mir ist sicher- Ich bin ein sehr heimatverbundener ber hinaus kommen aufgrund der vielen lich, Olympiasiegerin zu werden. Das ist Mensch und dabei sehr gern daheim. Reisen natürlich die ganz alltäglichen noch sehr weit weg und auch kein erklär- Meine Familie gehört für mich bei allem Dinge zu kurz, beispielsweise mit Freun- tes Ziel von mir. Ein Traum halt. Ich wür- dazu. Wenn ich vom Flughafen komme den zusammen sein oder in der Vor- de mich wahnsinnig freuen, wenn er in und das erste Mal wieder die Berge sehe, weihnachtszeit einen Glühweinstand Erfüllung geht. Vorausgesetzt, der Körper dann passt für mich einfach alles. Meine besuchen. Klar vermisse auch ich macht mit und ich bleibe gesund. Wie Heimat und die Berge sind für mich et- manchmal die Beständigkeit eines ganz schnell eine Verletzung kommen kann, was ganz Besonderes, da geht mir immer normalen Lebens. Aber das ist Gottlob habe ich ja selbst schon erlebt. Gesund- wieder das Herz auf. sehr selten der Fall. heit ist das Allerwichtigste. (sc) Foto: dpa picture alliance picture dpa Foto: Porträt

Eschenlohe ansässigen kleinen Her- sierte dort mit seinem Patentanwalt Meter großen Katalysatoren auch in stellers. Messeauftritte und Zeitungs- den technologischen Entwicklungs- das Ausland exportiert. Die Quali- berichte folgten. Die damals 38-jäh- stand der USA als Vorreiterland für tät der Produkte erlangte schon bald rige Geschäftsfrau erinnert sich: „Der Katalysatoren. Zurück im eigenen internationale Bekanntheit. Exporte In Familienhand Damm war gebrochen, plötzlich ka- Betrieb entwickelte der Firmenchef nach USA und Australien folgten. Zu men sie alle zu uns. Dabei waren wir zusammen mit seinen Ingenieuren den Kunden von Oberland Mangold 40 Jahre lang jedes Mal auf der Frank- einen innovativen, neuen Fertigungs- zählten namhafte Fahrzeugherstel- furter Automobilmesse präsent, doch zweig für Katalysatorsysteme. Das Un- ler, Heizkraftwerke, Chemie- und Be- bei den namhaften Abnehmern hatten ternehmen wurde zum Vorreiter einer schichtungsunternehmen, Anlagen- wir in den ersten Jahren nicht einmal neuen Branche und gründete zwei bauer sowie zahlreiche Hersteller von einen Termin in der Einkaufsabtei- Jahre später die Oberland Mangold Klein-und Industriemotoren. Elfriede lung bekommen. Ein Vertriebsmitar- GmbH. Seniorchef Mangold erklärt Mangold: „Wir waren das erste Unter- beiter war damals kein Thema, denn die relativ simple, aber ra nierte Idee: nehmen, das beispielsweise nach In- wir hatten bei null angefangen. Die „Vorbild der Technologie waren Form dien Katalysatoren exportieren konn- Rechnungen wurden mit der Hand und Funktionsweise eines Automobil- te. Zehn Jahre später bereisten wir geschrieben, wir machten alles allein kühlers. Dessen Wabenstruktur haben China, USA, Syrien und Ägypten. Par- und jeder von uns reiste für sich mit wir hergenommen und Katalysatoren allel wurde der Partikelfi lter entwickelt, dem Auto durch die Republik.“ daraus gefertigt. Fünf Jahre später mit dem zunächst Baumaschinen folgte unsere spezielle, sehr innova- nachgerüstet werden konnten. Man as Ehepaar krempelte die Ärmel tive Methode der hoch temperierten könnte sagen, wir waren den übrigen Dhoch, hielt zusammen und ging Vakuumverlötung.“ zusammen durch ‚dick und dünn‘. Und zog dabei fünf Kinder groß. Die Seni- ie ersten Metallträger, orchefi n lächelt bei der Erinnerung Dbis heute das Kern- und streicht den eleganten Hosen- produkt des Eschenloher anzug glatt, „Es war sehr anstrengend Unternehmens, wurden Auf eine stattliche Tradition blickt seine Ehefrau Elfriede bis heute in die der Kreisentwicklungsgesellschaft und kostete einen hohen Einsatz, aber im Jahr 1988 patentiert. der Katalysatorhersteller Oberland Geschäfte des Familienunternehmens hat sich im Rahmen seiner regel- es war auch eine ganz tolle Zeit mit Weitere Technologien Mangold aus Eschenlohe zurück. eingebunden. Der ehemalige Schnee- mäßigen Unternehmensbesuche vielen Erfolgen, alles in Eigenarbeit. und Fertigungsmetho- Neben den Geschäftsführern Matthi- kettenhersteller machte den Betrieb die spannende Firmengeschichte Am späten Abend daheim haben wir den folgten. Auf seine as, Christian und Hubert Mangold sind zum Marktführer für metallische und die Einzelheiten der Produktion dann mit Spannung die Bücher vergli- Entwicklungsarbeit ist der Seniorchef Anton Mangold und Katalysatoren. Der Gewerbebeirat anschaulich darstellen lassen. chen, wer wieviel Aufträge einholen Anton Mangold bis heute konnte.“ stolz: „Die bislang prakti- zierten keramischen Lö- „Genaugenommen ging es mit Holz Weitere drei Jahre später entschloss wurden die innovativen Schneeketten eue Räume mussten her. Das sungen hatten für unser und Kies los“, erinnert sich Anton sich der damals 36-jährige Mangold, exportiert. Nachfragen und Aufträge NUnternehmerehepaar kaufte die Haus ausgedient. Viel Mangold. Der gebürtige Eschenloher seine berufl iche Existenz abermals zu wurden immer mehr, das kleine Un- rund 2.500 Quadratmeter große Pro- Forschungs- und Ent- arbeitete als Viertgeborener zusam- verändern. Seine über die folgenden ternehmen platzte aus allen Nähten. duktionsstätte mit Grundstück im wicklungsarbeit sowie men mit seinen 15 Geschwistern auf Jahre sehr erfolgreiche unternehme- Der Durchbruch kam schließlich mit Ortsteil Partenkirchen und einige Mo- Erfahrung und Kreativität dem ‚Wengerer-Hof‘ in der Landwirt- rische Idee entstammte aus der eige- der Schnellmontage-Kette für Pkws. nate später das Grundstück des ehe- haben uns ermöglicht, schaft daheim. Mangold erinnert sich: nen Not heraus. „Es gab damals keine Elfriede Mangold erinnert sich: „Die maligen Sägewerks an der Mühlstraße innovative Katalysator- „Die älteren Geschwister mussten gescheiten Schneeketten. Da sagten herkömmlichen Pkw-Ketten waren in Eschenlohe. Bald wuchs das Unter- strukturen aus Metall schon in jungen Jahren schwer mit- wir uns, die bauen wir selber.“ Also furchtbar kompliziert aufzuziehen. nehmen auf rund 100 Mitarbeiter an. zu entwickeln.“ Ein Jahr arbeiten, das war damals ganz nor- entschloss sich der technisch begab- Unsere Lösung eine Kette mit Monta- Zunehmend schneeärmere Winter, später wurde das Unter- mal. Eine weiterführende Schule oder te Fuhrunternehmer, ein eigenes Pro- gebügel war schließlich so erfolgreich, immer mehr Mitbewerber und viel Er- nehmen vom damaligen eine handwerkliche Ausbildung war dukt zu entwickeln und Maschinen für dass wir uns die Idee patentieren lie- fahrung mit Metall brachten den fi ndi- Bundesverkehrsminister zu Kriegszeiten und auch in der Zeit die Produktion zu erwerben. Bereits ßen. Erst einmal gab es Ärger mit ei- gen Unternehmer schließlich auf eine Zimmermann für seine danach kein Thema.“ Dennoch wollte zwei Jahre später war der ehrgeizige nem Mitbewerber, der uns das Patent neue, innovative Zukunftstechnologie, Nachrüst-Katalysato- er schon immer selbständig werden. Geschäftsmann intensiv mit der Her- streitig machen wollte. Jahrelange denn Anfang der 1980er Jahre steckte ren ausgezeichnet. Die Es folgte die Unternehmer-Prüfung stellung hochwertiger Schneeketten Prozesse und unzählige Verhandlun- der Markt für Abgaskatalysatoren noch Ehrung war der Start- bei der Handelskammer München. beschäftigt. Mit dem Markennamen gen folgten. Am Ende haben wir ge- in den Kinderschuhen: „Die Winterrei- schuss für eine weitere „Schon damals transportierte ich mit ‚Oberland-Schneeketten‘ erlangte der wonnen. Es ist vermutlich kaum zu fen wurden besser, also mussten wir Vergrößerung der Pro- Traktoren und danach mit Lkw Lang- kleine Familienbetrieb schließlich in- glauben, aber in den ersten Monaten uns etwas Neues überlegen. Zudem duktionsstätten in Gar- holz aus dem Wald und bereits als ternationale Bekanntheit. mussten wir die Schneeketten in der war die Entwicklung neuer Techno- misch-Partenkirchen 23-Jähriger gründete ich mein erstes Waschküche, im Keller und in der Ga- logien im Gegensatz zu den Schnee- und Eschenlohe. Unternehmen, ein Langholz-Fuhrun- u den Abnehmern im Nutzfahr- rage bauen.“ ketten weniger kapitalintensiv. Schnell ternehmen.“ Seine Ehefrau Elfriede Zzeugsegment, das über die nächs- merkten wir, die Katalysatortechnik ist as Familienunter- heiratete der junge Unternehmer im ten Jahrzehnte einen Großteil der ürö ner für die ganz großen Auf- die Zukunft unseres Hauses.“ Dnehmen entwickelte Jahr 1959. Produktion ausmachte, gehörten sei- Tträge wurde schließlich die Aus- sich zum Zulieferer mit nerzeit schon zahlreiche Gemeinde- zeichnung der Stiftung Warentest mit it der Idee in der Tasche reis- weltweiter Reputation. echs Jahre später gründete das werke in der Region sowie die Bundes- dem Prädikat „gut“ im Jahr 1978. Alle Mte Anton Mangold 1983 für drei Zunehmend wurden SEhepaar ein Fuhrunternehmen wehr. Auch ins europäische Ausland führenden Waren- und Versandhäu- Tage auf die Automobilmesse in das die zwischen 20 Zenti- Marktführerschaft für metallische Katalysatoren von

und ein Kieswerk in . sowie in den Iran und nach Kanada ser wurden Kunde des damals noch in Gilsdorf Marc Fotos: US-amerikanische Detroit und analy- meter und knapp 1,50 Oberland-Mangold aus Eschenlohe: Seniorchef Anton Mangold

12 13 Anbietern immer eine Nasenlänge vo- uch die Seniorchefi n ist fast sechs ter ergeben immerhin zehn Enkelkin- raus, so dass automatisch immer neue AJahrzehnte nach den gemein- der in allen Altersgruppen. Elfriede Produkte und Ideen folgen mussten.“ samen geschäftlichen Anfängen mit Mangold lacht und ergänzt: „Familien- Holz, Kies, Schneeketten und Kata- feiern bei uns daheim in Eschenlohe m Laufe der 1990er Jahre begann mit lysatoren nach wie vor mit Leib und sind mit der ‚Stammbesetzung‘ von 21 Ider Belebung des Nachrüstmarktes Seele und vor allem viel Freude als Personen allein in der Kernfamilie je- Junioren ein weiterer Boom, die Oxidations-Ka- kaufmännische Leiterin am Werk. Die denfalls stets gut besucht. Der Name talysatoren für Diesel-Pkw. Später ka- Vollblut-Unternehmerin ist Seniorche- Mangold wird so bald sicher nicht aus- men Systeme für die Nachrüstung von fi n, Ehefrau sowie Hausfrau, fün ache sterben. Als meine Schwiegereltern Dieselfahrzeugen mit Partikelfi ltern so- Mutter und zehnfache Großmutter. Magdalena und Clemens Mangold vor wie die gerade erst in diesem Jahr neu Vor allem aber sind beide Ehepart- 50 Jahren goldene Hochzeit feierten, am entwickelte, umweltfreundliche Tech- ner trotz ihres internationalen Erfolgs, waren insgesamt 100 Enkelkinder und nologie zur Reinigung der Filter hinzu. zahlreicher Auszeichnungen und ihres Urenkelkinder anwesend. In den Jah- Zu seinen wichtigsten unternehmeri- großen unternehmerischen Schatzes ren danach kamen noch viele weiter schen Werten zählt Seniorchef Man- mit beiden Beinen fest auf dem Boden nach, denn es waren ja noch nicht alle gold auch seine konsequente Einstel- geblieben. Und zudem auch im fortge- verheiratet.“ lung zur Umweltfreundlichkeit: „Der schrittenen Alter noch mit viel Begeis- Start ökologische Gedanke ist über unsere terung und Leidenschaft bei der Sache. er von den vielen Enkeln oder Zertifi zierungen hinaus in unserem WUrenkeln den Familienbetrieb Unternehmen fest verankert. Für den „Unser Betrieb ist für uns eine wun- eines Tages weiterführen wird, steht sogenannten ‚Aftermarketbereich‘, also derbare Heimat und ein großartiger vorerst noch in den Sternen, denn die das Produktsegment der Nachrüstung, Platz hier im zauberhaften Eschen- dritte Generation der Familie wächst konnten wir schließlich als Lieferant lohe. Für zahlreiche Kunden aus den erst langsam nach. Anton Mangold kompletter Abgassysteme auftreten.“ unterschiedlichsten Ländern der Erde lehnt sich zurück: „Einige unserer sind wir bis heute ein willkommenes Enkelkinder gehen zur Schule, ande- er jüngste Neubau im Eschenloher Ziel für geschäftlich motivierte Rei- re machen eine Ausbildung oder ihr Traditionsbetriebe prägen DIndustriegebiet ‚In der Enz‘ wurde sen. Alle sind immer sehr begeistert Studium. Es ist also noch alles o en das Bild des Landkreises. erforderlich, wo sich das Unterneh- und angetan darüber, wie schön es und zu früh für konkrete berufl iche Das Familienunternehmen men mit zwischenzeitlich 35 langjäh- hier bei uns ist“, unterstreicht Elfriede Überlegungen.“ Davon abgesehen be- von Josef Sedlmaier in Gar- rigen Mitarbeitern auf insgesamt 3.000 Mangold und schaut mit einem Lä- schäftigen sich die neuen Juniorchefs misch-Partenkirchen fertigt Quadratmetern fest verwurzelt hat. cheln aus den großen Glasfenstern auf zusammen mit dem Senior erst noch seit einem halben Jahrhun- Auch die familiären Wurzeln wurden die rings herum liegende Bergkette, mit einem anderen, neuen Geschäfts- dert Eisstöcke per Hand. Mit vertieft, so dass Elfriede und Anton „Das Geheimrezept ist sicherlich die zweig, deren Idee sich aber noch in Sohn Anton und Ne e Kilian Mangold vor fast genau zwei Jahren ganz große Freude an der Arbeit, auch der kreativen, unausgegorenen Phase ist vielleicht schon bald die die Firmenleitung ihres Lebenswerkes wenn wir natürlich unsere Heimat der Entwicklung befi ndet: „Es hat auch jüngste Generation am Start. an die gemeinsamen Söhne Matthias, über alles lieben und die schöne Natur mit Abgasen zu tun, aber nicht mehr Ein Leben für Eisstöcke in Handarbeit: Hans Sedlmaier mit Anton und Kilian Hubert und Christian übergeben ha- und die Berge beim Wandern und Ski- im Automobilbereich. So viel darf si- „Eigentlich wird der Betrieb immer per Hand. Doch schon vor Gründung wo noch bis vor etwa zwei Jahren der ben. Bereits seit 25 Jahren sind die drei fahren möglichst oft genießen wollen.“ cherlich verraten werden. Das hört vom Onkel an den Ne en weiterver- der kleinen Manufaktur im Jahre ‚Gemeindestier‘ in Stallung gehalten Geschäftsführer mit Know-how und sich auf den ersten Blick nicht sonder- erbt“, erinnert sich Ursula Höger und 1962 war Hans Sedlmaier als gelern- wurde. Bis spätestens nächstes Jahr Erfahrung mit der technischen Leitung iel Zeit nimmt freilich auch die lich spektakulär an, dürfte aber eben- lächelt. Allerdings sei diese Regel ver- ter Wagner intensiv mit der Fertigung sollen die ehemaligen Stallungen der sowie den Bereichen Vertrieb und Mar- Vgroße Familie in Anspruch, denn falls ein großer, spannender Zukunfts- mutlich eher Zufall, als gewollte Tra- traditioneller Holz-Eisstöcke betraut. Stierhaltung für die Produktion sowie keting weltweit und national betraut. insgesamt vier Söhne und eine Toch- markt sein.“ (sc) dition, auch wenn bereits zweimal Josef Sedlmaier hat das Geschäft vor für die Büro- und Lagerräume umge- innerhalb der Familie vom Onkel an knapp 14 Jahren von seinem Onkel baut sein. Dort auf etwa 100 Quadrat- den Ne en übergeben wurde. Dem- Hans übernommen, der nach wie vor metern sollen künftig Eisstöcke gefer- nach würde dann also Cousin Kilian zusammen mit seiner Ehefrau Helga tigt und verkauft werden. die Traditionsmanufaktur für Eisstöcke den kleinen Betrieb unterstützt und in Garmisch-Partenkirchen weiterfüh- obendrein in der Bewirtschaftung der eben ihrer Tätigkeit für die eige- ren. Das allerdings steht vermutlich ‚Eishütte‘ am Hausberg hilft. Nnen Heuprodukte aus der Region noch in weiter Ferne, ebenso wie die und die Kräuterwanderungen arbeitet berufl ichen Pläne ihres Sohnes An- twa 1.000 Exemplare pro Jahr pro- Ursula Höger im Büro, für den Versand ton, der momentan die 7. Klasse des Eduziert Josef Sedlmaier zusam- und in der Werkstatt: „Primär kommen Werdenfels Gymnasiums besucht. Der men mit seiner Familie als einer von die Kunden aus Österreich und Bayern, 12-jährige Junior hat den Familien- insgesamt vier Eisstockherstellern denn das Eisstockschießen hat seine betrieb Eisstock Sedlmaier im Hause deutschlandweit an seine internati- Wurzeln ganz klar in den deutschen seines Großonkels an der Von-Mül- onale Kundschaft. Aus Skandinavien und österreichischen Alpen. Während ler-Straße von klein auf miterlebt und und den Vereinigten Staaten kommen die traditionelle Sportart bis vor weni- kann sich ein Leben ohne Eisstöcke die Bestellungen, darunter vor allem gen Jahren als reine Seniorenertüchti- vermutlich nicht mehr vorstellen. Eishallen, Veranstalter, Hotels, Vereine gung belächelt wurde, hat sich das in und Privatpersonen. Seit einem Jahr Bayern beliebte Freizeitvergnügen zu eit über 50 Jahren fertigen Hans lebt der 47-Jährige zusammen mit einer regelrechten Trendsportart für Sund Josef Sedlmaier in der Werk- seiner Frau Ursula Höger im ehemali- alle Altersgruppen entwickelt“, ergänzt

Foto: Marc Gilsdorf Marc Foto: statt im Ortsteil Garmisch Eisstöcke gen Bauernhof an der Höllentalstraße, die 43-jährige Mutter, „Die milden

15 „Mit Preisen zwischen 300 und 400 scher Studiengang wäre. Kilian dage- eigene Angestellte vergrößern. Ursula Euro ist der Holzstock zwar fast dop- gen könnte sich vorstellen, Schreiner Höger: „Doch das war bisher nie unser pelt so teuer wie andere Hobbystöcke, zu erlernen, was schon eher in Rich- Ziel, da uns die Größenordnung als klei- gilt aber dafür schon heute als echtes tung Eisstockproduktion geht. Aber ner, feiner Familienbetrieb voll und ganz Liebhaberstück, auch wenn er als Tur- man wird sehen, erst einmal bleibt ausgereicht hat. Auf jeden Fall dürfte der nierstock für Profi s nicht zugelassen noch etwas Zeit für Zukunftspläne.“ unter Einheimischen und Gästen beliebte ist.“ Neben zahlreichen, eigens zu kre- ierenden Hobby- und Turnier-Model- len in unterschiedlichen Farben und Gewichten kann der innovative neue Holzstock im Onlineshop der Inter- netseiten bestellt werden.

rsula Höger nimmt einen moder- Unen, mit blauem Lack und ver- zinktem Stahlring gearbeiteten Stock: „Egal ob Hobby- oder Turnierstock, jeder Eisstock hat seine eigene ‚Hand- schrift‘, weswegen jedes Produkt von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich ist. Unsere Werkstatt beispielsweise ist „Der Turnierstock bekannt für den ‚Moarstock‘, also der Stock, der möglichst nah an der ‚Dau- ‚S1‘ gilt seit vielen Jahren be‘ stehen bleiben soll. Dazu zählt bei- spielsweise unser Turnierstock ‚Bava- als Klassiker unter ria‘, der seit vielen Jahren als Klassiker den Eisstöcken“ unter den Eisstöcken gilt.“

ie sich die Traditionssportart und Wdie Produktion der Eisstöcke in Zukunft weiterentwickeln werden, Winter mit wenig Natureis sind für in spannendes neues Produkt für steht für die Geschäftsfrau derzeit den Absatz natürlich nicht gerade EFreizeitspieler ist die Reproduktion noch in den Sternen. Ebenso wie die Familientradition verbindet: Kilian, Eva, Anton und Ursula Höger förderlich. Trotzdem ist Eisstock- eines historischen Holz-Eisstocks, für Frage, wer von den Junioren das Ge- schießen ein beliebter, geselliger den das heimische Laubholz in der schäft eines Tages weiterführen wird. ein theoretisch lasse sich nach An- Sport vermutlich so bald nicht an Attrak- Sport an der frischen Luft, der relativ Werkstatt passend gedrechselt wird. Höger lächelt und ergänzt: „Im Mo- Rsicht der Garmisch-Partenkirchnerin tivität verlieren, denn Eisstockschießen einfach zu lernen und darüber hin- „Sicherlich ist ein allgemeiner modi- ment schwankt beispielsweise Antons auch bei den künftigen betrieblichen wird nach wie vor von den Vereinen un- aus für Alt und Jung geeignet ist.“ scher Trend hin zur traditionellen bay- Berufswunsch zwischen Architekt, Strukturen noch einiges verändern, bei- terstützt, gilt als wichtiger Bestandteil der erischen Lebensart zu erkennen, doch Lehrer und Ingenieur für Seilbahn- spielsweise das Marketing und den Ver- hiesigen Kultur und damit als ein Stück

ährend Eisstöcke früher kom- die Liebe und die Begeisterung für ein Gilsdorf Marc privat, Fotos: technik, was ein relativ neuer techni- trieb forcieren und damit den Betrieb um Identität der einheimischen Bürger.“ (sc) Wplett aus Holz waren, ist die qualitativ hochwertiges Produkt aus Herstellung heute eine Mischung der Vergangenheit steht ganz klar im aus Holz, Kunststoff und Edelstahl. Vordergrund. Früher wurden Holzstö- Seniorchef Hans Sedlmaier erklärt: cke aus einem Stück gedreht und mit „Es ist eine Kombination aus ma- einem Eisenring gehalten. Heute wäre schineller Fertigung und handwerk- das für den Turniersport undenkbar“, licher Arbeit. Einzelteile wie Griff, erklärt Ursula Höger, „Die Idee hin- Kunststoffhaube und Gewinde wer- ter dem von uns entwickelten neuen den fertig produziert angeliefert. Stock war, die historische Fertigung Der endgültige Zusammenbau der mit den Anforderungen an ein moder- Teile zum fertigen Turnier-Stock ist nes Sportgerät zu kombinieren.“ aufgrund der engen Vorgaben des internationalen Eisstock-Verbands uch Seniorchefi n Helga Sedlmai- an Material, Maße und Gewicht der Aer sammelte mit Holzstöcken ihre Turnierstöcke nach wie vor eine ersten eigenen Spiel-Erfahrungen. Als per Hand zu leistende Tätigkeit.“ Je leidenschaftliche Eisstockschützin ist nach Ausführung kostet ein norma- die 77-Jährige noch immer als Tur- ler Hobby-Eisstock etwa 200 Euro. nierspielerin aktiv, trainiert regelmäßig Die Ausstattung der Turnierschüt- mit der Damenmannschaft in Mitten- zen dagegen variiert zwischen 300 wald und spielte in früheren Jahren und 400 Euro. bereits zehn Jahre in der Bundesliga:

16 Reportage zu berühren. Jetzt verstehe ich, wa- ist ein herrliches Gefühl. Während- rum man das Moor auch Schwar- dessen öffnet sich in der Kabine eine ze Daune nennt. Man liegt wie auf niedrige Tür und Georg Schmaus, Federkissen. Sehr angenehm. „Die der ‚Moormann‘ schiebt vorsichtig dreizehn Minuten sind nun vorbei“, meine Badewanne zurück in die unterbricht Andrea Dallmayr meine Moorküche. Anschließend geht es Entspannungsphase. Für das erste in den Bademantel eingekuschelt Mal ist diese Zeitspanne bei einem in den Ruheraum zum Nachschwit- Moorbad ideal, geübte Moorbaden- zen. Etwa 20 Minuten liege ich da de können auch länger im Holzzu- und wäre beinahe eingeschlafen, so ber schweben. Langsam steige ich entspannt bin ich. Dann holt mich aus der Wanne. Gar nicht so einfach, Helga Dahms zur Massage. Wie ich sich vom klebrigen Zeug zu befreien. mich fühle? Die Mooranwendung Dann soll ich mich in die Ecke stel- hat meinen Körper und meinen len und werde abgeduscht. Überall Rücken am gleichen Tag noch ziem- klebt das Moor. Nachdem das Gröbs- lich in Aufruhr versetzt, am nächs- te entfernt wurde, darf ich mich in ten Tag war mein schleichender eine mit Wasser gefüllte Wanne set- Rückenschmerz aus den Tagen da- zen und mir den letzten Rest Moor vor wie weggeblasen. Unglaublich. Naturerlebnis abwaschen. Ich benutze eine kräf- tige Bürste und schrubbe meinen (Weitere Infos: mit Körper langsam und gründlich. Es www.parkhotel-bayersoien.de) Schönmacher und Aha-E ekt Heilkräfte aus der Natur: Heilkräfte aus der Natur Torfabbau in den Ammergauer Alpen Vom Wunschkind bis zu den Wechseljahren. Das ‚frauliche‘ Naturheilmittel Moor die positive Wirkung einer Moorthe- bietet auch für Männer beliebte Entspannungsrituale. Die Moortherapie aus den rapie ableiten. Wie bei vielen alterna- Ammergauer Alpen ist bei Einheimischen, Gästen und Urlaubern beliebt. tiven Heilmethoden so spielt auch bei Die Moortherapie in den Ammergauer Alpen als spannende, noch üppige Holzwanne. Auf das Herz be- der Moortherapie die Aktivierung der weitgehend unbekannte Gesundheits- und Wellnessanwendung ist komme ich einen Herzkühler gelegt. pezielle Säuren machen das bis zu von Bakterien und schädlichen Pilzen Selbstheilungskräfte eine große Rolle. eine wertvolle Bereicherung der Gesundheitsregionplus: Heike Robrahn Es ist eine feine Metallspirale, durch S10.000 Jahre alte Bergkiefern-Hoch- und sorgen somit für die Keimfreiheit beschreibt das ‚gewisse Etwas‘ einer intensiven Mooranwendung. die kaltes Wasser fließt. Die Kollegin moor aus den Torfstichen der Am- des Moorbades. Durch die Wärmeüber- ei der Moortherapie wird das Na- fragt mich noch nach meinem Ritu- mergauer Alpen zu einem weltweit tragung im Moorbad wird eine ein- Bturheilmittel Bergkiefern-Hoch- omentan zwickt und zwackt es mal ingehüllt in einen kuscheligen alwunsch, diese wurden eigens im einzigartigen Heilmittel. Entstanden zigartige, schonende und nachhaltige moor, je nach Indikation, als Moorbad Mwieder gewaltig im Kreuz. Genau EBadmantel betrete ich ‚meine‘ Parkhotel entwickelt: Es gibt ‚Unser sind die Wirksto e aus den uralten Tiefenerwärmung des Körpers erreicht. oder Moorpackung verabreicht. Die der richtige Moment, endlich einmal ein Moorkabine, alles ist sehr gemütlich, Wunsch Baby‘, ‚Linderung & Heilung‘ Bergkiefern, die das Moor mit ihren Selbst schlecht durchblutete Körperre- Therapie wird ärztlich überwacht, es Moorbad zu testen. Schließlich ist über urig, bayerisch: Eine Art Holzblock- oder ‚Balance & Stärkung‘. Ich ent- heilsamen Nährsto en anreicherten. gionen wie Gelenke und Knorpel wer- fi ndet sowohl eine Vor- als auch eine die heilenden und entspannenden Kräf- hütte mit Heuraufe an der Wand, scheide mich für letzteres. Es erklingt Eine Therapie mit alpinem Bergkie- den intensiv durchwärmt. Nachuntersuchung statt. Für die pas- te viel zu lesen. Im Parkhotel am Soier ein kleines Fenster mit karierten ruhige Musik, Vogelgezwitscher und fern-Hochmoor fördert die Durchblu- sende Wirkung auf den Organismus See wartet schon Andrea Dallmayr, die Vorhängen und alten Holzwerkzeu- eine sanfte Stimme spricht. Wohlige tung, regt den Sto wechsel an, bringt oorpackungen und Moorbäder soll ein Moorbad etwa 8 bis maximal Leiterin der Wellnessabteilung, die mir gen als Dekoration.. An der Wand Wärme umgibt nach und nach alle die Hormondrüsen auf Touren und Mwerden bereits seit Generationen 20 Minuten dauern. Die Temperatur einen Bademantel in die Hand drückt. steht eine Badewanne. In der Mitte Körperteile und schon ‚schwebe‘ ich stärkt die Immunabwehr und die Rege- zuverlässig gegen zahlreiche rheuma- des Moorbades beträgt bis zu 43° Celsi- Also nix wie raus aus der Alltagsklei- des Holz-Raums steht ein Holzzu- bis zum Hals in der weichen Masse. nerationsfähigkeit des Körpers. tische Beschwerden von Arthrose bis us, was nicht wärmer empfunden wird dung und hinein ins kuschelige Frottee. ber, randvoll gefüllt mit der breiigen Das Moor trägt den Köper, ich habe Gicht eingesetzt. Eine Moortherapie als ein Wasserbad bei 37° Celsius. Die Bevor ich in den braunen, warmen Brei Moor-Masse. Darauf ein paar Zirben- das Gefühl als sei ich schwerelos. oor hat eine positive Wirkung auf kann sogar bei unerfülltem Kinder- Mooranwendungen sind in allen Kur- steige, soll ich aber erst noch etwas zur raspeln verstreut, alles schaut sehr Mden Gesamtorganismus und wirkt wunsch eine Schwangerschaft positiv und Badebetrieben in Ruhe kommen und entspannen. Vor Be- appetitlich aus. Andrea Dallmayr etzt erst lasse ich mich ganz zudem stressvorbeugend. Viele Inhalts- begünstigen. Kurarzt Stephan Lauter und Bad Bayersoien erhältlich - auch ginn des Prozederes testet Dr. Franziska lässt mich nun einsteigen. Vorsich- Jzurückfallen in das Moor, lau- sto e sind für den Austausch zwischen aus Bad Kohlgrub erklärt dies so: „Die für hausexterne Gäste. Dabei gibt es Fehle-Friedel, die Ärztin des Parkhotels, tig stecke ich die Zehe in die Wanne. sche der Musik und entspanne mich. Badetorf und menschlichem Organis- speziellen Wirksto e des Moors durch- die Moorbehandlung sowohl als Wohl- meine ‚Moortauglichkeit‘. Ab 50 ist ein Der Brei fühlt sich seidig weich und Es ist ein angenehm entspanntes mus von Bedeutung. Steroide beein- dringen die Haut und lösen eine Aus- fühl-Anwendung für den Selbstzahler gesondertes ärztliches Attest von Nöten, angenehm warm an. Es sind ziem- Gefühl von der warmen Masse voll- fl ussen die menschlichen Hormondrü- schüttung von körpereigenen Hormo- als auch im Rahmen einer Moorthera- bei Jüngeren genügt eine unterschrie- lich genau 40 Grad, kommt mir aber ständig umschlossen zu sein. Das sen. Huminsto e und -säuren, wirken nen aus“. Diese Substanzen wirken sich pie auf Rezept. (sc) bene Erklärung. Fragen zu Kreislaufstö- gar nicht so heiß vor. Dennoch ist es Moor riecht gut nach Kräutern und positiv auf den Gesamtorganismus, die unter anderem hormonregulierend aus. rungen, Krampfadern oder Herzprob- ein eigenartiges Gefühl, einfach so umspielt sanft den ganzen Körper. Haut wird glatter und weicher. Anor- In Kombination mit der Wärmewirkung Eine Liste der Kurbetriebe und weitere leme gehören zum Check dazu. Einige in den Breit zu tappen. Langsam ver- Obwohl die Wanne nicht übermä- ganische Bestandteile bewirken eine des Moores, auch schlecht durchblu- Infos zu den Mooranwendungen gibt Gläser Wasser sollen den Flüssigkeits- sinkt ein Bein nach dem anderen in ßig groß und gar nicht so tief ist, Änderung der Salzzusammensetzung tete Körperregionen werden intensiv es bei der Ammergauer Alpen GmbH, haushalt regulieren, denn im Moorbad der braunen Masse bis zum Grund. schaffe ich es nur mit ganz großer der Haut. Der Säuregehalt und antibio- durchwärmt, lässt sich daraus bereits Oberammergau. Telefon: 08822/9227-0, Mühe, mit dem Hinterteil den Boden Internet: www.zugspitz-region.de wird’s gleich ganz schön warm. Ich setze mich ganz langsam in die Alpen/MoorSymphonie Ammergauer Fotos: tische Sto e verhindern das Wachstum eine wissenschaftliche Erklärung für

18 19 Reportage

dennoch nicht Flüchtlinge für die Dauer des Asylver- derjährigen Kindern und Jugendlichen der Fall. Es fahrens verbleiben. Insgesamt 13 gibt im Jugendheim der Caritas: „Insgesamt gibt eben kei- es im Landkreis, doch der Bedarf nach leben allein im Landkreis fast 80 Kinder ne Alternative. weiteren Flächen und Räumlichkeiten in speziell für den Zweck eingerichteten Vielen Men- ist riesengroß. Unterkünften. Die meisten von ihnen schen wird sind verwaist oder von ihren Eltern aus der Aufenthalt eider gebe es zudem bei der aktu- dem Kriegsland hierher geschickt wor- gestattet, bis Lellen Flüchtlingsthematik unzähli- den. Fast alle sind schwer traumatisiert die Rückkehr ge Missverständnisse, die sich in der und müssen psychologisch betreut in das Heimat- Hektik der Ereignisse nur mühsam und werden.“ Natürlich gebe es auch bei Glück land wieder schwierig aufklären lassen. Immer wie- den Flüchtlingen höchst unterschied- zumutbar ist. der werden unterschiedlichste Religio- liche Charaktere sowie motivierte und Das ist vor al- nen und Nationalitäten in ‚einen Topf‘ weniger motivierte Menschen. Huhn hat ein lem in den Bür- geworfen. Ebenso wie die Tatsache, ergänzt: „Flüchtlinge per se als gefähr- gerkriegs-Län- dass die ankommenden Flüchtlinge lich, aggressiv und kriminell einzustu- dern wie im Gegensatz zu den rund 30 Prozent fen, ist in einer aufgeklärten Gesell- Afghanistan, Asylsuchenden erst nach erfolgreicher schaft absurd und ungerecht. So lernen Gesicht Syrien, Iran Bewältigung des sechs bis neun Mo- die jungen Menschen an den hiesigen und Irak der nate dauernden, sehr aufwändigen Schulen relativ schnell Deutsch, damit Fall. Es klingt Aufnahmeverfahrens für vorerst drei sie einer Ausbildung nachgehen kön- Die Flüchtlingsproblematik erhitzt zynisch, ist Jahre befristet den Status ‚anerkannter nen.“ die Gemüter der Menschen. Fehl- aber wahr: Asylbewerber‘ bekommen dürfen. Die informationen, Ängste und Dort können Unterbringung ist zweckmäßig, befrie- in ebenfalls positiver Aspekt, der Ungewissheit über fremde Kulturen die Menschen digt aber die wichtigsten menschlichen Enach Ansicht Huhns in der allgemei- und Lebensgewohnheiten schüren derzeit ‚wäh- Bedürfnisse. Huhn ergänzt: „Wahr- nen Diskussion völlig untergeht sei die Vorurteile und Missverständnisse. len‘, ob sie scheinlich ist es für die Menschen hier Tatsache, welche vielfältigen Bereiche- Ein Gespräch mit Alexander Huhn, getötet, miss- im Landkreis nur schwer vorstellbar, zu rungen von den Menschen ausgehen: Geschäftsführer des Caritas-Zen- handelt oder viert auf knapp fünf Quadratmetern pro „Beispielsweise bei den Syrern, den Ira- trums Garmisch-Partenkirchen zum Militär ge- über die enorme Unterstützung im zwungen wer- Bereich der Flüchtlingshilfe. den, um ihre eigene Familie enschen in Not zu helfen ist die umzubringen.“ Mbesondere Aufgabe der Wohltätig- keitsorganisationen hier in der Region. ie Flücht- Auch die Flüchtlingsarbeit zählt tradi- Dlinge in tionell zu den zentralen Aufgaben des ihren Unter- Caritas-Zentrums in Garmisch-Parten- künften oder kirchen. „Seit Gründung vor 50 Jahren in stationären, bekommen Menschen im Landkreis Einrichtungen Garmisch-Partenkirchen von uns täg- zu beraten, lich Hilfe und Unterstützung. Unsere Amirat (7) aus Nigeria auf der Begrüßungsfeier im Caritas-Altenheim St. Vinzenz ist die Haupt- insgesamt 270 Mitarbeiter und 150 Hel- uhn sieht die Problematik derzeit Komplex, rund 750 Menschen sind im aufgabe der Garmisch-Partenkirchner ferinnen und Helfer in den ambulanten Hvor allem an den Grenzen. Weil Landkreis verteilt. Eine moderate Zahl Caritas, nachdem die Ankommenden und stationären Einrichtungen sind seit so viele Menschen nach Deutschland in Relation zu den insgesamt im Land- zuvor in Erstaufnahmeeinrichtun- vielen Jahren mit Engagement, Herz drängen, kommen die Hilfsorganisati- kreis gemeldeten Ausländern: Nach gen oder im Abrams Komplex Ge- und Seele bei der Arbeit. Zum Team der onen und Wohlfahrtsverbände mit der Angaben des Garmisch-Partenkirchner sundheitschecks, Registrierung und Flüchtlingsarbeit zählen rund 30 feste Bearbeitung der Fälle nicht nach. Hinzu Landratsamtes leben seit 2012 zwi- Datenaufnahme absolviert haben. Mitarbeiter, dazu kommen fast 300 Eh- komme die große Anzahl derer, die in schen 8.000 und 10.000 Ausländer und Feste und ehrenamtliche Mitarbeiter renamtliche, die in den Unterkünften die Erstaufnahmeeinrichtungen verteilt Flüchtlinge im Landkreis, was zwischen befi nden sich in allen Unterkünften betreuen“, unterstreicht Alexander Huhn, werden müssen: “Das ist die ganz große 9,3 und 11,6 Prozent der Gesamtbevöl- vor Ort und bieten dort auch Sprech- Geschäftsführer des international tätigen Brisanz der Situation, mit der Deutsch- kerung ausmacht. zeiten an. Während das Ausländeramt Wohlfahrtverbandes, „Völkerwanderun- land derzeit ganz klar überfordert ist. Im für die Registrierung, das Taschengeld Familie Owoh aus Nigeria in der Garmisch-Partenkirchner Gemeinschaftsunterkunft gen und Menschen in Krisensituationen Landkreis klappt es mit der Organisa- twa 50 Prozent aller Flüchtlinge und die Belegung der Erstunterkünfte Person zu leben und sich eine Küche nern und den Irakern handelt es sich gibt es seit Hunderten von Jahren. Auch tion im Großen und Ganzen sehr gut, Estammen aus Syrien, weitere rund zuständig ist, organisieren die Helfer und ein Badezimmer mit oft zehn wei- überwiegend um sehr gut ausgebilde- wir als Caritas betreuen schon seit vielen auch wenn die Zahlen stark schwanken 20 Prozent kommen aus Eritrea, wei- beispielsweise Behördenanfragen, Do- teren Personen zu teilen. Doch selbst te Leute, die o en sind für die unter- Jahrzenten Unterkünfte mit Menschen und die Prognosen noch sehr fraglich tere aus Iran, Irak und Afghanistan. kumente sowie Fragen zu Familien- das einfachste Dach über dem Kopf ist schiedlichsten Berufe und Arbeiten und in Not. Diesmal ist die Situation sicher- sind.“ Etwa 1.400 Menschen oder mehr Huhn unterstreicht: „Was es heißt, vor angehörigen oder Kontaktpersonen immer noch besser als Gewalt und Tot- damit in letzter Konsequenz eine Chan- lich besonders. Die Koordination der vie- könnten im nächsten Jahr aus dem der islamistischen Terrormiliz zu fl ie- in anderen deutschen Regionen oder schlag.“ ce für das Land und für uns als Steu- len Helfer und der Arbeitsabläufe ist eine Ausland im Landkreis angekommen hen, kann sich vermutlich ein in nor- zur Kindergarten- und Schulpfl icht für erzahler sind. Ein gutes Ausbildungsni- völlig neue, komplexe und schwierige sein, so die Schätzung. Etwa 300 Men- malen Verhältnissen lebender Mensch die Dauer des Asylverfahrens. „Darüber arkant sei nach den Erfahrungen veau erleichtert zudem die persönliche Aufgabe, die ein Höchstmaß an Erfah- schen befi nden sich im Schnitt in der nicht vorstellen. Dass die Menschen hinaus betreiben wir zwei Unterkünf- Mdes Caritas-Geschäftsführers auch Integration, was wir hier immer wieder

rung und Fachkompetenz erfordert.“ Erstaufnahmeeinrichtung des Abrams gern ihre Heimat verlassen, ist sicher Caritas Fotos: te im Landkreis selbst, in denen die die hohe Zahl der unbegleiteten min- sehr früh beobachten.“ (sc)

20 21 urteile in der Bevölkerung geschürt uns kommen. Alle Menschen kann Was ist für Sie persönlich die schönste werden, ist sehr bedauerlich, denn Deutschland nicht aufnehmen, Form der Nächstenliebe? tatsächlich liegen bei der Polizei kei- das ist ja vollkommen klar. Dass es Die konkrete menschliche Zuwendung nerlei Anzeigen oder Gewaltdelikte eine EU-weite politische Lösung ist für mich die größte Bereicherung: gegenüber Bürgern vor. braucht, liegt auf der Hand. Denn Mit einer guten Ausstattung an Mitar- eine vergleichbare Situation hat es beitern und Helfern ‚von Mensch zu Wie wirkt sich der Zustrom der bisher bei uns nicht gegeben. Posi- Mensch‘ wirklich helfen zu können. Flüchtlinge auf die Urlaubsregion tiv ist für uns vor allem der Rück- Über Verteilungskämpfe in unter- aus? halt durch die Verwaltung, denn die schiedlichen Sozialschichten möchte Es gibt keine Indizien dafür, dass Tou- Registrierung der Menschen und ich nicht nachdenken. Wir machen kei- rismuszahlen zurückgehen. Ebenso die Verwaltung der Abläufe sind ne Unterschiede und versuchen allen wenig wie mögliche Auswirkungen eine echte Mammutaufgabe. Land- Menschen zu helfen, egal ob Flücht- auf die Attraktivität der Ortschaften, rat Speer hat das Thema Flucht zur ling oder Hartz IV-Empfänger. Jeder die Immobilienpreise oder auf die ‚Chefsache‘ gemacht und setzt sich Bedürftige bekommt gleich viel, denn Kaufkraft in bestimmten Regionen. auch persönlich mit der Problema- für uns ist jeder Mensch gleichwertig. tik intensiv auseinander. Dafür bin Abgesehen davon muss man ganz klar Wie verständlich ist es, dass Flücht- ich sehr dankbar und ich denke, sehen, dass wir nach der demographi- linge erst bei der Ankunft bejubelt dass auch die Menschen im Land- schen Entwicklung über kurz oder lang und beschenkt, wenige Tage später kreis ein feines Gespür für die Dra- weniger werden. So gesehen sind wir hinter den Grenzen verhaftet wer- matik der Menschen bekommen in Deutschland auch in Zukunft auf Zu- den sollen? haben. wanderung angewiesen. Unser Land Menschen reagieren in extremen Si- hat seit vielen Jahrzenten viel Zuzug, tuationen nicht immer logisch. So Hilfsbereitschaft und Nächstenlie- aber auch viel Wegzug gehabt. Flücht- ist es sicher verständlich, dass die be sind ein christliches und auch linge waren stets nur ein kleiner Anteil Menschen eine bestimmte Willkom- ein bayerisches Phänomen. Macht an der Gesamtheit. Vermutlich werden menskultur zum Ausdruck bringen die dunkle Hautfarbe den Men- wir etwa eine Million Menschen pro wollten. Gleichzeitig sind es natür- schen Angst? Jahr brauchen, die zuziehen, wenn wir lich auch Ängste, die die Menschen Ein Fremdenverkehrsort lebt ver- wollen, dass weiterhin Menschen un- in der Region umtreiben. Beispiels- ständlicherweise von einer mul- ser Sozialsystem fi nanzieren und un- weise Angst vor Veränderungen tikulturell geprägten Gesellschaft. sere Gesellschaft in der jetzigen Form oder Angst um die eigene Existenz. Nicht nur Gäste und Urlauber, auch funktioniert. (sc) Glücklicherweise kann sich wohl die historische Völkerwanderung kaum ein Mensch in einer durch und entlang der uralten Handelsrouten Hier können Sie die Arbeit der Herzensaufgabe für die Region: Caritas-Geschäftsführer Alexander Huhn im Garmisch-Partenkirchner Caritas-Zentrum durch sicheren und zivilisierten Welt sorgten seit jeher für gemischtes Caritas unterstützen: Alexander Huhn, Geschäftsführer Dass beispielsweise ein über viele spielen und glücklich sind, ergibt vorstellen was es heißt, Angst um Blut. Hinzu kommen seit vielen Jah- Spendenkonto „Asyl“ des Caritas-Zentrums Garmisch- Jahrhunderte wohlhabendes Land erst ein wirkliches ‚Gesicht‘. Erst die das eigene Leben zu haben. ren die Amerikaner und die Gastar- bei der Kreissparkasse Partenkirchen, im Gespräch. wie Syrien durch die eigene Regie- persönliche Sicht gibt ein persönli- beiter. Licht und Schatten liegen Garmisch-Partenkirchen rung dem Erdboden gleich gemacht ches Bild, anstelle einer anonymen Wie reagieren die Menschen im aber wohl auch hier dicht beiein- Konto 387 274 In allen geschichtlichen Epochen wird, ist sicherlich in der Geschichte Horde von Menschen, die vermeint- Landkreis, wie ist es mit der Selbst- ander. Manchmal wird es im Tal im Bankleitzahl 703 500 00 gab es Völkerwanderungen. Was ist einzigartig. lich alle nach Deutschland drängen. losigkeit bestellt? Hinblick auf Rückzugsorte einfach IBAN: diesmal anders? Leider merken auch die Flüchtlinge, Die Bilder im deutschen Fernsehen zu eng. Angst vor Veränderungen DE07 7035 0000 0000 3872 74 Als Hilfsorganisation sind Sie un- dass sich die Stimmung in Deutsch- Sicherlich trägt auch der Tourismus vermitteln das Bild, dass ‚alle‘ zu ist sicher auch ein Aspekt. BIC: BYLADEM1GAP dazu bei, dass die Menschen hier in mittelbar mit der Lage vor Ort kon- land verändert. Alle sind sich sehr der Region mit dem Kommen und frontiert. Was ist der Unterschied wohl bewusst, dass es eine für alle Gehen von Fremden vertraut sind. zwischen dem Blick von außen und Beteiligte schwierige Situation ist. Anders an der gegenwärtigen Situ- dem hautnahen Kontakt zu den ation ist freilich, dass die Menschen ausländischen Mitmenschen? Was sind die größten Probleme in vor Terror, Gewalt und Zerstörung Es geht mir definitiv auch persönlich den Unterkünften? Gibt es Konfl ikte fliehen. Und zwar unfreiwillig, denn sehr nah. Leider passen die Fern- zwischen den Flüchtlingen und den wer verlässt schon gern seine eige- seh-Bilder von den Menschenkolon- Einheimischen? ergaue mm r Alp i A en ne Heimat und seine Familie. Inso- nen in den Zügen und an der Gren- Ein unangemessenes Anspruchs- e e er G s ä

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u fern steht es uns schon gut an, die ze nicht zu dem, wie die Flüchtlinge denken haben wir in unseren Unter- a

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Menschen hier zur Ruhe kommen hier vor Ort leben. Die Menschen künften bislang nicht erlebt. Dass ein

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zu lassen, nachdem sie den lan- sind in den Unterkünften versorgt sehr enges Zusammenleben junger GENTECHNIK

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N T K E I C N gen Weg hierher geschafft haben. und versuchen, sich zu organisieren Menschen, die menschliche Tragö- berühmten Kloster Gemütliches Brotzeitstüberl H Flüchtlinge in gepflegter Kleidung und den Alltag in den Griff zu be- dien wie Tötungen, Vergewaltigun- Kaffee und selbstgebackener Käsekuchen als ‚Sozialschmarotzer‘ zu bezeich- kommen: Sie bringen die Kinder in gen, Folter und Verletzungen erlebt Präsentationen mit kleiner Käseprobe nen ist unfair und unmenschlich. den Kindergarten oder in die Schu- haben, nicht gänzlich ohne Konfl ikte Aus guten und weniger gut situier- le, versuchen die Sprache zu lernen, untereinander ablaufen kann, dürfte Öffnungszeiten: ten Schichten kommen Menschen, kochen und nähen. Sich dann mit ih- unabhängig von der Herkunft der Täglich geöffnet von 10:00 bis 17:00 Uhr Schaukäserei die daheim alles aufgegeben ha- nen zu unterhalten, sich die eigene Menschen verständlich sein. Dass in November bis einschl. Mai: Montag Ruhetag Ammergauer Alpen eG Mandlweg 1 ben und sich hier einen beruflichen Geschichte erzählen zu lassen und den Medien anderslautende Infor- Präsentationen an Werktagen um 11:00 Uhr 82488 Ettal Ammergauer Alpen und privaten Neustart erhoffen. dann zu sehen, wie die Kinder wieder mationen kursieren und damit Vor- privat Foto: bzw. nach Vereinbarung Tel. +49 (0) 88 22 / 92 39 26 www.gq-bayern.de 22 www.Schaukaeserei-Ettal.de Porträt ur wohl bekanntesten Tradition ange vor Beginn seiner Tätigkeit Zweltweit gehören die Passions- Lfür die Kulturhochburg in den Am- spiele in Oberammergau. Eine halbe mergauer Alpen war Nunn in einer Million Menschen erleben mit großer gänzlich andern berufl ichen Mission Faszination das alle zehn Jahre statt- unterwegs. Nach der mittleren Reife fi ndende religiöse Spektakel in der begann der 17-jährige Franke zunächst 5.250-Einwohner-Gemeinde in den seine Ausbildung bei der Bereitschafts- Ammergauer Alpen. Mit Aufnahme in polizei in Würzburg. „Mein eigentlicher das Landesverzeichnis des immateriel- Traum war es, Sportlehrer zu werden. len Kulturerbes könnte das einzigartige Doch obwohl ich gern zur Schule ging Ereignis sogar zum UNESCO Weltkul- und das Abitur gern absolviert hätte, turerbe erklärt werden. Auch Oberam- wollte ich meinen Eltern nicht auf der mergaus Bürgermeister Arno Nunn Tasche liegen. Also wechselte ich vom zählt das Festspiel über das Leiden und Gymnasium zur Mittelschule und be- die Auferstehung Jesus Christus zu gann die Ausbildung bei der Polizei.“ den ganz großen kulturellen Bereiche- Nach Beendigung seiner Ausbildung rungen seiner Heimatgemeinde, deren 1981 bewarb er sich für den Landkreis Faszination seit fast 400 Jahren nicht Garmisch-Partenkirchen und wurde zur nur auswärtige Gäste und Urlauber, damaligen Grenzpolizei nach sondern eine ganze Region in Aufruhr versetzt. „Es war eine sehr spannende versetzt: „Traditionell sind eigentlich Zeit, denn unser Tätigkeitsspektrum fast alle Oberammergauer dem Pas- umfasste allgemeine Polizeiaufgaben sionsfi eber verfallen. Unabhängig von ebenso wie Grenz- und Verkehrsdelik- der touristischen und wirtschaftlichen te sowie Bergunfälle. Die Arbeit und der Bedeutung für unseren Ort und den Schichtdienst haben mir gut gefallen Landkreis packt diese Magie Jeden auf und auch die Region mochte ich schon seine Art: Da sind natürlich zum einen immer, so blieb ich fast zehn Jahre in die Au ührungen als solche; das ande- Grainau.“ re ist das, was die Passion mit dem Ort und seinen Menschen macht. Natür- arallel zu seiner Arbeit holte der lich steckt ein sehr hoher, traditionel- Pjunge Beamte 1990 sein Abitur im ler und künstlerischer Anspruch und Rahmen eines Fernstudiums nach und damit ein gewaltiger Kraftakt hinter überlegte den zugewiesenen Studi- den Vorbereitungen, die monatelang enplatz für Jura an der Universität in andauern und in die fasst alle Oberam- München zumindest nebenher anzu- mergauer involviert sind.“ nehmen. „Meinen berufl ichen Werde- gang im Bereich Recht und Gesetz und Arno Nunn hat nach einem abwechslungsreichen berufl ichen Werdegang bei erständlicherweise fühlt sich der meine weiterführenden Ausbildungen der Kriminalpolizei vor sieben Jahren die Bürgermeistertätigkeit in Oberam- V55-jährige Familienvater der Kultur wollte ich noch weiter vertiefen und mergau übernommen. Als Beiratsvorsitzender für die Bereiche Tourismus und seiner Heimatregion verpfl ichtet, auch hatte auch schon einen Studienplatz für Energie engagiert er sich intensiv für den Landkreis. wenn er als gebürtiger Schweinfurter Jura. Dann kündigte sich Nachwuchs Kultur leben nicht von Kindesbeinen an mit den an und ich entschied mich für die Fa- Einzelheiten der Traditionen vertraut milie und gegen die Weiterbildung.“ ist. „Als junger Mann war ich – wie vie- Anstelle seiner juristischen Laufbahn bayernweit als Verhaltenstrainer tätig, absolvierte Nunn im Rahmen einer ternehmensberatung warf Arno Nunn ich mit Politik und politischen Ämtern le andere auch - viel auf Reisen und absolvierte der damals 30-Jährige also was gewissermaßen meinen ursprüng- Sonderausbildung während seines her- schließlich für die Bürgermeistertä- zuvor nichts am Hut hatte. Nach fast 30 auf Rock-Konzerten von Frank Zappa den zweijährigen Aufstiegslehrgang in lichen berufl ichem Wunschtraum wahr kömmlichen Polizeidienstes. „Das Be- tigkeit einen spannenden berufl ichen Dienstjahren bei der Polizei merkte ich, und Dire Straits unterwegs. Aber auch den gehobenen Polizeidienst an der werden ließ.“ sondere war, dass ich später zusammen Werdegang in die Waagschale. Erstmals dass die Bürgermeistertätigkeit eine tol- in den Jahren danach hatte ich die Beamtenfachhochschule. Unterschied- mit hauptberufl ichen Trainern unsere galt es, im Zusammenwirken mit den le neue Herausforderung für mich sein Passionsspiele nicht so sehr wahrge- liche Tätigkeiten bei der Grenzpolizei, eben seiner regulären Polizeiarbeit Methoden in der freien Wirtschaft, bei- Ausschüssen und Gremien auch unter- könnte.“ nommen, bis dann zwei Jahre nach Kriminalpolizei und in speziellen Ein- Narbeitete Arno Nunn damit bay- spielsweise bei Banken und anderen nehmerische und touristische Aspekte zu meinem Amtsantritt als Bürgermeis- satzbereichen folgten. Anschließend ernweit als Lehrer und Ausbilder seiner Dienstleistungsunternehmen, umsetzen berücksichtigen. „Das war eine großartige eue Erfahrungen zu sammeln und ter unsere Wohnung direkt gegenüber begann der ausgebildete Sportübungs- Kollegen für das neu entwickelte An- konnte. Über fast zehn Jahre war das Veränderung, denn ich ahnte zumindest, Nsich selbst dabei konkrete Ziele zu dem Bühneneingang des Theaters lag leiter im Rahmen eines Pilotprojektes ti-Stress-, Kommunikations- und Ein- eine sehr schöne, gewissermaßen frei- was auf mich zukommen würde. Zudem setzen und zu verfolgen hat Arno Nunn und ich das gesamte Spektakel sowie seine Ausbildung und seine Tätigkeit als satzbewältigungstraining. „Zwölf Polizis- berufl iche Betätigung und Bestätigung, befanden wir uns 2008 mitten in den für sein Leben kennen und lieben ge- alle Vorbereitungen hautnah miterlebt Trainer für polizeiinterne Konfl ikt- und ten und zwei Trainer waren gemeinsam auch in der freien Wirtschaft zu funkti- Vorbereitungen der Passionsspiele 2010, lernt: „Das gilt für mich privat und be- habe. Die Jahrhunderte alte Kultur und Kommunikationsseminare: „Auch das 14 Tage zusammen und haben sich in- onieren. Andersherum warf unsere in- was ebenfalls eine spannende neue Er- rufl ich gleichermaßen, da ich mich als das gesellschaftliche und soziale En- war eine sehr erlebnisreiche und ar- tensiv beispielsweise mit Extrem- und novative Tätigkeit ein gutes Licht auf die fahrung war. Die Hintergründe der öf- begeisterungsfähiger und durchaus auch gagement der Menschen hier wirklich beitsintensive Zeit, aber auch eine ganz Konfl iktsituationen beschäftigt. Dar- Polizei und führte hier oft zu positiven fentlichen Verwaltung und Staatsbürger- als kopfgesteuerter Mensch bezeichnen zu ‚erleben‘ ist noch mal etwas ganz besonders prägende Phase für mich, über hinaus haben wir die speziellen Überraschungen bei den Unternehmen.“ kunde waren dem 47-jährigen von der würde.“ Dass die Familie bei der Vielzahl anderes. Dieses Gefühl überträgt sich denn es waren auch innerhalb der Poli- Verhandlungstechniken in alltäglichen Polizei und den juristischen Einblicken der Interessen, Ziele und Pläne manchmal seit unzähligen Jahren auf zauberhafte zei neue und nicht immer nur einfache Einsatzsituationen trainiert.“ Die für die usammen mit seinen Erfahrungen her vertraut. „Also begann ich, mich für zu kurz kommt, ist dem Oberammergau- Art und Weise auch auf die Gäste und Wege zu bestreiten. Zusammen mit 40 Aufgabe notwendigen mentalen und ver- Zals stellvertretender Kommissari- die Abläufe der ö entlichen Ämter und er bewusst. „Natürlich liegt das an mei-

Urlauber der Region.“ anderen Trainern war ich fünf Jahre haltenspsychologischen Ausbildungen privat Foto: atsleiter und seiner freiberufl ichen Un- die Formalien zu interessieren, obwohl ner Person, aber eben auch an meinen

24 25 für die Welt, uralte Kaufmannstradi- tionen und internationaler Güterver- kehr sind hier sicher noch in den Ge- nen verankert. Die Oberammergauer hatten ja schon im 18. Jahrhundert bei den Krippenschnitzereien mo- derne Arbeitsteilung kultiviert und waren über die Rottstraße in die ganze Welt quasi als ‚Global Player‘ unterwegs.“

uch für die Zukunft der Region Aund den Tourismus ist das orts- überschreitende Denken für Nunn elementar. „In einem dynamischen Umfeld profi tieren auch die ein- zelnen Gemeinden. Ein zu enges ‚Kirchturmdenken‘ sollte der Ver- gangenheit angehören. Aus eigenen Erfahrungen mit der Ammergauer Alpen Tourismus Vermarktung kann ich nur sagen, dass sich unser Den- ken und Handeln im größeren Rah- men bewährt hat. Da müssen wir uns gar nicht an anderen Ländern orientieren. Letztlich sollte es das Ziel sein, auch im Vergleich mit an- deren Landkreisregionen die Dinge gemeinsam voranzubringen und Beliebte Ferienregion und Kulturhochburg Ammergauer Alpen neue Trends aufzugreifen und aus- Berufen. Der Polizeidienst und die der Ludwig-Thoma-Straße, hängen die eben seiner Bürgermeistertätig- zuprobieren.“ Schichten sind sicherlich nicht sonder- Arbeiten der Oberammergauer Künstle- Nkeit engagiert sich der Oberam- Erfolgsrezepte für die Region lich familienfreundlich. Hinzu kommen rin Stefanie Kölbl. „Die Hinterglasmalerei- mergauer intensiv in den Beiräten u seinen ganz persönlichen Zie- Wo sehen Sie den Landkreis in den Gastronomiebetrieb ist meines Erach- der Sport, Stammtische sowie Freunde en des ehemaligen Ausstellungsraums Energie und Tourismus der Kreisent- Zlen und Wünschen für die Zu- nächsten 20 Jahren? tens gefragt, aus den eigenen Möglich- und Bekannte. Alles unter einen Hut zu haben wir nach etwas frischer Farbe an wicklungsgesellschaft. Für die Feri- kunft zählen für Arno Nunn vor al- Mit unserer geografi schen Lage und der keiten das Beste herauszuholen. Damit bekommen ist nicht einfach. Trotzdem der Wand ausgetauscht, den alten Tisch enregion Ammergauer Alpen zitiert lem die künftigen Passionsspiele und meine ich nicht die Fokussierung auf war es mir immer wichtig, als Ausgleich sowie die Regale durch helle, moderne der Rathauschef gern ein plakatives damit verbundene positive Ergeb- damit verbundenen Infrastruktur tun wir uns im Hinblick auf das produzierende Luxus und Exklusivität. Jeder sollte sich für geballte Abwesenheitsphasen vie- Möbel ersetzt.“ Beispiel: „Sicherlich wären wir in nisse für die Gemeinde. „Ich bin mir in seinem Segment um Bestleistungen le schöne Freiräume für die Familie zu einem riesigen US-Supermarkt als sicher, dass wir es scha en werden, Gewerbe und Neuansiedlungen im Ver- gleich zu anderen Landkreisen natürlich bei Service und Dienstleistung bemü- scha en.“ ei der täglichen Arbeit helfen dem Tourismusregion nur ein winziges wieder ein sehr beeindruckendes hen. Obendrein gilt es, ein individuelles Wahl-Ammertaler auch seine berufl i- Regal von vielen Tausenden. Gera- Spiel auf die Bühne zu bringen. Den- schwer. Unsere fantastische Natur und B die Lebensqualität begünstigen den ‚Sahnehäubchen‘ zu kreieren. Schön uch die zweite Amtsperiode sei- chen Erfahrungen, das Für und Wider von de deswegen gilt es, den ‚Spot‘ auf noch, 500.000 Gäste und Besucher ist es wenn es gelingt, den Gast immer ner Bürgermeistertätigkeit macht Fakten und Ereignissen fair und gerecht das touristische Angebot der Regi- zu erreichen, das klingt einfacher als Fokus auf den Tourismus. Positiv ist für A mich auf jeden Fall, dass wir ganz wun- wieder neu zu überraschen und seine dem zweifachen Vater nach wie vor viel auszuloten und gegenseitig abzuwägen. on und die Besonderheiten für Gäs- es ist. Insgesamt wünsche ich mir für Erwartungen mit kleinen Gesten oder Freude: „Verständlicher Weise gibt es So war auch der geplante Neubau des te und Urlauber - also zunächst auf alle Bürgerinnen und Bürger zufrie- derbar vom Sommertourismus leben. Dennoch gilt es, auch im Winter attraktiv liebevollen Schmankerln zu übertre en. viele mühsame, langfristige Projekte zu Rathauses anstelle des Umzugs in das den richtigen Gang und dann auf denstellende Einnahmen und eine Das alles in der täglichen Umsetzung zu schultern. Dabei gilt es, neben den ge- Ammergauer Haus eine Entscheidung das Regal - zu richten.“ Diese Schät- erfolgreiche Konsolidierung unserer zu bleiben, soweit es denn die Schnee- verhältnisse zulassen. Daher ist es wei- berücksichtigen ist eine anspruchsvolle sellschaftlichen Aspekten immer wieder der Bürger und nicht des Bürgermeisters. ze möchte der Beiratsvorsitzende Finanzen.“ Trotz intensiver Gemein- Aufgabe, hinterlässt aber sicherlich eine auch die verwaltungstechnischen und Arno Nunn sieht die Angelegenheit trotz vor allem über Emotionen vermark- dearbeit und ehrenamtlicher En- terhin die Kunst, die Winterthemen nicht außer Acht zu lassen und für unsere nachhaltige Begeisterung und viele zu- politischen Themen aus der Vergangen- zahlreicher Widerstände pragmatisch: „In ten: „Die Besonderheiten für die gagements kommt für den ambitio- friedene Urlauber. heit zu berücksichtigen. Eine der größten einem ö entlichen Amt gilt es stets, un- Urlauber sind aus meiner Sicht vor nierten Sportler auch die Bewegung Gäste attraktiv zu bleiben. Aufgaben ist sicherlich die Vorbereitung terschiedliche Interessen und Möglich- allem die Menschen und das dörfl i- nicht zu kurz: „Hin und wieder habe der Passion 2020. Parallel ist es natürlich keiten abzuwägen. Vielleicht wäre ich ein che Leben, die Landschaft, die Kultur ich Leichtathletik und beispielsweise Was sind Ihre Tipps für die Region? Was sind die wichtigsten Ziele? die ganz große Herausforderung, die Fi- guter Jurist geworden, denn manch einer und die Traditionen. Davon abgese- auch auf den Bürgermeister-Mara- Das weiß-blaue Wintermärchen ist auch Die Billigschiene dürfte bei uns in der nanzen der Gemeinde zu konsolidieren.“ würde sich sicherlich von mir wünschen, hen ist unsere Gemeinde sicherlich thon trainiert. Doch der Fußball ist mit gemäßigten Temperaturen ein gro- Region langfristig keine Chance haben. manchmal konkreter durchzugreifen. schon historisch bedingt revolutio- schon seit jeher meine ganz große ßer Anziehungspunkt und zugleich ein Auch im Hinblick auf unsere wunder- n seinem vorübergehenden Amtssitz Aber ich bin eben fest der Ansicht, neben när und welto en.“ So sei auch die Leidenschaft. Zu Polizeizeiten war großes Plus gegenüber zahlreichen an- bare Natur und unsere Kulturwirtschaft Ifühlt sich der Rathauschef wohl, denn meiner eigenen persönlichen Meinung, großzügige Architektur der Holz- ich Trainer der Jugend und der Er- deren Regionen. Attraktive Betätigungs- gibt es unzählige Möglichkeiten, die es auch seine künstlerische Ader fi ndet die ich natürlich auch vertrete, geht es schnitzer-Verleger und die Haus-an- wachsenen und habe selbst auch felder gibt es auch außerhalb der Ski- langfristig zu sichern gilt. Wir sollten bei ihren Platz. An der Wand des mit dem doch vor allem darum, die bestmögliche Haus-Bebauung nach Ansicht des lange Jahre im Verein gespielt. Nur pisten. Vor allem aber möchte ich den allem was wir anfangen richtig ‚Zug‘ da- Besprechungsraum kombinierten Bür- Entscheidung im Sinne der Bürger und Bürgermeisters der Beweis für alpi- zum Bobfahren reichte der Mut lei- Qualitätsaspekt im Bereich Übernach- hinter haben und möglichst ‚spitze‘ sein, germeisterbüros im ‚Pilatushaus‘, dem auch im Sinne der objektiven Vorteile für nes Großbürgertum in der Vergan- der nicht ganz. Das hätte ich rück- tung und Gastronomie immer wieder dann bringen wir unsere Region nach vorübergehenden Sitz des Rathauses an den Ort herauszufi ltern.“ genheit. Nunn ergänzt: „Ein Theater blickend gern mal ausprobiert.“ (sc) hoch aufhängen. Jeder Gastgeber und vorne. (sc) Fotos: Ammergauer Alpen, privat Ammergauer Fotos:

26 27 Porträt it dem Rücken ist das so eine reich und notwen- MSache, denn der Rumpf, also dig sind.“ Rücken-, Bauch- und Seitenmusku- latur, sind für viele Menschen ein lei- Modell avon abgesehen diges Thema. Markus Norys Physi- Dsieht der Gar- opraxis in Garmisch-Partenkirchen misch-Partenkirch- hat sich seit 22 Jahren auf manu- ner für sich als im elle Therapie und Rückenproblema- Bereich der Betrieb- tiken spezialisiert: „Wir bezeichnen für den lichen Gesundheits- uns als Bewegungsspezialisten, wo- förderung tätiges bei der Rücken und die korrekten Unternehmen eine Bewegungsabläufe sicherlich unser gewisse Verantwor- Steckenpferd sind. Landkreis tung: „Prävention Zahlreiche Unternehmen im Landkreis beteiligen sich und bereichern mit spielt für uns als Pra- it Ausbildung, Staatsexamen ihren Angeboten die neue ‚moove‘-Plattform der Gesundheitsregionplus. xis eine große Rolle und zahlreichen Weiterbildun- M Zu ihnen zählen die Garmisch-Partenkirchner Physiopraxis Norys. und soll daher auch gen und Spezialisierungen ist No- als interne Philoso- rys seit 1994 als Physiotherapeut mentiert, analy- phie gelebt werden. in Garmisch-Partenkirchen tätig. siert und gegebe- Darüber hinaus fi nde Der Großteil der Patienten kommt nenfalls verbessert. ich den Modellcha- auf Verordnung der Ärzte, darüber „Betriebliche Ge- rakter des Projektes, hinaus ist die Praxis vor allem auf sundheitsförde- also die konkrete Präventionsmaßnahmen speziali- rung ist ebenfalls Markus Norys (vorne links) und sein Praxisteam Zusammenarbeit der siert. Markus Norys: „Schmerzen ein Riesenthema. Mitarbeiterbefragung, die uns einen das Schlafverhalten, die Ernährung regionalen Akteure aus den unter- oder Bewegungseinschränkungen In den meisten Be- wichtigen Überblick gegeben haben. sowie psychische und körperliche schiedlichen Bereichen Gesundheit, sind meistens ein erstes Warnsig- rufen findet wenig, Denn natürlich haben wir auch als Belastungen bis hin zu Stress- und Sport, Entspannung und Ernährung, nal, dass für die eigene Gesund- gar keine oder ein- gesundheitsbewusster Dienstleister Rückenproblematiken abgefragt. spannend und innovativ für den heit etwas unternommen werden seitige Bewegung keine Garantie für ein gesundes Le- Norys ergänzt: „Für mich und mein Landkreis, wenn die Schnittstelle der muss. Nach Abschluss der Therapie statt.“ ben unserer Mitarbeiter und freuen Team ist das Programm sehr positiv Maßnahmen vor Ort reell kombiniert gilt es daher, am ‚wunden Punkt‘ uns daher, Krankheits- und Fehltage und auch teamfördernd. Meine Mit- wird. Das wird sicherlich ein längerer weiterzuarbeiten, also das Muskel- möglichst weiter zu reduzieren und arbeiter und ich haben die Möglich- Entwicklungsprozess werden, macht ungleichgewicht zu erkennen und m mit gutem die Zufriedenheit und Motivation keit, während und nach der Arbeit aber das Projekt über die Kreisgren- durch ein spezielles Training in die UBeispiel vor- unserer Mitarbeiter am Arbeitsplatz etwas für uns und unsere Gesund- zen hinaus besonders.“ (sc) Balance zu bringen.“ anzugehen, un- terstützt die Praxis weiter zu fördern.“ heit zu tun, auch wenn sicherlich arüber hinaus hat sich Norys im Rahmen des ein wenig Motiva- zusammen mit seinem Team eigenen Betriebli- ür jeden teilnehmenden Mitarbei- D tion für alle Maß- vor rund sieben Jahren auf ein spe- chen Gesundheits- Fter habe es konkrete Tipps und nahmen sowie ein zielles Physiotraining spezialisiert. managements seit Übungen mit Erinnerungsfunktion gewisse Technik- „Immer mehr Kunden kommen zur knapp einem hal- zur Umsetzung bei der Arbeit oder begeisterung hilf- Vorbeugung, um beispielsweise ben Jahr mit 15 akti- in der Freizeit gegeben. So wurde Rückenbeschwerden im Vorfeld zu ven Mitarbeitern als vermeiden. Generell betrachten wir Pilotunternehmen den Rumpf in seiner Gesamtheit, das ‚moove-Projekt’ und können via speziell entwickelter der Gesundheitsre- Geräte Kraftmessungen durchfüh- gionplus. Für Markus ren.“ Häufig sei etwa der Bauch im Norys ist das Projekt Verhältnis zum Rücken zu schwach mehr als nur eine oder umgekehrt. Auch gebe es oft Gesundheitsmaß- Diskrepanzen zwischen der linken nahme: „Für uns als und der rechten Seitenmuskulatur. kleines Unterneh- Ein ebenfalls gern vernachlässigtes Thema sei die tief liegende Rücken- men ist ‚moove‘ ein muskulatur. Der Therapeut erklärt schöner Einstieg weiter: „Darauf aufbauend können in das Betriebliche wir den geeigneten Trainingsplan Gesundheitsma- erstellen und so die Muskulatur in nagement und eine Gleichklang bringen.“ gute Ergänzung zu unseren internen eben seiner Praxisarbeit unter- Maßnahmen. Wich- Nstützt der 48-jährige Famili- tig und sinnvoll envater auch in unterschiedlichen waren für uns auch Betrieben vor Ort. Im Team werden die anonymisier- Arbeitsplätze und Abläufe doku- ten Ergebnisse der Problemfeld Rücken: spezielles Physiotraining hilft Norys Praxis privat, Fotos: 28 Porträt Region neues gibt und wollten die in der Region sind, ist ein weiterer Projekt: Es gibt Anstöße zur per- Maßnahme daher von Anfang an großer Vorteil. Über weitere Schritte sönlichen Gesundheitsförderung, unterstützen und begleiten. entscheiden wir nach den Auswer- aber in letzter Konsequenz muss tungen, da das Projekt für uns eine jeder selbst schauen, dass er sich Worauf sind Sie gespannt? Möglichkeit ist, Maßnahmen be- genug bewegt, nicht nur auf dem Die Ergebnisse und die Auswer- darfsorientiert einzuführen. Bürostuhl lümmelt. (sc) tung der ersten Befragung sind si- cher für kleine wie große Betrie- Was sind die wich- be gleichermaßen spannend und tigsten Vorteile wichtig. Wenn beispielsweise tat- der Gesundheits- sächlich viele Kollegen Rückenbe- plattform für Sie schwerden haben, dann können als Arbeitgeber? wir konkret dagegen vorgehen Der Gesundheits- und Arbeitsplätze bedarfsorien- bericht und die tiert optimieren. Oder es stellt sich Auswertung dürf- heraus, dass es uns allen gut geht – ten wirklich wert- dann haben wir bisher alles richtig volle Hinweise gemacht. liefern. Außerdem gibt es die Mög- Was sind die größten Vorteile für lichkeit, die Ei- die Mitarbeiter? genverantwortung ‚Moove‘ erinnert auch im Berufs- der Mitarbeiter alltag immer wieder daran, wie zu fördern. Denn wichtig es ist, etwas für die Gesund- wie lehrte bereits heit zu tun. Je nach persönlichem Buddha: „Ich kann Handy-App mit Pfi : ‚Gesundheitsziel‘ liefert es indivi- dir wie ein Arzt wirksame Heilmittel verabreichen. Digitales Gesundheitsmanagement duelle Tipps wie z. B. Videos mit moove unterstützt mit mobilen Einnehmen musst du sie selbst.“ So Entspannungs- und Rückenübun- Tipps und Anregungen Jasmine Holfeld, Produktmanagerin Gesundheit & Wellness bei der Ammergauer Alpen GmbH gen. Dass alle angebotenen Kurse sehen wir es auch für das ‚moove‘

Tipps mit Aha-E ekt Das neue C-Klasse Coupé. Mit insgesamt neun Mitarbeitern unterstützt die Ammergauer Alpen GmbH Unterstützen Sie bereits das Thema das Pilotprojekt ‚moove‘ der Gesundheitsregionplus seit Beginn in diesem Gesundheit für die Mitarbeiter? Verführt sofort. Jahr. Das Team ist mit großer Motivation und vor allem viel Spaß dabei. Ein Nachdem wir in einer Gesund- Gespräch mit Jasmine Holfeld, Produktmanagerin Gesundheit & Wellness bei heitsregion für den Gesundheit- der Ammergauer Alpen GmbH, Oberammergau. stourismus arbeiten ist Gesundheit natürlich auch innerbetrieblich ein Thema. Wir haben kein eigenes Management der Gesundheitsmaß- nahmen, stehen aber gesundheits- fördernden Maßnahmen stets offen gegenüber. So haben wir bereits Yoga-Kurse absolviert und darüber hinaus konnten sich die Mitarbeiter ihren Bürostuhl um ein ergonomi- sches Sitzkissen ergänzen.

Was gefällt Ihnen am Projekt ‚moove‘? Bisher haben wir keinen Standard für unsere Maßnahmen. Mit „moo- ve“ haben wir nun die Möglichkeit zu sehen, wo die Beschwerden liegen und uns konkret damit zu befassen. Das ist eine gute Unter- Stellen Sie Ihre Sinne auf die Probe. Ab 5. Dezember bei uns. stützung, um ein Betriebliches Ge- sundheitsmanagement auf- und auszubauen. Zudem sind wir im- Mit System zum Erfolg: Digitales Gesundheitsmanagement ‚moove‘ mer gespannt darauf, was es in der Fotos: Ammergauer Alpen, www.corporate-moove.de Ammergauer Fotos: Fotos: Marc Gilsdorf, privat Gilsdorf, Marc Fotos:

30 Schaufenster Spüren, sehen und begreifen ist für spüren. Auch die Anzahl der inter- Viele konkrete Kontakte für Praktika die Jugendlichen eine tolle und auch essierten Ö entlichkeit wird immer sind entstanden und bei vielen ist sehr wichtige Sache, um Hintergrün- größer, da wir nicht nur Innen, son- es sogar zum Vertrag gekommen. In de zu manchen Berufen zu verstehen. dern auch Außen wechselnde spek- den meisten Fällen bilden die Aus- Bei der Gelegenheit sinkt auch die takuläre Programmpunkte bieten. zubildenden der Betriebe das ‚Stand- Hemmschwelle, mit den Betrieben Generell dürfte die große Anzahl der personal‘, was die Ansprache locke- ins Gespräch zu kommen. Interaktive Themen und Betriebe unsere Ausbil- rer macht. Persönliche Inspiration ist Maßnahmen ermöglichen, spielerisch dungsmesse auch landkreisübergrei- eben doch noch mal etwas anderes mit möglichen Ausbildungsbetrieben fend einzigartig machen. als die Recherche am Computer. in Kontakt zu kommen. Das merken auch die Aussteller, die bei der Suche Was gefällt Ihnen persönlich an der Wie könnte sich das Messeprogramm nach geeigneten Bewerbern profi tie- Messe besonders gut? noch erweitern lassen? ren. Mir gefällt die große Mischung der Noch mehr Platz wäre sicherlich Lust auf phantastisch (lacht). Davon abgesehen Aussteller und Programmpunkte und Wie sind die Rückmeldungen der darüber hinaus die Tatsache, dass es denken wir beispielsweise über ein Betriebe? ‚Speed-Dating‘ nach, Von den Unternehmen wo sich Schüler und Zukunft Betriebe intensiv und gibt es durchweg po- sitive Rückmeldungen, auf ungewöhnliche Art denn die Suche nach und Weise austauschen qualifi zierten Bewer- können. Im Zuge des- bern ist o enbar wirk- sen wollen wir die Aus- lich schwierig gewor- steller und die Schulen den. Unser Landkreis im Vorfeld noch stärker hat glücklicherweise einbeziehen, um diese noch verhältnismä- Datings in Ruhe vor- ßig viele Schulabgän- auszuplanen. ger, wovon die Messe Wie profi tiert der nochmals profi tiert. Landkreis? Das positive Feedback geben die Betriebe Letztlich ist es das Ziel, auch in die Ö entlich- die Jugendlichen im keit weiter. So gesehen Landkreis zu halten Über insgesamt vier Veranstaltungsjahre hinweg hat Susanne Bukenberger parcours bis hin zu Dachziegel schla- läuft es wirklich super. und ihnen mit guten von der Kreisentwicklungsgesellschaft mit viel persönlichem Esprit die Or- gen reicht das Erlebnisprogramm. Ausbildungsangebo- ganisation und den Ablauf der im Landkreis beliebten Zukunftsmesse ge- Zudem gehen wir sowohl bei den Wie gelingt es, die un- ten Alternativen zu an- schultert und damit wertvolle Hintergrundarbeit für die Betriebe, Schüler und Betrieben wie auch bei den Work- terschiedlichen Inter- deren Regionen oder Auszubildenden in der Region geleistet. Rund 150 verschiedene Berufsbilder, shops vermehrt auf die Wünsche essen der Zielgruppen Ausbildungsgängen zu etwa 65 Arbeitgeber sowie spannende Workshops, Seminare und Vorträge und Bedürfnisse der Jugendlichen und Jahrgänge „unter bieten. Schließlich ha- ben wir nicht nur einen auf über 1.000 Quadratmetern für etwa 1.500 SchülerInnen aller Schu- ein. Schließlich ist auch der Arbeits- einen Hut“ zu bekom- sehr attraktiven Land- len im Landkreis prägen die Messe für Jugendliche und Schulabgänger. bzw. Ausbildungsmarkt immer wie- men? der Änderungen unterworfen. Mal kreis, sondern auch ein Eine wertvolle Institution in einer Zeit, in der weiterführende Schulen und Weil wir inhaltlich und lag der Fokus bei den klassischen großes Spektrum span- Studium vermeintlich immer wichtiger werden. Als ‚Frau der ersten auch von den Aus- Ausbildungsberufen, mal bei den du- nender Ausbildungsbe- stellern her sehr breit Stunde‘ wird sich Susanne Bukenberger nach fünf Jahren Tätigkeit für die alen Ausbildungsgängen, mal bei rufe. Die Wirtschafts- aufgestellt sind, ist für Kreisentwicklungsgesellschaft Anfang des kommenden Jahres berufl ich den Fachoberschulen. So versuchen kraft gilt es zu erhalten, jeden Geschmack und nach Weilheim verändern. wir mit vielen Innovationen bei den dazu zählt selbstver- jede Lebenslage etwas Jugendlichen und den Ausstellern ständlich auch, die jun- Warum ist die Zukunftsmesse so Wie haben sich die Programmpunkte dabei. Schüler aus al- gleichermaßen attraktiv zu bleiben. ge Generation nach- erfolgreich? und die Anzahl der Aussteller in den len Schulen kommen haltig in der Region zu letzten Jahren verändert? zu uns und fi nden ‚ihr‘ Zusammen mit dem Arbeitskreis Worum geht es bei den Workshops? halten oder auch ‚Ehe- SchuleWirtschaft sind wir federfüh- In diesem Jahr haben sich beispiels- ganz persönliches In- malige‘ in ihre Heimat rend für die Organisation und Durch- weise über 65 Betriebe als Arbeitge- Sicherlich gibt es klassische Themen, formationsangebot. zurückzuholen. Davon führung der größten Ausbildungs- ber präsentiert. Die gesamte Anzahl die für die jeweiligen Abschluss- diese Plattform als solche überhaupt profi tieren der Landkreis und alle Un- und Berufsinformationsmesse im der anfragenden Betriebe können wir klassen wichtig und informativ sind. Was sagen die Besucher? gibt. Noch vor 15 Jahren beispiels- ternehmen. (sc) Darüber hinaus suchen wir immer Landkreis verantwortlich. Beliebt ist aus Platzgründen leider gar nicht auf- Der Grundgedanke, einen Ort für weise war das so nicht üblich. Früher wieder nach neuen Themen bis die jährlich stattfi ndende Messe natür- nehmen. Insgesamt stellen wir fest, junge Berufsstarter und Arbeitgeber erfolgte die Suche nach einem ge- Weitere Informationen unter hin zu Fördermitteln und sozialen lich vor allem bei den Betrieben und dass sich die Aussteller immer auf- zu scha en, ist voll aufgegangen. eigneten Ausbildungsplatz eher mit- www.zukunftsmesse-gap.de oder Netzwerken. den Berufsstartern. Interessanterwei- wendiger und spektakulärer präsen- Das ist auch das Fazit der insgesamt tels standardisierter Fragebögen oder Kreisentwicklungsgesellschaft se kommen immer mehr Schulen aus tieren und sich viele Gedanken bei- immerhin 1.500 Besucher am Mes- über unterschiedliche Betriebsprakti- Garmisch-Partenkirchen, anderen Landkreisen als Besucher. Die spielsweise um interaktive Aktivitäten Wie wichtig ist der ‚hautnahe‘ Ein- setag zwischen 9 und 16 Uhr. Es ist ka. So gesehen ist die persönliche Kon- Telefon: 08821/751-561, Anzahl der Aussteller wächst kontinu- zusammen mit den Besuchern ma- blick in die angebotenen Ausbil- insgesamt immer eine sehr positive taktschiene auf der Messe eine gro- Email: ierlich an. chen. Von Zuckerwatte über Rollstuhl- dungsberufe? Foto: Marc Gilsdorf Marc Foto: und zufriedene Stimmung zu ver- ße Vereinfachung für alle Beteiligte. [email protected].

32 33 Schaufenster Das Regionalmanagement wird Druck Impressum gefördert durch das Bayerische WIESENDANGER | medien Staatsministerium der Finanzen, Dr.-Schalk-Straße 27 Herausgeber und verantwortlich im für Landesentwicklung und Heimat. 82418 Murnau a. Sta elsee Sinne des Pressegesetzes (V.i.S.d.P): Kreisentwicklungsgesellschaft Gesamtkonzeption & Erscheinungsweise Garmisch-Partenkirchen mbH Projektmanagement Mai, September, Dezember Geschäftsführer: weimer & paulus Günter Hopfensperger und agentur für marketing Aufl age Matthias Kratz und kommunikation 25.000 Exemplare Burgstr. 15 Magazinkonzept & Redaktion Gedruckt auf D-82467 Garmisch-Partenkirchen Stefanie Creutz, Chefredakteurin. FSC-zertifi ziertem Papier Telefon: +49 (0) 88 21 /751-561 PR & Redaktionsbüro Murnau Telefax: +49 (0) 88 21 / 751-432 Hauptmann-Bauer-Weg 2 1/2 Anzeigenmanagement E-Mail: 82418 Murnau a. Sta elsee weimer & paulus [email protected] Telefon: +49 (0) 88 41 / 678 80 56 agentur für marketing E-Mail: [email protected] und kommunikation Gestaltung Philipp Paulus, Geschäftsführer designwerk | marcus volz Büro Oberammergau/GAP Die Gesundheitsregionplus Landkreis Birktalstraße 3 Ettaler Str. 24 Garmisch-Partenkirchen wird 82467 Garmisch-Partenkirchen 82487 Oberammergau gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit Telefon: +49 (0) 88 21 / 96 0 35 Telefon: +49 (0) 88 22 / 9223224 und Pfl ege. E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

Unterwegs in gesunder Mission: CSU-Landtagsabgeordneter Martin Bachhuber, Garmisch-Partenkirchens 1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer, Gesundheitsmanagerin Petra Hilsenbeck, Kreisbäuerin Christine Singer und Landrat Anton Speer zum Thema gemacht. „Das Thema liegt uns sehr am Herzen, denn der Infarkt ist bei Männern wie bei Frauen die To- Frauenherzen desursache Nummer eins. Leider gibt es auch darüber hinaus viele Krankheiten, die als typische Männerkrankheit ange- sehen werden. Ebenso wie die Sympto- me und Vorwarnzeichen sich sehr stark im Gespräch unterscheiden und selbst Mediziner den Infarkt bei Frauen oft später als bei Män- emeinsam mit dem Bayerischen sehr aktuelle und vor allem wichtige nern diagnostizieren“, unterstreicht Hil- GBauernverband veranstaltete die Entscheidung: „Das Herz eines Erwach- senbeck und ergänzt, „Insbesondere bei Gesundheitsregionplus am 7. November senen schlägt pro Minute etwa 70-mal, jüngeren Frauen nehmen Herzinfarkte im Kongresszentrum Garmisch-Par- das sind alleine in 70 Lebensjahren mehr in den letzten Jahren sogar zu. Ebenfalls tenkirchen erfolgreich den Aktionstag als 2,5 Milliarden Herzschläge. Eine sehr gefährlich ist die Tatsache, dass sich Frauengesundheit. Im Mittelpunkt des Meisterleistung an Zuverlässigkeit und der Herzinfarkt bei Frauen mitunter ganz Aktionstags mit dem Titel „Frauenherzen Präzision“, sagt Petra Hilsenbeck. Frei- anders äußert als bei Männern.“ schlagen anders - Männerherzen auch!“ lich können nach den Erfahrungen der standen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Mittenwalderin dieses System im Laufe eitere Infos zum Thema erhal- Gesundheitsmanagerin Petra Hilsen- des Lebens auch aus dem Takt geraten: Wten Sie bei Petra Hilsenbeck beck ist stolz auf die große Resonanz Herz-Kreislauf-Erkrankungen seien nach Tel: 08821-751-565 oder per E-Mail: mit insgesamt 15 Ausstellern und über wie vor die häufi gste Todesursache in [email protected] sowie 550 Besuchern. Im Mittelpunkt standen Deutschland. unter http://gesundheitsregion-zugspitz. Aspekte wie frauenspezifi sche Sympto- de/frauengesundheit_willkommen.html me und Risikofaktoren, Maßnahmen zur ntgegen dem weit verbreiteten Irr- Prävention und nützliche Tipps für den Etum, Herz-Kreislauf-Erkrankungen brigens: Die nächsten Gesundheits- Alltag – von der Ernährung bis zur Stres- seien ‚Männersache‘, sind es jährlich 55 Ütage ‚g´sund sein, g´sund bleim‘ sreduzierung. Zum Programm zählten Prozent Frauen, die an Herzinfarkt ster- der Gesundheitsregionplus Landkreis zahlreiche Informationsstände, Vorträ- ben. Um mit klassischen Vorurteilen auf- Garmisch-Partenkirchen werden am ge, Tests und Messungen sowie Aktio- zuräumen, hat sich die Gesundheitsregi- 23. und 24. April 2016 in Garmisch-Par- nen zum Mitmachen und Ausprobie- onplus Landkreis Garmisch-Partenkirchen tenkirchen stattfi nden. Interessier- ren. Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum daher die Aufklärung, Prävention und te Aussteller können sich bereits jetzt

zentralen Thema zu erheben war eine Sensibilisierung zur Frauengesundheit anmelden. (sc) privat Foto:

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