Merry Christmas Presseheft B Merry Christmas B X BESETZUNG STAB
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Merry Christmas Presseheft B Merry Christmas b X BESETZUNG STAB Anna Sörensen DIANE KRÜGER Drehbuch und Regie CHRISTIAN CARION Nikolaus Sprink BENNO FÜRMANN Produzent (Nord-Ouest) CHRISTOPHE ROSSIGNON Audebert GUILLAUME CANET Produzenten (Senator) BENJAMIN HERRMANN Horstmayer DANIEL BRÜHL CHRISTOPHER BORGMANN Palmer GARY LEWIS Executive Producer PHILIP BOËFFARD Ponchel DANY BOON Musik PHILIPPE ROMBI Gueusselin LUCAS BELVAUX Kamera WALTHER VANDEN ENDE General BERNARD LE COQ Produktionsdesign JEAN-MICHEL SIMONET 6 Jonathan Dale STEVE ROBERTSON Kostümdesign ALISON FORBES-MEYLER Gordon ALEX FERNS Sounddesign PIERRE MERTENS Kronprinz THOMAS SCHMAUSER Schnitt ANDREA SEDLACKOVA Zimmermann JOACHIM BISSMEIER MERRY CHRISTMAS ist eine französisch-deutsch-englisch-belgisch-rumänische Ko- produktion von Nord-Ouest Productions und Senator Film Produktion mit TF1, Joyeux Noël Ltd., Artemis Productions und Media Pro Pictures, in Zusammenarbeit mit Sat.1, gefördert mit Mitteln des Medienboards Berlin-Brandenburg, der Film- TECHNISCHE DATEN förderungsanstalt FFA, des Centre National de la Cinématographie, der Region Nord pas de Calais, der CRRAV und von Eurimages. Länge: 115 Minuten Bildformat: Cinemascope Tonformat: Dolby Digital B Merry Christmas b X INHALT ie Mobilmachung beginnt in der Schule. In je ei- Zur gleichen Zeit nimmt der junge französische aus Frankreich und Großbritannien liefern sich schmut- Dnem deutschen, englischen und französischen Leutnant Audebert (Guillaume Canet) letzte Anweisun- zige Gefechte aus Schützengräben, die zu ihren Unter- Klassenzimmer stehen Kinder und deklamieren patrio- gen von seinem General (Bernard Le Coq) entgegen. künften geworden sind. Unmenschliche, unwirtliche tische Gedichte, deren Botschaften eindeutige Kriegs- Der hochdekorierte Offizier der französischen Armee Orte für Leutnant Audebert ebenso wie für den Priester erklärungen sind. Mehr noch: Aufforderungen zum erwartet von Audeberts Einsatz gegen die 5. Armee der Palmer oder den Sänger Sprink, der auch noch gegen Genozid, aufgesagt wie ein Adventsgedicht, unschul- Deutschen besonders viel. Nicht nur, weil Audebert die Vorurteile und Aversionen seines Vorgesetzten dig im Tonfall, mörderisch in der Aussage. sein Sohn ist. Doch der Leutnant zieht skeptisch in Leutnant Horstmayer (Daniel Brühl) ankämpfen muss. den Krieg. Er ist anders, Horstmayer ist das, was Audebert in den Augen seines sensibler als sein Vater – Vaters sein sollte: ein pragmatischer Militarist, der sich und er musste seine hoch- von den schönen Künsten nicht beeindrucken und schwangere Frau vor Mo- schon gar nicht ablenken lässt. naten in den von den Deutschen besetzten Ge- Dass ausgerechnet sein oberster Dienstherr, der bieten zurücklassen. Kronprinz Wilhelm von Preußen (Thomas Schmauser), ältester Sohn des deutschen Kaisers und Oberbefehls- 10 In Berlin indes steht haber der 5. Armee an der Westfront, darüber anders zu dieser Zeit die große denkt, verbessert das Verhältnis zwischen Sprink und dänische Sopranistin Horstmayer zunächst nicht. Der Kronprinz nämlich Anna Sörensen (Diane gewährt der Künstlerin Anna Sörensen einen unge- Krüger) auf der Bühne der wöhnlichen Wunsch mitten im Krieg, den die Deut- Oper. Zu dem vom Publi- schen zu diesem Zeitpunkt schon längst gewonnen kum mit Freude erwarte- haben wollten. Er gestattet ihr einen gemeinsamen ten Duett mit dem nicht Auftritt mit Nikolaus Sprink am Heiligen Abend in minder berühmten Tenor seinem Hauptquartier in Frankreich, unweit der West- Nikolaus Sprink (Benno front. Doch anders, als Anna erwartet hat, will Sprink Fürmann), der auch im die anschließende Nacht mit ihr nicht in den festen August 1914 in den Highlands von Schottland. Ein Leben ihr Partner ist, wird es nicht mehr kommen. vier Wänden des besetzten großbürgerlichen Hauses junger Mann stürmt in die Kirche des besonnenen an- Der Krieg wird erklärt und Sprink aus der Garderobe verbringen, sondern zurück zu seinen Kameraden, die glikanischen Priesters Palmer (Gary Lewis), läutet die an die Westfront rekrutiert. Weihnachten im Schützengraben feiern müssen. Auch Glocken und freut sich über den Ausbruch des Ersten dieses Schicksal teilen sie mit ihren Feinden. Und Weltkrieges. Sein stiller Bruder Jonathan (Steven Knapp vier Monate später tobt genau dort der Erste jeder tut es auf seine Art: Die Franzosen mit Cham- Robertson) wird ihn ebenso an die Westfront begleiten Weltkrieg in seiner brutalsten und zugleich lächerlich- pagner, die Schotten mit Whisky und die Deutschen wie der Priester, der sich als Sanitäter meldet. sten Form. Die Deutschen und ihre alliierten Feinde mit Bier. B Merry Christmas b X ögen die Geschmäcker und Trinkgewohnheiten und ihre Hüter sind stärker als dieser weihnachtliche Gegenmesse, ganz im Sinne der schrecklichen Kinder- Mnoch so verschieden sein, die Rituale des Weih- Moment, der allerdings Menschenleben nicht nur ge- botschaften vom Beginn des Films: „Ich bin nicht ge- nachtsfestes ähneln sich mehr, als den Soldaten lieb rettet, sondern auch verändert hat. kommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ sein mag. So kann das Unvorstellbare geschehen: Wenn ein deutscher Tenor im Niemandsland „Stille Nacht“ Spätestens in dem Moment, da ein schottischer Und der kunstsinnige Kronprinz verfrachtet Horst- anstimmt, fällt es den Schotten nicht schwer, ihn auf Soldat einen alliierten Kameraden erschießt, weil die- mayers Einheit mit dem Güterzug an die Ostfront ihren Dudelsäcken zu begleiten. Es dauert nicht lange, ser im Taumel der Fraternisierung den Mantel eines – ohne Halt in der Heimat. bis die Soldaten aus ihren Gräben auftauchen. Und Deutschen trägt, hat der genauso schnell ist zwischen den Offizieren Audebert, brutale Alltag des Krieges Horstmayer und Gordon (Alex Ferns) ein Waffenstill- über den menschlichen stand für die Dauer des Weihnachtsfestes vereinbart. Moment gesiegt. Und was als disziplinierte Maßnahme nach allen Re- geln des militaristischen Ethos beginnt, wird im Laufe Schließlich muss der Stunden zu einem Akt echter Verbrüderung, der General Audebert seinen eine Rückkehr in den kriegerischen Alltag unmöglich Sohn öffentlich zurecht- erscheinen lässt. weisen und degradieren. 11 Leicht für ihn als Soldat, Priester Palmer hält spontan die wichtigste Messe für den der Krieg sein seines Lebens, Geschenke werden ausgetauscht, Gesprä- Leben bedeutet. Schwerer che über die persönlichsten Dinge beginnen so selbst- für ihn, als er erfährt, verständlich zu werden, dass sich selbst Horstmayer dass er nicht nur General nicht der Erinnerung an seine Hochzeitsreise nach und Vater, sondern seit Paris, ganz in der Nähe der Wohnung von Audebert, kurzem auch Großvater schämt. Wider Erwarten setzt sich die Verbrüderung ist, wie Audebert durch am nächsten Morgen fort, als die Offiziere beschließen, seinen Adjutanten den Waffenstillstand zu verlängern, um die Toten im Ponchel (Dany Boon) Niemandsland zu beerdigen. erfahren hat, der sich während der Weihnachtstage Nikolaus Sprink und Anna Sörensen jedoch lassen hinter die feindlichen Linien geschlichen hatte, um sich von Audebert in Kriegsgefangenschaft nehmen, Doch nach zwei Tagen bekommt die Generalität seine Mutter zu besuchen. um ihre Liebe zu retten. Wind von den Ereignissen – durch die geöffneten Feld- postbriefe, in denen die Soldaten von ihren Erlebnissen Priester Palmers Bischof (Ian Richardson) schickt berichten. Die erbarmungslosen Gesetze des Krieges den Geistlichen nicht nur umgehend nach Schottland zurück. Er zelebriert auch für die Soldaten eine Art B Merry Christmas b V ANMERKUNGEN DES REGISSEURS CHRISTIAN CARION ch stamme ursprünglich aus dem Norden Frankreichs. Nach dem Erfolg meines Debütfilms EINE sischen Soldaten Ponchel – er kommt aus dem IAus einer der zehn Provinzen, die von 1914 bis 1918 SCHWALBE MACHT DEN SOMMER hat mich Norden Frankreichs wie ich – dessen Haus hinter den unter deutscher Besatzung standen. Das ist natürlich Christophe wieder zu MERRY CHRISTMAS ermutigt. deutschen Linien lag und der jeden Abend zu seiner eine sehr wichtige Epoche in der Geschichte der Be- 2002 habe ich dann mit dem schwierigen Unterfangen Familie nach Hause gegangen ist, um am frühen völkerung dieser Region. So bin ich in ständigem begonnen, die unglaubliche und dennoch wahre Morgen wieder in den französischen Schützengräben Gedenken an diesen Krieg aufgewachsen, und das nicht Geschichte in eine Filmhandlung zu übersetzen. Mein zu liegen. Oder eben auch jenen deutschen Tenor, der nur jedes Jahr am 11. November, an dem der Waffen- erster Schritt war, mich über die Verbrüderung zu in- am Weihnachtsabend wirklich für die französischen stillstand so gefeiert wird, dass niemand darum herum formieren, alle auch nur möglichen Details zu Soldaten gesungen hat. Diese Rolle war sehr wichtig kommt, sich daran zu erinnern. Als Sohn eines Bauern beschaffen, um ganz genau zu erfahren, was sich für mich, denn neunzig Prozent der Verbrüderungen aufgewachsen, weiß ich noch, wie ich als Kind Grana- damals ereignet hat. Ich habe eine ganze Reihe einzig- entstanden, weil die Leute gesungen ten, die in unseren Feldern explodiert sind, in meinen artiger Fakten in englischen und später auch in fran- haben, weil sie zugehört und Armen weggetragen habe. Noch heute findet man dort zösischen und deutschen Archiven ausgegraben. Dazu applaudiert haben. Ich liebe die regelmäßig Schriftstücke, Gegenstände oder verrostete muss man sagen, dass man nicht so einfach Zugang Idee, dass die Kultur, der Gesang Waffen, die den gefallenen oder begrabenen Soldaten zu diesen Archiven bekommt. Das sind Orte, die des einfachen