Abschlussberichtpruinosa undBienenzucht

Abschlussbericht* Untersuchungen zum Auftreten der Bläulingszikade Metcalfa pruinosa (Say 1830; , ), einer in Österreich neuen Honigtauerzeugerin, und die möglichen Auswirkungen auf die Bienenzucht

Investigations on the incidence of Metcalfa pruinosa (Say 1830; Hemiptera, Flatidae), a new producing in , and its possible implication on beekeeping.

Laufzeit:1.9.2004–April2008

Dr.RudolfMoosbeckhofer**,AGES,InstitutfürBienenkunde

HelmutHeigl,AGES,InstitutfürBienenkunde

Dr.AndreasKahrer,AGES,InstitutfürPflanzengesundheit

Mag.GudrunStrauss(Dissertantin,Inst.fürPflanzengesundheit)

Dr.MichaelaStolz(Projektmitarbeiterin,InstitutfürBienenkunde)

**KorrespondierenderAutor:Tel.:05055533121 EMail: [email protected]

©AGES,InstitutfürBienenkunde,Spargelfeldstraße191,1220Wien

*Hinweis:

DasvorliegendebienenkundlicheProjektistTeileinesumfangreicherenAGESProjektesmit demTitel: „Verbreitung und Bekämpfung von Metcalfa pruinosa sowie mögliche Auswirkungen ihres Auftretens auf Pflanzengesundheit und Bienenzucht (Honigaufkommen, -qualität) in Österreich“.

Gesamtprojektleitung: Dr. Andreas Kahrer ,InstitutfürPflanzengesundheit,AGES

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AbschlussberichtMetcalfapruinosa undBienenzucht

1. Einleitung DiesystematischindieFamiliederFlatidaeeingeordneteBläulingszikade Metcalfapruinosa (Say1830;Bild1)wurde 1979ausNordamerikanachItalieneingeschleppt.SeitherhatsiesichinverschiedenenLändernausgebreitet: Bulgarien,Griechenland,Holland(inGlashäusern),Italien,Frankreich,Montenegro,Serbien,Bosnienund Herzegowina,Spanien,Schweiz,Slowenien,Kroatien,Tschechien(hiergiltsieinzwischenwiederalsausgerottet; Lauterer,2007),TürkeiundUngarn.InGroßbritannienwurdesieebenfallsbereitsgefunden,giltabernach Bekämpfungsmaßnahmenwiederalsausgerottet(Malumphyetal.,1994).

ImJuli2003wurdeimWienerRaumerstmalseinMassenauftretenderZikade M.pruinosa ineinerGärtnereiundauf umliegendenBewuchsflächendurchDr.Kahrer,Inst.fürPflanzengesundheit,AGES,bestätigt.EinEinzelfundinGraz ausdemJahr1996wurdevonHolzinger,JantscherundRemane(1996)gemeldet.

Metcalfapruinosa istextrempolyphagundlebtalsLarveundImagoaneinemgroßenWirtspflanzenspektrum,das sowohlKultur(Obst,Wein,Sonnenblume,Mais,Soja,u.a.)alsauchWildpflanzenumfasst(zahlreichekrautigeund holzigePflanzen). PflanzenbaulicheBedeutung

DurchdieProduktiongroßerMengenvonweißerWachswolle(Bild.2)undvonHonigtau,aufdemsichanschließend Rußtaupilzeansiedelnkönnen,werdendieWirtspflanzenverschmutztbzw.geschwächt.Problemesindhauptsächlich anjenenGehölzkulturenzuerwarten,diebislangnichtodernurwenigmitPflanzenschutzmittelnbehandeltwurden. ImsüdeuropäischenObstundWeinbauwird M.pruinosa jedenfallsbekämpft.DadurchsindBienenvergiftungen durchPflanzenschutzmaßnahmengegen Metcalfa nichtauszuschließen.

ImkerlicheBedeutung

WegendergroßenundlanganhaltendenHonigtauproduktionhat Metcalfa ineinigenderneuenVerbreitungsgebiete einebeträchtlichebienenwirtschaftlicheBedeutungerlangt.ZumTeilwurdenauchVermischungenvon einheimischem„Waldhonig“mit Metcalfa Honigbekannt,ohnesieentsprechendzudeklarieren,waszu PreisverzerrungenamHonigmarktführt.

FürItalienliegenumfangreicheUntersuchungenzurBiologie(Verbreitung,Wirtspflanzen,Schäden,etc.)und Bekämpfung(chemischundbiologisch)von Metcalfapruinosa sowiedenbienenwirtschaftlichenAspekten (HonigtauproduktionundHonigaufkommen)vor(Lucchi,2000;Sillani,Barbattini,Greatti,Zoratti,1997/1998).

FürÖsterreichgibteszuVerbreitung,Phänologie,Honigtauproduktion,CharakterisierungdesHonigtauesbzw. Honigs(Zuckerspektrum),sowiezurNutzungdesHonigtauesvon Metcalfapruinosa durchdieBienen,bisherkeine Untersuchungen.EsfehlenauchDatenzurÜberwinterungderBienenvölkerunterösterreichischenKlimabedingungen aufdemspätimJahranfallendenMetcalfaHonig.

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AbschlussberichtMetcalfapruinosa undBienenzucht

PrimärzieledesForschungsprojektes:

• Dokumentationder/sVerbreitungsgebiete/svon M.pruinosa undihrerAusbreitunginÖsterreich

• ErhebungdervonLarven(Imagines)besiedeltenWirtspflanzen

• PhänologiederverschiedenenEntwicklungsstadienunddesZeitraumesderHonigtauproduktion

• BeobachtungenzurNutzungdesHonigtauesdurchBienenundandereInsekten

• chemischphysikalischeUntersuchungenvon MetcalfaHonigtauund Metcalfa Honigösterreichischer Herkunft

• AbschätzungdermöglichenFolgen(Chancen,Risken)desAuftretensundderAusbreitungvon Metcalfa pruinosa fürdieösterreichischeImkerei. MöglicheFolgezielebeientsprechendemAuftretenvon Metcalfapruinosa :

UnterbestimmtenVoraussetzungen(z.B.ausreichendeErntevon Metcalfa Honig,umdieBienendaraufüberwintern zukönnen,bzw.beiDurchführungchemischerPflanzenschutznahmengegen Metcalfa )kanneserforderlichwerden, Zusatzzielezudefinieren,dieabernichtTeildesvorliegendenProjektessind.EinsolchesZielkönntez.B.die UntersuchungderAuswirkungvon Metcalfa HonigaufdieÜberwinterungderVölker,dasAuftretenvonRuhrunddie BelastungmitDarmparasiten( Nosema sp, Malpighamoebamellilficae )unterösterreichischenKlimaund Überwinterungsbedingungensein.FallseszueinerPflanzenschutzmittelanwendunggegen Metcalfa kommensollte, wärenUntersuchungenzurBienengefährdungdurchchemischeBekämpfungsmaßnahmenbzw.Rückständevon BekämpfungsmittelninBienenprodukten,möglicheFolgezielefürweiterführendeProjekte.

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AbschlussberichtMetcalfapruinosa undBienenzucht

2. MaterialundMethoden

• FreilandbeobachtungenzumVorkommenvon M.pruinosa aufverschiedenenStandorten,zurPhänologie insbesondereüberdenZeitraumderHonigtauproduktion,zurFragemöglicherWirtspflanzenalsOrtfürdie EiablageundalsNahrungsquellesowiezuVeränderungendesVerbreitungsareals.

• SammlungundchemischeUntersuchungvon8Honigproben:

– 3ProbenstammtenausKehrschwärmen,dieamOrtdesErstauftretensimWienerRaumaufgestellt wordenwaren.DazuwurdenindenVersuchsjahren2004,2005und2006je5Stück1,5kgschwere Kehrschwärmegebildet,aufMittelwändeeingeschlagenundohneZusatzfütterungimVersuchsgebiet aufgestellt.Zielwares,ausdenKehrschwärmenmöglichstreinen Metcalfa Honiggewinnenzukönnen.

– 3ProbenwarenunsvonImkernzurVerfügunggestelltworden,dieaufgrunddesspäten TrachtauftretenseineBeteiligungvon Metcalfa vermuteten.

– 2Proben,beidenenaufgrundsensorischerMerkmaleeineBeteiligungvon Metcalfa vermutetworden war,stammtenausdemLebensmittelhandelbzw.auseinemAnkaufsmustereinesHonighändlers.

• MessungderelektrischenLeitfähigkeit:AGES,InstitutfürLebensmitteluntersuchung,Linz

• AnalysedesZuckerspektrums:NiedersächsischesLandesamtfürVerbraucherschutzund Lebensmittelsicherheit,InstitutfürBienenkundeCelle

• Pollenanalyse:OrientierendeDurchsichtvon3HonigprobenmitIndizienfürMetcalfabeteiligungamInstitut fürBienenkunde,AußenstelleLunz/SeedurchHrn.HelmutHeigl.

• LiteraturstudiumzurGewinnungvonBasisdaten,dieeinemöglichekünftigeVerbreitungvon Metcalfa pruinosa inÖsterreichabschätzenlassen(DieserTeilwurdeausschließlichüberdasAGESProjekt–siehe HinweisaufTitelseiteabgedeckt.).

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AbschlussberichtMetcalfapruinosa undBienenzucht

3. Ergebnisse 3.1. AussehenundLebensweise DaserwachseneInsekterreichtsamtdenFlügelneineLängevon etwa8mm.SeineFärbungistgrau.AneinigenStellenwirdesvon weißenWachsflöckchenbedeckt(Bild1).

DieLarvensonderninüberreichemAusmaßWachsfädenab,so dasssievonWachswollenahezubedecktsindundsichdadurch auchleichtverraten(Bild2b).DieleerenLarvenhüllenund WachswollrestesindaufdenPflanzenauchdannnochzufinden, wenndieerwachsenenTieredenOrtihrerEntwicklungbereitsvor längererZeitverlassenhaben(Bild2a,4).DieLarventragennur Flügelstummelundkönnenausgezeichnetspringen.Nach insgesamt5LarvenstadiensinddieZikadenerwachsenund beginnennachihrerPaarungmitderEiablage. Bild 1: Imago von M. pruinosa

Bild 2a: Leere Larvenhäute mit Wachswolle Bild 2b: Larven von M. pruinosa mit Wachswolle auf der Blattunterseite

DieserZykluswirdproJahrnureinmaldurchlaufen.DieÜberwinterungerfolgtimEistadium(Bild3).

BeiFreilandbeobachtungenistdaraufzuachten,dassauchLarvenbzw.ImagineseinigerandererInsektenarten ebenfallsWachswolleproduzierenkönnen(z.B.LarvenderBlutlaus,Wolllaus,Schildläuse)undsichdarauseine gewisseVerwechslungsmöglichkeitmit Metcalfa Larvenergibt(Bild4,5).MitunterkommensolcheSchildläuseund Metcalfa LarvensogaraufdemselbenBlattvor(Bild4).EineinfachesUnterscheidungsmerkmalzuSchildläusenist dieSprungfähigkeitderLarvenundImaginesvon Metcalfa .

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Bild 3: Ei von M. pruinosa in verkorkter,

weicher Rindenpartie von . Ein Teil der Rinde wurde entfernt, um das Ei besser sichtbar zu machen.

.

Bild 4: M. pruinosa inmitten von Wachswolle Bild 5: Abgestorbene Schildlaus (gelber Pfeil) (blau eingekreist); daneben sitzen Schildläuse aus der Verwandtschaft der Gattung - ebenfalls mit Wachswolle (gelbe Pfeile) Pulvinaria mit Eisack aus Wachsfäden. Darin befinden sich ihre Eier.

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AbschlussberichtMetcalfapruinosa undBienenzucht 3.2. FeststellungderaktuellenVerbreitungvon Metcalfapruinosa inÖsterreich

NachdemErstfundausGrazeinemEinzeltier,welchesineinerzoologischenSammlunglandete(HOLZINGER ,1996), wurdedieBläulingszikadeerstmalswieder2003massenhaftineinemWäldcheninWien–Leopoldauentdeckt.

Zur Feststellung weiterer Befallsgebiete wurden im Rahmen des AGESProjektes (siehe Hinweis auf Titelseite) entsprechende Aufrufe in den Massenmedien (ORF, Tageszeitungen, Internetseite AGES) bzw. in Fachzeitschriften des Pflanzenschutzes und der Imkerei veröffentlicht mit der Bitte, verdächtige Pflanzenmuster kostenfrei an die AGESPflanzenschutzauskunftzusenden.Zusätzlichwurde dieUmgebungbereits besiedelterArealenachweiteren befallenen Pflanzen abgesucht. Für bekannte Befallsgebiete wurde die Größe befallener Flächen sowie die Populationsdichtegrobabgeschätzt:dazuwurdefolgendesBonitierungsschemaverwendet:1=schwachbefallen(< 5 Larven pro Zweigabschnitt); 2 = mittel befallen (5 10 Larven pro Zweigabschnitt); 3 = stark befallen (> 10 LarvenproZweigabschnitt).AusdenWertenfürmehrereaufeinanderfolgendeJahresolltedieEntwicklungstendenz derAusbreitungderZikadeabgeschätztwerden.

DieRücklaufquotederAufrufeindenMassenmedienwarimVerhältniszurBreitederInformationsehrgering.Im FolgendenwerdendiebislangbekanntenBefallsgebieteeinzelnvorgestellt.

3.2.1. WienLeopoldau(Tauscherpark;ArealeinerGärtnerei;A1210)

Dieses Vorkommen liegt in einem kleinen Wäldchen, umgeben von einer Gärtnerei, Kleingärten, Ruderalflächen, einemFeldsowieeinerHauptdurchzugsstraßeimNordenundeinerNebenstraßeimSüden.

Verbreitung 2004 : den Verbreitungsschwerpunkt bildet die zur Gärtnerei hin gelegene Ostgrenze des Wäldchens (Tauscherpark). Richtung Westen wird dieses nur bis zum „Längsweg“ stark besiedelt (Boniturwert 3). Kleinere inselartigeVorposten(Boniturwert1)sindimgesamtenBereichdesWäldchensundimGrenzbereichderGärtnereizu finden. Darüber hinaus besiedeln sie vereinzelt in beachbarten Strassenzügen (Kefedergrundgasse) verschiedene Heckenpflanzen.

Verbreitung 2005: . Gegenüber dem Vorjahr verschiebt sich die Grenze des dicht besiedelten Areals vor allem Richtung Süden, mit Vorposten bis zum Satzingerweg. Richtung Westen werden solche kleinen Vorkommen (Boniturwert 1) auch bereits jenseits des Feldes gefunden, Richtung Osten wiederum in der Kefedergrundgasse sowieamFlandorferweg.DieAusdehnungdesgeschlossenenSiedlungsgebieteswirdauf5000m²geschätzt.

Tab. 1: Bisherige Fundorte von Metcalfa pruinosa in Österreich (Stand: 10. August 2006)

Fundort/Fundjahr 1996 2003 2004 2005 2006

Graz + + + + + 1210Wien + + + +(mittlerweile Leopoldau mehrere Vorkommen) Wien 1220Wien + + +(mittlerweile2 Kagran Vorkommen) 1030Wien + + + Erdbergstr.

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AbschlussberichtMetcalfapruinosa undBienenzucht

Bild 6: Verbreitung von Metcalfa pruinosa am Standort Leopoldau im Jahre 2006. Rot markierte Befallsflächen liefern ein „Fundortmosaik“.

Verbreitung2006: DiederzeitigenGrenzendesbesiedeltenArealsbefindensich1000möstlichbisnordöstlich,800m nördlichund200mwestlichderNordgrenzedesWäldchens.VondensüdlichenBefallsgrenzendesWäldchensbeträgt dieAusdehnungnachSüdostenundSüden600m;nachSüdwesten500m.

Weitere„Subzentren“derVerbreitungindernäherenUmgebungvomStandortLeopoldau:

2 km nordöstlich des ursprünglichen Fundortes wird 2006 in einem Wäldchen in der Seyringerstraße ein neues Vorkommen von Metcalfa pruinosa entdeckt. Es umfasst eine Fläche von ca. 3500 m² mit teils starkem Befall (Befallsstärke3!).AndiesemFundortwargleichzeitigeinsehrstarkerBesatzmiteinerSchildlauszubeobachten(aus der Verwandtschaftsgruppe der Gattung Pulvinaria ), welche weiße Wachswolle produziert. Auf den ersten Blick bestehtsomiteinegewisseVerwechslungsmöglichkeitzwischenSchildläusenund Metcalfa Larven(Abb.4).

ImJahr2006wird1kmsüdlichdieses„SeyringerWäldchens “amSeyringerSpitz(2kmWNWdesUrsprungsfundes), einGebietvonmindestens50m²entdeckt,indemdieZikadeebenfallsmiteinerBefallsstärkevon1–2auftritt.

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AbschlussberichtMetcalfapruinosa undBienenzucht 3.2.2. WienKagran(„Gartenbauschule“;A1220)

Verbreitung2004: FürdiesesJahrschätzenGärtner,dassdieGrößedesbesiedeltenArealsetwa50m²beträgt.

Verbreitung2005: IndiesemJahrwerden3schwachbefallenenahebeieinandergelegeneVerbreitungszentrenvon insgesamtetwa100m²Flächebeobachtet.DieAbschätzungwirddadurcherschwert,dassSträucheroftbeschnitten undkleinerePflanzenüberhauptversetztwerden.

Verbreitung2006: TrotzRückschnittsbefallenerPflanzenzurBefallsreduktionwirddasbesiedelteArealaufetwa450 m²geschätzt.

3.2.3. Wien–Erdberg(A1030)

Verbreitung2005: ImInnenhofdesHäuserblocksErdbergstraßeLöwenherzgasseGöllnergassewirdschwacherBefall (Boniturwert 1) an Bäumen und darunter stehenden Zierpflanzen beobachtet. Umgebende öffentliche Grünflächen außerhalbdesHäuserblockssindvölligfreivon Metcalfa pruinosa .

Verbreitung 2006: . Zusätzlich zu den Innenhöfen (siehe oben) wurde 400m weiter westlich, im Rochuspark, auf sp.einBlattmitWachsspurenunddentypischenHäutungsrestenderBläulingszikadegefunden.

3.2.4. WienHirschstetten(Reservegärtend.StadtWien;A1220)

An diesem für 2006 neu lokalisierten Fundort wurden an einer Glockenblume deutliche Wachsspuren mit einer „Sitzmulde“einer Metcalfa Larveentdeckt.EshandeltsichdabeiumeinenEinzelfundd.h.esgibtindiesemFall keinVerbreitungsarealundkeineIndividuendichte.

3.2.5. Graz

GemäßeinerpersönlichenMitteilungvonHOLZINGER wirdineinemPrivatgartenseit2004einschwachesAuftretender Bläulingszikade beobachtet.ObdiesmitdemErstfund aus 1996zusammenhängt, kann nichtbeurteiltwerden,ist aberwahrscheinlich.

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AbschlussberichtMetcalfapruinosa undBienenzucht

3.3. PrognosederkünftigenAusbreitungsgrenzen Umabzuschätzen,wieweitnachNordensich Metcalfa pruinosa ausbreitenkönnte,isteszweckmäßig,zunächstihre VerbreitunginNordamerikazustudieren.WährendsichdortnämlicheinGleichgewichtderBesiedlungmitstabilen Verbreitungsgrenzen eingestellt hat, füllt die Bläulingszikade in Europa derzeit rasch jenen Raum aus, der für sie geeignetist.DieAnalyseihrerursprünglichenVerbreitunglässtfolgendeserkennen:

Es gibt keinen klimatischen Einzelfaktor , der zu einem solchen Verbreitungsareal (Bild 7) führen könnte. Es wäre jedoch denkbar, dass für unterschiedliche Teile der Arealgrenze unterschiedlicheFaktorenmassgeblichwären.Demnachlassensich2 Bereicheguterklären:DieNordgrenze desVerbreitungsgebietesfällt in Nordamerika mehr oder weniger mit dem Südrand der Taiga (borealeNadelwaldzone)zusammen.

AufEuropaübertragenwürdediesbedeuten,dassdieNordgrenze etwaindergeographischenBreitevonHelsinkiliegenwürde.Dazu passtauchgut,dassderextremlangeWinter2005/2006sowohlfür dieÜberwinterungunddieEientwicklungalsauchfürdieweitere VerbreitungderSchmetterlingszikadeoffenbarkeinProblem darstellte.WichtigsterLebensraumfür Metcalfa pruinosa in NordamerikabildenMischwälderundähnlicheBiotope,wieoffene Buschlandschaften. Bild. 7: Verbreitung von Metcalfa pruinosa (rot markierte Fläche) in ihrer Urheimat Nordamerika.

Ob die alpinen Nadelwälder besiedelt würden, darf eher bezweifelt werden, da sie grundsätzlich den borealen Nadelwäldernähneln.AußerdemlegtdiesauchdieAusbreitungsgeschichtederBläulingszikadenahe(sieheoben). DiewestlicheVerbreitungsgrenze decktsichetwamitdemGebietdergroßen„Grasländer“(Prärien).DieseGrenze scheintwenigerdirektvonklimatischenFaktorenbestimmtzuseinalsvondervorherrschendenArtderVegetation (Bäume oder Sträucher fehlen im Grasland!). Südeuropa beispielsweise besitzt bei ähnlichen Temperaturen und Niederschlagssummen hohe Populationen von Metcalfa pruinosa . Dies hängt wahrscheinlich mit der reichhaltigen Vegetation von Gebüschen und Bäumen (Macchia und GarigueVegetation) dieser Gebiete zusammen. Für Österreichwürdediesbedeuten,dassbaumundbuschloseVegetationstypen(Wiesen,Steppen,Ackerkulturenu.a.) ebenfallsehergemiedenwürden.

InEuropahatsich M.pruinosa vonderitalienischenProvinzVenetoausgehendvoralleminSüdeuropaausgebreitet, wosiesehrhohePopulationsdichtenerreichte.InMitteleuropahingegenbeganndieBesiedlungerstvorkurzerZeit. OffenbarbildetendieAlpeneingrossesHindernis,dessenÜberwindunglangeZeitgedauerthat.Obwohldererste Fundort im Veneto, am Südabhang der Alpen gelegen ist, verbreitete sich die Bläulingszikade fast ausschließlich RichtungMittelmeerregionundnichtRichtungAlpen!

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3.4. PhänologischeBeobachtungen 3.4.1. JahreszeitlichesAuftretenvon Metcalfapruinosa

IndenTab.2bis5sinddieDatenderBeobachtungenfürdieJahre2004bis2006(biszumBerichtsstichtag)zum jahreszeitlichenAuftretenderverschiedenenEntwicklungsstadiensowiezurHonigtauproduktionvon M.pruinosa in Österreichzusammengefasst:

• EiersindvonSeptemberbisJunizufinden.

• LarvenstadientretenvonJunibisSeptemberauf.

• VonAugustbiszumzweitenOktoberdrittelwurdenImaginesbeobachtet.

• DurchdiesichüberlängereZeiterstreckendeSchlupfperiodedeserstenLarvenstadiumsüberlappensichdie ZeiträumedesVorkommensderverschiedenenEntwicklungsstadieninmehroderwenigerstarkemAusmaß.

3.4.2. PopulationszusammensetzungimJahresverlauf

2006wurdenzuverschiedenenTermineninsgesamt900Individuen(Larven,Imagines)von M.pruinosa gesammelt undhinsichtlichderermitteltenEntwicklungsstadienaufgeschlüsselt.

WiedieinTab.2undFig.1zusammengefasstenErgebnissezeigen,warenzumjeweiligenProbenahmezeitpunkt mitAusnahmedesBeginnsderLarvenentwicklungstetsmehrereEntwicklungsstadiennebeneinanderanzutreffen.

Tab. 2: Zusammensetzung einer Metcalfa -Stichprobe nach Entwicklungsstadien – Beobachtungsjahr 2006 Summe L1 - L1 L2 L3 L4 L5 Imago Imago Datum n = % n = % n = % n = % n = % n = % n = % 6.6. 10 100 10 100 12.6. 50 100 50 100 19.6. 100 99 1 1 101 100 26.6. 30 23 75 59 23 18 128 100 4.7. 4 3 23 17 97 70 14 10 138 100 11.7. 12 10 27 22 73 60 10 8 122 100 18.7. 1 1 12 10 59 48 52 42 124 100 25.7. 1 1 6 6 40 37 61 56 108 100 1.8. 29 24 70 59 20 17 119 100 Gesamt 900

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Fig. 1: Anteil verschiedener Entwicklungsstadien in einer Metcalfa -Population

120

100

80 L1 L2 L3 60 L4 Prozent L5 40 Imago

20

0 6.6. 12.6. 19.6. 26.6. 4.7. 11.7. 18.7. 25.7. 1.8. Datum

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Tab.: 3: Phänologie der Entwicklungsstadien und Honigtauproduktion von Metcalfa pruinosa im Jahr 2004

Entwicklungs- Januar Februar März April Mai Juni Juli August Sept. Oktober Nov. Dez. stadium

Ei

Larve I 5.

Larve II

Larve III

Larve IV

Larve V

Imago 2. 21.

Honigtau

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Tab. 4: Phänologie der Entwicklungsstadien und Honigtauproduktion von Metcalfa pruinosa im Jahr 2005

Entwicklungs- Januar Februar März April Mai Juni Juli August Sept. Oktober Nov. Dez. stadium

Ei

Larve I 6.

Larve II 13.

Larve III 20. 14.

Larve IV 29. 25.

Larve V 20. 15.

Imago 21.

Honigtau 14.

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Tab. 5: Phänologie der Entwicklungsstadien und Honigtauproduktion von Metcalfa pruinosa im Jahr 2006 (Daten bis Juli berücksichtigt)

Entwicklungs- Januar Februar März April Mai Juni Juli August Sept. Oktober Nov. Dez. stadium

Ei

Larve I 1.

Larve II 14. 25.

Larve III 26. 25.

Larve IV 4.

Larve V 11.

Imago 25

Honigtau

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3.5. ZeitpunktundOrtderEiablage

AbSeptemberbeginnendieWeibchenmitderEiablage.DazusuchensiegeeignetePflanzenauf,beidenenesdie BeschaffenheitderRindeermöglicht,ihreEiermitdemkurzen OvipositorunterdieOberflächezuversenken.DieEier werdenausschließlichinverkorktenRindenpartiengefunden.Dieskannz.B.derFlügelkorkmancherPflanzenarten sein,LentizellenodersonstigeverkorkteArealez.BinderNähealterBlattbasenvon Sambucus nigra .Oftistvonden abgelegten Eiern nur mehr ein kleiner Teil sichtbar, der Rest steckt gut geschützt im Rindenkork (Bild 3). Bisher wurden 19 Baum und Straucharten nach Eiern von Metcalfa pruinosa abgesucht. An 18 Arten konnten Eier der Bläulingszikadegefundenwerden(Tab.6).

Tab. 6: Pflanzen, die von Metcalfa pruinosa zur Eiablage genutzt werden

Pflanzenart Eignung für Eiablage der Bläulingszikade Acercampestre +++ Acernegundo +++ Acerplatanoides +++ Aesculushippocastanum 0 Ailanthusaltissima +++ Bryoniadioica +++ Clematisvitalba +++ Cornusmas + Euonymuseuropaea +++ Lyciumbarbarum +++ Malussylvestris +++ Parthenocissusquinquefolia +++ Prunusdomestica +++ Robiniapseudoacacia +++ Rubusfruticosa + Sambucusnigra ++ Symphoricarpusalbus +++ Syringavulgaris ++ Thujaoccidentalis +

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3.6. Wirtspflanzen

IndenvonderBläulingszikadebesiedeltenArealenwurdenjenePflanzenregistriert,dieentwedervondenadulten ZikadenoderderenLarvenbefallenwaren.ImFeldnichtidentifizierbarePflanzenwurdeninsLaborgebrachtund hierbestimmt.BeideninderWirtspflanzenliste(Tab.7)miteinemFragezeichenversehenenArtenoderVarietäten warbisherkeinesichereBestimmungmöglich.DieVarietätenundSortennamengärtnerischgenutzterPflanzen stützensichaufAngabendesGärtnereibetriebes.

ZurAbschätzungderBefallsstärkenwurdeinderTabelle7folgendesBonitierungsschemaverwendet:

1=schwachbefallen(<5LarvenproZweigabschnitt);

2=mittelstarkbefallen(510LarvenproZweigabschnitt);

3=starkbefallen(>10LarvenproZweigabschnitt)

DieimRahmendiesesProjektesbisherfürÖsterreicherhobeneListeumfasstderzeit251Pflanzenartenbzw. gärtnerischoderlandwirtschaftlichgenutzteSortenundVarietäten,andenenLarvenbzw.ImaginesvonM. pruinosa gefundenwurden(Tab.10).DiePolyphagiederBläulingszikadewirddadurchauchfürdieösterreichischeFlora eindrucksvollbestätigt.UmUnterschiedehinsichtlichderBefallsstärkeherauszuarbeiten,wurdederBesatzmit Larvenstadienbewertet.

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Tab. 7: Wirtspflanzen von Metcalfa pruinosa – Stand 10.8.2006

2005 2006 Befalls LateinischerName DeutscherName stärke Larven Adult Larven Adult Acercampestre Feldahorn 23 + + + + Acernegundo Eschenahorn 12 + + + + Acerpalmatum"Atropurpurea" Fächerahorn 2 + + + Acerplatanoides Spitzahorn 23 + + + + Acerpseudoplatanus Bergahorn 13 + + + + Achilleamillefolium Schafgarbe 1 + Aesculusxcarnea Kastanie,rotblühend 1 + Aesculushippocastanum Roßkastanie 1 + + + Ailanthusaltissima Götterbaum 12 + + + Amaranthusretroflexus zurückgebogenerAmaranth 1 + + + Amelanchierlamarckii Felsenbirne 1 + + Amorphafruticosa GewöhnlicherBastardindigo 1 + Apiumgraveolens Sellerie 1 + Arctiumlappa Klette 1 + Aroniaarbutifolia"Brilliant" Apfelbeere 1 + + Artemisiavulgaris gemeinerBeifuss 1 + + Aucubajaponica"Variegata" BuntblättrigeAukube 1 + Azaleahybr."Koster´sBrilliantRed" Azalee 1 + AzaleajapanHybr. Azalee 1 + AzaleaKnaphill KnaphillAzalee 1 + + BallotanigraL. Schwarznessel 3 + + Berberisthunbergii Berberitze 1 + +

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2005 2006 Befalls LateinischerName DeutscherName stärke Larven Adult Larven Adult Berberisthunbergii"Atropurpurea" Blutberberitze 1 + + Bryoniadioica Zaunrübe 1 + + + Buddlejaalternifolia Sommerflieder 1 + Buddlejadavidii Sommerflieder 1 + + Buxusmicrophylla Buchsbaum 3 + + + Buxussempervirens"RotundifoliaAureovariegata" buntblättrigerBuchsbaum 1 + Calycanthusfloridus Gewürzstrauch 2 + Campanulasp. Glockenblume 1 + Cannaindica IndischesBlumenohr 1 + Carpinusbetulus Säulenhainbuche 1 + + + Catalpabignonioides Trompetenbaum 13 + + + + Catalpaerubescens"Purpurea" rotblättrigerTrompetenbaum 1 + Cedruslibani Zeder 1 + Ceratostigmaplumbaginoides Bleiwurz 1 + Cerciscanadensis Judasbaum 2 + Cercissilquastrum Judasbaum 1 + ChaenomelesHybr."Jettrail" Zierquitte 1 + ChaenomelesHybr."RubraGrandiflora" Zierquitte 1 + Chaenomelessp. Zierquitte 12 + + Chelidoniummajus Schöllkraut 1 + Chenopodiumalbum WeißerGänsefuß 13 + + Chenopodiumsp. rotesChenopodium 1 + Cichoriumintybus Wegwarte 1 + Clematisintegrifolia ganzblättrigeWaldrebe 1 + Clematistibetanatangutica Clematis(gelb) 1 + +

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2005 2006 Befalls LateinischerName DeutscherName stärke Larven Adult Larven Adult Clematisvitalba Waldrebe 3 + + + + Cliviasp. Clivia 1 + Convolvulusarvensis Ackerwinde 1 + Conyzacanadensis Berufskraut,kanadisches 1 + Cornusalba Hartriegel 3 + Cornusalba"Sibirica" SibirischerHartriegel 1 + Cornusflorida"PurpleGlory" Blumenhartriegel,Amerikanischer 1 + Cornusmas Hartriegel 13 + + + Corylusavellana Haselnuss 12 + + + + Corylusmaxima"purpurea" Hasel,rotblättrig 1 + Cotinuscoggygria Perückenstrauch 2 + + + Cotinuscoggygria"RojalPurple" Perückenstrauch,rotblättrig 1 + + Cotoneasterdielsianus Zwergmispel 1 + Cotoneastersp. Zwergmispel 1 + + + Cotoneastersp. Kriechmispel 1 + + monogyna eingriffeligerWeißdorn 1 + + Cucurbitapepo Zucchini 1 + + Cucurbitasp. Speisekürbis 1 + + Daphnemezereum Seidelbast 1 + Daturastramonium Stechapfel,gemeiner 1 + Daucuscarota WildeMöhre 1 + + Daucuscarota Zuchtkarotte 1 + + Deutzia"TourbillionRouge" RoterMaiblumenstrauch 1 + + Deutziagracilis Deutzie 1 + Deutziasp. Deutzie 12 + + + + Dipsacussylvestris WildeKarde 13 + + Duchesneaindica falscheErdbeere 1 +

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AbschlussberichtMetcalfapruinosaundBienenzucht 2005 2006 Befalls LateinischerName DeutscherName stärke Larven Adult Larven Adult Echiumvulgare Natternkopf 1 + Epilobiumsp. Weidenröschen 1 + + Epimediumsp. Elfenblume 1 + Erigeronannuus FeinstrahlAster 1 + Euonymusfortunei"EmeraldGold" Kriechspindelstrauch 1 + Euonymusalatus Spindelstrauch 1 + Euonymuseuropaeus EuropäischesPfaffenhütchen 12 + + + Euonymusfortuneivar.radicans kriechendesPfaffenhütchen 1 + Euonymusjaponicus JapanischesPfaffenhütchen 1 + + + Fagussylvatica"RohanObelisk" Säulenblutbuche 1 + Falcariavulgaris Sichelmöhre 1 + + Fallopiaauberti Schlingknöterich 1 + + Ficuscarica Feige 1 + Fontanesiafortunei Fontanesie 1 + + Forsythiaintermedia Forsythie 12 + Fraxinusexcelsior Esche 2 + + Galiumaparine Klettenlabkraut 3 + + + Geraniumsp. Storchenschnabel;wild,heimisch 1 + Geumurbanum Nelkenwurz 23 + + + + Glechomahederacea Gundelrebe 1 + + Hederahelix Efeu 1 + + Heptacodiummiconioides Geißblattgewächs 2 + Heracleumsphondylium WiesenBärenklau 2 + + HibiscussabdariffaL. Hibiscus 3 + + Hibiscussyriacus GartenEibisch 13 + + + Hippophaerhamnoides"leikora" FruchtSanddorn 1 + + Humuluslupulus Hopfen 1 + +

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AbschlussberichtMetcalfapruinosaundBienenzucht 2005 2006 Befalls LateinischerName DeutscherName stärke Larven Adult Larven Adult Hydrangeaanomalassp.petiolaris KletterHortensie 1 + Hydrangeaaspera"Macrophylla" großblättrigeSchirmhortensie 1 + + Hydrangeapaniculata"Grandiflora" Rispenhortensie 1 + + Hydrangeapaniculata"Kyushu" Rispenhortensie 1 + Hydrangeapaniculata"Limelight" Hortensie 1 + Hydrangeasp. Gartenhortensie 23 + Hypericumpatulum"HitCodeGold" Johanniskraut 1 + Jasminumnudiflorum Winterjasmin 1 + + Juglansregia Walnuss 1 + + + + Kerriajaponica Ranunkelstrauch 1 + + Knautiaarvensis AckerWitwenblume 12 + Koelreuteriapaniculata Blasenbaum 1 + + Kolkwitziaamabilis Kolkwitzie 1 + + Laburnumanagyroides Goldregen 1 + + Lamiummaculatum gefleckteTaubnessel 1 + + Leonuruscardiaca Herzgespann 3 + + Ligustrumvulgare Liguster 12 + Lonicerapielata Geißblatt 1 + Lonicerapielata"Moosgrün" kriechendeHeckenkirsche 1 + Loniceratatarica Heckenkirsche 1 + + Lyciumbarbarum Bocksdorn 3 + + + Lythrumsalicaria Blutweiderich 1 + Magnoliakobus KobushiMagnolie 1 + Mahoniaaquifolium Mahonie 1 + Majoranahortensis Majoran 1 +

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2005 2006 Befalls LateinischerName DeutscherName stärke Larven Adult Larven Adult MalusHybridus"Rojalty" Apfel(rotesLaub) 1 + Malushybridus"VanEseltine" Zierapfel 1 + Malussp. ApfelDamasonRenette 1 + + Malussp. ApfelGloster 1 + Malussp. ApfelGoldenDelicious 1 + + Malussp. ApfelGoldenHornet 1 + + Malussp. ApfelGrannySmith 1 + Malussp. ApfelGravensteiner 1 + Malussp. ApfelJamesGrieve 1 + Malussp. ApfelJonagold 1 + Malussp. ApfelJonathan 2 + Malussp. ApfelSchafnase 1 + + + Malussp. Klarapfel 2 + Malussp. RoterZierapfel 1 + + Malussp. Wildapfel 1 + + Malussp. Zierapfel;kleineroteFrüchte 1 + Malvasylvestris WildeMalve 2 + Medicagosativa SaatLuzerne 1 + Mercurialissp. Bingelkraut 1 + Mespilusgermanica Mispel 1 + Morussp. Maulbeere 1 + Neriumoleander Oleander 2 + + Oxalissp. Sauerklee 1 + Parthenocissusquinquefolia WilderWein 13 + + + +

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2005 2006 Befalls LateinischerName DeutscherName stärke Larven Adult Larven Adult Parthenocissusveitchii Veitchi 1 + Paulowniatomentosa Blauglockenbaum 1 + + + Pennisetumalopecuroides Lampenputzergras 1 + Petroselinumcrispum Petersilie 1 + Phaseolusvulgaris Buschbohne 1 + + Philadelphus?"Zeyheri" FalscherJasmin 1 + + PhiladelphuscymosusHybr."BouquetBlanc" FalscherJasmin 1 + PhiladelphuslemoineiHybr."erectus" FalscherJasmin 1 + Philadelphussp. FalscherJasmin 1 + Physocarpusopulifolius Blasenspiere 1 + Physocarpusopulifolius"Diabolo" Blasenspiere,rotblättrige;Teufelsbusch 1 + Phytolaccaamericana Kermesbeere 1 + Pierisjaponica"ForeatFlame" Lavendelheide 1 + Pinusmugo Latsche 1 + + Plantagomajor Breitwegerich 1 + Platanusacerifolia Platane 2 + + Polygonumaviculare Vögelknöterich 1 + Poncirustrifoliata chinesischeZitrone 1 + + Populusalba Silberpappel 1 + Populusnigra Schwarzpappel 1 + Potentilla?reptans Fingerkraut?kriechendes 2 + Potentillafruticosa"Abbotswood" Fünffingerstrauch,weißblühend 1 + Potentillafruticosa"Goldfinger" Fünffingerstrauch,gelbblühend 1 + + Prunusarmeniaca Marille 1 + Prunuscerasifera Blutpflaume 1 +

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2005 2006 Befalls LateinischerName DeutscherName stärke Larven Adult Larven Adult Prunuscerasus Weichsel(KöniginHortense) 1 + + Prunusdomestica Frühzwetschke(Bühler) 1 + + Prunusdomestica Hauszwetschke 1 + Prunusdomestica RinglotteGroßeGrüne 1 + Prunusdomestica Zwetschke(AnnaSpäth) 2 + Prunusdomestica Zwetschke(TheCzar) 2 + + Prunusdomestica Zwetschke 2 + Prunusduracina KnorpelkirscheBigarreauVan 1 + Prunuslaurocerasus Kirschlorbeer 1 + + Prunuslusitanica"Angustifolia" immergrünerKirschlorbeer 1 + + Prunusarmeniaca Marille(UngarischeBeste) 2 + Prunuspersica Pfirsich(EisernerKanzler) 1 + Prunussp. Kirsche 12 + + + + Prunussp. Kirsche;rotblättrig 1 + Prunussp. Pfirsich(MamieRose) 2 + + Prunussp. Kriecherl 2 + + Prunusspinosa Schlehe 1 + Prunustenella Zwergmandel 1 + Prunustriloba Mandelröschen 12 + + + Pteleatrifoliata Lederstrauch,Kleeblume 1 + Pyracanthasp. Feuerdorn 3 + Pyruscommunis Pastorenbirne 1 + Pyrussp. Birne 1 + + Quercuspetraea Traubeneiche 1 + Quercusrobur Stieleiche(Säulenform) 1 + +

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2005 2006 Befalls LateinischerName DeutscherName stärke Larven Adult Larven Adult Quercussp. Eiche 1 + RhododendronHybr."NovaZembla" Rhododendron 1 + Rhododendronrepens"ScarletWonder" Zwergrhododendron 1 + + Rhustyphina Essigbaum 13 + + + Ribesalpinum Zierjohannisbeere 1 + Ribesnigrum SchwarzeJohannisbeere 13 + + + Ribesrubrum roteJohannisbeere 1 + RoteJohannisbeere(Jonkheervan Ribesrubrum Tets) 3 + + + Ribesuvacrispa(gelb) Stachelbeeregelb 1 + Robiniapseudoacacia Robinie 23 + + + + Rosacanina Hundsrose 1 + + + + Rosasp. DiverseSorten 1 + Rosmarinusofficinalis Rosmarin 1 + Rubuscaesius Kratzbeere 2 + Rubusfruticosus Brombeere 3 + + + + Rubusidaeus Himbeere 1 + Rumexacetosa Sauerampfer 1 + + Salixalba"tristis" Trauerweide 1 + Salixsp. Weide,schmalblättrig 1 + Sambuccusnigra"Variegata" weißbunterHolunder 1 + Sambucusnigra SchwarzerHolunder 2 + + + +

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2005 2006 Befalls LateinischerName DeutscherName stärke Larven Adult Larven Adult Silenepratensis WeißeLichtnelke 1 + Sisymbriumloeselii LoeselsRauke 1 + Skimmiajaponica Skimmie 1 + Solanumlycopersicum Zuchtparadeiser 1 + + Solidagocanadensis kanadischeGoldrute 1 + + Sonchusoleraceus KohlGänsedistel 1 + + Sorbusaria Mehlbeere 1 + + Sorbusaucuparia Eberesche 12 + + + + Spartiumjunceum Pfriemenginster 1 + Spiraeabetulifolia Spiere 2 + + Spiraeajaponica?"crispa" Spiere 1 + Spiraeajaponicassp. Spiere 12 + + + + Spiraeaxvanhouttei PrachtSpiere 1 + + Staphyleapinnata Pimpernuss,heimische 1 + Symphoricarpusalbus Schneebeere 13 + + + SyringajosiflexaHybr. Juniflieder(Blätterdunkelgrün) 1 + Syringamicrophylla"xlaciniata Zwergflieder 1 + Syringapatula Flieder 1 + SyringaprestonHybr."Redwine" Juniflieder 1 + Syringasp,"LudwigSpäth" Flieder 1 + Syringavulgaris Flieder 1 + SyringaprestonHybr. Juniflieder(Blätterhellgrün) 1 + Syringateticulata Baumflieder 1 + + Tagetessp. Studentenblume 2 +

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2005 2006 Befalls LateinischerName DeutscherName stärke Larven Adult Larven Adult Tanacetumvulgare Rainfarn 1 + Taraxacumofficinale Löwenzahn 1 + + Taxusbaccata Eibe 1 + + + + Thujaoccidentalis Thuje 1 + + + + Tiliacordata Linde 1 + Tiliaplatyphyllos Linde,Sommer 1 + + Triticumaestivum Weizen + Ulmus(?hollandica)minor"JacquelineHillier" ZwergUlme 1 + + Ulmusminor Feldulme 1 + + Urticadioica Brennnessel 13 + + + + Vacciniumcorymbosum Gartenheidelbeere 1 + Veronicalongifolia"Blauriesen" GartenEhrenpreis 1 + Veronicasp. GartenEhrenpreis 1 + Viburnumbodnantese"Dawn" Duftschneeball 1 + + Viburnumcarlsii Schneeball 1 + Viburnumdavidii ImmergrünerZwergschneeball 1 + Viburnumfarreri WinterDuftschneeball 1 + + Viburnumfragans Schneeball 1 + Viburnumlantana Schneeball,wolliger 1 + Viburnumopulusssp. GartenSchneeball 1 + + Viburnumrhytidophyllum LederblattSchneeball 1 + Viburnumsp. Schneeball 1 + Viburnumxburkwoodii Schneeball 2 + Vincamajor großesImmergrün 1 + Vincaminor kleinblättrigesImmergrün 1 + Vincaminor"variegata" kleinesImmergrün 1 +

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2005 2006 Befalls LateinischerName DeutscherName stärke Larven Adult Larven Adult Violaodorata Duftveilchen 1 + Vitisvinifera Wein 1 + Weigelaflorida"Purpurea" Weigelie 1 + + Weigelaflorida"Variegata" Weigelie,weißbunte 1 + + Weigelafloridassp. Weigelie 1 + Wisteriafloribunda Blauregen 1 + + Yuccasp. Yucca 1 + + Poaceae Gras 1 +

Hinweis:

BeideninderWirtspflanzenlistemit?versehenenArtenoderVarietätenwarbisherkeinesichereBestimmungmöglich.DieVarietätenundSortennamengärtnerisch genützterPflanzenstützensichaufAngabendesGärtnereibetriebes.

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3.7. Honigtau 3.7.1. Honigtauproduktion

M.pruinosa isteinneuerHonigtauspender,dernachdenbisherigenBeobachtungeninÖsterreichanverschiedenen WirtspflanzenHonigtauproduziert.

AbdemLarvenstadiumIVwerdengrößereMengenanHonigtauausgeschieden.DasLarvenstadiumVproduziertden meistenHonigtau,gefolgtvondenAdulten.DurchdassichüberlappendeVorkommenvonLarvendesStadiumsV undvonImagines,erreichtdasHonigtauangebotindenMonatenAugustundSeptemberseinMaximum(sieheTab. 24).

DasPotentialfürdieHonigtauproduktionistdurchdiegroßeZahlbisheridentifizierterWirtspflanzenbeträchtlich, insbesondereimFalleeinergroßflächigenAusbreitungvon Metcalfa. 3.7.2. Nutzungdes Metcalfa HonigtauesdurchHonigbienen

SeitBeginnderBeobachtungenwurdeamFundortin1210WienkeineNutzungdesreichlichvorhandenen HonigtauesdurchHonigbienenbeobachtet.Möglicherweisehängtdiesdamitzusammen,dassamBeobachtungsort denBienenzumZeitpunktder Metcalfa Honigtauproduktionandere,attraktivereTrachtquellen(z.B.Goldrute, Waldrebe,JapanischerSchnurbaum,u.a.)zurVerfügungstanden.Esistaberauchmöglich,dassdasderzeitige Verbreitungsarealfüreinenennenswerte Metcalfa Trachtnochzukleinist.

AusdenindenJahren2004,2005und2006nachderLindentrachtaufgestelltenKehrschwärmenkonntennureinige kleinereProbenmengenanHoniggewonnenwerden.PollenanalytischeundsensorischeUntersuchungen(Farbe, Geschmack)einigerProbendeutendaraufhin,dassdiesenichtauf Metcalfa Honigtauzurückgehen,sonderneher auseinerBlüten„Läppertracht“stammen. 3.7.3. HonigtaunutzungdurchandereInsekten

VonverschiedenenWespenundFliegenarten,sowievonAmeisenundMarienkäfernwurdeder Metcalfa Honigtau gernegenutzt.VorallemfürdieFliegensinddieHonigtaubelägemitihrerflachenRüsselscheibeleichtaufzunehmen.

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3.7.4. UntersuchungvonHonigprobenaufBestandteilevon Metcalfa Honigtau

Insgesamtwaren8HonigprobenzurUntersuchungaufdasZuckerspektrumverfügbar.

Tab. 7: Herkunft der Proben für die Analyse des Zuckerspektrums Ernte/ Probennummer Herkunft Bezeichnung(beiHandelshonigenlt.Etikett) Probenahme

MC01/2007 Ernte2006 05.10.2006

Institut MC02/2007 Ernte2006 05.10.2006 Bienenkunde, Kehrschwärme, MC03/2007 1210Wien Ernte2006 05.10.2006

MC04/2007 Imker Ernte1999Bisamberg;Trachtab1.August 1999

MC05/2007 Imker Ernte2003Deutschwagram;TrachtvonEndeJulibisAugust 2003

MC06/2007 Imker WeinviertlerSommerblüte 2003

"Österreichischer Waldhonig ";Deckelaufschrift:"Echter ÖsterreichischerBienenhonig"; [AnmerkungInst.fürBienenkunde:Honig warabgefülltinImkerbund1/2kgHonigglasmitzusätzlichemHinweisam Etikett,dassessichumÖsterreichischenImkerhonigausausgewählten Handelskette, MC07/2007 Handelskette Imkereienhandelt,derinWienabgefülltwordenwar.] gekauft11.02.2002 "Österreichischer Waldhonig "(Honigmustereines DatumundJahr MC08/2007 Honighandel österreichischenImkers) unbekannt.

DasErgebnisderUntersuchungaufdasZuckerspektrumistinTab.8zusammengefasst.

Die3Proben(MC01/2007;MC02/2007,MC03/2007),dieamVersuchsstandin1210Wienausdendort nachderLindentrachtaufgestelltenKehrschwärmengewonnenwordenwaren,zeigteneinunauffälliges Bild,dasheißt,esgabkeinenHinweisaufeineBeteiligungvon Metcalfapruinosa amZustandekommendes Honigs.

DasGleichegiltfürjeeineProbeausdemWeinviertel(MC06/2007)bzw.demRaumDeutschWagram(MC 05/2007),dieunsvonImkernmitVerdachtauf Metcalfa BeteiligungzurVerfügunggestelltwordenwaren.

AndersdieSituationbeiden3restlichenProben:

EineProbeausdemRaumBisamberg(MC04/2007),dieunsvoneinemImkerzurVerfügunggestellt wordenwar,wieseinenleichterhöhtenGehaltanMaltoseundIsomaltoseauf,sodasseineBeteiligungvon Metcalfapruinosa nichtauszuschließenist.

EineProbemitunbekannterHerkunftundunbekanntemErntejahr(MC08/2007),dieunterderBezeichnung "ÖsterreichischerWaldhonig"einemHonighändleralsMusterübermitteltwordenwar,undunsfürdas ProjektzurVerfügunggestelltwurde,wieserhöhteGehalteanMaltoseundIsomaltoseauf,sodass Verdachtauf Metcalfa Beteiligungbesteht.

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AbschlussberichtMetcalfapruinosa undBienenzucht

DasgleicheErgebnisbrachtedieAnalysedesZuckerspektrumseinerProbe(MC07/2007),dieunterder Bezeichnung"ÖsterreichischerWaldhonig"imImkerbundglasmitdemDeckelaufdruck"Echter österreichischerBienenhonig"undAngabeeinesösterreichischenAbfüllbetriebesundHinweisauf österreichischeHerkunft("UnserÖsterreichischerImkerhonig….")vermarktetwordenwar.DieseProbe stammteausderHonigsammlungdesInstitutsundwarbereitsvorProjektbeginninderFilialeeiner Handelskettegekauftworden.DaderGeschmackdiesesHonigsnichtdementsprach,wieerfürWaldhonig ausÖsterreichtypischist,wurdedieProbefürspätereAnalysenarchiviertundnunmehrimRahmendes Projektesuntersucht.

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AbschlussberichtMetcalfapruinosaundBienenzucht Tab. 8: Elektrische Leitfähigkeit* und Analyse des Zuckerspektrums**

MC Kennz.Probe MC 01/2007 02/2007 MC 03/2007 MC 05/2007 MC 06/2007 MC 07/2007 MC 08/2007 MC 04/2007 CE CE Prüfber.Nr. 2907.1197 2907.1198 CE 2907.1199 CE 2907.1201 CE 2907.1202 CE 2907.1203 CE 2907.1204 CE 2907.1200 Parameter a) Elektrische Leitfähigkeit 856 µS/cm 1232 µS/cm 583 µS/cm b) Zuckerarten g/100 g Honig Fructose 35,9 35,8 33,1 37 31,4 32,6 34,7 35,7 Glucose 27,8 28,2 27,2 29,2 24,2 21,2 25,4 26,6 Fructose/Glucose 1,29 1,27 1,22 1,27 1,30 1,54 1,37 1,34 Saccharose 0,2 0 0,4 0 0,1 0 0 0 Turanose 1,2 1,4 1,2 1,7 1,4 2,8 3 2,1 Maltose 1,8 2,1 1,8 2,6 1,6 5,1 4,6 2,8 Trehalose 0,9 1,2 1,1 1,3 1,1 3,1 4,1 2 Isomaltose 0,7 0,9 1,1 0,9 0,2 3,5 3,6 1,5 Melibiose 0 0 0 0 0 0 0 0 Erlose 0,3 0 0 0,5 0,4 0 0 0 Melezitose 0,2 0,1 0 0 0 0,9 0,3 0,7 Raffinose 0 0 0 0 0 0 0 0 L1* 0 0 0 0 0 0 0 0 L2* 0 0 0 0 0 0 0 0 Maltotetraose 0 0 0 0 0 0 0 0 Zuckerspektrum weist erhöhte Gehalte an Zuckerspektrum weist leicht erhöhte Maltose und Isomaltose auf, sodass ein Gehalte von Maltose und Isomaltose auf. Verdacht auf Metcalfa -Beteiligung Beteiligung von Metcalfa pruinosa ist Ergebnis Zuckerspektrum unauffällig; weist nicht auf Anteile von Metcalfa pruinosa hin besteht. nicht auszuschließen

* AGES, Institut für Lebensmitteluntersuchung, Linz

** Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Institut für Bienenkunde Celle

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3.7.5. OrientierendePollenanalyse

Die3ProbenmitHinweisauf Metcalfa BeteiligungwurdeneinerorientierendenPollenanalyseunterzogen, umallfälligeHinweiseaufdasHerkunftsgebietdiesesHonigszuerhalten.

IndenProbenMC04/2007undMC08/2007warenkeinePollenformennachweisbar,dieaufeine ausländischeHerkunftdesHonigshinweisenwürden.

ImGegensatzdazu,gabesinProbeMC07/2007ausdemPollenbildeindeutigeHinweiseaufdienicht österreichischeHerkunftdiesesHonigs.MehrerederidentifiziertenPollenformen(Tab.9;Bild8)sindtypisch fürSüdeuropabzw.dasMittelmeergebietundfindensichnichtinösterreichischenHonigen.

Tab.9:IdentifiziertePollenformen(PollenanalyseorientierendeDurchsicht)inProbeMC07/2007

Legende: südländischePollenformensinddurchFettdruckhervorgehoben

Legende Spezies (lat.) Gattung (dt.)

A Cistus sp. Cistus

D Echiumvulgare GewöhnlicherNatternkopf

C Erica arborea Baumheide

B Erica umbellata Doldenheide

Helianthemumsp. Sonnenröschen

Myrtaceae Myrtengewächs

Pinus halepensis AleppoKiefer

Bild8:ÜbersichtüberdiegefundenenPollenformen(Pollenanalyse,orientierendeDurchsicht;400x)von ProbeMC07/2007(LegendesieheTab.9)

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4. Diskussion DieDatenlagezurVerbreitungvon Metcalfa pruinosa inÖsterreichistsichernochunvollständig.Insbesondere werdenneueVerbreitungsgebieteerstdannerkannt,wennsiedichterbesiedeltsind.Andenbisherbekannt gewordenenFundortenkonntesich Metcalfa pruinosa bereitsdauerhaftetablierenundübermehrereJahre überlebensfähigePopulationenaufbauen.AuchderextremlangeWinter2005/2006stellteinunserenBreitenfürdie ÜberwinterungderSchmetterlingszikadekeinProblemdar.DieseBeobachtungenzeigen,dasssich Metcalfa etabliert hatunddieKlimabedingungenandenFundortenfürdieweiterePopulationsentwicklunggeeignetsind.

DiederzeitbekanntenFundortesindkleinräumigeVorkommen,diewährendderProjektlaufzeitsowohlzahlenals auchflächenmäßigzugenommenhaben(sieheBild6).SieliegenalleinnerhalbdesreichstrukturiertenStadtgebietes vonWienmitzahlreichennatürlichenHindernissen.DieAusbreitungimneuenVerbreitungsgebiet Leopoldau/GroßfeldsiedlungerfolgteentlangvonStrassenzügenmitHeckenbepflanzungundeinerBusroute(Linie 29A).DieseBusliniehatauch2StationeninunmittelbarerNachbarschaftdesTauscherParks,wodasErstauftreten inWienimJahr2003beobachtetwordenwar.DieUrsachekönntedortimpassivenTransportdurchVerkehrsmittel liegen,aberauchimpassendenLebensraumfürdieBläulingszikadennämlichindurchgehenden(nicht unterbrochenen)Heckenbzw.Baumreihen.InderAnfangsphasedesBefalls–wieesindenderzeitbekannten VerbreitungsgebieteninÖsterreichderFallist–findetoffenbarnureinesehrlangsameVergrößerungdesAreals statt.Dieskönntedamitzusammenhängen,dassfüreineVergrößerungdesbesiedeltenArealsausreichendviele TierezurVerfügungstehenmüssen.DiePopulationsentwicklungerfolgtabergemäßeinerexponentiellen Wachstumskurve,dasheißt,dassdiePopulationsdichtezuBeginnnursehrlangsamansteigt.

DietatsächlichejährlicheAusbreitungvon Metcalfa pruinosa kannnurgrobgeschätztwerden,dabefalleneAreale offenbarnurnachundnachentdecktwerden.AufBasisderindiesemProjektermitteltenDatenfürdas BeobachtungsgebietwirddieAusbreitungsgeschwindigkeitaufetwa500MeterproJahrgeschätzt.Diesistwesentlich wenigeralsdie1040kmproJahr,wiesiefürItalienberichtetwordenwaren.Baumundstrauchlose Vegetationstypen(z.B.Felder)stellennatürlicheHindernissedar,dieaufnatürlicheWeisenurlangsamüberwunden werden.DurchpassiveVerbreitungadulterTiere(z.B.überVerkehrsmittel)bzw.dieanWirtspflanzen(z.B. Zierpflanzen)sitzendenEioderLarvenstadien,kannsichdieAusbreitungsgeschwindigkeitmitSicherheitstark erhöhen.

DerandenbestehendenFundortenaufBlätternundUnterwuchsreichlichvorhandeneHonigtauvon Metcalfa pruinosa wurdevonverschiedenenInsekten(z.B.Wespen,Fliegen,Schwebfliegen,Marienkäfer)bereitsintensiv beflogenundgenutzt.EinBeflugdieserHonigtaubelägedurchHonigbienenkonntehingegenwährendder ProjektlaufzeitimVersuchsgebietnichtbeobachtetwerden.MitdieserBeobachtunginEinklangstehtauch,dassin den3Honigproben,dieausdenimVersuchsgebietaufgestelltenKehrschwärmengewonnenwerdenkonnten,keine Metcalfa typischenElementeimZuckerspektrumnachweisbarwaren.

Möglicherweisewardas Metcalfa VorkommennochzukleinräumigfüreinespürbareBienentracht,bzw.wurdedas vorhandeneHonigtauangebotzumgrößtenTeilvonanderenInsektenkonsumiert.Andere,amgleichenStandortzu dieserZeitblühendePflanzen(z.B.Waldrebe,Goldrute,JapanischerSchnurbaum),wurdenjedenfallsvondenBienen regeaufNektarundPollenbeflogen.

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AbschlussberichtMetcalfapruinosa undBienenzucht

BezüglichderkünftigenbienenwirtschaftlichenBedeutungvon M.pruinosa inÖsterreichistzuerwarten,dassesan denbisherbekanntenFundstellennocheinigeZeitdauernwird,bisgroßflächigeineentsprechendhohe Populationsdichteerreichtwird,umnennenswerteHonigerntenzuermöglichen.AllerdingsgibtesgewisseIndizien dafür,dassesimGroßraumWienauchbereitsBeständevon Metcalfapruinosa gibt,derenHonigtauvonBienen genutztwird.SoistunsbeispielsweisevoneinemImkereineHonigprobeausdemRaumBisambergzurVerfügung gestelltworden,inder Metcalfa typischeBestandteiledesZuckerspektrumnachgewiesenwerdenkonnten.Laut AngabendesImkershattedieseTrachterstimAugustbegonnen.DadieProbeausdemJahr1999stammte,kann nichtausgeschlossenwerden,dassesbereitswesentlichältereundmöglicherweiseauchumfangreichere BesiedelungsgebietegibtalsdieimProjektaufgefundenen.EinigeweitereähnlichgelagerteFällewurdenunsvon ImkernausdemöstlichenundnordöstlichenNiederösterreich–ebenfallsfürdasJahr1999berichtet.Auchhierwar einAuftretenvonsehrdunklemHonigmiteinerelektrischenLeitfähigkeitvonca.1,60mS/cmfestgestelltworden. ObessichtatsächlichumHonigmit Metcalfa Beteiligunghandelte,konnteimNachhineinmangelsverfügbarer Honigprobennichtmehrverifiziertwerden.

DasssichimFalleeinerAusbreitungvon Metcalfa inderZukunfteinbeträchtlichesbienenwirtschaftlichesPotenzial ergebenkönnte,zeigensowohldiegroßeZahlbisherinÖsterreichidentifizierterWirtspflanzenalsauchdie praktischenimkerlichenErfahrungenauseinigenNachbarländern.InsbesonderederUmstand,dasssichunterden Wirtspflanzenaucheinige,bisherkaumvonbienenwirtschaftlichwichtigenHonigtauerzeugernbesiedeltePflanzen befinden(z.B.Robinie,Waldrebe,Götterbaum,Platane,Thuje,Eibe,Brennnessel),istdabeibemerkenswert.Speziell fürdietrockenwarmenTeileOstösterreichs(Weinbauklima)könntensichdaraus–unterBerücksichtigungdes HauptvorkommensvonRobinie,GötterbaumundPlatane(diesevorallemimstädtischenBereich)–neue,bisher nichtvorhandeneHonigtauquellenergeben.Da Metcalfapruinosa LarvenauchgleichzeitigmitBlattläusendasselbe Blattbesiedelnkönnen,istbeihäufigvonBlattundRindenläusenbesiedeltenPflanzen(Linde,eventuellauchEiche undAhorn)durchausaucheineverstärktekombinierteHonigtauproduktiondenkbar.

UnterbienenwirtschaftlichenGesichtspunktenbesondersinteressantistdieFrage,wieweitsich Metcalfapruinosa in ZukunftaufWaldrebe,BrombeereoderdenebenfallsstarkbesiedeltenAhornartenauchinGebieteaußerhalbdes Weinbauklimasverbreitenkann,daindiesemFallmitdemAuftretentypischer Metcalfa ElementeimZuckerspektrum vielerösterreichischerHonigezurechnenwäre.

BasierendaufdenunsderzeitverfügbarenInformationenüberdienursehrbegrenzteundkleinräumigeVerbreitung von Metcalfapruinosa inÖsterreich,isteseinerseitszwarunwahrscheinlich,dassbereitsregelmäßiggrößereMengen anMetcalfahoniginÖsterreichgewonnenwerdenkönnen,andererseitslässtsichdieseMöglichkeitaberauchnicht gänzlichausschließen.DiesergibtsichausdemUmstand,dassinzweiderdreiuntersuchtenProben,indenen BestandteileimZuckerspektrumeinenVerdachtauf Metcalfa Beteiligungbegründeten,keinePollenformengefunden werdenkonnten,dieaufeineausländischeHerkunftdesHonigshinweisenwürden.Lediglichbeieinerausdem Supermarktregalstammenden,als"EchterÖsterreichischerBienenhonig"deklariertenProbe,konnteanhanddes südeuropäischenPollenbildesdieausländischeHerkunfteindeutignachgewiesenwerden.

UmWettbewerbsverzerrungenundIrreführungenaufdemHonigmarktzuvermeiden,solltendaherbeieiner Auslobungals"Österreichischer(Wald)Honig"undVorliegenbestimmterAnzeichen,dieaufeineBeteiligungvon Metcalfa schließenlassenz.B.sensorischeMerkmale,elektrischeLeitfähigkeitsehrhoch(Mittelwertfür MetcalfahonigwirdvonPersanoOddo,2004,mit1,69mS/cmangegeben),entsprechendeZusatzuntersuchungen

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AbschlussberichtMetcalfapruinosa undBienenzucht zurErmittlungdesZuckerspektrumsdurchgeführtwerden.ErhärtendiesedenVerdachteiner Metcalfa Beteiligung wärenentsprechendeErhebungenhinsichtlichdesStandortesderBienenvölkerzurZeitderProduktiondes gegenständlichenHonigssowiedieErhebungdesPollenbildeserforderlich,umdieösterreichischeHerkunftabsichern bzw.ausschließenzukönnen.

5. Zusammenfassung

BisherwurdediejüngstinÖsterreicheingeschleppteBläulingszikade Metcalfa pruinosa nurimGrazerRaumundin Wiengefunden.IhrVerbreitungsgebietvergrößertesichseitdemJahr2003nurrelativlangsamumetwa500mpro Jahr.UnterBerücksichtigungeinerpassivenAusbreitungdurchVerkehrsmittelundWirtspflanzenverbringung,istdie Ausbreitungsgeschwindigkeitnichtmehrabschätzbar.Eswirdangenommen,dasssich M. pruinosa inEuropaim BereichderVegetationszonederLaubmischwälderbiszumSüdrandderborealenNadelwälderausbreitenkönnte, wobeidiealpinenNadelwälderundverschiedenenTypenvonSteppenwahrscheinlichgemiedenwürden.Im VersuchsgebietkonntebisherkeineNutzungdesvorhandenen„ MetcalfaHonigtaues“durchHonigbienenbeobachtet werden.AuchdieinjedemBeobachtungsjahramOrtdererstmaligenEntdeckungaufgestelltenKehrschwärme erbrachtennurkleineHonigmengen.WieUntersuchungendesZuckerspektrumszeigten,stammtederHonigaber nichtvonderBläulingszikade,sondernvonanderenTrachtquellen(Goldrute,Waldrebe,JapanischerSchnurbaum, u.a.).VerschiedeneandereInsekten(Wespen,Fliegen,Schwebfliegen,Marienkäfer)nutztendenreichlich anfallendenHonigtau.

BezüglichderkünftigenbienenwirtschaftlichenBedeutungvon M. pruinosa inÖsterreichistzuerwarten,dassesan denbisherbekanntenFundstellennocheinigeZeitdauernwird,bisgroßflächigsohohePopulationsdichtenerreicht sind,dassnennenswerteHonigerntenermöglichtwerden.DassunteroptimalenBedingungeninZukunftein beträchtlichesbienenwirtschaftlichesPotenzialvorhandenist,zeigensowohldiegroßeZahlbisherinÖsterreich identifizierterWirtspflanzen,alsauchdiepraktischenErfahrungenauseinigenNachbarländern.

ErsteHinweiseaufeinezumindestfallweiseNutzungvon Metcalfa HonigtaudurchBienengibtesbereitsfür begrenzteGebieteinOstösterreichaufgrundvonimkerlichenMitteilungenundProbeneinsendungen.Damitwares möglich,ineinerauthentischenHonigprobeausdemJahr1999,dieunsvoneinemImkerzugesandtwordenwar, anhanddesZuckerspektrumsunddesleichterhöhtenGehaltesanMaltoseundIsomaltoseeineBeteiligungvon Metcalfa mithoherWahrscheinlichkeitnachzuweisen.BeizweiweiterenuntersuchtenHonigproben,dieals "ÖsterreichischerWaldhonig"angebotenwordenwaren,bestandaufgrunddeserhöhtenGehaltesderzwei genanntenZuckerartenebenfallsVerdachtauf Metcalfa Beteiligung,dochwarendieseProbenimNachhineinnicht mehreinembestimmtenOrtderGewinnungzuzuordnen.DaeinedieserbeidenProbenals"EchterÖsterreichischer Bienenhonig"etikettiertundineinemSupermarktverkauftwordenwar,istnichtauszuschließen,dassesdurchdie nichtalssolchedeklarierteVermarktungvon Metcalfa HonigausländischerHerkunftzueinerWettbewerbsverzerrung aufdemösterreichischenHonigmarkt–insbesonderefürWaldhonig–kommenkann. FürdieÜberprüfungderRichtigkeitderDeklarationeinesösterreichischenHonigsbzw.Waldhonigsmit Metcalfa AnteilensindinZukunftsomitentsprechendeErhebungenhinsichtlichdesStandortesderBienenvölkerzurZeitder ProduktiondesgegenständlichenHonigs,sowiedieErhebungdesPollenbildeserforderlich,umdieösterreichische Herkunftabsichernbzw.ausschließenzukönnen.

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6. Literatur

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7. VeröffentlichungenundVorträge,dieimZusammenhangmitdemGesamtprojekt erfolgten

KAHRER(2005):„ Metcalfa pruinosa –einneuerSchädlingimWeinbau?“,Rebschutzleitertagung10.1.05AGES,Wien

KAHRER(2005):„ Metcalfa pruinosa –einneuerSchädlingimWeinbau?“,WicklerwatchTagung8.4.05AGES,Wien

KAHRER ,A.,STRAUSS ,G.(2005):“Introductionandpossiblespreadof Metcalfa pruinosa inAustria.”BCPCSymposium Introductionandspreadofinvasivespecies.Berlin,am10.6.2005

KAHRER ,A.,STRAUSS ,G.(2005):„VorkommenundmöglicheAusbreitungderBläulingszikade( Metcalfa pruinosa )in Österreich“,Österr.Pflanzenschutztage1.12.2005inWels

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AbschlussberichtMetcalfapruinosa undBienenzucht

KAHRER ,A.,MOOSBECKHOFER ,R.(2003):EinneuerSchädling–Metcalfa pruinosa –inÖsterreicheingeschleppt“, Bienenvater,124(10),1619

MOOSBECKHOFER ,R.,STRAUSS ,G.,KAHRER ,A.,(2004):HarterWinterwarkeinProblemfürSchmetterlingszikade( Metcalfa pruinosa ),Bienenvater,125(9),1214(siehePDFDateiimAnhang)

MOOSBECKHOFER ,R. (2004):VortragzumThema Metcalfa imRahmenderWanderlehrerfortbildungstagung,Matrei/Brenner

MOOSBECKHOFER ,R. (2004): VortragzumThema Metcalfa imRahmenderInformationsveranstaltungdesInstitutsfür Bienenkundevom15.12.2004fürVertreterderImkerverbände

MOOSBECKHOFER ,R. (2004): VortragzumThema Metcalfa ,insbesonderedemAuftretenimWienerRaum , imRahmeneines „ApistischenVortrages“desLandesverbandesfürBienenzuchtWien

MOOSBECKHOFER ,STRAUSS ,KAHRER(2005):Metcalfapruinosa (Bläulingszikade)inÖsterreich.Bundesversammlungdes ÖsterreichischenImkerbundes,Reichraming

STRAUSS ,G.(2004): Metcalfapruinosa (Bläulingszikade)inÖsterreich.Imkertagung,AGES,Dezember2004

8. Danksagung FürIhrenEinsatzundIhreUnterstützungimRahmendesProjektesmöchtenwirfolgendenPersonensehr herzlichdanken:KatharinaEtter,DagmarWagnerfürdieimkerlicheBetreuungderVersuchsvölker,Dr. WernerHolzinger(Graz)undDr.Dr.HelmutHorn(LandesanstaltfürBienenkundederUniv.Stuttgart Hohenheim)fürIhrewertvollenAnregungenundInformationen,sowieDr.KatharinaundDr.Wernervon derOhe(NiedersächsischesLandesamtfürVerbraucherschutzundLebensmittelsicherheit,Institutfür Bienenkunde,Celle)fürdieDurchführungderZuckerspektrenanalysen,sowieFr.Dr.Schachnerund MitarbeiterndesInstitutsfürLebensmitteluntersuchungderAGESinLinzfürdieDurchführungder Leitfähigkeitsmessungen.

UnserganzspeziellerDankgebührtHrn.IlsingerfürseineAufgeschlossenheitfürdasProjektundseine UnterstützungundBereitschaft,unsdenZutrittzuseinemGrundstückfürBeobachtungsund Versuchszweckezugestatten.

DemDachverband„BieneÖsterreich“,demBMLFUWundderÖsterreichischenAgenturfürGesundheit undErnährungssicherheit(AGES)dankenwirfürdieUnterstützungundfinanzielleFörderungdes bienenkundlichenProjektteilesimRahmenderVO(EG)Nr.797/2004.

9. Bildautoren FickertWolfgang,HeiglHelmut,MoosbeckhoferRudolf,StolzMichaela,StraussGudrun

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