P. b. b. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1030 Wien 741 BUNDESGESETZBLATT FÜR DIE REPUBLIK ÖSTERREICH

Jahrgang 1968 Ausgegeben am 17. April 1968 35. Stück

125. Bundesgesetz: 3. Ersatzleistungsgesetznovelle 126. Bundesgesetz: Aufenthaltsberechtigung von Flüchtlingen im Sinne der Konvention über die Rechtsstellung der Flüchtlinge 127. Bundesgesetz: Tuberkulosegesetz 128. Verordnung: Festsetzung des Zollgrenzbezirkes 120. Verordnung: Aufhebung einer Bestimmung in der Geschäftsordnung für die Gerichte I. und II. Instanz (Geo.) 180. Verordnung: Abfindung von Versehrtenrenten aus der Unfallversicherung öffentlich Bedien- steter 131. Protokoll über die Abänderung des Artikels 4 des Abkommens über Internationale Aus- stellungen

125. Bundesgesetz vom 6. März 1968, Ehemann eine Kinderbeihilfe nach dem Kinder- mit dem das Bundesgesetz über die Ersatz- beihilfengesetz, BGBl. Nr. 31/1950, oder eine leistungen an öffentlich Bedienstete während Familienbeihilfe nach dem Familienlastenaus- des Karenzurlaubes aus Anlaß der Mutter- gleichsgesetz, BGBl. Nr. 18/1955, bezieht, um schaft neuerlich abgeändert wird (3. Ersatz- 625 S." leistungsgesetznovelle) 3. § 5 Abs. 3 hat zu lauten: Der Nationalrat hat beschlossen: „(3) Als Einkommen im Sinne des Abs. 1 gel- Artikel I ten die in § 2 Abs. 3 des Einkommensteuer- gesetzes 1967, BGBl. Nr. 268, angeführten Ein- Das Bundesgesetz vom 22. März 1961, BGBl. künfte abzüglich der Einkommensteuer und der Nr. 98, über Ersatzleistungen an öffentlich Be- Beiträge zur Pflichtversicherung in der gesetz- dienstete während des Karenzurlaubes aus An- lichen Kranken-, Unfall-, Pensions- und Arbeits- laß der Mutterschaft, in der Fassung der Bundes- losenversicherung. Geldleistungen nach dem gesetze vom 27. Juni 1962, BGBl. Nr. 185, und Opferfürsorgegesetz, BGBl. Nr. 193/1947, dem vom 1. April 1965, BGBl. Nr. 92, wird abge- Kriegsopferversorgungsgesetz, BGBl. Nr. 152/ ändert wie folgt: 1957, und dem Heeresversorgungsgesetz, BGBl. Nr. 27/1964, Beihilfen nach dem Wohnungsbei- 1. § 4 Abs. 3 und Abs. 4 haben zu lauten: hilfengesetz, BGBl. Nr. 229/1951, dem Kinder- „(3) Kommt die Mutter für den Unterhalt des beihilfengesetz, BGBl. Nr. 31/1950, und dem Kindes nicht überwiegend selbst auf, so beträgt Familienlastenausgleichsgesetz, BGBl. Nr. 18/ die Ersatzleistung die Hälfte des nach Abs. 1 zu- 1955, sowie Abfertigungen, die anläßlich des stehenden Betrages, jedoch mindestens 500 S Ausscheidens wegen Geburt eines Kindes aus monatlich. einem der im § 1 Abs. 1 genannten Dienstver- (4) Zu der Ersatzleistung nach Abs. 1 tritt für hältnisse gebühren, gelten nicht als Einkommen jedes Kind, das nach den für die Mutter gelten- im Sinne des Abs. 1. Vom Einkommen des Ehe- den dienstrechtlichen Vorschriften bei der Be- mannes ist ein Freibetrag von 810 S monatlich messung der Haushaltszulage zu berücksichtigen (27 S täglich) abzusetzen. Dieser Freibetrag er- wäre, ein Zuschlag von 150 S monatlich." höht sich um 50 v. H., wenn Aufwendungen zur Gründung eines Hausstandes oder zur Beschaf- 2. § 5 Abs. 1 hat zu lauten: fung einer Wohnung während des Karenzurlau- bes nachgewiesen werden." „(1) Einkommen der Mutter und ihres Ehe- mannes, die zusammen den Betrag von 3125 S monatlich übersteigen, sind auf die Ersatzleistung 4. § 12 Abs. 1 hat zu lauten: anzurechnen. Der Betrag von 3125 S monatlich „(1) Sofern gesetzliche Vorschriften nichts erhöht sich für zwei Kinder auf 3750 S und für anderes bestimmen, bleibt für die Dauer des jedes weitere Kind, für das die Mutter oder ihr Bezuges der Ersatzleistung eine im Zeitpunkt des

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Beginnes dieser Ersatzleistung bestehende Pflicht- Bereich er zuletzt seinen ordentlichen Wohnsitz versicherung in der gesetzlichen Krankenversiche- gehabt hat, aus einem der im Artikel 1 Ab- rung aufrecht." schnitt A Ziffer 2 der Konvention angeführten Artikel II Gründe-Verfolgungen befürchten müsse. (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1. Juli 1967 (2) Der Antrag auf Asylgewährung ist vom in Kraft. Asylwerber bei der Bezirksverwaltungsbehörde, (2) Mit der Vollziehung sind betraut: im örtlichen Wirkungsbereich einer Bundespolizei- a) soweit dieses Bundesgesetz auf die im § 1 behörde bei dieser, schriftlich, telegraphisch oder Abs. 1 lit. a, c und d des Bundesgesetzes mündlich zu stellen. BGBl. Nr. 98/1961 genannten Dienstneh- § 3. Ein Fremder ist nicht mehr Flüchtling im merinnen Anwendung findet, jenes Bun- Sinne dieses Bundesgesetzes, wenn festgestellt desministerium, das oberste Dienstbehörde wird, daß hinsichtlich seiner Person einer der im oder zuständiger Vertreter des Dienstgebers Artikel 1 Abschnitt C oder F lit. a oder c der ist oder in dessen Zuständigkeitsbereich Konvention genannten Tatbestände eingetreten jene Stelle fällt, die den Dienstgeber ver- ist. Diese Feststellung, die von Amts wegen zu tritt; treffen ist, obliegt dem Landeshauptmann. b) soweit dieses Bundesgesetz auf die im § 1 § 4. Dem Landeshauptmann obliegt ferner die Abs. 1 lit. b genannten Dienstnehmerinnen Feststellung, ob ein Flüchtling aus gewichtigen Anwendung findet und die Vollziehung Gründen eine Gefahr für die Sicherheit der Repu- nicht den Ländern obliegt, das Bundes- blik Österreich darstellt oder ob er nach rechts- ministerium für Unterricht, soweit es sich kräftiger Verurteilung wegen eines Verbrechens, jedoch um Lehrerinnen an land- und forst- das mit einer Freiheitsstrafe von mehr als fünf wirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen Jahren Kerker oder schwerem Kerker bedroht handelt, das Bundesministerium für Land- ist, eine Gefahr für die Gemeinschaft bedeutet und Forstwirtschaft. (Artikel 33 Abs. 2 der Konvention). (3) Mit der Vollziehung des § 12 ist das Bun- § 5. (1) Der Asylwerber ist bis zum rechts- desministerium für soziale Verwaltung betraut. kräftigen Abschluß des Feststellungsverfahrens (§ 2) zum Aufenthalt im Bundesgebiet berechtigt, Jonas wenn er den Antrag auf Asylgewährung inner- Klaus Soronics Klecatsky Piffl halb von zwei Wochen ab dem Zeitpunkt stellt, Rehor Koren Schleinzer Mitterer in dem er in das Bundesgebiet eingereist ist oder Weiß Prader Waldheim Kotzina in dem er von der Gefahr einer Verfolgung aus einem der im Artikel 1 Abschnitt A Ziffer 2 der Konvention angeführten Gründe Kenntnis er- 126. Bundesgesetz vom 7. März 1968 langt hat. über die Aufenthaltsberechtigung von Flücht- (2) Der vorläufigen Aufenthaltsberechtigung lingen im Sinne der Konvention über die steht ein nach den Bestimmungen des Fremden- Rechtsstellung der Flüchtlinge, BGBl. Nr. 55/ polizeigesetzes, BGBl. Nr. 75/1954, erlassenes Auf- 1955 enthaltsverbot oder eine vom Gericht ausgespro- chene Landesverweisung oder Abschaffung nicht Der Nationalrat hat beschlossen: entgegen; in diesem Fall ersetzt die vorläufige Artikel I Aufenthaltsberechtigung eine Bewilligung gemäß § 1. Flüchtling im Sinne dieses Bundesgesetzes § 6 des Fremdenpolizeigesetzes. ist ein Fremder, wenn nach den Bestimmungen (3) Die vorläufige Aufenthaltsberechtigung dieses Bundesgesetzes festgestellt wird, daß er kommt einem Asylwerber nicht zu, der auf die Voraussetzungen des Artikels 1 Abschnitt A Grund einer bereits getroffenen rechtskräftigen der Konvention über die Rechtsstellung der Feststellung nach § 1 oder § 3 nicht Flüchtling Flüchtlinge, BGBl. Nr. 55/1955, die in diesem im Sinne dieses Bundesgesetzes ist, oder der Bundesgesetz kurz als „Konvention" bezeichnet bereits in einem anderen Staat Anerkennung wird, erfüllt und daß bei ihm kein Aus- nach der Konvention oder anderweitig Schutz schließungsgrund nach Artikel 1 Abschnitt C vor Verfolgung gefunden hat; seine Aufenthalts- oder F der Konvention vorliegt. berechtigung richtet sich in diesen Fällen aus- § 2. (1) Die Feststellung, ob die nach § 1 maß- schließlich nach den Bestimmungen des Frem- gebenden Voraussetzungen gegeben sind, ist vom denpolizeigesetzes. Landeshauptmann zu treffen, wenn der Fremde (4) Die vorläufige Aufenthaltsberechtigung ist Asylgewährung mit der Behauptung beantragt, von der Bezirksverwaltungsbehörde, im örtlichen daß auf ihn die Voraussetzungen des Artikels 1 Wirkungsbereich einer Bundespolizeibehörde von Abschnitt A Ziffer 1 der Konvention zutreffen, dieser, zu bescheinigen. oder daß er in seinem Heimatstaat oder — so- § 6. (1) Wenn es für die Feststellung des maß- fern er staatenlos ist — in dem Staat, in dessen gebenden Sachverhaltes notwendig erscheint, 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr, 126 743

kann der Asylwerber im Sinne des Artikels 31 diese die Bestimmungen der Abs. 1 bis 3 ent- Abs. 2 der Konvention bis zum Abschluß des sprechend anzuwenden. Feststellungsverfahrens, längstens jedoch für die § 10. (1) Die Bezirksverwaltungsbehörde, im Dauer von zwei Monaten, von der Bezirksver- örtlichen Wirkungsbereich einer Bundespolizei- waltungsbehörde, im örtlichen Wirkungsbereich behörde diese, hat einem Flüchtling ein Iden- einer Bundespolizeibehörde von dieser, zum Auf- titätspapier gemäß Artikel 27 der Konvention enthalt in dem als Überprüfungsstation einzu- nach dem Muster der Anlage auszustellen. richtenden Teil des Flüchtlingslagers Traiskirchen (2) Wird der Verlust der Flüchtlingseigenschaft verpflichtet und den zum Zwecke der Über- festgestellt (§ 3), so hat die Bezirksverwaltungs- stellung dorthin erforderlichen Bewegungsbe- behörde, im örtlichen Wirkungsbereich einer Bun- schränkungen unterworfen werden. despolizeibehörde diese, das Identitätspapier ein- (2) Einer Berufung gegen einen solchen Be- zuziehen. scheid kommt keine aufschiebende Wirkung zu. § 11. (1) Ist ein Asylwerber der deutschen Über die Berufung entscheidet der Landeshaupt- Sprache nicht kundig, so ist seiner Vernehmung mann, gegen dessen Entscheidung keine weitere eine der fremden Sprache mächtige Person als Berufung zulässig ist. Dolmetsch zuzuziehen. § 7. (1) Der Flüchtling ist zum Aufenthalt im (2) Bescheide, die auf Grund dieses Bundes- Bundesgebiet berechtigt. gesetzes ergehen, sind schriftlich zu erlassen. (2) Einem Flüchtling, der bereits in einem § 12. (1) Die örtliche Zuständigkeit zur Ent- anderen Staat Anerkennung nach der Konvention gegennahme des Antrages auf Asylgewährung oder anderweitig Schutz vor Verfolgung gefunden (§ 2), zur Erlassung einer Maßnahme nach § 6 hat oder gegen den ein Aufenthaltsverbot, eine und zur Ausstellung eines Identitätspapieres Landesverweisung oder Abschaffung besteht, (§ 10) richtet sich nach dem Wohnsitz, in Er- kommt die Aufenthaltsberechtigung nach Abs. 1 mangelung eines solchen nach dem Aufenthalt nicht zu; seine Aufenthaltsberechtigung richtet des Fremden. Die Zuständigkeit zur Entgegen- sich in diesen Fällen ausschließlich nach den Be- nahme des Antrages auf Asylgewährung begrün- stimmungen des Fremdenpolizeigesetzes. det auch die Zuständigkeit zur Bescheinigung der § 8. Die Aufenthaltsberechtigung des Flücht- vorläufigen Aufenthaltsberechtigung (§ 5). Für lings gemäß § 7 Abs. 1 erlischt, wenn die örtliche Zuständigkeit zur Einziehung eines a) ihm von einem anderen Staat der gesetz- Identitätspapieres (§ 10) gilt die Bestimmung des liche Aufenthalt im Sinne der Ziffer 6 Ab- § 3 lit. c des AVG. 1950. satz 1 des Anhanges zur Konvention ge- (2) Für die Durchführung der nach diesem stattet wird, oder Bundesgesetz dem Landeshauptmann übertrage- b) er sich über die Gültigkeitsdauer der Rück- nen Aufgaben ist örtlich jener Landeshauptmann kehrberechtigung eines ihm gemäß Arti- zuständig, in dessen Bereich der Fremde seinen kel 28 der Konvention ausgestellten Reise- Wohnsitz oder in Ermangelung eines solchen, dokumentes im Ausland aufhält (Ziffer 13 seinen Aufenthalt hat; bei Asylwerbern, die zum des Anhanges zur Konvention) oder Aufenthalt in der Überprüfungsstation des c) gegen ihn im Bundesgebiet ein Aufenthalts- Flüchtlingslagers Traiskirchen verpflichtet worden verbot, eine Landesverweisung oder Ab- sind, ist während der Dauer dieses Aufenthaltes schaffung ausgesprochen wird. der Landeshauptmann von Niederösterreich ört- lich zuständig. § 9. (1) Der Landeshauptmann hat dem Büro des Hochkommissärs der Vereinten Nationen für § 13. Sofern dieses Bundesgesetz und die Kon- Flüchtlinge von der Einleitung eines Feststellungs- vention keine abweichende Regelung enthalten, verfahrens nach den §§ 2, 3 oder 4 unverzüglich gelten für Flüchtlinge die Bestimmungen des Mitteilung zu machen. Fremdenpolizeigesetzes. (2) Dem Hochkommissär der Vereinten Natio- Artikel II nen für die Flüchtlinge oder einem von ihm nam- haft gemachten Vertreter steht das Recht zu, Bis zum Inkrafttreten des im § 1 des Bundes- während der Dauer des Feststellungsverfahrens Verfassungsgesetzes, BGBl. Nr. 142/1946, ange- jederzeit mit dem Asylwerber persönlich oder kündigten Bundesverfassungsgesetzes sind die schriftlich in Verbindung zu treten. Aufgaben, die dem Landeshauptmann nach die- (3) Parteistellung in einem Feststellungsver- sem Bundesgesetz zukommen, von der Sicher- fahren nach den §§ 2, 3 oder 4 kommt dem Hoch- heitsdirektion zu besorgen. kommissär der Vereinten Nationen für Flücht- linge nicht zu, doch ist er vor der Erlassung des Artikel III Feststellungsbescheides anzuhören. Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist (4) Sollte dem Hochkommissär der Vereinten das Bundesministerium für Inneres betraut. Nationen für Flüchtlinge eine andere Institution Jonas der Vereinten Nationen nachfolgen, so sind auf Klaus Soronics 744 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 126

Anlage 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 127 745

127. Bundesgesetz vom 14. März 1968 (2) Tierärzte, die in Ausübung ihres Berufes zur Bekämpfung der Tuberkulose (Tuber- begründeten Verdacht auf das Vorliegen von an- kulosegesetz) steckender Tuberkulose bei Personen in der Um- gebung von Tierbeständen hegen, haben dies der Der Nationalrat hat beschlossen: Bezirksverwaltungsbehörde zu melden. I. HAUPTSTÜCK § 5. (1) Die Meldung ist innerhalb von drei Tagen nach Stellung der Diagnose der Bezirks- Bekämpfung der Tuberkulose verwaltungsbehörde zu erstatten, sofern sich die 1. ABSCHNITT zur Meldung verpflichtete Person nicht davon Allgemeine Maßnahmen überzeugt hat, daß der Erkrankungsfall der Be- zirksverwaltungsbehörde bereits gemeldet wor- Begriffsbestimmungen den ist. § 1. (1) Als Tuberkulose im Sinne dieses Bun- (2) Ein Todesfall im Sinne des § 3 lit. b ist desgesetzes gelten alle Krankheiten, welche ent- von jeder zur Meldung verpflichteten Person zu weder mit Sicherheit oder mit wissenschaftlich melden; dies auch dann, wenn bereits eine Mel- begründeter Wahrscheinlichkeit durch das Tuber- dung über den vorangegangenen Krankheitsfall kelbakterium (mycobacterium tuberculosis) beim erfolgt ist. Menschen verursacht werden. (3) Durch die vorstehenden Bestimmungen (2) Eine ansteckende Tuberkulose im Sinne wird eine auf Grund anderer Rechtsvorschriften dieses Bundesgesetzes liegt dann vor, wenn vom bestehende Meldepflicht nicht berührt. Menschen Tuberkelbakterien ausgeschieden wer- den. Erhebungen und Untersuchungen über das Auftreten der Tuber- Behandlungspflicht kulose § 2. Personen, die an einer ansteckenden Tuber- kulose leiden, sind verpflichtet, sich während der § 6. (1) Die Bezirksverwaltungsbehörde hat Dauer dieses Zustandes einer ärztlichen Behand- alle zur Feststellung der Krankheit, der Infek- lung zu unterziehen. tionsquelle und des durch den Kranken oder Krankheitsverdächtigen gefährdeten Personsn- Meldepflicht kreises erforderlichen Erhebungen und Unter- suchungen einzuleiten. Bei den Erhebungen ist § 3. Meldepflichtig im Sinne dieses Bundesge- mit der durch die Umstände gebotenen Rück- setzes sind: sichtnahme vorzugehen. a) jede Erkrankung an Tuberkulose, die der (2) Den von der Bezirksverwaltungsbehörde ärztlichen Behandlung oder Überwachung entsendeten Organen ist der Zutritt zum Kran- bedarf; ken, Krankheitsverdächtigen oder zur Leiche und b) jeder Todesfall, wenn anläßlich der Toten- die Vornahme der für die Ermittlung über die beschau oder Leichenöffnung festgestellt Krankheit, den Krankheitsverdacht oder die wurde, daß im Zeitpunkt des Todes eine Bazillenausscheidung erforderlichen Untersuchun- Erkrankung nach lit. a bestanden hat. gen zu gestatten. § 4. (1) Zur Erstattung der Meldung sind ver- (3) Um das Vorliegen einer Tuberkulose bei pflichtet: Verstorbenen festzustellen, kann die Bezirksver- a) jeder mit dem Erkrankungs- oder Todes- waltungsbehörde die Öffnung von Leichen und fall befaßte Arzt sowie die ärztlichen die Untersuchung von Leichenteilen (sanitätsbe- Leiter von Instituten, an denen solche hördliche Obduktion) anordnen, wenn der be- Ärzte beschäftigt sind; gründete Verdacht einer solchen Erkrankung be- b) in Krankenanstalten (§ 2 Abs. 1 Kranken- steht. anstaltengesetz, BGBl. Nr. 1/1957), Ver- (4) Die zur Meldung verpflichteten Personen, sorgungsanstalten, in denen unheilbare die Kranken und Krankheitsverdächtigen haben Kranke in Erfüllung fürsorgerechtlicher auf Befragen über alle mit der Erkrankung im Verpflichtungen untergebracht sind, und in Zusammenhang stehenden Umstände Auskünfte Altersheimen der ärztliche Leiter der An- zu erteilen. stalt bzw. der nach besonderen Vorschriften (5) Personen, auf die sich die Erhebungen im hiezu berufene Vorstand einer Abteilung Sinne des. Abs. 1 erstrecken, sind verpflichtet, oder eines Ambulatoriums; sich den erforderlichen zumutbaren ärztlichen c) der Totenbeschauer oder der Prosektor; Untersuchungen, insbesondere auch Röntgen- d) der Leiter der militärischen Dienststelle, die untersuchungen, Blutabnahmen und Sputum- zur ärztlichen Betreuung von Angehörigen untersuchungen, zu unterziehen und das notwen- des Bundesheeres (§ 1 des Wehrgesetzes, dige Untersuchungsmaterial unter allfälliger BGBl. Nr. 181/1955) berufen ist. Kontrolle zu liefern. 746 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 127

Überwachung d) dem Tuberkulosekranken genaue An- § 7. (1) Die Bezirksverwaltungsbehörde hat die weisungen für ein im Hinblick auf seine Überwachung der Kranken und Krankheitsver- Krankheit hygienisch einwandfreies Ver- dächtigen unverzüglich zu verfügen. Die genann- halten zu geben; ten Personen sind verpflichtet, sich den von der e) den Tuberkulosekranken auf die allfällige Bezirksverwaltungsbehörde angeordneten Kon- Notwendigkeit einer Heilbehandlung hin- trolluntersuchungen zu unterziehen. Von der zuweisen und ihm eine solche mit seinem Vornahme einer Kontrolluntersuchung ist abzu- Einverständnis zu vermitteln; sehen, wenn der Vorgeladene einen ärztlichen f) Personen, die einer Ansteckungsgefahr aus,- Befund vorlegt, der zur Erreichung des Zweckes gesetzt sind oder waren, über Schutzmaß- der Überwachung ausreichend ist. nahmen zu belehren. (2) Die Überwachung ist auch nach Abschluß (2) Eine Heilbehandlung (kurative ärztliche einer Heilbehandlung so lange fortzusetzen, bis Tätigkeit) darf im Rahmen der Betreuung nicht anzunehmen ist, daß eine Konsolidierung des stattfinden. Prozesses eingetreten ist. § 10. Befindet sich der Tuberkulosekranke be- (3) Die der Überwachung unterliegenden Per- reits wegen Tuberkulose in Behandlung eines sonen sind verpflichtet, allen ihnen von der Be- Arztes, hat sich die Bezirksverwaltungsbehörde zirksverwaltungsbehörde erteilten Anweisungen mit diesem ins Einvernehmen zu setzen. Im für ein hygienisch einwandfreies Verhalten Folge Rahmen dieses Einvernehmens ist insbesondere zu leisten. a) der Befund und das Ergebnis der durch die Bezirksverwaltungsbehörde durchgeführten Einrichtungen der Bezirksver- diagnostischen Untersuchungen (Röntgen- waltungsbehörden aufnahmen, Tomographien, bakteriolo- § 8. (1) Die Bezirksverwaltungsbehörde hat gische Untersuchungen) dem behandelnden Vorsorge zu treffen, daß geeignete, dem allge- Arzt auf dessen Verlangen zur Verfügung meinen Stand der medizinischen Wissenschaft zu stellen; entsprechende Einrichtungen zur Untersuchung b) mit dem behandelnden Arzt über geeignete der Kranken und Krankheitsverdächtigen sowie Maßnahmen Rücksprache zu pflegen. zu deren Überwachung und Betreuung vorhan- den sind. Pflichten des behandelnden Arztes (2) Mit den Aufgaben der Untersuchung, Über- wachung und Betreuung ist ein Facharzt für Lun- § 11. (1) Der behandelnde Arzt hat der Be- genkrankheiten oder, wenn ein solcher nicht zur zirksverwaltungsbehörde auf Verlangen die von Verfügung steht, ein anderer fachlich geeigneter ihm erhobenen Befunde zur Verfügung zu Arzt zu betrauen. Dem Arzt ist zur Durch- stellen und jene Kranken zu melden, die sich führung seiner Aufgaben entsprechend ausgebil- seiner Behandlung oder Überwachung entzogen detes Personal zuzuweisen. haben. (2) Der ärztliche Leiter einer Krankenanstalt (3) Erweisen sich Maßnahmen gemäß den hat bei der Entlassung oder dem Tod eines Abs. 1 und 2 infolge der geringen Anzahl der Kranken, der wegen Tuberkulose im Sinne dieses Kranken oder Krankheitsverdächtigen als nicht Bundesgesetzes in Pflege stand, der Bezirksver- erforderlich, sind die Kranken und Krankheits- waltungsbehörde einen Bericht zu übermitteln, verdächtigen der nächsten entsprechend ausge- der die notwendigen Angaben über Verlauf und statteten Bezirksverwaltungsbehörde zur Unter- Behandlung enthält. Ist der Tuberkulosekranke suchung, Überwachung und Betreuung zu über- verstorben, so ist, sofern eine Obduktion vorge- weisen. nommen wurde, außerdem noch der Obduktions- befund zu übermitteln. Pflichten der Bezirksverwaltungs- behörde Verschwiegenheitspflicht § 9. (1) Die Bezirksverwaltungsbehörde hat im Rahmen ihrer Aufgaben (§ 8 Abs. 2) insbesondere § 12. (1) Jedermann hat über die ihm in Aus- folgende Obliegenheiten zu erfüllen: übung seines Berufes bei Durchführung dieses Bundesgesetzes bekanntgewordenen Umstände a) die Diagnose sicherzustellen; der betroffenen Personen, insbesondere ihre per- b) die Wohn-, Schlaf- und Arbeitsverhältnisse sönlichen, wirtschaftlichen oder sonstigen Ver- des Tuberkulosekranken ermitteln zu hältnisse, Verschwiegenheit zu bewahren. lassen; (2) Die Verschwiegenheitspflicht besteht nicht, c) den Tuberkulosekranken über die mit soweit eine Mitteilung nach Art und Inhalt durch seiner Krankheit verbundenen Gefahren Interessen der öffentlichen Gesundheitspflege für sich und seine Umgebung aufzuklären; oder der Rechtspflege gerechtfertigt ist. Die Ver- 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 127 747 schwiegenheitspflicht besteht auch dann nicht, Gerichtsbeschluß wenn die durch die Mitteilung berührte Person § 15. (1) Das Gericht hat auf Grund des den zur Verschwiegenheit Verpflichteten davon Antrages möglichst binnen drei Wochen im entbunden hat. außerstreitigen Verfahren zu entscheiden, ob (3) Außer im Falle einer behördlichen Anfrage die Anhaltung des Tuberkulosekranken in einer kann der zur Verschwiegenheit Verpflichtete die Sonderheilanstalt (§21) und gegebenenfalls auch Erlassung eines Feststellungsbescheides darüber, die Öffnung der im § 14 Abs. 2 bezeichneten ob ein öffentliches Interesse an der Offenbarung Postsendungen und die Beschlagnahme der darin des Geheimnisses vorliegt, von der Bezirksver- befindlichen alkoholischen Getränke zulässig ist. waltungsbehörde verlangen. Die Zulässigkeit der Anhaltung sowie der Öffnung und Beschlagnahme der Postsendungen 2. ABSCHNITT ist auszusprechen, wenn die im § 14 angeführten Voraussetzungen zutreffen. Maßnahmen gegen uneinsichtige Tuberkulose- (2) Die Anhaltung eines Erkrankten und ge- kranke gebenenfalls die Öffnung und Beschlagnahme der Belehrung Postsendungen darf für die Dauer von mindestens sechs, höchstens jedoch von zwölf Monaten für § 13. (1) Ergeben die Erhebungen der Bezirks- zulässig erklärt werden. verwaltungsbehörde, daß ein an ansteckender (3) Der Richter hat den Anzuhaltenden per- Tuberkulose Erkrankter das ihm aufgetragene sönlich anzuhören, sofern diesem ein persönliches Verhalten (§ 7 Abs. 3) nicht befolgt oder der Be- Erscheinen zugemutet werden kann. Vor einem handlungspflicht gemäß § 2 nicht nachkommt, ist Beschluß auf Ablehnung des Antrages ist auch er vorzuladen. Er ist erneut anzuweisen, sich in der Arzt der Bezirksverwaltungsbehörde (§ 8 gesundheitlicher Hinsicht einwandfrei zu verhal- Abs. 2) zu hören. ten. Außerdem ist er darüber zu belehren, daß er in einer Sonderheilanstalt (§ 21) angehalten wer- (4) Leistet der Anzuhaltende der Vorladung den wird, wenn er seine Pflichten weiterhin nicht nicht Folge, so kann er vorgeführt werden. erfüllen sollte. Über die Belehrung ist eine Nie- (5) Der Gerichtsbeschluß verliert drei Jahre derschrift aufzunehmen und eine Durchschrift nach Eintritt seiner Rechtskraft seine Wirk- dem Tuberkulosekranken nachweislich auszufol- samkeit. gen. Einweisung (2) Befindet sich der Tuberkulosekranke in An- § 16. (1) Auf Grund des Gerichtsbeschlusses staltspflege oder ist er aus anderen Gründen ge- hat die Bezirksverwaltungsbehörde den Anzuhal- hindert, der Ladung Folge zu leisten, so ist er tenden in eine Sonderheilanstalt (§ 21) ein- schriftlich im Sinne des Abs. 1 zu belehren; diese zuweisen. Belehrung ist ihm zu eigenen Handen (§ 24 AVG. (2) Wenn und solange sich der Anzuhaltende 1950) zuzustellen. nach Zustellung des Gerichtsbeschlusses entspre- chend den ihm obliegenden Verpflichtungen ver- Anhaltung hält, darf der Kranke auf Grund des Gerichts- Antrag beschlusses nicht in eine Sonderheilanstalt (§21) eingewiesen werden. § 14. (1) Verstößt ein Tuberkulosekranker (3) Die Bezirksverwaltungsbehörde hat das auch nach der Belehrung im Sinne des § 13 gegen Gericht von der Einweisung zu verständigen. die ihm obliegenden Pflichten und entsteht dadurch eine Gefahr für die Gesundheit anderer (4) Die Zeit, während der die Bezirksverwal- Menschen, so hat die Bezirksverwaltungsbehörde tungsbehörde von der Einweisung des Anzuhal- beim Bezirksgericht des gewöhnlichen Aufent- tenden absieht, ist in die durch den Gerichts- haltes, in Ermangelung eines solchen des Auf- beschluß für zulässig erklärte Dauer der Anhal- enthaltes des Kranken die Feststellung der Zuläs- tung nicht einzurechnen. sigkeit seiner Anhaltung in einer Sonderheil- anstalt (§ 21) zu beantragen. Vorzeitiges Beenden der Anhaltung (2) Ist der Tuberkulosekranke dem Trunke ergeben und würde sonst der Zweck der Anhal- § 17. (1) Ist auf Grund des Verhaltens des tung voraussichtlich gefährdet werden, so hat die Angehaltenen zu erwarten, daß er der Behand- Bezirksverwaltungsbehörde auch die Feststellung lungspflicht (§ 2) nachkommen bzw. das ihm zu beantragen, daß die Öffnung der während der auferlegte Verhalten (§ 7 Abs. 3) befolgen wird, Anhaltung an den Kranken gerichteten Post- hat die Bezirksverwaltungsbehörde die Anhal- sendungen, in denen nach ihrem Umfang und tung vorzeitig zu beenden. Gewicht Getränke enthalten sein können, und (2) Von dem Beenden der Anhaltung hat die die Beschlagnahme der in diesen befindlichen Bezirksverwaltungsbehörde das Gericht zu ver- alkoholischen Getränke zulässig ist. ständigen. 748 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 127

(3) Das Gericht kann auf Antrag des Angehal- (3) Das Gericht hat die Zulässigkeit der tenen beschließen, daß die Anhaltung vor der Öffnung der Pakete und der Beschlagnahme der Zeit, für die sie für zulässig erklärt worden ist, alkoholischen Getränke auszusprechen, wenn die beendet wird, wenn die Voraussetzungen des im Abs. 2 angeführten Voraussetzungen zutref- Abs. 1 gegeben sind. Der Antrag kann frühestens fen. drei Monate nach dem Beginn der Anhaltung (4) Die auf Grund eines Beschlusses des gestellt werden. Im Fall der Ablehnung des Gerichtes gemäß Abs. 3 oder § 15 Abs. 2 Antrages kann das Gericht zugleich beschließen, beschlagnahmten Getränke sind dem Absender daß der Angehaltene während der restlichen zurückzustellen. Dauer der für zulässig erklärten Anhaltungszeit keinen neuen Antrag auf vorzeitige Beendigung Rechtsmittel der Anhaltung stellen darf. Auf Grund des gerichtlichen Beschlusses über die vorzeitige § 20. (1) Gegen die Beschlüsse, mit denen die Beendigung der Anhaltung ist der Angehaltene Anhaltung oder die Öffnung der Pakete und die sofort zu entlassen. Beschlagnahme der alkoholischen Getränke für zulässig erklärt (§15 und § 19 Abs. 3) oder ein Aussetzen der Anhaltung Antrag auf vorzeitige Beendigung der Anhaltung abgelehnt (§17 Abs. 3) werden, steht dem Kran- § 18. (1) Erklärt der Angehaltene, sich frei- willig in einer Krankenanstalt behandeln zu ken und, falls er nicht eigenberechtigt ist, auch lassen, und ist auf Grund seines Verhaltens zu seinem gesetzlichen Vertreter, und gegen die Be- erwarten, daß er dieses Vorhaben ausführen und schlüsse, mit denen die Anhaltung oder die Öff- sich der Anstaltsordnung der Krankenanstalt nung der Pakete und die Beschlagnahme der al- entsprechend verhalten wird, so hat die Bezirks- koholischen Getränke für nicht zulässig erklärt verwaltungsbehörde, die Anhaltung für die vor- (§15 und § 19 Abs. 3) oder die vorzeitige Be- aussichtliche Dauer eines solchen freiwilligen Auf- endigung der Anhaltung ausgesprochen ($ 17 enthaltes in einer Krankenanstalt auszusetzen. Abs. 3) werden, der Bezirksverwaltungsbehörde (2) Der ärztliche Leiter der Krankenanstalt binnen einer Notfrist von 14 Tagen das Recht (Abs. 1) hat die Bezirksverwaltungsbehörde des Rekurses zu. unverzüglich zu verständigen, wenn der Angehal- (2) Rekurse gegen die Beschlüsse, mit denen tene sich in der Krankenanstalt eingefunden hat, die Anhaltung oder die Öffnung der Pakete und wenn er entlassen wird oder die Krankenanstalt die Beschlagnahme der alkoholischen Getränke für verläßt. zulässig erklärt (§15 und § 19 Abs. 3) oder die (3) Die Zeit, während der die Bezirksverwal- vorzeitige Beendigung der Anhaltung ausge- tungsbehörde die Anhaltung aussetzt, ist in die sprochen (§ 17 Abs. 3) werden, haben keine auf- durch den Gerichtsbeschluß für zulässig erklärte schiebende Wirkung. Dauer der Anhaltung nicht einzurechnen. (3) Das Rechtsmittel der Vorstellung ist aus- Durchführung der Anhaltung geschlossen. § 19. (1) Zur Sicherung des Zweckes der (4) Gegen einen bestätigenden Beschluß des Anhaltung und zur Förderung der Heilung sind Rechtsmittelgerichtes ist ein weiteres Rechts- die Angehaltenen in der Sonderheilanstalt (§21) mittel unzulässig. Beschränkungen in der Freiheit der Bewegung und des Verkehrs mit der Außenwelt unter- Sonderheilanstalt zur Anhaltung worfen. Sie unterliegen besonderen Rege- uneinsichtiger Tuberkulose- lungen hinsichtlich der Ausgangserlaubnis, der kranker Besuchserlaubnis und der Bettruhe. Zu Behand- § 21. (1) Das Bundesministerium für soziale lungszwecken können sie mit ihrer Zustimmung Verwaltung hat nach Anhören des Trägers der zu Arbeiten in der Anstalt herangezogen werden. Krankenanstalt durch Verordnung festzustellen, Der Besitz und der Genuß von alkoholischen welche Krankenanstalten als Sonderheilanstalten Getränken ist ihnen ohne Erlaubnis des ärztli- für die Anhaltung uneinsichtiger Tuberkulose- chen Leiters der Anstalt untersagt. kranker geeignet sind. (2) Wenn ein Angehaltener unerlaubt alkoho- (2) Für die Anhaltung geeignet sind nur solche lische Getränke in die Anstalt verbringt oder zu Sonderheilanstalten, die verbringen sucht, so hat die Bezirksverwaltungs- behörde beim Bezirksgericht des Aufenthaltes des a) den modernen medizinischen Erforder- Angehaltenen die Feststellung zu beantragen, nissen zur Behandlung der Tuberkulose daß die Öffnung der während der Anhaltung entsprechen und vom Kranken mitgebrachten oder an ihn ge- b) unter der ärztlichen Leitung eines Fach- sandten Pakete, in denen nach ihrem Umfang und arztes für Lungenkrankheiten stehen und Gewicht Getränke enthalten sein können, und die in denen ein Facharzt für Nerven- und Beschlagnahme der in diesen befindlichen alko- Geisteskrankheiten zumindest als Konsiliar- holischen Getränke zulässig ist. arzt zur Verfügung steht. 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 127 749

3. ABSCHNITT § 25. Die Verpflichtung, sich einer nach § 23 Sonderbestimmungen für Angehörige des Bun- angeordneten Untersuchung zu unterziehen, ent- fällt, wenn der zu dem allgemeinen Termin Vor- desheeres geladene einen Röntgenbefund seiner Lunge vor- § 22. Die Durchführung der nach den Bestim- weist, der nicht älter als zwei Monate ist, mungen dieses Hauptstückes durch die Bezirks- oder wenn für Kinder bis zu 14 Jahren das verwaltungsbehörde zu treffenden Maßnahmen negative Ergebnis einer Tuberkulinprobe, die obliegt, soweit sie Angehörige des Bundesheeres nicht länger als zwei Monate zurückliegen darf, betreffen, den militärischen Dienststellen, die zur oder ein ärztliches Zeugnis über eine durchge- ärztlichen Betreuung dieser Personen berufen führte Tuberkuloseschutzimpfung vorgewiesen sind. wird.

II. HAUPTSTÜCK Kontrolle der Angehörigen bestimmter Berufe Vorbeugung gegen Tuberkulose § 26. (1) Personen, die im Falle ihrer Erkran- Reihenuntersuchungen kung an ansteckender Tuberkulose bei der Aus- übung ihres Berufes oder bei der Berufsausbil- § 23. (1) Zur Erfassung unbekannter Tuber- dung eine erhöhte Gefahr für ihre Umgebung kulosefälle hat der Landeshauptmann für be- darstellen, haben sich einer Kontrolle ihres Ge- stimmte Personengruppen gezielte Reihenunter- sundheitszustandes mit Röntgenuntersuchung suchungen durch Verordnung festzusetzen. durch die Bezirks Verwaltungsbehörde zu unter- (2) Durch die Verordnung nach Abs. 1 ist zu ziehen, sofern sie nicht bereits auf Grund anderer bestimmen: gesetzlicher Bestimmungen einer derartigen Kon- a) der Zeitpunkt und der Ort der Reihen- trolle unterzogen wurden. untersuchung nach Maßgabe des zur Ver- (2) Das Bundesministerium für soziale Verwal- fügung stehenden Personals sowie der or- tung hat durch Verordnung diejenigen Berufe ganisatorischen und technischen Einrichtun- und Beschäftigungen zu bezeichnen, bei deren gen; Ausübung eine erhöhte Gefahr im Sinne des b) der jeweils zu untersuchende Personen- Abs. 1 gegeben ist. kreis unter Berücksichtigung der Personen, § 27. (1) Die im § 26 bezeichneten Personen die nicht einer regelmäßigen gesundheit- dürfen ihren Beruf nur dann antreten oder in lichen Kontrolle unterliegen und bei denen diesem nur dann erstmalig beschäftigt werden, nach den Erfahrungen der medizinischen wenn sie durch ein Zeugnis der Bezirksverwal- Wissenschaft die erhöhte Gefahr einer un- tungsbehörde, das nicht älter als ein Monat ist, bekannten Tuberkuloseerkrankung besteht. nachweisen, daß durch sie keine Gefahr der An- (3) Die Gemeinden sind verpflichtet, für die steckung ihrer Umgebung mit Tuberkulose be- Reihenuntersuchung die erforderlichen Räume steht. zur Verfügung zu stellen und bei der Erfassung (2) Diese Personen haben sich nach Berufs- des zu untersuchenden Personenkreises mitzu- antritt zu den von der Bezirksverwaltungsbe- wirken. hörde festgesetzten Terminen einer Kontroll- (4) Hinsichtlich der Angehörigen des Bundes- untersuchung zu unterziehen. Die Kontroll- heeres (§ 1 des Wehrgesetzes) werden die Reihen- untersuchung wird durch die Vorlage eines untersuchungen auf Anordnung des Bundes- Röntgenbefundes mit Filmaufnahme, der nicht ministeriums für Landesverteidigung von den älter als zwei Monate ist, ersetzt. Diese Kontroll- militärischen Dienststellen durchgeführt. Falls untersuchungen sind mindestens in jedem zweiten die im Buhdesheer für die Durchführung Jahr anzuberaumen. der Reihenuntersuchungen zur Verfügung (3) Ergibt die Kontrolluntersuchung, daß eine stehenden Einrichtungen nicht ausreichen, Gefahr der Ansteckung mit Tuberkulose für werden diese Reihenuntersuchungen im Ein- andere Personen besteht, so ist eine weitere Be- vernehmen mit den Bezirksverwaltungsbehör- tätigung bzw. eine weitere Verwendung in dem den unter Heranziehung der diesen Behörden zur betreffenden Beruf für die Dauer des Bestehens Verfügung stehenden Einrichtungen durchge- dieser Gefahr unzulässig. führt. (5) Die Reihenuntersuchung hat bei Personen Vorbeugende Maßnahmen in Schulen und ähn- nach vollendetem 14. Lebensjahr jedenfalls in der lichen Anstalten Anfertigung einer Röntgenschirmbildaufnahme § 28. (1) Der Leiter einer im Abs. 2 angeführ- der Lunge zu bestehen. ten Schule ist verpflichtet, von Lehrern und § 24. Die in der nach § 23 erlassenen Verord- sonstigen Schulbediensteten sowie von Schülern, nung bezeichneten Personen sind verpflichtet, die Erscheinungen aufweisen, welche den Ver- sich der angeordneten Untersuchung zu unter- dacht auf das Vorliegen einer tuberkulösen Er- ziehen. krankung erwecken, die Vorlage eines ärztlichen 750 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 127

Zeugnisses über ihren Gesundheitszustand zu zu erteilen, wenn solche Schutzvorkehrungen ge- verlangen. Falls ein solches Zeugnis in angemesse- troffen sind, daß eine Ansteckung des Jugend- ner Frist nicht vorgelegt oder der Verdacht durch lichen aller Voraussicht nach ausgeschlossen wer- dieses Zeugnis nicht beseitigt wird, hat der Lei- den kann. ter der Schule die betreffende Person der Bezirks- § 32. (1) Personen, die in ihrem Beruf vor- verwaltungsbehörde namhaft zu machen. nehmlich mit der Untersuchung, Behandlung und (2) Schulen im Sinne des Abs. 1 sind die öffent- Bekämpfung der Tuberkulose beschäftigt und bei lichen und privaten Schulen im Sinne des Schul- dieser Beschäftigung einer überdurchschnittlichen organisationsgesetzes, BGBl. Nr. 242/1962, und Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind, haben sich die öffentlichen und privaten Land- und Forst- vor Beginn ihrer Tätigkeit einer Röntgenunter- wirtschaftlichen Schulen sowie alle sonstigen Pri- suchung der Lunge mit Film sowie einer Prüfung vatschulen und Unterrichtseinrichtungen. der Tuberkulinallergie zu unterziehen. (3) Ergibt die Untersuchung der in Abs. 1 ge- (2) Personen, die keine positive Tuberkulin- nannten Personen, daß für deren Umgebung die reaktion aufweisen, ist der Antritt der Beschäfti- Gefahr der Ansteckung mit Tuberkulose besteht, gung in diesem Beruf nicht gestattet. ist diesen Personen der Besuch der Schule bzw. die Dienstleistung an der Schule für die Dauer (3) Die Röntgenuntersuchung mit Film ist des Bestehens dieser Gefahr nicht gestattet. mindestens alljährlich zu wiederholen. (4) Die Bestimmungen der Abs. 1 und 3 gelten (4) Die Bestimmungen der Abs. 1 bis 3 gelten sinngemäß auch für Kindergärten, Heime, An- sinngemäß auch für Studierende der Medizin, die stalten und ähnliche Einrichtungen, in denen mit Tuberkulosekranken in Berührung kommen. Minderjährige untergebracht sind. Desinfektion § 29. (1) Die akademischen Behörden haben Studierende, Angehörige des Lehrkörpers und § 33. (1) Gegenstände und Räume, von denen sonstige Bedienstete der Hochschule (Kunstakade- anzunehmen ist, daß sie mit Tuberkelbakterien mie), die Erscheinungen aufweisen, die den Ver- behaftet sind und daß von ihnen eine erhöhte dacht auf das Vorliegen einer tuberkulösen Er- Ansteckungsgefahr ausgeht, sind durch die Be- krankung erwecken, anzuweisen, sich einer ärzt- zirksverwaltungsbehörde oder in deren Auftrag lichen Untersuchung zu unterziehen. durch die Gemeinde einer Desinfektion zu unter- (2) Ergibt die Untersuchung, daß für die Um- ziehen. gebung die Gefahr der Ansteckung mit Tuber- (2) Hiebei dürfen ansteckungsverdächtige kulose besteht, so ist den in Abs. 1 genannten Gegenstände der Desinfektion nicht entzogen Personen der Besuch der Lehrveranstaltungen werden. bzw. die Dienstleistung an der Hochschule (Kunstakademie) untersagt. § 34. (1) Für Gegenstände, die nach § 33 der behördlichen Desinfektion unterzogen wurden Sonderbestimmungen für Angehörige des Bun- und hiebei derartig beschädigt worden sind, daß desheeres sie zu ihrem bestimmungsgemäßen Gebrauch nicht mehr verwendet werden können sowie für § 30. Die Durchführung der nach den Bestim- vernichtete Gegenstände besteht ein Anspruch auf mungen der §§ 26 bis 28 hinsichtlich der Ange- Entschädigung (§ 47). hörigen des Bundesheeres (§ 1 des Wehrgesetzes) (2) Die Bestimmungen der §§ 29 bis 31 und 33 zu treffenden Maßnahmen obliegt den militäri- schen Dienststellen, die zur ärztlichen Betreuung des Epidemiegesetzes 1950 sind sinngemäß anzu- dieser Personen berufen sind, im Einvernehmen wenden. mit den Bezirksverwaltungsbehörden. Vergütung der Reisekosten Sonstige Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckung § 35. Personen, die Untersuchungen gemäß den mit Tuberkulose §§ 6, 7, 23, 26, 27 und 32 unterzogen werden, § 31. In einem Haushalt, in dem ein an an- haben Anspruch auf Vergütung der notwendigen steckender Tuberkulose Erkrankter lebt, in Lun- Reisekosten. genheilstätten, Krankenanstaltsabteilungen für Tuberkulosekranke sowie bei Fachärzten für Lungenkrankheiten und für Röntgenologie, Gesundheitserziehung ferner in den Einrichtungen der Bezirks- § 36. Das Bundesrninisterium für soziale Ver- verwaltungsbehörden gemäß § 8 dürfen waltung hat dafür Sorge zu tragen, daß die Be- nur Personen verwendet werden, die eine völkerung regelmäßig über Wesen und Gefahren positive Tuberkulinreaktion aufweisen. Die der Tuberkulose sowie das richtige hygienische Verwendung von Jugendlichen bei diesen Stel- Verhalten durch Druckwerke, Filmvorführungen, len ist nur mit Zustimmung der Bezirksver- Rundfunk- und Fernsehsendungen sowie sonstige waltungsbehörde zulässig. Diese Zustimmung ist geeignete Veranstaltungen aufgeklärt wird. 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 127 751

III. HAUPTSTÜCK (2) Leistungen der Tuberkulosehilfe sind vom Tuberkulosehilfe Empfänger nur dann zurückzuerstatten, wenn Umfang der Empfänger den Bezug durch bewußt un- wahre Angaben oder bewußte Verschweigung § 37. (1) Die Tuberkulosehilfe umfaßt maßgebender Tatsachen herbeigeführt hat. Auf a) die Übernahme der Kosten für die Be- die Rückforderung von zu Unrecht bezogenen handlung, sofern hiefür nicht ein Träger Beträgen kann bei Vorliegen berücksichtigungs- der Sozialversicherung oder eine Kranken- würdiger Umstände, insbesondere in Berücksich- fürsorgeanstalt oder der Bund aus dem tigung der Familien-, Einkommens- und Ver- Titel der Kriegsopferversorgung, Heeres- mögensverhältnisse des Empfängers, verzichtet versorgung oder Opferfürsorge aufzukom- men hat; werden. Ebenso ist die Erstattung in Teilbeträ- gen möglich. b) Wirtschaftshilfe zur Sicherstellung der Lebenshaltung für den Erkrankten und (3) Hat der Bund Leistungen der Tuberkulose- seine Familie. hilfe erbracht, auf die der Erkrankte einen An- (2) Die Kosten für die Behandlung werden nur spruch gegenüber einem Träger der Sozialver- "übernommen, wenn der Tuberkulosekranke oder sicherung hatte, so bestimmt sich der Ersatz- die Person, die für dessen Unterhalt überwiegend anspruch des Bundes nach Maßgabe der sozial- aufkommt, über ein monatliches Einkommen versicherungsrechtlichen Bestimmungen über die verfügt, welches das Dreißigfache der täglichen Beziehungen der Versicherungsträger zu den Höchstbeitragsgrundlage in der Pensionsversiche- Fürsorgeträgern. rung nach dem Allgemeinen Sozialversicherung;- gesetz (ASVG.), BGBl. Nr. 189/1955, nicht über- Kosten der Behandlung schreitet. Der Betrag erhöht sich um 30 v. H. § 39. (1) Die Kosten der Behandlung werden für den Ehegatten und um 10 v. H. für jede übernommen für: weitere Person, die von dem Erkrankten oder a) ärztliche Hilfe, Unterhaltleistenden überwiegend erhalten wird. b) Versorgung mit den notwendigen Arznei-, (3) Im Falle einer Überschreitung der im Verband- und Heilmitteln, mit ortho- Abs. 2 genannten Einkommensgrenze kann das pädischen Behelfen sowie anderen Hilfsmit- Bundesministerium für soziale Verwaltung im teln der Heilbehandlung, Einvernehmen mit dem Bundesministerium für c) Pflege und Behandlung in Krankenanstal- Finanzen die Übernahme der Behandlungskosten ten, Sonderheilanstalten (§ 21), für Tuber- bewilligen, wenn der Kranke an einer anstecken- kulosekranke geeigneten Genesungsheimen den Tuberkulose (§ 1 Abs. 2) leidet und die und Kuranstalten in der allgemeinen Ge- Nichtübernahme der Behandlungskosten sowohl bührenklasse, eine Existenzgefährdung für den Kranken und d) Rehabilitationsmaßnahmen. seine Familie als auch eine besondere seuchen- hygienische Gefahr bedeutet. (2) Die Kosten der Behandlung anderer als der tuberkulösen Erkrankung werden nur so weit (4) Wirtschaftshilfe wird nur gewährt, wenn übernommen, als eine solche Behandlung zur das monatliche Einkommen des Tuberkulose- Besserung oder Heilung der Tuberkuloseerkran- kranken oder der Person, die für dessen Unter- kung notwendig ist. halt überwiegend aufkommt, das Dreißigfache der täglichen Höchstbeitragsgrundlage in der (3) Die Übernahme der Kosten von Anstalts- Krankenversicherung nach dem ASVG, zuzüglich pflege schließt auch die Transportkosten sowie 30 v. H. für den Ehegatten und 10 v. H. für die Gewährung eines angemessenen Taschengeldes jede weitere Person, die von dem Erkrankten mit ein. oder Unterhaltleistenden überwiegend erhalten (4) Sofern mit der Behandlung Reisekosten wird, nicht überschreitet. verbunden sind, sind diese im notwendigen Aus- (5) Das Einkommen gemäß Abs. 2 und 4 wird maß zu ersetzen; bei Erkrankten unter 16 Jahren nach Maßgabe der jeweiligen Vorschriften des auch für eine Begleitperson. ASVG, über die Voraussetzungen für den An- § 40. (1) Wird Tuberkulosehilfe auf Grund der spruch auf Ausgleichszulagen aus der Pensions- Bestimmungen des § 37 Abs. 3 gewährt, so kön- versicherung bestimmt (§§ 292 und 292 a ASVG.). nen die Kosten der Behandlung in dem Ausmaß übernommen werden, daß dem Erkrankten oder Unpfändbarkeit und Erstattung der Leistung der der Person, die für dessen Unterhalt überwiegend Tuberkulosehilfe aufkommt, nach Bestreitung der Behandlungs- § 38. (1) Die Leistungen der Tuberkulosehilfe kosten ein monatliches Einkommen in der im unterliegen nicht der Pfändung. Dies gilt nicht § 37 Abs. 2 fesegesetzten Höhe verbleibt. für Forderungen, zu deren Begleichung die Lei- (2) Die Berechnung des Einkommens im Sinne stung der Tuberkulosehilfe widmungsgemäß be- des Abs. 1 erfolgt nach den Bestimmungen des stimmen ist. § 37 Abs. 5. 752 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 127

Wirtschaftshilfe Zweck eher erreicht werden kann. Kann auch § 41. (1) Die Wirtschaftshilfe umfaßt: durch diese Maßnahme der Zweck der Wirt- schaftshilfe nicht erreicht werden, ist die Wirt- a) regelmäßige Geldbeihilfen, schaftshilfe teilweise oder ganz zu entziehen. b) einmalige Geldbeihilfen und Sachbeihilfen, c) Übernahme von Sonderausgaben, die in- Weiterleistung nach dem Tode des Erkrankten folge der durch die Erkrankung an Tuber- kulose bewirkten besonderen Lebensum- § 44. Die Wirtschaftshilfe ist nach dem Tod stände des Erkrankten und seiner Familie des Erkrankten noch durch drei Monate zu ge- unbedingt notwendig sind, währen, wenn dies zur Verhinderung des Auf- tretens der Erkrankung bei Familienangehörigen d) Übernahme der Kosten für die Schul- und oder zur Vermeidung von Härten bei der Berufsausbildung der Kinder des Erkrank- Umstellung der Existenzgrundlage der Familie ten, soweit sie mit ihm im gemeinsamen erforderlich ist. Haushalt leben oder von ihm überwiegend erhalten werden, Verfahren e) die Übernahme der Kosten einer angemes- senen Bestattung beim Tode des Erkrank- § 45. (1) Tuberkulosehilfe ist auf Antrag des ten, soweit hiefür nicht von dritter Seite Erkrankten oder eines seiner Familienangehörigen oder von Amts wegen zu gewähren. Der Antrag aufzukommen ist. ist bei der. zuständigen Bezirksverwaltungs- (2) Tuberkulosekranken sind regelmäßige Geld- behörde einzubringen. beihilfen in einem solchen Ausmaß zu gewähren, daß ihnen oder der Person, die für ihren Unter- (2) Die Bezirksverwaltungsbehörde hat die er- halt überwiegend aufkommt, ohne Anrechnung forderlichen Ermittlungen vorzunehmen. Die des Ersatzes der Sonderausgaben (Abs. 1 lit. c Träger der Sozialversicherung und die gesetz- und d) ein Einkommen gesichert ist, das 50 v. H. lichen Interessenvertretungen sind zur Erteilung über den Richtsätzen für die Gewährung von der zur Durchführung dieses Hauptstückes not- Ausgleichszulagen aus der Pensionsversicherung wendigen Auskünfte verpflichtet. nach dem ASVG. liegt. (3) Der Landeshauptmann hat über die Ge- (3) Auf das in Abs. 2 genannte Einkommen währung der Tuberkulosehilfe zu entscheiden. sind alle Einkünfte des Erkrankten oder Unter- Gegen den Bescheid des Landeshauptmannes ist haltleistenden nach Maßgabe der Bestimmungen die Berufung an das Bundesministerium für so- des § 37 Abs. 5 anzurechnen. ziale Verwaltung zulässig. (4) Tuberkulosekranken, die nicht die öster- (4) Bescheide, mit denen entgegen den Bestim- reichische Staatsbürgerschaft besitzen, ist Wirt- mungen dieses Hauptstückes Tuberkulosehilfe ge- schaftshilfe nur zu gewähren, wenn sie Inländern währt wurde, leiden an einem mit Nichtigkeit gleichgestellt sind. bedrohten Fehler. § 46. (1) Über die Entziehung der Wirtschafts- § 42. (1) Tuberkulosehilfe ist so lange zu ge- hilfe hat der Landeshauptmann von Amts wegen währen, als bei dem Erkrankten zumindest ein zu entscheiden. sicheres Aktivitätszeichen der Tuberkulose vor- liegt. (2) Die Bestimmung des § 64 Abs. 1 AVG. (2) Tuberkulosehilfe ist über den im Abs. 1 1950 findet keine Anwendung. genannten Zeitpunkt hinaus nach Maßgabe der in der Anlage vorgesehenen Fristen zu gewähren, IV. HAUPTSTÜCK wenn dies zur Vermeidung von Rückfällen oder Bestreitung der Kosten zur Durchführung von Rehabilitationsmaßnah- men erforderlich ist. § 47. (1) Vom Bund sind zu tragen: a) die Kosten der in bundesstaatlichen Unter- Entziehung der Wirtschaftshilfe suchungsanstalten gemäß den §§ 6, 26 und 27 vorgenommenen Untersuchungen, § 43. (1) Lehnt der Empfänger einer Wirt- schaftshilfe ein von der Bezirksverwaltungsbe- b) die Kosten der Desinfektion gemäß § 33, hörde vorgeschlagenes zumutbares Heilverfahren einschließlich der Entschädigung für die ab, durch welches eine Stabilisierung der Erkran- dabei beschädigten oder vernichteten Ge- kung erwartet werden kann, so ist ihm die Wirt- genstände gemäß § 34, schaftshilfe teilweise oder ganz zu entziehen. c) die Kosten der Tuberkulosehilfe gemäß (2) Verstößt der Erkrankte wiederholt gegen den §§ 37 bis 44, die Anordnungen der Bezirksverwaltungsbe- d) die Kosten der Gesundheitserziehung ge- hörde, hat diese die Auszahlung der Wirtschafts- mäß § 36. hilfe an einen Familienangehörigen zu verfügen, (2) Über Ansprüche, die nach Abs. 1 lit. a bis c wenn hiedurch der dieser Leistung innewohnende erhoben werden, entscheidet der Landeshaupt- 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 127 753 mann. Im Ermessensfall ist das Ausmaß der Lei- (2) Personen, die bei Inkrafttreten dieses Bun- stungen auf Grund von Richtlinien zu bestim- desgesetzes das 45. Lebensjahr überschritten und men, die vom Bundesministerium für soziale in jenem Zeitpunkt bereits seit mehr als drei Verwaltung im Einvernehmen mit dem Bun- Jahren wirtschaftliche Tuberkulosehilfe bezogen desministerium für Finanzen zu erlassen sind. haben und denen nach den Bestimmungen dieses (3) Die Gemeinden haben für die Kosten der Bundesgesetzes kein Anspruch auf Wirtschafts- ihnen gemäß § 23 Abs. 3 obliegenden Aufgaben hilfe oder nur in einem geringeren als dem bis- einschließlich der Betriebskosten der für die herigen Ausmaß zusteht, behalten ihren An- Reihenuntersuchung benützten Räume aufzu- spruch auf Leistungen in der bisherigen Höhe, kommen. solange die übrigen Voraussetzungen, auf Grund derer sie bisher gewährt wurden, weiterbeste- V. HAUPTSTOCK hen. Strafbestimmungen § 51. (1) Alle Eingaben, deren Beilagen, Ver- § 48. Wer durch Handlungen oder Unterlas- handlungsschriften, Niederschriften, Zeugnisse sungen und Ausfertigungen in Angelegenheiten dieses a) den in den Bestimmungen der §§ 4, 5, Bundesgesetzes sind von den Stempel- und 6, 7, 11, 12, 24, 26, 27, 28, 29, 31, 32 und Rechtsgebühren sowie von den Verwaltungsab- 33 enthaltenen Geboten und Verboten gaben des Bundes befreit. oder (2) Das gerichtliche Verfahren über die Zu- b) den auf Grund der in lit. a angeführten lässigkeit der Anhaltung sowie der Öffnung und Bestimmungen erlassenen behördlichen Ge- Beschlagnahme der Postsendungen gemäß §§15 boten oder Verboten oder bis 20 ist von den Gerichtsgebühren und den c) den Geboten oder Verboten, die in den auf Gerichtskosten befreit. Grund dieses Bundesgesetzes erlassenen § 52. Für Beteiligte, die sich in einer der im Verordnungen enthalten sind, zuwiderhan- § 4 Abs. 1 lit. b genannten Anstalten befinden, delt oder ist für Maßnahmen und Verfügungen gemäß dem d) in Verletzung seiner Fürsorgepflichten nicht I. Hauptstück die Bezirksverwaltungsbehörde dafür Sorge trägt, daß die seiner Fürsorge örtlich zuständig, in deren Verwaltungsbereich und Obhut unterstellte Person sich einer die Anstalt liegt. auf Grund dieses Bundesgesetzes oder auf Grund einer nach diesem Bundesgesetz er- § 53. (1) Die Bezirksverwaltungsbehörden lassenen Verordnung angeordneten Unter- können sich zur Besorgung der ihnen gemäß § 8 suchung unterzieht, obliegenden Aufgaben bestehender Einrichtungen anderer Rechtsträger weiterhin bedienen, sofern macht sich, sofern die Tat nicht mit gerichtlicher dies im Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Bun- Strafe bedroht ist, einer Verwaltungsübertretuug desgesetzes bereits geschieht. schuldig und ist mit Geldstrafe bis zu 20.000 S oder mit Arrest bis zu vier Wochen zu bestra- (2) Wurden die im § 8 Abs. 2 genannten Auf- fen. gaben im Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Bundesgesetzes durch einen Arzt besorgt, der § 49. Wer vorsätzlich durch unwahre Angaben kein Facharzt für Lungenkrankheiten ist, können oder durch Verschweigen wesentlicher Umstände sich die Bezirksverwaltungsbehörden weiterhin Leistungen der Tuberkulosehilfe in Anspruch dieses Arztes bedienen. nimmt oder genießt oder zu solchen Mißbräu- chen anstiftet oder Hilfe leistet, macht sich, 50- § 54. Dieses Bundesgesetz tritt mit 1. Juli fern die Tat nicht mit gerichtlicher Strafe be- 1968 in Kraft. Die Durchführungsverordnungen droht ist, einer Verwaltungsübertretung schuldig können bereits von dem seiner Kundmachung und ist mit Geldstrafe bis zu 20.000 S oder mit nachfolgenden Tag an erlassen werden; sie treten Arrest bis zu vier Wochen zu bestrafen. frühestens zugleich mit diesem Bundesgesetz in Kraft. VI. HAUPTSTÜCK Schluß- und Übergangsbestimmun- § 55. (1) Mit dem Geltungsbeginn dieses Bun- gen desgesetzes treten außer Wirksamkeit: 1. die Bestimmungen der Verordnung vom § 50. (1) Personen, die nach den bis zum In- 8. September 1942, Deutsches RGBl. I S. 549, und krafttreten dieses Bundesgesetzes geltenden die zu dieser ergangenen Runderlässe des Reichs- Rechtsvorschriften Tuberkulosehilfe bezogen ministers des Innern, haben, behalten diese bis zu einer Entscheidung nach diesem Bundesgesetz im bisherigen Ausmaß 2. § 1 a des Epidemiegesetzes 1950, BGBl. als Leistung nach diesem Bundesgesetz, sofern die Nr. 186. Voraussetzungen, auf Grund derer sie bisher ge- (2) Mit dem Inkrafttreten der entsprechenden, währt wurde, weiterbestehen. auf Grund des zweiten Hauptstückes dieses Bun- 754 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 127

desgesetzes erlassenen Verordnungen, treten die e) des § 4 Abs. 1 lit. d und des ersten Satzes Bestimmungen des Runderlasses des Reichsmini- des § 23 Abs. 4 ist das Bundesministerium sters des Inneren vom 30. April 1942, Zl. IV g für Landesverteidigung, der §§ 22 und 30 330/42-5508, MBliV. S. 951 (Schulseuchen-Erlaß), sowie des zweiten Satzes des § 23 Abs. 4 soweit sie sich auf die Tuberkulose beziehen, das Bundesministerium für Landesverteidi- außer Wirksamkeit. gung im Einvernehmen mit dem Bundes- ministerium für soziale Verwaltung, § 56. Mit der Vollziehung a) des § 4 Abs. 2 sowie des § 28, soweit es f) der §§ 26 und 27, soweit sie sich auf den sich um land- und forstwirtschaftliche Antritt und die Ausübung von Gewerben Schulen handelt, ist das Bundesministerium beziehen, ist das Bundesministerium für für soziale Verwaltung im Einvernehmen soziale Verwaltung im Einvernehmen mit mit dem Bundesministerium für Land- und dem Bundesministerium für Handel, Ge- Forstwirtschaft, werbe und Industrie, b) der §§ 14 bis 20 und 38 Abs. 1 ist das Bun- g) des § 51 Abs. 1 ist das Bundesministerium desministerium für Justiz im Einvernehmen für Finanzen, hinsichtlich der Verwaltungs- mit dem Bundesministerium für soziale abgaben des Bundes die Bundesregierung, Verwaltung, h) des § 51 Abs. 2 ist das Bundesministerium c) des § 47 ist das Bundesministerium für für Justiz, soziale Verwaltung im Einvernehmen mit i) aller übrigen Bestimmungen ist das Bundes- dem Bundesministerium für Finanzen, ministerium für soziale Verwaltung d) der §§ 28 und 29, soweit es sich nicht um betraut. land- und forstwirtschaftliche Schulen han- Jonas delt, ist das Bundesministerium für soziale Klaus Withalm Soronics Klecatsky Verwaltung im Einvernehmen mit dem Piffl Rehor Koren Schleinzer Bundesministerium für Unterricht, Mitterer Weiß Prader Waldheim Kotzina

Anlage

ZEITPLAN für die Dauer der Gewährung der Tuberkulose- hilfe, gerechnet vom Zeitpunkt der Stabilisierung der Erkrankung, je nach dem Ausgangsbefund und der Art der durchgeführten Behandlung 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 128 755

128. Verordnung des Bundesministeriums ringsdorf, Raiding, Rattersdorf, Ritzing, Sal- für Finanzen vom 29. März 1968, mit mannsdorf, Schwendgraben, Steinbach im Bur- welcher der Zollgrenzbezirk festgesetzt wird genland, Steinberg an der Rabnitz, Stoob, Stre- bersdorf, Tschurndorf, Unterfrauenhaid, Unter- Auf Grund des § 1 Abs. 3 des Zollgesetzes loisdorf, Unterpetersdorf, Unterpullendorf, 1955, BGBl. Nr. 129, wird verordnet: Unterrabnitz, Weingraben, Weppersdorf. Der Zollgrenzbezirk umfaßt folgende Orts- gemeinden und Teile von Ortsgemeinden: e) Im politischen Bezirk Ober- wart: 1. Im Bundesland Burgenland: Allersdorf im Burgenland, Althodis, Altschlai- a) Im politischen Bezirk Neu- ning, Badersdorf, Bad Tatzmannsdorf, Bergwerk, siedl am See: Bernstein, Burg, Deutsch Schützen, Drumling, Andau, Apetlon, Deutsch Jahrndorf, Edelstal, Dürnbach im Burgenland, Edlitz im Burgenland, Frauenkirchen, Gattendorf, Gols, Halbturn, Eisenberg an der Pinka, Eisenzicken, Glashütten Illmitz, Jois, Kittsee, Mönchhof, Neudorf bei bei Schlaining, Goberling, Grodnau, Großbach- Parndorf, Neusiedl am See, Nickelsdorf, Pama, selten, Großpetersdorf, Günseck, Hannersdorf, Pamhagen, Parndorf, Potzneusiedl, St. Andrä bei Harmisch, Höll, Holzschlag, Jabing, Jormanns- Frauenkirchen, Tadten, Wallern im Burgenland, dorf, Kirchfidisch, Kleinbachselten, Kleinpeters- Weiden am See, Zurndorf. dorf, Kleinzicken, Kohfidisch, Kotezicken, Marias- dorf, Markt Neuhodis, Miedlingsdorf, Mischen- dörf, Mönchmeierhof, Neuhaus in der Wart, b) Im politischen Bezirk Eisen- Neumarkt im Tauchental, Neustift bei Schlai- stadt Land: ning, Oberkohlstätten, Oberschützen, Oberwart, Großhöflein, Hornstein, Kleinhöflein im Bur- Podgoria, Podler, Rauhriegel-Allersgraben, Rech- genland, Klingenbach, Mörbisch am See, Müllen- nitz, Redlschlag, Rohrbach an der Teich, Roten- dorf, Neufeld an der Leitha, Oggau, Oslip, Pur- turm an der Pinka, Rumpersdorf, Siget in der bach am Neusiedler See, Schützen am Gebirge, Wart, Spitzzicken, Sulzriegel, Schachendorf, Siegendorf im Burgenland, Steinbrunn, St. Ge- Schandorf, Stadtschlaining, St. Kathrein im Bur- orgen am Leithagebirge, St. Margarethen im genland, St. Martin in der Wart, Unterkohlstät- ßurgenland, Trausdorf an der Wulka, Wulka- ten, Unterschützen, Unterwart, Weiden bei prodersdorf, Zagersdorf, Zillingtal. Rechnitz, Welgersdorf, Woppendorf, Zuberbach.

c)Im politischen Bezirk Mat- f) Im politischen Bezirk Güs- tersburg: sing : Antau, Baumgarten im Burgenland, Draß- Deutsch Bieling, Deutsch Ehrensdorf, Deutsch burg, Forchtenau, Hirm, Krensdorf, Loipersbach Tschantschendorf, Eberau, Eisenhüttl, Gaas, im Burgenland, Marz, Mattersburg, Neudörfl an Gamischdorf, Gerersdorf bei Güssing, Glasing, der Leitha, Neustift an der Rosalia, Pötteisdorf, Großmürbisch, Güssing, Güttenbach, Hagensdorf Pöttsching, Rohrbach bei Mattersburg, Sauer- im Burgenland, Hasendorf im Burgenland, Heili- brunn, Sieggraben, Sigleß, Schattendorf, Stöttera, genbrunn, Heugraben, Inzenhof, Kleinmürbisch, Walbersdorf, Wiesen, Zemendorf. Kroatisch Ehrensdorf, Kroatisch Tschantschen- dorf, Kukmirn, Kulm im Burgenland, Limbach d) Im politischen Bezirk Ober- im Burgenland, Luising, Moschendorf, Neuberg pullendorf: im Burgenland, Neusiedl bei Güssing, Neustift bei Güssing, Oberbildein, Punitz, Rauchwart im Bubendorf im Burgenland, Deutsch Gerisdorf, Burgenland, Rehgraben, Reinersdorf, Rohr im Deutschkreutz, Dörfl im Burgenland, Draßmarkt, Burgenland, Sulz im Burgenland, Sumetendorf Frankenau, Glashütten bei Langeck im Burgen- Schallendorf im Burgenland, Stegersbach, Stein- land, Großmutschen, Großwarasdorf, Hammer- furt, Steingraben, St. Michael im Burgenbnd, teich, Haschendorf, Hochstraß, Horitschon, Strem, Tobaj, Tschanigraben, Tudersdorf, Unter- Kaisersdorf, Kalkgruben, Karl, Kleinmutschen, bildein, Urbersdorf, Winten. Kleinwarasdorf, Klostermarienberg, Kobersdorf, Kogl im Burgenland, Kroatisch Geresdorf, Kro- atisch Minihof, Lackenbach, Lackendorf, Land- g) Im politischen Bezirk Jen- see, Langeck im Burgenland, Lebenbrunn, Lie- nersdorf: bing, Lindgraben, Lockenhaus, Lutzmannsburg, Bonisdorf, Deutsch Kaltenbrunn, Deutsch Mannersdorf an der Rabnitz, Markt St. Martin, Minihof, Dobersdorf, Doiber, Eltendorf, Griesel- Nebersdorf, Neckenmarkt, Neudorf bei Landsee, stein, Gritsch, Heiligenkreuz im Lafnitztal, Neutal, Nikitsch, Oberloisdorf, Oberpetersdorf, Henndorf im Burgenland, Jennersdorf, Kalch, Oberpullendorf, Oberrabnitz, Pilgersdorf, Pi- Königsdorf, Kroboteck, Krottendorf bei Neu- 756 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 128

haus am Klausenbach, Minihof-Liebau, Mogers- Eibenstein, Eisgarn, Gmünd, Gopprechts, Gries- dorf, Mühlgraben, Neuhaus am Klausenbach, bach, Großdietmanns, Großpertholz, Großradi- Neumarkt an der , Oberdrosen, Poppen- schen, Großwolfgers, Harbach, Harmanschlag, dorf im Burgenland, Rax, Rohrbrunn, Rosen- Haugschlag, Heidenreichstein, Heinrichs bei dorf, Rudersdorf, St. Martin an der Raab, Tauka, Weitra, Hirschenschlag, Hirschenwies, Hoheneich, Wallendorf, Weichselbaum, Welten, Windisch Höhenberg, Hörmanns, Illmanns, Karlstift, Minihof, Zahling. Kirchberg am Walde, Langegg, Langfeld, Lang- schwarza, Lauterbach, Leopoldsdorf, Litschau, h) Eisenstadt Stadt (Stadt mit eige- Loimanns, Niederschrems, Nondorf, Oberlem- nem Statut). bach, Pürbach, Pyhrabruck, Reichenbach, Rei- chenau am Freiwald, Reinberg Heidenreichstein, Reinberg Litschau, Reingers, Reinprechts, i) Rust Stadt (Stadt mit eigenem Statut). Reitzenschlag, Rohrbach, Schagges, Schandachen, Schlag, Schönau bei Litschau, Schrems, St. Mar- tin, Thaures, Ulrichs, Unserfrau, Unterlembach, 2. Im Bundesland Kärnten: Waidenstein, Weitra, Wielings, Wultschau. a) Im politischen Bezirk Wolfs- berg : b) Im politischen Bezirk Waid- Ettendorf, Lavamünd, St. Georgen, St. Paul hofen an der Thaya: im Lavanttal. Dobersberg, Eibenstein, Engelbrechts, Fratres, Gastern, Gilgenberg, Göpfritzschlag, Grossau, b) Im politischen Bezirk Völker- Großtaxen, Hohenau, Karlstein, Kautzen, Koll- markt: mitzgraben, Merkengersch, Modsiedl, Münchreith an der Thaya, Niederedlitz, Obergrünbach, Ober- Bleiburg, Eberndorf, Eisenkappel-Vellach, Fei- edlitz, Oberndorf bei Raabs, Peigarten, Raabs stritz ob Bleiburg, Gallizien, Globasnitz, Neu- an der Thaya, Rabesreith, Rappolz, Reibers, haus, Ruden, Sittersdorf. Reinberg-Dobersberg, Rossa, Schönfeld, Thuma, Tiefenbach, Unterpertholz, Waldhers, Waldkir- c) Im politischen Bezirk Kla- chen an der Thaya, Weikertschlag an der Thaya, genfurt-Land: Zabernreith. Feistritz im Rosental, Ferlach, St. Margareten im Rosental, Weizelsdorf, Windisch Bleiberg, c) Im politischen Bezirk Horn: Zell. Drosendorf Altstadt, Drosendorf Stadt, Frons- burg, Geras, Japons, Langau, Oberhöflein, Wei- d) Im politischen Bezirk Vil- tersfeld, Wolfsbach, Zissersdorf. lach-Land: Arnoldstein, Bleiberg ob Villach, Feistritz an d) Im politischen Bezirk Holla- der Gail, Fellach bei Villach, Finkenstein, Hohen- brunn : thurn, Landskron, Ledenitzen, Maria Gail am Faaker See, Nötsch im Gailtal, Rosegg, St. Jakob Alberndorf, Felling, Hadres, Hardegg, Haugs- im Rosental, Wernberg. dorf, Hofern, Jetzelsdorf, Kleinhöflein, Klein- riedenthal, Mailberg, Mallersbach, Merkersdorf, e) Im politischen Bezirk Herma- Niederfladnitz, Oberfladnitz, Obermarkersdorf, gor : Obernalb, Obritz, Peigarten, Pernersdorf, Pfaf- fendorf, Pillersdorf, Pleißing,. Ragelsdorf, Retz, Birnbaum, Dellach, Egg, Görtschach, Herma- Retzbach, Riegersburg, Schrattental, Seefeld- gor, Kirchbach, Kötschach-Mauthen, Liesing, Kadolz, Untermarkersdorf, Unternalb, Unter- Maria Luggau, Mitschig, Rattendorf, Reisach, retzbach, Watzelsdorf. St. Jakob im Lesachtal, St. Lorenzen im Lesachtal, St. Stefan an der Gail, Vorderberg, Würmlach. e) Im politischen Bezirk Mistel- bach: f) Stadt Villach (Stadt mit eigenem Statut). Altenmarkt, Altlichtenwarth, Altruppersdorf, Bernhardsthal, Bullendorf, Diepolz, Drasenhofen, Ebersdorf an der Zaya, Eichenbrunn, Erdberg, 3. Im Bundesland Niederösterreich: Falkenstein, Fallbach, Föllim, Frättingsdorf, Gaubitsch, Gnadendorf, Großharras, Großkrut, a) Im politischen Bezirk Gmünd: Guttenbrunn, Hagenberg, Hagendorf, Hanfthal, Altmanns, Alrweitra, Amaliendorf-Aalfang, Hausbrunn, Herrnbaumgarten, Hörersdorf, Kat- Brand-Nagelberg, Dietweis, Eberweis, Eggern, zelsdorf, Ketzelsdorf, Kirchstetten, Kleinbaum- 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 128 757 garten, Kleinschweinbarth, Laa an der Thaya, kirchen im Mühlkreis, Hörbich, Julbach, Klaffer, Loosdorf, Neudorf bei Staatz, Neuruppersdorf, Kleinzell im Mühlkreis, Kollerschlag, Lembach Ottenthai, Patzenthai, Patzmannsdorf, Potten- im Mühlkreis, Lichtenau im Mühlkreis, Nebel- hofen, Poysbrunn, Poysdorf, Rabensburg, Rein- berg, Neufelden, Niederwaldkirchen, Nieder- thal, Schrattenberg, Staatz, Steinebrunn, Strons- kappel, Oberkappel, Oepping, Peilstein im dorf, Stützenhofen, Ungerndorf, Unterstinken- Mühlviertel, Pfarrkirchen im Mühlkreise, Putz- brunn, Walterskirchen, Wetzeisdorf, Wilden- leinsdorf, Rannastift, Rohrbach in Oberöster- dürnbach, Wulzeshofen, Zlabern, Zwingendorf. reich, Sarleinsbach, Schlägl, Schönegg, Schwar- zenberg im Mühlkreis, St. Johann am Wimberg, f) Im politischen Bezirk Gän- St. Oswald bei Haslach an der Mühl, St. Peter serndorf: am Wimberg, St. Stefan am Walde, St. Ulrich im Mühlkreis, St. Veit im Mühlkreis, Ulrichs- Angern an der March, Baumgarten an der berg. March, Breitensee, Dobermannsdorf, Dörfles, Drösing, Dürnkrut, Ebenthal, Eichhorn, Engel- hartstetten, Gaiselberg, Gänserndorf, Gösting, d) Im politischen Bezirk Schär- Groißenbrunn, Großinzersdorf, Hohenau an der ding: March, Jedenspeigen, Lassee, Loidesthal, Loimers- dorf, Mannersdorf an der March, Marchegg, , Brunnenthal, , , Markthof, Niederabsdorf, Oberweiden, Paltern- Engelhartszell, , , Frein- dorf, Prottes, Ringelsdorf, Schönfeld im March- berg, , , Münzkir- feld, Sierndorf an der March, Spannberg, Still- chen, , St. Aegidi, St. Flo- fried-Grub an der March, Stopfenreuth, Stripfing, rian am Inn, St. Marienkirchen bei Schärding, Tallesbrunn, St. Ulrich, Velm-Götzendorf, Wal- St. Roman, , Schärding, , tersdorf an der March, Waidendorf, Weikendorf, , , , Witzeisdorf, Zistersdorf, Zwerndorf. Waldkirchen am Wesen, , . g) Im politischen Bezirk Bruck an der Leitha: e) Im politischen Bezirk Gries- Berg, Bad Deutsch-Altenburg, Deutsch Haslau, kirchen: Hainburg an der Donau, Hundsheim, Prellen- Natternbach, Neukirchen am Walde. kirchen, Wolfsthal.

4. Im Bundesland Oberösterreich: f) Im politischen Bezirk Ried im Innkreis: a) Im politischen Bezirk Frei- stadt: Andrichsfurt, Antiesenhofen, Aurolzmünster, Eitzing, Geinberg, Gurten, Kirchdorf am Inn, Freistadt, Grünbach, Hirschbach im Mühlkreis, Kirchheim im Innkreis, Lambrechten, Mehrn- Kaltenberg, Kefermarkt (ausgenommen das Ge- bach, Mörschwang, Mühlheim am Inn, Obern- biet südlich der Linie Bezirksstraße Nr. 1471 — berg am Inn, Ort im Innkreis, Reichersberg, Ried südlicher Ortsrand von Kefermarkt), Lasberg, im Innkreis, St. Georgen bei Obernberg am Inn, Leopoldschlag, Liebenau, Rainbach im Mühlkreis, St. Martin im Innkreis, Senftenbach, Taiskirchen Sandl, St. Leonhard bei Freistadt, St. Oswald bei im Innkreis, Tumeltsham, Utzenaich, Weilbach, Freistadt, Waldburg, Weitersfelden, Windhaag Wippenham. bei Freistadt.

b) Im politischen Bezirk Urfahr- Umgebung: g) Im politischen Bezirk Brau- nau am Inn: Bad Leonfelden, Haibach im Mühlkreis, Hell- monsödt, Kirchschlag bei Linz, Oberneukirchen, Altheim, Aspach, , Burgkir- Ottenschlag im Mühlkreis, Reichenau im Mühl- chen, Eggeisberg, Feldkirchen bei , kreis, Reichenthal, Schenkenfelden, Sonnberg im Franking, , , Mühlkreis, Vorderweißenbach, Zwettl an der , , Helpfau-Uttendorf, Rodl. Hochburg/Ach, Höhnhart, , Mining, Moosbach, , Neukirchen an der Enknach, , Perwang, Pischels- c) Im politischen Bezirk Rohr- dorf am Engelbach, Polling im Innkreis, Roß- bach: bach, St. Georgen am Fillmannsbach, St. Panta- Afiesl, Ahorn, Aigen im Mühlkreis, Altenfel- leon, St. Peter am Hart, St. Radegund, St. Veit den, Arnreit, Atzesberg, Auberg, Berg bei Rohr- im Innkreis, , , bach, Haslach an der Mühl, Helfenberg, Hof- , Überackern, . 758 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 128

5.Im Bundesland Salzburg: Merkendorf, Mühldorf bei Feldbach, Oedt bei a) Im politischen Bezirk Salz- Feldbach, Perlsdorf, Pertlstein, Poppendorf, burg-Umgebung: Raabau, Raning, Sankt Anna am Aigen, Stainz bei Straden, Trautmannsdorf in Oststeiermark, Anif, Anthering, Bergheim, Berndorf bei Unterlamm, Waltra. Salzburg, Bürmoos, Dorfbeuern, Ebenau, Elix- hausen, Elsbethen, Eugendorf, Göming, Groß- c) Im politischen Bezirk R a d- gmain, Grödig, Hallwang, Koppl, Lamprechts- kersburg: hausen, Mattsee, Nußdorf am Haunsberg, Obern- dorf bei Salzburg, Obertrum, Plainfeld, Seeham, Altneudörfl, Bierbaum am Auersbach, Dede- Seekirchen Land, Seekirchen Markt, St. Georgen nitz, Deutsch Goritz, Dietersdorf am Gnasbach, bei Salzburg, Wals-Siezenheim. Eichfeld, Goritz bei Radkersburg, Gosdorf, Halbenrain, Haselbach-Waldpredit, Hummers- dorf, Klöch, Laafeld, Mettersdorf am Saßbach, b) Im politischen Bezirk Hal- Mureck, Pfarrsdorf, Pridahof, Radkersburg, lein: Ratschendorf, Sankt Peter am Ottersbach, Sichel- Adnet, Golling an der Salzach, Hallein, Krispl, dorf, Straden, Tieschen, Trössing, Unterpurkla, Kuchl, Oberalm, Puch bei Hallein, St. Koloman, Weinburg am Saßbach, Weitersfeld an der Mur, Scheffau an der Lammer, Vigaun. Weixelbaum, Zelting.

c) Im politischen Bezirk St. Jo- d) Im politischen Bezirk Leib- hann im Pongau: nitz: Bischofshofen (ausgenommen das Gemeinde- Arnfels, Badendorf, Berghausen, Breitenfeld gebiet rechts der Salzach), Mühlbach am Hoch- am Tannriegel, Brünngraben, Ehrenhausen, Eich- könig, Pfarrwerfen, Werfen. berg-Trautenburg, Gabersdorf, Gamlitz, Gers- dorf an der Mur, Glanz, Gleinstätten, Gralla, d) Im politischen Bezirk Zell Hainsdorf im Schwarzautal, Haslach an der am See: Stiefing, Heimschuh, Höch, Hütt, Kaindorf an der Sulm, Kitzeck im Sausal, Klein, Leibnitz, Dienten am Hochkönig, Krimml, Lofer, Maria Leutschach, Marchtring, Neudorf im Sausal, Alm am Steinernen Meer, Saalfelden am Steiner- Oberfahrenbach, Oberhaag, Obervogau, Pistorf, nen Meer, St. Martin bei Lofer, Unken, Wald im Ragnitz, Ratsch an der Weinstraße, Retznei, Pinzgau (nur das Gemeindegebiet südlich der Sankt Andrä im Sausal, Sankt Johann im Saggau- Salzach vom Haus „Ronach" bis zur Einmün- tal, Sankt Nikolai ob Draßling, Sankt Veit am dung der Krimmler Ache), Weißbach bei Lofer. Vogau, Schloßberg, Seggauberg, Spielfeld, Straß in Steiermark, Sulztal, Tillmitsch, Untervogau, e) Stadt Salzburg (Stadt mit eigenem Wagna, Wolfsberg im Schwarzautal. Statut). e)Im politischen Bezirk 6. Im Bundesland Steiermark: Deutschlandsberg: a)Im politischen Bezirk Für- Aibl, Dietmannsdorf im Sulmtal, Eibiswald, stenfeld: Gasselsdorf, Groß Sankt Florian (mit Ausnahme der KG. Groß St. Florian, Gussendorf und Altenmarkt bei Fürstenfeld (mit Ausnahme Petzelsdorf), Hollenegg, Kleinradl, Kornriegl, der KG. Altenmarkt bei Fürstenfeld), Fürsten- Lebing (mit Ausnahme der KG. Krottendorf, feld, Loipersdorf bei Fürstenfeld, Söchau (mit Tanzeisdorf und Vochera an der Laßnitz), Lim- Ausnahme der KG. Aschbach bei Fürstenfeld und berg bei Wies, Mainsdorf, Michlgleinz, Ober- Ruppersdorf), Stein, Übersbach. hart, Pitschgau, Pölfing-Brunn, Rothwein, Sankt Martin im Sulmtal, Sankt Oswald ob Eibiswald, b) Im politischen Bezirk Feld- Sankt Peter im Sulmtal, Sankt Ulrich in Greith, bach: Schwanberg, Soboth, Stammeregg, Unterbergla, Aug-Radisch, Bad Gleichenberg, Bairisch Köll- Vordersdorf, Wernersdorf, Wettmannstätten dorf, Fehring, Feldbach, Frutten-Gießelsdorf, (mit Ausnahme der KG. Schönaich, Wettmann- Gnas, Gniebing-Weißenbach (mit Ausnahme der stätten und Wohlsdorf), Wielfresen, Wies. KG. Gniebing), Gossendorf, Grabersdorf, Hat- zendorf (mit Ausnahme der KG. Stang und 7. Im Bundesland Tirol: Tiefenbach), Hohenbrugg-Weinberg, Jagerberg (mit Ausnahme der KG. Grasdorf, Jagerberg, a)Im politischen Bezirk Kitz- Ungerdorf und Unterzirknitz), Jamm, Johns- bühel: dorf, Kapfenstein, Krusdorf, Leitersdorf im Kirchdorf in Tirol, Kössen, Schwendt, St. Ul- Raabtal, Lödersdorf, Mahrensdorf, Maierdorf, rich am Pillersee, Waidring. 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 129 und 130 759

b) Im politischen Bezirk Kuf- Eichenberg, Fußach, Gaißau, Hard, Hittisau, stein: Höchst, Hörbranz, Hohenweiler, Kennelbach, Krumbach, Langen, Langenegg, Lauterach, Lin- Angath, Brandenberg, Buchberg am Kaiser, genau, Lochau, Mellau, Möggers, Reuthe, Rie- Ebbs, Erl, Bad Häring, Kirchbichl, Kufstein, fensberg, Schnepfau, Schoppernau, Schröcken, Langkampfen, Mariastein, Niederndorf, Niedern- Schwarzach, Schwarzenberg, Sibratsgfäll, Sulz- dorferberg, Rettenschöß, Schwoich, Thiersee, berg, Warth, Wolfurt. Walchsee, Unterangerberg.

b) Im politischen Bezirk Feld- c) Im politischen Bezirk Schwaz: kirch: Achental, Brandberg, Eben am Achensee, Fin- Altach, Dornbirn, Düns, Dünserberg, Feld- kenberg, Hinterriß (Teil der Gemeinde Vomp), kirch, Frastanz, Fraxern, Göfis, Götzis, Hohen- Mayrhofen, Steinberg am Rofan, Tux. ems, Klaus, Koblach, Laterns, Lustenau, Mäder, Meiningen, Rankweil, Röns, Röthis, Satteins, Schlins, Schnifis, Sulz, Übersaxen, Viktorsberg, d) Im politischen Bezirk Inns- Weiler, Zwischenwasser. bruck: Gries am Brenner, Gschnitz, Leutasch, c) Im politischen Bezirk Blu- Matrei am Brenner, Mühlbachl, Neustift im Stu- denz : baital, Obernberg am Brenner, Pfons, Reith bei Seefeld, Scharnitz, Schmirn, Seefeld in Tirol, Bartholomäberg, Bludesch, Brand, Bürs, Bür- Steinach, Telfs, Trins, Vals. serberg, Gaschurn, Lech, Lorüns, Nenzing, St. Anton im Montafon, St. Gallenkirch, Schruns, Silbertal, Thüringen, Thüringerberg, Tschagguns, e) Im politischen Bezirk Imst: Vandans. Sölden. Koren

f) Im politischen Bezirk. Land- eck: Galtür, Ischgl, Kappl, Kaunertal, Nauders, 129. Verordnung des Bundesministers für Pfunds, See, Spiß. Justiz vom 2. April 1968 über die Aufhebung einer Bestimmung in der Geschäftsordnung für die Gerichte I. und II. Instanz (Geo.) g) Im politischen Bezirk Reutte: Bach, Biberwier, Bichlbach, Breitenwang, Auf Grund des Art. VII der Sechsten Gerichts- Ehenbichl, Ehrwald, Elbigenalp, Elmen, Forchach, entlastungsnovelle, BGBl. Nr. 222/1929, wird Grän, Häselgehr, Heiterwang, Hinterhornbach, verordnet: Höfen, Holzgau, Kaisers, Lechaschau, Lermoos, 1. In der Geschäftsordnung für die Gerichte Musau, Nesselwängle, Pflach, Pinswang, Reutte, Schattwald, Stanzach, Steeg, Tannheim, Vils, I. und II. Instanz (Geo.), BGBl. Nr. 264/1951, Vorderhornbach, Wängle, Weißenbach am Lech, entfällt der dritte Absatz des § 179.*) Zöblen. 2. Die Abs. 4 und 5 im § 179 Geo. erhalten die Bezeichnung 3 und 4.

h) Im politischen Bezirk Lienz: Klecatsky Abfaltersbach, Anras, Außervillgraten, Inner- villgraten, Kartitsch, Obertilliach, Panzendorf, Prägraten, Sillian, St. Jakob in Defereggen, St. Veit in Defereggen, Straßen, Tessenberg, Untertilliach. 130. Verordnung des Bundesministeriums für soziale Verwaltung vom 3. April 1968 über die Abfindung von Versehrtenrenten 8. Im Bundesland Vorarlberg: aus der Unfallversicherung öffentlich Be- diensteter a) Im politischen Bezirk Bre- genz: Auf Grund des § 95 Abs. 1 des Beamten- Alberschwende, Andelsbuch, Au, Bezau, Bild- Kranken- und Unfallversicherungsgesetzes, stein, Bizau, Bregenz, Buch, Damüls, Doren, Egg, BGBl. Nr. 200/1967, wird verordnet:

*) Berichtigt gemäß Kundmachung BGBl. Nr. 188/1968 760 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 131

§ 1. Die Abfindung nach § 95 Abs. 1 und 2 1. Das Abfindungskapital für das Jahresaus- B-KUVG. ist zu berechnen wie folgt: maß 1 der Versehrtenrente beträgt

2. Als Jahresausmaß der Rente im Sinne der flossenen Zeit gilt der Tag der Zustimmung des Z. 1 gilt der 14fache Monatsbetrag der Versehr- Versehrten gemäß § 95 Abs. 1 B-KUVG, bzw. tenrente einschließlich der Zusatzrente für der Tag der Antragstellung gemäß § 95 Abs. 2 Schwerversehrte ohne Zuschüsse (und ohne B-KUVG. Wohnungsbeihilfe). § 2. Als Stichtag für die Feststellung des Alters des Versehrten und der seit dem Unfall ver- Rehor

131. Der Bundespräsident erklärt den Beitritt der Republik Österreich zu dem am 16. November 1966 in Paris abgeschlossenen Protokoll über die Abänderung des Artikels 4 des am 22. November 1928 in Paris unterzeichneten Abkommens über Internationale Ausstellungen (BGBl. Nr. 65/1957), welches also lautet:

(Übersetzung) PROTOKOLL ÜBER DIE ABÄNDERUNG DES ARTIKELS 4 DES AM 22. NOVEM- BER 1928 IN PARIS UNTERZEICHNE- TEN ABKOMMENS ÜBER INTERNATIO- NALE AUSSTELLUNGEN

Die Mitgliedsregierungen des vorliegenden Protokolls, IN DER ERWÄGUNG, daß der Mindestzeit- raum zwischen zwei allgemeinen Ausstellungen, wie er im Abkommen vom 22. November 1928 über Internationale Ausstellungen in der Fassung des Protokolls vom 10. Mai 1948 (im folgenden „Abkommen" genannt) festgelegt ist, in An- betracht der hohen Kosten und der komplizier- ten technischen Vorbereitungen, welche die Teil- nahme an diesen Ausstellungen mit sich bringt, als zu kurz erachtet worden ist; IN DEM BESTREBEN, sobald als möglich die Häufigkeit der unter das Abkommen fallenden allgemeinen Ausstellungen zu vermindern; 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 131 761

HABEN folgendes VEREINBART: ARTIKEL 1 Der Artikel 4 des Abkommens wird aufgeho- ben und durch den folgenden Artikel 4 ersetzt: ZEITFOLGE DER AUSSTELLUNGEN: Die Zeitfolge der unter dieses Abkommen fal- lenden Ausstellungen wird nach folgenden Grund- sätzen geregelt: 1. Die allgemeinen Ausstellungen sind in zwei Ordnungen eingeteilt: Allgemeine Ausstellungen erster Ordnung, die die eingeladenen Länder verpflichten, nationale Gebäude zu errichten; allgemeine Ausstellungen zweiter Ordnung, die die eingeladenen Länder nicht zur Errichtung nationaler Gebäude berechtigen. 2. Im gleichen Land kann während eines Zeit- raums von 15 Jahren nicht mehr als eine all- gemeine Ausstellung erster Ordnung veranstaltet werden; zwischen zwei allgemeinen Ausstellungen der einen oder anderen Ordnung muß ein Zeit- abstand von zehn Jahren liegen. 3. Im Falle allgemeiner Ausstellungen, die in verschiedenen Ländern veranstaltet werden, be- trägt der Zeitabstand zwischen diesen Ausstellun- gen a) sechs Jahre bei allgemeinen Ausstellungen erster Ordnung; b) vier Jahre bei allgemeinen Ausstellungen zweiter Ordnung und gleicher Art;

c) zwei Jahre bei allgemeinen Ausstellungen zweiter Ordnung und verschiedener Art;

d) zwei Jahre bei allgemeinen Ausstellungen erster Ordnung und zweiter Ordnung.

4. Die unter vorstehenden Ziffern vorgesehenen Fristen gelten für alle allgemeinen Ausstellungen ohne Unterschied, ob sie von Mitgliedsregierun- gen oder von Nichtmitgliedsregierungen des Ab- kommens veranstaltet werden. 5. Fachausstellungen gleicher Art dürfen auf den Gebieten mehrerer Vertragsländer nicht gleichzeitig abgehalten werden. Für die Wieder- holung in ein und demselben Land ist eine Frist von fünf Jahren zwingend. Jedoch kann das Internationale Ausstellungsbüro diese Frist aus- nahmsweise bis auf ein Mindestmaß von. drei Jahren herabsetzen, wenn es wegen der raschen Entwicklung dieses oder jenes Produktions- zweiges diese Maßnahme für gerechtfertigt er- achtet. Dieselbe Fristverkürzung kann bei Aus- stellungen gewährt werden, die in gewissen Län- dern traditionsgemäß in Zeitabständen von weni- ger als fünf Jahren veranstaltet werden. 762 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 131

6. Fachausstellungen verschiedener Art dürfen im gleichen Land nur in Abständen von minde- stens drei Monaten stattfinden. 7. Die im vorliegenden Artikel festgelegten Fristen werden vom tatsächlichen Eröffnungstag der Ausstellung an gerechnet.

ARTIKEL 2 1. Das vorliegende Protokoll liegt für die Mit- gliedsregierungen des Abkommens in Paris vom 1. Jänner 1966 bis einschließlich 31. Dezember 1966 zur Unterzeichnung auf. Diese Regierungen können Mitglieder des vorliegenden Protokolls werden: a) durch Unterzeichnung ohne Vorbehalt der Ratifikation, der Annahme oder der Ge- nehmigung; b) nach Unterzeichnung durch Notifikation an die Depositarregierung, daß ihre jeweiligen verfassungsmäßigen Formalitäten erfüllt sind; c) nach dem 31. Dezember 1966 durch Bei- tritt. 2. Die Ratifikations-, Annahme-, Genehmi- gungs- oder Beitrittsurkunden werden im Archiv der Regierung der Französischen Republik hinter- legt. ARTIKEL 3 Das vorliegende Protokoll tritt in Kraft, sobald 20 Regierungen gemäß den Bedingungen des Ar- tikels 2 Mitglieder geworden sind.

ARTIKEL 4 1. Jede Regierung, die das gegenständliche Protokoll unterzeichnet hat oder ihm beigetreten ist, kann ab 30. Juni 1966, auch wenn dieses Protokoll zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Kraft getreten ist, dem Internationalen Ausstel- lungsbüro mitteilen, daß sie an keiner allgemei- nen Ausstellung teilnehmen wird, deren Ein- tragung durch das Inkrafttreten des vorliegenden Protokolls unmöglich geworden wäre. 2. Das Büro wird alle Mitgliedsregierungen des Abkommens von jeder Mitteilung unterrichten, die auf Grund der vorstehenden Ziffer 1 erfolgt, und wird für jede Regierung, die es verlangt, ob sie Mitglied des Abkommens ist oder nicht, oder für jeden anderen Antragsteller eine Liste aller Länder, die diese Mitteilung durchgeführt haben, zur Verfügung halten.

ARTIKEL 5 Nach Inkrafttreten des vorliegenden Protokolls bewirkt jeder neue Beitritt zum Abkommen zwangsläufig den Beitritt zum vorliegenden Protokoll. 35. Stück — Ausgegeben am 17. April 1968 — Nr. 131 763

ARTIKEL 6 Die Bestimmungen des vorliegenden Proto- kolls gelten nicht für die Eintragung einer Aus- stellung, für welche vor der Sitzung des Verwal- tungsrates am 17. November 1965 im Büro ein Antrag eingelangt sein sollte.

ARTIKEL 7 1. Die Regierung der Französischen Republik wird alle Mitgliedsregierungen des Abkommens von jeder Unterzeichnung, Ratifikation, An- nahme oder Genehmigung dieses Protokolls, von jedem Beitritt hiezu sowie auch vom Datum des Inkrafttretens des Protokolls in Kenntnis setzen. 2. Dieses Protokoll wird im Archiv der Regie- rung der Französischen Republik hinterlegt, welche eine beglaubigte Abschrift hievon jeder der Signatarregierungen übermitteln wird. ZU URKUND DESSEN haben die Gefertig- ten, von ihren Regierungen hiezu gehörig bevoll- mächtigt, das vorliegende Protokoll unterzeichnet. GESCHEHEN ZU PARIS, am 16. November 1966. und verspricht im Namen der Republik Österreich die gewissenhafte Erfüllung der in diesem Proto- koll enthaltenen Bestimmungen. Zu Urkund dessen ist die vorliegende Beitrittsurkunde vom Bundespräsidenten unterzeichnet, vom Bundeskanzler, vom Bundesminister für Handel, Gewerbe und Industrie und vom Bundes- minister für Auswärtige Angelegenheiten gegengezeichnet und mit dem Staatssiegel der Republik Österreich versehen worden. Geschehen zu Wien, am 24. Jänner 1968

Der Bundespräsident: Jonas Der Bundeskanzler: Klaus Der Bundesminister für Handel, Gewerbe und Industrie: Mitterer Der Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten: Waldheim

Das vorliegende Protokoll ist gemäß seinem Artikel 3 am 10. November 1967 in Kraft ge- treten; die österreichische Beitrittsurkunde ist am 20. Feber 1968 hinterlegt worden. Bis zum 22. Feber 1968 sind folgende weitere Staaten Vertragsparteien dieses Protokolls geworden: Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Japan, Kanada, Marokko, Monaco, Nigeria, Norwegen, Portugal, Schweden, Schweiz, Sowjetunion, Tschecho- slowakei, Tunesien, Ukraine, Ungarn und Weißrußland. Klaus 764