BEGRÜNDUNG MIT UMWELTBERICHT NACH § 2a BAUGB ZUM BEBAUUNGSPLAN/GRÜNORDNUNGSPLAN

AM PARADEIS

GEMEINDE BUCH

LANDKREIS

REGIERUNGSBEZIRK NIEDERBAYERN

PLANUNGSTRÄGER:

Gemeinde Buch a.Erlbach Rathausplatz 1 84172 Buch a.Erlbach ______1. Bürgermeister

PLANUNG:

K o m P l a n Ingenieurbüro für kommunale Planungen Am Alten Viehmarkt 5 84028 Landshut ______Fon 0871.61091 Fax 0871.630664 e-mail: [email protected] ______

Stand: 19.02.2013 - Entwurf Projekt Nr.: 12-0623_BBP

INHALTSVERZEICHNIS

ÜBERSICHTSLAGEPLAN

TEIL A) BEBAUUNGSPLAN SEITE

1 LAGE IM RAUM ...... 7 2 INSTRUKTIONSGEBIET ...... 8 3 ZIEL UND ZWECK DER PLANUNG ...... 9 3.1 Veranlassung ...... 9 3.2 Bestand ...... 9 3.3 Entwicklung ...... 10 4 RAHMENBEDINGUNGEN ...... 11 4.1 Rechtsverhältnisse ...... 11 4.2 Umweltprüfung ...... 11 4.3 Planungsvorgaben ...... 12 4.3.1 Landesentwicklungsprogramm ...... 12 4.3.2 Regionalplan ...... 12 4.3.3 Flächennutzungsplan/ Landschaftsplan ...... 13 4.3.4 Arten- und Biotopschutzprogramm (2003) ...... 14 4.3.5 Landschaftsentwicklungskonzept ...... 15 4.3.6 Biotopkartierung ...... 16 4.3.7 Artenschutzkartierung ...... 16 4.4 Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) ...... 16 5 VERFAHRENSHINWEISE ...... 17 6 INHALTE UND AUSSAGEN ZUR PLANUNG ...... 18 6.1 Vorbemerkung ...... 18 6.2 Nutzungskonzept ...... 18 6.3 Höhenentwicklung ...... 19 6.4 Überbaubare Flächen ...... 19 6.5 Örtliche Bauvorschriften ...... 20 6.6 Verkehrserschließung ...... 20 6.7 Gelände/ Topographie/ Bodenverhältnisse ...... 20 7 ERSCHLIESSUNG...... 21 7.1 Verkehr ...... 21 7.1.1 Überörtlicher Straßenverkehr ...... 21 7.1.2 Örtliche Verkehrsstraßen ...... 21 7.1.3 Öffentlicher Personennahverkehr - ÖPNV ...... 21 7.2 Wasserwirtschaft ...... 21 7.2.1 Wasserversorgung ...... 21 7.2.2 Abwasserbeseitigung ...... 21 7.2.3 Grundwasser ...... 23 7.2.4 Hochwasser ...... 23 7.3 Abfallentsorgung ...... 23 7.4 Energie ...... 23 7.4.1 Energieversorgung ...... 23 7.4.2 Regenerative Energienutzung ...... 24 7.5 Telekommunikation ...... 24 8 IMMISSIONSSCHUTZ ...... 25 8.1 Verkehrslärm ...... 25 8.2 Sport- und Freizeitlärm ...... 25 8.3 Gewerbelärm...... 25 8.4 Geruchsimmissionen ...... 25 9 ALTLASTEN ...... 25 10 DENKMALSCHUTZ ...... 26 10.1 Bodendenkmäler ...... 26 10.2 Baudenkmäler ...... 26 11 BRANDSCHUTZ ...... 27 12 FLÄCHENBILANZ ...... 28 13 ERSCHLIESSUNGSKOSTEN ...... 29

TEIL B) GRÜNORDNUNGSPLAN

14 ANLASS ...... 30 15 BESTANDSERFASSUNG UND BEWERTUNG ...... 30 15.1 Naturräumliche Lage ...... 30 15.2 Geländeverhältnisse ...... 31 15.3 Potentielle natürliche Vegetation ...... 31 15.4 Reale Vegetation ...... 31 15.5 Biotopausstattung ...... 32 15.6 Boden ...... 32 15.7 Wasser ...... 32 15.8 Klima ...... 33 15.9 Landschaftsbild/ Erholungseignung ...... 33 16 NATURSCHUTZRECHTLICHE EINGRIFFSREGELUNG (BILANZIERUNG) ...... 34 16.1 Ermittlung des Umfanges der erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen ...... 34 16.1.1 Ermittlung der Gesamtfläche des Eingriffs ...... 34 16.1.2 Festlegung der Beeinträchtigungsintensität ...... 34 16.1.3 Festlegung des Kompensationsfaktors ...... 35 16.1.4 Umfang der erforderlichen Kompensationsflächen ...... 35 16.1.5 Bereitstellung der erforderlichen Kompensationsflächen ...... 36 16.2 Aussagen zur Umsetzung der Kompensationsflächen ...... 37

TEIL C) UMWELTBERICHT

17 VORBEMERKUNGEN ...... 38 17.1 Inhalt und Ziele des Bauleitplanes ...... 38 17.2 Einschlägige Prüfvorgaben der Umweltbelange ...... 38 17.2.1 Fachgesetze ...... 38 17.2.2 Fachpläne ...... 39 18 BESCHREIBUNG DER SCHUTZGÜTER DES NATURHAUSHALTES UND BEWERTUNG DER UMWELTAUSWIRKUNGEN DES VORHABENS ...... 40 18.1 Angaben zum Standort ...... 40 18.2 Wesentliche Nutzungsmerkmale des Vorhabengebietes ...... 40 18.3 Angaben zum Untersuchungsrahmen ...... 41 18.4 Wirkräume ...... 42 18.5 Wirkfaktoren ...... 43 18.6 Bestandsaufnahme und Bewertung der Umweltauswirkungen einschließlich der Prognose bei Durchführung der Planung ...... 43 18.6.1 Schutzgut Mensch ...... 44 18.6.1.1 Bestandsaufnahme einschließlich der Vorbelastungen 44 18.6.1.2 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen 45 18.6.1.3 Prognose der Umweltauswirkungen des Vorhabens 45 18.6.2 Schutzgut Arten und Lebensräume - Fauna ...... 46 18.6.2.1 Bestandsaufnahme einschließlich der Vorbelastungen 46 18.6.2.2 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen 46 18.6.2.3 Prognose der Umweltauswirkungen des Vorhabens 46 18.6.3 Schutzgut Arten und Lebensräume - Flora ...... 47 18.6.3.1 Bestandsaufnahme einschließlich der Vorbelastungen 47 18.6.3.2 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen 47 18.6.3.3 Prognose der Umweltauswirkungen des Vorhabens 47 18.6.4 Schutzgut Boden ...... 48 18.6.4.1 Bestandsaufnahme einschließlich der Vorbelastungen 48 18.6.4.2 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen 49 18.6.4.3 Prognose der Umweltauswirkungen des Vorhabens 49 18.6.5 Schutzgut Wasser ...... 50 18.6.5.1 Bestandsaufnahme einschließlich der Vorbelastungen 50 18.6.5.2 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen 51 18.6.5.3 Prognose der Umweltauswirkungen des Vorhabens 51 18.6.6 Schutzgut Klima und Luft ...... 52 18.6.6.1 Bestandsaufnahme einschließlich der Vorbelastungen 52 18.6.6.2 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen 52 18.6.6.3 Prognose der Umweltauswirkungen des Vorhabens 52 18.6.7 Schutzgut Landschaftsbild/Erholungseignung ...... 53 18.6.7.1 Bestandsaufnahme einschließlich der Vorbelastungen 53 18.6.7.2 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen 53 18.6.7.3 Prognose der Umweltauswirkungen des Vorhabens 53 18.6.8 Schutzgut Kultur- und Sachgüter ...... 54 18.6.8.1 Bestandsaufnahme einschließlich der Vorbelastungen 54 18.6.8.2 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen 54 18.6.8.3 Prognose der Umweltauswirkungen des Vorhabens 55 18.7 Wechselwirkungen ...... 55 18.8 Nutzung regenerativer Energien ...... 55 18.9 Sachgerechter Umgang mit Abfällen und Abwässern ...... 55 18.10 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung und zum Ausgleich ...... 56 18.10.1 Vermeidungsmaßnahmen ...... 56 18.10.2 Kompensationsmaßnahmen ...... 56 18.11 Planungsalternativen – Flächenbezogene Nutzungsmöglichkeiten ...... 57 19 PROGNOSE DER ENTWICKLUNG DES UMWELTZUSTANDES BEI NICHTDURCHFÜHRUNG ...... 59 20 ERGÄNZENDE AUSSAGEN ZUR UMWELTPRÜFUNG ...... 60 20.1 Zusätzliche Angaben ...... 60 20.1.1 Methodik ...... 60 20.1.2 Angaben zu technischen Verfahren ...... 60 20.1.3 Schwierigkeiten, fehlende Kenntnisse ...... 60 20.2 Monitoring ...... 61 20.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung ...... 62 20.3.1 Beschreibung des Vorhabens...... 62 20.3.2 Zusammenfassung der Umweltauswirkungen des Vorhabens ...... 63 20.3.3 Fazit ...... 65 21 VERWENDETE UNTERLAGEN ...... 66

ÜBERSICHTSLAGEPLÄNE

Lage des Bearbeitungsgebietes

Quelle: BayernAtlas

Ausschnitt aus der digitalen Flurkarte Flurkarte mit Darstellung des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes/ Grünordnungsplanes „Am Paradeis“

Quelle: KomPlan KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 7

TEIL A) BEBAUUNGSPLAN

1 LAGE IM RAUM Die Gemeinde Buch a.Erlbach liegt im südwestlichen Bereich des Landkreises Lands- hut und ist der Region (13) Landshut zugeordnet. Angrenzende Nachbarkommunen sind die Gemeinden Eching und . Der Geltungsbereich des vorliegenden Bebauungsplanes/Grünordnungsplanes Am Paradeis befindet sich südlich des Hauptortes Buch westlich des Wohnsiedlungsbe- reiches Metzgerfeld und westlich der Staatsstraße 2330.

Karte – Landkreis Landshut

Quelle: Landkreis - Landshut

KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 8

2 INSTRUKTIONSGEBIET Innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungs- und Grünordnungsplanes Am Pa- radeis befinden sich folgende Grundstücke: Flurnummer 916 (Teilfläche) Flurnummer 922

Der Planungsumgriff beinhaltet eine Gesamtfläche von ca. 2,5 ha, der sich westlich der Staatsstraße 2330 bis zum vorhandenen Feldweg erstreckt und folgendermaßen begrenzt wird: Norden Ortsrand Buch Osten Staatsstraße 2330, Wohnbauflächen Metzgerfeld Süden landwirtschaftliche Nutzflächen Westen landwirtschaftliche Nutzflächen

Luftbildausschnitt mit Geltungsbereich

Quelle: www.geodaten.bayern.de/BayernAtlas (verändert KomPlan) KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 9

3 ZIEL UND ZWECK DER PLANUNG 3.1 Veranlassung Im Gemeindegebiet Buch am Erlbach ist eine anhaltende Nachfrage an Bauland fest- zustellen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wird die Bereitstellung ge- eigneter Flächen für eine attraktive und wirtschaftliche Wohnsiedlungsentwicklung an- gestrebt. Daher beabsichtigt nun die Gemeinde Buch am Erlbach die Neuausweisung eines Allgemeinen Wohngebietes südlich des Hauptortes, im Westen vom Wohnsiedlungs- standort Metzgerfeld , mit dem vorrangigen Ziel, eine städtebaulich verträgliche Orts- randbebauung mit integrierten naturschutzfachlichen Maßnahmen zu schaffen. Hier- bei sollen insbesondere ökologische Aspekte wie die Öffnung eines verrohrten Fließ- gewässers berücksichtigt werden. Ebenso wird den Belangen der Verkehrserschlie- ßung besondere Bedeutung beigemessen. Der Standort bietet für die vorgesehene Erweiterung hinsichtlich Lage, Grundstücks- verfügbarkeit sowie erschließungstechnischer Gegebenheiten ideale Voraussetzun- gen, so dass sich der Gemeinderat dazu entschlossen hat, die Flächen für eine Wohnbebauung zur Verfügung zu stellen.

Parallel zur Aufstellung des vorliegenden Bebauungsplanes/Grünordnungsplanes er- folgt die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Buch am Erlbach durch das Deckblatt Nr. 13.

3.2 Bestand Der vorliegende Planungsbereich stellt landwirtschaftliche Nutzflächen mit Ackernut- zung dar. Innerhalb des Geltungsbereiches befinden sich keinerlei Gehölzstrukturen. Im Norden und Süden grenzt das Gebiet unmittelbar an weitere bestehende landwirt- schaftliche Nutzflächen an, wobei das nördlich angrenzende Flurstück als mögliche Erweiterungsfläche in die Planung integriert ist. Im Westen trennt ein Feldweg das Gebiet von weiteren landwirtschaftlichen Nutzflächen, im Osten wird das Planungsge- biet durch die Staatstraße St 2330 begrenzt. Naturschutzfachlich wertvolle Vegetationsbestände fehlen, ebenso sind keinerlei ge- schützte Flächen (amtlich kartierte Biotope) oder Schutzgebiete (NSG, LSG, Natu- ra2000-Gebiete) sowie wasserwirtschaftliche Schutzzonen betroffen.

KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 10

3.3 Entwicklung Die Lage des Planungsareals bietet sowohl baulich als auch erschließungstechnisch ideale Voraussetzungen für die vorgesehene bauliche Entwicklung und stellt insge- samt einen äußerst attraktiven Wohnstandort dar mit direkter Anbindung an den überörtlichen Verkehr. Ziel der Planungsmaßnahme ist es dabei, unter Zugrundele- gung der örtlichen Gegebenheiten, ein modernes Wohnbaugebiet in Hanglage zu entwickeln. Dabei wird insbesondere hinsichtlich Topographie durch Terrassierung der Grundstücke und Ausrichtung der Baustruktur nach Süden bzw. Südwesten, auf eine möglichst solare Energienutzung Wert gelegt.

Ziel der Entwicklung innerhalb des Gemeindegebietes ist es, auf geeigneten Flächen am südlichen Ortsrand des Hauptortes eine bauliche Entwicklung für Wohnnutzungen in Form von Ein- oder Zweifamilienhäusern, alternativ auch Doppelhäusern bereitzu- stellen.

Folgende Planungsmaßnahmen zur Umsetzung des Vorhabens werden dabei definiert: Städtebau - Überplanung der Fläche für eine wohnliche Nutzung unter Berücksichtigung der Ortsrandsituation am Hauptort und der Topographie (Hanglage) - Ausweisung von 26 Grundstücken für Einzelhausbebauung in Form von Ein- oder Zweifamilienhäusern in bis zu 2-geschossiger Bauweise - Ausrichtung und Orientierung der Gebäudestellung hinsichtlich solarer Energienut- zungen in Süd- bzw. Süd-West-Ausrichtung

Topographie - Gestaltung der zukünftigen Wohnbauparzellen für eine höhengestaffelte Bebauung - Terrassierung der Grundstücke für eine ebenerdige Bebauung - Abböschung der Grundstücke zueinander über eine Kombination von Gabionen- Stützwänden und natürlicher Böschung

Grünordnung/Landschaft - Integrierter Grünordnungsplan als Rahmen zur Gestaltung der privaten und Haus- gärten und des öffentlichen Raums sowie der Ortsränder - Prüfung und Abhandlung der umweltbezogenen Belange sowie Eingriffsbilanzierung mit Definition der Maßnahmenplanung in erforderlichen Kompensationsflächen - Öffnung und Renaturierung eines Gewässerlaufs unter gleichzeitiger Berücksichti- gung einer Niederschlagsableitung aus Fremdeinzugsgebieten mit gleichzeitiger Ausweisung als Ausgleichsfläche

Erschließung - Verkehrliche Erschließung des Wohngebietes über eine neue Zufahrtsstraße von der ST 2330 (Hauptstraße) - Verkehrsberuhigtes Stichstraßensystem mit Wendemöglichkeiten im Wohngebiets- bereich - Errichtung eines zusätzlichen Geh- und Radweges an der Westseite der Staatsstra- ße zur verkehrssicheren Anbindung für Fußgänger und Radfahrer - Ausbau der Erschließung innerhalb des Wohngebietes als verkehrsberuhigter Be- reich mit gleichberechtigter Nutzung aller Verkehrsteilnehmer (Kombination von Fahrbahn, Entwässerungsrinne und multifunktionalem Randstreifen zum Begehen, Parken und Ausweichen) - Vernetzung der Verkehrserschließung über Fußwege mit angrenzenden Nutzungen (Hauptstraße, Wirtschaftsweg) - Entwässerung des Baugebietes im Trennsystem mit offener Ableitung von Nieder- schlagswasser aus Fremdeinzugsgebieten KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 11

4 RAHMENBEDINGUNGEN 4.1 Rechtsverhältnisse Mit Datum vom 20.07.2004 ist die Neufassung des Baugesetzbuches im Rahmen des Gesetzes zur Anpassung des Baugesetzes an die EU-Richtlinien in Kraft getreten. Die Umsetzung der Plan – UP - Richtlinie gilt hierbei als inhaltlicher Schwerpunkt der No- velle 2004, und stellt eine umweltpolitische Ergänzung in der Bauleitplanung dar. Dar- aus resultierend leitet sich für (fast) alle Bauleitplanungen die Erforderlichkeit einer Umweltprüfung ab, die in einem eigenständigen Umweltbericht zu dokumentieren ist und dieser wiederum Bestandteil der Begründung zum Bauleitplan wird. Die zwischenzeitlich am 01.01.2007 in Kraft getretene erneute Novellierung des Bau- gesetzbuches hat mit Schwerpunkt das Gesetz zur Erleichterung von Planungen für die Innenentwicklung zum Thema. Des Weiteren wurden allerdings auch eine Reihe weiterer Änderungen oder Ergänzungen vorgenommen, die vorhabenbezogene Pla- nungen, zentrale Versorgungsbereiche, Vorhaben im nicht beplanten Bereich sowie abweichende Tiefen bei Abstandsflächen beinhalten.

Baurechtliche Situation: Der vorliegende Planungsbereich befindet sich unter baurechtlichen Gesichtspunkten im Außenbereich und wurde bisher landwirtschaftlich genutzt. Ein Baurecht für das vorliegende Planungsgebiet lässt sich daher nicht ableiten, dies soll nun durch das vorliegende Bauleitplanverfahren erwirkt werden. Die Gemeinde Buch am Erlbach besitzt einen rechtswirksamen Flächennutzungsplan, in dem der Geltungsbereich des vorliegenden Bebauungsplanes/ Grünordnungspla- nes noch als landwirtschaftliche Nutzfläche im Außenbereich dargestellt ist. Parallel zum vorliegenden Bebauungsplanung/ Grünordnungsplanung wird daher der Flächennutzungsplan durch das Deckblatt Nr. 13 fortgeschrieben und für den be- troffenen Bereich ein Allgemeines Wohngebiet gemäß § 4 BauNVO ausgewiesen. Ziele der Raumordnung stehen der Planung nicht entgegen.

4.2 Umweltprüfung Gemäß § 2 Abs. 4 Satz 1 BauGB ist zur Beurteilung der Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB eine Umweltprüfung erforderlich, in der die vo- raussichtlichen, erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt werden. Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung hängen von der jeweiligen Pla- nungssituation ab und werden von der Kommune in Abstimmung mit der Genehmi- gungsbehörde festgelegt. In vorliegendem Fall erfolgte die Erarbeitung der Umweltprüfung aufgrund des beste- henden Parallelverfahrens im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplanes/ Grünord- nungsplanes, da hier eine deutlich höhere Planungsschärfe vorliegt und die Auswir- kungen detaillierter beurteilt werden können. Sie dient somit gleichzeitig als Pla- nungsgrundlage für beide laufenden Bauleitplanverfahren, hinsichtlich der darin ge- wonnenen Erkenntnisse wird auf TEIL C) UMWELTBERICHT verwiesen. Um entsprechend den gesetzlichen Möglichkeiten Doppelprüfungen in der Bauleitpla- nung zu vermeiden, wird auf die Ebene des Flächennutzungsplanes gemäß § 2 Abs. 4 BauGB abgeschichtet, die im Umweltbericht getroffenen Aussagen übertragen und entsprechende Ergänzungen, die bisher nicht Bestandteil der Umweltprüfung waren, vorgenommen. Dies bezieht sich bei vorliegender Planung jedoch ausschließlich auf die Aussagen zur Standortalternativenprüfung. Auf die ergänzenden und zusammen- fassenden Aussagen des Umweltberichtes zum Deckblatt Nr. 13 des Flächennut- zungsplanes der Gemeinde Buch am Erlbach wird diesbezüglich verwiesen.

KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 12

4.3 Planungsvorgaben 4.3.1 Landesentwicklungsprogramm Das LEP enthält als Leitbild einer nach- haltigen Raumentwicklung fachübergreifende und rahmensetzende Ziele, die einerseits das querschnittsorientierte Zukunftskonzept zur räumlichen Ordnung und Entwicklung Bayerns konkretisieren, andererseits Leitli- nien darstellen, die im Zuge der Regional- planung konkretisiert werden. Ziel muss dabei stets die nachhaltige Entwicklung der Regionen sein.

Die Gemeinde Buch am Erlbach ist nach dem Landesentwicklungsprogramm Bayern vom 01.09.2006 dem Allgemeinen ländlichen Raum zugeordnet. Ihr sind weder über- geordnete raumplanerische Funktionen zugeordnet noch obliegen ihr zentralörtliche Aufgaben.

4.3.2 Regionalplan Raumstruktur Regionalplanerisch ist die Gemeinde Buch am Erlbach der Region 13 Landshut zuge- ordnet. Hinsichtlich der Ziele der Raum- ordnung und Landesplanung ist Buch als bevorzugt zu entwickelndes Kleinzentrum eingestuft. Als bevorzugt zu entwickelnde Kleinzen- tren werden die Gemeinden festgelegt, die zur Gewährleistung einer flächendecken- den wohnortnahen Grundversorgung in noch unterversorgten Räumen erforderlich sind und aufgrund ihrer Ausstattung den Anforderungen an ein Kleinzentrum noch nicht ausreichend genügen.

Karte 2 - Siedlung und Versorgung Der Betrachtungsraum liegt im Vorranggebiet für die Wasserversorgung T 60. In den Vorranggebieten für die öffentliche Wasserversorgung ist dem Trinkwasser- schutz gegenüber anderen raumbedeutsamen, mit dem Trinkwasserschutz nicht zu vereinbarenden Nutzungen Vorrang einzuräumen. Laut Begründung zu BVIII 1.4/1.5 wird die Ausweisung von Baugebieten und dadurch bedingte Baumaßnahmen wie Keller sowie die Änderungen von baulichen Nutzungen (ausgenommen hiervon sind bauliche Anlagen mit erhöhtem Gefährdungspotential durch wassergefährdende Stof- fe) nicht als konkurrierende raumbedeutsame und somit als mögliche Nutzung einge- stuft.

Karte 3 – Landschaft und Erholung Es werden keine weiteren naturschutzfachlichen Aussagen für den Betrachtungsraum gemacht, er ist weder Bestandteil eines Landschaftlichen Vorbehaltsgebietes noch bestehen Natur- oder Landschaftsschutzgebiete bzw. Bannwaldausweisungen.

KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 13

4.3.3 Flächennutzungsplan/ Landschaftsplan Die Gemeinde Buch am Erlbach besitzt einen rechtswirksamen Flächennutzungsplan, genehmigt mit Bescheid des Landratsamtes Landshut vom 02.10.1996. Der bestehende Flächennutzungsplan der Gemeinde Buch am Erlbach beschreibt das Betrachtungsgebiet als landwirtschaftliche Nutzfläche. Naturschutzfachliche Aussagen, die sich auf den Betrachtungsbereich beziehen, sind nicht vorhanden und es befinden sich auch keine Biotope der amtlichen Biotopkartie- rung in unmittelbarer Angrenzung. Im Zuge dieses Bauleitplanverfahrens wird der rechtswirksame Flächennutzungsplan durch die Aufstellung des Deckblattes Nr. 13 im Parallelverfahren geändert und auf die an gestrebte Planungssituation abgestimmt. Die Ausweisung erfolgt als Allgemei- nes Wohngebiet gemäß § 4 BauNVO.

FNP Buch am Erlbach D 13 FNP Buch am Erlbach D 13 Bestand Fortschreibung

KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 14

4.3.4 Arten- und Biotopschutzprogramm (2003) Buch am Erlbach liegt innerhalb der Gruppe der naturräumlichen Haupteinheiten (06 Unterbayerisches Hügelland) in der naturräumlichen Haupteinheit 060 Isar-Inn- Hügelland und in der naturräumlichen Untereinheit, dem Tertiärhügelland zwischen Isar und Inn (060 A). Für den Geltungsbereich des vorliegenden Bebauungsplanes/ Grünordnungsplanes werden im Arten- und Biotopschutzprogramm nachfolgende Aussagen hinsichtlich der Ziele zu Trockenstandorten, Feuchtgebieten und Gewässern definiert:

Ziele Trockenstandorte Es lassen sich für den Geltungsbereich die Aussagen zur allgemeinen Förderung von Tro- ckenstandorten ableiten, durch Neuschaffung von mageren Ranken und Rainen, Mager- wiesen, Wald- und Heckensäumen in den strukturarmen Ackerlandschaften des Land- kreises, ausgehend von den Restbeständen bestehender Mager- und Trockenstandorte.

Ziele Feuchtgebiete Konkrete Zielaussagen fehlen für den Gel- tungsbereich. Es sind im Umfeld Aussagen zum Talraum des Erlbaches und eines Erl- bachzuflusses östlich der Staatsstraße getrof- fen, die die Entwicklung der Bachtäler zu na- turnahen Lebensräumen und Vernetzungs- strukturen (Reaktivierung und Optimierung der Restfeuchtgebiete, Wiederherstellung von Hochstaudensäumen und Grünlandstreifen entlang der Bäche und Gräben) als Ziel formu- lieren.

Ziele Gewässer Konkrete Zielaussagen fehlen für den Betrach- tungsraum sowie dessen Umgebung. Es sind im weiteren Umfeld nur Aussagen zum Tal- raum des Erlbaches getroffen, die aufgrund des fehlenden räumlichen Zusammenhanges jedoch keine Relevanz für den Betrach- tungsraum aufweisen.

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4.3.5 Landschaftsentwicklungskonzept Das LEK stellt einerseits als übergeordnete Planung die Grundlage für die Integration der naturschutzfachlichen Ziele in die Regionalpläne dar, gibt aber auch gleichzeitig wertvolle Hinweise auf die Wertigkeit der Schutzgüter im entsprechenden Land- schaftsausschnitt. Der Geltungsbereich ist dem Ausschnitt Buch am Erlbach (7538) zugeordnet und be- inhaltet schutzgutbezogen folgenden bewerteten Bestand:

Arten und Lebensräume Der Geltungsbereich besitzt eine überwiegend geringe aktuelle Lebensraumqualität. Das Entwicklungspotential für seltene und gefährdete Lebensräume ist mittel, es sind weder regional noch landesweit bedeutsame Artenvorkommen vorhanden, es wird aber dem Betrachtungsraum eine besondere Bedeutung für die Entwicklung und Er- haltung von Lebensräumen zugeordnet.

Boden Für den Geltungsbereich besteht aufgrund der Lehmböden ein überwiegend mittleres Rückhaltevermögen für sorbierbare Stoffe, keine Winderosionsgefahr, wohl aber eine überwiegend hohe potentielle Erosionsgefährdung durch Wasser. Die Stoffeinträge durch landwirtschaftliche Nutzung sind überwiegend mittel. Es handelt sich um ein Gebiet mit allgemeiner Bedeutung für die Erhaltung der Bodenfunktionen aber mit be- sonderer Bedeutung für den Schutz des Bodens vor Erosion.

Wasser Das Rückhaltevermögen für nicht sorbierbare Stoffe (z.B. Nitrat) ist im Geltungsbe- reich überwiegend gering, die relative Grundwasserneubildung mittel. Ein Gewässer mit Auefunktionsraum liegt im Geltungsbereich nicht vor. Daher sind Stoffeinträge so- wie das Stoffeintragsrisiko im Betrachtungsraum überwiegend hoch. Oberflächenge- wässer werden möglicherweise durch Erosion beeinträchtigt, da der Betrachtungs- raum in einem Einzugsgebiet mit hohen Anteilen erosionsgefährdeter Flächen liegt. Es handelt sich um ein Gebiet mit besonderer Bedeutung für den Schutz des Grund- wassers vor Einträgen sorbierbarer und nicht sorbierbarer Stoffe, sowie um ein Gebiet mit besonderer Bedeutung für den Schutz von Oberflächengewässern.

Klima und Luft Der Geltungsbereich hat eine hohe Wärmeausgleichsfunktion inne, es besteht keine Inversionsgefährdung, eine besondere Kaltluftgefährdung, Kaltlufttransport- oder Sammelwege bestehen ebenfalls nicht.

Landschaftsbild und Erlebbarkeit Der Betrachtungsraum befindet sich im Landschaftsbildraum 24, Talräume des Glei- ßenbaches und des Erlbaches sowie ihrer Nebenbäche , Teilraum des Tertiär- Hügellandes mit kleinräumigem Relief, erhöhtem Strukturreichtum und naturnah ge- prägten Bachläufen. Die Bewertung der Eigenart ist hoch, die der Reliefdynamik mit- tel, es ist geeignet für ruhige, naturbezogene Erholung. Es handelt sich um ein Gebiet mit besonderer Bedeutung für die Erhaltung und Entwicklung einer ruhigen naturbe- zogenen Erholung. KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 16

4.3.6 Biotopkartierung Innerhalb des Planungsbereiches selbst befinden sich keine amtlich kartierten Bioto- pe, in der näheren Umgebung ist folgendes kartiertes Biotop verzeichnet, das jedoch in keinem räumlichen oder funktionalen Zusammenhang steht:

BIOTOPNUMMER BIOTOPTYP BESCHREIBUNG

- Quellgebiet, Feuchtwald, randlich Gewässerbegleitgehölz und Fichtenwald 7538-0140-001 Feuchtwald südlich Buch am - Entwässerungsgraben in Richtung Erlbach Nord-Ost

4.3.7 Artenschutzkartierung Die Daten der Artenschutzkartierung werden in späteren Verfahrensschritten erhoben.

4.4 Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Es fanden keine faunistischen Kartierungen im Zuge des vorliegenden Planaufstel- lungsverfahrens zur Beurteilung der artenschutzrechtlichen Belange statt. Aufgrund der standörtlichen Bedingungen des Planungsbereiches selbst, der ausschließlich ackerbaulich genutzt wird und da kein Eingriff in wertvolle Lebensraumtypen stattfin- det, wird insgesamt davon ausgegangen, dass keine Verbotstatbestände gemäß § 44 Abs.1 BNatSchG vorliegen.

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5 VERFAHRENSHINWEISE Für den Bebauungsplan/ Grünordnungsplan Am Paradeis vom 23.10.2012 wurde in der Zeit vom 28.11.2012 bis 28.12.2012 die Vorentwurfsverfahren gemäß § 3 Abs. 1 und § 4 Abs. 1 BauGB durchgeführt. Die Würdigung und Abwägung der Stellungnahmen zum Vorentwurfsverfahren wur- den durch die Gemeinde Buch am Erlbach in der Sitzung vom 19.02.2013 vorgenom- men. Die Öffentliche Auslegung für den Bebauungsplan/ Grünordnungsplan Am Paradeis in der Fassung vom 19.02.2013 gemäß § 3 Abs. 2 bzw. § 4 Abs. 2 BauGB wird in der Zeit vom 14.03.2013 bis 15.04.2013 durchgeführt. Die Würdigung und Abwägung der Stellungnahmen zum Entwurfsverfahren wurden durch die Gemeinde Buch am Erlbach in der Sitzung vom ...... vorgenommen. Der Satzungsbeschluss erfolgte am ......

Nachfolgende Behörden bzw. sonstige Träger öffentlicher Belange wurden dabei am Verfahren beteiligt:  Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten  Bayerischer Bauernverband  Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege - Bodendenkmäler  Bund Naturschutz – Kreisgruppe Landshut  Deutsche Post AG  Deutsche Telekom AG  E.ON Bayern AG  E.ON Netz GmbH  E-Plus Mobilfunk GmbH  Kabel Deutschland GmbH  Kreisbrandinspektion Landshut  Kreisjugendring  Landratsamt Landshut - Abteilung Untere Bauaufsicht - Abteilung Kreisbau/SG 44 - Abteilung Immissionsschutz - Abteilung Naturschutz - Abteilung Wasserrecht - Abteilung Gesundheitswesen - Abteilung Tiefbau  Regierung von Niederbayern – Höhere Landesplanung  Regionaler Planungsverband Region 13 - Landshut  Staatliches Bauamt Landshut  Wasserwirtschaftsamt Landshut  Zweckverband Wasserversorgung Isar-Vils Gruppe

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6 INHALTE UND AUSSAGEN ZUR PLANUNG 6.1 Vorbemerkung Inhalt des Bauleitplanes ist die Neuausweisung eines Allgemeinen Wohngebietes im Süden des Hauptortes Bauch am Erlbach westlich der Staatsstraße St 2330. Ziel ist ein modernes und zeitgemäßes Siedlungsgebiet in der Nähe zum Hauptort be- reitstellen zu können. Erarbeitet wurde dabei ein Planungskonzept, das sich hinsicht- lich Erschließung und Baustruktur an die örtlichen Gegebenheiten anpasst und gleich- zeitig die Anforderungen an ein zeitgemäßes Wohnbaugebiet erfüllt, mit besonderem Augenmerk auf ökologische Gesichtspunkte.

Sowohl unter den Gesichtspunkten des Städtebaus als auch den Belangen des Na- turschutzes und der Landschaftsplanung, kann dem vorliegenden Standort dabei ein durchaus positives Entwicklungspotential zugesprochen werden. Dies begründet sich insgesamt aufgrund der Topographie mit baulicher Orientierung zum Hauptort, sowie den geringen Auswirkungen der Planung auf das Landschaftsbild. Durch die Hanglage nach Nordosten und die geplanten Eingrünungsmaßnahmen kann das Planungsge- biet fast ausschließlich aus den angrenzenden besiedelten Bereichen eingesehen werden.

Zulässig sind dabei grundsätzlich auch alternative Energienutzungen in Form von So- laranlagen oder Photovoltaikanlagen. Die Baukörper sind unter diesen Gesichtspunk- ten überwiegend nach Süden bzw. Südwesten orientiert und stellen somit günstige Voraussetzungen für derartige Nutzungen dar.

Im Zuge der vorliegenden, qualifizierten Bauleitplanung, werden diesbezüglich die planungsrechtlichen Voraussetzungen entsprechend den gesetzlichen Vorgaben ge- schaffen.

6.2 Nutzungskonzept

Art der baulichen Nutzung Die Ausprägung des gesamten Geltungsbereiches ist ausschließlich auf eine wohnli- che Nutzung ausgerichtet. Zugelassen werden dabei entsprechend § 4 BauNVO Nutzungen für Wohngebäude, die der Versorgung des Gebietes dienenden Läden, Schank- und Speisewirtschaften sowie nicht störende Handwerksbetriebe sowie Anlagen für kirchliche, kulturelle, ge- sundheitlich und sportliche Zwecke unter dem Aspekt einer Nutzung des Gebietes für Einzel- und Doppelhausbebauung. Folgende Nutzungen werden hingegen für unzulässig erklärt: - Gartenbaubetriebe - Tankstellen Begründet werden diese Nutzungsausschlüsse aufgrund der Tatsache, dass diese Nutzungen keine geeignete Entwicklung in diesem Siedlungsbereich darstellen und nach Auffassung der Gemeinde Buch am Erlbach den eigentlichen Siedlungscharak- ter stören. Zudem befinden sich in anderen Gemeindeteilen bzw. anderen Siedlungs- gebieten ausreichend Flächen, die derartige Nutzungen beinhalten können. Ausnahmsweise zugelassen werden zudem Betriebe des Beherbergungsgewerbes sowie sonstige nicht störende Gewerbebetriebe. Maß der baulichen Nutzung Das Maß der baulichen Nutzung wird im vorliegenden Änderungsbereich durch die De- finition von Grundflächenzahlen (GRZ) und Geschossflächenzahlen (GFZ) geregelt. Festgesetzt wird dabei eine GRZ von maximal 0,35 und GFZ von maximal 0,5. KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 19

Baustruktur Das gewählte Bebauungskonzept ist durch die vorhandenen topografischen Gege- benheiten geprägt, an denen sich das Erschließungskonzept orientiert. Vorgesehen ist dabei im Planungskonzept die Bereitstellung von insgesamt 26 Bauparzellen mit je- weils maximal 2 Vollgeschossen. Die Bauweise der Gebäude ist hierbei in 3 unter- schiedliche Bautypen geregelt, die allerdings hinsichtlich Höhenentwicklung und Ge- bäudekubatur aufeinander abgestimmt sind und vom Bauwerber frei gewählt werden können. Auf die diesbezüglich getroffenen Festsetzungen im Bebauungsplan (Sche- maschnitte) wird verwiesen Für zulässig erklärt werden dabei Baukörper in der Bauweise Erdgeschoss und Dach- geschoss als Bautyp A mit Satteldach oder höhengestaffeltes Satteldach sowie Erd- geschoss und 1 Obergeschoss als Bautyp B mit Satteldach, höhengestaffeltes Sattel- dach, Walmdach, Zeltdach oder Pultdach. Beim Bautyp C handelt es sich um Unter- geschoss, Erdgeschoss und Dachgeschoss mit der Dachform Sattel- dach/höhengestaffeltes Satteldach (Parzellen 16/24-26). Bei den Parzellen ist eine breite Auswahl von Baugrundstücken zwischen 409 m² bis 754 m² Größe berücksichtigt, so dass den unterschiedlichen Ansprüchen künftiger Bauwerber Rechnung getragen wird. Die Durchschnittsgröße liegt bei 592 m². Wohneinheiten Um einer zu starken Verdichtung der geplanten Bebauung entgegen zu wirken, wurde in Anlehnung an die vorherrschende Siedlungsstruktur in Buch am Erlbach eine Be- grenzung der Wohneinheiten (WE) vorgenommen. Danach werden für die überwie- gende Teilbereiche des Gebietes bei Einzelhausbebauung maximal 2 WE zugelassen, für Doppelhaushälften ist hingegen maximal 1 WE zulässig. Dies trägt zur Erhaltung einer möglichst kleingliedrigen Siedlungsstruktur bei und passt sich uneingeschränkt an die bereits vorhandenen Gegebenheiten an.

6.3 Höhenentwicklung Die Höhenentwicklung der baulichen Anlagen ist im Bebauungsplan durch die Fest- setzung einer maximalen Wandhöhe für Garagen, Carports, Nebengebäude von bis zu 3,00 m, für Bautyp A von maximal 5,00 m, für Bautyp B von maximal 6,50 m defi- niert und für Bautyp C maximal 5,00m/7,50m (Parzellen 16/24-26). Die Definition der Wandhöhe bemisst sich dabei von der FOK-Erdgeschoss bis zum Schnittpunkt der Außenwand mit der Dachhaut an der Traufseite oder bis zum oberen Abschluss der Wand.

6.4 Überbaubare Flächen Aus städtebaulichen und gestalterischen Gründen stellt die Ausweisung von überbau- baren Grundstücksflächen ein zwingendes Erfordernis für derartige Planungen dar. In vorliegender Situation wurden dabei zur Umsetzung der getroffenen Planungsabsich- ten detaillierte Baugrenzen vorgegeben. Diese sind zusätzlich für Nebenanlagen und Wohngebäude als Hauptnutzung gegliedert und gewährleisten das Umsetzen der vor- gegebenen Baustruktur. Aus diesem Grund wurden in der Planung sowohl die Bauweise als auch überbaubare Flächen definiert, um insgesamt der städtebaulichen Zielsetzung gerecht zu werden. Innerhalb des Geltungsbereiches ist in vorliegender Situation unabhängig der einzel- nen Bautypen für Wohngebäude die offene Bauweise gemäß § 22 Abs. 2 BauNVO festgesetzt. Die Gebäude können somit nur unter Einhaltung der erforderlichen Ab- standsflächen gemäß Art. 6 BayBO zu den Grundstücksgrenzen errichtet werden. Straßenseitig kann der Grenzabstand entsprechend den ausgewiesenen überbauba- ren Grundstücksflächen teilweise auf 2,00 m reduziert werden. Für Zubehöranlagen (Garagen, Carports, Nebengebäude) wird die abweichende Bauweise gemäß § 22 Abs. 4 BauNVO für mögliche Grenzbebauungen bis zu einer Länge von 9,00 m fest- gesetzt. Die Festsetzungen bzw. Regelungen zur Bauweise und zu den überbaubaren Grund- stücksflächen spiegeln die gestalterischen und insgesamt notwendigen Anforderun- gen und Zielsetzungen für derartige Nutzungen wieder. KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 20

6.5 Örtliche Bauvorschriften Die im Bebauungsplan festgesetzten Regelungen zu örtlichen Bauvorschriften stellen ergänzende Maßnahmen für die Bebauung der Grundstücke dar, wurden allerdings auf die tatsächlich erforderlichen Maßnahmen beschränkt. Diese betreffen die Gestal- tung der baulichen Anlagen, die privaten Verkehrsflächen und Stellplätze, die Ab- standsflächen, die Einfriedungen und die Gestaltung des Geländes. Auf Ziffer 7 ÖRTLICHE BAUVORSCHRIFTEN der Textlichen Festsetzungen wird Be- zug genommen.

6.6 Verkehrserschließung Die verkehrliche Erschließung des zukünftigen Wohnstandortes erfolgt ausschließlich aus Richtung Osten über eine neue Zufahrtsstraße von der Staatsstraße 2330. Als Maßnahmen zur Reduzierung der Geschwindigkeit im Ortseinfahrtbereich der Staats- straße 2330 durch Schaffung einer Mittelinsel südlich der geplanten Zufahrt zum Bau- gebiet und einer Fußgängerquerung mit Mittelinsel nördlich der geplanten Zufahrt zum Baugebiet. Eine Abstimmung mit dem Staatlichen Bauamt Landshut als Straßenbau- lastträger erfolgte dabei bereits im Vorfeld der Planungen. Innerhalb des Siedlungsgebietes ist die Erschließung durch ein verkehrsberuhigtes Stichstraßensystem mit Wendemöglichkeiten im Wohngebietsbereich vorgesehen. Dieses erschließt sämtliche Baugrundstücke und ist auf eine gleichberechtigte Benut- zung für alle Verkehrsteilnehmer ausgelegt. (Kombination von Fahrbahn, Entwässe- rungsrinne und multifunktionalem Randstreifen zum Begehen, Parken und Ausweichen). Der Ausbau erfolgt hier mit 3,50 m Fahrbahn, 0,50 m Entwässerungsrinne sowie ei- nem 2,00 m breiten multifunktionalem Randstreifen zum Begehen, Parken und Aus- weichen sowie zur Integration erforderlicher Versorgungsleitungen. In Teilbereichen ist zusätzlich ein 1,50 m breiter Gehweg integriert. Weiterhin beinhaltet das Planungskonzept ein Netz an Fußwegen als Vernetzung in- nerhalb des Siedlungsgebietes sowie zur Anbindung an die angrenzenden Verkehrs- und Wegeflächen (Hauptstraße, Wirtschaftsweg im Westen). Dies trägt insgesamt zu einer großen Durchlässigkeit innerhalb des Siedlungsbereiches dar und dient gleich- zeitig der örtlichen Naherholung.

6.7 Gelände/ Topographie/ Bodenverhältnisse Das Gelände des Geltungsbereiches fällt gleichmäßig von Südwesten nach Nordos- ten. Der tiefste Punkt befindet sich im Nordosten auf einer Höhenlage von 454 m ü.N.N., der höchste Punkt liegt im Südwesten bei 472 m ü.N.N. Die Höhendifferenz be- trägt im vorliegenden Planungsbereich somit um ca. 18 m. Für den Planungsbereich wurde im Vorfeld der Planungen eine detaillierte Gelände- vermessung mit Höhenaufmass erstellt. Die Höhen sind im Lageplan des Bebauungs- planes/ Grünordnungsplanes dargestellt. Nach der Übersichtsbodenkarte liegen fast ausschließlich Braunerden aus (kiesfüh- rendem) Lehmsand bis Sandlehm (Molasse), verbreitet mit Kryolehm (Lösslehm, Mo- lasse), im südlichen Teil kleinflächig Gleye und andere grundwasserbeeinflusste Bö- den aus (skelettführendem) Schluff bis Lehm, selten aus Ton (Talsediment) vor. Es wurden Bodenuntersuchungen (siehe Geotechnischer Bericht Nr. 52.12.1175 Büro ifb Eigenschenk vom 14.05.2012) mit folgenden Ergebnissen: Unter 20 bis 30 cm Ackerböden liegen weiche bis steife Deck- und Tertiärlehme in Tiefen von 3 bis 5 m unter GOK mit geringer bis sehr geringer Wasserdurchlässigkeit, darunter tertiäre Sande und Kiese mit mittlerer Wasserdurchlässigkeit. Vorgesehen ist bereits im Zuge der Baugebietserschließung das gesamte Gelände im Baugebiet so zu terrassieren, dass grundsätzlich eine ebenerdige Bebauung ermög- licht werden kann. Die hierzu erforderlichen Geländeveränderungen sind in Abstim- mung mit der Erschließungsplanung, erarbeitet durch das Ingenieurbüro Halbinger, Furth, im Bebauungsplan durch Böschungen dargestellt. Grundsätzlich werden dabei Abgrabungen in Kombination von Gabionen mit natürlichen Böschungen zur Ausfüh- rung kommen. Ausnahmen bilden hierbei die Parzellen 16 und 24-26. Hier ist zusätz- lich die Errichtung von Hangbauweise zulässig, um die vorhandenen Gefälleneigun- gen zu überwinden. KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 21

7 ERSCHLIESSUNG 7.1 Verkehr 7.1.1 Überörtlicher Straßenverkehr Über die Staatsstraße St 2330 ist das Baugebiet an den überörtlichen Straßenverkehr angebunden. In nördlicher Richtung besteht über weitere Staatsstraßen eine Anbin- dung an die B 11 nach München, sowie an die BAB A92 München-Deggendorf mit den Anschlussstellen Moosburg-Süd und Moosburg-Nord.

7.1.2 Örtliche Verkehrsstraßen Die verkehrliche Erschließung des Baugebietes erfolgt durch eine neue Zufahrtsstra- ße von der Staatsstraße St 2330, die innere Erschließung durch ein Stichstraßensys- tem und Wendevorrichtungen. Der bestehende Feldweg im Westen wird über neue Fußwege mit dem Baugebiet vernetzt. Nähere Erläuterungen hierzu siehe Ziffer 6.6 der Begründung.

7.1.3 Öffentlicher Personennahverkehr - ÖPNV Die Ortschaft Buch a.Erlbach ist durch private Busunternehmen über die Linien 16 Großaibach – Moosburg und 316 Großaibach –Landshut an das öffentliche Perso- nennahverkehrssystem angebunden, eine direkte Verbindung an das Oberzentrum Landshut ist somit gegeben. Die nächstgelegene Haltestelle befindet sich an der Staatsstraße St 2330 ca. 300 m nördlich der Zufahrt zum Baugebiet.

7.2 Wasserwirtschaft 7.2.1 Wasserversorgung Die Versorgung der Gemeinde Buch am Erlbach mit Trink- und Brauchwasser erfolgt durch den Zweckverband Isar-Vils-Gruppe und ist im Wesentlichen sichergestellt.

7.2.2 Abwasserbeseitigung Die Entwässerung des Baugebietes erfolgt im Trennsystem. Schmutzwasserbeseitigung Die Ableitung des anfallenden Schmutzwassers erfolgt über einen neuen Schmutz- wasserkanal mit Anbindung an die bestehende Ortskanalisation mit Weiterleitung und Reinigung in der gemeindlichen Kläranlage Niedererlbach, ausreichende Reserven für den Anschluss des Planungsgebietes sind vorhanden. Das Planungskonzept ist dabei so ausgelegt, dass eine Entwässerung im freien Gefäl- le erfolgen kann. KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 22

Niederschlagswasserbeseitigung

Öffentliche Grundstücksflächen Die Entwässerung der öffentlichen Erschließungsflächen erfolgt über die angrenzen- den öffentlichen Grünflächen bzw. in einen neu zu erstellenden Regenwasserkanal, der das unverschmutzte Niederschlagswasser nach Osten gedrosselt über ein neu zu errichtendes Regenrückhaltebecken. Nach gegenwärtigen Dimensionierungen im Zu- ge der Vorplanung zur Entwässerung des Baugebietes, erarbeitet durch das Ingeni- eurbüro Ferstl, Landshut, wird ein Volumen von ca. 100 cbm erforderlich sein. Der Standort für das Rückhaltebecken ermöglicht dabei eine Entwässerung vollständig im freien Gefälle. Die Ausbildung des Beckens ist dabei als offene, möglichst naturnahe Mulde vorgesehen.

Im Süden und Südosten des Planungsgebietes wird ein verrohrter Gewässerlauf ge- öffnet und renaturiert, der zusammen mit einem geplanten Graben entlang der westli- chen öffentlichen Grünfläche am Ortsrand zur Ableitung von Oberflächenwasser aus den westlich und südlich angrenzenden Fremdeinzugsgebieten dient. Von beiden Gräben wird das Niederschlagswasser gedrosselt über einen Zufluss dem Erlbach zugeführt, der als Vorfluter im Raum Buch am Erlbach zur Verfügung steht. Private Grundstücksflächen Die Ableitung des anfallenden Niederschlagswassers aus den privaten Grundstücks- flächen des Baugebietes Am Paradeis ist ebenfalls über den neu zu erstellenden Re- genwasserkanal vorgesehen, es wird entsprechend der Topographie wie vorgenannt beschrieben über einen Erlbachzufluss in den Erlbach entwässert. Zusätzlich sind dezentrale Rückhaltungen auf den privaten Grundstücksflächen in Form von kombinierten Rückhalteschächten mit Zisternen oder sonstigen Rückhalte- vorrichtungen wie Teichanlagen, Sickermulden und Rigolen einzurichten. Grundsätz- lich ist eine offene Versickerung in angrenzenden Pflanzflächen anzustreben. Von den Rückhalteeinrichtungen ist ein Überlauf zum Regenwasserkanal vorzusehen. Die Art der Entwässerung ist mit den einzelnen Bauanträgen aufzuzeigen. Im Zuge der nachgeordneten Erschließungsplanung ist ein Entwässerungskonzept in Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt vorzulegen. Hierin ist die gesamte Nie- derschlagswasserbeseitigung in Bezug auf die geplanten Entwässerungs- einrichtungen im Planungsgebiet aufzuzeigen und entsprechende wasserrechtliche Genehmigungen einzuholen.

Hinweise: Die Grundstücksentwässerung hat grundsätzlich nach DIN 1986 ff zu erfolgen. Die Bodenversiegelung im gesamten Planungsbereich ist dabei auf das unbedingt erforderliche Maß zu beschränken. Zur Aufrechterhaltung der natürlichen Versickerungsfähigkeit sind die Zu- fahrten und privaten Verkehrsflächen sowie PKW-Stellflächen soweit als möglich versickerungs- fähig zu gestalten (z.B. Rasengitterstein, rasenverfugtes Pflaster, Schotterrasen, Porenpflaster u.ä.). Es wird weiterhin empfohlen, bei versickerungsfähigem Untergrund das Niederschlagswasser von den Dachflächen und den Grundstückszufahrten möglichst nicht in die Kanalisation einzu- leiten, sondern mittels breiflächiger Versickerung über die belebte Bodenzone dem Untergrund zuzuführen oder über Sickeranlagen (z.B. Versickerungsmulden, Rigolen und ggf. Sicker- schächte) bzw. geeignete Rückhalteeinrichtungen für die Wiederverwendung (z. B. Teichanla- gen, Regenwasserzisternen) zu sammeln. Im Vorfeld ist ggf. die ausreichende Sickerfähigkeit des Untergrundes nachzuweisen. Bei Dachdeckungen mit Zink-, Blei- oder Kupfergehalt, die eine Gesamtfläche von 50 m² über- schreiten, sind zusätzliche Reinigungsmaßnahmen für die Dachwässer erforderlich. Aufgrund der Geländeneigungen kann es zu wild abfließendem Wasser kommen, dies darf nicht zum Nachteil Dritter ab- bzw. umgeleitet werden.

KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 23

7.2.3 Grundwasser Nach Geotechnischer Bericht Nr. 52.12.1175 Büro ifb Eigenschenk vom 14.05.2012 liegt der Grundwasserstand mit 427 m ü.NN ca. 40 m unter Erkundungsoberkante. Aufgrund der Untergrundverhältnisse und Topografie muss jedoch bei Erd- und Grün- dungsarbeiten im Zuge der Baumaßnahmen mit zeitlichen Schichtwasseraustritten ge- rechnet werden. Erforderliche Sicherungsmaßnahmen sind im Zuge der Ausführung durch die Bauwerber zu treffen. Bei der Freilegung von Grundwasser besteht eine Anzeigepflicht gemäß § 49 WHG bzw. eine Erlaubnis mit Zulassungsfiktion gemäß Art. 70 BayWG.

7.2.4 Hochwasser Öffentliche Fließgewässer tangieren den Planungsbereich nicht. Mit Hochwasser ist daher im Gebiet nicht zu rechnen. Der Planungsbereich befindet sich daher nicht innerhalb eines amtlich ausgewiesenen Überschwemmungsgebietes, jedoch wird das Planungsgebiet im Süden im Bereich der geplanten Öffnung eines verrohrten Gewässerlaufs von einem wassersensiblen Bereich tangiert.

7.3 Abfallentsorgung Die Müllbeseitigung ist auf Landkreisebene geregelt. In Niedererlbach besteht am Schul- fang eine zentrale Altstoffsammelstelle. Hier können Wertstoffe entsorgt und wenn mög- lich, einem Recyclingprozess zugeführt werden. Weiterhin unterhält der Landkreis Lands- hut in Inkofen und Bauschuttdeponien. Die Öffnungszeiten sind den jewei- ligen Sammelstellen bzw. Deponien zu entnehmen.

7.4 Energie 7.4.1 Energieversorgung Die elektrische Versorgung des Gewerbegebietes erfolgt durch die E.ON Bayern AG - Netzcenter Altdorf Eugenbacher Str. 1 84032 Altdorf Zur Versorgung des Gebietes wird nach Aussagen des Energieversorgers keine zusätzli- che Trafostation erforderlich. Die Versorgung ist über die vorhandenen Anlagen sicherge- stellt. Allgemeine Hinweise Bei allen mit Erdarbeiten verbundenen Vorhaben innerhalb des Baugebietes ist das Versor- gungsunternehmen zu verständigen. Um Unfälle und Kabelschäden zu vermeiden, müssen die Kabeltrassen örtlich genau bestimmt und die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen festgelegt werden. Soweit Baumpflanzungen erfolgen, ist eine Abstandszone von je 2,50 m beiderseits von Erdkabeln freizuhalten. Lässt sich dieser Abstand nicht einhalten, sind im Einvernehmen mit dem Energieträger geeignete Schutzmaßnahmen durchzuführen. Es geht hier nicht nur um die Verhinderung von Schäden durch Pflanzarbeiten, sondern auch um zu befürchtende Spät- folgen durch Bäume bzw. Baumwurzeln mit erschwertem Betrieb, Überwachung und Reparatur von unterirdischen Versorgungsanlagen. In jedem Fall ist ein Zusammenwirken der Beteiligten erforderlich. Pflanzungen von Sträuchern im Bereich von Erdkabeln sind nach Möglichkeit ebenfalls zu vermeiden. Bei Annäherungen ist eine Verständigung erforderlich, damit die Pflanztiefe sowie die Sträucherart und deren Wurzelverhalten hinsichtlich der unterirdischen Versorgungsanlage überprüft werden kann. Das Merkblatt über Baumstandorte und unterirdische Ver- und Entsorgungsanlagen, herausge- geben von der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, ist zu beachten. So- weit erforderlich, sind notwendige Straßenbeleuchtungsmasten und Kabelverteilerschächte auf Privatgrund zu dulden. Die gültigen Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik für elektrische Anlagen und Betriebsmittel (VBG 4) und die darin aufgeführten VDE-Bestimmungen sind einzuhalten. Die Unterbringung der zusätzlich notwendigen Versor- gungsleitungen ist unterirdisch vorzunehmen. KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 24

7.4.2 Regenerative Energienutzung Das Thema „regenerative Energienutzung“ gewinnt aktuell, auch durch die Änderun- gen der BauGB – Novelle 2011, in der kommunalen Bauleitplanung an Bedeutung und veranlasst die Kommunen in diesem Zusammenhang den Klimaschutz zu berücksich- tigen. Die Gemeinde Buch am Erlbach beabsichtigt dabei künftig in allen Bauleitplä- nen diese Anforderungen im Hinblick auf den Einsatz erneuerbarer Energien, der Energieeffizienz sowie der Energieeinsparung besonders zu berücksichtigen und die- se Aspekte sowohl städtebaulich als auch mit den entsprechenden technischen Vo- raussetzungen zu würdigen (neuer Planungsgrundsatz nach § 1a Abs. 5 BauGB).

In der vorliegenden Planung werden inhaltlich diese Zielsetzungen getroffen durch ei- ne konsequente Ausrichtung der Gebäude nach Süden und Südwesten (Firstrichtung Ost-West bzw. Nordwest-Südost), der Berücksichtigung von ausreichend dimensio- nierten Abständen zwischen den Baukörpern (Verschattung) und der Zulässigkeit von Solar- und Photovoltaikmodulen als eigenständige Dachhaut. Ebenso werden in den örtlichen Bauvorschriften keine einschränkenden Vorgaben hinsichtlich der Belichtung oder Fassadengestaltung getroffen, die eine Nutzung solarer Wärmegewinnung bei der Grundrissorientierung einschränken. Grundsätzlich wird zudem die Nutzung er- neuerbarer Energien in Form von solarer Strahlenenergie für Heizung, Warmwasser- aufbereitung, zur Stromerzeugung sowie zur allgemeinen Kraft-Wärme-Kopplung empfohlen.

Zur Energieeinsparung bzw. zur Nutzung regenerativer Energien wird daher empfoh- len folgende alternative Möglichkeiten der Wärme- und Energiegewinnung auf den einzelnen Grundstücksflächen zu prüfen und auszuschöpfen: - Thermische Nutzung von Grundwasser - Nutzung von Erdwärme (Erdwärmesonden, Erdwärmekollektoren) - Nutzung von Sonnenenergie (Photovoltaik, Sonnenkollektoren)

Voraussetzungen und Umsetzungsmöglichkeiten hierfür sind im Einzelfall zu untersu- chen und in den nachgeordneten Verfahren aufzuzeigen.

7.5 Telekommunikation Für den rechtzeitigen Ausbau des Telekommunikationsnetzes sowie der Koordinie- rung mit dem Straßenbau und den Baumaßnahmen der anderen Leitungsträger ist es notwendig, dass Beginn und Ablauf der Erschließung im Planungsbereich der Deutschen Telekom AG, T-Com TI NL/ PTI22Süd Siemensstraße 20 84030 Landshut so früh wie möglich, mind. 6 Monate vor Baubeginn, schriftlich angezeigt werden. Die Verlegung der zusätzlich notwendigen Versorgungsleitungen hat im gesamten Planungsbereich unterirdisch zu erfolgen. Dies hat vor allem aus städtebaulichen Gründen zur Gestaltung des Ortsbildes zu erfolgen, um ein einheitliches Erschei- nungsbild dieses Siedlungsbereiches zu gewährleisten. Abstimmungen zwischen Gemeinde und Leitungsträger erfolgen rechtzeitig zu gegebener Zeit, wobei entsprechende Vereinbarungen getroffen werden.

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8 IMMISSIONSSCHUTZ Bei vorliegender Planungssituation handelt es sich um die Neuausweisung von Wohnbauflächen gemäß § 4 BauNVO (Allgemeines Wohngebiet) im Süden des Hauptortes Buch am Erlbach westlich der Staatsstraße 2330. Folgende Belange gilt es dabei hinsichtlich des Immissionsschutzes zu berücksichtigen:

8.1 Verkehrslärm Verkehrslärmimmissionen verursacht durch angrenzende überörtliche Verkehrstras- sen sind in vorliegender Planung zu betrachten, da die Staatsstraße St 2330 das Pla- nungsgebiet tangiert. Angaben bzgl. der Verkehrslärmimmissionen und eventuell er- forderliche Gutachten und Maßnahmen werden in Abstimmung mit den zuständigen Behörden bei Bedarf in späteren Verfahrensschritten eingearbeitet.

8.2 Sport- und Freizeitlärm Es bestehen im weiteren Umfeld keine entsprechenden Anlagen, eine Beurteilungs- relevanz ist somit nicht gegeben.

8.3 Gewerbelärm Gewerbebetriebe oder gewerblich genutzte Anwesen selbst sind unmittelbar angren- zend an das Planungsgebiet nicht vorhanden. Negative Auswirkungen sind somit in Be- zug auf Gewerbelärmimmissionen nicht gegeben.

8.4 Geruchsimmissionen Nördlich, westlich und südlich des Geltungsbereiches befinden sich landwirtschaftliche Nutzflächen. Mit zeitlich bedingten Immissionen durch die Bewirtschaftung der an das Baugebiet angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen muss gerechnet werden, diese sind zu dulden. Die Bauwerber sind hiervon von der Gemeinde entsprechend in Kenntnis zu setzen.

9 ALTLASTEN Altlast- bzw. Altlastverdachtsflächen innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungs- planes/ Grünordnungsplanes sind weder der Gemeinde Buch am Erlbach noch dem Wasserwirtschaftsamt bekannt und auch nicht dem Altlastenkataster des Landratsamtes zu entnehmen. KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 26

10 DENKMALSCHUTZ 10.1 Bodendenkmäler Die Erfassung der Bodendenkmäler hat zum Ziel, noch vorhandene Spuren und Objekte menschlichen Lebens und Handelns früherer Generationen in der Landschaft zu doku- mentieren und zu erhalten. Eine Gefährdung der Bodendenkmäler liegt grundsätzlich in der baulichen Veränderung und den damit im Zuge der Gründungsmaßnahmen erfor- derlichen Bodenumlagerungen sowie der Überbauung. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, Abt. Bodendenkmalpflege, dokumentiert für den vorliegenden Geltungsbereich selbst keine Bodendenkmäler. Da jedoch nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich im Geltungsbereich oberir- disch nicht mehr sichtbare und daher unbekannte Bodendenkmäler in der Erde befin- den, sind die Bauträger und die ausführenden Baufirmen ausdrücklich auf die ent- sprechenden Bestimmungen des Art. 8 Abs. 1 bis 2 DSchG hinzuweisen:

Art. 8 Abs. 1 DSchG Wer Bodendenkmäler auffindet, ist verpflichtet dies unverzüglich der Unteren Denk- malschutzbehörde oder dem Landesamt für Denkmalpflege anzuzeigen. Zur Anzeige verpflichtet sind auch der Eigentümer und der Besitzer des Grundstücks, sowie der Unternehmer und der Leiter der Arbeiten, die zu dem Fund geführt haben. Die Anzei- ge eines der Verpflichteten befreit die übrigen. Nimmt der Finder an den Arbeiten, die zu dem Fund geführt haben aufgrund eines Arbeitsverhältnisses teil, so wird er durch die Anzeige an den Unternehmer oder den Leiter der Arbeiten befreit.

Art. 8 Abs. 2 DSchG Die aufgefundenen Gegenstände und der Fundort sind bis zum Ablauf von einer Wo- che nach der Anzeige unverändert zu belassen, wenn nicht die Untere Denkmal- schutzbehörde die Gegenstände vorher freigibt oder die Fortsetzung der Arbeiten gestattet.

10.2 Baudenkmäler Die Unterschutzstellung von Baudenkmälern ist erforderlich, um vielfältige, aus ande- ren Geschichtsquellen zum Teil nicht erschließbare Informationen über die Entste- hungszeit des Denkmals und über die später auf es wirkenden Epochen zu erhalten. Baudenkmäler stellen auf Grund der Originalität ihrer Substanz, den unverkennbaren Merkmalen alter handwerklicher oder historischer Fertigung und den erkennbaren Al- tersspuren einer meist wechselvollen Biographie, aussagekräftige Geschichtszeugnis- se dar, die ein öffentliches Interesse an der Erhaltung begründen. Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes/ Grünordnungsplanes selbst sowie dessen Umgriff oder in direkter Sichtbeziehung sind keine Baudenkmäler registriert. Die nächstgelegenen Baudenkmäler befinden sich ca. 500 m weiter nördlich.

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11 BRANDSCHUTZ Bezüglich des vorbeugenden baulichen und abwehrenden Brandschutzes sind bei der Aufstellung von Bauleitplanungen die allgemeinen Bestimmungen gemäß den Vor- schriften der DIN 14090 sowie der BayBO einzuhalten. Insgesamt gesehen ist der abwehrende Brandschutz sowie die Bereitstellung der not- wendigen Löschwasserversorgungsanlagen entsprechend Art. 1 Abs. 1 und 2 des Bayerischen Feuerwehrgesetzes (BayFwG) sicherzustellen. Der kommunalen Feuerwehr stehen insgesamt ausreichende Möglichkeiten zur Ver- fügung, um den Anforderungen der gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden.

Im Einzelnen sind folgende Punkte zu beachten: - Bauliche Anlagen müssen über befestigte Straßen und Wege erreichbar sein. - Die Flächen für die Feuerwehr auf den Grundstücken, sowie Aufstell- und Bewe- gungsflächen, einschließlich der Zufahrten müssen entsprechend ausgeführt wer- den. (Richtlinie für Feuerwehr) - Bei Sackgassen ist darauf zu achten, dass der so genannte Wendehammer auch für Feuerwehrfahrzeuge benutzbar ist. (Durchmesser 18 Meter) - Jeder Aufenthaltsraum muss bei Gefahr auf zwei Wegen verlassen werden kön- nen. Wenn die Brüstung notwendiger Fenster mehr als 8 Meter über dem Gelände liegt, müssen entweder mindestens zwei voneinander unabhängige Treppenräu- me oder ein Sicherheitstreppenhaus vorgesehen werden. - Bei Aufenthaltsräumen im Dachgeschoss müssen die notwendigen Fenster mit Leitern der Feuerwehr anleiterbar sein. Bei liegenden Dachfenstern bestehen Be- denken. - Hydranten sind nach DIN 3222 mit B-Abgängen zu versehen. Der Abstand der Hydranten soll im Bereich zwischen 100-200 Meter liegen. - Die Wasserversorgung ist so auszulegen, dass bei gleichzeitiger Benutzung von zwei nächstliegenden Hydranten (Über- oder Unterflur) ein Förderstrom von min- destens 1600 ltr/min über 2 Stunden bei einer Förderhöhe von 4 bar erreicht wird. - Die Hydranten sind außerhalb des Trümmerschattens am Fahrbahnrand zu errich- ten. - Die Ausrüstung und Ausbildung der Feuerwehr muss jeweils den Erfordernissen angepasst werden.

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12 FLÄCHENBILANZ Flächenanteile innerhalb des Geltungsbereiches

ART DER NUTZUNG FLÄCHE IN M 2

Gesamtfläche innerhalb des Geltungsbereiches 25.120

abzgl. vorhandene Erschließungsflächen - St 2330 (Hauptstraße) 2.090

Bruttobaufläche – Neuplanung 100 % 23.030

abzgl. geplante Erschließungsflächen - Öffentliche Straßenverkehrsflächen 2.910m2 13 % 2.910 abzgl. geplante Grünflächen - Straßenbegleitgrün 35 m2 - Ortsrandeingrünung im Westen 785 m2 - Grabenöffnung mit Entwässerung und Ausgleichsfläche im Süden 3.010 m2 - Regenrückhaltebecken 500 m2 - Kinderspielplatz 386 m2 20 % 4.716

Nettobaufläche – Neuplanung (Parzellen 1-26) 67 % 15.404

Parzellengrößen

PARZELLE FLÄCHE IN M 2 1 603 2 603 3 603 4 566 5 650 6 559 7 570 8 472 9 675 10 513 11 730 12 523 13 505 14 535 15 532 16 754 17 648 18 648 19 648 20 597 21 633 22 633 23 632 24 741 25 409 26 423 Gesamt 15.404 Die durchschnittliche Parzellengröße liegt bei 592 qm.

Einwohnerberechnung 26 Parzellen Angesetzt werden 3,5 Einwohner (E) pro Parzelle 26 x 3,5 E = ca. 90 Einwohner KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 29

13 ERSCHLIESSUNGSKOSTEN Der erforderliche Kostenaufwand für die Realisierung der Erschließung der Wohnbau- flächen ist seitens der Gemeinde Buch am Erlbach zu tragen.

Die voraussichtlichen Kosten für die geplanten Erschließungsmaßnahmen sind derzeit noch nicht dimensioniert und somit noch nicht bekannt. Diese werden im Zuge der weiteren Planungsmaßnahmen ermittelt. Für die einzelnen Detailplanungen zur Umsetzung des Baugebietes zeigen sich fol- gende, zwischenzeitlich beauftragte Büros verantwortlich: Verkehrserschließung IB Halbinger, Furth Entwässerung, Kanalisation IB Ferstl, Landshut Grünordnung IB KomPlan, Landshut

Hinweis: Sämtliche Detailplanungen zur Umsetzung des gesamten Baugebietes sind im vorlie- genden Entwurf des Bauleitplanes beinhaltet und entsprechend abgestimmt.

Entstehende und erforderliche Anschlusskosten für - Abwasserbeseitigung - Wasserversorgung - Versorgung mit elektrischer Energie - Fernmeldeeinrichtungen richten sich je nach Bedarf nach den entsprechenden Satzungen bzw. nach den tat- sächlichen Herstellungskosten. Detaillierte Angaben zu den Erschließungskosten können zum jetzigen Zeitpunkt nicht getroffen werden.

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TEIL B) GRÜNORDNUNGSPLAN

14 ANLASS Anlass für die Erstellung des vorliegenden Bebauungsplanes/ Grünordnungsplanes ist es, auf bisher im Außenbereich gelegenen und ausschließlich landwirtschaftlich genutzten Flächen die Neuausweisung eines Allgemeinen Wohngebietes gemäß § 4 BauNVO zu ermöglichen. Im Zuge der vorliegenden, qualifizierten Bauleitplanung sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen entsprechend den gesetzlichen Vorgaben geschaffen werden. Um einerseits die baurechtlichen Voraussetzungen für ein Wohngebiet zu schaffen, andererseits den ökologischen Belangen gerecht zu werden, ist im Zuge der qualifi- zierten Bauleitplanung ein integrierter Grünordnungsplan erforderlich. Gemäß § 18 BNatSchG und § 1 a Abs. 3 BauGB ist für die Aufstellung von Bauleit- plänen die Naturschutzrechtliche Eingriffsregelung vorgesehen, wenn auf Grund der Planung Eingriffe in Natur und Landschaft zu erwarten sind. Das Schaffen neuen Bau- rechts ist hier als ausgleichspflichtige Nutzungsänderung von Grundflächen anzuse- hen, bezüglich der Eingriffsregelung ist das Regelverfahren anzuwenden.

15 BESTANDSERFASSUNG UND BEWERTUNG 15.1 Naturräumliche Lage

Nach der naturräumlichen Gliederung Deutschlands liegt die Gemeinde Buch am Erlbach mit den Ortsteilen vollständig in der Gruppe 06 (Unter- bayerisches Hügelland) der natur- räumlichen Haupteinheiten. Das Ge- meindegebiet von Buch am Erlbach ist der naturräumlichen Haupteinheit 060 Isar-Inn-Hügelland und der na- turräumlichen Untereinheit Tertiär- hügelland zwischen Isar und Inn Buch am (060 A) zugeordnet Erlbach

Quelle: ABSP Landkreis Landshut (2003)

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15.2 Geländeverhältnisse Das Gelände des Geltungsbereiches fällt relativ gleichmäßig von Südwesten nach Nordosten und weist ein mittleres Relief auf bei überwiegend nordostexponierter Nei- gung. Der tiefste Punkt befindet sich im Nordosten auf einer Höhenlage von 454 m ü.N.N, der höchste Punkt liegt im Südwesten bei 472 m ü.N.N. Die Höhendifferenz be- trägt im vorliegenden Planungsbereich somit um ca. 18 m. Für den Planungsbereich wurde eine detaillierte Geländevermessung erstellt. Die Hö- hen sind dem Lageplan des Bebauungsplanes/ Grünordnungsplanes zu entnehmen.

15.3 Potentielle natürliche Vegetation Unter der potentiellen natürlichen Vegetation versteht man diejenige Vegetation, die sich heute nach Beendigung anthropogener Einflüsse auf die Landschaft und ihre Ve- getation einstellen würde. Bei der Rekonstruktion der potentiellen natürlichen Vegeta- tion wird folglich nicht die Vegetation eines früheren Zeitraumes nachempfunden, sondern das unter den aktuellen Standortbedingungen zu erwartende Klimaxstadium der Vegetationsentwicklung. Würden sämtliche anthropogenen Einflüsse unterbleiben, entwickelte sich im Bereich südlich Buch am Erlbach auf Braunerden aus den sandigen Lehmböden mit Löss- lehmanteilen ein Zittergrasseggen - Hainsimsen – Buchenwald, örtlich im Komplex mit Zittergrasseggen- Stieleichen-Hainbuchenwald entwickeln. Typische Baumarten sind Rot-Buche, Hainbuche, Stiel-Eiche und die Winter-Linde. Meist dominiert die Buche, da sie unter den genannten standörtlichen Bedingungen anderen Baumarten deutlich überlegen ist. Sie wird regional bedingt von Fichte und Tanne, in trockenen Bereichen auch von der Stiel-Eiche begleitet.

15.4 Reale Vegetation Der Vegetationsbestand wurde bei einer Geländebegehung im Sommer 2012 gesich- tet: Der Geltungsbereich wird ausschließlich landwirtschaftlich überwiegend in Form von Ackerbau genutzt. Neben nitrophilen Ackerrandstreifen und schmalen Ranken bestehen innerhalb des Geltungsbereiches keine nennenswerten Vegetationsstrukturen. Der größte Teil des Geltungsbereiches setzt sich aus ungegliederten großen Feldschlägen zusammen. Der gesamte Geltungsbereich hat nach dem LEK aktuell eine überwiegend geringe Lebensraumqualität. Das Entwicklungspotential für seltene und gefährdete Lebens- räume ist mittel, es sind weder regional noch landesweit bedeutsame Artenvorkom- men vorhanden, es wird aber dem Betrachtungsraum eine besondere Bedeutung für die Entwicklung und Erhaltung von Lebensräumen zugeordnet.

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15.5 Biotopausstattung Im Geltungsbereich selbst befinden sich keine kartierten Biotope und auch in der un- mittelbaren Umgebung sind keinerlei Biotopstrukturen gelegen. Das nächstgelegene amtlich kartierte Biotop in Form eines Gewässerbegleitgehölzes und Feuchtwald befindet sich westlich im Bereich des Erlbaches. Auf Ziffer 4.3.6 Biotopkartierung wird diesbe- züglich verwiesen. Es sind keine ökologisch bedeutsamen Kleinstrukturen oder gesetzlich geschützten Biotope nach § 30 BNatSchG bzw. Art. 23 BayNatSchG vorhanden. Es liegt ein anthropogen überprägter Standort ohne bedeutende Artenvorkommen vor, Lebensräume von regionaler oder überregionaler Bedeutung bestehen nicht. Es han- delt sich somit um ein Gebiet mit geringer Bedeutung für Naturhaushalt und Land- schaftsbild (Kategorie I), angesetzt wird der obere Wert.

15.6 Boden Der Untergrund im Planungsgebiet wird laut der geologischen Karte von Bayern (1: 500 000) durch Obere Süßwassermolasse, kiesführend, älterer Teil - Ton, Schluff, Mergel, Sand, Kies geprägt. Aus diesem Ausgangsmaterial haben sich nach der Übersichtsbodenkarte (M 1 : 25.000) im Betrachtungsraum fast ausschließlich Braun- erden aus (kiesführendem) Lehmsand bis Sandlehm (Molasse), verbreitet mit Kryo- lehm (Lösslehm, Molasse), im südlichen Teil kleinflächig Gleye und andere grundwas- serbeeinflusste Böden aus (skelettführendem) Schluff bis Lehm, selten aus Ton (Talsediment). Aufgrund der Lehmböden liegen nach der Bodenschätzungs- Übersichtskarte Niederbayern südlich Buch am Erlbach Lehme mittlerer Bodenzu- standsstufe (4) vor. Es wurden Bodenuntersuchungen (siehe Geotechnischer Bericht Nr. 52.12.1175 Büro ifb Eigenschenk vom 14.05.2012) mit folgenden Ergebnissen: Unter 20 bis 30 cm Ackerböden liegen weiche bis steife Deck- und Tertiärlehme in Tiefen von 3 bis 5 m unter GOK mit geringer bis sehr geringer Wasserdurchlässigkeit, darunter tertiäre Sande und Kiese mit mittlerer Wasserdurchlässigkeit. Für den Geltungsbereich besteht aufgrund der Lehmböden ein überwiegend mittleres Rückhaltevermögen für sorbierbare Stoffe, keine Winderosionsgefahr, wohl aber eine überwiegend hohe potentielle Erosionsgefährdung durch Wasser. Die Stoffeinträge durch landwirtschaftliche Nutzung sind überwiegend mittel. Es handelt sich um ein Gebiet mit allgemeiner Bedeutung für die Erhaltung der Bodenfunktionen aber mit be- sonderer Bedeutung für den Schutz des Bodens vor Erosion. Eine Eignung für die Entwicklung besonderer Biotope ist aufgrund der Überprägung ebenso wenig vorhan- den wie eine kulturhistorische Bedeutung. Es handelt sich somit um ein Gebiet mit mittlerer Bedeutung für Naturhaushalt und Landschaftsbild (Kategorie II), angesetzt wird der untere Wert.

15.7 Wasser Innerhalb des Geltungsbereiches befinden sich weder permanent wasserführende Oberflächengewässer noch Auefunktionsräume umliegender Gewässer. Nach dem In- formationsdienst Überschwemmungsgefährdete Gebiete in Bayern bestehen auch keine Überschwemmungsgebiete, jedoch wird der Planungsbereich im Süden von ei- nem wassersensiblen Bereich tangiert. Diese Gebiete sind durch den Einfluss von Wasser geprägt, ein definiertes Risiko kann jedoch nicht abgeleitet werden, Nut- zungsbeschränkungen bestehen ebenfalls nicht. Die relative Grundwasserneubildungsrate ist im Planungsgebiet überwiegend mittel, das Rückhaltevermögen für nicht sorbierbare Stoffe (z.B. Nitrat) überwiegend gering, so dass das Stoffeintragsrisiko ins Grundwasser überwiegend hoch eingestuft wird. Es handelt sich um ein Gebiet mit besonderer Bedeutung für den Schutz des Grund- wassers, sowie um ein Gebiet mit besonderer Bedeutung für den Schutz von Oberflä- chengewässern. Ein Wasserschutzgebiet ist nicht vorhanden. Das Schutzgut Wasser wird im Gebiet demnach mit geringer Bedeutung für Natur- haushalt und Landschaftsbild (Kategorie I) eingestuft, angesetzt wird der obere Wert. KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 33

15.8 Klima Der Betrachtungsraum befindet sich im Klimabezirk des Niederbayerischen Hügellan- des und ist von kontinentalen Klimadaten gekennzeichnet. Die jährlichen Durch- schnittsniederschläge betragen 750 bis 850 mm, die Jahresmitteltemperatur 7 bis 8 °C. Merkmale der Kontinentalprägung sind die im Vergleich zu den Winterniederschlägen ergiebigeren Sommerregen und hohe Temperaturdifferenzen zwischen wärmstem und kältestem Monat. Dem Planungsgebiet kommt eine hohe Wärmeausgleichsfunktion zu, es besteht keine Inversionsgefährdung. Eine Kaltluftgefährdung besteht ebenso wenig wie ein Kaltluft- oder Frischlufttransportweg. Die Wertigkeit des Schutzgutes Klima und Luft wird demnach als gering (Kategorie I) eingestuft, angesetzt wird der obere Wert.

15.9 Landschaftsbild/ Erholungseignung Der Geltungsbereich befindet sich im Landschaftsbildraum 24, Talräume des Glei- ßenbaches und des Erlbaches sowie ihrer Nebenbäche , Teilraum des Tertiär- Hügellandes mit kleinräumigem Relief, erhöhtem Strukturreichtum und naturnah ge- prägten Bachläufen. Die Bewertung der Eigenart ist hoch, die der Reliefdynamik mit- tel, es ist geeignet für ruhige, naturbezogene Erholung. Es handelt sich um ein Gebiet mit besonderer Bedeutung für die Erhaltung und Entwicklung einer ruhigen naturbe- zogenen Erholung. Das Planungsgebiet selbst weist jedoch aufgrund der fehlenden Strukturen, der monotonen Ackernutzung und der fehlenden Erschließung mit Aus- nahme des westlich angrenzenden Feldweges kaum Eignung für die naturbezogene Naherholung auf. Der Planungsraum wird deshalb als Gebiet mit geringer Bedeutung für Naturhaushalt und Landschaftsbild (Kategorie I) bewertet, angesetzt wird der obere Wert.

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16 NATURSCHUTZRECHTLICHE EINGRIFFSREGELUNG (BILANZIERUNG) 16.1 Ermittlung des Umfanges der erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen Hierbei werden die Gebiete verschiedener naturschutzrechtlicher Bedeutung (Katego- rie I bis III) mit den Gebieten, die auf Grund ihrer Eingriffsschwere definiert werden, überlagert. Daraus ergeben sich Bereiche entsprechender Eingriffsintensitäten, wel- che die Grundlage für die Anwendung der Naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung nach dem Leitfaden Eingriffsregelung in der Bauleitplanung (Ergänzende Fassung) des Bayerischen Staatsministeriums für Landesentwicklung und Umweltfragen (2003) bilden.

16.1.1 Ermittlung der Gesamtfläche des Eingriffs

ART DER NUTZUNG FLÄCHE (M 2) Wohnbauflächen 15.404 Öffentliche Erschließungsflächen 2.910 Grünflächen (Straßenbegleitgrün, Ortsrandeingrünung im Westen, Kinder- spielplatz, RRB) 1.706 Gesamteingriffsfläche 20 .020

Die Grundlage des zu ermittelnden Ausgleichs beträgt insgesamt 20.020 m2.

16.1.2 Festlegung der Beeinträchtigungsintensität Die Schutzgüter des Naturhaushaltes werden hinsichtlich des zu erwartenden Eingriffs bewertet. Teilbereiche des Planungsgebietes, die keine Auswirkungen erfahren, blei- ben in nachfolgender Tabelle unberücksichtigt, da für sie auch kein Kompensations- bedarf entsteht.

SCHUTZGUTBEZOGENE SCHUTZGUT DES ZUORDNUNG BEWERTUNG NATURHAUSHALTES (KATEGORIE) - Ackerflächen Arten/ I - geringe Lebensraumqualität Lebensräume oberer Wert - keine bedeutsamen Artvorkommen

- Ackerstandort mit mittlerer Bodenzu- standsstufe - anthropogen überprägte Böden (kei- ne kulturhistorische Bedeutung) II Boden - ohne besonderes Biotopentwick- unterer Wert lungspotential - Rückhaltevermögen für sorbierbare Stoffe mittel

- kein hoch anstehendes Grund- wasser I Wasser - keine wassersensible Teilbereiche oberer Wert überbaut (nur innerhalb Grünflächen) - kein Auefunktionsraum

- keine übergeordneten kleinklimati- schen Funktionen I Klima und Luft - nicht Bestandteil einer Luftaus- oberer Wert tauschbahn, kein Kaltlufttransport - Agrarflächen Landschaftsbild I - strukturarm Erholungseignung oberer Wert - kaum Erschließung für Erholung

Kategorie (gemittelt) I oberer Wert Bedeutung für Naturhaushalt und Landschaftsbild: * Kategorie I = gering, * Kategorie II = mittel, Kategorie III = hoch KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 35

Die detaillierte bewertete Bestandsbeschreibung ist auch dem UMWELTBERICHT unter Ziffern 18.6.1.1, 18.6.2.2, 18.6.4.1, 18.6.5.1, 18.6.6.1, 18.6.7.1 und 18.6.8.1 zu entnehmen.

Insgesamt kann aufgrund der Homogenität des Eingriffsbereichs bezogen auf die zu betrachtenden Schutzgüter des Naturhaushaltes gemittelt eine Einstufung in die Be- standskategorie I (Oberwert) erfolgen. Auf Grund dieser Bedeutung der Schutzgüter innerhalb des Planungsgebietes und der Zuordnung der Planung zu Typ B (Flächen mit niedrigem Versiegelungs- bzw. Nut- zungsgrad, GRZ < 0,35 oder entsprechender Eingriffsschwere) ergeben sich folgende Beeinträchtigungsintensitäten:

B I 20.020 m2 werden der Kategorie I (Gebiete geringer Bedeutung) zugeordnet Landwirtschaftliche Nutzflächen

16.1.3 Festlegung des Kompensationsfaktors Der Kompensationsfaktor wird mit 0,35 (Spanne 0,2 bis 0,5) für das Feld B I im mittle- ren Bereich gewählt. Der Abschlag vom Höchstfaktor wird durch folgende Beeinträchti- gungsvermeidungen gerechtfertigt: - Anlage zäsierender Grünzug und Vernetzungsstrukturen zur Gliederung der Siedlung und Einbindung der Siedlungsränder - Festsetzung versickerungsfreundlicher Beläge als Beitrag zum Erhalt der Was- seraufnahmefähigkeit des Bodens - Sammlung/Rückhaltung und Rückführung anfallenden Oberflächenwassers in den natürlichen Wasserkreislauf - Festsetzung der Verwendung standortgerechter, autochthoner Gehölze (falls ver- fügbar) - Hinweis auf schichtgerechte Lagerung und Wiedereinbau des Oberbodens - Verbot Tiergruppenschädigender Bauteile - Hinweis auf die Verwendung insektenfreundlicher Leuchtmittel

16.1.4 Umfang der erforderlichen Kompensationsflächen

ERFORDERLICHE FLÄCHE KOMPENSATIONS- FLÄCHENTYP 2 AUSGLEICHSFLÄCHE (M ) FAKTOR (M 2) B I 20.020 x 0,35 = 7.007

Erforderliche Gesamtausgleichsfläche 7.007

Die erforderliche Gesamtausgleichsfläche beträgt 7.007 m2. KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 36

16.1.5 Bereitstellung der erforderlichen Kompensationsflächen Die Bereitstellung der erforderlichen Kompensationsflächen erfolgt sowohl am Ort des Eingriffs auf, als auch außerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes/ Grünordnungsplanes auf dem gemeindeeigenen Grundstück Fl.Nr. 1172 (Teilfläche), Gemarkung Buch a. Erlbach, das sich im Ökokonto der Gemeinde befindet.

Bereitstellung am Ort des Eingriffs Maßnahmenplanung/ Bilanzierung ANERKANNTE 2 ANERKENNUNGS- MASSNAHME FLÄCHE (M ) AUSGLEICHS- FAKTOR 2 FLÄCHE (M ) FL.NR. 916 TEILFLÄCHE, GMKG. BUCH A. ERLBACH FL.NR. 922, GMKG BUCH A. ERLBACH − Öffnung einer bestehenden Grabenverrohrung − Förderung extensiver Wie- senflächen 3.010 0,5 1.505 − Anlage standortgerechter, hydrophiler Gewässerbe- gleitgehölze Geleistete Gesamtausgleichsfläche 1.505

Die Bereitstellung eines Teiles der Kompensationsflächen erfolgt im südlichen Gel- tungsbereich auf Grundstück Flurnummer 916 (Teilfläche), Gemarkung Buch a. Er- lbach, sowie Flurnummer 922, Gemarkung Buch a. Erlbach Die Lage der Ausgleichs- flächen ist der Planungskarte zu entnehmen. Die bestehende Grabenverrohrung wird entfernt und durch einen naturnah ausgepräg- ten Bachlauf ohne Regelprofile sondern mit unregelmäßig ausgebildeten Uferlinien er- setzt. Parallel des Bachlaufes erfolgt die Anlage begleitender Uferschutzstreifen durch Initialpflanzungen. Die Pflege dieser Pufferstreifen erfolgt nur nach Bedarf Abschnitts- weise (jeweils auf einem Drittel der Fläche) über eine einschürige Mahd zusammen mit der letzten Wiesenmahd. Das Mähgut ist abzutransportieren. Die Überstellung des Gewässerlaufs erfolgt mit hydrophilen Gehölzen entsprechend der in der Planungs- karte festgesetzten Standorte. Die vorhandenen Ackerflächen werden mit autochthonem Saatgut angesät und in den ersten drei Jahren über jährlich dreischürige Pflege mit Mähgutabtransport ausgema- gert. Danach wird der Pflegeaufwand auf zweischürige Mahd reduziert, ein Abtrans- port des Mähgutes ist jedoch auch hier weiterhin erforderlich. Die Erreichung des Entwicklungszieles erfolgt nach ca. 7 Jahren.

Externe Bereitstellung aus dem kommunalen Ökokonto Die Gestaltungs- und Pflegemaßnahmen auf Fl.Nr. 1172, Gemarkung Buch a. Erlbach wurden in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde festgelegt und be- reits umgesetzt. Als Maßnahmen wurden umfangreiche Renaturierungs- und Extensivie- rungsmaßnahmen entlang des überwiegend begradigten Stünzbaches durchgeführt.

FLÄCHE DURCHGEFÜHRTE MASSNAHMEN (M²) FL.NR. 1172 (TEILFLÄCHE), GEMARKUNG BUCH A. ERLBACH

Renaturierungsmaßnahmen am Stünzbach mit naturnaher und strukturrei- cher Fließgewässerstrecke und Entwicklung von feuchten Hochstaudenflu- 3.668 m² ren bzw. Feuchtlebensräumen

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Bei einem durch die Untere Naturschutzbehörde festgesetzten Anerkennungsfaktor von 1,5 für die bereits realisierten Maßnahmen am Stünzbach ergibt sich eine anerkannte Fläche von 5.502 m², die zusammen mit den Ausgleichsflächen innerhalb des Gel- tungsbereichs der Ausgleichserfordernis entspricht.

Die Lage ist nachfolgender Grafik zu entnehmen:

Kompensationsfläche 3.6 68 m²

Bereits abgebuchte Fläche 1.630,78m²

16.2 Aussagen zur Umsetzung der Kompensationsflächen Insgesamt gelten für Kompensationsflächen, unabhängig von den speziell getroffenen Maßnahmen, nachfolgende Anmerkungen: - Maßnahmen, die den Naturhaushalt schädigen oder das Landschaftsbild verun- stalten, sind untersagt, z.B.  Errichtung baulicher Anlagen  Einbringen standortfremder Pflanzen  Aussetzen nicht heimischer Tierarten  Flächenaufforstungen  Flächenauffüllungen  Vornehmen zweckwidriger land- und forstwirtschaftlicher Nutzungen  Betreiben von Freizeitaktivitäten oder gärtnerischer Nutzungen. - Die Kompensationsflächen sind dauerhaft zu erhalten. - Ausgefallene Pflanzen sind in der darauffolgenden Vegetationsperiode zu ersetzen. - Änderungen des Pflegekonzeptes dürfen nur in Abstimmung mit dem Landrats- amt Landshut, Untere Naturschutzbehörde, vorgenommen werden. - Eine unmittelbare Meldung der Kompensationsflächen hat nach Inkrafttreten des Bebauungsplanes/ Grünordnungsplanes an das Landesamt für Umwelt, Außen- stelle Hof, über Formblätter zu erfolgen (Art. 9 BayNatSchG). KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 38

TEIL C) UMWELTBERICHT

17 VORBEMERKUNGEN 17.1 Inhalt und Ziele des Bauleitplanes Inhalt der vorliegenden Umweltprüfung ist die vorgesehene Neuausweisung von All- gemeinen Wohngebietsflächen nach § 4 BauNVO im Süden des Hauptortes Buch am Erlbach der Gemeinde Buch am Erlbach. Da sich der Planungsbereich bisher im Außenbereich befindet, beabsichtigt die Ge- meinde Buch am Erlbach, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für ein modernes und zeitgemäßes Siedlungsgebiet entsprechend den gesetzlichen Vorgaben zu schaf- fen. Hierbei sollen insbesondere ökologische Aspekte wie die Öffnung und Renaturie- rung eines verrohrten Gewässers und die Bereitstellung von Grünstrukturen am zu- künftigen Ortsrand für eine abschließende Ortsrandgestaltung berücksichtigt werden. Ebenso wird den Belangen der Verkehrserschließung und der gesamten Infrastruktur besondere Bedeutung beigemessen.

17.2 Einschlägige Prüfvorgaben der Umweltbelange Mit Datum vom 20.07.2004 ist weiterhin die Neufassung des Baugesetzbuches im Rahmen des Gesetzes zur Anpassung des Baugesetzes an die EU-Richtlinien in Kraft getreten. Die Umsetzung der Plan-UP-Richtlinie gilt hierbei als inhaltlicher Schwer- punkt der Novelle 2004, und stellt eine umweltpolitische Ergänzung in der Bauleitpla- nung dar. Daraus resultierend leitet sich für nahezu alle Bauleitplanungen die Erfor- derlichkeit einer Umweltprüfung ab, die in einem eigenständigen Umweltbericht zu do- kumentieren ist und dieser wiederum Bestandteil der Begründung zum Bauleitplan wird. Die generelle Umweltprüfung als regelmäßiger Bestandteil des Aufstellungsverfahrens im Bauleitplanverfahren wird in ihrer Vorgehensweise zur Zusammenstellung sämtli- cher umweltrelevanter Abwägungsmaterialien geregelt. Dabei werden die voraussicht- lichen erheblichen Umweltauswirkungen der Planung ermittelt und in einem soge- nannten Umweltbericht als Bestandteil der Begründung zum Bauleitplanverfahren dargestellt. Die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden am Umweltbericht fin- det somit im Rahmen der Aufstellungsverfahren zum Bauleitplanverfahren statt, die Ergebnisse unterliegen der Abwägung.

17.2.1 Fachgesetze Nachfolgende Fachgesetze bilden die Grundlagen des Umweltberichtes in der Bau- leitplanung: - EU - Richtlinie 2001/42/EG: Prüfung der Umweltauswirkungen bestimmter Pläne und Programme - § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB: Belange des Umweltschutzes, Naturschutzes, der Lan- despflege - § 1a BauGB: Ergänzende Vorschriften zum Umweltschutz - § 2 Abs. 4 BauGB: Vorschriften über die Umweltprüfung - § 2a BauGB: Begründung zum Bauleitplanentwurf, Umweltbericht

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17.2.2 Fachpläne Nach § 2 Abs. 4 BauGB sind die Aussagen umweltrelevanter Fachplanungen nach § 1 Abs. 6 Nr.7 Buchstabe g sowie deren Bestandserhebungen und Bestandsbewer- tungen im Umweltbericht zu berücksichtigen. Im vorliegenden Bauleitplanverfahren sind somit die Aussagen des Landesentwick- lungsprogramms in den Umweltbericht ebenso einzuarbeiten wie die Aussagen des Regionalplanes der Region 13 – Landshut, des Flächennutzungsplanes der Gemein- de Buch am Erlbach, der naturschutzfachlichen Aussagen des Arten- und Bio- topschutzprogramms, des Landschaftsentwicklungskonzeptes der Region Landshut sowie der Biotop- und Artenschutzkartierung. Auf die Punkte 4.3.1 Landesentwicklungsprogramm , 4.3.2 Regionalplan , 4.3.3 Flä- chennutzungsplan , 4.3.4 Arten- und Biotopschutzprogramm, 4.3.5 Landschaftsent- wicklungskonzept, 4.3.6 Biotopkartierung, 4.3.7 Artenschutzkartierung wird diesbe- züglich verwiesen.

Planungsrelevante Aussagen sonstiger übergeordneter Fachplanungen (wie FFH-, SPA-Gebiete etc.) für naturschutzfachlich bedeutsame Bereiche liegen für die Pla- nungsflächen nicht vor.

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18 BESCHREIBUNG DER SCHUTZGÜTER DES NATURHAUSHALTES UND BEWERTUNG DER UMWELTAUSWIRKUNGEN DES VORHABENS 18.1 Angaben zum Standort Das Planungsgebiet befindet sich im Westen der Ge- meinde Buch am Erlbach, westlich der Staatsstraße St 2330 gegenüber dem Sied- lungsbereich Metzgerfeld. Das Gebiet befindet sich noch im Außenbereich und wird derzeit landwirtschaftlich genutzt.

Quelle: www.BayernAtlas.de

18.2 Wesentliche Nutzungsmerkmale des Vorhabengebietes

NUTZUNGSMERKMAL AUSPRÄGUNG

Östlich der Staatsstraße 2330 besteht ein allgemeines Wohnge- Siedlungsfläche biet, nördlich des Planungsgebietes ein Dorfgebiet. Der Eingriffsbereich selbst hat für die naturbezogene Erholung Erholungsfläche keine Bedeutung, es handelt sich um reine Feldflur mit Wege- verbindungen in Randlage. Landwirtschaftliche Der Planungsbereich wird aktuell landwirtschaftlich in Form von Nutzung Acker genutzt. Forstwirtschaftliche Nicht vorhanden im Geltungsbereich. Nutzung Das Areal wird über eine Anschlussstelle von der Staatsstraße 2330 im Osten erschlossen. Diese stellt auch über weitere Staatsstraßen Verkehr überörtliche Verbindungen wie zur B 11 nach München oder zur BAB A92 München-Deggendorf her. Die allgemein üblichen Versorgungs- und Entsorgungsanla- gen und -einrichtungen (Wasser, Strom, Telefon, Müllabfuhr, Versorgung/ Entsorgung Abwasser etc.) sind bis zu den bebauten Bereichen Metzger- feld sichergestellt Im Geltungsbereich bestehen überwiegend artenarme Acker- Flora flächen. Es kommen weder wertvolle Lebensraumtypen noch amtlich kartierte Biotope im Planungsgebiet selbst vor. Detaillierte Untersuchungen liegen für das Planungsgebiet nicht vor. Bei der Begehung wurden weder Zufallsfunde gemacht, Fauna noch sind auf den intensiven landwirtschaftlichen Nutzflächen Vorkommen regional oder landesweit bedeutsamer Arten zu erwarten. Im Geltungsbereich selbst und in der unmittelbaren Umgebung Kultur- und Sachgüter sind Boden- und Baudenkmäler nicht bekannt.

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18.3 Angaben zum Untersuchungsrahmen Scoping Eine Eingrenzung der planungsrelevanten Faktoren in Form eines Scoping - Termins fand im Vorfeld der Planung nicht statt. Es wird von der Möglichkeit Gebrauch ge- macht, allen Beteiligten bzw. von der Planung Betroffenen im Zuge des vorliegenden Verfahrens Gelegenheit zu geben, sich zum Umfang des Untersuchungsrahmens und zu den Inhalten des vorliegenden Umweltberichtes zu äußern. Es wird an dieser Stelle ausdrücklich darauf verwiesen, dass im Zuge der Verfahren nach § 3 Abs. 1 und 2 sowie § 4 Abs. 1 und 2 BauGB die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange sowie die Öffentlichkeit dazu Gelegenheit haben, Stellung zum festgelegten Untersuchungsrahmen sowie den gewonnenen Erkenntnissen zu nehmen und gegebenenfalls weitere Anregungen einzubringen, die in die weiteren Betrachtungen einbezogen werden.

Integratives Betrachtungsfeld Die Bestandsaufnahme erfolgte im Sommer 2012 durch Auswertung der vorhandenen Grundlagen und einer Geländebegehung. Daraus ergibt sich für die vorliegende Pla- nung nachfolgendes integratives Betrachtungsfeld:

ZU BETRACHTENDE, EINSCHLÄGIGE ASPEKTE DES UNTERSUCHUNGS- UMWELTBERICHTES RELEVANZ Mensch + siehe Ziffer 18.6.1 Arten und Lebensräume + (Tier, Pflanze) siehe Ziffer 18.6.2 Boden + siehe Ziffer 18.6.4 Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser + siehe Ziffer 18.6.5 Klima und Luft + siehe Ziffer 18.6.6 Landschaftsbild + siehe Ziffer 18.6.7 Kultur- und Sachgüter - siehe Ziffer 18.6.8 Flora-Fauna-Habitaten - Erhaltungsziel/ Schutzzweck von nicht relevant Vogelschutzgebieten - nicht relevant Vermeidung von Emissionen + siehe Ziffer 18.6.1 Sachgerechter Umgang mit Abfällen und Abwässern + siehe Ziffer 18.9 Nutzung erneuerbarer Energien, sparsamer und effizienter Um- + gang mit Energie siehe Ziffer 7.4.2 u. 18.8 Landschaftsplänen + nicht vorhanden Darstellungen in sonstigen umweltbezogenen + Planungen siehe Ziffern 4.3.4 bis 4.3.7

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18.4 Wirkräume Die relevanten Wirkräume wurden aufgrund der vorhandenen Topographie, der Ein- sehbarkeit und der zu erwartenden Intensität der Eingriffe im Zuge der Planung hin- sichtlich der Schutzgüter des Naturhaushaltes differenziert betrachtet wie folgt:

Boden Kultur- und Sachgüter

Arten/Lebensräume Klima/Luft Wasser

Mensch Landschaftsbild/ Erholungseignung

Quelle: KomPlan

Der Wirkraum der Schutzgüter Boden sowie Kultur- und Sachgüter wurde im Hin- blick auf die zu erwartenden Auswirkungen auf den unmittelbaren Geltungsbereich beschränkt. Für die Schutzgüter Arten- und Lebensräume, Klima/Luft und Wasser wurde ein erweiterter Wirkraum zusammengefasst, bei Arten- und Lebensräume im Hinblick auf die Vernetzung mit umliegenden Grünstrukturen, bei Wasser hinsichtlich des verän- derten Gebietsabflusses bis zu den angrenzenden Fließgewässern und bei Klima/Luft hinsichtlich kleinklimatischer Auswirkungen auf die unmittelbare Umgebung. Der Wirkraum für die Schutzgüter Mensch und Landschaftsbild/ Erholungseig- nung wurde ebenfalls zusammengefasst und hinsichtlich der Einsehbarkeit von der Straße, den Feldwegen und den bewohnten Bereichen ausgedehnt.

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18.5 Wirkfaktoren Jede Baumaßnahme wirkt sich auf die Umwelt und deren Schutzgüter aus, wobei je nach Umfang der Maßnahme und Empfindlichkeit des betroffenen Landschaftsaus- schnittes unterschiedliche Beeinträchtigungen dieser Räume hervorgerufen werden. Neben den rein schutzgutbezogenen Umweltbelangen entstehen durch einen Eingriff auch Auswirkungen über Wirkfaktoren. Diese können in bau-, anlage- und nutzungs- bedingt differenziert werden.

Unter baubedingten Wirkfaktoren werden diejenigen Faktoren verstanden, die meist nur vorübergehende Beeinträchtigungen der Umwelt zur Folge haben. Meist entste- hen diese durch eine Inanspruchnahme von Flächen für die Baustelleneinrichtungen, Emissionen, die durch Baustellen- und Transportverkehr verursacht werden sowie Bodenveränderungen.

Anlagenbedingte Wirkfaktoren sind diejenigen Umweltauswirkungen, die durch die Realisierung des Projekts und der damit verbundenen erforderlichen Infrastrukturein- richtungen entstehen und lang anhaltende bzw. dauerhaft nachteilige oder vorteilhafte Folgen bewirken.

Unter nutzungsbedingten Wirkfaktoren werden die, durch den Bauleitplan beabsich- tigten Auswirkungen und Nutzungen sowie die damit verbundenen Auswirkungen ver- standen und zwar sowohl im Normalbetrieb als auch bei Störungen.

18.6 Bestandsaufnahme und Bewertung der Umweltauswirkungen einschließlich der Prognose bei Durchführung der Planung Die Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustandes, einschließlich der, voraus- sichtlich durch die Planung erheblich beeinflusste Umweltmerkmale des Gebietes die- nen dazu, den Status Quo der Umweltbedingungen zu ermitteln, die vor Inkrafttreten der Planung herrschen. Er stellt somit den Ausgangspunkt zur Beurteilung der Um- weltauswirkungen der Planung dar und erlaubt prognostizierende Aussagen hinsicht- lich einer Durchführung bzw. einer Nullvariante (Nichtdurchführung). Der Bebauungsplan/Grünordnungsplan definiert mit seinen planerischen und textli- chen Festsetzungen die planerischen Elemente, die umweltrelevante Wirkungen ver- ursachen, nachfolgend dargestellte Wirkungen zur Folge haben und nach folgenden 6 Kriterien bewertet und differenziert werden:

+ + positiv + bedingt positiv + - neutral - bedingt negativ - - negativ o nicht gegeben

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18.6.1 Schutzgut Mensch Der Mensch ist bei allen Vorhaben stets über die Auswirkungen der anderen Schutz- güter mit betroffen, die zu berücksichtigenden Wertelemente und Funktionen liegen bei vorliegender Planung im Bereich von Wohn- und Wohnumfeldfunktion sowie Ge- sundheit und Wohlbefinden, wobei die Indikatoren Geruch, Luftschadstoffe, Lärm, Er- schütterungen und Licht relevant sind. Weiterhin zu betrachten ist der Aspekt der Er- holungs- und Freizeitfunktion hinsichtlich der landschaftsgebundenen Erholung, Erho- lungseinrichtungen und –infrastruktur, Beziehungen zwischen Wohn- und Erholungs- flächen, Erreichbarkeit, Zugänglichkeit und Erlebbarkeit.

18.6.1.1 Bestandsaufnahme einschließlich der Vorbelastungen Wohnfunktion und Wohnumfeld Bereiche mit Wohnfunktion bzw. das Wohnumfeld stellen vor allem die angrenzenden Siedlungsstrukturen östlich der Staatsstraße und nördlich der landwirtschaftlichen Nutzfläche dar. Dabei handelt es sich um Dorfgebietsflächen sowie das Baugebiet Metzgerfeld.

Gesundheit und Wohlbefinden (Lärm, Erschütterungen) Die vorgesehene Ausweisung grenzt nicht unmittelbar an bestehende Siedlungs- bereiche, jedoch wird der Planungsbereich im Osten von der Staatsstraße St 2330 tangiert, Verkehrsimmissionen sind daher gegeben. Weiterhin sind auf den angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen je nach Jah- reszeit und Bewirtschaftung Emissionen auf Grund von Staub, Fahrzeugabgasen, Spritz- und Düngemitteln sowie Erschütterungen vorhanden. Bei den Emissionen aus den nächstgelegenen Siedlungsbereichen handelt es sich hauptsächlich um Emissionen durch Haus- und Gartenpflege, Hausbrand und den Anliegerverkehr. Gewerbebetriebe sind in der Umgebung nicht vorhanden.

Erholungs- und Freizeitfunktion Der Geltungsbereich selbst hat aufgrund der landwirtschaftlichen Nutzung und der ge- ringen Naturausstattung keine besondere Bedeutung für Erholungssuchende und kei- ne Freizeitfunktionen inne. Visuelle Leitstrukturen sind nicht gegeben, lediglich der westlich angrenzende Feldweg eignet sich für Freizeitnutzungen wie Spazieren, Jog- gen oder Radfahren. KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 45

18.6.1.2 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen - Vermeidung unnötiger Lärm- und Staubemissionen sowie Erschütterungen im Zu- ge der Bautätigkeit - Festsetzung von Lärmschutzmaßnahmen - Maßnahmen zur Reduzierung der Geschwindigkeit auf der St 2330 im Ortsein- fahrtbereich - Festsetzung standortgerechter Gehölzstrukturen im Straßenraum, in den Hausgär- ten und öffentlichen Grünflächen - Ordnungsgemäße Abfallentsorgung - Anlage von öffentlichen Gehölz- und Grünbeständen zur Ortsrandausbildung und Förderung des Landschaftsbildes

18.6.1.3 Prognose der Umweltauswirkungen des Vorhabens

AUSWIRKUNGEN WIRKFAKTOR BEWERTUNG

Erhöhte Lärm- und Staubentwicklungen sowie Er- schütterungen durch den Betrieb von Baumaschinen, baubedingt - - den Abtransport von Bodenmassen und der Anliefe- rung von Baustoffen

Erhöhung von Verkehrsemissionen durch Anlieger anlagenbedingt - - (Luftschadstoffe, Lärm)

Verlust des vorhandenen Freiraumes anlagenbedingt -

Entstehung von Abfällen und Abwässern baubedingt -

Wegfall der Emissionen (Luftschadstoffe, Lärm, Ge- anlagenbedingt + ruch) aus der aktuellen landwirtschaftlichen Nutzung nutzungsbedingt

Bereitstellung attraktiver Wohnbereiche anlagebedingt + + Anlage von öffentlichen Grünflächen und Grünstruktu- anlagenbedingt + + ren (inkl. Kinderspielplatz) Entwicklung von Naherholungsbereichen und Wege- anlagenbedingt + + verbindungen nutzungsbedingt

Unter Berücksichtigung der Bestandsbewertung einschließlich der Vorbelastungen und der geplanten Verminderungsmaßnahmen ergibt sich insgesamt gemittelt folgen- de schutzgutbezogene Auswirkung:

 Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch bedingt positiv

KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 46

18.6.2 Schutzgut Arten und Lebensräume - Fauna Das Schutzgut Arten und Lebensräume wird über das Schutzgut Tier und Pflanze dif- ferenziert betrachtet, da beim Schutzgut Tier auch ein Aktionsradius sowie komplexe- re Lebensraumansprüche und Empfindlichkeiten hinsichtlich der Indikatoren Licht, Lärm und Erschütterungen zu berücksichtigen sind.

18.6.2.1 Bestandsaufnahme einschließlich der Vorbelastungen Der Planungsbereich stellt sich insgesamt überwiegend als ausgeräumte Ackerflur dar. Aufgrund der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung hat der Planungsbereich keine besondere Bedeutung für das Schutzgut Tier. Die Beeinträchtigungen durch Dünge- und Spritzmitteleinträge lassen weder ausgeprägte Lebensraumfunktionen erwarten, noch stellen die Grundflächen besondere Nahrungsbiotope dar. Bei der Be- gehung wurden weder Zufallsfunde gemacht, noch sind auf den intensiv genutzten Flächen Vorkommen regional oder landesweit bedeutsamer Tierarten zu erwarten.

18.6.2.2 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen - Hinweis auf die Verwendung natriumbedampfter Leuchtmittel zum Schutz der In- sekten - Verzicht auf Tiergruppenschädigende Bauteile (wie z.B. Sockel bei Einfriedungen, Stützmauern an Grundstücksgrenzen) - Festsetzung überwiegend standortgerechter, autochthoner Gehölzarten (Insekten- und Vogelnährgehölze) - Vernetzung und Schaffung von durchgängigen öffentlichen Grünflächen als Le- bensraum und Ausbreitungskorridor

18.6.2.3 Prognose der Umweltauswirkungen des Vorhabens

AUSWIRKUNGEN WIRKFAKTOR BEWERTUNG

Verlust und Zerschneidung vorhandener Lebensräume anlagenbedingt - - und Nahrungsbiotope (ohne besondere Bedeutung) geringfügige Störungen durch Lärm, Erschütterungen, baubedingt - Gerüche und zusätzliche Lichtquellen anlagenbedingt Verbesserung der Lebensbedingungen und des Bio- topverbundes im Landschaftsausschnitt durch Schaf- anlagenbedingt + + fung von Grünzügen und Gehölzstrukturen Verbesserung der Lebensbedingungen in den ökologi- nutzungsbedingt + + schen Ausgleichsflächen

Unter Berücksichtigung der Bestandsbewertung einschließlich Vorbelastungen und der geplanten Verminderungsmaßnahmen ergibt sich insgesamt gemittelt folgende schutzgutbezogene Auswirkung:

 Auswirkungen auf das Schutzgut Tier bedingt positiv

KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 47

18.6.3 Schutzgut Arten und Lebensräume - Flora Das Schutzgut Arten und Lebensräume wird über das Schutzgut Tier und Pflanze dif- ferenziert betrachtet, da beim Schutzgut Tier im Gegensatz zur Pflanze auch ein Ak- tionsradius sowie komplexere Lebensraumansprüche und Empfindlichkeiten hinsicht- lich der Indikatoren Licht, Lärm und Erschütterungen zu berücksichtigen sind.

18.6.3.1 Bestandsaufnahme einschließlich der Vorbelastungen Das Planungsgebiet wird ausschließlich landwirtschaftlich als Acker genutzt. Die landwirtschaftlichen Nutzflächen stellen sich strukturarm dar. Aufgrund der überwie- gend intensiven Nutzung und des Eintrags an Dünge- und Pflanzenschutzmittel liegen keine ausgeprägten Lebensraumfunktionen sowie nur ein geringes Entwicklungspo- tential hinsichtlich gefährdeter Pflanzenarten vor. Neben nitrophilen Ackerrandstreifen bestehen keinerlei wertvollen Vegetationsstrukturen oder gesetzlich geschützten Bio- tope nach § 30 BNatSchG bzw. Art. 23 BayNatSchG, auch nicht in der unmittelbaren Umgebung. In der Umgebung grenzen ein Feldweg und weitere Ackerflächen an den Geltungsbe- reich. Im Bereich der nördlich gelegenen Bebauung bestehen Grünflächen mit Haus- gartennutzung und einigen Gehölzbeständen. Im Betrachtungsraum sind bisher weder schützenswerte, noch lokal bis landesweit bedeutsame Pflanzenarten bekannt oder im Zuge der Bestandsaufnahme als Zufalls- funde entdeckt worden.

18.6.3.2 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen - Festsetzung überwiegend standortgerechter, autochthoner Gehölzarten - Festsetzung von Pflanzmaßnahmen zur Durchgrünung auf privaten Flächen - Vernetzung und Schaffung von durchgängigen öffentlichen Grünflächen als Le- bensraum und Ausbreitungskorridor für Pflanzen

18.6.3.3 Prognose der Umweltauswirkungen des Vorhabens

AUSWIRKUNGEN WIRKFAKTOR BEWERTUNG Zerstörung der Vegetationsdecke durch dauerhafte baubedingt Versiegelung im Bereich der Bebauung und Erschlie- - - anlagenbedingt ßung Verbesserung der Lebensbedingungen und des Biotopverbundes im Landschaftsausschnitt durch anlagenbedingt + Schaffung von Grünzügen und Gehölzstrukturen Verbesserung der Lebensbedingungen in den öko- nutzungsbedingt + + logischen Ausgleichsflächen

Unter Berücksichtigung der Bestandsbewertung einschließlich Vorbelastungen und der geplanten Verminderungsmaßnahmen ergibt sich insgesamt gemittelt folgende schutzgutbezogene Auswirkung:

 Auswirkungen auf das Schutzgut Pflanze bedingt positiv

KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 48

18.6.4 Schutzgut Boden

18.6.4.1 Bestandsaufnahme einschließlich der Vorbelastungen Geologie/Relief Der Planungsbereich befindet sich nach der standortkundlichen Landschaftsgliederung im Nieder-bayerischen Tertiärhügelland und wird nach Aussagen der Geologischen Karte von Bayern (1: 500 000) durch Obere Süß- wassermolasse, kiesführend, älterer Teil - Ton, Schluff, Mergel, Sand, Kies geprägt. Das Gelände des Planungsbereiches weist eine mittlere Reliefdynamik auf und bewegt sich zwischen 454 m ü.N.N. im Nordosten und 472 m ü.N.N im Südwesten.

Quelle: Geologische Karte von Bayern

Boden Aus diesem Ausgangsmaterial haben sich laut der Übersichtsbodenkarte (M 1 : 25.000) im Betrachtungsraum fast ausschließlich Braunerden aus (kiesführendem) Lehmsand bis Sandlehm (Molasse), verbreitet mit Kryolehm (Lösslehm, Molasse), im südlichen Teil kleinflächig Gleye und andere grundwasserbeeinflusste Böden aus (skelettführendem) Schluff bis Lehm, selten aus Ton (Talsediment) gebildet. Aufgrund der Lehmböden liegen nach der Bodenschätzungs-Übersichtskarte Niederbayern süd- lich Buch am Erlbach Lehme mittlerer Bodenzustandsstufe (4) vor. Das Rückhaltevermögen für sorbierbare Stoffe ist im Geltungsbereich überwiegend mittel. Es besteht keine Winderosionsgefahr, wohl aber eine überwiegend hohe, po- tentielle Erosionsgefährdung durch Wasser. Die Stoffeinträge durch die landwirtschaft- liche Nutzung sind überwiegend mittel. Es handelt sich um ein Gebiet mit allgemeiner Bedeutung für die Erhaltung der Bodenfunktionen, aber mit besonderer Bedeutung für den Schutz des Bodens vor Erosion. Eine Eignung für die Entwicklung besonderer Biotope ist aufgrund der Überprägung ebenso wenig vorhanden wie eine kulturhistorische Bedeutung.

Altlasten Im Geltungsbereich des vorliegenden Bebauungsplanes/ Grünordnungsplanes sind weder der Gemeinde Buch am Erlbach noch dem Wasserwirtschaftsamt bekannt und auch nicht dem Altlastenkataster des Landratsamtes zu entnehmen. KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 49

18.6.4.2 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen - Schichtgerechte Lagerung des Oberbodens und gegebenenfalls Wiedereinbau - Beschränkung der Versiegelung auf das erforderliche Mindestmaß - Beschränkung des Bodenabtrages und der Bodenbewegungen (Ablagerungen, Abgrabungen, Aufschüttungen) nach Maßgabe der baulichen Möglichkeiten

18.6.4.3 Prognose der Umweltauswirkungen des Vorhabens

AUSWIRKUNGEN WIRKFAKTOR BEWERTUNG

Bodenbewegungen und –umlagerungen, Abgrabun- baubedingt - - gen, Aufschüttungen, Verdichtung anlagenbedingt

Veränderung der Untergrundverhältnisse baubedingt -

Verlust bodenökologischer Funktionen im Bereich anlagenbedingt - - der Versiegelung Veränderung der Bodennutzung (Verlust landwirt- nutzungsbedingt - - schaftlicher Ertragsfähigkeit) anlagenbedingt Verringerung von Erosion auf den Ackerflächen + nutzungsbedingt Reduzierung des Spritz- und Düngemitteleintrages nutzungsbedingt ++ auf landwirtschaftlichen Nutzflächen

Unter Berücksichtigung der Bestandsbewertung einschließlich der Vorbelastungen und der geplanten Verminderungsmaßnahmen ergibt sich insgesamt gemittelt folgen- de schutzgutbezogene Auswirkung:

 Auswirkungen auf das Schutzgut Boden negativ

KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 50

18.6.5 Schutzgut Wasser

18.6.5.1 Bestandsaufnahme einschließlich der Vorbelastungen Hinsichtlich des Schutzgutes Wasser sind die Parameter Oberflächengewässer, Über- schwemmungsbereiche und Grundwasser relevant. Trinkwasserschutzgebiete oder sonstige wasserwirtschaftlich empfindsame Gebiete werden durch die Planung nicht be- rührt. Oberflächenwasser/ Überschwemmungsbereiche Im Planungsbereich selbst befinden sich keine permanent oder perio- disch wasserführenden Ober- flächengewässer und er ist auch nicht in einem Auefunktionsbereich oder Überschwemmungsgebiet gelegen. Im südwestlichen Teil des Pla- nungsgebietes befindet sich eine oberirdisch nicht sichtbare Brunnen- fassung und entlang der südöstli- chen Grenze verläuft ein verrohrtes Gewässer.

Quelle: www.geodaten.bayern.de Dieser Teil ist auch als wassersensibler Bereich im Hochwassernachrichtendienst aufgeführt. Diese Gebiete sind durch den Einfluss von Wasser geprägt, ein definiertes Risiko kann jedoch nicht abgeleitet werden und Nutzungsbeschränkungen bestehen nicht.

Grundwasser/ Grundwasserschutz

Der Betrachtungsraum wird noch dem hydrogeolo- gischen Teilraum Tertiär-Hügelland zugeordnet und kann als Poren-Grundwasserleiter mit mäßiger bis sehr geringer Durchlässigkeit charakterisiert werden. Nach Geotechnischer Bericht Nr. 52.12.1175 Büro ifb Eigenschenk vom 14.05.2012 liegt der Grundwas- serstand mit 427 m ü.NN ca. 40 m unter Erkun- dungsoberkante. Aufgrund der Untergrundverhältnis- se und Topografie muss jedoch bei Erd- und Grün- dungsarbeiten im Zuge der Baumaßnahmen mit zeit- lichen Schichtwasseraustritten gerechnet werden.

Hydrogeologischer Teilraum Tertiärhüge lland

Die relative Grundwasserneubildungsrate ist im Planungsgebiet überwiegend mittel, das Rückhaltevermögen für nicht sorbierbare Stoffe (z.B. Nitrat) überwiegend gering, so dass das Stoffeintragsrisiko ins Grundwasser überwiegend hoch eingestuft wird. Es handelt sich um ein Gebiet mit besonderer Bedeutung für den Schutz des Grund- wassers und um ein Gebiet mit besonderer Bedeutung für den Schutz von Oberflächen- gewässer. Ein Wasserschutzgebiet ist nicht vorhanden. Der Betrachtungsraum liegt aber in der regionalplanerischen Kategorie Vorranggebiet für die Wasserversorgung T 60. In den Vorranggebieten für die öffentliche Wasserversorgung ist dem Trinkwasser- schutz gegenüber anderen raumbedeutsamen, mit dem Trinkwasserschutz nicht zu vereinbarenden Nutzungen Vorrang einzuräumen. Laut Regionalplan Begründung zu KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 51

BVIII 1.4/1.5 wird die Ausweisung von Baugebieten und dadurch bedingte Baumaß- nahmen wie Keller sowie die Änderungen von baulichen Nutzungen (ausgenommen hiervon sind bauliche Anlagen mit erhöhtem Gefährdungspotential durch wasserge- fährdende Stoffe) nicht als konkurrierende raumbedeutsame und somit als mögliche Nutzung eingestuft.

18.6.5.2 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen - Festsetzung versickerungsfähiger Beläge für Stellplätze und Zufahrten nach Maß- gabe der baulichen und funktionalen Möglichkeiten - Rückführung des anfallenden Oberflächenwassers in den natürlichen Wasser- kreislauf (Abwasser- und Regenwassertrennung) - Keine baulichen Anlagen mit erhöhtem Gefährdungspotential durch wasserge- fährdende Stoffe

18.6.5.3 Prognose der Umweltauswirkungen des Vorhabens

AUSWIRKUNGEN WIRKFAKTOR BEWERTUNG

Gebietsabflussbeschleunigung anlagenbedingt - -

Verringerung der Grundwasserneubildungsrate anlagenbedingt - durch Versiegelung baubedingt Entstehung von Abwasser - anlagenbedingt eventuelle Gefahr der Grundwasserverschmutzung baubedingt - in den Bodenabtragsbereichen

Reduzierung des Spritz- und Düngemitteleintrages nutzungsbedingt ++ in Oberflächengewässer

Rückführung des anfallenden Oberflächenwassers anlagenbedingt ++ in den natürlichen Wasserkreislauf

Unter Berücksichtigung der Bestandsbewertung einschließlich der Vorbelastungen und der geplanten Verminderungsmaßnahmen ergibt sich insgesamt gemittelt folgen- de schutzgutbezogene Auswirkung:

 Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser bedingt negativ KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 52

18.6.6 Schutzgut Klima und Luft

18.6.6.1 Bestandsaufnahme einschließlich der Vorbelastungen Der Planungsbereich ist dem Klimabezirk Niederbayerisches Hügelland zugeordnet und befindet sich somit großklimatisch betrachtet am Übergang zwischen atlanti- schem und kontinentalem Klima. Die jährlichen Durchschnittsniederschläge betragen 750 bis 850 mm, die Jahresmitteltemperatur 7 bis 8 °C. Der Betrachtungsraum befindet sich aufgrund seiner Lage außerhalb von Talräumen weder innerhalb einer überregional wirkenden Ventilationsbahn (Frischluftschneise), noch dient er als Kaltlufttransportweg. Dem Planungsgebiet kommt jedoch eine hohe Wärmeausgleichsfunktion zu, eine In- versionsgefährdung besteht nicht, ebenso wenig eine besondere Kaltluftgefährdung.

18.6.6.2 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen - Beschränkung der Versiegelung des Bodens durch Belagsflächen nach Maßgabe der baulichen und funktionalen Möglichkeiten - Anlage kleinklimatisch wirksamer Grünflächen und Gehölzstrukturen

18.6.6.3 Prognose der Umweltauswirkungen des Vorhabens

AUSWIRKUNGEN WIRKFAKTOR BEWERTUNG

Verminderung der Wärmeausgleichsfunktion durch anlagenbedingt - - Erhöhung des Versiegelungsgrades

Erzeugung zusätzlicher Luftschadstoffe durch Verkehr baubedingt - und Hausbrand sowie Bautätigkeiten anlagenbedingt

Behinderung von Kaltluftentstehungsbereichen und anlagenbedingt - deren Abflüssen in Hanglagen Wegfall der Emissionen aus der landwirtschaftlichen nutzungsbedingt + Nutzung Anlage umfangreicher kleinklimatisch wirksamer anlagenbedingt + + Grünflächen und Gehölzpflanzungen

Unter Berücksichtigung der Bestandsbewertung einschließlich der Vorbelastungen und der geplanten Verminderungsmaßnahmen ergibt sich insgesamt gemittelt folgen- de Schutzgutbezogene Auswirkung:

 Auswirkungen auf das Schutzgut Klima und Luft bedingt negativ

KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 53

18.6.7 Schutzgut Landschaftsbild/Erholungseignung

18.6.7.1 Bestandsaufnahme einschließlich der Vorbelastungen Der Geltungsbereich befindet sich im Landschaftsbildraum 24, Talräume des Glei- ßenbaches und des Erlbaches sowie ihrer Nebenbäche , Teilraum des Tertiär- Hügellandes mit kleinräumigem Relief, erhöhtem Strukturreichtum und naturnah ge- prägten Bachläufen. Die Bewertung der Eigenart ist hoch, die der Reliefdynamik mit- tel, es ist geeignet für ruhige, naturbezogene Erholung. Es handelt sich um ein Gebiet mit besonderer Bedeutung für die Erhaltung und Entwicklung einer ruhigen naturbe- zogenen Erholung. Das Planungsgebiet selbst weist jedoch aufgrund der fehlenden Strukturen, der monotonen Ackernutzung und der fehlenden Erschließung mit Aus- nahme des westlich angrenzenden Feldweges, der durch Wanderer, Spaziergänger, Jogger und Radfahrer genutzt werden kann, kaum Eignung für die naturbezogene Naherholung auf. Laut LEK handelt es sich um ein Gebiet mit besonderer Bedeutung für die Erhaltung und Entwicklung einer ruhigen naturbezogenen Erholung. Visuelle Leitstrukturen be- stehen nicht.

18.6.7.2 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen - Anlage raumwirksamer und zäsierender Gehölz- und Grünstrukturen - Anpassung der Baukörper an die vorhandenen Gegebenheiten - Beschränkung der Höhenentwicklung der Baukörper - Terrassierung der Grundstücke für eine ebenerdige Bebauung durch Kombination von Gabionen-Stützwänden und natürlicher Böschung an den Grundstücksgrenzen

18.6.7.3 Prognose der Umweltauswirkungen des Vorhabens AUSWIRKUNGEN WIRKFAKTOR BEWERTUNG

Änderung des Landschaftsbildes und des Land- anlagenbedingt - - schaftscharakters durch Baukörper

Visuelle Beeinträchtigungen durch den Baustellen- baubedingt - betrieb/ Baustelleneinrichtungen

Aufwertung des Landschaftsbildes durch visuelle anlagenbedingt ++ Leitstrukturen in Form von Baumreihen

Gestaltung mittels raumwirksamer und zäsierender anlagenbedingt ++ Grünflächen und Gehölzstrukturen

Unter Berücksichtigung der Bestandsbewertung einschließlich der Vorbelastungen und der geplanten Verminderungsmaßnahmen ergibt sich insgesamt gemittelt folgen- de schutzgutbezogene Auswirkung:

 Auswirkungen auf das Schutzgut Landschaftsbild/-erleben bedingt positiv

KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 54

18.6.8 Schutzgut Kultur- und Sachgüter

18.6.8.1 Bestandsaufnahme einschließlich der Vorbelastungen Bodendenkmäler Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, dokumentiert für den Planungsbereich und angrenzende Flächen keine bekannten unterirdischen Bodendenkmäler.

Baudenkmäler Weder im Planungsbereich selbst noch in dessen direkter Umgebung befinden sich Baudenkmäler zu denen eine Sichtbeziehung besteht.

18.6.8.2 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen - Hinweis auf erhöhte Vorsicht im Zuge anfallender Erdbewegungen zum Schutz eventuell vorhandener Bodenfunde - Meldung zu Tage kommender Bodenfunde - Anpassung der Baukörper an die vorhandenen, topografischen und regionaltypi- schen Gegebenheiten KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 55

18.6.8.3 Prognose der Umweltauswirkungen des Vorhabens

AUSWIRKUNGEN WIRKFAKTOR BEWERTUNG

Meldung zu Tage kommender Bodenfunde an das baubedingt + - Bayerische Landesamt für Denkmalschutz

Unter Berücksichtigung der Bestandsbewertung einschließlich der Vorbelastungen und der geplanten Verminderungsmaßnahmen ergibt sich insgesamt gemittelt folgen- de Schutzgutbezogene Auswirkung:

 Auswirkungen auf das Schutzgut Kultur- und Sachgüter neutral

18.7 Wechselwirkungen Sämtliche Schutzgüter des Naturhaushaltes (Tier, Pflanze, Boden, Wasser, Klima und Luft, Landschaftsbild) stehen in einem engen funktionalen Zusammenhang zueinan- der und wirken sich bei Veränderungen meist auch unmittelbar auf den Menschen aus. Diese Wechselwirkungen ergeben einerseits den aktuellen Zustand des Gebie- tes, andererseits lassen sich daraus Wirkungsgeflechte ableiten. Bei vorliegendem Vorhaben haben sich keine kumulativen negativen Wirkungen des Standortes unter Berücksichtigung der bereits bestehenden Vorbelastungen bzw. Wechselwirkungen ergeben, die nicht schon im Zuge der Betrachtung der einzelnen Schutzgüter aufgetreten sind.

18.8 Nutzung regenerativer Energien Die Nutzung regenerativer Energiequellen bietet die Möglichkeit, den Forderungen ein gesundes Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichem Wachstum und ökologischen Auswirkungen aufrechtzuerhalten, nachzukommen. Gerade die zunehmenden Schad- stoffemissionen, Klimaveränderungen und die knapper werdenden Ressourcen ma- chen ein Umdenken in alternative Richtungen unumgänglich. Zur Energieeinsparung wird daher empfohlen alternative Möglichkeiten der Wärme- und Energiegewinnung auf den einzelnen Grundstücksflächen auszuschöpfen wie z.B. durch: - Thermische Nutzung von Grundwasser - Nutzung von Erdwärme (Erdwärmesonden, Erdwärmekollektoren) - Nutzung von Sonnenenergie (Photovoltaik, Sonnenkollektoren)

18.9 Sachgerechter Umgang mit Abfällen und Abwässern Eine ordnungsgemäße Entsorgung unvermeidbarer Abfälle im Rahmen des Baube- triebes ist durch den Verursacher sicherzustellen. Im Zuge der Nutzung des Areals als Wohngebiet ist durch die örtlichen Gegebenhei- ten (Müllabfuhr, Anschluss an Kläranlage) ein sachgerechter Umgang gewährt. KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 56

18.10 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung und zum Ausgleich 18.10.1 Vermeidungsmaßnahmen Eine Vermeidung entstehender nachteiliger Umweltauswirkungen wird primär durch eine alternative Standortentscheidung erreicht, sekundär durch das Prüfen von Kon- zeptalternativen. Die Untersuchung alternativer Standorte bietet eine primäre Möglichkeit, entstehende Umweltauswirkungen zu minimieren. Kernpunkt ist hier die Prüfung, ob an einem an- deren Standort bei vergleichbarer Eingriffsplanung weniger schwerwiegende Umwelt- auswirkungen auf die Schutzgüter des Naturhaushaltes zu erwarten wären. Hinsichtlich der detaillierten Standortalternativen wird auf Ziffer 10 UMWELTPRÜ- FUNG der Begründung zum Deckblatt Nr. 13 zum Flächennutzungsplan verwiesen.

Bezüglich der Konzeptalternativen wird auf Ziffer 18.11 Planungsalternativen – Flä- chenbezogenen Nutzungsmöglichkeiten verwiesen.

18.10.2 Kompensationsmaßnahmen Die Bereitstellung der benötigten Kompensationsflächen für die Neuausweisung und die Kompensationsmaßnahmen für unvermeidbare Eingriffe in Natur und Landschaft hinsichtlich der Naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung werden detailliert in der Be- gründung zum Bebauungsplan/ Grünordnungsplan unter Ziffer 16.1.5 Bereitstellung erforderlicher Ausgleichsflächen dargestellt. Diese Kompensationserfordernis ergibt sich aus der Überlagerung der Wertigkeit der betroffenen Grundflächen mit der Eingriffsschwere. Durch diese Überlagerungen er- geben sich Teilbereiche unterschiedlicher Beeinträchtigungsintensität, die jeweils flä- chenmäßig zu ermitteln sind und die weitere Berechnungsgrundlage darstellen. Der anzusetzende Kompensationsfaktor ergibt sich aus vorgegebenen Spannen, aus denen er in Abhängigkeit des Umfangs und der Qualität der am Eingriffsort durchge- führten Vermeidungsmaßnahmen der für den vorliegenden Planungsfall bestimmt wird und bei Abschlägen vom Höchstfaktor einer Begründung bedarf.

KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 57

18.11 Planungsalternativen – Flächenbezogene Nutzungsmöglichkeiten Die Prüfung möglicher alternativer Nutzungsmöglichkeiten im Zuge des qualifizierten Bauleitplanverfahrens stellt eine Möglichkeit dar, detaillierte Untersuchungen während des gesamten Aufstellungsverfahrens vorzunehmen. Die vorliegende Planung stellt das Ergebnis einer im Vorfeld erarbeiteten Planungsva- riante dar, die in Zusammenarbeit bzw. in Abstimmung mit der Gemeinde Buch am Erlbach erarbeitet wurden. Aufgezeigt wird hier ein Konzept, das sich im Wesentlichen hinsichtlich der Erschlie- ßung unterscheidet:

Konzept 1 – Juli 2012

Quelle: KomPlan KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 58

Konzept 2 (Erweiterung des Geltungsbereiches) – Februar 2013

Quelle: KomPlan KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 59

19 PROGNOSE DER ENTWICKLUNG DES UMWELTZUSTANDES BEI NICHT- DURCHFÜHRUNG Bezüglich der Umweltbelange ist die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nicht- durchführung des Vorhabens, der sogenannten Nullvariante, zu prognostizieren. Da im vorliegenden Fall bereits vor Beginn der Planung ein weitgehend gleich bleiben- der Zustand bestanden hat, ist davon auszugehen, dass sich dieser auch künftig ohne die Planung nicht wesentlich verändern wird, wie nachfolgende Aspekte belegen:

SCHUTZGUT VERÄNDERUNG DES AKTUELLEN ZUSTANDES

Nicht zu erwarten, da die aktuelle landwirtschaftliche Nutzung vo- Mensch raussichtlich beibehalten bliebe und weder Lärm- noch Luftbeein- trächtigungen zu- bzw. abnähmen.

Nicht zu erwarten, da Biotopneuschaffungen im Betrachtungsraum Tier sowie dem angrenzenden Naturraum nicht anstehen und der vor- handene Zustand erhalten bliebe.

Nicht zu erwarten, da Biotopneuschaffungen im Betrachtungsraum Pflanzen sowie dem angrenzenden Naturraum nicht anstehen und der vor- handene Zustand erhalten bliebe.

Weitere Beeinträchtigung der Bodeneigenschaften durch Düng- und Pflanzenschutzmittelgaben zu erwarten, da die momentane Boden ackerbauliche Bodennutzung voraussichtlich weiter beibehalten bliebe. Weitere Beeinträchtigung des Grundwassers und Oberflächen- wassers durch Dünge- und Pflanzenschutzmittelgaben zu erwar- ten, da Extensivierungen der landwirtschaftlich genutzten Flächen Wasser nicht vorgesehen sind. Überbauungen und Flächenversiegelungen fänden voraussichtlich nicht statt, so dass hinsichtlich des Oberflächenwasserabflusses keine Veränderungen zu erwarten wären.

Nicht zu erwarten, da die aktuellen, klima- und luftbeeinflussenden Klima und Luft Gegebenheiten unverändert blieben.

Nicht zu erwarten, da der aktuelle Zustand voraussichtlich weiter Landschaftsbild erhalten bliebe. Nicht relevant, da der Zustand der registrierten Bestände voraus- Kultur-/Sachgüter sichtlich weiter erhalten bliebe.

KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 60

20 ERGÄNZENDE AUSSAGEN ZUR UMWELTPRÜFUNG 20.1 Zusätzliche Angaben 20.1.1 Methodik Die Ermittlung der endgültigen Bewertung ergab sich in vorliegendem Bericht aus fol- genden Schritten: 1. Schritt - Relevanzanalyse Beschreibung der Nutzungsmerkmale des Vorhabengebietes, Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustandes hinsichtlich der Schutzgüter Mensch, Tier, Pflanze, Bo- den, Wasser, Klima und Luft, Landschaftsbild/Erholungseignung, Kultur- und Sachgü- ter sowie Festlegung des Untersuchungsumgriffs (Wirkräume, bezogen auf die Schutzgüter).

2. Schritt - Wirkungsanalyse Prognose der Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung und Nichtdurch- führung des Vorhabens durch Beschreibung der möglichen Belastungen der Schutz- güter unter Berücksichtigung von Vermeidungs-, Minimierungs- und Kompensations- maßnahmen, falls auf dieser Ebene bereits möglich.

3. Schritt - Beurteilung der unvermeidbaren Auswirkungen Darstellung der unvermeidbaren Beeinträchtigungen des Vorhabens auf die relevan- ten Schutzgüter.

20.1.2 Angaben zu technischen Verfahren Es wurden keinerlei technische Verfahren in Form von Klimauntersuchungen, faunisti- schen Gutachten, Hydrologische Gutachten etc. mit Ausnahme einer Bodenuntersu- chung durchgeführt und verwendet. Aufgrund der naturräumlichen und standortkundli- chen Gegebenheiten hinsichtlich der Planung erscheinen diese auch nicht notwendig.

20.1.3 Schwierigkeiten, fehlende Kenntnisse Schwierigkeiten lagen zumindest nicht in dem Umfang vor, dass die Erstellung des Umweltberichtes nicht oder nur eingeschränkt möglich gewesen wäre.

KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 61

20.2 Monitoring Gegenstand des Monitorings sind die Umweltfolgen, die sich aufgrund der Realisie- rung des Vorhabens ergeben können. Zusätzlich sind die Festsetzungen des Vorha- ben- und Erschließungsplanes, die sich auf die Vermeidung, Verminderung und die Kompensation von Umweltbeeinträchtigungen beziehen, Bestandteil des Monitorings. Nur so ist es möglich, ein realistisches Bild derjenigen Umweltauswirkungen zu erhal- ten, welche die Plandurchführung letztendlich verursacht hat. Die einzelnen Überwachungsschritte werden seitens der Kommune auf Grundlage des § 4c BauGB durchgeführt, mit dem Ziel, erhebliche Umweltauswirkungen, die auf- grund der Durchführung der Bauleitpläne auch unvorhergesehen auftreten, frühzeitig zu ermitteln und geeignete Maßnahmen zur Abhilfe bereit zu stellen. Eine Hilfestellung leisten hierzu auch die Fachbehörden, die seitens des Gesetzge- bers (§ 4 Abs. 3 BauGB) dazu verpflichtet wurden, die Kommunen darauf hinzuwei- sen, wenn sie Erkenntnisse über unvorhergesehene nachteilige Umweltauswirkungen haben.

Bezüglich der vorliegenden Planungen ergeben sich nachfolgende Überwachungsvor- schläge auf Grundlage des Umweltberichtes:

SCHUTZGUT MONITORINGANSATZ MONITORINGZEITRAUM Dokumentation des Artenbestandes in den Kompensationsflächen mit Überprü- nach Erreichung des Ent- fung der angestrebten Flächenaufwer- wicklungszieles tung durch Ortseinsicht und Bestands- Arten/ Lebensräume aufnahmen (Tier/ Pflanze) Überprüfen der Durchführung der Fest- setzungen des Grünordnungsplanes nach Abschluss der hinsichtlich der Umsetzung der öffentli- Pflanzmaßnahmen chen Grünflächen und der Artenverwen- dung Überprüfen der sachgerechten Lagerung Boden während der Bauphase des Oberbodens Überprüfung der Durchführung der Fest- setzungen des Grünordnungsplanes hinsichtlich der Versiegelungsbe- Wasser während der Bauphase schränkungen und Verwendung versi- ckerungsfähiger Beläge für Stellplätze und Zufahrten Überprüfung der festgesetzten Eingrü- nungsmaßnahmen hinsichtlich ihrer Landschaftsbild Entwicklung durch Ortseinsicht, Be- fünfjähriger Turnus standsaufnahme und Fotodokumentati- on im Zuge der Erdarbeiten Überprüfung der Sicherung eventuell für die Erschließung und Kultur-/ Sachgüter zutage kommender Bodenfunde die einzelnen Bauvorha- ben

KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 62

20.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung 20.3.1 Beschreibung des Vorhabens Inhalt der vorliegenden Planung ist die Neuausweisung von Allgemeinen Wohnge- bietsflächen im Süden des Hauptortes Buch am Erlbach, westlich der Siedlung Metz- gerfeld und der Staatsstraße St 2330, unter Berücksichtigung städtebaulicher und grünordnerischer Belange. Der Bereich für die geplante Erweiterung ist im rechtswirksamen Flächennutzungsplan noch als landwirtschaftliche Nutzfläche ausgewiesen. Im Parallelverfahren wird daher der Flächennutzungsplan der Gemeinde Buch am Erlbach durch das Deckblatt Nr. 13 fortgeschrieben und eine Ausweisung von Allgemeinen Wohnbauflächen gemäß § 4 BauNVO vorgenommen. Der vorliegende Geltungsbereich wird aktuell landwirtschaftlich in Form von Ackerbau genutzt. Amtlich kartierte Biotope, Lebensraumtypen oder nach § 30 BNatSchG bzw. Art. 23 BayNatSchG gesetzlich geschützte Biotope sind innerhalb des Planungsberei- ches nicht vorhanden.

KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 63

20.3.2 Zusammenfassung der Umweltauswirkungen des Vorhabens

UMWELTAUSWIRKUNG DES SCHUTZGUT BESTAND VERMINDERUNGSMASSNAHMEN (Eingriffsschwere) EINGRIFFS - Erhöhte Lärm- und Staubentwicklungen sowie Erschütterun- - Vermeidung unnötiger Lärm- und Staubemissionen gen durch den Betrieb von Baumaschinen, den Abtransport sowie Erschütterungen im Zuge der Bautätigkeit von Bodenmassen und der Anlieferung von Baustoffen - Festsetzung von Lärmschutzmaßnahmen - Erhöhung von Verkehrsemissionen durch Anlieger (Luft- - Maßnahmen zur Reduzierung der Geschwindigkeit - intensive landwirtschaftliche Nutzflächen schadstoffe, Lärm) auf der St 2330 im Ortseinfahrtbereich - wohnliche Nutzungen im Umfeld - Verlust des vorhandenen Freiraumes - Festsetzung standortgerechter Gehölzstrukturen im Mensch - keine besondere Bedeutung für naturbezogene (bedingt positiv) - Entstehung von Abfällen und Abwässern Straßenraum, in den Hausgärten und öffentlichen Erholung - Wegfall der Emissionen (Luftschadstoffe, Lärm, Geruch) aus Grünflächen - kaum Wegeverbindungen der aktuellen landwirtschaftlichen Nutzung - Ordnungsgemäße Abfallentsorgung - Bereitstellung attraktiver Wohnbereiche - Anlage von öffentlichen Gehölz- und Grünbeständen - Anlage von öffentlichen Grünflächen mit Kinderspielplatz zur Ortsrandausbildung und Förderung des Land- - Entwicklung von Naherholungsbereichen und Wegeverbindungen schaftsbildes - Verlust und Zerschneidung vorhandener Lebensräume - Hinweis auf die Verwendung natriumbedampfter (ohne besondere Bedeutung) Leuchtmittel zum Schutz der Insekten - weder schützenswerte, noch lokal bis landesweit geringfügige Störungen durch Lärm, Erschütterungen, Gerü- - Verzicht auf Tiergruppenschädigende Bauteile (wie bedeutsame Tierarten innerhalb des Eingriffsbe- - che und zusätzliche Lichtquellen z.B. Sockel bei Einfriedungen) reiches bekannt - Festsetzung überwiegend standortgerechter, autoch- Tier - Verbesserung der Lebensbedingungen und des Biotopver- (bedingt positiv) - keine Zufallsfunde innerhalb des Eingriffsberei- thoner Gehölzarten (Insekten- und Vogelnährgehöl- bundes im Landschaftsausschnitt durch Schaffung von ches im Zuge der Begehung ze) Grünzügen und Gehölzstrukturen - keinerlei wertvolle angrenzende Lebensräume - Vernetzung und Schaffung von durchgängigen - Verbesserung der Lebensbedingungen in den ökologischen öffentlichen Grünflächen als Lebensraum und Aus- Ausgleichsflächen breitungskorridor - Zerstörung der Vegetationsdecke durch dauerhafte Versie- - Festsetzung überwiegend standortgerechter, autoch- - Ackerflächen gelung im Bereich der Bebauung und Erschließung thoner Gehölzarten - keine Zufallsfunde innerhalb des Eingriffsberei- - Verbesserung der Lebensbedingungen und des Biotopver- - Festsetzung von Pflanzmaßnahmen zur Durchgrü- Pflanze ches im Zuge der Begehung bundes im Landschaftsausschnitt durch Schaffung von nung auf privaten Flächen (bedingt positiv) - keinerlei wertvollen angrenzenden Vegetations- Grünzügen und Gehölzstrukturen - Vernetzung und Schaffung von durchgängigen strukturen - Verbesserung der Lebensbedingungen in den ökologischen öffentlichen Grünflächen als Lebensraum und Aus- Ausgleichsflächen breitungskorridor für Pflanzen - Obere Süßwassermolasse kiesführend, älterer Teil - Ton, Schluff, Mergel, Sand, Kies - Braunerden aus (kiesführendem) Lehmsand bis - Bodenbewegungen und –umlagerungen, Abgrabungen, Sandlehm (Molasse), verbreitet mit Kryolehm Aufschüttungen, Verdichtung - Schichtgerechte Lagerung des Oberbodens und (Lösslehm, Molasse), im südl.Teil kleinflächig - Veränderung der Untergrundverhältnisse gegebenenfalls Wiedereinbau Gleye und andere gw-beeinflusste Böden aus - Verlust bodenökologischer Funktionen im Bereich der Ver- - Beschränkung der Versiegelung auf das erforderli- Boden (Schluff bis Lehm, selten aus Ton (Talsediment) siegelung che Mindestmaß (negativ) - nach Bodenschätzungskarte Ackerstandorte mit - Verlust der Bodennutzung (Verlust der landwirtschaftlichen - Beschränkung des Bodenabtrages und der Boden- mittlerer Bodenzustandsstufe (4) Ertragsfähigkeit) bewegungen (Ablagerungen, Abgrabungen, Auf- - Verringerung von Erosion auf Ackerflächen schüttungen) nach Maßgabe der baulichen Möglich- - Rückhaltevermögen für sorbierbare Stoffe über- - Reduzierung des Spritz- und Düngemitteleintrages auf land- keiten wiegend mittel wirtschaftlichen Nutzflächen - Erosionsgefahr hoch - keine Altlasten KomPlan Begründung BBP/GOP Am Paradeis 64

UMWELTAUSWIRKUNG DES SCHUTZGUT BESTAND VERMINDERUNGSMASSNAHMEN (Eingriffsschwere) EINGRIFFS - keine Oberflächengewässer vorhanden - kein Überschwemmungsgebiet - Gebietsabflussbeschleunigung - im Süden wassersensibler Bereich und verrohr- - Verringerung der Grundwasserneubildungsrate durch Ver- - Festsetzung versickerungsfähiger Beläge für Stell- tes Gewässer siegelung plätze und Zufahrten nach Maßgabe der baulichen - Entstehung von Abwasser und funktionalen Möglichkeiten - hydrogeologischer Teilraum Tertiäres Hügelland, eventuelle Gefahr der Grundwasserverschmutzung in den Rückführung des anfallenden Oberflächenwassers in Wasser Poren- Grundwasserleiter mit mäßiger bis sehr - - (bedingt negativ) Bodenabtragsbereichen den natürlichen Wasserkreislauf (Abwasser- und geringer Durchlässigkeit - Reduzierung des Spritz- und Düngemitteleintrages ins Regenwassertrennung) - Rückhaltevermögen des Bodens für nicht sor- Grundwasser - Keine baulichen Anlagen mit erhöhtem Gefähr- bierbare Stoffe, z.B. Nitrat überwiegend gering - Rückführung des anfallenden Oberflächenwassers in den dungspotential durch wassergefährdende Stoffe - Stoffeintragsrisiko ins Grundwasser hoch natürlichen Wasserkreislauf - kein Wasserschutzgebiet - Verminderung der Wärmeausgleichsfunktion durch Erhö- hung des Versiegelungsgrades - Klimabezirk Niederbayerisches Hügelland - Erzeugung zusätzlicher Luftschadstoffe durch Verkehr und - Wärmeausgleichsfunktion hoch Hausbrand sowie Bautätigkeiten - Beschränkung der Versiegelung des Bodens durch - keine besondere Kaltluftgefährdung - Behinderung von Kaltluftentstehungsbereichen und deren Belagsflächen nach Maßgabe der baulichen und Klima und Luft - kaum Bedeutung für Kaltluftentstehung funktionalen Möglichkeiten (bedingt negativ) Abflüssen in Hanglagen - keine Funktion hinsichtlich der Versorgung von - Wegfall der Emissionen aus der landwirtschaftlichen Nut- - Anlage kleinklimatisch wirksamer Grünflächen und Siedlungsgebieten mit Frischluft zung Gehölzpflanzungen - keine Inversionsgefährdung - Anlage umfangreicher kleinklimatisch wirksamer Grünflä- chen und Gehölzpflanzungen - Anlage raumwirksamer und zäsierender Gehölz- und - Landschaftsbildraum Talräume des Gleißenba- - Änderung des Landschaftsbildes und des Landschaftscha- Grünstrukturen ches und des Erlbaches mit hoher Eigenart rakters durch Baukörper - Anpassung der Baukörper an die vorhandenen - mittleres Relief - visuelle Beeinträchtigungen durch den Baustellenbetrieb/ Gegebenheiten Landschaftsbild/ - ackerbaulich genutzte Agrarlandschaft Baustelleneinrichtungen - Beschränkung der Höhenentwicklung der Baukörper Landschaftserleben - kein kleinteiliges Nutzungsmosaik - Aufwertung des Landschaftsbildes durch visuelle Leitstruktu- (bedingt positiv) - Terrassierung der Grundstücke für eine ebenerdige - kaum Wegeverbindungen für die naturbezogene ren in Form von Baumreihen Bebauung durch Kombination von Gabionen- Erholung vorhanden - Gestaltung mittels raumwirksamer und zäsierender Grünflä- Stützwänden und natürlicher Böschung an den - keine visuellen Leitstrukturen chen und Gehölzstrukturen Grundstücksgrenzen - Hinweis auf erhöhte Vorsicht im Zuge anfallender Erdbewegungen zum Schutz eventuell vorhandener - Weder Bau- noch Bodendenkmäler im Eingriffs- Bodenfunde Kultur-/ Sachgüter - Meldung zu Tage kommender Bodenfunde (neutral) bereich - Anpassung der Baukörper an die vorhandenen, topografischen und regionaltypischen Gegebenhei- ten

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20.3.3 Fazit Insgesamt wurden in der vorgenommenen Umweltprüfung nach § 2a BauGB hinsicht- lich der Aufstellung des Bebauungsplanes/ Grünordnungsplanes Am Paradeis die, un- ter § 1 Abs. 6 Satz 7 aufgeführten Schutzgüter und Kriterien bezüglich ihrer Auswir- kungen betrachtet. Der vorliegende Umweltbericht beinhaltet die dabei gewonnenen Erkenntnisse und stellt fest, dass nach dem aktuell vorhandenen Kenntnisstand ins- gesamt mit keinen erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter des Naturhaushaltes zu rechnen ist. In der Gesamtbetrachtung sind somit besondere kumulative negative Auswirkungen der Vorhaben bezogen auf die gegebenen standörtlichen Vorbelastungen nicht zu er- warten. Das geplante Vorhaben der Gemeinde Buch am Erlbach ist somit am vorge- sehenen Standort als umweltverträglich einzustufen.

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21 VERWENDETE UNTERLAGEN

LITERATUR BAYERISCHER KLIMAFORSCHUNGSVERBAND (1996): Klimaatlas von Bayern. München BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ: Artenschutzkartierung Bayern. Augs- burg BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ (2005): Rote Liste gefährdeter Tiere und Gefäßpflanzen Bayerns (Kurzfassung). München BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ (1999): Landschaftsentwicklungskon- zept Region Landshut. München BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR LANDESENTWICKLUNGUND UMWELTFRA- GEN (2003): Bauen im Einklang mit Natur und Landschaft; Eingriffsregelung in der Bauleitpla- nung – ein Leitfaden. Ergänzte Fassung. München BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR LANDESENTWICKLUNG UND UMWELTFRA- GEN (1995): Naturnahe Biotope in Bayern. München BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR LANDESENTWICKLUNG UND UMWELTFRA- GEN (2003): Arten- und Biotopschutzprogramm, Landkreis Landshut. München BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR LANDESENTWICKLUNG UND UMWELTFRA- GEN (2006): Landesentwicklungsprogramm Bayern 2006. München GEOLOGISCHES LANDESAMT (1981): Erläuterungen zur Geologischen Karte von Bayern. Mün- chen REGIONALER PLANUNGSVERBAND LANDSHUT (2003): Regionalplan, Region 13 Landshut. Landshut

KARTENMATERIAL BAYERISCHES GEOLOGISCHES LANDESAMT (1981): Geologische Karte von Bayern 1 : 500.000. München BAYERISCHES GEOLOGISCHES LANDESAMT (1965): Bodenschätzungs-Übersichtskarte des Regierungsbezirkes Niederbayern M 1 . 100.000, Blatt 1. München SEIBERT, P. (1968): Übersichtskarte der natürlichen Vegetationsgebiete von Bayern 1 : 500.000 mit Erläuterungen. – Schriftenreihe für Vegetationskunde der Bundesanstalt für Ve- getationskunde, Naturschutz und Landschaftspflege. Bad Godesberg VOGEL, F. (1961): Bodenkundliche Übersichtskarte von Bayern 1 : 500.000. Bayerisches Geo- logisches Landesamt. München

GESETZE BAUGESETZBUCH (BauGB) vom 20.07.2004, zuletzt geändert durch Artikel 1 G. vom 22.07.2011, BGBl. I S. 1509 BAUNUTZUNGSVERORDNUNG (BauNVO) vom 23.01.1990 BUNDESNATURSCHUTZGESETZ (BNatSchG) vom 29. Juli 2009, GBl. I S. 2542 (Inkraftge- treten am 1. März 2010) BAYERISCHE BAUORDNUNG (BayBO) i.d.F. der Bek. vom 14.08.2007 (GVBl. 588) BAYERISCHES NATURSCHUTZGESETZ (BayNatSchG) in der Fassung vom 23.02.2011 (GVBl. 2011, S.82) BAYERISCHES WASSERGESETZ (BayWG) vom 25.02.2010