Quartiersprofil -/Hinschenfelde

Herausgeber Inhaltliche Konzeption und Bearbeitung Projektleitung und Qualitative Analyse Q8 – Quartiere bewegen Eine Initiative der Evangelischen Stiftung Alsterdorf Büro für Stadt- und Regionalentwicklung Wotha Prof. Dr. Brigitte Wotha Alsterdorfer Markt 4 22297 Hamburg Dorfstraße 11 24229 Strande Telefon: 040 50 77 39 48 E-Mail: [email protected] Telefon: 04349 91 46 54 Internet: www.q-acht.net E-Mail: [email protected] Internet: www.wotha.de Armin Oertel Gesamtleitung und Koordination Q8 – Quartiersentwicklung Evangelische Stiftung Alsterdorf Quantitative Analyse und Visualisierung Müller-Teut & Bork GbR Systementwicklung und Analyse Dipl.-Geogr. Hilmar Müller-Teut und Dipl.-Geogr. Sebastian Bork Projektleitung Q8 – Hinschenfelde: Schauenburgerstraße 116 24118 Kiel Claudia Orgaß Telefon: 0431 385 48 - 191 oder - 192 Dernauer Straße 27a E-Mail: [email protected] 22047 Hamburg Internet: www.muellerteut-bork.de Telefon: 0173 216 89 34 E-Mail: [email protected] Qualitative Analyse

Yvonne Vockerodt Freie Beraterin und Moderatorin für Partizipation Thadenstraße 15 22767 Hamburg Telefon: 040 23 51 71 89 E-Mail: [email protected] Hamburg 2012 Internet: www.umsicht.net, www.kindersicht.net

Inhalt

Arbeitsplatzangebot und Beratung für Arbeitsuchende ...... 39 Vorwort ...... 2 Sozialleistungen insgesamt...... 39 Das Q8-Projekt ...... 3 Sozialleistungen nach SGB II ...... 41 Inhaltliche Herausforderungen ...... 3 Sozialleistungen nach SGB XII ...... 44 Methodisches Vorgehen ...... 4 Bildung, Sport & Kultur ...... 46 Das Quartier ...... 7 Kitas, Schulen und Berufsschulen ...... 46 Erwachsenenbildung ...... 46 Bevölkerung und Haushalte ...... 8 Sport ...... 47 Bevölkerungsentwicklung ...... 8 Kultur ...... 47 Einwohnerdichte ...... 9 Altersstruktur der Bevölkerung ...... 10 Spiritualität und Religion ...... 47 Wanderung ...... 13 Assistenz und Service ...... 48 Haushaltsstruktur ...... 16 Migrationshintergrund ...... 20 Gesundheit und Pflege ...... 49

Wohnen ...... 25 Lokale Ökonomie...... 50 Bezahlbarer Wohnraum für alle ...... 25 Kommunikation und Beteiligung ...... 51 Wohnungsbestandsentwicklung ...... 26 Kommunikationsorte ...... 51 Sozialwohnungen ...... 29 Lokale Medien ...... 51 Wohnungsmarkt ...... 31 Nachbarschaft und freiwilliges Engagement ...... 52 Wohnumfeld und Barrierefreiheit ...... 33 Gremien und Beteiligung ...... 52 Diversifizierter Wohnraum für besondere Bedarfe ...... 33 Arbeit und Soziales ...... 34 Anhang ...... 54 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ...... 34 Arbeitslosigkeit ...... 36

Quartiersprofil Hinschenfelde

Vorwort

Das Quartiersentwicklungsprojekt Q8 sucht nach neuen An dieser Stelle möchten wir uns herzlich für die konstruktive Wegen, Menschen ein selbstbestimmtes und ausreichend und engagierte Zusammenarbeit bei Frau Prof. Dr. Wotha versorgtes Leben zu ermöglichen und dauerhafte stationäre bedanken, sowie bei der NORDMETALL-Stiftung, ohne deren und zentralisierte Versorgungs- und Wohnstrukturen zu Unterstützung die Erarbeitung der Quartiersprofile nicht vermeiden. Durch die Ziele und Herangehensweisen soll möglich gewesen wäre. sichergestellt werden, dass Q8 den Interessen der Menschen dient, die von Ausgrenzung bedroht oder betroffen sind. Gleichzeitig soll das Projekt sozialen und diakonischen Akteu- rinnen und Institutionen Hinweise und Orientierung bieten, wie sie ihre Arbeit weiterentwickeln können.

Dem Engagement von Q8 liegt die Überzeugung zugrunde, dass große Lösungen häufig, zumindest teilweise, auch im Birgit Schulz Armin Oertel Kleinen zu finden sind: Quartiersbezogene Lösungsstrategien (Vorstand Ev. Stiftung Alsterdorf) (Gesamtleitung Q8) scheinen gut geeignet, strukturelle Ineffizienzen unserer sozialen Sicherungssysteme zu überwinden. Und: Sie helfen, bürgerschaftliches Engagement auf Quartiersebene besser mit Hamburg im März 2012 professioneller Dienstleistung zu verbinden.

Neue Wege geht Q8 auch bei der Erkundung der Quartiere. Es geht darum, das Profil des Quartiers qualitativ und quantitativ anhand der für inklusive Quartierstrukturen wesentlichen Lebensbereiche zu erforschen und Potentiale zur Weiterent- wicklung aufzuspüren.

Die vorliegenden Quartiersprofile versuchen in einem ersten Schritt beide Stränge zusammenzuführen. Sie bilden nun Basis und Ausgangspunkt für die weitere Arbeit der Q8-

Projektleitungen vor Ort. Sie werden aber auch den Menschen im Quartier vorgestellt, mit ihnen diskutiert und für die gemein- same Entwicklungsarbeit nutzbar gemacht. Quartiersprofil Hinschenfelde

In jedem Q8-Quartier arbeitet eine Projektleitung als Mittlerin Das Q8-Projekt und Steuerungsinstanz. Ihre Aufgabe ist es, die Entwicklungs- potenziale des Quartiers sichtbar und nutzbar zu machen und Inhaltliche Herausforderungen neue Versorgungsstrukturen aufzubauen. Dazu vernetzt Q8 Bewohnerinnen und Bewohner, Unternehmen und Institutio- Nach der Umwandlung großer Teile stationärer in ambulante nen, um im Quartier jenen „Humus“ (Prof. Dr. Hinte) zu Leistungen und dem Aufbau stadtteilintegrierter Treffpunkte generieren, auf dem ein quartiersbezogener „Welfare-Mix“ startete die Evangelische Stiftung Alsterdorf Anfang 2011 das (Prof. Dr. Klie) bzw. Bürger-Profi-Mix (Prof. Klaus Dörner) innovative Quartiersentwicklungsprojekt Q8. Möglich wurde möglich wird. dies durch die Förderung und Unterstützung der Aktion Die Abgrenzung der Q8-Quartiere erfolgte prozesshaft nach Mensch, der NORDMETALL-Stiftung sowie mit Hilfe eines vom den von Projektleitungen und Schlüsselpersonen wahrge- Hamburger Senat gewährten Sozialraumzuschlags. nommenen Quartiersgrenzen und wurde um die Bedingungen Q8 arbeitet vor dem Hintergrund einer älter werdenden Gesell- der quantitativen Analyse ergänzt. Die Sozialräume der schaft mit steigendem Assistenz- und Unterstützungsbedarf. unterschiedlichen Akteure sind veränderbar und teilweise von Gleichzeitig haben immer mehr Menschen den Wunsch nach eigenen strukturellen Einflüssen geprägt, so dass die Betrach- einem guten, selbstbestimmten Leben auch im Alter. Dem tung in diesen Fällen über die festgelegten Quartiere hinaus- gegenüber stehen die strukturellen und finanziellen Grenzen geht. der derzeitigen Sozialsysteme, ein wachsender Fachkräfte- Die Aufgabe der vorliegenden Quartiersprofile war es, einen mangel und die Zunahme prekärer Lebensverhältnisse – Suchrahmen für die Arbeit der Projektleitungen in den einzel- insbesondere im Alter. Fazit: Ein „Weiter wie bisher“ wird nicht nen Stadtquartieren Hamburgs und in Bad Oldesloe abzuste- funktionieren. cken. Die Indikatoren der Analyse ergaben sich aus der In ausgewählten Quartieren in Hamburg und Schleswig- Definition der acht Lebensbereiche des Gesamtprojektes Q8: Holstein werden von Q8 deshalb zwei grundlegende Ansätze Wohnen und Wohnumfeld, Arbeit und Beschäftigung, Bildung, verfolgt: Kunst und Kultur, Assistenz und Service, Gesundheit und Pflege, Lokale Ökonomie, Spiritualität und Religion, Kommuni- 1. Die Aktivierung der Selbsthilfe der Menschen sowie einer kation und Partizipation. Die Quartiersprofile sind ein Element lebendigen Nachbarschaft. in einem kontinuierlichen Positionierungs- und Aushandlungs- prozess des Projektes Q8 mit dem Quartier. In ihrer vernet- 2. die Entwicklung neuer und finanzierbarer Versorgungs- zenden und rahmengebenden Funktion sind sie Auftakt bzw. strukturen im Quartier. Bestätigung für weitere Aktivitäten von Q8 für ein inklusives und zukunftsfähiges Leben im Quartier.

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peninterviews weitere Informationen zu den Lebensbereichen Methodisches Vorgehen gesammelt. Ein Ziel dieser Gespräche war auch eine Intensi- In einer quantitativen Analyse wurden die grundlegenden vierung der Vernetzung durch den Erfahrungsaustausch. In Strukturen und Rahmenbedingungen anhand der Registerda- einigen Gesprächen ergaben sich bereits Anfänge für konkrete ten des Statistischen Amtes Nord, Internetrecherchen sowie gemeinsame Aktionen. vorhandener Daten zu den Quartieren ausgewertet und visualisiert. Die quantitative Analyse wurde um eine qualitative Weitere Instrumente waren ein Netzwerk- und Gremienein- Auswertung aus Expertengesprächen mit Schlüsselakteuren bindungserhebungsbogen und die Auflistung der Schlüs- ergänzt. Mit den Q8-Projektleitungen der Quartiere wurden die selpersonen, die zur Erhebung der Einbindung der Projektlei- Ergebnisse in einem diskursiven Prozess analysiert und tungen auf den verschiedenen Ebenen dienten. Hier wurde bewertet. analysiert, welche institutionellen Formen der Netzwerkarbeit verfolgt wurden. Für die acht Lebensbereiche des Projektes Q8 wurde eine Indikatorenliste erarbeitet (siehe Anhang: „Leitfaden Auswer- Mit umfassenden Erhebungen zu Infrastruktur und Einrich- tung qualitativer Interviews“). Sie basiert auf der Zielsetzung tungen wurde den Q8-Projektleitungen eine Übersicht der von Q8, den bisherigen Erfahrungen der Projektleitungen, dem Unternehmen, Angebote und Dienstleistungen in ihrem kommunalen Index für Inklusion der Montag-Stiftung, den Eck- Quartier zur Verfügung gestellt. Auf Basis einer Internetrecher- punkten des Deutschen Vereins zum Aufbau eines inklusiven che wurden damit folgende Bereiche erfasst: Bildungseinrich- Sozialraums sowie der UN-Behindertenrechtskonvention. tungen (Allgemeinbildende Schulen, Berufsschulen, Erwach- senenbildung, Volkshochschulen), Kindertagesstätten, Kinder- Die Gespräche mit den im Quartier ansässigen Tochterge- und Jugendarbeit, Familienförderung/Familienbildung, Men- sellschaften der Evangelischen Stiftung Alsterdorf dienten schen mit körperlichen und seelischen Behinderungen sowie der Erschließung ihres Wissensschatzes als Akteure für psychischen Erkrankungen, Gesundheitsförderung/ Präventi- gesellschaftliche Integrationsprozesse. Ein wichtiger Aspekt on, Migrantinnen und Migranten, Kultur, Sport, Religionsge- dabei war, die Expertise der Gesellschaften der Evangelischen meinschaften und Spiritualität, Wohnen im Alter, medizinische Stiftung Alsterdorf für das Projekt Q8 zu nutzen und Ansatz- Dienstleistungen, Nahversorgung (Güter des täglichen Be- punkte für eine gemeinsam und wirkungsvolle Sozialraumar- darfs), Cafés sowie Handwerksbetriebe. Die Projektleitungen beit zu finden. ergänzten und änderten die Listen nach ihren Erfahrungen. Zum einen waren die Listen Datengrundlage für die Potenzial- In einigen Quartieren (Alsterdorf, Bad Oldesloe, Hinschenfel- analysen, zum anderen dienen sie den Projektleitungen de) wurden zusätzlich zu den bereits durchgeführten Inter- zukünftig als Datenbank. Die Daten über Infrastruktur und views ergänzende Interviews mit Schlüsselpersonen Einrichtungen sind auch Grundlage für die kartografische durchgeführt. Hierbei wurden mit (z. T. transkribierten) Grup-

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Darstellung der Nahversorgung, der medizinischen Versor- Lage der Wohnungen von Wohnungsbaugesellschaften, gung und der Versorgung mit schulischer Infrastruktur als Mobilitätskonzepte). Weitere Untersuchungsgegenstände Grundlage für z. B. Erreichbarkeitsanalysen. könnten Erhebungen zum Thema Barrierefreiheit sein, die auch über die rein bauliche Barrierefreiheit hinausgehen. Die Erfahrungen und das Wissen der Projektleitungen wurden Methodisch weitergehende Erhebungen könnten in Netzwerk- in Expertengesprächen und in einem erhebungsbegleiten- analysen der Akteure oder in einer verstärkten Beteiligung der den Dialog erarbeitet. Die Projektleitungen haben in Leitfa- Menschen mit Unterstützungsbedarf liegen. deninterviews, Gruppengesprächen, Befragungen, Begehun- gen und ihrer Vernetzungsarbeit einen guten Überblick über ihre jeweiligen Quartiere bekommen. Anhand leitfadengestütz- ter, transkribierter Interviews waren die so gewonnen Erfah- rungen Grundlage der Auswertung. Zusätzlich wurden in der

Bearbeitung der unterschiedlichen Instrumente (Gremienbetei- ligung, Infrastrukturerhebung, Bewertung der quantitativen Analyse) im Analyseprozess immer wieder Rückkopplungs- schleifen mit den Projektleitungen unternommen, um so noch besser die Verknüpfungen und Ansätze offen zu legen.

Weiterführende Untersuchungen, die auf Grundlage der Erhebungen möglich wären, sind die oben erwähnten Erreich- barkeitsanalysen in den verschiedenen Ausprägungen der sozialen Infrastruktur. Hilfreich, bisher aber nicht verfügbar, wäre eine differenzierte Auswertung der Zahlen über Men- schen, die Eingliederungshilfe beziehen. Zu einzelnen Aspek- ten bieten sich weitere Auswertungen an, die im Rahmen einer allgemeinen Analyse offen bleiben mussten (z. B. Bestand und

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Basis der Darstellung: Stadtkarte von Hamburg 1:20 000; Vervielfältigt mit Zustimmung der Freien und Hansestadt Hamburg, Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung, www.geoinfo.hamburg.de. 1350B855EAE

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Das Quartier

Das Q8-Quartier Wandsbek-Hinschenfelde – nachfolgend zur Vereinfachung nur „Hinschenfelde“ genannt – liegt nordöstlich orientiert in der Hansestadt Hamburg. Im zugehörigen Bezirk Wandsbek ist das Quartier im Südwesten gelegen. Hinschenfel- de dehnt sich mehrheitlich über den Stadtteil Wandsbek aus und erstreckt sich östlich in den Stadtteil Tonndorf. Das Quartier wird in elf Teilgebiete unterteilt – acht mit Lage in Wandsbek und drei in Tonndorf. Prägend für das Quartier sind die Gartenstadt im Nordwesten sowie das großflächige Gewerbe- und Industriege- biet vom Quartierkern bis an den östlichen Außenrand. Die räumliche Ausdehnung des Quartiers wird im Norden Wandsbek Tonndorf entlang des Verlaufs der Osterbek begrenzt, folgt dem Arm der Alt-Osterbek bis an das Gelände der Trabrennbahn. Die Außen- grenze verläuft nordöstlich der Pohlteiche nach Süden, an- (Kennziffer schließend östlich entlang des Friedrich-Ebert-Damms und Quartiers-Gebietsname Statistikamt Stadtteilzugehörigkeit Nord) endet westlich des Ostender Teichs. Der südliche Teilraum Wandsbek-Osterbek (58001)  Wandsbek Hinschenfeldes wird vollständig vom Wandsetal durchlaufen, welches für das Quartier ein bedeutendes Naherholungsgebiet Wandsbek-Gartenstadt (58002)  Wandsbek darstellt – mit einer Vielzahl kleiner Teiche und eines Botani- Hinschenfelde Nord (58003)  Wandsbek Wandsbek-Lesserstraße (58004)  Wandsbek schen Sondergartens. Bis zur Querung der Nordmarkstraße westlich des Tonndorfer Friedhofs ist die Wandse grenzführend, Wandsbek-Lomerstraße (58006)  Wandsbek im Anschluss der Seitenarm Rahlau, bevor die Ahrensburger Wandsbek-Dernauer Straße (58007)  Wandsbek Straße das Gebiet nach Süden begrenzt. Letztere geht in die Friedrichshöhe (58008)  Wandsbek Wandsbeker Zollstraße über, die Quartiersgrenze folgt der Eichtalpark (58013)  Wandsbek Mühlenstraße nach Norden bis zum Friedrich-Ebert-Damm, Pohlmannteich (61001)  Tonndorf dessen Verlauf nach Westen bis zum Eulenkamp maßgeblich Tonndorf-Walddörferstraße (61002)  Tonndorf ist. Nördlich des Eulenkamps schließt sich der Quartiersbereich Nordmarkteich (61007)  Tonndorf mit einer westlichen Ausdehnung über Kiefhörn und Wartenbur- ger Weg zur Osterbek. Die im Bericht verwendeten Namen sind zum besseren Verständnis nach historischen Zusammenhängen oder wichtigen Straßenbezeichnungen benannt.

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Bevölkerung Anteil Prozentuale gesamt Frauen Veränderung Bevölkerung und Haushalte 2007 2010 2010 2007-2010

Quartier Hinschenfelde - 21.979 52,8% - Bevölkerungsentwicklung

Stadtteil Wandsbek 32.544 32.226 52,7% -1,0 % Das Bevölkerungsgewicht des Quartiers liegt im Stadtteil Wandsbek. Die Stadtteile Wandsbek und Tonndorf ver- Stadtteil Tonndorf 12.824 12.718 50,4% -0,8 % zeichnen rückläufige Einwohnerzahlen. Bezirk Wandsbek 411.203 411.465 - +0,1 % Im Quartier Hinschenfelde leben 21.979 Einwohner (2010). Die Hansestadt Hamburg 1.741.182 1.746.813 51,1% +0,3 % zugehörigen Stadtteile haben mit 32.226 Einwohnern in Wands- bek und 12.718 in Tonndorf sehr unterschiedliche Bevölke- Zahl der Einwohner 2007 und 2010 und prozentuale Veränderung. rungsgrößen. Datenquelle: Statistikamt Nord Beide Stadtteile haben eine rückläufige Bevölkerungsentwick- lung zwischen 2007 und 2010 gemeinsam – im Gegensatz zum Bezirk, welcher einen geringen Zuwachs verzeichnen kann. Dies entspricht dem gesamtstädtischen Durchschnitt, welcher eben- falls einen Einwohnerzuwachs um +0,3% verzeichnen kann. 100% Die Einwohner von Hinschenfelde verteilen sich zu 87% auf den Stadtteil Wandsbek und zu 13% auf Tonndorf, so dass der Be- 75% völkerungsschwerpunkt des Quartiers in Wandsbek liegt. 60% der Einwohner des Stadtteils Wandsbek sind Hinschenfelder, in 50% Tonndorf machen diese lediglich einen Anteil von 22% an der Stadtteilbevölkerung aus. 25% Das Quartier ist durch eine minimal höhere weibliche Bevölke- rung gekennzeichnet – eine Analogie zum Stadtteil Wandsbek. 59,6% 21,9% 5,3% 0% Bevölkerungsanteil des Quartiers Hinschenfelde… Das östlich gelegene Gebiet Pohlmannteich hat mit 31 Ein- wohnern eine so geringe Basis, dass in den nachfolgenden am Stadtteil am Stadtteil am Bezirk Wandsbek Tonndorf Wandsbek Auswertungen lediglich statistische Zufallseffekte zum Tragen Anteil des Quartiers Hinschenfelde an der Bevölkerung der Stadtteile Wandsbek kommen und keine fundierte Aussage möglich ist. Das Gebiet und Tonndorf sowie dem gesamten Bezirk Wandsbek zum Vergleich im Jahr wird aus diesen Gründen nicht detailliert angesprochen. 2010. Datenquelle: Statistikamt Nord

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Einwohnerdichte Das Quartier weist eine vergleichsweise hohe Einwohner- dichte mit südwestlichem Schwerpunkt auf. Die Basisdaten des Statistikamts lassen nur die Berechnung der Bruttoeinwohnerdichte zu. In diesen Wert gehen im Gegensatz zur Nettoeinwohnerdichte nicht nur die Siedlungsflächen, sondern auch weitere Flächen wie zum Beispiel Frei-, Verkehrs-, oder Gewerbeflächen ein, auf welchen keine Bevölkerung residiert. Liegen letztere Flächen verstärkt vor, muss dies bei Rückschlüssen berücksichtigt werden. Hinschenfelde ist mit 5.006 Einwohnern je km² durch eine vergleichsweise hohe Einwohnerdichte gekennzeichnet. Über das gesamte Quartier hinweg betrachtet ist die Einwohnerdichte im Hamburger Vergleich (2.313 Einwohnern je km²) überdurch- schnittlich, liegt aber bereits geringfügig unter dem Niveau des gesamten Stadtteils Wandsbek. Die Einwohnerdichte im Stadt- teil Tonndorf ist hingegen deutlich niedriger und nähert sich Bevölkerung und Bruttoeinwohnerdichte (Einwohner je Hektar) im Quartier bereits dem Wert des Bezirks Wandsbek und dem noch gering- Hinschenfelde 2010. fügig niedrigeren gesamtstädtischen Durchschnitt. Die Einwoh- Datenquelle: Statistikamt Nord nerdichte fällt innerhalb des Quartiers nach einem Verteilungs- 6.000 muster von Südwest nach Nordost ab. Sie ist in den westlichen 5.412 und südlichen Gebieten des Quartiers am höchsten und erreicht 5.006 als Spitzenwert 168 Einwohner je Hektar im Gebiet Wandsbek- 4.000 Lomerstraße . Dies sind die zentrums-gerichteten Quartiersbe- 3.227 reiche, welche eine dominierende Mehrfamilienhausbebauung 2.788 aufweisen. Die zentralen statistischen Gebiete Hinschenfelde- 2.000 2.313

Nord , Friedrichshöhe und Tonndorf-Walddörferstraße Bruttoeinwohnerdichte sind durch eine intensive Flächeninanspruchnahme durch 0 Gewerbe geprägt. Aus diesem Grund sind hier trotz Mehrfamili- Quartier Stadtteil Stadtteil Bezirk Hamburg Hinschenfelde Wandsbek Tonndorf Wandsbek gesamt enhausbebauung primär geringere Einwohnerdichtewerten zu finden. Bruttoeinwohnerdichte (Einwohner je km² Gebietsfläche) 2010. Datenquelle: Statistikamt Nord

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100%

23,2% 21,0% 19,7% 22,4% 19,0% Altersstruktur der Bevölkerung 80% Der Anteil älterer Menschen ist etwas höher, der von Kin- dern vergleichsweise geringer. Die Altersklasse von 18 bis 60% 24 Jahre ist stärker repräsentiert. 65,7% 65,4% 64,3% 67,6% 61,2% 40% Der Anteil von unter 18-Jährigen in Hinschenfelde liegt mit 12,5% an allen Einwohnern zwar noch über dem Niveau des

20% Stadtteils Wandsbek, dieser verzeichnet jedoch im Vergleich auch den geringsten Kinderanteil. Im Quartier ist der Bevölke- 16,4% 12,5% 11,4% 14,5% 15,6% Bevölkerung nachBevölkerungAltersstruktur 0% rungsanteil an Kindern demnach bereits deutlich geringer, als Quartier Stadtteil Stadtteil Bezirk Hamburg dies zum Beispiel im gesamten Stadtteil Tonndorf mit 14,5% der Hinschenfelde Wandsbek Tonndorf Wandsbek gesamt Fall ist. Der Hamburger Durchschnitt und der des Bezirks liegen Unter 18 Jahre 18 bis unter 65 Jahre 65 Jahre und älter hingegen deutlich darüber. Im Vergleich der 104 Hamburger Vergleich der grundlegenden Altersstruktur der Bevölkerung 2010. Stadteile in Bezug auf den Anteil von Kindern nimmt Wandsbek Datenquelle: Statistikamt Nord die 85. Position, Tonndorf Platz 68 ein. Dies legt nahe, dass das Quartier als ein vergleichsweise unterdurchschnittlich mit Kin- dern besetztes Gebiet einzuordnen ist. 30% - Altersklassen 18 Die feinteilige Betrachtung zeigt ebenfalls vergleichsweise gerin- bis unter 25 Jahre ∑ = 23,5% ∑ = 24,4% ∑ = 24,0% 21 bis unter gere Anteile der einzelnen Altersklassen gegenüber der Ge- 25 Jahre samtstadt, allerdings ist der Unterschied bei den jungen Kindern ∑ = 21,6% ∑ = 21,6% 4,8% 5,3% 5,9% 18 bis unter 20% 21 Jahre unter 6 Jahre weniger stark als bei den 6 bis unter 15 Jährigen. 6,2% 7,2% 3,1% 3,0% Altersklassen Der Anteil älterer Jugendlicher im Alter von 15 bis unter 3,0% 2,8% unter 18 Jahre 18 Jahren entspricht dem der Stadtteile und Hamburgs insge- 2,9% 2,5% 3,0% 2,3% 15 bis unter samt. In dieser Altersstufe sind bereits die ersten Auszubilden- 2,1% 4,7% 4,2% 18 Jahre 10% 1,9% 3,7% den zu finden, die gemeinsam mit der Gruppe der jungen Be- 3,3% 10 bis unter 2,9% 15 Jahre 3,3% 3,6% 3,3% rufsstarter die beiden nachfolgenden Klassen zwischen 18 und 2,5% 2,2% 6 bis unter unter 25 Jahren besetzen. Die 21- bis unter 25-Jährigen sind mit 10 Jahre 4,6% 4,4% 5,2% 5,3% 5,5% struktur in % der Gesamtbevölkerung der% strukturin unter 6 Jahre 6,2% in Hinschenfelde vertreten. Das Quartier liegt damit zwar

Bevölkerung unter 25 25 nachunterJahrenAlters Bevölkerung 0% Quartier Stadtteil Stadtteil Bezirk Hamburg noch einen Prozentpunkt unter dem Stadtteil Wandsbek, diese Hinschen- Wandsbek Tonndorf Wandsbek gesamt Altersgruppe ist aber im gesamtstädtischen Vergleich von 5,3% felde Vergleich der Bevölkerung unter 25 Jahren in sechs Altersklassen 2010. als stärker repräsentiert einzustufen. Der zugehörige Bezirk Datenquelle: Statistikamt Nord Wandsbek zeichnet sich im Gegensatz zu einem höheren

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101 Kinderanteil mit einem geringeren Anteil der 21 bis unter 25- 100,9 Jährigen aus. Die Stärke des Stadtteils Wandsbek bei der Hamburg gesamt 99,9 100,1 100,2 100 100 Bevölkerung der Auszubildenden und jungen Berufsstarter wird Bezirk auf die Quartiersbereiche in Hinschenfelde übertragen. 99,4 99,4 Wandsbek 99,3 99 98,8 Stadtteil Im Zeitvergleich ist die Altersgruppe der unter 18-Jährigen in den Stadtteil 99,0 98,8 Wandsbek Stadtteilen Wandsbek und Tonndorf rückläufig. In Tonndorf ist Tonndorf die Verringerung der Zahl der Kinder zwischen 2007 und 2010 98 98,2 98,0 kontinuierlich und etwas stärker ausgeprägt. Der Stadtteil 18 (2007=100) unterJahre 97 VeränderungsindexBevölkerung Wandsbek hat dagegen lediglich zwischen 2007 und 2008 eine 2007 2008 2009 2010 fallende Anzahl der unter 18-Jährigen zu verzeichnen und Veränderungsindex der jungen Bevölkerung unter 18 Jahren 2007-2010 befindet sich nach einer Stagnation 2009 im Jahr 2010 wieder in (2007=100). einer Erholungsphase, auch wenn die absolute Zahl der Kinder Datenquelle: Statistikamt Nord von 2007 noch nicht wieder erreicht ist. Beide Stadtteile unter- scheiden sich in dieser Entwicklung zur Gesamtstadt, welche eine geringfügige Erhöhung der Zahl der Kinder verzeichnet. In der räumlichen Verteilung des Quartiers verzeichnen insbeson- dere die Gebiete Hinschenfelde-Nord , Tonndorf-Walddörfer- straße und Wandsbek-Osterbek etwas höhere Bevölke- rungsanteile von unter 18-Jährigen um 15%. Das Quartier Wandsbek-Gartenstadt liegt trotz des hohen Einfamilienhaus- anteils lediglich bei 13% – hier sind aufgrund der Eigentümeral- tersstruktur die Kinder häufig bereits ausgezogen. Am gerings- ten sind diese im Bereich Wandsbek-Lomerstraße mit nur 7% und Wandsbek-Dernauer Straße in Höhe von 10% vertreten. Der Anteil der Einwohner ab 65 Jahren liegt im Quartier Hin- schenfelde mit 23% vergleichsweise höher. Über den gesamten Stadtteil Wandsbek hinweg erreicht diese Altersklasse einen Anteil von 21% gefolgt von Tonndorf mit ca. 20%, so dass vor diesem Hintergrund das Quartier auch innerhalb der Stadtteile einen anteilig höheren Besatz älterer Menschen aufweist. Das übergeordnete Umfeld hat mit 22,4% für den Bezirk Wandsbek Anteil der Bevölkerung unter 18 Jahren im Quartier Hinschenfelde 2010. einen ähnlich hohen Anteil wie das Quartier, der Durchschnitt Datenquelle: Statistikamt Nord

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Hamburgs von 19% liegt hingegen erheblich unter dem Niveau Hinschenfeldes. Bei einem Vergleich über alle 104 Hamburger Stadtteile hinweg nimmt Wandsbek bereits Platz 35 beim Anteil der Bevölkerung im Alter von 65 Jahren und älter ein, Tonndorf liegt hingegen mit Platz 44 dem Durchschnitt bereits sehr nahe. Seit 2007 hat die absolute Zahl der Einwohner ab 65 Jahren im Stadtteil Wandsbek jedoch deutlich erkennbar und kontinuierlich abgenommen, eine Zunahme der Überalterung findet hier nicht statt. In Tonndorf hat die Zahl älterer Menschen hingegen mit Schwankungen leicht zugenommen. Die nördlichen Gebiete des Quartiers weisen eine höhere Quote der Älteren an der Bevölkerung auf. In den Wandsbeker Gebie- ten werden Werte von 26% bis 28% in Wandsbek-Osterbek , Hinschenfelde Nord und Wandsbek-Lesserstraße erreicht. Im Tonndorfer Gebiet Nordmarkteich liegt dieser sogar bei 35%. Pohlmannteich erreicht zwar 58%, allerdings bei einer hohen statistischen Zufälligkeit durch die sehr niedrige Gesamt- Anteil der Bevölkerung über 65 Jahren im Quartier Hinschenfelde 2010. einwohnerzahl von 31 Personen. In den Gebieten Wandsbek- Datenquelle: Statistikamt Nord Lomerstraße und Tonndorf-Walddörferstraße liegt der An- teil der Bevölkerung ab 65 Jahren mit 15% und 16% erkennbar

103 am niedrigsten. Tonndorf-Walddörferstraße ist demnach ein Ge- 102,5 Stadtteil 102,1 Bezirk biet, das parallel durch den höheren Anteil von Kindern grund- Tonndorf 101,2 Wandsbek 100,6 101,1 sätzlich durch jüngere Einwohner geprägt ist. Wandsbek-Lomer- 100 100,2 100 100,4 straße weist hingegen geringe Anteile an der Bevölkerung unter 100,2 Hamburg Stadtteil gesamt 18 Jahren auf und wird somit durch einen besonders starken Wandsbek 98,6 Bevölkerungsanteil der Berufstätigen gekennzeichnet. Das Ge- 97 biet Eichtalpark beheimatet mehrere Seniorenpflegeeinrich- 96,5 tungen, diese führen jedoch nicht zu einem übermäßigen An- über über 65 Jahre(2007=100) 94,9 stieg dieser Altersklasse. Veränderungsindex Veränderungsindex Bevölkerung 94 2007 2008 2009 2010 Veränderungsindex der älteren Bevölkerung über 65 Jahren 2007-2010 (2007=100). Datenquelle: Statistikamt Nord

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Wanderung Die Stadtteile profitieren von einer positiven Wanderungs- bilanz und weisen eine Entwicklung analog zu den ge- samtstädtischen Tendenzen auf. Die Entwicklung der Wanderungsbilanz zeigt für Hamburg ebenso wie für die Stadtteile Wandsbek und Tonndorf 2007 und 2010 einen stärkeren Wanderungsüberschuss und mit 2008 und 2009 zwei eher ausgeglichene Wanderungsjahre. In der Gesamtbilanz der vier Jahre liegt grundsätzlich ein Wanderungsgewinn vor, wobei Wandsbek im Jahr 2009 minimale Verluste aufwies, in Tonndorf fielen diese 2008 sogar etwas stärker aus, aber auch 2009 war von einer leicht negativen Bilanz gekennzeichnet. Hierin unterscheiden sich die Stadtteile von der gesamtstädtischen Bilanz, die grundle- genden Entwicklungstendenzen verlaufen allerdings analog.

Die Mobilitätsquote summiert die Zu- und Fortzüge und stellt Mobilitätsquote und Wanderungsbilanz im Quartier Hinschenfelde 2010. diese je 100 Einwohner dar. Die Werte bilden so die Bevölke- Datenquelle: Statistikamt Nord rungsfluktuation in einer Form ab, die einen Vergleich zwischen

400 300 18.000 Stadtteil Wandsbek Stadtteil Tonndorf Hamburg gesamt 300

150 +173 12.000 200

+77 100 0 6.000 +394 +3 +309

Wanderungsbilanz 0 -41 -117 +1.751 -36 +16.779 +2.467 +11.870 -100 -150 0 2007 2008 2009 2010 2007 2008 2009 2010 2007 2008 2009 2010

Wanderungsbilanz (Differenz von Zu- und Fortzügen) in den Stadtteilen Wandsbek und Tonndorf und in der Hansestadt Hamburg gesamt2007-2010. Datenquelle: Statistikamt Nord

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Quartiersprofil Hinschenfelde

unterschiedlich einwohnerstarken Bereichen zulässt. Der stärks- te Austausch findet in den südlichen Bereichen mit Wandsbek- Lomerstraße , Friedrichshöhe und Eichtalpark statt, aber auch in den angrenzenden Gebieten ist die Fluktuation hoch. Wandsbek-Lomerstraße hat einen höheren Anteil der jüngeren Berufstätigen an der Bevölkerung und weist die hierfür typische ebenfalls höhere Wanderungsbewegung auf, die Bilanz ist je- doch ausgewogen. Friedrichshöhe und Eichtalpark verzeichnen mit +79 und +67 Einwohnern deutliche Wanderungsgewinne, die aufgrund der unterschiedlichen Bevölkerungshöhe jeweils 4% und 2% der Bevölkerung ausmachen. Das mit lediglich 776 Ein- wohnern besetzte Gebiet Nordmarkteich hat bei durchschnitt- licher Mobilitätsquote mit +64 Einwohnern den dritthöchsten Wanderungsgewinn, welcher mit 8% Anteil an der Gesamtbe- völkerung den höchsten Gewinn im Quartier darstellt. Wands- bek-Osterbek und Wandsbek-Gartenstadt haben höhere Einfamilienhausanteile in der Bebauungsstruktur und unterliegen Mobilitätsquote und Wanderungsbilanz der unter 18-Jährigen im Quartier demzufolge den typischen kontinuierlicheren Wohnsitzentschei- Hinschenfelde 2010. dungen mit merklich geringeren Mobilitätsquoten. Datenquelle: Statistikamt Nord Die Bewohnerfluktuation der unter 18-Jährigen ist im gesamten +800 Quartier eher geringer, lediglich Friedrichshöhe fällt hier mit

+669 +703 Zuzüge einer hohen Quote und einem nennenswerten Wanderungs- +537 +400 +290 überschuss von 29 Kindern auf. In allen weiteren Gebieten be- +248 +168 +158 wegt sich die Wanderungsbilanz dieser Altersklasse im gering- +72 fügigen positiven oder negativen Bereich. Für das gesamte +0 -1 -11 -19 +18 Bilanz Quartier ist die Wanderungsbilanz ausgeglichen, die Mobilitäts- -140 Fortzüge -291 -187 -421 quote ist im Vergleich zu anderen Altersklassen niedriger. Die in -400 -465 ihrer Altersspanne kleinen Klassen der 18 bis 24 und 25 bis -714 29-Jährigen weisen hohe Mobilitätsziffern und deutlich positive -800 Wanderungsbilanzen von +248 und +72 Personen auf. Hierbei unter 18 18 bis 24 25 bis 29 30 bis 49 50 bis 64 65 Jahre und Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre älter handelt es sich um Altersklassen, die in der bestehenden Bevöl- Zu-, Fortzüge und Wanderungsbilanz nach Alter im Quartier Hinschenfelde 2010. kerungsstruktur besonders stark repräsentiert sind. Es zeigt sich Datenquelle: Statistikamt Nord erneut die Attraktivität des Quartiers für junge Erwachsene.

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Quartiersprofil Hinschenfelde

Auch in der Altersgruppe der berufstätigen und familienbilden- den Bevölkerung zwischen 30 und 49 Jahren ist die Mobilitätsra- te absolut betrachtet hoch – allerdings umfasst diese Altersgrup- pe mit 20 Jahren auch eine größere Klassenbreite, so dass die Fluktuation hier vergleichsweise geringer als bei den beiden vorangehend genannten Gruppen einzustufen ist. Die Wande- rungsbilanz verhält sich ähnlich ausgeglichen wie bei den Kindern. Die Mobilitätsrate der 50 bis 64 sowie der ab 65-Jährigen ist jeweils gering. Niedrige Wanderungsbilanzen kennzeichnen beide Klassen, in welchen bereits seltener das Wohnumfeld gewechselt wird. Die Mobilitätsquoten der über 65- Jährigen weisen in der Binnendifferenzierung Hinschenfeldes etwas höhere Werte in den südlichen Quartiersbereichen auf, hier zeigen sich lediglich für Eichtalpark und Nordmarkteich nennenswerte Wanderungsbilanzen. Ursache sind die in diesen Quartieren gelegenen Altenpflegeeinrichtungen, die sich statis- tisch ausschließlich mit Zuwanderungswerten bemerkbar machen. Mobilitätsquote und Wanderungsbilanz der über 64-Jährigen im Quartier Hinschenfelde 2010. Die Stadtteile Wandsbek und Tonndorf haben den größten Datenquelle: Statistikamt Nord innerstädtischen Wanderungsaustausch mit den Stadtteilen +450 Rahlstedt, und Farmsen-Berne, in allen drei Fällen Zuzüge liegen negative Wanderungsbilanzen vor. Rahlstedt ist der +275 +168 +138 Stadtteil mit dem größten Einwohneraustausch. Die Stadtteile +127 +144 +141 +141 +112 +107

Eilbek, Billstedt, Horn, Barmbek-Nord, Dulsberg und Barmbek- +40 +36 +39 +44 +37 +32 +0 -16 Bilanz Süd weisen geringere Mobilitätsziffern auf, in allen Fällen -53

-75 -75 Fortzüge handelt es sich um Bezugsstadtteile mit positiver Wanderungsbi- -143 -104 -105 -102 -94 -184 -180 lanz. -418 -450 Horn Eilbek Süd Nord Berne Billstedt Bramfeld Dulsberg Rahlstedt Farmsen- Barmbek- Barmbek- Zu-, Fortzüge und Wanderungsbilanz in der Summe der Stadtteile Wandsbek und Tonndorf in 10 ausgewählte Stadtteile 2010. Datenquelle: Statistikamt Nord

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Quartiersprofil Hinschenfelde

Prozentuale Anzahl Privathaushalte Haushaltsstruktur Veränderung Die Zahl der Haushalte nimmt zu, der Anteil der Ein- und 2009 2010 2009-2010 Zweipersonenhaushalte ist hoch. Quartier Hinschenfelde - 13.150 - Im Gegensatz zu der sinkenden Bevölkerung in den Stadtteilen Stadtteil Wandsbek 19.702 20.143 +2,2 % Wandsbek und Tonndorf hat sich die Zahl der Haushalte erhöht – Stadtteil Tonndorf 7.085 7.275 +2,7 % eine typische Entwicklung durch die Zunahme kleiner Haushalte.

Bezirk Wandsbek 210.315 214.560 +2,0 % Die Zahl der Ein- und Zweipersonenhaushalte liegt im Quartier Hinschenfelde bei 84% und bewegt sich damit zwischen den zu- Hansestadt Hamburg 952.232 972.259 +2,1% gehörigen Stadtteilen Wandsbek und Tonndorf. Dies gilt analog

Zahl der Privathaushalte 2009 und 2010 sowie jährliche prozentuale für die Haushalte über drei Personen. Die durchschnittliche Haus- Veränderung. haltsgröße mit 1,67 Personen im Quartier liegt zwischen dem Ni- Datenquelle: Statistikamt Nord veau beider Stadtteile. Der Wert Hamburgs liegt mit 1,8 geringfü- gig, der des Bezirks mit 1,92 Personen je Haushalt deutlich höher. Beide Stadtteile, der Bezirk und die gesamte Hansestadt Hamburg verzeichnen ähnliche Wachstumsraten im Bereich der Einpersonenhaushalte, welche 2009 bis 2010 um +1,4 bis 25,6% +1,7 Prozentpunkte zugenommen haben. Hohe Anteile von 27,3% 8,4% Einpersonenhaushalten sind grundsätzlich kennzeichnend für 9,1% 4,3% städtisches Siedlungsgefüge. Im hamburgweiten Stadtteilver- Stadtteil 1,6% Wandsbek 4,9% 60% Quartier 1,9% Hinschenfelde 60,1% 40% +1,7% +1,6% +1,5% 56,8% +1,4% 28,4% 20% 10,4%

6,2% ProzentualerAnteil 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010

1 Person 2 Personen 3 Personen Einpersonenhaushalte Stadtteil 2,5% 56,8% 58,4% 60,1% 50,9% 52,5% 44,9% 46,3% 51,6% 53,1% Tonndorf 0% 4 Personen 5 und mehr Quartier Stadtteil Stadtteil Bezirk Hamburg Personen Hinschenfelde Wandsbek Tonndorf Wandsbek gesamt Prozentualer Anteil der Einpersonenhaushalte und Veränderung in Prozent- Anteil der Haushalte nach Haushaltsgröße 2010. 52,5% punkten 2009 und 2010. Datenquelle: Statistikamt Nord Datenquelle: Statistikamt Nord

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Quartiersprofil Hinschenfelde

gleich belegt Wandsbek mit dem 28. Platz eine hohe Positio- nierung, Tonndorf nähert sich mit dem 42. Platz dem Ham- burger Mittelfeld. Das Quartier Hinschenfelde weist 2010 einen Anteil von 57% Einpersonenhaushalten auf. In der Quartiersdifferenzierung sind die Anteile in den Gebieten Wandsbek-Osterbek mit 45% und Wandsbek-Gartenstadt mit 50% am niedrigsten – dies ist typisch für stärker einfamilienhausgeprägte Gebiete. Am höchsten ist der Anteil von 71% in Wandsbek-Lomer- straße , welcher ein Gewicht in der besonders einperso- nenhaushaltsbildenden Altersstruktur der jüngeren Erwach- senen aufweist. Friedrichshöhe erreicht mit 67% ebenfalls überdurchschnittliche Anteile. Über ein Viertel dieser Einpersonenhaushalte in Hinschenfel- de sind Personen von 65 Jahren und älter. Dieser Anteil ist erwartungsgemäß etwas höher als in den beiden Stadtteilen Wandsbek und Tonndorf insgesamt, da diese Altersklasse Anteil der Einpersonenhaushalte im Quartier Hinschenfelde 2010. auch innerhalb der Altersstruktur der gesamten Bevölkerung stärker repräsentiert ist. Beide Stadtteile weisen einen sanften Datenquelle: Statistikamt Nord Rücklauf dieses Anteils zwischen 2009 und 2010 auf. 40% Der Anteil der Haushalte mit Kindern ist mit 13,9% in Hin- schenfelde etwas höher als im Stadtteil Wandsbek mit 12,3%, jedoch niedriger als im Stadtteil Tonndorf mit 16,3%. Auch hier weisen beide Stadtteile einen Rückgang auf. Sowohl das 20% Quartier als auch die beiden Stadtteile haben einen geringe- -0,6% -0,5% ren Anteil von Haushalten mit Kindern als der gesamtstädti- sche Haushaltsdurchschnitt. Tonndorf belegt analog zur 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2009 0,0% 28,6% 25,2% 24,6% 25,6% 25,1% 32,2% 0,0% 24,8% 0,0% Anteil Personen über 64 Jahreüber 64 Anteil Personen Altersstrukturbetrachtung die 67. Position im Vergleich mit denEinpersonenhaushaltenan 0% allen 104 Hamburger Stadtteilen, Wandsbek erreicht dagegen Quartier Stadtteil Stadtteil Bezirk Hansestadt Hinschenfelde Wandsbek Tonndorf Wandsbek Hamburg nur Platz 84. Anteil an Personen im Alter von über 64 Jahren an den Einpersonenhaushalten insgesamt 2009 und 2010 sowie Veränderung in Prozentpunkten. Datenquelle: Statistikamt Nord

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Quartiersprofil Hinschenfelde

20% Die räumliche Verteilung im Quartier zeigt nur geringfügige Un-

-0,3% terschiede. Die höchsten Anteile von Haushalten mit Kindern um -0,3% 18% liegen in Wandsbek-Osterbek , Hinschenfelde-Nord , -0,4% 10% Tonndorf-Walddörferstraße , gefolgt von Wandsbek- -0,2% Gartenstadt mit 16% und Eichtalpark mit 15%. Das Gebiet

mit Kindern mit den geringsten Anteilen von Haushalten mit Kindern ist 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 Wandsbek-Lomerstraße (7%), gefolgt von Wandsbek-Der- 13,9% 12,5% 12,3% 16,7% 16,3% 19,9% 19,6% 17,8% 17,5% 0%

Prozentualer Anteil HaushalteProzentualer Anteil nauer Straße mit bereits 10%. Quartier Stadtteil Stadtteil Bezirk Hamburg Hinschenfelde Wandsbek Tonndorf Wandsbek gesamt Neben dem grundlegenden Anteil ist die durchschnittliche Zahl Prozentualer Anteil der Haushalte mit Kindern und Veränderung in Prozent- der Personen unter 18 Jahren je Haushalt mit Kindern auf- punkten 2009 und 2010. Datenquelle: Statistikamt Nord schlussreich – auch hier finden sich Unterschiede in der Bin- nendifferenzierung. Das Gebiet Hinschenfelde-Nord hat einen der quartiersweit höchsten Anteile von Haushalten mit Kindern, in denen mit durchschnittlich 1,6 unter 18-Jährigen etwas mehr Kinder wohnen. Durchschnittlich 1,6 Kinder entfallen auch auf Eichtalpark und Friedrichshöhe – hier sind anteilig zwar weniger Haushalte mit Kindern vorhanden, diese haben dann aber ebenfalls häufig keine Einzelkinder. Der Bereich Wands- bek-Lomerstraße hat den geringsten Anteil von Haushalten mit Kindern, aber eine durchschnittliche Zahl von 1,5 unter 18- Jährigen in jedem dieser Haushalte. Lediglich in Wandsbek- Lesserstraße liegt dieser Durchschnitt mit etwas unter 1,3 Kindern je Haushalt. Das Gebiet weist mit 13% Haushalten mit Kindern also einen sich dem Quartiersdurchschnitt nähernden Anteil auf, allerdings ist hier der Anteil der Einzelkinder über- durchschnittlich hoch. Mit der durchschnittlichen Zahl von 1,5 unter 18-Jährigen je Haushalt mit Kindern liegt das Quartier Hinschenfelde auch hier zwischen dem Stadtteil Wandsbek mit einem Wert von 1,48 und dem Stadtteil Tonndorf von 1,56. Die durchschnittlichen Werte Anteil der Haushalte mit Kindern im Quartier Hinschenfelde 2010. der Hansestadt Hamburg und des gesamten Bezirks Wandsbek Datenquelle: Statistikamt Nord liegen mit 1,6 gleichauf und damit etwas über dem Untersuch-

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Quartiersprofil Hinschenfelde

ungsraum. Der Bezirk hat allerdings mit 19,6% einen nennens- 50% Prozentualer Anteil Alleiner- wert höheren Anteil an Haushalten mit Kindern als der Gesamt- ziehender Haushalte an.. städtische Durchschnitt von 17,5%. allen Haushalten Haushalten mit Kindern Das Quartier Hinschenfelde weist einen etwas höheren Anteil von alleinerziehenden Haushalten auf – 33% der Haushalte mit 25% Kindern haben einen alleinerziehenden Elternteil. Dieser liegt in den Stadtteilen Wandsbek mit 32% und Tonndorf mit 30% etwas niedriger. Das Grundlegende Niveau von fast einem Drittel 4,6% 32,9% 4,0% 32,4% 4,9% 30,3% 5,5% 27,9% 5,4% 30,5% alleinerziehenden Haushalten ist auch im gesamtstädtischen 0% Quartier Stadtteil Stadtteil Bezirk Hansestadt Durchschnitt erkennbar. Lediglich im Bezirk Wandsbek ist das Hinschenfelde Wandsbek Tonndorf Wandsbek Hamburg Niveau 5% unter dem des Quartiers. Prozentualer Anteil alleinerziehender Haushalte an Haushalten mit Kindern sowie an allen Haushalten 2010. Innerhalb des Quartiers liegt der Anteil der alleinerziehenden Datenquelle: Statistikamt Nord Haushalte an den Haushalten mit Kindern weitestgehend gleichverteilt zwischen 30% und 33%. Eine nennenswerte Abweichung liegt lediglich in Wandsbek-Lesserstraße vor, wo mit 45% näherungsweise die Hälfte der Haushalte mit Kindern alleinerziehend ist.

1,8

1,2

0,6

je HaushaltKindernje mit 1,50 1,48 1,56 1,60 1,60 0,0 Durchschnittliche KinderzahlDurchschnittliche Quartier Stadtteil Stadtteil Bezirk Hansestadt Hinschenfelde Wandsbek Tonndorf Wandsbek Hamburg Durchschnittliche Zahl der Kinder (Einwohner unter 18 Jahren) je Haushalt (mit Anteil Alleinerziehender Haushalte an den Haushalten mit Kindern im Quartier Kindern) 2010. Hinschenfelde 2010. Datenquelle: Statistikamt Nord Datenquelle: Statistikamt Nord

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Migrationshintergrund Das Quartier weist eine für Hamburg durchschnittliche multikulturelle Einbettung auf. Die Bevölkerung mit ande- ren Staatsbürgerschaften ist eher unterdurchschnittlich. Unter den unter 18-Jährigen ist der Anteil mit Migrations- hintergrund höher als in anderen Altersklassen. Die multikulturelle Struktur Hinschenfeldes wird über die Men- schen im Quartier mit Migrationshintergrund abgebildet. Bevölke- rung mit Migrationshintergrund ist in den Gebieten Tonndorf-Wald- dörferstraße (36%), Eichtalpark (34%) und Hinschenfelde- Nord (32%) stärker vertreten. In Nordmarkteich (16%) und Wandsbek-Gartenstadt (17%) ist der Anteil hingegen niedrig. Der Quartiersdurchschnitt von 27% liegt zwischen den Stadtteilen Wandsbek mit 27% und Tonndorf mit 29%. Für beide Stadtteile sind die Türkei und Polen das wichtigste Bezugsland, gefolgt von Afghanistan, Iran und dem ehemaligen Serbien/Montenegro. Die Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund im Quartier Hinschenfelde Struktur der weiteren Bezugsländer ist sehr vielfältig, die einzelnen 2010. Länder tragen jedoch bereits deutlich niedrigere Anteilswerte. Datenquelle: Statistikamt Nord

16,0% 14,8% 14,1% 14,5% Hamburg Stadtteil Stadtteil 13,9% 13,6% 13,6% gesamt Wandsbek Tonndorf 13,8% Stadtteil 12,7% 13,5% 12,6% Stadtteil Tonndorf Türkei 15,9% 14,9% 12,0% Wandsbek 11,8% 11,8% Polen 11,0% 13,8%

Bezirk Afghanistan 6,2% 8,9% 10,1% Wandsbek Staatsbürgerschaften 9,7% Iran 5,4% 4,4% 9,3% 9,3% ehem. Serbien/Montenegro 3,0% 3,9% Anteil Bevölkerung mit anderenAnteil Bevölkerungmit 8,0% 2007 2008 2009 2010 Anteil der wichtigsten fünf Bezugsländer an der Bevölkerung mit Migrations- Prozentualer Anteil der Bevölkerung mit anderen Staatsbürgerschaften an der hintergrund am 31.12.2010. Gesamtbevölkerung 2007-2010. Datenquelle: Statistikamt Nord Datenquelle Statistikamt Nord

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Quartiersprofil Hinschenfelde

Die amtliche Statistik definiert die Personengruppe mit Migrations- 30% hintergrund als Inhaber einer anderen Staatsbürgerschaft als der deutschen, in anderen Ländern geborene und seit 1950 zuge- wanderte Menschen, Eingebürgerte sowie Kinder mit mindestens 20% einem Elternteil aus dem vorangehend genannten Personenkreis. +1,6% +1,3% Bei Betrachtung von statistisch als Menschen mit Migrations- +1,4% +1,4% hintergrund geführten Personen muss demnach berücksich- tigt werden, dass der Bezug zu den Herkunftsländern sehr 10% Migrationshintergrund

verschieden intensiv ausgeprägt ist. Anteil mit Bevölkerung 13% der Wandsbeker und 12% der Tonndorfer besitzen eine 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 27,2% 25,6% 26,9% 27,1% 28,8% 23,4% 24,9% 28,1% 29,5% andere Staatsbürgerschaft – Hinschenfelde liegt bei einem Anteil 0% von 12%. Diese Werte liegen unter dem Hamburger Durch- Quartier Stadtteil Stadtteil Bezirk Hansestadt Hinschenfelde Wandsbek Tonndorf Wandsbek Hamburg schnitt von 14% aber über dem Anteil von 9% des Bezirks. Insbesondere unter den Bewohnern mit anderen Staatsbürger- Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung und Veränderung in Prozentpunkten 2009 und 2010. schaften findet sich ein großer Kreis derjenigen, die nur für einen Datenquelle: Statistikamt Nord bestimmten Zeitraum aus verschiedenen Gründen im Quartier ansässig sind. Demzufolge hat ein Großteil keinerlei Bestrebun- gen, den Status der Staatsbürgerschaft zu verändern. Alle 52,9% betrachteten Gebietseinheiten verzeichnen dennoch rückläufige Bevölkerung mit Migrationshintergrund Zahlen von Einwohnern mit anderen Staatsbürgerschaften, die 55,0% und deutscher Stadtteil Wandsbek Zahl von Menschen mit Migrationshintergrund steigt hingegen. Staatsbürgerschaft Im Stadtteilvergleich der 104 Hamburger Stadtteile kommt 47,1% Tonndorf mit Position 38 eine etwas höhere Bedeutung im Quartier Hinschenfelde multikulturellen Gefüge als Wandsbek mit einer durchschnittli- 58,8% chen 43. Position zu. Beim Vergleich nach dem Bevölkerungs- anteil mit anderen Staatsbürgerschaften liegen Wandsbek und Bevölkerung mit Stadtteil 45,0% anderen Tonndorf Tonndorf mit den Plätzen 43 und 46 im Durchschnitt Hamburgs. Staatsbürgerschaften

In Hinschenfelde tragen demnach nur 45% der Personen mit 41,2% Migrationshintergrund auch eine andere Staatsbürgerschaft. Im Stadtteil Wandsbek beläuft sich deren Anteil auf 47%, wohinge- Anteil Bevölkerung mit anderen Staatsbürgerschaften an der Bevölkerung mit gen dies in Tonndorf nur 41% sind. Migrationshintergrund 2010. Datenquelle: Statistikamt Nord

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Quartiersprofil Hinschenfelde

Innerhalb des Quartiers ist im Gebiet Eichtalpark , welches den zweithöchsten Anteil von Personen mit Migrationshinter- grund an der Bevölkerung trägt, der Anteil derjenigen mit ande- ren Staatsbürgerschaften mit 51% etwas höher als in den weite- ren Gebieten des Quartiers. Nordmarkteich hat mit 16% den geringsten Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund, von denen mit 37% unterdurchschnittlich wenige auch andere Staatsbürgerschaften halten. Lediglich Wandsbek-Osterbek liegt mit 35% geringfügig darunter. Unter den Einwohnern mit Migrationshintergrund ist der Anteil von Personen ab 65 Jahren mit 8% in Hinschenfelde erheblich geringer. Dies trifft ebenfalls auf beide Stadtteile zu. Die Ursache liegt darin begründet, dass erst die erste Zuwanderungsgenera- tion der 1950er bis 1970er Jahre diese Altersklasse erreicht hat und darüber hinaus der Anteil älterer Menschen unter den Zug- wanderten aus vielfältigen Gründen vergleichsweise gering ist.

Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund und anderen Staatsbürger- Das Verhältnis von 22,7% unter 18-Jähriger an der Bevölkerung schaften im Quartier Hinschenfelde 2010. mit Migrationshintergrund ist hingegen höher als beim Anteil an Datenquelle: Statistikamt Nord der Gesamtbevölkerung mit 12,5% des eher unterdurchschnitt-

100% lich von Kindern bewohnten Quartiers Hinschenfelde. Beide mit 7,8% 7,9% 6,3% Stadtteile weisen ebenso ein um zehn Prozentpunkte höheres 23,2% 21,0% 19,7% Niveau auf. Der zuwanderungsstrukturell bedingt geringere An- 75%

undifferenziert teil von Senioren mit Migrationshintergrund führt zu einer statisti- Bevölkerung 69,5% 71,1% 68,9% schen Betonung des Kinderanteils, aber auch zu einer Überhö- Gesamtbevölkerung

Migrationshintegrrund 50% 67,6% 65,7% 65 Jahre 64,3% hung des Anteils 18 bis 64-Jähriger von fünf Prozentpunkten ge- und älter genüber der gesamten Quartiers- und Stadtteilbevölkerung. 18 bis unter 25% 65 Jahre Bei diesem Vergleich zur gesamten Bevölkerung muss berück- 22,7% 21,0% 24,8% 12,5% 14,5% unter 11,4% sichtigt werden, dass die benannten unterschiedlichen Struktu- 0% 18 Jahre Quartier Stadtteil Stadtteil ren bereits in die Gesamtwerte einfließen. Der direkte Vergleich Hinschenfelde Wandsbek Tonndorf des Anteils von Kindern an der Hinschenfelder Bevölkerung mit Grundlegende Altersstruktur der Bevölkerung mit Migrationshintergrund und der Gesamtbevölkerung 2010. Migrationshintergrund liegt bei 22,7% gegenüber einem Kinder- Datenquelle: Statistikamt Nord anteil von 8,7% bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund.

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Quartiersprofil Hinschenfelde

an der Bevölkerung an der Bevölkerung 30% In der Binnendifferenzierung Hinschenfeldes liegt der Anteil mit Migrationshintergrund ohne Migrationshintergrund der Kinder an der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Jährigen Hinschenfelde-Nord , Wandsbek-Osterbek und Tonndorf- - 20% Walddörferstraße mit ca. 26% am höchsten – diese Gebiete weisen auch einen höheren Anteil von Menschen mit 10% Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung auf. Wandsbek-Gartenstadt und Nordmarkteich haben nur 22,7% 8,7% 21,0% 7,9% 24,8% 10,4% 25,7% 13,3% 24,1% 12,1%

Anteil18 unterder 0% sehr geringe Bevölkerungsanteile mit Migrationshintergrund, Quartier Stadtteil Stadtteil Bezirk Hamburg diese sind jedoch zu 21% Kinder. In den Wandsbeker Gebie- Hinschenfelde Wandsbek Tonndorf Wandsbek gesamt Anteil unter 18 Jahriger an der Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund ten Lomerstraße (16%), Dernauer Straße (18%) und 2010. Lesserstraße (19%) ist der Anteil hingegen niedriger. Datenquelle: Statistikamt Nord Bei Betrachtung des Verhältnisses von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund zeigt sich innerquartierlich wiederum eine

Anteil der unter 18-Jährigen an den Einwohnern mit Migrationshintergrund im Anteil der unter 18-Jährigen mit Migrationshintergrund an allen Kindern im Quartier Hinschenfelde 2010. Quartier Hinschenfelde 2010. Datenquelle: Statistikamt Nord Datenquelle: Statistikamt Nord

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Quartiersprofil Hinschenfelde

50% etwas anders gelegene Verteilung. In den Gebieten Eichtal- park und Tonndorf-Walddörferstraße ist sowohl der Bevöl- kerungsanteil von Kindern allgemein als auch der Anteil der +2,9% Jährige Menschen mit Migrationshintergrund vergleichsweise höher, hier - +4,5% +3,3% 25% +3,5% haben 60% der Kinder einen Migrationshintergrund. Wandsbek- Lomerstraße unterscheidet sich durch einen geringen Anteil von Kindern an der Gebietsbevölkerung, diese haben jedoch 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010

Anteil unter 18 Anteil unter ebenfalls zu 60% einen Migrationshintergrund. In den beiden in 49,3% 46,6% 49,6% 44,6% 49,1% 35,5% 38,9% 42,2% 45,4% mit mit Migrationshintergrund 0% Teilen einfamilienhausgeprägten Quartieren Wandsbek-Garten- Quartier Stadtteil Stadtteil Bezirk Hansestadt Hinschenfelde Wandsbek Tonndorf Wandsbek Hamburg stadt und Nordmarkteich liegt der Anteil der Kinder insge- Anteil Bevölkerung unter 18 Jahren mit Migrationshintergrund an der Gesamt- samt leicht über dem Quartiersdurchschnitt, der Anteil der Ge- bevölkerung unter 18 Jahren und Veränderung in Prozentpunkten 2009 und bietsbevölkerung mit Migrationshintergrund ist jedoch besonders 2010. Datenquelle: Statistikamt Nord gering. Der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund an allen unter 18-Jährigen ist mit 27% und 20% ebenfalls ausgesprochen gering im Vergleich zu Hinschenfelde insgesamt sowie den Stadtteilen Wandsbek und Tonndorf. Diese liegen durchweg bei 49% und damit fünf Prozentpunkte über dem Durchschnitt Ham- burgs insgesamt. Die Anteile der über 64-Jährigen mit Migrationshintergrund an al- len Senioren sind ebenso in Wandsbek-Lomerstraße mit 16% im Vergleich zu den anderen Quartiersgebieten mit Anteilen zwi- schen 9% und 11% überproportional hoch. Lomerstraße ist da- bei das Gebiet, welches den geringsten Seniorenanteil an der Gesamtbevölkerung im Quartier trägt. Die im Quartier nordwest- lich gelegenen Wandsbeker Gebiete Gartenstadt , Wandsbek- Lesserstraße und Osterbek weisen hingegen einen deut- lich geringeren Wert an Senioren mit Migrationshintergrund um 6% auf, obwohl die dortige Gebietsbevölkerung allgemein einen hohen Seniorenanteil hat.

Anteil der über 64-Jährigen mit Migrationshintergrund an Senioren im Quartier Hinschenfelde 2010. Datenquelle: Statistikamt Nord

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Quartiersprofil Hinschenfelde

kunftsland. In Vor-Ort-Gesprächen mit türkischen Bewohnerin- Wohnen nen und Bewohnern wurde deutlich, dass dies nicht zwangs- läufig auch als Mangel oder Ausgrenzung angesehen wurde, Bezahlbarer Wohnraum für alle sondern dass man selbst zufrieden mit der Wohnsituation sei. In Hinschenfelde ist die Zunahme junger Erwachsener seit Wohlfühlen aufgrund von Entmischung und damit größerer Gewährleistung von Konfliktfreiheit und Chancengleichheit ist einigen Jahren feststellbar. Befragte Schlüsselpersonen benennen unter anderem als Ursache, dass es den nach dem für ein inklusives Denken von Quartieren eine große Heraus- Krieg nach Hinschenfelde gezogenen Mietern teilweise forderung. Auch nach intensiven Gesprächen bleibt weiterhin gelungen ist, die Verträge ihrer gemieteten Wohnung an die die Frage offen, ob es sich tatsächlich um einen frei gewählten eigenen Kinder weiterzugeben. Zum anderen renovieren die Wohnort handelt und ob diese Konzentration auf andere Menschen gleicher Herkunft eventuell eine Reaktion auf die ansässigen Baugenossenschaften frei werdende Häuser und vermieten sie an nach Möglichkeit vornehmlich an junge Erfahrung ist, im Quartier nicht willkommen zu sein. Familien. Durch die Befragungen wurde deutlich, dass Vorurteile gegen- So entstehen auf den ersten Blick vielfältige Wohnformen: über Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit Migrationshintergrund Neben fünfstöckigen Mietshäusern, die von alten Menschen ein Thema in Hinschenfelde sind. Hier kann Q8 über die Initiierung der „runden Tische“ (siehe Kapitel Beteiligung) das bewohnt werden, stehen Wohnhäuser mit Eigentumswohnun- gen sowie Einfamilienhäuser junger Familien. Bewusstsein für unterschiedliche Lebensformen nähren. Mit der SAGA GWG ist ein Gespräch zur genaueren Betrachtung Doch diese Beschreibung deutet nicht zugleich auf eine der Situation in den Hochhäusern geplant. Durchmischung von Bevölkerungsgruppen hinsichtlich sozialer oder nationaler Herkunft hin. So befinden sich in Hinschenfel- de beispielsweise Hochhäuser der Wohnungsbaugesellschaft SAGA GWG, in denen vorwiegend Menschen mit niedrigem bis gar keinem Erwerbseinkommen leben.

Einige Hinschenfelder benennen für einzelne Häuser eine etwas höhere Konzentration von Bewohnerinnen und Bewoh- nern aus jeweils einem Herkunftsland. Angeführt wurden als

Beispiel sechs Wohnblocks, in denen fast ausschließlich Bewohner türkischer, polnischer oder russischer Abstammung leben, jedoch nicht gemischt, sondern getrennt nach Her-

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Quartiersprofil Hinschenfelde

Prozentuale Anzahl Wohngebäude Veränderung Wohnungsbestandsentwicklung 2007 2010 2007-2010 Im Quartier dominiert der Wohnungsbestand in Mehrfamili- Stadtteil Wandsbek 3.858 3.886 +0,7 % enhäusern. Tonndorf weist einen im Vergleich zu Wandsbek Stadtteil Tonndorf 2.193 2.221 +1,3 % doppelt so hohen Einfamilienhausbestand auf. Der Woh- nungsbestand hat zugenommen, in Wandsbek sind dies Bezirk Wandsbek 72.703 74.268 +2,2 % fast ausschließlich Geschosswohnungen. Hansestadt Hamburg 237.101 239.505 +1,0% Über die amtliche Wohnungsstatistik sind Daten zum Wohnge- Wohngebäudebestand 2007 und 2010 sowie prozentuale Veränderung. bäude- und Wohnungsbestand nur bis zur Stadtteilebene ver- Datenquelle: Statistikamt Nord fügbar, daher lassen sich für die meisten Kennwerte keine klein- räumigen Aussagen innerhalb des Quartiers treffen.

In den Stadtteilen Wandsbek und Tonndorf hat der Wohngebäu- Prozentuale debestand zwischen 2007 und 2010 um +0,7% und +1,2% zu- Anzahl Wohnungen Veränderung genommen. Der Zuwachs des Wandsbeker Wohngebäudebe- 2007 2010 2007-2010 stands liegt damit leicht unter, der Tonndorfs leicht über der Zu- Stadtteil Wandsbek 18.688 18.882 +1,0 % nahme in der gesamten Hansestadt Hamburg von +1%. Der Be- Stadtteil Tonndorf 6.925 7.006 +1,2 % zirk Wandsbek verzeichnete im gleichen Zeitraum einen deutlich Bezirk Wandsbek 200.961 203.442 + 1,2 % höheren Zuwachs von +2,2% des Gebäudebestands. Hansestadt Hamburg 886.531 893.495 +0,8% Die Ausweitung des Wohnungsbestands ist um +1,0% in Wandsbek und +1,2% in Tonndorf gestiegen und liegt damit für Wohnungsbestand 2007 und 2010 sowie prozentuale Veränderung. beide Stadtteile über dem Hamburger Niveau von +0,8%. Für Datenquelle: Statistikamt Nord den Stadtteil Wandsbek sind 28 Gebäude mit 194 Wohnungen hinzugekommen, es handelt sich dabei mehrheitlich um Woh- nungen in Mehrfamilienhäusern. 2010 sind auch in Tonndorf 28 Gebäude mehr vorhanden als im Jahr 2007, die Wohnungen wurden jedoch nur um 81 Einheiten ausgeweitet – es liegt somit eine stärkere Durchmischung von Ein- und Mehrfamilienhäusern im Zugang vor. Die Zahl der Wohngebäude hat sich in Tonndorf aufgrund der kleineren Gebäudebestandsbasis zwar stärker ausgeweitet, die Versorgung mit zusätzlichen Wohneinheiten liegt für Tonndorf jedoch gemessen am Bestand nur geringfügig höher.

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Die Entwicklung von bezugsfertigen Wohnungen im Verhältnis Bezugsfertige Wohnungen Bezugsfertige Wohnungen zum Wohnungsbestand schwankte in den letzten vier Jahren. Für 2010 absolut in % des Wohnungsbestandes 0,8% Wandsbek lag diese 2007 leicht und 2009 deutlich über dem 3000

Hamburger Durchschnitt. 2010 wurden im Vergleich zum Stadtteil 0,64% gesamtstädtischen Niveau deutlich weniger neue Wohnungen Wandsbek Stadtteil im Verhältnis zum Wohngebäudebestand bezugsfertig gestellt. Tonndorf 2000 0,48% 0,44% 0,44% Bezirk 0,44% 0,42% 0,42% Dies war auch in Tonndorf ein schwaches Zugangsjahr. Aber Wandsbek 0,42% 0,39%

0,4% 0,37% 0,35% Hansestadt 0,35% auch in den Jahren 2007 und 2008 lag der Tonndorfer Zugang 0,33% an bezugsfertigen Wohnungen gemessen am Gebäudebestand Hamburg 1000 0,25% unter dem Hamburger Niveau. 2009 wurden im Stadtteil Tonn- 0,22%

dorf besonders viele Wohnungen fertiggestellt. Der Wert lag hier 0,10% bei 0,64% des Wohngebäudebestands, während über Hamburg 41 7 797 3.138 0 0,0% hinweg 0,37% erzielt wurden. 2007 2008 2009 2010 Die Betrachtung der Fertigstellungen nach der Anzahl der Vergleich bezugsfertige Wohnungen absolut 2010 sowie in Prozent des Wohnungsbestandes 2007 bis 2010. Räume zeigt für den Stadtteil Wandsbek ein stärkeres Datenquelle: Statistikamt Nord Gewicht bei den kleineren Wohnungen als in Tonndorf. In Tonndorf macht sich der höhere Anteil fertiggestellter Einfami- lienhäuser bemerkbar, so dass statistisch ein Großteil der Wohnungen fünf oder mehr Räume hat. Diese Klasse ist in Wandsbek vergleichsweise erheblich geringer besetzt. 140 70

Der Wohnungsbestand des Stadtteils Wandsbek ist von einem Fertig gestellte Wohneinheiten im

Anteil von 87% Wohnungen in Mehrfamilienhäusern geprägt. 121 61 Stadtteil Tonndorf Geschosswohnungen bilden mit 74% auch in Tonndorf die Mehrheit, die Zahl von Einfamilienhäusern und Wohnungen in 89 70 35 Zweifamilienhäusern hat mit 26% jedoch bereits das doppelte 33 60 Niveau von Wandsbek und liegt über dem Anteil des Hamburger 28 54 Querschnitts mit 21%. Im Bezirk Wandsbek liegen Stadtteile, die Stadtteil WandsbekStadtteil

noch höhere Einfamilienhausanteile aufweisen, so dass hier der im Wohneinheiten gestellteFertig 12 Anteil der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern nur noch bei 0 0 1 und 2 Räume 3 Räume 4 Räume 5 und mehr 67,5% liegt. Räume Fertig gestellte Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden nach Zahl der Räume 2006 bis 2010. Datenquelle: Statistikamt Nord

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Quartiersprofil Hinschenfelde

100% Primär einfamilienhausgeprägte Abschnitte finden sich in Hin- 86,8% 73,9% 67,5% 79,0% Wohnungen in schenfelde insbesondere im westlichen und östlichen Bereich Mehrfamilien- von Wandsbek-Osterbek , in nordöstlich der Bullenkoppel und häusern 75% nördlich der Pillauer Straße gelegenen Teilen von Hinschenfelde Nord sowie in dem Wandsetal zugewandten südöstlichen Be- reich von Tonndorf-Walddörferstraße . Eine Besonderheit stellt 50% Wandsbek-Gartenstadt dar: Westlich des Lycker Weges liegt ein klassischer Einfamilienhausbereich, östlich schließt sich die

nachGebäudetyp eigentliche historische Gartenstadt an und weist einen gemisch- Wohnungsbestand 25% ten Bestand aus Ein- und – überwiegend kleineren – Mehrfamili- Wohnungen in Ein- und Zwei- enhäusern auf, welcher sich vollständig in der Hand der Woh- familienhäusern 13,2% 26,1% 32,5% 21,0% nungsbaugenossenschaft Gartenstadt Wandsbek eG befindet. 0% Stadtteil Stadtteil Bezirk Hansestadt Auch die Einfamilienhäuser, weitestgehend in Doppelhausbe- Wandsbek Tonndorf Wandsbek Hamburg bauung der 1910er bis 1930er Jahre, sind genossenschaftliche Wohnungsbestand nach Gebäudetyp 2010. Mietobjekte. Eine Mischbebauung von Ein- und Mehrfamilien- Datenquelle: Statistikamt Nord häusern liegt im östlichen Bereich von Wandsbek-Lesser- straße zwischen der Rosmarienstraße und dem Friedrich- Ebert-Damm, in Wandsbek-Dernauer Straße östlich der na- mensgebenden Straße sowie in Nordmarkteich vor. Größere zusammenhängende Mehrfamilienhausbestände der 1960er und 1970er Jahre mit unterschiedlichem Sanierungs- stand befinden sich insbesondere in Wandsbek-Osterbek öst- lich des Bundeswehr-Krankenhauses sowie in den westlichen Ausdehnungen von Wandsbek-Lesserstraße , Wandsbek- Dernauer Straße , Eichtalpark , Hinschenfelde-Nord und Friedrichshöhe . In allen benannten Gebieten sind vereinzelt Punkthochhäuser vorhanden.

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Sozialwohnungen Der Anteil von Sozialwohnungen an allen Geschosswoh- nungen hat in beiden Stadtteilen ein vergleichsweise geringes Niveau von annähernd 5%. Im Quartier entfällt auf die Tonndorfer Gebiete ein etwas höherer Anteil an den jeweiligen Sozialwohnungen des Stadtteils als im Wands- beker Bereich. Der soziale Wohnungsbau im Quartier weist mit 214 gebun- denen Wohneinheiten einen Schwerpunkt im Gebiet Hin- schenfelde-Nord auf. In Tonndorf-Walddörferstraße sind 109 Sozialwohnungen im Mehrfamilienhausbestand. Insge- samt 205 gebundene Wohneinheiten befinden sich ebenso in Eichtalpark , Wandsbek-Osterbek , Friedrichshöhe , Nordmarkteich sowie Wandsbek-Lomerstraße . In den Stadtteilen Wandsbek und Tonndorf sind mit 4,8% und 5,1% ähnliche Anteile des Wohnungsbestandes in Mehrfamili- Anzahl der Sozialwohnungen im Quartier Hinschenfelde 2011. enhäusern Sozialwohnungen. Im Vergleich zum Bezirk und der Datenquelle: Statistikamt Nord gesamten Hansestadt Hamburg ist der Anteil von gebundenen Wohneinheiten in den beiden Stadtteilen sehr niedrig. Die Ausstattung der 104 Hamburger Stadtteile mit Sozialwohnungen - 100% 4,8% 5,1% ist sehr unterschiedlich – Spitzenreiter wie die Stadtteile Aller- 16,5% 13,6% Sozial- wohnungen möhe und Steilshoop weisen Anteile von 80% und 55% Sozial- 75% wohnungen am Wohnungsbestand in Mehrfamilienhäusern auf, während 16 Stadtteile gar keine Sozialwohnungen besitzen. Im 95,2% 50% 94,9% Stadtteilvergleich belegen Tonndorf und Wandsbek die Plätze 83,5% 60 und 61. Mit der Hälfte der Sozialwohnungen des Stadtteils 25% Wandsbek entfällt auf das Quartier Hinschenfelde ein eher Ungebundene

bestand nachbestandFörderung 86,4% Wohnungen 0% unterdurchschnittlicher Anteil. Die Tonndorfer Bereiche sind mit Mehrfamilienhauswohnungs Stadtteil Stadtteil Bezirk Hansestadt 52% der Sozialwohnungen hier besser versorgt. Wandsbek Tonndorf Wandsbek Hamburg Anteil an Sozialwohnungen und ungebunden Wohnungen am Wohnungsbestand in Mehrfamilienhäusern Januar 2011. Datenquelle: Statistikamt Nord (Hamburgische Wohnungsbaukreditanstalt)

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Sozialwohnungen im Auslaufende Sozialwohnungen 2011-2016 Das Statistikamt Nord weist neben der Zahl der Sozialwohnun- Quartier Hinschenfelde in % des Sozialwohnungsbestandes 2011 gen 2011 auch den potenziell verbleibenden gebundenen Woh- 600 0% -12,1% -4,5% -21,2% -33,5% -25,1% nungsbestand im Jahr 2016 aus. Diese Vorausschau berück- 528 sichtigt jedoch weder mögliche Freistellungen noch eventuelle -10% 464 Neuförderung, sondern schreibt die derzeitigen Bindungen bei

-64 vertragsgemäßem Verlauf fort – hierbei ist demnach zu berück- 300 -20% sichtigen, dass es zu weiteren Abweichungen bis 2016 kommen kann. Laut der derzeitigen Fortschreibung wird die Zahl der So- 2016 -30% ohne zialwohnungen demnach im Quartier in den nächsten fünf Jah- Neu- 2011 förderung ren um 64 geförderte Wohneinheiten abnehmen, der Sozial- 0 -40% Quartier Stadtteil Stadtteil Bezirk Hanse- wohnungsbestand Hinschenfeldes würde sich bis 2016 somit Hinschen- Wandsbek Tonndorf Wandsbek stadt felde Hamburg um 12% gegenüber 2012 reduzieren. Dies ist deutlich geringer Sozialwohnungen 2011 und 2016 (Fortschreibung ohne Neuförderung) im als in der gesamtstädtischen Betrachtung, bei welcher 25% der Quartier Hinschenfelde sowie Vergleich der bis 2016 auslaufenden Bindungen in Sozialwohnungen wegfallen würden. Für ganz Hamburg wird Prozent des Sozialwohnungsbestands 2011 (Datenstand: Januar d. jeweiligen Jahres). dies jedoch durch Neuförderung in Teilen kompensiert werden Datenquelle: Statistikamt Nord (Hamburgische Wohnungsbaukreditanstalt) können. Ob eine Neuförderung auch im Quartier stattfindet, bleibt zu beobachten und hängt von zahlreichen Faktoren ab.

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2,10 39,0m² Wohnungsmarkt Stadtteil Tonndorf 38,9 m² 38,5 m² 38,0m² Der Wohnungsmarkt wies bis 2009 einen steigenden 2,00 38,2 m² Wohnflächenverbrauch auf, der 2010 durch eine ange- Wohnflächenverbrauch 37,5 m² 36,9 m² spanntere Marktlage wieder rückläufig war. Die durch- 36,7 m² 37,0m² 1,90 36,2 m² schnittliche Wohnungsfläche ist in den Stadtteilen vergli- 1,85 chen mit Hamburg gesamt etwas kleiner. 36,0m² 35,9 m² 1,80 1,82 1,82 Bei einem leichten Bevölkerungsrückgang in beiden Stadtteilen 1,79 35,0m² Belegungsdichte und einer leichten Zunahme des Wohnungsbestands verringert 1,74 1,70 1,73 sich die Belegungsdichte (Einwohner je Wohnung). Die Zahl der 34,0m² Stadtteil Wandsbek 1,70 1,71 Ein- und Zweipersonenhaushalte ist parallel entsprechend gestiegen. In beiden Stadtteilen ist die Belegungsdichte seit 1,60 33,0m² 2007 kontinuierlich gesunken. Zwischen 2009 und 2010 kam es 2007 2008 2009 2010 jedoch aufgrund einer angespannteren Gesamtlage des Ham- Belegungsdichte (Einwohner je Wohnung) und Wohnflächenverbrauch (Wohn- fläche je Einwohner) 2007-2010. burger Wohnungsmarkts zu einem leichten Anstieg, welcher in Datenquelle: Statistikamt Nord Tonndorf etwas stärker ausfiel. Durch das in Tonndorf stärker vertretene Einfamilienhaussegment, welches tendenziell häufi- ger von Mehrpersonenhaushalten bewohnt wird, liegt die 78,9m² 79,1m² Belegungsdichte hier mit durchschnittlich 1,82 Personen im Jahr 78,2m² 78,0m² 2011 etwas über den 1,71 Einwohnern je Wohnung in Wands- Bezirk Wandsbek bek. Parallel zur Belegungsdichte – jedoch mit umgekehrtem Hamburg gesamt Entwicklungsverlauf – entwickelt sich der Wohnflächenverbrauch 74,0m² 72,3m² 72,4m² (Wohnfläche je Einwohner). 2010 belegte jeder Tonndorfer 72,0m² 71,7m² durchschnittlich 38,5 m² Wohnfläche, also etwas mehr als jeder Wandsbeker mit 36,7m². Die durchschnittlichen Wohnungsgrö- 70,0m² ßen sind in den letzten vier Jahren ebenfalls geringfügig ange- 69,5m² 69,6m² 69,7m² 69,8m² stiegen. Die Werte beider Stadtteile, unter denen Tonndorf Stadtteil Tonndorf ebenfalls etwas größere Durchschnittswerte aufweist, liegen 66,0m² unter den gesamtstädtischen Durchschnitten Hamburgs. Der Stadtteil Wandsbek 62,6m² 62,6m² 62,7m² Durchschnittliche Wohnungsgröße inWohnungsgröße Durchschnittlichem² 62,5m² Bezirk Wandsbek, welcher einen höheren Einfamilienhausanteil 62,0m² aufweist, hat auch im Bereich der durchschnittlichen Wohnfläche 2007 2008 2009 2010 deutlich höhere Werte. Entwicklung der durchschnittliche Wohnungsgröße 2007-2010. Datenquelle: Statistikamt Nord

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2.400 € Das Statistikamt Nord veröffentlicht jährlich Angebots- 2.391 € Immobilienkaufpreise aus dem LBS-Immobilienmarktatlas. An- 2.209 € Hamburg gesamt gebotspreise aus Immobilienannoncen von Internetportalen und Printmedien liegen häufig über den tatsächlich erzielten Markt-

1.965 € preisen. Mögliche Faktoren wie kleine Angebotsfallzahlen, Doub- 1.933 € letten, einseitige Angebotssegmentierung sowie ungenaue 1.900 € 1.792 € 1.792 € räumliche Zuordnung bedingen einen vorsichtigen Umgang mit Bezirk 1.757 € diesen Daten. Dennoch lassen sich grundlegenden Entwick- Wandsbek 1.683 € Stadtteil lungstendenzen ablesen. So sind die Kaufpreise im Eigentums- 1.614 € 1.563 € Wandsbek wohnungssegment 2008 bis 2011 im Stadtteil Wandsbek konti- 1.517 € 1.605 € nuierlich leicht gestiegen. In Tonndorf war die Preisentwicklung 1.442 € 1.499 € 1.413 € Stadtteil Tonndorf zwischen 2008 und 2010 tendenziell rückläufig, zeigt jedoch DurschnittlicherImmobilienpreis m² ETW je 1.400 € Jan. 2008 Feb. 2009 Mrz. 2010 Mrz. 2011 2011 eine merkliche Steigerung. Ob dies ein datenstruktureller Durschnittlicher Angebots-Immobilienkaufpreis für Eigentumswohnungen je m² Effekt oder eine Entwicklungstendenz ist, muss in den Folgejah- 2008-2011. ren beobachtet werden. Im Hamburger Vergleich fällt die Preis- Datenquelle: Statistikamt Nord (LBS Bausparkasse Hamburg AG/F+B) steigerung 2008 bis 2011 für beide Stadtteile geringer aus. Die Angebotspreise liegen unter dem gesamtstädtischen Durch- schnitt. Unter den 76 Hamburger Stadtteilen mit Kaufpreisanga- 9,50 € 9,40 € be 2010 liegen Wandsbek auf dem 51. und Tonndorf auf dem 59. Platz, beide demnach im günstigeren Bereich.

9,00 € 9,00 € Das Portal ImmobilienScout 24 wertet quartalsweise durch- Mietpreise fürMietpreise

- 8,80 € Stadtteil schnittliche Angebotsmietpreise aus. Hier gelten ähnliche Prä- Wandsbek missen, wobei Angebotsmietpreise erfahrungsgemäß weitest- 8,50 € 8,40 € 8,50 € gehend den tatsächlich erzielten Preisen entsprechen. Bei

8,20 € Hamburger Angeboten ist zu berücksichtigen, dass einige grö- 8,00 € 8,20 € Stadtteil ßere Wohnungsmarktakteure nur über interne Wartelisten arbei- Tonndorf 8,00 € ten. Dennoch lässt sich grundsätzlich die Aussage treffen, dass 7,90 € 7,80 € die Mietpreise in Wandsbek und Tonndorf ein ähnliches Niveau Bestandswohnungen je m² (Kaltmiete) jeBestandswohnungen

Durchschnittliche AngebotsDurchschnittliche 7,50 € aufweisen. In Wandsbek ist der Mietpreis durchschnittlich leicht 3/2008 1/2009 3/2009 1/2010 3/2010 1/2011 3/2011 1/2012 gestiegen, während er in Tonndorf zwischen Anfang 2009 und Durchschnittliche Angebots-Mietpreise für Bestandswohnungen je m² (Kaltmiete) Mitte 2011 stagnierte und erst in der zweiten Jahreshälfte 2011 vom I. Quartal 2009 bis zum IV. Quartal 2011. anzog – hier bleibt zu beobachten, ob es sich um eine dauerhaf- Datenquelle: Immobilien Scout 24 te Preisanpassung handelt.

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Wohnumfeld und Barrierefreiheit Diversifizierter Wohnraum für besondere Belebte Treffpunkte im öffentlichen Raum fehlen laut Aussa- Bedarfe gen der Befragten in Hinschenfelde. Betont wird der Mangel an Ein Modellprojekt in Hinschenfelde ist das im Jahr 2009 Orten, die im Quartier zum Verweilen einladen könnten. erbaute Wohnhaus in der Dernauer Straße (siehe auch Kapitel Als Orte der Naherholung im Quartier werden die Grünflächen Assistenz und Service). Das Wohnprojekt umfasst Wohnungen am Wandse-Ufer genutzt. Diese Funktion wird aber teilweise für Menschen mit Behinderung, spezielle Wohnungsschnitte durch das Verkehrsaufkommen als beeinträchtigt wahrge- für Wohngruppen demenzerkrankter Personen, sowie senio- nommen. Bei der Gebietsaufteilung von Hinschenfelde sind rengerechten Wohnraum. Alle Wohnungen sind über einen mehrere Kleingartengebiete angelegt worden, die nach wie vor Aufzug erschlossen und barrierefrei, sechs der Wohnungen rege genutzt werden. Darüber hinaus ist der Hinschenfelder sind rollstuhlgerecht. Im Erdgeschoss des Wohnprojektes Friedhof für viele der alteingesessenen Bewohner ein zentraler wurde eine Wohnung als Treffpunkt für die Anwohner, auch Ort, der von ihnen regelmäßig frequentiert wird. aus der Nachbarschaft, ausgebaut (siehe Kapitel Kommunika- Straßenübergänge sind an vielen Stellen im Quartier durch tion). Der Investor und Eigentümer des Gebäudes, der noch abgesenkte Bordsteine relativ barrierearm gestaltet. Für einen weitere Mietshäuser im direkten Umfeld besitzt, wird als eine entsprechenden Umbau großer Kreuzungen in Hinschenfelde, Schlüsselperson für den Ausbau barrierefreier und behinder- an denen dies noch nicht der Fall ist, gibt es laut Aussage von tengerechter Wohnformen in Hinschenfelde eingeschätzt. Vertretern der Bezirksversammlung zwar Spielräume im Diesbezüglich ein weiterer wichtiger Akteur im Quartier ist die Budget der Stadt bzw. des Bezirks. Nach aktuellem Stand gibt Wohnungsbaugenossenschaft Gartenstadt Wandsbek eG, die es bislang allerdings keine Prioritätensetzung bezüglich eines auch aus Gründen der demografischen Entwicklung Interesse weiteren Ausbaus barrierearmer Fußwege. Die Erschließung an einer Anpassung ihres Wohnungsbestandes hat. Dafür des Wohnumfeldes durch Busse ist eingeschränkt durch eine wurden bereits verschiedene Maßnahmen durchgeführt: Ein Vielzahl schmaler und teilweise verkehrsberuhigter Straßen. Teil der freiwerdenden Erdgeschosswohnungen wurde und wird barrierearm umgerüstet, zudem errichtet die Genossen- schaft aktuell einen Neubau mit insgesamt zehn barrierearmen Wohnungen.

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58% 56,9% 57,3% Arbeit und Soziales Quartier 56,6% 55,6% Hinschenfelde Stadtteil 55,5% Wandsbek 55,1% Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 53,9% Bezirk 53% 53,2% Wandsbek Stadtteil 52,2% Die Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter als 51,5% Tonndorf 51,5% Erwerbstätigenteilgruppe ist in den letzten Jahren gestiegen 50,9% 50,7% Hamburg Beschäftigtenquote 50,7% und liegt im Südwesten des Quartiers anteilig am höchsten. 50,3% gesamt

48,6% Die Gruppe der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist der 48% aufgrund des Meldewesens auf amtlicher Datenbasis verfügbare 2007 2008 2009 2010 Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort an den Teilausschnitt der gesamten erwerbsstätigen Bevölkerung. Sie Erwerbsfähigen (15 bis unter 65-Jährige Bevölkerung) 2007-2010. beinhaltet keine Beamten, Selbstständigen und mithelfenden Datenquelle: Statistikamt Nord (Bundesagentur für Arbeit); Datenstand Familienangehörige. Dennoch bildet sie überwiegend den Dezember d. jeweiligen Jahres größeren Erwerbstätigenteil, so dass Aussagen über ihre Entwicklung von Interesse sind. Die Betrachtung erfolgt nach dem Wohnort, der Arbeitsort liegt häufig – insbesondere bei Stadtteilen – außerhalb der benannten Raumeinheiten. Die absolute Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten weist zwischen 2007 und 2010 sowohl für die Stadtteile Wands- bek und Tonndorf als auch für den Bezirk Wandsbek und die Gesamtstadt Hamburg einen Zuwachs auf. In Tonndorf ist die Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter relativ betrachtet am stärksten gestiegen, gefolgt vom Stadtteil Wandsbek. Der Prozentsatz sozialversicherungspflichtig Beschäftigter gemessen an den Erwerbsfähigen im Alter von 15 bis 64 Jahren liegt in Wandsbek mit 57% am höchsten, gefolgt von Tonndorf mit 55%. Das Quartier Hinschenfelde liegt bei 56,6%. Die Anteile liegen damit etwas über dem Durchschnitt Hamburgs von 51,5%. In der Binnendifferenzierung des Quartiers zeigen sich ähnliche Anteile von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort an den an den Erwerbsfähigen, wobei die westlichen und südlichen Erwerbsfähigen im Quartier Hinschenfelde 2010. Gebiete mit 55% bis unter 60% geringfügig höher liegen. Quar- Datenquelle: Statistikamt Nord

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100% tiersspitzenwerte erreichen Wandsbek Lomerstraße mit 63% 49,9% 50,6% 48,8% 49,7% 49,0% Weibliche SVPflB und Dernauer Straße mit 62%, das niedrigste Niveau liegt bei 75% 52% in Hinschenfelde Nord . Das Quartier Hinschenfelde weist ebenso wie die Stadtteile 50% Wandsbek und Tonndorf, der Bezirk Wandsbek und die Stadt Hamburg gesamt eine Gleichverteilung unter den sozialversi- 25% Männliche cherungspflichtig Beschäftigten nach Geschlecht auf. Bei Be-

Sozialversicherungspflichtig SVPflB

Beschäftigte nach Geschlecht nach Beschäftigte 50,1% 49,4% 51,2% 50,3% 51,0% trachtung der weiblichen Beschäftigungsquote (Anteil weibli- 0% Quartier Stadtteil Stadtteil Bezirk Hansestadt che sozialversicherungspflichtig Beschäftigte an den 15 bis Hinschenfelde Wandsbek Tonndorf Wandsbek Hamburg 64 Jährigen Frauen) zeigt sich für den Stadtteil Wandsbek mit Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort nach Geschlecht 57% ein geringfügig höherer Wert als in Tonndorf mit 55%. Dezember 2010. Die Stadtteile haben damit höhere Anteile als die Durch- Datenquelle: Statistikamt Nord (Bundesagentur für Arbeit) schnitte des Bezirks Wandsbek und der Hansestadt Hamburg insgesamt, welche beide geringfügig über 50% liegen. Die Struktur des Quartiers bei der weiblichen Beschäftigtenquote ergibt ähnliche Anteile wie die Betrachtung ohne Geschlechter- differenzierung. Lediglich in Wandsbek-Gartenstadt , Eichtal- park und Tonndorf-Walddörferstraße liegen die Anteile et- was niedriger, in Nordmarkteich hingegen ein wenig höher.

60%

30% 57,0% 55,4% unter 50% 50,8% 50,3%

50 bis unter 55% Weibliche 55 bis unter 60% Beschäftigtenquote 60 bis unter 65% 0% Stadtteil Stadtteil Bezirk Hansestadt 0 400 800 Meter Wandsbek Tonndorf Wandsbek Hamburg Weibliche Beschäftigungsquote in den statistischen Bereichen im Quartier Anteil der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen an der weiblichen Hinschenfelde. Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren im Dezember 2010. Datenquelle: Statistikamt Nord Datenquelle: Statistikamt Nord (Bundesagentur für Arbeit)

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1.500 +15%

Arbeitslosigkeit 1.455 Veränderung Prozentuale 1.388 +10% Die Zahl der Arbeitslosen hat in Wandsbek und Tonndorf 1.283 1.307 p.A. p.A. (Säulen) etwas abgenommen. In beiden Stadtteilen leben dennoch 1.000 +5% anteilig an der Bevölkerung etwas mehr Arbeitslose als im +4,0% +13,4% +0% Durchschnitt der Stadtteile. Die Zahl der jungen Arbeitslo- -5,4% -4,6% -5,3% -5,8% sen ist hingegen leicht unterdurchschnittlich. 500 574 -5% 552 543 514 Absolute Zahl der ZahlAbsolute Arbeitslosen Arbeitslosen (Linie) Die Zahl der Arbeitslosen im Stadtteil Wandsbek hat nach einem Stadtteil Stadtteil -10% Anstieg zwischen 2008 und 2009 um +13% bis 2011 kontinuier- Tonndorf Wandsbek 0 -15% lich abgenommen und lag 2011 bei 1.307 Personen – das 2008 2009 2010 2011 Niveau von 2008 wurde noch nicht unterschritten. Damit sind 6% Arbeitslose und jährliche prozentuale Veränderung 2008-2011. der Erwerbsfähigen im Alter von 15 bis 64 Jahren erwerbslos. In Datenquelle: Statistikamt Nord (Bundesagentur für Arbeit); Datenstand Juni d. Tonndorf fiel die Zunahme zwischen 2008 und 2009 mit +4% jeweiligen Jahres geringer aus, auch hier folgten drei Jahre mit kontinuierlichem Rückgang, so dass im Stadtteil 2011 mit 514 Arbeitslosen weniger Arbeitslose als 2009 wohnen. Der Arbeitslosenanteil an den Erwerbfähigen liegt hier 2010 ebenfalls bei 6%. Im Vergleich des Arbeitslosenanteils an den Erwerbsfähigen mit den 104 Hamburger Stadtteilen belegt Tonndorf Platz 39 und Wandsbek Position 43, der hier von der ersten Position Billbrooks mit 15% bis zum letzten der HafenCity von lediglich 1,4% reicht. Der Hamburger Durchschnitt liegt bei 6%. In der Binnendifferenzie- rung des Quartiers Hinschenfelde fällt zunächst eine ähnliche Verteilung der Gebiete mit Arbeitslosenanteilen zwischen 5% und 9% auf. Lediglich die drei im äußeren Nordwesten gelege- nen Wandsbeker Gebiete Osterbek , Gartenstadt und Lesserstraße sowie das südöstliche Tonndorfer Gebiet Nordmarkteich weisen etwas geringere Werte zwischen 2,5% und 5% auf. In Bezug auf die Altersstruktur liegt der Anteil der Arbeitslosen unter 25 in beiden Stadtteilen bei 6% aller unter 25-Jährigen. Bei Anteil Arbeitslose an den Erwerbsfähigen (15 bis unter 65-Jährige Bevöl- Berechnung der Arbeitslosen dieser Altersklasse an den Erwerbs- kerung) im Quartier Hinschenfelde 2011. Datenquelle: Statistikamt Nord

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fähigen zwischen 15 und 25 Jahren ist zunächst ein Rückgang von 1,7 Prozentpunkten für den Stadtteil Wandsbek und 1,9 für Tonndorf zwischen 2009 und 2011 feststellbar. 2011 lag deren 17,1% 14,2% Anteil an den Erwerbsfähigen nur noch bei 2,1% in Wandsbek und 2,4% in Tonndorf. Damit bewegen sich die Stadtteile leicht Stadtteil Stadtteil 79,6% Wandsbek Tonndorf unter den gesamtstädtischen 2,5%. Beim Vergleich über alle 6,3% 6,6% 76,3% 89 Stadtteile Hamburgs, die für den Anteil der jungen Arbeits- losen an den Erwerbsfähigen zwischen 15 und 25 Jahren ei- nen Wert ausweisen, liegen Tonndorf mit Platz 42 und

Arbeitslose im Alter von... Wandsbek mit Platz 53 auf einem positiveren Platz, als dies 15 bis unter 25 Jahre 25 bis unter 55 Jahre 55 bis unter 65 Jahre bei der Positionierung ohne Altersdifferenzierung der Fall ist. Die Stadtteile haben somit im Hamburger Vergleich etwas Struktur der Arbeitslosen nach Alterklassen 2011. überdurchschnittliche Anteile an Arbeitslosen, jedoch darunter Datenquelle: Statistikamt Nord (Bundesagentur für Arbeit); Datenstand Juni d. jeweiligen Jahres unterdurchschnittliche Anteile an jungen Arbeitslosen. In der Binnendifferenzierung Hinschenfeldes für den Arbeitslo- senanteil von 15 bis unter 25 Jährigen an der entsprechenden Altersklasse der Erwerbsfähigen weisen die nordwestlichen Ge- 6% -1,7% -1,9% -1,3% -1,3%

4%

2%

2011 2011 25 Erwerbsfähigen Jahre an25 2009 2009 2009 2011 2009 2011 Anteil Arbeitslose 15 bis 15 Anteil unterArbeitslose 3,8% 2,1% 4,3% 2,4% 3,5% 2,2% 3,8% 2,5% 0% Stadtteil Stadtteil Bezirk Hansestadt Wandsbek Tonndorf Wandsbek Hamburg Anteil Arbeitslose im Alter von 15 bis unter 25 Jahren an den Erwerbsfähigen der Anteil Arbeitslose an den Erwerbsfähigen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren Bevölkerung in derselben Alterklasse und Veränderung in Prozentpunkten 2009 und 2011. im Quartier Hinschenfelde 2011. Datenquelle: Statistikamt Nord (Bundesagentur für Arbeit); Datenstand Juni d. Datenquelle: Statistikamt Nord jeweiligen Jahres

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Quartiersprofil Hinschenfelde

biete Wandsbek Osterbek und Gartenstadt sowie die im Süden gelegenen Gebiete Friedrichshöhe und Eichtal- park geringe Werte zwischen 1,5% und 2,5% auf. In Nordmarkteich ist die Zahl so gering, dass sie nicht aus- gewiesen wird. Die weiteren Gebiete erreichen leicht höhere Anteile zwischen 2,5% und 4,5%. Bei den älteren Arbeitslosen zwischen 55 und 64 Jahren liegt der Anteil an allen Arbeitslosen im Stadtteil Wandsbek mit 14% etwas niedriger als in Tonndorf mit 17%. Bei Betrach- tung der älteren Arbeitslosen als Anteil an den Erwerbsfähi- gen zwischen 55 und 64 Jahren ist für die Stadtteile Wands- bek und Tonndorf ein Anstieg von jeweils 1,1 und 1,6 Pro- zentpunkten zwischen 2009 und 2011 feststellbar, welcher höher als jener in ganz Hamburg von 0,8 Prozentpunkten ausfällt. Der Anteil älterer Arbeitsloser an den Erwerbsfähigen im Alter von 55 bis 64 Jahren liegt damit im Stadtteil Wands- bek mit 5,5% im Jahr 2011 auf dem gleichen Niveau wie der

Hamburgs. Im Stadtteil Tonndorf wird dieser mit 6,3% über- Anteil Arbeitslose an den Erwerbsfähigen im Alter von 55 bis unter 65 Jahren schritten. Im Vergleich aller Hamburger Stadtteile nehmen die im Quartier Hinschenfelde 2011. beiden Stadtteile Wandsbek und Tonndorf die Plätze 38 und Datenquelle: Statistikamt Nord 31 ein, so dass hier ein vergleichsweise etwas höherer Anteil 8% an älteren Arbeitslosen feststellbar ist. +1,1% +1,6% +0,6% +0,8% In der innerquartierlichen Struktur fällt insbesondere das 6%

Gebiet Tonndorf-Walddörferstraße mit besonders hohen 4% Anteilen von über 8,5% der 55 bis unter 65-Jährigen Arbeits- losen an den Erwerbsfähigen in dieser Altersklasse auf. 2% 2009 2011 2009 2011 2009 2011 2009 2011 Hinschenfelde Nord liegt mit dem zweithöchsten Anteil nur 4,4% 5,5% 4,7% 6,3% 4,1% 4,7% 4,7% 5,5% geringfügig darunter. Die Wandsbeker Gebiete Lesserstra- 0% 65 Erwerbsfähigen Jahre an65 Stadtteil Stadtteil Bezirk Hansestadt ße , Lomerstraße , Dernauer Straße und Friedrichshö- bis 55 unter Anteil Arbeitslose Wandsbek Tonndorf Wandsbek Hamburg he weisen die geringsten Anteile zwischen 2,5% bis unter Anteil Arbeitslose im Alter von 55 bis unter 65 Jahren an den Erwerbsfähigen der Bevölkerung in derselben Alterklasse und Veränderung in Prozentpunkten 2009 4,5% auf. und 2011. Datenquelle: Statistikamt Nord (Bundesagentur für Arbeit); Datenstand Juni d. jeweiligen Jahres

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Quartiersprofil Hinschenfelde

Arbeitsplatzangebot und Beratung für

Arbeitsuchende

Im Gewerbegebiet befinden sich viele Autohäuser, ein UCI

Kino, die Teppichdomäne, der Mediamarkt sowie die Che- mie/Farbenwerke. Nach Einschätzung der Schlüsselpersonen sind dort überwiegend Betriebe ansässig, deren Gewerbe keinen Zusammenhang mit Hinschenfelde haben. Nach Auswertung der quantitativen Analysen sind im Gewerbegebiet durchaus auch kleinere und mittlere Handwerksbetriebe vertreten, die in der Regel einen größeren Quartiersbezug haben. Inwieweit diese Betriebe niedrigschwellige und geförderte Arbeitsplätze anbieten, muss noch eruiert werden. Bekannt ist, dass der Mediamarkt Jugendlichen Praktika ermöglicht, die sehr nachgefragt sind. Auch wie es um die Inklusionsbereit- schaft der ansässigen Betriebe steht, wird in den kommenden Monaten zu erörtern sein. Es ist ebenfalls noch nicht bekannt, inwieweit es eine Vernetzung der Unternehmen im Gewerbe- gebiet mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Quartiers gibt.

Beratungsangebote zur beruflichen Teilhabe gibt es im Quar- tier Hinschenfelde nicht vor Ort. Diese Serviceleistungen werden bisher zentral in Wandsbek abgedeckt.

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Quartiersprofil Hinschenfelde

Sozialleistungen insgesamt 20% - Der Anteil von Sozialleistungsempfängern liegt in beiden Stadtteilen etwas unter dem Hamburger Durchschnitt. Im Vergleich zur Altersstruktur der Gesamtbevölkerung ist der Anteil von Kindern unter den Menschen mit Transferleis- 10% -0,3% tungen höher, die der Senioren geringer. -0,3% +0,1% -0,1% Staatliche Sozialleistungen zur Sicherstellung der laufenden

Lebensführung fassen alle Formen der sozialen Hilfsleistungen 2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 zusammen. Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen Sozial Empfängervon Anteil der 11,8% 11,5% 12,0% 12,1% 11,5% 11,5% 13,4% 13,1% nach dem SGB II (Hartz IV) bilden die größte Gruppe. Darüber der anleistungen Gesamtbevölkerung 0% Stadtteil Stadtteil Bezirk Hansestadt hinaus zählen Personen mit Bezug von Grundsicherung im Alter, Wandsbek Tonndorf Wandsbek Hamburg

Grundsicherung bei Erwerbsminderung, laufender Sozialhilfe Anteil von Empfängerinnen und Empfängern von Sozialleistungen zur laufenden zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen sowie Lebensführung an der Gesamtbevölkerung und Veränderung in Prozentpunkten Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zu den 2009 und 2010. Datenquelle: Statistikamt Nord; Datenstand jeweiliges Jahresende Hilfebedürftigen. Der Anteil von Menschen, die Sozialleistungen zur laufenden Lebensführung erhalten, ist zwischen 2009 und 2010 in Wands- bek analog zum gesamtstädtischen Wert geringfügig gesunken, 36,5% in Tonndorf minimal gestiegen. 2010 erhielten 11,5% der 37,0% Wandsbeker Sozialleistungen, mit 12,1% lag der Anteil für 9,0% 6,7% Tonndorf leicht höher. Beide Stadtteile liegen unter der Sozial- Stadtteil Stadtteil Wandsbek Tonndorf leistungsempfängerquote Hamburgs insgesamt. 24,0%

Bei Altersdifferenzierung der Einwohner, welche staatliche 24,6% 21,1% 24,9% Transferleistungen erhalten, zeigt sich bei den unter 18-Jährigen 7,9% 8,3% für Wandsbek ein geringerer Anteil von 21% gegenüber 25% in Leistungsempfänger und Tonndorf. Bei der Altersklasse ab 65 Jahren liegt Tonndorf mit -empfängerinnen im Alter von... 7% hingegen unter dem Wandsbeker Anteil von 9%. Verglichen unter 18 Jahre 18 bis unter 25 Jahre 25 bis unter 40 Jahre mit der Altersverteilung der gesamten Bevölkerung zeigt sich ein 40 bis unter 65 Jahre 65 Jahre und älter höherer Anteil von Kindern, die auf Sozialleistungen angewiesen Struktur der Empfängerinnen und Empfänger von Sozialleistungen zur laufenden sind. Der Seniorenanteil ist hingegen vergleichsweise niedrig. Lebensführung nach Alterklassen zum Jahresende Jahresende 2010. Datenquelle: Statistikamt Nord (Bundesagentur für Arbeit)

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Quartiersprofil Hinschenfelde

4.000 +10% (Säulen) Veränderung Prozentuale p.A. Sozialleistungen nach SGB II

- Die Zahl der Menschen, die Sozialleistungen nach dem 3.218 3.243 3.073 SGB II (Hartz IV) beziehen, ist leicht rückläufig und liegt 2011 etwas unter dem Niveau Hamburgs insgesamt. In-

+0,8% nerquartierlicher Schwerpunkt ist Hinschenfelde-Nord. 2.000 +0% -2,0% -5,2% Die amtliche Statistik weist insbesondere die größte Teilgruppe -4,4% 1.452 der Leistungsempfängerinnen und -empfänger nach dem SGB II 1.388 1.360 (Hartz IV) differenzierter aus. Diese als Grundsicherung für Ar- empfänger SGB II SGBempfänger II (Linie) Absolute Zahl derAbsoluteZahl Leistungs Stadtteil Stadtteil beitslose bezeichnete Sozialleistung wird jedoch nicht an die Ar- Tonndorf Wandsbek beitslosigkeit sondern an die Erwerbsfähigkeit gebunden. Er- 0 -10% 2009 2010 2011 werbsfähige Hilfebedürftige erhalten die Arbeitslosengeld II ge- Entwicklung der Zahl der Leistungsempfänger nach SGB II und jährliche nannte Leistung. Auch nicht erwerbsfähige Personen wie zum prozentuale Veränderung 2008-2011. Beispiel Kinder, die jedoch in einem Haushalt mit einer erwerbs- Datenquelle: Statistikamt Nord (Bundesagentur für Arbeit); Datenstand März d. fähigen Person leben, empfangen Leistungen nach dem SGB II, jeweiligen Jahres welche als Sozialgeld bezeichnet werden. Die Zahl der Leistungsempfängerinnen und -empfänger nach 13% SGB II ist absolut betrachtet in den Stadtteilen Wandsbek von

12,3% Stadtteil 3.218 auf 3.073 und Tonndorf von 1.452 auf 1.360 zwischen Tonndorf 2009 und 2011 gesunken. Der Rückgang liegt in beiden Fällen 11,6% Hamburg bei ca. 6%. Wandsbek weist die Besonderheit auf, dass es 2010 11,4% gesamt 11,7% zunächst zu einem leichten Anstieg kam – eine Parallelentwick- 11,3% 11,0% 11% 11,1% lung zum gesamtstädtischen Verlauf. Bei Betrachtung des An- 10,5% teils von SGB II-Bezugspersonen an der Gesamtbevölkerung 10,7% 10,1% 9,9% 2011 liegt dieser für Tonndorf mit 10,7% annähernd auf dem

Stadtteil 9,5% Hamburger Niveau von 11%. Wandsbek liegt mit 9,5% etwas Anteil Anteil Leistungsempfänger Wandsbek

SGB II anII SGBGesamtbevölkerung niedriger. Die Stichtage der statistischen Daten zu den Personen

9% mit Bezug von Sozialleistungen insgesamt und demgegenüber 2008 2009 2010 2011 die Leistungen nach SGB II sind nicht identisch, so dass sich

Anteil der Leistungsempfängerinnen und -empfänger nach SGB II an der keine Differenzen bilden lassen. Dennoch lässt sich die Aussage Gesamtbevölkerung 2008-2011 (2008=100). treffen, dass die Leistungsempfängerinnen und -empfänger nach Datenquelle: Statistikamt Nord (Bundesagentur für Arbeit); Datenstand: SGB-II- SGB II die deutliche Mehrheit bilden. Empfänger März d. jeweiligen Jahres, Bevölkerung 31.12. d. jeweiligen Vorjahres

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Quartiersprofil Hinschenfelde

Für die Binnendifferenzierung des Quartiers lässt sich auf- grund der Datenverfügbarkeit nur der Anteil der 15 bis 64- Jährigen abbilden, die Leistungen nach dem SGB II beziehen. Ein deutlicher Schwerpunkt bildet das Gebiet Hinschenfelde Nord . Wandsbek-Osterbek , Wandsbek-Gartenstadt und Nordmarkteich sind durch niedrigere Werten im quartiersweiten Vergleich gekennzeichnet. Der Anteil der unter 15-Jährigen liegt mit 22,4% in Wandsbek und 25,9% in Tonndorf unter den Leistungsempfängerinnen und -empfängern nach SGB II um ca. ein Prozent höher als bei der der Gesamtheit der Personen, die Sozialleistungen beziehen. In Wandsbek liegt der Anteil von 22,5% sozialgeldberechtigen unter 15-Jährigen 2011 auf dem gleichen Niveau wie der Anteil in Tonndorf mit 22,6% - in beiden Stadtteilen bekommt demnach jedes vierte Kind Leistungen nach SGB II.

Anteil der 15 bis 64-Jährigen SGB II-Leistungsempfänger an gleichaltrigen 25% Bevölkerung im Quartier Hinschenfelde 2011.

Datenquelle: Statistikamt Nord 20% Jährigen -

-0,4% +0,2% -1,1% 15%

+2,7% 77,6% 74,1% 10%

Stadtteil Stadtteil Wandsbek Tonndorf 5% 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 22,4% 25,9% 22,9% 22,5% 22,4% 22,6% 17,7% 20,4% 24,4% 23,3% 15 anJahrenunter 15 allen15

Anteil Leistungsempfänger SGB II unterII Anteil SGBLeistungsempfänger 0% Stadtteil Stadtteil Bezirk Hansestadt Leistungsempfänger Wandsbek Tonndorf Wandsbek Hamburg und -empfänerginnen im Alter von... Anteil der unter 15-Jährigen Leistungsempfängerinnen und -empfänger nach unter 15-Jahren 15-Jahren und älter SGB II an der Bevölkerung unter 15 Jahren 2010 und 2011. Anteil unter 15-Jährige an der Gesamtzahl der SGB-II-Leistungsempfänger 2011. Datenquelle: Statistikamt Nord (Bundesagentur für Arbeit); Datenstand März d. Datenquelle: Statistikamt Nord (Bundesagentur für Arbeit); Datenstand März d. jeweiligen Jahres jeweiligen Jahres

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3.000 +10% (Säulen) Veränderung Prozentuale p.A. Der Bezug von SGB II-Leistungen kann auch nach Haushalten Stadtteil Stadtteil Quartier Tonndorf Wandsbek Hinschenfelde betrachtet werden – den SGB II-Bedarfsgemeinschaften. Allein- 2.500

- lebende Personen bilden analog zu Einpersonenhaushalten

2.022 1.961 2.000 1.894 ebenfalls eine Bedarfsgemeinschaft. Die Entwicklung der abso- 2.000 luten Zahl der SGB II-Bedarfsgemeinschaften in den Stadtteilen +2,0% hat ebenso wie die der Leistungsempfänger insgesamt in den 1.500 +0% -7,8% -3,0% -3,2% -3,2% -5,3% letzten vier Jahren abgenommen. 1.316 1.000 2011 sind in Hinschenfelde 10% der Haushalte SGB II-Bedarfs- 912 841 gemeinschaften. Im Stadtteil Wandsbek liegt der Anteil mit 9,4% Absolute Zahl derII ZahlAbsoluteSGB 814 788 500 Bedarfsgemeinschaften (Linie) Bedarfsgemeinschaften leicht darunter, in Tonndorf mit 10,8% etwas darüber. Dies ent- spricht dem gesamtstädtischen Durchschnitt. Die räumliche Ver- 0 -10% 2008 2009 2010 2011 teilung innerhalb des Quartiers gleicht derjenigen der Leistungs- Entwicklung der Zahl der SGB II-Bedarfsgemeinschaften und jährliche prozent- empfängerinnen und -empfänger, ebenfalls mit Schwerpunkt in uale Veränderung 2008-2011. Hinschenfelde-Nord. Datenquelle: Statistikamt Nord (Bundesagentur für Arbeit); Datenstand März d. jeweiligen Jahres Die durchschnittliche Zahl der Personen je Bedarfsgemeinschaft liegt nur geringfügig über der allgemeinen Haushaltsgröße. Auch hier macht sich in Wandsbek der höhere Anteil von Einperso- 12% nenhaushalten bemerkbar. Mit 1,62 Personen je Bedarfsge- meinschaft wird ein vergleichsweise niedrigerer Wert erreicht als -0,7% in Tonndorf mit 1,73 und Hamburg gesamt mit 1,83 Personen. -0,7% -0,7% -0,6% - 2,0 6% 1,5 Bedarfsgemeinschaften - 1,0 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 an der Zahl der Haushaltederder an Zahl

10,0% 10,2% 9,4% 11,5% 10,8% 10,2% 9,6% 11,5% 10,8% 0,5 0% Anteil II SGB Quartier Stadtteil Stadtteil Bezirk Hansestadt 1,62 1,73 1,90 1,83 Hinschenfelde Wandsbek Tonndorf Wandsbek Hamburg 0,0 sonen je Bedarfsgemeinschaftsonenje Anteil der SGB II-Bedarfsgemeinschaften an der Zahl der Haushalte und Verän- ZahlDurchschnittlichePer der Stadtteil Stadtteil Bezirk Hansestadt derung in Prozentpunkten 2010 und 2011. Wandsbek Tonndorf Wandsbek Hamburg Datenquelle: Statistikamt Nord (Bundesagentur für Arbeit); Datenstand: Durchschnittliche Zahl der Personen je Bedarfsgemeinschaft 2011. Bedarfsgemeinschaften März d. jeweiligen Jahres, Haushalte 31.12. d. Datenquelle: Statistikamt Nord (Bundesagentur für Arbeit); Datenstand: März d. jeweiligen Vorjahres jeweiligen Jahres

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Sozialleistungen nach SGB XII 2% 1,4% der Wandsbeker und 1,1% der Tonndorfer beziehen Grundsicherung, darunter zwei Drittel im Alter. In Wands- bek erhalten 0,6% Hilfe zur Pflege und 0,7% Eingliede- 1% rungshilfe für behinderte Menschen, in Tonndorf ist der Anteil von Bezugspersonen mit jeweils 0,5% etwas gerin-

der Gesamtbevölkerung der 2,1% 1,6% 1,8% 0,7% ger. Leistungsempfänger Anteil 0% nach SGB XII und AsylblG an AsylblG und SGB XII nach Stadtteil Stadtteil Bezirk Hansestadt Eine weitere Sozialleistungsform sind Bezüge nach dem Wandsbek Tonndorf Wandsbek Hamburg SGB XII. Das Sozialleistungsgesetz sichert den grundlegenden Anteil der Leistungsempfänger und -empfängerinnen nach SGB XII und AsylblG an der Bevölkerung insgesamt (einschließlich Grundsicherung) im IV. Quartal Bedarf für den Lebensunterhalt von Senioren ab 65 Jahren 2010. sowie von auf Dauer erwerbsgeminderten Menschen ab 18 Datenquelle: Statistikamt Nord (Senatsamt für Bezirksangelegenheiten) Jahren – also denjenigen Menschen, die aufgrund ihres Alters sowie durch Krankheit oder Behinderung dauerhaft (über neun Jahre) nicht am Erwerbsleben teilnehmen können und somit nicht unter die Regelungen des SGB II für Erwerbsfähige fallen. Stadtteil Stadtteil

Wandsbek Tonndorf Neben dieser Grundsicherung regelt das SGB XII auch die Hilfe zum Lebensunterhalt. Anspruch haben Personen, die ihren Grundsicherung im Alter/bei Erwerbsminderung 465* 147 Lebensunterhalt nicht decken können und nicht erwerbsfähig sind, bei denen aber keine Dauerhaftigkeit vorliegt. Gründe sind Anteil an der Bevölkerung 1,4% 1,1% zum Beispiel eine befristete Rente oder ein Aufenthalt von über sechs Monaten in stationären Einrichtungen. Zum Personenkreis 30% 31% Anteil voll erwerbsgemindert unter 65 Jahren zählen auch in einer SGB XII-Bedarfsgemeinschaft lebende (138) (46) 70% 69% unter 15-Jährige sowie Bewohner vollstationärer Einrichtungen Anteil 65 Jahre und älter der Pflege, Altenhilfe oder Eingliederungshilfe für Behinderte, (327) (101) 94% 97% sofern das Einkommen nicht zur Kostendeckung der Unterkunft Anteil außerhalb von Einrichtungen (439) (143) reicht. 6% 3% Anteil in Einrichtungen Asylbewerber können aufgrund des Arbeitsverbotes nicht unter (26) (4) die Erwerbsfähigen fallen, sie beziehen als Sozialleistungsform Empfänger(innen) von Grundsicherung nach dem SGB XII am Jahresende die Grundleistungen nach dem AsylbLG. 2010 (*2009).

Datenquelle Statistikamt Nord

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Der Anteil von Menschen an der Bevölkerung insgesamt, die Stadtteil Stadtteil

Wandsbek Tonndorf eine dieser weiteren Sozialleistungsformen beziehen, liegt 2010 im Stadtteil Wandsbek bei 2,1% und in Tonndorf bei

Personen mit Hilfe zur Pflege zusammen 204 63 1,6%. Beide Stadtteile liegen über dem Hamburger Durch- schnitt von 0,7%. Anteil an der Bevölkerung 0,6% 0,5% Insgesamt 1,4% aller Wandsbeker und 1,1% der Tonndorfer

16% 19% beziehen Grundsicherung. Hierunter sind mit 70% in Wands- Darunter andere Staatsbürgerschaften (33) (12) bek und 69% in Tonndorf überwiegend Empfänger von Grundsicherung im Alter, also Menschen ab 65 Jahren. In Eingliederungshilfe für behinderte Menschen 234 70 beiden Stadtteilen leben fast alle Grundsicherungsempfänger außerhalb von Einrichtungen. Anteil an der Bevölkerung 0,7% 0,5% Aus der Gruppe der Empfängerinnen und -empfänger von Hil- 8% 9% Darunter andere Staatsbürgerschaften (19) (6) fe zum Lebensunterhalt nennt die amtliche Statistik zwei aus- gewählte Hilfearten. So sind 0,6% der Wandsbeker und 0,5% SGB XII-Empfänger(innen) von Hilfe zum Lebensunterhalt nach ausgewähl- der Tonndorfer Einwohner Personen mit Hilfe zur Pflege (so- ten Hilfearten am Jahresende 2010. wohl Alten- als auch Behindertenpflege). Eingliederungshilfe Datenquelle Statistikamt Nord für behinderte Menschen wird von 0,7% der Bevölkerung im Stadtteil Wandsbek und 0,5% der im Stadtteil Tonndorf bezo- gen.

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(z. B. der Einsatz diagnostischer Verfahren im Rahmen von Bildung, Sport & Kultur Hochbegabung, schulklassenbezogene Beratung und Einzelfall- hilfe). Sie kooperiert darüber hinaus ebenfalls mit JUST und Kitas, Schulen und Berufsschulen zahlreichen anderen Institutionen des Stadtteils, wie beispielswei- se einer Wohnungsbaugenossenschaft. Die Schule ist Mitglied im Es gibt insgesamt 11 Kitas sowie einen Hort in Hinschenfelde. „Verbund Begabungsentfaltender Grundschulen“ und wird von Aussagen von Eltern mit Kindern mit Behinderungen weisen der Beratungsstelle besondere Begabungen dabei unterstützt, darauf hin, dass es in diesen Einrichtungen, aber auch darüber Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen zu hinaus im Stadtteil relativ wenige inklusive Angebote für (Klein- erkennen und zu fördern. )Kinder mit Behinderungen zu geben scheint. Gemäß der Hamburger Schulbehörde werden die beiden Schu- In Hinschenfelde gibt es zwei Schulen. Die Schule Am Eichtal- len nicht als Standorte mit Integrationsklassen, Integrativen park wurde bislang an zwei Standorten als Grundschule sowie Regelklassen bzw. mit Förderung durch ein Integratives Förder- Haupt- und Realschule betrieben. Aufgrund zu geringer Anmel- zentrum aufgeführt (Stand Mai 2011). dungen laufen die weiterführenden Klassen der Schule jedoch aus und die Schule wird zukünftig eine gebundene Ganztages- Einrichtungen der beruflichen Bildung sind neben der Döpfer- grundschule. Damit gibt es in Hinschenfelde zukünftig keine schule für Physio- und Ergotherapie nicht im Quartier verortet. weiterführende Schule mehr. Die Verteilung der Schulen und Kindertagesstätten ist der Seit dem Jahr 2003 arbeitet die Schule mit dem Jugendzentrum Kartendarstellung im Angang zu entnehmen. JUST des ASB zusammen, seit Beginn des Schuljahres 2007/2008 besteht das Angebot von Schulsozialarbeit in Koope- Erwachsenenbildung ration mit dem ASB. Auch Inklusion wird als Thema der Zusam- In Hinschenfelde selber gibt es keine Niederlassungen der menarbeit angegeben, es existiert beispielsweise ein Beratungs- Hamburger Volkshochschulen (VHS). Die Bewohnerinnen und angebot für Eltern behinderter Kinder. Die Schule am Eichtalpark Bewohner des Stadtteils müssen dazu auf zwei Standorte in ist an einem Ausbau ihrer Vernetzungen in den Stadtteil interes- angrenzenden Stadtteilen ausweichen. Durch mobile Infostände siert. Es gibt Kooperation mit dem Sportverein, gemeinsame der VHS in den Einkaufszonen Wandsbeks scheint es allerdings Projekte mit einem Seniorenheim sind geplant. zu gelingen, auch die Hinschenfelder Bevölkerung mit den Die Schule An der Gartenstadt ist eine offene Ganztagsgrund- Angeboten zu erreichen bzw. zumindest darauf aufmerksam zu schule. Durch ihre bilinguale Ausrichtung melden auch viele machen. Eltern aus weiter entfernten Stadtteilen ihre Kinder hier an. In Das Wandsbeker Heimatmuseum ist eine wichtige Institution für Kooperation mit der Stiftung „Das Rauhe Haus“ bietet die Schule viele Menschen Hinschenfeldes. Auf die Spenden von zeitge- vielfältige Beratungsangebote für Schüler, Eltern und Lehrer an schichtlichen Dokumenten der Bewohnerinnen und Bewohner

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angewiesen, dient das Heimatmuseum auch als informeller Kultur Treffpunkt und zur Vernetzung geschichtsinteressierter Men- schen aus dem Quartier. Die Kirchengemeinden sind in Hinschenfelde die wichtigsten Adressaten im Bereich der kulturellen Angebote. So gibt es in Sport der Kreuzkirche schon seit mehr als 30 Jahren eine Laienbüh- ne, die Eichtalbühne. Die evangelisch-lutherische Stephan- Es gibt in Hinschenfelde einen Sportverein, den TSV Wandsetal Gemeinde organisiert Kulturangebote wie das Kindermusik- mit 1.800 Mitgliedern. Der Verein spielt mit seinen zahlreichen theater, alle 14 Tage finden in den Räumen der Gemeinde Sport- und Freizeit-Angeboten eine wichtige Rolle für die Men- zudem gut besuchte Lesungen und Konzerte statt. Um weiter- schen vor Ort. Die Organisation des TSV erfolgt größtenteils hin Senioren mit den Angeboten ansprechen zu können, hat ehrenamtlich und hängt von einigen wenigen Personen ab. Es die St. Stephan-Gemeinde damit begonnen, ihre Räume gibt im Verein die Befürchtungen, dass diese Entwicklung in barrierefrei umzubauen. Ein weiteres Potenzial für den Stadt- Zukunft problematisch für die Aufrechterhaltung des bisherigen teil stellt die Möglichkeit dar, Räume der Kirchengemeinden für breiten Angebotes werden könnte. Der Verein wird von vielen eigene Aktivitäten, wie Feste oder Seminare zu mieten. Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Verhältnissen besucht. Ein Teil der Mitgliedsbeiträge wird durch staatliche Fördermittel finanziert (z. B. das Programm „Kids in die Clubs“ Spiritualität und Religion und das Bildungs- und Teilhabe-paket der Bundesregierung), In Hinschenfelde gibt es vier Glaubensgemeinschaften: die darüber hinaus ist der Verein auf Beiträge, aber auch Spenden evangelisch-lutherischen Gemeinden der Kreuzkirche, der seiner Mitglieder angewiesen. Als problematisch für die finanzielle Emmaus-Kirche und der St. Stephan-Kirche sowie die frei- Stabilität des Vereins wird ebenfalls die Konkurrenz durch kirchliche Eastside Gemeinde. kommerzielle Angebote, wie etwa Fitness-Center empfunden. Die Gemeinde der Kreuzkirche ist mit 4.600 Mitgliedern die Der TSV Wandsetal kooperierte mit der Schule am Eichtalpark größte Glaubensgemeinschaft des Stadtteils, es folgen die St. beispielsweise bei dem Projekt „Sport gegen Gewalt“ und ist an Stephan-Gemeinde (2.700 Mitglieder) und die Emmaus- einem Ausbau der Zusammenarbeit mit den Schulen in Hin- Gemeinde mit 1.700 Mitgliedern. Jugendarbeit ist ein wichtiges schenfelde interessiert. Über seine vielfältigen Angebote für Anliegen dieser Kirchengemeinden: So organisiert die Kreuz- Senioren, beispielsweise ein Training zur Sturzprophylaxe, ist der kirche Pfadfindergruppen und Aktivitäten mit Konfirmanden- TSV ein wichtiger Akteur der präventiven Gesundheitsförderung gruppen. Sie hat in diesem Rahmen bereits Kontakte zu einer im Stadtteil. Wohngruppe von Menschen mit Demenz in der Dernauer Straße geknüpft und Besuche mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden organisiert. Die St. Stephan-Kirche bietet als ein besonderes Angebot das Kindermusiktheater, das im Jahr

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2000 mit dem Wandsbeker Kulturpreis ausgezeichnet wurde. der teilweise sehr ähnlichen Angebotsstruktur erscheint ein Die Emmaus-Gemeinde organisiert regelmäßig die Kinderkir- Ausbau der Kooperation sinnvoll. che, ein Angebot für Kinder ab 3 Jahren und ihre Eltern. Ehrenamtlichen Strukturen und deren Ausbau wird in den Assistenz und Service Kirchengemeinden eine große Bedeutung zugemessen. In der Der räumliche Schwerpunkt von Wohnassistenz, betreutem Emmaus-Gemeinde unterstützen rund 70 ehrenamtliche Wohnen bzw. ambulantem Pflege-Wohnen befindet sich im Gemeindemitglieder die Arbeit der Kirche. Eine Aktivierung Umfeld der Dernauer Straße 27 (siehe auch Kapitel Wohnen - weiteren Potentials wird angestrebt, Konzepte dazu werden Diversifizierter Wohnraum für besondere Bedarfe). Hier leben von einer Arbeitsgruppe entwickelt. Die Gemeinde der Kreuz- unter anderem 27 Menschen mit Behinderung. Sie sind 2009 kirche bildet ehrenamtliche Teams zur Durchführung von von dem Gelände der Stiftung Alsterdorf in das Wohn-Projekt Familiengottesdiensten aus und organisiert die ehrenamtliche umgezogen. In einer Wohn-Pflegegemeinschaft leben hier Betreuung von Wohncontainern für obdachlose Menschen. zudem 10 demenziell erkrankte Menschen. Über die Angehö- Ebenso spielt das Ehrenamt eine große Rolle bei dem Enga- rigen, die als Mieter der Wohnung eingetragen sind, fand auch gement für ältere Menschen. Die Kreuzkirche bietet mit der die Organisation der Pflege und Betreuung statt, die seither Hilfe freiwilliger Helfer einen Besuchsdienst zu den Geburtsta- von der Hamburger Gesundheitshilfe (HGH), einem Tochter- gen älterer Gemeindemitglieder an, ein Service für den auch unternehmen der alsterdorf assistenz ost, übernommen wird. die Emmaus-Gemeinde zurzeit ein Konzept entwickelt. Die HGH veranstaltet Infoabende zu Fragestellungen rund um Die Gemeinden der St. Stephan-Kirche und der Kreuzkirche Assistenz, Pflege, Patientenverfügung. Daneben leben in dem haben je eine Busanbindung direkt hinter der Kirche, was es auch Projekt auch 25 Seniorinnen und Senioren in 12 barrierefreien in ihrer Mobilität eingeschränkten älteren Menschen ermöglicht, Wohnungen. Sie haben teilweise in Mietwohnungen der die Gottesdienste zu besuchen und die anderen Angebote der Umgebung gewohnt, der Neubau ermöglichte ihnen im ge- Kirche wahrzunehmen. Über die teilweise bereits etablierten wohnten Wohnumfeld zu bleiben. In dem direkten Umfeld Besuchsdienste haben die Gemeinden begonnen, ihre Mitglieder leben zudem 5 Personen, die von der alsterdorf assistenz ost auch zu Hause aufzusuchen. Insgesamt scheinen die Gemein- beim Leben in der eigenen Wohnung unterstützt werden. den ein großes Interesse an einer Öffnung in den Stadtteil zu Ein weiteres Assistenz-Projekt in Hinschenfelde ist die vom haben und damit auch die Reichweite der eigenen Angebote zu Verein Leben mit Behinderung betriebene Wohngemeinschaft erhöhen. Durch ihre Angebotsvielfalt und Erfahrungen mit Wandsbeker Schützenhof. In einem Einfamilienhaus mit ehrenamtlichen Strukturen, stellen sie auch über die spirituelle großem Garten wohnen 6 Klienten mit überwiegend hohem und religiöse Ebene hinaus in Hinschenfelde wichtige Partner in Assistenzbedarf. Tagsüber werden die Bewohner von Mitarbei- der Quartiersentwicklung dar. Anlassbezogen finden auch tern des Vereins in ihrer Alltagsbewältigung unterstützt. In der bereits Kooperationen zwischen den Kirchen statt, angesichts

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Zeit des Zusammenlebens hat die Hilfe der Klienten unterei- nander stark zugenommen. Gesundheit und Pflege Die Hamburger Blindenstiftung, die ein Pflegeheim in Hin- Das Seniorenheim Emilienhof am Ölmühlenweg wurde im schenfelde betreibt (siehe auch Gesundheit und Pflege), hat Februar 2009 fertiggestellt – mit 173 Betten in fünf Wohnberei- einen Kooperationsvertrag mit der Vereinigten Hamburger chen. Für die Gottesdienste im Haus und vom Pflegepersonal Wohnungsbaugenossenschaft (vhw) abgeschlossen. Sie bietet begleitete Kirchenbesuche in den Sommermonaten kooperiert für die älteren Mieterinnen und Mieter der Genossenschaft, die die Einrichtung mit den Kirchengemeinden in Hinschenfelde. in 87 Wohnungen in der Nähe des Blindenheims leben, ein 24 Es besteht Interesse an der Einbeziehung von mehr ehrenamt- Stunden Notrufservice an. lich engagierten Menschen, die z. B. mit den Senioren Spa- ziergänge unternehmen oder ihnen bei kleineren Erledigungen Neben diesen eher auf den gesundheitlichen Bereich kon- helfen. zentrierten Assistenz- und Service-Leistungen, bietet ein Supermarkt in Hinschenfelde einen Lebensmittelbringdienst Eine weitere stationäre Einrichtung in Hinschenfelde ist die an, für den extra eine zusätzliche Arbeitskraft eingestellt Hamburger Blindenstiftung mit 132 Plätzen. Die meisten der wurde. Die Nachfrage nach diesem Service ist im Quartier Bewohnerinnen und Bewohner haben einen Pflegebedarf. Im gerade unter älteren Bewohnern, die Schwierigkeiten haben Bereich der Freiwilligenarbeit ist Einrichtung gut aufgestellt. Es ihre Wohnung zu verlassen, sehr hoch. Der Marktleiter sieht gibt ein Team von gut 30 ehrenamtlich engagierten Bürgerin- hier noch weiteres Entwicklungspotential. Neben der prakti- nen, die von Stiftung geschult und begleitet werden. Für die schen Unterstützung bei der Nahversorgung, scheint der Freiwilligen steht eine der beiden Einrichtungsleitungen als Bringdienst für einige der allein lebenden Seniorinnen und Ansprechpartnerin zu Verfügung. In gemeinsamen Workshops Senioren einen wertvollen sozialen Kontakt darzustellen. Ein wurden Leitlinien entwickelt für einen respektvollen und ähnlicher Service wird auch von mindestens einer Apotheke im professionellen Umgang von Freiwilligen und hauptberuflichen Quartier angeboten und dort ebenfalls stark nachgefragt. Mitarbeitern. Das Heim kooperiert zudem mit der Vereinigten Hamburger Wohnungsbaugenossenschaft (vhw) (siehe auch Assistenz und Service). Seitens der Einrichtung wird die Vernetzung in den Sozialraum weiter entwickelt: Geplant ist die Zusammenarbeit mit einer Schule im Bereich von Sozial- praktika, ebenso die Kooperation mit einer nahe gelegenen Kita, so dass Besuche und Kontakt mit den Kindern und den Seniorinnen und Senioren stattfinden können. Darüber hinaus bietet die Cafeteria des Hauses einen offenen Mittagstisch an und auch der große Garten der Einrichtung soll für Menschen

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im Quartier durch Maßnahmen wie etwa ein Sommercafé geöffnet werden. Lokale Ökonomie Zu den Angeboten stationärer Einrichtungen zählt das Bun- Noch vor fünf Jahren gab es in einigen Straßen Hinschenfel- deswehrkrankenhaus. Drüber hinaus sind im Quartier zwei des Friseure, Schuster, Optiker und Fahrschulen, die inzwi- HNO-Ärzten sowie ein Internist angesiedelt, ein Ärztehaus mit schen jedoch weitestgehend verschwunden sind. weiteren Fachärzten befindet sich am benachbarten Wands- Doch bereits davor befand sich der kleinteilige Einzelhandel im beker Markt. Inwieweit die ärztliche Versorgung für Menschen Quartier auf dem Rückzug. Dies hat unter anderem mit dem mit Behinderung organisiert ist, muss in einem weiter gehen- Bedeutungszuwachs des Wandsbeker Markts als überregiona- den Schritt untersucht werden. Dass es in diesem Bereich lem Einkaufsgebiet zu tun. Zu nennen ist in diesem Zusam- Defizite geben könnte, legen die Aussagen von Mitarbeitern menhang die Vergrößerung des Shoppingcenters Quarree der Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung in der Wandsbek sowie der Zusammenschluss der umliegenden Dernauer Straße nahe. Es scheint teilweise schwierig zu sein, Wandsbeker Gewerbetreibenden zu einem Business Impro- für die Bewohner Ärzte mit entsprechenden Qualifikationen vement District (BID). Diese Tendenz der Filialisierung und bzw. einer barrierefreien Praxis zu finden. So wird in der Regel Zentralisierung von Einzelhandel, wie sie in vielen deutschen für die Klientinnen und Klienten der ESA die ärztliche Versor- Städten zu beobachten ist, ist in der Regel mit einem Rück- gung der Stiftung am Alsterdorfer Markt genutzt. Einen Über- gang kleinteiligen, meist Inhabergeführten Einzelhandels im blick über die Barrierefreiheit des Zugangs wird in der entspre- Umfeld verbunden. So sind auch die Bewohner Hinschenfel- chenden Karte im Anhang dargestellt. des für den Einkauf von Produkten oder Dienstleistungen auf den Bus bzw. das eigene Auto angewiesen. Die Nahversorgung mit Lebensmitteln ist in Hinschenfelde durch mehrere Supermärkte gewährleistet. Inwieweit diese barrierearm erreicht werden können, muss weitergehend untersucht werden. Ein Supermarkt bietet, wie bereits be- schrieben, zudem einen Bringdienst für seine Waren an.

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Im Jugend- und Stadtteilzentrum Stephanstraße (JUST) entwi- Kommunikation und Beteiligung ckelte der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) aus einem früher kommunalen Haus der Jugend ein modernes ca. 1.000 m² Kommunikationsorte großes Kinder- und Jugendzentrum. Hier gibt es eine Vielzahl verschiedener Angebote für Kinder und Jugendliche des Stadt- Der Treffpunkt in dem Wohngebäude Dernauer Straße steht allen teils sowie teilweise für deren Eltern: von Musikunterricht über Mieterinnen und Mietern zur Verfügung. Er wird betrieben von der Breakdance bis hin zu Selbstverteidigungskursen. Der Träger hat alsterdorf assistenz ost (aaost), einem Tochterunternehmen der sich bereits mit den Schulen in Hinschenfelde vernetzt und macht Evangelischen Stiftung Alsterdorf, das Leistungen im Bereich der seine Angebote auch innerhalb der Schulen im Rahmen der Eingliederungshilfe sowie in der Kinder-, Familien- und Jugend- Ganztagsbetreuung. hilfe anbietet. Hinter dem Treffpunkt steht auch das Ziel mit Unter- stützung des Vermieters, hier einen lebendigen Ort für die Nachbar- Kommerzielle Räume der Begegnung sind in Hinschenfelde nur schaft zu schaffen. In dem Treffpunkt gibt es einen Raum mit Café- vereinzelt zu finden. So existierten zurzeit der Bestandsaufnah- ähnlicher Ausstattung, der durch Glasfronten vom Gehweg aus me keine Cafés im gesamten Quartier und nur wenige Restau- einsehbar ist. Bislang findet hier einmal wöchentlich ein öffentliches rants. Den Bewohnerinnen und Bewohnern bietet der Wandsbe- Kaffeetrinken statt. Organisiert wird dies von der Treffpunktleitung ker Markt eine entsprechende Infrastruktur; dennoch wurde in der aaost für die Seniorinnen und Senioren und Menschen mit Gesprächen mehrfach der Wunsch nach einem Café geäußert. Behinderung, die in dem Wohnkomplex leben. Vereinzelt kommen Bewohnerinnen und Bewohnern aus der Nachbarschaft hinzu. Lokale Medien Insgesamt wird der Treffpunkt allerdings noch nicht so umfangreich Lokale Informationen für Hinschenfelde werden über drei ver- genutzt, dass die Kapazitäten ausgelastet wären. Hier besteht das schiedene Kanäle publiziert: Potenzial ihn als wichtigen Kommunikationsort für die Nachbar- schaft auszubauen. Das Wandsbeker Wochenblatt ist ein kommerzielles, kostenloses Anzeigenblatt, das durch einen lokalen, redaktionellen Teil für Die Wohnungsbaugenossenschaft Hamburg Wandsbek 1897 Hinschenfelde ergänzt wird. Ein weiteres Medium ist das unterhält in der Umgebung des Treffpunktes einen großen Gemein- "Wandsbek Informativ", herausgegeben vom Bürgerverein schaftsraum, der zwar nicht barrierefrei ist, jedoch auch Initiativen Wandsbek. Diese Zeitung erscheint mit einer Auflage von 7.500 aus dem Stadtteil offen steht, bislang aber kaum genutzt wird. Eine Stück monatlich und liegt im Bezirksamt, in Apotheken und Bewohnerin, die zurzeit noch im bezirklichen Seniorenbeirat aktiv Banken aus. Erreicht werden vermutlich insbesondere diejeni- ist, möchte dort zukünftig eine Seniorengruppe initiieren.

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gen, die es kennen und wissen, wo sie es bekommen. Die Der TSV Wandsetal initiiert jährlich ein Kinderfest mit Later- Auflage ist stets vergriffen. Die Redaktion erfolgt ehrenamtlich, nenumzug sowie das sogenannte "Martinsfest", das generati- die Finanzierung geschieht über Anzeigen. Zudem erscheinen onsübergreifend durchgeführt wird. Auch die Wohnungsbauge- regelmäßig Gemeindebriefe der drei Kirchengemeinden, die per nossenschaft Gartenstadt Wandsbek eG führt regelmäßig Postwurfsendung in die Haushalte gelangen. kulturelle Veranstaltungen wie beispielsweise Kunstausstellun- gen durch. Die Genossenschaft Hamburg Wandsbek 1897 Nachbarschaft und freiwilliges organisiert jährlich eine Weihnachtsfeier für die über 70-Jährigen Engagement im Stadtteil. Der Bürgerverein Wandsbek von 1848 organsiert im Heimatmuseum Veranstaltungen und Interessengruppen zu Aus vielen Gesprächen in Hinschefelde sowie einer Umfrage von Sprachen, Gesellschaftsspielen, Handwerk, Philosophie und Q8 ging hervor, dass es in der Wahrnehmung der Bürgerinnen vielem mehr. Alle diese Aktivitäten leben nach Aussagen der und Bürger in einigen Straßenzügen eine ausgeprägte Kultur der Beteiligten in erster Linie durch ein hohes ehrenamtliches Nachbarschaftshilfe gibt. Hier wird für die älteren Nachbarn die Engagement der Bewohnerinnen und Bewohner. Gartenpflege in Teilen übernommen, die Einkäufe mit erledigt und Begleitung zu Arztbesuchen angeboten. Diese Form der Gremien und Beteiligung gegenseitigen Unterstützung scheint jedoch auf einzelne Straßen Im Frühjahr 2012 initiierte die SPD zum Thema „Was ist los in begrenzt. Hinschenfelde?“ einen öffentlichen Dialog über Hinschenfelde. Sehr zum Positiven verändert, hat sich die Atmosphäre in der Die Veranstaltung fand in der Schule Gartenstadt statt und wurde Nachbarschaft rund um die Dernauer Straße 27. Als dort zu von rund 40 Personen besucht, darunter überwiegend Seniorin- Beginn die Menschen mit Behinderungen bzw. mit demenziellen nen und Senioren. Die Politik informierte über Baulücken und Erkrankungen einzogen, hatten einige der Nachbarinnen und Planungen, die Teilnehmenden stellten überwiegend Fragen zu Nachbarn zunächst große Vorbehalte. Hier hat sich die Situation Verkehrsknotenpunkten und Staupunkten. Auch wurden die deutlich entspannt: teilweise begleiten Nachbarn die dort leben- Themen Barrierefreiheit und fehlende Orte der Begegnung wie den Menschen in ihr Wohnhaus, wenn diese sich verlaufen Cafés benannt. haben, eine Nachbarin backt inzwischen regelmäßig Kuchen, Ende 2011 ist eine Stadtteilkonferenz für Wandsbek und Marien- eine andere Frau kocht einmal im Monat für die Bewohner, eine tal gegründet worden. Zur Gründung waren rund 25 Akteure, weitere Frau unterstützt im Sommer die Grillfeste. Die Angehöri- u. a. aus den Bereichen Jugendhilfe, Schule, Kirchengemeinden, ge einer Bewohnerin der Wohngemeinschaft für demenziell Kitas, Familienhilfe, Drogenberatung anwesend. In Interviews mit Erkrankte pflegt den Garten. Ein Bewohner Hinschenfeldes den Beteiligten wurde deutlich, dass die Aufstellung und Ausrich- engagiert sich über die Freiwilligenkoordinatorin der lasterdorf tung der Konferenz für einen spezifischen Hinschenfelder Fokus assistenz ost bei der Begleitung der Bewohnerinnen und Bewoh- zu groß ist. Auch auf Ebene des Bezirks Wandsbek gibt es ner im Quartier.

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bislang keine organisierte Interessenvertretung für die Belange Hinschenfeldes. Insgesamt, so der Eindruck, gibt es in Hinschenfelde starke informelle Netzwerke, allerdings auf Nachbarschaftsebene und begrenzt auf ein oder zwei Straßenzüge. Institutionalisierten Austausch und Strukturen der Zusammenarbeit zwischen den Stadtteilakteuren gibt es hingegen kaum. Das Bedürfnis nach mehr Vernetzung wird jedoch sowohl von Träger- und Einrich- tungsseite, wie auch von Bewohnerinnen und Bewohner ge- nannt. Als eine Antwort darauf hat Q8 das „Hinschenfelder Frühstück“ ins Leben gerufen. Vertreter verschiedener Hinschenfelder Einrichtungen und Unternehmen trafen sich Mitte Juni 2012 zum ersten „Frühstück“ in den Räumen des Treffpunktes der - dorf assistenz ost in der Dernauer Straße. Der Ansatz dieses von Q8 ins Leben gerufenen Gremiums ist es, den Teilnehmenden ein gegenseitiges Kennenlernen zu ermöglichen und durch gemeinsame Diskussionsrunden Projekte für den Stadtteil anzustoßen. Ziel ist es, die Entstehung von barrierefreien Lebensräumen und besseren Versorgungsstrukturen in Hin- schenfelde zu unterstützen und Ansätze zu finden, die Bedarfe und Angebote im Stadtteil zusammen zu führen. Dieser Gedan- kenaustausch und die Planung konkreter Kooperationsprojek- te finden regelmäßig alle zwei Monate statt.

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Anhang

Basis der Darstellung: Stadtkarte von Hamburg 1:20 000; Vervielfältigt mit Zustimmung der Freien und Hansestadt Hamburg, Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung, www.geoinfo.hamburg.de. 1350B855EAE

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Basis der Darstellung: Stadtkarte von Hamburg 1:20 000; Vervielfältigt mit Zustimmung der Freien und Hansestadt Hamburg, Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung, www.geoinfo.hamburg.de. 1350B855EAE

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Basis der Darstellung: Stadtkarte von Hamburg 1:20 000; Vervielfältigt mit Zustimmung der Freien und Hansestadt Hamburg, Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung, www.geoinfo.hamburg.de. 1350B855EAE

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Leitfaden für Auswertung der qualitativen Interviews mit den PLs über Ausgangslage, An- und Verknüpfungs- sowie Umset- zungsmöglichkeiten im Quartier

Indikatoren nähere Erläuterung Ausgangs- An-/Verknüpfungs- Umsetzungs- lage möglichkeit möglichkeit Sozialporträt, Demographie Diskussion der demographischen Entwicklung Indikatoren nähere Erläuterung Ausgangs- An-/Verknüpfungs- Umsetzungs- Wohnen und Wohnumfeld lage möglichkeit möglichkeit Bezahlbarer Wohnraum für alle Immobilienspiegel, Wohnungsgrößen Diversifizierter Wohnraum für besondere Bedarfe Wohn- und Eigentumsformen, Wohnungsgrößen, vielfältige Wohnmodelle, Mehrraumwohnungen Wohn- gemeinschaften Wohnungen sind den Bedürfnissen von Menschen mit Grundrisse, Beratung Wohnraumanpassung, Woh- Unterstützungsbedarf anpassbar nungstauschangebote, Zusammenarbeit Wohnungs- baugesellschaften Sicheres Wohnumfeld - Soziale Kontrolle stärkt Wegenetze, belebte Treffpunkte etc. subjektives Sicherheitsgefühl Differenziertes und für alle zur Erholung nutzbares Alltagsgerecht, Mehrfachnutzungen, gestaltbare Frei- Wohnumfeld und Freiräume und Grünflächen in Wohnungsnähe Erreichbarkeit und Nutzung von öffentlichen Einrichtun- Barrierefreiheit, Erreichbarkeiten von Nahversorgung, gen der Versorgung, Erholung, Verkehr Banken, Post etc., Mobilität Ausreichende Treffpunkte in öffentlichen Räumen Zugänglichkeit, Sicherheit, Qualitäten Ressourceneffizientes und nachhaltiges Wohnen und Ressourcenschonendes Bauen und Planen, Versorgung Arbeit schafft gesundes Leben für alle im Quartier mit ökologisch erzeugten Lebensmitteln, naturnahes und ökologisch verträgliches Umfeld Neue Planungsvorhaben bieten Gestaltungsmöglichkei- Vorhandensein neuer Planungen und Beteiligungen in ten der Quartiersentwicklung

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Indikatoren nähere Erläuterung Ausgangs- An-/Verknüpfungs- Umsetzungs- Bildung, Kunst, Kultur lage möglichkeit möglichkeit Die Einrichtungen für lebenslanges Lernen sind als Teil Zugänglichkeit, Angebot, Befähigung für Gemeinwesen- des Quartiers allen zugänglich arbeit Schulen und Kitas sind inklusiv, barrierefrei und im Auswertung Schuldaten, Beispiele Quartier verankert Übergänge zwischen den Bildungsinstitutionen , Vernetzung Der Bereich der beruflichen Bildung ist mit dem Inklusive Einrichtung, Vernetzung Quartier und inklusiven Einrichtungen vernetzt Alle Menschen können Bildung, Kunst und Kultur des Zugänglichkeit für alle (Kosten, Barrieren) Stadtteils formen und nutzen Indikatoren nähere Erläuterung Ausgangs- An-/Verknüpfungs- Umsetzungs- Assistenz und Service lage möglichkeit möglichkeit Vorhandensein von Assistenz- und Betreuungs- Zivilgesellschaftlich, durch die Dienstleister (z.B. EGH leistungen (Eingliederungshilfe und Pflege) und Wohnen zur Arbeit, Werkstatt für Menschen mit Servicedienstleistungen (Hilfe zur Pflege und Behinderung, Tagesförderung), ambulant, teilstationär haushaltsnahe Dienste) in ausreichendem Umfang Übergreifende Beratung Fach-/säulenübergreifende Beratung Netzwerke zur Unterstützung und Assistenz Professionelle und zivilgesellschaftliche Akteure, Gesamtkonzepte Wohnen und Pflege Quartiersbezug der Dienstleistungen und Organisatio- Zugänglichkeit Sozialverwaltung, Verantwortung nen Servicedienstleistungen im Quartier, Vernetzung Indikatoren nähere Erläuterung Ausgangs- An-/Verknüpfungs- Umsetzungs- Gesundheit und Pflege lage möglichkeit möglichkeit Niedrigschwellige Angebotsstruktur Gesundheits- und Barrierefreiheit, Pflegedienstleistungen, Ärzte, Apotheken spezifische Angebote für besondere Bedürfnisse (z.B. kulturell, mit Betreuungsbedarf), Quartiersbezug Ausreichende ambulante Angebote, zeitlich befristete Vernetzung, stationäre Einrichtungen (z.B. Krankenhäuser), Qualität: kultursensibel, barrierefrei Quartiersbezug Wahlmöglichkeiten Präventive Angebote sind vorhanden und vernetzt Mitarbeit/Vernetzung der Sportvereine Gesundheits-/Ernährungsberatung Zielgruppennahe Beratungsstruktur Niedrigschwellig, kultursensibel, ehrenamtlich/ professionell, Leistungserbringung

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Indikatoren nähere Erläuterung Ausgangs- An-/Verknüpfungs- Umsetzungs- Lokale Ökonomie lage möglichkeit möglichkeit Vorhandensein lokal verankerter Ökonomie Größen, Lagen, lokale Verankerung, Vernetzung, Wertschöpfung im Quartier, soziales Engagement im Quartier Vernetzung Unternehmen u. Beratungs-, Bildungs- und z.B. Einbindung Gewerbe- und Wirtschaftsvereine Serviceeinrichtungen Vorhandensein auf Bedarfe von Menschen mit Be- Angebote, technische Lösungen z.B. im Sanitärbereich, hinderung angepasstem Handwerk, Einzelhandel Küche, Beratung Vorhandensein haushaltsbezogenen Dienstleistungs- Angebot, angebotes Verknüpfung mit sozialen Diensten Vorhandensein nicht-monetäre lokale Ökonomie Tauschringe, Zeitbörsen, Verhältnis lokale Ökonomie Indikatoren nähere Erläuterung Ausgangs- An-/Verknüpfungs- Umsetzungs- Arbeit und Beschäftigung lage möglichkeit möglichkeit

Entwicklung des Arbeitskräftepotenzials Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter am Wohnort, am Erwerbsort, spezifische Erwerbsquoten, sonderpädago- gische Zusatzausbildung im Quartier

Entwicklung des Arbeitsplatzangebotes Branchen, Qualitäten

Entwicklung des niedrigschwelligen und des geförder- Angebote zur Teilhabe am Arbeitsleben, Qualifizierungs- ten Arbeitsangebotes angebote für Menschen mit Einschränkung

Zugang zu Beratungsangeboten zur beruflichen Angebote für Arbeits-/Ausbildungssuchende; Informati- Teilhabe onen barrierefrei und in mehreren Sprachen, Information für Menschen mit Unterstützungsbedarf im Quartier

Akteure im Bereich Arbeit und Beschäftigung unterstüt- Soziale und wirtschaftliche Unternehmen, Wirtschafts- zen die berufliche Teilhabe von Menschen mit und verbände wie z.B. IHK, Arbeitsagenturen entwickeln ohne Einschränkungen, alt und jung, Männer und operative und strategische Kooperationen zum Thema Frauen und mit unterschiedlichen kulturellen Hinter- Inklusion Organisatorische und betriebliche Strukturen gründen berücksichtigen Wünsche und Bedarfe der Mitarbeiten- den

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Indikatoren nähere Erläuterung Ausgangs- An-/Verknüpfungs- Umsetzungs- Spiritualität und Religion lage möglichkeit möglichkeit Vorhandensein religiöser Gruppen und Gemeinschaf- Treffpunkte, Veranstaltungen, Qualität des Angebotes ten Inklusivität religiöser Gemeinschaften Vernetzung, Begegnung, gemeinsame Aktionen Kirchen und Religionsgemeinschaften sind in die Quartiersbezug, soziales Engagement der Kirche für Quartiersnetzwerke integriert den Sozialraum Indikatoren nähere Erläuterung Ausgangs- An-/Verknüpfungs- Umsetzungs- Kommunikation und Partizipation lage möglichkeit möglichkeit

Treffpunkte, Bürgerhäuser, Cafés Räume, Qualitäten, Barrierefreiheit

Ehrenamtliches Engagement Hilfe- und Nachbarschaftskultur; organisierte und informelle Freiwilligenarbeit

Selbsthilfeorganisationen Vorhandensein, Qualität, Quartiersbezug

Institutionalisierte Beteiligungsprozesse Organisation, inklusive Veranstaltungsformen, Beteili- gung der Menschen im Quartier

Inklusion als Auftrag der Verwaltung Verwaltung im Quartier, Offenheit, Staat als Community- Enabler in Sachen Inklusion, Inklusion als Quer- schnittsaufgabe

Bewusstseinsbildung für Inklusion Öffentlichkeitsarbeit der Akteure im Quartier

Eigene Vernetzung der Projektleitung Quartiersbezug, Thematik

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