Jahresbericht DRF e. V. 2020 Inhalt

Vorwort

Dr. h. c. Rudolf Böhmler 4

Antrieb

Stimmen 6

Team

Luftretterinnen und Luftretter 8

Einsatz

Verkehrsunfall: Pia trifft ihre Lebensretter 14 Coronakrise: Von mutigen Machern mit Visionen 18 Stolperer im Urlaub: Rückholung aus Frankreich 24 Resümee: Ein Jahr Rettungswinde in Freiburg 26

Erfolg

Einsatzzahlen 28 Einsatz der Mittel 32 Das haben wir gemeinsam bewirkt 34

Interview

Zehn Fragen an Dr. Krystian Pracz 36

Finanzabschluss

Einnahmen und Ausgaben 40 Bilanz 42 Gewinn und Verlust 43

Jahresrückblick

So war 2020 44

Kontakt, Impressum, Dank 50

3 Vorwort Vorwort

Liebe Fördermitglieder, liebe Freundinnen und Freunde des DRF e. V.,

kein einziger Hubschrauber der DRF Luftrettung blieb Ein Meilenstein der Luftrettung markiert die DRF Luftrettung coronabedingt am Boden, seit die Pandemie im Frühjahr 2020 in besonderem Maße: die Erneuerung der Flotte 2020 die Welt verändert und eine von Europas führenden durch Hubschrauber des Typs H145 mit Fünfblattrotor. Luftrettungsorganisationen vor nie da gewesene Heraus- Der erste Hubschrauber dieses Typs kam kurz vor dem forderungen gestellt hat. Darauf und auf noch viel mehr bin Jahreswechsel an der Werft der DRF Luftrettung an und ich stolz! Wir als Förderverein der DRF Luftrettung haben die wurde für den späteren Stationsbetrieb ausgerüstet. Nur erforderlichen Maßnahmen zur Bewältigung der Krise mit drei Monate später flog er als „Christoph 51“, der dank allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützt. Un- des neuen Systems leichter ist und mehr Flugkomfort für mittelbar zu Beginn der Pandemie hat die DRF Luftrettung Besatzung und Patienten bietet, seinen ersten Einsatz in der schnell und frühzeitig reagiert. Sie hat effiziente Maßnah- Region . Parallel dazu wurden weitere Weichen men ergriffen und Leitlinien entwickelt, um jederzeit voll für die Zukunft gestellt: die nachträgliche Umrüstung der einsatzfähig zu bleiben. Bereits im Februar wurde eine Task bestehenden Flotte an Hubschraubern des Typs H145 von Force eingerichtet, die nach wie vor fortlaufend die aktuelle vier auf fünf Hauptrotorblätter. So startet seit Mai 2021 die Lage analysiert und bei Bedarf unverzüglich erforderliche weltweit erste H145 Retrofit als „Christoph 11“ an der Sta- Maßnahmen einleitet. An den bundesweit 29 Luftrettungs- tion Villingen-Schwenningen. Mit dieser Weiterentwicklung stationen und in der Werft wurden feste Einsatzteams verfolgt die DRF Luftrettung konsequent ihr zentrales Ziel – beziehungsweise Schichtbetrieb eingeführt, um so mögliche Menschen die schnellst- und bestmögliche Rettung aus der Infektionen einzudämmen. Mit der Möglichkeit, weitest- Luft sicherzustellen. gehend im Homeoffice zu arbeiten, hat die DRF Luftrettung sichergestellt, dass sie wie gewohnt für die Menschen da ist Gemeinsam haben wir viel erreicht in diesem Jahr, in dem und ebenso die Gesundheit aller Kolleginnen und Kollegen die Welt im wahrsten Sinne des Wortes plötzlich kopfstand. schützt. Das Vertrauen in die DRF Luftrettung und ihre Arbeit erfüllt uns Luftretterinnen und Luftretter umso mehr mit tiefer Was die DRF Luftrettung auszeichnet, ist, dass sie sich nicht Dankbarkeit, liebe Fördermitglieder, Spenderinnen und mit dem Status quo zufriedengibt. Und das hat sich auch Spender des DRF e. V., und wir können gemeinsam stolz 2020 ausgezahlt. Um ihrem Auftrag ein Stück näher zu auf das Geschäftsjahr 2020 zurückblicken. Ganz im Sinne kommen, ist sie sogar noch einen Schritt weitergegangen: ihrer Mission wird die DRF Luftrettung weiterhin mit Inno- So wurden im März 2020 zwei Stationen der DRF Luftrettung vationskraft, Leistungswillen und vor allem im Team alles in Deutschland mit „EpiShuttles“, speziellen Isoliertragen für daransetzen, gestärkt und zuversichtlich aus diesen Zeiten infektiöse Patientinnen und Patienten, ausgestattet und der hervorzugehen. Intensivtransporthubschrauber „Christoph 111“ aus eigener Initiative zusätzlich in Dienst gestellt. Die Auszeichnung zum Jahresende 2020 mit dem Adenauer-De Gaulle-Preis für das herausragende Engagement, Patienten aus der fran- Ihr zösischen Grenzregion mit der rot-weißen Flotte zu trans- portieren, war Anerkennung und Wertschätzung zugleich. Dr. h. c. Rudolf Böhmler, Sie als Förderinnen und Förderer auch in dieser besonderen Präsident des DRF e. V. Zeit immer an unserer Seite zu wissen, hat uns angetrieben, Luftretter seit 2010 unserer Selbstverpflichtung nachzukommen und mit verein- ten Kräften Menschenleben zu retten. So konnten wir dank Dr. h. c. Rudolf Böhmler Ihnen die Anschaffungskosten der insgesamt elf „EpiShutt- Aufsichtsratsvorsitzender der DRF Stiftung les“ von rund 40.000 Euro pro Stück finanziell absichern. Luftrettung gemeinnützige AG Mein herzliches Dankeschön an Sie dafür! Staatssekretär a. D. unternimmt gerne Radtouren

4 5 Antrieb Antrieb

„ Immer wenn ich einen Beitrag von euch Ihr Dank sehe, denke ich dankbar an 2017 zurück, als ihr meinen Mann von Delmenhorst nach Hannover geflogen habt. Ohne euch treibt uns an! wäre er wohl jetzt nicht mehr am Leben. Danke! Danke!“ Seit 1972 arbeitet die DRF Luftrettung Anika H. (48) aus Delmenhorst daran, Menschen in Not bestmöglich zu versorgen. Die Luftretter*innen leisten seither jeden Tag mehr als 100 Prozent bei ihren Einsätzen. Jeder Schritt auf „ Wir blicken glücklich auf dieses Jahr diesem Weg steht für ihr außerordentli- zurück und sind dankbar für die 1.000 „ Ich unterstütze die ches Engagement und die absolute Hin- Schutzengel vom Kyffhäuser, die auf gabe, die Luftrettung heute und auch DRF Luftrettung. Ich unsere mittlere Tochter Elisa achtge- wurde im Februar in Zukunft weiter zu verbessern. Immer geben haben, als sie etliche Treppen- mit dem Ziel, jede Patientin und jeden 2002 mit dem stufen herunterstürzte. Und ganz Hubschrauber nach Patienten durch schnelle medizinische besonders danken wir der Rettungs- Hilfe zu retten und ihnen ein möglichst einem schweren wagenbesatzung und den Nordhäuser Motorradunfall ins gesundes und unbeeinträchtigtes Wei- Luftrettern, die unser Kind in kürzester terleben zu ermöglichen. Bergmannsheil-­ Zeit der Maximalversorgung zugeführt Krankenhaus in haben.“ ­Bochum geflogen Familie Löwe aus Winkelhaid und konnte so gerade noch überleben. Danke! „ Ich möchte mich für den “ Einsatz im September 2020 Frank Schüritz aus Dörpen bei euch bedanken. Ihr seid „ Ich danke Ihnen recht herzlich ein supertolles Team. Ich bin für Ihren heutigen Einsatz in seit 2008 Fördermitglied bei Walzbachtal-Jöhlingen. Sie ha- ben den Notarzt zur Unfallstelle euch und bin es sehr gerne. Ich bin 2020 notgedrungen mit Ihnen “ gebracht, um den Beinbruch „ ‚mitgeflogen‘. Dafür möchte ich mich sehr, meiner Frau zu versorgen.­ Es ist Kunigunde Otto (62) aus Eschwege sehr bedanken. Sie waren auch ein Teil der toll, dass es Menschen wie Sie Kette, die mir das Leben gerettet hat. gibt. Danke.“ “ Ralf Precht (51) aus Gleina Norbert Bader (60) aus Walzbachtal-Jöhlingen

6 7 Team Wer wirTeam sind

Daniel Hodapp (43), Einsatzkoordinator Luftretter seit 2012

koordiniert die weltweiten Einsätze im Ambulanzfl ugbetrieb Yvonne Hackel-Mühl (41), Notfallsanitäterin Die Erfahrung als Notfallsanitäter und Rettungsassistent war Luftretterin seit 2009 der Einstieg bei der DRF Luftrettung fährt gerne mehrtätige Motorradtouren und genießt das Leitende Notfallsanitäterin und HEMS TC von „Christoph “ Reisen mit der Familie im Camper Der starke Zusammenhalt im Team macht ihr besonders Spaß reist gerne gemeinsam mit ihrem Mann nach Afrika

8 9 Team Wer wirTeam sind

Dr. med. Heinz Brehme (39), Notarzt Luftretter seit 2019 Dr. Georg Bönig, Fördermitglied Luftretter seit 1988 als Facharzt für Anästhesie, Notfall- und Intensivmedizin Leitender Hubschrauberarzt von „Christoph 62“ der Station Bautzen Familienmitgliedschaft mit seiner Frau und seinem Sohn qualifi ziert und spezialisiert in der Rettung mit Winde und bei Einsätzen in der Nacht pensionierter Kinderarzt, war als Arzt auch ehrenamtlich tätig, joggt gerne und saniert in seiner Freizeit ein denkmalgeschütztes Haus u. a. auf den Philippinen Norddeutscher mit Herz für den französischen Südwesten

10 11 Team Wer wirTeam sind

Adriana Langer (45), Hubschrauberpilotin Sebastian Emde (26), Fluggerätmechaniker Luftretterin seit 2010 Luftretter seit 2017

Pilotin von „Christoph 54“ der Station Freiburg repariert und wartet Hubschrauber in der Werft am Operation leitet die Theorieschulung in allen fl iegerischen Aspekten für Center Pilot*innen und HEMS TC Die Faszination fürs Fliegen begann mit Modellbau und einem Als gebürtige Norddeutsche liebt sie das Wasser, insbesondere Praktikum bei der DRF Luftrettung das Wingsurfen begeistert sich fürs Kitesurfen, Skifahren, Mountainbiken und Segeln

12 13 Einsatz Einsatz

Pia trifft ihre Lebensretter: „Danke für eure Zeit!“

Im Juni 2020 erleidet Pia Bruckmeier bei einem Frontalzusammen- stoß innere Verletzungen und wird von der Crew von „Christoph 80“ ins Klinikum Amberg geflogen. Bis heute hat sie mit den gesund- heitlichen, aber vor allem auch psychischen Folgen zu kämpfen. Fast ein Jahr nach dem Verkehrsunfall besucht sie „ihre“ Luftretter an der Station Weiden. Ein Besuch vor Ort, der ein Dankesagen und Heilungs­schritt zugleich ist.

Pilot Martin Anz stellt Pia Bruckmeier, ihrem Partner Michael Altenthan und ihrer Mutter Claudia Bruckmeier die technischen Merkmale der H145 vor.

Unglück auf dem Weg zur Abschlussprüfung dem Weg zur Abschlussprüfung meiner Ausbildung, also auch etwas aufgeregt“, erinnert sie sich an den Unfalltag. Auch für Notfallsanitäter Thomas Schmitt ist die Begeg- Am Beginn einer Linkskurve fällt ihr dann ein entgegen­ nung etwas Besonderes. Für ihn ist es erst das zweite Mal kommender Pkw aus der Ferne aufgrund des Fahrverhaltens innerhalb von 15 Jahren im Rettungsdienst, dass sich ein*e auf. In der Kurve kommt der Fahrer immer weiter auf ihre Patient*in nach einem Einsatz bei ihm persönlich bedankt. Spur. „Ich habe wirklich bis zur letzten Sekunde geglaubt, „Wir bekommen im Nachgang zwar häufiger mit, wie es der zieht gleich sein Steuer noch rum und das geht gut unseren Patienten geht, oder fragen zum Teil auch selbst aus“, fasst Pia Bruckmeier ihre letzten Gedanken vor dem in den Krankenhäusern oder Kliniken nach. Wir erwarten Aufprall zusammen. Nach dem Zusammenstoß ist sie aber auch kein Dankeschön, wir machen eben unsere weiter bei Bewusstsein und kann sich an fast alle Details Arbeit“, sagt Thomas Schmitt. So sind die Informationen des Unfalls und das weitere Geschehen erinnern. „Das ist über den weiteren Behandlungsverlauf für ihn auch eine schon sehr ungewöhnlich. Die meisten Patientinnen oder Möglichkeit, seine Arbeit zu reflektieren und wenn möglich Patienten haben oftmals an den gesamten Unfalltag keine zu verbessern. Gab es vielleicht bestimmte Anzeichen, die Erinnerungen mehr“, so Notarzt Dominik Dworzak. es anders zu deuten gilt, oder Abläufe, die in einem ähnlich gelagerten Fall optimiert werden könnten? „Aber schön ist Anders als erhofft: der erste Hubschrauberflug so ein Dankeschön natürlich trotzdem. Ich meine, wer hat Pia Bruckmeier und „ihre“ zwei Retter: Pilot Martin Anz (rechts) und Notfallsanitäter Thomas Schmitt. Im Juni 2020 war als „Christoph 80“ noch ein Hubschrauber des Typs positives Feedback nicht gerne?“, fügt der Notfallsanitäter Als das Team vor Ort landet, wird Pia Bruckmeier bereits EC135 unterwegs, seit April 2021 startet die Crew mit einer hochmodernen H145. schmunzelnd hinzu. von bodengebundenen Rettungskräften versorgt und be- findet sich im Rettungswagen. Notarzt Dominik Dworzak Der gebürtige Oberpfälzer erinnert sich noch genau an den steigt in den Wagen mit ein und wird vom notärztlichen Zittrige Hände und Tränen in den Augen: Der erste Blick Aufregung und Nervosität in den Griff bekommen.“ Für damaligen Einsatz: „Das ist eigentlich nicht unser Einsatz- Kollegen des Notarzteinsatzfahrzeuges über alle bisherigen auf „Christoph 80“ löst bei Pia Bruckmeier bei ihrem Pia Bruckmeier ist es nicht die erste Begegnung mit dem gebiet, aber die Kollegen aus Nürnberg von ‚Christoph 27‘ Erkenntnisse informiert. Schnell ist klar: Pia Bruckmeier sieht Besuch der Station Weiden Anfang Mai 2021 gemischte Weidener Rettungshubschrauber: Im Juni 2020 erleidet waren anderweitig unterwegs, daher hat die Leitstelle uns zwar äußerlich fast völlig unversehrt aus, aber Schmerzen Gefühle aus. „Das war schon alles etwas viel auf einmal. sie bei einem Verkehrsunfall innere Verletzungen und wird alarmiert.“ Gemeinsam mit Pilot Martin Anz und Notarzt im Bauchraum und das völlig deformierte Unfallauto lassen Den Hubschrauber so nah zu sehen, war zu Beginn sehr von der Crew ins Klinikum nach Amberg geflogen. An der Dominik Dworzak macht er sich nach der Alarmierung auf auf innere Verletzungen schließen. „Für uns wird sie damit überwältigend“, lässt die 23-Jährige die Minuten ihrer Luftrettungsstation trifft sie fast ein Jahr nach dem Unfall den Weg Richtung Deining. Wenige Kilometer außerhalb umgangssprachlich zu einer tickenden Zeitbombe“, erläutert Ankunft Revue passieren. „Zum Glück haben mich mein zwei „ihrer“ Luftretter wieder, um Danke zu sagen. Eine der Stadt kollidierte Pia Bruckmeier unverschuldet auf einer Dominik Dworzak, der als Facharzt für Anästhesie, Intensiv-, Partner und meine Mutter begleitet. Wir wurden dann von Begegnung, die Pia hoffentlich dabei hilft, die Erlebnisse Landstraße frontal mit einem entgegenkommenden Pkw, Notfall- und Palliativmedizin hauptberuflich in der Klinik lauter netten Menschen begrüßt und ich konnte meine zu verarbeiten. der wie sie selbst rund 80 km/h schnell fuhr. „Ich war auf Nordoberpfalz arbeitet. „Da wir am Unfallort nicht in unsere

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wurden endlich besser und ich konnte nach wenigen Tagen Für die Weidener Crew gab es noch ein die Intensivstation und letztendlich nach insgesamt zehn Dankeschön von Pia Bruckmeier: einige Tagen das Klinikum verlassen“, berichtet Pia Bruckmeier. Leckereien und auch eine Spende für die Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus ging es nach Stationskasse. Außerdem ist sie dem DRF e. V. als Förderin beigetreten und unterstützt somit mehreren Wochen daheim in eine dreiwöchige Reha nach die gesamte Organisation. Murnau. Heute sind die körperlichen Beschwerden und Folgen fast alle Vergangenheit. Die innerlichen Verwachsun- gen und dadurch gewisse Lebensmittel bereiten ihr noch Probleme, weshalb sie bis heute auf Schmerzmittel und Physiotherapie angewiesen ist. Auch Kontrollbesuche bei ihrem behandelnden Arzt stehen aufgrund eines innerlichen Narbenbruchs regelmäßig an. Psychisch hat die junge Frau allerdings mehr mit dem Unfall zu kämpfen und befindet sich in therapeutischer Behandlung. Noch immer fährt sie längere Strecken nicht allein mit dem Auto, die Unfallstelle hat sie nach wie vor nicht aufgesucht. Auch bei schnell entgegenkommenden Autos zuckt sie teilweise zusammen, und wenn sie einen Hubschrauber sieht, ruft das direkt alles wieder ins Gedächtnis. „Wir hoffen natürlich, dass Pia der Besuch bei uns hier in Weiden bei der Verarbeitung hilft. Vielleicht kann sie so mit dem Hubschrauber auch positive Erinnerungen verbinden“, drückt Pilot Martin Anz die Dau- men für die weitere Genesung. „Ihr erster Gedanke sollte nicht sein ‚Oje, da ist bestimmt etwas Schlimmes passiert‘, sondern eher die Zuversicht, dass Hilfe unterwegs ist.“ Ihre Abschlussprüfung konnte Pia im Januar 2021 erfolgreich nachholen. Auch wenn sie weiterhin viel zu verarbeiten hat, hat der Unfall auch positive Auswirkungen: „Ich wertschätze und genieße jeden Moment meines Lebens viel mehr. Daher bin ich einfach froh, dass die Crew da war und Zeit für mich Pia Bruckmeier ließ sich bei ihrem Besuch der Station Weiden die Innenausstattung des Hubschraubers von Notfallsanitäter Thomas Schmitt genau erklären. hatte, als ich sie gebraucht habe, und mir die Chance auf ein zweites Leben ermöglicht hat.“

Patientinnen und Patienten hineinsehen können, muss es um mich herum ausgestrahlt haben, und auch die kleinen in so einem Fall dann schnell gehen. Daher haben wir Pia Scherze zwischendurch habe ich mich gut aufgehoben und Die Jeansjacke, die Pia Bruckmeier am Unfalltag trug, hat sie wieder zusammengenäht. Die Crew ließ es sich zügig auf die Hubschraubertrage umgelagert und sind in in sicheren Händen gefühlt“, weiß Pia im Nachgang gerade natürlich nicht nehmen und hat ihr als Andenken den Patch von „Christoph 80“ zum Aufnähen geschenkt. Richtung Klinikum St. Marien in Amberg gestartet.“ die kleinen Gesten zu schätzen. Vom Dachlandeplatz ging es dann weiter in den Schockraum, in dem die Übergabe Für Pia startet damit der allererste Hubschrauberflug ihres von Notarzt Dominik Dworzak an die Kolleg*innen des Lebens. „Leider unter nicht so tollen Bedingungen, wie man Klinikums stattfindet. Damit ist der Einsatz für die Weidener sich das immer vorstellt“, erzählt die gebürtige Oberpfäl- Luftretter beendet und sie fliegen an die Station am Flug- zerin. „Ich stand natürlich unter dem Einfluss sehr starker platz Weiden zurück. Schmerzmittel und habe noch die ganze Zeit darüber nach- gedacht, dass wir jetzt hoffentlich nicht abstürzen.“ Nach Rettung geglückt, Genesung in Arbeit rund zwölf Minuten setzt Pilot Martin Anz den Hubschrau- ber bereits routiniert auf dem Dachlandeplatz der Klinik auf. Allerdings ist für Pia noch lange nicht alles vorbei. Erst Die medizinische Crew lädt die Patientin zügig aus dem am Abend des Folgetags ist die Ursache für ihre starken Hubschrauber. Pia Bruckmeier erinnert sich noch genau an Schmerzen im Bauchraum gefunden: ein 1,5 Zentimeter den Moment, denn Notfallsanitäter Thomas Schmitt hat langer Riss im Dünndarm. Bei einer Notoperation am späten sie dabei mit den Worten „Herzlich willkommen am Flug- Abend wird der Riss entfernt und geschlossen sowie der hafen Amberg“ begrüßt, nachdem er während des Flugs in gesamte Bauchraum aufgrund einer Bachfellentzündung seiner Funktion als HEMS TC vorne beim Piloten saß. „Das von den ausgetretenen Flüssigkeiten gesäubert. „Die Ärzte war einer von vielen kleinen Momenten, die mir Vertrauen sprachen immer von einer dramatischen Darm-OP. Der und Sicherheit vermittelt haben. Durch die Ruhe, die alle Verlauf danach war zum Glück sehr gut. Die Schmerzen

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Florian Würtz beschäftigt sich seit fünf Jahren mit Lösun- gen für die beste medizintechnische Ausstattung der DRF DRF Luftrettung Luftrettung. Sein genauer Jobtitel lautet EMS-Ausstatter, wobei EMS für den rettungsspezifischen Fachbegriff Emer- gency Medical Systems steht. Er ist der Mann, der sich um alle medizintechnischen Geräte im Hubschrauber küm- in der Coronakrise mert. Wie sieht die bestmögliche Versorgung für Men- schen in Not aus? Mit welchem medizinischen Standard fliegen die Besatzungen der rot-weißen Flotte sicher zu Im Frühjahr 2020 dauerte es nur wenige Wochen, bis das ihren Rettungseinsätzen? Und welche Innovationen in der „Epi­Shuttle“ zum Einsatz kam. Im Normalfall kann es bis zu zwei Jahre dauern, bevor ein neues Medizingerät Einzug in Von mutigen Machern Medizintechnik sind notwendig, um den Rettungsalltag die DRF-Flotte hält. der Luftretter*innen immer weiterzuentwickeln? Fragen, auf die der 33-Jährige in seinem Berufsalltag eine Antwort finden muss – so auch Anfang 2020. Bereits zu Beginn der mit Visionen Coronapandemie hatte die DRF Luftrettung Ende Februar eine Task Force eingerichtet, die bis heute kontinuierlich die Lage und das Infektionsgeschehen im Blick hat und sicher schützt, angestrengt worden. Die Produktauswahl Florian Würtz stand 2020 als Abtei- Maßnahmen ergreift. Florian Würtz ist Teil des erweiterten war somit einstimmig und der Startschuss für die Einfüh- Krisenteams auf operativer Ebene, das aus dem Fachbe- rung des „EpiShuttle“ fiel. lungsleiter für medizintechnische In- reich Medizin, zu dem neben der hauptsächlich befassten nenausstattung der DRF Luftrettung Abteilung Hygienemanagement auch er und seine Abtei- Die Hygienestandards in der Notfallmedizin lung gehören, dem Flugbetrieb und Teilen des Manage- immer weiter optimieren vor ganz neuen persönlichen und be- ments besteht. Mit der neuen Trage können Patient*innen mit hochinfek- ruflichen Herausforderungen. Um die tiösen Krankheiten wie in einer Isolierstation transportiert Coronapandemie mutig, entschlos- Auf Basis von Berechnungen der Einsatzzahlen durch das werden. „Die kurzfristige Anschaffung der Isoliertragen medizinische Controlling wurde schnell klar, dass auch ist auf das proaktive Vorgehen des Hygienemanagements sen und professionell zu bewälti- Kliniken und Krankenhäuser in Deutschland in kürzester der DRF Luftrettung zurückzuführen. Unabhängig von gen, musste er sich in kürzester Zeit Zeit an ihre Kapazitätsgrenzen kommen könnten. Die Ex- der Coronapandemie hat sich dieses zum Ziel gesetzt, die pert*innen der rot-weißen Flotte befassten sich ­folglich ohnehin in der Notfallmedizin geltenden hohen Hygiene- mit der Einführung einer neuen Tech- mit der Frage, in welcher Form sie zur bestmöglichen standards über die gesetzlichen Richtlinien hinaus zu op- nologie auseinandersetzen: dem ­Bewältigung der Coronakrise und zur Stabilisierung des timieren“, erklärt Dr. med. Jörg Braun, Fachbereichsleiter Gesundheitssystems in Deutschland beitragen können. Als Medizin und Chef von Florian Würtz. Vor diesem Hinter- „EpiShuttle“, einer Isoliertrage, in der Ergebnis dieser Überlegungen und einer schnellen Umset- grund wurde im Herbst 2019 in Kooperation mit dem Patientinnen und Patienten intensiv- zung wurde Ende März ein zusätzlicher Hubschrauber in Deutschen Beratungszentrum für Hygiene in Freiburg ein Dienst gestellt: „Christoph 111“ steht seither am Flughafen erster wissenschaftlich begleiteter Feldversuch gestartet, medizinisch beatmet in eine Klinik Karlsruhe/Baden-Baden schwerpunktmäßig für Intensiv- in dem es um das Gefährdungspotenzial der Hubschrau- mit freiem Beatmungsbett geflogen transporte bereit und entlastet das öffentlich-­rechtliche berbesatzungen bei Tröpfchenfreisetzung durch infektiöse Versorgungssystem. „So waren alle Prozesse darauf aus- Patient*innen geht, da das Thema von möglichen Infek- werden können. Der Rettungsinge- gerichtet, einen schnellen und sicheren Transport von tionen durch Aeorosole und Tröpfchen auch für andere nieur und Notfallsanitäter zeigt, was COVID-19-Patientinnen und -Patienten sowie den Schutz hochansteckende Infektionen von Bedeutung ist. Unter der Rettungsbesatzung jederzeit zu gewährleisten“, sagt diesem Aspekt hat die DRF Luftrettung in den Jahren 2017 gemeinsam mit seinem Team und Florian Würtz in der Rückschau. Zu Beginn der Pandemie und 2018 die Eignung der „EpiShuttles“ für den Transport Kolleg*innen anderer Fachbereiche gab es keine Impfung und es mangelte an ausreichender von Patient*innen mit hochinfektiösen übertragbaren Er- möglich war und was sehr typisch Anzahl adäquater Schutzausrüstung. Die DRF Luftrettung krankungen, wie z. B. Masern, Influenza, Tuberkulose oder hatte zwar jederzeit ausreichende eigene Bestände. Es war auch Meningokokken, sowie deren Handhabung beim für die gemeinnützige Luftrettungs- aber lange nicht klar, inwieweit diese ausreichen würden, Ein- und Ausladen in den Hubschrauber ausgiebig getestet organisation ist: gemeinsam und fo- denn die Lieferketten waren unterbrochen. Glücklicher- und entsprechende Verfahrensabläufe zunächst erarbeitet weise waren bereits vor der Pandemie durch das Hygiene- sowie später etabliert. kussiert durch die Krise zu gehen. Ein management der DRF Luftrettung Recherchen nach einem Lehrstück über die exzellente Team- Transportsystem, das eine Isolation zwischen Begleitcrew Anfang März 2020 war es dann so weit. Die DRF Luftrettung und Patient*in im Innenraum des Hubschraubers schafft, investierte kurzfristig in die Beschaffung von elf dieser leistung der DRF Luftrettung. Florian Würtz ist seit fünf Jahren in Doppelfunktion für die DRF allen Anforderungen der Flugsicherheit genügt, Rechts- speziellen Isoliertragen, um schnell, sicher und dauerhaft Luftrettung im Einsatz: Er kümmert sich um die medizintechnische sicherheit bei der Anwendung gibt, Patient*innen sicher handlungsfähig zu sein. Dabei sicherte die enorme Unter- Ausstattung der Hubschrauber und fliegt als Notfallsanitäter transportiert, praktikabel im Handling für die Rettungsbe- stützung durch Spender*innen und Fördermitglieder das Dienste auf „Christoph 53“ der Station . satzung ist und sie gleichzeitig vollumfänglich und absolut Investitionsvorhaben finanziell ab. „Alle Themen, die wir

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Aus Extrameilen wurde ein Dauer-Marathonlauf Es ist fast unmöglich, den genauen Zeitpunkt zu bestim- men, an dem eine Krise beginnt. Der Medizintechniker datiert den Beginn der Coronakrise mit den Worten „von jetzt auf gleich!“. Und genau so beschreibt er die Ereig- nisse des Frühjahrs 2020 aus seiner Perspektive – er wurde mehr denn je gebraucht, wie so viele andere Spezialist*in- nen der DRF Luftrettung. Das war ihm Antrieb genug, sich Tag und Nacht mit der Pandemie zu befassen und nach Dr. med. Jörg Braun, Fachbereichsleiter Medizin, Lösungen zu suchen. Die fand er zum Glück und dank der ist stolz auf die ungebrochene Einsatzbereitschaft interdisziplinären Zusammenarbeit mit den verantwort- und Tatkraft seiner Kolleginnen und Kollegen zur Bewältigung der Coronapandemie. lichen Fachabteilungen auch. Die Vorkehrungen liefen bei allen auf Hochtouren und in einem rasanten Wettlauf gegen die Zeit. Ein Zustand, der für Florian Würtz und sein vierköpfiges Medizintechnikteam, bestehend aus drei wei- teren Ingenieuren und einer Assistentin, neu war. „Die An- Für eine optimale Befestigung der „EpiShuttles“ im Hub- in dieser Intensität betreiben, und unsere Einsätze, die forderungen und Belastungen in dieser Zeit waren extrem schrauber hat das Team des EASA Part 21-Entwicklungsbe- wir auf so einem hohen Niveau halten, funktionieren nur hoch“, schildert der gebürtige Karlsruher, den die Ereig- triebs der DRF Luftrettung in wenigen Wochen eine spezielle deshalb so gut, weil wir als gemeinnützige Organisation nisse trotz hoher Professionalität und Fokussierung nicht Bodenplatte entwickelt. von Spenden und Förderbeiträgen des DRF e. V. profitieren kaltgelassen haben. Plötzlich waren die für die Beschaf- können“, so Florian Würtz, der zusätzlich zu seiner Füh- fung von Schutzausrüstungen zuständigen Kolleg*innen rungsrolle monatlich drei Dienste als Notfallsanitäter von stark gefordert, um Engpässe bei steigendem Masken- der Station Mannheim aus fliegt. Anfang April 2020 konn- bedarf und der Knappheit von diesen auf dem Medizin- ten dann die ersten beiden der insgesamt elf Isoliertragen produktemarkt zu vermeiden. Die Sauerstoffversorgung Ärzt*innen der Universitätsklinik Oslo Ebola-Patient*innen durch das permanente Tragen der Schutzausrüstung konn- angeliefert und eingesetzt werden. Neben „Christoph 111“ an Bord musste langfristig sichergestellt werden, falls Lie- in Westafrika und Norwegen behandelten. Vorausschau- te minimiert werden. flog auch „Christoph 51“ von Stuttgart aus mit dem „Epi­ ferungen ausfallen sollten, und man musste seine eigene end, dass eine Klinik mit der Anforderung an die gemein- Shuttle“ zu seinen Rettungsmissionen. Gesundheit im Blick haben, um keine Ausfälle zu riskieren nützige Luftrettungsorganisation herantreten könnte, Anschaffung dank vieler Spenden und damit die Einsatzfähigkeit der Luftretter*innen zu ge- Ebola-Patient*innen aus dem Ausland verlegen zu müssen, Die bundesweite Einführung von elf „EpiShuttles“ an Sta- Isoliertrage als erweiterter Baustein fährden. Von jetzt auf gleich musste der EMS-Spezialist die hielt die medizinische DRF-Fachabteilung intensiven Kon- tionen der DRF Luftrettung war eine unmittelbare Antwort der Rettungskette Prozesse in der Beschaffung von Medizinprodukten neu takt zu den Vertreter*innen der norwegischen Hersteller- der gemeinnützigen Organisation auf die Coronapande- Doch bevor das „EpiShuttle“ in den Einsatzalltag integriert sortieren und sich mit vielen Katastrophenszenarien ausei- firma. Eine Weitsicht, die sehr üblich für die DRF Luftret- mie. „Jedes Menschenleben ist einzigartig und unersetz- werden konnte, war noch einiges zu tun: von der An- nandersetzen. Er musste Schulungen mit den Kolleg*innen tung ist: Innovationen zu erkennen und diese schnell im lich – wenn wir mit unserer Anschaffung daher auch nur schaffung der Isolationstrage über die Schulung der Ein- der Akademie der DRF Luftrettung für die Crews konzi- Rahmen der Fürsorge für die Patient*innen in ihre medi- in einem Fall dazu beitragen konnten, dass ein Leben satzcrews bis hin zur Eigenentwicklung eines innovativen pieren, Leitfäden schreiben und zusätzliche Applikationen zinische Ausstattung aufzunehmen. „Die Nachfrage war gerettet oder die Genesung verbessert werden konnte, Befestigungssystems mit verschiedenen Fachbereichen. entwickeln. Florian Würtz ging nicht nur Extrameilen, groß. Wir kannten das System, sodass der Transfer und hat sich die Investition gelohnt“, resümiert Dr. med. Jörg Gemeinsam mit dem interdisziplinären Team entwickelte sondern war mitten in einem Dauer-Marathonlauf. „Eine die Integration schnell möglich war“, beschreibt Florian Braun. 2020 flogen die Crews der DRF Luftrettung insge- der Ingenieur ein Konzept mit entsprechenden Leitfäden, Pandemie muss man zuerst persönlich wegstecken. Dann Würtz. Aufgrund der Risiken beim Lufttransport infektiö- samt 356 Verlegungstransporte mit COVID-19-Patient*in- das auf drei maßgeblichen Säulen basierte: 1. Wie wird muss man sehr schnell umschalten, sich wieder seiner ser Patient*innen wurde seinerzeit genau diese spezielle nen (Verdachtsfälle und bestätigte). „Das ist in Europa das „EpiShuttle“ sicher in den Hubschrauber eingela- Aufgabe und der Verantwortung bewusst werden, sich fo- medizinische Ausrüstung entwickelt, die sowohl die Crew meines Wissens einzigartig und zeigt eindrucksvoll, dass den und dort angebracht? 2. Welche Standards für den kussieren und das bereits als Notfallsanitäter verinnerlichte als auch die Patient*innen schützt. Vergangenes Jahr wur- wir die Vorteile des Lufttransportes durch unser Hygiene- Transport müssen definiert werden, damit die oder der Prinzip anwenden, Menschenleben zu retten“, sagt der de das System u. a. verstärkt in Dänemark, Luxemburg und konzept auch in der Pandemie aufrechterhalten konnten.“ Patient*in sicher betreut wird, und was muss medizinisch Luftretter, der auch von der Sorge vor dem Scheitern, den Deutschland eingesetzt, um COVID-19-Patient*innen in An den elf mit „EpiShuttle“ ausgestatteten Stationen wa- beachtet werden? 3. Wie müssen Innenraum und Aus- Grenzen und dem Unvorhersehbaren in diesem außer- kritischem Zustand in ein größeres Krankenhaus zu fliegen ren es 269 Intensivtransporte, bei denen das „EpiShuttle“ stattung des Hubschraubers nach erfolgtem Einsatz hy- gewöhnlichen Jahr spricht. Er ist ein Mensch, der sich den und dort die notwendige intensivmedizinische Behand- 57-mal zum Einsatz kam. Die reinen Anschaffungskosten gienetechnisch wiederaufbereitet werden? Mit dem Ziel, Titel „Iron-Man“ wahrlich verdient hat, weil er sich den lung u. a. am Beatmungsgerät einzuleiten bzw. fortzuset- lagen bei ca. 40.000 Euro pro Isolationstrage. „Diese In- frühzeitig der Pandemie etwas entgegenzusetzen und im- Herausforderungen entschlossen gestellt hat und immer zen. An den ersten Einsatz mit dem „EpiShuttle“ erinnert vestition konnten wir nur durch die zahlreichen Spenden mer einsatzfähig zu bleiben, sagt Florian Würtz, seien alle noch stellt. er sich sehr genau. Eine COVID-19-Patientin in Schwäbisch an den Förderverein absichern“, zeigt Florian Würtz seine füreinander da gewesen. Man habe sich ständig auf fach- Hall musste mit einer Flugzeit von anderthalb Stunden Dankbarkeit für die schnelle Unterstützung aus der Be- licher Ebene getroffen und gekümmert, damit die ersten Neue Technologie schützt Patient*innen und Crew nach Kassel zur ECMO(extrakorporale Membranoxygenie- völkerung. Immer wieder profitiert seine Abteilung bei der beiden Isoliertragen bereits Anfang April 2020 als erwei- „Das ‚EpiShuttle‘ war für uns zum Glück nicht neu. Wir rung)-Therapie verlegt werden, einer Therapieform, die Anschaffung von Medizingeräten neuerer Generation da- terter Teil der Rettungskette an den Start gehen konnten. hatten es schon mal unter die Lupe genommen. Damals nur in spezialisierten Zentren angewandt wird und in der von. Die DRF Luftrettung habe einmal mehr gezeigt, dass Er wirft mit Namen seiner Kolleg*innen um sich und lobt war der Gedanke aber nicht ausgereift, diese in großer Pandemie vielen Patient*innen das Leben gerettet hat. Die sie das Vertrauen der Spender*innen und Fördermitglieder unermüdlich deren herausragende Teamarbeit während Stückzahl zu kaufen“, beschreibt der empathische Inge- Crew war perfekt vor dem Erreger geschützt, während genieße, weil sie Risiken managen und die Luftrettung der Coronakrise. nieur für Rettungswesen den schnellen Entscheidungs- des vierstündigen Transports hatte sich dank des neuen weiterhin sicherstellen könne. weg. Erstmals kam die Technologie 2015 zum Einsatz, als Systems niemand infiziert und die Belastung des Personals

20 21 Einsatz Einsatz

Nachhaltige technische Entwicklungen zufriedengibt, wurde für eine optimale Handhabung und 11 aus den eigenen Reihen Sicherheit des „EpiShuttles“ durch den Part 21-Entwick- Die mannigfaltigen Anforderungen, die der Abteilungs- lungsbetrieb zudem eine spezielle multifunktionale Boden- neue Geräte konnten 2020 leiter mit seinem Team in kurzer Zeit immer wieder neu platte entwickelt, die für eine optimale Befestigung sorgt. angeschafft werden. Stück- bewältigen musste, um auf die drohende oder tatsäch- „Innerhalb von sieben Monaten war die universelle und preis: etwa 40.000 Euro. liche Überbelegung der Krankenhäuser zu reagieren, wur- sehr nachhaltige Platte entwickelt und hatte jede spezielle den im Laufe der Pandemie immer komplexer. Sein Tag Zulassung, die es braucht. Wir können stolz darauf sein, hatte bis zu 14 Stunden und die Wochentage verloren dass sie den Namen der DRF Luftrettung als Schriftzug an Bedeutung für ihn. Immer wieder lautete sein Credo trägt“, beschreibt Florian Würtz die besondere Leistung 12 in dieser Zeit: Gerade jetzt müssen wir zusammenstehen! seiner Kolleg*innen im Entwicklungsbetrieb. Keine andere Der Beschaffungsweg der „EpiShuttles“ war kein gewöhn- Luftrettungsorganisation weltweit könne das „EpiShuttle“ „EpiShuttles“ sind im Einsatz. licher, er war besonders schnell und effektiv. Nur wenige so sicher und effektiv befestigen, wie die DRF Luftrettung (Stand: 31.07.2021) Wochen lagen zwischen der Bestellung und dem ersten es tue – und das ohne Ausnahmegenehmigung. Einsatz. Im Normalfall kann es bis zu zwei Jahre dauern, bevor ein neues Medizingerät Einzug in die DRF-Flotte Infektionsgeschehen erforderte weitere Das innovative „EpiShuttle“ hält und im Rettungshubschrauber eingerüstet wird, weil technische Lösungen und Kraftakte erlaubt es, Patient*innen mit hoch- es nicht nur für den Lufttransport geeignet sein, sondern Dann kam der Sommer 2020 und mit dem Herbst die be- infektiösen Krankheiten, z. B. bei einer allen Zulassungen und rechtlichen Normen genügen muss. ginnende zweite Welle, an Aufatmen und Entspannung Infi zierung mit dem Coronavirus, wie Die Isoliertrage sollte zweckdienlich sein und eigens ent- war nicht zu denken. Der Rettungsingenieur musste neue in einer Isolierstation zu transportieren. wickelte Halterungen dafür sollten am Zugtisch den inter- Hilfsmittel entwickeln, die es so auf dem Medizinproduk- Über luftdichte Zugänge kann die nen Belastungstest des EASA Part 21-Entwicklungsbetriebs temarkt bisher noch nicht gab. Durch die warmen Tempe- Patientin oder der Patient an ein (EASA = Europäische Technische Standardzulassung) sowie raturen im Sommer wurde der Innenraum der Isolierkapsel Intensivbeatmungsgerät angeschlos- der strengen Prüfung durch die eigenen Avioniker*innen schnell zu einem tropischen Gewächshaus. Daher wurden sen sowie zeitgleich überwacht und (spezielle Techniker*innen, die sich um die Elektronik zusätzlich Thermometer angeschafft, um die Hitzeent- behandelt werden. der Luftfahrzeuge innerhalb der Organisation kümmern) wicklung im „EpiShuttle“ genau zu überwachen. Mittels auf elektromagnetische Veränderungen hin standhalten. technischer Versuche wurde geprüft, wie schnell sich die Apropos Part 21: Zunächst hatte die DRF Luftrettung und Isoliertrage aufheizt, wie lange es im Inneren braucht, um andere Betreiber eine Ausnahmegenehmigung der EASA, wieder abzukühlen, und wie es sich mit der zeitgleichen das „EpiShuttle“ transportieren zu dürfen. Weil sich die Abkühlung des Rettungshubschraubers verhält. Schnell das bei Bedarf angebracht wird, schaffte Abhilfe. „Wir hochinfektiösen Krankheiten“, so der Medizintechniker. gemeinnützige Organisation aber nie mit dem Status quo war klar, auch hier muss eine Lösung her: Ein Sonnensegel, hatten eine steile und hohe Lernkurve und alle Erfahrun- „Die Pandemie ist nicht vorbei und es ist nicht auszuschlie- gen wurden zu einem lebenden Dokument in Leitfäden ßen, dass in der Zukunft weitere Epidemien oder Pande- festgehalten und modifi ziert“, skizziert er die Vorgehens- mien anstehen. Dafür sind wir nun bestens vorbereitet.“ Primäreinsätze Sekundäreinsätze weise. Dann überschlugen sich die Ereignisse im Winter (Notfallrettung) (Intensivtransporte) ein weiteres Mal. Die gefürchtete zweite Welle wurde im- Auf die Frage, was diese Zeit mit ihm und seinem Team Primäreinsätze Sekundäreinsätze mer größer und kurz vor dem Jahreswechsel war die pan- gemacht hat, hält er nachdenklich und dennoch zufrieden (Notfallrettung) (Intensivtransporte) demische Lage in Deutschland erneut sehr angespannt. inne: „Es klingt etwas ungewöhnlich, aber da waren viele 282 380 Viele Intensivstationen schlugen Alarm, es war von einer schöne Erfahrungen dabei. Wann, wenn nicht in einer möglichen Triage die Rede. Mitten in der kritischen Phase Ausnahmesituation wie der Pandemie, wächst man so 282 380 wurde ein weiterer, zusätzlicher Rettungshubschrauber in zusammen, zeigt man, dass man für den anderen da ist, den Dienst gestellt. Die Krankenhäuser im Freistaat Sach- trifft man sich fachlich auf Augenhöhe und legt man Eitel- sen waren in großer Not. „Christoph 114“ des Typs EC135 keiten, wie die persönliche Handschrift in einem Projekt 686 sollte zur Entlastung bei Notfalleinsätzen beitragen, um zu hinterlassen, beiseite“, beschreibt Florian Würtz die ge- somit bei „Christoph 62“, eine etwas geräumigere H145, lebte Haltung aller Luftretter*innen während der Corona- freie Kapazitäten für Verlegungen von COVID-19-Pa- pandemie. „Das ‚EpiShuttle‘ war und ist eines von vielen COVID-19- tient*innen zu schaffen. Er war insgesamt drei Monate Bausteinen eines umfangreichen Hygienekonzepts, das lang im Einsatz. Zudem wurde ein zwölftes „EpiShuttle“ uns sicher durch die Pandemie begleitet hat.“ Bei jedem Einsätze angeschafft, mit dem „Christoph 62“ Anfang Januar 2021 Einsatz habe es seinen Sinn und Zweck erfüllt, aber auch ausgestattet wurde. andere Maßnahmen hätten ihre Wirkung gezeigt. Man kann das Jahr 2020 als eines der Weiterentwicklung und Ambulanzfl üge „EpiShuttles“ schützen auch bei anderen des Über-sich-hinaus-Wachsens für die DRF Luftrettung hochinfektiösen Krankheiten sehen. Ein Jahr, in dem die Luftrettungsorganisation ge- Für welche denkbaren Rettungsszenarien per Lufttrans- zeigt hat, dass sie unvermindert einsatzbereit und durch- 24 port lassen sich die „EpiShuttles“ noch einsetzen? „Die gehend für die Menschen da war. Florian Würtz ist sich Isolatoren, die ursprünglich für Ausbrüche wie Ebola ent- seines Urteils sicher: „Ich glaube, das ist uns außerordent- Ambulanzflüge wickelt wurden, schützen uns auch künftig vor anderen lich gut gelungen!“

2422 23 Einsatz

Kurz vor dem Start in Bordeaux-Mérignac. Der Appell von Dr. Bönig: Sorgen Sie vor!

schon seit den späten Achtzigerjahren Fördermitglied beim Au revoir, Frankreich, hallo Hamburg DRF e. V., hatte den Rückholungsservice der Luftretter*innen aber auch bei vergleichsweise risikoreichen beruflichen und Gleich nach dem Anruf von Frau Dr. Plenge-Bönig fingen ehrenamtlichen Einsätzen als Arzt glücklicherweise noch nie die Rädchen der DRF-Logistik an, sich zu drehen. Dr. Günter in Anspruch nehmen müssen. Antl wurde als abklärender Arzt eingeschaltet, der die Or-

Neben Frankreich führten die Einsätze die Crews ganisation des gesamten Rücktransports zusammen mit der der beiden DRF-Learjets 2020 in weitere 48 Länder. Dass er jetzt, nach einem vermeintlich harmlosen Zwischenfall Einsatzzentrale betreuen würde. Er telefonierte mehrmals im Bad, die schnelle Hilfe aus der Luft benötigte, veranlasst mit Dr. Bönig und seiner Frau, auch mit den behandelnden ihn zu einem nachdrücklichen Appell: „Sorgen Sie vor, Ärztinnen und Ärzten vor Ort fanden Gespräche statt. Kurze sichern Sie sich und Ihre Familie ab! Man weiß nie, hinter Zeit und viele Genehmigungen und Papiere später hieß es: welcher Ecke das Schicksal auf einen wartet. Ich bin sehr geplanter Start in Bordeaux-Mérignac am Montag um kurz dankbar, dass wir uns auch, bei diesem eigentlich ganz vor 14.00 Uhr. Kleiner Stolperer normalen und harmlosen Urlaub, auf die DRF Luftrettung verlassen konnten.“ Genau eine Woche nach seiner Operation wurde der Patient von einer Krankenwagenbesatzung an den Flughafen von Bordeaux gebracht und hier der Crew des rot-weißen mit großen Folgen Learjets 35 A der DRF Luftrettung übergeben. Notarzt und Was hier zum Einsatz kam Notfallsanitäter überprüften, ob alles mit den vom Kranken- haus übermittelten Daten übereinstimmte, und bereiteten Für einen langjährigen Förderer endete der Sommerurlaub ein Ambulanzjet des Typs Learjet 35 A den Flug vor. Start, Anstieg auf die übliche Flughöhe von Einsatzzentrale: Einsatzkoordinatoren 13 Kilometern und nach einem ruhigen und sicheren Flug nach einem Sturz im Krankenhaus mit einem komplizierten und ein Notarzt war Hamburg schon bald in Sicht. Beinbruch. Und es stellte sich plötzlich die Frage: wie Flug: zwei Piloten, ein Notfallsanitäter und ein Notarzt Sein Fazit? Absichern! zurück nach Hause kommen? Der rettende Gedanke: Distanz: rund 1.400 Kilometer Flugstrecke die Fördermitgliedschaft beim DRF e. V.! Dauer: rund drei Stunden reine Flugzeit Welches Fazit zieht er? „Wir sind sehr dankbar, dass das alles so gut geklappt hat und wir uns um nichts kümmern mussten. Man merkt einfach, welche Routine bei der DRF Luftrettung dahintersteckt und welche Erfahrung. Ich Seit 30 Jahren verbringt Dr. Georg Bönig die Ferien mit Montags wurde operiert und der Knochen mit einem Nagel kann allen eine Fördermitgliedschaft nur ans Herz legen. In seiner Familie im Südwesten Frankreichs. Auch im Sommer und Klammern stabilisiert. einem sehr schwierigen Moment kompetente und mitfüh- 2020 war der pensionierte Kinderarzt aus Hamburg wieder lende Hilfe an seiner Seite zu wissen, hat uns sehr geholfen im Médoc, als er nachts über einen hölzernen Badvorleger Ein Anruf in 30 Jahren Fördermitgliedschaft und uns auch eine große Last genommen.“ stürzte und sofort heftige Schmerzen im Bein hatte. Der alarmierte Notdienst versorgte ihn und brachte ihn dann in Nach der Operation stellte sich die Frage: wann und das örtliche Kreiskrankenhaus. Hier offenbarte das Röntgen- wie zurück nach Hause kommen? Seine Frau, Dr. Anita bild dann das gesamte Ausmaß der Verletzung: ein kompli- Plenge-Bönig, zögerte nicht lange und nahm mit der Ein- zierter Spiralbruch des Oberschenkels. Noch im Laufe des satzzentrale der DRF Luftrettung Kontakt auf. Dr. Bönig ist

24 25 Einsatz Einsatz

Vorsprung durch die Rettungswinde

Seit Anfang 2020 ist der Freiburger Hubschrauber mit einer Rettungswinde ausgestattet: Für die Menschen in der Region bedeutet dies ein Plus an Sicherheit.

Es ist ein schwülheißer Tag im Juli 2020 im Ortenaukreis. In dem waldreichen Gebiet um Seebach stehen Forstarbeiten an. Ein Mann hat ein Stahlseil an einem zu fällenden Baum befestigt, als kurz darauf das Unglück geschieht: Das Seil reißt, der Baumstamm schlägt dem Mann mit voller Wucht ins Gesicht und bringt ihn zu Fall. Der Notruf erreicht die Leitstelle, die direkt „Christoph 54“ anfordert, denn der Einsatzort ist mit dem Rettungswagen nur schwer zu er- reichen. Und die Zeit drängt: Der schwer verletzte Mann muss schnellstmöglich versorgt und in einer Spezialklinik behandelt werden.

Die Seilwinde als Lebensretter

Die Rettungskette funktioniert reibungslos: Nach wenigen Minuten Flugzeit erreicht der Freiburger Hubschrauber Eine Windenrettung ist Teamarbeit auf höchstem Niveau: Die das Einsatzgebiet, die Besatzung identifiziert zunächst die vierköpfige Besatzung, Pilot*in, Winden-Operator, Notarzt*ärztin Unfallstelle aus der Luft. Mit dabei ein Rettungsspezialist- und Bergretter*in, muss aufeinander eingespielt sein. Helikopter (RSH) der Bergwacht Schwarzwald, der den Notarzt im Gelände unterstützen kann. Der HEMS TC steht Der Freiburger Hubschrauber – auf der Kufe des Hubschraubers und gibt in seiner Funktion als Winden-Operator Positions- und Höhenkorrekturen an die BK 117 von der hochmodernen Maschine des Typs den Piloten weiter. So kann der Hubschrauber eine Position H145 mit Rettungswinde abgelöst. Davon profitieren vor ein Alleskönner direkt über der Einsatzstelle einnehmen und halten. Der allem die Menschen in den Landkreisen Hochschwarzwald, Winchvorgang, das Abseilen, kann beginnen. Nach der ärzt- Emmendingen, Ortenau, Waldshut und Lörrach. Die Gegend „Christoph 54“ ist ein unverzichtbarer lichen Versorgung am Einsatzort wird der Schwerverletzte ist geradezu prädestiniert für die Rettung aus der Luft – ge- Bestandteil des Rettungsdienstes im süd­ im Bergesack nach oben in den Hubschrauber gezogen und prägt von viel Wald, engen Tälern, tiefen Einschnitten und badischen Raum. in eine Klinik nach Karlsruhe geflogen. kurvenreichen Straßen. Ende 2019 wurde die bisher eingesetzte BK 117 von einer H145 mit Winde abgelöst. „Der Einsatz der Winde war in diesem Fall lebensrettend. Es Wenn Stationsleiter Oliver Barth auf das erste „Windenjahr“ „Christoph 54“ führt eine Vielzahl an Notfall- gab keine Landemöglichkeit für den Hubschrauber und die des Freiburger Hubschraubers zurückblickt, hat er vor allem einsätzen durch. Anfahrt des Rettungswagens hätte zu lange gedauert. Zu- die vielen Menschen vor Augen, denen geholfen werden Insbesondere im ländlich geprägten Süd- dem hätte eine bodengebundene Rettung einen sehr hohen konnte: „In 2020 konnten wir gemeinsam rund 60 Patien- schwarzwald kommt er als schneller Not- Aufwand und ein großes Risiko für den schwer verletzten tinnen und Patienten mit der Winde retten. Die Zusammen- arzt*ärztinzubringer zum Einsatz. Waldarbeiter bedeutet“, resümiert Oliver Barth, Pilot und arbeit mit den Bergwachten Schwarzwald und Württemberg Außerdem führt er als einer von drei Intensiv- Stationsleiter in Freiburg. läuft sehr gut und auch die Leitstellen wissen die Vorteile transporthubschraubern in Baden-Württem- der neuen Maschine zu schätzen. Je früher ‚Christoph 54‘ berg schnelle und schonende Transporte von Positives Fazit nach einem Jahr Rettungswinde alarmiert wird, desto schneller ist unser Notarzt vor Ort und schwer erkrankten oder verletzten Patient*in- Oliver Barth, Pilot und Stationsleiter in Freiburg, der Patient in der für ihn am besten geeigneten Klinik“, er- nen zwischen Kliniken durch. ist stolz auf sein Team und das erste erfolgreiche Leistungsstark, geräumig und optimal für die verschiedens- läutert Oliver Barth. Jahr mit der Rettungswinde. ten Einsatzprofile geeignet: Ende 2019 wurde in Freiburg

26 27 Erfolg Erfolg Immer und überall: 29 11 3 Einsatzzahlen 2020 Luftrettungsstationen Stationen rund um Stationen mit in Deutschland die Uhr einsatzbereit Rettungswinde

Niebüll Im Jahr 2020 startete die DRF Luftrettung deutschlandweit Christoph Europa 5 36.586 Mal, um schwer kranken oder verletzten Menschen Rendsburg schnellstmöglich und hochprofessionell medizinische Hilfe Christoph 42 zu leisten. Christoph 47

Bremen Christoph Weser Angermünde Christoph 64

Berlin Christoph Hannover Christoph Niedersachsen

2.069 Bad Saarow Christoph 36 Christoph 49 .909 1 .795 .783 1 1 Göttingen Halle Christoph 44 Christoph Sachsen-Anhalt Christoph Dortmund Christoph Halle .527

1 Bautzen .476 1

.432 Christoph 62 .415

.398 Nordhausen 1

1 Christoph 114ƒ 1

.354 Christoph 37 .313 .316 1 1 1 .266 1 .179 .177 .175

.156 Dresden 1 1 .131 1 Bad Berka 1 Christoph 38 .109 1 .088 .086 Christoph Thüringen 1 1 .048 1 .045 1 1 .003 1 Christoph 60 889 832 757 715 Tag- und Nachteinsatz Tag- und Nachtbetrieb 463 448 Tageinsatz Tagbetrieb Weiden Rettungswinde im Einsatz Nürnberg Christoph 80 Rettungswinde im Einsatz 214 Christoph 27 Christoph Nürnberg Stand: 31.12.2020 18 Mannheim Christoph 53 1 ‰ 4) 1 Suhl Halle Karlsruhe Christoph Regensburg Berlin Christoph 43 Stuttgart Niebüll Weiden Christoph 51 Dresden Freiburg Rheinmünster Stuttgart Karlsruhe München Bad Berka Dortmund Göttingen Hannover Werft und Ambulanzflug Greifswald Mannheim Rendsburg Bad Saarow Magdeburg Nordhausen Regensburg Christoph 111‚ Angermünde Nürnberg, ITH Friedrichshafen Nürnberg, RTH Leonberg Filderstadt Christoph 41 Verwaltung

Bautzen (Christoph 62) München Villingen-Schwenningen Christoph München Bautzen (Christoph 1 Villingen-Schwenningen Christoph 11

Rheinmünster (Ambulanzflug) Rheinmünster (Christoph 111) Freiburg Christoph 54 Friedrichshafen Christoph 45 Tag- und Nachteinsatz 1 Indienststellung am 23. Dezember 2020 zur Bewältigung der Coronakrise Rettungswinde im Einsatz 2 Indienststellung am 28. März 2020 zur Bewältigung der Coronakrise

28 29 Erfolg Erfolg

Schnell und kompetent: Einsatzzahlen 2020

Egal ob notärztliche Versorgung, ein Verlegungsfl ug in eine Spezial- Besonders häufi g wurden die Einsatzcrews bei Herzerkrankungen klinik der bundesweit 29 Stationen oder die weltweiten Einsätze der wie z. B. Herzinfarkt oder neurologischen Vorfällen alarmiert. Doch Ambulanzfl ugzeuge: Die Luftretter*innen sind immer schnell zur Stelle auch nach Unfällen benötigten Patient*innen die schnelle Hilfe der und leisten beste medizinische Hilfe. Luftretter*innen, die innerhalb von 15 Flugminuten Einsatzorte in einem Radius von 60 Kilometern erreichen.

Erkrankungen der Lunge 7 % sonstige Verletzungen 9 %

Primäreinsätze Sekundäreinsätze Erkrankungen (Ab-)Sturzverletzungen des Herzens (Notfallrettung) (Intensivtransporte) 11 % 21 % 29.483 6.889 Einsätze Verdachts- Verletzungen 2020 durch Verkehrsunfälle diagnosen Kreislauferkrankungen 36.586 11 % 2020 exkl. Herz 7 %

sonstige Erkrankungen

Ambulanzfl üge 12 % neurologische Erkrankungen, 214 Hirnblutungen etc. akute Erkrankungen des Verdauungssystems 18 % 4 %

Erkrankungen Verletzungen ohne Fehleinsätze Die Datenbasis bezieht sich allein auf die Zahlen der 29 Stationen der DRF Luftrettung.

30 31 Erfolg Erfolg

Finanzierung der Drei starke Partner: DRF Luftrettung heute und in Zukunft unterstützt durch Die DRF Luftrettung besteht aus einer Stiftung des bür- gerlichen Rechts und einer gemeinnützigen AG. Finanziell den DRF e. V. unterstützt wird die Luftrettungsorganisation von einem unabhängigen gemeinnützigen Förderverein. Welche der Gesellschaften ist dabei wofür zuständig und wie werden ihre jeweiligen Mittel konkret eingesetzt?

DRF Stiftung Luftrettung DRF Stiftung Luftrettung Der DRF e. V. verfolgt ausschließlich gemeinnützige und Die Anteile der DRF Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG Kontrolle gemeinnützige AG mildtätige Zwecke. Seine vorrangige Aufgabe ist die werden zu 100 Prozent von der DRF Stiftung ­Luftrettung ­Beschaffung finanzieller Mittel, die der gemeinnützigen gehalten. Sie überwacht die operative Aufgabe der DRF DRF Stiftung Luftrettung und der DRF Stiftung Luftrettung Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG und sorgt für die gemein­nützige AG zukommen. Verbesserung der weltweiten Notfallversorgung und medi­ zinischen Hilfe aus der Luft. Die DRF Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG bildet die operative Einheit der DRF Luftrettung. Ihre Aufgabe ist Ganz gleich welche unserer Gesellschaften Sie unterstützen: die weltweite Notfallversorgung und medizinische Hilfe, Sie retten damit immer Menschen, die schnelle medizinische ­insbesondere durch Luftfahrzeuge. Hilfe benötigen. DRF e. V. (Deutsche Rettungsflugwacht Förderverein e. V.)

Notfall-Beatmungsgeräte € € Fördermitglieder mechanische Reanimationshilfen und Spender*innen € Maximal- Thermo-Schutzhüllen versorgung etc.

Fördermitglieder und Spender*innen

Kostenträger gesetzlich Kostenerstattung auf (i. d. R. Krankenkassen) € vorgeschriebene Grundlage des SGB V Abrechnung der Leistungen Leistungen (SGB V) Kostenträger (i. d. R. Krankenkassen) nach Flugminuten Abrechnung der Leistungen nach Flugminuten

32 33 Erfolg Erfolg

Über 45.000 Euro 3 konnten für Schulungen der Hubschraubercrews Das hat Ihre Unterstützung und spezielle Geräte, wie z. B. Transport-Kühlboxen Luftrettungsstationen und Blut-Erwärmer, eingesetzt werden. führen mittlerweile 2020 ermöglicht (Stand: Juli 2021) Blut- und Plasmakonserven bei ihren Einsätzen mit: Greifswald, Mannheim und Regensburg. Leidet ein*e Notfallpatient*in unter massivem 3 Blutverlust, schwebt sie oder er unmittelbar in Lebensgefahr – z. B. nach einem Verkehrs- neue Geräte unfall –, dann kann die schnelle Gabe von 32 konnten 2020 Blut und Blutprodukten direkt am Einsatzort angeschafft werden. entscheidend sein. Beatmungsgeräte Stückpreis: etwa sind im Einsatz. 20.000 Euro. 11

19 Luftrettungsstationen

     5.1  sind mit jeweils drei Nacht- 321 sichtbrillen ausgestattet. Das Beatmungsgerät übernimmt 15 25.4 10 die Atmung der Patientin bzw. des Patienten und ermöglicht neue Nachtsichtbrillen somit eine optimale Versorgung konnten 2020 angeschafft des Körpers mit Sauerstoff. werden. Stückpreis: mehr als 10.000 Euro.

Die am Helm befestigten Brillen verstärken das in der Nacht vor- handene Restlicht und bieten so den Pilot*innen eine neue optische Orientierung in der Dunkelheit. 4 30 Eine Thermo-Schutzhülle dient zur Wärmung der Patient*innen und zur neue Geräte Unterstützung der Besatzung mittels mobile Sonografi egeräte konnten 2020 Halteschlaufen, Halterungen und sind im Einsatz. angeschafft werden. Gurten. Stückpreis: 5.000 Euro.

Das mobile Ultraschallge- rät generiert direkt am Notfall- ort Ultraschallbilder und unter- stützt das Einsatzteam dabei, die Situation vor Ort schnell einzu- 29 schätzen und klinische Entschei- dungen direkt treffen zu können. 60 Luftrettungsstationen Das verkürzt nicht nur Behand- sind mit jeweils mehreren neue Decken lungszeiten, sondern verbessert Thermo-Schutzhüllen ausgestattet. konnten 2020 angeschafft auch das Behandlungsergebnis. werden. Stückpreis: etwa 1.000 Euro.

34 35 Interview Interview

Herr Dr. Pracz, 2020 und auch das erste halbe Jahr für die Gesellschaft. Wir können also mit Stolz sagen, dass die- 2021 waren für uns alle geprägt von der Corona­ ses herausfordernde Jahr sowohl die DRF Luftrettung als auch pandemie. Welche Auswirkungen haben Sie speziell den DRF e. V. deutlich gestärkt hat, obwohl die Sorge groß im DRF e. V. gespürt? war, dass es uns schwächen könnte. Wir werden alles daran- setzen, dass wir auch in Zukunft weiter an Stärke gewinnen. Dr. Krystian Pracz: Die Coronakrise im Jahr 2020 war in dieser Form mit all ihren Auswirkungen für niemanden vor- Sie haben es bereits erwähnt: In jeder Herausforderung stell- oder gar planbar. Es war deshalb zunächst schwierig liegt auch eine Chance. Welche Erkenntnisse nehmen abzuleiten, was die Pandemie für uns alle bedeutet. Auch Sie für die Zukunft mit? für den DRF e. V. waren die Herausforderungen außer- gewöhnlich. Angefangen bei der Veränderung etablierter Trotz – oder vielleicht sogar wegen – der Krise haben wir Arbeitsweisen – Stichwort Homeoffice – bis hin zu der deutlich agiler gehandelt und konnten so zahlreiche Hürden Tatsache, dass wir uns unseren Fördermitgliedern, Spende- überwinden. Wir haben zudem in allen Bereichen unseres rinnen und Spendern nicht mehr in der gewohnten Weise Handelns als Team gewirkt und schnell, gut sowie prag- präsentieren durften. In dieser besonderen Situation muss- matisch vernünftige und tragbare Lösungen erzielt. Heute ten wir uns unserem Auftrag, Fördergelder und Spenden für können wir sagen, dass wir gestärkt aus dieser Situation das Thema Luftrettung zu generieren, ganz anders stellen. hervorgehen: und zwar nicht nur im DRF e. V., sondern in al- Wir konnten zum Beispiel unsere Ansprache ausschließlich len Teilen der DRF Luftrettung, die wir mit dem Förderverein per Post und Telefon sowie Mail und Internet realisieren. unterstützen. Wir haben gezeigt, dass wir uns zügig in der Die Herausforderung lag darin, auch in dieser Krisenzeit neuen Situation zurechtgefunden haben und auch während Fördermitglieder sowie Spenderinnen und Spender für uns einer Pandemie vollumfänglich einsatzbereit und für die und die Luftrettung nachhaltig zu bewahren und auch neu Menschen da sein konnten und können. Das hat für mich gewinnen zu können. Das ist uns in hervorragender Weise und die gesamte DRF Luftrettung immer oberste Priorität. gelungen. Aus dieser Perspektive betrachtet, sind aus den Herausforderungen auch große Chancen geworden. Was hat das in der täglichen Arbeit konkret für alle Kolleginnen und Kollegen bedeutet? Das heißt, es gab auch Erfolge zu verzeichnen. Welche davon sind hier aus Ihrer Sicht besonders hervorzuheben? Das vergangene Jahr und auch die Anfänge des Jahres 2021 sind geprägt von Extraschritten, die wir alle gegangen sind Es gibt eine Reihe von Erfolgen, die wir im DRF e. V. erzielen und nach wie vor gehen. Ein Extraschritt im wörtlichen Sinn, konnten. Viele davon sind auch indirekte Erfolge, die wir indem wir unsere Arbeit mit nach Hause ins Homeoffice für die DRF Luftrettung erreicht haben. Dazu zählt an erster genommen haben. Ein Extraschritt, indem wir uns bemüht ­Stelle die Tatsache, dass wir es auch in diesem schwierigen haben, die Regeln, die wir uns selbst gegeben haben und Jahr geschafft haben, nachhaltig Spendengelder einzu- die uns auch auferlegt worden sind, stets zu beachten. Die- werben. So konnten wir zum Beispiel Mittel zur Verfügung se Extraschritte haben dazu beigetragen, dass wir verhältnis- Seit Dezember 2019 vertritt Dr. Krystian Pracz als stellen, mit denen dann die „EpiShuttles“ sowie die zuge- mäßig gesund durch diese Krise gekommen sind. Die Zahl geschäftsführender Vorstand die Interessen des DRF e. V.. hörige Infra­struktur zur Nutzung im Hubschrauber beschafft der Coronafälle in unseren eigenen Reihen war sehr gering wurden. Diese Isoliertragen werden eingesetzt, um hoch- und wir waren zu jeder Zeit wie gewohnt für Menschen in infektiöse Patienten – wie eben Coronainfizierte – mit ge- Not da. Ein Extraschritt der Disziplin und Zusammenarbeit ringstmöglichem Ansteckungsrisiko und höchster Sicherheit also, der sich bewährt und uns stark gemacht hat. Jeder von in den Hubschraubern der DRF Luftrettung zu transportieren. uns kann also für sich beanspruchen, dass er den jeweils Ein essenzieller Bestandteil Eine Maßnahme, die wir also nicht nur für die aktuelle Situa- notwendigen Schritt mehr gegangen ist. tion, sondern auch für die Zukunft getätigt haben. Welche Rolle spielen dabei die Fördermitglieder sowie unserer DNA Außerdem ist es uns 2020 gelungen, den Bekanntheitsgrad Spenderinnen und Spender, die die DRF Luftrettung der DRF Luftrettung in der Öffentlichkeit durch gezielte über den Förderverein unterstützen? ­Zusammenarbeit mit den Medien weiter zu erhöhen. Am Jahresende gab es dann noch eine wunderbare Über- Unsere Fördermitglieder sowie unsere Spenderinnen und Der geschäftsführende Vorstand des DRF e. V. und Vorstands- raschung: Unser grenzüberschreitendes Engagement für Spender tragen erheblich dazu bei, dass der DRF e. V. vorsitzende der DRF Luftrettung spricht über Herausforderungen unsere französischen Nachbarn in der Coronakrise wurde und somit auch die DRF Luftrettung insgesamt verlässlich und Chancen durch Corona, zahlreiche Extraschritte, die auf dem mit dem Adenauer-De Gaulle-Preis 2020 ausgezeichnet. agieren und wir unseren Auftrag in der Luftrettung erfüllen können. Welche Bedeutung wir diesen engagierten Men- Weg durch die Pandemie notwendig waren, und die elementare Die Tatsache, dass das Spendenvolumen trotz erschwerter schen und damit auch unseren Patientinnen und Patienten Bedeutung aller Unterstützer*innen des Fördervereins. Bedingungen in unserer Ansprache angestiegen ist, verstehe beimessen, ist daran erkennbar, wie sorgsam wir mit den ich als überaus positive Rückmeldung für unser Engagement Mitteln umgehen, die sie uns zur Verfügung stellen.

36 37 Interview Interview

Diese ganzen Extraschritte sind deshalb für mich gleichzeitig Es handelt sich mitnichten um eine kurzfristige Zuwendung, auch ein Synonym dafür, dass wir eben durch die Fördermit- sondern um echte nachhaltige Wertschätzung unseres glieder sowie Spenderinnen und Spender die Unterstützung Auftrags und für das, was wir tun – und zwar auch in an- haben, genau diese Schritte mehr zu gehen. Das ist ein spruchsvollen Zeiten. Privileg, das wir insbesondere in dieser schweren Zeit für uns in Anspruch nehmen konnten und das sich hoffentlich Hinzu kommt, dass ich den „Auftrag“ Luftrettung letzt- auch in Zukunft genauso darstellen wird. Im Idealfall sogar lich als ein besonderes Geschenk empfinde. Es vereint die noch deutlicher als heute. Die DRF Luftrettung ohne den Medizin mit der Luftfahrt, mit der Technologie und vielen DRF e. V. und seine Fördermitglieder sowie Spenderinnen motivierten Menschen. Selbst ein Teil dieses Auftrags zu und Spender wäre nicht die DRF Luftrettung, die sie heute sein, durch den wir in der Lage sind, Menschenleben zu ist. Somit ist jede Unterstützerin und jeder Unterstützer ein retten, ist ein extrem großes Privileg. Für mich ist es viel essenzieller Bestandteil unserer DNA. Mehr noch: Sie sind mehr eine Berufung als bloßer Beruf. Und eine Berufung selbst Luftretterinnen und Luftretter. Denn sie machen die ausüben zu können, ist ein Geschenk und eine sehr, sehr Luftrettung, wie wir sie heute kennen, möglich und stark. große Motivation. Auch das macht es möglich, Extraschritte zu gehen. Das tue ich, seit ich hier bin, und ich hoffe, das Welche Motivation ziehen Sie persönlich in derart be­ auch in Zukunft noch lange tun zu können. sonderen Zeiten aus dem Erlebnis, dass der Zuspruch nicht abnimmt, sondern sogar anwächst? Fortschritt bedeutet Veränderung und die trifft oftmals auf Widerstand und Vorbehalte. Wie gehen Sie damit Dieser Zuspruch ist eine immense Motivation. Man kann um? schon sagen, dass es in konventionellen Zeiten und unter normalen Umständen nur weniger Worte bedarf, um Veränderung erzeugt meistens einen Widerstand, weil sie Menschen für das, was wir tun, zu begeistern. Das ist meine Unsicherheiten zutage bringt, insbesondere bei denen, die Dr. Krystian Pracz ist der persönliche Austausch mit Fördermitgliedern, Spenderinnen Wahrnehmung und meine persönliche Erfahrung aus Situa­ von der Veränderung betroffen sind. In einem Jahr, in dem und Spendern sehr wichtig. Hier zu sehen bei einer Veranstaltung im Jahr 2019. tionen, in denen ich über unsere Arbeit sprechen darf. Das die äußeren Parameter ein hohes Maß an Unsicherheit Resultat ist immer gleich: Die Menschen sind höchst inte- mit sich brachten, ist jede Veränderung eine zusätzliche ressiert und viele sind im Anschluss daran auch engagiert Belastung für alle Beteiligten. Und dass man sich dagegen Nennen Sie uns doch bitte zwei Dinge, die wichtig sind, Medizin und Luftfahrt noch mehr zu unterstützen, als das für uns. Zu sehen, dass dieser Zuspruch in einer Krisenzeit sträubt, einen Teil der gewohnten Umgebung und damit um auch in Zukunft Extraschritte gehen zu können? jetzt schon möglich ist. Auch das Thema Forschung und nicht abbricht, sondern sogar noch zunimmt, zeigt, dass die auch die bisher gekannte Sicherheit zu verlieren, ist nichts, Entwicklung ist von besonderer Bedeutung. Denn hier Begeisterung uneingeschränkt und durchweg vorhanden ist. was uns überraschen sollte. Dafür müssen wir Verständnis Nur zwei? Es gibt da weitaus mehr zu nennen als zwei, aber zeichnen sich rasante Entwicklungen ab. So ist es uns zum haben. Wir haben Veränderung und auch Fortschritt in die beiden wichtigsten sind für mich die folgenden: Wir ge- Beispiel gelungen, seit 2019 an drei unserer Stationen in allen Bereichen erlebt. Im DRF e. V. beispielsweise mit den nießen eine hohe Bekanntheit rund um unsere bundesweit Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort den Transport und Themen Social Media und Internet, die eine zunehmend 29 Luftrettungsstationen. Darüber hinaus ist es sehr unter- Einsatz von Blutprodukten in den Hubschraubern zu realisie- bedeutendere Rolle spielen und die sich rasant fortentwi- schiedlich. Diese Menschen zu erreichen und zu gewinnen, ren. Menschen mit hohem Blutverlust können so direkt vor ckeln. Klar ist aber auch, dass eines das andere nicht ersetzt. ist ein großes Ziel, um auch in Zukunft nachhaltig im Sinne Ort mit der vielleicht lebensrettenden Transfusion versorgt Vielmehr gewinnen diese Themen zusätzlich zu anderen unserer Satzung zu unterstützen. Der zweite Aspekt für die werden. Weitere Stationen werden folgen. an Bedeutung. Und diesen Fortschritt, der eben auch Ver- Extraschritte ist die weitere Förderung des eigenverantwort- änderung bedeutet, können und wollen wir nicht aufhalten. lichen Handelns. Die Bereitschaft, Verantwortung zu über- Unser Ziel ist es, gemeinsam noch mehr Raum zu erarbei- Aber wir setzen uns kontinuierlich mit den Ängsten und nehmen. Denn um Extraschritte gehen zu können, benötigt ten, um die Mission der DRF Luftrettung noch besser zu ­Sorgen, die die Menschen beschäftigen, auseinander. Wenn man eine entsprechende Kultur der Verantwortung und des un­terstützen. Das hat der DRF e. V. bereits seit mehr als es die Situation erfordert, eben auch auf andere Weise, als Vertrauens – von innen und von außen. Daran möchten wir 45 Jahren getan und das soll er auch in Zukunft tun. wir das bisher getan haben. auch in Zukunft weiterarbeiten. Gibt es abschließend etwas, das Sie den Fördermitglie­ Auch wenn wir in die Bereiche der DRF Luftrettung schauen, Wenn Sie in die Zukunft sehen könnten: Wo soll die der sowie Spenderinnen und Spendern sagen möchten? die wir mit dem Förderverein unterstützen, erkennen wir DRF Luftrettung in zehn Jahren stehen? Veränderung als Bestandteil der Tagesordnung. Mit dem Ja, auf jeden Fall! Es ist gar nicht hoch genug anzurechnen, gleichen Resultat: Sorgen entstehen. Es gilt also nicht nur, Das Wichtigste gleich am Anfang: In den kommenden zehn dass uns so viele Förderer, Spenderinnen und Spender im Fortschritt voranzutreiben, sondern auch immer den Nutzen Jahren, aber auch in den Jahren und Jahrzehnten danach Jahr 2020 ihre Unterstützung haben zukommen lassen. herauszuheben für die Menschen, die in diesen Bereichen wird der Förderverein die Mission der DRF Luftrettung 2020 hat für alle Menschen, nicht nur in Deutschland, arbeiten und direkt Veränderung erfahren. Denn zugleich weiter unterstützen. Das wichtigste Ziel ist es, diese Mission sondern weltweit, ein gehöriges Stück an Verunsicherung prägen diese Menschen auch die Fortschritte mit und trei- nachhaltig und erfolgreich umzusetzen. Ansonsten würde gebracht, teils große Sorgen um ihre berufliche, gesundheit- Die ungebrochene Unterstützung aus der ben sie voran. In der Zeit der Pandemie stellte sich heraus, ich mich freuen, den Bekanntheitsgrad des DRF e. V. weiter liche und finanzielle Zukunft ausgelöst. In dieser Zeit diese Bevölkerung für den DRF e. V. auch in Zeiten der dass wir uns durch die Bereitschaft zur Veränderung schneller zu erhöhen und damit auch die Mittel einzuwerben, die Treue und Unterstützung zu erfahren, ist ein außerordentli- Coronapandemie ist für Dr. Krystian Pracz eine in einem nutzbringenderen Rahmen wiederfanden, als dies der Luftrettung in all ihren Facetten zugutekommen. Das ches Privileg, für das ich mich bei allen, die uns in dieser Zeit große Motivationsquelle. ohne diese Entschlussfreude möglich gewesen wäre. gilt insbesondere auch unserem Bestreben, die Bereiche unterstützt haben, von Herzen bedanke.

38 39 Finanzabschluss Finanzabschluss

Einnahmen und Ausgaben DRF e. V. 2019 2020 in % von in % von Damit Sie als Fördermitglied und Spender*in des TEUR Gesamtleistung TEUR Gesamtleistung DRF e. V. die Verwendung Ihrer Mittel nachvollziehen schnelle medizinische Hilfe können, geben wir Ihnen hier einen Überblick. mit Hubschraubern und 22.895 65,6 % 25.675 68,1 % Ambulanzfl ugzeugen

Gewinnung 5.785 16,6 % 5.056 13,4 % neuer Fördermitglieder

Betreuung Fördermitglieder 1.389 4,0 % 1.258 3,3 % 2019 2020 Öffentlichkeitsarbeit 1.906 5,5 % 1.382 3,7 % in % von in % von TEUR Gesamtleistung TEUR Gesamtleistung Personal 767 2,2 % 1.060 2,8 % Förderbeiträge 30.537 87,6 % 31.156 82,6 % Spendenaufrufe 1.016 2,9 % 1.676 4,4 %

Spenden 3.572 10,2 % 5.716 15,1 % Spender*innenbindung 67 0,2 % 204 0,5 %

sonstige Einnahmen 767 2,2 % 858 2,3 % allgemeine Verwaltung 1.051 3,0 % 1.419 3,8 %

Gesamteinnahmen 34.876 100,0 % 37.730 100,0 % Gesamtausgaben 34.876 100,0 % 37.730 100,0 %

sonstige Einnahmen allgemeine Verwaltung schnelle medizinische Förderbeiträge 3,8 % Hilfe mit Hubschraubern und Ambulanzfl ugzeugen Personal 68,1 % 82,6 % Gesamt- 2,3 % 2,8 % Gesamt- Betreuung Fördermitglieder einnahmen 3,3 % ausgaben Spender*innenbindung 2020 Spenden 0,5 % 2020 Spendenaufrufe 15,1 % 4,4 % Öffentlichkeitsarbeit 3,7 % Die zur Verfügung gestellten Mittel dienen zu rund:

90 Prozent dem unmittelbaren Satzungsauftrag, davon Gewinnung 9 Prozent der Öffentlichkeits- und Informationsarbeit neuer Fördermitglieder 4 Prozent der Bindung von Fördermitgliedern und 13,4 % Spender*innen 6 Prozent der notwendigen Verwaltung

40 41 Finanzabschluss Finanzabschluss

Bilanz Gewinn und Verlust DRF e. V. DRF e. V.

2019 2020 2019 2020

Bilanz zum 31. Dezember EUR* EUR* 1. Januar bis 31. Dezember EUR* EUR*

Aktiva 1. Erträge aus Förderleistungen und Spenden 34.162.878 37.145.255 2. Sonstige betriebliche Erträge 712.741 584.991 A. Anlagevermögen Gesamtleistung 34.875.619 37.730.246 I. Immaterielle Vermögensgegenstände 161.772 116.112 3. Materialaufwand 30.963 660.669 II. Sachanlagen 26.541 46.311 Rohergebnis (Gesamtleistung ./. Material) 34.844.656 37.069.577 Anlagevermögen gesamt 188.313 162.423 4. Personalaufwand 767.404 1.060.472 B. Umlaufvermögen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des I. Vorräte 139.033 111.597 5. 122.667 89.181 Anlagevermögens und Sachanlagen

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 559.277 9.792 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 33.953.731 35.866.694

III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 1.715.042 2.354.468 Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit 853 53.230

Umlaufvermögen gesamt 2.413.352 2.475.857 7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge aus Abzinsung 10.827 11.840

C. Rechnungsabgrenzungsposten 6.912 0 8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 8.065 16.412

Aktiva, gesamt 2.608.576 2.638.280 Finanzergebnis 2.762 –4.572

Ergebnis vor Steuern 3.615 48.658

Passiva 9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag –5.487 57.138

A. Eigenkapital 1.117.832 1.117.832 10. Sonstige Steuern 1.872 8.480

B. Rückstellungen 660.760 472.970 Ergebnis nach Steuern 0 0

C. Verbindlichkeiten 829.985 1.047.478 11. Jahresergebnis 0 0

Passiva, gesamt 2.608.576 2.638.280

* Rundungsdifferenzen möglich * Rundungsdifferenzen möglich

42 43 Jahresrückblick Jahresrückblick

Auf den Punkt gebracht: „EpiShuttle“ So war 2020

Ein Jahr, das viel verändert hat und dennoch eine Konstante hatte: Auf die Luftretter*innen war immer Verlass!

Modernisierung Die DRF Luftrettung investierte in den Schutz von Patient*innen und ihrer Crews: Um auch in Zeiten des Coronavirus Menschen schnellstmöglich helfen zu können, wurden elf Stationen mit einem „EpiShuttle“ ­ausgestattet. „Die innovativen ‚EpiShuttles‘ erlauben es, den Patienten wie in einer Isolierstation zu transpor- tieren. Die Person kann über luftdichte Zugänge an ein Intensiv­beatmungsgerät angeschlossen sowie zeitgleich überwacht und behandelt werden“, erklärt der medizi- nische Leiter der DRF Luftrettung Dr. med. Jörg Braun.

„Christoph 111“

Zunächst flog dieser Rettungshubschrauber unter dem Rufnamen „Civil Air Ambulance“, Am 8. März 2021 hat die DRF Luftrettung einen Hubschrauber wenig später erhielt er die Bezeichnung des Typs H145 mit fünf Hauptrotorblättern in Stuttgart in Dienst „Christoph 111“. Seit dem 28. März 2020 ist gestellt. Bereits im Dezember 2020 kam der erste von fünf Hub- die Crew am Flughafen Karlsruhe/Baden-Ba- schraubern des Typs H145 mit Fünfblattrotor an der Werft an und den stationiert, um vorwiegend an COVID-19 wurde von den Techniker*innen der DRF Luftrettung eingerüstet. erkrankte Patient*innen zu transportieren. „Mit diesem Hubschrauber haben wir ein neues, hochmodern „Wir haben auch Patienten aus Frankreich weiterentwickeltes Mitglied in unserer Flotte und verfolgen kon- nach Deutschland verlegt“, erklärt Notfallsa- sequent unser zentrales Ziel: morgen auch die Menschenleben nitäter Stephan Nusser, „und konnten damit zu retten, die wir heute noch nicht retten können“, freut sich dazu beitragen, die Situation in Frankreich zu Dr. Krystian Pracz, Vorstandsvorsitzender der DRF Luftrettung. entspannen.“

44 45 Jahresrückblick Jahresrückblick

Ambulanzflugbetrieb Geburtstage

Mehr als 200 Mal hoben die Ambulanzflugzeuge der DRF Luftrettung im Jahr 2020 ab. Bei einem dieser Einsätze hatte die Crew des Learjets 35 A mit ganz besonderen He- Corona ließ keine Feiern in Präsenz zu, aber stellvertretend für alle Crews ist hier rausforderungen zu tun: Ein Patient mittleren Alters, der an einer lebensbedrohlichen die Besatzung von „Christoph 43“, die am Jahrestag Dienst hatte, zu sehen. Mit Erkrankung des Lymphsystems litt, musste schnellstmöglich von Laos nach Europa 45 Jahren gehört die Station, zusammen mit Rendsburg und dem „Christoph 42“, geflogen werden. Dank der modernen und medizinisch hervorragenden Ausstattung zu den ältesten der DRF Luftrettung. Auf 40 Jahre blicken „Christoph 45“ in Fried- ihrer Ambulanzjets und ihrer langjährigen Expertise konnte die Crew auch diesen Auf- richshafen und „Christoph 44“ in Göttingen zurück. Den 25. Geburtstag konnte trag erfolgreich umsetzen und dazu beitragen, ein Menschenleben zu retten. „Christoph Niedersachsen“ in Hannover begehen, „Christoph 49“ in Bad Saarow ist seit 20 Jahren rot-weiß und seit fünf Jahren gibt es „Christoph 64“ in Angermünde.

Simulatortraining Adenauer-De Gaulle-Preis

Ready for training: Lufthansa Aviation Training nahm im August 2020 den ersten eigenen Hubschraubersimulator in Betrieb. Ein neuer Full Flight Simulator Level D des Typs Airbus H145/135 ergänzt die bestehende Trainingsflotte und steht Kund*innen für „Diese Auszeichnung macht uns als Organisation unglaublich stolz und bestätigt uns auf Trainings zur Verfügung. Als HEMS-Operator mit jahrzehntelan- unserem Weg“, freute sich Dr. Krystian Pracz, Vorstandsvorsitzender der DRF Luftrettung, ger Erfahrung und weltweit größter Betreiber der H145 in der über die Auszeichnung mit dem Adenauer-De Gaulle-Preis 2020, die die DRF Luftrettung zivilen Luftfahrt bildet die DRF Luftrettung mit ihrer Akademie in zusammen mit der Luxemburg Air Rescue (LAR) 2020 erhalten hat. Unter nicht einfachen Kooperation mit der LAT an diesem Simulator im Wet Training Bedingungen hatten die DRF Luftrettung und die LAR den Großteil der Hubschrauber- Hubschrauberpilot*innen aus und weiter. transporte französischer COVID-19-Patient*innen nach Deutschland und wieder zurück übernommen.

46 47 Jahresrückblick Jahresrückblick

„Tag der Luftretter“

Wer sitzt in einem Rettungshubschrauber? Wann kommt er Social Media zum Einsatz? Muss ich als Patient*in bezahlen, wenn ich in ein Krankenhaus gebracht werde? Drei von vielen Fragen, mit denen die Luftrettung immer wieder konfrontiert wird. Seit Juni 2020 ist die DRF Luftrettung auch auf Instagram vertreten. „Gemeinsam mit Um über die wichtige Arbeit aller Luftretterinnen und Luft- unseren bereits bestehenden Accounts auf Facebook, YouTube, Twitter und LinkedIn sind retter aufzuklären, führte die DRF Luftrettung am 19. März wir somit auf allen für unsere Zielgruppe relevanten Social Media Plattformen präsent“, 2020 erstmals den „Tag der Luftretter” ein. Der Tag wurde sagt Social Media Manager Marco Pollmeier. „Für uns ist Social Media viel mehr als eine ein großer Erfolg, über den sich die DRF Luftrettung sehr zeitgemäße Plattform für die Unternehmensdarstellung mit schönen Bildern und Videos. freut. Wir möchten die Chance nutzen, das tägliche Gespräch und den fortwährenden sowie wertvollen Austausch mit unserer Community zu suchen und zu fördern.“ So interagiert die DRF Luftrettung auf Facebook und Instagram tatsächlich jeden Tag mit ihrer wissbe- gierigen und herzlichen Luftretter*innen-Community.

Grundschulbesuch Nachtfl ug

Greifswald wurde 2020 zu einer weiteren 24-Stunden-Station und damit der DRF Luftrettung macht Schule: Auch ohne Rettungshubschrauber sind unsere Kolleg*in- elften Station innerhalb der DRF Luftrettung, die rund um die Uhr im Einsatz ist. nen manchmal unterwegs. So wie Sebastian Geißert, Leitender Notfallsanitäter auf Seit August fl iegt „Christoph 47“ nun auch in den Nachtstunden. Davon profi tie- „Christoph 43“, der zum zweiten Mal den Kindern der Dorschberg-Grundschule in Wörth ren insbesondere die Ostseeinseln Rügen, Hiddensee und Usedom. Stationsleiter die Arbeit der DRF Luftrettung vorstellte. Grund für das rege Interesse der Schüler*innen Bernd Rosenberger: „Das war für uns ein geschichtsträchtiger Tag, denn seit sind gelegentliche Landungen des Hubschraubers im Bereich des Schulhofs, da sich das dem 3. August 2020 wird die Maschine nicht mehr für die Nacht abgemeldet. große Gelände an der Schule oft als geeigneter Landeplatz anbietet. Und dadurch sind wir auch nachts in der Lage, Menschen in Not zu helfen.“

48 49 Kontakt

Kontakt

Haben Sie Fragen zu den vielfältigen Aufgaben der DRF Luftrettung? Oder möchten Sie mehr über eine Fördermitgliedschaft im DRF e. V. erfahren? Wir stehen Ihnen gern für diese und andere Auskünfte zur Verfügung. www.drf-luftrettung.de [email protected] T 0711 7007-2211 Bei einem Notfall: 112 Aus dem Ausland: +49 711 701070

Impressum

Herausgeber DRF e. V. Rita-Maiburg-Straße 2 70794 Filderstadt

T 0711 7007-2211 F 0711 7007-2219 [email protected] www.drf-luftrettung.de

Präsidium: Dr. h. c. Rudolf Böhmler, René Closter, Annette Sohns Amtsgericht Nürtingen VR 1392

Redaktion und Lektorat DRF Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG, Stabsstelle Kommunikation & Marketing

Korrektorat Kai Decker Danke schön! Gestalterisches Konzept und Layout MALZKORN Kommunikation & Gestaltung GmbH Ihre Unterstützung rettet Leben – bleiben Sie an unserer Seite! Fotografi e Airbus Helicopters (44), Jana Brunck (48 unten), Daniel Bujack (51), DRF Luftrettung (25 oben links, 45, 46 oben, 47, 49 un- Wir würden uns freuen, wenn Sie als eines von über 400.000 Fördermitgliedern Ihre ten), Maike Glöckner (9), Antonia Jenner (11, 25 oben rechts), Stimme für die gute Sache nutzen. Helfen Sie uns dabei, die DRF Luftrettung und ihre Auf- Lufthansa Aviation Training (46 unten), Jürgen Masching gaben noch stärker in die Welt zu tragen. Im Namen aller Patientinnen und Patienten, die (14–17), Michael Meyer (48 oben), Steffen Müller-Klenk (Titel, schnellstmögliche medizinische Hilfe benötigen, bauen wir auf Ihre Solidarität. 2, 39, 51), Bert Spangemacher (8, 10, 12–13, 24, 25 unten, 26 oben, 27), Ruprecht Stempell (36, 38), Andreas Stephany Vielen Dank! (6–7, 18–21), Olga von Plate (26 unten), Ralph Wentz (4)

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