CHARLOTTE RAMPLING EIN FILM VON ANDREW HAIGH PRESSESTIMMEN

„Feinfühlig, klug und bewegend, wunderbar „Wunderbar erzählt und gefilmt … beobachtet und gespielt, mit leisem Humor ... Ein feiner, nuancierter Film, 45 YEARS bestätigt Haighs Ruf als eines der durch und durch englisch.“ führenden Talente des britischen Kinos.“ EVENING STANDARD SCREEN DAILY

war „Große, klassische Schauspielkunst... wohl niemals besser als in diesem Film. Charlotte Rampling und Das elektrisierende Spiel Tom Courtenay schaffen es, von ihr und Tom Courtenay diesem Sujet funkelnden Zauber zu verleihen. wird Ihnen unter die Haut gehen.“ Ein stilles Meisterstück! “ DAILY TELEGRAPH BERLINER ZEITUNG

„Feinfühlig und unglaublich bewegend … „Die Jury der Berlinale wollte nicht trennen, Haigh ist ein Meister was das Kino vereint hat: Die berührendsten der cinematografischen Psychoanalyse.“ Silbernen Bären dieser Berlinale gingen THE TIMES an Tom Courtenay und Charlotte Rampling.“ LE FIGARO

„Eine herzzerreißende Geschichte über Liebe, Zeit und Erinnerung ... „Ein unaufgeregtes Meisterwerk … Haighs Kunst besteht darin, die Geschichte Haigh entwickelt sein behutsames Seelendrama so zu erzählen, dass sie sich anfühlt, mit souverän subtiler Dramaturgie als sei sie Teil einer Geschichte, sowie enormer emotionaler Präzision – die lange vorher begonnen hat und lange und findet dabei sogar noch Raum nach den Abspanntiteln weitergehen wird. für britischen Humor. “ Charlotte Rampling und Tom Courtenay PROGRAMMKINO.DE sind ein Leinwand-Paar für die Ewigkeit.“ LITTLE WHITE LIES FILM MAGAZINE „Eine geradezu salomonische Jury hat zusammengelassen, was zusammen gehört. Wie sollte man auch dieses alte Ehepaar, grandios gespielt von Charlotte Rampling und Tom Courtenay, trennen? Sie gehören zusammen, sie spielen wunderbar aufeinander abgestimmt: minimalistisch, mit winzigen Gesten und Blicken, die Vertrautheit einer langen Ehe zeigend, aber auch die Abgründe zwischen ihnen, das Unausgesprochene.“ RBB

„Charlotte Rampling in der wohl besten Rolle ihres Lebens … Ein Film, der so einfach erscheint, so elegant und doch von so verzehrender Empathie, dass man seine ganze Magie vielleicht erst Stunden später erfasst.“ THE PLAYLIST ate und Geoff Mercer sind seit 45 Jahren „45 Years“ ist ein Film der Gesten und Blicke, ein glücklich verheiratet, kinderlos, fest ver- Fest der Schauspielkunst, getragen von Charlotte Kankert in der ländlichen Gegend von Rampling und Tom Courtenay. Hinter der Rou- Norfolk. Sie stecken mitten in den turbulenten tine eines in langen Jahren gewachsenen Alltags, Vorbereitungen zur Feier ihres 45. Hochzeitsta- in den kleinen Verrichtungen, Gewohnheiten und ges, als ein Brief aus der Schweiz eintrifft. Man Gesprächen werden ganze Welten lebendig. Kate, hat die Leiche von Geoffs Jugendliebe Katya in die frühere Lehrerin, sozial engagiert im ruhigen, den Alpen entdeckt, 50 Jahre nach ihrem Unfall- ländlichen Leben von Norfolk; Geoff, leitender tod, im Gletschereis konserviert. Angestellter im Ruhestand, impulsiv, als leiden- schaftlicher Linker immer noch voller Wut auf Mit einiger Sorge bemerkt Kate, dass die Nachricht die Thatcher-Ära. Geoff mehr beschäftigt, als er eingestehen mag. Fast ohne es zu merken, geraten sie in einen Sog Einen besonderen Reiz erhält die Besetzung von Erinnerungen, von nicht gestellten Fragen und durch den Umstand, dass wir die beiden bis heu- nie gegebenen Antworten. In das sichere Gefühl te als Ikonen der 60er Jahre vor Augen haben. der so lange gemeinsam gelebten Liebe nistet sich Wenn Geoff sagt: „Du warst ein wilder Feger“, der Zweifel ein. Die Auswahl der Songs, die Häpp- sehen wir Charlotte Rampling als Model und chen, die Tischordnung – inmitten der vielen Starlet im „Swinging London“. Und wenn Kate kleinen Entscheidungen, die für die Feier des antwortet: „Du warst so cool“, sehen wir den Hochzeitstags zu treffen sind, wird Kate und Geoff jungen Tom Courtenay in „Die Einsamkeit des bewusst, dass sie unversehens vor einer großen Langstreckenläufers“ oder in „Billy Liar“. Entscheidung angelangt sind. Wie vor 45 Jahren. Der einfühlsamen, vielschichtigen Narration ent- spricht die filmische Gestaltung. In sorgfältig komponierten, langen Einstellungen, mit subtilen rzählte Andrew Haigh in seinem weltweit Schärfeverlagerungen und Kamerabewegungen preisgekrönten Spielfilm „Weekend“ von (Kamera: ) wird die Nähe zwischen Eeiner gerade begonnenen, ungewissen Kate und Geoff ebenso spürbar wie ihre langsame Beziehung, geht es in „45 Years“ um eine lang- Entfremdung. Die Farben sind geprägt vom Licht jährige, stabile Ehe. Dennoch sind sich die The- der weiten, flachen Landschaften Norfolks, die in men der beiden Filme erstaunlich ähnlich. Wie ruhigen, wunderschönen Einstellungen eine ganz schafft man Vertrauen, wie drückt sich Liebe eigene Rolle im Film haben. aus? Wie nahe können und wie nahe dürfen wir einander kommen? „45 Years“ wurde auf der Berlinale 2015 mit zwei Silbernen Bären für Charlotte Rampling und Tom Mitfühlend, genau beobachtet und mit subtilem Courtenay sowie zuletzt auf dem Edinburgh Humor beschäftigt sich „45 Years“ mit einer International Film Festival mit dem Schauspiel- Lebensphase, die im Kino selten Thema ist. Die preis für Charlotte Rampling und dem Preis als Protagonisten sind Menschen, die im fortgeschrit- Bester Film ausgezeichnet. tenen Alter noch im Leben stehen, die nicht gefeit sind gegen widersprüchliche Gefühle – wie das der retrospektiven Eifersucht. ZUM FILM INTERVIEW MIT ANDREW HAIGH

Wie ist die Idee entstanden, auf der Basis der Protagonisten von Mitte achtzig auf Ende sechzig, Kurzgeschichte „In Another Country“ von Anfang siebzig verändert habe. Ich wollte, dass David Constantine den Spielfilm 45 YEARS die Geschichte von Kate und Geoff in der Gegen- zu machen? wart angesiedelt ist, dass sie nicht als Geschichte einer vergangenen Generation wahrgenommen Mich hat diese Geschichte einer Beziehung, die an wird – bei Constantine ist die Geschichte in den einer späten Hürde ins Straucheln gerät, sehr 90er Jahren angesiedelt, und die Vorgeschichte bewegt, es gibt da etwas Herzzerreißendes darin. entsprechend während des Zweiten Weltkriegs. Es kam mir vor, als hätte dieser Ruf aus der Ver- Mir ging es darum, eine Geschichte über Ent- gangenheit, dieser im Eis konservierte Körper, scheidungen zu erzählen, die für uns heute von auf seinen Moment gewartet, um die Ordnung Belang sind. Eine weitere grundlegende Ände- durcheinander zu bringen, um ein sehr leises, rung besteht darin, dass ich mich dafür entschie- inneres Chaos zu schaffen. Durch die Risse im den habe, die Geschichte ausschließlich aus Kates Gletscher steigen die Zweifel und Ängste nach Perspektive zu erzählen. oben, die über die Jahre ungesagten Dinge, die unterdrückten und versteckten Gefühle: Als wür- de die Beziehung zwischen Kate und Geoff durch Nach Ihrem letzten Film WEEKEND über- diese tote Frau grundsätzlich in Frage gestellt. rascht das Setting von 45 YEARS, eine lang- jährige Ehe zwischen Mann und Frau. Den- noch scheinen die beiden Filme auf eine Wie sind Sie bei der Adaption vorgegangen? tiefe, innere Art verbunden ...

Die Kurzgeschichte von David Constantine ist Sicherlich gibt es einen Zusammenhang zwischen wunderschön in ihrer Klarheit und Präzision, den beiden Filmen. Beide beschäftigen sich mit aber für die Adaption musste ich sie ausbauen. der Komplexität der Vertrautheit zwischen zwei Im Film ist zum Beispiel die Feier des Hochzeits- Menschen, den Risiken, die entstehen, wenn man tags am Schluss dazugekommen. Die größte sich einem anderen Menschen gegenüber emoti- Veränderung besteht darin, dass ich das Alter der onal offenbart, der Schwierigkeit, zu seinen Zweifeln und Ängsten zu stehen. Es hat mich sind, die wichtig sind, die wir aber vielleicht für immer fasziniert, was unsere Liebesbeziehungen uns behalten sollten. darüber verraten, wer wir sind und wie wir von der Welt gesehen werden wollen. Ich denke, es ist Bei Tom Courtenay und seinem Spiel gibt es eine für uns alle schwer, offen unsere Gefühle zu zei- faszinierende Verletzlichkeit. Ich wollte auf kei- gen, weil wir sie selbst oft gar nicht verstehen. nen Fall einen Mann, der gegen die Welt wütet, Wir empfinden, wir fühlen, aber es ist schwierig, ich wollte etwas Komplexeres, Sensibleres. Geoff Gefühle zu benennen und zu beschreiben. Und ist jemand, der mit seinem Selbstbild kämpft. wenn man seine innersten Gefühle preisgibt, fühlt Tom spielt einen Menschen, der versucht, etwas sich das immer wie ein Risiko an. zu verstehen.

Sie haben in 45 YEARS mit zwei Schauspie- Bei Charlotte Rampling und Tom Courtenay lerlegenden zusammengearbeitet, mit Char- schwingt ihre Vorgeschichte als Ikonen der lotte Rampling und Tom Courtenay. Wie war 60er Jahre mit, dazu kommt die Popmusik diese Erfahrung für Sie? der 60er Jahre, die Sie im Film verwenden. War das eine bewusste Entscheidung, um den Charlotte Rampling ist eine unglaublich intelligen- Geist einer vergangenen, auch rebellischen te Schauspielerin. Sie weiß, was wahrhaftig ist und Epoche spürbar zu machen? was nicht. Das ist auf der Leinwand zu sehen. Unter der Oberfläche, hinter ihren Augen Ich wollte, dass die Vorgeschichte der Prota- tobt ein Orkan von Gefühlen. Sie lädt uns gonisten in einer subtilen Art und Weise zur Beobachtung ein und fordert uns spürbar wird. Es geht im Film auch um gleichzeitig dazu auf, eine Distanz zu die Zuversicht dieser Epoche – und das wahren. Für mich fühlt sich das Potential, das wir in jungen Jahren unglaublich wahrhaftig an. Es haben. Dass man Charlotte und geht um Dinge, die da Tom als junge Menschen kennt und erinnert, war dafür sehr hilfreich. Es Es gibt diese Annahme, dass wir, sobald wir die liegt eine gewisse Melancholie darin, und dieses Dreißig überschritten haben, verstanden hätten, Gefühl interessiert mich sehr. Ich denke oft, dass wer wir sind. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das es bei der Melancholie, die wir angesichts der Ver- Leben für die meisten von uns nicht so funktio- gangenheit empfinden, eher um die Enttäuschun- niert. Wir verändern uns andauernd, unsere gen und das Versagen in der Gegenwart geht. Persönlichkeiten entwickeln sich, und wir fragen immer weiter. Jedenfalls sollte das so sein...

Die Beziehung von Kate und Geoff, die Sie in 45 YEARS zeigen, fühlt sich noch in den Kate ist in ihrer Rationalität und gleichzeitig kleinsten Beiläufigkeiten authentisch an. dem „Orkan der Gefühle“, von dem Sie gespro- Gleichzeitig sehen wir ein ungewöhnliches chen haben, ein ambivalenter Charakter ... Portrait älterer Menschen: Beide scheinen noch mitten in ihrer Entwicklung als Men- Ich empfinde eine große Empathie mit Kate. schen zu stecken. Sicherlich sind viele ihrer Gefühle irrational, und sie selbst ist sich dessen bewusst. Aber diese Ich glaube nicht, dass Menschen aufhören, nach Gefühle sind Ausdruck von etwas, das tiefer geht Antworten zu suchen, nur weil sie älter werden. und das sie irritiert: Als hätte die Tatsache, dass

Kate sich so auf ihre Beziehung fokussiert hat, eine Lähmung ausgelöst, die sie nicht überwinden kann. Sie fühlt sich zurückgewiesen, sie ist eifer- süchtig, sie stellt den Sinn ihres Lebens in Frage. Es ist, als hätte plötzlich alles, was sie über die Jahre aufgebaut hat, seine Bedeutung verloren, als sei etwas zerbrochen. Und sie ist sich nicht sicher, ob sie die Teile wieder zusammensetzen kann. Die Spaziergänge in den Broads von Norfolk, gab ihr dieses Gefühl der Abgeschiedenheit, die Landschaft und Natur spielen fast beiläufig sie brauchte. Ich mochte auch gerne, dass die eine wichtige Rolle in Ihrem Film. Reflektiert Vorgeschichte aus der Vergangenheit, die ans sich da, was die Protagonisten erleben, das Licht kommt, mitten in den Schweizer Bergen Geheimnis, die Existenz verschwundener, spielt, mit ihren dramatischen Gipfeln und Glet- vergessener Dinge und Ereignisse? schern. Das schuf einen wunderbaren Kontrast zur Gegenwart der Geschichte, der flachen Land- Was in unserer Vergangenheit passiert und unter schaft, wo man aus dem Fenster schaut und der Oberfläche verborgen ist, wird auf eine nichts als Horizont sieht. Es war wie eine Refle- bestimmte Art und Weise immer bleiben und xion der Leidenschaft und der Aufregung der bestehen. Ich meine damit nicht nur die großen Jugend im Vergleich zu der Gewöhnlichkeit und Dinge, die dramatischen Ereignisse in unserem Alltäglichkeit des tatsächlich gelebten Lebens. Leben, sondern auch die alltäglichen Details, die unsere Existenz ausmachen und die wir oft igno- rieren. Wir versuchen, ganz in der Gegenwart zu Der Film ist sehr ruhig und leise erzählt, und leben, aber das ist nicht einfach. Der Dachboden doch werden die Gefühle in ihrer ganzen über unserem Schlafzimmer wird immer voller Dramatik sprürbar. Können Sie etwas über und voller – bis alles auf uns einstürzt und wir Ihre ästhetischen Entscheidungen sagen? mitten im Chaos sind. Der Film sollte leise und ruhig sein, von Anfang In Norfolk zu drehen, war ein sehr wesentlicher an, das war mir sehr wichtig. Es geht nicht um Teil der Geschichte für mich, die Location war ein Trauma, das plötzlich mit aller Gewalt auf- von Anfang an im Drehbuch festgelegt. Norfolk bricht, sondern um kleine Dinge, um Optionen hat eine faszinierende Landschaft mit weiten, und Entscheidungen, um Gefühle, die unter Ver- flachen Feldern unter einem eindrucksvollen schluss gehalten werden, um Dinge, die wir nur Himmel mit wechselnden Stimmungen, die für schwer artikulieren können – all die Ängste und die Geschichte sehr gut passte. Die Landschaft Zweifel, die sich in den schmalen Spalten und Rissen verstecken. Ich glaube manchmal, dass wir ohne Schnitte. Das bedeutete, dass wir die Ein- immer mehr versuchen, nicht zu viel Druck auf stellungen sehr sorgfältig geplant haben, die diese Bruchlinien auszuüben: damit sich die Erde Positionen, die Perspektiven, die Kamerabewe- nicht öffnet und uns ganz verschlingt. gungen. Wir entschieden uns, mehr mit Zooms zu arbeiten als mit Kamerafahrten und Dollies. Ich mag den Zoom sehr, sich heranzutasten, langsam Was bedeutete das für die Kameraarbeit, für näher zu kommen. Es fühlt sich für mich organi- die visuelle Umsetzung? scher an als eine Dolly-Fahrt. Ich mag die Art, wie es einen in die Geschichte zieht, zu den Für mich sind diese frühen Entscheidungen, wie Gesichtern. Eine weitere wichtige Entscheidung ein Film aussehen soll, vital. Wir wollten, dass die bestand darin, auf Film statt digital zu drehen Kamera objektiv bleibt, dass sie zusieht und und mit sehr naturalistischem Licht zu arbeiten. beobachtet, aber sich gleichzeitig nah anfühlt, Ich wollte, dass die Bilder eine Weichheit haben, dass sie in diese Intimität hineinwächst, die wir eine Empfindlichkeit. Es ging auch darum zu im Verlauf des Films mehr und mehr erleben. Wir versuchen, dass sich der Film authentisch und wussten, dass wir lange Einstellungen wollten, wirklich anfühlt. Sie erzählen 45 YEARS sehr stark über, auch der Vorstellung der Zuschauer zu überlas- Details, Gesten und Blicke. sen, damit es ihnen möglich ist, etwas für sich mitzunehmen. Es war wichtig, dass die Geschichte behutsam erzählt wird, dass jede Wendung ein kleines biss- chen mehr über die Figuren, über die Auswirkun- War das Ende von 45 YEARS immer als offe- gen der Vergangenheit auf die Gegenwart erzählt. nes Ende gedacht? Es ist mir immer wichtig, bei allen meinen Fil- men, dass die Bedeutung und Wichtigkeit der Ja, das war von Anfang an so gedacht. Es sollte kleinen Details sichtbar wird, weil es diese klei- befriedigend, aber nicht eindeutig sein. Ich woll- nen Details sind, die uns einen größeren Einblick te, dass sich die Zuschauer fragen, was sie selbst geben, die eine tiefere Wahrheit erzählen. Sehr in so einer Situation tun würden. Würden sie viele dieser Dinge und Momente standen schon bleiben? Würden sie gehen? Denken sie, dass sie im Drehbuch, und mit den Schauspielern ging es in der Lage wären, all das zu vergessen, was dann darum, das weiter zu entwickeln, Details zu geschehen ist? Ich denke, es ist entscheidend, das finden, die eine größere, tiefere Geschichte erzäh- Publikum emotional Anteil nehmen zu lassen, len. Und es war mir wichtig, dass nicht alles und das bedeutet, dass es manchmal wichtiger ist erklärt und ausgeführt ist. Es geht darum, einiges etwas zurückzuhalten als es zu erklären.

„Es gibt einen alten Witz unter Schauspielern, wenn man eine Szene probt und an eine bestimmte Text- stelle kommt, sagt man: »Den Satz brauche ich nicht, das mache ich mit einem Blick.« Aber die meisten schaffen das nicht, und der Satz kommt wieder rein. Aber manche können das doch, sie können mit einer Geste, einem Blick mehr ausdrücken als die meisten mit 10 Worten. Das ist der Grund, warum dieser Preis an Charlotte Rampling geht.“ (Jury-Mitglied Ian Hart bei der Verleihung des Darstellerpreises auf dem Edinburgh Film Festival)

CHARLOTTE RAMPLING

eboren 1946 in Sturmer, England. Nach Mit SOUS LE SABLE (2000, nominiert zum der Schauspielausbildung am Londoner Europäischen Filmpreis als Beste Darstellerin) GThe Royal Court debütierte Charlotte begann ihre Zusammenarbeit mit François Ozon, Rampling 1964 in Richard Lesters THE KNACK, mit dem sie SWIMMING POOL (2003), ANGEL 1966 spielte sie ihre erste Hauptrolle in GEORGY (2006) und zuletzt JEUNE ET JOLIE (2013) GIRL (R: Silvio Silvio Narizzano). Es folgten u.a. drehte. Zu Charlotte Ramplings jüngeren Arbei- LA CADUTA DEGLI DEI – DIE VERDAMMTEN ten zählen VERS LE SUD (2005, R: Laurent (1969, R: Luchino Visconti), IL PORTIERE DI Cantet), LEMMING (2006, R: Dominik Moll), NOTTE (1974, R: Liliana Cavani) und LA CAÓTICA ANA (2007, R: Julio Medem), THE CHAIR DE L’ORCHIDÉE (1974, R: Patrice DUCHESS (2008, R: Saul Dibb), LIFE DURING Chéreau). 1975 drehte Charlotte Rampling mit WARTIME (2009, R: Todd Solondz), BABYLON FAREWELL, MY LOVELY (1975, R: Dick A.D. (2009, R: Matthieu Kassovitz), MELAN- Richards) ihren ersten Film in den USA, es folg- CHOLIA (2011, R: Lars von Trier), I, ANNA ten u.a. STARDUST MEMORIES (1980, R: Woody (2012, R: Barnaby Southcombe) und NACHT- Allen) und THE VERDICT (1982, R: Sydnet ZUG NACH LISSABON (2013, R: Bille August). Lumet). Ihre weitere Filmografie umfasst u.a. ON NE MEURT QUE DEUX FOIS (1985, R: Jacques 2001 erhielt Charlotte Rampling den César d`Hon- Deray), für den sie die erste ihrer vier César-No- neur. Zu ihren weiteren Auszeichnungen zählen der minierungen erhielt, MAX, MON AMOUR (1986, Joseph Plateau Award (1987), der Lifetime Award R: Nagisa Oshima), ANGEL HEART (1987, R: des Stockholm Film Festivals (2008), der Europä- Alan Parker), THE WINGS OF THE DOVE ische Filmpreis 2003 für SWIMMING POOL und (1998, R: Iain Softley), THE CHERRY der Locarno Excellence Award 2012. Für ihre Rol- ORCHARD (2000, R: Michael Cacoyannis) le in 45 YEARS wurde sie auf der Berlinale 2015 und SIGNS & WONDERS (2000, R: Jonathan mit dem Silbernen Bären und auf dem Edinburgh Nossiter). Film Festival als Beste Darstellerin ausgezeichnet. eboren 1937 in Hull, England. Schau- dem Drama League Award ausgezeichnet wurde. spielstudium an der Royal Academy of 1983 spielte er nach einer langen Filmpause GDramatic Arts in London, anschließend zusammen mit Albert Finney in THE DRESSER gefeierte Bühnenengagaments. Für seine erste – EIN UNGLEICHES PAAR (R: Peter Yates) und Film-Hauptrolle in DIE EINSAMKEIT DES wurde mit dem Golden Globe ausgezeichnet und LANGSTRECKENLÄUFERS (1962, R: Tony zum Oscar nominiert – ebenso wie Albert Finney, Richardson) wurde Tom Courtenay mit dem der ihm auf der Berlinale allerdings den Silbernen BAFTA-Award als Bester Newcomer ausgezeich- Bären als Bester Darsteller wegschnappte. Zu net, 1963 für John Schlesingers BILLY LIAR mit seinen weiteren Filmen zählen HAPPY NEW dem BAFTA-Award als Bester Schauspieler. Es YEAR (1987, R: John Avildsen), BILL COSBY folgten u.a. GEHEIMAKTION CROSSBOW – DIE SUPERKANONE (1987, R: Paul Weiland), (1965, R: Michael Anderson) und KING RAT LET HIM HAVE IT (1991, R: Peter Medak), A (1965, R: Bryan Forbes). Für seine Rolle des RATHER ENGLISH MARRIAGE (1998, R: Paul Pasha in David Leans DOKTOR SCHIWAGO Seed, BAFTA-Award als Bester Darsteller), WHA- (1965) wurde er zum Oscar als Bester Schauspie- TEVER HAPPEND TO HAROLD SMITH (1999, ler in einer Nebenrolle nominiert. Danach kon- R: Peter Hewitt), LAST ORDERS (2001, R: Fred zentrierte sich Tom Courtenay zunehmend auf die Schepisi – nominiert zum Europäischen Film- Bühne und war nur noch selten in Filmrollen zu preis) und NICHOLAS NICKLEBY (2002, R: sehen, u.a. in DIE NACHT DER GENERALE Douglas McGrath). (1967, R: Anatole Litvak), A DANDY IN ASPIK (1968, R: ANTHONY MANN), EIN PECHVO- Zuletzt war Tom Courtenay in QUARTETT GEL NAMENS OTLEY (1969, R: Dick Clement) (2012, R: Dustin Hoffman), NACHTZUG NACH und EIN TAG IM LEBEN DES IWAN DENISSO- LISSABON (2013, R: Bille August) und THE WITCH (1970). LEGEND OF BARNEY THOMSON (2015, R: Robert Carlyle) zu sehen. 2001 wurde Tom Cour- 1977 hatte Tom Courtenay sein erstes Broad- tenay für seine Verdienste um Film und Theater way-Engagement in OTHERWISE ENGAGED, zum Ritter geschlagen. für das er eine Tony-Nominierung erhielt und mit TOM COURTENAY

„Mein Freund Albert Finney hat diesen Preis, ich glaube, das war im Jahr 1985, gewonnen … Ich habe also gerade mal 30 Jahre gebraucht, um mit ihm gleichzuziehen.“ (Tom Courtenay bei der Berlinale-Preisverleihung) GERALDINE JAMES

eboren 1950 in Maidenhead, England. ALICE IN WONDERLAND (2010), MADE IN Schauspielausbildung am The Drama DAGENHAM (2010, R: Nigel Cole) und VER- GCentre in London. Zu Geraldine James BLENDUNG – THE GIRL WITH THE DRAGON Kinorollen zählen Richard Attenboroughs GHAN- TATOO (2011, R: David Fincher). DI 1982), THE TALL GUY – DAS LANGE ELEND (1989, R: MEL SMITH), SCREEN ONE Für ihre TV-Rollen für DUMMY (1977, R: Franc – EINE UNWÜRDIGE FRAU (1989, R: Peter Roddam), THE JEWEL IN THE CROWN Hall), für den sie mit dem Darstellerpreis der (1984), BAND OF GOLD (1995) und THE SINS Internationalen Filmfestspiele von Venedig ausge- (2000) wurde Geraldine James jeweils für den zeichnet wurde, IF LOOKS COULD KILL (1991, BAFTA Award nominiert. Auch auf der Bühne R: William Dear), BELTENEBROS (1991, R: zählt Geraldine James zu den renommiertesten Pilar Miró), WORDS UPON THE WINDOW britischen Schauspielerinnen, sie spielte u.a. am PANE (1994, R: Mary McGuckian), AGENT Old Vic, am National Theatre, und am Broadway NULL NULL NIX (1997, R: Jon Amiel) und – für ihre Rolle in DER KAUFMANN VON KALENDER GIRLS (2003, R: Nigel Cole). Zuletzt VENEDIG (1990) unter Regie von Sir Peter Hall war sie zu sehen u.a. in Guy Ritchies SHERLOCK wurde sie u.a. für einen Tony Award nominiert. HOLMES (2009) und SHERLOCK HOLMES – 2003 wurde Geraldine James als Officer of the SPIEL IM SCHATTEN (2011), Tim Burtons British Empire ausgezeichnet. „Ein still explosiver Film, der klassisches Filmemachen in seiner besten Form darstellt. 45 YEARS ist ein ebenso zurückhaltender wie provokativer Film, eine meisterhafte Lehrstunde in zurückgenommenem Schauspiel. Das Votum der Jury war einstimmig.“ Michael Powell Award – Bester britischer Spielfilm, Edinburgh Film Festival 2015

eboren 1973 in Harrogate, UK. Bevor nem zweiten Spielfilm WEEKEND (2011) gelang Andrew Haigh seinen ersten Kurzfilm Andrew Haigh der Durchbruch – der Film GOIL (2003) drehte, arbeitete er als gewann über 15 Filmpreise, darunter den Movie- Schnitt-Assistent, u.a. für Ridley Scotts GLADI- Zone Award auf dem Rotterdam International ATOR (2000) und BLACK HAWK DOWN (2001) Film Festival, den London Film Critics Award als – eine Arbeit, die er u.a. mit KINGDOM OF bester Nachwuchsregisseur, zwei British Indepen- HEAVEN (2005) und HANNIBAL RISING dent Film Awards und den Evening Standard (2007, R: Peter Webber) fortsetzte. 2009 drehte Award für das beste Drehbuch. er seinen ersten langen Spielfilm GREEK PETE, der u.a. mit dem Jurypreis auf dem Atlanta Film 45 YEARS ist Andrew Haighs dritter Spielfilm. Festival und dem Spezialpreis auf dem Los Ange- Er wurde u.a. auf der Berlinale 2015 mit zwei les Outfest ausgezeichnet wurde. Gleich mit sei- Silbernen Bären für die Darsteller Charlotte Rampling und Tom Courtenay sowie auf dem Edinburgh International Film Festival mit dem Michael Powell Award als bester britischer Film ausgezeichnet. Andrew Haigh ist zurzeit Execu- tive Producer der zweiten Staffel der HBO-Serie Looking, für die er selbst bereits mehrere Folgen geschrieben und inszeniert hat.

ANDREW HAIGH BUCH UND REGIE LOL CRAWLEY KAMERA

eboren 1974 in Shrewsbury, England. LIONS (2010, R: Christopher Morris), DON- Zunächst Kameramann zahlreicher Kurz- KEYS (2010, R: Morag McKinnon), HERE Gfilme, u.a. LOVE ME OR LEAVE ME (2011, R: Braden King), die TV-Serie THE ALONE (2003, R: Duane Hopkins), der u.a. den CRIMSON PETAL AND THE WHITE (2011, R: Preis für die Beste Bildgestaltung auf dem Brest Marc Munden, nominiert zum BAFTA-Award für International Film Festival gewann. 2008 folgte Bildgestaltung) und ON THE ICE (2011, R: mit dem weltweit preisgekrönten BALLAST (R: Andrew Okpeaha MacLean), für den Lol Crawley Lance Hammer) Lol Crawleys Debüt als Kame- mit dem Kamerapreis des Woodstock Film Festi- ramann für einen langen Spielfilm, ausgezeichnet val ausgezeichnet wurde. Zu seinen jüngsten u.a. mit dem Kamerapreis in Sundance und einer Arbeiten als Kameramann gehören HYDE PARK Nominierung für den Independent Spirit Award. AM HUDSON (2012, R. Roher Michell, nominiert zum Golden Frog von Camerimage) und Justin Es folgten u.a. BETTER THINGS (2008, R: Dua- Chadwicks MANDELA: DER LANGE WEG ZUR ne Hopkins), der BAFTA-Award-Gewinner FOUR FREIHEIT (2013). CAST Kate Mercer Charlotte Rampling Postbote Sam Alexander Geoff Mercer Tom Courtenay Mr. Watkins Richard Cunningham Lena Geraldine James Angestellte Reisebüro Hannah Chambers Charlotte Dolly Wells Kellnerin Camille Ucan George David Sibley Jake Rufus Wright

CREW Buch und Regie Andrew Haigh Executive Producer Christopher Collins Kamera Lol Crawley Executive Producer Lizzie Francke, Schnitt Jonathan Alberts Sam Lavender, Production Design Sarah Finlay Tessa Ross, Sound Design Joakim Sundstorm Richard Holmes, Kostümbild Suzie Harman Louisa Dent, Maskenbild Nicole Stafford Philip Knatchbull Casting Director Kahleen Crawford Produzent Tristan Goligher Line Producer Rachel Dargavel Produktion THE BUREAU 1st Assistant Director Gareth Tandy mit Unterstützung von FILM4 und BFI Location Manager Tom Hamilton in Zusammenarbeit mit CREATIVE ENGLAND Script Supervisor Julia Chiavetta Production Accountant Jackie Smith UK 2014, 93 min, DCP, 1:1,85, 5.1

IM VERLEIH DER PIFFL MEDIEN Boxhagener Str. 18 | 10245 Berlin [email protected] www.pifflmedien.de

PRESSEBETREUUNG: ARNE HÖHNE Boxhagener Str. 18 | 10245 Berlin [email protected] www.hoehnepresse.de

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AB 10. SEPTEMBER IM KINO

Fotos auf den Seiten 2–3, 4, 8, 9, 10–11 unten, 17, 18–19 unten, 20: © Agatha A. Nitecka Sonstige Fotos: Filmstills (Kamera: Lol Crawley)