Die Länderteams.

BMW Team Spanien – Ravaglia Motorsport.

Jordi Gené (ESP) – Startnummer 5 Fabrizio De Simone (ITA) – Startnummer 6

Bis heute gibt es keinen erfolgreicheren Tourenwagen-Fahrer als . Der am 26. Mai 1957 geborene Venezianer ist seit 1987 der einzige Weltmeister in der Geschichte dieses Sports. Zudem wurde er zwei mal Tourenwagen-Europameister sowie je einmal deutscher und italienischer Meister. Alle diese Titel errang er auf BMW.

Das letzte Engagement als BMW Werksfahrer datiert auf das Jahr 1997. Damals teilte er sich das Cockpit eines McLaren BMW F1 GTR mit dem Holländer und feierte mit ihm in Silverstone auch seinen letzten Rennsieg. Ende der Saison 1997 trat Ravaglia als Profirennfahrer zurück.

Neben seiner Arbeit als BMW Händler gründete er anschließend Ravaglia Motorsport. Das Team debütierte 2001 mit zwei BMW 320i für Kox und Norman Simon (DEU) in der Tourenwagen-EM. Der Schritt in die neue Welt war sofort erfolgreich: Peter Kox gewann für seinen ehemaligen Teamkollegen drei Rennen und den Fahrertitel, Simon siegte einmal. Ravaglia Motorsport beschloss die Saison auf Platz zwei der Teamwertung.

2001 war die Mannschaft mit Sitz im italienischen Legnaro vom deutschen BMW Vertrieb gefördert worden, in diesem Jahr wird das Team mit dem Technischen Direktor Roberto Trevisan vom spanischen Vertrieb unterstützt. Ein spanischer und ein italienischer Fahrer passen ins Bild.

Jordi Gené (ESP) – Startnummer 5

Der Katalane begann seine Karriere als 15-Jähriger im Kartsport und stieg über die Stationen Formel Ford und britische Formel-3-Meisterschaft 1992 in die internationale Formel 3000 auf.

1994 stand er als Benetton-Testfahrer auch bereits mit einem Fuß in der Formel 1, ein Platz als Stammpilot fand sich aber nicht. Jordi Gené fährt seit 1995 Touren- und Sportwagen. 2001 gewann er die Klasse LMP 675 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans in Frankreich. 2002 ist er nicht der einzige Gené mit BMW Power: Sein gut drei Jahre jüngerer Bruder Marc ist Testfahrer des BMW WilliamsF1 Teams.

Fabrizio De Simone (ITA) – Startnummer 6

Der 31 Jahre alte Römer kehrt nach einer kurzen Pause als Rennprofi wieder ans Lenkrad zurück. Fabrizio De Simone hatte 1986 als 15-Jähriger die Kartweltmeisterschaft in der Junior-100-Klasse gewonnen. Im Alter von 20 Jahren stieg er in die Formel 3 auf.

1994 und 1995 startete er in der Internationalen Formel-3000-Meisterschaft, in dieser Zeit lernte er auch Roberto Trevisan kennen, den Technischen Direktor von Ravaglia Motorsport. Nach einem Jahr als Formel-1-Testfahrer für Jordan wechselte er in das Tourenwagen- Metier. Von 1997 bis 1999 erzielte er auf BMW 320i in der italienischen Meisterschaft sechs Siege.

BMW Team England - Carly Motors/Team Isert.

Tom Coronel (NLD) – Startnummer 7 Gianni Morbidelli (ITA) – Startnummer 8

BMW Team Niederlande – Carly Motors/Team Isert.

Peter Kox (NLD) – Startnummer 9

Carly Pellinkhof begann 1974 mit dem Tuning von Motoren verschiedener Hersteller. Heute reicht die Angebotspalette von Carly Motors von Leichtbauteilen aus Carbon über Wettbewerbsmotoren bis hin zum Aufbau kompletter Rennfahrzeuge, die über den ganzen Globus verteilt starten.

Das Rennteam Carly Motors wurde 1979 gegründet und erzielte Erfolge mit verschiedenen Fabrikaten in vielen Disziplinen, neben dem klassischen Tourenwagensport engagierte sich Carly Motors im Rallyesport, bei amerikanischen Ovalrennen und im Langstreckenbereich.

Die Zusammenarbeit mit BMW Motorsport begann im Jahr 1991. Damals setzte die Mannschaft aus Leiden in Holland als offizielles BMW Dealerteam einen BMW M3 für Cor Euser in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft ein und gewann auf Anhieb die Privatfahrerwertung. Seither arbeitete Carly Motors auch mit den nachfolgenden Tourenwagenmodellen von BMW bis hin zum aktuellen BMW 320i. Mit diesem 2001 noch nach Super Production Reglement vorbereiteten Wagen und Duncan Huisman als Fahrer gewann Carly Motors 2001 die Teamwertung in der Tourenwagen-Europameisterschaft.

Fahrzeuge und Produkte von Carly Motors tragen viele Namen. So wurden beispielsweise auch die BMW 320i der DTC-Titelgewinner Franz Engstler (2000) und Markus Gedlich (2001) bei Carly Motors aufgebaut. Auch Charles Kwan gewann die asiatische Tourenwagen-Meisterschaft 2000 mit einem Produkt aus diesem Hause und selbst der Motor, der Peter Kox 2001 zum ESPC-Titel trieb, war bei Carly Motors präpariert worden.

Team Isert. In der ETCC 2002 übernimmt das Team Isert aus dem oberfränkischen Mainleus den Einsatz der drei BMW 320i für , Gianni Morbidelli und Peter Kox. Die Iserts sind eine erfolgreiche Unternehmer-Familie. Sie führt zwei BMW Autohäuser und eines der Marke . Rund 50 Mitarbeiter zählt die Firma, die wichtigsten heißen Isert. Oberhaupt ist Heinz Isert, seine Söhne Jochen und Wolfgang betreuen die Autohäuser, Bruder Uwe managt das Motorsport-Team. Heinz’ Ehefrau Edeltraut ist wochentags Geschäftsfrau und bei den Renneinsätzen die gute Seele der ganzen Crew.

Heinz Isert betreibt schon seit über 30 Jahren Motorsport. Vor allem Bergrennen ist er in den 60er Jahren gefahren. Von 1986 bis einschließlich 1992 fuhr das Team Isert mit BMW in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft, später folgten fünf Jahre mit BMW Supertourenwagen.

Tom Coronel (NLD) – Startnummer 7

Die Rennleidenschaft wurde dem heute 30-Jährigen in die Wiege gelegt. Tom Coronel senior fuhr in der Tourenwagen-EM der 60er und 70er Jahre für Alfa Romeo und wurde vier mal niederländischer Meister. So taufte er seine 1972 geborenen Söhne – eineiige Zwillinge – Tim Alfa und Tom Romeo.

Tom Romeo schaffte über verschiedene Nachwuchsformeln 1995 den Sprung in die deutsche Formel 3, wo er Teamkollege von Ralf Schumacher war. Nach Jahren im japanischen Rennsport kehrte er zum heimischen Tourenwagensport zurück. 2001 belegte er mit einem BMW 320i Platz fünf der holländischen Meisterschaft.

Gianni Morbidelli (ITA) – Startnummer 8

Der Italiener bestritt 1990 als 22-Jähriger sein erstes Formel-1-Rennen. Gianni Morbidelli kam als Shooting Star aus der italienischen Formel 3 direkt in die Königsklasse. Ferrari verpflichtete ihn als Testfahrer, Grands Prix fuhr er für die Scuderia Italia und Minardi, später auch für Arrows und Sauber. Einmal startete er für Ferrari. Ein Jahr lang arbeitete er als Testfahrer für Jordan.

Morbidelli fuhr in den Jahren 1990 bis 1997 genau 67 Formel-1-Rennen und erzielte dabei einen Podiumsplatz. Er hat über 13.000 Formel-1-Rennkilometer abgespult, aber noch viel mehr bei Tests. 1998 wechselte er ins Tourenwagen-Metier. Seit der Saison 2000 startet er auf BMW.

Peter Kox (NLD) – Startnummer 9

Der Holländer fuhr 1993 seine erste Tourenwagen-Saison auf BMW und gewann mit fünf Laufsiegen sofort die holländische Meisterschaft. Sein jüngster Tourenwagentitel mit BMW datiert auf 2001: Peter Kox ist Titelverteidiger in der Tourenwagen-Europameisterschaft.

Kox hatte seine Laufbahn zwar klassisch im Kartsport und in Formelklassen begonnen, sich aber bald auf Tourenwagen spezialisiert. Seit seinem ersten Einsatz im McLaren BMW 1996 gehören auch Sportwagenrennen zu seinem Repertoire.

BMW Team Belgien – RBM.

Fredrik Ekblom (SWE) – Startnummer 10

Das Team RBM – Racing Bart Mampaey – ist direkter Nachfolger von Juma Racing, einem in den 70er und 80er Jahren mit BMW erfolgreichen Team. „Meine Eltern haben mich mit der Begeisterung für den Motorsport infiziert wie mit einem Virus“, sagt Bart Mampaey. Nachdem Juma Racing binnen acht Jahren unter anderem beim 24-Stunden-Rennen in Spa- Francorchamps drei Siege und fünf zweite Plätze erzielt hatte, schlossen die Eltern 1986 den Rennstall, um sich auf ihr BMW Autohaus in Mechelen zu konzentrieren.

Ihr Sohn Bart nahm den Faden 1994 wieder auf. Zunächst mit der Betreuung der zehn Fahrzeuge für den BMW Compact Cup für BMW Belgien, die Serie lief drei Jahre lang.

Nach Siegen beim 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps 1997 und 1998 war RBM ein Jahr lang für Nissan aktiv. Anschließend pausierte das Team, Bart Mampaey war in dieser Zeit als Renningenieur tätig, zuletzt beim BMW Team Schnitzer in der American Le Mans Series 2001.

2002 setzt RBM unter der Flagge von BMW Belgien den BMW 320i für Fredrik Ekblom ein. Aufgebaut wurde der Wagen von Schnitzer Motorsport in Freilassing.

Fredrik Ekblom (SWE) – Startnummer 10

Trotz seiner Körpergröße von stattlichen 1,87 Meter fuhr Fredrik Ekblom Formelwagen fast aller Klassen in Europa und Amerika, nur ein Formel 1 war nicht dabei. Nach vielen einzelnen Einsätzen, unter anderem bei Klassikern wie den 24 Stunden von Daytona und Le Mans, fuhr er 1998 seine erste Tourenwagensaison und wurde mit BMW gleich schwedischer Meister.

2001 erhielt er einen Vertrag als BMW Werksfahrer und startete an der Seite von Dirk Müller im BMW M3 GTR in der American Le Mans Series. Gemeinsam erzielten sie in Jarama (ESP) den ersten Sieg in der nur ein Jahr dauernden Karriere dieses GT-Wagens.

BMW Team Deutschland – Schnitzer Motorsport

Jörg Müller (DEU) – Startnummer 42 Dirk Müller (DEU) – Startnummer 43

Das Unternehmen Schnitzer begann 1936 mit einem Autohaus, das seit 1966 ein BMW Händlerbetrieb ist, und wurde später um ‘Schnitzer Automobile Technik’ mit Motoren-Tuning und BMW Zubehör erweitert. Die Schnitzer Motorsport GmbH wurde 1963 gegründet. Im BMW Werkseinsatz hat das Team mit fast zwei Dutzend Meistertiteln Rennsportgeschichte geschrieben. Dreimal gewann Schnitzer die Tourenwagen-EM. Nach dem Gewinn der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft 1989 folgten Titel in Italien, England, Japan und Südostasien, später zwei weitere in Deutschland. 1997 wurde das Team mit dem McLaren BMW Zweiter in der FIA GT-Meisterschaft. Ab 1999 feierten die Freilassinger Erfolge mit dem BMW V12 LMR, gekrönt von dem Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans 1999.

2001 musste das Team erneut Vielseitigkeit beweisen: In der American Le Mans Series (ALMS) setzte BMW nun statt des offenen Sportwagen V12 LMR den brandneuen BMW M3 GTR in der kleineren GT-Klasse ein. Obwohl das Auto erst verspätet fertig wurde, gewann das BMW Team unter der Regie von Teammanager und Stratege Charly Lamm die Fahrer-, Team- und Herstellerwertung.

Jörg Müller (DEU) – Startnummer 42

Jörg Müller hat alle Titel gewonnen, die man braucht, um in der Formel 1 Fuß zu fassen: Formel Ford, Formel Opel, Formel 3, Formel 3000. Stammfahrer wurde er zwar nicht in der Königsklasse, aber immerhin begehrter Testfahrer. Nach Testverträgen mit Arrows und Sauber verpflichtete BMW ihn im Dezember 1998 als Testpilot für das eigene F1-Projekt. Zwei Jahre lang arbeitete er mit dem Testteam, während er parallel mit dem BMW V12 LMR Rennen in Europa und USA bestritt.

Solche Doppelbelastung ist durchaus nach seinem Geschmack. Müller scheint nie etwas zu viel zu werden. Auch Enttäuschungen wie 1999 den Ausfall in Le Mans – nach 18-stündiger Führung wegen einer losvibrierten Schraube – steckt er weg. Im positiven Denken ist er so schwer zu schlagen wie auf der Rennstrecke. 2001 gewann er nach fünf Jahren erstmals wieder einen Meistertitel: Er wurde mit dem BMW M3 GTR GT-Champion in der American Le Mans Series.

Dirk Müller (DEU) – Startnummer 43

Der Siegerländer ist vergleichsweise ein Späteinsteiger, mit 14 Jahren kam er aus den Schulferien mit dem Wunsch zurück, im örtlichen Motorsport-Club Kart fahren zu dürfen. Die Familie entwickelte sich zum improvisierten Rennteam – Vater Karl-Eberhard und der ältere Bruder Mario waren auf der Mechanikerseite und im Transportwesen eingebunden, die jüngere Schwester Marion und seine Mutter Marlis nahmen Berater- und Logistikaufgaben war.

Nach zwei Saisons im Kart wechselte Dirk Müller in die Formel König und wurde Zweiter des Championats. 1994 wurde er Dritter in der leistungsstärkeren Formel Opel und schaffte nach einer finanziellen Durststrecke 1996 den Sprung in die Deutsche Formel-3-Meisterschaft. Dort brillierte er zwar schon bei seinem zweiten Rennen mit einem Sieg, musste dann aber wegen Insolvenz des Hauptsponsors ab Saisonmitte zuschauen.

1997 verdiente er sich bei einer Talentsichtung einen Platz im Porsche Junior Team. Am Ende seiner ersten Carrera-Cup-Saison hatte er sich einen Sieg erkämpft und Respekt verschafft, am Ende der zweiten, 1998, hatte er den Titel. 2000 folgte der Titelgewinn in der GT-Klasse der American Le Mans Series mit Porsche. Seit der Saison 2001 ist er BMW Werksfahrer.