Brief der Psychoanalytischen Assoziation Anschriften Die Zeit zum Begreifen Brief Nr. 16 vom 21. 12. 1995

Psychoanalytische Assoziation Begreifen Die Zeit zum

Präsidentin: Jutta Prasse, Bleibtreustr. 15/16, 10623 , Tel.: 883 28 03

Sekretariat: Christiaue Buhmann, Fuggerstr.33 10777 Berlin, Tel.: 213 52 63 Inhalt Koordinator: Claus-Dieter Rath, Niebuhrstr. 77, 10629 Berlin, Tel.: 881 91 94 Nieolle Kress-Rosen Kassiererin: Fanny Rostek-Lühmann, 3 Figuren Freud - Jung - Spielrein. Drei Maximiliankorso 50a, der Leidenschaft. 13465 Berlin, Tel.: 401 75 87

Mitgliedsbeitrag: Jedes Mitglied bestimmt die Höhe seines Fanny Rostek-Lühmann 7 Beitrages selbst. Der Mindestbeitrag beträgt 2 Das schreckliche Weib. Der Mythos 50 DM pro Monat. der Medusa

Konto der \ Schrübbers Christiaue Assoziation: 375 43 - 106, Postbank Berlin, 42 Von Vampirkindem und Anal-Ingenieuren. BLZ 100 100 10 Über das Stillen Satzung: Die Satzung der Psychoanalytischen Assoziation Die Zeit Begreifen wird Mitteilungen der Assoziation zum 67 auf Wunsch vom Sekretariat zugesandt. Impressum Nieolle Kress-Rosen

Freud - Jung - Spielrein. Drei Figuren der Leidenschaft

Ich wollte über Leidenschaft schreiben.' Die Frage war für mich: Was ist die Ursache einer Leidenschaft überhaupt in einer Psychoanalyse, in der Übertragung, und was ist das Objekt der Leidenschaft? Es war mir klar, in einer Leidenschaft das Subjekt sich nicht an derselben Stelledaß befindet wie im Begehren und sein Objekt nicht dasselbe ist. Diese Frage wird von Freud nie daßgestellt, und als er das Konzept »Übertragungsliebe« aufstellt, ist bei ihm nie von Übertragungsleidenschaft, also von einer im Rahmen einer Analyse entstandenen Leidenschaft, die Rede. Und doch wissen wir, daß solche Zustände existieren, und wenn man der Analytiker ist, ist es wichtig zu verstehen, was da geschehen ist. Ich wollte nicht allein theoretisch, sondern hauptsächlich klinisch schreiben. Und ich dachte an Sabina Spieireins Geschichte, mit der ich mich schon 1981 beschäftigt hatte, als die französische Übersetzung von Carotenutos Arbeie herauskam. Mich interessierte dmnals der Punkt, den weder Carotenuto noch die französischen Herausgeber Guibal und Nobecourt erkannt hatten, nämlich Sabina Spielrein eine Liebesleidenschaft gegenüber Jung entwickeltdaß hatte. Es war nicht nur Liebe, es war nicht nur Übertragungsliebe, es war eine wirkliche Leidenschaft. Eine Leidenschaft, deren Zeuge

3 mehr zu schlimmer Letzt nimmt mich gegenwärtig ein Komplex Freud selbst war, von der er aber, wie wir sehen werden, nichts furchtbar bei den Ohren; nämlich eine Patientin, die ich vor Jahren wissen wollte. Und er ist in dieser Geschichte an der Hauptsache größter Hingabe aus schwerster Neurose herausgerissen habe, vorbeigegangen, sicher weil er selbst in denselben Jahren auch mit mit Jung in einer leidenschaftlichen Beziehung war. hat mein Vertrauen und meine Freundschaft in denkbarst verletzen­ Man kann sagen, zwischen und diesen der Weise enttäuscht. Sie machte mir ein wüsten Skandal aus­ wichtigen Jahren seiner Arbeit,daß sein Gefühlsleben1907 größtentei1912, ls auf schließlich deshalb, weil ich auf Vergnügen verzichtete, ein das ihr diesen jungen Mann, den er getroffen hatte, gerichtet war. Der Kind zu zeugen. Ich bin immer in den Grenzen des Gentleman ihr umfangreiche Briefwechsel zwischen1907 den beiden Männern in diesen gegenüber geblieben, aber vor meinem etwas zu empfindsamen Jahren bezeugt die Intensität und Wichtigkeit dieser Beziehung, die j Gewissen fühle ich mich doch nicht sauber, und schmerzt am das sich nur unter Schmerzen und Schwierigkeiten auflösen konnte. meisten, denn meine Absichten waren immer rein gewesen. Aber kam Sabina Spielrein dazwischen. Sie war zuerst Sie wissen es ja, der Teufel auch Beste zur Schmutzfabri­ Patientin1909 daß das Jungs im Burghölzli (1904-1905), nachher wurde sie kation verwenden kann. Ich habe dabei unsäglich viel gelernt in der seine Analysantin und Schülerin, als sie Medizin und Psychiatri e Weisheit der Eheführung, denn bislang hatte ich von meinen poly­ stu terte, und schließlich entwickelte unzuläng­ � sich zwischen ihr un d J ung gamen Komponenten trotzaller Selbstanalyse eine ganz eme. m . . e e Beztehun. � � �. Von dieser hätten wir nichts gewußt, liche Vorstellung. Jetzt weiß ich, wo und wie der Teufel zu fassen enn dtese Junge Frau mcht � plötzlich auf »querulantische« Weise ist. ( ...) Die Beziehung zu meiner Frau hat einen großen Zuwachs em n »Skandal« gemacht hätte, >Zu guter Letzt oder viel- bißeben zu weit gegangen - bis wohin sagt er nicht. Es sei sein

5 4 »psychoanalytischer Schulfall« gewesen, und »Da ich aus Erfah­ und mehr noch, seit 1986 in der deutschen Ausgabe Jungs Briefe an rung wußte, sie sofort rückflillig wurde, wenn ich ihr meinen Sabina veröffentlicht wurden, und neuerdings, seit uns weitere Beistand versagte,daß zog sich die Beziehung über Jahre hin, und ich Dokumente, besonders über Sabinas Hospitalisierung im Burghölz­ hielt mich schließlich quasi für moralisch verpflichtet, ihr meine li, zur Verfügung stehen. Freundschaft weitgehend zu vertrauen, solange bis ich Was lehrt uns diese neue Dokumentation? sah, dadurch ein unbeabsichtigtes Rad ins Rollen geriet, weshalb daßich schließlich abbrach. Sie hatte es natürlich planmässig auf meine Zuerst erfahren wir jetzt, Sabinas Übertragungsliebe daß Verführung abgesehen, was ich für inopportun hielt. Nun sorgt sie sich schon seit 1905, vielleicht seit 1904, sehr stark äußerte. Die für Rache.

6 7 sie ein Zeugnis dieser Liebe. Und der Skan­ Platz des Analytikers entfernt. und es bedarf nicht der Hypothese, seines Interesses ist für macht. der Brief an Freud, er hätte mit ihr geschlafen, um Problem zu verstehen. den Sabina nach Jungs Trennung dal, zu wollen Das wichtigste daran ist.das alles, was er sagt - hauptsäch­ alle diese Handlungen, mit denen sie sich ihm rächen an lich wenn er ihre Intelligenz oderdaß die Ähnlichkeiten zwischen ihr scheint. entsprechen dem klinischen Bild, De Clerambault die das und sich bewundert. oder wenn er von seiner Frau spricht. die nicht »phase de depit« nannte. Vielleicht ist es eine solche Phase, die so selbständig wie sie sei -, ihr die Überzeugung gibt. er liebe sie, sich eineinhalb Jahre später wiederholt. als sie 1911 zu Freud nach weil, wie sie sagt. »eine tiefe seelische Verwandtschaft jahrelang Wien flieht. Sie hat wieder mit Jung eine Arbeitsbeziehung, er bestanden« hat8• Und das wird sie nie vergessen. Sie erinnert sich betreut ihre Doktorarbeit, und schon Ende 1910 fürchtet sie, er immer wieder dieser Worte, sie bezeugen, obgleich Jung schon könne ihre Ideen stehlen. Sie schreibt damals in ihr Tagebuch: lange nicht mehr zu ihnen steht. er sie geliebt hat und immer »Wie könnte ich den Menschen verehren, der lügt. der mir meine daß noch liebt. Gedanken stiehlt. der mir nicht Freund, sondern kleinlich schlauer Und diese Dokumente widersprechen Freuds und Jungs An­ Rivale ist? Und lieben?«10 Man sieht da, wie sich Liebesleiden­ nahme, im Juni 1909 bei Sabina alles wieder gut gehe. Im Ge­ schaft in Verfolgung verwandeln kann. daß genteil sieht man, sie sich immer noch im leidenschaftlichen Zustand daß befindet. Und das Interessanteste in diesen Schriften ist, Im Tagebuch von 1910 sieht man, wie ihre Leidenschaft daß sie Jung zeigen, in welcher Art sich diese Leidenschaft äußert. In fortdauert und wie sie immer dieselben Themen wiederholt: einem verheiratet sehr langen und sehr wirren Brief an Freud schreibt sie ihre liebt sie, er würde sie heiraten, wenn er nicht schon Verzweiflung, dieselben doch die Hauptsache ist, daß sie ihn von der Wirk­ wäre, sie ist die, die ihn am besten versteht. sie haben lichkeit Jungs was er ihr über Liebe überzeugen will. Sie zitiert alle Sätze die er Gedanken, dieselben Empfindungen, usw. Alles, ihr neues Zeugnis seiner gesagt haben soll, sie kommt immer wieder auf dieselb�n Bei­ ihre Arbeit sagen kann, ist für sie stets ein spiele intelligent Sie sind, und zurück, um zu beweisen: Zwischen ihnen sei mehr als die Liebe. Er sagt: Das ist sehr interessant. wie Beziehung zwischen einem Arzt und seiner Patientin, es sei echte sie versteht: Ich liebe Sie. viel spä- Liebe gewesen. Und sie schreibt: »Es kämpfen 2 mächtigste Com­ Und man kann erstaunt sein, wenn sieht, daß ponenten man weil sie in mir: einerseits verlangt der beleidigte Stolz in mir dass ter - man könnte denken, sie wäre von ihm abgekommen, i h lhne diese Liebe � �1 zeige, was ich diesem Menschen war, ich habe ja �iele, 1912 auf einmal heiratet und 1913 ein Kind bekommt- vtele Bnefe von ihm die deutlich genug sind, andrerseits sehen Sie immer noch besteht. Als sie mit Jung wieder einen Briefwechsel aber dass sofort ich bis jetzt noch keinen einzigen Brief von ihm in wel­ über theoretische Fragen anfängt, flammt die Leidenschaft chem er mich anders als Freundin nennt oder was Sentimentales wieder auf. Sie erinnert ihn sie sei seine beste Studentin mir gegenüber daran, sagt, Ihnen zitieren konnte. Es ist mir zu wertvoll gewesen, und dann kommt wieder das Thema des Kindes, das sie "Kein Asche sie kein Kohle glühen so heiss, wie heimliche Liebe von hätten zusammen zeugen soJlen, der sogenannte Siegfried, und der Niemand weiss" .«9 schreibt: »Die Realisierung wurde durch die Schwierigkeiten des Man findet in dieser Episode alle Elemente einer Leiden­ Alltagslebens verhindert

8 9 ist nicht zufällig. Sie findet man dieselbe Verwerfung der Realität. Sie schließt diese Arbeit, ihrer Karriere und ihres ganzes Lebens Ihre Berufung, wie Passage mit der Bekräftigung: »Also lebt er doch, der Siegfried.«'2 ist die logische Konsequenz ihrer Leidenschaft. Und in diesen letzten Briefen, in welchen nie von Liebe die alle Berufungen, machte sie zum Opfer. Rede ist, sieht man, was dieser Leidenschaft zugrundeliegt Die Jetzt werden wir uns fragen, was sie zu dieser Leidenschaft Frage, die immer wieder kommt, ist: Hat sie ihr Schicksal, ihre gebracht hat. Freuds Antwort, Jung in der Handhabung der daß Berufung verwirklicht, als sie nicht ein wirkliches Kind mit ihm Übertragung nicht erfahren genug wäre, genügt nicht. Sabinas psy­ zeugte, sondern es in sublimierter Weise tat, durch Musik, Theorie chische Struktur, ihre Hysterie, kann auch keine ausreichende Ant­ und Analyse? Und hier wird die Rolle des Narzißmus in der Lei­ wort geben. Vielleicht sollte man die Frage anders stellen: War in denschaft deutlich. Das Objekt dieser Liebesleidenschaft ist im Jungs Persönlichkeit etwas, als Grund, als Ursache dieser Lei­ das Grunde nicht der Mann Jung, wie man es glauben könnte, sondern denschaft gelten konnte? diese ideale Ich (Ideal-Ich), man mit dieser Liebe wiederzufinden Um diese Frage zu beantworten, ist es nun an der Zeit, das das hofft. andere leidenschaftliche Beziehung anzusehen, die er mit Freud Danach verschwindet Sabina von der Bühne. Schon zwi­ unterhielt. schen 1912 und 1923 war sie von Stadt zu Stadt gezogen, man weiß nicht warum. Ihr Mann, Dr. Scheftel, geht schon 1915 nach Ruß­ Freud und Jung land zurück, und man weiß heute, er dort eine andere Frau heiratete. Schließlich daß wie Sabinas Schicksal sie von Jung zu kehrt auch sie 1923 in die Sowjetunion zu­ Wir haben gesehen, rück und von könnte sagen als »Tauschobjekt« zwischen da an ist sehr wenig über sie bekannt. Sie hat sicher Freud geführt bat, man ein ist klar, daß Sabina für Jung der erste An­ paar Jahre Analyse gelehrt und praktiziert, aber Psychoanalyse den beiden Männern. Es anderen war dort schon seit laß zu schreiben. Als Frau Spielrein 1905 einen 1926 verboten. Man weiß heute, sie nicht in war, Freud Freud. Und den Stalinschen daß ihre Tochter suchte, dachte Jung sofort an »Säuberungen« verschwand, wie man dachte son­ Arzt für über ihre dem sie später, 1906, schreibt er in seinen allerersten Briefen 1941 (oder 1942) in Rostow mit anderen Jude� von daß weil er sie mit der den deutschen Truppen getötet wurde. Analyse, ohne sie zu nennen, hauptsächlich könnte Freudschen Methode behandelt. Eine Gelegenheit für Jung, So wurde sie vemichtet und vergessen to . und hätte Carotenu und eine für Freud, als dte Genfer Dokumente man denken, sich als Schüler zu zeigen, nicht gefunden, hätte man von ihr nichts mehr geho .. rt · D a b Meister zu antworten. et· · ·war · ste eme mtelligente und kreative Person, nicht genau auf diese Weise an. und thre. Arbeit war Aber die Beziehung f.ingt mteressant.· Ihr erster bedeutender Text, Die diesem Buch D struktion als Ursache Jung hatte Die Traumdeutung gelesen und dachte in � des Werdens, den sie im November 1911 bet der . dieselben Ideen gefunden zu haben, die er selbst entdeckt hatte. Wiener Psychoan, al yttschen Vereinigung vortrug ' wurde sehr Freudsche Methode, heißt vor allem die schlecht aufgenomm en. Danach hatte er die F reu d fand thn. ohne Interesse - er sah das ih � einigen Patienten angewandt, und hatte c n te. . emen J Analyse der Träume, bei ngschen Text, und mit ht : � :� � Jung war es nic Theorie m h i el onnenschem - sich, wenn immer möglich, in der Öffentlichkeit für seine und ich denke auch, a . daß er Them aber noch mcht annehmen eingesetzt, als sie noch sehr unpopulär war. In der selben Zeit konnte ' sda das er zehn Jahre später mit seinem »T . eigenen Funden verändert, zum odestrieb « selb st ausarbeiten hatte er diese Methode mit seinen würde. Diese Vernichtung ihrer

10 11 gegründet ist. Freud will glau­ Beispiel mit dem Versuch der »gerichteten Assoziationen«, der, wie ständnis, auf dem diese Beziehung er dachte, die Kur erleichtern und verkürzen sollte. Andererseits ben, Jung sein Anhänger ist, er seine Theorie, die Freud­ daß daß hatte er nie den sexuellen Teil dieser Theorie angenommen, weil er sche Theorie, treulich annehmen und befördern wird, und seiner­ selbst kein Interesse hatte. So kann man nicht sagen, er wäre seits weiß Jung, er damit nicht einverstanden ist und er sein dafür daß daß mit Freud in einer Schüler-Meister-Beziehung gewesen, sondern eigenes Interesse verfolgen will. Hier und da taucht auf, als das vielmehr, er sich selbst wie ein Forscher der in den Wer­ zum Beispiel hinsichtlich der Frage der Dementia praecox oder der daß sah, ken eines anderen eine interessante Ähnlichkeit findet und mit ihm einige Schwierigkeiten erscheinen. einen Meinungsaustausch beginnen will. Aber es ist auch deutlich, es nicht nur um theoretische, daß 1906 sendet er ihm seinen Artikel über »Psychoanalyse und sondern auch um persönliche Gründe geht. Freud ärgert sich jedes­ Assoziationsexperiment«, den er mit Bleuler herausgegeben hat und mal, wenn Jung nicht sofort seinen Briefen antwortet, und man beide in dem Freud zitieren. Das war also eine Gelegenheit, ihm zu kann feststellen, Jung sich mit seinen Antworten oft viel Zeit sagen, daß die Freudsche Psychoanalyse Burghölzli angenom­ nimmt, sobald er nicht mit Freud einverstanden ist. Diese Schwie­ daß men war. Freud im dankt ihm sehr freundlich in seiner ersten Antwort, rigkeiten werden im Laufe des Jahres 1911 immer offensichtlicher, am 11. April 1906, aber Jung wartet bis Oktober, nachdem Freud bis hin zum Mißtrauen, aus dem Briefwechsel zwischen Freud ihm seine Sammlung das kleiner Schriften zur Neurosenlehre gesandt und Ferenczi ersichtlich wird. Und Ende 1912 kommt es schließlich hat, um ihm wieder zu schreiben. Dann beginnt der lange Brief­ zu einer gewaltsamen und schmerzhaften Trennung. wechsel, den jeder kennt, zu ein Briefwechsel, der immer freund­ Der Grund scheinen dann die theoretischen Differenzen schaftlicher wird, besonders diese Unterschiede, nach ihrer Begegnung in Wien im sein, aber man kann in den Briefen lesen, März 1907, bei der daß sind, um sich sie dreizehn Stunden lang miteinander sprachen. die von Anfang an da waren, für Jung nur ein Mittel Freud scheint das Opfer Freud eines, die Trennung anzu­ einer wirklichen »Liebe auf den ersten von Freud zu befreien, und für Blic�« gewesen sein, weil noch die persönlichen Gründe da und wir­ er ihn sofort zum Sohn und Kronprinzen nehmen. Aber dazu sind bestimmt. Und Jung seinerseits war von ken für beide Männer verschieden. Man kann feststellen, ihm sehr tief beeindruckt. daß Er schreibt es in seinen Freuds in diese Beziehung immer größer war als die Erinnerungen, wo er sagt, er noch nie Verwicklung einer so interessanten Persönlichkeit daß Jungs und daß er immer der war, der den artderen forderte und begegnet sei und daß er ihn außerordentlich intelligent suchte. Jung zeigte sich, nachdem er Freud begegnet war, immer und bedeutend gefunden habe. immer Und doch wird er sich zurückhaltender, er wich sehr oft aus, und mit den Jahren von ihm nicht ganz bezaubern lassen. . Er wtrd von Anf g an kritisch bleiben, öfter, bis zur Abfassung der Wandlungen der Libido, die als ein � zuerst ohne es zu sagen, und zunehmend Wtrd unverzeihlicher Schritt aufgefaßt wurde, da dieses Buch definitiv er seine Meinung mehr äußern. Es ist unmöglich, seine Verschiedenheit darstellte. Jeder konnte da lesen, er nicht in einer kurzen Zeit die ­ . Entwicklung die daß ses Bnefwechsel zu schildern. mehr ein Anhänger der Freudschen Theorie war. � Ich werde nur ein paar Worte über das sag n, was mtr wesentlich Diese Trennung hatte viele Konsequenzen. Freud und Jung � scheint. Alles klingt am Anfang sehr hannomsch· produzierte auch ' Freud •st Jvon ung wurden davon persönlich sehr erschüttert, aber sie · begeistert, Jung ist ihm gegenüber re �ek voll nichts mehr von � � und freundlich, aber Haß, meistens bei den Freudirutern, die bis heute wenn man diese ersten Briefe grundheb hest,. als Verräter, Obskurantist, erkennt man schnell Jung hören wollen, er wurde automatisch � das fundamentale Mißver-

12 13 ein »alter ego« - sie Esoteriker, vielleicht auch als Verrückter verworfen. Man darf in Fließ war für Freud ein Doppelgänger, Alter, die glei­ diesem Haß die Leidenschaft erkennen, die vorher bei Freud als sahen erstaunlich ähnlich aus, sie hatten das gleiche wissen­ Liebe wirkte. Die Konsequenzen daraus wurden auf beiden Seiten che Umwelt, sie waren beide Juden, sie hatten die gleichen Er für die Theorieentwicklung sehr wichtig. schaftlichen Interessen. Aber mit Jung war alles ganz anders. Und noch einmal, gleichermaßen wie in Sabina Spieireins war ein schöner junger Mann, sehr reizvoll für die Damen, er war (20 19 jünger als er, und aus ei­ Geschichte, darf man sich fragen, warum diese Beziehung so lei­ groß cm mehr als Freud), Jahren von denschaftlich war. nem Milieu, dem Freuds ganz fremd war. Sohn und Enkel das Pfarrern und Professoren, stammte er aus einer armen, aber sehr Gene­ Das dunkle Objekt der Leidenschaft geachteten Familie aus Deutschland, die in Basel schon seit zwi­ rationen eingebürgert war. Doch der wichtigste Unterschied Das fragten sich auch die anderen Schüler Freuds, die voller schen ihnen beruhte auf ihren Denkungsarten und ihren Beziehun­ Eif ersucht waren angesichts dieser Günstlingswirtschaft, die sie als gen zum Unbewußten und zur Psychoanalyse, die ganz unvereinbar ihren Ausschluß erlebten. Und sicher war es für sie erstaunlich zu waren. sehen, Freud vom ersten daß� Moment an von diesem jungen frem­ den Kol egen so verzaubert Okkultismus eine ver­ wurde, er nicht zögerte, ihn als Jung hatte zum Irrationalen und zum »Kronpnnzen« daß man zu bestimmen. Jahrelang versuchte traute Beziehung, die Freud ganz fremd war, oder, könnte . Abraham, der Jung 1m Burghölzli gut geka wehrte Es war kein Zufall, nnt hatte, Freud vor ihm zu warnen: er sagen, gegen welche er sich streng . daß denunzierte Thema widmete, und ihn jedesmal, wenn er ihn etwas Unfreudianisches Jung seine medizinische Dissertation diesem . Es war sagen hörte, oder wenn er als Präsident es war auch in diesem Sinn, er Psychiatrie studierte der Internationalen Vereini­ daß gung oder als Chefreda die sein Interesse für die kteur des Jahrbuches etwas vernachlässigte. diese Vertrautlleit mit dem Irrationalen, Jedesmal er so leicht mit Psychotikern in antwortete Freud, man müsse die Psychoanalyse Psychose begründete und durch die aus dem Wien r Ghetto � herausführen und ein Mann wie Jung, Beziehung treten konnte. _ ssiert Schweizer, Chnst und Psychiater, hingegen war immer mehr an der Neurose intere scheine ihm der ideale zu sein, Freud um der p choanalyse Ausdehnung und Reaktion war, in jedem Fall, der irrational �� und Achtbarkeit zu verleihen. seine natürliche aber exi­ Abe� e� fugte �uch hinzu, zwischen schien, eine verborgene Rationalit.'it zu suchen. Bei Jung . � Jung und ihm bestehe eine personhc empfangen, annehmen, e Beziehung, die keinen etwas stierte Irrationale und man mußte es nur angehe. das Diese Beziehung hat man um es zu verstehen. oft mit jener verglichen, die er mit. . auf der Fließ erlebt hatte. meisten . Es war eine Tradition in seiner Familie, vor allem ähneln sich die - Am . e1'd en B ez1e hungen in 1 b Sein müt­ d er angen Dauer des Mißverständnisses. mütterlichen Seite, sich im Okkultismus wohlzufühlen. · Er brauchte Jah re, um hatte einen Stuhl für zu erkennen ' d'1e Wissenschaftlichen terlicher Großvater, der Pfarrer Preiswerk, daß Theorien seines Freundes remer. und hatte jede Woche mit Wahns·mn waren, und seine verstorbene erste Frau reserviert 1 . auch bei Jung dauerte es sehr ang, bis er Unterhaltung, was die zweite annehmen konnte, ß . ihr, d.h. mit ihrem Geist, eine Stunde ua..t, er kem treuer Sch er war un d daß u"I er von seiner er aus ih�� kemen. . Nachfolger Frau nicht besonders gut aufnahm. Zudem verlangte . . machen konnte. Aber die Ähn- hchkelt wenn geht mcht weiter. Tochter, Jungs Mutter, hinter seinem Stuhl stehenzubleiben,

14 15 er seine Predigten vorbereitete, um die Geister von ihm fernzuhal­ Später, 1911, schreibt Jung an Freud, er arbeite über Astro­ ten. logie, und es wären »wunderseltsame Sachen« in diesen »dunkeln So hatte Jung schon als Kind erfaßt, daß in ihm selbst und Ländern«••, und Freud antwortet: »Ich weiß, Sie Ihre ionersten daß auch in den anderen, hauptsächlich in seiner Mutter, sich eine Neigungen zum Studium des Okkulten treiben, und zweifle nicht zweite Persönlichkeit versteckte, die sich aber manchmal ganz Sie reich beladen heimkehren werden. (... ) Nur bleiben erstaunlich äußerte, und aufgrund dieser Intuition für das Unbewuß­ daran, daß regie­ Sie uns nicht dort in den Tropenkolonien, es gilt zu Hause zu te war er durch Die Traumdeutung Freud begegnet. ohne sich ren«u, und bittet ihn, nichts darüber zu veröffentlichen Man weiß durch Jungs Selbstdarstellung in seinen Erinne­ in dieser zuerst mit Ferenczi darüber abzusprechen. Man fühlt aber rungen, wie dieser Gegensatz sich zwischen beiden Männer aus­ seines halben Zustimmung seine Ohnmacht angesichts der Irrwege drückte. Als Jung 1909 wieder einmal zu Freud nach Wien kann. Freundes, die er nur erträgt, weil er sie nicht verhindem kam, fragte er ihn, was er von Parapsychologie hielt und dieser antworte­ der Aber dieses hat auch Konsequenzen für die Konzeption te, das sei reiner Blödsinn. »Während Freud seine Argumente un':ider­ vor­ Psychoanalyse. Freud wollte aus der Psychoanalyse eine brachte, hatte ich eine merkwürdige Empfindung.Es KonstruktiOnen schien mir, als legbare Wissenschaft machen, und seine rationalen ob mein Zwerchfell aus Eisen bestünde besiegen. und glühend würde - ein und gewissenhaften Darlegungen sollten alle Widerstände glühendes Zwerchfellgewölbe. Und in führte ihn diesem Augenblick ertönte Es war für ihn ein Kampf der »Aufklärung«, und dieser ein solcher Krach Bücherschrank, der unmittelbar neben uns Dogmatismus. Es sollte auch zu der Konstituti­ im unvenneidlich zum stand, wir beide furchtbar erschraken. Wir dachten, der die, wie eine Kirche, den Auftrag daß Schrank on einer »Institution« führen, fiele über uns zusammen. Genauso Und so geschah hatte es getönt. Ich sagte zu hätte die Wahrheit zu schützen und zu verbreiten. Freud: "Das ist jetzt ein und ihre sogenanntes katalytisches Exteriorisati­ es a�ch, eine Kirche, die ihre Gläubiger, ihre Missionare onsphänomen." Ketzer hatte. "Ach", sagte er, etwas annehmen, "das ist ja ein leibhaftiger Unsinn!" Jung aber war ganz anders. Er konnte nie "Aber nein", innerlich erfah­ erwiderte ich, "Sie irren, Herr Professor. Und was er nicht vorher selbst als wahr empfunden, d.h. zum Beweis, daß ich recht der Kirche, der Kirche habe, sage ich nun voraus, daß es gleich ren hatte. So war es ihm mit den Dogmen nochmals so einen Krach nicht als Dogmen annehmen, geben wird!" - Und tatsächlich: kaum seines Vaters gegangen. Er konnte sie hatte ich die Wette ausgespro chen, begann der gleiche Krach im er konnte nicht einfach glaubeiL Schrank! die ihn Als Jüngling erlebte er eine mystische Erfahrung, Ich weiß heute noch nic Wesens überzeugte, und fünfzig ht, woher ich diese Sicherheit nahm. von der Wahrheit des Göttlichen Aber ich wußte mit Bestimm wurde, ob er an Gott glaube: theit, daß Krachen sich wiederho­ Jahre später, sagte er, als er gefragt len würd F e. reud hat mich nur das »Ich � entsetzt angeschaut. Ich weiß nicht, glaube nicht, ich weiß«. was er chte oder was war es dasselbe. e The ­ er schaute! Auf jeden r­ In Bezug auf die Psychoanalyse �� � . .' Fall hat dieses E . � ��ts sem AtiOiogte � Mtßtrauen gegen mic die wichtigsten hielt, z.B. die sexuelle h geweckt, und ich hatte das Ge- rien, die Freud für u ihm etwas ang die er nicht annehmen .' etan zu haben. Ich spr der Neurosen, erschienen ihm als Dogmen, . 13 ach nie mehr mit ihm darüber.« hatte. konnte, weil er sie nicht selbst als wahr erfahren

16 17 der Jung erinnert sich, wie Freud einmal, 1910, zu ihm sagte: unsere Korrespondenz so viel mehr einschränken, als es sonst »"Mein lieber Jung, versprechen Sie mir, nie die Sexualtheorie Fall gewesen wäre.«19 von ent­ aufzugeben. Das ist Allerwesentlichste. Sehen Sie, wir müssen Später, als er fühlt, Jung sich immer mehr ibm das daß Ar­ daraus ein Dogma machen, ein unerschütterliches Bollwerk." Das fernt und ibm gar nichts mehr von seiner Arbeit mitteilt, einer die­ sagte er zu mir voll Leidenschaft und in einem Ton, als sagte ein beit, er zurecht annimmt, sie ibm konträr ist, wird von der daß Vater: "Und versprich mir eines, mein lieber Sohn: geh jeden und so weit gehen, Emma ses Thema immer mehr auftauchen, daß zu nehmen Sonntag in die Kirche!" Etwas erstaunt fragte ich ihn: "Ein Boll­ Jung sieb schließlich verpflichtet fühlt, dazu Stellung 1911 »Und den­ werk - wogegen?" Worauf er antwortete: "Gegen die schwarze und Freud am 6. November darüber zu schreiben: Schlammflut -"hier zögerte er :"Er wird wach­ einen Moment, um beizufügen: "des ken Sie an Carl nicht mit dem Gefühl des Vaters Men- Okkultismus."«16 Dieses Gespräch war Jung sehr unangenehm, und se sondern als Mensch an einen n , ich aber muß abnehmen", er schrieb später darüber: muß« N · In den »Eine wissenschaftliche Wahrheit warfür sehen, der gleich Ihnen sein eigenes Gesetz erfüllen mich eine für den Augenblick 1912, äussert sich befriedigende Hypothese, aber kein letzten Briefen zwischen Freud und Jung, Ende Glaubensartikel wirft dem anderen für alle Zeiten.«17 dieses Problem mit schrecklicher Gewalt. Jeder Ein allem dieses vor: letzter Punkt zeigt uns, wie verschieden Jung war; es ist seine Neurose an den Kopf. Jung wirft ihm vor die und Weise, wie er seine machen, Ihre Tech­ Art Beziehung zu Freud lebte, sozusa­ »Ich möchte Sie aber darauf aufmerksam daß gen, seine ein Mißgriffist. Übertragungsart nik, Ihre Schüler wie Ihre Patienten zu behandeln, Schlingel (Adler­ Damit erzeugen Sie sklavische Söhne oder freche Der» Vaterkomplex « breitmacht). Stekel und die ganze freche Bande, die sich in Wien In Sie weisen einem seiner ersten Briefe, dem vom 2. September 1907, Ich bin obj ektiv genug, um Ihren Truc zu durchschauen. schreibt Freud: »Wenn nach, damit setzen Sie sich als Gesunder zum hysterischen rund um sich herum alle Symptomhandlungen Typus Sohnes und der Toch­ rechnen, so muß ich den Typus Sie die ganz Umgebung auf Niveau des 'Zwang' für mich in An­ e das spruch nehmen, tenz fehlerhafter Tendenzen von dem jeder Teilhaber wie in einer ter herunter die mit Erröten die Exis für ihn abge­ ' 21 schl�ssenen Welt dahinlebt.«18 Sie immer schön oben als Vater.« � � In dieser Bemerkung steht eine ein­ zugeben. Unterdessen bleiben deutige W r eit, »Vaterkomplex« viel mehr die auf der Gegenseite die Schwierigkeite Es ist aber sicher, dieser � . n be­ daß l uch den dieses Wort � et, die m Ihrer Beziehung Freuds Sache ist, zumindest in dem Sinn, auftraten. Auf Freuds Seite stellt als Jungs der Vater s1ch 1mmer und haupts··' ac hr für Freud der Vater sein will, � IC h d'le Frage des »Vaterkomplexes«. ihn hat. Es ist klar, . . daß werden alle nmöghch, alle Stellen seiner Briefe seiner der Psychoanalyse, - und davon zu zitieren, in welchen er Entdeckung, diesen der Vater aller K�� lex anführt, um Vorrechts- und Plagiatsprobleme herrühren -, so wie � das infantile Verhalten seiner Anhän­ er - daher auch die � zu kr�tisleren, ihre übertriebene derer, die sich ihm als Anhänger anschließen, Liebe, sowie ihren Haß, d.h. · produ­ 1hre Ambivalenz Jedesmal . P die etwas Neues oder Originelles .. ' wenn robleme mit denjenigen, er be1 Jung eine Zurückhaltung fuhlt, bedauert er er nicht selbst entdeckt hätte. ' d'Ieser noch . Vater ziert haben, d.h. etwas, . daß un komplex verhaftet sei. das Be1s. . p1elswe1se . die Originellsten, wie Rank, 1m Brief vom 6 · 1910. . Die Besten, die Begabtesten, März · » I eh argere.. m1ch nur gelegentlich _ . weil sie selbst ·ICh doch Ferenczi und Jung, wurden alle herausgeworfen, .. das darf sagen? -, daß Sie mit den Wider- standen des Vaterkomplexes nicht Väter werden wollten. fertig geworden sind und darum

18 19 glauben kann oder nur vom Hörensagen Freud wird seine Vaterphantasie in Totem und Tabu aus­ er selber nicht ganz drücken. Diese Arbeit wurde geschrieben, um Jung nicht als einzi­ kennt.«23 sehr nahe, einer star­ gen a�f sein�m Gebiet walten zu lassen. Er weiß, Jung seit Hingegen fühlte er sich seiner Mutter daß Persönlichkeit sehr 1910 msg�he1m an einem Buch über Religionsgeschichte arbeitet, ken und warmherzigen Frau, deren zweite Schlimmste, d.h. öffentlichen Wi­ die unantastbare Autori­ und von d1esem erwartet er mächtig war, »eine dunkle, große Gestalt, das gegen seine eigenen Thesen. In Totem und Tabu wird er zum Vorschein, aber immer derspruch tät besaß (... ). Sie nur zeitweise was er von fürchtet, er, der Vater dieser Sohnes­ kam dann immer wie zu sich sagen, une erschreckend. Sie sprach ihm rwartet und �hänger-Horde: verdrängt, getötet und aufgefressen zu werden. In und traf mich gewöhnlich selber, aber Gesagte galt mir im sieht man, er Jung gegenüber die Schwäche war.

21 20 der väterlichen Verfüh­ mit beweiskräftigen Erfahrungen«25• Freud stellt sich auch seinem Wie unempfindlich Jung gegenüber Rivalitätsspielen nicht Begriff des »Geistes« entgegen: »Wo immer bei einem Menschen rung ist, ersieht man auch daran, er von daß der Interna­ oder in einem Kunstwerk der Ausdruck einer Geistigkeit zutage angelockt wurde. Er wurde von Freud zum Präsidenten eiferlos und trat, verdächtigte er sie und ließ "verdrängte Sexualität" durchblik­ tionalen Vereinigung ernannt, aber er übte dieses Amt und es ken. (... ) Ich wandte ein, seine Hypothese, logisch zu Ende ohne Vergnügen aus. Das konnte Freud nicht verstehen, daß zu bewirtschaf­ gedacht, zu einem vernichtenden Urteil über die Kultur führe. Kul­ ärgerte ihn zu sehen, Jung, anstatt zu leiten und daß in die dunkle tur erschiene als bloße Farce, als morbides Ergebnis verdrängter ten, d.h. seine Macht zu genießen, es vorzog, sich Sexualität. "Ja", bestätigte er, "so ist es. Das ist kein Schicksals­ Welt seiner mythologischen Forschungen zu versenken. seiner eigenen Logik fluch, gegen den wir machtlos sind." Ich war keineswegs bereit, Hier wird deutlich, Freud in daß ganz darin ist. Er ihm recht zu geben oder es dabei bewenden zu lassen. Doch fühlte bleibt, einer phallischen Logik, in der Jung nicht die für Freud unver- ich mich einer Diskussion noch nicht gewachsen. «26 Er sagt auch: zieht sein Genießen aus einer anderen Quelle, »Was Freud unter "Okkultismus" zu verstehen schien, war so ziem­ ständlich ist. lich illustrieren mit dem, wie es alles, was Philosophie und , einschließlich der in jenen Man kann diesen Unterschied Auf Freuds Seite wird die Tagen aufgekommenen Parapsychologie über die Seele auszusagen mit ihnen nach der Trennung weitergeht. wußten. als Schutz der Ortho­ Für mich war die Sexualtheorie genau so "okkult", d.h. Rolle der Institution immer stäfker werden, unbewiesene, Person des Meisters. Jung hinge­ bloß mögliche Hypothese, wie viele andere spekula­ doxie und der Gedanken und der in Unbewuß­ tive Auffassungen.

23 22 Objekt schützen und befördern will. Es ist die Passion aller politi­ Und man sieht, wie Freud in seiner ganzen Theoretisierung schen und religiösen Kämpfer. danach strebt, die symbolische Funktion des Vaters zu schützen, die Bei Sabina ging es ganz anders. Ihr Objekt war nicht, Jung und er tut es so gut, er fast bis zum Ende seines Lebens daß sagen, zu gewinnen, es war: geliebt werden. Vom anderen geliebt werden, Figur des mütterlichen Anderen vermeiden kann. Man kann an seiner war Ziel. Es war ein passives Ziel, selbst wenn sie manch­ für ihn der Andere immer der Vater ist. Das sieht man das ihr daß bezieht, und mal aktiv werden sollte. Sie träumte eine Vereinigung, die sie Konzeption der Religion, die sich nur auf den Urvater dafür Religion, besonders »Seelenverwandtschaft« nannte, aus welcher Siegfried. der Halb­ seiner Unkenntnis der anderen Formen der an gott, wunderbare Kind, hätte entstehen sollen. Dabei ist offen­ der mystischen. das wissen, mit diesem sichtlich, wie Narzißmus in die Leidenschaft verwickelt ist. Als er Jung traf, wurde er, ohne es zu ihn Auf Jungs Seite kann man auch sagen, er lebe seine Bezie­ w konfrontiert, und es war sicher etwas, eiblichen Anderen das hung zur man seine Beziehung Psychoanalyse leidenschaftlich, aber ganz anders als faszinierte, bevor es ihn erschreckte, so daß Freud. Es ist Beziehung, die seine eher eine Leidenschaft, die der Sabinas ähnlich ist, zu ihm als Verliebtheit betrachten kann, eine sie sowohl da hielt. Aber er konnte Passivität als auch Fusion enthält. Es ist eine Leiden­ Vatersehnsucht einige Jahren lang in Schach schaft diese Liebe, die er in mystischen Sinn des Wortes. Mit der Psychoanalyse be­ sie nur als eine unglückliche Liebe leben, im gegnet er als diejenige bezeich­ dem Anderen, einem unbegrenzten Anderen, etwa dem seinem Text Zur EinfUhrung des Narzißmus z.B., aber, wie er dem er nach der Trennung von Freud begegnet net, die ein Mann einem Weib entgegenbringt, ist. In diesem das Sinn ist für ihn individuelle Unbewußte nur ein kleiner Teil des sagt, nur sich selbst liebt. das großen Alles, eine Liebesleidenschaft er kollektive Unbewußte nennt, durch wel­ Vielleicht kann man sagen, das daß ches man im Universalendas da Begehrens die Figur des aufgehen kann, und in den Zeichen wel­ erscheinen kann, wenn Objekt des che die Welt ihm lief das Subjekt in einen wahnsinnigen ert, kann er auch seine Verwandtsch�t mit Anderen annimmt und wenn es das An­ den Menschen aller zu werden für die Liebe des Zeiten und aller Gegenden erkennen sowie die Anspruch wirft, selbst ein Objekt wissen Erfahru�g, im mystischen nichts vom unheilbaren Verlust Sinn, der Begegnung mit d�m Göttli­ deren, wahnsinnig, weil sie chen. ?•ese erlebt die machte. � Psychoanalyse dann als eine religiöse Erfah­ will, der es ja zum Subjekt ng, welcher Passi 10 vum, oder die Passivität, ihren ganzen Smn bekommt. das

Man weiß, wie gef ahrlieh in Freuds Theorie die Passivität .. � fur e. nen Mann ist, weil sie sofort zur Kastrationsdrohung führt. Was tst für �hn der »Vaterko � � mplex«? Die Haßliebe zwischen Sohn Anmerkungen u d Vate , �te »Vatersehnsucht«, .1994 die den Sohn dem Vater oanalytischen Assoziation am 8.10 ::�:: immer in Vortrag bei der Matinee der Psych wet�hc� � 1 wurde von der e Position �ntgegenstel aufDeutsch gehaltene Vo rtrag lt, eine sehr gefahrliehe Po- (Der von Frau Kress-Rosen , wetl ste thn unter dte Redaktion sp ra chlich Uberarbeitet. ) Kastrationsdrohung stellt. ch Es ist au (Hrg.): Tagebuch einer heimlichen der Auf�tand gegen Deutsche Ausgabe: Aldo Carotenuto diesen beherrsch 1 1.Br.: Kore enden Einfluß, und es sind die zwischen Jung und Fre ud. Fre1burg Todeswunsche. . Symmetrie. Sabina Spielrein gegen den a ter, um semen Platz einzunehm 1986 v en.

24 25 Freud, Sigmund Gustav Jung: Briefwechsel. FrankfurtiM . I Carl h er 197 4, S. 229 f. " p·ISC Fanny Rostek-Lühmann 4 ebda, S. 233 ebda, S. 252 56 Das schreckliche Weib. ebda., S. 260 Der Mythos der Medusa :7 ebda., S. 253 B ef S ielreins � an Freud, 12.6. 1909, in: � Tagebuch ..., S. 106 Sp1elrem . · · an Freud 13 · . 6 1909 ' Tagebuch 10• ..., S. 101 (hier ist eine Variante d er Korre kt uren Zitte: rt) 0 1 26. 11. 1910 , Tagebuch ..., s. 76 11 Brief an Jung , in: Tagebuch ... , 1 S.l71 2 Brief 3 an Jung, in: Tag 1 ebuch ... , s.184 Erinnerungen, Träume, Gedanken v C Jung. utgezeichnet ausgegeben und her- von Aniela . �� t 14 n. at1·0·er 1992 B'r efJ laffe Olte S 159f. � ungs v. 8.5. 1911. u Briefwechsel Freud-Ju �B ng 65 lef Freuds v. 12.5 � ' � 6 .1911. Briefwec 1 hsel Freud-Ju g mnerung ' s . 466 en, ... , S. 154 f. : 17 ebda. S. 3 155 1 =�::;; euds v. 2.9. 1907. Briefwechsel 19 S.Freud, C.G.Jung v. 6.3. , S. 91 ���� 1910 Briefwech 2o , sel S.Freud, C.G ebda., S .Jung, S. 331 Die Darstellung des Medusenhaupts\ des »mythologischen 21 Brief Jungs v. 18.12 Symbo .1912. Ebda., S. 594 ls des Grausens

Freud hat durch die arn Mythos des Medusenhaupts gewon­ n ene Einsicht eine Rekonstruktion der Elemente und der Struktur einer Kastrationsphantasie vorgelegt. 26

27 Er sieht im Erschr ecken vor dem Medus festation des Kas enhaupt eine Mani- schwanger von Poseidon, gebiert Chrysaor und Pegasus aus dem trations sc hrec ks vo weiblic r dem von n umsäumten Ha hen Genital ' de ssen is. Perseus entflieht mit dem Medusenhaupt durch die Luft. An Schlangen haare einenHaare darstellen. Ersatz des Penis einer felsigen Küste in Äthiopien erblickt er die dort ausgesetzte Fre und ange ud räumt ein, daß . bundene Jungfrau Andromeda, Tochter des Cepheus und . m um dtese Deutung vertreten, der Gene ' �· ernstlich zu der Kassiopeia, die wegen eines Frevels ihrer Mutter auf Befehl se dteses Isolierte Mythol n Symbol s des Grauens in der ogie der Griechen Poseidans einem Meeresungeheuer ausgesetzt worden ist. Perseus und seme. n Parall Iogien nachgehen e en m· anderen Mytho- besieg lnüßte.s 1 t Ungeheuer, befreit Andromeda und erzählt anläßlich Dazu seiner das will vorliegende Hochzeit mit von seinem Sieg über Medusa. näc Arbe·It em. en B ihr hst wird zum bes eitrag leisten. Zu- Seine Trophäe schenkt er Athene, die sie seither an der seren Vers tänd . der Inh nts der folgenden n B alt des Mythos Ausführunge rust trägt. Wie. d erg egeben: Der Meergott Phorkys Das Agieren des Helden Perseus bewegt sich im Spannungs­ Keto und schönwa sind die Eltern . ngige Seeungeheuer feld dreier Frauen, der Göttin Athene, der Gorgo Medusa und sei­ der dre l Gorg dasone . dusa, den n Sthenno, Euryale und Me- ner k jüngeren SchWe ünftigen Frau Andromeda. Wie zu zeigen sein wird, handeltes stern der Grai en. keanos im äuße te wohnen jenseits des sich bei allen drei Frauen in diesem Mythos um Figurationen der 0 rsten Westen . s· heit, . Nur Medusa, ein M ist sterblich . St'e . e herrliche Schön- edusa, und sowohl Athene als auch Andromeda stellen als ihre Wird von Poset · Athe d m. emem Tempel Pal- Ab I� ne vergewaltigt. 0� der spaltungen verschiedene Aspekte des schrecklichen Weibs Athene' Dicht den Zeugm des Geschehens, dar. Täter sond rn bestraft Als Textgrundlage meiner Ausführungen dienen die Meta­ � Opfer, indem gen verwandel; das. sie ihre Haare in Schian­ morphosen Ovids, Buch IV, 604 ff. und Buch V, 613 - 631, deren und ste o lh r ist a � �� Hauptattraktion nzunehmen daß beraubt. Als sicher Darstellung man entnehmen kann, Äußere der Medusa in • d1e machti ebenso ge n Hauer Wie. dre daß das wie die Schlan die eines Ebers i Stufen präsentiert wird: vor und nach der Verwandlung, nach get um den Kop durch Ath f als Element der Bestrafung der T ene zu werten �ISt, ötung. Jede dieser Stufen spiegelt einen bestimmten Aspekt . Währen d der M dte bei Appolodo ythos offenläßt, ob sie der Kastrationsphantasie und des Grauens vor dem Weiblichen. rus erwäh nten g bereits oldenen Flügel vor der Verwa und ehernen Hände nd) g :fzu Bd. I, S. weisen hatte (vgl. 45). Für den Ver�: dazu Kerenyi, v s t rer Schönhe Das schreckliche Weib: die Gorgo Medusa erwandelnder M it wird die Bestrafte mit ' acht ausgest Die Medusa vor der Verwandlung attet · Wer . zu Stein. 1'h r ms Gesicht blickt, wird Der M ythos der Med »Denn das Sch6ne ist nichts als des Schrecklichen Anfang, P usa I. St unlösba erseus. r verknüpft mit dem des den wir noch grade ertragen, und wir bewundern es so, Perseus, zerstören.�/ der im Tempel weil es gelassen verschmtiht, uns zu Unter der �thene erz weltskönig Poly ogen wurde, hat dem dektes Ha enthauptet das pt der Gorgo verspr sie mit Athenes . ochen. Er Sthenno, Euryale und Medusa werden die »Gorgonen« ge­ H'lti1 e ' m den Kopf dem er em· er nan abwendet, e . erlieferung nach nt, zu griech. »gorgos« »schrecklich für Blick und Anblick«. mer anderen Ub. = Schl . ld ge zu ge, Zu spiegelt erblic·kt . 0 I Haupt in seinem nächst aber wird der Medusa attestiert, von »Ciarissima forma, B et. sem. er Tatti das ist er unsichtbar. Medusa. spes invidiosa multorum procorum« gewesen zu sein, als besondere

28 29 Attraktion wer den ihre Haare genannt.. »nec m. tota conspectior ulla cape Ilis pars . te ex futt.« · -sistiert. So wird die männliche Befriedigung oder Erfüllung »Clarus« beinhal in tet sch on m· der Posltivfon· n »hervorleuchtend : � bezug auf die Medusa ausgespart, vorgegaukelt als ))spes«. Als h rv rra�end« und verweist mit dem Superlativ auf außergewö i hn i e chönhet. Verkörperung der Jouissanceversprechens wird sie zur Trägeein des � t«, auf eine vollko welche die . mmene Gestalt, im Trägen n m m aginären Phallus, die Geschlechterdifferenz ist aufgehoben. Ihre etonymischer V erwend )) zum ung der Sprache Ha Gegenstand od er are und die schönen Wangen weisen mit einer )Nerlegung von z·tel der Hoffn u ng « Vte er Freter · macht. a )) Invidio _ u sus - Net 'd erregen nten nach oben als ))crines pubis« und ))Hinterbacken« als Homo­ d ' be net· d et« und · 1 Aug ))conspectus in die ' en fallend• \ stattl'tc h «verkör = log für Wangen auf weibliche Genital hin welches die Zu­ pern zwe·1 untersch. der opti tedliche Aspekte das schen Wirkung. und Abwendung des männlichen Blicks provoziert. Gleichzeitig Die Etymologie von repräsentiert die starr abstehende Haarpracht phallische Ele­ ))invt · d'tos us« (-i Sehen nvidere) weist auf das hin, bedeute t )) ment. Diese Medusa läßt an ihrem Körper die Merkmale beider scheel von der das ' S ei't e her ansehen, ch sein« und hebt neidis biologische Äu ßere n der r Geschlechter erkennen, ist androgyn. Als Figur, der am noch unverwand nicht näher elten Medusa ein ein spezifizie rte s absolutes, für den normalen Sterblichen nicht zu habendes Ge­ Etwas hervor . unerträglich • d'tre k te Hinsehen nieße macht, währen d das n unterstellt wird, muß sie außerhalb der symbolischen Ord­ ))conspectus« diedas dem der Haare als Blickfang, nu Betrachter ntc. ng, Rande der Zivilisation angesiedelt werden. Damit wird ht ausweichen am der Ge n, mark tert' und sie von samterschein ung . ihr Schuld zugewiesen, sie stellt den symbolischen Ordo (z.B. des­ ())10 tota«) isolkan eb iert. Außer der en Erwäb nung eindrückli- sen Aus wird bedrohlich (von Anfang an der Haare fi wirkung, die Ehe) in Frage, ndet sich wenig wangig. « wir Präzises. ))Schön- die W damit d sie bei Apollo 9 irkung ihres Blicks), als Gefahr wahrgenommen und doms genannt. zu Der Betrachter m Opfer von Gewalt der 'un g f.äu hchen . Fr ! . Gorgo wird mit einer auengestalt kon � Der erste der beiden Gewaltakte, die die Medusa als Ande­ froilti' ert, dIe m. thm e·me Ambtvalenz' hung und Abs von Anzie- re, auß erfährt, ist die toßuilg aus ost, erhalb der symbolischen Ordnung stehende, 1 .. der ein nt t eigen t . 1rauen gemischter Reiz V ist. G ergewaltigung durch Poseidon. Die Vergewaltigung von sterbli­ Die S ch" chen Frauen gehört zum gängigen Repertoire der on hett · der Med . oder Göttinnen usa f"hu rt threr. Unerträglich m Absolutheit zur griechi Persephone; Zeus keit, zum eme. n, . sch römischen Mythologie (vgl Hades wetl die ästh eti sc . I generell he Vollkommenheit Alk I I an den die Grenze des F mene; Zeus Io). Der Part der Empörung und Rache aßbare n ub.. ers o chreitet und damit 1 Tod gernahne zum an den überwältigten Mädchen fä llt der betrogenen Ehefrau, meist Hera • anderen wegen ihr r Todesver besonderen: � haftetheil zu. Es stattdessen Athena Parthenos die J· üngste der bedarf einer Erklärung, warum Gorg onen ISt . im woh als emztge. sterblich, die nt, wo die Nacht be . sen Gewaltakt als Skandalon wahrnimmt und Opfer, nicht gmnt, und ISt. die Schwester d er r das greisen Göttinnen) Graien (de den Aggressor bestraft. Diese Verdrehung ist nur möglich, weil die und der Enn . nyen. In der Schö Medusa nicht innerhalb des griechischen Kosmos der Menschen­ nheit der noch unv rwandelten sich in transito � Medusa zeigt Und Götterwelt, sondern außerhalb seines Ordo steht und dessen rischer Abso uth . ett (Faszm'atio n Tod) eine Grau en; Leben Gesetz unerträglt'che v 1 e nicht für sie gelten. or trative. Fu"l e,l I � I Jouiss �m· ersprechen von vor ance, einer verz kas Athenes Reaktion erklärt sich nicht aus Abscheu der ückten Totalität, dte. und realtter ntcht zu ist U deshalb nur s haben ntat und der Lust Poseidons, sondern vor dem unterstellten Ge­ ai unterstellte und damit dem And eren zugeordne- nießen der Gorgo, dem sie die Rolle der Voyeurin verweigert. Mit

30 31 der Bestrafung der Gor go in rem Hethgtum. en . ahndet sie zugleich stratio etgenen Wunsch ih . n, wobei die Abwesenheit des Genitals durch Schlangen und ihr nach Lust, dte. . steh auf ihren Rivalen E Kampf um d"te ta berzahn ausgeglichen werden soll, aber genau dadurch d t Athen Pose·1 d on bestätigt be zteht.· Dte. Str im die Frau s afe signifiziert Wird (»Vag bei der h on vor ina dentata«). Diese Substitute fu ngieren als Fetische, ' SC dem er ust der Jouis Jungfräulichkeit ein sin sance-Verspre ch en v 1 d pervers-dingliche Behauptung der einst gewesenen Fülle Zu­ wahrgenomm en . bar urde, nun für alle siebt- g mit den Attributen � leich mahnt der von Poseidon mit Chrysaor und Pegasus schwan­ des Anderssem. s, mit Schlangen an Stelle der Haare ' die dur gere Leib an die ursprünglich vorkas ch e B ewegr trative Fülle. hk eit· den Phalluscharakter streichen ihr lC unter- , mit eherne n Hän Diese Dichtheit der symbolischen Darstellung (Spuren voll­ . den und . uern emes Ebers, dte. den Ubergang vom kommener Schönheit, animalische Elemente, Mensc hlJe. h en zu Ha . Penislosigkeit, Pe­ m tieri sc hen U Der gene ngeheuer markieren. nise relle Schuldvo rsatz und Gravidität) führt an die Grenzen, wo der Schutz des rwurf geg enu··b er die der Gestalt, bei der man ven Symbolischen des Symbolisierbaren versagen muß, wo rad ika­ n u tet, Wird. bei m Gewaltakt Poseidons Göttin konkre durch die le Begeh I das t, dte. Je. d e . ren als Unsymbolisiertes und nicht Symbolisierbares be­ Jomssance c-ur Athena · steh· selbst verweigert. g Parthenos' d"Je . egnet. Die Medusa öffnet, gleichsam an der Schnittstelle vom stch als unfr . e tge Zeugin nen Beischlafs lWl·Ir des erzwunge- Symboli umdre ht und schen zum Realen stehend, den Blick auf eigentlich den Sch"ld sc h .. hebt, führt 1 utzend vor Gesicht unertr das eben d"Je B ewe ägliche Reale. Wer gezwungen ist, ihr ins Gesiebt zu schau­ gung au s, d" . das der te dte Menschen künf vor bestraften Gor tig en, wird nicht bloß mit dem Unheimlichen konfrontiert, sondern g o vo zteh. en. 11 mit dem nackten, unverstelltem Grauen, ihn panikartig befallt, das versteinern läßt und keine Möglichkeit zur Flucht mehr offenläßt Die Gorgo nach der Das ist der Grund, weshalb ihr Anblick nicht ertragen werden kann Verwandlung 12 und warum sie beseitigt werden muß . Die ver Aber da von Anfang an nicht nur der Anblick der Gorgo, wandelte Go rgo wob nt nun . einer mit ihren Schwest rn »in sondern schauerlichen, e auch ihr Blick nicht ausgehalten werden kann, muß ange­ von e kelh afte m Sc hl amm n Die Metamorp umlagerten Grotte«. ommen werden, diesem eine Qualität des Begehrens eigen ist, hose zeigt tie rhafte zersto.. schrec rende Elemente an einem das einen daß ist nach dem kenverbreitenden radikalen Mangel offenbart Dieser Mangel W 1 .b e uf . Ihr durch G dia«) Athenes v � . den Neid (lat. »invi- eschehenen, der »Kastration« der Gorgo durch Athene via Per­ eränderter An bhck ennog·· rtcht Beiseiteblicken dem Betrachter kein seus, ein Mangel des Phallus. Diesem Begehren kann der männliche mehr, sond e rn erzw·mgt tm. perpetuierte Erschauern direkte Betrachter und muß vor ihm kapitulieren oder die Hinseh · nicht standhalten en Wä· hrend 1·h r unterstellte das B der Verwandlung Genießen vor egehrende beseitigen. Der zweite der beiden gegen die Gorgo iln Feld d er das Sexual·tä1 t als g Zurückweisung Herausforderung und erichteten Gewaltakte muß daher ein tödlicher sein zugleich zu . verorten w Gewalt ar, 1st· es nun der us als anzusiedeln , im Feld Dennoch trägt der Tötungsakt, den Perse Element ei­ deren pfer Seh als verstemerte. ne enbilder trophä 0 Tier- und Men- r Wette und mit Unterstützung Athenes ausführt, gleichermaßen enarti g gege . . nwar. ttg bleibe Z Der n . üge eines sexuellen Aktes. Aus den »Phorkyaden« des Aischylos Vergleich der Wohnhöhle . gestellten mit dem eke ist ein erhalten: » n die Höhle wie ein weiblichen . lerregend e einzige dr astische Zeile13 I Ge mtai und Sch s d rcb . dar- Ebe langenhaare � � dte Eberzähne und r drang er ... «, die deutlieb macht, wie man sieb die Stürmung entstellte Hau w pt reprasen » tJeren die weibliche Ka- der vom Schlamm umlagerten Grotte« vorzustellen hat.

32 33 �i rzwun ene ;:�: (Bei)Schlaf pers � endet Leben ihres Kör- , ni dte. E Das schreckliche Weib in der Figuration xtstenz des Hau das der Harm­ ts· Der freigele in einer Versch' gte Hals wird losen: teb ung zum M P Andromeda uttenn und • d er und Pegas die Kinder Chrysaor us ins Leben e nträßt . Perseus Person aber kann die Medusa als nicht besitzen, Trug schon der Tötungsakt sexuelle Züge, sondern wird lassen sich an fetisc h arug . emen. thr so isolieren ' dessen Teil von . der Beha ers ende u ndlung, die Perseus dem abgesch lagenen Medusenhaupt tarr nd todbnngen · d lang nutzen . e Wirkung eine Zeit er und am En de weist, Verhaltensweisen eines Liebenden erkennen. Als er sich seme Trophäe schenken. seiner Ziehmutter Athene n ach dem Kampf mit dem Seeungeheuer die Hände waschen will, le Während schon gt er Gorgonenhaupt mit ausgesuchter Zartheit ab, polstert der lebenden zwi Medusa die Grenzber e das schen Faszinat eich den Boden mit ion und Graue Blättern und Stengeln aus dem Meer, damit dem n, Schönheit und Leben , und Häßlichkeit, Tod Sc Schme rz und hreckenshaupt keine Verletzung durch den harten Sand zugefügt Wollust, Mensc ' zu eigen hl•ehern und Tierischem waren• übe werde. (Met. IV, (vgl dazu Cal vino, Italo, Sechs Vo r­ rsc,uettet. sie 740 - 744), . F ..__ im T de dte' onnbewabrung 0 Grenze zwischen schlage 1991, 16 und Zerst öru. ng fUr das ntichste Jahrtausend München. Wien S und repras·· entte. . . pen rt dtese. . . . nanent· Das Au gletchzetUg ff). Die Gorgo ge d er Med war in ihrer die unmögliche Jouissance versprechen­ usa tst· nun selber ken gebannt, durch den Sehrek- den s·le m. d den Fülle als lebendige Frau für ihn nicht zu ertragen, nicht zu er Sekunde ihr er Enthauptung erlitt. haben, Sexualität nur in zerstörender Gewalt möglich, Zärtlichkeit

Das Medu konnte er erst dem als Fetisch fu ngierendem abgespaltenen Haupt senhaupt nach der T"to ung 14 erweisen führt der Gorgo . Die Begegnung zwischen Perseus und Andromeda Währe hin nd die vollk gegen zu Eheschließung und Familiengründung ommene S chonhe.. . . delten Medusa tt der noch unverwan- in t'h rer vork Bei beiden Gestalten handelt es sich um dieselbe Frau, bei astrativen F"Uu . Betrachter e e m für den männlichen der die unerträglich es selben Merkmale unterschiedlich stark erscheinen Schon die Ve rspreche . und die n von JOUJss . zum tier'ä h ance verkörperte Vorgeschichte von Medusa und Andromeda zeigt vergleichbare ' •c he n Wese sow 111. n verwandelt ohl der vork e Gorgo Elemente Züge nicht begangen astrati ven F" : Beide sind für etwas bestraft worden, sie ulle als auch kommt erst de der Kastration spiegelte, habe das m abgesc hl n, Medusa für die erlittene Vergewaltigung durch Poseidon, agenen upt, phäe des d•eser' konservierten Tro- An Grauens, dt'e Ha dromeda wegen eines Frevels ihrer Mutter, diese nämlich de n Mo ment nur im des Jbergangs si daß Blick ' sonde .. zum Tode nicht ch selbst eine größere Schönheit als den Nereiden zugesprochen rn auc h t. m l zum Tod esse . repräsentiert, hret geöffneten Mund hatte, die apotro wobei eine Projektion der angeblichen Schuld auf die Tochter sehe Wirleu ng bencht . et. In zu, von der der ythos Stattfi diesem ers P äi' M ndet und gleichfalls in einer Verschiebung von der Tochter n Bltck. nicht e schrei sind z ndenden Orga tarne die Quallust des ur Mutter der von der Schönheit ausgehende Anspruch die Gren­ sm us und de Dte. r Tode sk amp Erstarrung f verdichtet zu sehen. zen des für die Sterbliche Schickliche überschritt Medusa erhält des män n tch . 1. en Betrac enden kön hters reprasenttert.. . . ht nende Erekt' eine m c den versteinemden Blick als Strafe, die Haare werden mit Monstern ton. Das vo h aupt m Körper Ve »isoliert nu abgetrennte Medusen- rflochten, ihre Schönheit zerstört, Andromeda wird durch die n di e graue G . nerregende enttale von w·tr k ung des weiblichen Interve geschmiedet und einem seiner s t ntion Poseidons an einen Fe lsen erregende n« genomm I 15 und verbre ene Kastrati u itet als Gestalt Meeresungeheuer ausgesetzt, sie behält Blick und Haare als sicht­ onsp hant aste. tödlichen S chrecken. bares Zeichen ihres Lebendigsein zurück. Perseus hielte Androme-

34 35 - it einem eber des Helden m voraus, u d zwar spal- ebenfalls ein Kampf � acht. Diese Ab ns­ Jungf rau bew für ein Marmorbild, wenn nicht ein Lebe beuer, dte nacb der da beim ersten Anblick köpfigen Seeunge . ls die Gorgo n daS g etc. h fal Träne eme nte dte 1 da- zeichen zu sehen wäre: der leichte Wind bewegt ihr tung der animalischen El Wesen und Haar, t . ' . etg. enstän diges . moverat e nen, in em em- quellen aus ihren Augen. (»nisi quod levis aura capillos Verwandlung kennzetcb weiblieben G t. ku ng des opus.« Me terre genden tr d er tepido manabant lumina fletu, mannoreum ratus esset mit die Isolierung der lus w· h , nach acb en möglic erregende n m daß enen tale von seiner grauen ' wahrgenomm ngeheuerl eh w. �2 m. sind Rem•-. der als u 1 tz der Alle aufgeführten Details der ersten Begegnung tödlichen Beseitigung meda den Pla .n Fr au« Andro ein Dejavu: et dte. »norm ale rseus niszenzen an etwas, das er schon gesehen hat, weiblichen Elemente Söhnen des Pe m von d en vier bild, ein Kunstwerk nahezu, vor de .. ugen. Mutter scheinbarversteinertes Frauen Geliebten und kunf men kann. les h ne einneh . er starr wird, beinah seine Bewegungsfähigkeit verliert. Aber al Tochter Gorgop gletcbfalls und der einzigen töterin« wird und one � Gorgo an dieser weiblichen Schönheit ist so, sie noch gesehen me »Gorgoph Bd.l, Der Na u daß en - l y, werden kann. Die der Haare, die Tränen weis ne genannt. r kleine Pauleus spielt ertragen Bewegung als Beiname der Athe daz Debter des Pers sie �; �ie Toc auf die Gelöstheit Andromedas hin, auf die Metamorphose, die Namensgebun s« als der Sp. 854). Bei der � tat des Vater hin . dte Held en von dem transitorischen Zustand des Scheintotseins zum Leben nnerun g an en« Elemen- weniger »die En . ' medusenbaft Trägenn dte » vollziehen wird. Rolle, d'' e Wunsch eine . töte. diametral daßs teh selbst ab Das Nicht-Ertragenkönnen des Blicks ist ein te ihrer Weiblichkeit in Betrachters, anderes. Es bezieht sich nicht auf das Subjekt des xuellen: on der Ase hen, der Ft. gurat' t sondern auf das Obj ekt seiner Betrachtung, das Mädc e Wetb . . daS Das schrecklieb m schweigt, weint und wie ein Kind die Augen vor dem verbal zu­ ne . ap­ Athe nus· ch dringlichen Betrachter verschließt. (»primo silet illa nec audet ru"nglich tde Athene ursp si non Medusa und rin pellare virum virgo, manibusque modestos celasset vultus, Die These, » ur Olympie ng Athenes z daS ortis« daß d er Wandlu . e Macht relegata fuisset, lumina, quod potuit, lacrimis implevit ob == und mtt· fetndhch· gewesen seien .. n d ihr als lost u · Manne n ihr ab ge d. ' Sp Sie schwieg zunächst und die Jungfrau scheut sich mit dem Schreckdämonartige vo dtv, B . 2 be zu reden. Sie hätte gewiß mit den Händen schamvoll bedeckt worden set« e Pauly, , Athene ha gegenübergestellt (D e r kleintreten wie die daSsie ebe: er von Gesicht, wär sie nicht gebunden gewesen. Nur ihre Augen füllte der Forschu tg und ihr etwas wird in � �berwunden f). Die mscher « (ebd. - dies blieb ihr - mit quellenden Tränen. Met. IV, 680 f 852) gängerin chto s abgewonnen eine »Vor . SCh en Blick des dätDOI11 ge >> tr äg t Phänomene, die durch den Anblick der Medusa bewirkt werden, de kraft n Sage« zufol r Vernichtungs ren atu · sehe Oh l älte t, mc· ht sind in einer Umkehrung bei Andromeda vorab zu beobachten 683). Dieser »W genem Rech Bd . I , .Sp ne.to n au s ei e Gorgo (Versteinerung, Nicht-Ertragenkönnen des Blicks). Athene als Gorgophon das Bd I Sp. � Frau, bei us.« (Pauly, ' 2). Mythos er Das verborgenbleibende verhaltene Begehren der als Gabe des Perse . � 85ene mit dem .. · Ath der Gotu eme der als hilflos Gefesselter die bedrohlichen Eigenschaften der Me­ Verflechtung dererseits ist Die es Perseus an dem Mythos findet dusa ins >> Passiv-Weibliche« gewendet sind, ermöglicht nach kurzer einerseits und durch Poseidon Medusa der Medu sa wal gung angetane Irritation das Begehren des Mannes und verspricht eine noch zu mehrfache: Die Verge � o für ihr · traft die Gorg . . . tatt, ste bes das ertragende Lust. Die ersehnte und bald auch vollzogene Vereini­ ihrem Hethgtum s m gung hat nichts von den Schrecken eines Kampfes, doch geht ihr 37

36 Unrecht mit dem Verlust der c hö nh ett · und dem schreckenerregen- Kraft und getsuger Energie begabten kämpferischen Jungfrau den s Aussehen. Sie fungiert als Ziehmutter und Beschützerin des (Virago). (Der kleine Pauly, dtv, Bd. I, Sp. 681) Von dieser Jung­ Perse � us, hilft m bei der Enthauptung und erhält in dieser Fassung fräulichkeit, auf die der Beinrune »Parthenos« hinweist, wird in des Mythos dte Trophäe als keiner der Geschichten über Athene abgewichen. Der Göttin Athe­ . Geschenk, die sie seither an ihrem Schtld . oder threr Brust trägt. ne ist also ebenso wie der Gorgo Medusa eine absolute vorkastrati­ Ebenso wie die Entstellung ve Fülle eigen, da sie sowohl über weibliche als auch über männli­ der Medusa diese vor der Lust der Männer schützte vers tärk t che Eigenschaften verfügt. »Pallas« kann im Griechischen mit • Tragen des Gorgoneions die apotropäisc. . he Wirkung Athenes. das verschiedenem Akzent und verschiedener Beugung bald männlich, Das Go goneion an sich ist bald weiblich aufgefaßt werden (vgl. dazu Kerenyi, Bd. I, S. 97). � jedoch älter als der Gorgomy- th os. Als »magtsch-apotro . Obgleich Partbenos, wird sie nach einer von unbefleckter Emp­ sc hes Zetchen« en un wird es an Schild Art d Panzem an T" un Päi' fängnis Mutter des Kindes Erichtonios (Anm.: Als Hephaistos der ' ur d T or, an Schiffen und Pferden ' an Gemmen usw ., auch an Athene beiliegen will, verschwindet diese, und sein Samen fä llt auf Grabmälern angeb . racht. Wann die Griechen von der unpersönhc. hen die Erde. So zeugt er mit Gaia den Sohn, den diese Athene über­ Auffassung der Fratze, der bei allen tiven Völkern primi Keren u"bl' tc h en Schreck gibt. yi, Bd. I, S. 96). Als Heldenmutter beschützt sie nicht ensmask e, ... zu . . ebe . emer mythisch persönb- n überg in gen , tst . nur Perseus, sondern auch Odysseus, Tydeus und Diomedes. Wie mcht festzustelle ' n ...« (Pauly Bd. I Sp. 9) Dte S teilen, an ' 853 . ihrer Mutter Metis wird auch ihr Wissen unterstellt, sie ist »Zeus an denen Gor gone1. ' · 0n angebracht wurde markieren überwt egend den das Mut und klugem Rat gleich.« (Kerenyi, Bd. I, S. 95) »Küble und Eintritt m em nneres, ' ehe eine Höhle, in weibli- Genital' d'• e D · · 1 Klarheit des Verstands, Rat und praktische Hilfe« (Pauly, Bd. I, Sp. arstellung als Schreckensmaske das Grau en . symbolisiert vor dtesem. das 685) kennzeichnen sie. Die Die phallische, die Kastration leugnende Frau setzt sich an Gorgo Medusa al s mytht. sche r Sch . Personifikation de reckensmask e darf den Platz des Vaters, dessen Wunderwaffe Aigis sie gleichfalls ' Wie gezeigt wurde, trop den Verlust ihrer apo- äischen wtr· kung trägt, und somit den Platz des Gesetzes, wenn sie Perseus die durch Perse us mc· an da h t überleben, bei Androme- wird stell vertret Kastration an Medus.1 ausführen läßt Ertragbar bleibt die Omnipo­ end See unge . heuer getötet und milde Weiblichkeit v das ihre tenz dieser Frauengestalt nur, weil sie die Sexualität ausspart. Das on erseus gen ossen · Otinus . praemia p >� Andromedan et facti indotata . _ ( Pr tanU im wörtlichen Sinne abgespaltene Gorgoneion ist zu einem kleinen t Ohne d e . Lohn ;: - Mitgift nimmt er darauf als seiner großen Ta � Zeichen verwandelt, in handhabbarer Dinglichkeil am Busen dromeda h m.«, Ovid, ebd. IV, das 756 von Athene getragen werden kann, und nur noch symbolisch an die o. Bei der D . mahnt. Die Ausgrenzung der arstellung . . . unerträgliche reale Weiblichkeit der G0. t�. n Athene Ele wtrd jedoch a p on ment der weib . n weiblichen Sexualität ist der Preis für Verstand, Wissen, Tatkraft das lichen S exualtt.'"tt ausgeklammert. Die Gottheit ist dem Haupt des eus entsprung und Intellektualität. en und wä c h st Zeus ihre M z mutterlos heran, Athene we­ utter Meu· s, » d'te Die schreckliche Frau Medusa , die wie auch M eistwissen de da Mensch unter allen Göttern un d en« (vgl · Göttin des Mittelmeer­ Kere nyt,. B d sentli<,:he Aspekte der großen weiblichen .' ' · 95) vor A r- schlang. Sie thenes Geburt ve Muttergestalt, die steht von en 1 s raums erkennen läßt (Anm.: Diese archaische G öttern und G nächsten all ötti nnen ihrem Vater , verkörpert den . am beispielsweise in Ägypten als Isis, in Kleinasien als Kybele und in Typu s der männ ergleichen, mit physischer

38 39 s Griechenland als Rhea und Demeter auftritt, wird als besonder Anmerkungen im mächtig es Artikels, der und schön auf der einen Seite und als besonders · · Fassung ein anziehend erwel.te ... t eme stark •- t nde Text en auf der anderen Seite empfunden. Sie verkörper Der vorliege 15 des U� imlich und schrecklich I me. Gestalten (Hrsg· • katalog und Phanto andes Ausstellungs Phantasma turhaus des L _) und der Offenes Kul ln ganze Lebensspektrum mit Sexualität, Hervorbringung bis 9.OÖ 7. 1995 /waiUllyse, vom 27. 5. Kunst und Psyc usstellung war das Dieter, bezaubern­ in ckt ist. Die A Zerstörung des Lebens. vgl. dazu Bartetzko, Die 27 -34 ab gcuo--'-·u e s. Schlachterin. In: FAZ, 5.8. 1995 und Stork, Jochen, Der treu Linz sehen. de zu ,Bd. V, S. 296 ,S. 166 Marchen Freud I GW KJw"'" ' 1990 Johannes oder die Analyse eines jungen Mannes. In: Das M yt hos I Fran •"- ·�"A 2 Arbeit• 3 Blumenbergl Hans: am 126 f.), ihren Abspaltun­ d. XVII, -ein Marchen? Stuttgart, 1987, S. wird in O., S. 167 Nachlaß. B 4 Blumenberg, a.a. en aus dem GW, S ch ift n auf usenhaupt. In: r gen einmal auf reine Fühlen (Andromeda), zum andere Freud, Das Med das das s reine Denken (Athene) reduziert. S. 47 f. - 803 Diese Reduktion macht Andromeda 6 Ovid, 793 möglich, sowohl Elegie. brsg. v. Duineser Ovidius Naso, Otto 7 Rilke gen d es · daß nen, ohne ' 1. erwan dlun p als auch Athene den Platz der Mutter einnehmen kön uch den V Wörterb zu v 7. 18911 . 30 1 ihrer a I Hannover en (dtv) 1966 Bedrohlichkeil zu erzeugen, während Medusa die Geburt � ert. 10. Aufl., s Bde . MUch ßd. E c Gn. ecben. 2 � Mythologie der 9 . Karl· Die Kinder Chrysaor und Pegasus nicht überleben darf. K ereny11 . it angeschaut die. S ch o.. nbe I, S. 45 . tens: "Wer Motto und Pla zu das Rilkesche " IO V gl . da gegeb en ... on anhelm. dem Tode sch 392. mit Augen, ist und S. Bde V • S 262 Ilflll, dienausgabe, II Vgl. Freudl Stu 1 Ovid1 772 - 789 4 89 2 enyi, Bd. S. 1 Zitiert nach Ker ll, 3 740 - 752 14 Ovid, 613 - 620, 8 d. XVII, S. 4 IS Freud, GW, B

41

40 Christi ane Schrubbers Verz weiflung bringen. Und wenn sich auch dieser »Kinderfehler« Von Vamp nicht irkindern und verlieren will, dann wird der Betreffende sich noch im Er­ �nal-ln wach genieuren. senenalter satt trinken, im leichtesten Fall mit einem Getränk, Uber d as Stillen Wir netterweise »flüssiges Brot« nennen, mit Bier nämlich. Von das SOlc her Mangelernährung wird er körperlich ungestalt und krank zu de m, er psychisch bereits angeknackst ist. Darüber, es in u daß daß nserer Sprache Gegenwort zu »satt« bezogen auf den Durst Di das cht gibt, sollte man noch weiter nachdenken. Denn die Struktur de r Sprache ist nicht ohne Konsequenzen auf unser Denken und liandeln, und damitauf unser Unbewußtes.

Von Essen und Trinken, von Hunger und Durst kommen wir u z Kannibalismus und Vampirismus, einem weiteren Thema ver­ g angeuer Abende, von dem auch heute die Rede sein muß. Stille n ist Futtern und Füttern Noch einmal zurück zum Futtern und Füttern. »Stillen« ist e in transitiv Ich will über es Wort, es behauptet, eine Aktivität von der Mut­ Stillen sprech • gefrag en · Zunächst ter aus daß t, wie sich das habe ich mich geht, der der Säugling unterliegt. »Stillen« liegt grammati­ S ti'll � n de zum > Futte kalis m Titel der das � rn und Füttern« verhält, ch auf derselben Ebene wie »Füttem«. Jedoch: der Säugling gesamten ru: o agsrethe fu Füttern ger . Gemeinhin ttert, wenn er an Er schlingt, er schmaust, er fie­ echne · wird es zum der Brust liegt. t Das Kmd' wzrd von der seit, an der Brust gestill . M utter gesaugt, es wird er beißt, er spielt mit dem Essen, er saugt. Diesem Teil der . t, es wzrd ge .. p futtert· Der Sach asstvis .. S"augh . e werde annehmen. ches Ziel . ng ist anscheinend n wir uns heute abend genauer einer mutter " heben Handl . . de r Saugh. < ung. Wett ng ist hung erhm sagt man: Still des Säuglings an der Brust ri g, er tri. nkt en bezeichnet die Emährung Wtr. . , dann i s t er Reden Sp satt. Hier vermischen Unt geschieht. Daß 1ID eise und Tr erschied zum FUttern, mit der Aasehe w ank' H nger im ar ein vor � u d Durst. Dem Thema Wir das angegangener � mit der Sprache diese Unterscheidung treffen, gibt uns einen Abend gew sensdurs tdmet, m de t und Wisse r Form von » Wis- Wichtigen ist als Hungerbeseiti­ ns h unger«. Hinweis darauf, Stillen mehr . Dtese Ver gung daß Sicherheit mischung v . Was wird da über den Hunger hinaus gestillt? Mit ist auf 00 Hunger und fällig. . Trinken geh In der Re ge beim Säugling t es beim Stillen nicht um Geschrei des hungrigen Babys, l tst man wenn ma satt, wenn m d d:u; n nicht-hung an gegessen hat, arum, eintritt. Dem Etymologischen rig i s · ' nach dem Lärmen Stille · t Em Wor d urstig hab t f"ur d en daß en wir im ustand des nicht- Wörterbuch Wurzeln dieses Wortes nicht D utschen entnehme ich, die trin nicht. Daß z kt, ist nur · sich ein Mensch satt bekan daß vermuten. Wir dem sa�ug 1. " nt sind, so daß die Autoren hier ein Hüllwort .. . das mg mog tch Saughngsaite . Wenn ein &e r diese E Kind nach dem ben mit diese Wort um und gesellen ihm eine Reihe von Ideen · rn ähru ngsfo r m trinkt, we. rm be'be halt:. tl es Es 1 . es sich satt zu, die am eigehen, ihn, wie schon gesagt, se n versch Kern der Sache vorb sog das mäh t, nn daß enannten » rechnet man zu den Verh Innig­ schlechte n A da üllen oder gar verfehlen. Diese Ideen sind verklärende: ngewohnheit das en«, die m kei anche Mutter zur t ist Schlüsselwort. Genauso geme wird der selig lächelnde das 42 43 kann satte Säugling zitiert, . Körper hineingeht, und gleich danach Madonnenhafte der sie hingestellt, denn ohne was 1n ihren . sei stillenden Mutter mit ihrem das daß vom Weltlichen Baby auf dem dem süßen Baby auch nichts herauskommen, die Abgelösthell natürlich. Ann, eine Lüge. Variante. Auf jeder Trock . Ja. nur eme. marginale enmilchpackung mit Babynahrung kann Die stillende Madonna 1St . gottes man lesen, . Mu:r t der Mutter Stillen die wertvollste Ernährungsform für ein Für el er daß das die gängige Identifizierung � �� Kind sei, denn - en Wunsches evo­ so ist der allgemeine Tenor - der Hautkontakt gilt, Bild als Verhüllung emes un wu . . Kind vom fördere die innige Beziehung daß das Kleinmädchenzelt, em zwischen Mutter und Kind. Diese ziert wird, des Wunsches aus de r Mariens Feststellung wird mit medizinischen . fl eckte Empfängnis Erklärungen aufgefüllt wie Vater zu bekommen. Durch d1e unbe . ergrund ge- dem Hinweis auf die ideale dabe" 1 m den Hint Zusammensetzung der Nährstoffe in der wird Abstoßende des Sexuellen Muttermilch und die das Immunisierung des Kindes durch Brustemäh­ dränge. . Äthen- rung, was uns jetzt nicht geschieht nicht nur interessieren soll. Zwischen Mutter und Kmd das . Triebhafte, Was hat es mit .. ern viel mehr dem Wort »Brusternährung« auf sich? Wäre sehe, Sanfte, Weltentruck te, sond . das auf es eine parallele Bildung nur em winziger Hinweis zu »Breiernährung«, dann hieße S exuelle, Aggress1ve. An dieser Stelle auch lernen, Kind wird mit der Brust der das, das · S en lernt, muß Mutter gefüttert. Wir hätten einen Fall die Aggression beim Stillen: wer � das ·n Ohne Trick von Kannibalismus zu . w•e der en twi . ndet vermerken. Wir wissen, wenn wir mit die­ wie er dem Säug mg d1e Brustwarze 1. y saugt sich sem Wort »Brusternähru davon Das Bab ng« umgehen, die Bildung anders kommt man nämhc. h mc. ht ungeschoren . man ge- zustande kommt. Dennoch daß noch . Schi ' könnte für jemanden in diesem Wort so stark an der Brust 1est, selbst 1ffi ihm � af daß muß, eine Quelle der Verwirrung Fmger. den M und öffnen um liegen. gen seinen Widerstau d m•·t dem Brustwarze aus Der Hinweis auf dann �n m die den Hautkontakt, der die Innigkeit des den Unterdruck aufzulösen. N r � : weh und läßt Mutter-Kind-Paares befördere es an re tut , ist hilflos auf der einen Seite und in dem gierigen Schlund zurückziehen. f . gemeiner Weise verharm zenhof re1ßen. losend auf der anderen. Natürlich ist die Haut auf Brustwarze und War . . ren Umgang m1t auch richtig, ich will gar das . bers•. cht u··ber unse nicht abstreiten, daß Babys d, und Nach dieser kleine U süß sin ir um Stillen � ho ffe ich, daß w die Innigkeit befördert, bereits sehen, so das daß das aber was beim Stillen wich­ dem Thema kann man von . hörige Anzahl tig ist, sind andere Dinge, Stillen eme ge die ich jetztdarlegen will. Mutter-Kind-Paar un d das nicht wahrba- Ein kurzes das chie. re n, was wir Wort noch zur Madonna. E d.1e etwa s kas Sie wird kaum als uphemismen ranken, . in der Stillende � über ' was dargestellt, ist für mich en elffien aber sehr eng mit der Stillsituation ben wollen. Und die Vermutung das verbunden. Das ideale wehrt wlfd. Mutter-Kind-Paar. Sie elöst Rede vom »süßen Bab y« abge ätherisch, abg zu ernähren. von weltlichen em. N eug eborenes Bedürfnissen, sanft, so natur 1 ehe ungeheuer sanft. Das nackte Stillen ist d1e· ersten Jesus-Kind Art, nng. t dabei in den dagegen strotzend ·· r t trinkt, vollb von Saft und Kraft, befriedigte Be­ Ein Säugling, der an der B rus säußerung, zu dem dürfnisse allüberall. ns alles an Leben Tagen und Wochen semes Lebe beschreiben: er kann In der Zeit, in der ich · folg nd rmaße n mein erstes Kind gestillt habe, wurde er fähig ist. Und läßt sich � � kann seine Muskeln, ich oft wütend über dieses das befned1gen,. er Bild, das natürlich mein und sein Bedürfnis nach N, ng Bild war, fters dann nach ich habe mir vor ahru dann d·e1 des A gestellt, diese Madonna er und �e erparti e ' brauche zu dem Kind an st die der Mund- ' mit Mund der Brust . � . betätigen; er kann auch ein großes, wunderschönes, semes Körpers, frisch gezapfes Bier vor und nach alle übrigen

45 44 uck n. braucht nur zu schl dhöhle. Das Kind � Richtungen in die Mun el und Blick in Kommunikation mit einem anderen treten. Alle diese leicht an dem Zuvt en, kann es sich Wenn die Brünnlein alle fließ Aktionen bergen neben ihrer Zweckdienlichkeit der Lebensfunktio­ Milch von alleine Druck nach, der die verschlucken. Später läßt der nen einen »zweckfreien« Lustgewinn. n mit dem Mund n aber durch Pumpe fließen läßt. Der Säugling kan In den ersten Lebenstagen sind diese Aktionen und Erfah­ Brust gewinnen. weiterhin Milch aus der ling rungen alle ganz eng beieinander in der Stillsituation enthalten. Die leer ist, der Säug lzeit die Brust Wenn nach einer Mah Vitalität des Neugeborenen liegt nahezu ausschließlich in Mund schnelles Pumpen kann er durch en will, dann ns­ aber wieder trink hnik rset­ und Kiefer. Je reifer Kind wird, desto größer wird sein Aktio kann diese Tec � . Kein Apparat das neue Milch »produzieren« n radius. Es kann nach und nach seinen gesamten Körper einsetzen, manchmal hanUe stillende Mütter � zen. Die Milchpumpe, mit der Lust zu erleben und Spannung abzubauen. Das Trinken an der allem kann ste Hilfsmittel•. Vor um unzureichendes ngsauf­ müssen, ist ein der Brust Brust wird immer mehr auf die Zweckmäßigkeit der Nahru gling Milch aus t wie der Säu nicht mit der Leichtigkei yfla­ nahme eduziert; Spannungen kann es durch Strampeln mit Armen er auf der Bab � ist. Auch der Saug her wenn diese leer u d entladen; vorlocken ein erbärmli­ Bemen, durch Verwinden und Versteifen des Körpers erüstet wird, ist � : gefonnt und zug r sche, der km stvoll werdende Ltebe kann es durch Blicke und Laute, die es mit der Mutter ode und kleiner ge und größer . cher Versuch, die lebendi emer anderen Person austauscht, geben und empfangen. achen. ill_t n Brustwarze nachzum Gehe - Jedoch tst d"tese onderung keme reme. Erinnerungsspure fu ttert, als sein ahrt das, was er . · s · . Der Säugling bew dte an dte enge Verquickung in der Nahrungsaufnahme wie sie in den t, indem man weise lüften läß empirisch nur teil : sten Lebenstagen � elne nis, sich und nach d r geschah, bleiben erhalten, so jede einz das Kind vor � I � das Dafür wiegt man e­ »Stillprobe« macht: n hat, wte teser Strebungen im Erwachsenenalter noch Färbungen der and soviel getrunke r sein, es Mahlzeit und kann so siche es ren tragen kann. Und mehr noch: Echos der Konflikte die sich in daß g Beweise ' hat man weni • e ist. Ohne das daß r der Stillzett . Mutter s nachher schwerer u holen ode ergeben, etwa der Kommunikation zwischen aus der Brust � } · m saugt, um Milch - sich ernährt. Ob es tst kaum aus­ und Kind ' können übertragen werden und den erwachsenen Men verschaffen, Befriedigung zu nuckelt, um sich eine uß man auf schen durch sein restliches Leben begleiten. ht vergeht, m he, es nic zumachen. Aus der Tatsac Also: Stillen ist ebenso ein Futtern3 wie ein Füttern. Der daß n...... sei rückschließe . g dte Saughng wendet beim Saugen sie gilt n Wohlergehen t dem Säugh eine einmalige Technik an; Mutter? Sie gib � die stillende _ _ Und was tut , den Dmgen als schwteng und erfordert viel Kraft. Er greift die Brust mit Teilen anz passivisch stch dan n, g . . � rust in den Mund und muß flteßt. Ste des Munde : Z nleiste, Lippen, Zunge, Kiefer. Er saugt die · gt, die Milch � B aug mg sau u passieren. Der . Brustwarze m dte Mundhöhle hinein um .. berlassen ' die 1. beiden Dmge ge- so stark , d"te W arze . s·· f diese • Emfluß darau • . . . daß bat keinen operativen wte. , d e em Vtelfaches ihrer normalen Länge wächst, auf etwa 2 bis 3 cm. daßsie ebenso � sauge, hofft daß sc der Säugling _ em Zunächst pumpt er schnell wenn beben. Daß pt, dann gtbt es ' um die Mt"lch an zusaugen; dan n, n m· cht klap . . von betde. . Mtlcb fließe. Wenn eines : Ruhe und ste fh eßt, l gsamer, um den Milchfluß aufrechtzuerhalten. m und j nem � ln mit diese � _ · Pröbe Drama. Es beginnt das lletcht zur Ar­ Betm Pumpen ':1rd d"te arze tm Mund im Wechsel größer hütchen vte _ • ein Brust . die Mutter, . · w gute Ernährung für Mandelmtlch und klemer. Gletchzettig wird sie von der unge gegen end G au- ergiete t und Kind, ein All � .. z beitserleichterung für men g druckt. So entsteht ein Kanal, in dem dieser Bucker hin- und nder probtert. � das h nacheina _ _ oder alle Sorten Kunsunilc bergletteL Dte Mtlch spritzt zunächst mit ziemlichem Druck in alle

47 46 Bei der Ernährung mit der Flasche und später mit dem Löf­ fel sieht man die zubereitete Das beobachtete Baby war em. J unge mit Namen Alik, die Nahrungsmenge und den übriggelasse­ nen Rest. So ist man Beobachtung geschah täghc. h d eh die Mutter von der Geburt an überzeugt, man ur den Zweck des eigenen ii ut- Tuns erfüllt hat: hie Hunger, daß ber mehrere Jahre. Bezogen auf B �=�!en und Fingerl da Speise samt Speisewe � sche oder rkzeug: Fla­ sehe das diesem Text von Löffel und vor allem: n sind die ersten acht Monate des Km Aktion des Erwachsenen, Hinnah­ me der Aktion durch besonderem Interesse. Kind. Beim Stillen irritiert senen das es die Erwach­ ik den Kopf zuruck und manchmal sehr, sie »41111 ( Tag). Zum Essen legt Al in nur so geringem Maß eingreifen können 3. . . und hLJlt in was sich daßder Wirft sich dann buchsUtbltch auifm ich' aus der Brust Säugling da . m das, allein verschafft. . · hdnkJ gesaugt Es wäre dte Brustwa ngen fie st· Nac em er e.in wenig also richtiger, ein aktivisches rze wte mtt des »Säuglings« Wort an die Stelle h :za . h wiederum zurUck zu setzen und at, schlummerter ein. Ich wecke ihn. Er legt stc auch den passivischen Akzent der Fütterung in Und «7 Richtung auf Futtern stUrzt sich wieder auf die Warze. zu verschieben, anzuerken­ bene Be­ nen, der Säugling das Die Vehemenz dieses Vorgangs wrr. d u··be r die gege mächtig, potent, omnipotent daß sein kann. . h ein Neugebore- SChreibung hinaus noch deu tltc. he r• wenn man stc nes vor . in kemster. et se beherrschen Eine stellt, semen Kö r w · Babybeobachtung rpe Position, bt. s kann: wenn mandaß es hinlegt, bleibt es solrulge t. n dieser v allem der Kopf, das In den es aufnimmt und an ders h"nlegt • or Begriffen der Psychoan man 1 alyse ist Stillen ein se­ . Hilfe. Wenn xueller Akt des Kindes, SChwerste Baby, braueh t dabei unbedmgt st""t u zende in den die Mutter eingeschlodas am beim Saugen ssen ist. Die es aber finden, kann uch ein Neugebore- erlebte Befr darum geht, die Brust zu a iedigung ist die primäre gung, erf Sexualbefriedi­ nes sein üllte Begehren zusammen en Kopf steuern. das mit dem erfüllten Bedürfnis. : die Brust Es war nicht »281111 (27. Tag . Gestern und h u b gann Alik einmal Freud, der ) � in seinem entdeckt hat. Als er 1905 W :ehr mit den Kiefern Text Drei Abhandlungen das iederum anders zu saugen. Er packt mc zur Sexualtheorie die infantile . Zu Letztere sp ielt Sexualität beschrieb, Wte frUher, sondern mtt. den üppen und der nge . hat er die 26 Jahre eines ältere Veröffentlichung Je. nerkung in der Fußno- Kinderarztes über tzt im Saugprozeß eme WICJt (1 ge Ro ll e (A »Wonnesaugen« · · m den er- Darstellung dass zur Stützung seiner te: U chteten K . d rn hat keines in herangezogen . Das nter den von mir beoba :: ; heißt, daß unbefangen bachter essiv gezeigt ( die es schon vor ihm e Beo sten Lebenstagen sich in demselb n aggr wußten und auch heute � Die leicht feststellen können. k ": � n Gegenteil, ich konnte Psychoanalytiker haben annibalischen Triebe offenbart) Wie Al es allerdings · � systematisc 1 beobachten, die forscht. h weiter er­ ein M adchen in den ersten Tagen sem. es bens . Mutter mußte nicht mcht st l· eckte, un d dle" Ich habe für Folgende saugte, sondern d1e" B ru eine · ·· das Babybeobachtung von Wera zum Saugen zu bringen. ) Schmidt ausgewählt. Wenig Anstrengungen mac h e , um es . Wera Schmidt war � etnf ch gin und russische Reformpädago­ Nach n gesau gt hat, beginnt er a Psychoanalytikerin. dem AlikfUnfbis acht Mmute 1924 beschrieb sie zum ereits satt ist, Milch Bedeutung des ersten Mal die die Brustwarze zu kauen. Man merkt, daß er b Brustsaugens und Fi . sche ngerlutschens /U r die psychi­ noch re.ichlieh vorhanden ist, Entwicklung mcht mehr saugt, trotzd em diese · des Kindd. Daraus lese ich jetzt einige Zitate, s ere"tet. Er scltlttft nicht, ltegt die Ihnen etwas vom ondern sich einfa ch em ergn agen b l Geschehen beim . V: mit den können: Stillen vor Augen bringen . macht le1c. hte Saugbewegungen Sättigung, Aggres mu offenen Augen und sion, Lust, Unlust, Sexualität. Lippen. «'

48 49 ich ihn auf den Arm vorbereae.. Dann, we nn Jedes Kind bringt eine andere Konstitution mit auf die Welt: wahrend ich das Stillen m M un- lb e B e wegung mLt. de ben, ein ne immer eine und dtese. hier werden ein »Sauger« und eine »Leckerin« beschrie hme, macht er . mt't gt·erigen . den Lippen' wo b eL er massiver und ein zarter Typ von Oralerotik. Wir müssen davon de: Er zUngelt und schmatzt mLt . ndwie mich verzCi- schaut. Wenn LC. h trge ausgehen, jedes Kind diesbezüglich mit einer je anderen Aus­ Augen auf die offene Brust seine ren d des Sau gens geht daß ge Lg. zu w m. e . Wah stattung auf die Welt kommt, die durch Entwicklungsfaktoren re, beginnt er heft � � weilen greift er e auf :'c. h ' und zu konturiert wird, was in der Summe die persönliche Ausprägung des Hand teilweise zur Brust, tetlwm " . so saugt g. aber nur d meinem Finger. Al�k Subjekts ausmacht. Diese ist sowohl für die normale Entwicklung as Kleid oder nach ::;f�nt er sich zu hCirt ste auf, so als auch für spätere pathologische Manifestationen bedeutend. Sie lange von selber fließt; die Milch zu werden· Wenn der e Brust ge leg t ist im Anfang des Lebens entscheidend und fa rbt Erwachse­ argem und verlangt, an d.Le an :::nd das erste' was er im eren e er die Brustwarze nenalter Verhältnis des Einzelnen zur Ernährung und and r getrunken laßt 1 en an, und das fa ng zu sp rech oralen Viel­ tu hat, anlachelt. Dann Tätigkeiten wie Rauchen, Küssen, Husten oder auch t ist, daß er mich . wahrend des rt .. Dte Ste ung rednerei. setzt noch tm. B ett fi . dieses auch 11 gebogen und mir . umpf st eL. c »W (Aus den Ergebnissen 2. Der Hunger Saugens ist charakteristisch. Sem 0R � h des Monats). . 1 ndhtL. t eben•a lls nac . rUck dte Ha S t!' kommt bei Alik in lautem Schreien und in einer ganzen Reihe zugewandt. Der Kopf ltegt wett· zu ' Citet. Wangen sind ger d halbgeschlossen D''e zweckmllßiger Bewegungen zum Ausdruck, die darauf gerichtet sin hinten gelegt, die Augen .' . er auß erge­ Ftgur vo n ein -die »Beute« zu erfassen. Mit den Randen macht er ganz bestimm­ Seine Stellung und seine ganze kleine IS1 te, greifende Bewegungen, indem er die Faustehen zusammendrUckt W6hnlichen Wollust erftillt. « 10 und en, aufmacht. Den Kopf bewegt er seitwarts und sogar nach unt vielen Spra- eit : In sehr zum Sprech wie um mit den Lippen etwas U was auf noch Näh- nsichtbares zu erfassen, Eine Bemerkung . wort für die a« das Kmder dem Polster den eb Wort »mamm us liegt. Wenn man ihn auf den Randen htilt, hebt er en der Erde ist das scbe Tennin der me d'zini ober a­ re für Mutter, en Teil des KCirpers und sucht mit den Lippen in der Luft. D rin. Es ist das Kosewort �'\S Kinderwort für rachen auch bei er fu.. m enug· · en Sp laßt er kurze, abgerissene TCine hCiren und manchmal weint r Frauenbrust, und . � lch fol laut ... Der Ausdruck der Augen me ich Babys nach der Brustmi � · o für ist suchend, gierig ... Neh peise, die r und ebens ort fur V at e ihn au m de rw Wir f die Hand, um ihn zu stillen, so wird er ganz umgewandelt. »Pappa« ist . pappa« ab. d.'\S K. enu. sc hen » . . SIC h v om lat Das Schreien hCirtau f, auf dem Gesicht erscheint ein ganz besonde­ »Brei«. Letzteres leitet pe Feld a pe, Pap . Das . . Papp Pamps, m . rer Ausdruck - eine Mischung von Gier . Er atmet b enutzen es den Fonn en. ' p pa« wtrd und Erwartung m . rte zu »pap ebildeter W angestrengt, ut

51 50 sich «13 Ich will damit sagen, Eingangs sprach ich über die, die Essen verschmähen mit der Realität eröffnet werden. daß das nur im Brustsaugen darstellt, und sich Trinken satt zu machen versuchen. Es ist eine Entwick­ die Sexualität des Säuglings nicht im lungsforderung an Kind, seine Ernährung vom Trinken auf aber: sie stellt sich auch dort das das dar.möchte ich einmal die Euphemis- Essen umzustellen, von »mamma« auf »pappa« zu wechseln. Das Auf diesem Hintergrund Sexuelle des wir Triebhafte und gilt im Physiologischen und Psychologischen. In einem pädiatri­ men auflisten, mit denen im das schen Lehrbuch fand ich die Belehrung, die Einführung der allerkleinsten Kindes verhüllen. eines daß süß! « sind Legion im Leben >> Pappe« genau zu dem Zeitpunkt geschieht, in dem der Säugling - Die Ausrufe »Ach, wie offenen Augen schläft, schreit oder mit �aus der Mutter-Kind-Dyade heraustritt und seinen Bezugskreis zur Neugeborenen, egal ob es ltern-Kind-Triade erweitert. »Die »Pappe«, (Vaterspeise) ist somit Wagen liegt. gese- im werden gerne als Madonnenbild Jene erste Säuglingskost, die nicht nur die Mutter, sondern auch der - Mutter und Kind Vater dem Kinde darreichen kann und damit auch Einbeziehung hen. die Säuglings gestillten und schlafenden des Vaters in die Welt des Kindes symbolisiert. - Das Lächeln eines «'2 Sexualität Unschuldig heißt, von Das ist eine volkstümliche Art, über die symbolische Ord­ an weil es »unschuldig« sei. in einer Szene mit rührt� der Fall ist, haben wir nung zu sprechen und läßt noch einmal an den Biertrinker denken, unbe . Daß nicht läßt er die Brust­ das gehört. Nach dem Trinken der uns heute abend von Anfang an begleitet hat, und was es bedeu­ Alik im dritten Monat er zu sprechen. Mutter an. Dann beginnt ten kann, wenn er, weil er den Mund voll Aüssigem, voll warze los und lächelt seine hat, voll nach dem Zuwendung zum Partner Sucht, voll Nicht-Speise, wenn er also »nicht papp(a) sagen kann«. Dieses Lächeln ist die verliebte vollzogenen Akt. .. zugef� sei einer, dem die Ernährung _ Der »Säugling« Vom �kleinen Wilden� nach semer zum �süßen Baby� aktiv ist und sogar Wird, nicht einer, der im Geschehen mit ihm gemäßer Cha- L der vorhandenen Speise Alik ist ein normales Baby. Sein Verhalten ist zwar persön­ ust und Laune von lich geprägt, aber rakteristik nimmt. im Grunde gleich zu dem anderer gesunder Kin­ verwen- die Jahrhundertwende der. Ich habe aus seinem Bericht nur Kleine Notiz am Rande: um einen kleinen Ausschnitt ver­ »Saugling«, ein Gerät mit Namen wendet, wodurch dete man in manchem Haushalt meine Ausführungen vielleicht in · ein falsches · dem so . . Therna zu tun Bei es mchts m1t unserem Li ht geraten. Die Autorin der Babybeobachtung, Wera Schmidt, hatte aber rem gar � den er t 1 Staubsau­ handelt es sich um � �! spncht am Anfang ihrer Arbeit über ihre Absichten, bezeichneten Gegenstand die ich erwäh­ Bors1g · von der Berliner Firma n n muß um möglicherweise schiefe ger der Welt, konstruiert � • Bild wieder gerade zu und um . . das Tätigkeit zum Sättigen rucken. S1e. Das »Stillen« sei eine will nämlich »die allmähliche Differenzierung der Ge- - fühlserscheinungen . Stille herzustellen. des Hungers und der Libido (ze1gen · ) d..., e lassen, . . 1 sicher noch vermehren zwar eu und demselben Akt - dem Saugen All diese Beispiele, die sich . 1� � - verknüpft sind, sich was man leicht be­ zugelassen wird, abe ganzheb verschieden zeigen, im Denken nicht . beim Kinde äußern und es zu völlig ver­ vom klemen � daß Aggression werden schiedenen obachten kann. Sexualität und Handlungen treiben«, und ferner, »welche große Bedeu­ nicht, � en. Das hindert aber tung Kind abgegrenzt und weggeschob Saugen für die Verstandesentwicklung des Kindes hat und wlr das das Kind angeht, werden welche dennoch seine Wirkung tut. Was Möglichkeiten ihm durch das Saugen für die Verbindung das

53 52 n Sublimierung zur un· mer feinere Existenz hinter sich lasse und uns gleich genauer damitbeschäf tigen. Was die Mutter angeht, nur es viel strebe'6. n abge- soviel: Seit es industriell gefertigte Säuglingsmilch gibt, gibt n Reg ime der Alte heute vom strenge vorher. Ein So sind wir B a b mehr Frauen mit sogenannten »Stillschwierigkeiten« als nach Bedarf. Das wohl Jede. Mutter Y darf Erfahrungen zu tun, die kommen. Heute stillt und wieviel es Gutteil dieser Schwierigkeiten hat mit den _ wte. oft klappt ' wann bestim. men - wenn es denn ' n das. eine stillende Mutter mit ihrem Säugling macht: dieses süße chri. ften prop gter· e e Informationss � daß an Nahrung bekommt. All mer noch und hilflose Baby Lebensäußerungen an sie richtet, die sie als An­ ore.. n gibt es un Hinsehen und Z uh Aber bei genauerem grosso modo feindungen erlebt15• hlungen«. Es sm. d annte » Stillempfe das Reglements, sogen lzeit nicht über Anfang unseres Jahrhunderts proklamierte man Jahr­ lassen, d.te Mah en Seiten trinken Pädagogik vom Kind aus, ersann eine drei: Immer an beid zwischen zwei hundert des Kindes, forderte s zwei S tun de n dehnen, mindesten große Anzahl reformpädagogischer Modelle. Zu diesem Zeitpunkt zehn Minuten aus lassen. Mahlzeiten verstreichen pädagogischer begriff man die Kinder noch als »kleine Wilde«. Man wußte wohl . zt. ms . cher und ngen sind medt . Die Begründu Kin. derärZ. te sm d mehr von dem, was heute verschüttet scheint. Man erkannte ihre . hwestern und mmen, Kindersc n Triebhaftigkeit, gegen die man sich allerdings als zivilisierter Natur. Viele Heba Anfang an gebote des Säugh. ngs v der Ansicht, Erziehung ;; Hunger zu Mensch durch Zähmung und Abrichtung massiv verwahren mußte. enen .t seinen daß einer abgemess sie, ist. Er soll lernen, in Mund knaul­ Die Neugeborenen als kleine Wilde: man domestizierte warzen 1 1t de m trödeln, die Brust �� stillen, bloß nicht n. wie man Haustiere macht: Man fütterte zu festen Zeiten, alle Nuckeln hmgebe zahm se sich semer. Lust am h ein- vier Stunden. Eine ähnliche Empfehlung ka n man heute noch in hen oder gar das mu ß man sic n noch - und . er steh t - 1·m mer otenten den Ratgebern für Heimtiere lesen: Tägliche Fütterung zur gleichen Dahmt riffe des omnip � wehr der Über g gestehen, Triebangst und b Nahrungs­ Zeit macht scheue oder wilde Tier vertraut und handzahm. �n.chtetheit der das mtt der zweck� Babys: es sich nicht Hungergefühls Ansonsten lagen die Babies gewindelt bis zu den Füßen, wie in phystO ogts. ch en daß eitigung des isti- einer Steckkissen, im Bett. Regelmäßig legte man ihnen den aufnahme, der Bes der weniger aut seiner mehr o Art steh. m · der L u st Kopf von rechts nach links, um Defonnierungen zu venneiden. Das begnügt, sondern sehen Oralerotik ergeht. nicht mehr ge- Schreien des frustierten Babys erklärte man sich, um sich diese .. ße Bab s« die te nur noch »S� an- Wir haben heu i �« von damals, schreckliche Situation leichter zu machen, damit, daß es sich Ersatz emen �·t de n wie die »kl . mt. U-. z äh mt werd en musse.. . alische oder pn für seine Unbeweglichkeit verschaffe: weil es seine Muskeln noch ht dt. se antm e Kinder, die nic der nach nicht beherrsche, mache es statt mit den Beinen »einen Spaziergang geblich nur solch � . n Grundzug ' en daffitt eme ve haben. Wtr. ver eugn chreitenden mit der Lunge«. Damit war das Schreien ein Fitnessprogramm. Natur 1 . Zu e der forts sicherh. eb : .! wie vor existiert, der aber Wir haben nicht Die Pädagogen des angehenden Jahrhunderts, reform­ 11 11 ct stellt. vor hundert Jahr . - 20. Kultur sich milder als en gerne Stil freudig und durch die Psychoanalyse kundig gemacht, befreiten die noch - um geb das sond em - mehr keinen nur »süße Babys«, rromantik, die Säuglinge aus dieser mißlichen Lage. Aufgrund der Kenntnisse von ura. em. er N at u le quasi-re tgt. ö sen A und der Existenz und Eigenart der Triebe konnte man neue Beobachtungen n mit einer d Sexuellen r Reflek . eren Platz Erkennen und � � Diese Ver- machen und auch beschreiben, wie sich diese beim Neugeborenen für das n th< ten sind. Stillsituatton e A gg läßt, dte. .m de r llen unnö- entwickeln und wie das triebhafte kleine Wesen bei adäquater päd­ ression Mütter beim Sti , vte. 1 e drä zur Konsequenz agogischer Umwelt quasi von selbst die primitiveren Stadien seiner ngung hat d.'lß

55 54 Er ist aggressiv wie mit Zangen fest. die Brust und hält die Warze tig in Konflikte geraten und oft vor der entwicklungsmäßig gebote­ ennöglicht e. Seine Impulsivität und offenbart kannibalische Züg nen Zeit abstillen. Entlastung von edürfnisses und die die Befriedigung seines B ihm Vom primären Schuldgefühl Triebspannung. . gehört, steh n wir von Alik weiteren Verlauf habe daß Wenn man sich klar macht, daß der Säugling ein sehr akti­ wird sozial: er der Kommunikation sein VerhaltenIm ändert. Seine ver Partner beim Stillen ist, wird einsichtig, zwischen Mutter und beginnt zu Art er getrunken hat daß lächelt die Mutter an, nachdem und Kind Konflikte entstehen können, wenn sie ihre Erlebnisse und dlung von der Vorboten einer Wan sprechen. Das sind die ersten wechselseitigen Ansprüche nicht harmonisieren können. Nur ein wächst � Säug­ rmen. Albnählieh Erbarmungslosigkeit zum Erba Beispiel: Die Mutter will nähren, Kind will nuckeln. Die Mutter ter besummten, nis, und zwar »un das ling seine Fähigkeit zur Besorg leidet Nuckeln nicht, Kind leidet nicht, beim Nuckeln und in der Zeit der Bemutterung � das das daß genau definierten Bedingungen ilch fließt und spuckt die ihm derart aufgedrängte Speise aus, was ; der endgültige und zwölf Monaten � zwischen dem Alter von fünf w ede ie Mutter in Besorgnis versetzt. Ferner: Störungen beim zu beobachten, � � erst sehr viel später Abschluß dieses Wandels ist oft Kind m semer Oralerotik können Störungen der Funktion der Nah­ , er niemals einer Analyse fest und weise stellt man in rungsaufnahme nach sich ziehen und umgekehrt. Wenn es dem möglicher daß 1 8 • Kind beim Trinken an etwas mangelt, eingetreten ist. « dte und muß nicht die Milch um die Mutter, nis ist die Angst das Der Inhalt der Besorg sein, kann es �ich auf Trinken fixieren und später als Süchtiger in einer erregten ebt wird, und dann das einmal in der ruhigen Phase geli � z.B. Alkoholiker werden; ich erinnere Sie an das Getränk des gt für Ba y Trieberlebnis brin Phase »Angriffsziel« ist. Das das »flüssigen Brotes«. h tst em anchmal auch, doc für die Mutter m . Doch all solche besonderen Konstellationen Angst mit sich, . dasMut ter da­ will ich jetzt Angst, dt . Das Kind also hat � gesondertes Kapitel. daß te zu mcht beh 1deln, sondern eine allgemeine, der jeder Säugling un­ wer.• n Wor � vorher. Es ist sch � nach nicht die gleiche ist wie te orfen tst Es geht um das Stadium der Besorgnis, wie es zu sagen, die e Möglichkelt tst � : die Angst hat. Ein fas n Inhalt · Kmderanalytiker genannt haben, und die Zeit sen ' welche . war« � der Entwöhnung. er voller Retch turn vorher ein Körp da ein Loch ist, wo hat Wenden wir uns also jetzt dem Kind zu, nachdem wir bisher re Vorstellungen daß to differenzierte >>Je älter der Säugling wird, des Problem aus der Sicht der Erwachsenen betrachtet haben. In der . das er davon. Darlegung des Folgenden stütze ich mich auf den englischen Kin­ Funktionen, d e sein, die beiden � er nun muß fa hig deranalytiker Winnicott, Die Mutt se und dte der aufgrund langjähriger Arbeit mit Ba­ der �igen Pha zuwachs�n. die ihr durch den Säugling . so bies eine Theorie der »depressiven Position« oder auch: des ste betz behalten, � vereinbaren und � der erregten, miteinander zu » Stadtums der Besorgnis« fonnulieren konnte17• Diese Position, Bedm ungen zu diese besonderen � Gelegenheit hat, . man muß daß Kind Phy�t­ betonen, gehört zur nonnalen emotionalen Entwick­ uation »halten«, das das Kind und die Sit �� lung des nutzen. Sie muß dte Mög­ Kindes. besorgte Säugling das en. So hat der schen und im Psychisch . �men Beginnen wir damit, der Säugling Anfang seines chzuarbetten (ne am berlebnisse dur daß lichkeit, die Folgen seiner Trie Lebe s erbarmungslos ist. Es gibt noch keine Besorgnis Bezug ein anderes Tneber- � in Fütterung oder wir eine relativ befriedigende a�f d�e F�lgen seiner triebhaften Liebe. Denken wir an Alik, wie er lebnis an). steh m semen ersten Lebenstagen aufgeführt hat: Er wirft sich auf

56 57 den tst und da das Baby ein Lust am Leben verschwun · Allmählich erkennt er, die angegriffene Mutter weiter­ e Quelle der 22 · « daß nich sie wiederkehren wtr. d lebt. Durch eine Wiederholung diese Ablaufes über einen längeren t weiß, ation. z daß ist eine praktische. Ill s � Zeitraum: Triebanspannung, Entladung auf dem Höhepunkt, Loch, 2 . Die zweite Anmerkung � � etmger Zett Wmmcotts.. . I c h habe vor während die Mutter die Situation hält, wird der Säugling fä hig, den schwierigen Theorien . ehren bete. mander he en. das g Stillen Bedürfnis und Beg . � Loch, die Folge seiner triebhaften Liebe, zu ertragen. Er beginnt, esagt, im . mtt emer daß chw ierigkeit, die ich der Mutter zu geben. Sie kennen wenn jemand sagt: »Dieses Daraus ergibt sich eme. . tmmense S etge. nem E r eben darstel- das, w tung, d'tesm al aus 1 • Kind gibt einem was«, oder: »Da kommt was zurück«. Winnicott eiteren Babybeobach nicht die tz zu Wera S chmi dt sagtnun, Kind gibt der Mutter an guten und schlechten Dingen, len will. Ich hatte dabe . . Gegensa 1 1ffi k"hu l en Theoretikerin ' das . n Beob ac hte rin • der die es hat, es gibt mit der Zuversicht, sie schon weiß, was Position der distanzterte . daß das verwtckelt. Gute und Schlechte ist und sie es zu empfangen versteht. So sonde als Mutter in das Geschehen rn war • bten Woc hen alt war erle die Wiedergutmachungdaß auf seiten des Säuglings ins Spiel. klemer. S hn e twa 12 kommt Als mein 0 e. nliche . dr ama tiseh. e E ptso· d In diesem Prozeß liegen die Ursprünge der primären Schuld. wir beim Stillen zusammen eme Ab.. en,. d'et von der ich stattgefun d • »Das Schuldgefühl nimmt damit seinen Anfang, die beiden hatten früher etwa vter. oder f"nu f lntenstt. ät. . daß . . von thnen. d ureh ihre Mütter, die ruhige und die eregte, Liebe und zusammenge­ jetzt erzähle, unterschted steh . ge- htg und unglu "cklich Haß, war den agT u"be r unru bracht werden, und dieses Gefühl wird allmählich zu einer gesun­ Der Kleine . en er sonst Situati. onen, m den den Ursache von Aktivität Rahmen der Beziehungen. Hier liegt wesen, hatte sich oft erschreck t · zet't Abend erleb- im . der Su• llmcabl am eine Quelle der Potenz, der tätigen Teilnahme gesellschaftli­ ruhig reagterte. B et· am und gelassen 111 .. he Energieentla- 20 eme. u"b era us sturmts. c chen Leben und eine Quelle künstlerischer Leistungen ... « te er während des Trinkens mer wieder Mund schnappte er im Diese Ausführungen sind schwierig zu verstehen, aber in dung im ganzen Korpe.. r. M't dem 1 eh meinen Klei- en schnappte er na der Kinderanalyse anerkant. Zwei Dinge will ich anmerken, die die die Brustwarze, mit den Händ . sich wetter Er krümmte heulte er, trank aber . Sache nicht einfacher machen. dem. Beim Trinken bis zur Starre . ste. h dann ab ru pt 1. Die Energiekurve eines Trieberleb Wte zen, s treckte nisses sollte man sich mit Bauchschmer Er J· ammerte und ßere Erregung. nicht als harmonisch oder hannonisierend vorstellen: Auf eine und geriet in eine unmer. gro" Spannung folgt eine noch größere Erregung, die auf einen Höhe­ knurrte. Nicht nur, uch ;,.sch wer er ttt, w ar es a ffiu . punkt und eine Entladung zutreibt. Nach der Entladung ist - was? Neben dem, was er sich ab- r auen konnte , wie Nirwana21? Die Seligkeit? d und kaum ansch Oder Tristesse? aß ich Mitleid hatte . r darauf biß und ine Brust, md e m e Wenn die Triebspannung verschwindet, ist das Baby sowohl rackerte; er malträller. te auc h me. aber um ihn physisch, vtel. .Kraf t befriedigt als auch düpiert. Nicht immer folgt auf die Fütterung sie in die Länge zog. Ich brauchte ' von getan Ich habe ihn was habe tch ?. Zufriedenheit und Schlaf. »Oft folgt auf dieses Geprelltwerden auch psychisch, zu halten. an die teg. t Er brauchte d · gew . Kummer, besonders dann, wenn die physische Befriedigung dem der Brust genomme n un 1111 s zur Arm ha tte und halbweg stc· h verschnau ft Säugling die reizvolle Spannung nimmt. Er bleibt dann mit nicht zwanzig Minuten, bts. er die Brust, legte 'hn wt'eder an Un d Ich 1 abgeführter Aggression zurück - weil nicht genug Muskelerotik Ruhe gekommen war. m.? zu trinken und da1 konnte. E r begann oder primitiver Impuls (oder Motilität) Stillvorgang beteiligt weil er sich damit auch trösten am waren - oder mit einem Gefühl der »Erschlaffung«, da plötzlich schlief dabei ein.

59 58 orb zu überbrin- . alsträc. hti gen K wie schließl den schtcks n, Ich erzähle diese Episode, um deutlich zu machen, ich übernimmt, st· e zu verteidige ste· ht, vers ucht er, ambivalent die Funktion der Brust ist und Mütter und Kinder gen. Als ihr Mann sie kommen daß getötet. eine Portion Glück brauchen, um Futtern und Füttern im Stillen, wird aber von seinen Brüdern Stu.. ck für Stück das . . Füßen aufwärts - Überkreuzen von Bedürfnis und Begehren, gedeihlich zu über­ Ste wlfd nun - von den e sm. d bittet sie das Dolto hat es so ausgedrückt: »Jede Mutter ist auf Brustho"h daruffi, stehen. Fran�roise eingemauert. Als die Ziegel ' en Tag das daß m jed Modell des beruhigenden Vermittlers der Bedürfnisse und auch nicht bedeckt, und � ihr man ihre Brust ihr er ihre Augen • nn· al s dte Mau wegen der Artikulation des Begehrens zu den Bedürfnissen eine daßKi es steh ern en ' ka nd bringe, damit cb hier ein Loch . ähr' clllfüm daß man au Quelle der Verwirrung zwischen Bedürfnissen und Begehren«23• erreicht, bittet sie noch emm al Milch ' • ob die . beobachten kann las Kind se he und se, damit sie ihr � ner Mutter. Und man das Kind sei ihm Jahre lang bnngt rust Das Vampirkind nutzt. Zwei st, bleibt die B Staub zerfall en t' obw die Mutter längst. zu beute ohl . · Noch . . d tnnkt weiter In den Orientalischen Novellen von Marguerite Yourcenar v Mllc b und das Km , oller Leben und Leute versuchen be su cbt und d'te (1938) findet man die Geschichte Die Milch des To des, die ich samt Wird der Turm von Skutan. 24 . finden. Kommentar in der Paraphrasierung Juan David Nasios erzähle : Ub. wetß· en pur zu erbleibsel einer -..,..."kl icb , s n Mutter tst. scw" Drei Brüder bauen einen Turm, um sich gegen türkische m emg. emaue rte Der Tod der grausa sei das für wetter ebe n • als Plünderer zu verteidigen. Der Turm, instabil und schlecht gebaut, daß d'te Brüste . 1 noch schrecklicher ist, über den Tod Unennu"dl t'c h , stürzt oft zusammen. Nach der Legende wird der Turm unerschüt­ d. wetterzu. ebe n . n- te Mutter eine I einer omnipote terlich, wenn man Skelett eines Mannes oder einer Frau in sein Art t das Phantasm a hinaus die Brust zu geben, uasA, IS• Fundament einläßt.das Die drei Maurer beschließen natürlich, sich ten Mutter. Mutter zu spre- nicht selber zu opfern, sondern eine ihrer Frauen einzumauern; es n Augen der es hte. , votl de n. Ich unterlasse � bedeckt wurde soll die sein, die ihnen am nächsten Morgen den Frühstückskorb l de n Steinen e Brüste mcht vo pitel ben, die wie ihre � . SO wichtiges Ka bringt. Der Vorschlag kommt von dem erstgeborenen Bruder, der nd tst elll ebetl Der B Mutter au f -1, K tehenden lick der uas 1 m. den vorans sich seiner Gefährtin entledigen will, weil er eine andere, schönere votl dem auch wie es ein weites Feld tst,. ntersuchung und jüngere gefunden hat; als er nach Hause kommt, erinnert er ell. le et'gene U . ar · Es tst. Au dte. Red e w zwt- sführungen nicht d dt'e Beziehung seine Frau daran, sie an der Reihe ist, Frühstück zu bringen. f Ki. ll d un wen, den Blick der Mutter au daß das das n. Der zweite Bruder trägt seiner Frau auf, am nächsten Morgen zum zu· stelle s dem Begeh ren dar ehen ihm und . ner Leben in See zu gehen und Wäsche zu waschen, obwohl die Brüder sich s die Brus. te vo schrecklt. her al Und wiederum � it des Säuglings. gegenseitig Stillschweigen geschworen haben. Der dritte kommt fte Ge fr, äßi gke . tst. d'te v amptrha . d es emem toten Körper . ng des Km nach Hause, umarmt sein Kind in der Wiege und sagt seiner jungen · er�a" ttigu dte unen dltche So als ob die Brüste und Ub. . nipotenz dte. ses Frau nichts. . hat.. ten. D't e Om gt und getö tet Vtt. ah. - dte Mutter ausgelau en Körper seine Aber der Erstgeborene hat im Traum gesprochen; seine Frau dem mutte.. r tch kle daß steh. aus 1. in der ist gewarnt, daß sich irgendetwas Beunruhigendes gegen an­ inen Wesens, wt'r d nicht nur sie ht mehr hat, Le- tät nunmt, dte ste angst nic spinnt, und bittet die Frau des Nächstjüngeren, den Korb zu besor­ . I" ge.. nde. dargestel . lt. gen. Da die sich weigert, wendet sie sich an die Jüngste, die es

61 60 hinzu, s folgenden Eintragungen Das Phantasma eines omnipotenten Kindes klingt in dem >> runzen«.«2 6 te· f··u gt dann in den G . • er emer· Iustspen- hören wenn .. Mediziner-Schnack an, der Embryo sei der aggressivste Ausbeuter dt. eses Grunzen lasse er tmmer dann ege e Kauen und Drucken überhaupt. Dies geht auf die Tatsache zurück, jeder Embryo denden Tätigkeit nachgehe, in der R I d n � daß Satugung... aus seiner Mutter ohne Rücksicht auf ihre körperliche Verfassung - der B mit den Lippen nach der rustwarze . . zweck Mal d em Fall' eme außer sie ist im Zustand krassester Unterernährung - mindestens So begegnen wir ein wetteres daß . funkuon. sogar, dte grundlegen d e eL bens soviel an Nährstoffen nimmt, er mit gut drei Kilogramm Ge­ dienliche Operation' eine . daß u ng ' der nach erou- D mit einer fremden Stre b wicht geboren wird. Eine schauerliche Wendung des Phantasmas in efäkation nämlich' . dtes· · . dnttes · Mal geschteht 1ffi die Wirklichkeit - auch durch Mediziner ausgeführt - war scher Sensation, vereint ist. (Und em das g.) «Baby von m in der Fortpflanzun Erlangen«, aus einer komatös Schwangeren geboren enschlichen Leben . hlabset­ das wte. ste. stc h beim Stu wurde15• Man kann Babys beobachten, . bekommen. . ste eme. n roten Kopf Zur Erinnerung: Im Oktober/November 1992 nahm die Öf­ zen anstrengen, gar pressen, bts Erwachsenen als ein Anstrengung von den fentlichkeit großen Anteil am Schicksal einer jungen Frau, die als Gemeinhin wird diese Doch us« .mter pre 11. ert · hirntotes D in dte· Ri cht ung » Hina Unfallopfer in die Universitätsklinik Erlangen eingeliefert rücken und Pressen haben Brusternährte.. Kinder wurde. Ursprünglich als Organspenderio Gründen zweifelhaft: »verplant«, wurde bei ist aus zwei . er herau s- ihr das. allein aus dem Körp eine Schwangerschaft im 3./4. Monat festgestellt. Auf Wunsch der emen so weichen Stuhl, er von daß teß muskels gedrückt . w·d ers tand des Sch 1. Familie - so schrieben die Zeitungen - wurde die Frau mehrere fiteßt und nicht gegen den 1 ann n vennu te t wird k Wochen künstlich w was als Hinausdrücke ' am Leben erhalten. Der Embryo entwickelte sich erden muß. Und: auc h in So betont denn in ihrem Leib weiter. g Rückhalte-Versuch se das 40. Tag wurde er in einer Spontangeburt enau so gut ein . kind in der . · . E"m Klein Am . . tn Lehrbuch· »Merke. .. ausgestoßen, war aber nicht lebensfähig. Die lebensverlängernden retts. zttierte p··ad· ta e- · . Mutter meistens be mcht,. wte die Apparate der Mutter wurden abgestellt. Kurz zuvor war in den USA Zimmerecke in Hockstellung preßt t. ein ähnlicher Fall bekannt geworden. Da allerdings war die vennutet, sondern retinier �/' n will, . allgemei n verbreite dieses Wtssen mcht . Schwangerschaft schon ins letzte Trimenon fortgeschritten. Das Daß sich antsa tion·. ein Teil der Analorg Kind wurde geboren und lebte weiter. hängt damit zusammen, wohl daß den Kultur ise•. . Bestandtel. l eme. r Je · das Produzieren, unabdmgbarer hsenen eine aner- Die Anal-Ingenieure erwurzelten Er wac Und so entfährt dem k uI turv «, »Tüch tig!« oder »Brav 1«, » To 11 ,. Während nun die orale Erotik des Säuglings ke nnende Bemerkung, - · . - auf unter­ s de r art in Anstren ob , gesichts eme schiedlichste abgewehrt wird: durch Ignoranz oder Verleug­ »Feste !« -, ein stützendes L a. l Art nung, durch pädagogische Verbote oder medizinische Warnungen, gung begriffenen Babys. auch n unsere Speisen nicht Wtr. tel.1 e wird seine Analerotik sowohl wahrgenommen Aber dabei bleibt es . - wenn auch nicht . m. d·• das besondere . d"te Verdauung« s immer als solche - und mehr noch: sie wird anerkan danach ein, ob sie »gut fur och- nt und sogar der beimliebe K tst. am Herd o ft gefördert. Beginnen wir wieder bei W era Schmidt und ihrer Beob­ Interesse am Stuhlgang . nswei- eursm,äß· tg. e Verfahre . M an kann ingem achtung Aliks. Das folgende Zitat stammt aus der vierten Lebens­ Kollege. Und wetter: . erlegungen ' . den . ke n. Dabei wer Ub. woche des Babys: »ledesmal bei der Stuhlentleer Alik sen bei der Ernährung entwtc 1 der ung lutscht en • Arunit sowohl . ·cbt werden so 11 U< die Faust sehr hartnackig, gierig und mit einem besonderen angestellt, welche Spetsen geret

63 62 Verfügung und gleichze1. Ug · Produkti­ ehr en zur Durchfall als auch die Verstopfung vermieden werden. den Warzenhof, hat e � Drüs noch it ansaugen. MIIC� in rer Ze rechten Zeit in ausreichen­ eine größere Menge kürze n. Das zeig. t, onsziel ist die wohlgeformte Wurst zur kann u te rxwacbsene ueller Be n t auch bei sex � �_ :ru:. t zurückge Gesichtspunkte wie, ob Essen den Ge­ 4 Milch ström . o ngsinstink der Menge. Andere 2 allein auf emen "" führt das Milchgeben mcht . . ellen Chara r daß das s Mal den sexu lcte schmack des Kindchens trifft 9 oder ob gemäß kalorischer Zusam­ vielmehr em we1tere werden kann. M an muß . mensetzung oder vollwertiger Güte genug Ausgewogenheit im des Stilleus unterstreichen eilkunde, N.F., · b uch für Kinderh nesaugen ' in· - s r über das Won Jahr Simon, Ber Speiseplan herrscht, sind dabei nachrangig. Die anale Inge­ Lindoe hrsg. von Dietrich Freud, Essays 1 1879. Zitiert nach: S. Bd. V, S. 87, be­ XIV, - Studienausgabe al­ nieurskunst wird durch die Verwendung von »Gläschen-Kost« Welt 1988, S. !69 ( - lin: Verlag Volk und . ein­ hiseben Nachwels) . sonders leicht gemacht. Die industriell hergestellten Breie der den bl'bl' Iograp hoanalyusch en lerdings Russ1sc. hen Psyc 2hW. mb er 1924 in der schlägigen Baby-Ernährer tragen auf dem Etikett grundsätzlich 6 Vortrag vom 27. Nove ng der Psycho- . hrI'ft für Anwendu in· Imago ZeltsC ab ged ruc kt -392 einen Vermerk, welchen output man beim Verfüttern derjeweiligen Vereinigung, . nd (1926), S. 377 lssensch t, XII . Ba analyse auf die Geistesw af' Rezeptur erhoffen darf: danach wirkt die angebotene Nahrung ent­ 7 ebda., S. 378 weder stuhlverfestigend, -auflockernd oder normalisierend. 8 ebda., S. 380 So haben wir auch hier ein Beispiel gewonnen, wie die Par­ ebda., S. 381 9 rwerb des 10 ebda., S. 383 t zum Sprache tialtriebe der Sexualorganisation, vor allem ihre Lustquellen, im gar der erste Tex ersten, wenn m· cht Spielrein, D'le II Einer der der von Sabina tischer SIC. h t IS. t Pädagogischen und Sozio-Kulturellen behandelt werden: die orale aus psychoanaly go, VII. Band Kleinkindes M ama, in: Ima Worte Papa un d Erotik wird abgestritten, die anale wird - im Sinne einer Kulturkon­ ng der kmd h en . orischem I nter- Entstehu I'IC s eher von hist . Text ist allerdl�g 345 - 367. Dieser servierung - gefördert, die genitale würde man gerne beschneiden. (1922) • S. t. Positionen uberhol seinen theoreu. sch en ttgart, New esse und in . trie, Stu • a Päd ia .. Ettore R . »Die heutige Kultur gibt deutlich zu erkennen, sie sexuelle ernährung, OSSI U. ., daß 12 O.Tönz, Säuglings 10· 1989, S. 124 Beziehungen nur auf Grund einer einmaligen, unauflösbaren Bin­ York: Thieme Verlag S. 376 dem Namen dung eines Mannes an ein Weib gestatten will, sie die Sexuali­ IJ Wera Schmidt, a.a.O., ubsauger mit AEG einen Sta daß es von der Firma tät als selbständige Lustquelle nicht mag und sie nur als bisher Später gab 14 m Vo : Vampyrette. aria Möge! in ihre rtrag . te berichtet M unersetzte Quelle für die Vermehrung der Menschen zu dulden ende Fallgeschich itshefte kin- • • IS Eine dazu pass kt in: arbe wrr. d ' bgea druc 30 Feind der Mutter El- gesmnt tst.« Wenn das Baby zum 33f: "Gerade bei 3 • h'er S. 1993, S. 31 - 4 1 alyse Nr. 17' J u ni n, oder allzu- derpsychoan nac hlässigt wurde . andelt oder ver kleines Kmd ml'ßh rnteilS. ausge- tern' die als Verlust eines Elte oder gar d em r DepressiO· n Abhängi· gk el·t lange elterliche Gefühle ( d.h. . belebung d'Iese r kann dle W' eder und unersätt - setzt waren, I • Aggression . de d es B abies · rte Zustän es- unmtegne. de von aggr Anmerkungen des Säuglings, drohliehe Zustän Kindes etc.) be tung des ben· chtete em· e liehe Anspruchsha1 ung auslö sen · So 1 in ver Lähm Erweiterte Fassung des Vortrags im Literaturhaus Berlin am 11. 5. 1995 oder depr essi ·me und siver Spannung sich selbst so alle ngn. gen Ba bies der Reihe "Futtern und Füttern", veranstaltet von der Psychoanalytischen slc· hts des hu ab er gar Mutter, wie sie ange y geweint hätte, men nut. d em Bab . Assoziation "Die Zeitzum Begreifen" unter Federführung von C.D. Rath daß ·e zusam m d eo verlassen vorkam, SI es einfach 2 . es stillen oder Arm vgl. dazu C.M. Versteeg-Solleveld, Das Wiegenlied, in: Imago XXIII. Band gekommen sei, zu nicht auch die Idee (1937), S. 304 - 329, hier: S. 311 nehmen." gik ist, daß sie zu g der Pädago zur 3 Je nachdem, wie hungrig der Säugling ist, greift er weniger oder mehr von Selbstem. schä'tzun Zum 16 kritisch diese rtert werden. Wie soll hier nicht erö der Brust zwischen die Kiefer. Nimmt er nur die Warze, hat er einen be­ entheb beitrage, · Triebsublimierung wes trächtlichen Teil der Milchdrüsen im Mund, ist er gieriger und greift auch

65

64 Mitteilungen der ssoziation Begriff der 'Sublimierung' siehe: Siegfried Bernfeld, Bemerkungen über A "Sublimierung" in: Imago, Vlll. Band (1922), S. 333 - 344 7 1 zum Folgenden vgl.: Die depressive Position in der normalen emotionalen Entwicklung, in: ders., Von der Kinderheilkunde zur Psychoanalyse, Frank­ furt/Main: Fischer, 1983, S. 276 - 299. S. insb. S. 280 Winnicotts Ausfüh­ rungen zur Terminologie: "depressive Position" und "Stadium der Besorg­ nis", 11 ebda., S. 281 19 ebda., S. 285 20 ebda., S. 288f Arbeitsfelder 21 lung Das Nirwanaprinzip bezeichnet ein Stadium in Ökonomie und Dynamik der Mitgliederve� der Assoziation Durch Beschluß der inneren Erregungskurven. Es besagt, daß der Organismus nach einer völli­ te Arbeitsfelder f� d sind die folgenden gen Absenkung der Reizspannung strebt Freud beschreibt diese Vorgänge htet oziation eingenc v.a. in "Jenseits des Lustprinzips" und "Das ökonomische Problem des Mitglieder der Ass Masochismus". Innerhalb der aktuellen Auseinandersetzung zwischen em­ worden: pirischer Säuglingsforschung (insbesondere Daniel Stern) und psychoanaly­ tischer Entwicklungspsychologie stellt Mattbias Baumgart diese Auffassung Hystorie als falsifiziert heraus: M. B., Die psychoanalytische Metapsychologie im der Psychoanalyse Lichte der Säuglingsforschung: Verwerfen oder überdenken?, in: Spielräu­ die Frage der e: Das Gesetz und me, Begegnungen zwischen Kinder- und Erwachsenenanalyse, hrsg. von Arbeitsgrupp Fernanda Pedrina u.a., Tübingen: edition diskord, 1994, S. 51 - 82, hier insb. Öffentlichkeit S. 54 alyse axis der Psychoan 22 D. W. Winnicott, a.a.O., S. 285 Wie von der Pr 23 Fran�oise Dolto, Das unbewußte Bild des Körpers, Weinheim, Berlin: sprechen? Quadriga 1987, S. 199 ur J. D. Nasio, Das Vampirkind, in: Der Wunderblock Nr. 7, (Juli 1981), S. 3- se und Literat 24 Psychoanaly 11, hier insbesondere S. 6 - 7 J. Lacan Ich danke SaskiaKaute für diesen Hinweis. Seminars von 25 Lektüre des 26 a.a.O., S. 380 ,.Le transfert« 27 a.a.O., S. 320 vgl. dazu z.B. das dritte Kapitel von S. Freud, Das nnten und Vor­ 21 Unbehagen in der Kultur en zu den gena 29 Laut einer Meldung der Berliner Anmeldung Zeitung vom 26. 10. 1995 befragte der Bur- dern m�. :t teren Arbeitsfel da-Verlag 10072 Personen nach ihren Koch- und Eßgewohnheiten. Aus den schläge zu wei �bet - Ergebnissen, nachzulesen in der am Vortag entgegen. Jede� erschienenen Ausgabe der Zeit­ der Koordinator gltedem schrift "Das Haus": "Rund 87 Prozent der Deutschen kochen fast täglich . ... drei bis fünf Mtt feld besteht aus Bekennende Genießer sind dabei unter ter. den Deutschen eine Minderheit: Nur em Berichterstat soziation und ein jeder dritte erklärte, daß gutes Essenund Trinken in seinem Leben eine gro­ der As ße Rolle spielen. Jeder vierte probiert gern mal em ein neues Gericht aus. Zum Teilnahme an ein tzung für die Schnellgericht greifen regelmäßig vor allem die Westdeutschen, die 81 Pro V orau Sse ­ . der Mitgliedsch t tn zent der Käufer mikrowellengeeigneter Kost stellen." Arbeitsfeld ist die af 30 S. Freud, Das Unbehagen in der Kultur, Studienausgabe Band S. 234 IX, Assoziation.

67

66 en. Das Begehren besondere in Berlin, auseinanderzusetz diesem und Interessierte sind zu des Analytikers Die Mitglieder, die sich als Analytiker er­ Freunde herzlich eingeladen. klärt haben, konstituieren Arbeitsfeld Colloquium 26. 1. 1996, 20.00 Uhr das Freitag, Das Begehren des Analytikers. Es arbeitet Beginn: und Organisation: an der Frage nach dem Grund zur und der Anmeldung -Platz 7, Übe Dieter Pilz, Friedrich-Wilhelm rtragung, der Ausrichtung der Kur. (030) 852 88 76 12161 Berlin, Telefon Wie ist die Identifizierung zu fassen im Hinblick auf die Funktion des a? 1995 Arbeitsgespräch Tagung 2. Dezember hat ein Am und Massenme­ zum Thema »Psychoanalyse weiteres Gespräch ist Veranstaltungen dien« stattgefunden. Ein 1996 worden. Eine Tagung Colloquium �Die vier Grundbegriffe der Psychoanalyse.: für März vereinbart für September geplant. Seminar von zum selben Thema ist bei der Redak- XI te bei C.D. Rath oder 1964 fanddie V ortragsreihe von J. Lacan zu Auskünf des Briefs . den von Freud eingeführten psychoanalyti­ tion schen Grundbegriffen Unbewußtes, Wieder­ holung, Übertragung und Trieb an der Ecole pratique des Hautes Etudes in Paris statt. Nach seiner Exkommunikation aus der Inter­ nationalen Psychoanalytischen Vereinigung setzte Lacan seine Lektüre Freuds fort, um aus dem Text die ihm zugrundeliegende Funktion des Signifikanten herauszuarbeiten. Diese Aus­ einandersetzung war gleichzeitig eine kritische Bestandsaufnahme und Abrechnung mit den zeitgenössischen Strömungen der Psychoana­ lyse. 1978 wurde Seminar von Norbert Haas ins das Deutsche übersetzt und herausgegeben. 1996 - 18 Jahre nach der Herausgabe der deut­ schen Übersetzung - werden wir die Lektüre wieder aufnehmen. Wir werden versuchen, uns in. diesem Kontext mit der spezifischen Situa­ tion der Psychoanalyse in Deutschland, ins-

69 68 Brie( PsycLoaaalytiscLenAssoziation •Die Zeitder Bep-eifen« lUDI

Vorschau HEFT 17

Riner: Zur Theorie des Phontosmos Locon • H.-W. Lehmonn: M. Notizen zu Kleists Briefen on Wilhelminebei von Zange

HEFT 5 J. Prasse: Konstruktionen in der Psychoanalyse • C.D. Roth: Der ganze Freud? • H. Lühmann: Zur Einrichtung des Arbeitsfeldes »Uterotur und Psychoanalyse«. HEFT Mai: Vortrog zum fünfzigsten

Todeslog Sigmund Frauds • Ch. SchrübberS: Interview mit Alexonder Mene.6 LHEF T 7 E.M. lobst: Europäischer

Binnenmarkt • Ch. Kupke: Geschlecht, Geschichte. Vortrog zum Verhältnis von Psychoanalyse und

Philosophie. HEFT R. Krokowski: Dos Begehren des Analytikers in der Zeit zum Begreifen • H. Lühmonn: 8 Eine Intervention • H. Ostertog: Blickund Angst. Versuch einer Annäherung HEFT C.D. Roth: Wos hoben

Sie? Anmerkungen zu Lehranalyse und Autorisierung • Prasse: Das Ideal:Zur Frage9 der Autorisierung des J. Analytikers und der analytischen Institution • H. Lühmann: Im Traum erringt man solche Dinge nicht • D. Pilz: Bericht ous dem Arbeitsfeld: Uterotur und Psychoanalyse - eine An'M!ndung der Psychoanalyse.

HEFT 10 H. Lühmonn: Techne • J.R. Freymonn: Ende der Analysenoch Locon. HEFT 11 F. Somson: Brief on

die Italiener • J. Locon: Note itolienne - Italienische Note • H. Lühmonn: Feind-Seligkeit. HEFT 12

H.Greil: Von der unausstehlichen Witzigkeit der Psychoanalyse • H. Lühmonn: Panik • P. Dupuis-Eiboz: Die

Position des Analytikers und dos analytischen Bridge. HEFT 13 Prasse: Mineilung • H. Lühmonn: Der J. Knabe Eros geht zur Schule. Übertrogung�iebe in öffentlicher Anstalt. • Prasse: Schule, Assoziation. Ein J. Besinnungsoulsatz noch der Schulzeit. HEFT 14 J. Fritschy/D. Lemler: Prämissen einer Geschichte. • Michels: Das Ende der Analyseund die Frage der Institution. HEFT 15 J.-P. Lebrun: Die Veroni'Mlrtung des

A.Analytikers ongesichts des medizinischen Diskurses • Ch. Schrübbers: »Falsche Erinnerungen« und Gehirnforschung.

SONDERHEFT Öffentliche Tagung der Arbeitsfelder, Berlin, Mai SONDERHEFT 21 Reader zur Tagung »Kultur der PsychoonolySO«, Berlin,1989. Oktober SONDERHEFT 3 Reader zur Tagung »Gelde, Berlin, Dezember 1990. 1992 Der BRIEF erscheint co. dreimal jährlich. Dos Abonnement zu fünf Heften kostet DM Von den SONDERHEFTEN ist noch HEFT 3 für DM -lieferbar. Bestellungen bine on die Redaktion50,-. des BRIEF,

Cheruskerstr. D- Berlin. 20, 6, 1 0829 Impressum

Redaktionskomitee: Hans-Wemer Lebmann Christiaue Schrubbers Ilsabe Witte

Layout: Kontor der Stadtschreiber

Druck: Druckerei Weinert

Redaktionsanschrift: Cheruskerstr c/o Witte, . 6, Berlin 10829 Regel dreimal Die Briefe erscheinen in der über die Arbeit im Jahr. Sie informieren aus der Assoziation und veröffentlichen dieser Arbeit entstandene Texte. Hefte und Das Abonnement umfaßt fünf sind an die kostet DM. Bestellungen 50,00 Redaktion zu richten.