HESSEN SCHIENE

Nr. 55 D: 1,50 Euro Die Infozeitschrift März - Mai 2004 H 4032 von Pro Bahn & Bus

• Korbach - Willingen wieder eröffnet • Neue S-Bahn in den Rodgau eröffnet 4:v;v•Bahndreieck Spessart: Hessen im Winterschlaf Inhalt

Inhaltsverzeichnis

Vorwort ...... 3 Pro Bahn & Bus Pinwand ...... 4 Tipps und Infos ...... 6 Aktuell Korbach - Willingen wieder eröffnet ...... 7 Sanierung Kassel-Naumburg mit erweitertem Güterverkehr geplant ...... 9 Weitere Fördermittel für die Lossetalbahn ...... 10 Straßenbahn oder RegioTram nach Fuldatal ...... 11 Der Mittelhessen-Express kommt...... 12 Bahn lässt Büdesheimer in die Röhre schauen ...... 13 Nach drei Jahren Lösung für Anschluss in Gießen...... 15 Pro Bahn & Bus Mittelhessen hat neuen Vorsitzenden ...... 18 LB AG stellt Tourismuskonzept vor...... 19 Neues aus dem ÖPNV-Land zwischen Taunus und Vogelsberg ...... 21 Rodgau-S-Bahn in Betrieb genommen ...... 24 Frankfurter Rebstock-Straßenbahn eröffnet ...... 26 Friedberg - Hanau: Samstagverkehr ausgeweitet ...... 28 Eröffnung Reisezentrum ICE-Bahnhof Limburg ...... 30 ICE auf den Namen „Limburg“ getauft ...... 31 Bahnhof Mainz-Bischofsheim fertig gestellt ...... 32 Main-Taunus-Kreis plant ÖPNV-Nachtangebot ...... 34 Lärmschutzwände halten Belastungen nicht stand ...... 35 Private Konkurrenz im Tonerdeverkehr...... 36 Umbau des Bahnhofs Rüsselsheim macht Fortschritte ...... 39 Darmstadt: Erfolgreicher Start der Straßenbahn nach Kranichstein...... 40 Bahndreieck Spessart: Winterschlaf oder Frühlingserwachen? ...... 41 Circus Barum fuhr „Vogelsbergbahn“...... 45

Streckentelegramm ...... 47

Titelbild: Im September 2003 durchfahren zwei ICE 2 den Abzweigbahnhof Rohrbach an der Schnellfahrstrecke Fulda - Würzburg. Fotos, wenn nicht anders bezeichnet: J. Lerch

2 HS Nr.55 Vorwor t

Liebe Mitglieder, liebe Freunde des Schienenverkehrs,

Die AG hat’s geschafft. Ja wirklich. Sie haben den zweiten Platz erreicht. Nein, ich vertue mich da nicht. Es ist offiziell bestätigt. Und das bei einem Unternehmen, welches mit einer Tarifänderung innerhalb von 4 Monaten ein sattes Umsatzminus erreicht.

Weil die Fahrgäste nicht gleich zwei gute Angebote wie den InterRegio und die BahnCard 50 verlieren wollen. Letztere wurde dann ja wieder zähneknirschend eingeführt. Auch sonst macht man es mir als Kundin nicht gerade einfach. Es ist z.B. nicht ersichtlich, ob ich noch einen günstigen Frühbucherrabatt bekomme oder ob das Kontingent, das keiner kennt, schon ausgebucht ist. Zudem zeigen Testkäufe, dass selbst das intensiv geschulte Personal Probleme mit den Tarifen hat. Nein, ich möchte jetzt nicht gegen die Fahrkartenausgaben argumentieren. Im Gegenteil: ich bin froh, dass wir noch welche haben. Die persönliche Beratung ist durch keine elektronische Beratung bzw. Verkauf zu ersetzen. Zudem hat noch nicht jeder Haushalt einen Internetanschluss und die Fern- verkehrsautomaten sind ziemlich kompliziert und ungünstig platziert. Und dann erfährt man immer wieder Hiobsbotschaften wie Einstellung von Instand- und Modernisierungsmaßnahmen oder Verzögerungen bei Bahnhofsmodernisierun- gen wie in Marburg. Da kommt keine Freude auf, wenn man als Fahrgast durch Bahnhöfe läuft, die auf dem Stand der 50er und 60er Jahre stehen geblieben sind: zugig, schlecht beleuchtet und wenig behindertengerecht. Das alles und noch viel mehr nennt sich dann „Angebotsoptimierung“.

Dieses Wort kann nur knapp den ersten Platz verfehlt haben. Um welchen Wettbe- werb es geht? Ich meine „Das Unwort des Jahres“. Die Jury hat eindeutig erkannt: Die Einschränkungen und Veränderungen der letzten 10 Jahren als Angebots- optimierung zu bezeichnen, stellt eine Verhöhnung des Kunden dar. Schmerzliche Veränderungen sind manchmal notwendig. Aber dann sollte man auch so ehrlich sein und diesen Leistungsabbau als solchen benennen. Nur so hat man als Unter- nehmen die Chance, vom Kunden ernst genommen zu werden.

Mit freundlichen Grüßen

Petra Becker

HS Nr.55 3 Regionalverband Nordhessen Regionalleiter Hermann Hoffmann Postfach 10 29 40 34029 Kassel Telefon und Telefax (05 61) 67 17 9

Kassel Korbach

Eschwege

Regionalverband Mittelhessen e.V. Regionalleiter Christian Wallbott Postfach 11 21 Homberg (Efze) 35411 Pohlheim Telefon und Telefax (06403) 963355 Bad Hersfeld Marburg

Lauterbach Wetzlar Gießen Ful da

Limburg

Friedberg

Bad Homburg

Ba d Schwa lbach Hanau Hofh eim Frankfurt Wie sba de n Offenbach

Groß-Gerau

Regionalverband Südhessen Darmstadt Regionalverband Rhein-Main Regionalleiter Regionalleiter Horst Mader Gernot Hornik Postfach 2202 Postfach 1864 61292 Bad Homburg Telefon (0 61 72) 80 06 06 65008 Wiesbaden He pp en he im Telefon und Telefax Erbac h Telefax (0 61 72) 98 33 38 (0 61 26) 5 76 60 Geschäftsstelle Pro Bahn & Bus Schriftenversand Fahrgastzentrum Nordbahnhof Postfach 18 64 Bahnhofstraße 102 65008 Wiesbaden 36341 Lauterbach Telefax (0 61 26) 5 76 60 Telefon und Telefax (0 66 41) 6 27 27

Regionalverband Wiesbaden/Rheingau-Taunus Regionalverband Osthessen e.V. Regionalleiter Gernot Hornik Regionalleiter Stefan Sitzmann Postfach 18 64 Bahnhofstraße 102 65008 Wiesbaden 36341 Lauterbach Telefon und Telefax (0 61 26) 5 76 60 Telefon und Telefax (0 66 41) 6 27 27 Da tu m RV Veranstaltung Ort 01.03.04 RV-Treff Wiesbaden / Gaststätte Ziegelhütte, WRT 20 Uhr Rheingau-Taunus Am Bahnhof 6, Idstein

02.03.04 Gasthaus Brauerei Alt Gießen, MHS RV-Treff Mittelhessen 19:30 Uhr Westanlage 30-32, Gießen

10.03.04 Landesgeschäftsstelle, OHS RV-Treff Osthessen mit JHV 18:00 Uhr Nordbahnhof, Lauterbach

05.04.04 WRT, RV-Treff Wiesbaden / Gaststätte "Zum Niederwald", 18:30 Uhr SHS Rheingau-Taunus, Südhessen Niederwaldstr.10, Wiesbaden

Gasthaus Brauerei Alt Gießen, 06.04.04 MHS RV-Treff Mittelhessen 19:30 Uhr Westanlage 30-32, Gießen

Cafe Crone, Sandstraße 4, 17.04.04 NH RV-Treff Nordhessen 16 Uhr Melsungen (Nähe Bartwetzerbr. )

RV-Treff Wiesbaden / Gaststätte Ziegelhütte, 03.05.04 WRT 20 Uhr Rheingau-Taunus Am Bahnhof 6, Idstein

04.05.04 Gasthaus Brauerei Alt Gießen, MHS RV-Treff Mittelhessen 19:30 Uhr Westanlage 30-32, Gießen

Bahnhofsgaststätte Terminal, 12.05.04 OHS RV-Treff Osthessen 18:30 Uhr Fulda

26.06.04 Sonderfahrt Osthessen

Unsere Treffen vor Ort

Kontaktadressen Haben Sie Fragen zu Ihrer Bahnstrek- ke, Verbesserungsvorschläge, oder möchten Sie einfach das nächste Arbeitskreistreffen besuchen? Links Lumdatalbahn AG finden Sie Ansprechadressen. Die Postfach 1106 genannten ProBahn & Bus-Mitglieder 35467 Allendorf helfen Ihnen gerne weiter! Tipps und Infos

Ausstellung 100 Jahre Butzbach-Licher Eisenbahn

(jl) Am 27. März vor 100 Jahren fuhr zum Die nächsten Fahrten der Oberhessischen ersten Mal ein Zug auf der Butzbach-Licher Eisenbahnfreunde: Eisenbahn. Aus diesem Grund veranstal- tet das Museum der Stadt Butzbach eine 12. April 2004 Sonderausstellung. Gezeigt werden Fotos, Ostereiersuchen in Biedenkopf Fahrkarten, Modelle, Schilder sowie Eisen- 15. Mai 2004 bahnutensilien aus längst vergangenen Zur Dampfstraßenbahn nach Darmstadt Zeiten. Zahlreiche Eisenbahnfreunde ha- ben ihre Archive geöffnet und zeigen das 16. Mai 2004 Portrait einer Privatbahn, die in ihrer bes- In das Bergbaumuseum nach Borken ten Zeit ein Streckennetz von 57 km besaß 30. + 31. Mai 2004 und bis in die 70er Jahre noch Dampfloks 10 Jahre Oberhessische Eisenbahnfreunde unterhielt. 11. bis 13. Juni 2004 Museum der Stadt Butzbach, Färbgasse 3-Tagesfahrt nach Luxemburg 16, geöffnet von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 10 bis 12 Uhr sowie von 14 Oberhessische Eisenbahnfreunde e.V. bis 17 Uhr, Eintritt 1 Euro. Montag und Karlsbader Straße 1, 35457 Lollar Samstagmorgen geschlossen. Vom DB- Tel: 06406 6506, Fax: 06406 77419 Bahnhof Butzbach 5 Minuten Fußweg. Internet: www.oef-online.de

BLE-Panzerzug mit Loks 142 und 146 am 1. September 1966 bei Pohlgöns Foto: Kurt Burlein

6 HS Nr. 55 Nordhessen aktuell

Das kleine Wunder von Nordhessen Korbach - Willingen wieder eröffnet (fl, hh) Die Deutsche Bahn und der Nordhessische Verkehrsverbund NVV nah- men am 16.12.2003 die Strecke Korbach - Willingen wieder in Betrieb. Die Fahrzeit verkürzt sich zwischen Brilon Wald und Korbach von 46 auf 33 Minu- ten. Die setzt auf diesem Abschnitt Nahverkehrstriebwagen der Baureihen 628 und 646 ein. Im November 1999 musste der Bahn- konnten jedoch in einem Infrastruktur- betrieb auf Grund von Bauwerksmängeln vertrag ein Erhaltungs- und Finanzierungs- an den Viadukten in Usseln und Willingen modell auf den Weg bringen, welches den eingestellt werden. Der Schienenverkehr Erhalt der Eisenbahnstrecke zwischen nach Willingen war nur noch über Brilon Korbach und Willingen ermöglichte. Mit Wald möglich. Alle damals bekannten Va- dem Abschnitt Brilon Wald - Korbach rianten zur Sanierung der Viadukte mach- konnte nun ein erstes Teilstück des Gesamt- ten eine wirtschaftliche Wiederinbetrieb- konzeptes für den Ausbau von Brilon Wald nahme unmöglich. nach Kassel eröffnet werden. Die Strecke Der NVV und die Kurhessenbahn im Waldecker Upland ist auch Pilotstrecke Der Eröffnungszug befährt am 16. Dezember 2003 den noch eingerüsteten Willinger Viadukt Foto: H.G. Haselmann

HS Nr. 55 7 Nordhessen aktuell der DB AG für eine neue Leit- und Sicherungstechnik, die 2004 in Betrieb ge- nommen werden soll. Die Baukosten betragen 20 Millionen Euro, davon wurden Aufträge im Wert von 7,4 Millionen Euro an Unternehmen der Region vergeben. 15 Millionen Euro ko- stete die Sanierung der Viadukte Rhena, Bömighausen, Usseln und Willingen, 1,7 Millionen Euro wurden in die Leit- und Sicherungstechnik investiert, und 900.000 Euro wurden für die Anpassung der Bahn- übergänge aufgewandt. Der Einbau neuer Y-Schwellen schlug mit 2,4 Millionen Euro zu Buche. Eröffnungsfeier im Bahnhof Korbach Das Sanierungsverfahren der Viadukte Foto: H.G. Hasselmann am Beispiel Willingen: Bei ersten umfang- um die Standfestigkeit wieder herzustellen. reichen Untersuchungen stellte man fest, Dabei werden die Pfeiler mit vertikalen dass die Außenhülle aus Naturstein durch Bohrungen von 80 mm Durchmesser bis Wasser- und Frostschäden im Laufe der in die Fundamente und die Gewölbebögen Jahre marode geworden war. Die mit- mit waagerechten Bohrungen mit 30 mm tragende Außenhülle war mittlerweile so Durchmesser versehen. Diese Löcher wer- beschädigt, dass die Gesamtkonstruktion den anschließend mit einer feinen Zement- hinsichtlich Statik und Standsicherheit ge- suspension in einem speziellen Druckver- fährdet war. fahren gefüllt, was nach dem Aushärten für Bevor jedoch mit der Streckensperrung eine neue Festigkeit sorgt. Insgesamt wer- im Jahre 1999 das letzte Kapitel des Bau- den ca. 30.000 Löcher in das Viadukt ge- werkes eingeleitet schien, waren schon bohrt, die maximale Bohrlänge beträgt 30 Schutzgerüste aus Stahlträgern und Holz- Meter. Die Außenfassade wird mit Wasser- bohlen in die Gewölbebögen eingezogen druck von 2000 bar gereinigt und loses bzw. Steinschlagschutznetze an den Pfeilern Gestein abgetragen. Anschließend wird mit gespannt worden, da herabfallende Steine Spritzbeton eine neue Außenhülle herge- aus der Außenhülle die Sicherheit des stellt. Kraftfahrzeug-, Rad- und Fußgänger- Darüber hinaus wird der komplette verkehrs gefährdeten. Überbau mit Abdichtung und Entwässe- Die Außenhülle in der bestehenden rung der Brücke erneuert. Moderne Y- Form neu aufzubauen war aus wirtschaftli- Schwellen ersetzen den Oberbau, dessen chen Gründen nicht vertretbar. Die Kur- Schwellen aus dem Jahr 1916 und Schie- hessenbahn konnte mit einem Ingenieur- nen aus dem Jahr 1960 stammen. Die Ar- büro aus Kassel eine Sanierungsmethode beiten an den Viadukten sollen im Som- für Bauwerke dieser Art weiter entwickeln, mer 2004 abgeschlossen sein.

8 HS Nr. 55 Nordhessen aktuell

KNE-Sanierung für Hessencourrier und erweiterten Güterverkehr geplant (hh, fl) Für die Strecke Baunatal-Großenritte - Naumburg der Kassel-Naumburger Eisenbahn (KNE) zeichnete sich im vergangenen Jahr ein überraschend hoher Sanierungsbedarf ab (Hessenschiene 53). Rund eine halbe Million Euro wären nötig, um Schwellen zu wechseln und Brückengeländer gemäß den Anforderun- gen des Eisenbahnbundesamts nachzurüsten. Kassels Landrat Dr. Udo Schlitzberger schnitts wäre für die KNE nicht nur zumut- machte seinerzeit den Vorschlag, Gewinne bar, sondern sogar wirtschaftlich rentabel. der Hessischen Landesbahn aus dem VW- Dem anschließenden Teilstück bis Sand Güterverkehr für zwei Jahre zweckgebun- kommt ebenfalls Bedeutung im Güterver- den an der Strecke zu investieren. Mittler- kehr zu. Hier geht es um den Erhalt der weile zeigen sich aber noch weitere Per- Schienen-Infrastruktur für die ehemaligen spektiven für die Strecke auf. Maho-Werke, heute ein Industriegebiet. Für die Sicherung des Schienen-Anschlusses Demnach ist in Elgershausen die Ansied- wären nach Ansicht von Landrat Schlitz- lung eines britischen Logistikunternehmens berger EU-Mittel zu erlangen. Die Kosten mit Interesse an einer Bahnanbindung ge- für den restlichen Abschnitt bis Naumburg plant. Die Sanierung dieses Streckenab- blieben dann im überschaubaren Rahmen. Güterzug mit KNE-Lok DG 201 bei Nordshausen am 25.09.2003 Foto: Andreas Christopher

HS Nr. 55 9 Nordhessen aktuell

Weitere Fördermittel für die Lossetalbahn KVG skeptisch in Sachen dez-Anbindung (hh, fl) Für den Abschnitt Helsa - Hessisch Lichtenau der Lossetalbahn liegt seit Dezember 2003 der Finanzierungsbescheid seitens des Landes Hessen vor. Bau- recht besteht seit September 2003, wovon in einem Teilabschnitt bei Fürsten- hagen auch schon Gebrauch gemacht wird, damit die Bauarbeiten nicht mit den Ruhezeiten des seltenen Kammmolches kollidieren. 600 Meter der Trasse wer- den in diesem Bereich um einige Zentimeter aufgeständert, um den Amphibien ein „niveaufreies“ Kreuzen des Gleises zu ermöglichen. Trotz des bis vor kurzem ohne auf- lionen Euro. Neben der Elektrifizierung geständerte Trasse regelmäßig stattfinden- und neuen Haltepunkten werden nach den Güterverkehrs hat sich eine Populati- Abschluss der Arbeiten auch drei Straßen- on von ca. 35.000 Tieren innerhalb der letz- bahn- bzw. straßenbahnähnliche Abschnit- ten Jahrzehnte gebildet. Lebensraum der te in Kassel, Oberkaufungen und Hessisch Tiere ist ausgerechnet ein Klärteich, der zur Lichtenau entstanden sein. Eingebunden Zeit seiner Entstehung auch einen Eingriff wird die Strecke in die Regiotramlinie 4, in den natürlichen Lebensraum darstellte... deren westlicher Endpunkt Wolfhagen sein Der Zuwendungsbescheid beläuft sich wird. Möglich wird die Führung nach Wolf- auf 20,9 Millionen Euro. Die Gesamtkosten hagen frühestens nach Fertigstellung der der Lossetalbahn liegen bei knapp 75 Mil- Überleitstelle am Kasseler Hauptbahnhof,

Ein Triebwagen auf dem schon fertig gestellten Abschnitt der Lossetalbahn in Niederkaufungen

10 HS Nr. 55 Nordhessen aktuell deren Baubeginn ebenfalls noch für dieses Nahverkehrsnetz gewährleisten. Jahr anvisiert ist. Das Einkaufszentrum dez in Kassel- Eine Linie Bettenhausen - Nieder- Niederzwehren wird dagegen nach Ansicht zwehren - Bahnhof Wilhelmshöhe unter der Kasseler Verkehrsgesellschaft KVG Umgehung der innerstädtischen Straßen- noch längere Zeit auf eine Regiotram-An- bahn brächte außerdem kurze Reisezeiten bindung warten müssen. Andere Regio- vom Lossetal zum wichtigsten Kasseler tram-Projekte hätten Vorrang. Wie in Bahnhof und umgekehrt. In der „Muster- Hessenschiene Nr. 51 skizziert, könnte eine stadt“ Karlsruhe gibt es eine ähnliche Si- Regiotram-Linie über den im Personenver- tuation zwischen Durlach und dem Haupt- kehr stillgelegten Teil der „Waldkappeler bahnhof: Sowohl die direkten Fahrten aus Bahn“ innerhalb des Stadtgebietes von dem Kraichgau zum Hauptbahnhof als Kassel einen Anschluss des Einkaufszen- auch die Innenstadt querenden Linien fin- trums sowie der Messehallen an das den dort ausreichend Fahrgäste.

Straßenbahn oder RegioTram nach Fuldatal (hh) Die Gemeinde Fuldatal am nördlichen Stadtrand von Kassel besteht aus fünf ehemaligen Dörfern, von denen Ihringshausen und Simmershausen dicht besie- delt sind bzw. weiter wachsen. Seit Jahren wird diskutiert, die Straßenbahnlinie 3 von der Endstation Ihringshäuser Straße nach Ihringshausen zu verlängern. Widerstand in der Bevölkerung gibt es tal aufgefordert, mit dem NVV über die nicht nur wegen der hohen Kosten, son- Anbindung der Gemeinde Fuldatal in ein dern auch wegen der evtl. Verkehrsproble- RegioTram-System zwischen Kassel und me in der Veckerhagener Straße, der Hannoversch-Münden zu sprechen. Hauptgeschäftsstraße von Ihringshausen. Auch der benachbarte Haltepunkt Ein notwendiger Umbau dieser Straße Niedervellmar liegt in einem dicht besie- ohne Tram wurde mit 3 Millionen Euro delten Wohngebiet. Hier könnte ein kalkuliert, ein Umbau mit Tram könnte 12 RegioTramverkehr ebenso lohnen wie in Millionen kosten. Kassel-Rothenditmold, wo ein Halt evtl. Nun beschloss Mitte Dezember 2003 das neu einzurichten wäre. Eine Verknüpfung Gemeindeparlament, den DB-Bahnhalte- der RegioTramhalte mit Buslinien ist mög- punkt Ihringshausen so auszubauen, dass lich. Die vor wenigen Jahrzehnten aufge- dort ein RegioTram-Verkehr möglich wird. hobenen Haltepunkte Kragenhof und Zur Zeit verkehren dort R B-Züge im Wilhelmshausen sind inzwischen durch Stundentakt zwischen Kassel Hbf und Göt- Fußgängerbrücken mit den Fuldataler Orts- tingen. Außerdem wird das Gleis von RE- teilen Wahnhausen und Wilhelmshausen Zügen benutzt, die - ohne Halt in Ihrings- verbunden. Über eine Wiedererrichtung hausen - im Stundentakt Kassel über dieser Haltepunkte könnte ebenso nachge- Eichenberg mit Thüringen verbinden. Nun dacht werden wie über einen neuen Halte- wurde der Gemeindevorstand von Fulda- punkt im Mündener Stadtteil Bonaforth.

HS Nr. 55 11 Mittelhessen aktuell

Der Mittelhessen-Express kommt Pro Bahn & Bus möchte Dillenburg - Kassel erhalten (fl) Das Flügelzugkonzept des RMV nimmt langsam konkrete Gestalt an. Im Stundentakt sollen RE Züge zwischen Frankfurt und Gießen verkehren, wo sie in die beiden Zugteile Gießen - Marburg und Gießen - Dillenburg getrennt (bzw. in der Gegenrichtung vereinigt) werden. Zwischen Gießen und Marburg / Dillenburg sind Halte auf allen Stationen vorgesehen. Das Konzept wird in den betroffenen Landkreisen momentan intensiv politisch diskutiert; eine Beschlussfassung in den RMV-Gremien ist absehbar. Im Lahn-Dill-Kreis ist mittlerweile ein Der Fahrgastverband Pro Bahn & Bus heftiger Streit über den nördlichen End- unterstützt die Stadt Haiger in ihren Bemü- punkt des Mittelhessen-Express entstan- hungen um einen Anschluss an den geplan- den. Die Stadt Haiger hat ein sehr starkes ten „Mittelhessen-Express“. Die Wende- Interesse an einer Weiterführung von möglichkeit ist leicht realisierbar. Hätte die Dillenburg bis Haiger. Von Seiten des Lahn- Deutsche Bahn AG auf allzu rigide Rück- Dill-Kreises wird dies mit dem zweifelhaf- bauten verzichtet, wäre sie heute im ten Argument abgelehnt, es gebe keine „Hellertal-Teil“ des Bahnhofs sogar noch Wendemöglichkeit in Haiger. Von Geld- vorhanden. mangel ist dagegen (noch) keine Rede. Allerdings besteht die Gefahr, dass mit

Auf der Main-Weser-Bahn zwischen Gießen und Frankfurt sollen beide Zugteile vereinigt fahren. Im Bild ein Regionalexpress bei Butzbach

12 HS Nr. 55 Mittelhessen aktuell dem Mittelhessen-Express die übrigen RE- Regionalbahnen. Nach Beobachtungen und RB-Angebote im Kreisgebiet reduziert unseres Fahrgastverbandes wird das große oder zumindest stark verändert werden. „U“ durch Mittelhessen rege für Fahrten Verlängert man den „Mittelhessen-Ex- etwa zwischen Wetzlar und Marburg ge- press“ nach Haiger, so ergeben sich zwar nutzt. Hier wäre künftig Umsteigen in Gie- interessante Verbindungen innerhalb des ßen angesagt. Lahn-Dill-Kreises, beispielsweise von Herborn nach Haiger. Für Pendler des Pro Bahn & Bus regt an, das Mittel- nördlichen Lahn-Dill-Kreises nach Frank- hessen-Konzept des RMV umzusetzen, die furt sind die zu erwartenden Fahrzeiten Relation Dillenburg - Wetzlar - Gießen - aber zu lang. 44 Minuten benötigt heute Marburg (-Kassel) aber als Regionalbahn eine Regionalbahn alleine von Gießen bis im Stundentakt beizubehalten. Diese Dillenburg, nach Haiger kommen noch- Regionalbahn wäre ein weiteres Einsatzge- mals ca. sieben Minuten hinzu. Der „Mittel- biet für ein Leichtfahrzeug unterhalb der hessen-Express“ wäre hier - trotz neuer ET 425 / ET 426 -Kategorie, also z.B. für Fahrzeuge - kaum schneller unterwegs. einen Triebwagen nach Vorbild der Karls- Daher fordert Pro Bahn & Bus für den ruher Zweisystem-Stadtbahn. Ferner nördlichen Lahn-Dill-Kreis unbedingt die schlägt Pro Bahn & Bus neue Stationen Aufrechterhaltung des schnelleren Regio- zumindest in Asslar Süd, Dillenburg Mitte nalexpress - Angebotes im heutigen Um- und Marburg Mitte vor. Zusammen mit fang. Verbessert werden muss ferner die dem neuen Haltepunkt Oswaldsgarten in Pünktlichkeit der nach Köln fahrenden RE- Gießen würde somit ein S-Bahn-artiges Züge. Verkehrssystem für die Region Mittel- Unglücklich wäre der mit dem „Mittel- hessen entstehen - so wie es rund um die hessen-Express“-Konzept absehbare Ent- Mittelstädte Bruchsal, Pforzheim oder fall der heute stündlich zwischen Dillen- Rastatt längst zur Selbstverständlichkeit burg, Gießen und Kassel verkehrenden geworden ist.

Bahn lässt Büdesheimer in die Röhre schauen DB ProjektBau öffnete Tunnel für Interessierte (og) Am 7. Februar lud die Deutsche Bahn nach Schöneck-Büdesheimer ein, um über die Sanierungsarbeiten am Büdesheimer Tunnel zu informieren. Am Büdesheimer Bahnhof standen die Experten der Bahntochter DB ProjektBau für Fragen zur Tunnelerneuerung zur Verfügung. Die Besichtigung bot eine Gelegenheit, sich von den Arbeiten im Tunnel selbst einen Eindruck zu ver- schaffen. Über 400 Anwohner und Interessierte mer der Tunnelführung zurücklegen, bis sie nutzten die Gelegenheit, sich das an den das andere Ende des Tunnels erreichten. Schautafeln Gezeigte selbst aus der Nähe Während der Tunnelwanderung erklärten anzusehen. 168 Meter mussten die Teilneh- die Ingenieure der DB ProjektBau die Be-

HS Nr. 55 13 Mittelhessen aktuell

Viele Bürger nutzten die Möglichkeit, den Büdesheimer Tunnel einmal von Innen zu besichtigen

Foto: DB ProjektBau sonderheiten der Erneue- rung. Am anderen Aus- gang, dem Nordportal, konnten die Besucher zu- sehen, wie der Beweh- rungsstahl der neuen In- nenschale geschweißt wurde.

Fast einhundert Jahre ist dieser Tunnel Dabei ist es ein Anliegen der DB, die alt. Wasser, Frost, der Rauch der Lokomo- Beeinträchtigungen durch Bauarbeiten für tiven und der Druck des Berges haben ihm die Anwohner möglichst gering zu halten. im Laufe der Jahrzehnte zugesetzt. Wie je- Da aber auch der Zugverkehr im Interesse des Bauwerk muss auch er erneuert wer- der Fahrgäste möglichst unbehindert abge- den, um weiterhin sicher benutzbar zu blei- wickelt werden soll, müssen die Bau- ben. Derzeit investiert die DB 6,8 Millio- arbeiten vorwiegend in den Abend- und nen Euro in die Erneuerung des Tunnels. Nachtstunden und am Wochenende statt- finden. Um die Anwohner, vor dem entstehenden Lärm und Schmutz zu schützen, hat die DB u. a. ein Rolltor vor das nördliche Tunnel- portal montieren lassen. Wenn im Tunnel gebaut wird, kann das Tor geschlos- sen werden, wenn die Züge fahren, bleibt es geöffnet. Auch am südlichen Ende wurde ein Lärm- und Schmutzschutz angebracht.

Ein Ingenieur erklärt ein Vermessungsgerät Foto: DB ProjektBau

14 HS Nr. 55 Mittelhessen aktuell

Nach 3 Jahren Lösung für unendliche Geschichte Vogelsbergbahn: Endlich Anschluss in Gießen bei Nachmittagszug / Pendler begrüßen und danken für die verspätete Einsicht von RMV und Deutscher Bahn (hl) Wie bereits mehrfach an dieser Stelle berichtet (u.a. in der HS-Nr.: 48/ 51/ 53/ 54), hatten Pendler in den zurückliegenden Jahren mehrfach um die Ver- schiebung der Abfahrtszeit einer Regionalbahn von Gießen nach Alsfeld um drei bis vier Minuten auf 17:49 / 17:50 Uhr gebeten. Dadurch wäre ein Anschluss von einem Regionalexpress aus Frankfurt (Gießen an 17:42 Uhr) ermöglicht. Diese Verschiebung hätte zudem keine Auswirkung auf entgegen kommende Züge auf der Vogelsbergbahn, da die Regionalbahn nach Alsfeld in Grünberg sowieso eine planmäßige Standzeit von 5 Minuten wegen einer Zugkreuzung mit einem Leerreisezug einhalten musste. Obwohl dieser Wunsch nun schon im keine Leerzug-Kreuzung mehr in dieser dritten Jahr den verantwortlichen Bestellern Zeitlage in Grünberg statt. bekannt war, lag die Vermutung nahe, dass die dortigen Verantwortlichen nicht in der Die nachstehende Zusammenstellung Lage oder Willens waren, die Interessen der von Reaktionen und „Totschlag-Argumen- zahlenden Fahrgäste zu vertreten und ten“ auf den dreijährigen Änderungs- durchzusetzen. So mussten sich die Pend- wunsch sind täglicher Alltag der ÖPNV- ler nunmehr sogar darauf einstellen, dass Nutzer und könnten als Lehrbeispiel unter ab dem 14.12.2003 die Abfahrtszeit am dem Slogan: „Lästige Kunden zum Narren Bahnhof Gießen noch eine Minute früher halten und man hat sie vom Hals“ dienen. als bisher, unter Beibehaltung der zuvor ge- Verkehrsverbund Gießen (V.V.G.) schilderten fahrplanmäßigen Standzeit in Grünberg, also bereits um 17:45 Uhr erfolg- Auf ein Anschreiben eines Pendlers in te. dieser Sache im Jahre 2002 erfolgte seitens der V.V.G. keine Reaktion. Die V.V.G. fühlt Nun endlich wurde mit einer kleinen sich ja auch für die Belange der Fahrgäste Fahrplanänderung, welche am 2. Februar der Vogelsbergbahn nicht zuständig. So ist 2004 in Kraft trat, dem Wunsch einer Viel- jedenfalls die Aussage des Leiters der zahl von Pendlern von Frankfurt entspro- Marketingabteilung zur Bitte eines Fahrga- chen. Die Abfahrtszeit der Alsfelder stes um Veröffentlichung der wichtigen Regionalbahn wurde auf 17:50 Uhr verlegt, Fahrplanänderung von Anfang Februar auf die unsinnige fahrplanmäßige Standzeit in der V.V.G.-Internetseite „AKTUELLES“ Grünberg beendet und damit eine An- zu verstehen. Herr Muth-Born gab dazu schlussbeziehung mit 8 Minuten Über- nachstehende schriftliche Antwort: gangszeit zwischen besagten beiden Zügen in Gießen eingerichtet. Allerdings findet seit „Die Information über Fahrplan- Umsetzung dieser Fahrplanänderung auch änderungen auf der Vogelsbergbahn er-

HS Nr. 55 15 Mittelhessen aktuell folgt durch die DB AG als ausführendes Regionalbahn mit dem beschriebenen Unternehmen sowie durch den RMV als Regionalexpress 15162 fand bis zum 30. Besteller der Leistung. Wir informieren Januar 2004 erst ca. 15 Minuten später im in der Regel nur über Änderungen auf 9 km entfernten Nieder-Ohmen statt, wie den V.V.G.-Linien“. dies auch heute noch der Fall ist.

Vogelsberger Verkehrsgesellschaft Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) (VBV) Der RMV antwortete bereits am 23. Ok- Bei der VBV in Alsfeld wurden die Wün- tober 2001 mit vorgefertigten Textbaustei- sche der betroffenen Pendler auch nicht mit nen einem Antragsteller zur vorgenannten der nötigen Sorgfalt behandelt. Hier fand Problematik völlig am Thema vorbei: man auf der Internetseite der VBV im Ja- nuar 2004 nachstehende Meldung: „ …Dann kommt es speziell im Schie- nenverkehr durch infrastrukturelle Re- „...17:45 auf 17:50 verlegt. Dadurch ver- striktionen (Kreuzungen bei eingleisigen schieben sich die weiteren Ankunfts- u. Strecken, Überholungen durch den Fern- Abfahrtszeiten dieser Regionalbahn um verkehr auf Hauptstrecken) zu Fahrplan- wenige Minuten. Davon ist auch der Ge- abweichungen…“ genverkehr in gleicher Zeitlage betroffen:“ Demnach müssen die überholenden Nur welcher Gegenverkehr ist hier be- ICEs, ICs und Interregios samt Dieselvor- troffen? Die Verantwortlichen der VBV spann auf der Vogelsbergbahn wahrschein- sollten eigentlich wissen, dass nach dieser lich mit sehr wirksamen Tarnkappen un- Fahrplanänderung in dieser Zeitlage von terwegs gewesen sein. Ansonsten hätten die Gießen bis Grünberg die unsinnige fahr- Pendler diese Phantomzüge bestimmt ir- planmäßige Standzeit in Grünberg been- gendwann einmal gesichtet oder gehört. det ist. Durch den Wegfall der Leerzug- Kreuzung in Grünberg findet sogar bis Nie- Gleichzeitig wurde mit diesem Schrei- der-Ohmen kein Gegenverkehr statt. Aber ben jedoch ein Novum für die Zukunft der auch schon am 11. Februar 2002 glänzte Vogelsbergbahn angekündigt: der Einsatz die VBV durch Unkenntnis der Sachlage, von modernisierten Triebwagen der Bau- mit der sie den Antrag stellenden Fahrgä- reihe VT 628 ab dem 1. Januar 2002. sten begründete, aus welchen wichtigen be- Seit dem 5. Januar 2004 (mit 2-jähriger triebsbedingten Gründen eine Verlegung Verspätung) werden auf der Vogelsberg- der Abfahrtzeit auf 17:49/ 50 Uhr in Gie- bahn tatsächlich nur noch ausschließlich die ßen nicht möglich ist: hier nicht besonders beliebten Triebwagen „…Diese Zeit konnte wegen der Kreu- der Baureihe VT 628 eingesetzt. Allerdings zung mit RE 15162 in Grünberg nicht sucht man leider vergebens nach den ver- realisiert werden.“ sprochenen modernisierten Triebwagen, das Modernste bei einigen Exemplaren der Eine Zugkreuzung der betroffenen hier fallweise eingesetzten VT 628 der

16 HS Nr. 55 Mittelhessen aktuell

Jetzt klappts: Anschluss in Gießen von der Main- Weser-Bahn (links) zur Vogelsbergbahn (rechts)

Foto: Petra Becker

zweiten Bauserie ist vielleicht die äußere rote Umlackierung. In solch einem Fall, wenn der Fahrgast auf den braunen, verschmutz- ten Sitzen Platz nehmen muss und durch ver- kratzte bzw. ver- schmierte Scheiben nach außen blicken darf, um den Blick von Graffiti „bemalten“ In- nenwänden abzuwen- den, bekommt dieser schon beim Einsteigen den richtigen Eindruck zum Zustand der Vo- gelsbergbahn. Von dem eingeschränkten Platz- angebot, die der Einsatz von Solo-Triebwagen den Fahrgästen seit de- ren Einsatz bei einigen Zügen bescherte, des telefonisches Statement abgegeben und ist erst gar nicht zu reden. dabei auf den damals noch beabsichtigten Ausbau und Modernisierung der Vogels- Politik bergbahn hingewiesen.

Auch die Anfrage vom 21.Oktober 2002 Deutsche Bahn (DB AG) beim heimischen MdL Bernhard Bender war nicht von Erfolg gekrönt. Erst auf eine Im Sommer 2003 unternahm DB Regio weitere Nachfrag wurde ein unbefriedigen- Mittelhessen auf direkte Ansprache einiger

HS Nr. 55 17 Mittelhessen aktuell

Pendler den Versuch, eine Lösung auf dem „Als nun der neue Entwurf des Fahr- „Kleinen Dienstweg“ zu erreichen. Tatsäch- planes vorlag, und die Änderung der Ab- lich funktionierte dies auch über einige fahrtszeit bekannt wurde, haben wir Wochen, geriet dann jedoch wieder in „Ver- nochmals gemeinsam mit dem RMV ge- gessenheit.“ Jedoch keimte jetzt die prüft, eine Veränderung der Fahrlage zu Hoffung auf, dass nun endlich die Abfahrt- erwirken. Aber leider ist dies auf auf- zeit beim nächsten Fahrplanwechsel nach grund verschiedener Faktoren, die sich bei „hinten“ verschoben werde. Das Gegenteil einer eingleisigen Strecke ergeben, nicht musste man feststellen, die Abfahrtzeit der möglich.“ Regionalbahn nach Alsfeld war nun schon Eigenartig, nun geht es doch und dafür auf 17:45 Uhr festgelegt. Auf eine Rückfra- müssen drei Jahre ins Land gehen. Der ge erhielten die Pendler u. a. nachstehen- Dank der Fahrgäste geht an alle, die die de ernüchternde schriftliche Antwort: jetzige Lösung möglich gemacht haben.

Pro Bahn & Bus Mittelhessen hat neuen Vorsitzenden (fl) Anlässlich der Jahreshauptversammlung von Pro Bahn & Bus Mittelhessen am 31.01.2004 in Herborn wurde Christian Wallbott als neuer Erster Vorsitzen- der gewählt. Er löst Joachim Elbing ab, der das Amt über 15 Jahre hinweg inne- hatte. Neben dem Kampf gegen Streckenstil- kartenagenturen Ende der 90er Jahre dra- legungen und der Begleitung des gesam- stisch verschlechtert, so dass die Aktiven ten „Regionalisierungsprozesses“ im Schie- mit dem Fahrkartenverkauf vor Ort zuletzt nenverkehr gehörte es zu Joachim Elbings nur noch „einen Appel und ein Ei“ für die großen Verdiensten, dem Verein für meh- Vereinskasse erwirtschaften konnten. rere Jahre einen „Heimatbahnhof“ einzu- richten: Das Fahrgastzentrum in Lollar mit Neben Christian Wallbott gehören Jür- ehrenamtlichem Fahrkartenverkauf fand gen Lerch (Zweiter Vorsitzender), Petra damals weit über die Region hinaus Beach- Becker und Jonathan Alt (stellvertretende tung. Vorsitzende) und Friedrich Lang (Schrift- Leider hatte sich die finanzielle und or- führer) an. Damit ist das Gremium um zwei ganisatorische Situation für kleine Fahr- Köpfe kleiner als zuvor.

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18 HS Nr. 55 Lumdatalbahn aktuell

LB AG stellt Tourismusgutachten vor (ml) Die im Jahr 1999 gefertigte Nutzen-Kosten-Untersuchung ergab einen Wert, der die Förderfahigkeit nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) nicht zulässt. Dafür waren insbesondere mehrere Faktoren maßgeblich: Die Ko- sten für eine Fahrzeughalle in Londorf, die Zugleit- und Sicherungstechnik, die für Strecken mit deutlich höherer Geschwindigkeit berechnet wurde. Bei den Personenverkehrsanlagen wurde bei den technischen Sicherungen der Bahn- übergänge mit Pauschalbeträgen gearbeitet. So ergaben sich an Investitionsauf- zurückgeholt werden. Dies ist grundsätzlich wendungen ein Betrag in Höhe von 21 Mio. möglich, weil diese Anlagen der Bauart Lo DM. Die Züge würden mit einer Maximal- 59 inzwischen von DB Netz an anderen geschwindigkeit von 80 km/h auf der Strecken gegen neuere Anlagen getauscht Lumdatalbahn verkehren. werden und sich somit gerade im Bereich des Angebots ein Überhang ergibt. Auch Das Tourismuskonzept stellt einen völ- bei den Bahnsteigen gestattet der Gelegen- lig anderen Ansatz dar. Hier sind aufgrund heitsverkehr deutlich vereinfachte Bauwei- der wenigen Zugfahrten pro Jahr deutlich sen (siehe Hessenschiene 53). Das Touris- niedrigere Investitionen in die Infrastruk- muskonzept schließt mit Investitionskosten tur nötig. Im Gelegenheitsverkehr ist im- in Höhe von etwa 250.000 Euro, garantiert mer nur ein Zug auf der Strecke. Die aber leider nur die Fahrten bis einschließ- Höchstgeschwindigkeit lehnt sich an die lich Allendorf/Lda. Im Abschnitt zwischen zuletzt im SPNV vor über 20 Jahren ge- Allendorf und Londorf befinden sich zahl- fahrenen 50 km/h an. Die teilweise vorhan- reiche Brücken. Mehrere Brücken in die- denen, erst wenige Jahre vor Einstellung sem Bereich gelten als befahrbar. Für die des SPNV installierten, technischen Siche- Brücke bei km 13,595 (Überquerung der rungen der Bahnübergänge können für Landesstraße L 3146) empfahl das BGS- Tourismusverkehre wieder in Betrieb ge- Gutachten einen Neubau für 300.000 DM, nommen werden. für die inzwischen ausgebaute Brücke über den Klingelbach unmittelbar hinter Allen- Leider wurden elektrische Bauteile, die dorf/Lda. sieht ein Angebot eine Ver- sich innerhalb der Betonhäuschen befin- rohrung für aktuell etwa 22.000 Euro vor. den, als Ersatzteilspender in den letzten Jah- ren ausgebaut, weil diese Bauteile nicht Die Kostenträgerschaft für den inzwi- mehr hergestellt werden. Die betreffenden schen ausgebauten Bahnübergang hinter Aggregate müssten innerhalb eines neuen Allendorf/Lda. muss separat ausgelotet Ersatzteilbeschaffungsprogrammes wieder werden. Das Ziel Londorf ist aber auch im Tourismusverkehr attraktiv, nicht zuletzt, weil sich in Londorf verhältnismäßig viele Gleisanlagen zum Abstellen oder Rangie- ren befinden. Das Tourismuskonzept soll Entscheidungsträgern zur Urteilsfindung,

HS Nr. 55 19 Lumdatalbahn aktuell insbesondere vor dem Hintergrund eines geben sich auch für den im Rahmen des sich gerade anbahnenden Lumdatal- Lumdatalprojektes konzipierten Halte- Tourismus-Zweckverbands, dienen. punkts „Lollar-Texasbrücke“ im Norden Lollars jetzt bald durch verdichtete Besie- Bürgerveranstaltung in Treis zum delung bisheriger Ackerflächen interessante Thema Ortsumgehung Fahrgastpotenziale.

Anfang Dezember fand in einer Treiser Für den jetzt im Bau befindlichen Hal- Gaststätte eine Bürgerinformation zum tepunkt „Oswaldsgarten“ in der Gießener Thema „innerörtliche Umgehungsstraße“ Innenstadt ist ebenso zu beiden Seiten eine statt. Geladen hatte Bürgermeister Münch städtebaulich völlig neue Bebauung vorge- (Staufenberg), referiert wurde durch sehen. Verkehrsplaner Fischer (Linden). Seit lan- ger Zeit stellt die jetzige Straße durch Treis Die Treiser Bevölkerung registriert im für den Individualverkehr einen Engpass übrigen wohlwollend unsere Freischneide- dar. Der Plan sah die Teilung der Haupt- arbeiten. straße in zwei getrennte Einbahnstraßen vor, wobei in einer Richtung die Bahntrasse Beitritt zum VDMT? als Grundstück herhalten sollte. Das Derzeit prüft die LB AG die Mitglied- Lumdatalbahngleis hätte laut diesem Plan schaft im Verband deutscher Museums- verschwenkt werden sollen. und Touristikbahnen. In der anschließenden sachlichen Debat- Die Hauptversammlung ist noch nicht te lehnte die Bevölkerung von Treis diesen terminiert, soll aber im Mai/Juni stattfin- Vorschlag jedoch mit überwältigender den. Mehrheit ab, weil dieses Einbahnsystem zusätzliche Verkehre verursacht. Bürger- Die in 1999 beschlossene Kapitalerhö- meister Münch verließ die Sitzung mit der hung ist leider immer noch nicht umgesetzt, Schlussfeststellung: „Dieses Projekt wird weil die betreuende Kanzlei noch Problem- nicht weiter verfolgt.“ felder beackert. Die LB AG hat keinen di- rekten Einfluss auf die Beschleunigung die- Auf der gleichen Sitzung wurde ein Neu- ses Prozederes und bittet die in Frage kom- baugebiet im Süden des Stadtteils vorge- menden Personen um Verständnis. stellt. Bedingung dafür aber ist, dass im Vor- feld mindestens 25 % der Grundstücke ver- kauft werden. Dieses Baugebiet lässt den Treiser Bahnhof immer zentraler erschei- nen. Erfahrungen aus dem Taunus belegen die hohe Nachfrage nach Baugebieten, die sich in der Nähe attraktiver Schienenwege befinden.

Ähnlich wie für den Bahnhof Treis er-

20 HS Nr. 55 Mittelhessen aktuell

Neues aus dem ÖPNV-Land zwischen Taunus und Vogelsberg

Überraschenderweise hat die Wetterauer Verkehrsgesellschaft den Posten des Geschäftsführers ausgeschrieben. Die Stellenanzeige erschien am 17. Januar exklusiv in der FAZ. Bewerbungsschluss war der 31. Januar. Bislang konnte man - nach „Abordnung“ des bisherigen Geschäftsführers Erhard Weigel zum Leiter der neu geschaffenen Dienststelle ÖPNV beim ZOV (Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe) - davon ausgehen, dass diese Stelle zunächst nicht neu besetzt und in irgendeiner Form kommissarisch mitverwaltet wird. Die Hinter- gründe dieses plötzlichen 180-Grad-Schwenks von Landrat Rolf Gnadl sind unklar.

Dafür wurde für die Organisation des ÖPNV unter dem Dach der OVVG (Oberhessische Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft - die „OVAG-Holding“) eine Lösung gefunden, die allen politischen und rechtlichen Ansprüchen der jüngsten Zeit gerecht wird. Dabei wird eine komplizierte Struktur produziert, die, unterm Strich, alles beim Alten lässt. Zunächst zu den Ansprüchen. Da ist zum Einen die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs zum so genannten „Mag- deburger Urteil“, in dem es kurz gefasst um die Frage ging, unter welchen Bedin- gungen die Bezuschussung des ÖPNV durch die öffentliche Hand weiter zulässig ist. Da ist zum Zweiten die unabdingbare Forderung der lokalen Politik nach Erhalt des steuerlichen Querverbunds unter dem Dach der OVVG, wodurch die Verluste des hiesigen ÖPNVs überhaupt erst auszugleichen und damit zu finanzie- ren sind. Zum Dritten der hehre Anspruch der marktorientierten CDU-Landesre- gierung nach Ausschreibung von Verkehren.

Vor diesem Hintergrund also haben sich die Beteiligten zusammen gesetzt und folgendes wunderliche Konzept ausgekocht. Der ZOV als Aufgabenträger schreibt künftig Leistungen für Buslinien aus. Die Verkehrsdienstleister (Busunternehmen) bewerben sich. Bekommen sie den Zuschlag, müssen sie mit den lokalen Nahver- kehrsgesellschaften (WVG, VBV, VVG) einen Vertrag machen, in dem sie ihnen die Betriebsführung übertragen (und damit auch die Rechte und Pflichten aus der Konzession). Da diese (also z. Bsp. die WVG) wiederum nicht selbst die Busse fahren, bedienen sie sich wiederum der Busunternehmen (als Subunternehmer) zur Leistungserbringung. Das wird in ein und demselben Vertrag festgelegt. Und weil wiederum die lokalen Gesellschaften im Querverbund unterm Dach der OVVG hängen, können weiterhin die Gewinne aus Energie und Wasser die Verluste aus dem Nahverkehr ‘sponsern’. Alles klar soweit? Zumindest sind damit

HS Nr. 55 21 Mittelhessen aktuell

alle Beteiligten (Land, RMV, RP, Kreise, Nahverkehrsgesellschaften und die OVAG-Verantwortlichen) glücklich und gegenüber heute ändert sich ... eigentlich nichts.

Das Goodie aber folgt nun: Gnadls Idee der Kommunalisierung der Infrastruk- tur des eingleisigen Schienenstreckennetzes in der Wetterau nimmt beschleunigt Fahrt auf. Es ist ihm zur Jahreswende gelungen, ein Gutachten in Auftrag zu geben, das genau die Vorteile einer solchen neuen Art der Organisation von Infrastruktur untersucht. Zur Verdeutlichung: momentan werden die Nebenstrek- ken durch die DB-Netz in so genannten Regionalnetzen gemanagt. An denen wird vielfältig Kritik geübt. Sie seien zu intransparent, die Kosten nicht nachvollziehbar, die Preise zu hoch, die Betreuung zu lahm und zu langwierig. Letztlich sind sie Teil des DB-Netz-Molochs, in dem die Erlöse aus den Trassenpreisen, die RMV und Nahverkehrsgesellschaften zahlen, verschwinden. Der Region jedenfalls kommen sie nicht zugute. Gelingt es, so Gnadls These, hier die Gebietskörperschaften vor Ort, und auch z. B. den RMV, mit einzubin- den, damit das Management der Streckeninfrastruktur zumindest teilweise von DB Netz zu lösen, könnte diese insgesamt günstiger ‘produziert’ werden. „Wenn ich“, so Gnadl weiter, „ bei vier Strecken in der Wetterau weit weniger als heute für Trasse aufwenden muss, dann bleibt genug übrig, um die Hungener Strecke wieder aufzumachen“. Das Bemerkenswerteste nun an diesem Gutachten: die DB höchstpersönlich ist als Mitauftraggeber beteiligt, was darauf hin deutet, dass sie bereit ist, sich an dieser Stelle zu bewegen. Auch wenn man den Tag nicht vor dem Abend loben sollte, so scheint Gnadl hier ein erster Durchbruch gelungen zu sein. Hier setzt er eines seiner im Landratswahlkampf gegebenen Versprechungen bislang eindrucksvoll um.

Am Ausgang dieses Gutachtens wiederum hängt der postulierte Anspruch, die von DB Netz ausgeschriebene Teilstrecke zwischen Wölfersheim und Hungen zu erwerben. Die Federführung liegt hier bei der WVG. Sie hat bislang Gespräche mit Anliegerkreisen und -gemeinden geführt und gegenüber der DB und der Aufsichtsbehörde signalisiert, dass sie Interesse hat. Man kann davon ausgehen, dass in dieser Angelegenheit der See erst mal still ruht. Weder wird es zu konkre- ten Verkaufsverhandlungen kommen, noch wird die DB eine Stilllegung einleiten. Das beauftragte Gutachten spielt in diese Frage unmittelbar hinein. Insofern kommt dem abschließenden „Auf Wiedersehen nach dem Sommer“ nicht nur eine grüßende Bedeutung zu.

B. O. Bachter

22 HS Nr. 55 Rhein-Main aktuell

Anzeige HUK (wie letztes Mal)

HS Nr. 55 23 Rhein-Main aktuell

Rödermark / Dietzenbach Rodgau-Strecken in Betrieb genommen (fa) Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2003 wurden die Strecken der S- Bahn Rhein-Main von Offenbach nach Rödermark-Ober-Roden und nach Dietzenbach eröffnet. Damit erhalten die Einwohner der Städte und Gemein- den im dicht besiedelten Rodgau endlich ihren Anschluss an das S-Bahn-Netz und gelangen umsteigefrei nach Frankfurt in die Innenstadt und zum Haupt- bahnhof. Große Ereignisse werfen ihre Schatten gegangen waren unbequeme Zeiten: wie voraus. Schon vor dem Eröffnungstermin überall, wo die Bahn baut, gab es auch hier waren die einst dieselbetriebenen Regional- Verspätungen, Zugausfälle und Schienen- bahnen von Offenbach Hbf nach Ober- ersatzverkehr. Roden durch S-Bahn-Triebzüge der Baurei- he 420 ersetzt worden. Für die Menschen Anders als auf dem Streckenast nach im Rodgau ein deutliches Signal, dass "ihre" Ober-Roden, wo es nie zu einer völligen S-Bahn nun bald kommen würde. Voraus- Einstellung des Personenverkehrs auf der

S-Bahn-Zeitalter im Rodgau - In wenigen Minuten wird dieser Zug Ober-Roden in Richtung Frankfurt und Wiesbaden verlassen Foto: Frank Adam

24 HS Nr. 55 Rhein-Main aktuell

Schiene gekommen war, fuhren zwischen bot zu einem 15-Minuten-Takt. Schade ist, Offenbach-Bieber und Dietzenbach schon dass die Verstärkerfahrten der Linie S 2 seit mehr als 20 Jahren keine Personenzü- wegen Überlastung der Tunnelanlage in ge mehr. Die einwohnerstarken Städte Offenbach Hbf beginnen und enden. Für Heusenstamm und Dietzenbach waren Fahrgäste dieser Verstärkerzüge mit Start damit für lange Zeit ohne Bahnverbindung. oder Ziel in Frankfurt ist damit Umsteigen Umso gespannter wartete man auch hier in Offenbach-Ost angesagt - angesichts des auf die S-Bahn, deren Strecke auf der alten dichten Fahrplans der Linien S 8 und S 9 Eisenbahntrasse entstand. zwischen Offenbach-Ost und Frankfurt dürfte dies aber kein wirkliches Problem Am Sonntag, dem 14. Dezember 2003, sein. war es dann endlich so weit. Die S 1 aus Wiesbaden endet nicht mehr in Frankfurt- Mit der Eröffnung der beiden S-Bahn- Süd, sondern wurde über Offenbach, Linien wurde auch der Regionalbusverkehr Obertshausen und Rodgau nach Röder- im Rodgau angepasst. Die Buslinien erhiel- mark-Ober-Roden verlängert. Die S 2 aus ten die vorrangige Aufgabe, Fahrgäste aus Niedernhausen, für die bisher in Offen- Gemeinden und Wohngebieten ohne S- bach-Ost Endstation war, nimmt nun ih- Bahn-Anschluss im Taktverkehr zu den ren Weg über Heusenstamm nach Dietzen- Bahnstationen zu bringen. Parallelverkehr bach. mit der Schiene wurde weitgehend vermie- den, Direktverbindungen nach Frankfurt Die Strecke beider Linien zweigt hinter und Offenbach wurden abgebaut. Offenbach-Ost nach rechts von der Haupt- strecke Frankfurt - Hanau ab. Hinter Of- Obwohl für viele Busfahrgäste nun zu- fenbach-Bieber trennen sich dann die sätzliches Umsteigen erforderlich ist, ver- Streckenäste nach Ober-Roden und Diet- ringern sich die Fahrzeiten für die meisten zenbach. Die zehn Stationen der neuen S- Pendler doch ganz erheblich. Klagen hört Bahn entstanden an Stelle der ehemaligen man indessen von den Fahrern der Regio- Bahnhöfe und Haltepunkte; lediglich die nalbusse, die aufgrund der neuen Linien- Stationen Dietzenbach-Mitte und Offen- führung Schleifen durch enge Wohnstraßen bach-Waldhof wurden zusätzlich errichtet fahren müssen und ihren Fahrplan mit den und tragen dem enormen Wachstum der Anschlüssen zu den S-Bahnen nur mühsam Region im Südosten von Frankfurt Rech- einhalten können. Hier muss sicher noch nung. nachgebessert werden. Als Grundtakt auf beiden Strecken bie- tet der RMV einen 30-Minuten-Takt an. Zusammenfassend kann gesagt werden, Lediglich in den späten Abendstunden so- dass die neuen S-Bahn-Linien im Südosten wie an Sonn- und Feiertagen vor 12 Uhr Frankfurts von den Fahrgästen gut ange- wird im Stundentakt gefahren. Montags bis nommen worden sind. Hier wurde eine freitags verdichten in den Hauptverkehrs- ganz wichtige Erweiterung der S-Bahn zeiten zwischen 6 und 9 Uhr und zwischen Rhein-Main vorgenommen, die eine gan- 15 und 19 Uhr zusätzliche Züge das Ange- ze Region deutlich aufwerten wird.

HS Nr. 55 25 Rhein-Main aktuell

Frankfurter Rebstock-Straßenbahn eröffnet (fa) Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2003 wurde die Straßenbahn vom Frankfurter Hauptbahnhof zum Rebstockbad, die neue Linie 17, in Betrieb ge- nommen. Die Straßenbahn verbindet einen neuen Stadtteil Frankfurts mit der Innenstadt. Vorläufig jedoch führen die Fahrten in ein "Geisterviertel". Vor 20 Jahren propagierte man im zeptes der "Schienenfreien Innenstadt" eine Frankfurter Römer die "Schienenfreie In- neue Straßenbahnstrecke eröffnet wurde. nenstadt". Die damalige Stadtregierung Nach dem 750 Meter langen Durchstich unter den Oberbürgermeistern Walter vom Börneplatz über Konstablerwache in Wallmann und Wolfram Brück (CDU) woll- die Friedberger Landstraße, der im Septem- te die Straßenbahn zu Gunsten des Indi- ber 1999 eröffnet wurde, ist seit Sonntag, vidualverkehrs völlig aus der Innenstadt dem 14. Dezember 2003, nun die Straßen- verbannen. In letzter Minute verhinderte bahnlinie 17 in Betrieb. Sie führt durch die im August 1986 der zuständige Regierungs- "City West" zum Rebstockbad im Westen präsident die Stilllegung der Altstadt- der Stadt. strecke, die das Ende der Straßenbahn in Seit 2001 wurde an der rund 2,5 Kilo- der Frankfurter Innenstadt bedeutet hätte. meter langen Bahnstrecke gebaut. Sie führt Wie richtig diese Entscheidung aus vom Abzweig der bestehenden Straßen- Darmstadt war, zeigt sich nicht zuletzt in bahnlinie 16 auf Höhe der Varrentrapp- der Tatsache, dass jetzt schon zum zweiten straße durch die Hamburger Allee, die Mal seit der Aufgabe des damaligen Kon- Voltastraße, das "Opel-Rondell" und die

Endstation Rebstockbad - Die Rebstockstrecke ist der zweite Straßenbahnneubau seit Aufgabe der "Schienenfreien Innenstadt“ Foto: Frank Adam

26 HS Nr. 55 Rhein-Main aktuell

Die neue Linie 17 fährt vom Hauptbahnhof (rechts) über Messe und Hamburger Allee bis zum Rebstockbad (links) Grafik: traffiQ / VGF

Leonardo-da-Vinci-Allee zur Endstation Verkehrsbedürfnisse reicht es jedoch alle- "Rebstockbad" in der August-Euler-Straße. mal aus. Die "City West" ist mit den Halte- Fünf neue Stationen wurden errichtet. In stellen "Kuhwaldstraße" und "An der der Vergangenheit hat es noch nie eine Stra- Dammheide" angebunden. Die Menschen, ßenbahn in diesem Gebiet gegeben. die hier arbeiten, haben die Bahn bereits Die Fahrten der Linie 17 beginnen an jetzt gut angenommen. Westlich davon be- der Pforzheimer Straße auf der Südseite des ginnt allerdings vorläufig noch ein "Geister- Hauptbahnhofes. Gemeinsam mit den Bah- viertel": planierter Boden, menschenleer. nen der Linie 16 geht es über bestehende Nur die bereits angelegten Straßen und Gleise vom Hauptbahnhof über den Platz Erschließungsanlagen lassen ahnen, dass der Republik und das Messegelände bis hier in Zukunft ein lebendiger neuer Stadt- zum Abzweig an der Varrentrappstraße. teil entstehen wird. Wenn hier einmal alles Ab dort wird die neue Strecke durch die bebaut ist, wird der derzeitige Takt der Li- "City West" bis zur Endstation gegenüber nie 17 sicher nicht mehr ausreichen. Dank dem bekannten Schwimm- und Freizeitbad der fast durchgehenden Zweigleisigkeit der befahren. Die Bahnen fahren montags bis Strecke wird es jedoch einfach sein, den freitags von Betriebsbeginn bis 20 Uhr und Fahrplan zu verdichten. samstags zwischen 8 und 17 Uhr im 15- Bis dahin jedoch sind es nur die Besu- Minuten-Takt. Außerhalb dieser Zeiten cher des Rebstockbades, die bis zur wird ein 20-Minuten-Takt angeboten. Endhaltestelle durchfahren. Und Umstei- Das Fahrplanangebot erscheint, vergli- ger, die dort auf die Buslinien 34 (Mönch- chen mit anderen Frankfurter Straßenbahn- hofstraße oder Rödelheim) und 50 (Höchst linien, eher bescheiden. Für die derzeitigen / Zeilsheim) wechseln. Beide Linien blei-

HS Nr. 55 27 Rhein-Main aktuell ben nämlich auch nach der Straßenbahn- Griesheim, zum Röderbergweg, nach Ber- Eröffnung bestehen. Nur die Linie 33 wur- gen, Seckbach, Berkersheim und sogar bis de gestrichen: ihre Aufgaben werden von zur Offenbacher oder Bad Homburger den Buslinien 34 und 50, nicht zuletzt aber Stadtmitte fahren konnte. Aber sie weckt auch von der neuen Straßenbahn, voll auch Hoffnungen in die Zukunft. In die übernommen. Zukunft eines Verkehrsmittels, das - nicht Die neue Tramlinie weckt Erinnerungen. nur in Frankfurt - als Lösung so mancher Erinnerungen an eine Zeit, wo man mit der Verkehrsprobleme wiederentdeckt worden Straßenbahn noch nach Rödelheim und ist. Weiter so, Frankfurt!

Friedberg - Hanau: Samstagverkehr ausgeweitet - Sonntags weiterhin kein Zug (lk) Seit dem 14. Dezember letzten Jahres ist es endlich soweit: Auf der RMV- Linie 33 Friedberg - Hanau wurde der Verkehr bis in den Samstagabend ausge- weitet. Vier zusätzliche Kurse verkehren nun: Bis 16:16 Uhr geht es bis auf eine Ausnahme in Stundentakt ab Friedberg, bis 20:16h dann alle 2 Stunden. In der Gegenrichtung verkehrt der Zug bis um 17:10h alle 60 Minuten bis auf eine Ausnahme, bis 21:10h alle 120 Minuten. Im Gegensatz zu den letzten Jahren ist dies eine enorme Verbesserung für die Fahrgäste. Seitdem die Butzbach-Licher Eisenbahn Weiterhin fehlt der Sonntagsverkehr auf AG im Juni 2001 den Verkehr auf der KBS dieser Strecke, die zwei Kreisstädte mitein- 633 der Deutsche Bahn übernahm, gab es ander verbindet. Hanau als Oberzentrum durch die modernen Züge schon ein bietet Umsteigemöglichkeiten zum Fern- Komfortplus für die Fahrgäste: Die verkeh- verkehr Richtung Fulda - Leipzig, Aschaf- renden GTW 2/6 sind vollklimatisiert und fenburg - Würzburg - Nürnberg sowie haben einen niedrigen Einstieg, der einen Nahverkehrszüge Richtung Odenwald. vereinfachten Zustieg ermöglicht. Durch Außerdem gibt es gute Verbindungen Rich- mindestens ein Mehrzweckabteil finden tung Offenbach und Frankfurt. In Friedberg Rollstuhlfahrer, Fahrräder und Kinderwa- bestehen schnelle Reisemöglichkeiten nach gen ohne Probleme Platz. Das Fahrgast- Norden (u.a. IC Kassel - Hamburg), Rich- informationssystem zeigt Fahrtziel, Halte tung Taunus und Horlofftal. Durch Be- und Uhrzeit an, eine akustische Stimme völkerungszuwächse in den Wohnorten an kündigt zudem die Halte an. Einziger der Strecke (Assenheim, Nidderau mit zwei Kritikpunkt: Warum müssen laute Diesel- Halten sowie Bruchköbel) ist genügend triebwagen auf der zweigleisigen, elektrifi- Fahrgastpotenzial vorhanden. zierten Strecke eingesetzt werden? Mit ei- nem elektrischen Triebwagen wäre nicht Der Kreistag des Main-Kinzig-Kreis hat nur der Fahrkomfort besser, auch könnten sich trotzdem nicht bereit erklärt, zusätzli- die Fahrzeiten durch die stärkere Beschleu- che Leistungen zu bestellen. Die Fahrgast- nigung noch etwas gekürzt werden. beiräte der beiden Landkreise Main-Kinzig

28 HS Nr. 55 Rhein-Main aktuell

Ein GTW 2/6 im Bahnhof Hanau Nord

Foto: Till Schäfer

und Wetterau unterstützen die Forderung - möglichst Anschlussaufnahme in Hanau nach einem Sonntagsverkehr. Schließlich ist auf den Regionalexpress nach Fulda, der die Linie Friedberg - Hanau die letzte Strek- 2 Minuten später vom gegenüberliegen- ke im Wetteraukreis, die noch keinen den Bahnsteig verkehrt. Sonntagsverkehr aufweist. Dabei dürfte bei einer Einführung des Sonntagsverkehrs der Weitere Maßnahmen: Erfolg programmiert sein, sind doch die Anschlüsse in den Knotenbahnhöfen - Einsatz elektrisch betriebener Züge, die Friedberg und Hanau größtenteils optimal. leiser sind und kürzere Fahrzeiten ermöglichen (wichtig wegen kurzer Pro Bahn & Bus schlägt folgende Verbes- Übergangszeiten an beiden Strecken- serungen vor: enden)

- Einführung des Sonntagverkehrs von 8 - Modernisierung der Bahnhöfe Assen- bis 20 Uhr zunächst im Zweistundentakt heim, Nidderau, Bruchköbel sowie des Haltepunktes Nidderau-Ostheim, da sich - Ausweitung des werktäglichen Verkehrs diese teilweise im maroden Zustand bis 22:16 Uhr (ab Friedberg) mit halb- befinden stündlichem Takt in der Hauptverkehrs- zeit; samstags stündlich bis 18:16 Uhr, bis -langfristig Einbindung in ein Stadtbahn- 22 Uhr im Zweistundentakt; analoge system um Hanau mit Taktverdichtungen Taktung ab Hanau Hbf und zusätzliche Haltestellen.

HS Nr. 55 29 Rheingau-Taunus aktuell

Eröffnung mit Hindernissen: Das Reisezentrum im ICE-Bahnhof Limburg-Süd (hpg) Das Reisezentrum im Empfangsgebäude des ICE-Bahnhofs Limburg-Süd hat am 23. Januar 2004, und damit mehr als zwölf Monate nach Aufnahme des regulären ICE-Verkehrs, den Betrieb aufgenommen. Anlässlich des Richtfestes im April 2002 war die Fertigstellung für das Jahresende 2002 angekündigt. Pro- bleme mit den ausführenden Baufirmen und von der DB nicht akzeptierte An- gebote für den Innenausbau verzögerten die Fertigstellung. Der Umzug sollte dann kurz vor Weih- tion & Service AG: „Mit Konzeption des nachten 2003 vollzogen sein - Personal und Bahnhofs hat man sich frühzeitig auf einen einer der beiden Verkaufstresen wechsel- Verzicht der kompletten Beheizung des ten aus der Containerunterkunft in die neue Wartehallenvolumens, und damit auf eine Halle. Doch bei Arbeitsplatztemperaturen sogenannte „Kalthalle“ festgelegt. Dafür im Schalterbereich von gerade mal 8,5 °C, waren brandschutztechnische und wirt- noch nicht montierten Sitzgelegenheiten schaftliche Gründe ausschlaggebend. Für über den drei einzigen Heizungsradiatoren den Counterbereich, der den direkten Kun- und defekten Türsteuerungen erfolgte der denkontakt über eine offene Verkaufstheke umgehende Rückzug in die gut beheizba- gemäß des einheitlichen Designs der DB ren Container. Reisezentren gewährleisten soll, wurde deshalb die Erzeugung eines sogenannten Auf die niedrige Temperatur in der Hal- „Mikroklimas“ geplant und ausgeschrie- le und an den Verkaufsschaltern angespro- ben, um die für die Verkaufsmitarbeiter chen, sagt uns der Projektleiter von DB Sta- erforderlichen klimatechnischen Arbeits-

Vier Scheren waren not- wendig, um das Reisezentrum am Limburger ICE-Bahnhof offiziell zu eröffnen.

Foto: Jürgen Rech

30 HS Nr. 55 Rheingau-Taunus aktuell platzbedingungen zu erhalten.“ Fachplaner fassen und deshalb können die Türen von und -firmen wurden daher von der DB außen nur mühsam ohne unterstützende aufgefordert, ihren vertraglichen Verpflich- Technik geöffnet werden. Eine Nutzung des tungen nachzukommen und kurzfristig alle Obergeschosses ist bis auf weiteres aus Schritte zu unternehmen, um die volle brandschutztechnischen Gründen verbo- Funktionsfähigkeit des Reisezentrums her- ten, da sich bei einem Brand im Unter- zustellen. geschoss der Rauch im Obergeschoss sam- melt. Aus Kostengründen wurde die Ein- Damit die kalte Luft aus der Halle bes- deckung des gesamten Daches über den ser aus dem Verkaufsbereich abgehalten Gleisen und dem Bahnhof mit transparen- werden kann, hat man Mitte Januar zusätz- ten Kunststoffelementen vorgenommen. liche Glasflächen oberhalb und zwischen den Verkaufstresen eingebaut. Zahlreiche Solange keine dauerhafte Nutzung in Heizlüfter versuchen die eindringende Aussicht steht, glaubt man auf die teure Kaltluft zu erwärmen. Doch die Kunden Thermoverglasung und automatische vor dem Schalter stehen weiterhin im Kal- Rauchabzüge verzichten zu können - aller- ten. Im Verkaufskonzept der DB Fernver- dings ist ohne diese überhaupt keine Ver- kehr AG gibt es nur noch Universalschalter. mietung möglich! Auch für die Bereit- Zeitintensive Beratungsgespräche für Aus- schaftslokführer, die täglich in drei Schich- lands-, Urlaubs- und Gruppenreisen kön- ten mit ihren Abschlepp-Lokomotiven am nen daher nicht mehr an einem separaten Limburger Bahnhof Dienst leisten, gibt es Sonderschalter erfolgen. Ein vorhandener keinen Raum im Bahnhof. Im Keller des Nebenraum steht nur dem Dienststellen- Gebäudes sind zwar zahlreiche Räumlich- leiter zur Verfügung, der sein Hauptbüro keiten (u.a. je zwei „Dienst-Toiletten“ für allerdings am alten Limburger Bahnhof hat. Damen und Herren) vorhanden - doch ohne Funkverbindung ist ein dauerhafter Auch baulich liegt noch vieles im Ar- Aufenthalt für diesen Bereitschaftsdienst gen: Die elektrischen Türantriebe sind häu- nicht möglich. Ein letzter Container bleibt fig defekt und die Griffstangen fehlerhaft daher bis auf weiteres neben dem ICE- geplant: Die Holme lassen sich nicht um- Bahnhof stehen.

ICE auf den Namen »Limburg an der Lahn« getauft (hpg) Am 24. Januar 2004 taufte der Limburger Bürgermeister Martin Richard den Mehrsystem-ICE 406 006 im Beisein zahlreicher Ehrengäste auf den Namen »Limburg an der Lahn«. Der Konzernbeauftragte der DB AG, Rudolf Göbertshahn, überreichte der Stadt ein Modell des ICE mit Stadtwappen und Namenszug. Anschließend erfolgte die förmliche Eröffnung des Reisezentrums und eine Feier der Ehrengäste im Obergeschoss - unter entsprechender „Bewa- chung“ der örtlichen Feuerwehr. Als unschöne Begleiterscheinung dieser Veranstaltung muss man die kurzfristige

HS Nr. 55 31 Rheingau-Taunus aktuell

Bürgermeister Martin Richard taufte Zug (und Umgebung) mit einem „trockenen“ Sekt aus Baden-Württemberg

Foto: Jürgen Rech

Sperrung der NBS werten, die meh- reren ICE in Richtung Köln Verspä- tungen von bis zu 15 Minuten ein- brachten. Die Gründe lagen wohl in

Rudolf Göbertshahn, Konzernbeauftragter der DB in Hessen, übergab Bürgermeister Martin Richard ein Modell des ICE

Foto: Jürgen Rech

den am Betreten der Halle und dem Kauf von Fahrkarten gehindert wurden, lässt sich nur schwer ver- ständlich machen. Erst nach Prote- der übergroßen Vorsicht der Verantwortli- sten war es für Bahnkunden möglich - vor chen. Auch die „Aussperrung“ von Reisen- dem „symbolischen Akt“ - Fahrausweise den, die von zwei BGS-Beamten mit Hun- am Schalter zu erwerben.

Bahnhof Mainz-Bischofsheim fertiggestellt (gh) Am 24. November 2003 wurde der modernisierte Bahnhof Mainz-Bischofs- heim seiner Bestimmung übergeben. Nachdem bereits im Jahr 1991 die P+R- Anlage fertiggestellt wurde, wurde im Jahr 2000 die Erneuerung der Bahnhofs- dächer abgeschlossen. Zur Verbesserung der Bahnsteigzugänge sehen stark an das historische Erschei- wurde der vorhandene Steg abgebrochen nungsbild angelehnt ist. Gleichzeitig wur- und ein neuer Steg errichtet, dessen Aus- de dieser bis zur Bundesstraße 43 verlän-

32 HS Nr. 55 Rheingau-Taunus aktuell gert. Dadurch konnten die Zugänge zum den konnten. Auch der Umbau des Bahn- P+R-Platz verkürzt werden. Der Steg er- hofsgebäudes und des Vorplatzes sind nun hielt zwei Aufzüge, mit denen die Fahrgä- abgeschlossen. Im Bahnhofsgebäude wur- ste nun barrierefrei auf die Bahnsteige ge- de ein Kiosk, ein Wartebereich und ein Bi- langen können. Glasscheiben sorgen für stro eingerichtet. Die Zugangsbereiche zum Transparenz und schützen dadurch vor Gebäude und zur tiefer liegenden Stadt Vandalismus. wurden saniert und behindertengerecht Mit der Einweihung sind nun auch die gestaltet. Als Abschluss soll nun im Jahr Tage der provisorischen Treppenzugänge 2004 eine überdachte Fahrradabstellanlage zu Ende, über die während der dreijähri- und ein neuer Witterungsschutz für die gen Umbauzeit die Bahnsteige erreicht wer- Bushaltestelle errichtet werden. Länderübergreifendes Projekt: Die Reaktivierung der Aartalbahn (hpg) Der Arbeitskreis Aartalbahn ist eine Interessengemeinschaft von Perso- nen, die sich für die Reaktivierung der gesamten Aartalbahn (Wiesbaden - Bad Schwalbach - Diez) einsetzen und verschiedenartige Aktionen in Kooperation mit Landes- und Kommunalbehörden, Institutionen, Gesellschaften und Verei- nen durchführen und somit an der Verwirklichung dieser Idee aktiv und koordi- niert mitarbeiten. In einem weiteren Abschnitt ist an die Um eine Wiederinbetriebnahme im Anbindung von Mainz und Limburg ge- Schienenverkehr zu erreichen, haben die dacht. Damit wären die Landeshauptstäd- ehrenamtlichen Helfer aus Rheinland-Pfalz te Wiesbaden und Mainz mit ihren Regio- und Hessen während des Winterhalbjah- nen Rheinhessen, Rheingau, Nassauer res den nördlichen Abschnitt von Diez bis Land und Lahntal durchgängig verbunden. Michelbach nachhaltig freigeschnitten. Den unter Denkmalschutz stehenden Abschnitt Im Sommer 2003 pachtete der Arbeits- von Kettenbach bis Wiesbaden haben die kreis mehrfach kurze Streckenabschnitte Stadtwerke Wiesbaden (ESWE) bereits seit an, um Draisinenfahrten durchzuführen. vielen Jahren von der DB gepachtet. Während „Fahr zur Aar“ - dem autofreien Tag im Aartal - und weiteren Veranstaltun- Seit 1986 führt die Nassauische Touristik- gen in Hahnstätten und Flacht konnten bahn e.V. zwischen Wiesbaden-Dotzheim Motor- und Handhebeldraisinen eingesetzt und Hohenstein (Nassau) einen Museums- werden. Damit ließ sich bereits große Auf- betrieb durch. Der Zwischenabschnitt wur- merksamkeit für die Strecke gewinnen. Für de seit Einstellung des Güterverkehrs im 2004 sind Fahrten anlässlich der Inbetrieb- Dezember 1986 nicht mehr befahren, dem- nahme des Mittelabschnittes vor 110 Jah- entsprechend stark war der Bewuchs. Nach- ren (1. Mai), zu „Fahr zur Aar 2004“ am dem auch die ESWE die Genehmigung 30. Mai und dem „Historischen Markt“ in zum Freischnitt erteilt hatte, konnten die Michelbach am 4. Juli vorgesehen. zahlreichen Helfer im Laufe des Februar

HS Nr. 55 33 Rheingau-Taunus aktuell auch diesen Bereich weitgehend von Bäu- Aarbergen und Hohenstein. Der Arbeits- men befreien. kreis Aartalbahn ist angegliedert an den gemeinnützigen Verein »Nachhaltige Bei allen Aktivitäten erhielt der Arbeits- Regionalentwicklung Rhein-Lahn-Aar kreis Unterstützung aus dem kommunalen e.V.«. Für Sach- und Geldspenden können Bereich entlang der Strecke von den Kreis- daher Spendenquittungen ausgestellt wer- verwaltungen Rheingau-Taunus und Rhein- den. Aktuelle Informationen und Kontakt- Lahn ebenso wie von den Verbands- adressen auf der Internet-Seite: gemeinden Diez und Hahnstätten sowie www.arbeitskreis-aartalbahn.de

Main-Taunus-Kreis plant Nacht-ÖPNV-Angebot Auf der Gesellschafterversammlung der Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft (MTV) wurden auf Wunsch der Städte, Gemeinden und des Kreises erste Ideen zu einem Nachtbedienungsangebot für den Main-Taunus-Kreis präsentiert. Diese beziehen sich auf die Betriebspause zwischen 1 und 5 Uhr nachts, bevorzugt an den Wochenenden. Ein tägliches Angebot für Pendler, die zelner bestehender Buslinien in den Kreis ein ÖPNV-Angebot in der Nacht nutzen vorgeschlagen. Eine Prüfvariante sieht bei- könnten, wird nicht weiter verfolgt, da die spielsweise die Bereitstellung von drei AST- Nachfrage so gering ist, dass ein öffentlich Strecken als Anschluss an die Frankfurter finanziertes Bus- oder Anruf-Sammel-Taxi Nachtbuslinien der „traffiQ“ in Rödelheim (AST)-Angebot nicht vertretbar ist. und Höchst vor. Vorteile eines solchen Ein komplett neues Angebot wäre die Angebotes sind relativ geringe Kosten, da Bereitstellung eigener Busse in den Näch- nur tatsächliche Fahrleistungen abgerech- ten von Freitag auf Samstag und Samstag net werden. auf Sonntag aus den Städten in den Main- Innerhalb des RMV wird bereits seit Taunus-Kreis hinein. Dabei könnten drei einiger Zeit über ein regionales Nachtbus- Routen durch den Kreis alle Städte und system gesprochen. Konkrete Pläne liegen Gemeinden erschließen und sicher eine noch nicht vor. attraktive Alternative zum Individualver- Nach Ergänzungen und Anregungen aus kehr darstellen. Ab Konstablerwache bei- dem Kreis der Gesellschafter soll ein de- spielsweise könnten Fahrzeiten erreicht tailliertes Konzept für einzelne Strecken mit werden, die nur geringfügig über denen der Fahrzeiten und Kostenkalkulation erarbei- S-Bahn liegen. tet werden. Einher geht diese Arbeit mit Alternativ wird die Erweiterung beste- notwendigen Optimierungen im bestehen- hender Angebote diskutiert: Das Anruf- den Busnetz der MTV sowie der Absicht, Sammeltaxi könnte Fahrgäste aus späten RMV-weit die AST-Tarife anzugleichen. S-Bahnen und den Nachtbussen der Städ- Bisher sind die AST-Ergänzungsangebote te Wiesbaden, Mainz und Frankfurt über- von Stadt zu Stadt unterschiedlich geregelt nehmen. Auch wird die Verlängerung ein- und damit nur schwer zu kommunizieren.

34 HS Nr. 55 Rheingau-Taunus aktuell

ICE-Strecke Köln-Rhein/Main Lärmschutzwände halten Belastungen nicht stand (hpg) Die Lärmschutzwände entlang der ICE-Strecke Köln-Rhein/Main sind den dauerhaften Druck- und Sogbelastungen des Hochgeschwindigkeitsverkehrs nicht gewachsen. Dies räumte Helmut Müller von der DBProjektbau GmbH bereits Anfang Oktober 2003 ein. Die beim Bau eingeplante Lebensdauer dieser Schallschutzwände von rund 20 bis 30 Jahre „sei nicht zu erwarten“, deshalb müssten die Ingenieure schon heute über eine langfristige Ersatzlösung nach- denken. Eventuell müsse auch Beton eingesetzt getroffen werden. Die Sanierung wird erst werden, meinte Müller damals und kün- dann erfolgen, wenn rechnerisch deren dau- digte an, dass wohl erst ab dem zweiten erhafter Einsatz unter den gegebenen Quartal 2004 die Hauptarbeiten erfolgen Schwingungsumständen nachgewiesen ist. könnten. Die DB hatte im November zahl- Ein Segment der Lärmschutzwand am Elzer reiche Wände im Abschnitt Brechen, Lim- Berg im September 2003. Das Gewicht der 5,50 burg, Elz und Nentershausen in den Nacht- m hohen Wand und die starken Druck- und stunden von 5,50 m auf 3,50 m sowie in Sogwellen führten zum Einknicken des untersten weniger hohen Bereichen auf 3 m verkürzt Elements. Foto: H.-P. Günther oder völlig entfernt. In diese Arbeiten wur- den damit auch Bereiche einbezogen, die nicht in der öffentlichen Kritik standen.

Im Dezember 2003 folgte ein weiteres Gespräch zwischen „ranghohen Vertre- tern“ der DB AG und dem Limburger Bür- germeister Richard wegen der unbefriedi- genden Lärmschutzsituation an der ICE- Strecke im Bereich Limburg. Als Ergebnis dieses Gespräches wurde festgehalten:

Die DB AG muss auf 14 km Länge mög- lichst schnell handeln, weil die bestehenden Lärmschutzwände die Belastungen des ICE- Verkehrs nicht aushalten. Problem hierbei ist, dass es bisher noch keine dauerhaft nach- gewiesene technische Möglichkeit gibt, die Schallschutzwände in einem vernünftigen Kostenrahmen zu sanieren, bzw. auszuwech- seln. Hierzu werden von verschiedenen In- genieurbüros Vorschläge erarbeitet. Eine Entscheidung soll im ersten Quartal 2004

HS Nr. 55 35 Rheingau-Taunus aktuell

Die Bahn versicherte, dass die Sanierung Der Bürgermeister verdeutlichte gegen- so ablaufen wird, dass für die Bahnstrecke über der Bahn, dass eine dauerhafte Ver- eine Erhöhung des kritischen Lärmwerts schlechterung der Gesamtlärmsituation nachts nicht über die Grenzwerte der 16. entlang der ICE-Strecke gegenüber den BimSchVo (Bundesimmissions-Schutz-Ver- planfestgestellten Werten von der Stadt ordnung) hinausgehen wird. Hierin einge- Limburg nicht hingenommen wird. „Dau- rechnet ist allerdings, dass - entgegen der erhaft sind die planfestgestellten Werte zu Berechnungsgrundlage für den Lärmschutz sichern und die Bürger vor mehr Lärm zu entlang der Strecke - nachts nicht von 40 schützen“, sagte Richard und kündigte an, durchfahrenden Zügen ausgegangen wird, dass die Stadt alle rechtlichen Möglichkei- sondern von den derzeit real verkehren- ten ausschöpfen werde. den 13 Zügen.

Private Konkurrenz im Tonerde-Verkehr (hpg) Im Januar 2004 starteten die ersten privaten Tonerdezüge der TX Logisitik AG, Bad Honnef, aus dem Westerwald nach Italien. Nach langen Vorplanungen und einigen Termin-Verlegungen konnte das Unternehmen mit Tonerdewagen der Italienischen Staatsbahn FS einen ersten Ganzzug von Limburg abfahren. An der TX Logistik AG ist seit Sommer 2003 Trenitalia, ein Unternehmen der italienischen Staatsbahn Ferrovie dello Stato S.p.A. (FS), im Zuge einer Kapital- erhöhung mit 15 Prozent beteiligt. Damit soll die Basis für die Stärkung des Würzburg-Kufstein und die Brenner- Nord-Süd-Verkehrs über die Alpen gelegt strecke. Weitere Ganzzüge verließen Lim- werden. Anfang Januar wurden die leeren burg am 14. und am 29. Januar 2004. Die Schwenkdachwagen (Bauart Taems) aus Züge der Railion Deutschland AG verkeh- Italien mit angemieteten Siemens Dispo- ren dagegen in Zusammenarbeit mit den loks vom Typ „Taurus“ nach Limburg über- Partnern BLS Cargo und Ferrovie Nord führt. Den Transport zwischen Limburg Cargo über Basel und Chiasso. und dem Anschluss an der Westerwald- querbahn übernahmen angemietete Loks Nach Aussage des Railion-Pressespre- (ehemalige 212 der DB) von EBM Cargo, chers Thomas T. Altmann garantiert die- Dieringhausen, bzw. der Rhein-Sieg-Eisen- ses Transportkonzept „im grenzüberschrei- bahn (RSE). tenden Verkehr eine sehr gute Pünktlich- keit und Zuverlässigkeit und stützt sich in Ein erster Ganzzug mit 18 beladenen Italien auf eine innovative und flexible Pri- Tonerdewagen verließ Limburg am 10. Ja- vatbahn. Entstanden ist ein logistisches nuar 2004 in Richtung Italien. Der Lauf- Gesamtkonzept, das auch die Rück- weg der Züge erfolgt von Frankfurt über ladungen von Fertigfliesen in erheblichem die Kinzigstrecke bis Elm und von dort über Maße auf die umweltfreundliche Schiene

36 HS Nr. 55 Rheingau-Taunus aktuell

Am 10. Januar 2004 befördern ES 64 U2-009 und 012 den ersten Ganzzug mit Tonerdewagen der Italienischen Staatsbahn von Limburg in Richtung Süden. Foto: H.-P. Günther verlagert, und welches es erlaubt, die Prei- Die nächsten Monate werden zeigen, wie se stabil zu halten. Eines ist aber auch klar: die Railion AG auf diese Konkurrenz rea- Wettbewerb auf der Schiene spornt uns an!“ giert.

Entwicklung des Tonerdeverkehrs aus dem Westerwald

(hpg) Ab Mitte der siebziger Jahre wurden zunehmend Tonerdetransporte Richtung Italien vom LKW auf die Bahn verlagert. Mit der Sanierung bestehender und dem Bau neuer Verladerampen verbesserten sich die Umschlagmöglichkeiten und der Verkehr wurde in den Folgejahren erheblich ausgeweitet. Die Deutsche Bundes- bahn beschaffte für diese Transporte ab 1966 insgesamt fast 2.500 vierachsige Schwenkdachwagen mit einem Ladevolumen 57,5 t. Ab 1997 konnte die Produktivi- tät durch die Entwicklung und Beschaffung von 800 neuen Rolldachwagen gestei- gert werden, die mit bis zu 69 t Tonerde beladen werden können und heute haupt- sächlich im Italien-Verkehr im Einsatz sind.

Die derzeitigen Transportwege der DB bestehen allerdings erst seit Beginn der neunziger Jahre, denn bis dahin waren die Wagen zunächst nach Siershahn und über die - dafür eigens mit Zugbahnfunk ausgestattete - Brexbachtalbahn nach Neuwied gelangt, von wo aus sie dann den Weg in Richtung Süden nahmen. Anfang

HS Nr. 55 37 Rheingau-Taunus aktuell

1993 wurden erste Planungen der damaligen BD Frankfurt bekannt, die eine Ab- fuhr zum Knotenpunkt Limburg, und damit nicht mehr über das Gebiet der BD Köln vorsah. Mit einem Gutachten, das dieser Version einen kostengünstigeren Trans- port bescheinigte, versuchte man der Nachbardirektion die Tonzüge abzutrotzen. Die berechnete Kostenreduktion ergab sich unter anderem aus der Benutzung der weniger Kunstbauwerke aufweisenden Strecke Montabaur-Limburg, die sowie- so für den Personenverkehr unterhalten wurde, den die Strecke nach Engers schon 1989 verloren hatte. Zudem wurden Zugbildungsaufgaben von Siershahn zum deut- lich kleineren Bahnhof Montabaur verlegt. Entgegen allen Protesten von Politikern und Eisenbahnern - vor allem wegen dem Personalabbau in Siershahn, Neuwied und dem Wagen-Instandsetzungswerk Koblenz-Lützel - konnte zum 1. August 1994 dieses Konzept durchgesetzt werden. Das Exportvolumen nach Italien erreichte Spitzenwerte von bis zu 1,5 Millionen Tonnen pro Jahr. Inzwischen hat sich dieses Volumen erheblich reduziert. Als Kon- kurrenz sind Tonvorkommen aus Sachsen und vor allem aus der Ukraine hinzuge- kommen. Auf dem Seeweg von Odessa nach Ravenna exportiert die Ukraine jähr- lich über eine Million Tonnen Tonerde nach Italien.

Nach dem Aus des Personenverkehrs im Brexbachtal wurde auch der Tonverkehr eingestellt. Im Bild ein Schienenbus im Frühjahr 1989 unweit des Haltepunkts Pfadfinderlager

38 HS Nr. 55 Rheingau-Taunus aktuell

Umbau des Bahnhofs Rüsselsheim macht Fortschritte (gh) Nachdem die Bauarbeiten für den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) be- gonnen haben, werden im Januar 2004 die Bagger auch am Rüsselsheimer Bahnhofsgebäude anrücken. Im Rathaus wurde der Vertrag zwischen der Deut- sche Bahn Station und Service AG, dem RMV und den Rüsselsheimer Stadtwer- ken unterzeichnet. Ihre Unterschriften, die Abriss und Neu- Insgesamt rund 6,2 Mio. Euro müssen bau des Rüsselsheimer Bahnhofs endgül- die Projektpartner gemeinsam für das ehr- tig besiegeln, setzten Susanne Kosinsky, geizige Projekt stemmen. Der Umbau des Leiterin des Regionalbereichs Mitte, und Rüsselsheimer Bahnhofs ist ein Projekt in Heinz-Jürgen Wolf, Bahnhofsmanager der Rahmen des Stationsentwicklungsplanes DB Station und Service AG, Gerhard des Rhein-Main-Verkehrsverbundes und Stanek, Geschäftsbereichsleiter Planung des wird aus Landesmitteln gefördert. Der RMV, Bernhard Sommerfeld, Bereichs- RMV beteiligt sich mit 50 Prozent der leiter Vertragsmanagement des RMV, so- Planungskosten. Die DB Station und Ser- wie Geschäftsführer Arno Treber von der vice AG finanziert mit 2,2 Mio. Euro das Stadtwerke Rüsselsheim GmbH im Auftrag neue Bahnhofsgebäude. des Magistrats der Stadt unter das Doku- ment. Die Kosten für den neuen ZOB, den behindertengerechten Ausbau des Bahn- "Rüsselsheim verändert sein Gesicht, hofs, die neue Verkehrsführung im Bahn- und dies wird gerade mit dem Neubau hofsbereich und die Neugestaltung des und der Umgestaltung am Bahnhof deut- Bahnhofsplatzes trägt die Stadt Rüssels- lich. Die Bahnhofsbaustelle ist eines der heim. Realisiert wird das Projekt aus einer deutlichsten Elemente für die Moderni- Hand, denn die Stadtwerke Rüsselsheim sierung und Weiterentwicklung der GmbH sind für das Projekt in die Rolle des Stadt," erklärt Oberbürgermeister Stefan Bauträgers geschlüpft. Gieltowski. Das Eingangstor zur Innen- stadt werde aufgewertet, es gebe qualita- Zunächst werden im Bereich der ehema- tive Verbesserungen für die rund 6.000 ligen Güterverladehalle Erdarbeiten durch- Pendler, die den Bahnhof tagtäglich nutz- geführt, um dort einen provisorischen Zu- ten. Rüsselsheim erhalte zugleich an zen- gang zu den Bahnsteigen herzustellen. Da- traler Stelle eine attraktive, neue Visiten- nach kann Ende Januar mit dem Abriss der karte - so Gieltowski weiter. Der Rüssels- Nebengebäude zur Sophienpassage (Bahn- heimer Oberbürgermeister bezeichnete hofsbuchhandlung, Gaststätte und Kiosk) den Neubau des Bahnhofs und des Zen- begonnen werden. Bahnhofsbuchhandlung tralen Omnibusbahnhofs dabei als wich- und Kiosk der Bahnhofsgaststätte werden tiges Schlüsselprojekt für die Stadtent- dann in die Container am Bahnhofsplatz wicklung. umziehen.

HS Nr. 55 39 Südhessen aktuell

Darmstadt-Kranichstein: Erfolgreicher Start für neue Straßenbahn (gh) Eine Bannerdurchfahrt in der Alsfelder Straße mit dem nostalgischen Dampf- zug voran eröffnete am 13. Dezember des vergangenen Jahres die neue Straßenbahnstrecke nach Darmstadt-Kranichstein. Ein buntes Festprogramm lockte am Nachmittag tausende Besucher zur kostenlosen Fahrt auf der neuen Strecke und sorgte für einen gelungenen Auftakt. Der fahrplanmäßige Betrieb mit den Prozent), die Stadt Darmstadt (32 Prozent) neuen Linien 4 und 5 startete am darauf- und das Land Hessen (6 Prozent). folgenden Tag zum europaweiten Fahrplan- wechsel. Bei der 4,1 km langen Neubau- Die neue Straßenbahnstrecke verbindet strecke handelt es sich im Straßenbahnnetz den Stadtteil Kranichstein mit dem Zen- der HEAG Verkehrs-GmbH um die erste trum von Darmstadt. Sie schließt in der Erweiterung seit 24 Jahren. Frankfurter Straße an das bestehende Netz an und führt vorbei am Messplatz, durch Professor Horst H. Blechschmidt, Ge- den Bürgerpark und das Neubaugebiet K6, schäftsführer der HEAG Verkehrs-GmbH durch die Bartningstraße zum Bahnhof wertete die Streckenerweiterung als ge- Kranichstein. Auf dieser überwiegend in schichtlichen Meilenstein für sein Unter- Rasengleis ausgebauten Strecke bieten nehmen. Der Vertreter des Hessischen neun Niederflurhaltestellen hohen Fahr- Wirtschaftsministeriums, Staatssekretär Dr. gastkomfort. Außerdem werden das Berufs- Herbert Hirschler, lobte die ÖPNV-Inves- schulzentrum am Nordbad, der Bürgerpark tition als Vorzeigeobjekt in "betrieblicher, und die Wohngebiete in Kranichstein bes- städtebaulicher und verkehrstechnischer ser an die City angeschlossen. Parallel zur Hinsicht". Für den Stadtrat für Stadt- neuen Linie entsteht zwischen dem Bürger- ökologie und stellvertretenden Vorsitzen- park und dem Bahnhof Kranichstein ein den der Darmstadt-Dieburger Nahver- durchgehender Radweg. kehrsorganisation, Klaus Feuchtinger, sei die Straßenbahn ein Beweis, dass soziale Die HEAG Verkehrs-GmbH betreibt Notwendigkeiten und ökologische Erfor- die neue Strecke mit zwei Linien: Die Stra- dernisse in keinem Widerspruch stünden. ßenbahnlinie 4 verbindet als Nebenlinie Bernd Rohrmann, Vorsitzender des Dadi- künftig den Stadtteil Kranichstein, die City na-Fahrgastbeirates, betonte, dass sich jetzt und Griesheim miteinander; die Hauptlinie zumindest auf dem Gebiet des ÖPNV 5 fährt auf der Route Kranichstein - City - Kranichstein mit dem Villenviertel in Eber- Hauptbahnhof. Beide Linien führen über stadt messen könne. Auch Oberbürgermei- den Luisenplatz. Zusammen bieten sie ster Peter Benz freute sich über den Aus- montags bis freitags tagsüber einen dich- bau des Straßenbahnnetzes. Die Finanzie- ten 7,5-Minutentakt, abends und am Wo- rung des 25-Millionen-Euro-Projekts teilen chenende einen 15- bzw. 30-Minuten-Takt. sich die Bundesrepublik Deutschland (62

40 HS Nr. 55 Hessen aktuell

Bahndreieck Spessart im Vorfeld des Raumordnungsverfahrens Winterschlaf oder Frühlingserwachen? (cb) Die Entmischung schneller und langsamer Züge auf durchgängig vier Glei- sen zwischen Fulda und Hanau sowie der Ausbau der Achse Frankfurt - Würz- burg besitzen bundesweit eine hohe positive Netzwirkung. Durch frühzeitige Einbindung der Öffentlichkeit in die Planungen will die DB Konflikte besser bewältigen als in den 90er Jahren. Zeitnah nach Verabschiedung des „Bedarfs- plans Schiene“ auf Bundeseben dürfte das Raumordnungsverfahren für das hoch prioritäre Vorhaben eingeleitet werden. Dort wird die Basis für eine Varianten- „Spessartrampe“ (Nachschubbetrieb im bewertung in Nutzen und Kosten gelegt. Güterverkehr) und „Schwarzkopftunnel“ DB-Chef Mehdorn stellte Anfang Dezem- (baufällig, Profilbeschränkung) bei Heigen- ber 2003 gegenüber dem Bayerischen brücken ist Kernvoraussetzung für eine Steuerzahlerbund unmissverständlich klar: zukunftsgerechte Leistungsfähigkeit des die unzureichende Schieneninfrastruktur Korridors Würzburg - Aschaffenburg - im Bahndreieck Spessart ist ein absoluter Rhein-Main. Doch unter Kostendruck hat- „Engpass in zentraler Mitte des DB-Strek- te die DB jahrelang die Sparlösung von nur kennetzes, der beseitig werden muss.“ einem Neubaugleis vertreten. Bürger und Politiker hatten sich vor Ort, in der Regi- Durchbruch in Unterfranken on, in München, Frankfurt/M und Berlin Die Beseitigung der Betriebsengpässe seit Jahren gegen eine solche Halbheit ein- Der marode Schwarzkopftunnel im Spessart soll durch einen neuen, flacheren Streckenabschnitt zwischen Laufach und Heigenbrücken ersetzt werden

HS Nr. 55 41 Hessen aktuell gesetzt. Zudem wurden in Unterfranken nach einem Halbstundenversatz der ICE- alle Hebel in Bewegung gesetzt und gehal- Zuglinien im Kinzigtal. Derzeit besteht dort ten, um die drohende Abkopplung Aschaf- eine Lücke von knapp 40 Minuten - gera- fenburgs vom ICE-Verkehr durch die so- de genug, um den stündlichen RE-Grund- genannte „Mottgersspange“ zwischen takt zwischen Fulda und Frankfurt/M Gelnhausen und Obersinn zu verhindern. überholungsfrei „durchzubringen“. Bei Umsetzung der neuen Fahrplanstruktur Zwei neu trassierte Gleise zwischen wäre zwischen Hanau und Gelnhausen eine Laufach und dem westlichen Ortsrand von Überholung der RE-Züge durch ICEs fäl- Heigenbrücken sollen durch abgeflachte lig. Dies erforderte dort eine viergleisige Längsneigung und Umfahrung des Schwarz- Strecke. Doch vorhanden sind nur zwei kopftunnels die heutigen Beschränkungen bzw. abschnittsweise drei Gleise. Somit beseitigen. Diese „Konsenstrasse“ war er- wäre eine gegenseitige Begegnung der dann klärter Wille der Region - und wurde sei- auf dem mittleren „Nahverkehrsgleis“ auf- tens der „Arbeitsgemeinschaft Bahndreieck einander zu fahrenden RE-Züge betrieb- Spessart“ von Pro Bahn & Bus, Pro Bahn lich nur im Bahnhof Langenselbold mög- Unterfranken, den VCD-Landesverbänden lich. Bei Verspätung eines der RE-Züge Bayern und Hessen sowie dem Bund Na- müßte der jeweils andere warten - Zustän- turschutz Bayern nachdrücklich unterstützt. de, wie auf einer eingleisigen Nebenbahn. Sie ist im Bau zwar zunächst teurer, im Fahrzeitverlängerungen, Verspätungsärger Betrieb über die Jahrzehnte jedoch erheb- und Anschlussverluste würden letztlich alle lich vorteilhafter. Für die Bahn ist sie zu- Stationen zwischen Hanau und Fulda be- dem leichter realisierbar, weil man vor Ort treffen - insbesondere die Stadt Geln- der eigenen Wunschvariante in den offizi- hausen, ab 2005 neuer Sitz der zentralen ellen Verfahren natürlich keine Steine in Verwaltung von Hessens einwohner- den Weg legen wird. Das Bundesministeri- reichstem Landkreis. um für Verkehr bestätigte ausdrücklich, dass der Neubauabschnitt bei Heigen- Doch solch grundlegende Konflikt finden brücken „nicht mehr in Frage gestellt“ und „unter Ausschluss der Öffentlichkeit“ statt. in der Kategorie ‘Laufende und fest dispo- So konnte weder bei den Fahrgästen noch nierte Vorhaben’ im Bundesverkehrswege- bei der örtlichen Politik ein Bewusstsein da- plans 2003 ausgewiesen sei. Mehrkosten für entstehen, wie schmal der Grat ist, auf aufgrund veränderter technischer Lösun- dem sich die Angebotsplanung des RMV gen werden im Rahmen der Bestandsnetz- auf einer seiner wichtigsten Strecken seit investitionen finanziert. Jahren bewegt. Auch die ICE-Anbindung Problemdruck im Kinzigtal von Hanau steht und fällt mit der Kapazi- täts- und Fahrzeitfrage. So wurde auf der Anders die Situation in Hessen, wo von zweistündigen ICE-Linie Berlin - Basel örtlicher Interessensintegration auf politi- zum 14.12.2003 der Halt Hanau geopfert. scher Ebene keine Rede sein kann. Jüngs- Damit gibt es nur noch jede zweite Stunde tes Warnsignal war erneut der nachdrück- eine schnelle Verbindung zwischen Hanau liche Wunsch der DB-Fernverkehrsplaner und Fulda.

42 HS Nr. 55 Hessen aktuell

Alte Engpässe verhindern neue gert und zum RE-X aufgewertet. Zusätz- Konzepte lich verkehren RE-X-Züge als Verdich- tungsfahrten mit reduzierter Zahl von Über Generationen hielten D-Züge in Zwischenhalten zwischen Nordhessen, Ful- Gelnhausen, Wächtersbach und Hanau. da und Frankfurt Hbf. Nach der „Wende“ wurden die Strecken- kapazitäten zwischen Fulda und Hanau Diese Pläne würden nicht nur Hanau, noch knapper. Inzwischen stoppt nur noch sondern die gesamte Zentrenkette des in Hanau ein Teil der ICE-Züge. Zwar Kinzigtales bis zum Landkreis Fulda gleich- entwickelte die Bundesarbeitsgemeinschaft berechtigt in eine neue Ost-West-Achse ein- der Aufgabenträger im Schienenper- beziehen. Fahrgast-, Verkehrs- und Um- sonennahverkehr (BAG) ein Konzept für weltverbände haben genau dies seit dem ein „RE-X-Netz“ als verbundintegrierten „Regionalen Schienenkonzept Rhein- Zwitter zwischen Fern- und Regional- Main“ aus dem Jahre 1991 immer wieder bedienung, sah jedoch ausgerechnet auf der gefordert. Doch Grundvoraussetzung zur Kinzigtalachse keine solche Linie vor. Realisierung sind freie Fahrplantrassen und eine weitaus höhere Betriebsqualität als Beim RMV hat man die Chancen der heute. Ohne den Bau zusätzlicher Gleise RE-X-Vision erkannt und wird entspre- und leistungsfähiger Verzweigungen wird chende Vorschläge im Rahmen des Regio- weder das RE-X-Netz noch ein pünktlicher nalen Nahverkehrsplans des RMV einbrin- ICE- und Güterverkehr zu realisieren sein. gen. Ein denkbares Modell: Die bestehen- Selbst die zeitgemässe Gestaltung von de RE-Linie Fulda - Hanau - Frankfurt Hbf Bahnstationen wie Wächtersbach scheitert wird über den Flughafen und die „Wallauer trotz baureifer Pläne immer wieder an der Spange“ zwischen den beiden Ästen der Unsicherheit des immer wieder aufgescho- Schnellfahrstrecke bis Wiesbaden verlän- benen Gleisneubaus.

Kommentar Bayern siegt! Und Hessen siecht? Stärkster Trumpf der Unterfranken: Sie standen nie in der Schmuddelecke der notorischen Nein-Sager und Blockierer, sondern hatten eine eigene Lösung parat. Die „Konsens-Trasse“ wurde in breiter Einigkeit über alle Parteigrenzen vertreten. Diesseits der Landesgrenze spielen viele Politiker in Sachen Bahnausbau jedoch weiterhin unverdrossen das Hessen-Mikado: Wer sich zuerst bewegt, glaubt zu verlieren. Doch ohne Vorwärtsstrategie sind Krokodilsträ- nen über die „Benachteiligung des Ostens“ (der Rhein-Main-Region) eher peinlich. Bei überregionalen Großprojekten können die Interessen der Menschen nur wirksam vertreten werden durch gründliche Information und plausible (Alternativ-) Konzepte. Aussitzen gilt nicht - schlimmer als „leere Kassen“ sind leere Hirne. RMV-Chef Sparmann weiss nur zu gut: Ohne angemessene Infrastruktur ist ein

HS Nr. 55 43 Hessen aktuell

attraktiver und zugleich wirtschaftlicher ÖV unmöglich. Sein RE-X-Konzept ist der einzig richtige Ansatz, um das Kinzigtal dauerhaft ins südhessische Achsenkreuz einzubinden. Wo Mobilität sich zunehmend an Zuverlässigkeit, dichter Verfügbar- keit und geringem Zeitbedarf misst, wird die Attraktivität der regionalen Schienen- anbindung zu einer zentralen Messlatte für Standortqualität und (Kreis-)Entwick- lung.

Wenn in der Zukunft knappe ICE-Fahrzeitressourcen zu verplanen sind, dann könnte es ja sein, dass die Belange von Fulda (Tor nach Osten) und Darmstadt (mit „Elite“-Uni, Forschungsszene und wachsendem Straßenbahnnetz) schwerer wiegen als ein politisch schwacher und zerstrittener, verkehrlich zudem Visionen freier Raum Hanau. Die unüberlegte und vorschnelle Ablehnung eines Regionalstadt- bahnnetzes rund um Hanau durch einige weitgehend ahnungslose Kommunalpoli- tiker war in diesem Zusammenhang ein weiteres Eigentor.

Und das Positive? Manch einer der Verantwortlichen beginnt, Brisanz und Chancen des Bahnausbaus zu verstehen. Man darf gespannt sein auf die unver- meidliche öffentlichen Diskussionen nach Einleitung des Raumordnungsver- fahrens... sehr präzise wird sich dort die Spreu vom Weizen trennen. Landesweit bedeutsame (Standort-)Interessen sind primär von der Hessischen Landesregierung zu vertreten. Transformiert man den Versprecher „Staufreies Hessen“ in eine verkehrsträgerneutrale und demographieresistente Zukunftsstrategie „Pünktliches und Informiertes Hessen“, so bildet die Projektkette Bahndreieck Spessart, Knoten Frankfurt und Korridor RheinMain - RheinNeckar eines der zentralen Handlungs- felder.

Ein Transrapid zwischen Wolkenkuckucksheim und Hahn ist demgegenüber nur nichtiges Spielzeug aus der Toll-Collect-Klasse. Dafür darf in Wiesbaden weder Zeit noch Geld verplempert werden. Räume wie Fulda, Hanau, Darmstadt und Aschaf- fenburg brauchen endlich Planungssicherheit und Perspektiven. Eine feste Einbin- dung in das stündliche ICE-Grundliniennetz sowie dessen enge Verzahnung mit dem Regional- und Nahverkehr sind Bausteine aktiver Standortpolitik. Verkehrsminister Dr. Alois Rhiel hat zwar keine Veranlassung, sich noch vor Abschluss der Raumordnungsverfahren auf spezielle Trassen festzulegen. Aber ein deutliches Wort zur essentiellen Bedeutung der hessischen Schienenprojekte in Richtung Berlin wäre sicher zielführend, auch um Irritationen in und aus den eigenen Reihen zu beenden.

Christian Behrendt

44 HS Nr. 55 Zwischenhalt

Circus BARUM fuhr „Vogelsbergbahn“ (si) Die Zeiten sind leider vorbei, dass renommierte Circusse wie Althoff, Barum oder Sarrasani auf ihrem Weg zum Gastspielort per Bahn verladen. Letztmalig Ende der achtziger Jahre wurden bei einem Gastspiel von Circus Althoff in der Vogelsbergkreisstadt Lauterbach die Elefanten per Eisenbahnwaggon zum Nord- bahnhof transportiert. Die dafür notwendige Verladerampe existiert, wie mitt- lerweile anderenorts auch üblich, nicht mehr. Der Transport auf der Schiene dauerte zu lange und war letztlich auch zu teuer geworden. Nun fährt der Circus, wie auch das bacher Fahrkartenausgabe einen Fahr- Schaustellergewerbe (die ebenfalls bis Mitte schein lösend, vom Lauterbacher Nord- der achtziger Jahre sehr häufig noch per bahnhof über Gießen nach Köln. „Auf der Bahn reisten), über die Strasse. So auch Zugfahrt von Lauterbach nach Köln wollte Europas mit über 125 Jahren älterster Cir- sich Rebecca Siemoneit-Barum noch mit cus BARUM, der auf seiner Tournee im den Szenen des bevorstehenden Linden- Jahre 2003 auf seiner vorletzten Gastspiel- station des Jahres im November seine Zel- Rebecca-Siemoneit-Barum posierte trotz te in Lauterbach aufschlug. Präzise wie ein Regens extra für den Lauterbacher Anzeiger Uhrwerk trafen noch in der Nacht zum 13. vor dem Schild „Lindenstraße“. Lustig fand November die unzähligen rot-weissen Zug- sie den Zufall, dass der Festplatz „Bleiche“, maschinen mit Anhänger und Wohnwagen auf dem ihr Zirkus gastierte, direkt an der von Marburg her kommend auf dem Lindenstraße lag. Lauterbacher Festplatz „Bleiche“ ein. Bild: Claudia Kempf (Lauterbacher Anzeiger) Kaum zu glauben, aber am Mittag des glei- chen Tages um 15.30 Uhr stand das meh- rere tausend Menschen fassende Viermast- zelt mit allem Drumherum und die erste Vorstellung konnte beginnen.

Mit an Bord war natürlich auch die 26- jährige Juniorchefin Rebecca Siemoneit- Barum, besser bekannt als „Iffi Zenker“ aus der poplären ARD-Fernsehserie „Linden- straße“. Während ihres Gastspielaufent- haltes in Lauterbach mußte Rebecca Siemoneit-Barum diesen jedoch für Fern- sehaufnahmen in Köln kurzzeitig verlassen, ihr Vater und Circuschef Gerd Siemoneit- Barum übernahm dann das Ruder. Noch vor Premierebeginn fuhr „Iffi Zenker“ mit einem mittäglichen Regionalexpress der „Vogelsbergbahn“, brav an der Lauter-

HS Nr. 55 45 Zwischenhalt straßen-Drehs beschäftigen und den Text lernen“, gestand die unter Termindruck ste- hende „Iffi“ in einem Interview gegenüber dem „Lauterbacher Anzeiger“. Auch auf dieser Zugfahrt rechnete sie damit, dass sie angesprochen werde, dass Menschen sie zunächst ein wenig ungläubig anschauen und dann zögernd fragen: Sind Sie nicht die Iffi aus der Lindenstraße?... Rechtzeitig zur Abendvorstellung des darauffolgenden Freitags ist sie mit den Dreharbeiten fertig und mit der „Vogels- bergbahn“ pünktlich wieder in Lauterbach eingetroffen. Punkt 19 Uhr moderierte Rebecca durch das fast zweistündige BARUM-Programm um danach anschlie- ßend noch in der Nacht mit der ganzen Circus-Familie zur letzten Gastspielstadt Eschwege aufzubrechen.

Terminhinweis Sonderfahrt (og) Für Samstag, den 26. Juni 2004, plant Pro Bahn & Bus wieder eine Sonderzug- fahrt. Einzelheiten dazu erfahren Sie in der nächsten Ausgabe dieser Zeitschrift.

Rechts: Werbung aus dem Jahr 1958. Schon damals scheint es bei der Bahn die heute noch aktuellen Probleme mit Tarifen, Fahrplan und Sitzplätzen gegeben zu haben Bahnhof Lauterbach

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Güterverkehrszentrum Stationen ging Gertenbach an der Strecke Kassel - Eichenberg - Göttingen ebenfalls Waldau am Netz zum Fahrplanwechsel im Dezember in (hh, fl) Mit einem Kostenaufwand von Betrieb. Nötig wurden die Bahnsteig-Aus- knapp sechs Millionen Euro ist das Güter- bauten u.a. durch den Einsatz der Trieb- verkehrszentrum Kassel-Waldau entstan- wagen-Familie ET 425/426. den. Das Containerterminal auf einer Flä- Auf zunächst vier Monate begrenzt ist che von 23.000 Quadratmetern ist ein dagegen das Angebot einer Stadtbuslinie Gemeinschaftswerk der Gemeinden Loh- in Wanfried. Die Initiative geht vom Bus- felden und Fuldabrück sowie der Wirt- unternehmen Halbig aus. 16 Haltestellen schaftsförderung Region Kassel. Bleibt zu werden angefahren, die Betriebszeit be- hoffen, dass die Anlage eine ausreichende schränkt sich allerdings auf die Vormittags- Auslastung findet. Ähnliche Projekte star- stunden. Zielgruppe sind daher hauptsäch- teten mit erheblichen Schwierigkeiten, z.B. lich ältere Menschen, denen Verbindungen im thüringischen Vieselbach oder im bran- zum Arzt, Einkaufen etc. angeboten wer- denburgischen Großbeeren. In Melsungen den sollen. erklärte die Firma B.Braun kürzlich, ihren Versand teilweise auf den LKW zurück Kanonenbahn verlagern zu wollen, wodurch der Um- Treysa - Homberg/Efze schlag in Beiseförth sinken dürfte. NVV - Buslinie 453 Werra-Meißner-Kreis Hessentag 2008 in Homberg/Efze Haltepunkt Reichensachsen und (hh) Laut Hessischer Landesregierung sind Stadtbus Wanfried nehmen den die nächsten Hessentage nach Heppenheim Betrieb auf (2004), Weilburg (2005), Hessisch Lich- tenau (2006), Butzbach (2007) und Hom- (hh, fl) Am 14.12.2003 ging der Haltepunkt berg/Efze (2008) vergeben worden. Reichensachsen der „Werra-Meißner- Bahn“, besser bekannt als „klassische Nord- Jahrzehntelang gab es Militärtranspor- Süd-Strecke“, wieder in Betrieb. Damit er- te auf der Bahnstrecke zwischen Berlin und hält die Großgemeinde Wehretal einen Metz und damit auch zwischen Homberg/ Bahnanschluss. Verknüpft ist das dortige Efze und Treysa. Heute findet noch einge- stündliche RE-Angebot auch mit der Bus- schränkter Güterverkehr im Stadtgebiet linie 200 Helsa - Eschwege, wodurch die von Treysa auf der "Kanonenbahn" statt. Gemeinden entlang der ehemaligen „Wald- PB&B schlägt schon jetzt der Politik und kappeler Bahn“ einen weiteren Ver- DB-Netz vor, an eine Reaktivierung der knüpfungspunkt zur Schiene finden. Ein Strecke für den Hessentag 2008 zu denken. Teil der Verbesserungen im Nahverkehr Beherzte Eisenbahnfreunde waren 1997 in rund um den Meissner sind auch die Aus- der Lage, überfüllte Sonderzüge von bauten der meisten Bahnsteige auf 55 cm Frankenberg zum Korbacher Hessentag zu Höhe. Als einer der ersten umgerüsteten führen. Wahrscheinlich sind auch im

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Schwalm-Efze-Bereich Eisenbahnfreunde thar Krauß auf der Bezirkskonferenz der hierzu bereit. Landesregierung, DB und Transnet in Kassel die Wiederinbetrieb- NVV sollten rechtzeitig die Schienenwege nahme Korbach - Frankenberg. Ohne den ebnen, damit beim Hessentag in vier Jah- Lückenschluss sei die Kurhessenbahn ins- ren Salutschüsse an der Kanonenbahn zu gesamt nicht wirtschaftlich zu betreiben. hören sind. NVV-Linie R 42 Marburg - RMV-Linie 30 Frankenberg - Korbach Frankfurt - Gießen - Burgwaldbahn und Marburg - Kassel NVV-Buslinie 555 Main-Weser-Bahn (hh) Während zwischen Marburg und Station Oswaldsgarten kommt Frankenberg Schienenverkehr im Stunden- (fl) Mit rund vierjähriger Verzögerung sol- takt möglich ist, wurde 1987 die nördliche len im März 2004 die Bauarbeiten am künf- Fortsetzung still gelegt. Eine wichtige tigen Haltepunkt Gießen-Neustädter Tor Schienenverbindung zwischen der Fest- (besser bekannt unter „Oswaldsgarten“) spielstadt Bad Arolsen, dem Willinger Ski- wieder aufgenommen werden. Die Fertig- gebiet und dem Edersee einerseits und dem stellung ist für Ende des Jahres vorgesehen. Raum Gießen / Frankfurt andererseits ist Aus Giessener Sicht kommt dem Projekt seit dem unterbrochen. Am 11. Dezember eine erweiterte Bedeutung durch das ge- 2003 beschloss der Kreistag von Waldeck- plante Einkaufszentrum am Oswaldsgarten Frankenberg, 200.000 Euro für die Trasse zu. Kommunalpolitische Überlegungen Frankenberg - Korbach bereit zu stellen. gehen sogar in Richtung einer direkten Dadurch werden Vorplanungen ermög- Anbindung der „Mall“ mittels einer licht. Die eigentlichen Planungen sollen nur Brückenkonstruktion über die Nordanlage vorgenommen werden, wenn Land, Bund hinweg. Leider zeichnet sich noch keine und Deutsche Bahn ihren Anteil zur Finan- Lösung für eine bessere Verbindung des zierung bereit stellen. In dem Fall rechnet Haltepunktes mit den Weststadt-Buslinien die kommunale Seite mit einer Belastung ab. Umsteigende Fahrgäste müssen die viel von 3,6 Millionen Euro. Da nach einer sehr befahrenen Kreuzung ampelgesichert über- teuren Sanierung der Upland-Viadukte seit queren. Angefahren wird die neue Station dem 16. Dezember 2003 ein Taktverkehr ab 2007 oder 2008 voraussichtlich vom neu auf der Schiene zwischen Kassel, Korbach konzipierten „Mittelhessen-Express“. und Brilon Wald wieder möglich ist, hofft Pro Bahn & Bus, dass auch der südliche TAV auf Main-Weser-Bahn eingeführt Lückenschluss in Richtung Marburg bald erfolgt. (jl) Seit Anfang Februar hat die Deutsche Bahn auf den Strecken Kassel - Frankfurt Am 26. Januar forderte auch der stell- und Siegen-Frankfurt in den Regional- vertretende Gewerkschaftsvorsitzende Lo- expresszügen das „Technikbasierte Ab-

48 HS Nr. 55 ++Streckentelegramm+++stop+++Streckentelegramm+++stop+++Str fertigungsverfahren“ (TAV) eingeführt. Unsicher ist auch die Türelektronik, die Dabei werden die Türen vom Lokführer erkennen soll, ob sich noch ein Mensch geschlossen, ohne dass dieser Sichtkontakt oder Gegenstand zwischen den sich schlie- entlang des Zuges hat. Die Technik „beob- ßenden Türen befindet. So berichtete die achtet“ das Ein- und Aussteigen der Fahr- Presse von einer älteren Frau, deren Hund gäste. Lichtschranken und Türkontakte während des Schließens noch in den Wa- überwachen die Einstiegsbereiche und gen hüpfte. Die Frau stand mit dem ande- schließen die Türen automatisch, wenn kein ren Ende der Hundeleine auf dem Bahn- Kontakt mehr durch Fahrgäste ausgelöst steig, als sich der Zug in Bewegung setzte. wird. Der (noch) weiterhin mitfahrende Nur durch Zurufen gelang es, den Zug noch Zugbegleiter hat mit dem Schließvorgang einmal anzuhalten. Nicht auszudenken, was nichts mehr zu tun. passiert wäre, wenn die Frau die Hunde- leine nicht rechtzeitig los gelassen hätte. Schon wenige Tage nach Einführung passierte die erste Panne im Bahnhof Kas- sel-Wilhelmshöhe: Ein Regionalexpress S6 Friedberg - Frankfurt fuhr nach zwei Minuten Aufenthalt in Rich- Planfeststellung kurz vor Abschluss tung Frankfurt davon - ohne die Türen ge- (jl) Das Planfeststellungsverfahren für den öffnet zu haben. Rund hundert Fahrgäste viergleisigen Ausbau der S6 zwischen Bad konnten in Kassel weder ein- noch ausstei- Vilbel und Frankfurt-West steht kurz vor gen, wie eine Bahnsprecherin bestätigte. dem Abschluss. Wie der FDP-Landtagsab- Der Lokführer hatte bei Einfahrt in den geordnete Jörg-Uwe Hahn mitteilte, ist Bahnhof vergessen, die Türen zu entrie- nach Informationen aus dem Eisenbahn- geln. Da er nicht mehr auf den Bahnsteig bundesamt mit dem Beschluss noch im schauen muss, konnte er die vergessene Frühjahr zu rechnen. Türfreigabe nicht erkennen. Ärgerlich für die Reisenden: der nächste Regional- Ebenfalls in diesem Jahr soll auch mit express fuhr erst 2 Stunden später. dem Bau der beiden zusätzlichen Gleise be- gonnen werden. Ende 2007 sollen die neu- Jetzt mit TAV unterwegs: Doppelstockzüge en Gleise in Betrieb genommen werden. auf der Main-Weser-Bahn Dann ist ein sauberer 15 Minutentakt bis / ab Bad Vilbel möglich. Büdinger Stadtbus vor dem Aus (fl) Zum 31. März 2004 endet voraussicht- lich der Stadtbusverkehr in Büdingen. Das im Jahr 2001 gestartete Angebot ist nach Ansicht von Büdingens Erstem Stadtrat Manfred Hix mit einem Jahresdefizit von knapp 154.000 Euro nicht tragbar. Die Aus-

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Steht vor dem Aus: Stadtbus in Büdingen

Foto: Ch. Behrendt

lastung der Fahrten liege bei durchschnittlich nur 4 Fahrgä- sten.

Die werktägliche Betriebszeit der beiden Linien geht von ca. 5.30 Uhr Hessenschiene bis 20.30 Uhr, samstags werden von ca. Herausgeber: 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr Fahrten angebo- Pro Bahn & Bus e.V. Bahnhofstraße 102, 36341 Lauterbach ten. Der Fahrplan sieht ein 30-Minuten- http://www.probahn-bus.org Intervall mit Anschlüssen der beiden Lini- Redaktion und v.i.S.d.P.: Friedrich Lang; en untereinander sowie von und zur Lahn- Email: [email protected] Kinzig-Bahn vor. Alle Wohngebiete der Layout: Jürgen Lerch Kernstadt werden erschlossen. Druck: Druckhaus Gratzfeld, 35510 Butzbach Auflage: 1500 Exemplare, Gedruckt auf Recycling- Als Ersatz für den entfallenden Stadtbus papier, Erscheinungsweise: 4 x jährlich, wird ein Anruf-Sammeltaxi diskutiert. Einzelpreis: 1,50 Euro Büdingens CDU brachte einen entspre- Erhältlich bei den Bahnhofsbuchhandlungen Bad chenden Antrag in die Stadtverordneten- Nauheim, Darmstadt Hbf, Dillenburg, Frankfurt (M) versammlung ein. Mit dieser Lösung oder Hbf, Frankfurt (M) Süd, Friedberg, Gießen, Göttingen, Hanau Hbf, Kassel Hbf, Kassel- gar mit einem vollständigen Wegfall der Wilhelmshöhe, Mainz Hbf, Offenbach Hbf, Wetzlar, ÖV-Bedienung wollen sich aber keines- Wiesbaden oder im Abonnement wegs alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt (8 Ausgaben: 12 Euro Inland, 17,50 Euro Ausland) bei obiger Anschrift. anfreunden. Anwohner der Siedlung Der Bezug ist für Mitglieder von „Kleibscheibe“ rund um Brigitte und Win- Pro Bahn & Bus kostenfrei. fried Jost plädieren massiv für den Erhalt Mitarbeiter dieser Ausgabe: Hermann Hoffmann, des Stadtbusses. Notfalls sollen die beiden Hans-Joachim Beck, Herbert Mangold,Oliver Linien zu einer einzigen mit erweiterter Günter , Christian Behrendt, Gernot Hornik, Horst Fahrstrecke und einem erweiterten Fahr- Mader, Frank Adam, Friedrich Lang, Hans-Peter Günther, Michael Laux, Horst Lorenz, Petra Becker, plan-Intervall zusammengelegt werden. An Lars Kühnemund, Stefan Sitzmann, Bernd-Otto einem Treffen der Stadtbus-Initiative nah- Bachter, Jürgen Lerch men rund 50 Personen teil, darunter zahl- Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: reiche von der Einstellung stark betroffene 3. Mai 2004 ältere Menschen.

50 HS Nr. 55 Broschüren und Schriften

Verkehrsknoten Berlin Euro 19,80 Dieses Buch führt, nach einem geschichtlichen Abriss, durch die Nachkriegs- zeit bis in die Mitte der siebziger Jahre. 112 Seiten, ca. 200 Abbildungen, 30x21 cm. EK-Verlag, 2003. Verkehrsknoten München Euro 19,80 Dieses Buch führt durch die Jahre der Wirtschaftskrisen, des zweiten Weltkrie- ges und der Nachkriegszeit. 112 Seiten, ca. 200 Abbildungen, 30x21 cm. EK- Verlag, 2003. Eisenbahnknoten Augsburg Euro 18,00 (Ernst Erhart) Drehscheibe des Eisenbahnverkehrs. 160 Seiten, 157 Abbildun- gen davon 29 farbig, 17x24 cm. GeraMond, 2000.

Eine „Verkaufsliste für Eisenbahnliteratur” und das Verzeichnis „Veröffentlichungen von Pro Bahn & Bus” können gegen Einsendung von Euro 1,44 Rückporto angefordert werden. Pro Bahn & Bus Schriftenversand, Postfach 18 64, 65008 Wiesbaden

Absender Bitte

ausreichend

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Telefon (für Rückfragen) Pro Bahn & Bus e.V. Bahnhofstraße 102

36341 Lauterbach HS 55

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Studierende, Auszubildende,

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