MÄRZ/APRIL 2018 | www.ihk-.de | Postfach 20 08 62, 56008 Koblenz NACHRICHTEN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER KOBLENZ

IHK-JOURNAL DAS REGIONALE WIRTSCHAFTSMAGAZIN

No 03/04

Auf gutem Weg: Ein Jahr Ehrensache: Die Prüfer Rainer Zufall? Interview mit Tourismus-Kommission RLP der IHK Koblenz Comedian Rainer Kroth

ARBEITSMARKTFAKTOR WORK-LIFE-BALANCE 2 INHALT

Impressum 08 IHK-JOURNAL DAS REGIONALE WIRTSCHAFTSMAGAZIN

Herausgeber Industrie- und Handelskammer Koblenz Schlossstraße 2, 56068 Koblenz Internet: www.ihk-koblenz.de [email protected] Redaktion Petra Lahnstein (v.i.S.d.P.) Telefon: 0261 106-225 Stefanie Bach Telefon: 0261 106-202 Kristina Danneberg Telefon: 0261 106-150 FOTO: FOTOLIA Leon Mohr ARBEITSMARKTFAKTOR WORK-LIFE-BALANCE Telefon: 0261 106-133 Satz | Layout Daniel Klages-Saxler Telefon: 0261 106-158 14 33 [email protected] Druck und Verlag Bonifatius Druckerei Karl-Schurz-Str. 26 33100 Paderborn Telefon: 05251 153-321 Fax: 05251 153-107 ISSN 0936-4579 FOTO: ARTUR LIK Auflage: 54.130 | (Q3/2014) FOTO: LEON MOHR Dieses Magazin wurde mit Energie aus 100% Wasserkraft (oder Öko- EHRENSACHE: IHK-PRÜFER NACHGEFRAGT BEI ... Strom) und ohne schädlichen Indus- triealkohol hergestellt. Die Produkti- on nimmt eine Druckerei vor (Bonifati- IHK INFORMIERT POLITIK AKTUELL us GmbH), die in den Bereichen Quali- tätsmanagement, Umweltmanage- Aktionstage „Heimat shoppen“ 04 Hingehört: Erwartungen an die ment und EMAS zertifiziert ist. Enquete-Kommission Tourismus RLP 18 Mach MI(N)T-Tag 2018: Adress- und Versand-Service Unternehmen für Workshops gesucht Zur Sache: Den Tourismus in Rhein- IHK Koblenz, Telefon: 0261 106-0 05 Das IHK-Journal ist das offizielle Organ land-Pfalz fit für die Zukunft machen 19 der Industrie- und Handelskammer WIRTSCHAFT IN ZAHLEN Koblenz und wird den beitragspflichti- IHK-Konjunkturumfrage: Wirtschaft RECHT UND STEUERN gen IHK-zugehörigen Unternehmen im wächst weiter – Fachkräftemangel Was hat sich beim Kauf- und Rahmen ihrer Mit­gliedschaft ohne Werkvertragsrecht geändert? besonderes Entgelt geliefert. setzt Grenzen 06 20 Nachdruck des Inhalts nur mit aus- drücklicher Genehmi­gung, Quellen­ TITELTHEMA WIRTSCHAFT IN angabe und unter Einsendung eines Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist DER REGION 21 bis 32 Be­­­leg­­exemplares an die Re­daktion. zu einem der wichtigsten Faktoren für Fach- Die mit Namen oder Initialen ge­­ kräfte auf der Suche nach einem neuen NACHGEFRAGT BEI ... zeich­neten Beiträge geben die Mei- nung des Autors, aber nicht unbe- Arbeitgeber geworden. Wir zeigen Maßnah- Rainer Kroth 33 dingt die Ansicht der Industrie- und men, die die Betriebe zur Verbesserung der Handelskammer wieder. Dies gilt Work-Life-Balance ergreifen. Im Interview GENUSS UND REGION ebenso für den Inhalt und die Gestal- unterstreicht Experte Dr. Oliver Stettes, Äpfel und Birnen 34 tung gewerblicher Anzei­gen und Bei- lagen. Für un­verlangt eingesandte wie wichtig es ist, die Bedürfnisse der Manuskripte keine­ Gewähr. Dieses Arbeitnehmer ernst zu nehmen. 08 RUBRIKEN Journal wird auf umweltfreund- Impressum 2 lichem, chlorfreiem Papier gedruckt. WIRTSCHAFTSTRENDS Veranstaltungsvorschau 35 Mit Sachverstand und Engagement: Der Bezug der IHK-Zeitschriften erfolgt die ehrenamtlichen IHK-Prüfer im Rahmen der grundsätzlichen Bei- 14 tragspflicht als Mitglied der IHK. Die Landtagsabgeordneten Ellen Demuth www.facebook.com/IHK.Koblenz und Fredi Winter im Doppelinterview Titelfoto: Fotolia über das erste Jahr der Enquete-Kommis- sion Tourismus RLP 16 www.twitter.com/ihk_koblenz STANDPUNKT 3

GEMEINSAM AUF DIE LANDKARTE

WAS SIEHT EIN AUSSENSTEHENDER, DER AUF UNSERE REGION BLICKT? Viel Rhein, ein wenig Hunsrück? Westerwald, Eifel, Taunus? Die Ahr, die Nahe oder vielleicht die Lahn? Die Frage ist auch: Was sieht er nicht? Das Konzept einer „Regiopolregion“ wird seit einiger Zeit auch hierzulande diskutiert, denn Koblenz und sein Umland erfüllen alle Kriterien: Die „Regiopole“ Koblenz – keine Metropole, aber ein starkes Oberzentrum – ist mit ihrem stark ländlich geprägten Umland eng vernetzt; die Region als Ganzes muss sich gegenüber den strahlkräftigen Räumen Rhein-Main und Köln-Bonn behaupten, um nicht zwischen ihnen zerrieben zu werden. Dass ihr das mit vereinten Kräften am besten gelingen kann, indem sie sich als attraktiver Großraum präsentiert, sollte offenkundig sein. Doch bis zum gemeinsamen Handeln ist es ein langer Weg. Zum einen wird vielerorts verkannt, welch dringender Handlungsbedarf besteht. Auf kurze Sicht scheint die Welt im eigenen kleinen Kreis schließlich in Ordnung – gerade in Zeiten eines anhaltenden konjunkturellen Hochs. Wie wichtig eine gemeinsame Vermarktung unserer Region

FOTO: EWM AG allerdings wäre, sieht schon, wer nur ein wenig den Blick hebt: Fachkräfte sind auf dem Arbeitsmarkt immer schwerer zu finden, Landstriche entvölkern sich und die jungen Susanne Szczesny-Oßing ist Menschen, die wir in unseren Unternehmen und an unseren Hochschulen ausbilden, Präsidentin der Industrie- und zieht es fort in Metropolregionen. Zum anderen wird ein gemeinsames Handeln an vielen Handelskammer Koblenz. Stellen durch klassisches Kirchturmdenken blockiert. Man möchte sich abgrenzen zur Nachbarkommune, zum Nachbarort, man stellt Unterschiede über Gemeinsamkeiten, sieht Konkurrenz statt Potenzial in einer Kooperation. Ich wünsche mir, dass alle Akteure aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft hier im IHK-Bezirk Koblenz den Mut und die Weitsicht haben, unsere Region als Einheit zu sehen und das auch nach außen zu tragen. Ja, solch ein Schritt kostet Überwindung und wird nicht ohne Reibungen ablaufen. Aber ich bin überzeugt, dass er sich für uns alle lohnt. Wenn wir Fachkräfte aus anderen Teilen der Bundesrepublik, aber auch der Welt anzie- hen möchten, wenn wir unsere jungen Menschen halten und als Wirtschaftsstandort attraktiv bleiben wollen, dann müssen wir zeigen, was unsere Region kann! Denn sie kann so viel: Wir bieten spannende Ausbildungs- und Arbeitsplätze in starken, innovativen Unternehmen, die häufig Weltmarktführer auf ihrem Gebiet sind. Wir bieten ausgezeichnete Hochschulen. Wir bieten – ein nicht unerheblicher Faktor – bezahlbaren Wohnraum, wir bieten ein facettenreiches kulturelles Programm. Wir bieten wunder- schöne, vielfältige Landschaften. Unsere Region ist so lebenswert! Doch wir müssen etwas tun, damit das so bleibt. Insbesondere auf Seiten der Politik ist vorausschauendes, gemeinschaftliches Handeln verlangt. Aber auch wir als Wirtschaft sind gefragt: Lassen Sie uns, liebe Unternehmerinnen und Unternehmer, unsere Region gemeinsam sichtbar machen auf der Landkarte!

Ihre

www.facebook.com/IHK.Koblenz Susanne Szczesny-Oßing www.twitter.com/ihk_koblenz 4 IHK INFORMIERT

Gastronomisches Bildungszentrum Gstettner als Vorsitzender bestätigt

Bei der Mitgliederversammlung des Gastronomischen Bildungszentrums Koblenz e. V. auf Schloss Rheinfels wurde Olaf Gstettner erneut zum Vor- sitzenden gewählt. Der geschäftsfüh- rende Direktor des Hotels Zugbrücke Grenzau in Höhr-Grenzhausen ist seit 2008 Mitglied im Vorstand und seit 2014 Vorsitzender des GBZ, das in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubilä- um feiert. Neu im GBZ-Vorstand sind Silvia Hees (Hotel Weinhaus Halfen- stube, Senheim-Senhals) und Mela- nie Stein-Schiller (Hotel Stein & Schil- V. E. BILDUNGSZENTRUM GASTRONOMISCHES FOTO: ler’s Restaurant, Koblenz). Alle Der neue Vorstand des GBZ: Gereon Haumann, Silvia Hees, Melanie Stein-Schiller, Olaf Gstettner, Gewählten nehmen die Aufgaben im Geschäftsführerin Dr. Sabine Dyas, Stephan G. Issels und Arne Rössel (von links). Ehrenamt wahr. Nicht auf dem Foto: Norbert Schürmann, Bernhard Meist und Carsten Müller

Prüfertrainings der IHK Koblenz

Zum Start in die Prüfertätig- keit und zur Auffrischung der Prüfungspraxis lädt die IHK Koblenz alle Prüferinnen und Prüfer der Aus- und Weiterbil- dung zu kostenlosen Work- shops und Seminaren ein. Die kompakten Prüfertrainings vermitteln alle wichtigen Aspekte der Prüfertätigkeit. Rechtliche Grundlagen wer- den genauso behandelt wie die Vermittlung von Prüfungs- FOTO: SHUTTERSTOCK methodik, die im Prüferalltag hilfreich ist. Aktionstage Heimat shoppen Die Seminare werden von der IHK-Akademie im Auftrag der Eine lebendige Innenstadt aus lokalen Einzelhändlern, Dienstleistern und Gastrono- IHK Koblenz an verschiede- men ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und wichtig für die Lebensqualität der nen Standorten durchgeführt. Anwohner. Die bundesweite Imagekampagne Heimat shoppen, die die IHKs gemein- Mehr Infos und das sam mit den Gewerbevereinen veranstaltet, stellt diese in den Fokus. Für die bundes- Angebot für 2018 auf weiten Aktionstage am 7. und 8. September werden noch Gewerbetreibende und www.ihk-koblenz.de, unter Werbeverbände gesucht, die sich an der Kampagne beteiligen und mit kreativen Ideen Eingabe der Nummer 6597 Werbung für den lokalen Einzelhandel machen wollen. Werbematerialien wie Einkauf- (Stichwort Prüferschulun- staschen, Flyer und Plakate werden kostenfrei gestellt. gen 2018 in der rechten Für Interessierte gibt es am 4. April eine Infoveranstaltung in der IHK Koblenz. Spalte) Mehr Infos und Anmeldung auf www.ihk-koblenz.de, unter Eingabe der Nummer 3984334. Kontakt: Diana Michel 0261 106-280,

IHK-Journal 03/04 2018 03/04 IHK-Journal Kontakt: Josephine Döhr, Telefon 0261 106-226, [email protected] [email protected] IHK INFORMIERT 5

We Do Digital IHK-Vollversammlung tagt Wir suchen Digitalisierungsvorbilder IHK-zugehörige Unternehmen können nach vorheriger Anmeldung an den internen Sitzungen der IHK-Vollversammlung teilnehmen.

Die nächste Sitzung der IHK-Vollversammlung findet am 19. März, von 15 bis Wie geht eigentlich digital in der Unterneh- 18 Uhr in der IHK Koblenz statt. Interessenten wenden sich bitte schriftlich an menspraxis? Noch bis zum 14. Mai suchen die IHK Koblenz, Yvonne Steininger, Schlossstraße 2, 56068 Koblenz, oder wir nach Unternehmen, die in Sachen per E-Mail an [email protected]. Digitalisierung ganz vorne mit dabei sind. Bei der bundesweiten Kampagne erhalten Betriebe die Möglichkeit, sich als Best Practice zu präsentieren und ihre digitale Erfolgsgeschichte zu erzählen. Der Gewin- Mach MI(N)T-Tag 2018 ner wird auf der CEBIT 2018 ausgezeich- net. Alle Betriebe mit bis zu 500 Mitarbei- Unternehmen für tern können teilnehmen. Mehr Infos und Anmeldung unter www.wedodigital.de Workshops gesucht! Kontakt: Dr. Alexander Kessler, Der Mach MI(N)T-Tag gehört mittlerweile zu den etablierten Schülerver- 0261 106-258, [email protected] anstaltungen im Raum Koblenz. Schon seit vier Jahren bietet der Akti- onstag der IHK Koblenz und des Arbeitgeberverbands vem.die arbeitge- ber Schülerinnen und Schülern kurz vor dem Schulabschluss praxisbe- IHK-Lehrstellenbörse zogene Berufsorientierung für gewerblich-technische Berufe. In diesem Nicht nur suchen, Jahr wird die intensive Auseinandersetzung mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik noch mehr im Vordergrund stehen: sondern auch finden Anstelle eines Parcours, wie bisher, sollen ausschließlich Workshops angeboten werden, in denen die Jugendlichen in Kleingruppen auf Bei der Suche von Auszubildenden Tuchfühlung mit den MINT-Berufen gehen können. und Betrieben nacheinander ist es Unternehmen, die Workshops von maximal 45 Minuten anbieten ein bisschen so wie bei der Partner- möchten, können sich unter www.ihk-koblenz.de/mint-tag suche: Oft fehlt einfach die Platt- anmelden. Der Mach MI(N)T-Tag findet statt am 12. Juni, 9 bis 13 Uhr in form, auf der sich die beiden, die am der Carl-Benz-Schule Koblenz. Eingeladen sind alle Schülerinnen und besten zueinander passen, treffen. Schüler von der 8. Klasse bis zur Oberstufe. Unsere Lehrstellenbörse schafft Abhilfe: www.ihk-lehrstellenboerse.de Kontakt: Sabine Mesletzky, 0261 106-166, [email protected]

Kontakt: Simone Kütemeyer, 0261 106-210, [email protected]

Azubi- und Studientage

Studium, Ausbildung oder doch erst mal ins Ausland? Eine Entscheidung, die sich Schulabgänger nicht leicht machen. Ori- entierung bieten die Azubi- und Studien- tage Koblenz, die in diesem Jahr bereits zum 11. Mal stattfinden. Termin für die Messe für Bildung und Karriere ist der 27. und 28. April 2018 in der CGM ARENA Koblenz. Willkommen sind alle motivier- ten Nachwuchskräfte, vom Schüler oder Absolventen bis hin zum Young Professi- onal, die frühzeitig ihre Weichen für einen erfolgreichen Karrierestart stellen FOTOS: SIEGBERT ARBEITGEBERVERBAND PINGER/ FOTOS: VEM wollen. Beim Mach MI(N)T-Tag sollen Schülerinnen und Schüler für Berufe der Mathematik, Kontakt: Susanne Baltes, Informatik, Naturwissenschaften und Technik begeistert werden. 0261 106-281, [email protected] 6 WIRTSCHAFT IN ZAHLEN

IHK-Konjunkturumfrage: Wirtschaft wächst weiter – Fachkräftemangel setzt Grenzen

Das Expansionstempo der Wirtschaft im IHK-Bezirk Koblenz Zunehmend als Wachstumsbremse schätzen die Unterneh- hat sich ausgehend von einer starken Position zum Jahres- mer den Fachkräftemangel ein, der branchenübergreifend wechsel 2017/18 weiter belebt. Das geht aus dem aktuellen von 59 Prozent der Unternehmen als Geschäftsrisiko Konjunkturbericht der IHK Koblenz hervor, der auf Antwor- benannt wird. ten von rund 400 Betrieben mit rund 58.000 Beschäftigten basiert. Wie unsere Grafiken zeigen, steigt der IHK-Konjunk- turklimaindikator, der Lagebeurteilung und Erwartungshal- Der vollständige Konjunkturbericht steht auf tung der Unternehmen zusammenfasst, an. Die Geschäfts- www.ihk-koblenz.de unter der Nummer 3711468 lage liegt mit 44 Prozentpunkten sogar auf einem Allzeithoch. zum Download bereit.

IHK-Konjunkturklimaindikator

50 44

140 40

30 126 125 122 124 123 124 123 124 124 122 128 120 116 118 20 114 118 14 109 10

107

105 IHK-Konjunkturklimaindikator 100 104 0 Geschäftslage Geschäftserwartungen Lage Erwartungen / Indikatorpunkte Indikatorpunkte Indikatorpunkte Konjunkturklima Indikatorpunkte -10

I/2012 I/2013 I/2014 I/2015 I/2016 I/2017 I/2018 IHK-Journal 03/04 2018 03/04 IHK-Journal WIRTSCHAFT IN ZAHLEN 7

Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen*

*Unternehmensantworten in Prozent, Mehrfachantworten möglich; ( ) = Veränderung gegenüber Herbst 2017

WIRTSCHAFTS- POLITISCHE FACHKRÄFTEMANGEL (+/-0) FINANZIERUNG RAHMENBEDINGUNGEN 10 ENERGIE- UND ROHSTOFFPREISE 59(+10) 36 (+1) (+11) 14 AUSLANDSABSATZ 43 (-9) INLANDSABSATZ ARBEITSKOSTEN

35 (-4) 40 (+11) 6 (-5) WECHSELKURSE

Wachstumsindikatoren der Gesamtwirtschaft Unternehmensantworten in Prozent Saldo: Differenz aus positiven und negativen Antworten der Unternehmen (in Prozentpunkten) Tendenz: Veränderung des Saldos gegenüber der Vorumfrage um 3 oder mehr Prozentpunkte in die positive ( ) bzw. negative ( ) Richtung

IHK-Konjunkturklimaindikator III / 2017 I / 2018 10 8 AKTUELLE GESCHÄFTSLAGE 52 42 52 44 38 Saldo Tenden 40 Saldo Tenden

13 9 GESCHÄFTSERWARTUNGEN 20 23 FÜR DIE KOMMENDEN 7 14 12 MONATE Saldo Tenden Saldo Tenden 67 68

14 13 INVESTITIONSABSICHTEN 32 29 IN DEN KOMMENDEN 18 16 12 MONATEN 54 Saldo Tenden 58 Saldo Tenden

11 10 BESCHÄFTIGUNGSABSICHTEN 22 23 IN DEN KOMMENDEN 11 13 12 MONATEN Saldo Tenden Saldo Tenden 67 67

LEGENDE gut / besser befriedigend / gleich bleibend schlecht / schlechter IN DER WAAGE Autoren: Kristina Danneberg, Leon Mohr

Flexible Arbeitszeiten, betriebliche Kitas, Home-Office: Arbeitnehmer erwarten heutzutage, dass sich Arbeits- und Privatleben miteinander vereinbaren lassen und dabei möglichst die Waage halten. Für Unternehmen sind solche Maßnahmen zur Verbesserung der Work-Life-Balance oft mit Aufwand verbunden. Doch zahlen sie sich in der Regel aus: Denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist zu einem Trumpf für Arbeitgeber auf der Suche nach neuen Fachkräften geworden. Und die Stammbelegschaft zahlt den Einsatz ihres Unternehmens mit einer guten Grundstimmung und unternehmerischem Engagement zurück. FOTOS: FOTOLIA TITELTHEMA 9

Der Arbeitsmarkt ist in diesen Tagen Unterstützung durch kein leichtes Pflaster für Unternehmen. Unternehmensnetzwerk Fachkräfte werden dringend gesucht, Und wenn ein Betrieb sich noch nicht der Konkurrenzkampf zwischen den intensiv mit dem Thema befasst hat? Arbeitgebern steigt. Betriebe wollen, ja „Finden Sie heraus, was Ihre Beschäf- müssen sich gegenüber Bewerbern tigten brauchen“, rät Frohnert. Oft sind attraktiv präsentieren. Dabei stoßen sie es schon kleine Lösungen, die viel bewir- auf die verschiedensten Baustellen. ken. Betriebe können beispielsweise Eine dieser Baustellen heißt „Vereinbar- einen Mitarbeiter zum Pflegelotsen aus- keit von Familie und Beruf“ – und verur- „Wir wissen, dass bilden lassen, der den Kollegen als sacht vielen Unternehmern schon vom Mitarbeiter motivierter Ansprechpartner zur Verfügung steht. Hörensagen Bauchschmerzen. Zu Oder sie führen eine flexible Pausenre- Unrecht, meint Kirsten Frohnert, Pro- und produktiver sind, gelung ein. „Wichtig sind passgenaue jektleiterin beim Netzwerkbüro „Erfolgs- wenn ihnen die Lösungen“, so die DIHK-Projektleiterin. faktor Familie“ des Deutschen Indus- „Vielleicht kann ich einem alleinerzie- trie- und Handelskammertags (DIHK). Vereinbarkeit von henden Vater erlauben, jeden Tag eine „Es ist wahr“, sagt Frohnert, „viele Beruf und Familie Stunde später zu kommen, damit er das Betriebe haben Sorge, dass der Kind zur Schule bringen kann.“ ‚Wunschblumenstrauß‘ der Arbeitneh- ermöglicht wird.“ Unterstützung bei der Herausforderung mer immer größer wird. Aber dieser Kirsten Frohnert, Projektleiterin beim Familienfreundlichkeit bietet das Unter- Sorge muss man zwei Dinge entgegen- Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor Familie“ nehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Fami- setzen: Erstens stehen betriebliche des Deutschen Industrie- und lie“, seit über zehn Jahren gemeinsam Belange natürlich immer im Vorder- Handelskammertags (DIHK) getragen vom DIHK und dem Bundesmi- grund, und zweitens ist jede Investition nisterium für Familie. Das Netzwerk hat in die Vereinbarkeit von Familie und mittlerweile fast 7.000 Mitglieder. Sein Beruf eine Investition in den wirtschaft- Ziel: die Familienfreundlichkeit der deut- lichen Erfolg eines Betriebs. Vereinbar- schen Wirtschaft stärken und gute Bei- keit ermöglichen heißt Fachkräfte spiele sichtbar machen. „Unsere Platt- sichern.“ Zahlen des „Unternehmens- form bietet Wissensaustausch“, sagt monitors Familienfreundlichkeit“, den 96,1 % Frohnert, „und ermöglicht es Unterneh- das Institut der deutschen Wirtschaft men, von den Erfahrungen anderer zu der Beschäftigten mit Kindern (IW) im Auftrag des Bundesfamilienmini- profitieren“ – damit sie sich auf dem sagen, dass ihnen die familien- steriums zuletzt 2016 erstellt hat, bele- steinigen Pflaster des Arbeitsmarkts freundlichen Angebote ihres gen diese Aussage: Dass 96,1 Prozent besser behaupten können. Arbeitgebers wichtig sind. der befragten Beschäftigten mit Kindern angaben, ihnen seien familienfreund- liche Angebote ihres Arbeitgebers wich- tig, verwundert nicht – aber auch 81 Prozent der Arbeitnehmer ohne akute familiäre Aufgaben legen Wert auf eine 81 % Unternehmensnetzwerk familienfreundliche Arbeitswelt. der Beschäftigten ohne Erfolgsfaktor Familie akute familiäre Aufgaben ist eine familienfreundliche Das Unternehmensnetzwerk Erfolgsfaktor Unternehmen müssen ihre Familie – eine gemeinsame Initiative des Arbeitswelt wichtig. Maßnahmen sichtbar machen Bundesfamilienministeriums und des Deut- Doch Maßnahmen zur Verbesserung der schen Industrie- und Handelskammertags Work-Life-Balance zahlen sich nicht nur Quelle: Unternehmensmonitor – ist eine Plattform für Betriebe, die sich mit Blick auf Neueinstellungen aus: „Wir Familienfreundlichkeit 2016 für familienbewusste Personalpolitik inte- wissen, dass Mitarbeiter motivierter ressieren oder bereits engagieren. Ziel des und produktiver sind, wenn ihnen die 44 Prozent der befragten Betriebe als Netzwerks ist es, Unternehmen für die Notwendigkeit und den Nutzen einer bes- familienfreundlich, aber nur 24 Prozent Vereinbarkeit von Beruf und Familie seren Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht wird“, erklärt Frohnert. der Mitarbeiter schätzten ihren Arbeit- zu sensibilisieren. Das Engagement famili- „Zugleich sinkt die Fluktuation im Unter- geber ebenfalls so ein. „Unternehmen enfreundlicher Unternehmen wird durch nehmen.“ Paradoxerweise wüssten sollten ihren Beschäftigten gegenüber das Netzwerk stärker ins öffentliche Blick- viele Mitarbeiter allerdings gar nicht, transparent und sichtbar machen, wie feld gerückt und der Austausch zu diesem welche Angebote ihr Arbeitgeber in die- sie sie unterstützen können, ob am Thema zwischen den Betrieben gefördert. Die Mitgliedschaft ist kostenlos. sem Bereich für sie bereithalte. Selbst- Schwarzen Brett oder in Mitarbeiterge- und Fremdwahrnehmung gehen stark sprächen“, sagt Frohnert. „Empfehlens- Weitere Infos: auseinander: Einer Studie des Bundes- wert ist es auch, ein Unternehmensleit- www.netzwerk.erfolgsfaktor-familie.de

FOTOS: FOTOLIA familienministeriums zufolge sahen sich bild zu formulieren.“ 10 TITELTHEMA

Leistung und Das Gegenleistung „Hevert-Flex-Modell“ THOMAS WOLFF, THOMAS BUSS, GESCHÄFTSFÜHRER BEI MANAGER PERSONAL BEI WOLFCRAFT, HEVERT-ARZNEIMITTEL, KEMPENICH NUSSBAUM

Seit 1949 entwickelt und produziert die Wolfcraft GmbH Das Unternehmen Hevert-Arzneimittel aus Nussbaum, aus Kempenich Werkzeuge für den Heimwerkerbedarf – 190 Mitarbeiter, hat sich auf die Herstellung homöopathi- heute hat der Betrieb weltweit 600 Mitarbeiter. scher und pflanzlicher Arzneimittel spezialisiert.

„Schon seit der Gründung von wolfcraft durch meinen Vater im Jahr „In unseren Vorstellungsgesprächen stellen wir fest, dass die Verein- 1949 spielen die Bedürfnisse der Mitarbeiter eine besondere Rolle in barkeit von Beruf und Familie ein wichtiges Thema ist. Bewerber fragen unserer Unternehmenskultur. In den 70er-Jahren hatten wir eine eigene explizit nach Arbeitszeitmodellen. Kürzlich hatten wir einen Bewerber Turnhalle – die Mitarbeiter waren für eine bestimmte Zeit während eingeladen, der sich noch vor dem persönlichen Gespräch erkundigte, ihres Arbeitstags freigestellt, um dort Sport treiben zu können. Das ob wir Gleitzeit eingeführt hätten. Für eine andere Bewerberin waren Sportangebot mussten wir wegen der tariflichen Bindung an die unsere flexiblen Arbeitszeiten ein ausschlaggebendes Argument für 35-Stunden-Woche irgendwann aufgeben. Unser Anspruch blieb: Wir ihren Wechsel zu uns. Es zeigt sich: Nicht nur Bewerber mit Familie schauen, welche Bedürfnisse unsere Mitarbeiter haben und wo wir sie legen Wert auf eine freiere Arbeitszeitgestaltung, auch viele junge kin- unterstützen können. Im Gegenzug erwarten wir ein unternehme- derlose Bewerber. risches Engagement der Beschäftigten. Unseren Mitarbeitern bieten wir schon seit Jahren Gleitzeit sowie ver- Heute bieten wir unseren Mitarbeitern beispielsweise vielfältige schiedene Teilzeitmodelle an. Seit 2016 gibt es bei uns auch das soge- Arbeitszeitmodelle, verknüpft mit Heimarbeitsplätzen im Verwaltungs- nannte „Hevert-Flex-Modell“: Mitarbeiter können in Abstimmung mit bereich. Unser wichtigster Baustein ist aber sicherlich unsere Kinder- ihren Kollegen freitags einen Flex-Tag nehmen, wenn sie die Arbeitszeit tagesstätte, die schon mehr als 20 Jahre besteht: Als sich in den an anderen Tagen unter Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes vorarbei- 90er-Jahren bei unseren Mitarbeitern und in der gesamten Gemeinde ten. Alle Mitarbeiter, deren Tätigkeit es zulässt, haben die Möglichkeit, Kempenich der Bedarf nach einem neuen Kindergarten abzeichnete, bis zu zwei Home-Office-Tage im Monat zu beantragen. Mit einer ent- haben wir mit finanzieller Unterstützung der Kommune und des Landes sprechenden schriftlichen Vereinbarung lässt sich die Home-Of- 1995 einen der ersten Betriebskindergärten in Rheinland-Pfalz eröff- fice-Regelung ausweiten. Nicht zuletzt bieten wir ein Kinderhaus, in net. Zunächst wurden die Kinder nur vormittags betreut, dann ganz- dem wir bis zu fünf Kinder betreuen können. Diese Kinderbetreuung ist tags. Schließlich haben wir die Betreuung auch für Zweijährige geöff- in erster Linie als Notbetreuung gedacht – beispielsweise für den Fall, net. Wir stellen fest: Durch das Betreuungsangebot haben die Mitarbei- dass die Kita geschlossen hat. Das Angebot gibt unseren Mitarbeitern ter weniger Stress und sind bei der Arbeit konzentrierter und zufrie- mehr Sicherheit. dener. Auch den positiven PR-Effekt unserer Kita darf man nicht unter- Wir wissen: Am Arbeitsmarkt ist viel Bewegung, gute Mitarbeiter sind schätzen – wir sehen die Kosten als eine wirkungsvolle Investition in begehrt. Wir möchten als Arbeitgeber attraktiv bleiben. Ganz wichtig unser Image. Und die lange Warteliste für unsere Kita zeigt, dass unse- ist für uns die Mitarbeiterzufriedenheit, denn zufriedene Mitarbeiter re moderne pädagogische Betreuungseinrichtung einen guten Ruf tragen zum Erfolg des Unternehmens bei. Mit Blick auf die Zukunft ist genießt. für uns auch eine weiterer Aspekt der Arbeitszeitgestaltung von Wie gesagt: Für unsere Leistungen erwarten wir eine Gegenleistung Belang: Hier am Standort stoßen wir an unsere Kapazitätsgrenzen für von unseren Mitarbeitern – schließlich sind wir ein Wirtschaftsunter- zusätzliche Arbeitsplätze. Wenn sich Mitarbeiter mit komplementären nehmen. Der Gesamtnutzen unserer Maßnahmen lässt sich mit keinem Arbeitszeiten im Teilzeitmodell einen Arbeitsplatz teilen – Stichwort Controlling erfassen. Aber die Zufriedenheit der Mitarbeiter und die Job-Sharing –, könnte das unser Platzproblem lindern.“ geringe Fluktuation bestätigen uns in unserem Handeln.“ IHK-Journal 03/04 2018 03/04 IHK-Journal TITELTHEMA 11

Selbstbestimmtes Ein gegenseitiges Arbeiten Vertrauensverhältnis MATTHIAS HESS, DR. DETLEF SALEWSKI, PERSONALLEITER BEI GESCHÄFTSFÜHRER BEI THOMAS MAGNETE, UNGER MEDIZINTECHNIK, HERDORF MÜLHEIM-KÄRLICH

Mit rund 700 Mitarbeitern entwickelt und fertigt das Unger Medizintechnik aus Mülheim-Kärlich hat Familienunternehmen Thomas Magnete aus Herdorf 13 Mitarbeiter und wurde 2016 vom Kreis als elektromagnetische und fluidische Aktoriksysteme. „familienfreundliches Unternehmen“ ausgezeichnet.

„Wir sind ein werteorientiertes Familienunternehmen und wissen, dass „Generell finde ich, man sollte von vorneherein schon mal so viel Sozi- Berufs- und Familienleben ineinandergreifen. Dieses Bedürfnis unserer alkompetenz besitzen, dass es keine Rolle spielt, ob der Mitarbeiter, Mitarbeiter nach Work-Life-Balance nehmen wir ernst – insbesondere den man einstellen will, verheiratet, ledig, Mutter, Vater oder kinderlos Eltern möchten wir unterstützen. Unsere Angebote zur Vereinbarkeit ist. Die Maßnahmen, die wir konkret in diesem Bereich ergreifen, sind von Beruf und Familie sind ein wichtiger Faktor bei der Suche nach vielfältig: Je nach Einsatzort bei uns können wir dem Mitarbeiter bei Fachkräften. Um diese Angebote zu strukturieren und zu optimieren, seiner Arbeitszeitgestaltung mehr oder weniger Freiraum geben. haben wir uns 2017 von ‚berufundfamilie‘ als attraktiver Arbeitgeber Unsere Mitarbeiterinnen arbeiten bei uns in Bereichen, in denen eine zertifizieren lassen. hohe Flexibilität möglich ist. Die Damen können dann etwa den Freitag Geprägt von unseren Unternehmenswerten ,Ehrlichkeit‘, ,Mut‘ und freimachen und die dadurch fehlenden Stunden in der Woche vor- oder ,Helfen‘ möchten wir unseren Mitarbeitern durch die Vertrauensar- nacharbeiten. Und wenn eben mal spontan was ist, etwa mit dem Kind, beitszeit die Chance geben, eigenständig über den Arbeitstag zu ent- dann finden wir auch immer eine Lösung. Bei den Männern versuchen scheiden. Selbstbestimmter Beginn und selbstbestimmtes Ende der wir ebenfalls, flexible Arbeitszeiten zu ermöglichen. Da unsere Herren Arbeitszeit sowie freie Ausgleichstage und mobiles Arbeiten gehören ausschließlich in der Produktion arbeiten und dort gewisse Arbeits- zu den Angeboten, durch die unsere Mitarbeiter ihren Alltag flexibler zeiten eben eingehalten werden müssen, sind wir bei ihnen nicht ganz gestalten können. Eine gute Absprache ist dabei sehr wichtig, um kon- so frei. Dafür bieten wir ihnen viele Maßnahmen zur Weiterbildung. struktiv mit Kunden, Lieferanten und Kollegen zusammenzuarbeiten. Auch wenn es mal um kürzere krankheitsbedingte Ausfälle geht, beste- hen wir nicht direkt auf einen Krankenschein. Da haben wir mit Wir bieten außerdem die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten – in wel- unseren Mitarbeitern ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis und das chem Umfang, entscheiden Mitarbeiter und Vorgesetzte gemeinsam. zahlt sich für beide Seiten aus: Für die Mitarbeiter eben in einer hohen Insbesondere in der Montage ist das durch die Schichtarbeit eine Flexibilität, einem angenehmen Arbeitsklima und der Entwicklung ihrer Herausforderung. Sofern der Wunsch besteht, geben wir uns größte Fähigkeiten. Und für uns als Arbeitgeber in einer sehr positiven Grund- Mühe, alle Teilzeitkräfte wieder Vollzeit zu integrieren. stimmung im Betrieb, die wir auch immer wieder spüren. Etwa beim Eine weitere Maßnahme zur Unterstützung unserer Mitarbeiter im Sommerfest: Da erhalten wir immer viel positives Feedback und nette Bereich Beruf und Familie ist die Gesundheits- und Sozialhotline der Geschenke von unserer Belegschaft. Diakonie, die unsere Beschäftigten nutzen können. Sie erhalten dort Und natürlich: wenn wir unsere Mitarbeiter zu Weiterbildungen ermuti- unter anderem Rat zu Themen wie Pflege oder Kinderbetreuung, aber gen, dann kommt das nicht nur aus einer rein sozialen Ader – das hilft beispielsweise auch zu psychischer Belastung. Die anonymisierte Aus- uns im Unternehmen eben auch, Positionen intern zu besetzen, für die wertung belegt, dass dieses Angebot bei uns intensiv genutzt wird. wir sonst aufwendig neue Facharbeiter suchen müssten. So haben wir Mit all diesen Maßnahmen möchten wir unserer Unternehmenskultur etwa einen unserer Mitarbeiter handwerklich mittlerweile so gut gerecht werden, die auf Vertrauen und einem wohlwollenden Miteinan- geschult, dass er jetzt als Vorarbeiter die anderen Mitarbeiter der basiert. Zugleich unterstreichen sie unsere Attraktivität als Arbeit- anleitet.“ geber: Herdorf, hier im nord-östlichsten Zipfel von Rheinland-Pfalz, ist eben nicht Berlin.“ 12 TITELTHEMA

„In kleinen Unternehmen laufen viele Dinge ,unter der Oberfläche‘“

Dr. Oliver Stettes ist Leiter des Herr Dr. Stettes, was bedeutet das Einklang zu bringen, bedeutet: Ein Kompetenzfelds Arbeitsmarkt und eigentlich: „Vereinbarkeit von Beruf Berufstätiger sieht sich in seinem pri- Arbeitswelt beim Institut der deut- und Familie“? vaten Umfeld Anforderungen gegen- schen Wirtschaft in Köln. Wir haben Grundsätzlich stellen wir fest: In diesem über, die mit seinem Job in Einklang mit ihm darüber gesprochen, welche Bereich werden seit Jahren zwei völlig gebracht werden müssen – und sucht Bedeutung die Vereinbarkeit von Beruf unterschiedliche Themen miteinander gemeinsam mit seinem Arbeitgeber eine und Familie für die Wirtschaft hat – vermischt, und zwar die Vereinbarkeit Lösung. Wer jedoch Karriere machen und wie Unternehmen sich dem Thema von Beruf und Familie und von Karriere will, für den ist der Konflikt zwischen nähern können. und Familie. Beruf und Familie in beruflichem und privatem zeitlichen

„Entscheidend ist auch, dass der Mitarbeiter sieht: Mein Arbeitgeber nimmt meine Bedürfnisse ernst und kümmert sich darum.“ Dr. Oliver Stettes FOTOS: DENNIS STRASSMEIER DENNIS FOTOS: IHK-Journal 03/04 2018 03/04 IHK-Journal TITELTHEMA 13

Engagement unauflöslich, denn zeit- liches Engagement ist unerlässlich, um Austausch und Impulse beim Freitags-Frühstück aufzusteigen. Aus der Logik des Unter- Beim vierteljährlichen Freitags-Frühstück in unseren Räumen bieten wir Teilnehmern nehmens heraus ist das auch korrekt. die Gelegenheit, fachliche Impulse zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf Das bedeutet nicht, dass sich Teilzeit mitzunehmen und sich in lockerer Atmosphäre auszutauschen. In Kooperation mit und eine Führungsposition nicht kombi- der Fachkräfte-Allianz Mayen-Koblenz, dem Koblenzer Bündnis für Familie und der nieren lassen – aber Aufstieg und Teil- Handwerkskammer sind fürs erste Halbjahr 2018 folgende Termine geplant: zeit, das funktioniert nicht. • Freitag, 23. März 2018 Vereinbarkeit von Pflege und Beruf: Vom Tabu zur betrieblichen Realität Stichwort „Generation Y“: Haben mit Pflege-Expertin Stefanie Steinfeld, ElderCare Arbeitnehmer heute wirklich ande- • Freitag, 25. Mai 2018 re Vorstellungen als früher? Zwischen Präsenzkultur und Zeitsouveränität: Der Begriff „Generation Y“ ist für mich Arbeitszeitgestaltung für eine gute Vereinbarkeit ein Modeschlagwort. Ja, Fachkräfte mit Dr. Oliver Stettes, Institut der Deutschen Wirtschaft haben anspruchsvolle Erwartungen an Weitere Infos und Anmeldung auf www.ihk-koblenz de unter Eingabe der ihren Arbeitgeber – aber die Ursache Nummer 3808376 und bei unserer Ansprechpartnerin Susanne Baltes: sehe ich in der Arbeitsmarktsituation. [email protected], Tel. 0261 106-281 Sicher gab es früher beispielsweise auch Männer, die gern mehr Zeit mit ihrer Familie verbracht hätten, aber sie wuss- ten, es war zwecklos, diesen Wunsch zu äußern. Heute hingegen stellen sich die Unternehmen genauso bei den Bewer- bern vor wie umgekehrt; Bewerber kön- nen wählerischer sein.

Brauchen Unternehmen neue Kon- zepte, um sich beim Thema Verein- barkeit von Beruf und Familie als attraktiver Arbeitgeber zu präsen- tieren? Gerade in mittelständischen Betrieben scheint das Thema zunächst häufig zweitrangig. Und tatsächlich gilt ja: Ist ein Unternehmen erfolgreich, so gelingt es ihm bereits, wirtschaftliche und betriebliche Anforderungen auszubalan- Das bedeutet, zu Beginn einer nicht unerheblich, denn den meisten cieren. Die Frage ist jedoch: Trägt das Beschäftigung mit dem Thema „Ver- Betrieben steht ein begrenzter regionaler Konzept dauerhaft? Nehmen wir ein einbarkeit von Familie und Beruf“ Arbeitnehmerpool zur Verfügung, in dem kleines Unternehmen, dessen Beleg- steht der Blick nach innen? sich so etwas herumspricht. schaft im Durchschnitt 40 Jahre alt ist. Ganz genau – ein Blick über den Teller- Die Kinderbetreuung haben die Mitarbei- rand des operativen Alltagsgeschäfts Können kleine Betriebe beim Thema ter so geregelt, dass das Unternehmen hinaus: Wenn wirtschaftlicher Erfolg das Vereinbarkeit von Beruf und Fami- nicht tangiert wird. Perspektivisch tritt Ziel ist, mit welchen Mitarbeitern kann lie gegenüber großen Unternehmen aber das Thema Pflege in den Vorder- ich dieses Ziel erreichen? Welche Mitar- denn überhaupt mithalten? grund. Und zwar nicht mit neun Monaten beiter habe ich, welche Bedürfnisse Ja, das können sie auf jeden Fall! In kleinen Vorlaufzeit wie bei einer Schwanger- haben sie? Erst im nächsten Schritt kann Unternehmen laufen viele Dinge „unter schaft, sondern oft ganz plötzlich. ich entscheiden, ob das Thema für mich der Oberfläche“. Ein großes Unternehmen Zudem muss der Arbeitgeber wissen, relevant ist. Falls ja, so finden sich auto- mag ein komplexes Arbeitszeitmodell ent- dass potenzielle Nachwuchskräfte matisch Lösungen. Oft hilft es schon, wickeln – im kleinen Betrieb ist es viel- womöglich andere Bedürfnisse haben wenn ein Unternehmen Kontakt zu ande- leicht längst normal, dass ein Chef zum als seine langjährige Belegschaft. Wenn ren Betrieben aufnimmt und sich deren Mitarbeiter sagt: „Na klar, geh“, wenn der Unternehmen das Thema aufgreifen, Lösungsmodelle anschaut. Entscheidend Mitarbeiter zwischendurch zum Arzt kann das Signalwirkung für Bewerber ist auch, dass der Mitarbeiter sieht: Mein muss. Häufig haben Mitarbeiter in kleinen und Mitarbeiter haben. Zuvor muss sich Arbeitgeber nimmt meine Bedürfnisse Unternehmen viele individuelle Freihei- ein Arbeitgeber aber fragen, welche Mit- ernst und kümmert sich darum. Diese ten, die „unbewusst“ bleiben und weder arbeiter er eigentlich anziehen möchte. Botschaft trägt er nach außen – selbst, strukturiert noch benannt werden. Diese Frage steht völlig losgelöst von der wenn sich keine passende Lösung findet Frage nach konkreten Maßnahmen. und er das Unternehmen verlässt. Das ist Das Gespräch führte Kristina Danneberg. IHK-Journal 03/04 2018 14 WIRTSCHAFTSTRENDS stand und Engagement sie das stand sichern nichtIHK-Prüfer denkbar. Mit Sachver Das wäre ohne die ehrenamtlichen weltweit hohes Ansehen. dafür und genießen Qualifikationsstandard gewährleisten einen ausgezeichneten (Aufstiegsfortbildung) Bildung berufliche höhere die auch und Ausbildung duale Die Erfolg. wirtschaftlichem zu Schlüssel ausgebildeteGut sind der Fachkräfte Ehrensache! IHK-Prüfer: immer nahe gelegen, dass es mal in Richtung Kaufmann Kaufmann Richtung in mal es dass gelegen, nahe immer hat“,nommen so Mockenhaupt. Esdaher habe schon mein Vater den dannaufgewachsen, irgendwann über in Brachbach Großmutter meiner Tante-Emma-Laden binalles quasi „Ich im eine ganze Nummer kleiner: te arbeitete. als und Marktleiter Angefangen aber hatte einer REWE-TochterMarktmanagerprogramm absolvier Köln noch wo er verschlagen, das zuletzt und reich Davor34-Jährige. es hatte Mockenhaupt nach Öster zurückgekommen“,zehn Jahren wieder der erzählt vor Heimat bin zu sein. aus „Ich Heimatverbundenheit MockenhauptBenni darüber, ist froh in seiner wieder zum Prüfer Vom Prüfling - die Unternehmen sind maßgeblich sind die beteili Unternehmen gegen auch Aber den Fachkräftemangel. und leisten damit ihren Beitrag Prüfungen der Leistungsniveau und Qualitäts- hohe der und Unternehmerinnen Unternehmer, „Nur gemeinsam mit der Unterstützung Prüferehrenamt. das für istlen, die Grundvoraussetzung freizustel Aufgaben ihre für auch diese und stellen zu Prüfer Bereitschaft, ihre Denn gt:

- - - gehen könnte. „Da ich auch nicht unbedingt der allerbes der unbedingt nicht auch ich könnte. „Da gehen Jahren ist Benni Mockenhaupt selbst Prüfer der IHK Kob IHK der Prüfer selbst Mockenhaupt Benni ist Jahren sein könnte.“ Tag Dieser ist längst gekommen: Seit zwei das dass eines Tagesüberlegt, mich für wohl auch etwas mir ich habe Da vertraut. und freundlich sehr Prüfern den war der Kontakt trotzdem aber mit gefordert, Ich wurde Atmosphäre. gute eine insgesamt war „Das angenehm: sehr als er empfand Prüfung abschließende Seine tung. Mockenhauptübernahm Marktlei erste schließlich seine weile um Filiale die angewachsen andere eine oder war, gerutscht.“von REWE der Im Betrieb, mittler elterlichen Förderprogramm ins dann ich bin Leistungen gute Durch angefangen. eineund Lehre zum Einzelhandelskaufmann te Schüler war, ich habe beendet die Schule irgendwann ner ehemaligen Prüfer. Schulter sei an Schulter mit zweien dort –lenz sitzt und für KaufleuteimEinzelhandel Benni Mockenhaupt,Prüfungsausschuss herauszukommen.“ aus dem mal Alltag Gelegenheit, gute eine mich für ist ausschuss Arbeit Prüfungs- „Die im - - debereich viele Vorzüge: viele debereich im „Sie bleiben Sachkun im der auch wie Weiterbildung keit sowohl und der die für Aus- Prüfer men.“ die Und habe schließlich Prüfertätig auf kom den Markt Fachkräfte lifizierte neue,durch qua ein hohes Prüfungsniveau auch davon, wenn die Wirtschaft profitiert der IHK Koblenz. der anderen „Auf Seite und Weiterbildung Aus- Geschäftsführer sicherstellen“, Meiser, Bernhard sagt und Leistungsniveaulitäts- der Prüfungen Qua das wir können Lehrerschaft der aus undderen den Führungskräften Vertretern

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FOTOS: ARTUR LIK WIRTSCHAFTSTRENDS 15

Austausch mit ihren Kolleginnen und Kolle- regelmäßig zu Workshops und Seminaren gen, bauen sich so ein breites Netzwerk auf ein.“ In den kompakten Prüfertrainings Infoveranstaltung und sind fachlich immer auf dem neuesten werden neben fachlichen Themen auch die Prüferehrenamt Stand.“ Prüfungsmethodik und andere Aspekte Für Unternehmen und Mitarbeiter, die am 2.800 Prüferinnen und Prüfer sind aktuell der Prüfertätigkeit in den Fokus genom- Prüferehrenamt interessiert sind, bieten wir bei der IHK Koblenz in über 650 Prüfungs- men. Weitere Infos zu den Prüferschu- am 15. Juni 2018 von 9 – 11 Uhr im Gastro- ausschüssen organisiert. Sie alle werden lungen lesen Sie auf Seite 4. nomischen Bildungszentrum Koblenz eine regelmäßig geschult und weitergebildet. Infoveranstaltung an. „Unsere Prüferinnen und Prüfer müssen Mehr Infos und Anmeldung auf www.ihk-koblenz.de unter Eingabe eben nicht nur fachlich ein hohes Niveau Kontakt: der Nummer 6597 und bei unserer haben, sondern sie brauchen auch ein Diana Michel Ansprechpartnerin Diana Michel: großes Maß an persönlicher Kompetenz“, 0261 106-280 [email protected], Tel. 0261 106 280 erklärt Meiser. „Daher laden wir sie [email protected]

Drei Gründe und wir gute und sachgerechte Prüfungen.“ Der studierte Grafiker und gelernte Werbekaufmann Moog hat dabei drei Richtungen ein Faible für die Kandidaten, die auch mal „outside the box“ denken. „Klar kann man mit Nullachtfuffzehn Über 50 Auszubildende hat Tom Moog in seinen 30 auch eine gute Prüfung machen. Aber ich bin da eher Jahren als Geschäftsführer der Werbeagentur Moog, für die etwas ungewöhnlicheren Lösungen, auch wenn Moog & Morgenstern ausgebildet. Seit 2001 kommt er sie meist noch etwas nachgeschliffen werden müssen. auch in anderer Funktion mit dem Fachkräftenach- Das sind im Berufsalltag auch meist die Lösungen, die wuchs in Kontakt: als ehrenamtlicher Prüfer der IHK einen wirklich weiter bringen.“ Schließlich und drittens Koblenz im Bereich Mediengestaltung. „Für mich gibt zieht Moog auch für seinen eigenen Berufsalltag viel es drei Gründe, mich als Prüfer zu engagieren“, erzählt aus der Arbeit im Prüfungsausschuss Mediengestal- der 67-Jährige. „Erstens war ich ganz persönlich schon tung, dessen Vorsitzender er seit 2014 ist: „Wir alle immer sehr daran interessiert, meine fachliche Bildung brauchen ein gutes Netzwerk und das funktioniert hier an Jugendliche richtig und professionell weiterzuge- in drei Richtungen: Einmal zu den Fachkollegen, dann ben.“ Moogs zweiter Grund hängt damit unmittelbar zu neuen möglichen, sehr qualifizierten Arbeitskräften zusammen: „Für hochwertiges Fachpersonal brauchen und schließlich auch in Richtung der IHK.“

„Mir macht das Prüfen Spaß! Wenn ich mir ein Hobby zulegen müsste, wäre es wohl genau das.“ Tom Moog, Vorsitzender des Prüfungsausschusses Mediengestalter IHK-Journal 03/04 2018 16 WIRTSCHAFTSTRENDS der Vorsitzenden, Ellen Demuth, und dem stellvertretenden Vorsitzenden, Fredi Winter, über das erste Jahr unterhalten. Jahr erste das Winter, über Fredi Vorsitzenden, stellvertretenden dem und Demuth, Ellen Vorsitzenden, der Die tourismusrelevanten Grundlagen und Angebote des Landes sichten, stärken und weiterentwickeln. haben Wir uns mit Auftrag: Ihr eingesetzt. RLP Tourismus Enquete-Kommission die Rheinland-Pfalz Landtag der hat Jahr Vor einem Auf einem guten Weg guten einem Auf Thema Finanzierung. Ich glaube, es glaube, Ich Finanzierung. Thema Winter: wirtschaft betrachten? Tourismus die für wichtig besonders als Sie die herauskristallisiert, men The sich Haben stecken: der Arbeit in tief recht schon jetzt Nachdem Sie auch sehr zufrieden. Jahres ersten des Ablauf dem mit bin Ich außen. von Anerkennung breite die ist tat, gut auch uns Was haben. zu tun Tourismus dem mit tagtäglich die diejenigen, auch sondern arbeitet, hier die ist, Politik die nur nicht eben es Dass sind. aufgestellt breit so Anfang an sehr wohltuend fand, ist, dass wir von ich Was Streitthema. politisches ein unbedingt nicht Dank sei Gott Tourismus der aber ist Nun bringen. Hut einen unter da muss man alles on aufeinandertreffen, Charaktere, die in einer solchen Kommissi verschiedene sehr eben Es gibt gefunden. nach wenigen Wochen gut zueinander schon haben wir glaube, ich aber keiten, mal Anlaufschwierig ein paar kleinere immer Anfang am es gibt auch, Leben tigen Winter: Jahr. einem nach Arbeit der mit sein den zufrie sehr insgesamt können Wir werten? daraus lernen, was können wir davon ver wir Was können geleistet? sie Was hat alte Tourismusstrategie zurückgeschaut: die auf wir haben hinaus Darüber aufrufen. Red.] d. Anm. Berlin, in Tourismusbörse [Internationale ITB der auf prominent ganz Dachmarke Thema das wir werden bericht falls schon gesprochen. Für den Zwischen eben wir haben Tourismus, den für auch wichtiges Querschnittsthema, ein rung, Digitalisie Finanzierung und Über gewerbe. Gast Thema zum Anhörung wichtige sehr eine wir hatten etwa Februar Im uns: hinter bereits liegen andere Brust, der vor noch wir rungen zu verschiedenen Themen haben Einige werden. Expertenanhö abschieden –ver Haushaltsberatungen zu den passend – Jahres des Mitte wir den Augen, vor richt schon abgearbeitet und einen Zwischenbe Demuth: aus? Resümee Ihr fällt Wie Enquete-Kommission: Jahr Ein

Ein Punkt wäre sicherlich das das sicherlich wäre Punkt Ein Das sehe ich ähnlich. Wie im rich im Wie ähnlich. ich sehe Das Wir haben viele wichtige Themen Themen wichtige viele haben Wir ------auf die verschiedenen Begehrlichkeiten.auf die verschiedenen Rücksichtnahme mit und Hinterkopf im natürlich immer mit der Schuldenbremse – zu überzeugen Ideen unseren von ger Haushaltsträ Aufgabe: Die unsere auch ist Das schlagkräftiger. noch wir wären könnten, bündeln alles mal wirklich das wir Wenn Initiativen. viele mer, so gibt es Kultursom den Weinwerbung, die an Sie Denken Tourismus. den für Geld bisschen ein noch Töpfen vielen in schlummert zu einerLösungfinden.“ damüssenwirschnellstmöglich Problem, einakutes„Die Betriebsnachfolge ist Ellen Demuth,Vorsitzende der Enquete-Kommission Tourismus RLP - - finden. Lösung zu einer schnellstmöglich wir müssen Da Jahre. zehn nächsten Problem, auch schon innerhalb der akutes ein Betriebsnachfolge die ist hat, gezeigt Koblenz IHK der Umfrage die ja Wie ich auch zuletzt herausgreifen. möchte Gastgewerbe im geproblematik Nachfol Die Themen. zentrale sehr lich natür sind aufrufen, Zwischenbericht Demuth: Alle Themen, die wir bis zum bis wir die Themen, Alle - - WIRTSCHAFTSTRENDS 17

Fredi Winter, stellvertretender meiner Sicht noch mal ein Punkt, über den Die Stärkeren nehmen die etwas Schwä- Vorsitzender der Enquete-Kommission, es sich nachzudenken lohnt … cheren mit ins Boot – so profitieren beide Christian Dübner, Tourismusreferent der IHK Koblenz und Ellen Demuth, Demuth: … und das werden wir auch tun, Seiten, denn selbst der Schwächere kann Vorsitzende der Enquete-Kommission das ist im Arbeitsplan vorgesehen. Nach- im großen Gebilde ja noch ein kleines, (von links), im Gespräch mit dem dem unser Zwischenbericht abgeschlossen aber wirkungsvolles Mosaiksteinchen IHK-Journal. ist, werden wir weitermachen mit der Frage: sein. Gerade auch am Beispiel Was sind unsere Quellmärkte – also wo sieht man, was da für eine Sogwirkung kommen unsere Gäste her? entstehen kann. Demuth: Natürlich geht es auch hier um Ein weiteres zentrales Thema ist Digitalisierung, ebenso um bezahlbaren sicherlich der Fachkräftemangel, Wohnraum und einen starken ÖPNV. Das gerade in der Hotellerie und Gastro- sind Punkte, mit deren Verbesserung man nomie. Hat die Enquete-Kommission ländliche Räume stärken kann. Die Saiso- da schon Lösungsansätze? nalität ist für viele Gastronomen auch ein Winter: Vor allem bei der Arbeitszeit muss Problem: Wo im Winter nichts los ist, kann etwas geschehen. Wir wollen zu einer grö- man den Fachkräften keine Perspektive ßeren Flexibilität finden. Dazu könnte bieten. Dann gehen sie in die Städte. gehören, dass Überstunden im Sommer angerechnet werden, die man im Winter Ist die Arbeit der Enquete-Kommissi- abfeiern kann. Denn gerade für junge on denn zeitlich begrenzt? Leute ist eine flexible Arbeitszeit ein ganz Demuth: Bis zum Ende der Legislaturperi- wichtiges Kriterium bei der Jobsuche. ode müssen wir allerspätestens fertig Demuth: Generell brauchen wir eine sein. Wir tagen ungefähr einmal im Monat gesamtgesellschaftliche positive Kampa- – häufiger ist das bei der Anzahl der Betei- gne für die Ausbildung, gerade im Gastge- ligten auch gar nicht zu machen. Wenn wir werbe. Teilweise wird dem Nachwuchs so zügig weiterarbeiten wie bisher, können schon während seiner Schulzeit geraten, wir unsere Arbeit zum Ende des Jahres keine Ausbildung zu machen, da die 2019 beenden. Aber auf einen definitiven Arbeitszeiten so unmöglich seien. Da müs- Stichtag möchten wir uns nicht festlegen. sen wir am Image arbeiten – und eben positive Anreize setzen. Was würden Sie sich wünschen, was nach Abschluss der Arbeit der Kom- Thema Digitalisierung: Wo liegen da mission für den Tourismus stehen die Knackpunkte? bleibt? Demuth: Von den Hoteliers hören wir, dass Winter: Zwei Dinge: Dass die Arbeit der ein funktionierendes Internet dem Gast Kommission nicht umsonst war, sondern heutzutage noch wichtiger ist als eine funk- dass die Ergebnisse auch in der Praxis FOTO: LEON MOHR tionierende Dusche. Zudem buchen die umgesetzt werden. Und zweitens würde Gäste ihre Unterkunft heute zum großen Teil ich mir wünschen, dass wir in den Städten übers Internet. Da müssen die Hotels auch und Gemeinden immer wieder Bürge- Wie schauen Sie auf die alte Touris- auf dem neuesten Standard sein, etwa eine rinnen und Bürger finden, die für ihre Hei- musstrategie für das Land? Wo hat es Homepage betreiben, die häufig aktualisiert mat werben und die ein Aushängeschild da gehakt? werden muss. Das ist dann auch ein nicht zu für unser Land sind. Demuth: Was definitiv gefehlt hat, ist ein unterschätzender Kostenfaktor. Und auch Demuth: Mich würde sehr freuen, wenn wir Controlling: Es hat zwar schon viele richtige bei der Personalsuche ist das natürlich ein im Gastgewerbe mit einer guten Strategie Arbeitsgebiete gegeben, aber oft war eben Thema. Fachkräfte lassen sich nicht locken, erreichen könnten, dass weniger Gaststät- nicht klar: Wer muss was bis wann umset- wenn sie in ihrer Wohnung vor Ort keinen ten schließen – oder im Idealfall sogar eine zen, wer wem was berichten? Dadurch sind vernünftigen Internetzugang haben. Da Umkehrung des Trends bewirken könnten. Dinge liegengeblieben, die zwar erkannt, müssen wir schnell dran arbeiten – denn die Das fände ich ganz großartig. aber nicht angegangen wurden. Die neue Bestandsaufnahme fällt leider alles andere Strategie setzt hier an: Es soll eine neue als positiv aus. Unsere Hoffnungen ruhen da Das Gespräch führten Geschäftsstelle eingerichtet werden, die auch auf der neuen Bundesregierung. Kristina Danneberg und Leon Mohr. dieses Controlling zukünftig übernimmt. Winter: Ich würde auch gerne mit allen Sicherlich auch ein Faktor ist der Tou- Beteiligten noch mal darüber nachdenken, rismus im ländlichen Raum: Gerade wer unsere Zielgruppen sind. Sind es wirk- dort werden viele Betriebe geschlos- Kontakt: lich ‚nur‘ die zwischen 45- und 50-Jährigen, sen. Wie kann man diesem Trend ent- Christian Dübner die Wanderer? Sind unsere Themen ‚nur‘ gegenwirken? 0261 106-306 Wein, Wandern, Kultur? Das wäre aus Winter: Stichwort Quartiersentwicklung: [email protected] IHK-Journal 03/04 2018 18 POLITIK AKTUELL Welche Erwartungen haben die Unternehmer aus die dem haben Unternehmer TourismusWelche Erwartungen an die Kommission? sie haben gefragt. Wir 16/17 Seite auf Interview im uns Winter, Fredi verraten. Vorsitzende, stellvertretende der und Demuth, Ellen Vorsitzende, die wie gefunden, Arbeit die in gut Aussage eigener laut hat und Amt im nun RLP Tourismus Enquete-Kommission die ist Jahr einem Seit diean Enquete-Kommission Tourismus RLP? Welche haben Sie Erwartungen Hingehört praxisfern und erstickt die kreative Entfaltung.“ und erstickt praxisfern Mindestlohnparameter und die inflexiblen Arbeitszeitdokumentation Datenschutz, Rechnungsverläufe, für von in Form Verfahrensdokumentationen kratiewildwuchs ist der Büro ist daher unausweichlich. Abschließend willige aus Nicht-EU-Ländern Arbeits für Märkte der Öffnung Die herrscht. Vollbeschäftigung Deutschland in da Arbeitskräfte, vor. fehlen Stadt Zudem der in Bedingungen komfortablere zudem Nachfolgeronen und schreckt und ab. Neueinsteiger gleichermaßen Diese finden Monate Kosten gegenüber.zwölf Investiti notwendige Situation Diese erschwert Monaten sechs Umsatzmöglichkeit etwa stehen durch die Saison. kurze Hierbei wir sehen die größten Probleme der Betriebes Sicht „Aus eines mittelständigen keiten sind alle Bemühungen der Tourismusverantwortlichen im nutzlos.“ Land wichtig.ders Und ohne ein und Einkehrmöglich gutes Angebot an Übernachtungs- beson imist gerade Raum ländlichen im Hinblick auf die lokale Arbeitsplatzsituation Betriebs eines existierenden mit abzubauen. Die Übergangsregelungen Weiterführung ab. der Kommission Eine Hauptaufgabe ist Hürden es deshalb, diese bürokratischen des Betriebs Dasneauflagen. hält Nachfolger potenzielle viele von der Fortführung und Hygie vor allemKonzessionsübergang einer Brandschutz- Betriebsübergabe, beim an Hemmnissen den liegt bürokratischen Dies wiederum gungsbetrieben. Zahl an ist unter Beherber die rückläufige anderem hierfür Ein Grund desländern. langsamer als wächst erheblich in Bun Tourismus anderen „Der in Rheinland-Pfalz werden darf.“werden gelassen Acht außer nicht der Gesamtübernachtungen, den an Anteil enormer – ein aus dem Geschäftsreisetourismus resultiert Übernachtung locations. dritte Jede erkannt seit Jahrzehnten in und investiert ihre Kongresseinrichtungen und Event Zeit der Zeichen die hat Mainz auszubauen. weiter Segment dieses genau um dass sich hieran. auch Es die ist unerlässlich, Politik in den Kommunen engagiert, Betriebe tourismusrelevante sichdesto weitere eher siedeln Hotels und zusätzliche wird, investiert in die Kongress-Infrastruktur Raumden urbanen und insbesondere in stärker Je beeinflussbar. aktiv ist Tourismus dieser nur denn Rolle, wichtige eine und Städtetourismus spieltauch Kongress- in Rheinland-Pfalz Geschäfts-, „Der RHEINHOTEL BELLEVUE, BOPPARDRHEINHOTEL BELLEVUE, DORIS GAWEL, DIEHLS HOTEL, KOBLENZ HANS-JOACHIM MEHLHORN, GESCHÄFTSFÜHRER MAINZPLUS GMBH, MAINZ CITYMARKETING MODERER, AUGUST ------POLITIK AKTUELL 19

Zur Sache Den Tourismus in Rheinland-Pfalz fit für die Zukunft machen!

Ein Blick auf die tourismusstatistischen Eckdaten exzellente Karriere- und Entwicklungschance mit lässt erkennen, welch hohen regionalökono- hervorragenden internationalen Perspektiven. mischen Stellenwert die Tourismuswirtschaft für Eine weitere Herausforderung, gerade für die länd- Rheinland-Pfalz hat: Allein 2017 wurden fast 10 lich strukturierten Regionen, ist in den anhaltend Millionen Gästeankünfte mit mehr als 25 Millionen rückläufigen Betriebszahlen zu sehen. In den kom- Übernachtungen registriert. 166 Millionen Tages- menden Jahren steht bei rund der Hälfte der gast- gäste besuchten Rheinland-Pfalz, 150.000 nicht gewerblichen Betriebe die Unternehmensüberga- exportierbare ortsgebundene Arbeitsplätze hän- be an. Gerade im ländlichen Raum sind Nachfolger gen direkt am Tourismus. Die gesamte Branche aber Mangelware. Eine wesentliche Ursache trägt mit 7,2 Milliarden Euro mit rund 5 Prozent besteht insbesondere in den verschärften gesetz- zum BIP bei. lichen Auflagen – zum Beispiel in den Bereichen Doch trotz dieser isoliert betrachteten beacht- Baurecht, Brandschutz, Barrierefreiheit oder lichen Zahlen ist Rheinland-Pfalz im bundesweiten Hygiene –, welche die notwendigen Neukonzessi- Vergleich weit abgeschlagen – bedingt durch ein onen erschweren. Diese gesetzlichen Hürden unterdurchschnittliches Wachstum und eine ver- knüpfen eine Betriebsübernahme an kosteninten- gleichsweise geringe Dynamik. Die Ursachen sive Maßnahmen, die für viele potenzielle Nachfol- dafür sind vielfältig. Auf der im Januar 2017 einge- ger eine unüberwindbare Hürde bedeuten. Es fehlt setzten „Enquete-Kommission Wirtschafts- und vielfach schlicht an finanziellen Mitteln; zugleich Standortfaktor Tourismus in Rheinland-Pfalz“, die macht das schlechte Bankenrating externe Finan- die Effekte des Tourismus‘ analysieren, zentrale zierungen kaum möglich. Herausforderungen identifizieren und Lösungsan- sätze erarbeiten soll, ruhen deshalb berechtigte Wenn es der Enquete-Kommission gelingt, Hoffnungen der Branche. Die Einsetzung ist ein • Erleichterungen durch den Abbau wichtiger und richtiger Schritt: Mit konkreten bürokratischer Hemmnisse zu erwirken, Lösungsvorschlägen und Empfehlungen kann die • mehr Existenzgründer und Nachfolger in die Kommission Impulse setzen, um den Betrieben Lage zu versetzen, Betriebe zu übernehmen bessere Rahmenbedingungen und somit mehr Zeit und zu übergeben, für die eigentliche Kernarbeit als Gastgeber zu • Betriebsübernahmen zu erleichtern und ermöglichen. großzügige Regelungen bezüglich des Bestandsschutzes zu gewähren Doch was sind die wesentlichen • sowie die duale Ausbildung im Tourismus Branchenherausforderungen? als Karriereweg aktiv hervorzuheben, Das Gastgewerbe hat zunehmend Schwierig- keiten, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen. Ver- ist für die Branche viel erreicht! Daran arbeiten stärkt wird diese massive Herausforderung durch auch die IHKs im Land aktiv mit. rückläufige Ausbildungszahlen und einen deutlich angespannten Arbeitsmarkt. Um das Problem zu lösen, bedarf es daher einer echten Imageaufwer- tung der Branche. Erreicht werden kann diese durch Kontakt: systematische Qualitätsverbesserungen in den Christian Dübner Betrieben – und eine stärkere Vermarktung der 0261 106-306 dualen Aus- und Weiterbildung im Tourismus als [email protected] FOTO: FOTOLIA IHK-Journal 03/04 2018 20 RECHT UND STEUERN UND RECHT Mangels. hungsweise dem Verursacher des bezie Hersteller zum bis maximal werden, geltend gemacht en Lieferkette fortsetzend gesamt der in kann Anspruch war. Dieser vorhanden beim Lieferanten gel bereits Man der wenn nehmen, Anspruch in selbst seinen Lieferanten Nacherfüllungsfall nehmer neuerdings in einem solchen Als Verkäufer kann ein Unter andererseits gels unverhältnismäßig sind. hoch Sache undfreien der des Bedeutung Man bau verglichen mit dem der mangel- Wert Aus und Ein- den für Kosten die wenn den, wer beschränkt Betrag angemessenen kann auf jedoch einen Die Ersatzpflicht werden. erstattet infolge der Verbrauchsgüterkaufrichtlinie mussten diese Kosten nur für Verbraucher nachdem diese verbaut Bisher wurden. ist, erkennbar erst Mangel der und werden gekauft Fliesen mangelhafte wenn Fall, der beispielsweise ist Dies können. zu langen ver Verkäufer vom Ausbaukosten und Ein- die Sache im Rahmen der Nacherfüllung das Recht einer bei zu, mangelhaften Käufer als nun steht Unternehmern Auch Kaufrecht Die wichtigstenÄnderungenundderenAuswirkungenimÜberblick: gelten seitdem1.Januar2018füralledanachabgeschlossenenVerträge. vertragsrecht imBürgerlichenGesetzbuch (BGB)verändert. DieneuenRegelungen Der Gesetzgeberhat zumBeginndesJahressowohl dasKauf-alsauchWerk geändert? Werkvertragsrecht Was hat sich beim Kauf- und www.ihk-koblenz.de/recht Interessierte können sich hier anmelden: aus dem Bereich Recht und Steuern. Veranstaltungen zuaktuellen Hinweise gibt und Rechtsthemen aktuelle über E-Mail per Mitglieder ihre informiert Koblenz IHK Die Info-Service

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Leistungen. Vergütung die für bis dahin erbrachten die daraufhin erhält len. Der Unternehmer des Werkesden Leistungsstand feststel gemeinsam diesollen Vertragsparteien nichtUmstände zumutbar ist. Daraufhin unter sämtlicher Abwägung tragspartei eine für Ver des Vertrags die Fortführung vor, wenn liegt Grund wichtiger Ein gefügt. aus hinzu wichtigem Grund Werkvertrags dieWeiterhin Kündigung wurde eines erfolgt. als dann gilt Abnahme Die sen. stens einen konkreten Mangel hinzuwei minde auf ohne verweigert, Abnahme sen Werks eines des wenn der Auftraggeber ein, Diese greift mefiktion“ eingeführt. eine sogenannte wurde Zusätzlich „Abnah bemessen. Leistung ausgeführten der Wert dem nach nun wird Unternehmer den für die einer Höhe Abschlagszahlung miert: refor wurden Die Abschlagszahlungen Werkvertragsrecht einseitig Die anordnen. Vergütung des können, kann die Maßnahmen der Bauherr Maßnahmen und deren Vergütung einigen Tagen 30 konkrete von auf innerhalb nicht daraufhin Wenn sich die Vertragsparteien lich muss. ausführen gen, die der Bauunternehmer grundsätz chung des geplanten zu Gebäudes verlan Ermögli zur Maßnahmen oder Gebäude Bauarbeiten Änderungen am geplanten laufender während Bauherrn, des Recht Darin enthalten ist unter ein anderem (§ BGB). 650a vertrag Bau eigenen einen BGB im es gibt Erstmals Baurecht

FOTO: FOTOLIA ------zustande kommt.zustande Ein Verbraucherbauver hinaus wenn zum dieser Inhalt des Vertrags, muss. darüber wird Diese Beschreibung zur enthalten Bauzeit Angaben bindliche die unter auchzu anderem übergeben, ver Baubeschreibung einebraucher detaillierte dem Ver vor Vertragsschluss nehmers, zählt vorDazu des allem Unter die Pflicht sollen. braucher schützen Ver die beinhaltet, Regelungen gehende der einige weiter Verbraucherbauvertrag, § 650i BGB enthält den ebenfalls neuen Verbraucherbauvertrag nehmer den alleine Zustand feststellen. Unter der kann nach, nicht Mitwirkung zur Pflicht seiner Besteller der Kommt stellung. eine gemeinsame Zustandsfest daraufhin erstellen mitwirken. Die Parteien beiden Bauwerks des Zustands des Feststellung der an er muss Abnahme, die Besteller der Verweigert eine weitere Neuerung: derBei eines gibt Gebäudes Abnahme es 650c BGB) ermittelt. Kosten“ (§ erforderlichen den „tatsächlich auf dann wird basierend Unternehmers trag muss schriftlich geschlossen werden. geschlossen schriftlich muss trag von 14 Tagen ein Sonderkündigungsrecht. die für dieser Dauer Planungsgrundlage hat Der Besteller nachfeststehen. Erhalt nicht noch Beauftragung bei chungsziele und Überwa wesentliche Planungs- sofern samt abzugeben, Kosteneinschätzung eine zunächst Planungsgrundlage Planers, des ist die Pflicht Besonderheit Wichtigste Bauvertrags. des Werk-Vorschriften beziehungsweise die Wesentlichen im gelten (§ BGB) 650p und Ingenieurvertrag Für den Architekten- Architekten- und Ingenieurvertrag (§ BGB). 650o sam unwirk sind hungen dieser Vorschriften Umge Auch darf. werden abgewichen lungen nicht zulasten des Verbrauchers Rege diesen von dass ist, Zu beachten werden. verlängert Jahr einem zu bis Frist kann die andernfalls informieren, rufsrecht das über mer ordnungsgemäß muss Wider notariell beurkundet wurde. Der Unterneh der nicht Vertrag sofern Widerrufsrecht, Verbraucher erhalten ein 14-tägiges [email protected] Gülfidan Karasakal 0261 106-246 0261 Kontakt: ------WIRTSCHAFT IN DER REGION

FOTO: WIRTSCHAFTSMINISTERIUM RLP FOTO: GBZ SCHICKE JENS / DIHK FOTO:

Drei gute Gründe zum Feiern

Innovationspreis 2018 HoGa-Regionalmeisterschaften Bundesbeste Azubis geehrt im GBZ

Luftfilter, die gefilterte Stoffe vernichten, Kürzlich fanden die jährlichen Jugend- Vor Kurzem wurden in Berlin die bundes- intelligente Heizsysteme und eckiges Eis meisterschaften des Deutschen Hotel- besten Azubis vom Deutschen Industrie- am Stiel: Diese und andere kreative Ideen und Gaststättenverbandes (DEHOGA) und Handelskammertag (DIHK) geehrt. wurden beim diesjährigen Innovations- statt. Der Wettbewerb für die Region Vier von ihnen kommen aus dem IHK-Be- preis 2018 der IHK-Arbeitsgemeinschaft, Rhein-Hunsrück-Ahr wurde im Gastrono- zirk Koblenz: der Arbeitsgemeinschaft der Hand- mischen Bildungszentrum e. V. (GBZ) der werkskammern und des Wirtschaftsmi- IHK Koblenz ausgetragen. Die Gewinner • Anna Elisabeth Schäfer von der nisteriums Rheinland-Pfalz ausgezeich- sind: SSI Schäfer Shop GmbH, Betzdorf net. Aus unserem Bezirk stammen ein (Neuwied) ausgezeichnetes und drei anerkannte Hotelfach • Dunja Dupont von der Deutsche Unternehmen: 1. Platz: Herr Jannik Friedrich, Seehotel Post AG NL BRIEF, Koblenz Maria Laach (Landkreis ) • Jessey Dorian Dilly von der Herbert • Jennewein Biotechnologie GmbH aus 2. Platz: Frau Khilola Yunuskhodjaeva, Stephan KG, Frauenberg () Rheinbreitbach (Landkreis Neuwied) Bellevue-Hotelbetriebs GmbH • Steven Völkner von der Birkenhof • Georg Maschinentechnik GmbH & Co. (Rhein-Lahn-Kreis) Brennerei, Nistertal (Westerwald) KG aus Neitersen 3. Platz: Herr Raphael-Tobias Wagner, (Landkreis ) Dorint Hotel Bad Neuenahr • Streeprotec UG aus Koblenz in (Landkreis Ahrweiler) Kooperation mit der Philippine GmbH und Co. Technische Kunststoffe KG Köche aus Lahnstein (Landkreis Koblenz, 1. Platz: Frau Asya Aleksieva, Rhein-Lahn-Kreis) Bellevue-Hotelbetriebs GmbH Boppard (Rhein-Lahn-Kreis) 2. Platz: Herr Felix Berresheim, Gerhards Genussgesellschaft Koblenz 3. Platz: Herr Stephan Schimmelpfennig, Seehotel Maria Laach (Landkreis Ahrweiler) 22 AHRWEILER

„Unser Vorteil liegt darin, dass Tourismus ‚unsere‘ Branche ist“

2022 ist in Bad Neuenahr-Ahrweiler die fünfte rheinland-pfälzische Landesgartenschau zu Gast. Diplom-Ingenieur Jens Heckenbach, städtischer Geschäftsführer der Durchführungsgesellschaft der LaGa, spricht im Interview über Pläne, Chancen und Herausforderungen.

Herr Heckenbach, wie sehen die es in Rheinland-Pfalz gibt. Diese Chance nächsten Schritte in Richtung LaGa müssen wir nutzen! Seit der Abschaffung Jubilare im März 2022 aus? des Kurwesens befindet sich Bad Neu- 25 Jahre Je tiefer man in die Vorbereitungen der LaGa enahr-Ahrweiler in einem Umwandlungspro- Karl-Peter Kluck "Motorsport", Adenau einsteigt, desto mehr stellt man fest, dass zess, in einer Konversion der Gesundheit. vier Jahre keine lange Zeit sind. Als wich- Mit der LaGa möchten wir das Heilbad fit für 10 Jahre tigsten Schritt haben wir im vergangenen die nächsten 100 Jahre machen. Das bedeu- Maria de Fatima Ferreira Pira, Remagen Frühjahr die Durchführungsgesellschaft tet beispielweise, dass 95 Prozent all dessen, gegründet. In einigen Wochen werden wir – was wir baulich schaffen, dauerhaft – über Jubilare im April nach Auswertung der Entwürfe aus unserem die LaGa hinaus – genutzt werden soll. Mit offenen Ideen- und Realisierungswettbewerb der LaGa können wir uns auch als Lebensort 50 Jahre – die Entwürfe für das Ausstellungskonzept präsentieren: Unsere Bevölkerung ist ten- Berthold Becker Büro für Ingenieur- und und die Daueranlagen auswählen, zwölf denziell eher älter, wir müssen aber die Tiefbau GmbH, Bad Neuenahr-Ahrweiler Teams aus Landschaftsarchitekten haben Brücke zur nächsten Generation schlagen. 25 Jahre ihre Vorschläge eingereicht. Zudem werden Gebrüder Ockenfels GmbH, wir das ebenfalls aus einem offenen Wettbe- Bad Neuenahr-Ahrweiler werb hervorgehende offizielle LaGa-Mas- Lanzerath Hausbau GmbH, Grafschaft kottchen vorstellen. Es hat einen hohen Lothar Gerhard Freudenreich "Freuden- Stellenwert für uns, weil es, salopp gespro- reich Restaurant", Bad Neuenahr-Ahrweiler chen, als hoffentlich beliebtes Mitbringsel Michael Füllmann "Gartenbau", Geld verdienen soll. Parallel suchen wir Bad Neuenahr-Ahrweiler derzeit unser „Gesicht“ – ein neues Logo. Und Rita Magdalena Schaffron, Schuld nicht zuletzt planen und beginnen wir natür- lich erste Baumaßnahmen. Robert Hoffmann "Versicherungs- vertreter", Niederzissen

Welche Baumaßnahmen sind denn 10 Jahre vorgesehen? Lutz Joachim Sengewald, Ingo Liersch Anders als andere LaGa-Städte, die mit einer GbR, Remagen brachliegenden Konversionsfläche gearbei- Manfred Fievet, Remagen FOTO: DOMINIK KETZ tet haben, wird sich unsere LaGa mitten in Mario Fischer, Matthias Fischer GbR, der Stadt abspielen. Um die Stadt dafür zu Grafschaft „Wir müssen die LaGa als rüsten, möchten wir unter anderem den Mohammad Akhtar "Alina-Landhaus- Bahnhofsvorplatz umbauen und den Bahnü- gemeinsames Projekt sehen, moden", Bad Neuenahr-Ahrweiler bergang in der Hauptstraße beseitigen. So von dem alle profitieren.“ schaffen wir einen neuen, vorzeigbaren Jens Heckenbach, einer der Geschäftsführer Stadteingang. In direkter Bahnhofsnähe ist der städtischen Durchführungsgesellschaft der müssen 180 Veranstaltungstage mit Leben ein Inklusionshotel geplant, das bereits ein Landesgartenschau füllen. Dafür haben wir die Vereine mit ins wichtiger Baustein unserer Bewerbung für Boot geholt und eine sehr breite Rückmeldung die LaGa war, denn unsere Landesgarten- erhalten. Egal in welchem Bereich, für alle schau wird unter den Leitgedanken der Akteure gilt: Wir müssen die LaGa als gemein- Ganzheitlichkeit, der Nachhaltigkeit und der Wo sehen Sie im Vorbereitungspro- sames Projekt sehen, von dem alle profitieren. Gesundheit stehen: gesunde Stadt, gesundes zess noch Herausforderungen? Dabei besteht unser Vorteil darin, dass Touris- Leben. Natürlich spielt auch Wasser als Eine große Herausforderung wird darin beste- mus „unsere“ Branche ist – das nötige Wissen Lebensquelle eine große Rolle, so ist zum hen, bis 2022 personell gut aufgestellt zu sein. haben wir vor Ort. Beispiel auch ein Wasserspielplatz ähnlich Zum einen ist der Arbeitsmarkt leergefegt, dem in Koblenz vorgesehen. zum anderen werden wir eine so große „Mannschaft“ wie im LaGa-Jahr nach der Könnte man sagen, dass die LaGa Schau nicht mehr brauchen. Hierzu führen Kontakt: für die Stadt eine Art Rundumer- wir derzeit zahlreiche Gespräche und tau- Dr. Bernd Greulich neuerung bedeutet? schen uns mit ehemaligen LaGa-Städten wie 02641 99074-13 In gewisser Weise ja. Die LaGa ist das wich- etwa Landau aus. Eine weitere Herausforde- [email protected]

IHK-Journal 03/04 2018 03/04 IHK-Journal tigste städtebauliche Förderinstrument, das rung stellt die Programmgestaltung dar: Wir www.ihk-koblenz.de/ahrweiler ALTENKIRCHEN 23

Klasse gemacht

Für dual Studierende des Fachbereichs geschäftsführer Altenkirchen, zieht ein einen engen Zusammenhalt, der sich posi- Maschinenbau in der Region Westerwald positives Fazit für die ersten beiden Jahre tiv auf die intensive Arbeitsatmosphäre in gibt es, initiiert durch die Hochschule des Pilotprojekts an der BBS der kleinen Klasse auswirke. Koblenz, die Berufsbildende Schule Betz- Betzdorf-Kirchen: Und einen weiteren Vorteil habe das Pro- dorf-Kirchen, die Wirtschaftsförderung „Es hat sich gezeigt, dass die dual Studie- jekt, das unter der Initiative „Duales Studi- des Kreises Altenkirchen und die IHK renden sehr davon profitieren, in einer um Maschinenbau in der Region Wester- Koblenz, seit 2016 eine eigene Klasse. Das relativ kleinen Klasse mit ihren Fachbe- wald“ läuft. „Die Klasse hat eine starke ist ungewöhnlich: Üblicherweise treffen reichskollegen zu arbeiten“, berichtet regionale Komponente: Wir setzen einen sich die dual Studierenden eher zufällig Rohrbach. „Die Abbrecherquote ist positiven Anreiz für das duale Studium am bei gemeinsamen Kursen an den Hoch- extrem niedrig und die Leistung der Kom- Standort Altenkirchen, gerade für die jun- schulen. Oliver Rohrbach, IHK-Regional- militonen sehr hoch.“ Zudem gebe es gen Menschen, die sich sonst vielleicht für ein Vollstudium an einem anderen Hoch- Pilotprojekt an der BBS Betzdorf-Kirchen: Seit zwei Jahren gibt es hier eine Klasse für schulstandort entschlossen hätten“, so dual Studierende des Fachs Maschinenbau. Rohrbach. Das freut nicht zuletzt auch die in Altenkir- chen ansässigen Unternehmen, wie Tho- mas Heger, Personalleiter Federal-Mogul Sealing Systems, Herdorf, ausführt: „Im Zuge des zunehmenden Fachkräfteman- gels wird es für Arbeitgeber immer wich- tiger, ‚eigene‘ Fachkräfte auszubilden und zielgerichtet einzusetzen. Etwa im Rahmen eines dualen Studiums. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Absolventen des dualen Studiums verfügen bereits über jede Menge Berufserfahrung im jeweiligen Ausbil- dungsfach. Außerdem sind sie durch die Verknüpfung von praktischem mit theore- tischem Wissen im Betrieb vielseitig ein- setzbar. Und natürlich gibt es durch die vom Unternehmen finanzierte, sehr gute Ausbildung eine starke Bindung zwischen Ausbildungsbetrieb und Absolventen. Des- FOTO: SASCHA DITSCHER SASCHA FOTO: halb bilden wir seit 2016 pro Jahr einen dual Studierenden im Fach Maschinenbau aus und werden diese Praxis auch beibehal- ten – gegebenenfalls demnächst erweitert Expedition in die Arbeitswelt um einen weiteren dual Studierenden im Jubilare im März Studiengang Business Administration.“ 10 Jahre Nach der erfolgreichen Premiere in 2017 Um die Vorteile des dualen Studiums geht findet in diesem Jahr vom 14. bis 16. März es auch in unserer Infoveranstaltung Christina Tullius, Hamm (Sieg) die zweite Auflage von „Expedition „Roadshow Duales Studium“, die unter Oliver Poppel, Bruchertseifen Arbeitswelt“ am Westerwald-Gymnasi- dem Schwerpunkt „Duales Studium Sibille Wolf-Emmerich "Hellweg-Stübchen", um in Altenkirchen statt. Im Rahmen Maschinenbau in der Region Westerwald“ Weitefeld der Initiative des Westerwald-Gymnasi- am 13. März in Altenkirchen Station macht. ums, der Bundesagentur für Arbeit Neu- Weitere Infos in unserer Veranstal- Jubilare im April wied und der IHK Koblenz kommen tungsvorschau, auf Seite 35 und auf Schülerinnen und Schüler der 8. Klas- www.ihk-koblenz.de unter Eingabe der 25 Jahre senstufe in Kontakt mit Betrieben des Nummer 3943130 Christa Maria Land "Licht und Elektro", Landkreises und erhalten erste Impulse Betzdorf für ihre weitere berufliche Orientierung. HOPACK-Bender GmbH, Niederfischbach Der Herbsttermin, dann an der IGS Kontakt: IPS Industrie-Park Etzbach GmbH, Etzbach Hamm/Sieg, ist der 16. bis 18. Oktober. Oliver Rohrbach Mike Bender, Hamm (Sieg) Weitere Infos und Anmeldung bei 02681 87897-10 Wolfgang Scharenberg "Musik", unserer Ansprechpartnerin Linda [email protected] Flammersfeld Weitz: [email protected], www.ihk-koblenz.de/ Tel. 02681 - 8789725 altenkirchen 24

Garantiert scharf

Jung. Scharf. Cool. Das Unternehmen, das auf seiner Homepage so selbstbewusst auf- tritt, ist tatsächlich jung, wurde erst 2016 in Bad Kreuznach gegründet. In der geräu- migen Produktionshalle in der Mainzer Straße, die die OPC-Optics GmbH bezog, dreht sich alles um Schärfe und Präzision bei der Herstellung von sphärischen und asphärischen Linsen. „Wir wollten von vornherein nicht mit Billi- ganbietern aus dem Ausland konkurrieren. Uns geht es nicht um Massenproduktion, sondern um die individuellen Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden, um die enge Verzahnung bei der Entwicklung, Planung und Fertigung von Prototypen oder Kleinse- rien“, erklärt Geschäftsführer Timo Heinze. Mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung hat der Unternehmer in Sachen Optik vorzuweisen. Der Lehre bei Zeiss in Jena folgte ein Wech- sel zu Schneider Optik. Dann ging es weiter zu Schott nach Mainz und schließlich für mehrere Jahre in die Schweiz. „Das war eine spannende Zeit, aber aus familiären Grün- den entschloss ich mich, zurück nach FOTO: OPC-OPTICS FOTO: Deutschland zu gehen“, sagt Heinze. Deshalb wagte er im April 2016 in Bad Kreuznach Einblick in den Schleifprozess einer Linse bei OPC-Optics den Start in die Selbstständigkeit, „so richtig in die Produktion eingestiegen sind wir aber erst im Februar 2017.“ So lange dauerte es, um Banken zu finden, der Produktionshalle erklingen lässt, auch die von der Tragfähigkeit des Geschäftskon- wenn die computergesteuerten Fertigungs- Jubilare im März zepts überzeugt und daher bereit waren, die prozesse alle im geschlossenen Raum ablau- 25 Jahre zwei Millionen Euro für den Umbau, die fen, um Staubfreiheit zu garantieren. Gerhard Erwin Kölsch, Becherbach notwendige Messtechnik und den Maschi- Wenn es um ganz komplizierte Linsen geht, nenpark zu finanzieren. „Ohne Partner wie ist immer noch Handarbeit gefragt. Deshalb 10 Jahre OptoTech, Tayler Hobson und die Deutsche gibt es neben den Hightech-Maschinen drei Heide Buttfanger, Rüdesheim Bank in Gießen hätten wir es nicht traditionelle Arbeitsplätze für Feinoptiker. PRINZ OPTICS GmbH, Stromberg geschafft“, meint Heinze. Allein die Geräte „Feinoptiker sind eine gesuchte und rare Rainer Porth "Kellereitechnik", Weinsheim zur Vermessung der fertigen Linsen per Spezies. Dabei ist das ein vielfältiger und Sven Friedrich, Bad Sobernheim Laser oder sensorischen Verfahren haben interessanter Beruf“, sagt Heinze, der in rund eine Million Euro gekostet. „Aber die Zukunft auch selbst ausbilden will. Ist Hein- benötigen wir, um unseren und den ze mit dem bisher Erreichten zufrieden? „Wir Jubilare im April Ansprüchen unserer Kunden gerecht wer- sind als Start-up-Unternehmen zwar noch 25 Jahre den zu können.“ nicht über den Berg, aber unsere Auftragsla- Dr. Noll GmbH, Bad Kreuznach Denn die Ansprüche sind hoch: Dabei geht ge ist so gut, dass wir zuversichtlich in die es vor allem um die absolute Präzision der Zukunft schauen.“ 10 Jahre produzierten sphärischen und asphärischen Dr. Lieselotte Sauer-Kaulbach Dagmar Betina Flasch, Waldböckelheim Linsen. Letztere sind in der Herstellung Fernando Goncalves Lopes Monteiro erheblich aufwendiger. Mit Hilfe von "Cafe-Bistro - La Vida", Bad Kreuznach CNC-Maschinen werden die Linsen, die spä- Holger Dötsch, Daxweiler ter etwa als Komponenten in medizinischen Kontakt: Martin Theis "Dorfladen Hergelfeld wiV", Geräten, in der Messtechnik oder in Spezial- Jörg Lenger Hergenfeld objektiven verwendet werden, aus unter- 0671 84321-12 Olaf Heß, Simmertal schiedlichsten optischen Gläsern oder Kri- [email protected] Walter Kurt Wiest, Weiler bei Monzingen stallen geschnitten, geschliffen und poliert. www.ihk-koblenz.de/

IHK-Journal 03/04 2018 03/04 IHK-Journal Ein Verfahren, das nur ein leises Surren in badkreuznach BIRKENFELD 25

Zwei Brüder, die gern mahlen Jubilare im März „Es gibt wohl kaum ein Land der Erde, in „Wir sind nach wie vor ein richtiges Fami- 25 Jahre das wir nicht schon eines unserer Pro- lienunternehmen, mit qualifizierten Mitar- Ralf Simon, Gollenberg dukte geliefert haben!“ Das können wohl beitern, die meist lange bei uns bleiben und nur wenige Unternehmen von sich mit sozialen Arbeitsbedingungen“, erklärt 10 Jahre behaupten. Eines davon ist die Fritsch Maximilian Fritsch. Er ist in Idar-Ober- Pamela Felicitas Müller, Oberbrombach GmbH in Idar-Oberstein, weltweit führen- stein für die innerbetrieblichen Abläufe der Hersteller anwendungsorientierter zuständig, während sich sein Bruder auf Jubilare im April Laborgeräte für Probenvorbereitung und den weltweiten Vertrieb mit Schwerpunkt Partikelmessung, – für alles, was mit dem USA konzentriert. „Das ist für uns eine 50 Jahre Mahlen, Sieben, Teilen und Messen unter- ideale Aufteilung, da kann jeder das Auto-Becker GmbH & Co. KG, Idar-Oberstein schiedlichster Feststoffe in Industrie- und machen, was ihm am besten liegt.“ 25 Jahre Forschungslaboren zu tun hat. Angefangen hat bei der Fritsch GmbH Prokurist Sebastian und Bruder Maximi- alles um 1920 mit einer technischen Edel- Annette Petra Gotta-Lührmann, Idar-Oberstein lian Fritsch, Assistent der Geschäftslei- steinhandlung und dem Vertrieb von tung, stehen für die vierte Generation im Achatmörsern zur Herstellung von Pul- Gerd Märker e. K., Idar-Oberstein Familienbetrieb. vern in Apotheken und Chemielaboren. 10 Jahre Stolz sind die beiden jungen Manager Mitte der 50er Jahre spezialisierte sich Heike Bauer "Baumscheiben", darauf, das erfolgreiche mittelständische das Unternehmen dann auf die Proben- Schmidthachenbach Unternehmen in die Zukunft führen zu vorbereitung; 1962 gab es das erste Patent dürfen. Gedrängt, betonen die für eine selbst entwickelte Planetenmüh- Fritsch-Brüder, habe sie niemand dazu, le. Die orientiert sich tatsächlich an der „unser Vater Robert, der derzeitige Bewegung der Planeten und der Sonne Geschäftsführer, hat uns alle Freiheit und erreicht durch die Kombination bei- Innovationen aus der eigenen Entwick- gelassen“. Sebastian kam über eine Lehre der Bewegungen so hohe Umdrehungsge- lungsabteilung, in der 11 der 100 Mitar- als Industriekaufmann in die Firma, schwindigkeiten, dass bei den neuesten beiter in der Industriestraße in Idar-Ober- IT-Fachmann Maximilian über ein Weiterentwicklungen Mahlergebnisse bis stein tätig sind, seien notwendig, um Praktikum. in den Nano-Bereich möglich sind. neue Märkte zu erschließen, so Sebastian Fritsch. Dem Wettbewerb stets eine Nasenlänge voraus zu sein, wie mit den Premium Line Geräten, sei auch in einer Nischenbranche unverzichtbar. Unver- zichtbar, wie auch der umfassende, kun- den- und lösungsorientierte Service – und das globale Vertriebssystem mit Tochtergesellschaften in Singapur, China, Russland und den USA. „Zu unseren Kunden zählen Minen in Chile

FOTO: DR. LIESELOTTE SAUER-KAULBACH LIESELOTTE DR. FOTO: genauso wie Toyota oder Samsung“, meint Maximilian Fritsch. „Es gibt keine Branche, von Lebensmitteln über Spiel- zeug bis zur Pharmaindustrie, von der Land- und Forstwirtschaft bis zur Kunst- stoffherstellung, deren Labore ohne opti- mal zerkleinerte Proben als Basis mög- lichst exakter Analyseergebnisse auskommen.“ Dr. Lieselotte Sauer-Kaulbach

Kontakt: Thomas Wild 06781 9491-14 [email protected] www.ihk-koblenz.de/ Sebastian (links) und Maximilian Fritsch mit Museumsstücken aus der Produktion der Firma birkenfeld 26 COCHEM-ZELL

Schaufenster-Shopping im großen Stil Jubilare im März Der Kunde sieht gern, was er kauft, fertiggestellt sein soll. Nur sind sie dort, 50 Jahre bevor er es kauft. Das ist bei Landma- in dem Gebäude, das an der Straßenseite Beinlich Agrarpumpen und -maschinen schinen nicht anders als bei Schmuck des Firmengeländes entsteht, dann auch GmbH, Ulmen oder Kleidung. Auch die Firma Josef durch eine breite Fensterfront sichtbar. Oster-Daum Landmaschinen und Gar- Mit Johannes Oster-Daum leitet aktuell 10 Jahre tentechnik aus Kaisersesch weiß das die zweite Generation die Geschicke des Andreas Weis, Zell (Mosel) und investiert aktuell in den Bau eines Unternehmens. „Mein Vater wird mich Nikolaus Regnier, Landkern neuen Verwaltungs- und Ausstellungs- gerne noch einige Zeit unterstützen“, so gebäudes. Hier sollen – nach Abschluss Tobias Oster-Daum, „immerhin war mein Jubilare im April der Bauarbeiten – die großen roten Land- Opa auch dabei, bis er 83 war.“ Für den maschinen der Hersteller Massey-Fergu- 23-Jährigen selbst war schon immer klar, 25 Jahre son, Horsch und Kuhn präsentiert wer- dass auch er den Familienbetrieb weiter- AJE CONSULTING GMBH & CO. KG, Roes den, die das Familienunternehmen führen will. Das motivierte ihn zum Karl Josef Loosen "Gasthof", Pommern vertreibt. Maschinenbaustudium mit Schwer- 10 Jahre Seit 1953 verkauft Oster-Daum Maschi- punkt Landmaschinen an der Tech- nen für die Landwirtschaft. „Mein Opa nischen Hochschule Köln, das er kürz- Köhler & Walczyk JugendHilfe GmbH, Urmersbach war früher Landwirt und hat irgend- lich mit Bestnote abgeschlossen hat. „Ab wann auch damit begonnen, Maschinen April kann ich dann endlich voll ins Lackmann Baumaschinen GmbH, Panzweiler zu reparieren. Etwas später ist er dann Unternehmen einsteigen und habe mir in den Verkauf eingestiegen“, gibt Tobias einiges vorgenommen, unter anderem Oster-Daum, Enkel des Firmengründers, möchte ich mich verstärkt ums Marke- einen Einblick in die Firmenhistorie. ting kümmern.“ Quadratmeter große Halle ist vollstän- Heute zählt der Betrieb 13 Mitarbeiter, Auch um dadurch neue Mitarbeiter zu dig in den Händen eines externen Bau- gliedert sich in einen Verwaltungstrakt, gewinnen. Aktuell sucht das Unterneh- unternehmens. Und so wird man bald im ein Ersatzteillager, eine Werkstatt und men noch einen Vertriebler; perspekti- Vorbeifahren die Auslage der Firma eine Halle, in der die fabrikneuen visch einen Werkstattmeister – und Oster-Daum betrachten können. Ganz Maschinen untergestellt sind und prä- Mechaniker für die Werkstatt seien ohne- wie beim Schaufenster-Shopping. sentiert werden. „Das unterscheidet uns hin immer willkommen, so Oster-Daum. von vielen Mitbewerbern“, sagt Tobias Und so gibt es wohl genug zu tun, wenn Oster-Daum, „bei uns stehen die Maschi- mit Tobias ab dem Frühjahr die dritte Kontakt: nen geschützt, anderswo stehen sie häu- Generation fest in den Betrieb einsteigt. Knut Schneider fig draußen.“ Das große Bauvorhaben vor der Haustür 02671 9157-96 Geschützt sein werden sie dann auch im immerhin sollte dann aber nicht mehr [email protected] Neubau, der gegen Ende des Jahres allzu viel Arbeit anhäufen. Die 1.000 www.ihk-koblenz.de/cochem

Mit Tobias Oster-Daum wird im Frühjahr die dritte Generation fest in den Familienbetrieb

FOTO: LEON MOHR einsteigen. IHK-Journal 03/04 2018 03/04 IHK-Journal KOBLENZ-STADT 27

IHK-Beirat trifft neuen OB Langner

Wie passt die „David Langner-Garantie“ zu den Forderungen der heimischen Wirt- schaft? Eine spannende Frage, die den Rahmen für das erste Treffen des künfti- gen Oberbürgermeisters David Langner mit dem IHK-Beirat für die Stadt Koblenz bildete. Viel Zeit zum Einarbeiten wird dem neuen Oberbürgermeister jedenfalls nicht blei- ben. Darin waren sich IHK-Vizepräsident Uwe Laue, IHK-Beiratsvorsitzender Wolf- gang Küster und alle Teilnehmer der Gesprächsrunde einig. Die derzeit anste- henden Neuregelungen der Wasser- schutzzone im Koblenzer Industriegebiet sind eine ebenso große Herausforderung wie die Umsetzung des Verkehrsentwick- lungsplanes, der zum einen zu einer FOTO: BERTRAM WEIRICH BERTRAM FOTO: Schadstoffreduzierung, zum anderen zu einer Neuausrichtung des öffentlichen Von links: Wolfgang Küster (Beiratsvorsitzender), David Langner (künftiger Oberbürgermeister Personennahverkehrs führen soll. Stadt Koblenz) und Uwe Laue (IHK-Vizepräsident) beim Meinungsaustausch Auch wenn die Entwicklung des städ- tischen Haushaltes sich aktuell und für die kommenden Jahre positiv zu entwi- in den kommenden Jahren, etwa bei der Kontakt: ckeln scheint, sieht Langner keinen Weiterentwicklung des ÖPNV, selbst tief- Bertram Weirich Anlass, von der derzeitigen Haushaltsdis- er in die Tasche greifen muss. Auch der 0261 106-250 ziplin abzurücken. „Es zeichnet sich aber Wohnungsbau ist ein Investitionsschwer- [email protected] schon jetzt ab“, so Langner, „dass die Stadt punkt für die nächsten Jahre.“ www.ihk-koblenz.de/koblenz

Business Improvement Districts (BID) BID-Gesetz steht seiner eigenen Umsetzung im Weg

Hinter dem Begriff Business Improvement gemischte, also gewerbliche und als Wohn- von Immobilienbesitzern und Händlern hat District steckt die Idee, ein innerstädtisches raum genutzte Einheiten, gibt es keine sau- schon vorgearbeitet“, so Weirich. Quartier mit privaten Ideen und Investiti- bere Berechnungsmöglichkeit. Die IHKs, Der Koblenzer Oberbürgermeister Prof. Dr. onen zu beleben und in Szene zu setzen. Ziel Kommunen und Händlerinitiativen versu- Joachim Hofmann-Göttig sicherte nun zu, ist eine Attraktivitätssteigerung des Quar- chen seit Monaten, eine Gesetzesänderung dass sich die Gremien in der Stadt Koblenz tiers, um Kundenfrequenz zu erhöhen, Kauf- zu erreichen – bisher jedoch erfolglos. mit dem Thema BID befassen werden und er kraft zu binden und eine Werthaltigkeit der Eine solche Gesetzesänderung wäre auch sich bei Ministerpräsidentin Malu Dreyer für Immobilien zu erhalten. für Koblenz eine gute Nachricht „Gerade im eine Gesetzesänderung stark machen wird. Überlegungen zur Einrichtung von BIDs gibt Wettbewerb mit dem großflächigen Einzel- es derzeit nicht nur in Koblenz, sondern lan- handel auf der grünen Wiese und den geän- desweit, ob in Ludwigshafen, Mainz oder derten Besucherströmen zwischen den bei- Jubilare im März auch in Mayen. Maßnahmenkataloge und den Einkaufszentren werden andere Innen- 10 Jahre Ideen liegen teilweise bereits fertig in den stadtquartiere in eine Randlage gedrängt“, Peter Hoffend, Koblenz Schubladen. Das Land wollte mit dem Gesetz erklärt Bertram Weirich, Geschäftsführer über lokale Entwicklungs- und Aufwer- der IHK-Regionalgeschäftsstelle Koblenz. tungsprojekte (LEAPG) von 2015 den gesetz- Die Koblenzer Schlossstraße sei prädesti- Jubilare im April lichen Rahmen für derartige Privatinitiati- niert, sich als BID zu positionieren. Ideen zur 10 Jahre ven öffnen. Doch lässt das Gesetz die Umset- Umsetzung seien schon vorhanden. „Aufent- MSW Ingenieurgesellschaft mbH, Koblenz zung eines BID gar nicht zu, weil die Berech- haltsqualität, Sauberkeit und auch ein Roy Borchert, Koblenz nung der Einheitswerte, auf denen das attraktiver Wochenmarkt sind Themen, die Gesetz basiert, nicht funktioniert. Denn für es noch zu bearbeiten gilt, aber eine Gruppe 28 MAYEN-KOBLENZ

Ganz viel Region und etwas weite Welt Jubilare im März 25 Jahre billi Handels-GmbH Mülheim-Kärlich, Mülheim-Kärlich

FOTO: LEON MOHR Karsten Uwe Fauss, Urbar

10 Jahre Aloisius Diewald, Thür Andreas Hauffe, Weißenthurm Mario Günter Schäfer "Brennholzhandel", Langenfeld Uwe Weiss, Dieblich WdW-factory GmbH, Dieblich

Jubilare im April 50 Jahre Wolfgang Esper "Auto- und Industrie- teile", Mayen

25 Jahre Horst Eisenbürger "Versicherungsbüro", Mayen Thomas Mosen, Nickenich

10 Jahre Creativ SFBau - Schlüsselfertiges Bauen GmbH, Kettig Silke Bär "Finanzierungsvermittlung", Den „orientalischen Tim Mälzer“ nennt Buchhändlerin Nicole Anker Andernach Yotam Ottolenghi, aus dessen Buch sie aktuell backt.

„Wir trinken einen brasilianischen Kaffee viele Voraussetzungen geschaffen waren. Nicht nur kulinarisch, sondern auch in von der Dauner Kaffeerösterei“, sagt Nicole „Die Toiletten waren schon da, außerdem anderen kulturellen Sparten versuchen Anker. „Das ist eine Rösterei, die ihren eine kleine Küche. Wir haben dann die Nicole Anker und ihre Partnerinnen, ein Kaffee – ganz ohne Zwischenhändler – üblichen Hürden genommen und die Ein- möglichst breites Spektrum für ihre Gäste direkt von der Plantage bezieht.“ Mit Kaf- richtung von einer Andernacher Designe- anzubieten: Das Programm geht über fee kennt Anker sich aus. Noch besser aber rin ausführen lassen“, so die studierte Lesungen sowie Whisky- und Wein- wohl mit Büchern. Vor 14 Jahren eröffnete Diplomübersetzerin Anker. Tastings bis hin zu Filmvorführungen. die Buchhändlerin gemeinsam mit ihrer Insgesamt findet man viele Regionales bei Nebenher das Obligatorische: Eine Woche Geschäftspartnerin ihre erste Buchhand- Ankerbuch: Taschen aus Westerburg, Wein mit 60 Betriebsstunden und ein Online- lung in Andernach. Nun ist „Ankerbuch“ von der Mosel, dem zweiten Wohnsitz von Shop. Viel zu organisieren also für die drei umgezogen, in die Obere Wallstraße, in die Anker und ihrem Mann, und Whisky aus festen Mitarbeiterinnen und eine Aushilfe. Räume eines ehemaligen Cafés. der Eifel. Das Regionale, das Vernetzte sei So viel, dass das Ankerbuch-Team nun jetzt Wobei – ehemalig trifft es nicht so ganz: ihr eben sehr wichtig. Und so könnten auch nach Verstärkung sucht: „Eine Buchhänd- Ankerbuch 2.0 ist Buchhandlung und die den Kaffee begleitenden Gebäcke regi- lerin beziehungsweise einen Buchhändler Café zugleich. „Die Idee dazu hatte ich onaler nicht sein: Denn Anker backt sie suchen wir aktuell noch“, so die geborene schon vor etwa vier Jahren“, erzählt selbst. „Ich bin wirklich keine Bäckerin“, Moselanerin. „Denn das ist mir sehr wich- Anker, „da wir uns jetzt nach einer neuen sagt sie bescheiden, „ich mache eher ein- tig: dass wir Mitarbeiter haben, die den Immobilie umsehen mussten, war das die fache Sachen, die trotzdem gut schmecken.“ Kunden qualifiziert beraten können.“ Gelegenheit, die Idee in die Tat umzuset- Die Backwerke der Auslage lesen sich dann zen.“ Mietstreitigkeiten hatten Anker und aber nicht ganz so gewöhnlich: Cheesecake ihre langjährigen Partnerinnen in den mit Marzipan, Fürst-Pückler -„Gugelgehup- Aktionismus getrieben. Der rund 150 Qua- fe“ und Grießkuchen mit Pistazien und Kontakt: dratmeter große Laden, den sie zum ersten Rosenwasser. „Ich backe aktuell aus dem Martin Neudecker Juli des letzten Jahres bezogen, hatte die Buch von Yotam Ottolenghi. Das ist für 0261 106-200 richtige Größe und eben außerdem den mich so etwas wie der orientalische Tim [email protected]

IHK-Journal 03/04 2018 03/04 IHK-Journal Vorteil, dass für den Cafébetrieb schon Mälzer“, meint Anker halb im Scherz. www.ihk-koblenz.de/mayen NEUWIED 29

Tierpflege auf kambodschanische Art leeren müssen, erledigt das eine Pumpe für uns. In Kambodscha haben wir die Becken Brutus ist Thorben Maurs Liebling. „Dabei dort als Tierpfleger. Im Rahmen eines Fach- mit Eimer und Schaufel geleert. Noch ein schnappt er gern mal zu und kann ein rich- praktikums hat der 24-Jährige kürzlich Beispiel: Hier kaufen wir Pflanzen für die tiges Miststück sein“ – Maurs Worte. „Aber Kambodscha besucht – und dort Brutus‘ Gehege im Zoofachgeschäft, in Kambod- ich mag ihn trotzdem“, sagt der junge Artgenossen in ihrem natürlichen Lebens- scha sind wir dafür in den Sumpf gegan- Mann. Brutus ist eine chinesische Wasser- raum kennengelernt. gen.“ Trotz aller Unterschiede hat er sich im schildkröte, die im „Exotarium“ im Zoo Der Weg zu diesem Fachpraktikum begann ACCB sehr wohl gefühlt. Das Team sei wie Neuwied lebt, und Thorben Maur arbeitet streng genommen in Maurs Kindheit, mit eine große Familie, erzählt Maur. Und wenn Hamstern, Fischen und einer griechischen sein Schulenglisch nicht ausreichte, dann Landschildkröte namens Otto. Tiere waren wurde das Gemeinte auch mal in den Sand immer Maurs Leidenschaft. „Schon als gezeichnet. Jubilare im März Kind wollte ich Tierpfleger werden“, erzählt A propos Schulenglisch – die Förderung 25 Jahre er. Im Zoo Neuwied machte er seine Ausbil- durch Maurs Weiterbildungsstipendium ist dung – die er 2015 mit Bestnote abschloss. noch nicht ausgeschöpft; einen Sprachkurs Krings GmbH & Co. KG, Neuwied Bei der IHK-Bestenehrung wurde Maur auf würde er gerne noch machen. Offenbar hat Norbert Minig "Maschinenbau", Rheinbrohl das Weiterbildungsstipendium des deut- das Fernweh den jungen Mann, der vor 10 Jahre schen Bildungsministeriums aufmerksam, seinem Praktikum noch nie geflogen war, Dorian Heinrich Wegmann "Immobilien", das die Kammern vergeben. Begabte erhal- gepackt: Er möchte den Kurs gern im Aus- Rengsdorf ten dabei für maximal drei Jahre Zuschüsse land absolvieren – „vielleicht auf Malta“, Eduard Gossen, Neuwied zu beruflichen oder fachübergreifenden sagt er, „oder in Südafrika.“ Mohamed Adel Osman, Neuwied Seminaren und Fortbildungen. Mehr Infos auf monte mare Projektgesellschaft Maur bewarb sich bei der IHK Koblenz und www.weiterbildungsstipendium.de Bedburg mbH, Rengsdorf wurde zum Stipendiat. Bald war für ihn und bei Simone Kütemeyer: Siebenmorgen Elektro GmbH, klar: Er wollte ein zweimonatiges Fachprak- [email protected], Breitscheid Nassen tikum beim „Angkor Centre for Conserva- Tel. 0261 106-210 Ticket - Store Ihre Event - Boutique e. K., tion of Biodiversity“ in Kambodscha, kurz Neuwied ACCB, machen. Das ACCB ist ein Arten- Volker Horst Bork "Transbork - Logistik", schutzprojekt des Allwetterzoos Münster Kontakt: Rheinbreitbach – andere Tierpfleger hatten Maur von ihren Fabian Göttlich Besuchen dort berichtet. Sein Chef, Zoodi- 02631 9176-15 rektor Mirko Thiel, war sofort offen für die [email protected] Jubilare im April Idee des jungen Tierpflegers. „Zum einen www.ihk-koblenz.de/neuwied 50 Jahre sahen wir das Fachpraktikum als Beloh- Klassmann Ingenieure GmbH, Neuwied nung für seine gute Ausbildung. Zum ande- ren profitieren wir als Betrieb natürlich 25 Jahre von den Erfahrungen, die er in Kambod- Albert Matthias Klas, Asbach scha gesammelt hat“, sagt Thiel. „Ein so Georg Birkenbach, Linz langes Praktikum hat noch keiner unserer Heinz Günter Fasel "Gaststätte Mitarbeiter gemacht, und schon gar nicht Roßbacher Hof", Roßbach so weit weg, aber die Kollegen haben Herrn FOTO: KRISTINA DANNEBERG 10 Jahre Maur die Freistellung gerne ermöglicht.“ Thorben Maurs Erfahrungen haben ihn Günter Kursch "Handelsvertretung", Niederbreitbach nicht nur beruflich, sondern auch persön- lich bereichert. Im ACCB war er verant- Ivica Bilanovic "Entrümpelungsdienst", Windhagen wortlich für die Pflege der Schildkröten, lernte aber auch alle anderen Tiere dort Norbert Konrad "Bürodienstleistungen", Rheinbreitbach kennen – von der Bengalkatze bis zum Argala-Marabu. „Ich wurde beispielsweise SCIECONOMICS Consulting GmbH, Windhagen Stockhausen in der Futterküche, in der Aufzucht und im Bereich der tierärztlichen Betreuung einge- Sven Hachenberg "Gartengestaltung", Raubach setzt“, berichtet er. Tief beeindruckt hat ihn, unter welchen Bedingungen die Tier- Thorsten Weber, Oberraden pfleger in Kambodscha ihre Arbeit tun: Torsten Dommermuth "Haustechnik", „Wenn wir im Zoo Neuwied ein Becken Neuwied Ulrich Neumann, Heike Neumann GbR, Puderbach Hat sich in Kambodscha fachlich weitergebildet: Tierpfleger Thorben Maur 30 RHEIN-HUNSRÜCK

„Man schießt sich sozusagen den Kopf frei“ Jubilare im März 50 Jahre Als seine Frau ihm die entscheidende seine Firma Bogenschuss.de. Seit gut Frage stellte, lebte Günther Kaspari auf einem Jahr ist Kaspari nun im Einsatz – Wohnbau L. Dapper GmbH & Co. KG, Kastellaun einer Burg. „Einen Bogen oder ein Schwert, sein Konzept umfasst neben der „Bogenthe- was wünschst du dir zum Geburtstag?“, rapie“ auch die Bereiche „Bogensport“ und 25 Jahre fragte sie ihren mittelalterbegeisterten „Bogenevent“. „Bogenschießen ist eine Harald Haneder, Emmelshausen Mann. Das war vor etwa zwölf Jahren. Der Sportart, die so gut wie jeder ausüben damalige Leiter des Kolpinghauses auf kann. Sie stärkt den Haltungsapparat und 10 Jahre der Schönburg in Oberwesel entschied regt auch das Herz-Kreislauf-System an“, ATLAS Holding GmbH & Co. KG, sich für einen Bogen – und stellte damit, erklärt der Oberweseler. „Ich merke, Rheinböllen ohne es zu ahnen, die Weichen für seine Bogenschießen tut den Menschen gut. Das Martina Nettersheim, Kastellaun berufliche Zukunft. ist mein Antrieb.“ Der Eventbereich läuft Pascal Steffens "Hausmeisterservice", Aus dem Geburtstagsgeschenk wurde eine für ihn bisher am besten. Ob Firmenfeiern Mastershausen Leidenschaft, Kaspari entdeckte das und -ausflüge, ein Ferienbauernhof oder Bogenschießen als Sport für sich. Er wurde ein Wochenmarkt: Mit seiner mobilen Jubilare im April Übungsleiter in einem Verein und erwarb Schießanlage kann Kaspari Teilnehmern die Trainerlizenz. „Während der Reha nach und Interessierten fast überall ein Schnup- 25 Jahre einer Hüftoperation kam mir dann die pertraining anbieten. Alfons Peter Breitbach, Boppard spinnerte Idee, mich im Bereich des Bogen- Die Bandbreite seines Portfolios gebe es so Dieter Illges "Immobilien", Bell (Hunsrück) sports selbstständig zu machen“, erzählt auf dem regionalen Markt bisher nicht, Peter Marx Beteiligungs-GmbH, Reich der 53-Jährige. „Kliniken in anderen Bun- sagt der Bogenschütze. Den therapeu- Stefan Moosmann "Erdbau", Wüschheim desländern bieten Bogenschießen als The- tischen Teil seiner Arbeit würde er aller- 10 Jahre rapie an, in Rheinland-Pfalz gibt es das dings gerne noch ausweiten. Weil er davon allerdings nur ganz selten. Das möchte ich überzeugt ist, dass Bogenschießen nicht Stephan Hannemann, Sohren ändern.“ 2016 musste das Kolpinghaus auf nur dem Körper, sondern auch dem Geist Nicole Christina Reichenbach "Outdoor der Schönburg schließen, Kaspari verlor guttut, hat Kaspari Trainerlizenzen sowohl & Freizeit", Boppard seinen Job. Und beschloss, seine „spinnerte im Bereich des Präventionssports als auch Patthamaporn Saengsawang, Boppard Idee“ in die Tat umzusetzen. in den Reha-Bereichen Orthopädie und Pflanzen-Energie-Zentrum Hunsrück Der Vater zweier Söhne erarbeitete, auch psychische Erkrankungen erworben. „Ich GmbH & Co. KG, Gödenroth mit Unterstützung der IHK-Gründungsbe- fände es toll, mit Kliniken zusammenzuar- RFP-Immobilien GmbH, Halsenbach ratung, einen Businessplan, erwarb die beiten und meinen Einsatz im betrieblichen entsprechende Ausrüstung und gründete Gesundheitsmanagement zu verstärken“, sagt er. „Psychische Erkrankungen bilden für Betriebe einen immer größeren Kosten- Mit seinem mobilen Equipment kann Günther Kaspari fast überall Trainings anbieten. block. Bogenschießen, das sehe ich im Umgang mit meinen Kunden, entspannt und verhilft zu Erfolgserlebnissen. Man schießt sich sozusagen den Kopf frei von allem Ballast.“ Auf das erste Jahr seiner jungen Firma blickt der gelernte Koch, der fünf Jahre zur See gefahren ist, sehr zufrieden zurück: Es sei besser gelaufen, als sein Budget das vorgesehen habe. Für dieses Jahr visiert er die Gewinnzone an. Noch wichtiger ist dem Gründer allerdings etwas anderes: „Wer kann schon sagen“, fragt er vergnügt, „dass er mit seinem Job andere glücklich macht?“

Kontakt: Knut Schneider 06761 9330 -11 [email protected] www.ihk-koblenz.de/ FOTO: JANINE THEISEN JANINE FOTO: rhein-hunsrueck RHEIN-LAHN 31

Schlicht.

Ein kleiner Raum, vielleicht knapp 20 Qua- dratmeter, schwarz getünchte Wände, gedämpftes Licht. „Schlicht. Esslokal“ heißt passenderweise die Location in der Bad Emser Römerstraße. Wobei, ein Lokal im eigentlichen Sinne ist es dann nicht. Ein- bis zweimal pro Monat kocht und serviert Rebecca Fischer hier exklusiv für bis zu acht Gäste. „Es ist eher ein Private Dinner Club“, erklärt die 35-Jährige das Konzept des kleinen Ladens in den Räumlichkeiten des Weinhandels „Krawall und Wein“. Für sie sei das „Schlicht“ eben die Möglichkeit, Dinge auszuprobieren, die sie im Alltag so nicht machen könne. Denn Fischer betreibt das Ganze neben ihrem Vollzeitjob als Küchenchefin. Acht FOTO: LEON MOHR Gänge pro Gast bedeuten eine Menge Rebecca Fischer und ihr Lebensgefährte Richard Sänger im "Schlicht. Esslokal" in Bad Ems Arbeit in ihrer ‚freien Zeit‘. „So etwas ist nicht möglich, wenn man es nicht bedin- gungslos macht“, sagt sie. „Ich beschäftige zurückgenommen: „Etwas Salz, Kräuter, etwas angeschwipst sind, das ist dann eine mich permanent mit meinen Gerichten. das war’s. Es geht um den Geschmack der sehr schöne und persönliche Stimmung. Auch nachts kommen mir häufig Ideen.“ Produkte, die brauchen nicht viel.“ Wenn ich in der Küche stehe und die Gäste Auf den ersten Blick schlicht scheinen auch Ob sie ihr Lokal irgendwann einmal haupt- aus dem Nebenraum lachen hören kann, die einzelnen Gänge. „Reh | Rotkohl“ oder beruflich betreiben will? Fischer zögert. dann bin auch ich glücklich.“ „Gurke | Kräuter“, so nennt die studierte „Eigentlich schon. Aber irgendwie mag ich Geografin und ausgebildete Köchin Fischer es auch, dass es im Moment so klein, so sie beispielsweise. Hinter diesem Purismus exklusiv ist.“ Dabei schätzt sie besonders steckt viel Aufwand. „Die Produkte, mit die Zusammenarbeit mit ihrem Ser- Jubilare im März denen ich arbeite, müssen alle eine sehr viceteam, die von „gemeinsamer Begeiste- 25 Jahre gute Qualität haben. Das bedeutet für mich, rung und Freundschaft“ profitiert. Bernd Keßler "Autohandel", Weyer dass ich direkt zu den Produzenten der Teil dieser Exklusivität ist auch, dass Domi- Region fahre und mir ein Bild vom Gemüse, nik Melchior von Krawall & Wein alle Din- vom Tier und seinen Lebensbedingungen nerabende mit einer Weinauswahl beglei- Jubilare im April mache“, sagt Fischer. So stammen alle ver- tet. Hier darf es dann auch für Fischer gerne 25 Jahre arbeiteten Milchprodukte von ein und der- mal etwas weniger schlicht sein: „Ich mag’s G.P.V. Gesellschaft für Projektentwick- selben Kuh. Gewürzt wird bei Fischer – wie eigentlich ganz gern, wenn die Gäste so lung und Immobilien-Verwaltung mbH, sollte es anders sein – ebenfalls sehr nach dem zweiten, dritten Gang schon mal Obernhof Harald Kutsche, Kaub Markus Sprenger, Weisel Schaefer kalk ist „feuerwehrfreundlich“ 10 Jahre Karl Ruppert Verwaltungs-GmbH, Biebrich Michael Kreuzberger Nina Kreuzberger GbR, Nastätten Ruppert Werkzeugmaschinen GmbH & Co. KG, Biebrich Verena Wolf "Naildesign", Nastätten

Kontakt: Richard Hover 02602 1563-12 [email protected] Der Kalkproduzent Schaefer Kalk ist kürzlich als „feuerwehrfreundliches Unternehmen“ www.ihk-koblenz.de/ ausgezeichnet worden. 29 Mitarbeiter engagieren sich ehrenamtlich in der freiwilligen Feuerwehr. rhein-lahn.de 32 WESTERWALD

Aus für die Bummelleitung

Im ländlich geprägten Rheinland-Pfalz soll in den Gewerbegebieten „Feinches- kam ein weiteres am Frankfurter Rhein- geht der Ausbau der Digitalisierung vie- wiese“ und „Auf der Heide“ ein leistungs- Main International Airport dazu. Wäh- lerorts nur schleppend voran. Die starkes Glasfasernetz verfügbar sein, und rend Werner Dommermuth mit 71 Jahren DoKaSch GmbH Air Cargo Equipment + das nicht nur für DoKaSch selbst, sondern in absehbarer Zeit an einen Rückzug aus Repair aus Staudt will nicht länger auf die auch für die etwa 30 weiteren hier ansäs- der Geschäftsführung denkt, führt seine großen Telekommunikationskonzerne sigen Betriebe. Tochter Dr. Stefanie Dommermuth den warten und ist gerade dabei, sich selbst Der Firmensitz in Staudt hat für das Unter- Betrieb in zweiter Generation weiter. um den wirtschaftlich wichtigen Zugang nehmen viele Vorteile: Nah an der Auto- Rund 150 Mitarbeiter sind heute bei der zu schnellem Internet zu kümmern: Das bahnanschlussstelle gelegen, Unternehmensgruppe DoKaSch beschäf- mittelständische Unternehmen, das seit sind die Flughäfen Frankfurt/Main, tigt. „Ständige Innovation und Weiterent- 29 Jahren Luftfrachtlademittel entwi- Frankfurt/Hahn und Köln-Bonn binnen wicklung gehören unbedingt dazu“, weiß ckelt, baut und wartet, hat sich mit dem einer Stunde erreichbar. „Das ist ein toller auch Geschäftsführer Akin Demir, zustän- Limburger Telekommunikationsanbieter Standort, aber die Internetanbindung ist dig für Technik und Innovation im Unter- Teliko zusammengetan. Bis zum Sommer einfach schlecht“, sagt Geschäftsführer nehmen. „Digitalisierung und die weltwei- Werner Dommermuth. 1989 gründete er te Vernetzung mit allen Standorten sind das Unternehmen gemeinsam mit Heinz nicht mehr wegzudenken, Daten müssen in Peter Kaminski und Manfred Schneider; Echtzeit zur Verfügung stehen.“ Mit einer Nachtrag Januar zusammengesetzt aus den Familienna- Bummelleitung, mit der sich das Staudter 25 Jahre men ergab sich der Firmenname. Unternehmen zurzeit begnügen muss, Heute zählt DoKaSch zu den weltweit füh- funktioniert das auf Dauer kaum. Aber das KSKOMM GmbH & Co. KG, Ransbach-Baumbach renden Unternehmen in Sachen Entwick- hat bald ein Ende: Bis Mitte Juni will die lung, Herstellung und Instandhaltung Teliko aus Limburg ein Glasfasernetz für von standardisierten und kundenspezi- Geschwindigkeiten von bis zu 100 Gbit/s Jubilare im März fischen Luftfrachtlademitteln, den soge- in der „Feincheswiese“ bereitstellen. 10 Jahre nannten Unit Load Devices, kurz ULDs. Angela Göbler Flaschenland GmbH, Sessenhausen Die Firma besitzt alle Zulassungen der europäischen und amerikanischen Luft- Katharina Eidt, Wirges fahrtbehörden. Zu den Partnern und Kun- Monika Katarzyna Turlej, Montabaur Kontakt: den zählen Fluggesellschaften und Logi- Richard Hover Paul-Werner Gelhard-Breiden stikunternehmen, aber auch die NATO 02602 1563-12 "Webdesign", Hilgert und die Pharmaindustrie. 1998 eröffneten [email protected] Udo Isbert "Baggerarbeiten", Pottum die Westerwälder am Flughafen Frank- www.ihk-koblenz.de/ furt/Hahn ein erstes Service-Center, 2009 westerwald Jubilare im April 25 Jahre Werner Dommermuth, Dr. Stefanie Dommermuth und Akin Demir (von links) AKO Kunst, Kultur & Sport Veranstal- auf dem Betriebsgelände von DoKaSch in Staudt tungs- und Vermarktungs GmbH, Höhr-Grenzhausen Dietmar Otto, Selters (Westerwald) Dirk Göbler, Welkenbach Esther Maren Krüger, Hachenburg

Guido Zebczuk, Josef Erich Pfann GbR, FOTO: ANGELA GÖBLER Höhr-Grenzhausen Hans Volker Barop, Wirges Hiltrud Doell "Haushaltsberatung", Dreikirchen Hütten- und Heimatverein e. V. Verein für Landschaftsschutz, Liebenscheid Motorrad - Sport Kaiser GmbH, Guckheim Stefan Schnorr, Alpenrod Stein-Apotheke, Inh. Dr. Massud Nayeri, Montabaur

10 Jahre SuS Group GmbH, Ransbach-Baumbach IHK-Journal 03/04 2018 03/04 IHK-Journal NACHGEFRAGT BEI ... 33

Nachgefragt bei … Rainer Kroth Seit über 20 Jahren ist Rainer Kroth (62) der bekannteste „Kowelenzer Hejel“. Als Rolli Hassdenteufel nimmt er im Bühnenpro- gramm „Rainer Zufall“ authentisch den typischen Einwohner der Rhein-Mosel-Metropole aufs Korn. Wir haben den ehemaligen Schriftsetzer der Rhein-Zeitung im Fitnessstudio seines Sohnes, in dem er aushilft, getroffen und gefragt, wie er zu Rolli wurde und was genau einen Kowelenzer Hejel eigentlich ausmacht. Achtung, Mundart! FOTO: LEON MOHR

Rainer, wie kam es zu der Geburt von Rainer Zufall? Mario Barth, der ja auch die Nation total spaltet. Ich persönlich Zu meinem 40. wollte ich meinen Gästen mal was Besonderes kann damit jedenfalls gut leben. bieten und den Kowelenzer Hejel spielen. Das ist ja so eine Figur, die immer schon bei mir im Kopf rumgesponnen hat und Ist Atze Schröder so etwas wie dein Vorbild? die man damals in Koblenz ständig irgendwo gesehen hat – an Ja. Atze Schröder ist auf den Punkt, treibt die Pointen sehr gut der Tankstelle, im Fitnessstudio, überall gab es diese Leute, die voran, ist auf eine gewisse Weise unter der Gürtellinie und so aufgefallen sind, dass man sich dachte: ‚Was ist das denn für respektlos, aber mit einer Schärfe, die ich noch vertretbar finde. einer?‘ Auf der Fete einer Freundin in Mainz hab ich das mal nachgemacht und dabei gemerkt, was das für ein Komikpoten- Wieviel Rainer Kroth steckt eigentlich in der Bühnen- zial hat. Die Leute haben sich kaputtgelacht und konnten gar figur Rolli? nicht glauben, dass es in Koblenz solche Leute gibt. Da ist mir Interessante Frage, da hab ich so noch nie drüber nach- erstmal bewusst geworden, dass wir schon eine spezielle Art gedacht … von Menschen hier sind. Und dann habe ich mich einfach mal hingesetzt und ein paar typische Koblenzer Sprüche zusam- … die Hälfte? mengeschrieben: ‚Die dau geschlare has, die lewe all noch‘ und … nee, doch noch ein bisschen mehr. Ich würde sagen: Der so Sprüche eben, die eigentlich nur auf Koblenzer Platt gut Rolli, der lässt vielleicht mal das raus, was ich als Rainer Kroth rüberkommen. Das kam gut an und hat mir einfach Spaß nicht sage, aber gerne sagen würde. gemacht. Der Name kam dann von meinem Schauspielkollegen Frank Eller: Rainer, weil es mein Vorname ist, und Zufall, weil Kannst du dir vorstellen, irgendwann mal nicht mehr wir uns zufällig kennengelernt haben. in Koblenz zu leben? Nein, also ich freu mich auf den Urlaub und die Sonne, aber Wie ist das Comedy-Projekt dann in Koblenz gestartet? nach einer Woche werde ich in der Regel schon ein bisschen Damals gab es den ersten Comedy-Club in Deutschland, die unruhig. Dieses Jahr haben wir – auf Drängen meiner Frau – das Blaue Biwwel in der Koblenzer Altstadt. Da gab es dienstags erste Mal neun Tage gebucht, aber das finde ich schon lang. Ich einen Talenteabend und wir, meine Kollegen Ada Fürstenau, bin da insgesamt sehr heimatverbunden. Frank Eller und ich, haben angefangen, dafür zu üben. Wir sind sogar auf ein paar Hochzeiten aufgetreten. Und dann kam der Letzte Frage auf Kowelenzerisch: Rainer, wat es eijent- große Abend – wir waren ausverkauft mit 230 Leuten und es lich en Hejel? kam insgesamt ganz gut an. Ich nehme an, dass die Hälfte viel- En Hejel es en Ulles, en Idiot, en Matscho, mit anneren Worten leicht auch gesagt hat ‚so’n Schiss guck ich mir nit mehr an‘, en ganz normale Kowelenzer Mann. aber es gab eben auch welche, die was damit anfangen konn- ten. Aber das ist ja generell so, auch bei Atze Schröder oder Das Gespräch führte Leon Mohr. 34 GENUSS UND REGION

Genuss und Region Von Äpfeln und Birnen

Äpfel Birnen In puncto Apfel hat man die Qual der Wahl. Von den rund 2.500 Ähnlich dem Apfel gibt es auch unter den Birnensorten einige Sorten, die heute weltweit bekannt sind, werden etwa 100 Sor- Markt- und viele alte Sorten, die bei passionierten Hobbygärt- ten kommerziell angebaut. Die Apfelvielfalt ist enorm – die nern und Obstbauern durchaus wieder eine Renaissance Früchte unterscheiden sich in Größe, Form und Farbe, in Frucht- erfahren. Birnen gehören zu den wenigen Früchten, die nach fleisch, Geschmack, Aroma und Reife, in Verwendung und Ver- dem Pflücken weiter reifen. Deshalb ist es sinnvoll, eher etwas arbeitung und nicht zuletzt in Lagerung und Haltbarkeit. unreife als zu reife Birnen zu pflücken. Die Haupternte findet zwischen September und Oktober statt. Es gibt viele verschiedene Sorten wie Williams Christ, But- Gute, lagerfähige Äpfel bleiben bei richtiger Behandlung über terbirne, Forelle oder Kaiser Alexander, die sich in Aussehen, den ganzen Winter hinweg frisch und bieten uns daher als ein- Festigkeit und Verwendungszweck zwar unterscheiden, aber zige heimische Frucht eine so lange Verwendungsperiode. Der allesamt ein volles und mildes, manchmal süßes, manchmal Apfel besitzt eine ganze Reihe gesunder Vitamine und Inhalts- weinsäuerliches Aroma mit sich bringen. Ein kulinarisches stoffe, aber auch allergisches Potenzial, weshalb Allergiker „Dreamteam“ sind Birnen, Nüsse und Käse. Überall, wo sie aufpassen sollten. Man unterscheidet Tafel- von Wirtschaftsäp- ihre Süße und Milde einbringen, kann ein salziger, rauchiger feln. Während Letztere zu Saft, Wein, Essig und Destillaten ver- Gegenspieler wie Schinken und Räucherfisch oder eben ein arbeitet werden, sind es hauptsächlich die Tafeläpfel, die heute kräftiger Käse geschmacklich glänzen. Auch mit exotisch-ori- frisch verzehrt oder zu süßen wie herzhaften Gerichten verar- entalischen Gewürzaromen harmonieren Birnen gut, etwa in beitet werden. Apfelkuchen, Apfelkompott, Bratapfel, Apfel- einem fruchtigen Curry oder einem süß-scharfen Chutney. strudel und Apple Pie gehören zu den bekanntesten süßen Mandeln, Sahne und Honig, aber auch Rot-oder Portwein Umsetzungen in der Küche. Sauerkraut und Rotkohl verleiht der ergeben mit der Birne zarte wie edle Desserts und Kuchen. Apfel eine pikant-süß-säuerliche Note und auch Meerrettich, Nicht zuletzt sind Geflügel wie Hähnchen und Ente, aber Nüsse, Käse, Kräuter, Kartoffeln und Kürbis, Schweinefleisch, auch Wildgeflügel passende Gerichte, bei denen Birnen gut Geflügel und Blutwurst verstehen sich gut mit Äpfeln. zur Geltung kommen.

Birnen-Ingwer-Konfitüre mit Thymian

Zutaten 1.600 g Birnenwürfel 25 g Ingwer 1.000 g Gelierzucker (1:2) 5 g Zitronensäure 5 g Thymianblätter 1 Prs Salz

Den Gelierzucker zu den Birnen geben und zwei Stunden Saft ziehen lassen. Dann alles aufkochen und etwa zwei Minuten kochen lassen. Den entstehenden Schaum entfernen. Mit 5 g gehacktem Thymian und Zitronensäure abschmecken, alles heiß in Gläser füllen und verschließen. FOTO: GASTRONOMISCHES BILDUNGSZENTRUM KOBLENZ BILDUNGSZENTRUM GASTRONOMISCHES FOTO: IHK-Journal 03/04 2018 03/04 IHK-Journal AUS UNSEREM AKTUELLEN VERANSTALTUNGSKALENDER:

Fachkräftegewinnung im Ausland Sie suchen Fachkräfte? Warum nicht im Ausland? Das Welcome Center der Industrie- und Handelskammer Koblenz und der Internationale Personalservice der Agentur für Arbeit informieren Sie über die Chancen der Rekrutierung aus dem Ausland und stellen Ihnen ihr Unterstützungsangebot vor: Dienstag, 8. Mai 2018, 16 - 17:30 Uhr IHK Koblenz, Schlossstraße 2, 56068 Koblenz Wir bitten um Anmeldung unter www.ihk-koblenz.de, Nummer 3961710.

7. Exportforum der Arbeitsgemeinschaft Saarland-Rheinland Pfalz Das Exportforum der IHK Arbeitsgemeinschaft Saarland-Rheinland Pfalz hat sich mittler- weile zum Branchenereignis für export- und importorientierte Unternehmen im Südwes- ten entwickelt. Auch in diesem Jahr werden wieder mehr als 400 Besucher erwartet: Mittwoch, 25. April 2018, 9:30 – 16:30 Uhr Congresshalle Saarbrücken, Hafenstraße 12, 66111 Saarbrücken Auf www.ihk-exportforum.de können sich Interessierte verbindlich kostenfrei an- melden. Außerdem haben sie dort die Möglichkeit, über ein „Matching-Tool“ direkt einen Termin für ein individuelles B2B-Gespräch mit einem Vertreter der Auslandshandelskammern (AHKs) zu vereinbaren oder sich individuell zu den einzelnen Workshops anzumelden.

Forum Gefahrgut Rhein-Mosel Jedes Unternehmen kann mit gefährlichen Gütern und Stoffen in Berührung kommen. Deshalb sollte der Umgang mit Gefahrgut gelernt sein und das Wissen stets aktualisiert werden. Diese Möglich- keit bietet Interessierten unser kostenfreies Forum Gefahrgut Rhein-Mosel. Fester Programmbestandteil ist ein Vortrag eines der renommiertesten Gefahr- gutexperten Deutschlands: Jörg Holzhäuser vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau (MWVLW) in Mainz. Veranstaltungsplanung 2018 (Änderungen vorbehalten): • 28. März 2018 IHK Koblenz, Schlossstraße 2, 56068 Koblenz • Weitere geplante Termine: 13. Juni und 14. November 2018 Wir bitten um Anmeldung unter www.ihk-koblenz.de, Nummer 3307336.

Roadshow Duales Studium Studium und Berufspraxis – 2-in-1: Das duale Studium wird nicht nur bei Abiturientin- nen und Abiturienten, sondern auch bei Unternehmen immer beliebter. Dabei stellen sich zwei zentrale Fragen: Welche dualen Studiengänge gibt es in der Region und welche Anforderungen an die Ausbildungsunternehmen sind damit verbunden? Antwort darauf erhalten Sie in unserer Veranstaltungsreihe in Kooperation mit der Hochschule Koblenz:

1. Quartal: 13. März 2018, Altenkirchen Schwerpunkt: Duales Studium Maschinenbau in der Region Westerwald 2. Quartal: 5. Juni 2018, Simmern Schwerpunkt: Duales Studium Informationstechnik mit der Ausbildung zum/-r Fachinformatiker/-in 3. Quartal: 16. August 2018, Bad Neuenahr-Ahrweiler 4. Quartal: 23.Oktober 2018, Montabaur Schwerpunkt: Duales Studium Business Administration mit der Ausbildung zur/-m Industriekauffrau/-mann oder Kauffrau/-mann für Büromanagement Weitere Informationen und einen Link zur Anmeldung finden Sie unter www.ihk-koblenz.de, Nummer 3943130. UNTERNEHMEN TRIFFT WISSENSCHAFT Suchen und fi nden: Kooperationspartner aus der Wissenschaft für Forschung, Entwicklung und Innovation

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