Hü7 Die vier Faktenblätter zum Modellvorhaben Nachhaltige Raumentwicklung 2014–2018 Modellvorhaben «Natürliche Ressourcen als Entwicklungsmotor»

Die Ressource Holz in der Val Schons Natürliche Ressourcen Die Landwirtschaft in der Val Schons Die Ressource Stein in der Val Schons als Entwicklungsmotor der Val Schons Der Tourismus in der Val Schons

Das Projekt «Natürliche Ressour- cen als Entwicklungsmotor der Val Schons» Im Herbst 2014 wurde die neue Regionale Gewerbezone Val Schons in Betrieb genommen, als Resultat einer gemeinsamen Arealentwick- lung der Schamser Gemeinden. Um die neuen Flächen bestmöglichst zugunsten einer wertschöpfungsstarken Wirtschaft zu nutzen, soll- te ergänzend dazu eine Strategie zur nachhaltigen und innovativen Standortentwicklung erarbeitet werden. Ziel des Projektes war, ei- nerseits die natürlich vorhandenen Ressourcen (Holz, Stein, Wasser, Landschaft und Biodiversität) besser zu nutzen. Andererseits soll noch enger den Wertschöpfungsketten entlang zusammengearbei- tet und neue Kooperationen über die Branchen hinaus gesucht wer- den. Daraus sollen für das lokale Gewerbe neue Produkte, Geschäfts- felder und bessere Prozesse aufgezeigt werden. Die interessierten Betriebe, die Behörden und regionalen Organisationen waren in den gesamten Prozess aktiv eingebunden. In einem ersten Schritt ist die Situation der natürlichen Ressourcen und der regionalen Stein-, Holz-, Tourismus- und Landwirtschaftsbranche analysiert worden. Dies war die Grundlage, um die grössten Potenziale zu erkennen und die Projektschwerpunkte — die Wertschöpfungskette Holz und Nislas — festzulegen. In einem zweiten Schritt wurden konkrete Projekte ausgearbeitet, Machbarkeiten geprüft und Entwicklungsstrategien erarbeitet. Das von den Gemeinden lancierte Projekt wird 2017 abge- schlossen und wurde als Modellvorhaben Nachhaltige Raumentwick- lung von Bund und Kanton unterstützt. Die vier Faktenblätter zu den Ressourcen Holz, Stein, Landwirtschaft und Tourismus fassen die Ergebnisse der Analyse zusammen, geben einen Überblick über die diskutierten Ansätze zur Weiterentwicklung und richten sich an die Schamser und Schamserinnen, insbesondere die Unternehmer/Innen der Region. Der Tourismus in der Val Schons

Projektträger Bergnatur und Gemeinden , Casti-Wergenstein, Ferrera, Lohn, Das ist ein Kleinod für den sanften Tourismus. Es bietet nebst Weltkultur Mathon, Zillis-Reischen der Berglandschaft eine grosse Vielfalt an Kulturgütern von regionaler, nationaler und gar internationaler Bedeutung. Das Zusammenspiel von Dieses Projekt wurde als Modellvorhaben für Nachhaltige Naturpark Beverin, der Fachstelle Cultura Viamala und Viamala Tourismus Raumentwicklung vom Bund unterstützt. ist von grosser Bedeutung. Künftig sollen auch das Gewerbe und die Landwirtschaft verstärkt miteinbezogen werden. Hierbei kann das Projekt Nislas eine zentrale Rolle spielen. Projektleitung Wildbachstrasse 46 8008 Zürich www.sofiesgroup.com Natürliche Ressourcen Der Tourismus als Entwicklungsmotor der Val Schons in der Val Schons

Der Tourismus • Viamala-Schlucht: Zusammenarbeit Nislas An den Alptransitrouten Splügen- und San ca. 60'000 Besucher/Jahr Wichtige Drehscheibe ist die regionale Touris- Der Standort Nislas in Zillis als Teil der Regio- Bernardino-Pass gelegen hat das Schams musorganisation Viamala Tourismus. Sie ist vor nalen Gewerbezone hat ein touristisches Po- eine lange Tradition in der Beherbergung von • Klangwald tun resun allem für die Vermarktung des touristischen tenzial, das heute noch nicht ausgeschöpft ist. Durchreisenden. Auch heute zählen diese nebst Angebotes und die Gästeinformation zustän- Workshops und Interviews mit verschiedenen (Weit-)Wanderern, Wintersportlern und Famili- • Kirche St. Martin dig. In Form eines Leistungsauftrages werden Akteuren rund um Nislas haben gezeigt, dass en zu den wichtigsten Zielgruppen des Touris- ca. 25'000 Besucher/Jahr mit den einzelnen Gemeinden weitere Aufgaben das Bedürfnis nach einer Aufwertung und Ent- mus. Dieser ist mit schätzungsweise 10 bis 20 jährlich vereinbart. Ebenfalls wichtige Partner wicklung des Standortes gross ist. Arbeiten der • Silberminen Alp Taspegn Prozent der Wertschöpfung ein wichtiger Wirt- Lohn sind — nebst den touristischen Leistungspart- Architekturstudierenden der HTW Chur haben • Center da Capricorns • Tgea da Schons schaftsfaktor und Arbeitgeber. Die Gäste aus Mathon nern — der Naturpark Beverin und die Kultur- mögliche bauliche Umsetzungen am Ort auf- Italien kommen seit einigen Jahren nicht mehr • Steinbockausstellung fachstelle Cultura Viamala. Vereinzelt wird auch gezeigt. Daran knüpft nun die neu entstandene so zahlreich wie auch schon. Zillis mit dem Gewerbe, z.B. in Form von Führungen, IG Nislas an, welche ein konkretes Projekt ent- Als Unterkünfte stehen Hotels, Bed & Break- Wergenstein zusammengearbeitet. wickeln will. Die bestehende Ausstellung soll fasts, Ferienwohnungen, Maiensässe, Gruppen- nach Nislas gebracht, neu konzipiert und mit unterkünfte und Campingplätze zur Wahl. Ver- • Bouldergebiet «Magic Wood» weiteren Angeboten, beispielsweise für Kinder schiedene regionale Produkte (z.B. Souvenirs • Bergbaumuseum und Schulen, angereichert werden, um als er- oder kulinarische Spezialitäten) und authenti- gänzende Attraktion zur Kirchendecke Zillis sche Erlebnisse (z.B. im Bereich Handwerk oder Andeer neue Gäste anzusprechen. Eine Idee für neue Führungen) werden angeboten. • Mineralbad Andeer Angebote könnte eine offene Werkstatt sein, ca. 75'000 Besucher/Jahr ein Ort zum Basteln, Kreieren, Handwerken, der eine Brücke zum Gewerbe schlägt. Ein weiteres • CasaStorica Standbein soll ein Informations- und Mobilitäts- • Ausstellung Schalensteine Ferrera zentrum bilden, welches als Eingangstor in die • Rofflaschlucht Diverse Angebote in der ganzen Region: Region funktioniert und wo Wanderer, Biker, Trailrunner sich ausrüsten, umkleiden, ihr Velo • Naturpark Beverin reparieren oder den Akku des E-Bikes aufladen • Weitwanderwege können. Dazu kommen noch ein Gastro- und – viaSpluga Verkaufsbereich sowie weitere Dienstleistun- – Walserweg Graubünden gen für einen angenehmen Aufenthalt. Das Ziel – Alte Averserstrasse soll zudem sein, mit Nislas das architektoni- – Via Capricorn sche, handwerkliche und baukulturelle Potenzi- al der Region aufzuzeigen. • Transviamala

Ideen Stärken Knacknüsse • Stärkere touristische Inwertsetzung von Nislas: Projekt zur konkreten Strategie- und • Das touristische Angebot wird von Viamala Tourismus aufgearbeitet • Eine der grössten Gästegruppen — die Durchreisenden der Geschäftsentwicklung ist seit anfangs 2017 im Gang. und für Gäste und Einheimische zugänglich gemacht. Die Angebote A13 — verweilt nur kurze Zeit vor Ort und bringt kaum Wert- werden laufend erweitert. schöpfung für die Val Schons. • Ausbau der Zusammenarbeit mit dem Gewerbe und Erweiterung des handwerklichen und aktiven Erlebnisangebots: Gäste und Einheimische lernen das Handwerk kennen • Natur (z.B. Viamala-Schlucht) und Geschichte (z.B. Kirchendecke • Dasselbe gilt für die Mehrheit der Besucher der Kirche (z.B. entlang der ViaSpluga, Führungen in Gewerbebetrieben, Handwerkskurse zur St. Martin) sind Attraktionen, welche touristisch ausgeschöpft St. Martin. Insbesondere Busgruppen sind oft wenig kaufkräf- Erstellung eines eigenen Möbels etc.). werden können. tig. Dies führt dazu, dass zwar viele Touristen Zillis besuchen, die Wertschöpfung aber relativ gering ist. • Ausbau des agrotouristischen Angebotes: Angebot von weiteren Maiensässen als • Die Branche ist aktiv, innovativ und offen für neue — auch branchen- Ferienunterkünfte, Teilprojekt Agrotourismus auf der Alp Nurdagn (Projekt zur regio- übergreifende — Zusammenarbeiten. • Die Kirchendecke kann im Winter nicht besichtigt werden. nalen Entwicklung (PRE) Beverin). Zudem fehlt es an genügend attraktiven Schlechtwetter- resp. schneeunabhängigen Angeboten, winters wie sommers. • Neue Angebote für Schulgruppen.