Pressemeldung | 10.10.2017 | acr Berliner Erstaufführung der Oper über M. K. Gandhi in Sanskrit | Nur 5 Vorstellungen

Der Choreograf Sidi Larbi Cherkaoui inszeniert Philip Glass’ Satyagraha als rituelles Tanztheater über gewaltlosen Widerstand Premiere: Freitag, 27. Oktober 2017 | 19:30 Uhr

Nach Pelléas et Mélisande von Claude Debussy setzt die Komische Oper Berlin ihre Reihe der Neuproduktionen mit einem weiteren musiktheatralen Ausnahmewerk des 20. Jahrhunderts fort: Philip Glass’ Oper Satyagraha aus dem Jahr 1980. Die kongeniale Lesart des flämisch-marokkanischen Choreografen Sidi Larbi Cherkaoui ist eine Koproduktion unter anderem mit dem Theater Basel. Dort wurde das Avantgarde-Event zwischen Tanz und Musiktheater im Mai 2017 stürmisch gefeiert. Nun kommt es für fünf Vorstellungen mit Eastman und neuer Sänger*innen-Besetzung nach Berlin. Philip Glass , der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert, zählt zu den »Klassikern« unter den amerikanischen zeitgenössischen Komponisten. Seine Opern, mit denen er durch seine minimalistischen Kompositionen in Kombination mit nicht-narrativen Inhalten eine neue Form des Musiktheaters definiert hat, wurden in Berlin bisher selten auf die Bühne gebracht. Mit Satyagraha , seiner Auseinandersetzung mit Mahatma Gandhi, ist jetzt erstmals eine seiner Opern an einem Berliner Opernhaus zu erleben – das Werk selbst überhaupt zum ersten Mal in der Hauptstadt. Wie in seinem Opern-Erstling Einstein on the Beach (1976) versucht Glass in Satyagraha die Grenzen von Raum und Zeit zu sprengen und sich in assoziativen Bildern zu entfalten. In unterschiedlichen Ebenen verschränkt er bedeutsame Episoden aus Gandhis frühen Jahren in Südafrika (1893-1914), die jeweils durch Überschriften und Figurenkonstellationen definiert werden, mit gesungenen Auszügen aus der Bhagavad Gita, einer heiligen Schrift des Hinduismus, die zentrale Fragen der Spiritualität und des menschlichen Handelns diskutiert. Die ausgewählten Texte im originalen Sanskrit korrespondieren thematisch mit den biografischen Episoden, die für die Kernelemente der »Satyagraha«-Bewegung stehen. Die Idee des gewaltlosen Widerstands, die Gandhi mit »Satyagraha« (»Kraft der Wahrheit«) entwickelte und mit der er Indien später in die Unabhängigkeit führte, ist bis heute Inspiration für Protestbewegungen von Minderheiten. Der international gefeierte flämisch-marokkanische Choreograf und Regisseur Sidi Larbi Cherkaoui, von der Zeitschrift Tanz 2017 als »Choreograf des Jahres« ausgezeichnet, hat Glass’ musiktheatrale Hommage an Gandhis Kampf für Indiens Unabhängigkeit als suggestive Meditation über älteste Menschheitsfragen inszeniert. Ein Minimal-Music-Tanz-Spektakel als sinnlich-überbordende Friedensfeier; für Chor, Solisten, Orchester und Tanzensemble. Gemeinsam mit den Sänger*innen – darunter Stefan Cifolelli als Gandhi – und der von Cherkaoui gegründeten Company Eastman erweckt er die Komposition mit ihren fast mantraartigen Wiederholungen zu suggestivem Leben. Er kreiert eine virtuose Begegnung mit Musik, Theater und Tanz. Die Musikalische Leitung übernimmt

Stiftung Oper in Berlin | Komische Oper Berlin Dr. Andrea C. Röber Behrenstraße 55–57, 10117 Berlin Pressesprecherin Telefon +49 (0)30 20260 370 [email protected] Fax +49 (0)30 20260 366 www.komische-oper-berlin.de

mit Jonathan Stockhammer ein erfahrener Spezialist für die neuere und neuste Musik, der mit seiner Interpretation bereits in Basel Presse und Publikum überzeugte.

Weitere Informationen zu Satyagraha auf den folgenden Seiten. Bildmaterial unter https://www.komische-oper- berlin.de/presseservice/pressefotos_informationen/produktionen/s/satyagraha/ .

Satyagraha Oper in drei Akten [1980] von Philip Glass Libretto von Philip Glass und Constance De Jong In Sanskrit | Berliner Erstaufführung Koproduktion mit dem Theater Basel und der Opera Vlaanderen

Stab Musikalische Leitung: Jonathan Stockhammer Inszenierung und Choreografie: Sidi Larbi Cherkaoui Bühnenbild: Henrik Ahr Kostüme: Jan-Jan von Essche Dramaturgie: Pavel B. Jiracek, Simon Berger Chöre: David Cavelius Licht: Roland Edrich

Besetzung Stefan Cifolelli (M. K. Gandhi), Cathrin Lange (Miss Schlesen, seine Sekretärin), Mirka Wagner (Mrs. Naidoo), Karolina Gumos (Kasturbai, Gandhis Frau), Tom Erik Lie (Mr. Kallenbach), Tomasz Wija (Parsi Rustomji, indischer Mitarbeiter), Katarzyna Włodarczyk * (Mrs. Alexander), Samuli Taskinen * (Lord Krishna), Timothy Oliver (Prince Arjuna), Tänzer*innen von Eastman, Antwerpen, sowie Orchester und Chorsolisten der Komischen Oper Berlin *Mitglied des Opernstudios

Vorstellungen Premiere: Freitag, 27. Oktober 2017 | 19:30 Uhr Weitere Termine: 31. Okt; 2., 5., 10. Nov 2017 Einführungsmatinee: Sonntag, 15. Okt 2017, 12 Uhr (ab 10 Uhr Opernfrühstück)

Karten Preise: 12 - 92 € Kartentelefon (030) 47 99 74 00 | Mo bis Sa: 9 bis 20 Uhr, So- und Feiertage: 14 bis 20 Uhr [email protected] www.komische-oper-berlin.de

Hintergrund

Die Bühne: zwei Schlachtfelder. Kauravas kämpfen gegen Pandavas, doch die verfeindeten Parteien sind Verwandte, Freunde kämpfen gegen Freunde. Auf demselben Feld, in einer südafrikanischen Ebene: auch hier herrscht Streit, Gewalt und Tod. Inmitten der Streitenden stehen zwei Männer voller Zweifel: der mythische Kriegerfürst Arjuna und sein moderner Geistesgenosse Gandhi. »Ist es richtig, derart kriegerisch zu handeln?« Die Gottheit Krishna erinnert beide an ihre Pflicht. Aus Krishnas Mahnung gewinnen Arjuna und Gandhi die Kraft, zu handeln und ihren Kampf gegen das Unrecht aufzunehmen ... Dem begrenzten Erleben von Zeit und Raum im Handlungstheater setzte Philip Glass mit seinen ersten beiden Opern, Einstein on the Beach (1976) und Satyagraha (1980), die Vision eines Musiktheaters entgegen, das sich in assoziativen Bildern entfaltet. Glass selbst meinte, eine Aufführung von Satyagraha gleiche eher dem Blättern in einem Fotoalbum denn dem Besuch einer Theateraufführung. Mit seinen Arbeiten entwickelte er aus der schier unendlichen Wiederholung musikalischer Wendungen mit geringfügigen, kaum merkbaren Veränderungen – später als Minimal Music bezeichnet – die Idee eines grenzen- und formsprengenden Musiktheaters. Dem Hörer entfaltet sich eine musikalische Welt höchst meditativer und geradezu überwältigend suggestiver Kraft. Ins Zentrum von Satyagraha – uraufgeführt 1980 in Rotterdam und jetzt zum allerersten Mal in Berlin zu erleben – stellte Philip Glass Mahatma Gandhis frühe Jahre in Südafrika, von 1893 bis 1914. Unter dem Eindruck der Unterdrückung der indischen Minderheit im Land entwickelte Gandhi hier seine Idee des gewaltlosen Widerstands, die um den Begriff »Satyagraha« – etwa: »Kraft der Wahrheit« – kreist. Kaleidoskopartig entfalten sich Stationen von Gandhis Leben in Südafrika und erzählen vom Weg des indischen Politikers Mohandas Karamchand Gandhi zu »Mahatma«, der »großen Seele«. Mit der »Satyagraha«-Bewegung gelang es Gandhi schließlich, den Widerstand eines damals 350 Millionen Menschen zählenden Volkes gegen 100 000 Kolonialbeamte der britischen Krone zum Erfolg zu führen und damit ein Beispiel für Widerstandskämpfe in der ganzen Welt zu setzen. In ihrer Oper verschränkten Philip Glass und seine Librettistin Constance De Jong historische Episoden aus Gandhis Leben in Südafrika mit »Meilensteinen« des indischen Widerstandes. Dem korrespondiert der Gesangstext, der aus Original-Texten der in Sanskrit geschriebenen Bhagavad Gita kompiliert wurde. Diese zentrale, heilige Schrift des Hinduismus verhandelt als Zwiegespräch der Gottheit Krishna mit dem Kriegerfürst Arjuna die großen Fragen menschlicher Existenz. Die Erfahrung der spirituellen Welt selbst, der Zusammenhang von meditativer Innerlichkeit und gesellschaftlicher Praxis stehen im Zentrum von Satyagraha.

Biografische Informationen Team Der amerikanisch-deutsche Dirigent Jonathan Stockhammer studierte zunächst Chinesisch und Politologie, später Komposition und Dirigieren in seiner Heimatstadt Los Angeles. Noch während des Studiums sprang er für eine Reihe von Konzerten beim Los Angeles Philharmonic ein. In der Folge wurde er eingeladen, dem Chefdirigenten Esa-Pekka Salonen zu assistieren. Mit Abschluss seiner Studien zog er nach Deutschland und entwickelte enge künstlerische Beziehungen zu bekannten

europäischen Ensembles wie , Collegium Novum Zürich und . Sowohl in der Welt der Oper als auch der klassischen Symphonik und der zeitgenössischen Musik hat er sich einen Namen gemacht. Als ein hervorragender Kommunikator bringt er sowohl ein besonderes Talent für die Moderation von Konzerten mit als auch dafür, mit den verschiedensten Mitwirkenden auf Augenhöhe zu arbeiten – ob mit jugendlichen Musikern, jungen Rappern oder Stars wie Bully Herbig und den . Die Oper spielt eine zentrale Rolle in Jonathan Stockhammers musikalischen Aktivitäten. Die Liste seiner Operndirigate, darunter Die Dreigroschenoper, Zemlinskys Eine florentinische Tragödie , Sciarrinos Luci mie traditrici und Monkey: Journey to the West von Damon Albarn , weist ihn als Dirigenten aus, der komplexe Partituren und spartenübergreifende Produktionen als willkommene Herausforderung begreift und meistert. Regelmäßig zu Gast war er seit 1998 an der Opéra de Lyon, wo er unter anderem die französische Erstaufführung von Dusapins Faustus, The Last Night leitete. 2009 führte er mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart zwei Werke Wolfgang Rihms auf, Proserpina und Deus Passus . Im Pariser Théâtre du Châtelet begeisterte er 2010 in Sondheims A Little Night Music mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France. Im Februar 2013 gab er sein Debüt an der Opera mit Thomas Adès’ Powder her Face . Im Frühjahr 2016 war er erstmalig für eine Neuproduktion von Peter Eötvös’ Tri Sestri (Drei Schwestern) an der Wiener Staatsoper zu Gast und hob bei den Schwetzinger Festspielen Georg Friedrich Haas’ neue Oper Koma aus der Taufe. Die Produktion von Philip Glass’ Satyagraha am Theater Basel war zugleich sein Debüt an diesem Haus. Im symphonischen Bereich hat Jonathan Stockhammer zahlreiche renommierte Klangkörper geleitet. Dazu zählen das Orchestra, NDR Sinfonieorchester Hamburg, Sydney Symphony Orchestra, Philharmonia Orchestra und die Tschechische Philharmonie. Er war auf Festivals wie den Salzburger Festspielen, dem Lucerne Festival, den Donaueschinger Musiktagen, der Biennale in Venedig und Wien Modern zu Gast. Für Produktionen, die sich den gängigen Kategorisierungen entziehen, hat Jonathan Stockhammer eine besondere Vorliebe. Dazu gehören Greggery Peccary & Other Persuasions , eine CD mit Werken von mit dem Ensemble Modern (RCA, 2003), die mit einem ECHO Klassik ausgezeichnet wurde, sowie Konzerte und eine Einspielung des neuen Soundtracks zu Sergei Eisensteins Film Panzerkreuzer Potemkin von und mit den Pet Shop Boys. Die von ihm dirigierte Liveaufnahme The New Crystal Silence mit , und dem Sydney Symphony Orchestra erhielt 2009 einen Grammy. Sehr erfolgreich war auch seine Zusammenarbeit mit dem Rapper Saul Williams für Said the Shotgun to the Head , eine Komposition von Thomas Kessler, die Jonathan Stockhammer mit dem WDR Sinfonieorchester Köln, dem RSO Stuttgart und Oslo Philharmonic zur Aufführung brachte. Unter den Highlights seiner Saison 2017/2018 sind sein Debüt an der Komischen Oper Berlin mit Philip Glass’ Satyagraha , Musiktheater-Produktionen am Theater Bern und am Teatro Massimo Palermo, sein Debütkonzert mit dem Mahler Chamber Orchestra sowie Wiedereinladungen u. a. zum Orchestre Philharmonique de Radio France und Ensemble Modern.

Seit seinem Debüt als Choreograf 1999 hat Sidi Larbi Cherkaoui mehr als 50 Choreografien kreiert und zahlreiche Auszeichnungen gewonnen, darunter zwei Laurence Olivier Awards, zwei Ballett-Tanz Preise als bester Choreograf (2008, 2011) und den Kairos Preis 2009 für seine künstlerische Vision und

sein stetiges Streben nach interkulturellem Dialog. 2017 wurde er von der Zeitschrift Tanz als »Choreograf des Jahres« ausgezeichnet. Seine ersten Arbeiten schuf Cherkaoui bei der Company Les Ballets C. de la B.: Rien de Rien (2000), Foi (2003) und Tempus Fugit (2004). Zeitgleich entstanden D’avant (2002) für Sasha Waltz & Guests (zusammen mit seinem langjährigen künstlerischen Partner Damien Jalet) und z ero degrees (2005) mit Akram Khan. Von 2004 bis 2009 war Cherkaoui Artist in Residence im Antwerpener Toneelhuis, das die Arbeiten Myth (2007) und Origine (2008) uraufführte. Im Jahr 2008 wurde Cherkaouis Sutra im Londoner Sadler’s Wells Theatre uraufgeführt. Diese mehrfach ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem Künstler Antony Gormley und japanischen Shaolin Mönchen wird bis heute weltweit auf Tourneen von Kritikern und Publikum gefeiert. Es folgten seine erste Arbeit für Nordamerika, Orbo Novo für Cedar Lake Contemporary Ballet, sowie eine Reihe von kleineren Arbeiten, darunter Faun (uraufgeführt im Sadler’s Wells Theatre als Teil von In the Spirit of Diaghilev ) und Dunas mit der der Flamenco-Tänzerin María Pagés (beide 2009). 2010 gründete er seine eigene Company Eastman, die ihre Heimat auf dem deSingel International Arts Campus in Antwerpen hat. Im Frühjahr 2010 arbeitete er erneut mit dem Choreografen Damien Jalet und Antony Gormley zusammen und kreierte Babel(words), das mit einem Laurence Olivier Award ausgezeichnet wurde. Im selben Jahr schuf er die Arbeiten Rein , einen pas de deux für Guro Nagelhus Schia und Vebjørn Sundby, sowie Play , einen Pas de deux mit der Kuchipudi-Tänzerin Shantala Shivalingappa und Bound , einen Pas de deux für Shanell Winlock und Gregory Maqoma als Teil von Southern Bound Comfort . 2011 choreografierte er TeZukA und Labyrinth (für das Dutch National Ballet) und 2012 die Arbeit Puz/zle, für die er seinen zweiten Laurence Olivier Award erhielt. Im gleichen Jahr arbeitete er mit Joe Wright für dessen Film Anna Karenina zusammen, für den Cherkaoui die Choreografien kreierte. Im Jahr 2013 entstanden 4D und 生长genesis (für Eastman), Boléro (gemeinsam mit Damien Jalet und Marina Abramović, für das Ballett der Pariser Oper) und m¡longa (für Sadler’s Wells). Cherkaoui arbeitete erneut mit Joe Wright zusammen und übernahm die Co-Regie bei A Season in the Congo am Londoner Young Vic. 2014 schuf er Noetic für die GöteborgsOperans Danskompani, Mercy (aus Solo for Two ) für Natalia Osipova und Ivan Vasiliev (aufgeführt im Londoner Coliseum) und er führte am Theatre La Monnaie in Brüssel erstmals bei einer Oper Regie: Shell Shock (Musik: Nicholas Lens, Text: Nick Cave). 2015 führte Cherkaoui in Tokyo erstmals bei einer abendfüllenden Schauspielproduktion Regie: In Pluto (basierend auf der mehrfach ausgezeichneten Manga-Serie von Naoki Urasawa und Takashi Nagasaki) erweckte er den Manga-Charakter Astro Boy auf der Bühne zum Leben. Im selben Jahr übernahm er die Bewegungschoreografie in Lyndsey Turners Produktion von Hamlet am Londoner Barbican Centre, mit Benedict Cumberbatch in der Titelrolle. Er kreierte außerdem einen Pas de trois, Harbor Me, für das L.A. Dance Project und choreografierte einen neuen Feuervogel für das Stuttgarter Ballett. Für Eastman entstand die Neuproduktion Fractus V, in der er selbst mittanzte. Seit 2015 ist Sidi Larbi Cherkaoui Künstlerischer Leiter des Royal Ballet of Flanders, für das er unter anderem Fall (2015), Pictures at an Exhibition (2016) und Requiem (2017) kreierte. Daneben ist er weiterhin Künstlerischer Leiter von Eastman und arbeitet kontinuierlich an Neukreationen für diverse künstlerische Partner. 2016 enstand Qutb im Auftrag von Natalia Osipova, es folgten Icon (2016) für die Göteborgs Operans Danskompani und Mosaic (2017) für die Martha Graham Dance Company.

Außerdem entstanden die Musiktheater-Regiearbeiten Les Indes galantes (2016) an der Bayerischen Staatsoper und Satyagraha (2017) für das Theater Basel (Koproduktion mit der Komischen Oper Berlin und der Vlaamse Opera). Cherkaoui ist zudem Associate Artist des Sadler’s Wells Theatre in London.

Die Tanzcompany Eastman wurde im Januar 2010 gegründet, um die Werke des künstlerischen Direktors und Choreografen Sidi Larbi Cherkaoui zu produzieren und zu verbreiten. Cherkaouis Arbeit beinhaltet eine vielfältige Palette von Projekten und Kooperationen, über zeitgenössischen Tanz, Theater, Ballett, Oper bis hin zu anderen Formen der Performance. Die Grundlage seines künstlerischen Ansatzes ist sein nicht-hierarchisches Denken über Bewegung, Körpersprache und Kultur. Eastman, mit dem Sitz in der Hafenstadt Antwerp (Belgien) und beheimatet im deSingel International Art Campus, ist der zentrale Ort für alle Arbeiten Cherkaouis. Sidi Larbi Cherkaoui ist Associated Artist am Sadler’s Wells (London). Ab September 2015 ist der Choreograf künstlerischer Leiter des Ballet Flanders. Unter dem Dach von Eastman kreierte Cherkaoui seit der Gründung 2010 unter anderem Babel(words), Play, Rein, TeZukA, Puz/zle, 4D und Fractus V. Auch koordiniert Eastman alle Arbeiten Cherkaouis für andere Institutionen. Zu den internationalen Partnern von Eastman gehören La Monnaie Brüssel, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Grande Halle de La Villette Paris, deSingel International Arts Campus Antwerp und Sadler’s Wells London. Eastman wird von der flämischen Regierung und der BNP Paribas Stiftung unterstützt. Im Jahr 2013 war Eastman European Cultural Ambassador.